Das amerikanische Spielemagazin PC Gamer hat in seiner aktuellen Ausgabe einen Preview-Artikel über Gothic 3 veröffentlicht. Ein User des RPGDot-Forums hat den Text im dortigen Forum veröffentlicht. Hier die Übersetzung:
Es fällt schwer, die Entwickler der Gothic-Serie nicht zu bedauern. Einige Spieler wissen, dass eine erstaunliche Anzahl von dem, was Bethsedas Oblivion Anfang 2006 so großartig gemacht hat - Tonnen von vertonten Dialog, Elemente des Kampfsystems, die durch die KI lebensah simulierenten Tagesabläufe - bereits brilliant in Gothic 2 Ende 2003 umgesetzt wurden.
Eine schwerfällige Steuerung und eine unkomfortable Benutzeroberfläche führten jedoch zu schwachen Verkaufszahlen in den USA. So werden viele Spieler, die sich diesen Herbst an Gothic 3 wagen, denken, dass es eine billige Oblivion Kopie sei. Oh, wie werden sie falsch liegen. Fakt ist, Gothic 3 stellt sich als das Oblivion heraus, wie wir es uns alle gewünscht hätten.
Gothic 3 ist ein First/Third-Person RPG, dass in einer fantastischen weitläufigen Welt spielt, die mit mehr als 50 einzigartigen Monstern, 50 Spells, zahllosen Waffen, Rüstungen, Beute und Quests angefüllt ist.
Gothics klassische freie Charakterentwicklung erlaubt es dir, deinen Char in abwechslunsgreichen physischen Kampfdisziplinen zu trainieren und mit den magischen Kräften vertraut zu machen. Klingt bekannt, oder? Aber anders als die meisten RPG's schickt dich Gothic 3 in ein Land, dass eine totale Niederlage erlitten und keine Verbindung zu den früheren Kapiteln hat. Orks haben die Welt besetzt und die Menscheit versklavt und du bist einer der wenigen verbliebenen freien Menschen. Es liegt an dir, zu entscheiden, ob du die die Menschen befreien oder deinen eigenen Interessen nachgehen wirst.
Was ich im frühen Spiel am interessantesten gefunden habe, ist das überraschende Fehlen des Gefühls des bevorstehenden Untergangs. Es scheint, dass das schlimmste vorbei ist und statt panisch umherrennen zu müssen, um Dimensionstore zu schließen, fühlte ich mich wie ein Abenteurer in einen echten mittelalterlichen Land. Einfach Quests zu erledigen, ohne das Gefühl, in eine Richtung gezwungen zu werden.
Das heißt nicht, dass die Welt um mich herum auf mich wartet. In starkem Kontrast zu Oblivion geschehen Ereignisse auch ohne dich, wenn du dich eine zeitlang nicht darum kümmerst. Zum Beispiel fragen dich Menschen nach Hilfe, um eine Burg zu erstürmen, die von Orks besetzt wurde. Du kannst zusammen mit deinen KI-Kumpanen die Burg überrennen und dabei mitwirken, das Schicksal zu wenden oder du tust es nicht. Wenn du dann später zur Burg kommst, wirst du feststellen, dass die Schlacht schon stattgefunden hat und entweder die Menschen oder die Orks gewonnen haben.
Grafisch ist Gothic 3 auf der Höhe von Oblivion - etwas schlechter in den einen (z.B. niedrig aufgelöste Bodentexturen) aber besser in anderen Dingen (Sichtweite). Und die Welt sieht grober, schmutziger, mehr "bewohnt" aus.
Ein Punkt, wo es Oblivion geschlagen hat, sind die Ladezeiten. Einmal beim Start und danach nicht wieder. Die Welt lädt nahtlos.
Als jemand, der Oblivion und die große Vielfalt und Abwechslung der Dialoge liebte, muss ich zugeben, dass die begrenzte Anzahl von Sprechern die NPC's etwas "generiert" hat aussehen lassen. Piranha Bytes hingegen hat mir versichert, dass für Gothic 3 mehr als 20 Stunden Dialoge von der beeindruckenden Zahl von 25 Sprechern synchronisiert wurden, um sicherzustellen, dass die Individualität von mehreren hundert einzigartig aussehenden NPC's gewahrt wird.
Mit zeitgemäßer Steuerung und Interface sowie den revolutionären Features ist Gothic 3 bereit dazu, den Hunger der RPG-Fans als ihr saftigstes Steak, nach der letzten Fütterung durch Bethesda vor einem Jahr zu stillen.
-Greg Vederman
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Quelle: RPGDot-Forum
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PC Gamer