03 Königreich Argaan



Des Wahnsinns fette Beute

Schon wollten wir berichten.
Von ruhigen Zeiten dachten wir, erzählen zu können, in denen der Schmiedestahl darnieder liegt. Von einer Zeit der Ruhe, einer Zeit des Wanderns, einer Zeit des Aufbruchs in der Fremde, dachten wir berichten zu können.
Von Kriegern denen es nach Wissen dürstet, die die düsteren Hallen der Weisheit Adanos' betreten, um die Arkaney des Weltgeschehens durchdringen zu können. Um der Stärke des Waffenarmes eines starken, gewitzten Geist beigesellen zu können, von solchem wollten wir berichten.
Von hoher Männer friedlich Abend, gesellig ins Schankhaus einkehrend, der Freund dem Freunde gleich, nach Arbeit und Mühsal, von solchem wollten wir berichten.
Vom Bersten der Ketten, die Menschen fesseln, die jeden den Fremden sein lassen, der ihm nicht gleich ist, davon wie Menschen für Orks, Orks sich für Menschen einsetzen, von der Tapferkeit, den Nebel zu durchschreiten, von solchem wollten wir berichten.
Von dunklen Schatten in der Nacht, von düsteren Männern und Frauen, die nach dunklem Wissen es gelüstet, schwarz wie der Hauch des Totengottes. Vom Bergen manch düsteren Geheimnisses. Von Schatten, die Schatten umhüllen, und die verschleiern, was die Nacht gebar. Von solchem wollten wir berichten.

Doch wir tun es nicht.

Denn Wahnsinn schlich sich unter unsere Mauern, verdarb es uns, zu berichten vom Alltag, von Fröhlich- und von Traurigkeit, von Ordnung und von manchem anderen, das ein jeder Tag gebiert. Doch ein Mann kam, der Wahnsinn im Verstande trägt. Der Wahnsinn und die Macht des Totengottes, dies war es, das den Zauber erlöschen ließ, ein Zauber gleich im Geiste nur, dass wir dachten fern die Übel Beliars und nicht sehen wollten, was geschieht, wo Dunkel ihre Saat gesät.

Denn hier, vor den Mauern unserer Krieger Heimstatt, hier gebar ein Magier der Schatten ein Übel das Verderben brachte und Feuer, das Leben verlöschen ließ. Warum, das mag keiner von uns wissen. Ob wahrlich allein er ist, das mag keiner von uns wissen. Doch ist der Tod gesät und mag allzeit reiche Ernte finden, gleich wenn der Bauer niederfällt, gebunden durch die Macht des Wassers und Eises, der Macht der Erde und des Eises ist gebunden worden der Träger dieses Übels, von den Magiern des Wassers und, gleichwenn sie ihre Zeit zum Handeln längst verwirkt, den Wachen dieser Stadt.

Was mit ihm geschehen mag, diesem Nephilim aus den Schatten, das wird noch entschieden werden von den hohen unserer Statt, richten mag man ihn, oder binden in die Ewigkeit, dies alles mögen wir sehen in Ferne nur, doch ein Urteil soll beschlossen werden, dass keine Wiederkehr diesem Übel wird vergönnet sein und der Schatten bald einem umso helleren Morgen weichen soll...



(-- Turang)