05 RPG-Berufe vorgestellt

RPG-Berufe vorgestellt
von Samarus

Letzte Ausgabe fandet ihr an dieser Stelle ein Interview mit einem Bogner, weshalb ich mich dazu entschied, dieses mal hier die Gegenseite, also einen Armbrustbauer, zu interviewen.
Das Interview wurde mit Sir Iwein, einem Mitglied der Gilde Innos geführt.


Wie lange führst du bis jetzt im RPG den Beruf des Armbrustbauers aus?

Sir Iwein:
Im Grunde solange ich zurückdenken kann. Den Skill erlernte ich 2003 als Milizsoldat zu khoriner Zeiten - lange bevor ich überhaupt die Waffe selbst bedienen konnte (ja, damals war sowas noch erlaubt . Zwischendurch war ich dann mal zwei Jahre inaktiv, aber die Armbrustwerkstatt hat in der Zeit niemand vermisst, sodass ich anschließend wieder als Armbrustbauer einsteigen konnte.^^


Und wie lange gibt es den Charakter schon?

Sir Iwein:
Iwein? Den gibt es ebenfalls seit 2003.^^ Ich glaube, die Armbrustbauerei war tatsächlich einer meiner allerersten Skills. Ich wollte damals unbedingt irgendein Gildenhandwerk übernehmen - und damals war das bei uns der einzige Posten, der überhaupt eine Gesellenstelle (!) frei hatte. (Das muss man sich heute mal vorstellen: Damals war jeder Schmiede-, jeder Bogner- und jeder Rüstungsbauerposten teils doppelt besetzt UND hatte noch einen Gesellen.)


Du hast dich also eher zwanghaft für genau diesen Beruf entschieden?

Sir Iwein:
Aye, das kann man wohl so sagen. Rückblickend hab ich es allerdings nie bereut. Vor allem dann nicht mehr, als ich nach einer halben Ewigkeit endlich auch den zugehörigen Waffenskill lernen durfte.^^


Welchen Beruf wolltest du denn damals ursprünglich ergreifen?/Welchen hättest du gemacht, wenn du die freie Auswahl gehabt hättest?

Sir Iwein:
Damals: ganz sicher den Waffenschmied. Hey, ich war 14 Jahre alt und neu im RPG. Da will JEDER Waffenschmied werden. *g* Heute bin ich froh, dass es anders gekommen ist.


Werden deine Dienste eigentlich regelmäßig in Anspruch genommen, oder leidest du unter Auftragsmangel?

Sir Iwein:
Früher öfter als heute. Trotzdem immer noch regelmäßig, denn der Armbrustskill scheint gerade eine zarte Renaissance zu erleben. Ich würde mal sagen, etwa alle zwei Monate kommt jemand vorbei und lässt sich dann ein Schützenset raus.


Stellst du nur 'Standardarmbrüste' her, oder hast du auch schon einmal eine besondere Armbrust hergestellt?

Sir Iwein:
Jetzt kommen wir zu dem, was den Armbrustskill meiner Meinung nach so interessant macht (nebenbei unterrichte ich ja auch das Schießen):
Es gibt so unterschiedliche Typen von Armbrüsten. Bei meinem letzten Auftrag habe ich für Rodeon eine kleine, aber feine Handarmbrust entworfen - er will sie im berittenen Kampf nutzen. Sie ist leicht mitzuführen, lädt sich vergleichsweise einfach nach und ist einhändig feuerbar. Das macht sie für Kämpfer zu Pferd interessant, ist aber sicher auch ein hervorragendes Überraschungsmoment für den Nahkampf.
Auf der anderen Seite kam auch mal ein Hüne aus dem fernen Norden nach Vengard, auf der Suche nach der schwersten Armbrust überhaupt. Innos, ich selbst konnte die Waffe gar nicht spannen. Er schon. Wenn die Märchen von Drachen wahr sind - DAMIT sollte jeder noch so garstige Lindwurm kleinzukriegen sein.


Was sind deiner Meinung nach die Vorteile einer Armbrust gegenüber einem Bogen?

Sir Iwein:
Es sind im wesentlichen zwei Vorteile. Erstens: Die Durchschlagskraft ist bereits bei mittelgroßen Ausführungen genug, um selbst Plattenpanzer zu durchbohren. Zweitens: Ist die Waffe erst einmal scharf, lässt es sich in aller Ruhe präzise zielen. Wer den Luxus hat, einen oder mehrere Waffenknechte oder Knappen zu besitzen, kann sogar mehrere Armbrüste verwenden, und jene, die er im Augenblick nicht feuert, nachladen lassen. So lässt sich dann selbst der einzige Nachteil der Armbrust wettmachen: Das Nachladen ist langwierig. (Aber das begreife ich nicht als Nachteil, sondern als Möglichkeit für gutes Rollenspiel.)


Möchtest du unseren Lesern noch irgendetwas sagen?

Sir Iwein:
Ja - ich will Euer Geld! :-p