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Rollenspiel nach Fall der Barriere
Das Kastell des Zux
Das Kastell des ZuX # 24
| 26.10.2003 17:53 | #1 |
| tor zum kastell |
Das Kastell des ZuX # 24
Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert’ kunstvoll Stein,ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint’s zu sein.
Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt’nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.
Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.
In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegtund sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.
Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.
Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.
Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.
Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern geißeln,
bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände meißeln.
Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.
Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.
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| 23.11.2003 22:43 | #2 |
| Niac |
Es war wieder einer dieser normalen Abenden und Niac war zum Üben von Magie wieder auf den Weg in die Bibliothek um etwas zu lernen.
Bald waren die großen Hallen durchschritten und die Tore der Bibliothek vor ihm auftauchten. Mit Bedacht wurden sie durchquert.
Er suchte sich einen Tisch, der noch frei war und legte seine Schreibfeder und sein Stück Pergament ab.
Dann ging der anders wie die meisten Magier durch die Reihen von Büchern und sah neugierig drauf.
Schließlich hatte er sich mit Büchern eingedeckt und ging zu seinem Platz und fing an zu lesen....
Bald sah er kurz auf und erblickte eine Person, die in die Bibliothek gelaufen kahm. Nach ein paar weiteren Blicken sah er, dass es eine Frau war. Cain musterte sie, da er sie noch nie gesehen hatte und bemerkte schnell, dass sie eine dunkle Aura umfing...
Langes schwarzer Haar glänzte ihren Rücken hinab und verschwand im Schwarz der Robe der Dunklen Künste. Sie hatte ein schlankes inteligentes, doch auch zugleich kühles Gesicht, das sehr elegant wirkte.
Eine schlanke doch gebrechliche Figur folgte dem Kopf und sie schrit sehr elegant die Bibliotheksgänge entlang, bis sie schließlich am Tisch von Cain stehengeblieben war. Nun konnte er ihre Violetten Augen sehen, die zu ihrem dunklen Erscheinungsbild passten.
Die schwarzen Augäpfel von Cain wurden glasig und schließlich bildeten sich in ihnen genau diese violetten Pupillen der Schwarzmagiern für kurze Zeit wieder. Seid mir gegrüßt Fremde. Ich kenne euch nicht, seid ihr neu im Kastell? er überlegte kurz und fügte schließlich hinzu doch birgt das Kastell auch viele Geheimnisse, die mir noch nicht offenbart wurden.... seine Augen wurden wieder schwarz und glänzten wie Edelsteine.
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| 23.11.2003 23:25 | #3 |
| Xalvina |
Die Schwarze Fee war etwas schläfrig und müde den finsteren Korridor entlang gelaufen, welcher zur Bibliothek führte. Sachte berührte sie mit ihren Fingerspitzen ihrer rechten Fand das goldene Ornamentband, das sich im Korridor entlang wand. So viele Male war sie bereits diesen Gang entlang gegangen, oft immer nur zur Bibliothek um dort zu studieren. Studieren für Dinge, die ihr jedoch nichts brachten, nicht weiterbrachten.
Keine Antworten auf ihre Fragen.
Es war eine traurige Bilanz.
Sanft drückte sie in ihrer mysteriösen Art leicht gegen eine der großen Holztüren mit den vielen eingeschnitzten Bildern, welche das Portal zur Bibliothek, einer mächtigen magischen Kammer mit unendlich vielen Büchern, öffnete. Niemand wusste genau wie groß die Bibliothek war, Gerüchte zufolge war sie magisch und Xalvina wagte schon fast gar nicht daran zu zweifeln.
Langsam schritt sie an den Regalen mit den vielen Büchern an der Seite vorbei, vorbei an den Fenstern mit den Bunten Gläsern. Selbst das eine Fenster, welches vor wenigen Nächten durch ein nächtliches Gewitter – in derselben Nacht als die fremden Zeichen in dem mysteriösen Buch erschienen waren – zertrümmert wurde. Und nun war es wieder ganz. Heil in seiner Ursprünglichen Form. Die bunten Gläser lächelten ihr entgegen wieder wie freudige glitzernde Diamanten, denn sie waren wieder in ihrer Fassung.
Die Dämonenbeschwörerin war gerade noch in Gedanken versunken zu dem Tisch geschlendert als sie fern ab eine andere Stimme als ihre eigene. Aus ihrer Gedankenwelt wieder in die Realität gerissen, fuhr sie um und sah einen seltsamen muskulösen Mann in der üblichen dunklen Tracht eines Magiers der Dunklen Künste. Sie hatte ihn noch nie gesehen, was sie gerade bei dieser Übergröße dieses mächtigen Kastells nicht verwunderte. Vor ihr stand ein recht muskulöser Mann mit kurzbraunem Haar, doch war es die Narbe, die diesen Menschen seltsam kennzeichnete. Aber immer noch waren es die Augen des Mannes die kurz den sonst so eisigen Blick der schwarzen Fee gefangen hielt, aber sich doch lösen konnte.
Er hatte etwas Sonderbares an sich, es war nicht zu beschreiben aber jedenfalls schien er Freundlich auf sie einzuwirken. Doch die Fee war bekannt dass sie Wortkarg blieb, sodass sie ihn erst nur musterte, bevor sie ihr eine entsprechende Antwort einfiel.
Schweigend näherte sie sich ihm und legte ihr geheimnisvolles Buch auf den großen langen Tisch, blickte ihn noch einmal an, bevor ihre eisige aber doch sanfte Stimme ertönte.
„Das Kastell ist groß und doch so klein…“
Kurz starrte sie ihm in seine Augen bevor sie ein kleines Grinsen auf ihren eisigen violetten Lippen legte.
„Ich weile schon länger im Zirkel als es manche annehmen - Ich zeige mich den Menschen nur nicht zu oft. Denn die Menschen fürchten Mich. Euch habe ich noch nie gesehen – was bestimmt daran liegt dass ich mehr mich Außerhalb der „schützenden“ Mauern des Kastells begebe als Innerhalb. Zumindest hatte mich mal das Kastell beschützt. Heute nicht mehr.
Ich bin die Schwarze Fee, da die Menschen glauben, ich bringe Unheil und Verderben.
Aber nennt mich ruhig Xalvina und unterlasst diese Förmlichkeiten, ich kann auch mit einem gewöhnlichen Du leben.“
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| 23.11.2003 23:37 | #4 |
| Niac |
Niac sah sie weiterhin ohne eine Gefühlsregung an.
Mein Name ist Niac. Man hat mich auch mich auch schon Ausgeburt der Hölle oder misslungenes Experiment genannt und ich bin meist allein in diesen kalten, doch lehrreichen Gemäuern. Ich habe es noch nie verlassen und werde es wohl auch nie tun. er musterte sie weiter und wieder verwandelten sich die Ausdruckslosen Augen von ihm in die kühlen, doch wunderschönen Augen von ihr. Die meisten Leute verwirrt es... sagte er und deutete dabei auf die Augen, die im Monent die von Xalvina wiederspiegelten.
Sie finden es unheimlich von ihren eigenen Augen gemustert zu werden... es machtihnen Angst
er säufzte und klappte sein Buch zu. Wie es aussieht Xalvina... teilen wir das selbe Schicksal und es ist nicht leicht soetwas zu verkraften... der Anflug eines Lächelns spiegelte sich auf seinen blassen Lippen wieder und verschwand wie es gekommen war, dann blieb sein Blick auf dem Buch haften, das eine noch kühlere und bösere Ausstrahlung hatte als die Frau, die ihm gegenüber saß, doch hatte er auch das Gefühl, dass sie nicht ganz Menschlich war.. noch eine Gemeinsamheit...
Dann stelte er ihr schließlich die Frage, die ihm nun auf der Zunge brannte. Würdet ihr mir freundlicherweise veraten, was es mit diesem Buch auf sich hat? Es hat eine böse Aura... er musterte es weiter.
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| 23.11.2003 23:48 | #5 |
| Xalvina |
„Das Buch?
Das haben schon viele gesagt.
Es war von Riegeln umgeben aber ich habe sie öffnen lassen.
Und ich habe das Buch geöffnet, in einer stürmischen Nacht, indem nur die Fenster nur so klirrten.
Ja es ist dunkel und düster, es hat eine fremde eigenwillige Aura und es ist eigenwilliger denn je. Dem einen zeigt es seine Schriften, dem anderen nicht.“
Sie strich über den Einband, welcher schon sehr in Mitleidenschaft genommen wurde. Auf ihm prangte immer noch das eiskalte stählende Siegel der zwei sich umwickelten Schlangen, das dem Buch seine eigene Note an Fremdartigkeit verlieh.Und so lag es da, ungeöffnet auf dem Tisch, neben der Magierin, die es seither immer behütete wie ein Augapfel, als dürfte sie es nicht verlieren.
„Vielleicht sind wir uns Ähnlich.
Ich empfinde keine Gefühle und anscheinend seid ihr genauso wenig mit menschlichen Empfindungen gebunden wie ich. Doch unterscheiden wir uns auch wieder.
Zumindest habt ihr nicht den Greul der Menschen auf euch lasten.“
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| 24.11.2003 00:07 | #6 |
| Niac |
Cain nahm das Buch entgegen und wog es neugierig in der Hand. Es war für seine Weise wunderschön und Cain hatte von anfang an respekt vor diesem Buch. Doch schließlich übermannte ihn die Neugierde und er öffnete es. Es war leer. Er blätterte es durch und war schon entäuscht als er schließlich inne hielt. Er war irgendwo mitten im Buch angekommen und es war auf dem ersten Blick nichts zu sehen, doch dann merkte man, dass ein Buchstabe erschien. Er brannte sich wie es aussah in das Papier und Rauchfahnen bahnten sich ihren Weg hinauf.
Bald war ein kurzer Text drauf zu lesen und Cain versuchte ihn zu entziffern. Dann riss er seine Augen weit auf und sah Xalvina mit einem Ausdruck purer Angst an. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein!
Als er Xalvinas ratlosen Blick sah nickte er kurz und las mit zitternder Stimme vor.
Jener, dem es nach dem Gesetz der Natur nicht gestattet ist zu Leben ist dem Tode geweiht.
Jener, der von Böser Macht erschaffen wurde ist dem Tode geweiht. Jener, der dem puren Bösen verfallen ist ist dem Tode geweiht Dann folgte eine Kurze Pause und es brannten sich dicke Buchstaben auf den rest dieser Seite... DU BIST DEM TODE GEWEIHT! .
Kurze STille und dann fing Cain an vor Schmerzen zu schreien. Es war alsob in seinem Körper ein Feuer entfacht wurde und ihn von innen zerfraß.
Er fiel vom Stuhl auf den Boden und merkte, dass er seine Füße nichtmehr bewegen konnte. Sie waren nichtmehr da!
Sie waren nach dem Sturz in viele Kleine Teile zerfallen...wie...wie TON! Cain fiel es wie ein Blitz wieder ein. Er wurde damals aus Ton erschaffen und das Buch schien es nun wieder rückgänig zu machen. Er krümmte sich vor schmerzen, als sein Unterleib langsam zerfiel.
Nurnoch sein Oberkörper war übrig und auch dieser schien langsam zu zerfallen. Mehr als schreien konnte er nichtmehr und als er zusehen musste wie einer seiner Arme zerbröckelte und der andere kurz danach das gleiche Tat gab er es auf und sah nurnoch mit leeren Augen zu, wie Xalvina ihn anstierte. Bis.....bald brachte er noch keuchend hervor und dann zerfiel sein Gesicht schließlich in kleine Tonteilchen und es herschte Stille. Das Buch hatte ihn vernichtet und er würde nie dahinterkommen warum...
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| 24.11.2003 00:57 | #7 |
| Xalvina |
Fassungslos stand die Dämonenbeschwörerin da, ohne einen Laut zu geben, ohne ein Wort aus ihrem kleinen zarten Mund hervor zu bringen. Kein Flüstern. Nur ein entsetzter Blick stand in ihren aufgerissenen Augen geschrieben.Der Stuhl, auf welchem die schwarze Fee noch gerade gesessen hatte, war mit einem lauten Krachen umgekippt, doch wurde das Geräusch in dem Schreien des jungen Mannes gänzlich übertönt, welcher das ganze Kastell durchdrang und noch immer glaubte die Magierin sein Schreien in dem Echo zu vernehmen.Alles war so schnell vergangen.
Nur ein Augenblick ihrer Unaufmerksamkeit und nun war es geschehen. Das Buch welches sie immer behütet hatte, hatte gerade einen Magier fluchartig wie eines bösen Zaubers in seine Bestandteile aufgelöst und immer noch konnte sie nicht fassen, was geschehen ward.
Das Buch hatte ihn vernichtet.
Gänzlich. Alles was von ihm über geblieben ward, waren Tonscheiben über Tonscheiben, zersplittert in alle möglichen Richtungen. Selbst vor ihren Füßen lag eins dieser Splitter, welcher noch vorhin ein lebendiger Teil des Magiers gewesen ward.
Plötzlich übermannte die Fee eine seltsame gravierende Stille, welche sie noch nie schwerwiegender vernommen hatte.
Es war ihr Buch.
Sie hatte das Buch aus den Tiefen der Bibliothek hervorgeholt und trotz aller Bedenken die Stahlketten gesprengt, die es verschließen sollten. Das Buch war nicht ohne Grund verriegelt worden doch nun hatte sie es hervorgeholt und geöffnet. Sie hatte gewusst über diese bösartige fremde Aura, die dieses Buch umgab, bereits als sie es zum ersten Mal geöffnet hatte. Es war zerstörerisch den je, es vernichtete und es tötete, doch sie hatte es nie getroffen. Und während sie es immer nach belieben geöffnet und geschlossen hatte, so hatte dieses nahezu gefährliches Instrument und Werkzeug überböser Natur ihn vernichtet.
Sie war Schuld.
Erst langsam wandte ihr Blick zum aufgeschlagenen Buch, wo gespenstisch ein letzter Rauch entwich. Fast entsetzt hielt ihr Blick auf das Buch, welches so mit einer Unschuld noch auf dem Tisch dalag, als seihe es nur ein einfaches normales Buch. Doch dort wo sie leeres Pergament erhoffte, so sah sie wieder die goldene Schrift, rundherum wieder die schwarzen Zeichen aufblitzen, wie sie es bereits vom ersten Mal kannte. Nichts geschah. Nichts ihr gegenüber. Aber es war von Böser Macht.
Langsam tat sie einen Schritt nach vorn, dann einen Zweiten. Was sollte sie den Anderen Magiern sagen, wenn sie die Tonscherben fanden? Was würden sie tun wenn sie von der dunklen Macht ihres Buches erfuhren? Sie durften es nicht in ihre Hände bekommen, denn es würde ihnen ein gleiches Schicksal widerfahren wie sie es mit eigenen Augen gesehen hatte. Es war verhext. Und so schloss sie das Buch fast wutentbrannt mit einer Spur von zerreißendem Hass mit einem lauten Krach, die Hand auf den Buchdeckel gelegt.
Langsam schob sie es zu sich hinüber, nahm es vom Tisch, griffbereit in ihre Hände. Fassungslos starrte sie es stillschweigend an. Der Schrei des Magiers hallte immer noch durch ihren Kopf. Und langsam ließ sie sich auf einen anderen Stuhl nieder senken ohne jegliches Gefühl oder eine Träne zu vergießen. Nur in ihren Augen sah man einen bebenden Zorn.
„Ja ich bringe den Menschen Verderben. Ich bin die Todesfee…“
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| 24.11.2003 01:13 | #8 |
| Cain |
Es war dunkel und schließlich erhellte die großen Hallen des kastells ein greller blauer Strahl und ein Wassermagier, der sein gesicht tief in der Kaputze hatte erschien. Er sah sich verwirrt um und warf schließlich eine angemessene Spende in den Tonteller, die sogleich verschwand. Zufrieden machte er sich auf den Weg.. er musste Niac finden, wer weiß, was seinem Ebenbild passiert war. Es musste auf jedenfall grässlich und schmerzvoll gewesen sein...Er ging mit wiederhallenden Schritten in die Richtung, die er für Richtig hielt...
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| 24.11.2003 10:53 | #9 |
| Dûhn |
Froh, endlich mit seiner Ausbildung beginnen zu können, baute sich der Riese vor seinem Lehrmeister auf und zog schwungvoll sein übergroßes Schwert.Die enorme Klinge in der Hand, erinnerte Dûhn ein wenig an einen Gärtner, sich des richtigem Umgangs mit der Heckenschere noch nicht bewusst war. Auch Hîrgalad stellte sich nicht viel besser an und so wirkten die beiden angehenden Schwertmeister ungefähr so bedrohlich wie ein Paar bewaffneter Zuckerbäcker.
Nichtsdestotrotz holten die beiden Magier zu ihrem ersten Schlag aus, welcher, den Fähigkeiten entsprechend, recht mau ausfiel.
Ein wuchtiger Überkopfschlag Hîrgalads wurde von Dûhns seitlich geführtem Streich, klirrend in der Mitte der Schwungbahn erfasst. Da die beiden Freunde nebeneinander standen und Hîrgalad wesentlich kleiner als sein großer Kumpan war, bestand das Ergebniss in einem Geschoss aus zwei Schwerten, die ihren unfreiwilligen Flug durch die Halle zitternd, in einem schweren Holzbalken beendeten. Das metallische Singen der Waffen verstimmte langsam und ein paar Magier trollte sich mit hochroten Köpfen zu ihren Klingen und entfernten sie mit einem kräftigen Ruck aus der Stützstrebe.
Kleinlaut fanden sich der Koloss und sein Freund ein weiteres mal vor Shark ein und kratzten verlegen mit den Schwertspitzen auf dem Steinboden der Trainingshalle herum.
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| 24.11.2003 11:13 | #10 |
| Círdan Oronrá |
Círdan griff nach dem metallenen Ring. Eine kleine Wasserspeierfigur hockte darauf. Vorsichtig bewegte der Magier den Ring mit drei kurzen Schlägen, dem Zweck entsprechend gegen die kleine Metallplatte, die in der massiven Holztüre eingemacht war, damit man beim Anklopfen, die edlen Verzierungen nicht beschädigt. Nachdem er angeklopft hatte, schwang die Türe lautlos auf. Diese Szenerie hatte etwas surreales, unwirkliches. Die Augen des Besuchers wanderten im Raum umher, den er betreten hatte. Der Raum war gross, die Decke weit oben. Aus welchem Material der Raum gezimmert wurde, wusste er nicht. Allerdings war er sich sicher, noch nie graues Holz, das eher wie Stein aussah, gesehen zu haben. In der Mitte stand ein aus bestem Sumpfholz gefertigter Tisch. Dahinter war ein Stuhl mit blutrotem Samt überzogen, eher im klassischen Stil gehalten. Darauf sass ein Mann, ungefähr Mitte Vierzig. Círdan kannte ihn nicht. Seine Kleidung war seltsam. Die Stoffe schienen ganz fein zu sein. Wahrscheinlich vom besten Schneider des Festlands gefertigt. Hinter dem sitzenden Mann knisterte ein Kaminfeuer. Es wärmte den Raum gleichmässig auf eine angenehme Temperatur. Trotzdem schauderte es den Magier. Dieser Raum strahlte etwas unheilvolles aus. Wären da nicht Bilder aufgehängt, die ihm seltsam vertraut waren. Bisher erkannte er die Motive nicht. Aber vom Stil her, konnten sie ebenso gut im Kastell aufgehängt sein.
Tritt näher junger Magier. Der Mann wies Círdan an, sich auf den zweiten Stuhl vor den Tisch zu setzen. Sonst waren keine weiteren Möbel vorhanden. Saal! schoss es dem Zuxler durch den Kopf. Dieser Raum war nicht viel kleiner als der Thronsaal im Kastell. Und das will schon was heissen. Círdan setze sich, wie ihm geheissen, auf den Stuhl. Nun ja, „Hocker“ war wohl die bessere Bezeichnung. Offenbar legte es sein Gastgeber darauf an, mit subtilen Mitteln seinen Gästen anzuzeigen, wer hier der Herr im Haus ist.
Willkomen, Círdan Oronrá, in meinem bescheidenen Büro, sprach der Mann mit einer wohlklingenden, sonoren Bassstimme. Dem Magier fuhr der Schrecken in den Knochen. Wieso kennt dieser Mann meinen Namen und ich weiss nicht einmal wo ich bin? Círdan fühlte sich unbehaglich. Deine Fragen finden früher oder später Antworten. Nun war dem Magier gar nicht mehr wohl. Konnte sein Gegenüber seine Gedanken lesen? Oder war dass ein Standartsatz, genährt aus seiner jahrelangen Erfahrung, da einfach jeder junger Magier der auf diesem Stuhl gesessen hatte, die gleichen Fragen stellte? Der Mann fuhr fort: Mein Auftraggeber hat festgestellt, dass Dir noch eine Vision, ein Ziel für Deinen weiteren Lebensweg fehlt. Nach dem tragischen Ende Deiner Familie, hat sich mein Boss entschlossen Dich in die Gemeinschaft der Schwarzmagier zu integrieren. Du hast Dich bis zum jetzigen Zeitpunkt auch ganz gut integriert. Bereits wurdest Du in den Stand eines Magiers berufen. Nun ist es aber an der Zeit Dir eine Aufgabe zu zuteilen.
Círdan schaute ziemlich Dumm aus der Wäsche. Woher hatte dieser Mann soviel Informationen über ihn? Was machte er hier? Der Magier stammelte: Wer sind Sie? Die Antwort hingegen warf viel mehr Fragen auf, als dass solche beantwortet wurden: Nun, sagen wir mal so. Ich bin der Personalassistent eines der einflussreichsten Männer in dieser Welt. Mehr als ein "Aha" brachte der Magier, obwohl er absolut nicht kapiert hatte, wovon der Mann gerade gesprochen hatte, nicht heraus...
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| 24.11.2003 16:52 | #11 |
| Círdan Oronrá |
Wer war dieser Mann? War das Beliar? Oder einer seiner Lakeien? Eher nicht. Beliars Helfer sind Dämonen und nicht gut angezogene Mittvierziger. Círdan war verwirrt. Wieso eine neue Aufgabe? Er war Magier im Zirkel. Hatte schon die erste Magiestufe erlernt und diente seinem Gott. Gut, es war nicht genau definiert wie er Beliar dienen soll. Aber sein Tag war eigentlich jeweils gut ausgefüllt. Sein Gegenüber sprach weiter: Mein Chef ist der Meinung, dass Du etwas frische Luft schnappen solltest. Gehe hinaus in die Welt von Khorinis und lerne Land und Leute kennen. Der Satz war dermassen freundlich vorgetragen, dass sämtliche Alarmglocken in Círdan schrillten: Und der Haken daran? Der Magier hatte schon von Schauermärchen gehört, dass man für einen unerfüllbaren Wunsch seine Seele an Beliar verkaufen kann. Das wollte er aber lieber nicht ausprobieren, obwohl sein sehnlichster Wunsch, seine Familie wieder zu haben, wohl genau ein solchen „Tausch“ rechtfertigen würde.
Du bist ein Diener Beliars. Faktisch besitzt er Deine Seele bereits. Die Feststellung klang banal, als ob der Mann an Círdan soeben ein paar Äpfel verkauft hatte. Der Magier war sich wieder nicht sicher, ob der Mann einfach seine Frage interpretiert hatte oder er tatsächlich lesen konnte, was er dachte. Keine Angst. Dir geschieht nichts. Es geht darum, dass Du für Kost und Logis im Kastell, auch ein wenig arbeitest. Geh hinaus in die Welt und verkünde die Lehren Beliar’s. Helfe den Menschen, den Tod besser zu verstehen. Hilf ihnen, die Furcht vor den Geschöpfen der Unterwelt zu nehmen. Genau so, wie auch Du keine Angst mehr vor diesen Geschöpfen hast. Geh nun! Geh...
Sein ganzer Körper zuckte zusammen. Langsam schlug er seine Augen auf. Círdan schaute sich im Raum um und erkannte diesen als sein Schlafgemach. Er betrachtete seine Hände, welche zitterten. Das Adrenalin pumpte durch seinen Körper. Was für ein Traum, stammelte er. War das wirklich nur ein Traum? Würde ihn jemand dazu befragen, legte er seine Hand ins Feuer um zu Bestätigen, dass der Traum real war. War das wieder so ein „Ebenen-Spiel“ wie bei den Beschwörungen?. War das ein Auftrag? Oder eben doch nur ein intensiver Traum, weil er vielleicht etwas viel gegessen hatte? Plagte ihn sein schlechtes Gewissen, weil er bisher von Kastell nur profitiert hat?
Círdan erhob sich und spritze kaltes Wasser, dass in einer einfachen Schale auf dem Tisch stand, ins Gesicht. Nicht, dass das den Adrenalinschub etwas abgeschwächt hätte, aber die Gedanken schienen etwas klarer zu werden. Wenn er als Schwarzmagier so intensive Bilder im Schlaf sehen kann, wie musste es einem Sumpfler während seinen Visionen ergehen? Círdan machte sich stundenlang Gedaken, ob er nun zu einem Wanderprediger, wie Vatras in der Stadt, berufen wurde. Oder war das einfach ein unbedeutender Traum und es war an der Zeit seinen üblichen Geschäften nachzugehen. Oder hatte das doch etwas zu Bedeuten?...
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| 24.11.2003 17:31 | #12 |
| Amydala |
Doch das zwinkern war nur oberflächlich. Auf was sprach dieser Kerl sie da überhaupt an? Wollte er vielleicht noch ihre Konfektionsgröße wissen? "Nein das ist beim Üben des MAgiestudiums passiert. Ich hatte mit einer befreundeten Magierin die Schattenflamme erprobt. Zu meinem Leidwesen habe ich mir dabei meine Robe leicht angebrannt. " sagte Amydala in leichtem verdruss.
"Falls du jemals Magie lernen solltest, hüte dich davor mit Aylen zu trainieren du hast schlechte Karten, die fackelt dich einfach mal eben ab. " sprach sie leicht wütend , als sie an diese Frau dachte "Und wie gefällt es dir bissher so im Kastell? "
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| 24.11.2003 17:58 | #13 |
| Rhodgar |
Rhodgar merkte aus Amydala´s Tonfall, dass ihr seine Frage, die er vielleicht auch ein wenig voreilig gestellt hatte, ein wenig unangenehm gewesen war, sie hatte sie sogar ein wenig verärgert, das war offensichtlich. Im Nachhinein hatte sie auch Recht. Deshlab hielt Rhodgar es für das Klügste, sich nun zu verabschieden, und sich endlich wieder seinen Aufgaben als Lehrling zu widmen.
Oh, mir ist es nie besser gegangen als hier. Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, ohne die ganzen Gänge und vor allem ohne die Geheimnisse, die das Kastell vor uns verbirgt, leben zu können. Es ist, als wäre ich nie irgendwo anders gewesen. Doch nun muss ich mich verabschieden, ich habe noch einiges an Büchern zu lesen.
Leicht neigte er Amydala zum Abschied seinen Kopf zu, und verschwand dann aus der Küche. Als die große Tür zuschlug, atmete er ein paar mal erleichtert und doch irgendwie verschmäht auf. Dieses Gespräch hatte ihn einiges an Nerven gekostet.
Nun überlegte er, was zu tun sei. Viele Bücher mussten noch studiert werden, warteteten förmlich darauf, dass er sich ihrer annahm. Jedoch hatte er von all den Düften, die in der Küche umherrschwirrten, mächtigen Hunger bekommen. Sein Magen knurrte in beachtlicher Lautstärke, und natürlich musste Rhodgar diesem unwiderstehlichem Drang nachgeben. Also machte er sich zunächst auf, um sich im Refektorium ein paar Speisen zu besorgen.
Es war kein langer Weg, nur um eine Ecke, da stand er auch schon vor der Tür zum Refektorium. Er wollte sie gerade aufdrücken, als eine prächtig gekleidete Person auf ihn zutrat.
Es musste ein mächtiger und bedeutender Magier des Kastells sein, das erkannte man sofort. Seine edle Robe war aufwendig verziert, mit allerlei Ornamenten auf dem schimmernden Stoff. Da kam Rhodgar ein Gedanke, wenn dieser Magier wirklich eine so hohe Position im Kastell einnahm, wie Rhodgar verutete, kannte er den Hüter des Kastells, Olirie, mit Sicherheit, und vielleicht konnte er Rhodgar sagen, wo er Olirie antreffen konnte.
Ähm, entschuldigt, werter Magier. Ich hätte da eine kleine Bitte.
Der Magier blieb stehen und schaute Rhodgar mit abschätzenden Blicken an, unter denen dieser ein wenig zusammenzuckte, seine Selbstbewusstsein jedoch schnell wiederfand, was bei dem Gespräch mit Amydala nicht der Fall gewesen war. Vielleicht, weil sein Gegenüber gewiss keine Frau war.
Könntet ihr mir eventuell sagen, wo ich auf Olirie stoßen kann?
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| 24.11.2003 18:42 | #14 |
| olirie |
Olirie war gerade auf dem Weg ins Refektorium, als ihn da jemand von der Seite ansprach. Wer war das? Es war ein Lehrling des Zirkels, er musste noch neu sein, denn der Priester hatte ihn noch nie gesehen. Und was fragte er da? Er wollte wissen, wo er olirie finden könnte? Innerlich musste olirie dabei grinsen, doch äußerlich blieb seine Mine starr.
"Du bist ein Lehrling von Beliars Gnaden und weist nichteinmal, wer olirie ist und wo du ihn findest? Wurde es dir denn nicht gesagt? Aber du hast Glück, ich werde dir sagen, in welche Richtung du gehen musst, um olirie zu finden."
Der Priester schloss die Augen, hob seinen Arm an und streckte seinen Zeigefinger aus, dann tat er so, als würde er sich besonders stark konzentrieren. Er konnte die Spannung des ihm Gegenüber richtig spüren, dann winkelte er seinen Arm an und zeigte mit dem Finger auf sich selbst. "Ich bin olirie, Priester der dunklen Mächte, Hüter des Kastells und Lehrmeister der Magie Beliars und wer bist du? Und vorallem, was willst du von mir?"
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| 24.11.2003 18:57 | #15 |
| Syrus |
Ein lautes, für diese ehrwürdigen Hallen viel zu lautes, Gähnen entfuhr dem Hals des Lehrlings als er seine Konzentration für wenige Sekunden vernachlässigte und seine Aufmerksamkeit stattdessen einer kleinen Fliege galt, welche orientierungslos in der Bibliothek herumirrte.
Aus irgendeinem sinnlosen Grund fragte sich der junge Dieb, wie dieses kleine Tier in das Kastell gelangt war und ob es hier jemals wieder entkommen könnte.Erst als die Fliege aus seinem Sichtbereich entschwand erwachte Syrus aus seinem tranceartigen Zustand und rieb sich die Augen um wieder klarer zu sehen.Nachdem er ein paar weitere Kapitel des unglaublich dicken Buches lustlos gelesen hatte und mit einer der Seiten zwischen den Fingern herumspielte klappte er das Werk zu und streckte seine müden Glieder.
Um sich ein wenig zu entspannen erhob sich der junge Dieb von seinem gemütlichen Sessel und verließ die Bibliothek in richtung Refektorium, vielleicht würde er dort ja ein bekanntes Gesicht treffen.
Doch noch ehe der Lehrling den halben Weg zurückgelegt hatte fiel ihm ein Dämon auf, welcher sich auf Syrus zubewegte.Während sich das Wesen aus den Hallen Beliars mit dämonischer Geschwindigkeit näherte schossen dem Lehrling tausend Gedanken durch den Kopf, er versuchte krampfhaft sich zu erinnern, was er verbrochen haben könnte.
Doch es war schon zu spät, mit seiner Stimme, die ebenso grauenhaft war wie eh und je, hämmerte er dem jungen Dieb ein, dass ein Schriftstück für ihn hinterlegt worden war.
Als die Schmerzen in Syrus' Kopf langsam wieder abklangen bemerkte er, dass sich in der Klaue des Dämons ein Stück Pergament befand, auf welchem eine Art von Gedicht zu stehen schien.Mit zitternden Händen griff der junge Dieb nach dem Schriftstück und achtete darauf den Dämon nicht zu berühren, da dieser Gedanke ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen entschwand der Dämon sofort wieder als der Lehrling das Stück Pergament in Händen hielt und es verdutzt ansah.Syrus wusste weder wer ihm dieses seltsame Schriftstück zukommen hatte lassen, noch was er davon halte sollte, also beschloss er, sich das ganze bei einem Schluck Bier im Refektorium genauer anzusehen.
Durch seine typischen schnellen Schritte wehte ihm seine Lehrlingsrobe etwas nach als er den Speisesaal betrat und sich an einem der zahlreichen Tische niederließ.
Schon wenige Augenblicke später erschien ein voller Kraug Bier vor dem Lehrling und er nahm einen großen Schluck um seine trockene Kehle
anzufeuchten.Währenddessen klappte er das zusammengefaltete Stück Pergament auf und begann, die darauf geschriebenen Zeilen zu lesen.
Ich funkle wie ein Edelstein,
und bin meistens genau so rein.
Geben tuts mich in vielen Farben,
trotz meiner vielseitigen Gaben.
Härte ist mir nicht bekannt,
doch geben tuts mich in jedem Land.
Der junge Dieb konnte ob dieses mysteriösen Rätsels lediglich eine Augenbraue hochziehen, er hatte nicht die geringste Ahnung, was er damit anfangen sollte.Dennoch interessierte ihn die Lösung dieses kleinen Rätsels, also begab sich der Lehrling in den Innenhof, den perfekten Ort um nachzudenken.Während er durch die von Fackeln erhellten Gänge des Kastells striff konnte er an nichts anderes denken als an dieses merkwürdige Rätsel, welches einen tieferen Sinn zu haben schien, obwohl dem jungen Dieb nichts einfiel, das auf die Beschreibungen auf diesem Pergament zutraf.
Erst als er auf dem kleinen Bänkchen unter der Esche im Innenhof saß und in den kleinen Brunnen starrte ging ihm langsam ein Licht auf.Anfangs dachte er, dass seine Idee lediglich ein dummer Einfall wäre, aber als er sämtliche Eigenschaften kontrollierte, welche die Lösung haben musste, konnte er sich das "Wasser!" nicht mehr verkneifen.Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen: Wasser funkelt bei einfallenden Sonnenstrahlen, Wasser ist meist rein und wird benutzt um verschiedenste Dinge zu waschen, Wasser kann verschiedene Blautöne haben, es wird zu vielen verschiedenen Zwecken benutzt, Wasser ist nicht hart, es ist flüssig und kein Land kkönnte ohne es existieren.
Mit zufriedenem Gesichtsausdruck erhob sich der Lehrling von dem Bänkchen und kehrte in das Innere des Kastells zurück, auch wenn ihm eine Frage immernoch im Kopf herumschwirrte:Wieso bei Beliar wurde ihm dieses Rästel übergeben und vor allem:Von wem wurde es wohl geschickt?
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| 24.11.2003 20:41 | #16 |
| Rhodgar |
Ich bitte um verzeihung, werter Olirie. Jedoch wusste ich schon, wer ihr seid. Doch ihr habt Recht, ich war unwissend darüber, wo euch euch antreffen konnte. Doch lasst mich euch erklären, wer ich bin. Mein Name ist Rhodgar, und wie ihr richtig erkannt habt bin ich ein Lehrling der dunklen Magie. Vor ungefähr einer Woche wurde mir die Erlaubnis erteilt, mich ein solcher zu nennen und die Schriften über unseren dunklen Herrscher zu studieren.
Da wären wir auch schon bei meinem Belang. Ich habe soweit ich weiss Anspruch auf ein eigenes Zimmer, welches sich im erste Stock befindet. Ich würde euch als den Hüter der dunklen Hallen bitten, mir ein solches zuzuweisen.
Erwartungsvoll blickte Rhodgar den Priester an, der sich sein Anliegen geduldig angehört hatte, und nun zu einer Antwort anzusetzen schien.
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| 24.11.2003 21:55 | #17 |
| olirie |
Olirie dachte kurz nach und antwortete dann, "da bist du richtig informiert, ja, dir steht ein Zimmer im ersten Stock zu. Folge mir, ich werde dir zeigen, wo es ist." Der Priester ging los und achtete im Augenwinkel darauf, wie Rhodgar ihm folgte. Bei der Trepp blieb er kurz stehen und sagte zu dem Lehrling, "dies hier ist die Treppe in den ersten Stock des Kastells, nur Anhänger Beliars dürfen diese erklimmen und sich in den oberen Stockwerken aufhalten. Besucher dürfen sich nur im Erdgeschoss aufhalten, sollten sie dennoch in einem der oberen Stockwerken erwischt werden, garantiere ich für nichts, wenn sie Glück haben, kommen sie nur ins Verließ, wenn sie pech haben, werden sie an verschiedenen Stellen in der Unterwelt gefunden."
Olirie stieg die Treppe hinauf und ging die Gänge des ersten Stockwerks ab, dann öffnete er eine Tür und zeigte mit seiner Hand, dass Rhodgar eintreten sollte. "Dies ist von nun an dein Zimmer, du musst es nur immer wiederfinden, denn in den oberen Stockwerken verändert sich die Position der einzelnen Räume stetig, das heisst, dass du anfangs nach deinem Zimmer suchen musst, doch irgendwann hast du einen Rhytmus raus und weist, wo dein Zimmer sich befindet. Viel Spaß noch in deinem Zimmer, ich werde jetzt wieder ins Refektorium gehen." Damit schloss olirie die Tür hinter sich und verließ den ersten Stock wieder, um im Refektorium zu speisen.
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| 24.11.2003 23:06 | #18 |
| Mardok |
Unangenehm, mehr als unangenehm war die Liegeposition von Mardok. Sein Rücken schmerzte, und sein Hals war nicht zu bewegen. Zuerst dachte er er sei im Schlaf heimlich misshandelt worden, doch der Schmerz in seinen Beinen ließ Mardok all jene Gedanken verflüchtigen. Kurz darauf folgte eine neunzig Grad Drehung nach rechts, gerade in die falsche Richtung, denn kaum hatte er sich gedreht und seine neue Lage genießen können wurde sein Gesicht durch die durch das Fenster scheinenden Sonnenstrahlen erleuchtet. Erschrocken riss Mardok die Augen auf und noch schneller riss er sie wieder zu. Für einige wenige Augenblicke war er blind, und fluchte Innerlich über seine eigene Dummheit, über die Dummheit die hätte vermeidet werden können. Doch dann kam die nächste unüberlegte Handlung Mardoks. Ohne jegliche Vorsicht riss er seinen noch müden und schmertzenden Körper aus dem Bett und schlug sich seinen Kopf an der Fensterkante an. Ein Schrei des Zornes schoss aus Mardoks Mund, ein Schrei den er seit langenm nicht mehr verwendet hatte, dessen Bedeutung eigentlich keinen rationalen Sinn ergibt, doch hat sich dieses Wort seit Kind auf in seinen Schädl gebrannt. Langsam konnte Mardok die Augen wieder öffnen und schaute dieses mal in die entgegengesetzte Richtung. Er bemerkte, dass er seine alte Magierrobe noch immer nicht verstaut hatte, obwohl er keine Verwendung mehr für sie hatte, denn vor einer knappen Woche, wurde er wie vom Gremium beschlossen wurde zum Schwarzmagier befördert. Ein Dämon brachte ihm seine neue Robe vorbei. Sie war genauso wie die Magierrobe, dunkel wie ein Rotwein mit schwarzen Streifen durchbrochen und mit goldfarbenen Runen verziert.
Nach längerem betrachtens der alten Robe, nahm und verstaute er sie im Kasten, neben seine Lehrlingskluft.
Schnellen Schrittess verließ er sein Zimmer in Richtung Bibliothek. Wieder durchstreifte er mehr Gänge als beim letzten Mal, doch das war nichts Neues für ihn. Das Kastell war voller Überaschungen und richtete sich alles so wie es es will. Ob Gänge oder Räume, alles war wie ein Labyrinth, ein Labyrinth des Bösen. Nach mehreren Minuten kam Mardok in der Bibliothek an. Er trat ein und schaute sich um, doch keiner war in der Bibliothek zu sehen. Langsam und beobachtend ging er auf seinen Platz zu und sah schon dass, was er sich so gewünscht hatte; Bücher, Bücher die nur von seinem Magiemeister hingelegt werden konnten, denn sonst hätte keiner was von Mardok gewollt. An seinem Platz angekommen nahm er die Bücher und die beiliegende Notiz in die Hand und begann sie zu lesen.
"Hallo Mardok,
es ist soweit, deine Magieausbildung hat soeben begonnen, ich habe dir hier die Lehrbücher für das beschwören eines Zombies hingelegt. Lies sie ja gründlich, damit du bei den praktischen Übungen möglichst wenig Fehler machst. Bei Fragen kannst du dich natürlich wieder an mich wenden und die praktischen Übungen kannst du auch wieder in den Übungsräumen vollziehen.
Noch viel Spaß beim lernen,
olirie
Als Mardok den Zettel las war er überglücklich. Er der erst vor einigen Wochen die Magie Beliars Stufe eins erlernen durfte, war nun an der Reihe dessen Stude zwei zu erlernen und noch mächtigere Zauber zu beherrschen, er der die Magie der ersten Stufe so lange geübt hatte und sie nun endlich beherrscht darf nun im Anschluss daran die zweite Magiestufe erlernen.
Nach mehreren Minuten der Freude besann er sich wieder und machte sich auf dem Weg in sein Gemach. Normalerweiße würde Mardok im Freien lernen und studieren, doch es war kalt, zu kalt seines Erachtens und somit begab er sich in sein Gemach und begann die beiden Bücher wispergierig zu studieren.
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| 25.11.2003 00:23 | #19 |
| Cain |
Dieses vermalledeite kastell brachte den Magus nochmal zum austicken. Er atmete ein paar mal tief durch, als er merkte, dass er schon das dritte mal an der selben Startue vorbeigegangen war und schließlich setzte er seinen Weg fort. Er versuchte sich auf die Gedankenstränge von Niac zu konzentrieren, die er als letztes erhalten hatte.
Schließlich aber betrat er einen großen Raum mit vielen Büchern und das Gedächniss sagte ihm plötzlich, dass dieshier die Bibliothek war. Was würde er ohne Niacs Gedanken blos tun.. doch wusste er nie, wann er sich an soetwas erinnern konnte. Es kahm meist plötzlich und erst als er kurz davor stand. Doch dann schritt er instinktiv an den Büchern vorbei und schließlich sah er eine Person, die wie erstarrt vor einem Haufen Tonscherben stand. Cain musterte die Person und schien diese schließlich als Frau zu deuten. Langes, schwarzes Haar hing ihren Rücken hinunter und schon durchfuhr ihn wieder ein Blitz.Xalvina... schwarze Fee.... dann war wieder Stille und er ging weiter. Diese Tonscherben, die vor der Frau, die sich wie es schien Xalvina nannte hatten nichts gutes zu bedeuten und er schritt näher. Er hatte die Kaputze tief im Gesicht und war so in dunkelheit gehüllt.
Dann kniete er nieder und hob ein Stück auf, das wie es schien etwas vom Kopf war. Es war eines seiner Augen und ein stück der Narbe.. es war alles wie aus Ton gemacht und schließlich erhob er sich wieder und wante sich an die Person, die mit dem Rücken zu ihm stand.
Ich habe es geahnt... sagte er und sprach leise aber verständlich.. seine Stimme hallte in den großen gemäuern nieder, doch sprach er unbeirrt weiter. Xalina, die dunkle Fee die angeblich Tod und Verderben bringen soll... ich schätze mal damit seid ihr gemeint oder? er wartete auf die Reaktion der jungen Frau.
Er zog es noch nicht vor sein Gesicht zu zeigen, er wusste nicht wie die Frau reagieren würde...
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| 25.11.2003 01:07 | #20 |
| Xalvina |
Noch immer schien das vorherige Ereignis ihr fast wie ein Messer ihr schwarzes Herz zu durchbohren, sie selbst konnte es noch nicht ganz glauben, dass ein Buch soviel Macht besaß einen Menschen auf eine derartige Weise in einem recht abartigem Ablauf sterben zu lassen. Der entsetzliche angsterfüllte Ausdruck in seinem Gesicht – die Qual und der letzte Atemzug eines Menschen vor seinem Tod, fortwährend wollte er in ihrem Gedächtnis haften, während sie ihre zart geformten Hände auf dem Teufelswerk gelegt hatte.
Kalt war das eiserne Bild der zwei Schlangen, die sich umeinander wickelten und nun im matten blauen Licht der Lampen fast bedrohlich glitzerten, der alte Ledereinband war in der Dunkelheit fast ganz schwarz. Aber doch spürte sie die Wellen einer Aura, dieser eigenwilligen mächtigen Aura dieses Buches, was imstande war, jeden zu vernichten, wenn es dies für richtig oder notwendig hielt.
Gerade schienen ihre Gedanken die schwarze Fee in eine entfernte Welt in ihrem Bewusstsein zu reißen, als sie in der Ferne ein leichtes Knarren vernahm und sie in die Realität zurück versetzte. Jemand musste die Bibliothek betreten haben und es würden nur Sekunden vergehen, bis der Fremde den Scherbenhaufen sah, der sich halbwegs über die halbe Seite des Tisches bis hin in die Nähe der großen schweren Holztüren verteilte.
Ruhig verschloss sie ihre Augen. Mehrere Schritte hinter ihr schienen auf sie zuzukommen. Ihr Gesicht war blass wie fast jede Nacht doch nun schien sämtliche Farbe aus diesem zu weichen. Ein paar Strähnen ihres glatten Haares rutschten ihr ins Gesicht und verdunkelten es, als sie ein wenig den Kopf senkte.
Nur wenige Worte. Eine neue Stimme sprach zu ihr. Es war ein Mann, soviel stand fest aber er kannte ihren Namen. War ihr Ruf bereits vorausgeeilt? - Natürlich. Es war fast generell so dass es viele Gerüchte über sie gab, aber meistens waren es doch immer wieder dieselben, nur in anderer Klang und Wortweise ausgedrückt. Aber egal wie sie es ausdrückten, es war immer dieselbe Botschaft.
„Ich muss mich nicht mehr vorstellen, anscheinend eilt mein Ruf und der enthaltenden Unehre bereits voraus, sodass ich euch Menschen nicht viel erklären muss.“
Noch immer saß sie auf dem Stuhl, den Kopf gesenkt, während ihre Stimme wie ein eisiges Kälteschockierendes Echo in der magischen Bibliothek verhallte. Erst nach wenigen Sekunden der plötzlich wiedereinkehrenden Stille – in jenem Moment als der Schrei des von ihr getöteten Magiers in ihrem Kopf verstummte – stand sie ohne jegliche Hektik in einer gespenstischen inneren Ruhe auf, nahm das Buch Beliars an die Brust und drehte sich um, immer noch ein Teil der Strähnen im Gesicht hängend.
Vor ihr stand wahrhaftig ein Fremder von dem sie gleich ausging, dass er kein dunkler Magier des Zirkels ward. Nein stattdessen war sein Talar in einem ausgeglichenen tiefen Royalblau gefärbt, seine Kapuze hing dem fremden offensichtlichen Magier tief im Gesicht wie sie es schon bei vielen gesehen hatte, aber erst ein kleines recht Bekanntes Amulett ließ sie erahnen, dass es sich um einen Wassermagier halten musste. Doch dies war nicht der, den sie vor nicht allzu langer Zeit getroffen hatte, dazu wirkte er in seiner Größe und Aura komplett anders.
Kurz hatte sie ihn gemustert, ihre violetten Tiefen Augen, welche doch recht matt in ihrem ausdruckslosen kaltem Gesicht glänzten, glitten noch einmal über die Gestalt, welche sich ihr genähert hatte.
„Ich bin die, welche den Menschen gemeinhin Unheil bringt.
Es ist Ansichtsache. Aber es scheint, als seihe ich ein Todesengel Beliars… denn ich bin die schwarze Fee, die Pendlerin der Welten.
Was wollt ihr von mir, Diener Adanos?“
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| 25.11.2003 01:16 | #21 |
| Cain |
Er lächelte unter seiner Kaputze hervor.
Nun, es ist nicht sehr ehrenhaft soetwas von sich zu behaupten Xalvina. Doch muss ich euch enttäuschen... er ließ das Stück, das er aufgehoben hatte fallen und es zerbarste auf dem Boden in weitere Tausend kleine Teile. ..es ist nicht eure Schuld, dass er nun tot ist, es war dieses Buch. Klonen ist es bei manchen Büchern nicht gestattet sie zu lesen, dies war sein Untergang... Ich weiß wie lang ihr ihn kanntet, doch schien er sehr viel interesse an euch gehabt zu haben...
Seine Augen leuchteten bläulich auf und er blickte hastig hinter sich.Ein Dämon flog quer durch die Biblithek und verschwand wieder. Er hasste diese Geschöpfe Beliars.
Dann schließlich wandte er sich wieder Xalvina zu und zog schließlich die Kaputze vom Kopf. Eine Narbe ging ihm quer übers Gesicht und eiskalte, ausdruckslose Augen sahen die junge Frau an. Sie schien überrascht.. er wartete auf ihre Reaktion.
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| 25.11.2003 01:18 | #22 |
| Renata |
Die Hände auf dem Rücken ineinander gelegt, so wie zwei Löffel, Rundung in Höhlung, Handrücken gegen Handfläche, stand Renata in der stillen Halle und betrachtete ebenso still die seltsame Dämonen-Statue. Sie war so...so lebensecht, so unheimlich, dass sich die kleinen Härchen in Renatas Nacken in einer Gänsehaut aufrichteten. Im flackernden Licht der Fackeln schien sie sich manchmal sogar zu bewegen.
Die von der Statue fast anklagend erhobene Schale mochte Renata noch weniger ansehen. Die von jedem Gast erwartete und dort zu hinterlegende Gabe musste sie bis jetzt schuldig bleiben, da sie die beiden einsam in ihrem Geldbeutel herumrollenden Goldmünzen als zu armselig empfand. Vielleicht war es gerade dieses Schuldgefühl, das sie in genau diesem Moment vom Schlafraum der Gäste fernhielt, obwohl die Nacht schon einige Stunden alt war.
Jetzt wandte sie sich dem magischen Innenhof zu mit seinem an eine Mainacht erinnernden und allen Jahreszeiten der Außenwelt trotzenden Klima. Dem Arkadengang, der sich zunächst nach Westen und dann gen Norden wandte, folgend, hing sie schlendernd ihren Gedanken nach. In Erinnerung an Geschehnisse der letzten Tage konnte sie ein ums andere Mal ein Grinsen nicht unterdrücken.
Bald hatte sie das nordwestliche Ende der Arkade erreicht. Sie drehte gerade um, zurück zu gehen Richtung Halle, als sie eine kleine zappelnde Bewegung auf dem Boden wahrnahm. Es war gerade soviel Mondlicht da, dass sie ein kleines Federbündel als Quelle dieser Bewegung ausmachen konnte. Ganz, ganz vorsichtig näherten sich ihre Hände diesem Bündel, das sich als Singvogel entpuppte, und hatten, zu einer Schale geformt, es bald aufgehoben. So winzig war dieses fedrige Ding, dass leicht 3 von seiner Art dort Platz gefunden hätten.
Aber dieses kleine Wesen litt, litt unsäglich. Das vielleicht noch vor einer Stunde prächtig bunte Federkleid war struppig und zerzaust, nicht 2 Federn lagen in gleicher Richtung. Das Schnäbelchen geöffnet, die Augen weit aufgerissen und starr, der kleine Kopf hin und her nickend, weil der Hals zu schwach, ihn zu halten. Ein Flügel war gebrochen und bizarr verdreht, ein Knochen hatte sich durch die Haut nach außen gebohrt. Nie hatte Renata etwas mitleiderregenderes gesehen.
Schnell ging sie Richtung Halle, den Vogel in der Schale ihrer Hände tragend, immer schneller, vom Leid der Kreatur getrieben, stolpernd ein paar Laufschritte machen musste, weiter lief, schneller werdend, bis dass sie fast schon rennend die Halle betrat. Aber nicht die Heilerin war ihr Ziel, sie rannte schnurstracks zur Statue. Dort, kurz innehaltend und außer Atem noch ein- zweimal luftschnappend, ließ sie dieses winzige Wesen vorsichtig, sanft, ganz zärtlich in die Schale gleiten. “Möge Beliar sich Deiner kleinen Seele annehmen”. Ein Geräusch wie eine berstende Seifenblase - dann war die Schale leer.
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| 25.11.2003 01:32 | #23 |
| Xalvina |
Ausdruckslos wie sie immer blickte, schloss sich ihr violetter zarter Mund für einen Moment lang, als sie auf eine Reaktion des Fremden – nein des Wassermagiers, welche ja gemeinhin im Kloster lebten, welches die Dämonenbeschwörerin nicht so gut in ihren Erinnerungen erhalten hatte.
„Urteilt nicht, was für Ansichten ich habe.
Ich lebe eigentlich recht gut mit meinem Ruf als Schwarzer Fee, so weicht von mir zumindest das allgemeine strenginnosgläubige Volk, welches mich am liebsten für meine Darbietung und Art steinigen würde.
Und das ist auch gut so.“
Es war jedoch seltsam dass sich der Wassermagier aus dem Innos Kloster und der gerade verstorbene Magier des Zirkels so ähnlich sahen, selbst die lange Narbe, welches durch sein Gesicht glitt schien dieselbe zu sein, welche sie noch vorhin beim Anderen gesehen hatte. Fast wie Erschreckend war es daher dass sie in das fast nahezu gleiche Gesicht blickte, welches sie noch vorhin in einer schmerzverzerrten Haltung in ihren Erinnerungen hatte.
Doch die Fee brauchte nicht nach einer Antwort zu fragen, denn die Erklärung schien in jenem Moment aus dem Munde des Magus allein zu kommen.
„Es ist mein Buch.
Selbst wenn er ein Klon war, dann war er doch ein eigen lebendes Lebewesen und zumindest genauso von einer Dunklen Macht umgeben, wie alle Dämonenbeschwörer von unserer Art.“
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| 25.11.2003 01:49 | #24 |
| Cain |
Er sah Xalvina unverwandt an.
Mein Name ist Cain und wie ihr sicher bemerkt habt bin ich ein Diener Adanos. Es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt vorstelle, doch die Umstände sind nicht die schönsten... er sah auf die Tonscherben hinab.
Er wurde aus dem, was ihr hier sehr erschaffen und das gegen meinen Willen. Deswegen habe ich anfangs nicht viel von ihm gehalten. Er war besessen. er sah mit hochgezogener Augenbraue der Schwarzmagierin in die Augen und fuhr fort. Dieses Buch... erblickte mit neugieriger Mine auf dies, was sie in der Hand hielt. Ich würde es gut verstauen. Es scheint ein Werk des Bösen zu sein und genau dies hat Niac den Tod gebracht. wieder flackerten seine Augen bläulich auf und er drehte sich hastig um.
Wieder war ein Dämon von einer Wand zur anderen geflogen und in dieser verschwunden.
Ich bin kein freund des Kastells, doch gibt es immerwieder interessantes zu entdecken... als er ihren Fragenden Blick sah fuhr er fort Ja, ich rede von euch. Eine mysteriöse Aura umgibt euch.... ihr habt mein Interesse geweckt dunkle Fee Xalvina. er griff in seine Tasche und holte eine versiegelte Pergamentrolle hervor, die er ihr überreichte. Nun, dunkle Fee, wir werden uns wiedersehen... im gleichen Moment verschwand er in einem Blauen Blitz und lauter kleine bläuliche Funkeln fielen zu Boden und zersprangen im Nichts. In der Bibliothek wurde es wieder gedämpft dunkel.
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| 25.11.2003 15:56 | #25 |
| The_Nameless |
Erschöpft erreichte der junge Schwarzmagier, nach bestimmt mehr als sechs Stunden qualvollen Dahergehens, den düsteren Weg, welcher ihn, zwischen kahlen Bäumen und dichten Sträuchern, endlich wieder hinauf zu den riesigen Toren des Kastells führte.
Die wenigen Strahlen der kalten Herbstsonne, die, nur schwerlich durch die trübe, am Horizont hängende Wolkenschicht gelangend, auf ihn herabschienen, ließen die kleinen Schweißperlen, die langsam an seiner heißen Stirn herabrannen, in einem silbrigen Glitzern erschimmern.
Nach einem eisiger Windhauch fuhr Less schließlich erschaudernd zusammen.
Vorsichtig beschleunigte er seine Schritte. Nach so langer Zeit der Abwesenheit konnte er es nunmehr kaum erwarten, endlich wieder in den heimatlichen Gängen des Kastells umherzuwandern.
Kurze Zeit später ertönte auch schon des dumpfe Knarren der runenverzierten Eichentore in seinen Ohren, die, auf ihre Art einer freundlichen Begrüßung gleich, langsam zur Seite wichen, und schließlich den Blick in die traumhafte, majestätische Eingangshalle preisgaben.
Ein kurzes Lächeln erschien zwischen all der offensichtlichen Müdigkeit auf seinem freundlichen Gesicht.
Endlich...wir haben es geschafft...
Mit ruhigen Schritten betrat er den, im flackernden Kerzenlicht einiger prächtiger Kronleuchter finster glänzenden Marmorboden. Ein leises Klacken ertönte, von seinen schweren Lederstiefeln ausgehend, bei jedem weiteren Schritt durch den Raum und hallte schaurig an den zahlreichen Säulen und Wänden wider.Sogleich musste Less kopfschüttelnd grinsen.
Ja, dies war sein Zuhause...
Ohne lange weiter zu überlegen, oder sich gar ein wenig umzublicken, schlug der Dämonenbeschwörer sofort den wohlbekannten Weg zu dem ebenso sehr vermissten Refektorium auf, denn wenn es etwas gab, das seinen angeschlagenen Zustand nun wieder etwas aufbessern konnte, so war es mit Sicherheit die unbeschreiblich einzigartige Küche des Kastells...
Heißhungrig öffnete Less Minuten später seine Augen.
Der herzhafte Duft seines knusprig braunen Moleratbratens, oder das warme Dampfen der gebratenen Kartoffelstückchen, die sanft an seine Nase schwebte, ließen ihm unweigerlich das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Hastig griff der Magier mit beiden Händen nach Messer und Gabel, womit er sich auch schon im nächsten Augenblick über das lecker Gericht hermachte.Ein genüssliches Schmatzen war alles, was in den schier ewigen Weiten des Speisesaals noch zu hören war...
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| 25.11.2003 19:39 | #26 |
| Rhodgar |
Mit erstaunten Blicken hatte Rhodgar Olierie hinterhergeschaut, wie dieser das Zimmer verlassen hatte. Eine sehr mächtige Aura umgab diesen Mann, der kaum älter sein konnte als er selber. Eine ähnliche Präsenz hatte er bisweilen nur bei meditate, der Hohepriesterin gespürt. Er stellte sich vor, wie es sein würde, wenn er bereit wäre, die Bürde der Magie auf sich nehmen zu können, sich noch intensiveren Studien widmen zu können und sich schließlich selbst ein Magus nennen zu dürfen.
Doch schon bald wurde er aus seinen Gedanken gerissen, ein Geräusch schreckte ihn auf. Er blickte quer durch sein neues Gemach, und auf der Fensterbank erkannte er einen anmutigen Vogel sitzen, der durch sein Kreischen das Geräusch verursacht haben musste.
Als Rhodgar ein paar Schritte näher auf ihn zukam, erkannte er, dass es sich bei dem Exemplar um eine Schleiereule handelte. Sie breitete ihre majestätischen Flügel aus, hüpfte ein wenigungeduldig von einem der winzigen Beine auf das andere, und fiebte aufgeregt. Rhodgar dachte nach. Was könnte das zu bedeuten haben. Abermals setzte er einen Fuss vor den anderen, doch schon stieß sich das Tier ab und verschwand mit der untergehenden Sonne im Abendhimmel. Rhodgar stürzte ans Fenster, konnte aber lediglich noch die Umrisse der Eule erkennen, und auch diese wurden bald vom allgegenwärtigen Dunkel verschlungen.
Ein wenig verträumt schaute Rhodgar in den abendlichen rot gefärbten Himmel, betrachtete die Sonne bei ihrem allabendlichen Untergang. Morgen würde sie wieder auftauchen, und den Tag danach, und den Tag danach. Es gab nichts, was ihren natürlichen Zyklus hätte ändern können. Rhodgar überkam ein eigenartiges Gefühl, ein Gefühl der Selbstverlorenheit, mit welchem er noch nie zu tun hatte.
Ich bin wie die Sonne, dachte er, ich werde heute Abend zu
Bett gehen und morgen aufstehen. Ich werde meine Bücher lesen, und mich wieder ins Reich der Träume fallen lassen. Und wieder aufwachen... gefangen in einem ewigen Zyklus.
Rhodgar wusste nicht, wie lange er dort am Fensterbrett stand, er wurde jedoch gestört, als es an seiner Tür klopfte.
Er schritt zur selbigen, um sie zu öffnen, und schon sah er sich einem Dämon gegenüber, der ihm seine restlichen Sachen aus der Massenunterkunft entgegenstreckte, und wortlos übergab.
Rhodgar brachte seine wenigen Kostbarkeiten sicher in einer alten, hölzernen Truhe unter, den Mantel hängte er auf den Stuhl, der direkt neben dem, im Vergleich zu den Schlafgelegenheiten in seiner vorherigen Unterkunft, riesigen Himmelbett.
Kaum hatte er sich ein wenig eingerichtet, schon war er wieder auf dem Weg zum Refektorium, jedoch nicht ohne sich vorher genau einzuprägen, welchen Weg er zu gehen hatte, wenn er wieder an seinem Zimmer angelangen wollte.So schritt er durch das erste Stockwerk, welches er vorher noch nie betreten hatte, was jedoch nicht besonders schlau gewesen wäre. Oliries Worte klangen noch in seinen Ohren.
...wenn sie Glück haben, kommen sie nur ins Verließ, wenn sie pech haben, werden sie an verschiedenen Stellen in der Unterwelt gefunden.
Mit einem Schaudern dachte er über die Unterwelt, dem Reich des Gottes, dem er sich verschrieben hatte, nach. Wie mochte es dort wohl aussehen? Doch schon im nächsten Moment war sich Rhodgar nicht mehr sicher, ob er dies wirklich wissen wollte. Mit schnellen Schritten durchquerte er das Stockwerk der Mitglieder des Zirkels, sich immer an dem roten Ornamentfaden orientierend, der weitläufig an den inneren Mauern des Kastells entlang führte. Was mochten wohl diese selstamen Runen und Ornamente in goldener Farbe zu bedeuten haben, mit denen der prupurne Streifen verziert war?
Fragen über Fragen, Fragen, auf die Rhodgar wohl erst in ferner Zukunft eine Antwort finden würde...
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| 25.11.2003 20:14 | #27 |
| Azathot |
ERschöpft sah der Magier von seiner Lektüre auf, keinerlei Hilfe hatte sie ihm bieten können bei seinem kleinen Problem mit der Lichtkugel welche sich unglücklicherweise irgendwie.... ja was eigentlich?
DAs einzigste was Azathot sagen konnte war, dass seine Haut irgendwie aus irgendeinem GRund angefangen hatte zu leuchten und eine ähnliche Oberfläche aufwies wie die Lichtkugel welche er vorher beschworen hatte.Hilfos klappte der -leuchtende- Magier das Buch zu um sich -leuchtend- zu erheben und dann -leuchtend- den Gang hinunter zu gehen in der Hoffnung seinen -nicht leuchtenden- Lehrmeister zu finden, nur wo sollte er anfangen zu suchen, zwar wusste Azathot, dass der Don ein Labor hatte doch wo dies war wusste er wiederrum nicht also half wohl nichts außer das gesamte Kastell abzusuchen, in der Hoffnung iregdnwo seinen Lehrmeister zu finden.
Mühsamen Schrittes setzte sich die Menschengroße, leuchtende Masse in Bewegung, mit dem Ziel der bibliothek, immerhin war diese für jeden guten Magier Freizeitgestaltung, Langeweilebekämpfung und Arbeitsplatz in einem weswegen die Chance recht gut sein musste dort einen eben diesen zu finden.Doch soweit mussten ihn seine Schritte nicht tragen, denn direkt hinter der nächsten Biegung kollidierte er mit der gesuchten Person- eigentlich seltsam müsste er doch schon von weitem zu sehen sein durch den Lichtkegel den er vor sich projezierte.
Ich weiß, es muss jetzt seltsam für euch aussehen, doch bedarf cih euer Hilfeversuchte Azathot sich bei Don zu entschuldigen, dessen Gesicht in einer Fratze zwischen Erstaunen, Unglaben und verholener Faszination erstarrt war.
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| 25.11.2003 20:40 | #28 |
| Don-Esteban |
Nachdem sich der Magier wieder einigermaßen gefaßt hate, blieb vor allem die Faszinaton übrig.
»Wie hast du denn das hinbekommen. Sowas hab ich ja noch nie gesehen. Zuerst dachte ich, ein heißes Skelett käme auf mich zu. Das ist ja überaus faszinierend.«
Azathot hob die Hand, um den Redefluß des Magiers zu unterbrechen. doch er bekam keine Chance.*
»Hast du schon einmal bemerkt, aus wie vielen Knochen die menschliche Hand besteht. Die anatomischen Zeichner bilden ja immer nur Schädel ab. Aber eigentlich ist das ja langweilig. Eine Hand ist viel komplizierter aufgebaut. Sieh dir nur das an.«
Er wollte nach der Hand des Schülers fassen, der jedoch zog sie weg. Jetzt erst verarbeitete das Hirn die restlichen Informationen.
»Du willst Hilfe? Mhm, ich bin mir nicht sicher, aber vileleicht könnte man deinen Körper öffnen, um...«
Er sah Azathot an.
»Nein? Schlecht, dann müssen wir uns etwas anderes ausdenken. Wie kam es denn überhaupt zu diesem... Effekt?«
*Außerdem kam er auch viel zu früh damit an. Das Röntgen wurde erst viel später erfunden. Deshalb fiel die frühzeitige Erfindung auch wieder dem Vergessen anheim, um den natürlichen Lauf der Dinge nicht durcheinanderzubringen.
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| 25.11.2003 20:42 | #29 |
| shark1259 |
Seufzend, die Dunkelheit um sich herum genießend, lag der Dunkle in seiner Kammer der Schwärze, bemühte sich endlich die Gedanken frei zu bekommen, nach langer Zeit wieder die Ruhe zu finden, um seinen Körper wieder halbwegs an die Umstände anzupassen, doch es misslang.
Immer tiefer verlor er sich, fürchtete, sobald er die Augen schließen würde, Träume in seinem Geist zu entdecken und nicht mehr daraus flüchten zu können.
Wieder, wie er es schon so oft getan hatte, stellte er sich nicht der Angst, den Befürchtungen, sondern flüchtete vor ihnen, in dem er seine Gedanken auf etwas anderes lenkte. In diesem Fall verließ er schnellen Schrittes seinen Raum um über die Treppen ins obere Geschoss zu kommen.
Das Gefühl war sonderbar, als er die Stufen hinaus ging, sie kamen ihm größer vor, schwerer zu bewätltigen. Überhaupt wirkte das Kastell kälter und abweisender als sonst, als würde es ihn ausschließen wollen.
shark verwarf den Gedanken und wandte sich weiter, seinen Schritt verschnellernd, den oberen Stockwerken und erreichte jene auch endlich. Kein Sonnenstrahl, nicht das geringste Anzeichen von Licht erhellte die Räume, erst als der Schwarzmagier sich eine Lichtkugel hergezaubert hatte warf diese eine kurze Spur des erhellenden Scheins durch die düstren Gänge. Jedoch reichte auch dieser nicht aus um shark den richtigen Weg zu weisen und so irrte er herum, ohne zu wissen wohin.
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| 25.11.2003 20:56 | #30 |
| Azathot |
Langsam beschlichen Azathot Zweifel, dass er sich an den richtigen gewendet hatte mit seinem Problem, denn entweder zeugte das Gerede des Hohepriesters von einem fortgeschrittenem Wahnsinn oder einem absoluten Mangel an soetwas schnödem wie Menschlichkeit oder Hilfsbereitschaft, was dem Magier davon lieber war wollte im Moment noch gar nicht wissen.
Ähm, nunja. Ich habe eigentlich wie in meinen Lehrbüchern beschrieben eine Lichtkugel gezaubert was auch sofort geklappt hat ohne Probleme. Doch dann habe ich kurzzeitig die Konzentration verloren und die Lichtkugel ist zusammengebrochen, doch ein TEil ist sozusagen in meine Hände zurück geflossen und seitdem tritt an mir derselbe Effekt auf wie an einer Lichtkugel, nur dass meine als helle schemen und meine Organe als dunkle Schatten hervorschimmernSchon wieder wollte dieser Hohepriester nach Azathots HAnd greifen und dieser ordnete ihn vorerst wirklich in der Kategorie Wahnsinn ab, mitunter auch aufgrund des nun freudig erregt wirkenden Gesichtsausdrucks, welcher ihn aber nicht daran hinderte trotzdem ernst udn anchdenklich zu gucken und Azathot hätte es nicht gewundert hätte der Don plötzlich angefangen sich durch seinen nicht vorhanden Kinnbart zun streichen.
Flehend blickte Azathot ihn an Könnt ihr nicht irgendetwas tun, ich wollte nicht den rest des meines Lebens als Leuchte rumlaufen
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| 25.11.2003 21:19 | #31 |
| Don-Esteban |
»Mhm... ein wahrlich interessantes Phänomen. Ich vermute, es handelt sich um die dysosthonische Rückkopplung des Tanarsius. Tritt nur bei besonders veranlagten Magiern auf.«
Er strich sich nachdenklich über das Kinn, als wolle er einen nicht vorhandenen Kinnbart glätten.
»Am besten, wir gehen in mein Labor. Wenn du den Weg leuchten könntest-«Der Magier sah ihn vorwurfsvoll an.
»'Tschuldigung. Wie taktlos von mir. Doch sei unbesorgt. Es gibt ein Mittel dagegen. Und du wirst gar nichts spüren«
Beide verließen die Bibliothek und tauchten in die düsteren Gänge des Kastells ein. Heute waren sie eher nicht düster, was erheblich an der allgemeinen Atmosphäre nagte. Es war also auf jeden Fall angebracht, diesen wandelnden Kerzenleuchter zum Verlöschen zu bringen. Schon allein, um sich hintherer wieder zu Hause zu fühlen. Unterwegs begegneten den beiden Wanderern einige Dämonen, die erschreckt die Arme vor ihre Fratze hoben, um sich vor dem ungewohnt hellem Lichtschein in Sicherheit zu bringen.
»Vielleicht sollten wir dich einfach ins Innoskloster schicken. Die Priester dort beten dich vielleicht als Lichtgestalt und irdische Inkarnation Innos' an. Du müßtest deine monatlichen Einnahmen dann natürlich an das Kastell schicken.«Unter solcherlei Gesprächen erreichten sie das Labor des Hohepriesters, das wie immer sorgfältig verschlossen war. Der Lehrmeister öffnete es mit geübten Bewegungen.
»Tritt ein. Die Umkehrung deines Zustandes wird ganz einfach bewerkstelligt, indem auf geeignetem Wege die angewandte Magie aus deinem Körper entfernt wird.«Und mit zunehmender Begeisterung fuhr er fort: »Dazu werden an diversen Stellen des Körpers diese dünnen Kupferdrähte eingeführt.«
Der Magier hielt einige wild durcheinander verbogene Drähte in die Luft, die alle hinter einem Vorhang verschwanden.
»Ist die schecht?«
Der Schüler schwankte bedenklich wie eine aufgehängte Laterne im Wind.
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| 25.11.2003 21:35 | #32 |
| Azathot |
Dieser Priester wurde ihm immer komischer, erst hatte er kaum hatte Azathot daran gedacht sein Kinn geriben, dann irgednetwas davon gefaselt, dass Azathot doch isn Innoskloster gehen sollte und die Einnahmen ans Kastell schicken, was auch immer damit gemeint war, doch wie sollte ein einfacher M;Agier einen solchen verdrehten Verstand durchschauen, dieses Wunder konnte wohl allein der verdrehte Verstand selber.
Und nun stand Azathot in einem Labor, vor ihm dieser bekloppte Magier mit einigen Drähten in der Hand udn im Hintergrund eine bereits verwesende Leiche, die anscheinend au8ch Drähte im Körper stecken hatte, was natürlich nicht zur Beruhigung des Magiers beitrug.
Ihr seid euch wirklich sicher, dass dieses Experiment sicher ist? fragte Azathot und machte einen Ausfallschritt um nicht umzufallen, zu stark war bereits die Übelkeit in ihm.
Doch der Wahnsinnige beachtete seinen verzweifelten schüler gar nicht, sondern war gerade daran die Srähte mit einer seltsamen Flüssigkeit einzustreichen, wieso drängte dieses Bild eigentlich andere Bilder von Tod und Elend und diversen verunstalteten Menschen in den sinn? Schnell schüttelte Azathot den Kopf um blos nicht noch mehr Panik in sich hochkochen zu lassen, doch half es nicht, warum musste er sich ausgerechnet an diesen Menschen wenden, sollte es doch hier eine gute Heilerin geben und einen gelehrigen Schüler der Heilkünste.Plötzlich wirbelte der Hohepriester herum, mit einer Flasche die er Azathot unter die Nase hielt, woraufhin dieser sofort bewusstlos wurde.Als eraufwachte war er auf einem Tisch in der Mitte des Raumes gefesselt, während der Don an einer anderen seite des Raumes herumwerkelte
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| 25.11.2003 21:41 | #33 |
| The_Nameless |
Mit vollgeschlagenem Magen erhob sich Less, zwei volle Speiseteller und einige kristallen schimmernde Weingläser später von seinem bequemen, mit rotem Lederposter überzogenen Stuhl und trat, eine zufriedene Mine auf dem Gesichts, langsam über die breite Türschwelle hinaus aus dem Refektorium.
Abermals wurden der Diener Beliars von der ewigen Finsternis des unendlichen Gangsystems verschlungen, und nur das sanfte glitzern seiner Robe, die noch immer verdreckt und teilweise am unteren Ende sogar in Fetzen gerissen, an seinem Körper hing, spendete ihm gerade genug Licht, damit er sich, ohne an jeder zweite Wandnische anzustoßen, halbwegs sicher fortbewegen konnte.Dennoch folgte Less weiter dem ungewissen Weg in die Dunkelheit, ganz so, als ob ihn irgendetwas in seinen Gedanken dazu zwingen würde.
Grinsend ging er weiter. Wieso sollte er auch dagegen ankämpfen?
Nach vielen, ungezählten Minuten, in denen er, schweigend, und mit leerem Schädel über den schimmernden Marmor gewandert war, drang endlich wieder ein kleines Anzeichen des Lebens an seine Ohren.
Gepaart mit einem leichten, und trotzdem eisig kalten Windhauch erklang das gleichmäßige Schlurfen langsamer Schritte in seinem Kopf. Es erschien ihm fast so, als habe er diese Töne schon einmal gehört...
Sekunden später wurde seine Vermutung auch schon bestätigt.
Mit einem verwegen Blitzen in den Augen trat sein Freund shark vorsichtig aus der Dunkelheit heraus.
Es schien, als würde ihn der hohe Schwarzmagier überhaupt nicht sehen, ohne zu zögern ging er weiter seinen Weg und kam so immer näher an Less heran.Ein mulmiges Gefühl beschlich die stummen Gedanken des Dämonenbeschwörers, war etwa wieder etwas Unvorhergesehenes mit shark geschehen, ganz so, wie es vor einigen Wochen der unheimliche Fall gewesen war?
Kopfschüttelnd reckte Less seinen Kopf, es gab später noch immer genug Zeit, um in Ruhe nachzudenken.
Selbstsicher erhob er seine Stimme...
“shark...wie geht es euch?“
Erschrocken schoss der Schädel seines Freundes in die Höhe, mit Sicherheit hatte er nicht damit gerechnet, in diesem entlegenen Winkel des Kastells auf eine weitere unherstreifende Person zu treffen...
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| 25.11.2003 21:56 | #34 |
| shark1259 |
Als wäre er hinter einer dicken Wand, durch und durch schwarz. Gedämpft hörte er die Stimme eines bekannten Freundes, doch wo war dieser? shark wusste, dass er nicht weit von ihm entfernt stehen konnte, der Stimme nach zu urteilen sogar direkt vor seinen Füßen war. Doch als wären die Augen gelähmt, drang nicht das geringste Licht durch die Dunkelheit.
Wieder unruhig werdend blieb der Dunkle kurz stehen, schloss die Augen noch einmal und atmete tief durch. Seine Gedanken spielten ihm einen Streich, wie schon so oft, das wusst er, oder glaubte es zumindest zu wissen. Und tatsächlich: als er die Augen wieder aufschlug war Licht, doch weit und breit kein Less.
"Hab ich mir das nun eingebildet, oder ist es wahr, dass du hier irgendwo bist less?"
Sonderbar eng waren die Gänge und mit jedem Schritt, ob er vorwärts oder zurück war, wurde es immer knapper mit dem Raum, sodass shark nur mehr die möglichkeit hatte in eine Richtung zu gehen, einem Flur zu folgen.
"aber shark was machst du denn?"
Wie von weit fern, drang diese Stimme an sein Ohr, doch er sah ihn nicht, nur dieser Gang der vor ihm lag und den er gezwungen war zu gehen. Der Schwarzmagier hatte begonnen schneller zu gehen, er vernahm Lacher hinter sich, und vor ihm tauchten Fratzen aus der dunkelheit auf, die mit einem diabolischen Ausdruck ihn vor sich her trieben. Angst wurde weider größer. und shark rannte und rannte...
ein Gang tat sich auf direkt neben ihm, er schien freundlich und so überlegte shark gar nicht lange was er tat und trat hinein. Er führte nach unten...
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| 25.11.2003 22:02 | #35 |
| Don-Esteban |
»Ah, da bist du ja wieder. Es geht gleich los. Ich werde, sobald ich die kausalen Zusammenhänge entwirrt habe, mit dem Luxorzismus beginnen.«Er hielt die Drähte in der Hand, die ein großes Knäuel bildeten, aus dem hier und da verbogene Enden herausragten. Doch irgendwie schaffte der Lehrmeister es, die Drähte halbwegs zu entwirren.
»Achso, wir brauchen natürlich irgendwelche Klemmen, um die Drähte zu befestigen. Du hast dich nicht ernsthaft gedacht, ich würde dir die irgendwo hineinpieken. Wahrscheinlich in den kopf oder so.«
Er schüttelte mißbilligend mit dem Kopf.
»Du hast eindeutig zu viele schlechte Horrorbücher gelesen. Ich werde dich von einem Dämonen in der Bibliothek überwachen lassen müssen, damit du nicht zu viel Schund konsumierst.«
Er zauberte irgendwoher ein paar Klemmen, die er zuerst mit den Drähten verband. Danach wurden alle sich bietenden hervorstehenden Teile des Körpers genutzt, um die Klemmen zu befestigen. Die Nase und die Ohren kamen gerade recht. Auch die Finger waren überaus geeignet.
»Das Festzurren dient nur der eigenen Sicherheit. Wenn du vom Tisch fallen würdest... Ich wäre hinterher noch schadensersatzpflichtig.«Der Magier entfernte sich und bastelte an dem Empfänger herum, zu dem die Drähte hinführten. Es handelte sich einfach um eine Leiche, der schon einige Dinge fehlten. Sie waren wohl für andere Zwecke benötigt worden.
Plötzlich bäumte sich der tote Körper auf. Ebensolches geschah mit Azathot. Wobei die dicken Lederriemen schlimmeres Verhinderten. Dann erstrahlte der tote Körper in hellem Licht, die Organe, die aus der geöffneten Bauchdecke herausschauten, überstrahlten sich gegenseitig.
Der Maghier auf dem anderen Tisch hingegen büßte seine Beleuchtung ein und sah nach kurzer Zeit aus, wie ein ganz normaler schwarzmagier ohne besondere Auffälligkeiten.
Der Hohepriester beeilte sich, ihn abzuschnallen.
»Alles wieder in Ordnung. Die nächsten Tage empfehle ich das Meiden starker Lichtquellen. Besonders magischer Natur. Sonst kommt der Attraktoreffekt zur Geltung, was eine Nachbehandlung nötig machen könnte.
Und das wollen wir doch nicht!«
Azathot taumelte benommen aus dem Labor.
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| 25.11.2003 22:17 | #36 |
| olirie |
Im Refektorium setzte olirie sich an einen Tisch in der Nähe der Fenster und bestellte eine Salatplatte, eine paar Austern, mit passender Soße und etwas Schafswurst. Als Getränk wünschte er sich einen Weißwein und als Nachtisch etwas Apfelcreme. Sogleich erschien das gewünschte vor dem Priester auf dem Tisch und dieser begann, es zu verspeisen. Wiedermal fand er, dass sich der Küchendämon selbst übertroffen hatte. Ein derart wohlschmeckendes Gericht bekam man nicht überall serviert. Im Grunde wusten die meisten Besucher des Kastells diesen Gaumenschmaus gar nicht richtig zu würdigen, aber so war nunmal die Menschheit, hat immer etwas zu nörgeln und wenn sie mal etwas perfektes bekommt, ist es ihr egal. Mit einem Seufzer leerter olirie Teller und Glas und verließ dann wieder das Refektorium. Er beschloss, in seinem Labor an der Harpyie weiterzuarbeiten.
In seinem Labor angekommen, ging er Priester zum Tisch mir der Harmyie und war überrascht, dass sie sich seit seiner letzten Tätigkeit an ihr nicht verändert hatte. Sie war noch immer gut erhalten und das Fleisch zeigte keinerlei Spuren von Verwesung. Allen Anschein nach hatten die Dämonen irgendeine spezielle Konservierungsmethode eingesetzt, um das Präparat haltbar zu machen. Olirie hätte zu gerne erfahren, welche Methode sie eingesetzt hatten, doch das würde wohl wahrscheinlich ihr Geheimnis bleiben.
Der Priester ließ den Gedanken fallen und wandte sich wieder der Harpyie zu. Mit einem Skalpell und einer Schere trennte er vorsichtig Gliedmaßen ab und achtete kleinlichst darauf, dass die Knochen nicht beschädigt wuden. Dann nahm er sich als ersten den rechten Unterarm vor. Vorsichtig entfernte er grob das Fleisch, dann ging er mit dem Knochen mit Fleischfetzen zum Ofen, heitzte ihn auf und stellte einen Topf mit Kalkwasser auf die Ofenplatte, als das Wasser zu kochen begann, legte olirie vorsichtig den Unterarm hinein.
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| 26.11.2003 00:07 | #37 |
| HoraXeduS |
Die Nacht im Kastell begann vielversprechend: Horaxedus hatte gute Laune. Ungewöhnlich heiter, frisch gewaschen und gekleidet, begab sich der Schwarzmagier rückwärts aus seinem Zimmer, stakste ohne etwas sehen zu können, da immer noch verkehrt herum gehend die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und atmete erleichtert die heute durchaus frische Luft in der Eingangshalle ein. Hier drehte er sich um und schritt in Richtung Bibliothek.
Den Lesesaal betreten, lächelte Horaxedus seinem Tisch kurz zu, ging jedoch daran vorbei und blieb schließlich vor einem der stattlichen Regale stehen und blickte interessiert daran hinauf. Immer noch lag ein Grinsen auf seinem Gesicht. Es war Zeit, etwas spannendes, neues zu erfahren, etwas zugleich längst nicht mehr verfolgtes, vergessenes.
Der Magier räusperte sich kurz, dann sprach er ruhig und mit fester Stimme: "Worgo." Eine Menge Bücher um Horaxedus herum vielen zu Boden. Aus jeder erdenklichen Ecke der Bibliothek trug der Schall des Plumpsen der mit Wissen gefüllten Einbände auf den Boden des Lesesaals der Schwarzmagier zu dem fast unwissenden Glasmacher herüber. Doch diesem war klar gewesen, dass so viele Bücher fallen würden. Ein Dutzend würde er sich mit auf sein Zimmer nehmen, das hatte er sich vorgenommen. Die Auswahl war schnell getroffen: Die ersten Werke waren schnell aufgetürmt und wurden sogleich von Horaxedus aus dem Raum balanciert. Einen kurzen Abstecher ins Refektorium, ein kurzen Gruß an einen alten Bekannten und ein gut gefülltes Bündel mit Leckerbissen später schritt der Magier bereits wieder rückwärts gewandt die Treppe ins Obergeschoß hinauf und bewegte sich vorsichtig in sein Zimmer, wobei er die Tür mit dem verlängerten Rückgrat öffnete.
Bücher und Bündel flogen auf die eine Seite des Bettes, der Magier auf die andere. Gemütlich war es. Und ebenso augenblicklich wie neugierig begann Horaxedus zu schmökern.
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| 26.11.2003 15:44 | #38 |
| The_Nameless |
Verwirrt und zugleich geschockt dreht Less seinen schweren Schädel und blickte seinem scheinbar ziel- und orientierungslos davoneilenden Freund nach.Mit einer schnellen Bewegung riss er sich den dunklen Seidenverband vom Schädel und rannte shark, so schnell wie ihn seine Füße nur tragen wollten, hinterher. Unverständnis machte sich in seinen Gedanken breit, was war nur geschehen? Es war noch nicht allzu lange her, da hatte er sich noch darüber gefreut, den hohen Schwarzmagier endlich von seinen Verwirrungen befreit zu haben, nachdem sie stundenlang durch die grausamsten Winkel des Kastells gewandert waren, von denen man sich nicht einmal im Traum den Hauch einer Vorstellung machen konnte.Und nun sollten diese ganzen schrecklichen Erlebnisse, die sie damals zusammen durchgestanden hatten, einfach umsonst gewesen sein? War das unerklärliche Etwas etwa wieder in sharks Verstand zurückgekehrt?
Nein, das kann einfach nicht wahr sein. Beeil’ dich!
Doch die Aufforderung seiner inneren Stimme war sinnlos, der junge Dämonenbeschwörer rannte sowieso schon mit einem solch rasanten Tempo über die gemusterten Marmorplatten, das sogar die ansonsten so ruhig flackernden Kerzenlichter in ihren kleinen Seitennischen wild umhertobten...
Endlich erreichte er den düsteren Abgang zu den Kellergewölben, den sein Kamerad soeben, vor seinen Augen, durchquert hatte.
Mit hastigen Schritten ging Less ebenfalls die breiten Steinstufen hinab.Dicke Spinnweben wanden sich fest um seine schwarzen Stiefel und gaben bei jeder noch so kleinen Bewegung ein seltsames Knirschen von sich, während ein eisiger Schauer eiskalt an seinem Rücken hinab, und der unheimlich zischende Windhauch, der, ohne jeglichen erkennbaren Ursprung an den finsteren Wänden entlangwehte, sanft über seine fröstelnden Lippen streichelte.
Der winzige Schimmer einer kleinen, ungewöhnlich dunklen Lichtkugel, die ruhig am Ende des Ganges hin und her schwebte, machte den Diener Beliars schließlich auf seinen umherirrenden Freund aufmerksam.
Vorsichtig näherte er sich dem hohen Schwarzmagier, welcher sich verzweifelt suchend nach allen Seiten umblickte.
“shark, ich bin hier...“
Langsam legte Less seine warme Hand freundschaftlich schützend auf den zitternden Schultern seines Kameraden nieder.
Ein aufgeregtes Pochen fuhr gleichmäßig durch dessen Körper, es hatte fast den Anschein, als habe shark Angst...
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| 26.11.2003 16:49 | #39 |
| Syrus |
Langsam, fast schon wie in Zeitlupe wanderte der hölzerne Löffel in der Hand des Lehrlings zu dessen Munde.Syrus befand sich sich im Refektorium des Kastells, er saß an einem der hinteren Tische und löffelte gemütlich an einer Art Gemüsebrühe, während er sich verträumt umsah.
Wenige Momente später wurde ihm klar, dass er sich besser mehr auf das Essen konzentrieren hätte sollen, denn er hatte vollkommen vergessen, dass die Suppe immernoch brennheiß war.
Ein Schmerzensschrei drang durch den Speisesaal des Kastells als der Löffel mit der heißen Flüssigkeit die Lippen des jungen Diebes berührte und sich die Gemüsebrühe über Syrus Gesicht ergoss, woraufhin dieser erschrocken aufsprang.Am Liebsten hätte der Lehrling die Schüssel in beide Hände genommen und quer durch das Kastell geworfen, doch er fand noch rechtzeitig seine Beherrschung und setzte sich wieder, um möglichst wenig aufsehen zu erregen. Da dem jungen Dieb die Lust auf seine Gemüsebrühe nun vollkommen vergangen war schob er die Holzschüssel beiseite und kramte aus der Tasche seiner Lehrlingsrobe ein leicht zerknittertes Schriftstück heraus.Es war jenes mysteriöse Stück Pergament, welches ihm am Vortag von einem Dämon überreicht worden war.Der Lehrling hatte das Rätsel darauf zwar gelöst, doch als er das Schriftstück noch einmal genau unter die Lupe nahm erkannte er auf der Rückseite einen weiteren Vers, der allem Anschein nach ebenfalls ein Rätsel darstellte.Auch wenn Syrus im Normalfall kein Freund von solch kniffligen Rätseln war, so interessierte ihn doch sehr, was das ganze Spiel zu bedeuten hatte.
Eine Person wird dir Frage und Antwort stehen,
doch musst du schon selbst zu ihr gehn,
sie tragen ein Gewand, blau wie die Nacht
und über ihnen ein sehr mächtiger Gott sie bewacht.
Sprich den Richtigen an und du wirst erfahren,
dass du wurdest ausgesucht in seinem Namen.
Die fröhliche Miene des Lehrings verwandelte sich binnen Sekunden in ein fröhliches Lächeln als er die erste Zeile des Rätselgedichtes gelesen hatte, welche Anscheinend ein Hinweis auf die Person war, die Hinter all dem steckte.Leichte Denkfalten wurden auf der Stirn des jungen Diebes sichtbar als er angestrengt darüber nachdachte, was denn nun die Lösung dieses Rästel sein könnte.Ein Gewand blau wie die Nacht.....seine eigene Robe hatte ebenfalls eine Ähnliche Farbe, doch Syrus hielt es für reichlich unwahrscheinlich, dass die Rätsel von einem Kastellbewohner kamen, da deren Roben meist mehr Schwarz als Blau waren.
Allerdings gab es da diesen Mann den der junge Dieb oftmals in Khorinis gesehen hatte, Vatras.Dieser trug stets eine Robe, welche haargenau auf die Beschreibung passen würde, und er diente einem mächtigen Gott, Adanos, denn er war einer dieser Wassermagier.Und genau dies musste die Antwort auf das Rästel sein, die Wassermagier, das passte wie die faust auf das Auge.
Auch wenn Syrus immernoch im dunkeln tappte was das ganze zu bedeuten hatte, hatte er nun zumindest einen Anhaltspunkt und konnte die Sache genauer untersuchen.Aber selbst wenn er jemals zum Kloster gehen und mit einem Wassermagier darüber sprechen solltem, würde das noch etwas warten müssen, vorerst wartete noch ein Stapel Bücher in der Bibliothek darauf, gelesen zu werden.
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| 26.11.2003 19:00 | #40 |
| Círdan Oronrá |
Círdan sass im Innenhof des Kastells und brütete über den seltsamen Traum vor einiger Zeit. Für ihn war es schwer zu erfassen, ob es sich wirklich nur um eine Vorspiegelung falscher Tatsachen handelte. Erlebt in einem Zustand, der in keinem der Wissenschaftsbücher behandelt wurde. Hervorgerufen durch zuviel und zu schweres Essen vor dem Schlafen gehen.
Sein Blick ging zur immergrünen Esche. Dieser Baum war Symbol von Ruhe und Beständigkeit. Seit er hier war, hat dieses Prunkstück der Natur kein einziges Blatt verloren. Konnte er selbst auch so beständig sein? Was überhaupt hatte schon Bestand? Sollte er tatsächlich die schützenden Mauern des Kastells wieder verlassen? War es seine Berufung sich um die Menschen in Khorinis zu kümmern, die über Dinge fragen stellte, auf welche selbst die Gelehrtesten keine eindeutigen Antworten hatten?
Nach seinem eindrücklichen Traum, hatte Círdan in der Bibliothek nach einem Buch, dass Beliar’s Lehren zu vermitteln vermag, gesucht. Fündig wurde er nicht. Vielleicht waren seine Suchbegriffe falsch gestellt. Vielleicht gab es keinen Leitfaden für die Dunkelheit. Sein eigenes Wissen über die Götter, kam aus seinen Aufenthalten in der Bibliothek und von dem, was ihm sein Lehrmeister, beziehungsweise seine Mitmagier im Kastell vermittelt hatten.
Sein Gefühl drängte ihn, die Antworten vor den Toren zu suchen. Das Abenteuer zu wagen. Zu verlieren hatte er ja nichts. Hingegen war der Gewinn unabschätzbar. Da das gesamte Wissen Khorinis in der Bibliothek hinterlegt war, wollte Círdan zuerst nochmals diese aufsuchen. Einige Begriffe, die gerade durch seinen Kopf geisterten, verlangte nach Antworten. Und alles nur wegen einem blöden Traum, sinnierte Círdan, als er sich erhob und in Richtung Bibliothek aufmachte...
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| 26.11.2003 21:52 | #41 |
| Zavalon |
Ein komisch aussehender Mensch betrat den Innenhof. In seinen Haaren steckte eine Art Stock, niemand wusste so genau warum, wahrscheinlich de person selber auch nicht. Auf jeden Fall ging er stetig auf den Baum im Innenhof zu, wobei immer mehr von seiner abartigen Glänze abfiel und er zum Schluss Zavalon war. Zwar hatte die Verwandlung nicht viel verändert, nur das Grinsen war wieder zu sehen. Der Magier wusste warum er hier war, zog seinen Stab, stellte ihn vor sich auf den Boden und wartete...
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| 26.11.2003 22:06 | #42 |
| HoraXeduS |
Das Warten hatte ein Ende. Horaxedus spürte es, und es erschütterte seinen Leib und seine Seele. So viel Zeit war verstrichen, doch nun war die Stunde des Angebens gekommen. Oder die der Blamage.
Der Schwarzmagier sprang aus seinem Bett, wandte sich um und schlug die Tür vor sich zu. Dann lief und stolperte er rückwärts den Gang entlang und die Treppe hinunter, bis in die Eingangshalle, wo er sich wieder umdrehte und vorwärts schaute. Eiligen Schrittes bewegte sich der Magier nun auf den Innenhof zu und dort sah er, was er bereits geahnt hatte: Zavalon.
Doch wo hatte Horaxedus den Kampfstab gelassen? Nicht, dass am Ende der Lehrer wieder verschwand, während sein Schüler noch seine Waffe suchte? Eilig rannte Horaxedus aus dem Kastell. Dort draußen fand er was er suchte: Die junge Buche der Renata. Leider war noch immer eine leichte Krone an dem Baum, doch die seitlichen Zweige an dem dünnen Stamm waren ja bereits gekappt. So schnappte der Magier die tote Pflanze und lief damit in den Innenhof zurück.
"Meister! Mein Kampfstab und ich stehen Euch zur Verfügung."
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| 26.11.2003 22:08 | #43 |
| olirie |
Mit einer Zange holte olirie nun die Knochen des rechten Unterarm aus dem kochenden Wasser und legte ihn auf einen noch trockenen Lappen, dann schlung er den Lappen um den Knochen und lies ihn so trocknen. Als nächstes kam der linke Unterarmknochen der Harpyie an die Reihe. Der Priester entfernte wieder grob das Fleisch vom Knochen und tat es in eine Schale. Den Knochen tat er in einen frischen Topf mit Kalkwasser, den er ebenfalls auf die Ofenplatte stellte. Dann schüttete er den Topf mit den unbrauchbaren Resten des rechten Unterarms weg und füllte ihn dann mit neuem Kakwasser.
Olirie stellte den Topf zu dem anderen auf die Ofenplatte, damit das Wasser schonmal anfangen konnte zu kochen. Als nächstes entschied er sich, für den rechten Oberarm. Wieder entfernte er grob das Fleisch und beförderte es in eine Schale. Den Knochen mit ein paar letzten Fleischfetzen dran, ließ er in den frisch aufgesetzten und nun kochenden Topf mit Kalkwasser gleiten. Den anderen nahm er von der Ofenplatte, schüttete das Wasser weg und nahm die Unterarmkonchen herraus. Auch diese umwickelte er mit einem trockenen Tuch.
Den Topf füllte olirie wieder mit Kalkwasser auf und ließ ihn dann auf der Ofenplatte kochen. Er merkte, dass die Intensität des Feuers im Ofen langsam nachließ, also legte er noch zwei Holzscheite nach. Während das Feuer sich wieder aufheitzte, befreite der Priester den anderen Oberarm grob vom dranhängenden Fleisch. Mit dem Knochen ging er zum Ofen und wartete, darauf, dass der andere, noch leere Topf mit Kalkwasser anfing zu kochen. Sobald dies geschah, ließ er auch disen Knochen in den Topf gleiten. Vorsichtig nahm er den anderen Topf, in dem bereits ein Knochen einige Zeit lang gekockt hatte, von der Ofenplatte und kippte wieder das Wasser weg. Langsam fing er an, den Abfluss an einer Ecke im Boden seines Labors zu schätzen. Mit dem nun blanken Knochen ging er zu den Tüchern und wickelte auch ihn ein.
Der erste Knochen schien bereits schon trocken zu sein, deshalb nahm olirie das Tuch von ihm ab und besah sich sein Werk. Der Knochen sah recht gut aus, schön weiß, doch leider noch nicht gut genug, er musste noch schöner gemacht werden, auch wenn man ihn bei dem Ergebnis der Arbeit später nicht sehen werde.
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| 26.11.2003 22:10 | #44 |
| Renata |
Renata, die versteckt und still feixend hinter einer Säule stand, hatte Horaxedus durch die Halle eilen sehen und schaute ihm noch eine kleine Weile nach, wandte sich dann Richtung Refektorium ab. Sie freute sich schon wie verrückt darauf, gleich bei der Prüfung zuzusehen. Am liebsten hätte sie die Halle wie ein kleines Mädchen hüpfend durchquert, was einige aber vielleicht unangemessen gefunden hätten. Statt dessen wollte sie vergnügt ein Liedchen pfeifen, schaffte es aber nicht, die Lippen zu spitzen, denn da machte sich gerade ein Grinsen breit. Ein sehr breites Grinsen breit.
Schnell noch einen Apfel holen und dann, auf einem Mauerchen hockend, beinebaumelnd Daumen drücken.
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| 26.11.2003 22:19 | #45 |
| Zavalon |
"So soll es sein... Ihr hattet die ganze Zeit über Geduld, nun werdet ihr geprüft, obwohl ich denke das ihr sowieso gut genug seid." Er musterte seinen Schüler. Stärker war er geworden seit dem letzten Mal. Deutlich hoben sich seine kräftigen Schultern hervor, und auch seine Figur an sich hatte sich enorm gestählt. Während Zavalon ihn so musterte, vergaß er ganz, was er eigentlich tun wollte. Erst als er einen leichten Stoß gegen den Kopf bekam, besann er sich wieder. "Ach ja... mein Schüler, macht euch auf was gefasst" Er nahm seinen Stab, sprang zurück und hub dann mit voller Wucht auf Horaxedus ein. Dieser konnte nur schwer blocken, konterte aber dafür um so besser. "Sehr Gut!" brachte Zavalon allerdings dann raus, als er nach einem Schlag in den Bauch keuchen musste. So kämpften sie eine Weile, bis der Mentor eine kleine Pause einlegen musste. "Ich sehe, ihr habt euch gemacht, nur schwer kann ich euch noch in Schach halten... Lasst uns aber noch etwas weiterkämpfen, Spaß!" So holte Zavalon wieder aus.
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| 26.11.2003 22:27 | #46 |
| HoraXeduS |
Horaxedus fühlte sich sicher. Er hatte es endlich geschafft. Zavalon hatte einen Treffer nehmen müssen und hatte schliesslich den Kampf kurz unterbrochen, um seinen Shcüler zu loben. Doch der Schüler ließ sich nicht einlullen. Er blieb konzentriert. Bei Zavalon konnte man nie wissen. Er hatte diese Dinger drauf, die selbst ein Meister erst nach Jahren des Trainings vollbrachte. Doch offensichtlich konnte Horaxedus seinen Lehrer im Zaume halten. Der Glasmacher war es stattdessen, der Schlag um Schlag austeilte, und Zavalon so in die Deckung zu zwingen schien, auch wenn keiner seiner Schläge mit der jungen Buche mehr wirklich durchdrang zu dem Gegner.
Dies vollzog sich eine Weile, bis plötzlich Zavalon ein Geräusch machte. Mag es sein Atem gewesen sein oder eine Bewegung, das spielte keine Rolle. Augenblicklich wurde Horaxedus von einer blitzschnellen Kombination niedergestreckt und fand sich auf dem Boden liegend wieder. Sein Lehrer hatte gewiss nicht mit ihm gespielt. Doch auch Zavalons Geduld hatte einmal ein Ende. Und er war der wahre Meister hier, auch wenn er es Horaxedus nihct mit Worten spüren lassen hatte.
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| 26.11.2003 22:32 | #47 |
| Zavalon |
"So, nu ma gut!" hechelte Zavalon und half seinem Schüler auf. "Du hast mir gezeigt, dass du deine Lektionen gelernt hast und für den Titel des Stabkampfmeisters bereit bist. Ich danke dir für diesem Kampf!" Er wollte gerade wieder das Wort erheben als auch er auf dem Boden lag... "*grummel* Jaa und die List beherrschst du auch. Hiermit ernenne ich dich zum Stabmeister, wenn du willst auch Stablehrmeister... naja lassen wir das, nun lass uns feiern. Mister Kroko hat bestimmmt was gutes auf Lager..."
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| 26.11.2003 22:59 | #48 |
| HoraXeduS |
Da standen sie, nebeneinander, lächelnd um des geteilten Männer-Wissens, den Gedanken an die Männer-Erfrischung im Refektorium im Sinn, legten einander wie Männer die Arme um ihre Schultern und machten sich daran, das Refektorium aufzusuchen.
Horaxedus schob noch mit dem Fuß das Buchenbäumchen beiseite, mit dem er es tatsächlich geschafft hatte, Zavalon zu Boden zu bringen, als er aus dem Augenwinkel jemanden bemerkte, während die beiden Männer den Innenhof schon fast verlassen hatten. Eine Frau.
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| 26.11.2003 23:21 | #49 |
| Renata |
Na, das ging ja fix. Während die beiden Männer sich gegenseitig beglückwünschend auf die Schultern klopften, zog Renata die kleine Buche möglichst unauffällig in Sicherheit. Sie hatte zwar noch keine genauen Vorstellungen, was mit diesem Stämmchen noch passieren sollte, es durfte aber keinesfalls als vermeindlicher Abfall liegenbleiben.
So, ein bisschen versteckt unter ein paar Sträuchern, konnte es bis morgen warten. Und jetzt noch ein schnelles Abendessen im Refektorium.
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| 26.11.2003 23:43 | #50 |
| HoraXeduS |
Horaxedus, glücklich über die Anerkennung seines Lehrers, hakte Renata unter und so zogen sie zu dritt in den Speisesaal, wo sie sich an einen freien Tisch mitten im Raum setzten.
Während die beiden anderen noch darüber nachdachten, was sie sich wohl bestellen sollten, wurde zavalon bereits aufgetischt. Ein schwer beladener Dämon brachte allerhand Fremdländisches. Es roch gut, aber Horaxedus erkannte nicht an einem einzigen Happen, den der Freund auf die Gabel nahm, was es wohl darstellte.
Der Glasmacher besann sich schließlich auf seinen eigenen Magen und ließ sich Scavengerleber kredenzen, mit gebratenen Zwiebeln, dazu eine Karaffe Bucheckernbranntwein. Der Schwarzmagier wäre jede Wette eingegangen, dass es so ein Getränk gar nicht geben konnte, doch irrte er offenbar bei diesem Gedanken, der Renata ein wenig aus der Reserve hatte locken sollen.
Und während einer der dienstbaren Dämonen den drei Gefährten einschenkte, betrachtete Horaxedus die Fremde unter ihnen. Sie saß ein wenig zurückhaltend, aber aufrecht. Ihr aufmerksamer Blick wanderte vom Lehrer zum Schüler und wieder zurück. Gesprächig war sie zwar nicht, doch dachte sie sich ihren Teil. Ob dieser Gedanke ihm behagen würde, so er ihn kannte, interessierte Horaxedus nicht. Irgendetwas an der Buchenschlepperin behagte ihm.
Zavalon schlang einen weiteren Bissen seines exotischen Mahls hinunter, als Horaxedus' Blick endlich Renatas traf. "Woher kommst Du?" Es half wenig, dass der Glasmacher sich augenblicklich auf die Zunge biss. Seine aufmerksamen Augen hatten ihn verraten.
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| 26.11.2003 23:55 | #51 |
| Renata |
So plauderten sie noch eine ganze Weile. Sie aßen und tranken, was ihnen eben in den Sinn kam, ließen dabei immer wieder den frischgebackenen Kampfstab-Meister hochleben. Viel, viel später verschwand zuerst Renata in Richtung des Schlafsaals, noch viel säter dann Zavalon in sein Zimmer. Wann und wie Haraxedus sein Bett erreichte, ist nicht überliefert.
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| 27.11.2003 01:39 | #52 |
| Rhodgar |
Man sah einen jungen Lehrling durch die Gänge streifen, vollkommen in seinen Gedanken verloren, und doch aufmerksam und auf jede Überraschung vorbereitet, die die schier endlosen Gänge des Kastells für ihn bereit halten konnten.Rhodgar war auf dem Weg ins Refektorium, um sich dort ein wenig zu stärken. Sein Tag war anstrengend gewesen, und er sehnte sich nach Ruhe und einem gewissen Maß an Einsamkeit. Jedoch verwarf er diese Gedanken nach ein paar Sekunden wieder, er durfte solche Überlegegungen nicht einmal in Betracht ziehen. Er hatte nicht vergessen, dass er immer noch ein Lehrling war, und zu den täglichen Aufgaben eines Lehrlings gehörte es nun einmal, die Bücher zu wälzen und zu studieren, sich kundig zu machen auf dem Gebiet der dunklen Magie, und wenn man diesen Pflichten gewissenhaft und regelmäßig nachging, so konnte man sich schon einmal einen Tag der Erholung gönnen.
Jedoch hatte Rhodgar dies in den letzten Tagen nicht getan, er hatte viel Zeit damit verbracht, neue Bekanntschaften zu machen, wenn auch etwas unfreiwillig. Da war zum einen Amydala gewesen, die Schönheit mit der etwas zu knappen Robe, Olirie, einer der Priester der dunklen Mächte...
Nun jedoch stand Rhodgar vor der Tür des Refektoriums, er hatte sein Zeitgefühl komplett verloren. Und da stieg es wieder in ihm auf, dieses Gefühl, der Selbstverlorenheit, der Einkerkerung. Dieses Gefühl, seine Freiheit verkauft zu haben, er wusste nicht, woher es kam, und aus welchem Grund sein Geist sich in diesem Zustand befand.
Er hatte den Weg der Magie selbst gewählt, ihm war klar gewesen, mit welcher Veratnwortung und vor allem mit welchen Pflichten diese Entscheidung verbunden sein würde.
Er öffnete die schwere Holztür, und trat in das Refektorium ein. Nachdem er sich einma, zweimal und schließlich ein drittes Mal umgeschaut hatte, gab er sich damit zufrieden, das einzige menschliche Lebewesen im Raum zu sein. Mit zusammengekniffenen Augen dachte er an eine Speise, die er in seiner Kindheit oft verzehrt hatte, Apfelkompot mit einem Schuss Weißwein (natürlich hatte er in jungen Jahren den Wein weglassen müssen). Und schon kam eine große Schale auf ihn zugeschwebt, nirgendwo der Körper zu sehen, dessen Glieder das Maß an Kraft aufbrachten, die Schüssel zu tragen.
Rhodgar öffnete überrascht seine Augen. Jetzt, wo er alleine in der großen Halle saß, wurde ihm zum ersten Mal bewusst, welche Arbeit das Küchenkrokodil eigentlich hatte. Denn sollte es jedem der hier sonst speiste, seine gewünschten Mahlzeiten in Sekundenschnelle bringen, dann konnte wirklich nur Magie im Spiel sein.
Rhodgar löffelte das Gemisch, dessen Rezept seine Mutter einst einem fahrenden Händler abgekauft hatte, der ihr Dorf pasiert hatte.
Seine Mutter... fast schon vergessen hatte er die Frau, der er seine Existenz zu verdanken hatte. Fast schon aufgegeben hatte er die Hoffnung, sie jemals bei lebendigem Leibe und in gesundem Zustand wiederzusehen, schon fast vergessen waren der Schmerz, die Pein und die Rachegelüste, die jedoch noch tief in ihm brodelten, abwartend auf die Gelegenheit, seinen Geist zu verwirren, die klare Sicht seines inneren Auges auf Tatsachen der Welt zu trüben.Über all dies dachte Rhodgar nach, nur aufgrund dessen, dass er eine Apfel-Weißwein Crème zu sich nahm, die sich allerdings auch schon dem Ende näherte.
Schließlich erhob sich Rhodgar, und verließ das Refektorium. Er wollte noch in die Bibliothek, um die Bücher, die ihm noch zu lesen bevorstanden, mit auf sein neues Zimmer zu nehmen. So schlenderte er durch die Gänge, betrachtete durch ein Fenster die Esche, die im silbernen Mondlicht nichts an Glanz und Ausstrahlung einbüßen musste.
Wie oft hatte er schon unter ihr gessen, wie oft hatte sie ihm die Kraft geschenkt, auszuharren, zu warten, bis er schließlich als würdiger Anwärter auf den Rang des dunkeln Magus eingestuft wurde?
Es kam ihm so vor, als hielte er sich bereits sein gesamtes Leben im Kastell auf, es war wahrlich zu seinem neuen Heim geworden.
In der Bibliothek angekommen, musste sich Rhodgar nicht lange mit Suchen aufhalten, seinen Studienplatz, der Sessel und das kleine Tischchen, der direkt neben dem von Syrus lag, konnte er gar nicht verfehlen, obschon die Bibiliothek wirklich ehrfurchterregende Ausmaße annahm.
Mit den Büchern unter seinem Arm wollte er sich letztendes aufmachen, um sie in seinen Räumlichkeiten zu studieren, jedoch kam er nicht weit. Wie beim letzten Mal, als er versucht hatte, sich mit Büchern aus der Bibliothek zu entfernen, wurde er am Ausgang von einem Dämon aufgehalten, von dem er sich fragte, ob dies denn der Bibliotheksdämon sei, wenn es soetwas gab.
Seine Stimme bohrte sich tief in Rhodgars Schädel, doch er hatte sich mittlerweile so daran gewöhnt, dass er nicht flcuhtartig versuchte, sich die Ohren zuzuhalten. Von seiner alten Schwäche gegenüber den Dämonen war seit dem Eintritt in den ehrwürdigen Zirkel nichts mehr zu vermerken.
Sprich, Lehrling, was gedenkst du, mit diesen Artefakten des Wissens zu tun?
Ich wollte sie mit auf mein Zimmer nehmen, um sie noch ungestörter und gründlicher studieren zu können. Das ist mir doch gestattet?
Der Dämon bejahte Rhodgars letzte Frage, und leiß in gewähren. Leise, immer darauf bedacht, niemanden zu wecken, schlich Rhodgar durch den mittlerweile stockfinsteren ersten Stock, der nur noch durch Fackeln erhellt wurde. Und wie um ihm den heutigen Tag ein wenig leichter hinzunehmen, hatte sich seine Räumlichkeiten gnädig gestimmt, und nicht mit einem anderen Zimmer den Standort gewechselt, sodass Rhodgar sicher und schnell in seinem Gemach angelangte, wo er nur noch die Bücher auf den Stuhl legen konnte, es gerade noch schaffte, seine Lehrlingsrobe abzulegen, und dann auch schon müde wie ein Stein in sein Bett sank, wo er bereits nach ein paar Sekunden eingeschlafen war.
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| 27.11.2003 16:20 | #53 |
| Syrus |
Die Flamme einer kleinen Kerze loderte munter vor sich hin und erhellte den Schreibtisch des jungen Diebes, welcher auf einem Stuhl saß und mit einer Schreibfeder säuberliche Buchstaben auf ein Stück Pergament zeichnete.Nachdem er so viele Bücher in der Bibliothek des Kastells gelesen hatte stand ihm der Sinn danach, selbst etwas zu Papier zu bringen.Jedoch wollte er keines dieser langatmigen Sachbücher oder uralten Geschichten kopieren, von denen in der Bibliothek mehr als genug zu finden waren.
Er hatte am frühen Morgen beschlossen, ein Tagebuch anzulegen, in das er mehr oder weniger regelmäßig seine Erlebnisse eintragen wollte.Dies hatte keinen bestimmten Sinn und Zweck, sondern diente lediglich dazu, die Scheiblust des Lehrlings zu befriedigen.
Einige Stunden nachdem er sich einige Blätter feines Pergament beschafft hatte und damit begonnen hatte den ersten Eintrag zu verfassen, legte er die Schreibfeder beiseite und streckte seine schmerzenden Finger.Der erste Eintrag war endlich fertig und Syrus beschloss, für einige Zeit in den Innenhof zu gehen um etwas frische Luft zu tanken, was er nach dem angestrengten Schreiben ganz gut vertragen konnte.Nur wenige Momente nachdem der junge Dieb die Tür seines Zimmers geschlossen hatte drang eine bekannte Stimme an sein Ohr, es hörte sich an, als ob jemand irgendwelche unverständlichen Wörter murmelte.Da Syrus die Stimme im ersten Moment keinem Gesicht zuordnen konnte und die Neugier ihn antrieb lugte der junge Dieb vorsichtig um die Ecke und erblickte eine in eine Robe gehüllte Gestalt, welche mit einem Buch in der Hand durch die Gänge des Kastells marschierte.Erst nachdem der lehrling näher herangetraten war erkannte er seinen Freund Rhodgar, der scheinbar so in das Buch in seinen Händen vertieft war, dass er die gelesenen Wörter aussprach und seine Umwelt nicht wahrnahm.
Der junge dieb wusste nur zu gut wie sehr man sich erschrak wenn man plötzlich aus der Konzentration gerissen wurde also versuchte er seinen Freund so schonend wie möglich auf ihn aufmerksam zu machen, in dem er ihn leicht an der Schulter antippste.
Trotz aller vorsicht schrak Rhodgar hoch und hatte beinahe das Buch zu Boden fallen lassen, während er einen hastigen Sprung vorwärts gemacht hatte.Erst als er sich wieder umdrehte erkannte er Syrus und seine misstrauische Miene verwandelte sich in ein vorwurfsvolles Gesicht.
Syrus! Bei Beliar, mach so etwas nie wieder!
Der Lehrling konnte sich das Lachen kaum verkneifen als er die Reaktion seines Freundes beobachtete, der die ganze Sache wohl weniger witzig fand.Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, ehrlich.
Ich habe dich in den letzten Tagen kaum gesehen, wie geht es dir?
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| 27.11.2003 16:31 | #54 |
| Rhodgar |
Nach anfänglichem Ärger hatte sich Rhodgar´s Miene wieder aufgehellt, aufgrund der Tatsache, seinen Freund nun endlich einmal wieder zu sehen.
Mir geht es bestens, ich komme immer weiter mit den Büchern. Ich bin geradezu vernarrt in sie, habe ich einmal angefangen, mich in eines von ihnen hineinzulesen, bin ich nur schwer davon zu trennen, wie du ja selbst gerade mitbekommen haben dürftest.
Syrus Lächeln, das er schon vorher zu unterdrücken versucht hatte, wurde nun zu einem breiten Grinsen. So wäre es ihm auch ergangen, meinte er. Rhodgar zupfte seine Robe zurecht, die nach seinem Sprung nach vorne völlig verutscht war. Nein, was hatte er sich erschrocken, als auf einmal Syrus´ doch recht kräftige Stimme hinter ihm aufgetaucht war.
Und wie verbringst du deine Zeit? Ich habe dich in der letzten Zeit nicht mehr oft in der Bibliothek angetroffen. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass ich auch nicht sehr häufig dagewesen bin...
Rhodgar lächelte nun ebenfalls. Sein gestriges Gefühl der Einsamkeit und der inneren Verwahrlosung war mittlerweile komplett verschwunden, wie es aussah, brauchte er den Kontakt mit anderen, um nicht voll und ganz einer Art inneren Leere zu verfallen.
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| 27.11.2003 16:59 | #55 |
| Syrus |
Nunja, ich tue dies und jenes, die meiste Zeit verbringe ich jedoch immernoch damit, in den Büchern in der Bibliothek zu schmökern oder mir im Refektorium den Bauch vollzuschlagen
In der Tat war der Tagesrhytmus der Lehrlings nicht der Gesündeste, den man sich vorstellen konnte.Doch bis jetzt sah es nicht so aus, als ob das reichhaltige Essen etwas an Syrus' Figur änderte, also machte er sich keine Sorgen darüber und dachte gar nicht daran, auf all die Köstlichkeiten zu verzichten.Für kurze Zeit dachte der Lehrling darüber nach, seinem Freund über das mysteriöse Schriftstück mit den Rätseln zu erzählen, doch er hielt es immernoch für besser, die ganze Sache fürs Erste für sich zu behalten, zumindest bis sich alles geklärt hatte.Erst im letzten Moment wurde dem jungen Dieb klar, dass er schon wieder zu viel , und vor allem zu lange, nachdachte und seinen Freund einfach schweigend anstarrte.Um nicht vollkommen dumm in der Gegend zu stehen sprach er einfach drauf los, ohne besonders auf den Sinn seiner Worte zu achten.Ähmm...wie ich sehe bist zu sehr in dein Buch vertieft, lass mal sehen welches Wissen du da so gierig in dich aufnimmst.Achja, diese Buch ist mir bekannt, ich habe es vor Kurzem selbst gelesen, ein wahrlich wundervolles Werk, spannend un lehrreich zugleich.
Zu gerne hätte der Lehrling noch ein paar mehr Worte mit seinem Freund gewechselt, doch Rhodgar schien in Eile zu sein, wahrscheinlich wollte er das Buch heute noch fertig lesen.Die beiden Freunde verabschiedeten sich voneinander und Rhodgar entschwand mit eiligen Schritten, lediglich sein Schatten war noch für enige Zeit an der Ecke sichtbar, bevor auch dieser aus dem Blickfeld des jungen Diebes verschwand.
Auch Syrus verließ schon kurze Zeit später den Flur des ersten Stockes und begab sich in den Innenhof, wo er eigentlich hinwollte.
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| 27.11.2003 21:48 | #56 |
| shark1259 |
Hass, das war alles was shark im Moment in sich hochsteigen fühlte. Nicht gegen Less, nicht gegen den dunklen Meister, der ihm erneut deis antat, nicht gegen die Welt, weil sie ungerecht war, und einem Bürden aufdrückte, welche kaum zu Tragen waren. Nein, gegen sich selbst.
Hätte shark die Kraft, vor allem im Geiste, gehabt, hätte er sein Schwert genommen und es sich selbst in das kleine dunkle Etwas gestoßen, welches andere großzügig Herz nannten. Doch er hatte sie nicht.
Mit größter Mühe beruhigte sich shark äußerlich, versuchte einen möglichst "normalen" Eindruck zu erwecken, als wäre dies alles gewollt und kein Grund vorhanden ihm zu folgen oder zu beschützen.
"Ach Less, ich habe keine Zeit für dich, tut mir leid, aber wir werden uns schon später noch einmal sehen, verlasse nun bitte den Keller."
Es schien zu funkionieren, der Dunkle hatte zwar für einen Moment Sorge, seine Augen nicht verstellen zu können, und aus ihnen einen Hilfeschrei entsand zu haben, doch Less reagierte wie gewünscht, beinahe zu schnell sogar. Er überlegte zwar für sekundenbruchteile, sagte dann aber schnell ein paar worte des Abschieds und schien dann fortzugehen.
shark gab sich zufrieden und wandte sich seinerseits wieder den dunklen Gängen zu, machte noch ein paar schritte hinein, dass er sich sicher war, Less würde ihn nicht mehr hören und verlor dann die Kontrolle.
Als wäre er zutiefst verletzt worden schrie er auf und stürzte sich gegen die Wand, ein Kampf tobte, und der Schwarzmagier zog sein Schwert und wollte das tun, wozu er vorhin zu schwach gewesen war. Wie von einer anderen hand geleitet schaffte es die seine aber nicht bis zum herz, sondern Schnitt sich nur selbst in die Gelenke der Hände. Vom Schmerz überwältigt brach shark wieder zusammen und es schien als würde er fallen, tiefer und tiefer.
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| 27.11.2003 22:29 | #57 |
| olirie |
Der linke Oberarm war nun anscheinend auch fertig abgekocht, das Fleisch hatte sich gelöst und schwamm nun in der Brühe umher. Mit einer Zange nahm olirie, auch diesen Knochen aus dem Topf und trocknete ihn ab, danach entsorgte er den Inhalt des Topfes. Als nächstes füllte er beide Töpfe wieder mit Kalkwasser und stellte sie, damit sie schonmal anfingen zu kochen auf die heiße Ofenplatte. Dann bereitete er beide FLügel für das heiße Kalkbad vor, er entfernte grob das Fleisch und tat nun die Knochen von einem Flügel in je einen Topf.
Die anderen Knochen, die bereits getrocknet waren, lackierte der Priester mit einer speziellen Flüssigkeit, deren Zusammensetzung er nicht kannte. Danach hing er sie vorsichtig zum trocknen auf. Als nächstes nahm er sich die linke Hand vor und entfernte wieder grob das Fleisch von ihr. Da die Shüssel mit den Fleischresten nun voll war, leerte olirie sie aus. Danach ging er wieder zu der Harpyie und entfleischte grob die rechte Hand.
Nachdem dies erledigt war, ging der Priester zum Ofen und holte mit einer Zange nun die einzelnen Flügelknochen der Harpyie herraus und wickelte sie wieder zum trocknen in ein Tuch. Danach schüttete er das Kalkwasser-Harpyienfleischgebräu weg. Trotz seiner nicht gerade Appetitangregenden Arbeit an der Harpyie bekam olirie dennoch langsam Hunger, also verließ er ersteinmal sein Labor und ging ins Refektorium.
Im Refektorium setzte er sich an einen Tisch in der Nähe der Fenster und bestellte sich einen Salat mit natürlich Salatblättern und Tomaten und Gurgen und diversen anderen Gemüsen, denn nach Fleisch war ihm selbst mit bestem Willen nicht zumute. Als Getränk wünschte er sich nur ein Glas Wasser, sonst nichts. Sogleich erschien das gewünschte vor ihm auf dem Tisch und er begann, den Salat zu verspeisen. Trotz dieser nicht gerade üblichen Jahreszeit für einige Gemüse im Salat, schmeckte er dennoch grandios.
Nachdem der Salatteller und das Wasserglas geleert waren, verließ olirie das Refektorium wieder und ging in sein Zimmer. In diesem Zog er seine Robe aus und seine Schlafrobe über, dann legte er sich ins Bett und war schon kurze Zeit später seelenruhig eingeschlafen.
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| 27.11.2003 23:29 | #58 |
| HoraXeduS |
Horaxedus erwachte mitten in der noch jungen Nacht zum Leben. Er lag ausgebreitet auf seiner herrlichen Matratze und schlug langsam die Augen auf. Kerzen flammten auf, eine Öllampe brannte bereits auf dem Tisch in der Zimmermitte. Der Magier wandte seinen Kopf nach rechts und sah seinen Übungskampfstab in der Zimmerecke stehen. Hier stand er also herum. Treulose Waffe. Mit einem Buchenbäumchen samt Laubkrone hatte es Horaxedus dank des schlichten, aber in der Ecke dort verborgenen Stabes gegen seinen Lehrer aufnehmen müssen. Aber immerhin: Es war gelungen, die Prüfung war bestanden. Aus dem Schüler war ein Meister geworden.
Nun aber war es notwendig, vertrödelte Zeit aufzuholen. Längst hatte Horaxedus nicht alle Bücher durchgelesen, die in der Bibliothek auf den Boden gefallen waren, als er den Namen des mysteriösen Druiden ausgesprochen hatte. Doch waren es auch derart viele Werke, dass es utopisch anmutete, sie alle in wenigen Tagen zu lesen. Der Schwarzmagier erinnerte sich an ein längst vergangenes Gespräch mit seinem Freund shark. Sie hatten damals festgestellt, dass ein an sich völlig unbedeutender Mann, ohne irgendeine Besonderheit in seinem langweiligen Lebenslauf, das Kunststück vollbracht hatte, in einer Unmenge khorinischer Bücher Erwähnung zu finden. Nie in der Hauptrolle, nie wirklich bedeutsam. Doch die Präsenz dieses Druiden war unerklärlich. Und warum sollte sich überhaupt irgendwer die Mühe gemacht haben, das durchschnittliche Leben dieses Durchschnittsmenschen zu beschreiben? Für Horaxedus war dies zudem von einer prägenden Ungewissheit: Ausgerechnet in dem einzigen Werk, welches das uninteressante Leben dieses Fremden schilderte, wurde der Name des Beschriebenen mit dem Geheimzirkel des Schwertfischs in Verbindung gebracht.
"Worgo" flüsterte Horaxedus seinen Namen und machte sich daran, die Erwähnung dieses Mannes in einem weiteren Buch ausfindig zu machen, welches noch auf seinem Nachtschrank lag. Eine lange Nacht stand ihm bevor. Bald schon würde er erneut die Bibliothek aufsuchen, und nur ein kurzer Abstecher ins Refektorium würde sein Studium unterbrechen.
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| 27.11.2003 23:57 | #59 |
| Rhodgar |
Erneut in sein Buch vertieft, schlenderte Rhodgar durch die Gänge des Kastells. Er hatte kein besonderes Ziel, ließ sich vom Zufall leiten. Er sah nur selten von den Seiten auf, und zwar nur dann, wenn er an einer Biegung oder ähnlichem angekommen war.
Tatsächlich nahm so langsam das Gefühl, dass er sich mehr auf die Schriften konzentrieren konnte, wenn er in Bewegung war. Davon hatte Rhodgar bereits gehört, es sollte Menschen geben, die sich beim Gehen einfach besser sammeln konnten, aufmerksamer waren und insgesamt konzentrierter. Wie dies möglich sein konnte, war Rhodgar schleierhaft, er wusste lediglich, dass er allem Anschein nach ebenfalls zu dieser Sorte von Menschen zählte.
Doch plötzlich Schreckte den jungen Lehrling etwas auf, etwas, was ihm noch nie widerfahren war. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sich das Bild vor seinen Augen verdunkelt, und in seinem Kopf entstanden Bilder, und das in solch einer Geschwindigkeit, dass Rhodgar sein wertvolles Buch achtlos zur Seite warf, und auf die Knie sank.
Er hielt sich den pulsierenden Kopf, während er verzweifelt versuchte, sich zu orientieren, herauszubekommen, wohin er sich unwissentlich und in dem Bann des Buches gefangen begeben hatte.
Was waren das nur für Bilder und Elemente gewesen, die vor sein geistiges Auge projeziert worden waren? Mit wankenden Knien und haltsuchenden Händen ließ Rhodgar dem eben passierten noch einmal Revue passieren.
... ein Raum... dunkel wie die Nacht, modrig, verkommen... unterirdisch. Aus einem unerklärlichen Grund plötzlich ein grelles Licht, beißend in den Augen... eine Person schrie... jemand war mit ihm in diesem Raum...
Wie vom Blitz durchzuckt öffnete der Lehrling seine Augen, vor denen es in vielen Farben flimmerte. Was hatte er da gesehen? Welche Bedeutung hatten diese seltsamen Bilder? Hatte ihm seine Fantasie an einem düsteren Abend nur einen bösen Streich gespielt, oder besaßen die Ereignisse, die Rhodgar erblickt hatte, irgendeine Verbindung zur Realität, zur Vergangenheit oder gar zur Zukunft?
Verwirrt blickte Rhodgar um sich, als er wieder in der Lage war, klarer zu sehen. Er stand, die Hände um eine Säulegeklammert, in einer riesigen Halle, der Eingangshalle des Kastells. Immer weiter hatte er sich, die Augen stets auf das Buch in seinen Händen gerichtet, hierher bewegt...
Das Buch! Wo mochte es wohl sein? Hatte er sich während dieser Art Vision bewegt, war er gelaufen, hatte sich von dem Ort als er plötzlich zusammengebrochen war, entfernt?
Das Buch... vielleicht... vielleicht hat es etwas mit diesem Buch zu tun? Aber Syrus hat doch auch...
Rhodgar machte sich auf in die Richtung, von der vermutete, aus ihr gekommen zu sein. Er musste dieses rätselhafte Ding wiederfinden, sonst würde er wohl keine Antworten finden.
Während er so durch den nächsten Gang streifte, den Blick suchend auf den Boden gesenkt, kam ihm der Gedanke, dass es seitdem er im Zirkel aufgenommen worden war, immer wieder ein Frage-Antwort-Spiel gegeben hatte, sei es die Suche nach Antworten über die Skelette gewesen, die ihr Dasein am Eingangstor fristen mussten, oder über die seltsamen Schriftzeichen und runenartige Buchstaben auf dem Wandstreifen.
Doch da, da schimmerte etwas in der Dunkelheit, und bei näherer Betrachtung stellte sich dieses Etwas als das gesuchte Buch heraus. Wahrlich, es schimmerte silbern, etwas mystisches ging von ihm aus.
Rhodgar jedoch hatte für den heutigen Tag genug von Mysterien, er wollte nur noch auf sein Zimmer. So schlenderte er zurück, bishin zum ersten Stock, wo er dieses Mal erst einige Zeit damit verbringen musste, vorsichtig hinter die Türen zu schauen, und sich zu vergewissern, dass er auch ja im richtigen Zimmer ankam.
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| 28.11.2003 16:37 | #60 |
| Syrus |
Gerade in dem Moment als eine Gestalt in schwarzer Robe aus dem Refektorium trat und einen Fuß auf die erste Sprosse der Treppe in den zweiten Stock setzte, hallte das Geräusch von eiligen Schritten durch die Gänge des Kastells.Blitzschnell wandte sich Syrus um, um herauszufinden wer, oder was, da im Kastell herumlief.Als er seinen Fuß von wieder von der Treppenstufe herabsetzte und sich in den Gang begab, aus welcher die Schritte zu kommen schienen waren die Nerven des jungen Diebes zum zerreissen gespannt.Wahrscheinlich lag es an der mystischen Aura des Kastells, welche selbst einem gestandenen Krieger zusammen mit diesem merkwürdigen Geräusch den kalten Schauer über den Rücken jagten.
So lauos wie möglich schlich Syrus über den dunkelroten Kastellteppich, er spitzte seine Ohren und konnte deutlich hören, dass die Schritte lauter wurden, sie kamen also immer näher.
Auch wenn es unter Umständen dämlich aussah, der junge Dieb musste einige Male tief durchatmen bevor er sich traute um die Ecke zu gehen, welche ihn noch von dem Verursacher der Schritte trennte.
Wenige Augenblicke später fasste sich der Lehrling ein Herz und ging mit großen Schritten um die Ecke, nur im Sekunden später wieder den Rückweg anzutreten.Es war weder Dämon noch Monster, das er gesehen hatte, es war sein Freund Rhodgar, welcher scheinbar auf der Suche nach irgendetwas schnellen Schrittes durch das Kastell lief.
Nur um Haaresbreite gelang es Syrus, aus dem Weg zu springen, um nicht von seinem Freund über den Haufen gerannt zu werden.
Rhodgar, bei allen Göttern, welcher Dämon hat denn von dir besitz ergriffen, dass du so hektisch durch das Kastell läufst?
Schlagartig verlangsamten sich Rhodgars schnelle Schritte, bis er schließlich vollkommen stillstand und Syrus etwas erleichtert ansah.
Ich war auf der Suche nach dir, ich muss dir unbedingt etwas erzählen!Die Verwunderung stand dem Lehrling geradezu ins Gesicht geschrieben, als er hörte, dass Rhodgar ihn suchte, er hatte wohl bereits das gesamte Kastell auf den Kopf gestellt.Umso gespannter war Syrus darauf, zu hören was sein Freund ihm zu berichten hatte.
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| 28.11.2003 20:54 | #61 |
| Rhodgar |
In der Tat, Rhodgar hatte viel, sehr viel zu berichten. Jedoch stützte er sich zunächst auf die beiden Knie, um ein wenig zu verschnaufen. Er hatte fürwahr beinahe des gesamte Kastell abgesucht, um auf Syrus zu stoßen. Nicht nur, dass es für ihn selbstverständlich war, dass sein Freund sofort von seiner Eingebung des gestrigen Abends erfahrend musste, nein, heute Morgen, kruz nachdem er sich aus seinem Bett erhoben hatte und seine dunkle Lehrlingsrobe übergestreift hatte, war es Rhodgar wie Schuppen von den Augen gefallen. Die Person, die in dieser eigenartigen Vision geschrien hatte, die durch diesen markerschütternden Schrei die Wände des Kastells zum beben gebracht hatte, konnte nur sein Mitlehrling Syrus gewesen sein, dessen war sich Rhodgar absolout sicher. Alles sprach dafür: Der Schrei war kräftig gewesen, und nur Syrus hatte von allen Menschen, die Rhodgar kannte, eine solch volumenhaltige Stimme. Ausserdem hatte Rhodgar das Äußere der gefragten verschwommen wahrnehmen können. Noch ganz außer Atem fuhr er mit seiner eben angefangenen Antwort fort:
Weisst du, seitdem ich im Kastell bin, hat sich in meinem Leben einiges verändert. Du hast sicherlich die gleichen Erfahrungen gemacht. Einst habe ich unheimliche Geräusche gehört, und wenn ich alleine bin, überkommen mich oft seltsame Gefühle, Emotionen, auf die ich keine Antwort finde, ich fühle mich jedesmal so innerlich leer...
Weiter sprach er nicht, er hatte schon genug erzählt. Von seinen Problemen der Einsamkeit musste Syrus nicht zwangsläufig etwas wissen.
Schnell versuchte er auf den eigentlichen Grund seines Vorhabens zu kommen.
Jedenfalls ist vieles für mich nicht mehr wie früher. Gestern Abend jedoch erlebte ich etwas... etwas sehr seltsames. Ich war auf dem Weg durch die Gänge, und hatte mich wieder einmal in dieses Exzellente Buch vertieft, welches ich dir vor ein paar Tagen gezeigt habe. Nun überkam mich danach ein so starkes... ich kann es nicht beschreiben, vor meinen Augen wurde alles schwarz, und mir schossen Bilder durch den Kopf. Bilder von einem dunklen Raum, ich vermute, er liegt unter der Erde. Und dann war da noch eine Person, und ein Licht. Und... und... und die Person hat geschrien und...
Es war ihm unmöglich, weiterzusprechen, er wollte Syrus nicht seine Vermutung offen legen, dass er es gewesen war, den Rhodgar in dieser besagten Vision gesehen hatte.
Syrus verstand, dass Rhodgar mit seinen Worten am Ende war, und dachte darüber nach.
Doch plötzlich kam ihm Rhodgars Tonfall ein wenig merkwürdig vor.Verwirrt schaute er Rhodgar an.
Moment, Moment. Wieso "Ich vermute, er liegt unter der Erde"? Glaubst du etwa, dass es diesen Raum tatsächlich gibt? Dass diese Erscheinung irgendetwas mit der Realität zu tun haben könnte?
Rhodgar setzte ein gezwungenese Lächeln auf.
Das ist es, mein Freund, worauf ich mir von dir eine Antwort erhoffe.
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| 28.11.2003 21:37 | #62 |
| Syrus |
Verwirrt und erstaunt zugleich zog Syrus seine rechte Augenbraue hoch als sein Freund Rhodgar von seiner mysteriösen Vision, oder was immer es auch war, berichtete und dann noch behauptete, dass es diesen merkwürdigen Raum tatsächlich geben solle.
Der jungte Dieb wusste nicht so recht, wie er seinem Freund antwortten sollte, denn sein verstand sagte ihm, dass es wahrsheinlich lediglich ein Traum war, welchen Rhodgar durchlebt hatte, allerdings lag ihm nichts ferner als die Gedanken seines Freundes als Unsinn abzutun, also versuchte er seine Stimme in einen möglichst interessierten Tonfall zu versetzen.
Nun mein Freund, wenn du dir tatsächlich sicher bist, dass es sich bei deiner Vorahnung nicht um ein Hirngespinst handelt, solltest du der Sache nachgehen, ich werde dir dabei natürlich zur Hand gehen, wenn das dein Wunsch ist.Was die Lage deines merkwürdigen Raumes angeht, so kann ich dir aber leider nicht weiterhelfen.Allein die Tatsache, dass sich die Katakomben, welche sich unterhalb dieses Kastells befinden, großteils unerforscht sind, ist mir bekannt.Vielleicht, ganz vielleicht, liegt dein Raum irgendwo dort unten und wartet nur darauf, von dir entdeckt zu werden.
Auch wenn der Lehrling zu Beginn versuchen musste möglichst interessiert zu klingen, so wuchs sein Interesse für diese unterirdische Kammer mit jedem Wort, das über seine Lippen glitt.
Auf dem Gesicht seines Freundes zeichnete sich ganz deutlich ein erfreutes Lächeln ab, als Syrus verkündete, dass er ihm helfen würde und Rhodgar schien gar nicht darauf warten zu können, den Keller zu erforschen.Der junge Dieb allerdings war von der Vorstellung in irgendwelchen feuchten Gemäuern, in denen sich allerlei Spinnen und anderes Getier tummelten, herumzuwühlen nicht besonders angetan, aber er hoffte darauf, dass die Dämonen dort unten etwas für Ordnung sorgten.
Spontan beschlossen die beiden Lehrlinge also, den Keller des Kastells genauer unte die Lupe zu nehmen und sie begaben sich eiligen Schrittes zu der Steintreppe nahe der Eigengshalle, welche ohne Zweifel in das Untergeschoss fürhte.
Ob es pure Einbildung war oder nicht, der Lehrling war sich sicher, dass ein Dämon ihm einen ermahnenden Blick zugworfen hatte als er den ersten Schritt auf der eiskaleten Treppe gemacht hatte.
Er versuchte jedoch nicht darauf zu achten, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf die sich vor ihm erstreckenden Katakomben, von deinen eine Art von eiskalter Aura ausging, so schien es zumindest.
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| 28.11.2003 21:51 | #63 |
| Rhodgar |
Kalt und ungemütlich lag nun ein größtenteils unbeleuchteter Gang vor ihnen, die einzigen Lichtquellen waren ein paar bereits angemoderte Fackeln, deren Flammen gefährlich klein erschienen.
Das letzte, was sie bei ihrem spontanen Unterfangen gebrauchen konnten, war eine plötzlich eintretende Dunkelheit.
Rhodgar schauderte. Etwas seltsames ging von diesen Gemäuern aus, und wie er in Syrus´ Augen lesen konnte, soweit er in der Lage war, sein Gesicht einigermaßen zu erkennen, ging es ihm genauso.
Ihre Schritte hallten durch den dunklen Korridor, und ein dröhnendes Echo folgte jedem Geräusch, das sie machten. Rodgar hatte zwar gehört, dass hier unten noch so gut wie alles unerforscht war, doch er konnte sich kaum vorstellen, dass die Kellerbene noch nie gründlich nach eventuell wertvollen Gegenständen oder alten Schriften durchsucht worden war.
Syrus, schau. Da hinten, siehst du die Tür?
Geradeaus von ihnen erhob sich jetzt eine riesige Tür. Nein, es war vielmehr ein Tor, so gewaltig lag es da vor den beiden. Ob das bereits der Raum war, den die beiden Lehrlinge suchten? Konnte dies möglich sein, dass die Bilder aus Rhodgars Vision gestalt angenommen hatten, und wirklich hier unten zu finden sein würden?Mit kleinen, von der Neugier getriebenen Schritten bewegte sich Rhodgar ein weiteres Stück auf das imposante Tor zu, welches mit schweren Metallnieten beschlagen war. Doch bei genauerem Betrachten erkannte man noch andere Dinge. Zeichen, fremd für Rhodgar und ebenfalls fremd für Syrus, der mittlerweile neben seinen Freund getreten war.
Was mag das alles nur bedeuten? Und vor allem, wie bekommen wir dieses Tor auf? Es sieht nicht so aus, als könnten wir es mit Muskelkraft öffnen. Was meinst du, Syrus?
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| 28.11.2003 22:21 | #64 |
| Syrus |
Es war wirklich erstaunlich, welch riesige Katakomben sich unterhalb des Kastells befanden, es schein, als ob hier seit Jahrzenhnten kein Mensch mehr einen Fuß in diese Halle gesetzt hatte.
Doch die Zeit, welche dem jungen Dieb zur Verfügung stand um sich den mysteriösen Gang genauer anzusehen war sehr begrenzt, da die beiden Lehrlinge bald einem wahrhaft riesigen Problem gegenüberstanden.
Vor den Beiden ragte ein gigantisches Tor in die Höhe, dessen vollkommen symmetrische Flügel mit dicken Metallbändern beschlagen waren, die geradezu dazu aufforderten, umzukehren und gar nicht erst zu versuchen, das Tor zu öffnen.Ohne lange nachzudenken stemmte sich Syrus gegen einen der massiven Torflügel und setzte seine gesamte Körperkraft ein, doch das Tor wollte sich kein Stück bewegen, es schien sich fast dagegen zu wehren geöffnet zu werden.Einfallslos versuchte Syrus die runenartigen Zeichen zu entziffern, welche das Tor zierten, doch es war für ihn ein sinnloses wirrwarr von Linien und Figuren, erst als er es seinem Freund Rhodgar gleichtat, und einige Schritte zurücktrat erkannte er ein gewisses System dahinter.
Während der junge Dieb noch dabei war, einen Überblick übder die Runenzeichen zu gewinnen, war Rhodgar, welcher anscheinend schon früher dahinter gekommen war, schon ganz nahe an das riesige Tor getreten und ließ seine Handfläche immer wieder über eine bestimmte Stelle gleiten.
Erst, als Syrus erkannte, dass an genau dieser Stelle die gleichmäßige Anordnung der Zeichen unterbrochen wurde stellte er sich neben seinen Freund und versuchte ebenfalls einen geheimen Schalter oder etwas Derartiges zu ertasten.Genau in dem Moment, als die Hände beider Lehrlinge das uralte Holz berührten erfüllte ein gleißendes Licht den Gang und Syrus musste die Augen schließen um nicht gebledet zu werden.
Als er sie wieder öffnete sah er, dass sich das Tor irgendwie verändert hatte, es schie geschrumpft zu sein, weniger mächtig und undurchdringbar.Rhodgar war anscheinend der selben Meinung, denn er erwiederte den auffordernden Blick seines Freundes mit einem Nicken und die beiden Lehrlinge stemmten sich gemeinsam gegen das Tor.
Mit einem lauten Knarren, welches an den Schrei eines übermenschlichen Wesens erinnerte, bewegte sich der Torflügel, Stück für Stück, bis die beiden Lehrlinge schließlich durch einen Spalt hindurchgehen konnten.
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| 28.11.2003 23:11 | #65 |
| Rhodgar |
Wieder einmal hatte sich die Magie des Kastells offenbart. Jetzt, wo das Tor offen stand, bewegte sich Rhodgar keinen Milimeter, während Syrus schon durch das Tor in den nächstgelegenen Raum eingetreten war. Man hörte nur einige überrascht klingende und doch zugleich bewundernde Laute von ihm, während Rhodgar immer noch mit großen Augen auf das Tor starrte, welches nun zur ür geschrumpft war. Was für eine Magie musste da am Werke sein? Soweit Rhodgar wusste, war niemandem der genaue Zeitpunkt bekannt, an dem das Kastell erschaffen wurde. Oder vom wem. Einige munkelten, dass Beliar es selbst gewesen war, der diese unheilligen Mauern erdacht hatte, um seine Macht auch auf Erden voll und ganz verbreiten und entfalten zu könne. Rhodgar war dessen überzeugt, nie hätte er für möglich gehalten, dass Menschen etwas derartiges wirken konnten, wie es ihnen eben demonstriert worden war.
Jedoch wurde er bald von Syrus´ kräftiger Stimme, deren Echo noch lange in dem unterirdischen Gemäuer nachhallte, aus seinen Vorstellungen gerissen.
Hey Rhodgar, bei Beliar, wo bleibst du denn? Willst du etwa vor dieser Tür eine Lagerfeuer entfachen und dich schlafen legen?
Der überhebliche Unterton entgang Rhodgar, er wusste nur, dass Syrus etwas großes und überwältigendes entdeckt haben musste, da er normalerweise der Ruhigere, Ausgeglichenere von beiden war, während Rhodgar sich zwar durch Ehrgeiz auszeichnete, jedoch schnell die Geduld verlor, und solchen Sachen wie die beiden sie grade erlebten, immer möglichst schnell auf den Grund ging.So trat er herein in den Raum hinter der Tür, und auch hier war die Bezeichnung Raum nicht angebracht.
Die beiden Lehrlinge befanden sich nun in einer alten, kuppelartigen und kreisrunden Halle, deren Radius sich nach Rhodgars Schätzungen bestimmt zehn Meter betrug. Helles Licht erstrahlte aus der Decke, die aus kunstvoll gestalteten, glasigen Fenstern bestand. Wie konnte dies möglich sein? Eine Art Sonnenlicht, hier in einem unterirdischen Raum? In der Mitte waren in einer bestimmten Formation steinerne Säulen aufgestellt, ebenfalls mit eigenartigen Symbolen und Inschriften verziehrt.
Erst als sich die beiden Lehrlinge wortlos den Gebilden näherten, erkannten sie, dass jede der Säulen eine Ecke eines Pentagramms darstellte, das mit roter Farbe auf den Boden gemalt war.
Verblüfft blieben die beiden jedoch stehen, als das Pentagramm zu leuchten angefangen hatte, als sie ihm näher gekommen waren. Rhodgar schaute zur Seite auf Syrus, der genau wie er eine Miene aufgesitzt hatte, die nicht recht zu deuten war, ein Gemisch aus Furcht und Überwältigung. Dann blickte Syrus zurück, und ohne ein Wort reden zu müssen, taten beide Lehrlinge ein paar Schritte zurück, woraufhin das Leuchten des Pentagramms erheblich nachließ. "Nur ein weiteres Rätsel auf unserem Weg.", dachte Rhodgar. Zu Syrus sprach er:
Syrus, was geschieht hier? Nicht das ich Angst hätte, jedoch fühle ich mich ein wenig unbehaglich. Was hat das alles zu bedeuten?
Syrus schaute ihn an, blickte dann jedoch wieder fasziniert auf das nmittlerweile nur noch matt leuchtende Pentagramm, und antwortete mit leicht verunsicherter, zitternder Stimme:
Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, aber ich...
Weiter kam er nicht, da mit einem Mal das Pentagramm wie von Beliar persönlich zum Leben erweckt anfing, die gesamte Halle in ein gleißendes, grelles, stechendes rot tauchte. Rhodgar bekam nicht mit, wie Syrus mit dieser prikären Situation fertig wurde, da er sich die Hände schützend vor die Augen hielt, sich jedoch fühlte, als würde ihm all seine Kraft entzogen. Wie durch einen riesigen Sog wurde er nach unten gezogen, sank auf die Knie.
Immer schwächer wurde er, die Glieder wurden schwer, und mit einem Mal hatte er das Gefühl, als würde ihm jemand im inneren seines Kopfes eins überbraten, langsam kippte sich vor seinen Augen ein Tintenfaß aus, beklemmende Schwarze wusch alle Bilder und Farben vor seinen Augen weg. Rhodgar war in einen ohnmachtähnlichen Zustand gefallen.
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| 29.11.2003 05:31 | #66 |
| HoraXeduS |
Die Bibliothek Beliars war in Stille getaucht. Ein Mantel der Ruhe umhüllte diejenigen, die hier zu studieren pflegten, und so geschah es auch mit Horaxedus. Obwohl er bereits den ganzen Tag an seinem Platz gesessen hatte, war er konzentriert und entspannt zugleich. Dieser Ort war nicht nur ein Hort des Wissens, es war ein eigenartiger Quell der Erholung für jeden, der seinen Studien nachging. Nicht genug damit, dass die räumliche Ausdehnung dieses außergewöhnlichen Lesesaals eine nicht sachlich zu erklärende Dimension umfasste; sie nahm demjenigen, der sein Wissen intensiv zu steigern suchte, die Last der Erschöpfung von den über die Bücher des Kastells gebeugten Schultern. Horaxedus war sich nur nicht schlüssig darüber, ob die Bibliothek ihm Zeit schenkte oder, ganz im Gegenteil, ihm diese stahl: Geschenk der Erholung oder Raub der Müdigkeit? Es würde Jahre dauern, dies zu ergründen.
Der Glasmacher war ein einfacher Mann mit offenbar begrenzten magischen Fähigkeiten. Ein von olirie diagnostizierter und geduldig trainierter Linksmagier, der sich jeden seiner Zauber hart erarbeitet hatte und wohl weiterhin erarbeiten musste. Nichts weiter als ein Trabant Beliars, eine streunende Seele, zu treu für die vielleicht ersehnte Einsamkeit. Horaxedus hob den Blick von seinem Buch und schaute auf den Tisch, der dem seinen gegenüber stand: Es war der Platz seines Freundes Kain gewesen. Gemeinsam hatten sie hier einst ihre ersten Wochen im Kastell verbracht, ihre Tische aneinander geschoben, sich schließlich gegenseitig mit Blicken und Gesten während ihres Studiums aufgeheitert und manches Mal still zum Weitermachen ermuntert. Doch der Platz des Gefährten war schon lange verwaist. Noch immer lagen seine Bücher kreuz und quer über die Tischplatte verstreut. Der Schwarzmagier lächelte bei diesem Anblick. Sein Freund war ein Chaot gewesen, war es gewiss noch heute. Es war Horaxedus stets ein Greuel gewesen, die ungeordneten Unterlagen des Freundes im Vergleich zu den eigenen säuberlich gestapelten Büchern zu betrachten. Zweifelsohne war der Schwarzmagier noch heute ein Freund des rechten Winkels: Akkurat und aufgeräumt sah sein Tisch aus, und soeben stapelten sich auf der linken Seite ordentlich die für das heutige Lesen auserkorenen Werke, in denen ein eigentlich belangloser Druide namens Worgo eine zumeist winzige Statistenrolle zu spielen schien. Horaxedus zwang sich, in dem aufgeschlagenen Buch, das vor ihm lag, weiterzulesen.
"...das Ausweiden des Scavengers ging den Ausflüglern nicht leicht von der Hand. Zwar hatten einige der Männer, die das dreijährige Jubiläum der Taverne 'Zum Goldenen Drachen' mit diesem Wandertag außerhalb der Stadt feiern wollten, ihre Degen und Schwerter dabei, doch keiner von ihnen führte eine brauchbare Jagdklinge zum Aufbrechen des Wildes bei sich. Schließlich aber reichte Worgo dem Wirt seinen Dolch, eine fürwahr ungewöhnliche Waffe, mit einem Augenzwinkern: 'Ist ein Erbstück von meinem Onkel.'
In der geübten Hand Saloffs zerlegte die schwarze gläserne Klinge den Kadaver wie ein weichgekochtes Huhn. Der Wirt kümmerte sich schließlich gemeinsam mit Erwing um die Zubereitung des eilig ausgenommenen Bratens über dem Feuer, das Lorimar in der Zwischenzeit fachmännisch entfacht hatte. Der Zweig einer feuchten Birke diente als Grillspieß..."
Horaxedus unterbrach an dieser Stelle seinen Lesefluss. Da war er also wieder. Worgo. Und wieder einmal brachte die nebensächliche Nennung dieses Namens in einer völlig unbedeutenden Erzählung keinerlei Erkenntnis darüber, warum Worgo überhaupt in so vielen Büchern auftauchte. Der Schwarzmagier war sich sicher, daß auch diesmal die kurze Erwähnung des späteren Druiden die einzige Stelle in diesem langweiligen Werk sein würde, in der dessen Name auftauchte. Worgo. Resigniert beschloss der Glasmacher, auch dieses Buch fortzulegen, denn es brachte ihm wie all die zuvor gelesenen keine weiteren Anhaltspunkte. Ein letztes Mal noch überflog der Magier gelangweilt die soeben gelesene Passage.
Es traf Horaxedus wie ein Blitzschlag. Augenblicklich raste sein Herz wie das eines jahrelang Gehetzten. Der Atem des Magiers stockte, während er mit zitternden Fingern über die vergilbte Seite des vor ihm liegenden Buches fuhr: "...zerlegte die schwarze gläserne Klinge den Kadaver..."
Trotz seiner langjährigen Erfahrung als fahrender Glasmacher in allen Teilen des Königreichs Myrtana hatte Horaxedus nur ein einziges Mal überhaupt einen schwarzen, gläsernen Dolch zu Gesicht bekommen. Vor einigen Monaten. Hier im Kastell, in seinem eigenen Zimmer. Bis heute hatte er nicht gewusst, wer diese besondere Waffe in der Nacht, während der Magier schlief, neben ihn auf den Tisch gelegt hatte.
Worgo. Verdammter Druide.
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| 29.11.2003 20:09 | #67 |
| Syrus |
Langsam, fast schon wie in Zeitkupen öffneten sich Syrus' Augenlieder, zuerst nur ganz zaghaft, als wollten sie sich dagegen wehren, aber nach einigen Momente hatte der junge Dieb seine Augen geöffnet und konnte die Umgebung schemenhaft wahrnehmen.
Er konnte sich lediglich an dieses unglaublich helle rötliche Licht erinnern, welches von dem Blutroten Pentagramm ausgegangen war und die ganze Halle in ein gleißendes Licht tauchte.
Wahrscheinlich litten seine Augen immernoch ein Wenig darunter, was eine Erklärung für seine schlechte Sicht war.Auch seine körperliche Kraft war noch nicht vollkommen zurückgekehrt, der Lehling fühlte sich leer, und vollkommen kraftlos, kaum in der Lage sich auf den Beinen zu halten.
Während der junge Dieb noch etwas wackelig herumwankte schoss ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf und er suchte nach seinem Freund Rhodgar, der mit ihm in diese mysteriöse Halle gegangen war.
Es waren Sekunden der puren Angst, als Syrus sich hier unten vollkommen allein fühlte und schon daran dachte, dass Rhodgar diesen merkwürdigen Lichtblitz vielleicht nicht überlebt hatte.
Ein lauter Seufzer der Erleichterung entkam der Kehle des Lehrlings als er schließlich seinen Freund fand, der einige Meter weiter hinten in der Halle lag, er schien immernoch bewusstlos zu sein.
Mit schnellen Schritten lief er auf ihn zu und schrak entsetzt zurück, als er die feinen Blutlinien dah, welche sich gleichmäßig auf dem Marmorboden ausbreiteten, wenn es nicht so ein schrecklicher Umstand gewesen wäre, hätte man es beinahe als Kunst bezeichnen können.
Hastig rollte der junge Dieb seinen Freund auf den Rücken und konnte erleichtert feststellen, dass das Blut aus einer leichten Platzwunde auf der Stirn seines stammte, Beliar sei dank war er nicht schwerer verletzt.
Rhodgar komm schon, du hast keine Zeit hier ohnmächtig rumzuliegen, wach endlich auf!
Doch auch das Zureden half dem Lehrling nicht weiter, Rhodgar bewegte zwar eine Hand, blieb allerdings bewusstlos.
Geistesgegenwärtig ließ Syrus eine Hand zu seinem Gürtel gleiten, und nahm die kleine Wasserflasche zur Hand, welche er stets bei sich trug, sollte ihn plötzlich der Durst quälen.Sorgfältig goss er einige Tropfen auf den Kopf seines Freundes, der sich langsam zu regen begann und schon wenige Augenblicke später blitzschnell die Augen aufschlug.
Was bei den allmächtigen Göttern ist denn passiert, ich fühle mich so schwach, und mein Kopf...
Mit aller Sorgfalt befühlte der Lehrling seine Wunde und betrachtete das Blut, welches nur noch sehr langsam daraus austrat.Nachdem er sich von Syrus bestätigen ließ, dass die Verletzung nicht all zu schlimm war, ließen die beiden Lehrlinge die Geschehnisse mit dem Pentagramm revue passieren und kamen zu der Erklärung, dass sie irgendeinen Mechanismus ausgelöst haben mussten.Während Rhodgar sich in den Ecken und Winkeln der Halle umsah, nahm Syrus das Pentagramm und die dazugehörigen Säulen erneut unter die Lupe nahm, diesmal jedoch um Einiges vorsichtiger.Mit einem Sicherheitsabstand von mindestens fünf Schritten betrachtete er die runenartigen Zeichen, welche die Säulen zierten, sie waren denen am Tor gar nicht so unähnlich.
Auch wenn keiner der beiden Lehrlinge in der Lage war diese fremdartigen Zeichen zu entziffern, so konnte der junge dieb doch feststellen, dass sie eine Art von Schalter darstellten, aber Syrus wagte es nicht auch nur einen von ihnen zu betätigen, zumindest nicht ohne die Meinung seines Freundes zu hören.Rhodgar, sie dir das hier bitte mal an.Ich denke, nein, ich vermute, dass unser kleines Missgeschick dadurch ausgelöst wurde, dass wir dem Pentagramm zu nahe kamen.Diese Schalter hier allerdings lassen sich betätigen, ohne nahe heranzugehen, was meinst du?
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| 29.11.2003 20:28 | #68 |
| Rhodgar |
Eiligen Schrittes kam Rhodgar auf seinen Freund zu. Was hatte Syrus da entdeckt? Noch immer ein wenig benebelt starrte er auf die Verzierungen an den Säulen, welche ihm zuerst nicht aufgefallen ware.
Doch Syrus hatte Recht, sie waren denen am Tor sehr ähnlich, beinahe waren sie mit ihnen identisch.
Nur ein paar Kleinigkeiten wichen vom vorangegangenen Muster ab. Rhodgar´s Hand fuhr zu der Stelle, an der das Blut von seinem Kopf rann. Wie konnte er sich diese Verletzung bloß zugezogen haben?
Krampfhaft versuchte er, sich zu erinnern, weshalb er vor ein paar Minuten mit einer blutenden Wunde und völlig seiner Kräfte beraubt auf dem staubigen Boden dieser Halle erwacht war.
Ihm fiel als erstes seine Vision ein. Dann hatte er Syrus davon unterrichtet. Und dann.... Rhodgar strengte sich an, jedoch war diese Stelle nur als ein großes schwarzes Loch in seinem Erinnerungsvermögen zu identifizieren.Anstatt weiter in seinen Erinnerungen zu stöbern, wandte er sich langsam Syrus zu. Der junge Dieb wies auf die Ornamente an den Säulen, welche, wie Rhodgar abermals auffiel, die Eckpunkte eines Pentagramms darstellten.Das Pentagramm! So war alles gewesen, die Bilder der Erinnerung kehrten in Rhodgars Kopf zurück. Doch als er alles verabrteitet hatte, schreckte er zurück.
Ich weiss nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist, Syrus. Dieses Pentagramm hat uns nicht gerade wilkommen geheißen. Also, ich wäre dafür, dass wir ganz schnell hier verschwinden.
Syrus schaute erstaunt zurück. Was hatte Rhodgar da gerade eben gesagt? Welche Worte waren aus seinem Mund gefahren, aus dem Mund des sonst so abenteuerlustigen und spontanen Lehrlings? Da waren sie schon einmal hier unten, und Rhodgar wollte aufgeben? Sicher, ihn hatte die Macht des Pentagramms härter getroffen, aber war das Grund genug, einfach auzuhören, dieses Abenteuer einfach abzublasen?
Aber wo denkst du hin? Wir sind doch schon soweit gekommen, haben unsere anfängliche Furcht überwunden, und haben schließlich auch das Rätsel des Tores gelöst. Und du willst jetzt einfach aufgeben? Was ist mit deiner Vision, willst du der Sache nun auf den Grund gehen oder nicht?
Gespannt blickte Syrus in das Gesicht seines Freundes. Diese Worte schienen ihn getroffen zu haben, denn auf einmal wechselte sein Gesichtsausdruck. Wo eben noch Furcht und ein wenig Angst Ausdruck gefunden hatten, strahlte nun wieder das überlegene und selbstsichere Grinsen, wie Syrus es von seinem Freund kannte.
Du hast Recht, wir müssen weiter machen. Also, hast du schon eine Idee mit den Schaltern?
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| 29.11.2003 20:50 | #69 |
| Syrus |
Syrus wäre beinahe die Kinnlade bis zu den Füßen gefallen, als er hörte, dass seinm Freund Rhodgar einfach einen Rückzieher machen, und die ganze Sache hier unten vergessen wollte.Erst auf den eindeutigen Protest des jungen Diebes fand der sichtlich angeschlagene Lehrling wieder zu seiner gewohnten Neugierde und Abenteuerlust.
Die Hand des jungen Diebes Syrus glitt nachdenklich über sein Kinn, als er einmal um das Pentagramm herumging und sich dabei die Symbole auf den tiefschwarzen Steinsäulen möglichst genau einprägte.
Schließlich kam er wieder bei seinem Freund an und die beiden versuchten erneut, die Runenzeichen mithilfe ihres logischen Verstandes zu entziffern, was sich jedoch als hoffnungsloses Unterfangen herausstellte.
So plötzlich, dass Syrus beinahe erschrocken zur Seite sprang, drehte sich Rhodgar um und lief auf die Seitenwand der Halle zu, an der eine Art Tafel hing.Eine dicke Staubschicht verdeckte das ornamentartige Gebilde und nachdem Syrus selbige mit einem alten Tuch entfernt hatte, erkannte man darauf ebenfalls diese mysteriösen Symbole.Diesmal allerdings, waren sie mit jenden auf den Säulen vollkommen identisch, sie schienen eine Art von Betriebsanleitung darszustellen.Zwischen den beiden Lehrlingen bedurfte es keinerlei Worte, sie wussten beide sofort durch einige Blicke, dass sie dasselbe dachten und prägten sich die Reihenfolge der Runenzeichen auf der Ornamenttafel ein, bevor sie zu dem Pentagramm zurückkehrten.
An den Säulen angekommen, standen sie vor dem scheinbar ersten Schalter, welcher das Symbol traug, welches als Erstes an der Ornamenttafel gezeichnet war.Mit zittrigen Händen trat der junge Dieb ganz nahe an die Säule heran und platzierte die Finger seiner rechten Hand auf den Schlater, dann jedoch stutzte er.Er hatte Angst, große Angst vor dem, was alles passieren könnte nachdem er diesen Schalter aktivierte.Der kalte Schweiß stand ihm auf der Stirn als er seine Hand schon wieder zurückziehen wollte, was ihm auch gelungen wäre, hätte ihm Rhodgar in diesem Moment nicht geistesgegenwärtig einen kleinen Stoß verpasst.Dadurch verlor der junge Dieb beinahe das Gleichgewicht und konnte sich nur dadurch auf den Beinen halten, dass er sich auf den Schalter stützte, welcher dadruch aktiviert wurde.
Instinktiv schloss Syrus die Augen, doch zu seinem Erstaunen passierte nichst schreckliches, lediglich ein leises Summen verkündete, dass der Schalter aktiviert war.
Rhodgar warf seinem Freund einen auffordernden Blick zu, und die Beiden betätigten drei weitere Schalter bis nur noch einer übrig war.Ich weiß nicht was passiert wenn wir auch den letzten Schalter aktivieren, aber es war deine Vision, dein Abenteuer.Zweifelsohne solltest du den letzten Schalter betätigen.
Der Lehrling nickte nur kurz und trat dann auf den letzten der fünf Schalter zu.
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| 29.11.2003 21:09 | #70 |
| Rhodgar |
Rhodgar fixierte das letzte Exemplar, sah es sich genau an, und versuchte zuvor jedoch, sich über die Risiken klarzuwerden, die durch die Betätigung des Schalters zweifelsohne entstehen würden.
Abermals drehte er den Kopf zurück, und blickte Syrus an.
Syrus, ich will nicht die Verantwortung für ein eventuelles Unheil tragen. Ich kann diesen Schalter nicht betätigen, ich...
Aber Syrus schüttelte bestimmt den Kopf. Natürlich war es schwer für Rhodgar, quasi den letzten Schritt ins Ungewisse zu tun, unwissend, was geschehen würde.Jedoch konnten sie jetzt nicht einfach aufhören, wenn sie die Gelegenheit hatten, auch etwas Großartiges zu vollbringen, wie viele ihrer Vorgänger aus dem ehrenwerten Zirkel.
Syrus vermochte sich nicht vorzustellen, was für Heldentaten die hohen Magier in der Zeit der Barriere vollbracht haben mussten. Dem sollten sie würdig sein.
Nein Rhodgar, da kann ich dir nicht helfen. Aber überleg doch mal, was alle anderen sagen würden, wenn wir hier auf etwas überaus wertvolles stoßen würden. Stell dir das nur einmal vor...
Rhodgars Augen sahen nun verträumt aus, und ein schelmisches Grinsen aufgrund der Vorstellung, neue Informationen über das Kellergewölbe ans Tageslicht bringen zu können, und anschließend die Belohnung dafür genießen zu können.Syrus musste lachen, er wollte sich nicht vorstellen, an was Rhodgar gerade dachte.
Doch nun änderte sich Rhodgars Miene wieder, sein Blick wurde ernst.Erneut blickte er auf das Gewirr aus feinen Linien, welche fein in den pechschwarzen Stein gehauen waren.
Langsam zitternd hob er seine rechte Hand, führte sie immer weiter heran, bis sie schließlich die kalte Säule berührte.
Gebannt starrte Rhodgar auf die Ornamente, die langsam anfingen, in einem grellen rot zu leuchten.
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| 29.11.2003 21:17 | #71 |
| Renata |
Es gab sicher Menschen, die das Kastell unheimlich, gruselig und vom abgrundtief Bösen durchdrungen hielten. Zu ihnen gehörte Renata sicher nicht. Diese Hallen hatten für sie in der Tat die Macht, dass der Gast, der hier ohne Verantwortung war, der Leichtlebigkeit verfallen konnte. Gar zu angenehm ließ sich der Tag mit Müßiggang im immer warmen Innenhof oder mit Völlerei im Refektorium verbringen. Man glaubte sich zurück in der Unbeschwertheit der Kindheit.
Doch diese Unbeschwertheit machte träge, unvorsichtig. Jetzt galt es langsam, ....ja, was zu tun?. Die Gelehrten forschten, die Waffengeübten lehrten, die Heilenden heilten. Renata war weder gelehrt noch geübt, geheilt hatte sie auch nie, allenfalls Wunden nach Art der Feldscherer versorgt. Die anderen, ganz alltäglichen Dinge hier wurden auf wundersame Weise von den allgegenwärtigen Dämonen getan. Entschlossen ging Renata in Richtung Bibliothek, sie wollte mehr über diesen Ort erfahren.
Die Dimension dieser Halle raubte ihr den Atem. Unendliche Gänge über zwei Ebenen mit deckenhohen Regalen, Bücher dicht an dicht. Hier lief man Gefahr, sich in der Fülle zu verlieren, sich festzulesen, von einem Stichwort in einem Buch zu einem anderen geführt zu werden. Aber das war (zumindest heute) nicht ihr Ziel. So stellte sich Renata in die Nähe der Lesepulte und sprach laut, so wie es ihr gesagt wurde:
"Die Geschichte des Zirkels um Xardas, die ersten Jahre"
Neun nebeneinanderstehende Bücher waren es, die aus einem der Regale flogen und mit einem Klatschen aufschlugen. Fix hatte Renata die Folianten zu einem Lesetisch getragen und vor sich aufgebaut. Die Füße um die Beine ihres Stuhls geschlungen, die Ellbogen auf dem Pult, das Kinn auf eine Hand gestützt, schlug Sie das erste Buch auf:
Band I, Malek...
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| 29.11.2003 21:39 | #72 |
| Syrus |
Genau in jendem Moment, in dem Rhodgars Hand über den letzten der Schalter glitt und diesen nach anfänglichen Zögern aktivierte, begann das Pentagramm erneut zu leuchten, was die beiden Lehrlinge dauzu veranlasste schützend die Hand vor das Gesicht zu halten.
Doch diesmal war es vollkommen anders als beim letzten Mal, als das Pentagramm sich regte, diesmal leuchtete es in seinem matteren Ton, der in dein Augen keinerlei Schmerz verursachte.Wenige Augenblicke später ging von der Mitte des blutroten Pentagramms plötzlich eine Art von violetter Nebel aus, der scheinbar wie aus dem Nichts entstand.
Syrus wollte es schon wagen auf die merkwürdigen Rauchschwaden zuzugehen als plötzlich der Boden unter seinen Füßen zu beben begann und er größte Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten.Ein Blick zurück verriet ihm, dass es Rhodgar ähnlich erging, und sich sein Freund an einer der pechschwarzen Steinsäulen festhielt, um nicht zu Boden zu fallen.
Als das mysteriöse Beben dann plötzlich von einer auf die andere Sekunde verschwand blickten sich die Lehrlinge gegenseitig verwirrt an, bis sich Rhodgars Miene in eine erschrockene Fratze verwandelte und der Lehrling einige Schritte zurücktaumelte.
Syrus konnte sich schon denken, dass hinter ihm irgendetwas war, das seinem Freund einen gewaltigen Schrecken einjagte, doch er wagte nicht sich umzudrehen, also lief er einige Schritte zurück bis er neben Rhodgar stand und sah sich dann um.
Genau an der Stelle, von der nur wenige Momente zuvor der violette Rauch ausgegenagen war, stand nun eine kleine, grässlich enstellte Gestalt.Zuerst war es dem Lehling nicht möglich dieses abscheuliche Wesen irgendeine der ihm bekannten Arten zuzuordnen, doch nach genauerem Hinsehen erkannte er die Gestalt eines Goblins, jedoch ohne Haut und Organe.
Vor den beiden Lehrlingen stand tatsächlich ein waschechter Untoter, ein Skelett eines unglücklichen Goblins, welcher wohl hier einmal ein grausamen Ende gefunden hatte.Der junge Dieb konnte nur vermuten, dass das kleine Monster durch dieses Pentagramm gefangen gehalten wurde, denn zum Nachdeken blieb ihm nicht viel Zeit angesichts der Tatsache, dass der untote Goblin mit erhobenem Schwert auf die Beiden zurannte.Zugegeben, es entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass der kleine Goblin ein rostiges Schwert schwang, welches beinahe so groß war wie er selbst, doc dies war wohl das letzte an das die Beiden Lehlinge in diesem Moment dachten.
Mit einem gewagten Sprung wich Syrus zur Seite aus, als der Untote auf ihn zuraste, dessen Reaktion Beliar sei Dank nicht die beste war, was wohl an der fehlenden Muskulatur liegen musste.
Doch ewig konnten die beiden Lehrlinge dieses Spiel nicht spielen, Syrus war unbewaffnet, sein Degen lag in der Truhe in seinem Zimmer, und auch Rhodgar sah nicht so aus, als würde er im nächsten Moment ein Schwert aus der Scheide ziehen.
Rhodgar, verdammt, hast du eine Ahnung was wir mit dem kleinen Biest machen sollen?Ich weiß ja nicht wie es um deine Kondition steht, aber ich halte dieses ständige Davonlaufen nicht mehr lange aus...
Keuchte der junge Dieb, als sich beiden Lehlinge nach einem erneuten danebengegangen Angriff des kleinen Untoten gegenüberstanden.
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| 29.11.2003 22:03 | #73 |
| Rhodgar |
Entsetzt und wie gelähmt stand Rhodgar da, und sah auf das kleine, gemeine Wesen, welches sein verrostetes Schwert schwingend immer wieder auf Syrus zurannte.
Doch Syrus konnte jedesmal ausweichen, zum Glück, denn sicherlich konnten ihre dunklen Lehrlingsroben zwar einiges aushalten, jedoch, dessen war sich Rhodgar sicher, würden sie einem Schwert, das sich durch die fein verarbeiteten und verstrickten Fasern bohren würde, nicht standhalten.
Immer noch stand Rhodgar wie in Trance da, hatte die Säule jedoch losgelassen, und starrte mit offenem Mund auf das Schauspiel, das beinahe lustig aussah, so wie das kleine Skelett jedesmal ins leere schlug, wenn Syrus mit gekonnten Sprüngen zur Seite hechtete.
Jedoch war die Situation viel zu ernst, als dass Rhodgar es sich hätte erlauben können, in diesem Moment an Vergnügen und Belustigung zu denken.
Abermals rannte die kleine Gestalt wie ein Berserker auf Syrus zu, der nicht die Zeit fand, Rhodgar aufzufordern, irgendetwas zu unternehmen, da er immer auf der Hut zu sein hatte.
Und erst, als Syrus einen Moment lang unachtsam geworden war, und die trotz allem relativ scharfe Klinge seiner Waffe einen Zipfel Stoff von Syrus´ Robe abtrennte, erwachte Rhodgar aus seiner Starre und es war, als ob er nun endlich realisieren würde, welche Gefahr von dem kleinen Kerl ausging, da er mit seinem, im Vergleich zu dem angerosteten Schwert, mickrigen Dolch fürwahr nicht sehr viel gegen diese Ausgeburt der Hölle auszurichten vermochte, und wie es schien war Syrus´ ebenfalls nicht im Besitz einer Waffe, die annähernd mit der des Gegners gleichzusetzen war.
Das einzige, was ihnen jetzt helfen würde, wäre die Magie Beliars, nur waren sie in der Tat noch Lehrlinge, und somit war es ihnen untersagt und sicherlich auch unmöglich, jegliche Magie zu wirken.
In völliger Verzweiflung ließ Rhodgar nun mit einer geschickt koordinierten Bewegung seinen Dolch aus dem Ärmel seiner Robe in seine Hand gleiten, und rannte mit einem hallenden Schrei auf die kleine Gestalt zu, welche komischerweise nur Syrus´ anzugreifen schien, jedoch nicht Rhodgar.Abermals musste Syrus hechten, und nun war Rhodgar näher bei dem Goblin-Skelett, als er es sich vorgestellt hatte, und sogleich drehte es sich um, und starrte ihn aus leeren Augenhöhlen an, soweit man dies sagen konnte.Gebannt stand Rhodgar in Angriffshaltung, und er wusste nicht, wie lange sie sich gegenüber standen, noch, was Syrus in der Zeit getrieben hatte, noch, was das kleine Skelett dazu bewegte, so lange stillzustehen. Nun jedoch hob sich die knöchernen Arme, in denen das Schwert gehalten wurde, und wenn ein Goblin-Untoter irgendwelche Laute ausstößen hätte können, dann wären es in diesem Moment sicherlich die agressivsten Angriffstöne, die Rhodgar je vernommen hätte.
Auf diesen Schritt des Skelettes war Rhodgar nicht vorbereitet, er hatte damit gerechnet, seinen kleinen gegenüber solange durch seine Anwesenheit in Schach halten zu können, bis den beiden Lehrlingen etwas eingefallen war, wie sie sich dieser Bedrohung hätten entledigen können. Also tat er ein paar Schritte zurück, welche immer schneller wurden, angesichts der Tatsache, dass die Gefahr immer weiter auf ihn zu gerannt kam.
Schließlich ließ er seinen Dolch mit einem klirrenden Geräusch auf den Boden fallen, drehte sich um, und lief weg. Er hatte keine Erfahrung im Umgang mit Waffen, er hatte lediglich eine Ratte und einen schlafenden Scavenger zur Strecke gebracht, und die ließen sich keinesfalls mit dieser Kreatur vergleichen.
Syrus, tu irgendwas, ich kann gleich nicht mehr!,
rief Rhodgar, während er immer wieder Runden durch die Halle lief, sein fieser Gegner hinterher. Rhodgar war schneller, keine Frage, jedoch war er sich nicht sicher, wie lange er dieses hohe Tempo noch durchalten konnte. Das einzige, was er versuchte, war seinem Freund, dem sicherlich eine Lösung einfallen würde, mehr Zeit zum Nachdenken zu verschaffen.
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| 29.11.2003 22:32 | #74 |
| Syrus |
Erleichterung und pures Entsetzen zugleich standen dem Lehrling in das Gesicht geschrieben, als er tatenlos mitansehen musste, dass der kleine untote Goblin von ihm abgelassen hatte und nun in Rhodgar sein neues Ziel fand.Hätte Syrus etwas mehr Zeit gehabt, hätte er sich zweifelsohne über den Riss in seiner Lehlingsrobe geärgert, welcher durch das von Rost zerfressene Schwert des Goblins zustande gekommen war.Doch der junge Dieb hatte wichtigeres zu tun, nämlich seinen Freund zu retten, auch wenn er nicht die leiseste Ahnung hatte, wie er das anstelen konnte.
Verzweifelt drückte und tastete Syrus an den Säulen herum, welche an den Ecken des Pentagramm standen, ihm war klar, dass eben dieses blutrote Pentagramm, aus dem der Untote gekommen war, der Schlüssel war um das kleine Biest wieder zu verbannen.
So hektisch wie selten zuvor lief Syrus wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Halle herum und warf einen Blick auf alles was ihm helfen konnte, wobei er stets darauf achtete dem Goblin nicht zu nahe zu kommen, welcher immernoch hinter Rhodgar her war, bereit seine rostige Klinge durch den Leib des Lehlings gleiten zu lassen, sollte er zu langsam sein.
Syrus konnte nur hoffen, dass er die Lösung schnell genug fand, möglichst bevor Rhodgar in dünne Scheibchen geschnitten in der Halle verteilt lag.Der junge Dieb wollte sich gerade die Ornamenttafel nochmals ansehen, als ihm ein flüchtiger Blick zur Seite verriet, dass der kleine untote seinem Freund immer näher kam.
Durch diesen Umstand wurde noch mehr Adrenalin in die Adern des jungen Diebes gepumpt und sein Gehirn arbeitete mit höchster Leistung, was zu einem plötzlichen Geistesblitz führte.
So schnell wie der Wind lief Syrus zurück zu dem Pentagramm und betrachtete einen der Schlater, sie schienen wieder deaktiviert zu sein, was seine Ahnung bestätigte.
Lock ihn bitte hier hin Rhodgar, ich weiß wie wir dieses verdammte Bist loswerden....zumindest hoffe ich das..
Schrie der Lehrling so laut er konnte, wobei er die letzten Worte deutlich leiser aussprach, Rhodgar musste ja nicht unbedingt wissen, dass Syrus alles auf eine Karte setzte.
Unter größter Anstrengung gelang es Rhodgar, das Goblin-Skellett in die Mitte des Pentagramms zu locken, wo sich die beiden erneut gegenübestanden.Bltzschnell betätigte Syrus den ersten Schalter und lief sogleich weiter zum nächsten, auch dieser wurde ohne Zögern betätigt.Ald der junge Dieb schließlich den dritten Symbolschalter aktivierte, sah er aus den Augenwinklen, dass der Untote auf Rhodgar einschlug, der alle Mühe hatte den Schlägen auszuweichen und sie so gut es ging mit seinem Dolch zu parieren.Kaum eine Sekunde später war auch der vierte Schalter betätigt, und auch die Aktivierung des fünften, und letzten, Schalters kam keine Sekunde zu früh.
Just in dem Moment, als Rhodgar zu Boden ging und das kleine Skellett ausholte um dem Lehling das Schwert ins Fleisch zu rammen durchzuckte ein bläulicher Lichtblitz die Halle das Pentagramm begann zu erneut leuchten.Im letzten Moment ergriff Syrus die Hand seines Freundes und zog ihn unsanft zu sich, bevor das Licht wieder verschwand.
Ein Blick auf das Pentagramm zeigte, dass auch der Goblin nicht mehr unter ihnen weilte, allein sein rostiges Schwert lag noch am Rand des Pentagramms, eine grausige Erinnerung an das arme Wesen, welches wieder in sein ewiges Gefängnis eingegangen war.
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| 29.11.2003 22:57 | #75 |
| Rhodgar |
Erschöpft streckte Rhodgar seine Arme und Beine vom Körper weg, lag nach Luft hechelnd auf dem Boden. Er konnte sich nicht erinnern, jemals eine solche Art von Angst empfunden zu haben, von der Erschöfpung nicht zu reden.Er schloss die Augen, sein Brustkorb hob und senkte sich in einem unnatürlich schnellen Tempo.
Was war das nur gewesen? Rhodgar dachte über das Geschehene nach, während sich auch Syrus auf den Boden gesetzt hatte, um sich von dem eben erlittenen Schock und der Furcht zu erholen.
Was konnte das nur zu bedeuten haben? Welches Geheimnis musste derart beschützt werden? Und vor allem, was würde noch folgen, denn Rhodgar ahnte, dass das hier nur ein Vorgeschmack gewesen war auf jene Gefahren, die den beiden noch bevorstanden.
Syrus. Kannst du mir mal bitte erklären, was das hier gerade war?
Natürlich war Syrus nicht in der Verfassung, um Rhodgar zu antworten.Er sah in dieser Sache eher die Gefahr, wo hingegen Rhodgar eher das Abenteuer wahr nahm und über die Sache nicht besonders nachdachte, für ihn zählte in erster Linie, dass sie es geschafft hatten, die Bedrohung zu meistern. Syrus jedoch dachte eher daran, was alles hätte geschehen können. Das war einer der wenigen großen Unterschiede zwischen den beiden, die sich sonst eigentlich sehr ähnlich waren. Rhodgar gab sich einfach damit zufrieden, dass sie es geschafft hatten, das kleine Gobbo-Skelett zu überlisten, während Syrus eher darüber nachdachte, was geschehen wäre, wenn er nicht das Geheimnis der Schalter in letzter Sekunde entschlüsselt hätte.
Eine Weile verbrachten die beiden Lehrlinge damit, sich von dem Schreck zu erholen, und letztlich verschwendete keiner in dieser Zeit einen Gedanken an den dunklen Raum, den Rhodgar vor seinem geistigen Auge gesehen hatte.Nun jedoch stand Syrus auf, und ging mit noch leicht zittrigen Knien von einer Stelle zur anderen, und wieder zurück. Er hatte sein Kinn auf seine Hand gestützt, und Rhodgar fiel auf, dass Syrus das immer tat, wenn er angestrengt nachzudenken schien.
Das Pentagram hatte mittlerweile alles an Farbe verloren, nur noch der leichte Qualm, der von ihm aufstieg, ließ darauf schließen, dass hier vor ein paar Minuten etwas außergewöhnliches passiert war.
Abrupt blieb Syrus stehen, und schaute seinen Freund an. Er öffnete seinen Mund, schloss ihn dann wieder, und tat erneut ein paar Schritte.
Wieder blieb er stehen, und abermals setzte er an, einen klugen Satz aus seiner Kehle zu schicken, jedoch unterbach Rhodgar ihn, und lächelte ihn glücklich, jedoch immer noch erschöpft an.
Nein, Syrus, du brauchst nichts zu sagen. Sein wir doch einfach froh, dass wir noch am Leben sind. Und lass uns nun darüber nachdenken, wie wir nun weiterkommen.
Rhodgar hatte sich aufgerichtet, und schritt nun einmal quer durch die Halle, bevor er sagte:
Schau, hier. Drei Türen sind auf einmal sichtbar geworden, oder waren die vorhin schon da? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern. Es scheint, als hätte dieses Kellergewölbe geradezu einen eigenen Willen, und wartet nur darauf, von uns erforscht zu werden. Vielleicht wollte es uns mit dem Goblin einfach nur auf die Probe stellen, ob wir würdig sind, weiter zu kommen...
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| 29.11.2003 23:17 | #76 |
| Syrus |
Nur langsam erholte sich Syrus von dem unglaublichem Schrecken, der ihm tief in den Gliedern saß, der Lehrling hatte in den nächsten Tages einiges, um darüber anchzudenken, nur haarscharf waren die beiden eine Katastrophe entkommen.Nur wenige Sekunden trennten die beiden Lehrlinge davon, zum Opfer des grausigen Goblinskellettes zu werden.
Und das merkwürdigste an der Sache war, dass Rhodgar schon wieder dazu drängte, noch weiter in die Kellergewölbe vorzudringen, die sich unglaublich weit unter dem Kastell der Dämonenbeschwörer erstreckten.
Noch vor wenigen Minuten rannte dieser verwegene Kerl mit einem untoten Goblin um die Wette, wäre dabei fast ums Leben gekommen, und nun schien er frischer und munterer denn je, bereit eine ganze Fülle an Abenteuern zu bestehen.Der junge Dieb konnte da nur schwer mithalten, er wäre am liebsten sofort umgekehrt, hätte den Keller verlassen und hätte sich im Refektorium den Bauch vollgeschlagen, doch er konnte Rhodgar hier unten atürlich nicht alleine lassen, das könnte der Lehrling niemals mit seinem Gewissen vereinbaren, schließlich waren diese unterirdischen Hallen selbst für einen mächtigen Krieger ein tödliche Falle, wenn er alleine wäre.
Als schleppte sich Syrus auf zittrigen Knien weiter, als er neben dem Pentagramm vorbeiging stach ihm das rotige Schwert, das Andeken an den untoten Goblin, ins Auge, welches dem Unbewaffneten gerade recht kam.
Doch das zuversichtliche Lächeln entschwand bald wieder aus dem Gesicht des jungen Diebes als er mit der alten Klinge ein paar Schläge vollführen wollte.Er hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit solchen Waffen, selsbst mit dem Degen war er ungeübt, aber mit einem solchem Schwert war er kaum in der Lage eine kranke Fleischwanze zu erlegen.
Dennoch nahm der Lehling die schäbige Waffe mit, allein schon der Erinnerung wegen, außerdem war es ganz anderes Gefühl, als unbewaffnet durch diese gefährlichen Katakomben zu rennen.
Rhodgar starrte inzwischen auf die drei Türen, die wie aus dem Nichts erschienen waren, es sah ao aus, als wollte der Lehling durch die Dunkelheit spähen und erkennen, was sich auf der anderen Seite befand.
Wenn du wissen willst, was sich hinter diesen Türen befindet, wirst d wohl oder übel hinfurch gehen müssen, meinst du nicht?
Witzelte Syrus als er an seinem Freund vorüberging und ratlos auf die drei Türen sah.
Ach...hast du dich schon entschieden, welche von ihnen wir durchschreiten werden?
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| 29.11.2003 23:37 | #77 |
| Rhodgar |
Rhodgar blickte nur kurz über seine Schulter, als Syrus ihn angesprochen hatte. Dan schüttelte er den Kopf.
Nein, aber ich denke, hier sollten wir halt machen. Ich bin trotz allem ziemlich erschöpft, und dir geht es doch sicher genauso, das sehe ich dir an.
Verschmitzt zwinkerte Syrus seinem Freund zu, meinte jedoch:
Nun gut, lass uns ein wenig ruhen. Aber hast du schonmal daran gedacht, dass es hier keine Schlafmöglichkeiten gibt?
Rhodgar grinste über beide Ohren, als er seinen Freund sprechen hörte. Syrus hatte im Gegensatz zu ihm noch nicht bemerkt, dass ein weiterer Eingang in der Wand der Halle erschienen war, direkt auf der gegenüberliegenden Seite, und aus dem Raum strahlte das Licht vieler fackeln, die dort angeracht waren. Was musste das für eine Magie sein, du in sekundeschnelle ganze Räume erschaffen konnte?
Ach nein, gibt es nicht? (Rhodgar grinste noch frecher, als er es sowieso schon tat) Dann sieh mal hinter dich.
Syrus drehte sich um, und auch ihm stand die Verwunderung und der Respekt gegenüber dieser seltsamen und mächtigen Kraft mitten ins Gesicht geschrieben.Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, schlenderten die beiden Lehrlinge durch die Halle, und betraten den Raum, in dem sie tatsächlich ein halbes dutzend alte Betten entdeckten.
Ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, sich an einem so unheimlichen Ort einfach Schlafen zu legen, ohne den geringsten Schutz, fielen auf die alten Matrazen, und schon hörte man kein Geräusch mehr, außer Rhodgar etwas zu lautes Schnarchen, welches der Grund war, warum Syrus´ sich nur mühsam dem Reich der träume nähern konnte.
In der Zeit, in der er wach lag, fiel ihm erneut der Riss in seiner Robe auf. Oh, was hätte er dafür gegeben, dieses kleine Biest noch einmal vor die Finger zu bekommen, um mit ihm abzurechnen. Ein paar Sekunden später verwünschte er diese Gedanken jedoch wieder, nicht dass der Verursacher der Magie hier unten, wer oder was immer er auch war, noch auf falsche Gedanken kommen würde, und ihm womöglich seinen eben erdachten Wunsch erfüllte.
Doch schon ein paar Augenblicke später war auch Syrus eingeschlafen.
Völlige Stille lag nun über den Gemäuern...
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| 30.11.2003 00:49 | #78 |
| olirie |
Die Dunkelheit lag tief in seinem Zimmer, als olirie erwachte, sein erster Blick sollte durch das Fenster gehen. Doch dieses war leider mit Vorhängen verschlossen. Sofort stieg der Priester aus seinem Bett und zog die Vorhänge beiseite. Der Nächtliche Mond enthüllte sich ihm, umgeben vom Nebel. Olirie stand noch einige Zeit am Fenster, dann fröstelte es ihn allerdings etwas. Er zog seine Schlafrobe aus und seine Priesterrobe über. Danach verließ er sein Zimmer.
Die Schritte des Priesters richteten sich in Richtung der Bibliothek. In dieser angekommen, ging er die Regale ab und überflog die Titel der einzelnen Bücher nach einem interessant klingenden. Und tatsächlich, er fand eines mit einem ansprechenden Titel "Das Eis des Nordens". Laut Beschreibung handelte das Buch über die Lebewesen, die im eisigen Nordem lebten und wie sie es schafften, dort zu überleben.
Mit dem Buch ließ olirie sich auf einem bequemen Sessel beim Kamin nieder. Dann schlug er das Buch auf und begann zu lesen. Nebenbei hörte er das knacken des Feuers und spürte auch die Wärme, die es von sich gab. Doch trotzdem schüttelte es ihn an einige Stellen de Buches, weil die Umstände so genau beschrieben waren, dass die kälte regelrecht vom Buch ihn ihn einfuhr und das wärmende Feuer außen vor ließ.
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| 30.11.2003 06:16 | #79 |
| Renata |
Bald würde es hell werden. Um ihre müden Augen auszuruhen, setzte Renata sich an die alte Esche, die den Innenhof dominierte. An den Baum mit dem Namen Yggdrasil, wie sie aus dem gerade gelesenen Buch erfahren hatte. Hier, den Kopf an den gewaltigen Stamm gelehnt, wollte sie den Sonnenaufgang beobachten. Aber bis dahin war noch etwas Zeit, darum schloss sie die Augen noch ein wenig. Plötzlich glaubte sie, die Esche spräche zu ihr. Sie musste wohl eingeschlafen sein und träumen. Aber dieses Wissen, zu träumen, dass es nur ein Traum war, war merkwürdig bewusst, dennoch hatte sie keine Lust, die Augen einfach zu öffnen, um zu prüfen, ob sie wirklich träumte. So hörte sie still sitzend der Esche mit Namen Yggdrasil zu. Sie erzählte von gewaltigen Wurzeln, unterirdischen Brunnen, einem Weisen, von längst vergessenen Göttern und Schicksalsgöttinnen, von einer Drachenschlange, einem Adler, von einem hinterlistigen Eichhörnchen und von vielen vielen anderen merkwürdigen Wesen. Als die Esche schwieg und Renata die Augen wieder öffnete, ging gerade die Sonne auf. Danke, Yggdrasil.
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| 30.11.2003 12:59 | #80 |
| Mardok |
Mardok hatte sich für mehrere Tage in sein Zimmer zurückgezogen um die von seinem Lehrmeister bereitgelegten Bücher für die Erschaffung eines Zombies zu lesen. Es waren zwei relativ dicke Bücher doch Mardok hatte sie nach fünf langen und kühlen Tagen ohne lange Unterbrechungen durchgelesen. Der einzige Grund warum Mardok Pausen einlegen musste war sein Magen, welcher mehrmals am Tag anfing zum Knurren, lauter als das Knurren eines Wolfes, der gerade seine nächste Beute entdeckt hatte und diese gedanklich in sich aufnahm.
Nachdem Mardok die Bücher studiert hatte, machte er sich daran das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Er legte die Bücher auf die Seite, nahm das im Buch enthaltene Pergament sowie die erst kürlich geliehene Rune mit sich und begab sich in den Hof des Kastells.
Kälte durchfuhr Mardok, eine seltsame Kälte die für diese Jahreszeit ungewöhnlich war. Kurzerhand nahm er die Rune und sprach den im Pergament enthaltenen Zauberspruch und sagte ihn auf. Nichts, nichts geschah, weder sah er einen Zombie, noch sah er Teile von diesem Geschöpf welches er versuchte zu rufen. Nachdenklich starrte er das Pergament an und versuchte es immer wieder, doch der erhoffte Erfol blieb aus. War es vielleicht ein gefälschtes Pergament, ein Pergament mit flaschem Zauberspruch enthalten, oder war Mardok nur zu ungeschickt den Wortlaut genau zu bekräftigen und diesen genau zu betonen?! Mardok wusste es nicht, doch so schnell wollte er nicht aufgeben und versuchte es den ganzen Tag lang weiter, bis er auf einmal Rauch aus der Erde aufstieg und ein Untoter vor ihm stand, zwar ein Untoter ohne Arme und halben Brustkorb, doch es war ein Anfang auf dem man aufbauen konnte, und das tat Mardok auch. Egal ob es nur ein halber Untoter war, oder keiner, Mardok gab nicht auf und langsam aber sicher wurde sein Untoter immer vollkommener, auch wenn dieser noch weit von der Vollkommenheit eines richtigen Untoten entfernt war.
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| 30.11.2003 16:55 | #81 |
| meditate |
meditate saß vor ihrem spiegel und bürstete sich die haare.
lang waren sie geworden. ohne probleme konnte sie sich darin einhüllen, wie in einen mantel. behutsam setzte sie strich an strich und freute sich am spiel des kaminfeuers im glanz der haare. wie eine woge aus finsternis waren die haare und umrahmten ihr blasses gesicht wie ein rahmen aus der welt der ewigen nacht.
der seltsame spiegel, der ihr ansonsten den zutritt in die unterwelt, warf ihr bild in einem seltsam flirrigen licht zurück. erst war meditate das gar nicht aufgefallen, aber jetzt spürte sie eine veränderung.
plötzlich hatte sie keine lust mehr an ihrem eigenen spiegelbild. hatte sie wirklich so dunkle augen mit so einem unheilvollen glanz?
die magierin wendete ihren blick vom spiegel und kleidete sich an. prüfend hatte sie vor der truhe gestanden und wieder einmal die blaue robe aus dem gletscher ausgewählt. warum ihre wahl so ausfiel, konnte sie nicht sagen. es war, als würde sie dazu gezwungen.
meditate legte die kette mit dem amulett um, die den seltsamen kristall in sich aufgenommen hatte. auch das kettchen mit dem elfenbeinpulver fand platz und seltsamerweise hatte meditate das gefühl, sie müsse nachsehen, ob es auch wohlgefüllt sei.
sie steckte die hände in die taschen der robe. dort war noch immer das seltsame gift, dass ihr der dunkel fremde überlassen hatte.
sie setzte sich wieder vor den spiegel und flocht ihre schweren haare zu mehreren zöpfen, die sie sich am hinterkopf feststeckte. dann schlang sie ein band um die haare und nahm wieder vor dem spiegel platz.
"was ist das, meine freundin. der spiegel ruft mich und ich sehe kein ziel."
meditate hatte ihre freundin, die wanderin zwischen den welten, gerufen. aber die kore antwortete heute nicht. überhaupt war der spiegel heute seltsam. meditate konnte sich einfach nicht losreißen. als würde er sie festhalten.........
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| 30.11.2003 17:38 | #82 |
| meditate |
schwarze finger griffen nach ihr.
meditate starrte gebannt in den spiegel, in dem sich ihr spiegelbild plötzlich neu zu konzentrischen kreisen ordnete. irgendwas ging hier vor, aber die magierin vermochte das nicht mehr zu deuten.
das geschehen im spiegel hatte sie ganz gefangen genommen.
meditate saß in dem sessel, die augen weit aufgerissen und streckte jetzt langsam die hände aus, um die seltsame spiegeloberfläche zu berühren. eigentlich wollte sie das gar nicht. eigentlich zeichnete sich ihr denken eher durch vernunft aus, aber sie konnte sich dem seltsamen sog nicht entziehen.
im selben moment, in dem sie die spiegeloberfläche berührt hatte, wurde sie plötzlich von einer geheimnisvollen kraft hineingesaugt. und auch als die magierin im letzten moment versuchte, sich am spiegelrahmen festzuklammern, hatte sie keine chance mehr.
wie eine ertrinkende im strudel wurde sie unentweichbar hineingezogen in eine andere dimension.
kurze zeit später erloschen der kamin und alle fackeln und kerzen im zimmer. es war ja niemand mehr da....
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| 30.11.2003 20:21 | #83 |
| The_Nameless |
Etwas verwirrt, aber auf sonderbare Weise nicht von den Worten des hohen Schwarzmagiers überrascht, ließ Less seinen Freund hinter sich und verschwand eilig in der Dunkelheit der Kellergewölbe.
Doch hatte er nicht vor, in die beruhigendere Sicherheit des oberen Stockwerks zurückzukehren, und shark damit seinem Schicksal zu überlassen, denn zu sehr plagte ihn die Neugierde, sowie auch die Angst über das, was im Körper seines Kameraden vor sich ging...
Vorsichtig sah Less an seiner finster schimmernden Robe herab. Sie war noch immer von einer getrockneten Schlamm- und Dreckschicht überzogen, und sogar einige der grünen Sumpfgräser waren noch zwischen den zerrissenen Fasern zu erkennen.
Schnell stiegen auch die Erinnerungen an die schweißtreibenden Übungen mit seinem Lehrmeister Arti wieder in seinen Gedanken empor.
Nun endlich konnten ihm seine neu erworbenen Fähigkeiten ihre Dienste leisten, zwar beherrschte er das Schleichen noch nicht perfekt, einige der Lektionen hatte er noch gar nicht begonnen, doch zumindest das lautlose Bewegen auf hartem Steinboden hatte er schon hinter sich gebracht.... und der Boden der Kellergewölbe war aus Stein...
Langsam sank der junge Dämonenbeschwörer in die Knie und verlagerte seinen Körperschwerpunkt, ganz so, wie er es vor wenigen Tagen beigebracht bekam, weit nach unten.
Nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, hob Less sein rechtes Bein und ging ruhig, und mit kontrollierten Bewegungen vorsichtig durch den düsteren Gang zurück zu der kleinen Wegkreuzung, an der er sich Minuten vorher erst von shark getrennt hatte.
Doch er hätte nicht zurückkehren müssen, um die qualvollen Schmerzensschreie seines Freundes hören zu können.
Geschockt blieb der Schwarzmagier wie angewurzelt mitten im Gang stehen und starrte entsetzt auf shark herab, der sich verzweifelt auf dem Boden umherwand.
“shark! Nein!“
So schnell wie sie gekommen war löste sich die unheimliche Starre wieder aus seinen schweren Gliedern, und nach einigen hastigen Schritten warf sich Less neben seinem Freund auf den Boden.
sharks Körper zitterte, doch wenigstens die furchtbaren Krämpfe schienen allmählich wieder abzuflachen.
Schnell griff Less nach dem Schwert des hohen Schwarzmagiers und schnitt erneut, wie so oft in den letzten Tagen, ein weiteres Stück Seide aus dem zerfetzten unteren Ende seiner Robe heraus.
So konzentriert wie möglich band er den schwarzen Stoffverband um den blutenden Unterarm seines Freundes. Glücklicherweise hatte der Schnitt, den sich dieser anscheinend selbst zugefügt hatte, die Hauptschlagader um wenige Millimeter verfehlt...
Erschüttert blickte Less noch einmal in die müden Augen von shark und suchte verzweifelt nach einer noch so kleinen Reaktion...
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| 30.11.2003 20:34 | #84 |
| shark1259 |
Nichts mehr um ihn herum war wirklich, auch seine Stimme, die langsam, aber deutlich sprach schien, als wäre sie absolut automatisiert und hätte keinen Willen, keine Botschaft mehr dahinter.
"Nimm meine Hand, mein Freund, mein Gegner, ich… ich bin ein Feind".
Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr den Kopf des Schwarzmagiers, nicht länger war es hinauszuzögern, der Ausbruch stand direkt bevor. Kein Kampf mehr dagegen, keine Möglichkeit zu flüchten, sich zu schützen, nichts.
Es war die menschliche Schwäche, die ihm in diesem Moment das letzte Fünkchen Verstand raubte, ihn hilflos seiner Bestimmung auslieferte. "Versuche mich nicht, oh bitte versuche mich nicht, lass mich gehen, nimm einen anderen nicht mich." Aus seiner Stimme sprach die pure Verzweiflung, Träume nahmen Formen an, unwirklich grausam. Das Mädchen, es sprach zu ihm. "Es ging uns allen so. Wir sind verloren, alle erzählen wir dieselbe Tragödie, nun auch du. Wehre dich nicht, es schmerzt nur viel mehr."
Less, der keine zwei Schritte entfernt stand, war für den Dunklen beinahe unsichtbar. Sich in unendlichen Qualen winden sackte shark auf den Boden zusammen, nur noch schwach mit den Armen an den kalten Kellerfließen abstützend.Verzagt huschte des Schwarzmagiers Blick umher, suchte einen Punkt, den er kannte, an dem er sich orientieren konnte, doch immer wieder veränderte sich alles. Das Kastell war nicht das, was es ihnen vorgab zu sein. "Blicke nicht zurück."
Ein leises Flüstern war es nur, welches er vernahm, doch durch Mark und Bein drang es, hin bis zu seinem Gehirn, welches nunmehr als Sammelpunkt für Surrealismus war, ihm Dinge vorspielte, die es nicht gab, nicht geben konnte… zumindest glaubte er dies.
"Blicke nicht zurück."
Wieder der Schmerz im Kopf. War es ein Dämon, der so gespenstisch mit ihm sprach? shark schauderte. Wie eine warme Decke verspürte er die Hand seines Freundes auf der Haut.
"Es geht weiter, immer weiter, wieder und wieder, oh… ich kann es einfach nicht aus meinem Kopf bekommen. Ich wünschte ich wäre tot, Less. Ich wünschte es."Mittlerweile hatte der Dunkle seine Augen geschlossen, bemüht sich nur auf das Hören zu konzentrieren, und alles was ihm nicht geheuer vorkam zu verdrängen. "Blicke nicht zurück… Sag mir, ist es das, was dich so quält, gehörtest du einst dorthin."
Immer noch versuchte sich shark mit Händen und Füßen zu wehren, doch er konnte einfach nicht mehr, die Stimme ging nicht weg, sie war da, genauso real wie er, oder genauso wenig.
"Less, warum sprichst du so sonderbar? Das ist doch deine Stimme, Less. Sag doch bitte, dass dies deine Stimme war."
Eine einzelne Träne, gefolgt von einer ganzen Horde der ihren, kullerte, einem Juwel gleich, an der Wange des ehemaligen Lehrmeisters hinab."Wer ist dieser Less, von dem du sprichst? War dies der Name eines Freundes? Ist er einer von der anderen Seite?"
Endlich überwand sich shark zu einer Antwort, nicht wissend, dass er damit sein Los annahm und sich von diesem Dasein verabschiedete.
"Warum fragst du solche Dinge? Dich gibt es doch gar nicht."
Es war kalt hier. Das Mädchen kniete neben seinem Bett am Boden und strich ihm dann und wann einmal sanft über die Stirn. Ihr Blick war prüfend, als ob er krank wäre und sie sich um ihn kümmerte, doch auch so voll gefüllt mit Zuneigung gegenüber ihm. Dem ungeachtet war noch etwas anderes… Etwas Dunkleres als es jemals von shark gesehen worden war, und er hielt dem nicht stand. Es schien ihn plötzlich zu umhüllen, jenes Geheimnisvolle, jenes Tote allein, ringsum in der Finsternis. Der Dunkle wollte sich herumdrehen, scheiterte doch bei dem Versuch, und musste, von Schmerzen gepeinigt in seiner Position verharren."Es ist noch nicht Zeit. Blicke nicht zurück, du würdest es bereuen."Sie war, wie ein sanfter Hauch des Windes, wenn er an einem heitren Sommertag über eine satte Wiese strich. Von derselben Unscheinbarkeit und Tücke, doch angenehm zu verspüren.
Nun war es also soweit, die Verwandlung war abgeschlossen, und shark war nicht mehr der, welcher er noch vor wenigen Tagen vorgegeben hatte zu sein. Das Kastell hatte einen weiteren der Magier in sich verlieren lassen, die andere Seite einen dazu gewonnen.
Er war verschwunden doch noch lange nicht fort.
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| 30.11.2003 20:46 | #85 |
| Arctus |
Ein dunkles Paar, zur dunklen Stund, ging den dunklen Weg hinauf zum dunkle Kastell der Schwarzmagier. Der kalte Wind umspielte die blasen Wangen der beiden Magier, doch sie strahlten.
Arctus hatte seine Rune und Aylen ihre Magieausbildung fertig und es gab wahrlich Anlass zum feiern.
Mit einem Poltern flog das Kastelltor auf, weckte die schlafenden Skelette, die sich gleich lautstark beschwerten, doch Arctus überhörte dies freundlicherweise.
Geschwind erreichten sie das Refektorium und Arctus bestellte ein Käsebrot zur Feier des Tages für sich und Aylen ... sie konnte selbst bestellen.Schnell war es vollbracht und gegessen, doch brachte es nicht die nötige Befriedigung, die Arctus grade gebraucht hatte.
Er wollte ausprobieren.
Langsam umspielten seine Finger die Teleportrune. „Ob es wirklich klappt?“, sprach er eher zu sich, als zu Aylen. Er musste es wissen!
So konzentrierte er sich auf seine magische Fähigkeit und brachte seine Rune zum glühen. Seine Füße verloren den Boden und er wurde umhüllt von einer blauen Aura. Immer mehr drang er ab, doch am anderen Ende sah er nicht das Kloster! Es war ein kalter angsteinflössender Ort! Noch angsteinflössender als das Kloster und das schreckliche war: Er konnte es nicht stoppen!Ein lauter Hilfeschrei zu Aylen folgte, dann wurde er verschluckt und das magische Portal schloss sich wieder. Die Rune, die Arctus in den Händen gehalten hatte, flog zu Boden und zerbrach in tausend Stücke. Er war weg. Doch wo war er gelandet?
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| 30.11.2003 22:41 | #86 |
| olirie |
Olirie legte einen Zettel in das Buch und klappte es zu, dann stand er auf und hinterließ das Buch auf dem Sessel, auf welchem er gerade noch gesessen hatte. Er musste sich mal kurz die Beine vertreten. Und da er ja gerade in der Bibliothek war, konnte er ja Mardok gleich seine nächsten Lehrbücher hinlegen. Doch zuvor musste er sie natürlich auch ersteinmal hersuchen, zu diesem Zwecke ging er zum Regal für Lehrbücher aller art, griff in das Regalbrett für Bücher der Magie Beliars und entnahm die beiden Lehrbücher für das Beschwören eines Skelettes. Dann nahm er noch eine Schriftrollte, auf der alle Knochen, des menschlichen Skeletts aufgelistet waren. Mit diesen Schriften ging er zu dem Tisch seines Schülers und platzierte sie dort. Hinzu kam wieder die übliche Notiz:
Hallo Mardok,
ich habe dir hier deine neuen Lehrbüchre hingelegt, sie handeln über das Beschwören eine Skelettes. Beiliegend ist, noch eine Schrift, in der die Knochen eines Menschen aufgelistet sind. Studiere sowohl die Bücher, als auch die Schriftrolle sorgfältig und vergiss blos nicht die praktischen Übungen, für die dir die Lehrräume zur Verfügung stehen. Bei fragen, wende dich ruhig an mich oder einen anderen Magier, wenn du willst, kannst du sicherlich auch einen anderen Lehrmeister fragen, ich denke nicht, dass sie dich unwissend lassen werden.
Noch viel Spaß beim lernen,
olirie
Nachdem der Priester alle Schriften hinterlegt hatte, verließ er die Bibliothek und ging ins Refektorium. In diesem setzte er sich an einen Tisch in der Nähe der Fenster und bestellte sich als Vorspeise etwas Lachs mit einer Soße und etwas Salat. Als Hauptspeise bestellte er sich etwas Schattenläuferschenkel mit einer cremigen Pilzsauce und Kartoffeln. Die Nachspeise bestand aus etwas Obstsalat mit obst der Saison, was zu dieser Zeit nicht unbeding reichlich war. Als Getränk sollte ein Rotwein dienen. Nach und nach erschien erst die Vorspeise, dann das Hauptgericht und dann der Nachtisch. Als olirie alles verspeist und das Glas geleert hatte, wischte er sich mit einer Serviette sowohl den Mund, als auch die Finger ab. Danach erhob er sich wieder und verließ das Refektorium.
Er hatte beschlossen, einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Innenhof zu machen. Schon als er den ersten Schritt in den Innenhof tat, umsäuselte ihn ein kühler Wind. Langfristig würde anfangen zu frieren, doch für einen kleinen Spaziergang durch den Innenhof war es noch so warm, dass er nicht gleich Frostbeulen bekommen würde. Während er über den wohl gepflegten, grünen Rasen ging, atmete er tief durch und sog die kühle Abendluft in seine Lungen ein. Doch ging er nur einmal im Kreis durch den Innenhof und stand danach schon wieder im Kastell, es war eben ein kurzer Spaziergang. Nun leiteten ihn seine Schritte wieder in die Bibliothek. In dieser setzte er sich wieder auf den Sessel am Kamin, nahm das Buch wieder in die Hand und öffnete es dort, wo der Zettel drin steckte. Entspannt saß er nun in dem Sessel und las wieder weiter.
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| 01.12.2003 17:10 | #87 |
| TheRock |
Eine lange und düstere Zeit war dies für den Hohen Schwarzmagier, da saß er in diesem von purer Dunkelheit durchfluteten Zimmer und wartete, wartete auf nichts.
Was war los? Früher hatte er fast jeden Tag etwas neues entdecken können, ein paar Abenteuer mit seinen Freunden bestehen können...
Doch nun?? Seid diesem verdammten Vorfall mit der Person die aussah wie sein Vater und es vielleicht auch war hatte er keine ruhige Nacht mehr gehabt, kaum jemanden angetroffen den er kannt, Shark war die einzige freudige Ausnahme gewesen, doch auch das war wieder eine Weile her...
Sein Leben schien jeglichen Sinn verloren zu haben...
Wenn nicht bald etwas geschah dann würde er wohl einrosten... und vergammeln...Kurzerhand um dem vorzubeugen verließ er mit weit ausschlagender Robe sein Gemach, durchstreifte ein paar der dunklen langen Gänge, und fand sich schließlich in der Bibliothek wieder, er suchte sich ein Buch über die tiefen unergründeten Falten des Hirns... er fragte sich nach ein paar Seiten schon was ihn dazu bewogen hatte dies zu lesen, aber dann fiehl es ihm wieder ein, er wollte sich darüber im Klaren werden wie es zu seinen seltsamen Träumen kam und was diese seltsame Geschichte mit dem Geist seines Vaters... Nachdem er sich den grund für dieses Buch noch einmal ins Gedächtnis zurückgerufen hatte fiehl es ihm viel leichter diese teilweise hoch komplizierten Sätze und Zeilen zu verstehen...
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| 01.12.2003 19:24 | #88 |
| Syrus |
Am späten Nachmittag schlugen die Augenlieder des Lehrlings ruckartig auf, er war sich sicher, dass er eine Art von Kacksen und Knarschen gehört hatte, was gut möglich war, wenn man bedachte, dass er sich immernoch in den Katakomben des Kastells befand.
Nur langsam kehrten die Erinnerungen an die letzten Ereignisse wieder, das blutrote Pentagramm mit den schwarzen, runenverzierten Steinsäulen, das untote Goblinskellett und die drei Tore.
Nachdem der Kehle des jungen Diebes ein lautes Gähnen entfleucht war, streckte er seine Glieder ausgiebig und hielt dann nach Rhodgar ausschau, der allem Anschein nach schon früher erwacht war.
Fast schon ganz munter trat Syrus aus dem kleinen Schlafraum, welcher wie aus dem Nichts erschienen war, und betrat die große Halle, in deren Mitte sich das Pentagramm befand.
Dieses magische Symbol, dass zuvor einen untoten Goblin erscheinen hatte lassen strahlte für den Lerhling noch immer eine abschreckende Aura aus, die ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
Der junge Dieb versuchte möglichst nicht daran zu denken, was ihm auch nicht besonders schwer fiel, nachdem er seinen Freund gefunden hatte, der wie festgefroren vor den drei Toren stand und anscheinend angestrengt darüber nachdachte, welches denn nun zu der Kammer führte, die er in seiner Vision, oder was immer es auch war, gesehen hatte.
Guten Morgen Rhodgar, das heißt, verrausgesetzt es ist tatsächlich Morgen, dass kann ich in diesen unterirdischen Hallen nicht genau sagen.
Und, hast du nun schon eine Entscheidung getroffen?
Der Lehrling musste kein Wort sagen, seine nachdenkliche Miene verriet sofort, dass Rhodgar nicht die leiseste Ahnung hatte, welches Tor in die Kammer führte.Nachdem Syrus sich einige Minuten lang neben ihn gestellt hatte und ebenfalls über diese drei Wege nachdachte, nahm er das von Rost zerfressene Schwert des kleinen Untoten vom Gürtel und wog es einige Male in seinen Händen, bis er es plötzlich einige Meter in die Höhe warf, was Rhodgar entsetzt zurückschrecken ließ.
Nur wenige Momente später ertönte ein lautes "Klirrrr" in der riesigen Halle, in der bis vor Kurzem absolute Stille geherrscht hatte.
Das rostige Schwert war wie erwartet dem Gesetz der Schwerkraft gefolgt und wieder auf den harten Steinboden gefallen, und seine Klingenspitze zeigte genau auf auf das linke Tor.
Nun, es sieht so aus, als hätten wir einen Gewinner.
Witzelte der junge Dieb, woraufhin sein Freund nur verwundert, aber dennoch lächelnd, den Kopf schütteln konnte.Gemeinsam machten sie sich auf den Weg durch das linke Wor und Syrus befestigte das Schwert wieder an seinem Gürtel,insgeheim hatte er gehofft, dass es in Richtung Ausgang gelandet wäre, dann hätte er endlich einen Grund gehabt aus diesem mysteriösen Keller zu verschwinden.
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| 01.12.2003 19:43 | #89 |
| Rhodgar |
Clever hatte Syrus das Problem gelöst, wirklich clever. Es war auch unmöglich gewesen, eine Entscheidung zu fällen, da Rhodgar und Syrus ja nicht wissen konnten, was sie in den Gängen und Räumlichkeiten hinter den Türen erwarten würden.
Und hätten die beiden gewusst, was hinter der linken Tür auf sie lauerte, sie wären gewiss umgekehrt, und vielleicht in Begleitung mächtiger Schwarzmagier wiedergekommen...
Doch nun trat Rhodgar vor die hölzerne, fein geschreinerte Tür, sein Griff und seine Aufmerksamkeit galten vollends der aus edlem Stahl geschmiedeten Klinke. Vorsichtig schaute er auf die Eisenkonstruktion nieder, die trotz der fahlen Lichtverhältnisse in diesem unterirdischen Gemäuer mystisch zu schimmern schien, Rhodgar jedoch bemerkte dies nicht, er war nur darauf bedacht, sicherzugehen dass bei einer Berührung nicht ein weiterer Schreck auf sie warten würde. Er schaute über seine Schultern zurück auf Syrus, der gerade das alte Schwert des miesen Gobbos an seiner Robe befestigt hatte, und nun immer wieder Richtung der Tür schielte, durch die sie sicher zurück ins Kastell gelangen könnten. Rhodgar dachte sich nichts dabei, da er annahm, Syrus wolle einfach nur sichergehen, dass sie nicht aus dem Hinterhalt angegriffen wurden. Wie gerne er umgekehrt wäre, diesem modrigen, alten Gemäuern den Rücken gekehrt und sich stattdessen weiter vor einem behaglichen Kaminfeuer seinen Heldengeschichten gewidmet hätte, davon hatte Rhodgar keine Ahnung.
Er wandte sich wieder der Tür zu, die seltsamerweise um ein Stück gewachsen schien. Alles nur Einbildung!, dachte Rhodgar, schloss die Augen, atmete ein paar mal tief durch und drehte, sich dem Risiko bewusst, an dem Türgriff.Nichts geschah. Rhodgar versuchte es nochmal, und ein drittes Mal. Der silbern schimmernde Türknauf ließ sich in keine Richtung bewegen, weder nach links noch zur rechten Seite.
Ein verzweifeltes Seufzen entfuhr seiner Kehle, doch schon ein paar Augenblicke kam Rhodgar eine Idee. Interessiert und leicht grinsend blickte er zurück auf Syrus, der seine Finger knackend hinter ihm darauf wartete, dass etwas geschah.
Syrus, ich glaube, hier könnte uns dein Diebestalent von nutzem sein. Du hast nicht zufällig ein paar Dietriche dabei?
Erstaunt blickte Syrus seinen Freund an. Warum sollte er seine Dietriche hervorziehen, die er tatsächlich in einem kleinen Beutel bei sich trug? Rhodgars Antwort auf diese Frage lautete:
Die Tür lässt sich nicht öffnen, sie ist allerdings nicht magisch versiegelt, hier scheint jemand mit ganz irdischen Mitteln versucht haben, das Dahinterliegende für andere unzugänglich zu machen. Aber wie ich dich kenne bist du doch sicherlich dazu im Stande, dieses kleine Problem zu bewältigen ?!
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| 01.12.2003 20:11 | #90 |
| Syrus |
Der junge Dieb konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als er hörte, dass Rhodgar nach Dietrichen fragte.Ob es eine göttliche Fügung oder einfach nur irdischen Glück war, der Zufall wollte es so, dass Syrus den letzten Rest seiner Dietriche gerade an diesem Tag bei sich trug.
Er war nie ein Freund des feigen Einbruchs gewesen, einerseits weil das Risiko erwischt zu werden einfach zu groß war, andererseits da ihm ein Goldbeutel hier und da reichte um zu überleben.Deswegen wollte er heute seine letzten paar Dietriche, vier an der Zahl, loswerden, er hatte vor sie einem Dämon zu übergeben, der hätte sicher gewusst wohin mit diesem Werkzeug der Diebe.Doch nun sah es sehr danach aus, dass Syrus sich doch noch einmal mit einem Schloss messen musste, wenn auch diesmal in anderen Umständen.Schnell löste der Lehrling ein kleines Säckchen aus Moleratleder von seinem Gürtel und nahm den ersten Dietrich heraus, dessen Anblick Rhodgars Miene deutlich aufhellte.Ich werde mein Bestes geben um dieses Schloss zu öffnen, aber ich will gesagt haben, dass ich kein besonders geschickter Einbrecher bin, was nicht zuletzt auch an meiner mangelnden Erfahrung liegt.
Die letzten Worte hatte er besonders stark betont um klar zu machen, dass er kein gemeiner Dieb war, der alles un jeden ausraubte um sich möglichst viel Luxus zu gönnen.
Mit selbstsicheren Bewegungen verseknte er den Dietrich im Türschloss und versuchte die Beschaffenheiten der Verriegelung zu ertasten, eine Routinehandlung, die jeder ernstzunehmende Dieb beherrschen sollte.Doch ein einziger Moment der unachtsamkeit genügte, um das kleine Diebeswekzeug im falschen Winkel zu halten, und schon bald zog Syrus den abgebrochenen Dietrich aus dem Schlüsselloch.
Wütend warf er das kleine Metallteil quer durch die ganze Halle, bevor er den nächsten Dietrich zu Hand nahm und auch diesen vorsichtig in das Schloss schob.Diesmal waren seine Hände jedoch zittriger, er taste erneut behutsam herum bevor er etwas Druck ausübte und den Dietrich nach rechts drehte.Ein leises Klick war in der Halle zu hören, dies verkündete, dass der junge Dieb die erste Hürde genommen hatte.Doch schon der nächste Schritt war wieder zu unüberlegt, zu viel Kraft hatte er aufgewendet und der Dietrich gab wie zuvor sogleich nach und zerbarst in einige Stücke.
Kopfschüttelnd ergriff der Lehrling den vorletzten Dietrich und wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn, welche durch die Aufregung und die Konzentration entstanden waren.
Wie zuvor gelang der erste Schritt, auch der Zweite, ein erneuter Dreh nach rechts glückte.Dann jedoch spürte der junge Dieb einen Wiederstand, so kurz vor dem Zeil.Syrus wusste, dass drei Drehungen ausreichen würden um das Schloss zu knacken, doch er hatte neben dem Dietrich in seiner Hand nur noch einen einzigen zur Verfügung.Doch der junge Dieb hatte keine Wahl, um den Wiederstand, wahrscheinlich ein abgesplitterter Teil des vorigen Dietrichs, zu beseitigen musste er den, welchen er in Händen hielt opfern.Mit einem kräftigen Ruck zog er das dünne Diebeswekzeug aus dem Schloss, woraufhin der Dietrich in seiner Hand zerbröselte.
Die Schweißperlen standen dem Lehrling auf der Strin als er mit dem letzten Dietrich vor der letzetn Hürde stand, links oder rechts, eines der Beiden führte zum Ziel.
Die Zeit des Denkens war vorrüber, Syrus musste Handeln, er schloss die Augen und bewegte das dünne Metallstück langsam nach links...Stück für Stück...bis das erlösende Klciken ertönte, welches den junge Dieb aufatmen ließ.Mit einem breiten Grinsen erhob sich Syrus und blcikte zu Rhodgar, der das Ganze aufmerksam verfolgt hatte.
Die Tür ist offen, mein Herr
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| 01.12.2003 20:41 | #91 |
| Rhodgar |
Rhodgar hatte während der Prozudeur immer wieder Syrus´ fliegenden Überresten seiner Dietriche ausweichen müssen, die er wütend und achtlos in der Gegend herumgeworfen hatte.
Nun jedoch konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen, machte einen höflichen Diener und meinte: Bitte nach ihnen, junge Lady, ich würde es als Beleidigung meiner selbst sehen, wenn eine junge Schönheit wie ihr nicht den Vortritt vor mir erhalten würdet.
Dafür boxte ihn Syrus freundschaftlich, wenn auch bestimmt in die Seite, und grinste ebenfalls. Doch das war nicht das Lächeln, dass Rhodgar sonst von seinem Freund kannte, es sah aufgesetzt und künstlich aus. Hatte Syrus Angst, oder war er immer noch zu überdreht aufgrund seiner Aktion vorhin?
Das spielte jedoch keine große Rolle, denn schon war Rhodgar in dem dunkeln Gang, der sich hinter der offenen Tür erstreckte, verschwunden. Mit jedem Schritt, jedem Meter, den die beiden Lehrlinge ihrem Ziel näher gekommen waren, war auch Rhodgars innerliche Spannung auf ihr Ziel gewachsen. Mittlerweile hatte sich die Ahnung, dass sein visionärer, verdunkelter Raum tief in den Kellerkatakomben des Kastells befand, schon fast zur Gewissheit verstärkt.
Eiligen Schrittes lief er voran, er konnte direkt spüren, dass sie ihrem Ziel immer näher rückten. Syrus hatte Probleme, mit Rhodgar Schritt zu halten, der, immer weiter von dem Gedanken an die Aufdeckung des Rätsels getrieben, seine Schritte bereits zu einem Laufen beschleunigt hatte, jedoch plötzlich abrupt stehen blieb.
Syrus stoppte ebenfalls, und schnaufte nach Luft.
Rhodgar, bei Beliar, warum rennst du so? Ich wollte dich nicht rufen, wer weiß was das angerichtet hätte...
Doch Rhodgar reagierte kein Stück auf Syrus leichte Kritik, stattdessen gebot er ihm mit einer Geste seiner Hand, still zu sein.
Leise bewegte er sich näher an den Grund heran, weshalb er seinen Lauf unterbrochen hatte.
Nun sah Syrus es auch, eine Art von Licht, wie er es noch nie gesehen hatte.Direkt vor ihnen schwebte eine Ansammlung von kristallblauer Partikel, die sich offenbar in einer rotierenden Bewegungsphase befanden. Sie bildeten ein Muster, dass den Ornamenten auf den Steinsäulen und denen auf der Eingangstür zu großen Halle sehr ähnlich sah. Offenbar waren diese Symbole von immens großer Bedeutung, für alles im Keller des Kastells.
Als die Lehrlinge noch einen Schritt näher an die faszinierende Erscheinung heran tratem, begannen die einzelnen Kristalle, sich zu immer größeren zusammenzusetzen, vergleichbar mit der Bündelung von magischer Energie auf einem bestimmten Punkt.
Mit offenen Mündern, unfähig sich zu bewegen, standen die beiden in dem Gang, und betrachteten das Spektakel.
Rhodgars Gedanken galten jedoch nicht der Art und Weise, wie sich alles abspielte, sondern eher des dabei entstehenden Lichtes.
War es nicht so ein Licht gewesen, das er in seiner Vision gesehen hatte? War es nicht eine derartige Art von Licht gewesen, die seinen Begleiter in der merkwürdigen Vorahnung zum Schreien gebracht hatte?
Gebannt sah er nun jedoch zu, wie sich aus den unförmigen Lichtkegeln almählich eine Form entwickelte...
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| 01.12.2003 21:05 | #92 |
| Syrus |
Es war wunderschön mitanzusehen, wie die kristallblauen Lichtpartikel auf ihren Kreisförmigen Bahnen durch den engen Gang kreisten und den dunklen Raum in ein angenehmen Blau tauschten, welches an die Leuchten in der Bibliothek erinnerte.Die beiden Lehrlinge standen verdutzt sah und sahen dem Schauspiel einige Momente lang zu, bis die Partikel langsam ihre Bahnen änderten, und allmählich eine Form zu bilden begannen.Zuerst war nicht zu erkennen, was diese Ansammlung von Lichtpartikel darstellen konnte, doch nach und nach erkannte Syrus, wie sich ein Arm bildete, immer mehr kristellblaue Partikel kamen hinzu, und schon bildete sich ein weiterer Arm, ein Rumpf und ein Kopf.
Nur wenige Augenblicke später standen die beiden Lehrlinge einer wunderschönen Gestalt gegenüber, welche komplett aus diesen Teilchen bestand, das einzige, welches dieses Wesen von Menschen unterschied, waren seine Arme, denn es waren vier an der Zahl.
Der junge Dieb war noch immer nicht in der Lage ein Wort zu sprechen, oder sich zu Bewegen, so entzückt war er von dem Spektakel, welche sich nur wenige Meter vor ihm abspielte.
Erst als das Lichtwesen unglaublich langsam seinen Arm anhob schreckte Syrus zurück und löste sein neues-altes Schwert vom Gürtel, auch wenn es wohl durch diese gestalt einfach durchgleiten würde.
Doch plötzlich durchzuckte ein grausamer Schmerz den Leib des Lehrlings, es war, als würde ein Dämon zu ihm sprechen, nur viel intensiver, Rhodgar schien es ähnlich zu gehen, denn auch er war auf die Knie gesunken und presste sich die Hände auf die schläfen.
Lehrlinge der dunklen Magie....euch ist es nicht gestattet die vor euch liegenden Hallen zu betreten, verschwindet sofort von diesem ort und kehrt zurück wenn ihr würdig seid!
Es war die pure Erlösung als die grausige Stimme des Lichtwesens langsam verhallte, und die beiden Lehrlinge konnten sich mit viel Mühe wieder aufrichten.
Keuchend stemmte sich der junge Dieb gegen die Wand und verwünschte dieses verdammte Wesen, welches ihnen nun den Weg versperrte.
Rhodgar....was...
Weiter kam Syrus nicht, genau in dem Moment als er diese Worte aussprach bewegte das Lichtwesen seine Hand ganz langsam nach hinten, es sah aus als würde die Luft in seiner Umgebung dabei erbeben, und ließ sie dann ruckartig wieder nach Vorne schnellen.
Wie von einer Windböe erfasst wurde der Lehrling einige Schritte nach hinten geschleudert, und konnte nur mit viel Mühe einen schmerzhaften Sturz verhindern.Er blickte geschockt nach Vorne, und stellte fest, dass Rhodgar davon gänzlich unberührt geblieben war, Syrus wünschte sich nur, dass sein Freund nun nichts falsches tat.
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| 02.12.2003 00:35 | #93 |
| HoraXeduS |
Von Vorbehalten geprägt, saß Horaxedus noch immer an seinem Studiertisch, mit aufgestützten Ellenbogen und weit vornübergebeugt, ein wenig zerzaust bereits von tagelangem Lesen, doch nahezu frei von Müdigkeit. War es richtig, dem Druiden Worgo auf die Spur kommen zu wollen? Welche übermächtige Überraschung mochte das Schicksal für einen parat haben, der sich diesem eigenartigen Manne widmete?
Die Ringe um die Augen des Schwarzmagiers waren dick und düster. Lediglich fühlen konnte er die Müdigkeit nicht. Die Macht der Bibliothek liess keine Schwäche an ihn heran. Allein der Gedanke an eine große Schale frischen, kühlen Kirschquark brachte den Glasmacher schließlich dazu, sich von seinem Platz zu erheben und sich aus dem Lesesaal zu begeben. Einige handskizzierte eigene Aufzeichnungen und zwei Bücher, die ihm wichtig erschienen, klemmte er sich unter den Arm.
Kaum hatte Horaxedus die Bibliothek verlassen und schritt durch die Eingangshalle Richtung Refektorium, begann er unentwegt zu gähnen und sich zu recken. Schlafmangel ließ seine Augen zwinkern. So gerade es ging, holte sich der Magier die gewünschte leichte Mahlzeit nebst einer passenden Karaffe kalten, milden Kirschsaftes ab und verliess den Speisesaal sogleich wieder.
Unter Aufwendung der letzten Konzentration gelang es dem Schwarzmagier schließlich, rückwärts die Treppe hinauf und bis zu seinem Zimmer zu balancieren. Die Tür wieder hinter sich geschlossen, legte er Bücher und Aufzeichnungen auf seinen Nachtschrank und seine Robe auf den Stuhl am Tisch in der Mitte des Raumes. Dann liess sich Horaxedus langsam von seiner beruhigenden, großen Matratze magiegleich heranziehen und mit zarter Schläfrigkeit ans Bett fesseln. Decke drüber, Kopf gebettet und lecker, der Kirschquark mundete, ebenso der Saft.
Es waren einfach zu viele Bücher. Horaxedus fasste den Plan, erst einmal die Informationen zu verwerten, die er inzwischen über Worgo zusammengetragen hatte. Das war ihm lieber, als erstmal alles untätig zu lesen und womöglich nichts zu verstehen.
Nur dieser eine Schlaf noch. Dann war es für den Glasmacher an der Zeit, aufzubrechen.
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| 02.12.2003 08:06 | #94 |
| Renata |
Als Renata an diesem Morgen aus dem Schlafsaal trat, schienen 2 der dienstbaren Dämonen schon auf sie gewartet zu haben. Schweigend (Beliar sei Dank) lotsten sie sie in Richtung Treppe zum ersten Stock hinauf und - nachdem sie ein paar Mal nach links und rechts abgebogen waren - in ein Zimmer. Dort allein gelassen, hatte Renata Musse, sich erst einmal umzusehen. Bett, Kommode, Tisch, 2 Stühle, Waschgelegenheit und ein kleiner Spiegel. Auf dem Bett lag ihr alter Mantel, daneben ein neues Untergewand und ...eine schwarze Robe. Die Robe eines Lehrlings des Zirkels um Xardas. Offensichtlich waren ihre Sudien in der Bibliothek beobachtet worden und sie zu ihrer Freude im Kreis der Lernenden aufgenommen.
Nachdem sie gewaschen und mit der neuen Robe angetan war, trat sie (erstmals nach wie langer Zeit?) neugierig vor den Spiegel: ...Du lieber Himmel!
Kaum 3 Herzschläge später stürzte sie aus dem Zimmer und stellte sich dem Nächstbesten der allgegenwärtigen Dämonen in den Weg. "Verzeiht die Frage: Können Damönen Haare schneiden?"
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| 02.12.2003 19:41 | #95 |
| The_Nameless |
Wie gebannt starrte Less auf die kleine Stelle, an welcher noch vor wenigen Sekunden sein Freund shark gestanden hatte.
Nun herrschte dort nur noch eine unheimliche Leere, es schien, als wäre die Zeit auf diesem kleinen Flecken einfach stehen geblieben, und alles Leben daraus entwichen...
Noch immer spiegelte sich der faszinierend schreckliche Lichtblitz in seinen Augen wider, der einerseits so schmerzend grell, auf andere, unbeschreibliche Weise dann jedoch wieder erdrückend finster erschienen war. Reflexartig hatte der Magus seine schweren Augenlider zusammengepresst, um dem qualvollen Blenden noch einmal zu entgehen...
Und nun war er alleine, shark war auf unerklärliche Weise verschwunden, verschlungen vom Lauf der Zeit...
Vielleicht hättest du ihn retten können! Hättest du nur hingesehen! Einfach hingesehen!
Die schreckliche Wahrheit, die in den Worten seiner Gedanken lag, ließ den Schmerz noch tiefer in seinem Herzen aufflammen, so oft hatten ihn die Veränderungen im Verhalten seines Freundes gewarnt, und so oft hatte er sie ignoriert, nicht einmal darüber nachgedacht, wie er diesem hätte helfen können. Doch nun war es zu spät...
Mit müden Augen ließ Less seinen Blick durch den spärlich beleuchteten Gang gleiten. Das düstere Licht der weißen Kerzen, die hin und wieder seitlich aus den kleinen Nischen hervorstanden, flackerte noch immer unruhig im sanften Windhauch, genau so, wie es schon immer der Fall gewesen war, als wäre überhaupt nichts geschehen.
“Bestimmt habt ihr dies nicht zum ersten Male gesehen...“
Less’ verbitterte Stimme schwoll langsam an.
“Wie viele vor ihm mussten diesen Weg beschreiten? Sagt es mir!“Warme Tränen schossen in die feucht glitzernden Augen des Schwarzmagiers.“Wie viele Menschen vor mir mussten ihr einzig Wichtiges verlieren? Wie viele? Wie viele...“
Ein leises Schluchzen verschluckte die letzten Worte und machte sie damit unverständlich, während der Schwarzmagier selbst völlig verstört auf den Boden sank und seine verzweifelten Gedanken unter einem großen Mantel des Schweigens verbarg. Wie hatte dies alles nur geschehen können?
Ein raues Schnurren riss ihn schließlich aus seiner Trauer und zwang Less dazu, endlich wieder aufzublicken.
Die bösartig glühenden Augen zweier unnatürlich großer Ratten, beide bestimmt einen halben Meter hoch, starrten begierig vom Ende des Ganges zu seinem, scheinbar hilflos am Boden liegenden Körper herüber.
Mit verschwommenem Blick suchte der Dämonenbeschwörer nach seinen magischen Runen, und flüsterte schließlich, nachdem endlich der gewünschte der glitzernden Steine in seinen Händen lag, die passenden mystischen Silben.Doch anstatt einer beachtlichen untoten Blutfliege war ein kalter Windhauch alles, das er mit seiner Magie bewirkte.
Erstaunt und verunsichert zugleich griff er schnell nach der Schattenflammen-Rune und versuchte erneut, den schon so oft benutzten Angriffszauber zu wirken.
Doch vergebens, wieder war ein schwacher Luftstoß alles, was auf seine Bemühungen folgte.
Verzweifelt ließ Less seinen Blick wieder zu den beiden immer näher kommenden Riesenratten gleiten. Sie waren nur noch wenige Meter von ihm entfernt...Lauf! Lauf!
Selbstsicher schüttelte Less den Kopf und wiedersprach zum ersten Mal seiner inneren Stimme. Er wusste nicht was es war, doch spürte er ein vertrautes Gefühlt tief in seinem Herzen, dass ihm in diesem Moment wieder etwas Mut zusprach.
Plötzlich trafen seine Augen auf das dunkle Schwert von shark, dass dieser hier, bei ihm, zurückgelassen hatte.
Erschrocken sprang Less einen Schritt zurück.
Leuchtend rote Schriftzeichen erschienen auf der dunklen Klinge der Waffe, erst nur sehr unleserlich, doch schon Sekundenbruchteile später scharf und klar wie die Buchstaben auf einem Pergament.
“Nimm das Schwert! Glaube an dich, glaube an mich...und kämpfe!“
Wie von einer fremden Macht gesteuert ergriff Less das schöne, aber unauffällig verzierte Heft und schloss es fest in seine rechte Hand.
Ein warmer Schauer durchströmte seinen Körper, und auf einmal, ohne zu wissen warum, bewegte er seine Hand schwerfällig nach oben und wieder nach unten.Ein leises Pfeifen hallte in den engen Gängen der Katakomben wider, während das Langschwert immer wieder die dicke Luft durchschnitt, und die beiden Riesenratten ihrerseits immer näher kamen.
Schließlich ging Less leicht in die Knie, so ähnlich, wie er sie auch schon bei seinem Schleichtraining gelernt hatte, und bewahrte so einen festen Stand.
Das Kreischen der Ratten schallte angriffslustig über den dunklen Steinboden. Dann sprang das erste der Wesen dem wartenden Schwarzmagier entgegen...
Blitzschnell drehte sich Less zur Seite und wich so dem heranschießenden Körper aus. Ein kurzer Hieb mit der aufblitzenden Waffe folgte und fügte der aufheulenden Kreatur einen tiefen Schnitt im ungeschützten Hinterleib zu.Von Panik gepackt floh diese sogleich durch den tiefen Gang und rettete somit ihr bescheidenes Leben.
Doch der Kampf war noch nicht vorbei...
Das siegessichere Grinsen wich sofort wieder aus dem Gesicht des Dämonenbeschwörers als sich dieser umwandte, um seine Aufmerksamkeit nun der zweiten Kreatur zu widmen.
Zu spät erkannte er deren, ebenfalls hervorstürzenden Körper und wurde daraufhin von der harten Wucht des folgenden Aufpralls zu Boden gerissen.Im letzten Moment konnte er den beißenden Schädel des Tieres noch zurückreißen, bevor die messerscharfen Zähne in dessen Maul nach seiner Kehle schnappen konnten.
Mit letzter Kraft hob Less noch einmal seinen Schwertarm und stieß die lange Klinge tief in den fetten Körper der großen Ratte...
Etwas erschöpft, aber dennoch glücklich lehnte der Schwarzmagier an der finsteren Mauer auf der linken Seite des Ganges.
Seine Augen glitten unweigerlich zum dunklen Metall des Schwertes, als dort erneut einige feurige Zeichen erschienen.
“Gut gemacht, Less!“
Ein sanftes Grinsen trat in das Gesicht des Dämonenbeschwörers...
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| 02.12.2003 21:53 | #96 |
| Irrlicht |
Wuchtig hatte das Lichtwesen des ersten der beiden kleinen, unbedeutenen Lehrlinge vorerst entledigt. Nun schaute das Wesen, dass in der Gestalt einer jungen Frau mit vier armen auf dieser Ebene des seins existierte, hinunter auf denjenigen, der noch vor ihm kniete.
Mit schneidender Stimme schickte das Licht die Worte mitten in den Kopf des jungen Mannes.
Wie du siehst, junger Lehrling, dulde ich kein Fehlverhalten. Geht nun, und kommt zum rechten Zeitpunkt zurück. Dann erst werde ich euch prüfen.
Der kleine Mensch stand auf, und stammelte:
Aber... wieso denn prüfen... was... lass mich vorbei... ich muss darein...
Mit einer Geste der dritten hand gebot das Licht ruhe.
Kleiner Lehrling, deine Vision kann warten...
Nun jedoch erhob Rhodgar sich, wich ein paar schritte zurück, und zeigte, ungläubig dreinblickend mit dem Finger in Richtung Irrlicht.
Du... woher... aber natürlich, jetzt ergibt alles einen sinn... du warst das...
Ein kurzes nicken, dann jedoch eine drohende Geste reichten aus, um die beiden Lehrlinge endgültig zu vertreiben.
Das Geheimnis würde in Sicherheit bleiben... vorerst.
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| 02.12.2003 22:18 | #97 |
| Syrus |
Nun war es endgültig genug, diesem mysteriöse Lichtwesen schien es ganz und gar nicht zu gefallen, dass Syrus und Rhodgar in diesem Teil der Katakomben herumstöberten, es sah fast so aus, als wollte diese Gestalt etwas um jeden Preis geheim halten, zumindest bis die beiden Lehrlinge würdig waren, was auch immer dies bedeuten sollte.
Egal wie sehr RHodgar auch seiner Vision auf den Grund hinterhergehen wollte, nun musste doch selbst er einsehenm, dass das kleine Abenteuer hier nun zu Ende war, und das es besser wäre, nun zu verschwinden.
Zumindest Syrus war das klar, glasklar, um genau zu sein, der Schock aufgrund der Ereignisse mit diesem Lichtwesen saß ihm immernoch tief in den Gliedern, doch er besann sich rechtzeitig und packte seinen Freund sanft aber bestimmt am Arm um ihn ein paar Schritte beiseite zu ziehen.
Es dauerte einige Momente bis es dem jungen Dieb gelang seinen Freund, der noch immer wie gebannt auf die Erscheinung aus Lichtpartikeln starrte, wieder zu Sinnen zu bringen, doch als beide Lehrling wieder einen mehr oder weniger klaren Kopf hatten, nahmen sie die Beine in die Hand und liefen um ihr Leben.Ohne noch einen einzigen weiteren Blick auf das merkwürdige Wesen zu werfen, stürmten Syrus aus dem Gang, er konnte die Schritte seines Freundes dirket hinter ihm hören, zumindest hoffte er, dass es Rhodgars Schritte waren.In rasendem Tempo stürtzten sie sich aus der Türe, deren Schloss der junge Dieb kurz zuvor mit seinem letzten Dietrich geknackt hatte, liefen so schnell sie konnten durch die Halle mit dem Pentagramm und den Säulen, bis sie wieder in den dunklen Gängen ankamen, welche wieder in das Erdgeschoss des Kastells führte.Die durch das fahle Kerzenlicht sowieso schon schelcht zu erkennenden Wandgemälde und Statuetten waren bei der Eile, die die beiden Lehrlinge hatten, unmöglich zu sehen, sodass sich Syrus und Rhodgar auf ihr Glück verlassen mussten und wahllos in einen der Gänge rannten, an dessen Ende man Licht sehen konnte.
Syrus wagte es nicht, einen Blick nach hinten zu werfen, zu groß war seine Furcht vor der Partikelgestalt, hätte er auch nur für einen Augenblick zurück geblickt, wäre ihm ihne Zweifel aufgefallen, dass das Lichtwesen sie niemals verfolgt hätte.Dennoch liefen die beiden lehrlinge auch am Ende des ganges angekommen kein Bisschen langsamer, erst als sie an einer breiten Steintreppe ankamen verlangsamten sie ihr Tempo, bis sich der junge Dieb schließlich erschöpft auf seine Knie stützte und tief durchatmete.
Puhh.....ich glaube....ich glaube wir haben es geschafft, wir sind diesem...Wesen entkommen.
Auch Rhodgar schien der Lauf durch die zahllosen Gänge des Kastellkellers zugesetzt zu haben, denn er antwortete nur mit einem erleichterten Nicken, vielleicht machte er sich auch nur über seine Vision Gedanken, und wie er sich als würdig erweisen konnte.
Doch Syrus hatte im Moment keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, seine Aufmerksamkeit galt nun voll und ganz einem reichhaltigen Mahl, welches im Refektorium auf ihn wartete, voller Vorfreude schritt er die Steintreppen empor, Rhodgar folgte nur wenige Schritte hinter ihm.
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| 03.12.2003 00:33 | #98 |
| HoraXeduS |
Ohne weiteres damit zu rechnen, den frühen Morgen für den Aufbruch zur Suche Worgos zu nutzen, war eine Vermessenheit, die Horaxedus sich bereits eingestand, als er noch mit unter dem Kopf verschränkten Unterarmen in seinem großzügigen Bett lag und kurz nach dem allabendlichen Aufwachen an die Decke seines Zimmers schaute, auf dass ihm doch das Frühstück zum Abschied ans Bett gebracht werden könnte.
Aber nichts, kein Frühstück, kein gar nichts wurde dem Magier bereit gestellt. Es war als ahnte das Kastell, wenn einer der seinen auszog und nicht wiederzukehren drohte. Horaxedus dachte derweil nichts weiter. Einige Passagen in den beiden Büchern, die er soeben in sein Bündel wickelte, waren ihm völlig schleierhaft. Sie handelten von Worgo dem Druiden, doch ergaben Sie zusammenhanglos keinen Sinn. Eben diesen zu erforschen galt es. Der Magier, der sich keiner Gefahr bewusst war, packte allerhand Dinge in sein Bündel und warf es nach dem Ankleiden über stattliche Robe. Dann trat er an seinen Scharnk und nahm den Degen Xions heraus, den er kurz betrachtete und schliesslich ebenso wie das Bündel über seinen Rücken warf. Schnell noch ein paar seiner alten Kleider ins Bündel gewickelt, dann zu dem von Zavalon geborgten Kampfstab gegriffen, der neben der Zimmertür am Rahmen lehnte, und der frühnächtliche Spuk war beendet: Das Zimmer des Glasmachers war nun verwaist.
Horaxedus ließ es sich nicht nehmen, sein ohnehin bereits gut gefülltes Bündel im Refektorium mit allerhand Haltbarem anfüllen zu lassen. Immer weiter wickelte sich der sonderbare Stoff und liess zugleich den Tragegurt immer tiefer in die harte Schulter des Magiers schneiden. Ohne dass dieser es bemerkt hätte allerdings. Es mangelte Horaxedus nicht an Kraft und nicht an Selbstdisziplin, nicht an Mut und nicht an Gold. Erkenntnis war sein Defizit, doch dieses zu ergründen brach er auf in dieser Nacht. Es schien beinahe, als wolle der steinerne vabun die tiefe Verbeugung des Magiers erwidern, der unmittelbar darauf durch das Tor in die klare Dunkelheit der feuchten Nacht trat. Zwei Skelette, die sich bereits auf ihr allabendliches Geläster gefreut hatten, spürten die schwere Aura, die den Schwarzmagier umgab. Es schien beinahe, als wolle das Kastell einem der seinen etwas mit auf den Weg geben, auf dass er unbeschadet wiederkehren möge. Der Schatten des Schwarzmagiers entschwand zielstrebig den hohlen Blicken der Torbewohner, entfernte sich geradewegs von seiner Heimat, dem ungewissen Ziel entgegen.
Der stille Auszug des Glasmachers. Niemand sollte ihn bemerken. Mehr gab es allerdings auch nicht zu sehen.
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| 03.12.2003 14:23 | #99 |
| Rhodgar |
Als die beiden Lehrlinge die Tür zum Refektorium erreicht hatten, war Rhodgars kräftiger Adrenalienschub aufgrund des Eben erlebten nun endgültig vergangen. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, wie viel Glück die beiden gehabt hatten. Im nächsten Moment zählte für ihn jedoch nur noch das Abenteuer an sich.Er packte seinen Freund Syrus, der gerade dabei war ins Refektorium einzutreten, an der Schulter und meinte mit einem leicht überheblichen Grinsen:
Syrus, bei Beliar, ist dir klar, was wir gerade erlebt haben?Ist dir klar, dass bisher vielleicht niemand je dieser Gestalt begegnet ist? Wir werden in die Bücher eingehen, wir werden....
Doch Syrus unterbrach ihn, ebenfalls lächelnd, dabei jedoch den Kopf schüttelnd.
Rhodgar, bleib auf dem Boden. Ich bin mir fast sicher, dass dieses Wesen irgendwo in den Büchern erwähnt ist. Das müsste man herausfinden...
Syrus bekam schon wieder die kleinen Fältchen auf der Stirn, ein Anzeichen dafür, dass der junge Lehrling angestrengt nachdachte.
Doch zuerst lass uns etwas essen, ich bin hungrig wie... ich finde derweil nichts, was dem auch nur annähernd gleich kommen würde. Bei allen dunklen Seelen, ich kann mich nicht erinnern, jemals ein solches Hungergefühl verspürt zu haben.
Nun taten die beiden den Schritt in das Refektorium.
Gespenstische Stille lag in dem Raum, man hörte lediglich dann und wann das Klappern und Klirren der Geräte, mit denen das Küchenkrokodil an seinem Arbeitsplatz zu hantieren schien.
Seltsam war das, denn jetzt fiel Rhodgar auf, dass ihnen niemand begegnet war, weder in einem der Gänge, noch direkt in der Eingangshalle. Und nun war dieser ansonsten stets gut besuchte Raum wie leergefegt, das gab Rhodgar schon zu denken.
Er informierte Syrus über seine Beobachtung.
Stimmt, du hast Recht. Was kann da wohl vorgefallen sein? Sonst ist hier jederzeit mindestens ein Mitstreiter Beliars vorzufinden. Wirklich seltsam...,
lautete die Antwort seines Freundes.
Doch die beiden dachten sich nichts mehr dabei, jedenfalls für den Moment nicht, da der Hunger nun endgültig obsiegt hatte.
Und schon im nächsten Moment wurden, natürlich wie immer ohne dass man das Wesen sehen konnte, das die Teller trug, die unterschiedlichsten Köstlichkeiten durch die Luft getragen und auf dem Tisch, an dem sich die beiden Lehrlinge niedergelassen hatten, abgesetzt.
Gierig langte Rhodgar zu, denn auch er verspürte ein Hungergefühl von immensen Ausmaßen. Alles mögliche wurde geradezu hinuntergeschlungen, da derzeit niemand anwesend war, vor dem man Tischmanieren hätte zeigen müssen. Da war nur Syrus, und dieser nahm seine Speisen noch ein wenig barbarischer zu sich als Rhodgar selbst.
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| 03.12.2003 20:09 | #100 |
| stressi |
Mit einem blauen Fauchen landeten der Baal in der Eingangshalle des Kastells. Schnell warf er dem merkwürdigen Steindämon ein Beutelchen Sumpfkraut in die nimmermüde Schale und sah sich dann suchend um. Er war lange nicht mehr hier gewesen. Don und Meditate kannte er und sonst?
Hoffentlich war einer der beiden da. Die Schwarzmagier waren ja ein bisschen seltsam und Stressi hatte keine große Lust noch mehr als nötig kennenzulernen.
Also rief er vorsichtig
"Dan-Esteban???? Meditate????"
So viel wusste er noch, dass die Dämonen die beiden herbeiholen würden, wenn sie denn anwesend wären.
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| 03.12.2003 20:19 | #101 |
| shark1259 |
Am Ende ist alles das selbe. Die Tränen rinnen an den Wangen herunter, und Gefühle überwältigen einen. Schmerz ist das einzige was bleibt, das einzig nachhaltige.
Ob man etwas nun wollte oder nicht, das machte keinen Unterschied, wie auch? Das Leben nimmt seinen Weg und man kann nur versuchen zu verstumpfen, sich nichts mehr daraus zu machen und im Alltag unterzugehen, um nicht von den Schmerzen und der Angst aufgefressen zu werden.
Im schlimmsten Moment traf es einen wie ein Schlag. "Es gibt keinen Sinn. Es gibt keinen Gott. Es gibt keine Erlösung. Nur das Ende, nur die Pein."
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| 03.12.2003 20:20 | #102 |
| Don-Esteban |
Und so war es auch. Don-Esteban, gerade wieder einmal vergeblich damit beschäftigt, die Ordnung der Bibliothek zu verstehen, wurde von einem der Dämonen aus seinen Gedanken geweckt.
»Jaja, Ruhe! Beinahe hatte ich es«, reagierte er gewohnt unwirsch - wie immer, wenn er sich gestört fühlte. Dem Dämon war's egal.
Die neueste Theorie, die sich der Magier zurechtgelegt hatte, besagte, daß die Bücher der Bibliothek in der Art geordnet waren, daß man, wenn man sie alle in der richtigen Reihenfolge las und den Ort jedes Buches in der richtigen Reihenfolge auf einer Karte eintrug, das Zeichen für die Beschwörung Beliars selber erscheinen sollte. Das Zeichen, nach dem alle Magier suchten (oder zumindest einige, etwas verrücktere).
Doch so verließ er die bibliothekl und begab sich in die Eingangshalle, wo ihm ein Gast angekündigt worden war, der nach ihm gerufen hatte. Und so war es dann auch. Ein Baal des Sumpfes stand vor der Statue. Der Magier trat heran.»Was kann ich für dich tun?«
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| 03.12.2003 20:26 | #103 |
| stressi |
"Oh, der Don persönlich. Ich habe ein Problem allerhöchster Priorität."
Stressi setzte sich auf die sTufen zum Obergeschoss und begann Don die ganze Geschichte des Schwertes zu erzählen. Der Magier hatte zwar mehrfach versucht, Stressis Redefluss zu unterbrechen um ihm zu bedeuten, sich doch einen bequemeren Platz zu suchen, hatte dann aber irgendwann resignierend aufgegeben und einen Dämon herbeigewinkt, der sofort zwie Sessel anschleppte.
Die Bequeme Sitzgelegenheit entfachte das Redefeuer des Baal umso mehr, so dass Don schon mutmaßte, dass der Baal wohl nur noch mit Geistern und Spinnen redete und es genoss, mal wieder einen Menschen zu sehn.
Als Stressi endlich endete und den Don fragend ansah, ob er denn ein Dämonenfeuer verfügbar hätte, meinte der nur:
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| 03.12.2003 20:49 | #104 |
| Don-Esteban |
»Laß mich zuerst meinen Wein abstellen«, denn da Stressi stundenlang geredet hatte, hatten hilfreiche Dämonen nicht nur Sitzgelegenheiten gebracht, sondern auch noch einen Tisch, etwas zu essen und zu trinken.
»Du willst also Dämonenfeuer. Nichts leichter als das. Ich vermute, die Forderung nach Dämonenfeuer ist nur ein verklausulierter Wunsch nach magischen Flammen im Zusammenhang mit Dämonen. Und da Dämonen das Refugium der Schwarzmagier sind, bist du durchaus richtig hier im Kastell. Eine Schattenflamme sollte für deine Zwecke ausreichen. Wenn du jedoch eine schriftrolle erwerben willst, muß ich dich enttäuschen. Schriftrollen hat meditate in Verwahrung. Da kann ich leider nichts machen. Sie ist im Moment nämlich nicht im Kastell. Leider weiß ich nicht, wo sie abgeblieben ist. Aber wie ich sie kenne, muß ich mir keinerlei Sorgen machen.« Ob das der Wahrheit entsprach, war aus dem Gesicht des Magiers nicht herauszulesen.Er winkte nebensächlich und einige Dämonen räumten die Möbel wieder weg.»Kann das Kastell sonst noch irgendetwas für dich tun?«
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| 03.12.2003 21:07 | #105 |
| stressi |
"Naja, ganz so einfach ist es nicht. Wirf mal einen Blick in dieses Buch. Hier steht, ich soll das Schwert in Dämonenfeuer schmelzen und mit der Glut eine Schriftrolle beschreiben. Ich stell mir das so vor, dass ich mit dem flüssigen Metall schreiben soll.
Und azu brauche ich ein Gefäß, ein Dämonenfeuer und ein Schreibgerät, dass die Prozedur mitmacht. Eine leere Schriftrolle hab ich mitgebracht. Ich bin selbst Schriftgelehrter genug um das hinzubekommen."
Stressi stieß den letzten Satz etwas schnippisch aus. Immerhin hatte dieser Don ihn schon mal zum Tode verurteilen wollen. Und jetzt war er ein ebenbürtiger Fachkollege geworden. Das wollte er mal festgestellt wissen.
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| 03.12.2003 21:23 | #106 |
| Don-Esteban |
»Ah, du willst also ein Labor zur Verfügung gestellt haben. Sag das doch gleich. Spende etwas, was dir angemessen erscheint und dann folge mir. Ich werde dich zu einem von dir benutzbaren Laborraum führen.«
Stressis Blick sagte genug.
»Ah, du hast schon gespendet. Dann folge mir.«
Und er führte den Baal in den Labor-Trakt des Kastells.
»Ein Dämon wird sich dir für die Dauer deines Experimentes zur Verfügung stellen. Hier sind wir.«
Er wies den Baal auf eine angelehnte Tür hin.
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| 03.12.2003 21:35 | #107 |
| stressi |
Prüfend sah sich Stressi um. Das Labor war ja nicht so die Wucht. Es stand nur ein Tisch drin und ein paar Regale mit Kram.
"Ich würde ja etwas vorzeihen, was wie ein Schmiedefeuer aussieht."
Stressi hatte es kaum ausgesprochen, da krümmte sich der Tisch und veränderte sein Aussehen. Es zischte und brodelte und dann stand vor den beiden verblüfften Magiern eine perfekte Schmiedeesse.
"Na bitte, geht doch!"
Dann griff sich Stressi das Schwert und wühlte in den Regalen nach einm passenden Griffel, mit dem man schreiben konnte mit flüssigem Metall.
"Einen Stift brauche ich - dringend zum Schreiben mit lavaheißem Metall."
Wieder machte es *plinggg* und auf dem Schmiedetisch lag ein Metallstab mit einer Öse, in der sich wohl das flüssige Metall fangen sollte.
"Das ist ja das reinste Wunderland. Und nun noch ein feuerfestes Gefäß zum Auffangen der flüssigen Glut."
Es schepperte einmal und eine Schüssel kreiselte auf dem dunklen Kastellboden, bis sie genau vor den Füßen von Stressi zum Stillstand kam.
"Toll Don, also wie du das gemacht hast - einsame Spitze. Ich muss sagen, ihr Kastellfritzen habt wirklich was auf dem Kasten. Und nun - Feuer marsch!"
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| 03.12.2003 21:59 | #108 |
| Don-Esteban |
»Nun, wir arbeiten jeden Tag auf diese Weise«, beeilte sich der Magier zu beeilen.
»Feuer marsch? Wie darf ich das verstehen? Soll ich mit einer Schattenflamme einheizen? Ist es zu kalt?«
Der Baal klärte den Schwarzmagier über seine verworrenen Gedanken auf. Es lag ihm weniger an einer Erhöhung der Raumtemperatur, sondern viel mehr daran, einen Feuerdämon zur Verfügung zu haben.
»Ah... liegt das vielleicht an zu viel Sumpfkrautgenuß, diese schwammige Ausdrucksweise?«
Der Baal wollte gerade seine einwände gegen diese wissenschaftlich überhaupt nicht abgesicherte Theorie äußern, indem er die Durchführung von Meßreihen an Unschuld... äh Freiwilligen vorschlug, doch ein dumpfes Grollen mit anschließender Materialisierung eines Prachtexemplares von Feuerdämon unterbrach den vorbereiteten Redestrom, ehe er noch die Zunge erreichte. So klappte der Ball nur den mund auf und wieder zu.
Der Magier deutete das höfliche Schweigen fälschlicherweise als Sprachlosigkeit.»Fang an. Wenn der Dämon etwas machen soll, sag mir bescheid, ich werde ihn dazu veranlassen. Solange es nichts ungebührliches ist«, fügte er vorsichtshalber hinzu.
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| 03.12.2003 22:12 | #109 |
| stressi |
"Achwas, er soll mir Feuer pusten, das ist alles. Ich weiß schon, was ich will."
Stressi griff zu der dicken Lederschürze, die an einem Haken hing, stellte die Schale auf einen Dreibein, der da rumstand, wollte dem Dämon freundscahftlich in die Seite boxen, unterließ es aber gerade noch im rechten Augenblick.
Dann griff er das Schwert mit beiden Händen und brüllte dem Don zu, dass er jetzt den Dämonen Feuerspeien lassen sollte.
Don wollte erst noch was sagen, aber dann seufzte er nur und rief dem dämonen irgendwas zu. Daraufhin pustete der schön gleichmäßig seinen feurigen Atem oder was das auch immer war, gegen das Schwert.
Das Lichtschwert bäumte sich auf und man konnte hören, wie die Mächte, die in diesem Schwert wohnten, sich gegen das Feuer wehren wollten, aber Stressi hielt fest wie ein Fels. Erst nachem die Feuerglut das Schwert zu schmelzen begann und das Metall in die Schale tropfte, ließ er das Schwert fallen. Es schepperte blattlos auf den Boden und Stressi legte die Schriftrolle zurecht.
"Schick das Feuerbiest weg, das Papier kokelt an."
Dann tunkte der Baal den Stift in die Glut und hielt ihn dann über die leere Schriftrolle. In einem langen Faden floss das Metall auf das pergament und formte ein Wort. Und das wiederholte Stressi so lange, bis die ganze Rolle vollgeschrieben war und die Schale gänzlich leer war. Dann schnellte die Rolle plötzlich zusammen und ein Band legte sich von selbst darum.
"he, warst du das? Den Trick musst du mir mal verraten."
Stressi drehte sich um, um sich bei dem Don zu bedanken, aber der war schon weg. Er hatte seinen Feuerdämon mitgenommen und es interessierte ihn offensichtlich nicht die Bohne, was Stressi heir bahnbrechendes erschaffen hatte.
Etwas verwirrt griff der Baal zur Spruchrolle, raffte seine Sachen zusammen und teleprotierte sich zurück in den Sumpf.
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| 04.12.2003 02:16 | #110 |
| Renata |
Es war still im Kastell. Viele waren außerhalb, Verpflichtungen nachzukommen oder Abenteuer zu bestehen. Die wenigen Zurückgebliebenen verliefen sich in der Weitläufigkeit. Selbst jetzt, zur Stunde eines sonst regen Treibens, schien das Heim der Schwarzmagier wie ausgestorben.
Lediglich in der großen Halle waren noch zwei dunkle Gestalten. Ein Fremder hätte beide für Statuen halten können, reglos, wie sie dort standen. Doch letztendlich bewegte sich die kleinere der beiden dann doch. Renata ging in den Innenhof.
Der für diese Berglage viel zu hohe Wasserstand des Brunnens war glatt, von keiner Bewegung berührt. Der Halbmond des Himmels spiegelte sich darin. Unversehens fiel ihr der Anfang eines einmal gehörten Gedichtes ein:
Wer Schmetterlinge lachen hört
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein, ungestört
von Furcht, die Nacht entdecken. (*)
Leider wollte ihr der Rest partout nicht einfallen. Egal.
Trotzdem schön.
* von Novalis
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| 04.12.2003 17:20 | #111 |
| Rhodgar |
Sichtlich erschöpft und gut gesättet aufgrund des Festmahls legte Rhodgar sein Besteck beiseite und lehnte sich entspannt zurück.
Syrus war unermüdlich, er kämpfte immer noch mit einer Sahnetorte, in der linken Hand hielt er die Gabel, während seine rechten eine angefangene Hähnchenkeule umklammerte.
Noch immer war niemand im Refektorium eingetroffen, keiner der Magier, keiner der anderen Lehrlinge... wo mochten sie alle nur stecken?
Doch wie so oft wurde der gelernte Schmied, er hatte von diesem Handwerk endgültig abgeschworen, der Gedanke, wieder mit einem Hammer auf glühendes Metall einzuschlagen, die stickige Luft, all die Aufwendung, nur um ein Instrument des Tötens und der Zerstörung herzustellen, widerte ihn förmlich an, aus seinen Gedanken gerissen, als Syrus geräuschvoll seinen Bierkrug auf den hölzernen Tisch knallen ließ, und einen Laut der Sättigung von sich gab. Anscheinend hatte er nun genug gespeist, zumindest sah er so aus.Nun konnten sie noch einmal in Ruhe über das Erlebte der letzten Tage nachdenken, jedes Detail des beängstigenden Kellers auswerten, sich in Fantasien über mögliche Zusammenhänge verlieren.
Doch Rhodgar wollte dies nicht im Refektorium tun. Der einzig geeignete Platz dafür, so schien es ihm, war die Bibliothek, die er seit ihrem Absteig in die unerforschten Katakomben des Kastells nicht mehr aufgesucht hatte.Syrus jedoch verweigerte, er musste erst einmal kräftig ausspannen, und wollte für die nächste Zeit nicht mehr über die Todesängste, die er da unten durchlebt hatte, nachdenken.
Also machte Rhodgar sich alleine auf, um in der Bibliothek nach diversen Antworten zu suchen.
Die schier unendlichen Hallen der Bibliothek lagen genauso leblos vor ihm wie das Refektorium, überhaupt wie das gesamte Kastell. Bis auf Syrus war er tatsächlich niemandem mehr begegnet, seitdem die beiden wieder aus dem Keller zurückgekehrt waren.
Rhodgar blickte nun auf die Regale, die in ihrer einheitlichen Formation wie Felsen dastanden, unmöglich war es, sie bis ins letzte Detail zu ergründen, unmöglich war es, ihre gesamte Weisheit, die sie im Wandel der Jahre und Jahrzente gesammelt haben mussten, zu verstehen.
Der junge Lehrling überlegte ein paar Augenblicke, welches Schlagwort er zur Ergründung der Geheimnisse, die unter ihm lagen, wählen sollte. Schließlich sprach er laut und deutlich: "Kreaturen im Keller."
Nichts geschah, das sonst übliche Ploppen und die Geräusche, die verursacht wurden, wenn ein Buch zu Boden flog, blieben aus. Rhodgar wartete ein paar Sekunden, doch es tat sich nichts. Erneut startete er einen Versuch. "Lichtwesen in den Katakomben."
Und erneut blieb die Stille, kein Geräusch von fallenden und aufschlagenden Büchern, nichts.
Ich bin zu erschöpft, um mich jetzt auch noch damit auseinander zu setzen, welche Wörter ich zu wählen habe, um Auskunft erhalten zu können.Rhodgar beschloss, an den Ort zu gehen, an dem er immer die meiste Erholung gefunden hatte, den Ort, der ihm Kraft gab und ihm, falls nötig, auch Trost gespendet hatte. Er lenkte seine Schritte in Richtung Innenhof, um den restlichen Tag am Stamm der alten Esche lehnend ausklingen zu lassen. Ihm wurde warm ums Herz, als er daran dachte, endlich einmal wieder den Klängen der rauschenden Blätter lauschen zu können, während er in dem angenehmen Schatten der Baumkrone saß.
Doch eine Person stach ihm ins Auge, die es sich anscheinend bereits unter der Esche bequem gemacht hatte. Schon von weitem erkannte Rhodgar die Kleidung, die die besagte Person an dem Körper trug.
Es war eine Lehrlingsrobe, genau wie er eine trug (wobei seine mittlerweile schmutzig und staubbedeckt aussah, während die seines Gegenüber noch in ihrem vollen Glanz erstrahlte).
Er ging auf die Frau zu, die er bereits ein paar mal im Vorbeigehen hier im Kastell gesehen hatte, deren Namen er jedoch nicht wusste.
Im Gegensatz zu ihm sah die Frau nicht gerade jung aus, mit ihrem bereits an einigen Stellen leicht ergrautem Haar erinnerte sie ihn auf eine seltsame Art und Weise an Don-Esteban, dessen Haare ebenfalls an Farbe verloren hatten, falls sie diese jemals besessen hatten.
Die Frau blickte nicht auf, als er näher an sie herantrat. Verträumt war ihr Blick zur Seite gerichtet, so fuhr sie erst auf, als Rhodgar ein Räuspern vernehmen ließ.
"Einen schönen Abend wünsche ich euch, werte Dame. Wie ich sehe, tragt ihr ebenfalls die Robe eines Lehrlings, dass heißt, ihr seit nun auch ein Mitglied des ehrwürdigen Zirkels. Das freut mich sehr. Wie seit ihr denn zu dieser Entscheidung gekommen?"
Wohl darüber erfreut, endlich jemanden außer Syrus im Kastell anzutreffen (was nicht heißt das ihm Syrus´ Gesellschaft in irgendeiner Weise nicht zusagt), wartete Rhodgar gebannt auf die Antwort auf seine Frage...
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| 04.12.2003 21:07 | #112 |
| Renata |
Renata bedauerte, so zusammengezuckt zu sein. Sie hatte geglaubt, wie schon an den vorhergehenden Abenden alleine hier zu sein. Ein junger Lehrling des Zirkels war es, der sie da ansprach.
“Auch Euch einen guten Abend, junger Herr. Verzeiht bitte, dass ich so erschrak. Was mich hier herbrachte? Das ist fürwahr eine lange merkwürdige Geschichte.
Begonnen hat sie mit dem Wunsch, etwas frische Luft zu bekommen, führte dann zu einer wirklich denkwürdigen Begegnung mit dem Magus HoraXeduS, der mich hierher führte. Einmal hier angekommen, zog mich die Bibliothek in ihren Bann. So kam eins zum anderen.” Renata deutete auf ihre Robe “Und jetzt bin ich Lehrling. Genau wie Ihr. Obwohl” hier vertieften sich ihre Lachfalten in den Augenwinkeln “ich altersmäßig nicht unbedingt dem Bild des typischen Lehrlings entspreche.
Doch wir wurden uns noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Renata, wie ist der Eure?“
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| 04.12.2003 22:48 | #113 |
| Rhodgar |
Diese Frau... von ihr ging etwas aus etwas... etwas, das Rhodgar seit seiner Kindheit nicht mehr begegnet war. Von ihr ging etwas, ja, etwas mütterliches aus. Mit Sicherheit lag es teilweise auch daran, dass sie mit Abstand die älteste Person war, der Rhodgar in den letzten Wochen begegnet war."Man nennt mich Rhodgar. Nun, ganz recht, ich bin ebenfalls Lehrling der dunklen Magie, ich wurde vor etwa zwei Wochen aufgenommen.
Seitdem bin ich hier zuhause, und versuche, mich der Ehre und der Verantwortung ein Diener Beliars zu sein, würdig zu erweisen.
So habe ich die Schriften bereits ein wenig studiert, auch wenn es vielleicht erst ein minimaler Bruchteil dessen war, was mich noch erwartet."Renata blickte mit interessiertem Blick zu Rhodgar, der sich mittlerweile ebenfalls an den Stamm gelehnt hatte, und dann mit einem charmanten Lächeln in die grün-braunen Augen des wohl neuesten Mitglieds des Zirkels blickte: "Und was euer Aussehen betrifft, soetwas sagt hier wirklich kein bisschen aus. Seit ihr schon dem Don begegnet? Niemand weiß, wie alt er wirklich ist, aber rein von seiner äußerlichen Erscheinung würde ich schätzen, dass er mindestens seit 60 Jahren auf der Erde wandelt."
Schnell sah Rhodgar sich um, um sich zu vergewissern, dass nicht entweder der Don persönlich in der Nähe war, noch dass einer seiner beiden Raben Hugin und Munin, die ihr Nest hoch oben in der Baumkrone der Esche erbaut hatten, ihn hätte belauschen können.
Doch nun wandte er sich wieder Renata zu. "Um euch von Anfang an eine wirklich unangenehme Erfahrung zu ersparen, möchte ich euch darauf hinweisen, dass ihr die Kellergewölbe nur in Begleitung eines anderen Lehrlings oder besser noch eines Magiers betreten solltet, wenn ihr daran interessiert seid. Syrus, er ist ebenfalls ein Lehrling hier, ihr habt ihn mit Sicherheit schon einmal gesehen, feuerrote, lange Haare, ein eleganter Zopf..." Renata nickte kaum merklich, und bedeutete Rhodgar, seine Erzählung fort zu setzen.
"Nun ja, Syrus und ich waren so unvorsichtig, uns fast unbewaffnet dort hinein zu begeben, auf der Suche nach einem mysteriösen Raum, und wir sind zweimal nur knapp dem Einzug in Beliars dunkles Reich entkommen. Also hütet euch, auch nur einen Schritt allein in diese dunklen Gemäuer zu setzen, wenn euch euer Leben lieb ist."
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| 04.12.2003 23:25 | #114 |
| Renata |
“Danke für die Warnung, junger Rhodgar. Ich hatte tatsächlich schon mit dem Gedanken gespielt, den Keller zu betreten. Vielleicht werde ich Euch einmal um Geleitschutz für einem Besuch dort unten bitten.” Sie deutete auf die Bank, die die Esche umgab: “Kommt, setzen wir uns dorthin und Ihr erzählt mir mehr über Eure Abenteuer”.
Es gab in der Tat viel zu erzählen. So sprachen sie bis nach Mitternacht.
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| 05.12.2003 15:03 | #115 |
| Rhodgar |
Rhodgar nickte, als Renata schließlich mit ihrer Geschichte geendet hatte. Fürwahr, sie hatten bis in den Morgen hinein geredet, es war weitaus später als Mitternacht geworden. Alles, wirklich alles war beredet worden, von dem frühen Tod Rhodgar´s Eltern bis zu seiner Aufnahme.
Der Aufforderung, er solle Renata von seinen Abenteuern berichten, konnte er nur schwer nachkommen.
"Soviele Abenteuer habe ich noch nicht erlebt, als dass ich mir anmaßen könnte, euch Heldengeschichten zu erzählen, werte Freundin."
Tief in seiner Seele dachte Rhodgar nun: Und ich bin in nächster Zeit und auch nicht mehr darauf aus, mich der Gefahr wie auf einem Tablett zu präsentieren. Das Kellergewölbe hat mir gereicht...
Doch auch Renata hatte vieles zu erzählen, mitunter berichtete sie Rhodgar von ihren fehlenden Erinnerung an ihr früheres Leben, an Angehörige oder sogar an eine Familie.
"Da haben wir ja etwas gemeinsam." zischte Rhodgar verbittert, seine Aussage beruhte auf der Tatsache, dass auch er nichts mehr hatte, dass man Familie nennen könnte. Er hoffte nur, dass er eines Tages wieder im Stande war, den Zirkel als eine Art Familie anzusehen, was er jedoch zu dem Zeitpunkt stark bezweifelte. Zu tief saß der Schmerz, zu tief saßen die Erinnerungen an das längst Vergangene, zu tief saß die Wut. Eine Wut, die in Rhodgar von jeher geköchelt hatte, und nur darauf wartete, herausgelassen zu werden...Von all dem bekam Renata jedoch nichts mit, Rhodgar blieb undurchschaubar.
Um die Mittagszeit erhob sich Rhodgar dann plötzlich, und wollte seinem Verlangen nach einer köstlichen Hühnerbrust nachgeben. So lud er Renata ein, mit ins Refekorium zu kommen und dort mit ihm zusammen zu speisen.Sie nickte, und erhob sich, wenn ein wenig langsamer als Rhodgar selbst, was sicherlich auf ihr zunehmendes Alter zurückzuführen war.
So schlenderten die beiden von der Esche durch den Innehof, auf dem Weg in den Speisesaal, und noch einmal sah Rhodgar über seine Schulter zurück, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich keiner der beiden Raben des Don ihr Gespräch hätte belauschen können.
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| 06.12.2003 00:29 | #116 |
| Rhodgar |
Die beiden waren im Refektorium angekommen, hatten sich an einem Tisch niedergelassen, sich schließlich die Speisen bringen lassen und letztendlich ziemlich reingehauen. Rhodgar, der sonst natürlich nicht gierig wie ein Eber über sein Essen herfiel, verspürte desweilen immer noch dieses Gefühl der Unsättigung. Doch konnte er die Ebende, von der dieses Gefühl auszugehen schien, nicht einordnen.
Kamen diese Emotionen nur aus seinem Bauch, der seit einigen Tagen nicht mehr in der Regelmäßigkeit gefüllt worden war, wie er es gewöhnt war, oder kamen sie von einer anderen Stelle? Vielleicht aus Rhodgars Seele? Doch was könnte ihn etwas derartiges fühlen lassen?
War es die Wut oder die Enttäuschung, dass Syrus und er im Kellergewölbe nichts wesentliches erreicht hatten, bis auf dass Syrus seine Lehrlingsrobe hatte nachbessern lassen müssen?
Noch immer war sich Rhodar über dieses Gefühl nicht im klaren. Und er beschloss, sich damit abzufinden, zumindest vorerst. Konnte man sich innerlich wirklich so leer fühlen? War es einem Menschen möglich, in einen Zustand tiefsitzender Abneigung gegen alles und jeden zu verfallen? Denn genau so fühlte sich Rhodgar im nächsten Moment, und die Begegnung mit Renata erschien ihm plötzlich so unwichtig, er blickte geradezu auf sie hinunter. Dieses alte, närrische Weib, wollte sie es sich tatsächlich anmaßen, die Dämonenmagie zu erlernen? Was wollte sie überhaupt hier? Sie war nur ein altes, klappriges Weib, sie gehörte hinter den Herd, und nicht in das ehrwürdige Kastell...Verschreckt blickte Rhodgar auf, als wäre er gerade aus einer Traumwelt aufgewacht. Blinzelnd blickte er sich um. Renata hatte aufgehört zu reden, und blickte ihn interessiert an.
"Was hast du da gesagt? Hinter, Herd...? Ich verstehe nicht..." Eine rötliche Farbe schoss in Rhodgars Gesicht, er schämte sich, er schämte sich dermaßen, dass er schnell vom Tisch aufsprang, alles stehen und liegen ließ und hastig aus dem Refektorium huschte.
Hinter einer Säule im Gang, in dessen Wand die Tür zum Speisesaal eingeelassen war, sank er völlig verzweifelt zusammen? Wieso schwirrten solche Gedanken in seinem Kopf herum, und warum bei Beliar hatte Renata etwas davon mitbekommen? Hatte er etwa, ohne es zu wissen, leise vor sich hin gemurmelt, während ihm diese wirren Ilusionen durch den Kopf gingen? Und das Beängstigendste war die Tatsache, dass dies nicht das erste Mal war, bei dem Rhodgar sich so eigenartig verhielt, so... er fand keinen Ausdruck für diese Abscheu, die er immoment gegenüber sich selbst empfand. Er wollte nicht so denken, so handeln wie ein Mensch, der keinerlei Mitleid, keinerlei Respekt oder Anstand in sich trug, er wollte einfach nur wieder der Rhodgar sein, der er vorher war. Der nette junge Mann von nebenan, der er einmal gewesen war, bevor... bevor sich seine Seele zweigespalten hatte, aus unerdenklichen Gründen hatte sich durch sein Denken ein langer Riss gezogen, man konnte es beinahe schon eine multiple Persönlichkeit nennen, diesen Zwist seines Geistes.
Schritte... sie hallten durch den Gang, kamen aus der Richtung des Refektoriums. Renata hatte nicht tatenlos zusehen wollen, wie Rhodgar überstürzt und aus unerklärlichen Gründen einfach aufgesprungen war, und sich entfernt hatte. Diesen jungen Mann hatte sie beinahe schon richtig ins Herz geschlossen, und nun dies. Sie wusste nicht, was sie davon zu halten hatte.
Nun war sie auf der Suche nach ihm, und tatsächlich fand sie Rhodgar nur ein paar Schritte weiter an einer Säule lehnend, den Tränen nahe. Offennar bedrückte ihn etwas sehr. Und in ihr stieg etwas auf, eine Art Instinkt, den sie nicht beschreiben konnte, und dem sie dann schließlich auch nachgab, zu Rhodgar hin eilte und ihn in die Arme schloss...
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| 06.12.2003 01:02 | #117 |
| Renata |
Was war das jetzt? Was war es, was den jungen Rhodgar aufspringen und fast schon in Panik aus dem Refektorium rennen ließ? Denn Panik musste es sein, so ungestüm, wie er seinen Stuhl umwerfend aufsprang und sogar Teile des Geschirrs mit sich riss. Oder war es eher ungebändigter Zorn? An dem unverfänglichen Gespräch konnte es nicht gelegen haben. Auch befand sich nichts und niemand im Refektorium, was diesen Ausbruch verursacht haben könnte.
Nach ein paar Schrecksekunden, während derer sie dem Wegrennenden nachgesehen hatte, stand Renata auf, ihm zu folgen.
Sie fand ihn in der großen Halle, unweit der Statue, neben einer Säule. Zusammengekauert. Mit Tränen in den Augen. Kleines Kind trotz seines Mannesalters. Kurzerhand setze sie sich einfach neben ihn, legte einen Arm um ihn und zog seinen Kopf an ihre Schulter. “Schon gut. Schon gut. Ssssschhhhht.... Niemand tut Dir etwas. Schon gut. Komm, weine ruhig. Das hilft. Schon gut. Schon gut.” Es dauerte eine Weile, bis das Schluchzen des Jungen nachließ.
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| 06.12.2003 01:26 | #118 |
| Aylen |
Dunkelheit legte sich über das Land, als die Sonne sich hinter den dicken Wolken zum Horizont neigte und schließlich darin verschwand. Die Feuchtigkeit stieg aus den Wäldern hinauf, dicht und zäh, und legte sich wie eine Glocke über die sanften Hügel der Insel. Krächzen erscholl durch den dicken Nebel und zwei große Krähen flogen dicht über das Kastell hinweg, dessen alte Mauern wie aus dem Nichts aus dem Dunst emporragten.
Es war eine ruhiger Nachmittag und noch ehe es sich Aylen versah, war der Abend hereingebrochen. Der Himmel was dunkel und grau, die leuchtenden Sterne waren alle hinter dem Meer aus dicken Wolken verborgen. Schade eigentlich.
Die junge Schwarzmagierin schloß den Fensterflügel und wandt sich davon ab. Es war gemütlich warm in ihrem Zimmer, hatte sie doch den Kamin zu ihrer Rechten mit Feuerholz gefüllt und mit Hilfe einer kleinen Schattenflamme zum Erleuchten gebracht. Nun setzte sie sich davor und beobachtete das Spiel der Flammen. Die Wärme breitete sich rasch aus, benetzte ihr blasses Gesicht und ließ ihr dunkles Haar angenehm leuchten. Die braunen Augen schienen sich fast endlos mit Energie zu füllen, um den nächsten Tag voller Kraft und Ausdauer mit einem strahlenden Blick zu überstehen. Die Wärme tat gut.
Wohlwollend streckte sie die Füsse aus und lehnte sich in dem weichen Sessel zurück. Es war ein Geschenk Beliars, dieses Zimmer. Abgesehen von der magischen Regalwand machte es einen ganz normalen Eindruck, gemütlich eingerichtet mit einem Kamin, einem Tisch, mehreren Regalen und ihrem Bett. Zu ihren Füssen suchte sich ein Läufer seinen Weg durch den Raum, ein recht breiter, in Rottönen gehalten. Das Zimmer war der gemütlichste Ort den Aylen je gesehen hatte. Sie schloß die Augen und genoß den Augenblick noch ein wenig. Bald graute der Morgen und die Harmonie war dahin. Noch hatte sie Zeit.
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| 06.12.2003 22:02 | #119 |
| Sengert |
Der Tag hatte sich bereits dem Ende zugeneigt, als ein scharf umrissener Schatten sich dem Kastell näherte. Sengert war frei von Furcht, obwohl er schon einmal hier gewesen war. Doch auch diesmal wußte er nicht, wohin sein Innerstes ihn trieb. Dunkle, hohe Mauern bauten sich vor dem Fremden in der Dunkelheit auf, der insgeheim froh war, daß er vor Einbruch der tieferen Nacht ein Ziel erreicht hatte, wenn auch eines, das zu suchen ihm niemals von alleine in den manchmal durchaus etwas einfältigen Sinn gekommen wäre.
Die kleine Seele des Kaufmanns war dieses Mal offenbar gut vorbereitet worden.. Kein Stechen, kein Zusammenbruch vor dem Tor des Kastells der Schwarzmagier. Unbefangen, als wüßte er tatsächlich nicht, was ihn hier erwartete, näherte sich Sengert dem Tor. Die Skelette, die daran angeschlagen hingen, waren tot, so sagte er sich leise und schlug unruhig aber aufmerksam mit der Faust gegen das schwere Holz. Ein leises Knarren durchbrach die Dunkelheit und durch das nunmehr weit aufgeschwungene Tor betrat einer das Kastell, der besser daran gehindert worden wäre. Den er suchte, würde er finden. Ein Dämon schwirrte gelangweilt an dem Gast vorüber, der nichts anderes erwartet hatte. Die Schwarzmagier, sie waren zu arglos. Hier war sie, ihre Bedrohung. Und keiner von Xardas' Ignoranten machte sich die Mühe, sie wahrzunehmen. Sengert war nicht Herr seiner selbst. Und schon bald würden sie sein Schicksal teilen.
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| 06.12.2003 22:33 | #120 |
| Rhodgar |
Rhodgars anfängliches Gefühl, seine anfängliche Vorahnung der Geborgenheit, hatte sich mittlerweile zur Gewissheit entwickelt. Diese Frau verstand ihn, darüber war er sich seit dem ersten Moment klar gewesen. Er hatte seinen scheinbar überschweren Kopf, in dem nun allerlei verwirrte emotionale Dinge herumgeisterten, immer noch an Renatas Schulter gelehtn. Er verspürte etwas, dass er nun mittlerweile seit sechs Jahren nicht mehr erfahren hatte. Ihm wurde mütterliche Liebe zuteil, und er fühlte sich wohl bie dem Gedanken, Renata könnte eines Tages eventuell die Mutterrolle übernehmen, die er doch seit Jahren so schmerzlich vermisst hatte. Es war nicht so, dass Rhodgar nie eine Mutter gehabt hatte, nur hatte er eine schwerere Kindheit durchmachen müssen, als die meisten hier im Kastell, und von denjenigen, über deren Vergangenheit er bescheid wusste, konnte er sagen, dass er es mit abstand am schlechtesten gehabt hatte.
Mit gequälten Blicken erinnerte er sich an die schmerzliche Ausbildung, die schmerzlichen sechs Jahre, die er mit einem Mann aus dem Osten verbracht hatte, nachdem Rhodgars Heimatdorf in einen Haufen qualmender Ruinen verwandelt wurde. Es war nicht immer leicht gewesen, den hohen Ansprüchen des seltsamen Mannes zu genügen, und an den Lagerfeuern hatte er sich oftmals alleine gefühlt, hatte daran gedacht, sich einfach aufzugeben, vielleicht von einer Klippe zu springen...
Doch nun fühlte er erneut Renatas warme Finger, die saft über seine Wange streichelten. "Na, gehts wieder?" Mit einen Blick, der in Rhodgar etwas wie Hoffnung aufleben ließ, ihm den Glauben an das Leben wieder gab, schaute sie in seine Augen. Und tatsächlich, es wurde ihm wieder wärmer ums Herz, aus seiner verkauerten Haltung richtete er sich auf, und lehnte sich einmal laut aufatmend gerade an die Wand.
"Ja, vielen Dank. Es ist nur..." Und von da an erzählte Rhodgar Renata seine Sorgen, die Gedanken, die er sich machte, und seine Zukunftspläne. "..., aber ich möchte nicht in zwei Hälften gespalten sein, ich will keine eventuelle Gefahr sein, so unberechenbar wie ich dann sein werde. Du hast es ja selber gemerkt, im Refektorium. Ich hatte mit einem Mal eine solche Wut auf dich, ohne Grund... das kann ich nicht in Worte fassen. Aber ich..." Weiter kam er nicht, da Renata mit sanfter Gewalt ihre Finger auf seinen Mund legte.
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| 06.12.2003 23:02 | #121 |
| Renata |
“Pscht. Schon gut. Mach Dir keine Sorgen. Ich sehe wie Du dich quälst. Was immer Dich treibt, wenn diese Ausbrüche kommen, ich werde wissen, dass nicht Du es bist sondern etwas Fremdes, Dunkles Dich beherrscht.” Der junge Mann schien am Rande seiner Kräfte, vollkommen ausgelaugt.
Sie strich ihm eine Haarsträhne, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte, aus dem Gesicht. “Komm her” damit drückte sie ihm einen mütterlichen Kuss auf die Stirn. “Wir sitzen schon viel zu lange hier. Du bist erschöpft, auch von Deinen gerade erst bestandenen Abenteuern. Du solltest auf Dein Zimmer gehen und dich ausruhen.”
Rhodgar schien kurz nachzudenken, seufzte dann und nickte Renata zu: “Du hast recht. Schlaf würde mir gut tun”. Damit war er auch schon auf den Beinen. Wohlerzogen hielt er Renata eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sie verabschiedete ihn noch in der Halle und schaute ihm nach, wie er die Treppe in den ersten Stock hinauf ging.
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| 06.12.2003 23:18 | #122 |
| Renata |
Nun mochte es für einen jungen Menschen nichts außergewöhnlich Unbequemes sein, die ganze Nacht hindurch an eine Steinsäule gelehnt zu sitzen. Zumal da noch eine Schulter war, auf die der Kopf gebettet werden konnte. Beneidenswert. Doch wenn die beiden wesendlichsten Faktoren - Jugend und Schulter - abgingen, konnte diese Ruheposition doch erhebliche Beschwerden bereiten. Vor allem nach einigen Stunden des Verharrens auf kaltem harten Boden und an kalter harter Steinsäule. Autsch, um es mal so zu sagen.
Renata war ganz froh, dass Rhodgar schon fort war. So hatte sie keine Beobachter bei ihrem Bestreben, Muskeln und Gelenke wieder unter ihren Einfluss zu bringen. Zunächst versuchte sie, durch Bewegen der Zehen wieder Blut in ihre Beine zu pumpen. Die vollkommen verkrampfte Wirbelsäule sollte durch Strecken wieder beweglich gemacht werden. Ganz gelang ihr das nicht. Entsprechend langsamer als Rhodgar erklomm sie die Treppe zum ersten Stock.
“Ein wirklich netter Junge” dachte sie “trotz oder gerade wegen seiner Zerrissenheit”. Sie war gespannt, wie sich dieser junge Mann, den sie fast schon als Adoptivsohn ansah, entwickeln würde.
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| 06.12.2003 23:40 | #123 |
| Rhodgar |
Tatsächlich, diese Frau war nun endgültig zu dem geworden, was Rhodgar seit jeher am schmerzlichsten vermisst hatte... eine Mutter.
Am Treppenansatz angelangt, drehte er sich nocheinmal um, und erblickte Renata, wie sie dort stand, wie jemand, der sichergehen will, dass sein Sohn gut an seinem Ziel ankommt...
Als er nun durch die Gänge des ersten Stockes wanderte, wurde ihm erst bewusst, wie lange er abwesend gewesen sein musste, er konnte sich nicht daran erinnern, in welches Zimmer er nun zu gehen hatte, um seine Ruhe zu finden.So schlenderte er durch den Gang, die Augen starr auf alle Türen gerichtet, die etwas merkwürdiges an sich hatten. Er hatte sich, als er sein Zimmer das letzte Mal verlassen hatte, gemerkt, dass in seine Tür ein Ornament ins Holz geschnitzt war, schwer zu erkennen, so klein war es, jedoch unterscheidete es sich von denen, die an manch anderen Türen zu fidnen waren. Rhodgar vermutete, dass es sein Name in irgendeiner fremden Sprache sein musste, was da ins hölzerne der Tür eingeritzt war.
Doch seine Suche wurde schon rasch unterbrochen, als vor ihm eine minimale Nebelwolke aufzog, und, ähnlich wie das Wesen, dem er und Syrus in den Kellerkatakomben begegnet waren, sich zu materialisieren. Nur war dies für Rhodgar mittlerweile normalerweise nichts ungewöhnliches mehr, er hatte sich bereits an das ständige Kommen und Gehen der Dämonen gewöhnt. Um so verwunderter war er jedoch, als der Dämon, majestätisch mit seinen breiten Flügeln auf und ab schlagend, vor ihm halt machte, und seine Stimme in Rhodgars Kopf dröhnen ließ, der zusammenzuckte. Er hatte in der letzten Stunde schon genug Kopfschmerzen gehabt, da benötigte er jene, die aufgrund des Dämons entstanden, nicht auch noch.
"Gehe ein in deine Gemächer, und nutze, was du findest." Was sollte dies bedeuten? Was bezweckte der Dämon mit dieser Aussage, zumahl Rhodgar in der letzten Zeit nicht in seinem Zimmer gewesen war, und davon ausging, dass niemand sonst, mit Ausnahme von Olirie vielleicht, zu seinen Räumlichkeiten Zugriff hatte. Was sollte er dort denn schon gross finden? "Und was werde ich dort finden?" Rhodgar sprach diese Worte überflüssigerweise Laut aus, er konnte es sich nicht angewöhnen, einfach das zu Sagende nur zu denken, er sprach aus Gewohnheit mit den Dämonen. Doch eben dieser reagierte kein Stück, wurde mit wachsender Entfernung zu Rhodgar mehr und mehr zu Nebel, bis er schließlich in den Zustand der Unsichtbarkeit einging und davonschwebte.
Zu Rhodgars Müdigkeit kam nun eine Neugier hinzu, die ihn wieder um einiges munterer werden ließ. Er wollte der Frage, was der Dämon ihm hatte sagen wollen, nun nachgehen, und lenkte seine Schritte in die Richtung, aus der der Nebel erschienen war. Und tatsächlich, auf einer der nächsten Türen fand er dieses eigenartige Schriftzeichen, jedoch war er sich sicher, noch nie soweit in den ersten Stock vorgedrungen zu sein. Merkwürdig, anscheinend waren die Geschichten über die sich verschiebenen Zimmer doch nicht nur erfunden...Er öffnete die Tür, die mit einem leisen Knarren aufsprang und ihm den Eintritt gewährte. Dunkelheit empfing ihn, aber dies änderte sich schlagartig, als Rhodgar den ersten Schritt in sein Gemach tat. Augenblicklich flammten die drei Fackeln, die an der Wand neben jeweils einem alten Gemälde angebracht waren, auf, und gaben eine gewisse Wärme und natürlich ihr Licht in den Raum ab. Und da stach es Rhodgar ins Auge, das glänzende, seidene Stück Stoff, das quer über sein Bett gelegt worden war, feinst säuberlich. Der jemand, der es gebracht haben musste, Rhodgar nahm richtigerweise an, dass es der Dämon gewesen war, den er eben getrofen hatte, hatte sich Mühe gegeben, das Kleidungsstück so hinzulegen, dass der Winkel, in dem das Licht der Fackeln darauf fiel, einfach perfekt war, es erstrahlte in einem unnatürlichen Glanz, doch was war im Kastell denn schon normal?
Da lag sie also nun, seine Erlaubnis, sich endlich die Magie Beliars aneignen zu können und diese auch zu wirken, dort lag sie, seine neue Magierrobe...
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| 07.12.2003 13:36 | #124 |
| Syrus |
Sorgfältig setzte der Lehrling, welcher an dem kleinen Schreibtisch aus dunklem Holz in seinem Zimmer saß, die Schreibfeder aus das neue Stück Pergament, welches vor ihm lag.Er war wieder einmal dabei, einen Eintrag in sein Tagebuch zu machen da er der Meinung war, dass er das kleine Abenteuer in den Katakomben dieses Kastells unbedingt dokumentieren musste.
Der Blick des jungen Diebes richtete sich auf den Kerzenstummel, dessen Flamme durch den geringen Luftzug wild herumtänzelte, und den ganzen Raum mit einem flackernden Licht erhallte, während er sich an jedes winzige Detail der Reise zu erinnern versuchte.Erst vor wenigen Minuten hatte er das Kapitel mit dem untoten Goblinskelett verfasst und musste dabei immer daran denken, wie knapp es doch gewesen war.Dieses Kastell, welches im ersten Augenblick wie ein stiller Ort des Gebetes und des Wissens aussah, barg also doch töfliche Geheimnisse, vor denen sich selbst ein Angehöriger des Zirkels in Acht nehmen sollte.Währens Syrus gerade dabei war, das Öffnen der est verschlossenen Tür zu beschreiben, dachte er darüber nach, ob die Dämonen über dem Ausflug in die Tiefen des Kastells bescheid wussten, und ob Rhodgar und ihm deswegen vielleicht sogar eine Strafe drohte, schließlich hatte das Lichtwesen gesagt, dass es ihnen nicht gestatten war diese Räumlichkeiten zu betreten.Kopfschütelnd versuchte der Lehrling diese Gedanken zu unterdrücken und setzte seine Arbeit fort, bis er plötzlich von einem merkwürdigen Gefühl aus der Konzentration gerissen wurde.Es war ihm, als hätte ihn eine eiskalte Hand unsanft an der Schulter gepackt, und zwang ihn nun sich von dem Stuhl zu erheben.Tranceartig schob er den Sessel beiseite und ging auf die Tür seines Zimemrs zu, die ihn scheinbar zu rufen schien.Ohne zu wissen, wieso er es tat, glitt seine Hand an den Türknauf und öffnete die Tür, woraufhin der junge Dieb kurzzeitig entsetzt zurücksprang.Die gräßliche Fratze eines Dämonen, von denen es im Kastell so viele gab, hatte ihm so einen Schock versetzt, obwohl er eigentlich dachte, dass er sich langsam an die Eigenheiten des Kastells gewöhnt hatte.
Beide Hände des Lehrlings schnellten zu seinen Schläfen als das Wesen aus der Unterwelt zu sprechen begann, obwohl Syrus genau wusste, dass es sinnlos war.Aufgrund der Schmerzenm die an diesem Tage schlimmer denn je waren verstand der junge Dieb nicht alles, was der Dämon in seinen Kopf hämmerte, doch anhand des schwarzen Stoffes, welches der Dämon in seiner Klaue trug, konnte Syrus erahnen, was geschehen war.
Mit zitternden Händen griff er nach dem Stoffbündel und stellte fest, dass es sich dabei um eine Robe handelte, die ein paar Unterschiede zu Seiner aufwies.Um die Ränder der Ärmel zog sich ein schmales, goldenes Bändchen und an den Schultern war je ein Runenzeichen eingenäht, welches Syrus nicht entziffern konnte.
Verwundert fragte der junge Dieb den Dämon, ob dieses edle Kleidungsstück für ihn bestimmt war, und dieser Antwortete darauf, in dem er die Beförderung des Lehrlings verkündete, der sich von diesem Tage als Magier der Zirkels bezeichnen durfte.Wäre die Stimme von Beliars Diener nicht so schmerhaft gewesen, hätte Syrus darauf bestanden, dass er diese Worte ernaut aussprach, doch in diesem Fall verkniff sich der neue Magier diese Bitte und zog sich stattdessen in sein Zimmer zurück, wo er soglich seine neue Robe anprobierte, welche wie erwartet genau passte.
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| 07.12.2003 17:41 | #125 |
| Sengert |
Sengert stand der Sinn nach einer ordentlichen Mahlzeit. Noch immer wußte er nicht genau, wer oder was ihn eigentlich hierher getrieben hatte, in diese dunklen Mauern. Daher hatte er auch nichts besseres zu tun, als nichts zu tun. Müßiggang ist aller Tage Abend. sprach der kluge Kaufmann leise zu sich selbst. Schade, daß niemand zugegen war, ihn für seine Weisheit zu bewundern. Jetzt allerdings schob sich Sengert unauffällig an irgendwem vorbei, der hier in der Halle stand und ihn zu beobachten schien. In seiner Hand hielt er etwas. Entschuldigt, werter Herr. Ich sehe Euch gerade mit diesem Teller. Ist dies hier der Speisesaal? Der Fremde aber machte keine Anstalten, zu antworten. Sengert wollte ihn soeben für absolut unhöflich halten, doch stellte er bei einem näheren Blick fest, daß der Stumme irgendwie aussah wie ein Stein.
Der Magen des Händlers knurrte jedoch noch immer erbärmlich. Dieser schlimme Hunger! Irgendwo hier mußte es doch eine Gaststube geben oder wenigstens eine dieser kleinen Kochküchen ohne Kellner? Sengert schickte sich an, etwas zu essen zu bekommen und setzte seinen Weg durch das Kastell demzufolge einfach fort.
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| 07.12.2003 21:41 | #126 |
| shark1259 |
So lang waren sie, diese endlos scheinenden Wege. So dunkel wirkten sie auf jene, welche sie zum ersten Mal betraten, doch dies war nicht der Fall. Er kannte sie. So oft war er sie nun schon gegangen, in seinen Gedanken hatte er Schritt für Schritt jeden einzelnen Fleck ihrer Ausläufe betreten.
Sacht setzte sich der einst so stolze junge Magier auf die Bank neben das Mädchen.
"Ist es nun schon lange genug? Ist die Zeit endlich reif?"
Keine Erwartung war in seinen Augen, keine Hoffnung, wie man sie eigentlich erwarten könnte. Sie waren vollkommen emotionslos, wie auch er neben der Kleinen saß und mit scheinbarer vollkommenen Ruhe auf deren Antwort wartete. Ein zögerndes langsames Kopfnicken stellte diese dar. Der Dunkle schluckte, nun also wieder zurück ins Kastell...
Alles drehte sich, um ihn vollkommene Finsternis. Als der Schmerz zurückkehrte, war es, als ob eine böse Klarheit in ihm aufstieg, ihn überwätligte, und ein weiteres mal seinen Körper mit jener Verzweiflung erfüllte, welche er schon so lange mit sich getragen hatet, aber für die letzten Augenblicke, die wie Stunden, sogar Tage, gewirkt hatten, vergessen gewesen waren.
Die wohlbekannten Fließen, die leblos wirkenden Wände um ihn herum, sie waren wieder da. Der schwarze Magier wollte sich regen, doch eine klaffende Wunde an der Brust hielt ihn noch davon ab, alles was er von sich gab, war ein Schrei, mark und beindurchbrechend...
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| 08.12.2003 20:44 | #127 |
| Syrus |
Schläfrig rieb sich der Magier die Augen, deren Lieder er kaum noch offen halten konnte nachdem er sich, auf einem gemütlichen Sessel in der Bibliothek sitzend, ausgiebig getreckt hatte.Es war ihm zwar ziemlich peinlich, dass er tatsächlich einige Minuten hier in der Bibliothek geschlummert hatte, doch soweit er sehen konnte hielt sich außer ihm niemand in dieser Halle auf, also machte er sich wenig Gedanken darüber, ob ihn jemand gesehen hatte.
Es war auch kein Wunder, dass die Müdigkeit ihn übermannt hatte, schließlich hatte er in der Nacht kein Auge zugetan, immer wieder kehrten die Erinnerungen an die Ereignisse in den Katakomben des Kastells zurück, und jagtem ihm einen kalen Schauer über den Rücken.
Nachdem Syrus das Buch, welches während des kleinen Schläfchens auf offen seiner Brust gelegen hatte, zuschlug und auf seinen Lesetisch verstaute strich er einige Fältchen aus seiner neuen Magierrobe und verließ dann die Bibliothek in Richtung des Refektoriums, wo der junge Dieb seinen leeren Magen endlich wieder ordentlich füllen wollte.
Kaum hatte er einen Schritt in den Speisesaal des Kastells gesetzt, fiel ihm sein Freund Rhodgar auf, der sich gerade an einen Tisch im hinteren Bereich des Saales setzte und wohl darüber nachdachte, was es essen wollte.Im ersten Moment dachte er nur daran, seinem Freund über die Beförderung zum vollwertigen Magier zu erzählen, doch als er näher kam bemerkte er, dass auch Rhodgar an diesem Tage eine andere Robe trug, die seiner Neuen gar nicht so unähnlich war.Rhodgar hatte den Magier anscheinend schon bemerkt und winkte ihn mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zu sich herüber, und noch ehe Syrus in der Lage war auch nur ein einziges Wort über seine Lippen gleiten zu lassen begann sein Freund schon über seine Berförderung zu erzählen.
Ich freue mich sehr für dich Rhodgar, meine herzlichsten Glückwunsche!Auch mir wurde das Privileg zu Teil mich nun als Magier zu bezeichnen, wie du an meiner neuen Robe erkennen kannst.Mir scheint, als blieb unser kleiner Abstecher in den Keller des Kastells nicht unbemerkt, und die Dämonen würdigten und mit dieser Beförderung dafür.Um ehrlich zu sein, hatte ich schon Angst vor einer Strafe, bis eines Tages ein Dämon in meinem Gemach erschien und mir diese Robe überreichte, dir erging es wohl ähnlich.
Rhodgar nickte Beiläufig, seine Aufmerksamkeit bei dem letzten Satz schwand dahin als er den Dämon bemerkte, welcher auf die beiden Magier zukam.Auch Syrus nahm Notiz von dem Wesen aus Beliars reich und dachte geschwind darüber nach, was er zu sich nehmen konnte, bevor der Dämon mit seiner schmerzenden Stimme danach fragte.
Ein Stück Käse und ein gutes Glas Wein!
Schoss der junge Dieb etwas zu laut heraus, doch es war ihm egal, solange er nur schneller war als der Dämon.Ein Blick zu Rhodgar zeigte ihm, dass sein Freund das recht Amüsant fand, und ruhig seine Bestellung abgab.
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| 08.12.2003 21:08 | #128 |
| Rhodgar |
Fleisch. Rhodgar brauchte dringend eine saftige, duftende Fleischkeule, übergossen mit einer deliziösen Champingon-Sahne Sauße, garniert mit mit ein paar Fruchtstücken eines exotischen exotischen Leckerbissens, dessen Bezeichnung Rhodgar nicht kannte. Dies war jedoch auch nicht von Nöten, der Dämon selbiges in Rhodgars Kopf lesen konnte und nun denn entschwand.
So drehte sich Rhodgar wieder zu Syrus, der sich mittlerweile umsah, ob nicht irgendjemand im Refektorium war, mit dem die beiden ihre Freude über die jeweiligen Beförderungen hätten teilen können. Jedoch war, wie häufig in den letzten Tagen, niemand außer den beiden neuerkorenen Magiern anwesend. So zuckte Syrus, für Rhodgar kaum merklich mit den Achseln, und drehte sich erneut um."Und, was ging dir durch den Kopf, als du die gesamten Erlebnisse von dort unten verarbeitet hattest?" Syrus dachte an sein Tagebuch, mit dessen Hilfe er mit den Erinnerungen fertig geworden war. Vielleicht war Rhodgar ja auf die selbe, oder zumindest auf eine ähnliche Idee gekommen. Gespannt blickte Syrus seinem Freund in die Augen, dessen Grinsen nun immer breiter wurde.
"Ich bin mir sicher, du hast allem noch einmal genauestens Revue passieren lassen, hast alles objektiv betrachtet und versucht, daraus Schlüsse zu ziehen, habe ich Recht?"
In der Tat, dies hatte Syrus getan, nachdem sich die beiden nach ihrer Ankunft im oberen Teil des Kastells getrennt hatten. Wie konnte Rhodgar diese Vorhersage so einfach machen, fragte er sich, denn sie stimmte ja.
War er wirklich so berechenbar, hatte Rhodgar bereits soviel Kenntnis von ihm? Mit einem leicht verlegenen Grinsen aufgrund des Tones, den Rhodgar angeschlagen hatte, aus dem man leicht heraushören konnte, dass dies wohl Offensichtlich und in gewisser Weise typisch für Syrus war, antwortete er:
"Ja, in der Annahme gehst du vollkommen Recht. Ich habe mir alles nocheinmal durch den Kopf gehen lassen, und in der Tat versucht, mich dabei nicht von gewissen Emotionen beeinflussen zu lassen. Jedoch hast du auf meine Frage mit einer Gegenfrage geantwortet, das gehört sich nicht.", nun wurde sein Lächeln wieder zu dem alten, etwas frotzelndem Grinsen. Rhodgar bemerkte dies, und musste einmal gellend auflachen, bei dem Gedanken, dass Syrus, gerade Syrus, dieser gerissene Dieb, der im Keller die verschlossene Tür mit scheinbarer Leichtigkeit wie der Wind geöffnet hatte, ihm, einem ehrlichen Handwerker, eine moralische Predigt halten wollte.
"Nein, ich habe etwas in der Art nicht getan, du kennst mich ja. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, jedoch bin ich nur froh, dass uns da unten weiß Beliar nicht mehr passiert ist, als dass deine Lehrlingsrobe voller Staub und an einigen Stellen ein wenig ausgefranst ist. Doch in der Tat, du hast Recht, es ist nicht unbemerkt geblieben. Es gibt mir allerdings zu denken, dass wir anscheinend beide von den Dämonen in den Stand eines Magus erhoben wurden. Bisher dachte ich, unsere Obersten hätten in unserem verehrten Kastell das Sagen, nun jedoch muss ich meine Annahme wohl revidieren, wie es scheint..."Syrus machte ein Gesicht, als würde ihn dieses Thema für einen Moment lang beschäftigen, auf seiner Stirn bildeten sich, wie immer wenn er nachdachte, diese kleinen Grübchen, bei deren Anblick Rhodgar immer die Hand vor den Mund halten musste, um nicht eine Geste der Belustigung seinem Gesicht entfahren zu lassen.
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| 08.12.2003 21:30 | #129 |
| Syrus |
Es war schon ein wenig merkwürdig, dass Syrus, einige Wochen nachdem er in die Reihen des ehrwürdigen Zirkels aufgenommen wurde, sich nicht darüber im klaren war, wer an der Spitze des selbigen Stand und über das Kastell sozusagen regierte.Natürlich war der dunkle Gott, Beliar, der alleinige Herrscher über die Schwarzmagier und das ganze Kastell, doch der junge Dieb konnte sich nicht so recht vorstellen, dass Beliar nichts besseres zu tun hatte als über die Beförderungen von Lehrlingen nachzudenken, dies musste die Aufgabe von irgendeinem Schwarzmagier sein.Bis jetzt hatte der Magier jedoch noch nicht viele der ranghöherern Mitglieder kennengelernt, lediglich Olirie, welcher ihn in den Zirkel aufnahm.Ansonsten hatte er zwar einige Male Personen durch das Kastell streifen gesehen, welche zweifelsohne eine hohen Rang innehatten, aber Syrus konnte nie den Mut aufbringen einen von ihnen anzusprechen.Ich muss dir zustimmen mein Freund, es ist wahrlich verwunderlich, dass Dämonen uns diese Kunde überbrachten, aber ich habe leider nicht sehr viele Informationen über die Führungsspitze des Kastells, deswegen will ich nicht zu viel darüber nachdeken, es wäre ohnehin sinnlos.
Obwohl der junge Dieb zwar noch ein paar Sätze sagen wollte unterbrach er seine Rede, denn genau in diesem Moment erschienen die gewählten Speisen auf dem Tisch vor den beiden Magiern und die volle Aufmerksamkeit der Beiden den Köstlichkeiten, die geradezu danach schrien verschlungen zu werden.So schien es Syrus zumindest, was ohne Zweifel daran lag, dass er seit einiger Zeit schon nichts mehr zu sich genommen hatte und umso hungriger war.
Eilig schnitt er ein Stück des lecker aussehenden Käses ab und ließ sich das hauchdünne Stückchen auf der Zunge zergehen.Noch während er das wundervoll würzige Aroma de edlen Speise genoss umfasste er mit seiner rechten Hand das Weinglas und führte es langsam zu seinen Lippen.
Einige Augenblicke dachte er darüber nach ob er es tatsächlich wieder wagen sollte in Rhodgars gesellschaft Alkohol zu trinken, beim letzten Mal war ihm dies ja nicht all zu gut bekommen.Dann zuckte er jedoch gleichgültig mit den Schultern und nahm einen kräftigen Schluck des vorzüglichen Weines, welcher hervorragend zu dem Käse passte.
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| 08.12.2003 21:58 | #130 |
| Renata |
Lautes Lachen drang durch die Tür des Refektoriums. Nach der stillen Leere der letzten Tage schmetterte diese Fröhlichkeit doppelt laut durch das Kastell. Ein Hall, der hier kürzlich nicht zu hören gewesen und fast schon zu einem fremd anmutendem Geräusch geworden war. Es waren jungendliche Stimmen, die da lustig miteinander schwätzten.
Als Renata den Saal betrat, winkte Rhodgar sie gleich an seinen Tisch. Hier wurde etwas gefeiert, keine Frage. Alle Schwermut und Trauer, die ihn erst gestern so niedergeschlagen hatte, war von ihm abgefallen; in den Augen standen dieses Mal Lachtränen. Seinem Freund schien es nicht anders zu ergehen. Beide sprachen dem Wein eifrig zu und am Essen hatten beide ebenfalls nicht sparen lassen. Der Tisch bog sich geradezu.
Und dann wurde auch der Grund für dieses kleine Festgelage offenbar: beide trugen Magierroben. Nagelneu. Kein Abenteuer hatte bis jetzt irgendwelche Spuren auf ihnen hinterlassen. Sich zu den beiden setzend, dachte Renata sich ein Glas Rotwein, um mit den neuen Magiern auf ihre Beförderung zu prosten: “Hochwerte Magier, lasst mich einen Toast ausbringen darauf, dass alle Eure Zaubersprüche gelingen, Eure Feinde bei Eurem Anblick die Flucht ergreifen, Eure Abenteuer immer glücklich verlaufen und dass Beliar Euch eine lange Zeit hier auf dieser Erde lassen wird“. Hell klangen die drei Weingläser, als sie darauf anstießen.
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| 08.12.2003 22:23 | #131 |
| Rhodgar |
Dies machte Rhodgars Glückseligkeit in diesem Moment komplett, als Syrus und er bereits zum dritten Mal ihre Weingläser nachgefüllt hatten. Renata war ihm verwunderlicherweise bereits sehr ans Herz gewachsen, was bei ihm normalerweise nicht der Fall war. Umso erstaunlicher würde es im Nachhinein für einen Unbeteiligten aussehen, welche Gefühle er ihr gegenüber entwickelt hatte, seitdem sie ihm Trost und Kraft gespendet hatte, an dem Abend, als er sich nun endlich eingestanden hatte, dass in ihm genaugenommen zwei Menschen lebten.In diesen Augenblicken jedoch schlief seine dunkle, arrogante und wenn nicht gar gefährliche Seite, und keiner war darüber froher als Rhodgar selbst, er wollte keine Gefahr für andere darstellen.
Symbolisch dafür, dass er diese Gedanken abschütteln wollte, da immoment kein Trübsal geblasen werden sollte, schüttelte er bereits ein wenig angeheitert den Kopf, als Renata ihn fragte, ob er denn noch vorgehabt hätte, sie darüber zu informieren, dass er nun den ehrwürdigen Rang eines Magiers bekleidete. Doch im nächsten Moment fiel ihm ein, dass ein Kopfschütteln hier unangebracht war, er hatte sie ja direkt nach seinem Besuch im Refektorium aufsuchen wollen, hätte sich sein Weg nicht mit dem Syrus´ gekreuzt. Stattdessen nickte er nun eifrig und unter dem Einfluss des Alkohols fing er an zu grinsen. Überhaupt, wenn er im Refektorium mit Freunden zusammensaß, spannte sich eigentlich die gesamte Zeit ein breites Grinsen über sein Geischt.
"Werte Renata, natürlich hätte ich dir sofort die frohe Kunde mitgeteilt, jedoch wollte ich nicht mit leerem Magen zu euch aufbrechen, so ging ich ins Refektorium, und dort fand ich meinen treuen Freund und Gefährten Syrus. Nun ja, im Prinzip hat er mich gefunden, aber das ist ja nicht von großer Bedeutung." Rhodgar schaute in die Augen beider Personen, und stellte fest, wie sie sich abschätzend ansahen. Da ergriff er die Initiative.
"Syrus, das ist übrignes Renata, vergebt mir, wenn ich vergessen habe, euch vorzustellen. Renata, Syrus."
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| 08.12.2003 22:52 | #132 |
| Renata |
“Hallo Syrus, freut mich. Euch sah ich bisher noch nicht hier im Kastell - wahrscheinlich bin ich erst zu kurz hier” Ihr Gegenüber war etwa vom gleichen Alter wie Rhodgar, wirkte im Ganzen aber etwas ruhiger, nachdenklicher. Vielleicht war es aber auch nur der Kontrast zwischen Rhodgars gestriger Verzweiflung und heutiger Albernheit, die Syrus besonnener und damit ernster erscheinen ließ. Daran änderte auch das zum Zopf geflochtene feuerrote Haar nichts.
Gerade jetzt schien er mit seinen Gedanken weit weg zu sein.
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| 08.12.2003 23:13 | #133 |
| Syrus |
So höflich und anständig wie es dem jungen Dieb in seinem bereits ein kleines Bisschen alkoholisiertem Zustand möglich war, stellte er sich der Dame vor, welche Rhodgar bereits gut zu kennen schien.Syrus jedoch hatte ihr Gesicht in den Hallen des Kastells noch nie gesehen, was wohl daran lag, dass sie erst seit kurzer Zeit ein Mitglied des Zirkels war.
Der Magier wunderte sich ein Wenig, ob es hier so üblich war, dass alle paar Wochen ein Neuankömmling eintraf und sich dem Zirkel anschloss, schließlich waren nun nach Syrus Eintritt schon Rhodgar und Renata hinzugekommen.Doch der junge Dieb hielt sich nicht lange mit diesem Gedanken auf, sondern nippte lieber ein weiteres Mal an seinem halbvollem Weinglas, welches er nun schon einige Male neu gefüllt hatte.Im hintersten Winkel seiner Gedanken wusste er schon, dass dieser Abend wahrscheinlich mit dem selben Chaos enden würde, wie das letzte Mal, als Rhodgar und Syrus im Refektorium saßen und eine Weinflasche nach der Anderen um ihren süßlichen Inhalt brachten.
Erst nachdem der Magier das Glas in seiner Hand aufs Neue geleert hatte und das letzte Stück des köstlichen Käses in sich hineingestopft hatte, musterte er die neu hinzugekommene Dame und versuchte dann verzweifelt ein halbwgs sinnvolles Gespräch zu beginnen, was dem ohnehin schweigsamen Mann in seinem Zustand alles andere als leicht fiel.
Ähm...Nun, Renata, auch ich kam bis zu diesem Moment nicht in den Genuss euer Antlitz bestaunen zu können, was, wie ihr sagt, wahrscheinlich daran liegt, dass ihr noch nicht all zu lange hier seit.Wie lange genau haltet ihr euch eigentlich schon hier im Kastell auf?
Warum Syrus gerade den ersten Teil des Satzes so höflich und freundlich formulierte wusste er selbst nicht, vielleicht lag es an Renata, vielleicht auch am Alkohol, doch darüber dachte der junge Dieb nicht weiter nach, seiner Aufmerksamkeit galt jetzt seinm Weinglas, das erneut gefüllt werden wollte.
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| 08.12.2003 23:28 | #134 |
| Renata |
“Seit etwa zwei Wochen. Lehrling bin ich jedoch erst seit 8 Tagen.” Hier konnte sie ein Grinsen nur knapp verkneifen. Offensichtlich zeigte der wirklich süffige Wein erste Auswirkung bei den beiden Feiernden. Sie selbst wollte nicht vergessen, dass ihr eigentliches Ziel nicht das Refektorium sondern die Bibliothek gewesen war. Nach diesem einem Glas war sie gerade beschwingt genug für ein spannendes Buch.
So verabschiedete sie sich von den beiden Magiern, um noch etwas über Yggdrasil zu lernen.
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| 08.12.2003 23:37 | #135 |
| Rhodgar |
Rhodgar, sich immer weiter anheiternd, tat es Renata jedoch schließlich gleich. Er hatte ein wenig nachgedacht, während sich die beiden unterhalten hatten, und war zu dem Schluss gekommen, dass der heutige Abend nicht so enden sollte, wie der vor ein paar Wochen, als er und Syrus so ausgiebig gefeiert hatten, dass sie zusammen auf dem Boden vor dem Refektorium eingeschlafen waren. Sie konnten sich dieses nun nicht mehr leisten, sie hatten nun Pflichten und eine gewisse Verantwortung, den Lehrlingen ein Vorbild zu sein.
So trank er nur noch schnell sein Glas bis auf den letzten Tropfen aus, ließ es geräuschvoll auf den Tisch knallen, und sprach Syrus, der schon geistig etwas abwesend wirkte, ein paar Worte des Abschieds zu, und riet ihm, nicht mehr erheblich mehr Wein zu trinken und am besten rasch auf sein Zimmer zu gehen. Und Syrus kam diesem Ratschlag nach. Aneinander gelehnt schlurften die beiden Neumagier durch den ersten Stock, bis sie schließlich an Rhodgars Zimmer angelangten, wo sie sich verabschiedeten und jeder getrennte Wege ging, Rhodgar in sein Zimmer, und Syrus noch ein paar Meter weiter den Gang hinunter...
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| 09.12.2003 17:37 | #136 |
| The_Nameless |
Langsam, langsam und ruhig öffneten sich die Augenlider des jungen Schwarzmagiers.
Kein Gedanke schwebte in seinem Kopf umher, nur eine unangenehme, bedrückende Leere, deren Ursprung allerdings einfach nicht auszumachen war.Nach einem kurzen Blick in die Umgebung erkannte Less, dass er sich noch immer in den tiefen, unergründeten Gewölben der alten Katakomben des Kastells befand. Dunkelheit umgab ihn.
Mit vorsichtigen Bewegungen erhob sich der Dämonenbeschwörer aus der weichen Matratze, auf der er wohl die vergangene Nacht verbracht hatte. Er hatte keinerlei Ahnung, wie er überhaupt hier her gelangt war, geschweige denn, warum. Die verschwommenen Erinnerungen an einen vergangenen Kampf war der einzige Anhaltspunkt, der ihm zumindest ein wenig Aufschluss über das Geschehene gab.Kopfschüttelnd trat Less schließlich in die düstere Mitte des kleinen Raumes. Wie von Geisterhand entflammten um ihn herum einige flackernde Kerzen, die scheinbar willkürlich auf dem alten Steinboden verteilt waren, und nun auf unheimliche Weise ein leuchtendes Pentagramm formten, in dessen Mitte er selbst sich befand.
Erschrocken sprang der Magier aus dem magischen Kreis heraus und stürzte, nach einigen gestolperten Schritten, wieder zurück in die samtenen Federn des kleinen Bettes.
Sein Herz schien zu rasen, während seine finsteren Augen weiter wie gebannt auf den kleinen, feurigen Flammen hefteten, als wollten sie diese alleine mit ihrem Blicke löschen.
Erst Minuten, wohlmöglich auch erst Stunden später, wandte sich der junge Magus endlich wieder von diesem sonderbar gefährlich wirkenden Anblick ab, und bewegte sich, mit leicht torkelnden Schritten, zitternd auf die nahe Tür zu.Ein letztes Mal blickte Less um sich, und erkannte plötzlich, den silbrig schimmernden Gegenstand, der nun in der Mitte des Pentagramms schwebte."shark!"
Ohne zu zögern packte er das alte Schwert seines Freundes und stürmte schnellen Schrittes aus der unheimlichen Kammer heraus...
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| 09.12.2003 18:05 | #137 |
| The_Nameless |
Mit zittrigem Gang trat Less vorsichtig über den dunklen Marmor der alten Kellergewölbe. Die, im gelegentlichen Kerzenlicht erschimmernden Eisenbeschläge seiner schwarzen Lederstiefel hinterließen hier und da ein dumpfes Klacken, das auch den Magier selbst immer wieder auf ein Neues zusammenfahren ließ.Die dunklen Hände waren fest um das unauffällig, aber schön verzierte Heft von sharks Schwert geschlungen, während die Gedanken des Schwarzmagiers pausenlos um die unerklärlichen Vorfälle seines verschwundenen Freundes kreisten.Doch so sehr er auch nachdachte, Less fand keine Erklärung für das, was geschehen war, lediglich die dunkle Gewissheit, dass shark nun fort war, stand in seinen feuchten Augen geschrieben.
Wütend hob der Dämonenbeschwörer das schimmernde Schwert und schlug unkontrolliert auf eine marmorne Darstellung eines unidentifizierbaren, dämonenähnlichen Wesens ein, welche soeben in einer Seitennische zu seiner Rechten erschienen war.
Das helle Klirren des auf harten Stein auftreffenden Eisens hallte schmerzhaft laut durch die langen Katakomben, und nur das letzte bisschen zurückgebliebener Vernunft, welches noch in Less’ Gedanken vorzufinden war, und ihn schließlich vor weiteren Wesen, die er mit seine wilden Hiebe wohlmöglich anlocken könnte, warnte, hielt ihn letztendlich davon ab, sein seelischen Schmerzen weiterhin auf so auffällige Weise zu verdrängen.
Keuchend, mit unzähligen kleinen, glitzernden Schweißperlen auf der heißen Stirn, blickte Less auf den sonderbaren Steindämonen herab. Seine Flügel waren verkrüppelt, und in seinen Augen stand tiefe Angst geschrieben.Wer auch immer der Künstler gewesen war, der diese Skulptur geschaffen hatte, so hatte er mit Sicherheit einige ziemlich eigensinnige Ansichten über manche Dinge...
Du musst deine Wut zügeln.
Eine freundliche, warme Stimme in seinen Gedanken lenkte Less schließlich wieder von der steinernen Statue ab. Die hellen Worte trieben ein kurzes Lächeln in sein Gesicht, und auf seltsame Weise war er nicht im Geringsten erstaunt darüber, diese Stimme zu hören...shark...
Du willst mein Schwert in Ehren halten und führen, das ist erfreulich. Aber dann lerne auch, es wie ich zu führen!
Schnell wollte der Diener Beliars den tadelnden Worten seines Freundes widersprechen, doch ließ ihm dieser nicht einmal Zeit dazu, Luft zu holen. Du besitzt bereits die nötige Kraft, um eine Klinge zu führen, doch nun wirst du damit anfangen müssen, die Technik zu verstehen.
Eine kurze Zeit des Schweigens ließ Less erkennen, dass es shark hierbei wirklich ernst war. Schließlich sprach die warme Stimme weiter.Bedenke, die meisten Schwerter werden als Hiebwaffe gebraucht. Dein Feind wird im allgemeinen Rechtshänder sein, das heißt, er schlägt mit seinem Schwert für gewöhnlich von rechts oben nach links unten...
Doch die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten ist zweifelsohne eine Gerade, also benutze die Schwertspitze, stich zu! So wirst du deinen Feind überraschen, und schließlich besiegen. Übe dies!
Vom einen auf den anderen Moment war das wohlige Gefühl in den Gedanken des Magus auch schon wieder verschwunden, doch der Wille, die Aufgabe seines Freundes bestmöglich zu erfüllen, blieb zurück. Entschlossen griff Less erneut das lederne Heft des Schwertes, und blickte dann wieder auf die steinernen Dämonenstatue. Ein schiefes Grinsen trat auf seine Lippen.
Sekunden später schallte erneut das helle Klirren von Eisen auf Stein durch die ewigen Weiten der alten Gemäuer...
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| 09.12.2003 21:56 | #138 |
| Don-Esteban |
Der Magier hob den Kopf und schaute aus dem Fenster, durch das das Licht des Mondes herein schien. Silbrig glänzende Fäden durcheilten die schmiedeeisernen Gitter, die die Laborräume vor Einbrechern schützten - oder wohl eher Einbrecher vor den Laborräumen. Kluge Menschen drangen nicht ungefragt in diese Räume ein. Womöglich kamen sie nie wieder hinaus. Aber da es nicht nur Langfinger, die nachdachten, gab...
Wie ein Weg aus leuchtenden Spinnenfäden, die parallel zueinander gespannt waren, lud ihn der Mond ein, ihm zu folgen, zu ihm zu kommen.»Vollmond...«, murmelte der Magier leise. »Welch günstige Gelegenheit.«Dann legte er die Feder beiseite, schloß die Mappe mit den Pergamentblättern, auf die er gerade in seiner unverwechselbaren, leicht spinnenbeinigen Handschrift irgendwelche hochkomplizierten, magischen Traktate gekritzelt hatte, schob den bequemen Stuhl nach hinten, von dessen Sitzfläche die Quasten eines dicken Kissens herabhingen und stand auf.
»Das magische vierte Stockwerk.«
Auf schnellstem Wege verließ er das Labor, nicht ohne es danach gewissenhaft zu verschließen. Das goldene, mit auch für ihn fremdartigen Zeichen und Runen verzierte Band begleitete den Magier auf seinem Weg in die Eingangshalle. Die schachbrettartig angeordneten Bodenplatten aus abwechselnd weiß und schwarz gebändertem Marmor strahlten wie immer eine kalte Eleganz - oder war es eine elegante Kälte? - aus. Nie nutzten sie sich ab, wie oft auch der Weg begangen sein mochte. Selbst vor dem Refektorium sah alles wie neu aus. Doch dort würde er jetzt nicht vorbeikommen. Denn das Ziel des Hohepriesters war die Eingangshalle. Nur hier war es möglich, das Stockwerk zu wechseln, denn hier befanden sich die beiden turmartigen Wendeltreppen, die sich spiralartig durch den ganzen Bau bohrten und erst von der Kuppel der Eingangshalle und dem darübergespannten Dach aufgehalten wurden.
Und dort oben, irgendwo unter der Kuppel schlummerte das magische vierte Stockwerk. Nicht, daß die anderen Etagen des düsteren Baus keine Magie enthielten, nein, das Kastell war vom tiefsten Keller bis zur Spitze des höchsten Turmes voll davon. Doch dieses eine Stockwerk war anders. Es war nur zu bestimmten Zeiten erreichbar, nur einmal im Monat bestand eine Verbindung in diese Dimension. Oder was auch immer es war. Vermutlich reichte die sprache nicht aus, um dieses Phänomen genau zu erklären. Bei Vollmond war es einfach da. Fertig. So als ob es schon immer dazugehört hätte. Was ja auch irgendwie stimmte.
Energisch erklomm der Schwarzmagier die Treppe, die ihn in immer gleichmäßigem Kreise nach oben trug. Man konnte in der Mitte nach unten schauen und die Höhe, die erreicht war, begutachten. Denn nicht, wie sonst üblich und wie es die Baumeister versicherten, auch notwendig für die Stabilität, war dort eine große Steinsäule zu finden, aus der die Stufen hervorsprossen, nein, die Seele dieser Treppe, so nannten die Baumeister diese Mittelachse einer Wendeltreppe, war leer. Die Treppe trug sich selbst.
Das zweite Stockwerk war vorüber. Er hatte die Gänge abzweigen sehen, so wie sie immer da lagen. Das dritte Stockwerk kam in Sicht. Hier oben wohnte niemand. Es hieß, hier befände sich das Archiv des Zirkels, das von Vergangenem berichte, von den Taten vormaliger Schwarzmagier, die sie für Beliars Wohlgefallen verrichtet hatten. Nur selten verirrte sich einer der Magier hierher. Gefunden hatte hier noch niemand etwas von dauerhaftem Wert. Nur seltsame Erlebnisse gab es zu Hauf. Ältere Magier berichteten gerne von ihnen, wenn sie im Refektorium einen über den Durst getrunken hatten und vor den Lehrlingen protzen wollten.Hier endete die Treppe für gewöhnlich, doch heute wand sie sich, als wäre es das normalste auf der Welt, einfach weiter, einem weiterem Stockwerk entgegen. Entschlossen betrat der Schwarzmagier die erste der Stufen, die ihn weg führten von vertrauten Pfaden. Wie hieß es doch? »Pass auf, wohin du deinen Fuß setzt, am Ende bist du bis ans Ende der Straße gewandert und hast seltsame Dinge erlebt.«
Doch hier gab es kein Halten. Nur noch wenige Stufen und dann war es geschafft. Überrascht blieb der Magier am Ende der Treppe stehen. Das sah doich genauso aus, wie das dritte Stockwerk, das er eben erst passiert hatte? Verwirrt lugte er zwischen den marmornen Sprossen des geschwungenen Geländers nach unten hindurch, um sich zu vergewissern, ob er sich nicht ganz einfach verzählt hatte. Doch es stimmte. So betrat er das vierte Stockwerk letztendlich, sich wundernd, daß alles so überaus vertraut und normal aussah. Langsam drang er tiefer in den Gang vor...
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| 10.12.2003 07:40 | #139 |
| Renata |
Eine schöne Nacht. Viel zu schön, um sie über Büchern brütend zu verbringen. Eine perfekte Vollmondnacht: kalt, kristallklar, mit einem Mond, der nicht nur schlaflose Schwarzmagier-Lehrlinge vor das Tor des Kastells locken konnte. Eine Nacht von der Art, in der oft schlafend Wandelnde gesichtet werden können. Das silberne Mondli......
“Booooh (hehehehe)”
Hu? War da was? Wohl nicht. Das silberne Mondlicht beleuchte den baumlosen Streifen rund ums Kastell, den heraufführenden Weg und das gewaltige Tor mit den beiden Goblin-Skeletten. Nichts bewegte sich, nichts war zu hör...
“Boooohooooh (hihihihihi)”.......“Es muss Vollmond sein, die Narren gehen um”.........”Keine Ahnung, hab´ keinen Vollmond mehr gesehen, seit die Krähen mein letztes Auge nahmen”..........“Hähähähä“
Hu? Diese Stimmen hatten einen merkwürdig klappernden, hölzernen Klang, so wie ein Windspiel, dessen trockene Äste bei einer leichten Brise gegeneinander schaukeln. Und sie kamen aus Richtung des Tores. Das war das erste Mal, dass Renata die in der Chronik des Kastells so oft beschriebenen Torwächter sprechen hörte. Sie hatte am nahen Waldrand Zapfen von Fichte und Tanne gesammelt und einige Fichtenzweige geschnitten, deren Duft etwas von der winterlichen Realität der Außenwelt in ihr Zimmer bringen sollte (ein nur schwer nachvollziehbarer jedoch ein in den Tagen vor der Wintersonnenwende unter Menschen weit verbreiteter Brauch).
“Was bringt sie uns da? Geschenke, Leckereien?”
Renata machte sich nicht die Mühe eines Kommentars, als das Tor mit einem “Biddeschön, Madame...” leise wimmernd aufschwang. Doch statt Richtung erstem Stock wandte sie sich in der Halle erst einmal nach links, Richtung Refektorium.
Dem frühen Wanderer hätte sich am nächsten Morgen ein merkwürdiges Bild der beiden Goblins geboten: die knöchernen Schädel mit einem Kochtopf behütet, Tannenzapfen in den vorher leeren Augenhöhlen. Dort, wo früher eine Nase war, steckte jetzt eine Mohrrübe in der zurückgebliebenen Höhle. Anstelle von Ohren ragten Tannenzweige geweihähnlich links und rechts aus den kahlen Köpfen und zwischen den lippenlosen Kiefern war ein Apfel festgeklemmt.
(Mal sehen, wie lange die dienstbaren Dämonen diesen Frevel dulden werden...)
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| 10.12.2003 12:03 | #140 |
| Syrus |
Schon zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch ein Fenster in das Zimmer des Maigiers fielen und den Teppich, welcher in der Mitte des Raumes lag, in ein helles Licht tauchten, erwachte Syrus aus seinem tiefen Schlummer und rieb sich schläfrig die Augen.Er konnte sich wunderlicherweise noch ziemlich genau daran erinnern, dass er wieder zusammen mit Rhodgar im Refektorium gesessen hatte, auch Renata war diesmal dabei gewesen.Wie beim letzten Mal musste der junge Dieb wohl wieder dem Wein verfallen, und dann irgendwie ein Zimmer gekrochen sein.
Diesmal allerdings, hatte er anscheinend nicht ganz so viel des süßlichen Weines getrunken, denn er fühlte sich den Umständen entsprechend gut, und auch in seiner Erinnerung waren keine großatigen Lücken zu beklagen.Nachdem der Magier sich aus dem Bett gezwungen hatte und mit einigen geschickten Handgriffen das Fenster öffnete um das Zimmer mit etwas frischer Luft zu fluten, kniete er sich vor einen Eimer klaren Wassers.
Er bildete mit seinen Händen eine Art Schüssel und nahm damit etwas Wasser auf, welches er sich sorgsam auf das Gesicht träufelte, um wieder einen vollkommen klaren Kopf zu bekommen.
Nachdem dies erledigt war, legte er seine neue Magierrobe an, welche wie immer sorgfältig zusammengefaltet neben seinem Bett lag, und darauf wartete angezogen zu werden.
In seine Robe gehüllt verließ er das Zimmer und begab sich die Treppen in dass Erdgeschoss hinab, von dort aus setzte er seinen Weg in die Bibliothek fort, wo er sich einige Bücher zu Gemüte führen wollte, oder musste, denn nach seiner Beförderung waren wieder ein paar neue Werke auf seinem Lesetisch erschienen, und Syrus dachte gar nicht daran es zu wagen, Magie zu lernen, bevor er alles wusste was er wissen musste.
So nahm der Magier das erste Buch zur Hand und öffnete den lerdernen Buchdeckel, welcher noch in einwandfreiem Zustand war, was man auch von den restlichen Seiten behaupten konnte, es sollte dem jungen Dieb keine Probleme machen das Buch lesen.
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| 10.12.2003 20:41 | #141 |
| Aylen |
Die Dunkelheit senkte sich gerade wieder über das Land, als Aylens dunkler Umhang schwungvoll aufwehte. Das Öffnen des großen Kastelltores hatte eine Brise kalter Luft in die Eingangshalle geweht, die sicher auch den Vabun zum Erstarren gebracht hätte, wäre er nicht bereits stocksteif gewesen. Der Winter hatte das Land erfasst, kalt und unerbittlich seine Arme ausgebreitet und das Land unter sich erkalten lassen. Selbst die beiden Skelette am Tor bibberten was ihre Knochen hergaben. Kein schönes Dasein, bei dem Wetter noch draußen zu hängen, der Witterung vollständig ausgeliefert. Doch ihr Schicksal war besiegelt, wenn auch nur durch die Nägel in ihren Gliedmaßen, die sie in der Höhe hielten. Dem kalten Winter gab es kein Entrinnen.
Hinter ihr schwang das große Tor leise wieder zu, als Aylen sich auf den Weg machte. Manch einer mochte sich an der glitzernden Landschaft erfreuen, den vielen geeisten Sternen an jedem Zweig. Selbst der See war zur Hälfte zugefroren und eine dicke Eisschicht hatte sich über das Wasser gelegt, worin die letzten Fische sich in die wärmeren Tiefen zurückgezogen hatten. Die ganze Landschaft schien erstarrt unter dem Frost des Winters, unfähig sich dagegen zu wehren. Aylens Blick streifte nur kurz die dicke Eisfläche, als sie an deren Rand in Richtung des Waldes ging. Sie spürte nichts als Kälte und Einsamkeit. Jegliche Kreatur hatte sich zurückgezogen und selbst die Natur hatte eine Pause eingelegt. Alles kam ihr vor wie erstarrt, reglos und leblos. Und sie stapfte mitten hindurch, kalt die Beine, kalt die Ohren und kalt das Herz. Hasserfüllt starrte sie in den Himmel, wo die ersten Schneeflocken zur Erde rieselten. Sollten sie doch alle oben bleiben.
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| 10.12.2003 23:57 | #142 |
| HoraXeduS |
Mit ernster Miene betrat Horaxedus das Kastell, sein Schritt war schwerer als sonst. Der Schwarzmagier war wie immer froh, seine Heimat wohlbehalten erreicht zu haben, auch wenn ihn auf seinen Reisen selten ernstzunehmende Zweifel an seiner Langlebigkeit übermannten.
Doch die heutige Ankunft war stiller. Sie war ernsthaft und traurig. Zeichnete sich sonst stets ein kaum merkliches Lächeln im Mundwinkel des zynischen Glasmachers ab, wenn er die Heimstatt der dunklen Mächte betrat, so war sein Antlitz heute Nacht blass und besorgt. Der schmale Mund verriet die angespannte Konzentration, unter welcher der Magier den Weg vom Leuchtturm bis hierher zurückgelegt hatte.
Der Gedanke an die Schutzlosen, die Unschuldigen, die den Tod erfahren hatten durch die Hand eines Mannes, der nicht aus Not, sondern aus Passion tötete, ließ Horaxedus keine Ruhe. Hilflosen Menschen den Tod zu bringen, als Opfer, für was auch immer, war nichts was dem Glasmacher den Hauch des Verstehens abrang. Und während er dem Steinernen Magier den Schädel eines vor vielen Jahren unschuldig einem grausamen Kult zum Opfer gefallenen Menschen anvertraute, schlug der Glasmacher bereits den Weg in Richtung der Bibliothek ein. Die Jagd auf einen jahrhundertelangen Mörder war eröffnet.
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| 11.12.2003 20:21 | #143 |
| Rhodgar |
Ein weiterer Tag neigte sich in bedrohlicher Trägheit seinem Ende. Eigentlich ein Tag wie jeder andere, jedoch nicht für Rhodgar. Vielerlei war am heutigen Tage passiert, vielerlei Dinge, von denen Rhodgar zu Beginn des Tages, als er entspannt und überraschend ausgeschlafen, was bei ihm nicht oft der Fall war, gedacht hatte, sie wären unmöglich. Unmöglich war es ihm erschienen, sich einem Tier so nahe zu fühlen. So nahe, wie er sich immoment jenem Reptil fühlte, dass lautlos über seinen Schoss glitt. Er konnte die wellenartigen Bewegungen der Muskeln durch seine neue Magierrobe deutlich spüren. Schmutzig war sie, dreckig und staubbedeckt. Er war gerade erst ins Kastell zurückgekehrt, und hatte sich ohne Umschweife direkt auf den Weg in den ersten Stock gemacht, direkt zu seinem Zimmer, in dem er nun in dem bequemen Lehnstuhl vor einem prasselnden Kaminfeuer saß auf mit den Fingern leicht über die schuppige Haut des Tieres strich. Warum Rhodgar eine Schlange, genauer genommen eine exotische Boa, mit ins Kastell gebracht hatte? Das ist eine lange Geschichte... doch nicht zu lang, um sie als unerzählbar abzustempeln.
Angefangen hatte alles am Morgen des wie gesagt sehr schönen Tages. Keine innere Unentschlossenheit, keine innere Leere hatte den jungen Magier geplagt. Munter, wenn nicht gar fröhlich hatte er sich auf den Weg ins Refektorium gemacht, um dort ausgiebig zu Frühstücken.
Er hatte eigentlich vorgeabt, seinen heutigen Tag in der Bibliothek zu verbringen, was er, seitdem er in den Rang eines Magus erhoben worden war, nicht mehr getan hatte.
Einerlei ob er sich nun Magier oder Lehrling nannte, er hätte auch nur einen einfachen Bürger darstellen können, nichts und niemand hätte ihn daran hindern können, sich weiterhin mit den Geschichten und Sagen auf den hauchdünnen, gebündelten Pergamentblättern in diesen heiligen Hallen zu befassen. Rhodgar war seither wissbegierig gewesen, und hatte er eine Erzählung über die alten Tage des Kastells beispielsweise einmal angefangen, hatte er ersteinmal "Blut geleckt", dann musste er sich ihr einfach weiterhin widmen, er konnte sie nicht ungelesen lassen.
Doch war es ein zu schöner Wintertag gewesen, um ihn in einem der angestaubten Lehnsessel zu verbringen, die in der Bibliothek standen.
Er wollte hinaus, wollte etwas erleben. Wenn er jemandem begegnen würde, hätte er ihm sich voller Stolz prsäentiert. Kurz gesagt, er sprühte nur so vor Tatendrang. Hätte er jedoch von der Gefahr gewusst, in die er sich unwissentlich begeben hatte, hätte er sich bestimmt zweimal überlegt, an diesem verführerisch schönen, milden Tag die schutzbietenden Hallen des Kastells zu verlassen.
Er hatte das Kastell hinter sich gelassen, sowie er aus dem Refektorium, von seiner Mahlzeit gestärkt, gekommen war.
Seine gefütterte Robe hatte dafür gesorgt, dass er nicht vor Kälte zittern musste, nur an den Händen fror er ein wenig, was sich jedoch beheben ließ, indem er sie einfach in die Ärmel seiner Robe zurückzog.
So war er denn, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen, den mittlerweile gefroren Boden des Hanges, auf dessen zugehörigen Hügel das Kastell trohnte, hinabgestiegen, immer darauf bedacht, irgendwo Halt zu finden, ein Sturz konnte in dieser Jahreszeit schlimme Konsequenzen mit sich tragen.
Schon bald hatte er die hügelige Landschaft hinter sich gelassen, vor ihm erstreckte sich nun der gefrorene See, auf den er von der Hangebrücke aus hinunter sah. Kein Tier, kein Lebewesen überhaupt schien es bei dieser Kälte ins Freie zu ziehen, also genoss Rhodgar die idyllische Stille. Ein paar Minuten stand er einfach nur so da, lauschte den Klängen des leichten Windes, der durch die mit Schnee bedeckten Kronen der Bäume fuhr, und erfreute sich an der Natur. Nun jedoch ging er weiter, immer noch ohne festes Ziel. Er suchte das Abenteuer, unverständlicherweise, wo er doch eigentlich von Abenteuern ersteinmal genug gehabt haben musste, denn er war sich sicher, dass auch das Abenteuer sich bei diesen Temperaturen nicht hinauswagen würde, um ihn zu suchen. Doch was hätte er an diesem Tag, an diesem perfektem Tag schon großartig erleben können?
Die Antwort folgte sogleich, als er unter einer Gruppe Fichten herging. Ein Geräusch ließ ihn zusammenfahren, er hatte sich mittlerweile an die fast schon bedrückende Stille gewöhnt, woraufhin dieses Geräusch umso überraschender kam. Er blickte sich um, doch da war nichts, was dieses Geräusch hätte verursachen können. Da, wieder. Ein Zischen, eine Art Fauchen. Diesmal deutlicher, aus welcher Richtung es hätte kommen können, und Rhodgar hob seinen Kopf gen Himmel, in sein Blickfeld stachen die Kronen der Fichten, nur von unten betrachtet.
Zu erkennen war imi ersten Moment nichts, jedoch sagte etwas in Rhodgar, dass er sich nicht geirrt hatte, da oben war etwas.
Und wie um diesen Gedanken zu unterstützen, fiel nun etwas herab, herab auf ihn. Rhodgar war zu überrascht, um überhaupt zu reagieren.
Erst als sich etwas längliches um seinen Hals schloss, und zu drücken begann, wurde etwas in seinem Kopf frei gesetzt. Ein Gefühl der Angst, wie er es noch nie, auch nicht im Kellergewölbe des Kastells, verspürt hatte, ergriff so plötzlich von seinem Geist Besitz, dass er nicht mehr in der Lage war, in dieser Situation klar zu denken, und vernünftig zu handeln. So versuchte er mit Leibeskräften, dieses längliche Etwas, was sich eindeutig als ein Tier herausstellte, von seinem Hals loszureißen. Dabei lief er bereits Rot an, das Atmen wurde nun zur Qual, wenn es ihm überhaupt noch möglich war.Doch plötzliche hatte sich ein Teil des ovalen Körpers gelockert, jedoch nicht, um ihn sich eventuell befreien zu lassen, sondern viel mehr, um sich Rhodgar anzuschauen. Ja, man konnte wirklich sagen, dass dieses Tier Rhodgar in die Augen blicken wollte, während es mit seinem Würgegriff nach und nach Rhodgar an den Rand des Todes brachte.
Nun, da er in die kalten, emotionslosen, kleinen Augen der Schlange schauen konnte, ließ Rhodgar alle Hoffnungen fahren, versuchte nicht länger, sich zu befreien, es hätte eh wenig Sinn gehabt, denn je mehr er sich zur Wehr gesetzt hatte, umso fester hatte die Schlange zugedrückt. Jetzt lag er mit dem Rücken auf dem Boden, den kleinen Kopf der Schlange über sich. Und in dem Moment, indem sein bisheriges Leben anfing, vor seinem geistigen Auge vorrüber zu ziehen, da lockerte sich auf einmal der Griff der Schlange, erst langsam, dann jedoch war Rhodgar frei. Kaum zu glauben, da lag er nun, und das Reptil hatte aus irgendeinem Grund von ihm gelassen.
Vielleicht hatte es einfach nur sein Jagdgebiet verteidigen wollen, und Rhodgar war ihm dabei in die Quere gekommen.
Es hatte in paar Minuten gedauert, in denen sich die Schlange nicht von der Stelle bewegt hatte, bis Rhodgar sich aufrichtete, und mit gemischten Emotionen auf das Tier heruntergesehen hatte. Einerseits hatte er diesem kleinen Biest auf der Stelle den Hals umdrehen wollen, andererseits hielt in etwas davon ab. Und dieses Etwas bewegte ihn auch dazu, sich die Schlange, die sich dieses verwunderlicherweise hatte gefallen lassen, kurherhand unter den Arm zu klemmen, und mit schnellen Schritten den Weg zurück zum Kastell anzutreten...
Nun saß er in seinem Stuhl, und betrachtete dieses herrliche Tier. Er wusste nicht, was genau ihn dazu bewogen hatte, es mit ins Kastell zu nehmen. Eventuell konnte es hier nicht überleben, oder sein täglicher Rhythmus würde massiv gestört werden. Doch darüber dachte Rhodgar nicht nach. Seine Gedanken gallten immoment lediglich der Frage, welchen Namen er für seinen neu gewonnenen Freund aussuchen sollte. In dem Moment, indem die Schlange von ihm abgelassen hatte, war eine Art Band zwischen den beiden entstanden, das spürte Rhodgar deutlich...
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| 11.12.2003 20:49 | #144 |
| The_Nameless |
Mit erschöpften Armen sank Less nach stundenlangem Training sanft auf den Boden.Pausenlos hatte er die Anweisungen seines Freundes befolgt, und den Kampf mit dessen Schwert geübt, immer wieder auf die seltsame Dämonenskulptur eingestochen, die nun, von tiefen Kratzern übersäht, vor ihm in ihrer kleinen Seitennische stand, und ihn mit einem missbilligenden Blick anzusehen schien.Unweigerlich trat ein kurzes Lächeln auf das Gesicht des Schwarzmagiers."Tut mir Leid, mein steinerner Freund, doch ihr gabt ein so bezauberndes Übungsobjekt ab, ich konnte einfach nicht wiederstehen. Doch bei Zeiten werde ich mich sicherlich dafür revangieren."
Zufrieden vor sich hin grinsend erhob er sich wieder von den kalten Marmorplatten und trat, die schimmernde Klinge fest in den Händen haltend, tiefer ein in die Dunkelheit der alten Gewölbe, ohne auch nur im Geringsten zu wissen, weshalb er es tat.
Ruhig vor sich hin schnaufend erreichte Less schon wenige Minuten später eine weitere Weggabelung.
Die Umgebung war vom düsteren Schein einiger Fackeln, die still vor sich hin flackernd an den dunklen Mauern hingen, schwach erleuchtet, und die, locker von der hohen Decke herabbaumelnden, Spinnweben gaben dem Ganzen eine höchst unheimliche Atmosphäre.
Vorsichtig lugte der Dämonenbeschwörer in den linken der beiden Wege, in die sich das Gangsystem hier aufteilte, und versuchte dabei, zumindest ein wenig von dem zu erkennen, was ihn dort wohl erwarten würde. Doch so sehr er sich auch anstrengte, es war schier unmöglich als Normal-Sterblicher auch nur irgendetwas in dieser totalen Finsternis auszumachen.
Selbstsicher ließ Less das Schwert in seinen glitzernden Gürtel gleiten und griff in der gleichen Bewegung auch schon nach seinen Runen, die ebenfalls sauber geordnet an seiner Taille zu finden waren. Sekunden später schwebte auch schon eine nicht perfekte, aber für seine Zwecke völlig ausreichende Lichtkugel über seinem warmen Schädel.
Den rechten Arm vorsichtshalber wieder zu dem weichen Ledernengriff von sharks Waffe orientiert, ging der Magier schließlich voran, der scheinbar undurchdringlichen Dunkelheit entgegen.
Die beruhigenden Gedanken, die ihm hin und wieder das Gefühl vermittelten, seinen Freund ganz nahe bei sich zu haben, gaben ihm wieder neue Selbstsicherheit, und das schöne Gefühl, nicht alleine zu sein...
Ein heller, um nicht zu sagen gleißender Lichtschimmer am anderen Ende des Ganges erregte, nach bestimmt stundenlangem Umherwanderns, nun plötzlich wieder seine Aufmerksamkeit.
Nachdem Less kurzzeitig sogar schon mit dem Gedanken gespielt hatte, sich einfach zu Seite zu legen und ein klein wenig zu schlafen, war er auf einmal wieder hellwach. Neugierig beschleunigte der Magier seine Schritte, was hatte das zu bedeuten?
Nach wenigen Schritten erkannte er auch schon das große Objekt, von welchem der warme Schein auszugehen schien, eine große breite Tür, sonderbar verziert mit zahlreichen kleinen Abbildungen bekannter, sowie auch unbekannter Arten von Waffen, die sich auf magische Weise auf dem Holz umherbewegten und ständig aufeinander zu prallen schienen, woraufhin man immer wieder das helle Tönen zusammenstoßenden Eisens vernehmen konnte.
Den Türgriff bildete ein wahrhaft riesiges Schwert, lang und breit, überzogen mit vielen mystischen Runen und Zeichen. Wie auf Befehl glitt es leise quietschend nach unten als sich der Dämonenbeschwörer langsam näherte. Die schwere Eichenholztür schwang auf wahrhaft magische Weise nach innen auf, und gab letztendlich den Blick auf eine riesige Halle, gefüllt mit zahlreichen sonderbaren Geräten frei, deren Zweck Less noch nicht einmal im Traum erahnen konnte.
Staunend, mit weit geöffnetem Mund schritt er über die lange Schwelle und betrat den seltsamen Raum.
Die Tür fiel mit einem lauten Krachen hinter ihm wieder ins Schloss.
Wie ich sehe bist du also meinen Zeichen gefolgt. Das ist gut so, ich hatte es nicht anders von dir erwartet.
Erschrocken wand sich der Magier von dem unglaublichen Anblick ab und suchte hektisch nach dem Ursprung dieser warmen Stimme, bis er schließlich endlich erkannte, dass es wieder shark war, der abermals auf solch unerklärliche Weise zu ihm sprach.
Schnell begann Less selbst zu reden, in der Hoffnung, dass sein Freund seine Worte ebenfalls verstehen konnte.
"Ja, ich bin den Zeichen bis zu diesem Raum gefolgt. Doch sagt mir, was denkt ihr, soll ich hier finden?"
Vielleicht sollst du hier die perfekte Kampftechnik finden, oder auch dich selbst? Ich weiß es nicht. Vor allem aber, sollst du hier den Kampf mit dem Schwerte üben. Sieh dort!
Wie von einer fremden Macht gesteuert glitt Less' Blick auf eine der seltsamen Gerätschaften, welche ziemlich in der Mitte des Raumes stand.Mit dieser Apparatur wirst du das Schlagen und Ausweichen im Gefecht üben.Der Schwarzmagier betrachtete das Gerät etwas genauer. Es stellte eine Art sonderbare Ritterfigur dar. In der rechten Hand trug sie ein rundes Holzbrett, in der linken ein großes Holzschwert, das, trotz seines verhältnismäßig weichen Materials doch recht gefährlich wirkte.
Du wirst mit deiner Waffe kontrolliert auf den runden Schild einschlagen, und im selben Moment dem breiten Holzschwert ausweichen, welches durch die Wucht deines Hiebes herumgewirbelt werden wird, sharks Stimme wurde auf einmal wieder sanft und warm, aber ruhe dich vorher erst einmal aus. Du hast einen langen Tag hinter dir...
Erneut erschien ein freundliches Grinsen auf Less' Gesicht.
Mit einem müden Kopfnicken sank er neben der Eingangstür auf den weißen Marmorboden und fiel Sekunden später auch schon in einen tiefen Schlaf...
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| 11.12.2003 23:58 | #145 |
| HoraXeduS |
In der Bibliothek des Kastells war Horaxedus den ganzen Tag hindurch wach geblieben. Seine Ellenbogen auf den Lesetisch gestützt, hatte er zwei Bücher vor sich, deren Inhalt er nun in sich aufgenommen hatte.
Ronan der Jäger. Dieser Mann lebte noch, der Glasmacher spürte es förmlich. Die Jagd nach einem, der Menschen opferte, begann mit der Jagd auf einen Jäger. Ein gerechteres Bild hatte sich selten vor den dunklen Augen des Magiers abgebildet.
Horaxedus blieb wenig Zeit, um aufzubrechen. Seine Geduld ließ es nicht zu. Der Gedanke, dass die Suche nach diesem Mann ihn auf die Spur des Schwertfischs bringen konnte, versetzte den Magier in innerliche Aufruhr. Sorgsam rückte er seinen Stuhl an den Lesetisch, bevor er die Bibliothek verließ. Sein Bündel war noch immer geschnürt, der Kampfstab lehnte in der Eingangshalle.
Eilig passierte der Glasmacher das Tor und machte sich auf den Weg, Ronan den Jäger aufzuscheuchen. Ronan den Menschenjäger.
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| 13.12.2003 20:45 | #146 |
| Renata |
>...was Gold ist, funkelt,
Nicht jeder, der wandert, verlorn,
Das alte wird nicht verdunkelt,
Noch Wurzeln der...<
Nein, auch dieses Buch konnte sie heute nicht fesseln. Nicht einmal dieses Buch. Frustriert schaute Renata zu dem vor ihr liegenden Stapel von Folianten, von denen keiner länger als ein paar kurze Minuten ihre Aufmerksamkeit hatte halten können, allzu schnell waren ihre Gedanken in eine völlig andere Richtung spazieren gegangen. Mit einem kleinen gegrunzten Laut des Missmutes klappte sie das Buch schnell zu. Dabei erschrak sie selbst vor dem lauten Knall, den sie damit verursachte. Sie sah sich um, ob sie damit einen anderen Besucher der Bibliothek gestört haben könnte, aber nein, niemand, der den Kopf hob, sie tadelnd ansah oder sie zurecht wies. Sie war alleine hier.
In der letzten Nacht hatte es einen Wetterumschwung gegeben. Statt der frostigen Klarheit der vorangegangenen Nächte herrschten jetzt stürmisch warme Schwüle und Regenschauern vor den Mauern des Kastells. Die kräftigen Windböen hatten zwar nicht annähernd die Macht, die massiven Bauten auch nur im mindesten zum Bewegen zu bringen, trotzdem glaubte Renata tief im Inneren der Bibliothek, jedes neue Aufheulen des Sturmes in einer leichten Erschütterung des Bodens zu spüren. Aber dieses Zittern kam nicht von außen, es kam aus ihr selbst. Dieses Wetter hatte schon immer die Macht, ihr ihre innere Ruhe zu rauben.
In dieser Stimmung floh sie sogar den sonst so gern besuchten Innenhof. In ihrer jetzigen Verfassung hätte sie das dortige Klima wahrscheinlich vollends in den Wahn getrieben (oder zumindest ihre Laune von “gereizt” auf “unausstehlich” kippen lassen). Eine Wanderung durch die Wälder wäre jetzt heilsam, noch aber scheute sie sich davor, sich dem Regen draußen auszusetzen. Sie fühlte sich eingesperrt, gefangen. So ging sie erst einmal in ihr Zimmer, um sich eine Ablenkung einfallen zu lassen.
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| 14.12.2003 00:01 | #147 |
| Rhodgar |
Die Hände weiterhin dem Körper der Schlange, die über seine Robe glitt, angeschmiegt, saß Rhodgar noch lange in dem Sessel, und betrachtete mit leeren, gar ausdruckslosen Augen die irreführend tänzelnden Flammen in dem Kamin. Verlieren konnte man sich in ihnen, die sie eine solch hypnotische Wirkung ausstrahlten.
Rhodgar erinnerte sich mit einem Schaudern an seine schmerzliche Begegnung mit einem Irrlicht, kurz vor dem Hang, der sich vor dem Kastell erstreckte. Auch diese Kreatur hatte eine Art Hypnose auf ihn gewirkt, jedoch hatte er ihm entkommen können. Der einzige Unterschied bestand darin, dass von einem lodernden Kamin keine Gefahr für Rhodgar ausging, oder etwa doch?Nein, definitiv nicht.
Mit diesem Gedanken erhob er sich, wobei das Reptil auf seinem Schoss langsam zu Boden glitt, und sich vor den Flammen einkringelte. Suchte es, nun, da es sich im Kastell befand, die Wärme, die es draußen vermisst hatte, die es draußen gar nicht hatte erfahren können? Rhodgar wusste dies nicht, machte sich im Augenblick jedoch auch keine weiteren Gedanken darüber. Seine Gedanken galten der Bibliothek, in die er sich begeben wollte. Nun, da er sich einen Magus nennen durfte, musste er weiter und noch intensiver die Schriften studieren, das war ihm klar.
Also lenkte er seine ruhigen Schritte gen Bibliothek. Er durchquerte den ersten Stock, stieg die Wendeltreppe hinunter und huschte durch die leblosen Gänge des Kastells. Leblos, das beschrieb genau die Stimmung, wie sie Rhodgar in den letzten Tagen empfunden hatte. Das KAstell wirkte mittlerweile so leblos, so leer, war es doch noch prallgefüllt gewesen, als Rhodgar es zum ersten Mal betreten hatte.
Nie war es ihm hier langweilig geworden, immer gab es etwas Neues zu entdecken. Doch vielleicht schien es nur so, da sich Rhodgar mit der Zeit an die Unglaublichkeit des Kastells gewöhnt hatte, und seine Gedanken mehr dem Magiestudium als dem Entdecken und Erforschen des Kastells galten.
Nun jedoch war er in der Bibliothek, in der es genauso geisterstill war, wie in den endlosen Gängen. Kaum nennenswerte Laute waren zu vernehmen, bis auf ein paar gelegentliche Schnarcher, die aus einer düsteren Ecke des Raumes zu kommen schienen. Rhodgar störte sich nicht weiter an ihnen, er dachte darüber nach, welches Buch er nun lesen solte. Er sprach laut und deutlich "Die anfängliche Magie Beliars´" aus, und prompt flogen ein paar wenige Bücher zu boden. Eines davon, das recht vielversprechend aussah, wurde von Rhodgar hochgehoben, er hatte sich entschlossen, sich des Wissens, das in diesen Schriften enthalten war, zu bereichern.
Wurde ein Lehrling der dunklen Magie Beliars´ nun erwählt, sich eben diese auch anzueignen, gibt es gewisse Dinge die er beachten muss. Die höchsten Prioritäten genießt die Tatsache, dass...
Von diesem Schriftstück gebannt, schreckte Rhodgar hoch, als erneut ein Schnarchen zu hören war, diesmal deutlich lauter. Rhodgar war empört.Hier ist nicht der richtige Ort zum pennen!, dachte er sich, und richtete sich aus seinem Sessel auf. Demjenigen, der für diese Laute verantwortlich war, würde er die Meinung sagen. Einfach diese heiligen Hallen des Wissens für ein Schläfchen zu missbrauchen, dies gehörte beinahe schon bestraft.Als er sich Ort genähert hatte, aus der diese Geräusche vernommen hatte, fiel im die Kinnlade herunter, und er verwarf seine vorigen Gedanken. Denn vor ihm saß, in einem der Sessel schlafend, niemand anderes als Olirie, der Hüter der dunklen Hallen. Natürlich war es Rhodgar unmöglich, ihn auf sein Schnarchen anzusprechen, jedoch kam ihm bei seinem Anblick eine Idee. So trat er vorsichtig an den Schwarmagier heran, der, wie Rhodgar erst jetzt bemerkte, gar nichtmal so alt war, er könnte höchstens zwei oder drei Jahre älter sein als Rhodgar selbst. Er war immer darauf bedacht, keine unnötigen oder aufschreckenden Geräusche zu machen, was ihm jedoch nicht sonderlich gut gelang. So stieß er mit dem Knie gegen die Kante eines Tisches, woraufhin er leise, jedoch nicht leise genug, einen Fluch ausstieß. Olirie schreckte plötzlich auf.
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| 14.12.2003 00:36 | #148 |
| olirie |
Olirie öffnete seine Augen, hob den Kopf und blickte auf, vor ihm stand Rhodgar, hette er ihn geweckt? Der Priester erhob sich erstmal aus dem Sessel und blickte um sich, niemand anderes war zu sehen, dann fragte er, "Hast du mich geweckt?" Die Antwort war für olirie nicht großartig von Belang, schließlich war es ja kein Verbrechen ihn zu wecken, doch was ihn viel mehr interessierte, war die Frage, "Sag mal, weist du, wie lange ich hier geschlafen habe? Ach ja und bevor ich es vergesse, gibt es irgend einen besonderen Grund, warum du hier bist?"
Nun erst fiel olirie das Buch auf, dass er noch immer in der Hand hielt, er besah es sich und dann fiel es ihm wieder ein, er war gerade eingeschlafen, als er das Buch durch hatte, demnach benötigte er es nun nicht mehr. Er warf es einfach über die Schulter nach hinten, es landete allerdings nicht wie ein normales Buch in einem normalen Raum auf dem Boden, sondern schwebte zurück in das Regal, aus dem es entnommen wurde.
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| 14.12.2003 00:44 | #149 |
| Rhodgar |
Verblüfft und mit leicht geöffnettem Mund hatte sich Rhodgar diese Demonstration der Magie, die das Kastell umgab wie ein unsichtbarer Schleier, angeschaut. Doch nach anfänglichem Erstaunen, fasste sich schnell wieder, und schaute den Priester an.
"Nunja, es gibt da schon etwas. Wisst ihr, erst letztens wurde ich in den Rang eines Magiers berufen. Natürlich sollte ich meine Zeit damit verbringen, Bücher zu lesen und mehr über die Magie unseres dunklen Herrschers und ihn selbst herauszufinden. Jedoch kann ich dies nicht 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche machen. Versteht ihr, ich brauche abwechslung."
Dies hatte Olirie nicht erwartet. Er hatte angenommen, für einen frischen Magier gäbge es nichts schöneres, als sich geradezu auf die Schriften zu stürzen, und sich immer weiter in sie zu vertiefen. Umso erstaunter war er nun, dass ihn sein junger Gegenüber um etwas Abwechslung bat. Dieses Erstaunen zeigte er jedoch nicht, hob nur leicht eine Augenbraue, und sagte mit einem Hauch eines Grinsens:"Und wie kommst du da auf mich?"
Rhodgar legte den Kopf ein wenig schief, und dachte nach. Wieso hatte Olirie diese Frage gestellt? Sollte dies Ironie oder etwas ähnliches sein? Leicht verunsichert antwortete er.
"Nunja, ihr seit der Hüter des Kastells. Ich... ich dachte, vielleicht könntet ihr mir eine Aufgabe stellen, eine Herausforderung geben, die zu meistern ist?!"
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| 14.12.2003 00:59 | #150 |
| olirie |
"Du suchst also Abwechslung? Naja, wenn du meinst, an mir soll es nicht liegen, lass mich mal kurz überlegen, was du für mich tun könnstest." Olirie dachte kurz nach, welche Aufgabe er Rhodgar geben sollte, es sollte schon etwas sein, wovon er auch Nutzen hätte, dann fiel ihm etwas ein. "Jetzt weis ich, was du für mich tun könntest, du könntest mir eine Rüstung besorgen, sie soll vernünftig aussehen und zwar so, dass ich mich damit ohne Probleme in der Stadt sehen lassen kann und niemand mir ansieht, dass ich ein Diener Beliars bin. Es soll schon eine Rüstung sein und nich einfach irgendein Gewand oder so, sie soll mich eben auch schützen können. Ich denke mal, du weist, was ich meine, sollten bei der Beschaffung irgendwelche finanziellen Kosten entstehen, komme ich natürlich für sie auf. Wenn du das für mich tust, soll es auch nicht dein Schaden sein." Olirie fühlte dass Rhodgar ihn verstanden hatte und nichts gegen den Auftrag hatte.
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| 14.12.2003 01:09 | #151 |
| Rhodgar |
In die Stadt sollte sich Rhodgar also aufmachen? Das war etwas ganz nach seinem Geschmack. Dort könnte er in seiner kleinen Schmiede nach dem rechten sehen, und gleichzeitig vielleicht irgendwelche Bekannten wiedersehen. Wobei Rhodgar einfiel, dass er in Khorinis nicht gerade viele Freunde gehabt hatte, ganz zu schweigen davon, dass er sich in der großen Stadt auch nie besonders wohl gefühlt hatte. Das Kastell, das war jetzt sein Heim, die dunkle Magie seine Lebensaufgabe.
"Nun gut, dann werde ich so schnell wie möglich aufbrechen. Ich werde mir in der Küche ein wenig Proviant besorgen, und dann nach Khorinis gehen."Olirie nckte, für ihn war das Gespräch beendet. Rhodgar jedoch drehte sich noch einmal um, und grinste den Priester schelmisch an.
"Darf man fragen, warum sich ein Priester der dunklen Mächte verhüllen muss, wenn er nach Khorinis kommt?"
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| 14.12.2003 01:19 | #152 |
| olirie |
Olirie erwiederte das Grinsen und antwortete, "Weil Scheiterhaufen üble Verbrennungen verursachen". Damit ließ er Rhodgar nun allein und verließ die Bibliothek. Er wollte etwas richtigen Schlaf genießen, doch dazu war ein Sessel einfach nicht der richtige Ort, der einzig wahre Ort um vernünftig zu schlafen, war das eigene Bett. Dieses Suchte der Priester nun auch auf, schnell war seine Robe ausgezogen und seine Schlafrobe übergezogen. Dann legte olirie sich in das Bett, deckte sich zu und schlief auch schon bald ein.
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| 14.12.2003 01:34 | #153 |
| Rhodgar |
Die letzten Worte Oliries hatten Rhodgar stutzig gemacht. War dies ernst gemeint? Hatte es schon einmal gewalttätige und tödliche Konflikte mit Schwarzmagiern und Bürgern der Stadt gegeben? Und vor allem, wie würde man dort mit ihm umspringen? Rhodgar besaß nichts, außer seiner Magierrobem, die ihn eindeutig als einen Schüler der dunklen Künste auswies.
Doch schüttelte er seinen Kopf, er wollte nicht wahrhaben, dass er bei anderen Leuten nicht respektiert oder schlimmer noch gehasst wurde, nur weil er sich für den Weg Beliars´ entschieden hatte, der ohne Zweifel der richtige war.So plötzlich, wie Olirie ihn verlassen hatte, machte nun auch Rhodgar kehrt, und wollte, sein Buch unter den Arm geklemmt, gerade die Bibliothek verlassen, als sich ihm, wie könnte es anders sein, ein Dämon in den Weg stellte.Halt, dunkler Magier, was hast du mit diesem schriftstück vorKopfschmerzen verursachte die Stimme der beschworenen Kreatur, doch waren sie mit der Zeit auszuhalten. Aus Gewohnheit sprach Rhodgar die Worte aus, die er dem Dämon mit leichtem Zorn antworten wollte.
"Ich habe lediglich vor, dieses Buch mit auf mein Zimmer zu nehmen, um es dort in Ruhe lesen zu können. Vielleicht solltet ihr Dämonen euch das ein für alle Mal hinter die Ohren schreiben, ich habe keine weitere Lust darauf, immer wieder von euch beschworenen Viechern aufgehalten zu werden, die ihr Stimmen habt, die meinen Schädel zu sprengen vermögen. Ich bin kein armseliger Landstreicher mehr, ich bin jetzt ein Magier, wie du schon richtig gesagt hast, du Wesen der Unterwelt. Und da habe ich es nicht nötig, mich von euch immer wieder fragen zu lassen, was ich mit den Büchern vorhabe."
Seine Stimme war immer weiter angestiegen, während er sich so richtig in Rage geredet hatte. Aller Frust aufgrund der Dämonen, den er bislang in sich hineingefressen hatte, schien nun aus ihm herausgekommen zu sein. Nun fühlte er sich merkwürdig frei, und leicht. Der Dämon aber blieb daraufhin stumm ein paar Sekunden lang vor ihm schweben, bis er schließlich, ohne ein weiteres, schmerz erweckendes Wort in rhodgars Kopf zu schicken, entschwebte. In diesem Moment bereute Rhodgar seinen Tonfall sehr. Er fragte sich, ob Dämonen auch Gefühle hatten, und beleidigt oder gar verärgert sein konnten. Denn wenn dies zutraf, hatte es in keinem Fall in Rhodgars Absichten gestanden.Jedoch machte er sich für den Moment keine weiteren Gedanken darüber, sein Körper rief förmlich nach erholung. Er wollte nur noch in sein weiches Bett, und morgen würde er dann Olirie´s Auftrag erledigen...
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| 14.12.2003 14:56 | #154 |
| Rhodgar |
Rhodgar schlug die Augen auf. Irgendetwas hatte ihn geweckt, und zwar ein ihm wohlbekanntes Zischeln. Als er an sich hinunterschaute, wie er so in seinem weichen Bett lag, entdeckte er seine Schlange auf seinem Brustkorb "sitzen". Komisch, wieso war sie immer noch hier? Um ehrlich zu sein hatte Rhodgar damit gerechnet, dass sie sich entweder einen Weg zurück in die Freiheit hätte bahnen wollen, oder ihre Zeit zumindest im Innenhofverbracht hätte. Umso erstaunlicher war es nun, dass sie anscheinend so viel Vertrauen zu Rhodgar aufbaute, genau wie ein richtiges Haustier. Ein Haustier, das war es, Rhodgar würde ihr einen Namen geben und sie unter seine Fittichen nehmen. Doch dann besann er sich auf wesentlich wichtigere Dinge, nämlich die Aufgabe, die er am späten Abend von Olirie erhalten hatte.
Also kleidete er sich schleunigst an, und machte sich auf, um in der Küche noch ein paar Vorräte abzustauben.
Prall mit allerlei Leckerein bepackt, lenkte er seine Schritte von der Küche aus nun in Richtung Eingangshalle. Nun jedoch war es weniger eine eingangshalle, sondern vielmehr eine Ausgangshalle.
Als er vor das, heute schlichte und ohne jeglichen aufwändigen Schnickschnack bestückte, Tor trat, das gerade Anstalten machte, sich zu öffnen, hallte eine Stimme quer durch die Halle.
"Rhodgar, wohin des Weges? Wohin brichst du auf?"
Rhodgar drehte sich um, und sah seinen Freund Syrus geradewegs auf ihn zusteuern.
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| 14.12.2003 15:07 | #155 |
| Syrus |
Unglaublich wohlschmeckend war der leckere Scaverngerbraten welchen sich Syrus gerade im Refekturium gönnte, das zarte Fleisch zerging ihm regelrecht auf der Zuge und das frische Gemüse, welches als Beilage diente, schmeckte so, als käme es frisch von einem der Höfe.
Schnell, schon fast zu schnell, löffelte der Magier das gericht in sich herein, bis er sich beinahe verschluckte und draufhin ein ganzes Glas Wasser in einem Zug austrank.Nach dem folgenden Hustanfall hielt er sich mit dem Essen ein wenig zurück und nahm die Speise in angemessenerem Tempo zu sich.
Als er schließlich den letzten Bissen geschluckte hatte lehnte er sich gemütlich zurück und rieb sich seinen Bauch, vielleicht war dieser Braten etwas zu viel für ihn gewesen.Um seine Verdauung anzuregen beschloss Syrus sich in den Innenhof zu begeben und etwas frische Luft zu schnappen.Zuvor jedoch machte der junge Dieb einen kurzen Abstecher in die Bibiothek und nahm sich das oberste Buch vom Stapel, um die Zeit zumindest etwas sinnvoller zu verbringen.Als Syrus jedoch aus dem Bibliotheksportal trat und in die Eingangshalle kam bemerkte er, wie sein Freund Rhodgar die Hall durchquerte und darauf wartete, dass das magische Haupttor sich öffnete.
Mit eiligen Schritten lief er auf Rhodgar zu und begrüßte ihn, woraufhin Rhodgar von der Tür zurücktrat und ebenfalls freundlich grüßte.
Ich habe einen Aufrag zu erledigen, von Olirie.Er bat mich in der Stadt eine kleine Besorgung für ihn zu machen.Ach, wenn du schon hier bist...hast du vielleicht Lust mich zu begleiten.Es ist nicht so, dass ich den Weg nicht finden würde oder Ähnliches, aber mir kam zu Ohren, dass die Leute in der Stadt etwas merkwürdig auf Schwarzmagier reagieren, deswegen wäre es mir lieber, wenn ich nicht allein gehen muss.
Ein breites Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Magiers ab als er den Worten seines Freundes lauschte, zu gerne wollte er der mystischen Aura des Kastells für einige Stunden entkommen und die Mauern der Hafenstadt wiedersehen.Die Gerüchte über den Umgang mit den Jüngern Beliars in der Stadt machten ihm zwar Sorgen da er selbst einige Leute schlecht über Schwarzmagier reden gehört hatte als er noch in der Stadt lebte.
Mit Freuden wede ich dich begleiten mein Freund.Doch sei so nett und warte hier für ein paar Minuten, ich bin gleich wieder zuück.
Mit diesen Worten setzte sich Syrus in Bewegung und lief in aller Eile die Treppen in den ersten Stock hinauf.Oben angekommen stürmte er in sein Zimmer und warf seine Magierrobe hektisch von seinem Körper, nachdem er den Schlüssel für seine Truhe aus der Tasche entnommen hatte.
Mit wenigen Handgriffen hatte er das Schloss der Truhe entriegelt und seine rötliche Lederrüstung herausgenommen.
Nachdem er die leichte Rüstug angelegt hatte nahm er noch schnell seine Degen an sich, bevor er die Truhe wieder zuschloss und zurück in die Einganghalle eilte, wo Rhodgar schon auf ihn wartete.
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| 14.12.2003 23:46 | #156 |
| Renata |
Immer noch brandeten Sturmböen gegen die Mauern des Kastells. Und diese Unruhe wollte nicht nachlassen. Sie brauchte irgend etwas, eine Arbeit, eine Aufgabe, die ihren Kopf nicht forderte aber ihre Hände beschäftigte. Ach, hätte sie doch nur gekämmte Schafswolle und eine Spindel, dann könnte sie Garn spinnen, ein wirklich beruhigendes und erbauliches Tun. Aber woher nehmen... Doch kaum gedacht, wurde Renata das Gewünschte gebracht. Gerne hätte sie dem Dämonen, der ihr Wolle und Spindel in einem Korb übergab, laut und von Herzen gedankt, ehrlich gesagt hatte sie aber fürchterliche Angst vor einer eventuellen Antwort. Darum beließ sie es dabei, an ihre Dankbarkeit nur zu denken.
Die Wolle war wunderbar luftig, sie zupfte einen dünnen Strang heraus und zwirbelte ihn zwischen den Fingern, ihn zu einem Faden drehend. Zentimeter um Zentimeter spann sie so Garn, bis es lang genug war, es an der Spindel zu befestigen. Ab hier würde die Spindel das Verzwirbeln übernehmen, sobald sie wie ein Kreisel in ständiger Drehung gehalten wurde. Jetzt oblag es der Spinnenden, dem Faden ständig Nahrung aus der Rohwolle zu zupfen und einen gleichmäßigen Zug auf dem Garn zu halten, nicht zu fest, damit das Gespinst nicht riss, nicht zu locker, damit es nicht verhedderte. Wie vorausgesehen, wirkte diese Therapie der sich ständig wiederholenden Handbewegungen und Ruhe kehrte ein.
Irgend wann war die Spindel voll und Renata nahm das Garn von der Spule ab, es fest auf ein Knäuel wickelnd. Eine gut apfelgroße Kugel hielt sie jetzt in Händen, federleicht und elastisch. Spielerisch warf sie sie ein paar mal hoch und fing sie wieder. Womit dann auch das allerallerletzte Zipfelchen der Anspannung verflogen war.
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| 17.12.2003 23:19 | #157 |
| Renata |
Leer. Menschenleer. Und wie jedes leere Haus brachte dieses riesige leere Gebäude merkwürdige Geräusche hervor: ein Rascheln hier, ein Knistern dort, ein Knacken im Gebälk, ein Wischen in der Ecke, von der Größe des Kastells und der Größe der Leere um ein vielfaches verstärkt. Aber nichts anders als Rascheln und Knistern und Knacken und Wischen. Selbst die scheinbar nur aus Dunst bestehenden Dämonen machten nicht die Spur eines Geräusches, wenn sie - auf dem Weg zu ihrer nächsten Aufgabe oder bei der Verrichtung ihrer nicht bekannten Arbeiten - durch das Kastell schwebten. Stünde man in der großen Halle und würde rufen, könnte man wahrscheinlich sogar ein Echo in dieser Leere erwarten.
Renata hatte schon fast alle Gänge des Erdgeschosses durchstreift. In den Räumen für magische Übungen hatte sie zwei oder drei Fledermäuse geweckt, die missgelaunt kurz mit den Flügeln schlugen. Danach war auch hier wieder alles still. Leer eben. Die Türen zu anderen ihr noch nicht bekannten Räumen traute sie sich nicht zu öffnen, lief sie doch Gefahr, einen der sich fast ausschließlich in ihren Laboratorien aufhaltenden Altvorderen des Kastells bei ihren Forschungen zu stören (und wer will sich schon freiwillig dem Zorn eines Priesters oder gar eines Hohepriesters der dunklen Mächte Xardas´ aussetzen? Allenfalls jemand, dessen höchstes Ziel es ist, in eine Fleischwanze verwandelt zu werden).
Nicht einmal Spinnen, vor denen sie sich hätte gruseln können. Vielleicht sollte sie wieder einmal den Wald vor dem Kastell besuchen, um sich wenigstens vor den dortigen Eichhörnchen zu fürchten.
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| 18.12.2003 19:41 | #158 |
| Die Stadtwache |
Langsam und schweigsam erklomm Saul den Berg auf dem das Kastell der Schwarzmagier stand. Langsam weil er nicht scharf darauf war dort hinauf zu kommen, schweigsam weil die Dunkelheit die ihn umgab nich gerade dazu beitrug seine Laune zu verbessern. Vorsichtig näherte er sich der Tür. er wagte es nicht den zettel an die Pforte zu nageln, wie man es ihm aufgetragen hatte, also breitete er ihn vor der tür aus und beschwerte die Ecken mit Steinen. Die Skelette neben der Pforte starrten mit irrem Blick auf ihn herab.
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| 18.12.2003 21:16 | #159 |
| Renata |
Sie kam spät und in der Dunkelheit zum Kastell zurück. Trotzdem fiel ihr sofort das am Tor angeschlagene Pergament auf. Jäger? Unter den Schwarzmagiern? Merkwürdig. Mit einem Achselzuckend durchschritt sie das sich (kommentarlos) öffnende Tor. Ihr war jetzt erst einmal nach einer Wäsche und nach etwas Essen.
Vom Steinkreis hatte sie sich einen kleinen Stein mitgebracht, wahrscheinlich ein Splitter von einem der Ringsteine. Nichts Besonderes, einfach nur hübsch. In Ihrem Zimmer legte sie ihn auf den Kaminsims. Das erste persönliche und vollkommen sinnfreie Teil in diesem Zimmer. Nippes eben.
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| 19.12.2003 12:21 | #160 |
| The_Nameless |
Mit verschlafenen, noch halb zugekniffenen Augenlidern erhob sich Less von den harten Marmor-Bodenplatten und kam, noch nicht ganz hellwach, leicht taumelnd auf die Füße.
Trotz des hellen Scheines, der in dieser Halle vorherrschte, und der, in einem Keller logischerweise fehlenden Fenster, die ein Bestimmen der Tageszeit unmöglich machten, hatte er das Gefühl, schon wieder um einiges länger geschlafen zu haben, als zuvor eigentlich beabsichtigt.
"Verdammt!"
Kopfschüttelnd wandte sich der Magier ab, und unterdrückte seinen Ärger über den viel zu langen Schlaf. Wut half ihm jetzt nicht weiter, er würde für den heutigen Trainingstag sicherlich all seine Konzentration benötigen...
Prüfend ließ der Schwarzmagier seine Augen noch einmal durch den Raum gleiten, nur um zufrieden festzustellen, dass alles noch genau so war, wie er es beim letzten Mal gesehen hatte...in diesen Gewölben war dies keine Selbstverständlichkeit...
Vorsichtig trat Less weiter auf die Mitte der Halle hinzu. Eine etwa zehn Meter breite, kreisrunde Bodenfläche, völlig frei von irgendwelchen Trainingsgeräten, welche hier sonst überall zu finden waren, bildete hier einen geeigneten Platz für ein paar wenige Aufwärmübungen, die nun dazu dienen sollten, die zurückgebliebene Müdigkeit entgültig zu vertreiben.
Nach einigen Laufrunden am Rande des Raumes entlang, zahlreichen Liegestütze auf der runden Trainingsfläche, und einer letzten kleinen Verschnaufpause ging der Dämonenbeschwörer zurück zu seinem improvisierten Schlafplatz und griff nach dem alten Schwert seines Freundes. Eine heiße Welle der Vorfreude schoss durch seinen schweißnassen Körper, während seine langen Finger das dunkle Leder des Griffes umfassten, und die schwere Klinge steil nach oben reckten.Ein glühendes Funkeln trat in die Augen des Schwarzmagiers. Obwohl er erst vor kurzem mit seinem Training begonnen hatte, so erfüllte ihn diese Waffe schon jetzt mit einem Gefühl des Stolzes und der Macht.
Festen Schrittes näherte er sich schließlich dem hölzernen Krieger, welchen ihm shark als geeigneten "Trainingspartner" vorgeschlagen hatte. In Gedanken ließ er noch einmal die letzten Anweisungen seines Freundes an sich vorbeifliegen."Kontrolliert auf den hölzernen Schild einschlagen, und sogleich wieder dem Schwert des herumwirbelnden Kriegers ausweichen."
Kräftig atmend machte er sich schon zum Hieb bereit, als sich die helle Stimme in seinem Schädel wieder einmal meldete:
Merk es dir, schlagen und ausweichen! Ich hab ja so meine Bedenken, aber das solltest normalerweise sogar du schaffen.
Grinsend schloss Less das warme Heft fester in seine Hand.
"Klappe!"
Mit einem schrillen Pfeifen schoss die blitzende Klinge dem dunklen Holzschild entgegen...
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| 19.12.2003 23:21 | #161 |
| olirie |
Irgendetwas war da, olirie konnte es spüren, er roch den verfaulten Atem und traute sich kaum, die Augen zu öffnen, doch irgendwann musste er es tun. Vorsichtig hoben sich seine Lieder. Nun sah er, was da war und es war selbst für einen Bewohner des Kastells ein Schreck, direkt nach dem Aufwachen in die Fratze eines Dämons zu gucken. Dieser schien unbeeindruckt und regte scih nicht. Eines wurde olirie klar, mit dem Atem hatte er sich anscheinend geirrt, schließlich bedarf ein Dämon nicht etwas derartigem wie Luft, denn alles, was ein Dämon zu überleben benötigt, bekommt er ja bereits von Beliar. Doch nun wollte olirie auch wissen, was der Dämon überhaupt wollte.
Was machst du hier?
"Ich bin hier, weil mein Meister mich schickt."
Wer ist dein Meister?
"Beliar"
Hätt ich mir denken können.
"Hast du aber nicht"
Weshalb hat Beliar dich hier her geschickt?
"Um dir eine Nachricht zu übermitteln"
Welche Nachricht?
"Es ist Beliars Wille, dass du Amydala prüfst."
Nach diesem Gedankenwechsel verschwand der Dämon und ließ olirie zurück. Dieser überlegte kurz, zog sich dann aber letztendlich die Schlafrobe aus und seine richtige Robe über. Dann nahm er seine Runen und verließ sein Zimmer. Vor der Tür wusste er allerdings nicht weiter, denn er hatte nicht die geringste Ahnung, wo Amydala sein könnte. Also befragte er einen weiteren Dämonen, wo seine Schülerin sei. Dieser meinte, sie würde in ihrem Zimmer sein. Mehr musste der Priester nicht wissen, er ging gleich los, direkt auf das Zimmer seiner Schülerin zu. Als er angekommen war, öffnete er die knartschende Tür und rief: "Zeit für die Prüfung!"
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| 19.12.2003 23:39 | #162 |
| Amydala |
Amydala schreckte aus ihrem schlaf auf und sprang aus dem Bett. Dieser Schwarzmagier hatte sie aufgeweckt und gemeint eine Prüfung machen zu müssen. Wieso kam der einfach so hier rein? Sie sah ihn wütend an und rief "Zu dieser nachtschlafenden Zeit? Was soll dass denn? "
Doch der Magier gab ihr keine Antwort. Stattdessen starrte er sie nur an und der Frau kam es so , als lief etwas Speichel aus seinem Mund heraus. Träumte er von etwas zu essen oder sonstigem? Amydala hatte keine Ahnung und kratzte sich an der Brust. Wieso spürte sie jetzt keinen Stoff an ihrer Hand? Sie sah an ihr herunter und stellte erschrocken fest, dass sie nackt war. Dann sah sie wieder zu dem Magier auf , der sie immernoch anstarrte. Schnell hatte sie das Kissen auf ihrem Bett zur Hand und schleuderte es in Richtung des Magiers. "DU schwein! Raus mit dir!" rief sie laut und Olierie taukelete , von dem Kissen der sehfähigkeit beraubt aus der Tür.
Amydala lief schnell zur Tür und schloss sie zu. DAs war mal wieder peinlich gewesen. Schnell zog sie sich ihre Sachen an und marschierte dann aus dem Zimmer. "Ich hoffe das kommt nicht mehr vor. " sagte Olirie. "Ja also Prüfung. gut gut. Wo und wie?"
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| 19.12.2003 23:49 | #163 |
| Nymphadora |
Endlich am Kastell. Für Nymphadora, die bereits kurz davor gewesen war, sich den schrecklichen Schmerzen zu ergeben, die ihren Körper durchfluteten, war dies der erste Lichtblick, den sie heue erleben durfte.
Syrus und Rhodgar schien es nicht weniger mies zu gehen als ihr. Wo sie doch für die junge Lady schon im Kampf mit den Wölfen an ihre Grenzen gegangen waren, schien Nymphadora, nun, da sie dauerhaft auf ihren Schultern lastete, ihre Kräfte noch weiter auszuzerren.
Sie war den Beiden Magiern endlos dankbar. Ihre Hochachtung vor den Beiden war so gross, dass sie, sie mit Worten nicht hätte ausdrücken können, ihr Leben, den Zugang zum Kastell, das alles hatte sie ihnen zu verdanken.
Kaum waren sie hünenhaften Tore aufgeschwungen und hatten den Zugang zum Kastell freigegeben, kam, soviel Nymphadora noch zu erkennen vermochte, ein kurzer schmaler Gang. Kurz darauf befanden sie sich in einer kreisrunden Halle, ihre Mitte wurde von einem Pentagramm verziert und nicht weit entfernt von den Dreien stand eine Statue, die einen Teller in Richtung der Gestützten hielt.„Das hier ist die Eingangshalle, dieser Statue dort musst du eine Spende geben, irgendetwas, was ist so ziemlich egal ...“
Hörte sie Syrus noch in ihr Ohr flüstern. Doch ihr Geist hatte sich bereits von dieser Ebene gelöst. Sie konnte ihre Umgebung nur noch sehr verschwommen wahrnehmen, es war fast so, als verliere sie ihr Augenlicht. Dann gab es einen Knall, Nymphadoras Körper schlug bewusstlos auf dem steinernen Boden auf. Sie war nicht mehr länger imstande gewesen, sich bei Bewusstsein zu halten, die Schmerzen waren einfach zu qualvoll für sie ...
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| 20.12.2003 00:04 | #164 |
| olirie |
Olirie wusste, dass er es sich besser angewöhnen sollte, zu klopfen, bevor er ein fremdes Zimmer betrat. Doch dieses mal war es zu spät.
"Die Prüfung wird in einem der Übungsräume statfinden, ich werde dir Aufgaben geben, die du zu erfüllen hast. Mit diesen Aufgaben zeigst du mir, dass du die Magie Beliars beherrschst. Wenn ich dich für würdig befinde, wirst du fortan die Magie Beliars einsetzen dürfen."
Der Priester führte Amydala zu einem der Übungsräume, er öffnete die Tür und ließ seine Schülerin in den dunklen Raum eintreten, dann folgte er ihr und schloß die Tür hinter sich. "So, das hier ist deine erste Aufgabe, erfülle diesen Raum mit Licht, wie du siehst wird diese Aufgabe zusätzlich dadurch erschwert, dass du nicht siehst, was du gerade tust.
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| 20.12.2003 00:07 | #165 |
| Rhodgar |
Nun war es geschehen, Nymphadora hatte Bewusstsein verloren. In großer Sorge um sie suchten die beiden Magier mit hastigen Blicken nach irgendetwas, um sie wieder zu Verstand zu bringen. Dabei stellte sich Rhodgar komischerweise eine ganz besondere Frage. Konnte man im Kastell eigentlich sterben? Würde Beliar es zulassen, dass es ein Geschöpf, mit einer solchen Reinheit und Unschuld überzogen, in sein Reich einging? Jedoch gab es allem Anschein nach nicht den geringsten Anlass für Todesängste, Nymphadoras Brustkorb hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Rhytmus. Jedoch interessierte ihn diese Frage auch allgemein, wie er erstaunt zugeben musste.
In den Hallen des Kastells sind wir nun angelangt, wir haben es bis hierhin geschafft, da wird sie doch jetzt nicht schlappmachen. Sie wird kämpfen, das weiß ich...
Sein Kopf war voll mit Gedanken solcher Art, in diesem Moment schossen ihm Bilder durch den Kopf, alles, was er bisher mit dem Tod verbunden hatte, schien wie ein Filmstreifen an seinem inneren Auge zurückziehen. Ihm war nicht sehr wohl dabei, schon einmal hatte er solche Erfahrungen gemacht, als er als Medium für eine sinnlose Vision missbraucht worden war, auf deren Ruf hin Syrus und er sich in Lebensgefahr begeben hatten. Mit einem Schaudern dachte er an die Lichtgestalt, die sie unten in den Kellergemäuern angetroffen hatten. Schwebte sie etwa immer noch dort unten rum, in Erwartung einer Person, die "ürdig" war, ein weiteres Geheimnis des Kastells zu lüften?
Alles nur Gedanken, Rhodgar aber musste sich auf die Wirklichkeit konzentrieren. Er erinnerte sich an Syrus´ eben ausgesprochenen Worte in Bezug auf die steinerne Statue. Pompös und imposant stand es vor ihnen, das Abbild eines wohl längst vergangenen Magiers, dessen Tage gezählt worden waren. Rhodgar suchte in den Teifen seiner Taschen nach etwas nützlichem, dass diese Statue wohl als Einlasszoll für Nymphadora akzeptieren würde. Er fand lediglich ein paar Goldmünzen, welche hier oben nicht besonders wertvoll waren. Mit einem lauten Klimpern fielen sie in die Schale, und zwischen Rhodgars Augenzwinkern waren sie auch schon wieder verschwunden.
Wirklich beeindruckend...
Nun befanden sie sich wie gesagt wieder im Kastell, und es war so, als wäre auch das Glück zu ihnen zurückgekehrt. Genau in diesem Moment schlenderte nämlich Renata, Rhodgars leicht betagte "Aushilfsmutter", an ihnen entlang, sah sich das Schauspiel nur einmal kurz an und stürmte dann herbei. Während sie den bewusstlosen Körper Nymphadora´s untersuchte, ließ sie sich von Rhodgar erklären, was vorgefallen war.
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| 20.12.2003 00:18 | #166 |
| Amydala |
Amydala stand in der Mitte des Ruames und grinste nur vor sich hin. Er wollte das sie licht macht? Das würde sie machen. Sie konzentrierte ihre Hände und sprach die Worte der verbotenen Kunst. Immer und immer wieder vor sich hin. Sie spürte wie die magische Energie in ihrem Körper sie durchfloss und sich weiter ausbreitete. Wie sie gewisse Teile ihres Körpers verließ und sich in ihrer rechten Hand konzentrierte. Die Energie begann sich langsam nach außen zu bewegen und sich in eine Form zu zwingen. Ein kleiner elektrischer Blitz entstand und noch einer und mit der Zeit ballte sich eine ganze Kugel , die immer und immer größer wurde, über ihrer Hand. Dann war die Kugel endlich fertig. Sie hob ihren arm und damit das Licht mit ihr hoch. Und entließ es über ihrem Kopf. Sie ließ es etwas um sich herumtanzen und veränderte die intensität und die Farbe. Dann drehte sie sich zu Olirie um. "Fertig"
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| 20.12.2003 00:33 | #167 |
| Renata |
Geräusche in der Halle? Die Bewohner des Kastells begannen offensichtlich, zurück zu kehren. Dort standen Rhodgar und Syrus, über den am Boden liegenden Körper einer jungen Frau gebeugt; das Mädchen schien krank oder zumindest nicht bei Bewusstsein zu sein. Nun, allen guten Absichten zum Trotz schien der jungen Frau mit Anstarren allein wohl nicht geholfen.
Diese Erkenntnis war es wohl, die Rhodgar dazu brachte, Renata kurz das Geschehene zu schildern. Die Bisswunde in der Wade war ausgefranst. Die Unverletzte Umgebung um diese Wunde fühlte sich schon jetzt recht heiß an und war bläulich-rot geschwollen. Hmm, eine Aufgabe für einen Heiler, wie Renata schien. Aber alle waren außerhalb des Kastells unterwegs. Sie konnte hier nur versuchen, Schlimmeres zu verhindern oder wenigstens so lange herauszuzögern, bis sich einer der Heilkundigen des Kastells um die Verletzung kümmern konnte.
Während sie lief, um ihr Wundbesteck (das, was sie bei dem Banditenüberfall auf Khorinis sozusagen übrig behalten hatte) aus ihrem Zimmer zu holen, wies sie die beiden jungen Magier an, die Verletzte in eines der Krankenzimmer zu tragen. Nachdem sie dort die Wunde gesäubert, versorgt und mit sauberen Tüchern abgedeckt hatte, bat sie einen der Dämonen, dem Mädchen eines der belebenden Wassern des Kastells zu bringen, auf dass sie das Bewusstsein wieder erlange...
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| 20.12.2003 00:39 | #168 |
| olirie |
Olirie besah sich die Lichtkugel einige Zeit lang und sagte dann, "Die ist dir ganz gut gelungen, gratuliere. Nun lass uns zum nächsten Spruch kommen."Der Lehrmeister holte eine seiner Runen hervor und begann, den Zauber zu wirken, kurz später erschien eine untote Blutfliege mitten im Raum.
"Deine Aufgabe ist es, die Blufliege mit der Schattenflammen zu vernichten, also nicht einfach einen Flügel entfernen und fertig, nein, du musst sie schon ganz vernichten."
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| 20.12.2003 00:58 | #169 |
| Nymphadora |
Nymphadora spürte wie etwas ihre Kehle herabrann. Es fühlte sich erfrischend kühl an und schien sie wieder in die ihre Welt zurück zu reissen. Wo sich ihr Geist eben noch in endloser schwärze befunden hatte und ihr augenlicht erloschen war, konnte sie jetzt, da sie die Augen langsam und vorsichtig öffnete, wieder sehen und sogar relativ klar denken. Zwar zuckte noch immer in regelmässigen Abständen ein stechender Schmerz durch ihren Körper, doch immerhin brannte die Wunde nun nicht mehr so und auch die vorhin noch starken Blutungen schienen nun endgültig gestoppt.
Über sich sah die junge Frau drei Personen, allesamt betrachteten sie mit besorgtem Blick, atmeten jedoch erleichtert auf, als Nymphadora ihre Augenlieder aufschlug und sie alle offen ansah. Zwei der Gestalten waren ganz offensichtlich Syrus und Rhodgar, denen offenbar ein schwerer Stein vom Herzen gefallen war, als sie sahen, dass ihre heroische Rettungsaktion nun wohl doch nicht vergebens gewesen war. Die dritte im Bunde, eine Frau, kannte sie nicht. Dennoch wurde ihr schnell klar, dass sie diesem Menschen anscheinend ihre Rückkehr zum Bewusstsein zu verdanken hatte. Sie öffnete den Mund um zu sprechen, brachte anfangs jedoch nur ein Krächzen heraus, dann begann ihre Stimme sich wieder zu normalisieren und sie sprach der Person ihren Dank aus.
„Ihr habt mich gerettet, richtig?“
„Nun, ich habe euch lediglich die Wunde gesäubert und verbunden und euch wieder zu Bewusstsein gebracht.“
„Ich danke euch, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich euch danke ...“
„Schon gut, schon gut, seid sicher, hier in den schützenden Mauern des Kastells werdet ihr vorerst gut aufgehoben sein und sobald ein erfahrenerer Heiler als ich es bin zurückkehrt, werdet ihr nach allen Regeln der Kunst wieder zusammengeflickt werden.“
Nymphadora war einfach nur noch glücklich. Glücklich und vor allem endlos erleichtert, eben noch, so schien es ihr, war sie so gut wie tot und nun fühlte sie sich bereits wieder quicklebendig. Danach wandte sie sich Syrus und Rhodgar zu, auch ihnen musste sie schliesslich ihren unermesslich grossen Dank aussprechen.
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| 20.12.2003 01:05 | #170 |
| Amydala |
Amydala nickte und besah die Blutfliege. Dieses Biest war ganz schön hässlich gewesen. Es sollte bald den erneuten Tod finden. Amydala lächelte boshaft und dann bgann sie auch schon ihre Kräfte in der Hand zu schüren. Die Energie rutschte wieder in ihre Hand und heraus aus der Hand. Doch statt sich in eine Lichtkugel zu verwandeln, begann die Luft zu vibrieren und zu flackern. Dann verfärbte sich die Luft schwarz und eine schwarze Flamme entstandt. Aus einigen Funken erst und mit der Zeit wurde sie immer größer, dann sah Amydala die Blutfliege an und zielte auf sie. Mit einem mal entließ sie, durch eine heftige bewegung nach vorne, die Kugel und sie sauste auf die Blutfliege zu. Es traf genau einen der Flügel, der sich sofort auflöste und im Rauch verschwand, doch das Vieh schwebte unbeeindruckt weiter. Schnell erschuf sie die nächste und verbrannte damit den Stachel inklusive schwanz. Der Nächste ging erneut auf den anderen Flügel , der auch im Rauch unterging. Dann ging es weiter und der oberkörper wurde abgebrannt und abgefackelt bis es im ganzen raum nurnoch nach verbranntem Fleisch stank. Dann fing sie endlich an komisch zu surren und sie hatte probleme sich in der Luft zu halten und schwankte hin und her. Dann kippte sie zur seite um und landete auf dem Boden. Der Rest der Blutfliege , wurde sofort zu asche und die Asche selbst löste sich wieder auf und kehrte ein in Beliars Reich.
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| 20.12.2003 01:18 | #171 |
| olirie |
"Auch diese Aufgabe hast du gemeistert, damit hast du bereits zwei Aufgaben hinter dir, du hast eine Lichtkugel erschaffen und du hast eine Blutfliege zerstört. Das wären zwei von drei Aufgaben, wenn du willst, können wir jetzt aufhören."
Olirie sah, dass Amydala nickte, jedenfalls wertete er ihre Reaktion als Nicken und sprach weiter. "Gut, somit hast du die Prüfung bestanden, meinen Glückwunsch, du konnstest mir zeigen, dass du die Magie Beliars beherrschst. Nutze dein Wissen weise und missbrauche es nicht." Mit diesen Worten verließ der Lehrmeister den Übungsraum und ging in die Bibliothek. In dieser setzte er sich auf einen der Bequemen Sessel am Kamin und sah dem tanzenden Feuer zu.
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| 20.12.2003 01:45 | #172 |
| Rhodgar |
Es war wahrlich eine Erleichterung, zu sehen wie sich Nymphadora langsam aber sicher wieder erholte. Und es waren keine Steine, eher Felsen die den beiden Magiern von ihren dunklen Herzen fielen. Sie wieder bei gesundem Dasein betrachten zu können, fürwahr geradezu zusehen zu können, wie ihre innere Schönheit wieder hervorkam, alles Äußere übertünchte und schließlich obsiegte, alleine in diesem Augenblick bei ihr sein zu können erfüllte Rhodgars Herz mit großer Freude.
Sich zu freuen schien, verständlicherweise, nun auch Nymphadora, die zu ein paar Worten ansetzte. Ihr altes Lächeln stieg langsam aber sicher wieder in ihr Gesicht, doch während der ersten Worte blieb ihre Miene wie versteinert, es klang wirklich ernst, was sie zu sagen versuchte.
"Rhodgar, Syrus. Ich weiss nicht... ich kann nicht sagen, wie sehr..."Rhodgar, der nun aber doch grinsen musste, antwortete:
"Nein, lass gut sein. Es war einfach unsere Pflicht, dich zu beschützen. Ein zartes Geschöpf wie du es eins bist, eine Perle der verspiegelten Sonne, so etwas darf man nicht ungeschützt einfach von Wölfen überrant werden lassen. Und außerdem..."
Nymphadora war nun wieder ganz die alte, dies wurde Rhodgar klar. Denn seine Antwort wurde von ihr nicht minder respektlos wie vor ein paar Tagen auf dem Marktplatz unterbrochen. Allerdings ließ er dieses Mal keine bissige Bemerkung, auch befand sich in seinen Worten kein beleidigter Unterton, sodass sie von alledem nichts mitbekam. Sie hatte genug durchmachen müssen, da wollte Rhodgar sie nicht wegen einer solchen Lapalie zusätzlich aufregen. enn zweifellos hätte sie sich aufgeregt, so stürmisch und direkt, wie es ihre Art war."Nein, bitte Rhodgar, lass mich zuende sprechen. Ich wollte euch sagen. Also, ich habe mich bisher noch bei niemandem so sicher gefühlt, wie bei euch. Dieses Gefühl der Geborgenheit, des Schutzes und des Verständnisses, soetwas habe ich bisher noch nie erlebt. Ich möchte euch wirklich von ganzem Herzen danken. Wenn es jemals etwas gibt, das ich für euch tun kann."
Doch immoment gab es nichts dergeleichen. Also sah Syrus, der die gesamte Zeit über recht abseits gestanden hatte, auch keine Notwendigkeit darin, sich weiterhin in dem Krankenzimmer aufzuhalten. Er war müde, und seine strappazierten Knochen schrien geradezu nach Erholung. Also verabschiedete er sich ohne große Worte, was sicherlich ein wenig unhöflich war.
Erstaunt hatten Syrus und Nymphadora ihm hinterhergeschaut, wie er denn so plötzlich abgerauscht war. Und wie um sich ihm anzuschließen verkündete nun auch Renata, dass sie sich schlafen legen wolle. Sie jedoch besaß wenigstens die Höflichkeit, sich zu verabschieden.
Nun waren die beiden alleine im Zimmer. Ihre blicke trafen sich, und eine knisternde Spannung wurde aus einem undefinierbaren Grund aufgebaut. Mit geradezu auffordernden Blicken fragte die junge Lady:
"Und was machen wir jetzt? Zeigst du mir ein wenig das Kastell?"Rhodgar riss sich aus seiner Faszination los, und schaute sie entgeistert an. Was hatte sie da gesagt? Sie war gerade erst wieder bei Bewusstsein, und schon wollte sie auf große Erkundungstour gehen?
Nunut, das konnte sie bekommen.
"Von mir aus gerne. Warte, ich helfe dir raus."
So schlenderten die beiden durch den Gang, Nymphadora stützte sich weiterhin auf Rhodgar (ob dies allerdings unbedingt notwendig war ist fraglich), und fragte: "Wohin gehen wir als erstes?"
Darüber musste Rhodgar nicht lange nachdenken. Denn ganz vergesssen hatte er den Grund, warum Syrus und er sich anch Khorinis augemacht hatten, nicht. Er griff in seine lederne Umhängetasche, und befühlte einen ebenfalls ledernen Stoff. Gut, Oliries Rüstung war also noch da. Mit bestimmter Stimme antwortete er: "Nun, ich muss noch eine Art Botengang erledigen. Und meine Zielperson hält sich mit Sicherheit in der Bibliothek auf. Es ist Olirie, der Hüter unseres Kastells normalerweise kümmert er sich ja um die neuen, aber in diesem Fall nehme ich ihm nur Arbeit ab." Grinsend zogen die beiden weiter, bis sie schließlich vor dem Eingang der Bibliothek ankamen, und eintraten.
Und tatsächlich, Olirie war in den Hallen der Weisheit anzutreffen. Nun, zumindest sein Körper. Wo sein Geist sich befand, war fraglich, sein Körper jedoch starrte mit einer solchen Inbrunst auf den Kamin, dass Rhodgar sich schon fragte, ob es dort irgendetwas besonderes zu sehen gab.
"Ähm... Meister Olirie, ich bins, Rhodgar... wir sind aus Khorinis zurück, hier ist eure versprochene Rüstung." Er ging zu dem kleinen Tischchen neben Oliries Sessel, und legte das lederne Kleidungsstück darauf.
"Und ich habe hier noch jemanden mitgebracht, dessen größter Wunsch es ist, dem Zirkel beizutreten."
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| 20.12.2003 02:00 | #173 |
| olirie |
"Sieh in das Feuer. Siehst du die Flammen? Siehst du, wie sie tanzen? Siehst du, wie sie an dem Holz zehren? Was ist Feuer? Ist es ein Phänomän? Ist es etwas göttliches? Ist es Hitze, die sich farbig wiedergibt? Ist es ein Gas? Oder ist es gar ein Lebewesen?"
Erst jetzt konnte olirie seine Blicke vom Feuer losreißen, "Also, du sagtest, du hast die Rüstung? Wunderbar, warte kurz." Olirie erhob sich und lief schnell in sein Zimmer. In diesem ging er in seine Lagerkammer und entnahm sein altes Schwert. Mit diesem lief er wieder in die Bibliothek.
"Das hier ist mein altes Schwert, ich habe es schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt, doch müsste es dir noch gute Dienste leisten können. Ich habe es damals in der Kolonie erworben, es war mein erstes Schwert. Jetzt habe ich allerdings bereits ein besseres, daher brauche ich dieses nicht mehr. Hier, nimm, du kannst es haben." Der Priester gab Rhodgar das Schwert und nahm die Lederrüstung entgegen.
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| 20.12.2003 02:03 | #174 |
| HoraXeduS |
Das Kastell der Schwarzmagier erhob sich aus der Nacht. Dem Glasmacher Horaxedus entbot sie sich als etwas warmes, angenehmes. Heimatliche Gefühle durchströmten das verunsicherte Herz des Magiers. Der Tod des Jägers klebte noch immer an seinen Fingern und Horaxedus vermochte tief im Innern nicht einzuordnen, ob er etwas vollbracht oder vernichtet hatte. War es die Trophäe, die er dem Sterbenden geraubt hatte, welche ihn nun zweifeln ließ?
Der Schwarzmagier näherte sich dem knochenbeschlagenen Tor des düsteren Gemäuers und betrat selbiges ohne jeden Aufruhr. Ein Steinerner vabun akzeptierte die tiefe Verbeugung des Glasmachers, welcher sich schnurstracks auf den Weg in seine Werkstatt zu machen gedachte.
"Horax?" Eine vertraute, aber fern jedweder Erinnerung klingende Stimme unterbrach den Weg des Magiers. Ein Mann, dessen Vater er zu töten geholfen hatte, stand plötzlich vor dem Glasmacher. Töten. Tod. "Ich habe wieder getötet." murmelte Horaxedus leise und es kam ihm vor, als lege er seinem Gegenüber eine freundschaftliche Beichte ab. "Rock, ich habe ihn zur Strecke gebracht..."
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| 20.12.2003 02:26 | #175 |
| TheRock |
Nach langer Zeit hatte er endlich mal wieder ein bekanntes Gesicht entdeckt, war er es wirklich???? Er traute seinen schimmernden Augen nicht, sollte es wirklich Horaxedus sein, der Mann der ihm auf einem schweren und belastenden Weg zum Sieg über etwas unmenschliches geholfen hatte?? Seinem Vater???
Er war es, ohne Zweifel! Das konnte nur er sein! Mit schnellen Schritten hatte er den Glasbläser erreicht, sofort schmetterte er ihm seinen eigenen Namen an den Kopf:
Horax?
Doch anstelle einer normalen erwarteten Begrüßung kamen nur ein paar gemurmelte Worte, Worte die nichts gutes zu verheißen schienen, nicht so wie sie genutzt wurden, der Tonfall und dieser gequälte Gesichtsausdruck dazu...
Das musste echt ein schreckliches Erlebnis für ihn gewesen sein, doch wen hatte er getötet???
Rock zog seine Robe hinter sich her, sie schlug heute aber weit aus...Sprich gleich mein Freund, lass uns erst mal ein angemessenen Platz finden...wir...
Nein Rock, ICH habe wieder getötet, Ich... habe...
Seine Stimme versiegte, verging in unergründlichem genuschel und endete schließlich gänzlich...
Wen hast du getötet??? Aus was für einem Anlass????
Ein reges Interesse war in Rock erweckt, von einem Moment auf den anderen... Er hatte bei den worten töten und zur Strecke gebracht jedoch auch ein gewisses verlangen danach empfunden hier und jetzt auf der Stelle seinen Blutdurstenden Gedanken nach zu kommen und aus reiner Freude...
NEIN!!! Was denke ich da? Ruhig Rock, immer mit der Ruhe... er lauschte weiter den Worten seines Gegenüber... die Haare fiehlen ihm teilweise ins Gesicht, ein Windstoß trieb durch die Gänge...
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| 20.12.2003 02:38 | #176 |
| Nymphadora |
Zusammen betraten Rhodgar und Nymphadora die Bibliothek des Kastells. Nymphadora hatte noch nie Gelegenheit bekommen, etwas derartig pompöses zu betrachten. Die Bibliothek schien beinahe unendlich gross, doch war sie eigentlich im Moment eher weniger daran interessiert, in alten Büchern alte Geschichten nachzulesen, als vielmehr daran, zusammen mit Rhodgar das Kastell zu erkunden. Vor einem Kamin, etwas von den Beiden entfernt, saß ein Priester und blickte geradeheraus in die Flammen. Offenbar war dies Rhodgars Auftraggeber. Nachdem sich der Herr, dessen Aura allein schon unheimliche Macht auszustrahlen schien, seinen Blick von den Flammen gelöst hatte, verliess er kurzzeitig die Bibliothek, kam mit einem Schwert in den Händen zurück und übergab es Rhodgar, als Belohnung für die Erfüllung seines Auftrages, im Gegenzug nahm er die Lederrüstung, die Rhodgar für ihn in Händen hielt an sich.
Von Nymphadora jedoch, die Rhodgar ebenfalls erwähnt hatte, nahm er keinerlei Notiz.
So kam es schliesslich, dass das Duo die Bibliothek wieder hinter sich lies, um ihre knurrenden Mägen im Speisesaal des Kastells, dem Refektorium, zu besänftigen. Auch dieser Raum war nicht weniger wunderlich und herrlich, als alle anderen Räume des Kastells.
Nymphadora wollte es kaum glauben, kaum hatte man sich eine Speise gewünscht, kam sie prompt durch die Türe hereingeschwebt und landete sanft vor einem auf dem Teller. Es war einfach unglaublich ...
So abweisend sie auch von aussen aussahen, desto wundervoller waren diese dunklen Mauern dennoch von innen.
Nachdem sie beide schlussendlich vor Essen kaum noch atmen konnten, führte Rhodgar sie zur „immergrünen Esche“, wie er sie nannte. Laut seiner Erklärung war dies eigentlich der Innenhof des Kastells, nur stand in seiner Mitte eine Esche, die ihre grüne Pracht nie zu verlieren vermochte. Auch sollte das Klima dort stets dasselbe bleiben und sie niemals verändern ...
Als sie das, was ihr eben noch beschrieben worden war, dann vor sich sah, machte Nymphadora, wie schon so oft in der zuletzt vergangenen Stunde, grosse Augen.
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| 20.12.2003 02:51 | #177 |
| HoraXeduS |
Es war ein erstaunlicher Zufall, dass ausgerechnet einer seiner alten Weggefährten Horaxedus über den Weg lief, als es dem Magier alles andere als gut ging. Bislang hatte der Glasmacher sich immer auf sein Zimmer zurückgezogen, wenn er Ablenkung oder Ruhe brauchte. Heute, jetzt, in diesem Moment gar, probierte er etwas neues. Vertrauen.
Rock und Horaxedus machten sich auf den nur kurzen Weg ins Kastell. Noch während sie unterwegs waren, begann der Glasbläser seinem Freund zu erzählen. "Ich bin üblen Menschen auf der Spur. Mörder, durchtriebene Meuchler, ich muss sie zur Strecke bringen!"
Rock blickte kurz auf. Die beiden Schwarzmagier hatten bereits das Refektorium erreicht und sich wortlos der Speisen bedient, derer sie verlangten. Der eine, Zuhörer der Geschichte des Horaxedus, hatte bereits einen riesigen Haufen Leckereien vor sich stehen. Der andere, der Mann, der Ronan den Jäger in der vergangenen Nacht getötet hatte, war zu aufgeregt, sich etwas zu essen zu wünschen.
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| 20.12.2003 02:56 | #178 |
| Rhodgar |
In der Tat, es machte Rhodgar Spass, seine Begleiterin durch das Kastell zu führen, ihr alles zu erklären, und zu versuchen, ihr die Faszination der unheiligen Hallen ein Stück weit näher zu bringen.
Nun hatten sich die beiden unter die Esche gesetzt, Rhodgars Lieblingsplatz. Hier hatte er schon viele Stunden verbracht, viele Male hatte ihm die Esche vor seiner Zeit im Kastell Kraft und Trost in den tristen Tagen gegeben, und viele Male hatte er auch, wie jetzt gerade, einfach nur unter ihr gesessen, sich ein wenig Essen in den Magen gestopft und die Tage einfach ausklingen lassen. Doch war er zu den Zeitpunkten immer alleine gewesen. Nun jedoch hatte er eine wunderschöne, junge Frau an seiner Seite, deren Aufmerksamkeit er sichtlich genoss. Es war komisch, normalerweise verspürte er etwas Seltsames, wenn er mit Frauen seines Alters alleine war. Vielleicht war es Scham oder die Angst, etwas falsch zu machen.
Nun jedoch fühlte er nichts dergleichen. Dies mochte wohl mit daran liegen, dass mittlerweile etwas Besonderes aus ihm geworden war. Er war nun schon seit längerem im Zirkel, hatte sogar schon die erste Beförderung hinter sich. Das hatte ihm allem Anschein nach eine ganze Portion Selbstvertrauen gegeben.
Nach ein paar Stunden des Erzählens, sie hatten über die verschiedensten Dinge gesprochen, über ihre Kindheit, aber auch über ihre Zukunftspläne, stand Rhodgar allerdings auf. Trotz allem war er aber immer noch ein Mensch, und ein Mensch verspürte nun einmal irgendwann den Drang zur Müdigkeit. Zu Nymphadora flüsterte er, um eventuell andere, schlafende Mitglieder des Zirkels, nicht unnötig zu stören: "Ich werde mich nun auf mein Zimmer begeben, und mich dort ersteinmal richtig ausschlafen. Nach all den Strapazen der letzten Tage würde dir... verzeiht, würde euch ein bisschen Schlaf ebenfalls gut tun, denke ich. Ich wünsche euch eine gute Nacht. Achja, die Gästezimmer sind dort hinten, einfach die Tür davorne rein, und immer weiter geradeaus, sie sind unverfehlbar. Eine angenehme Nachtruhe wünsche ich euch."
Er hatte sich bereits umgedreht, als nocheinmal Nymphadoras Hand auf seine Schulter fuhr, und er herumwirbelte. Da stand sie nun, ihre Augen glänzten mysteriös im Mondlicht, und auf einmal kam ihr Mund gefährlich nahe an den seinen, doch glitt er vorbei und drückte ihm einen Kuss auf die Wange."Gute Nacht Rhodgar. Ich fände es schön, wenn du mich in Zukunft duzen würdest."Und schon war sie verschwunden. Einfach so, von einer Sekunde auf die anderen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Rhodgar noch total benommen war, von dieser zärtlichen Berührung.
Frauen, dachte er nur, ein Mysterium für sich.
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| 20.12.2003 03:13 | #179 |
| TheRock |
Horaxedus schien dem hohen Schwarzmagier heute doch sehr verändert, auch wenn er ihn schon länger nicht mehr gesehen hatte...
Nichteinmal etwas zu Essen hatte er sich kommen lassen, ob er krank war?? oder Nur angespannt??
Wer sind diese Menschen denen du auf der Spur bist, und was hast du mit ihnen zu tun???
Rock stopfte sich währenddessen noch ein Hähnchenflügel in den Mund, die einzelnen Knochen flogen kurz darauf säuberlich, ja fast glänzend aus seinem nun zugespitzten Mund direkt auf einen Knochenstapel...
Er blickte Horax etwas nachdenklich an, er schien sich doch grundlegend geändert zu haben, oder war es die besonderen Umstände zu verdanken dass er auf der Suche nach Rocks Vater so kühl und gelassen agiert hatte???
Er schien ein einziges Rätsel...
selbst für Rock...
Eine weiter gebratene Kartoffel verschwand auf nimer wiedersehen in Rocks Rachen...
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| 20.12.2003 03:31 | #180 |
| HoraXeduS |
Die Lust am Essen war eine der wenigen sinnlichen Freuden, die sich der Glasmacher Horaxedus unter normalen Umständen überhaupt im Kastell zu gönnen pflegte. Nur in wenigen Ausnahmefällen hatte es je dazu kommen können, dass der Schwarzmagier während einer Mahlzeit auf irgendjemanden außer sich selber hatte achten müssen.
Nun aber hockten sich zwei Männer im Refektorium gegenüber, deren Intention durchaus ohne Umschweife als Nahrungsaufnahme bezeichnet werden konnte, Auf der einen Seite ein aufrecht sitzender, aufmerksam seinem Gesprächspartner folgender Mann mit eigenartigen, aber doch menschlich anmutenden Augen. Auf der anderen Seite Horaxedus, ein Magier von kräftiger Statur und schwächelndem Geist: Warum nur verspürte Horaxedus keinerlei Hunger? Die Mahlzeit Rocks war verführerisch. Doch eine Kleinigkeit hätte jeden anwesenden Hungrigen von den Fleischtöpfen der soeben stattfindenden Mahlzeit abgehalten: Es war das Esssen des seit langem als Mitglied des Zirkels im Kastell weilenden Magiers Rock.
Der zunehmende Hunger schwächte unterdessen das Gegenüber des Mannes, der soeben der Nahrungsaufnahme in den Räumlichkeiten des Kastells frönte: Horaxedus' Kräfte ließen nach. Dennoch, eine Information, und sei sie für die unnütze Nachwelt bestimmt, hatte von diesem Tisch im Speisesaal des Kastells auszugehen: "Ich habe einen Jäger getötet. Einen Menschenjäger.
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| 20.12.2003 03:51 | #181 |
| TheRock |
Bisher war das Mahl des Rock doch recht vorzüglich gewesen, doch als sein Gegenüber anfing von einem Menschenjäger zu reden den er erlegt haben wollte, da verschlug es ihm doch den Hunger, er hatte schlagartig keinen Apetit mehr, doch nicht weil er es wiederwärtig fand, sondern weil es ihn doch recht doll interessierte...
Du sagtest einen Menschenjäger??
Er legte Messer und Gabel zur Seite und formte mit den Händen ein Spitzdach auf dem Tisch, eine Pose die bei ihm nur eins symbolisierte, die volle aufmerksamkeit und interesse!
Ja, ich traf ihn nahe Onars Hof an, und dort geschah es auch... ich ermordete ihn!
Ein kurzes schweigen trat in den Raum,
ehe sich Horaxedus dazu entschloss weiter zu reden...
Sein Name war Ronan, er soll ein Mitglied einer Vereinigung gewesen sein die sich "Der Schwertfisch" nennt, mehr weiß ich nicht, aber ...Wiedermal versagten ihm seine Stimmbänder, Rock sah sich verwundert den Glasmacher an, so stattlich gebaut und doch so verletzlich...Ein Widerspruch an sich...
Sie saßen dort eine lange Zeit, keiner sagte ein Wort...
Sie kommunizierten auf einer nonverbalen Ebene, nicht jeder war im Stande dies zu deuten...
Rocks Essen wurde abserviert... lediglich ein Glas Wein blieb stehen...
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| 20.12.2003 08:57 | #182 |
| meditate |
meditate schlief. sie schlief im thronsessel des kleinen Krönungssaales in dem sessel, den nur don-esteban einmal entweiht hatte.
wie sie hier hergekommen war lag im dunkel der nacht. zu ihren füßen zudammengerollt schlief azathot. ein großes, prächtig beschlagenes buch in den händen. beide sahen aus, als hätten sie sehr gelitten.
als hätten sie sehr gelitten.
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| 20.12.2003 15:25 | #183 |
| Nymphadora |
Nymphadora konnte sich nicht erklären, wie es am Vorabend zu dem engen Kontakt zwischen ihr und Rhodgar gekommen war, doch sie bereute es nicht. Viel mehr sah sie Rhodgar als einen sehr vertrauenswürdigen Mann und überaus guten Freund, dem sie, genau wie Syrus, schon nach der kurzen Zeit, die sie erst zusammen hatten verbringen durften, ihr vollstes Vertrauen schenkte.
Nachdem zuerst Syrus dann Renata und schliesslich auch Rhodgar sie aufgrund ihrer zunehmenden Müdigkeit am vorigen Abend allesamt verlassen hatten, hatte auch Nymphadora nach einem warmen Bett Ausschau gehalten. Doch eines der leeren Gästezimmer war nach Rhodgars Wegbeschreibung schnell gefunden. Sie lies sich auf dem grossen warmen und vor allem herrlich weichen Bett nieder und wollte schon ruhen, als sie den Badezuber, der, mit offenbar angenehm warmen Wasser gefüllt, am anderen Ende des Raumes stand. Rasch hatte sie sich nach ungebetenen Gästen umgesehen und als sie sicher war das sich niemand ausser ihr selbst im Raum aufhielt, ihre Kleidung abgestriffen, um sich schlussendlich mit einem zufriedenen und entspannten Lächeln in den Zuber zu legen. Ihre Wunde, die eigentlich im Wasser furchtbar hätte schmerzen sollen, war dank Renatas professionell gebundenen Verbandes kein Hindernis. Nach gut einer halben Stunde, als sie das Gefühl hatte vollkommen rein zu sein, hüllte sie sich in ein flauschiges Badenhandtuch, das bis vor kurzem noch an der Wand gehangen hatte, legte sich wieder in ihr Bett und schlief vollkommen zufrieden mit sich und der Welt ein.
Sobald das gleißend helle Sonnenlicht durch das Zimmerfenster flutete und den Anbruch des nächsten Morgens ankündigte, richtete Nymphadora sich fröhlich ausgeschlafen und voller Elan wieder auf, zog sich fix ihre Kleidung an und verliess das schöne Gästezimmer.
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| 20.12.2003 16:38 | #184 |
| meditate |
irgendetwas weckte meditate. sicher war es der schwere körper von azathot, der auf ihren füßten gelegen hatte.
"ich bin im kastell?"
erstaunt sah meditate sich um, betrachtete dann sich und den zu ihren füßen fest schlafenden magier azathot.
"hab ich geträumt? wieso hatte ich so einen wirren traum von einem lichtlosen land und einem aussichtslosen kampf gegen alte götter?"
meditate schob unwillig den schweren körper des noch immer schlafenden azathot von den füßen. ein tapferer mann war er in ihrem traum gewesen.
meditate betrachtete ihn einen moment. er hielt in den händen sein blutverklebtes schwert, ein sehr merkwürdiges blut......
dann betrachtete meditate ihre hände. sie waren schwarz und über und über mit brandwunden übersäht.
"ein spiegel" rief sie und sofort erschien vor ihr ein dämon, der einen spiegel in seinen pranken hielt. meditate starrte einige minuten sprachlos hinein. aus einem rußgeschwärzten gesicht starrten sie zwei übermüdete und erschöpfte augen an.
"ich hab das nicht geträumt!"
im gleichen moment traf sie die erkenntnis wie ein schlag: dann waren auch ihre brüder arctus und dûhn tot und der dunkle und sergio..."
meditate schleppte sich weg von dem thron. welcher frevel hatte sie sort hin geführt? sie hatte durch ihr törichtes verhalten so viel tod gebracht, tod den besten freunden!
meditate bat einen der dämonen, sie auf ihr zimmer zu geleiten, allein hätte sie dien weg wohl nicht mehr geschafft.
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| 20.12.2003 17:06 | #185 |
| Syrus |
Erst ziemlich spät am Nachmittag, eigentlich war es schon fast Abend, erwachte der junge Magier aus seinem tiefen Schlummer, welcher dringend notwendig für ihn war, um sich von all den Strapazen der letzten Tage zu erholen.Als Syrus müde seine Glieder vom Körper streckte und ein lautes Gähnen seinem rachen entwich fiel ihm zum ersten Mal auf, dass er sich in diesem Bett vollkommen wohl fühlte.Es schien, als hätte es die perfekte Höhe und Weiche, auch das Kissen und die Decke waren wie auf Syrus zugeschneidert.Weder die Betten in der Taverne zur toten Harpyie noch jene in den Hotels in der Stadt konnten sich mit diesen himmlischen Betten hier im Kastell messen.Oder war es einfach die düstere Athmosphäre hier, die dem jungen Dieb einen solch erholsamen Schlaf gewährte?
Wie auch immer, jedenfalls dauerte es einige Minuten bis Syrus sich dazu durchringen konnte, sein weiches Bett zu verlassen.Immer wieder wickelte sich in seine warme Decke ein und brachte es einfach nicht fertig aufzustehen.Erst nachdem sich eine nervtötende Fliege im Zimmer des Magiers breitmachte, deren Summen jegliche Gedanken an Schlaf erloschen ließen, sprang Syrus binnen Sekunden aus dem Bett.
Das ertse Mal seit einigen Tagen ging Syrus auf seine stabile Holztruhe zu und öffnete das Schloss mit einigen schnellen Handgriffen, woraufhin ein schwarzes Stück Stoff zum Vorschein kam, bei dem es sich zweifelsfrei um die Magierrobe des jungen Diebes handelte.Nachdem Syrus seine Robe endlich wieder am Körpe trug, fühlte er sich wie neu geboren, es war ihm, als ob neue Kräfte durch seinen Körper flossen.
Gut gelaunt verließ der junge Dieb sein Zimmer und begab sich die Treppe hinab in das Erdgeschoss.Syrus wollte wieder einmal in die Bibliothek gehen, wo noch immer ein haufen Bücher auf ihn warteten, welche er beim Antritt der kleinen Reise nach Khorinis vollkommen außer Acht gelassen hatte.
Sobald der junge Dieb das Portal der Bibliothek durchschritten hatte, kam in ihm wieder das gewohnte Gefühl der Egrfurcht auf und er schlich förmlich zu seinem Lesetischchen, wo er sich in den weichen Sessel fallen ließ.Sofort schoss seine Hand zu dem obersten Buch auf dem Stapel, er erinnerte sich daran, dass er die ersten Seiten bereits gelesen hatte, doch das meiste hatte er schon vergessen, also begann er einfach von Neuem.
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| 20.12.2003 23:21 | #186 |
| Nymphadora |
Nachdem Nymphadora das Gästezimmer verlassen hatte, begab sie sich zuerst einmal ins Refektorium. Ihr war es dort ganz allein zwar ein wenig unheimlich, doch die Anspannung war schnell verschwunden, als vor ihr, wie schon am Vortag, die herrlichsten Speisen nur durch die Kraft ihrer Gedanken, direkt vor ihr auf dem Teller erschienen. Sie konnte sich nicht wirklich erklären, wie dies möglich war, doch sie konnte sich hier Kastell ohnehin so e
Vieles nicht erklären ... im Moment war sie daher einfach glücklich und genoss vollen Herzens eine der saftigen Scanvengerkeulen, die sich eben noch auf ihrem Teller befunden hatte.
Nymphadora war nun dort, wo sie seit ihrer Ankunft in der Hafenstadt sein wollte. Sie hatte ein paar gute neue Freunde gefunden – Ihr war einfach nur wohl ums Herz.
Bald hatte sie das Refektorium wieder verlassen, ihr Teller und ihr Glas waren geleert, und so sah sie auch keinen Grund mehr, sich noch länger dort aufzuhalten. Eine Zeit lang striff sie ziellos durch das Erdgeschoss, suchte noch einmal die Eingangshalle, die von dem riesigen Pentagramm, das sich in ihrer Mitte befand, eingenommen wurde, auf. Dann machte sie sich auf den Weg in die Bibliothek, denn auch dieser merkwürdige Raum, der wenn man ihn betrat schlagartig grösser zu werden schien, faszinierte sie sehr und war durchaus eine kleine Erkundung wert. Zu ihrer Überraschung und Freude erspähte sie dort jedoch Syrus, wie er hinter einem ansehnlichen Stapel Bücher vergraben, über einem überaus alten Buch brütete. Offensichtlich war er sehr beschäftigt, Nymphadora überlegte kurz, ob sie ihn wirklich ansprechen sollte. Doch sie verspürte den starken Wunsch nach Gesellschaft, also trat sie langsam auf hin zu. „Hallo Syrus, sag, hättest du nicht eventuell Lust, dich von diesen alten Schinken zu entfernen und ein wenig mit mir zusammen durch das Kastell zu wandern?“
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| 20.12.2003 23:32 | #187 |
| Syrus |
Etwas überrascht und aus der Konzentration gerissen schoss der Blick des Magiers binnen Sekunden über den Rand des Buches hinaus, wo sich die schöne Nymphadora zu erkennen gab.Noch bevor sie ihr Anliegen geäußert hatte, hatte Syrus das alte Buch zugeklappt, wobei einige fine Staubkörnchen durch die Luft flogen.Der junge Dieb war mehr als erfreut darüber, dass der Frau etwas an seiner Gesellschaft lag, zumindest hoffte er dies, doch wieso sollte sie ihn sonst danach fragen, ob er mit ihr durchs Kastell wandern wolle?
Ein freundliches Lächeln zauberte sich auf das gesicht des Magiers als er das Buch wieder auf den Stapel legte und von seinem Stuhl aufstand, nun hatten die Bücher so lange gewartet, da war dieser eine Tag nun auch scon egal.Es freut mich sehr, dass dir etwas an meiner gesellschaft liegt, Nymphadora.Und um auf deine Frage zurückzumokmmen, es ist mir eine Freude, dieses verstaubte Buch beiseite zu legen, um mit dir einen Rundgang durch das Kastell zu machen.Aber sag, schaffst du es überhaupt mit deiner Verletzung so weite Strecken zurückzulegen?Ich bin kein Heiler, aber ich bin mir sicher, dass du dich etwas ausruhen und schonen solltest.Aber so wie ich dich bis jetzt kenne, willst du möglichst viel hier erleben, oder?
Nachdem die junge Frau die rein rhetorische Frage des Magiers bejaht hatte, striff sich dieser ein paar falten aus seiner Magierrobe und streckte sich dann ausgiebig, denn das Sitzen in diesen Weichen Stühlen machte ihn immer etwas müde.
Ohne ein festes Ziel verließen die beiden dann die Bibliothek, gelangten nach wenigen Schritten in die kreisrunde Eingangshalle, wo wie immer eine Statue wachte.Von dort aus gingen sie weiter in den idyllischen Innenhof, der zu dieser Tageszeit eine besondere Aura austrahlte.Eine kühle Brise wehte durch die Blätter der Esche, was ein liebliches Rascheln zur Folge hatte.Der Mond war längt aufgegangen und stand hoch am Himmel, sodass der gesamte Innenhof in ein fahles Licht getaucht war, die mystische Athmossphäre war einfach überweltigend.Auch Nymphadora bemerlte dies, wie Syrus an ihrem entzücktem blick erkannte.Recht schön hier, oder?
Ähm..was ich dich fragen wollte, was hast du nun vor?Wirst du hier im Kastell bleiben?
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| 20.12.2003 23:48 | #188 |
| Sengert |
Irgendwo da, wo wirklich niemand sonst im Kastell war, lief noch immer ein Mann umher. Sengert hatte bereits wieder einen Bart. Seit Tagen bereits ernährte er sich von nichts als Staub, Tau und Zierpflanzen, die hie und da die unendlichen Korridore des Kastells des ZUX zierten, wie es ja ihre namensgebende Aufgabe war. Und ich, sinnierte Sengert, bin heute nichts weiter als Zierath dieser Gänge, durch die ich nicht durchblicke. Der hübsche Kaufmann wollte endlich raus hier, raus aus dem Kastell. Warum nur konnte er den Ausgang nicht wiederfinden? Vielleicht, weil er die Botschaft noch nicht überbracht hatte?
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| 20.12.2003 23:55 | #189 |
| Nymphadora |
Ach ja – ihre Wunde, nach dem schönen Bad, der erholsamen Nacht und dank Renatas Verband machte diese eigentlich kaum noch Beschwerden. Nymphadora hatte sie schon fast aus ihren Gedanken verbannt, doch nach Syrus’ Frage kam es ihr selbst ein wenig seltsam vor, dass sie sich schon wieder den ganzen Tag über in den düsteren Gängen des Kastells herumtreiben konnte ...
Als der Magier sich von seinem Stuhl erhoben hatte, fiel ihr sofort auf dass er nun eine Robe trug, das gleiche schöne Stück, das auch Rhodgar sein Eigen nannte. Ihr gefiel der Anblick, Syrus sah so noch um einiges stärker und eleganter aus, als er vorher schon gewesen war.
Zusammen mit ihm kehrte sie noch einmal in die Eigangshalle zurück, dort betrachteten sie eine Zeit lang die merkwürdige Statue, daraufhin ging es dann in den Innenhof, von dem Nymphadora schon zu diesem Zeitpunkt sagen konnte, dass ihr dieser Raum von allen wunderbaren Räumen, die das Kastell beherbergte am allerbesten gefiel.
Kurze Zeit herrschte eine unruhige Stille zwischen den Beiden, wo doch keiner von ihnen so recht wusste, was er nun sagen sollte und sich gleichzeitig keinesfalls dumm anstellen wollte. Dann brach Syrus das Schweigen, er stellte ihr ganz plötzlich eine Frage, die ihn offenbar sehr zu beschäftigen schien.„Ähm ...was ich dich fragen wollte, was hast du nun vor? Wirst du hier im Kastell bleiben?“
„Natürlich möchte ich sehr gerne hier bleiben.“
Sagte sie wie aus der Pistole geschossen, denn sie konnte sich zur Zeit keineswegs vorstellen, diesen Ort jemals wieder zu verlassen. „Das muss wohl heissen, dass du auch in die Reihen der Diener Beliars aufgenommen werden willst, richtig?“
„Ja, sehr gerne sogar mein Lieber, nichts lieber als das – aber, wie wird man eigentlich ein Diener Beliars ... ?“
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| 21.12.2003 00:05 | #190 |
| Renata |
Es war nicht zu verkennen: das Kastell füllte sich wieder, die Bewohner begannen, zurück zu kehren. Zwar hatte Renata noch keinen einzigen der ihr noch unbekannten Kastellaner zu Gesicht bekommen, doch war das Gebäude jetzt wieder angefüllt von Geräuschen, wie sie Menschen verursachen, einfach, in dem sie dort leben. Entferntes Türenschlagen hier, ein paar Schritte da, ein Lachen oder ein paar Worte dort. Ein Kommen und Gehen. Noch nicht annähernd so, wie es in einem Haus dieser Größe sein sollte, aber ein Anfang. Von Weitem hatte sie sogar beobachten können, dass der Neuzugang der gestrigen Nacht, Nymphadora, bereits wieder im Innenhof lustwandeln konnte. Gut so. Gut das Sichfüllen des Kastells und gut das Lustwandeln.
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| 21.12.2003 00:21 | #191 |
| Syrus |
Syrus hatte gar keine andere Wahl, er musste einfach dem entspannend klingenden rascheln der Blätter im Wind lauschen.Beinahe hätte er überhört, was Nyphadora mit ihm sprach, doch er richtete im letzten Moment seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau.
Der junge Dieb war sehr erfreut darüber, dass Nymphadora anscheinend hier im Kastell bleiben wollte, sie wollte sich ja sogar dem Zirkel anschließen.Nun, falls du dich bereit dazu fühlst, unserer Gemeinschaft beizutreten, so empfehle ich dir den Priester Olirie aufzusuchen.Soweiz ich informiert bin, kümmert sich er um die Neuzugänge.Er war es übrigens auch, der mich in die Reihen des Zirkels aufnahm.
Wider richtete Syrus seinen Blick in die Ferne, die Schatten der Nacht lagen über der Insel und man konnte nicht besonders viel erkennen, doch gerade das war es, das den jungen Dieb faszinierte.Wie gebannt starrte er in die Finsternis und versuchte sie mit seinen Augen zu durchbrechen, er versuchte zu sehen, was jenseits der Dunkelheit lag.
Doch er wurde aus der Konzentration gerissen als Nymphadora fragte, ob dieser Olirie nicht der sei, für den die Lederrüstung bestimmt war.Der Magier erklärte der jungen Frau, dass sie recht hatte, und, dass sie Olirie auch schon begnet sei.
Und in gewisser Weise, hat er zu deiner Reise hierher auch beigetragen, denn hätte er Rhodgar und mich nicht losgeschickt um eine Rüstung zu besorgen, dann wärn wir uns wohl niemals über den Weg gelaufen.
Syrus musste bei dieser bemerkung selbst schmunzeln und auch auf dem Gesicht von Nymphadora war ganz eindeutig ein Lächeln zu erkennen.
Nun geschah es zum ersten Mal, dass dem Magier hier im Innenhf kalt wurde, ansonsten war die temperatur hier, wie im Rest des Kastells, immer recht angenehm, doch nun verspürte der junge Dieb ganz eindeutg Kälte.Irgendwie ist mir kalt, lass uns wieder rein gehen, ja?
Während die beiden den Innenhof verließen, dachte Syrus darüber nach, ob es cielleicht der kühle Wind war, welcher ihn frösteln ließ, oder vielleicht die Aufregung, die er seit Kurzem fühlte, wenn er sich bei Nymphadora befand.
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| 21.12.2003 00:40 | #192 |
| Nymphadora |
„Na ja, auch wenn er dazu beigetragen hat, dass ich jetzt hier bin, besonders interessiert scheint er ja nicht an mir zu sein. Ganz im Gegenteil er hat mich ja Gestern sogar vollkommen ignoriert.“
Lies Nymphadora schmollend ihre Meinung über Olirie verlauten, als sie den Innenhof bereits verlassen hatten und sich schon wieder in der Eingangshalle befanden.
„Nymphadora, sprich nicht so über ihn. Er ist ein Priester der dunklen Mächte – und Hüter des Kastells noch zugleich. Der Mann hat sehr viel wichtigeres zu tun, als jeden Neuankömmling, der hier auftaucht zu begrüssen!“
Sagte Syrus sehr eindringlich und mit grossem Respekt. Nymphadoras Gesichtsausdruck, blieb kurz versteinert, sie wusste nicht so recht, was sie nun sagen sollte. Sie wusste nur, dass es auf jeden Fall ein Fehler gewesen war, so über den Priester gesprochen zu haben. Nach ein paar Minute, sobald sie sich wieder einigermassen gefangen hatte, entfuhr ihrem Mund eine stotterige Entschuldigung.
„Oh, tut mir leid, das wollte ich nicht ... nächstes Mal werde ich mir sicherlich sehr viel genauer überlegen wie ich über Jemanden spreche, der mir völlig unbekannt ist ...“
„Nun, so schlimm ist es ja auch wieder nicht, beruhige dich wieder.“Beschwichtigte sie der freundliche und edle junge Mann, der neben ihr stand und seinen rechten Arm über ihre zittrige Schulter gepackt hatte, Syrus. Dankend sah Nymphadora zu ihm auf.
„Sag Syrus, wohin soll unser Weg nun führen, wo wir doch den Innenhof verlassen haben?“
Fragte sie ihn interessiert und weit weniger stotterig.
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| 21.12.2003 00:52 | #193 |
| HoraXeduS |
Horaxedus blickte sein Gegenüber lächelnd an. Sie hatten außergewöhnliche Dinge gemeinsam erlebt, einander gar das Leben gerettet. Dass sie dabei nie wirklich Freunde geworden waren, schien beiden nicht viel zu bedeuten. Einen Menschen zu schätzen, zu respektieren, egal ob er leuchtende oder durchsichtige Augen hatte, das war es worauf es wirklich ankam, oder nicht? Der Glasmacher hatte bereits zu viel über den Schwertfisch erzählt. Die Gedanken an Worgo und das, wofür er stand, galt es längst noch zu überdenken, darüber gab es nichts zu reden. Und nicht ein Wort mehr wollte Horaxedus über den Mann verlieren, den er vor kurzem getötet hatte. Es war dem Magier egal, ob sein Gesprächspartner beleidigt sein würde oder nicht. Das Thema war beendet.
Der Glasmacher schaute auf. Interessanterweise lächelte ihn Rock offen an, mampfte eifrig an seiner Mahlzeit, doch beleidigt wirkte er gewiss nicht. Horaxedus hatte ihn vielleicht unterschätzt. Ihm gegenüber saß kein unreifes Klatschweib sondern ein Schwarzmagier, der um einiges mehr Erfahrung im Zirkel gesammelt hatte als er selbst.
"Ich habe eine Idee." grinste Rock, als verzeihe er Horaxedus selbst die Zweifel und Gedanken, die nie ausgesprochen worden waren. "Warum zum Henker holen wir uns nicht etwas aus dem Wald, was wir mit eigenen Händen erlegt haben und bereiten es selber zu?"
Horaxedus schwieg und schaute etwas überrascht auf. "Selber zubereiten? Auf einem Rost oder so?" Der Gedanke war verlockend. Genügend Gerstensaft vorausgesetzt, war so ein Grillen nicht verkehrt. Scheiss auf das Wetter. "OK." Der Glasmacher erhob sich von seinem Platz und zurrte sein Zeug zusammen. Rock stand bereits lachend an der Tür. "Mal sehen, was wir erwischen!"
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| 21.12.2003 00:58 | #194 |
| Syrus |
Nunja, wohin sollte es nun gehen?Diese Frage stellte sich auch Syrus, und er hatte eigentlich nicht die leisteste Ahnung.Die beiden seiner meinung nach größten Wunder des Kastells, die Bibliothek und das Refekzorium, hatte sie ja bereits gesehen, und allzu gut kannte sich der Magier auch noch nicht in diesem Gemäuer aus.Also marschierten die beiden einfach mal drauf los, irgendetwas interessantes würden sie schon sehen.
Tatsächlich gelangeten sie nach kurzer Zeit zu dieser kalten Steinstiege, welche Syrus zusammen mit Rhodgar vor einiger Zeit hinabgestiegen war.Nachdenklich blieb der junge Dieb davor stehen und warf einen kurzen Blick nach unten, dort wa jedoch nichts zu erkennen.Als er Nymphadoras fragenden Blicke sah, verwandelte sich sein ernster Gesichtsausdruck in ein viel freundlicheres Lächeln und er begann die junge Frau über die Katakomben unter dem kstel aufzuklären.
Diese Treppe führt hinunter, in den Keller, die Katakomben, oder wie immer du es nennen willst.Rhodgar und ich wagten es vor einiger zeit dort hinunter zu gehen und wir sahen Dinge, die wir und gar nicht vorstellen konnten.Allerdings ging es uns auch ganz schön an den Kragen und beinahe wären wir beide dort nicht mehr lebend herausgekommen.Also bitte, geh dort nicht hinunter, zumindest nicht alleine.
Den letzten Satz hätte sich der junge Dieb eigentlich sparen können, aber er sorgt sich aus irgendeinem Grund um Nymphadora.
Nun begaben sich die beiden in das Refektorium, um ein kleines Nachtmahl zu sich zu nehmen.Sie setzten sich an einen der vorderen Tische und schon wenige Augenblicke später, standen die Speisen, an die sie dachten, schon vor ihnen.Syrus machte sich über ein gutes Stück geräucherten Speck her, während sich Nymphadora mit einem simplen Stück Brot und einem Glas Wasser begnügte, wahrscheinlich hatte sie schon gegessen.Während des Mahls sprachen sie wenig miteinander, erst als beide fertig waren, wurde das Schweigen gebrochen und die junge Frau verabschiedete sich.
Es war verständlich, dass sie müde war, immerhin hatte sie viel Kraft verloren und war mit ihrer Wunde beinahe den ganzen Tag im Kastell herumgelaufen, sie hatte also einen guten Grund um müde zu sein.
Ich wünsche dir eine gute und erholsame nacht!
Rief ihr der junge Dieb noch entgegen, bevor er ebenfalls aufstand und auf sein Zimmer ging.
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| 21.12.2003 01:22 | #195 |
| TheRock |
Die zwei dunklen Gestalten verließen nun gemeinsam das Refektorium, obwohl der eine gerade erst was verspeißt hatte machten sie sich doch auf um etwas zu jagen, was würden sie wohl finden??
Was würde sich ihnen als erstes als Opfer darbieten???
In voller Montur verließen die zwei nun das Kastell, sie durchschritten das monströse Eingangsportal und hatten kurz darauf das Kastell hinter sich gelassen, doch lange noch vernahmen sie das klappernde Geräusch und Geschnatter der Skelette an den Flügeltüren des Portals, zum Glück flogen ihnen nicht wieder Knochen nach, damit hatte Rock schlechte Erfahrungen gemacht...
Sie hatten auch schon bald ein nettes Plätzchen für ihr Vorhaben gefunden, doch leider noch kein Potentielles Opfer zum Jagen erspäht...
Sie blieben stehen, blickten sich um...
Etwas Staub schwebte um ihre Füße, die langen Roben schimmerten teilweise schon gräulich, dort wo sie fast den boden berührten...
Ein leichter Wind kam auf...
Es raschelte nahe ihnen in den Bäumen und Sträuchern...
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| 21.12.2003 01:24 | #196 |
| Rhodgar |
Unnatürlich lange hatte Rhodgar an diesem Tag geschlafen. Um genau zu sein war er erst gegen Abend erwacht. Völlig verdattert hatte er dreingeschaut, als er die untergehende Sonne betrachtete hatte, die ihre rötlichen Schleifen anmutig über das ganze Land schickte. Im ersten Moment hatte Rhodgar befürchtet, irgendetwas wäre mit der Zeit geschehen, und die wildesten Fantasien durchlebt. Er hatte sich seltsamerweise ausgemalt, wie sich der Tagesablauf der Menschen radikal hatte verändern müssen, wie am ursprünglcihen Tage nun Finsternis die Herrschaft übernommen hatte, und in der eigentlichen Nacht die Sonne ihre Strahlen wie Fühler weit ausstreckte.
Dies hatte sich jedoch als unbegründet erwiesen, nachdem er hastigen Schrittes und mit einer gewissen Anspannung, die sich stramm wie ein Seil um seinen Körper wickelte, durch einen der endlosen Gänge geschlendert war, auf der Suche nach Klarheit. Und eben jene konnte ihm doch mit Sicherheit dieser Dämon, der da so majestätisch vor ihm schwebte, gut beschäftigt mit dem Nichtstun. Lange Zeit war es her, dass Rhodgar mit einem Dämonen kommuniziert hatte. An die mit seinen Worten verbundenen Schmerzen mitten in seinem Kopf hatte Rhodgar nicht gedacht, als er die Worte "Ist es Abend?" aussprach. Die Reaktionn ließ, wie es bei Dämonen so üblich war, nicht lange auf sich warten. Ein Zwicken vorerst, dann jedoch ein Ziehen und Stechen, so in etwa konnte man die zu erleidende Pein beschreiben.
Mit bebender, in Rhodgars Kopf noch immer wiederhallender Stimme hatte der Dämon geantwortet: "In der Tat ist es Abend, wozu habt ihr Menschen eure Augen, wenn ihr sie nicht benutzt?"
Dies ließ Rhodgar stutzen. Und zwar so sehr, wie er es noch nie getan hatte. Was hatte diese Kreatur der Unterwelt gerade zu ihm gesagt? Er solle seine Augen benutzen? An sich war solch ein Satz ja nichts Bestrafbares, jedoch wunderte sich Rhodgar schon, dass er von einer Kreatur wie diesem Dämon ausgesprochen worden war. Normalerweise hatten Dämonen nichts Überflüssiges zu reden, hatten sich nicht zu wundern und hatten blind die ihnen gegebenen Befehle zu befolgen. Umso erstaunlicher war es nun, dass dieses Geschöpf Rhodgar offenbar nicht ernst genommen hatte.
Ein paar Sekunden lang herrschte Stille... Stille, in der Rhodgar abermals über diesen Satz nachdachte. Und diese Sekunden der Geräuschlosigkeit waren auch der Zeitraum, in dem langsam eine unbehagliches Gefühl in ihm aufstieg. Nein, es war vielmehr ein wütendes Gefühl, er wurde regelrecht erfasst von der Wut. Wie konnte es sich diese Kreatur erlauben, in einem solchen tun mit ihm zu sprechen? Er war doch nun schon seit längerem ein Diener Beliars, hatte sein Möglichstes getan, um dem dunklen Gott sowie seinen irdischen Vertretern möglichst positiv aufzufallen. Er äußerte diese Gedankenstöße nicht, jedoch war es für den Dämon nicht unmöglich, in seinem Kopf eben jene zu lesen. Und zum großen Erstaunen Rhodgar´s folgte noch ein weiterer, bissiger Kommentar seitens des Geschöpfes. Ja, in der Tat, es war ein Kommentar, doch es war allgemein akzeptiert, dass Dämonen nichts und niemanden kommentierten.
"Ihr seid noch lange kein wahrer Diener Belisrs, junger Magier. Hat euch euer Erlebnis in den Kellergewölben nicht gezeigt?"
Klatsch- das hatte gesessen. Während sich der Dämon nun dematerialisierte, stand Rhodgar mit offenem Mund völlig reglos auf der Stelle. Also hatten die Dämonen es doch mitbekommen, eventuell sogar überwacht, ihr kleines Abenteuer, dass Syrus und Rhodgar dort unten durchstanden hatten. Vielleicht war es ja sogar ihre Zauberkraft gewesen, die ihnen zum Beispiel eine Möglichkeit zur nächtlichen Erhohlung geboten hatte.
Nun war der Dämon entschwebt, und Rhodgar begann in steigendem Tempo, seine Fassung zurück zu gewinnen. Über diesen Vorfall würde er noch einmal gründlich nachzudenken haben, soviel stand fest. Und dies wollte er in seinem samtig weichen Bett tun, denn sonderbarerweise verspürte er just in diesem Moment ein gewisses Maß an Müdigkeit in sich aufsteigen, vergleichbar mit der Wut vorhin. Diese hatte sich auch langsam in seinem gesamten Körper ausgebreitet.So ging er wieder den Weg zurück, den er gekommen war. Er brauchte nur noch die letzten paar Stufen der Wendeltreppe hochsteigen, die ihn in den ersten Stock führte. Doch da vernahm er einen ihm nicht unbekannten Laut. Wie so oft zischelte etwas langsam, dann immer deutlicher und schneller werdend. Rhodgar wusste genau, woher diese Geräusche stammten, jedoch wunderte er sich, was Sid denn auf dem Flur des ersten Stockes zu suchen hatte. Er erklomm die letzte Stufe, und vor ihm auf dem Boden lag seine Schlange, die wie diamant schimmernden Augen aufmerksam auf Rhodgar gerichtet. Vom Rumpf abwärts, soweit man bei einer Schlange von einem Rumpf reden konnte, erstreckten sich unregelmäßige Wölbungen über ihr Schuppenkleid, und wie Rhodgar feststellte, hatte sich Sid selber mit Nahrung versorgt. Vielleicht eine herumstreunende Ratte oder eine Maus, dem Ausmaß der Verformung nach zu schließen. Dies konnte nur von Vorteil sein, da Rhodgar ehrlich gesagt kein Interesse daran hatte, jeden Tag einen Krug mit der Aufschrift "Sid" mit toten Kleintieren füllen zu müssen...
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| 21.12.2003 01:46 | #197 |
| HoraXeduS |
Vor dem Kastell war es ruhig. Nur ein wenig Wind verfing sich an dem Außenmauern, und zwei Schatten standen auf einer kleinen Wiese. Horaxedus griff seinen Kampfstab fester und grinste in die Dunkelheit. Es war wirklich nicht abzusehen, dass sie ausgerechnet hier, in unmittelbarer Nähe ihrer Heimstatt irgendein Stück Wild entdecken sollten. Sie waren noch dermaßen dicht bei Beliars Gemäuer, dass sie sogar die Skelette, die an dessen Tor geschlagen waren, leise flüstern hören konnten.
"Wollen wir zu dem Wäldchen dort hinten?" fragte Rock munter, während Horaxedus in seinem allzeit bereiten Bündel herumkramte. Schliesslich antwortete der Glasmacher, in der Hand das Fäschchen, nach dem er gesucht hatte. "Mein Kamerad, wir werden sicher erfolgreicher sein auf unserer nächtlichen Jagd, wenn wir zuvor von diesem Zielwasser trinken." Ein kurzer, ruckartiger Zug, und der reine Wermuth wärmte die Adern des Magiers von innen. Leise rülpsend reichte er Rock die Flasche... "Nimm nur, ich hab noch mehr da...da...davon mit!"
Rock grinste. Er hatte sich von einem Dämonen im Refektorium selber heimlich etwas speziellen Vorrat mitgeben lassen. Wie auf Kommando hockten sich beide Magier gleichzeitig auf die kühle, aber trockene Wiese vor dem Kastell und begannen erst einmal, ihre Jagd feierlich zu eröffnen. "Wermuth also", murmelte Rock. Dann nahm er einen tiefen Zug und begann wieder diabolisch grinsen.
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| 21.12.2003 02:00 | #198 |
| TheRock |
Die nächtliche Jagd hatte also begonnen, dort saßen die zwei Jagenden auf der Wiese im hellen Modschein und hielten nun schon leicht schielend ausschau nach Beute, doch nichts lief an ihnen vorbei...
Seltsam, dabei waren sie doch gar nicht soooo laut...
Eine Flasche war bereits leer, doch an Vorrat sollte es ihnen nicht mangeln, anscheinend konnten sie sich noch für die nächsten Tage damit eindecken...
Isch weissss ja nicht wie duss siehst.... abär ich bin noch vollkommen Kampfbereit, *hicks* wohin gehen wir??
Trotz seiner Kampfesansage blieb der Hohe Schwarzmagier genüsslich im Grase sitzen und sah sich die vielen funkelden Sterne an wärend er trank, auch Horax hatte schon gut getruken, er fing schon leise an ein für Rock unerkennbares Lied zu summen...
Wie viele Sterne es doch dort oben gab... Waren die alle echt???
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| 21.12.2003 02:12 | #199 |
| HoraXeduS |
Wäre die Jagd nicht eine so ernste Angelegenheit, Horaxedus wäre glatt nach feiern zumute gewesen. Eine alte Weisheit, die ihm im Kopfe umherging, hielt ihn jedoch davon ab: Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps.
"Du Rock?"
"Ja?"
"Ist Jagd eher so ne Art Dienst oder so was wie Schnaps?"
"Hicks"
"..."
Selten waren sich zwei Männer derart einig wie bei der Jagd. Es war mehr als ein Hobby, mehr als einfach nur Sport. Es galt, das Wild im Zaume zu halten. Nur eiserne Disziplin, Anspannung und Fähigkeiten auf dem Gebiet sowohl des Schießens als auch der Tiefenpsychologie vermochten einen Jäger seinem Ziel näher zu bringen. Und hier saßen zwei Profis auf der Wiese vor dem Kastell, die sich mit Tiefenpsychologie mehr als nur ein bißchen auskannten.
"Du Rock?"
"Ja?"
"Kennst Du Dich aus mit dieser Tiefen..., dieser Tiefen..."
"Ja. Prost!"
"..."
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| 21.12.2003 02:30 | #200 |
| TheRock |
Was war das noch gleich???
Tiefe-was???
Tiefen... Triefen??? Riefen????
Nein Quatsch...
Oder doch?????
Horax??
Was sagtest du zu dem Wort Riefen??
Grinsend und lallend sah der angesprochene in den Himmel hinauf...Riefen??? In Höhlen gibt es Riefen, und Spalten... ist das nicht das gleiche??
Ja da war was dran...
Was weißt du denn über das Höhlengleichniss????
Horaxedus starrte nun mit stumpfen Augen in den Himmel, mit den vielen Sternen, wovon viele bestimmt nur Atrappen waren...
Er schien zu überlegen... entweder was ihm dazu einfiehl, oder wie Rock nun überhaupt darauf kam...
Hat das nicht mal Platon die dumme Nuss erzählt??? oder war es Sokrates???Oder... der Krates... Krater...
Wie als wenn ein Blitz versiegte so entsprangen auch Horax seinen Lippen keine klaren worte mehr...
Platonus??? noch nie gehört...
*hicks* Und was ein Sofer hier draußen soll weiß ich auch nicht, ich seh keins...
Mit entschärftem Blick sah Rock sich angestrengt um, doch er konnte kein Sofa entdecken... hm... Der Horax... der Horax...
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| 21.12.2003 10:53 | #201 |
| meditate |
die dämonen, die sie befragte, wussten gar nichts über die alten götter und meditate hätte sich immer noch einreden können, dass sie alles nur geträumt hatte. aber als sie die dämonen ausfragten, hatten diese gesagt, dass sie das necronomicon in die bibliothek des bösen geschafft hätten im lavaturm.
"der lavaturm? vielleicht sollte ich mal wieder dort hingehn und mich eine weile mit den büchern der dortigen bibliothek befassen. wer weiß auch, wie es dem tausenfüßler geht. besser ist aber, ich geh erst mal ein bisschen raus unter normale menschen. ich muss das einfach vergessen. wenn ich schon keine magie mehr besitze?
moment mal ..."
meditate griff zu ihrem stab und sie ließ die wärme ihrer hände den stab entlangwandern. und dann erstrahlte der kristall wieder. die magie war ja da?!
meditate konnte es erst gar nicht glauben. was war denn nun war? hatte sie das alles erlebt? hatte sie es so erlebt? aber sie wusste doch noch um die toten, das viele leid und die schrecklichen kreaturen!
sie würde zu lees hof gehen. dort würde sie mit bloody und schmok reden können und gemeinsam würden sie herausfinden, was geschehen war. azathot würde sie erst mal ruhen lassen. er war noch so jung und unschuldig. er hatte sicher noch zu tragen an den sschrecklichen ereignissen.
meditate holte sich aus der truhe den dichten mantel, den sie sich aus den schwarzen fellen der gletscherruinen hatte fertigen lassen. in diesem mantel würde sie sicher nicht frieren.
sie ging noch einmal kurz zum krokomaul und ließ sich alles servieren, auf was sie gerade appetit hatte. dann stand sie in der eingangshalle.
lange beobachtete sie den steinernen vabun.
"ich glaube, du hast das leichtere los. halte deine schützenden hände über meditate, die wieder einmal erlebt hat, wie schwach und verletzlich ein mensch sein kann. trotz aller macht und aller magie sind wir doch nur menschen und daran wurde ich grad mal wieder erinnert."
dann schlugen die schweren türen des kastells hinter der magierin zu.
langsam ging sie durch den dichten flockennwirbel zu dem weg, der sie ins pyramidental führen würde.
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| 21.12.2003 11:06 | #202 |
| Renata |
Das, was sie heute vorhatte, bedurfte einiger kleinerer Vorbereitungen: den Besuch in der Bibliothek, um noch etwas nachzulesen, hatte sie bereits erledigt. Blieb noch das Refektorium. Hier wünschte sie sich Brot und Kuchen aus weißem Mehl, Weißwein und Minze, alles in ein Bündel gepackt.
Zurück in Ihrem Zimmer konnte sie durch ihr Fenster beobachten, dass leichtes Schneetreiben eingesetzt hatte. Vielleicht würde dieser Schnee ja bis heute Abend eine weiße Decke über Khorinis legen. Sich schon jetzt gegen die vorauszusehende Kälte wappnend, mummelte sie sich noch einmal in ihre Bettdecke. Es würde wohl eine lange, kalte Nacht werden. Alban Arthan eben.
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| 21.12.2003 12:09 | #203 |
| Nymphadora |
Nymphadora lag friedlich schlummernd in ihrem Bett. Draussen rieselten massenhaft Schneeflocken auf die Erde hinunter. Heute würde gewiss ein weisser Tag werden. Während sich die junge Frau in ihrem Bett noch einmal herumdrehte, waren einige andere Bewohner des Kastells bereits voll und ganz mit ihrem mehr oder weniger üblichen Tagewerk beschäftigt. Ganz plötzlich knallten die Kastelltore zu. Nymphadora schrak wie vom Schlag getroffen aus ihrem Bett auf, wo sie eben noch ruhig geschlafen hatte, saß sie jetzt vollkommen aufrecht und ihr Herz raste wie verrückt. Schnell hatte sie dann jedoch registriert, dass offenbar nur Jemand in das Kastell gekommen war, oder es verlassen haben musste. Nun, wo sie schon einmal wach war, konnte auch gleich aufstehen. So stieg sie aus dem Bett und beschloss den Tag mit einem schönen Bad zu beginnen. Im Zuber liegend, dachte sie über ihre Anreise zum Kastell nach; dachte an diesen merkwürdigen Schluckspecht, den sie doch eigentlich hatten mitnehmen wollen, dachte ihre Wanderung und dachte an den Kampf mit den Wölfen ... Sie sah noch alles vor ihrem geistigen Auge herziehen, als wenn es gerade erst geschehen wäre. Wie Syrus und Rhodgar sie beschützt hatten, wie sie die Hände um ihr Amulett geschlungen hatte und Stossgebete zu Beliar schickte – Moment ... ihr Amulett? Wo bei Beliar war ihr Amulett?!? Reflexionsartig befühlte sie ihre Brust, kein Amulett. Stürzte aus dem Badezuber und durchwühlte hektisch ihre Kleidung, kein Amulett. Perplex lies sie sich wieder zurück in das angenehm warme Wasser sinken. Wo war es bloss abgeblieben, hatte sie es auf dem Weg verloren, hatte es ihr etwa Jemand geklaut, oder hatte es vielleicht nur den Zweck gehabt, sie zum Kastell zu bringen? Sie wusste es nicht ...Zeitig verliess sie das Gästezimmer schliesslich wieder, um sich im Refektorium mit den herrlichsten Speisen zum Frühstück versorgen zu lassen.
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| 21.12.2003 13:50 | #204 |
| HoraXeduS |
Sofatest. Sprungfedern, Bezugsstoff und Preis einer grundlegenden Prüfung unterziehen, all dies war nicht Horaxedus' Metier. Kam ein Verkäufer? Die Schwarzmagier warteten. Servicewüste Khorinis. Da wollte man die Wirtschaft ankurbeln, indem man dem Kastell ein Sofa bescherte, und was geschah? Nichts!
"Du Rock?"
"Ja?"
"Wollen wir das Sofa hier draußen stehen lassen?"
"Aber dann friert es."
"Also mitnehmen?"
"Ins Kastell, ja."
Die Magier fassten sich ein Herz, standen auf und packten das imaginäre Sofa, auf dass es nicht feucht und kühl wurde hier draußen auf der Wiese vor dem Kastell, an seinen vier stummeligen Standfüßen. "Zuuuu-gleich!" Ruckartig hoben die Schwarzmagier das Möbelstück an und bewegten sich auf das Eingangstor zu. Zwei staunende Gerippe wagten es nicht, die Szenerie zu dokumentieren.
In der Eingangshalle des finsteren Gemäuers Beliars hielten die beiden Kameraden, Möbelschlepper auf Zeit, kurz inne.
"Du Rock?"
"Ja?"
"Braucht der Steinerne vabun ein Sofa?"
"vabun, vabun. Hat nix zu tun."
"O.K."
Nur wenige Augenblicke später hoben zwei Mitglieder des Zirkels um Xardas ein imaginäres Möbelstück in die vergleichsweise kleine, steinerne Schale vabuns. Doch die Gabe wurde offenbar verschmäht. Ein Sofa, das nur in der Phantasie zweier betrunkener existierte, sollte Beliar nicht dienen.
"Du Rock?"
"Ja?"
"Schmeißen wir das verdammte Ding draußen weg?"
"Ja, irgendwo in die Büsche."
Und während die volltrunkenen Magier Rock und Horaxedus ein Möbelstück nach draußen trugen, das nur in ihrer bleiernen Phantasie existierte, warteten bereits ihre Betten auf sie. Die Zimmer des Kastells, sie waren geduldig. Rock würde bald schlafen, und Horax auch.
"Du Rock?"
"Ja?"
"Gute Nacht, Rock."
"Gute Nacht, Horax."
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| 21.12.2003 16:46 | #205 |
| Nymphadora |
Nachdem Nymphadora ihren wunderschön verzierten Teller leer gegessen hatte, und wieder mal pappsatt war, verliess sie das Refektorium und ging daraufhin in Richtung Bibliothek.
Während sie heute Morgen so über den Kampf mit dem Wolfsduo nachgedacht hatte, war ihr eine Idee gekommen, von der sie beim Essen beschlossen hatte, sie auch in die Tat umzusetzen.
Sie schritt gelassen durch die Eingangshalle, an dem versteinerten Magier, der wie immer seinen ebenfalls steinernen Teller in der Hand hielt, vorbei, und hielt geradewegs auf die angesteuerte Bibliothek zu.
Als sie in diesen riesigen ‚Studiensaal’ eintrat, fand sie wie erhofft Syrus vor. Dieser brütete wie schon gestern über einem seiner alten Bücher. Unbeirrt schritt sie an den nicht enden wollenden Regalen vorbei, immer auf den Tisch zu, an dem der Magier saß. Er hatte die Besucherin offensichtlich noch gar nicht bemerkt, denn er las weiterhin nachdenklich in dem alten verblichenen Seiten herum, ohne sie zu begrüssen, was ansonsten überhaupt nicht seine Art gewesen wäre. Nymphadora ordnete währenddessen kurz ihre Gedanken und schlug dann, als sie zum reden ansetzte, ihren schmeichelhaftesten Ton an.
„Hallo Syrus.“
„Oh, hallo Nymphadora, mit dir hätte ich im Moment am wenigsten gerechnet.“Gab er offen zu, ging um die Tischkanten herum auf sie zu und blieb vor ihr stehen.
„Nun, freut mich, dass du mich besuchst –“
„Ich muss zugeben, dass ich dich nicht ganz ohne Hintergedanken aufsuche, Syrus.“, unterbrach sie ihn. „Ich habe da eine Bitte an dich: Würdest mich für eins-zwei Tage hinunter nach Khorinis begleiten? Ich habe mich entschlossen, mir dort einen Dolch zuzulegen, um in Zukunft zumindest nicht völlig hilflos dazustehen.“
Syrus runzelte kurz die Stirn, dann Antwortete er ...
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| 21.12.2003 19:44 | #206 |
| Syrus |
Konzentriert und nachdenklich blätterte der junge Dieb in den vergilbten Seites des alten Buches herum und versuchte dem kompliziert geschriebenem Text so viel Wissenswertes wie möglich abzugewinnen.Er hasste solche Bücher, deren Lesen keinesfalls zur Entspannung oder zum Vergnügen beitrugegen, sondern pure Arbeit waren, beinharte Lesearbeit.
Auch als Schritte durch die Bibliothek hallten, versuchte Syrus sich nicht ablenken zu lassen und achtete nicht darauf, wer die Halle betreten hatte.Stattdessen konzentrierte er sich weiterhin auf den Text und ignorierte alles um ihn herum.
Erst als die Stimme Nymphadoras an sein Ohr drang, blickte er von dem Buch auf und sah in das wunderschöne Gesicht der jungen Frau.Nachdem er sie so freundlich woe möglich begrüßt hatte, lauschte er interessiert ihre Worten und musste für kurze Zeit lachen, als Nymphadora ihr Anliegen vorgetragen hatte.Kaum war sie im Kastell angekommen, wollte sie auch schon wieder zurück in die Stadt, und das ganze noch nach dieser schweren Anreise.Dennoch musste er nicht lange überlegen um antworten zu können, schließlich wollte er sie keinesfalls alleine gehen lassen.
Es wäre mir eine Freude und Ehre, dich nach Khorinis zu begleiten, ich kann deine Beweggründe gut verstehen, ich bin sicher, du wirst in der Stadt einen guten Dolch finden"
So schnell, dass es beinahe schpn lächerlich erschien spurtete der Magier aus der Bibliothek hinaus und lief auf sein Zimmer, wo er seine Robe gegen die Lederrüstung austauschte, welche in der Stadt viel unauffäliger war.Nachdem er dann noch seine Waffen an sich genommen hatt, verschwand er genauso schnell wieder aus dem ersten Stock, wie er gekommen war.
Nundenn Nymphadora, ich bin bereit, wir können gehen, sobald du fertig bist.
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| 21.12.2003 20:15 | #207 |
| Nymphadora |
Mit Freuden hatte Nymphadora zugeschaut, wie der Diener Beliars hinauf in sein Zimmer gespurtet war, um kurz darauf wieder vor ihr zu stehen, bereit zur Abreise. Anstelle der eleganten schwarzen Robe trug er nun wieder seine rötlich schimmernde Lederrüstung, die er offenbar immer anzog, wenn er das Kastell verliess.
"Nundenn Nymphadora, ich bin bereit, wir können gehen, sobald du fertig bist.""Wunderbar, ich habe alles was ich brauche bei mir. Mein Gold befindet sich sicher verwahrt in meinen Taschen und ansonsten wird für den kurzen Ausflug wohl nichts weiter nötig sein."
"Gut, dann lass uns gehen."
So schritten die Beiden zügig vor die Tore des Kastells. Ein eisiger Wind peitschte erbarmungslos über die Landschaft und die Beiden Wanderern fiel es vor Windböen und Schneeflocken schon schwer, sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Als Nymphadora noch einmal über die Schulter zurück zu dem Kastell blickte, bemerkte sie plötzlich dass das Tor völlig anders aussah, als noch vor den wenigen Tagen, als sie es zum ersten mal gesehen hatte. Oder lag das vielleicht einfach nur daran, dass die aufgrund der Schmerzen, die sie an dem grauenvollen Tage hatte durchleiden müssen, Halluzinationen bekommen hatte? Des weiteren fielen ihr zwei Skelette ins Auge, die jeweils seitlich gegenüber hoch oben an dem Tor hingen und miteinander schwafelten. Nymphadora schüttelte ungläubig den Kopf. Sie machte sich inzwischen ernste Sorgen um ihren Verstand. Das konnte doch schon alles nicht mehr wahr sein ...
Da musste ganz dringend eine Erklärung her; und wer konnte besser Erklären als Syrus?!
"Syrus, wieso sieht das Tor heute komplett anders aus, als neulich, als wir das Kastell betraten?"
"Nun, meine Liebe", begann er "das Tor zum Kastell erscheint einem immer verschieden."
"Soso ... seltsam. Aber ist es auch normal, dass dort plötzlich zwei Skelette hängen und sich ausgelassen unterhalten?"
"Ja, Nymphadora, auch das ist völlig normal. Du wirst sie letztes Mal lediglich übersehen haben."
Beschwichtigte er sie. Immer weiter entfernten sie sich von den alten Gemäuern. Doch hatte sie ein ungutes Gefühl, vielleicht hätte sie doch nicht so voreilig sein sollen, direkt zu Syrus zu rennen und mit im nach Khorinis aufzubrechen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie denn morgigen Tag, der ja immerhin eventuell besseres Wetter mit sich gebracht hätte, abgewartet hätte. Doch teilte sie Syrus nicht das geringste von ihrem Zweifeln mit, schliesslich würde es keinen besonders guten Eindruck hinterlassen, wenn sie ihn eben noch von seinen Studien 'weggerissen' hätte, um ihm jetzt zu sagen, dass sie vielleicht doch noch einen Tag warten sollen. Nein, sie überwand sich, sie würde ihren Weg zusammen mit dem guten Freund, der sie begleitete, fortsetzen. Schliesslich war das alles in ihrem Interesse!
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| 21.12.2003 23:48 | #208 |
| TheRock |
Die zwei Magier hatten sich getrennt, jeder ging nun den Weg zu seinem Schlafgemach von dem er dachte es sei der richtige...
Sehr zielstrebig durchschritt Rock ein paar Gänge des Kastells, ging immer wieder andere Kurven und Abzweigungen und suchte stets neue Gänge, doch eins war seltsam... wie viele Eingangshallen das Kastell auf einmal hatte...Völlig verwirrt sah er sich um.
Komisch, in jeder Eingangshalle ist der gleiche Schmutz auf dem Boden... oder ist es gar der Selbe???
Oh Gott, jetzt hatte er wieder eine Aufgabe aufgenommen... Wie sollte er diese bloß in seinem Zustand lösen????
Während er darüber nachdachte war er diesmal unbewusst und von seinem Unterbewusstsein gesteuert erneut losgelaufen um sein Zimmer zu finden...
Kurz darauf hatte er es doch auch tatsächlich gefunden...
Immer noch in Gedanken versunken hatte er sich auf einmal schon umgezogen in seinem Bett vorgefunden...
Was war das noch??? Obwohl der verwirrte schwarze Magier zu 100% seines Gehirns an einem Rätsel arbeitete wusste er nicht mehr worüber er gerade nachdachte, oder was seine Aufmerksamkeit so lange in beschlag genommen hatte...Doch lange bevor er einer Antwort auch nur nahe gekommen wäre hatte ihn der Schlaf überrannt...
Es schien bereits das erste Sonnenlicht welches über den Dächern des Kastells funkelte in sein Fenster...
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| 22.12.2003 01:27 | #209 |
| Rhodgar |
Leer. Ein leerer Tag. Ein Tag ohne jeden Inhalt.
Ebenso leer Rhodgar. Dieser Zustand von der inneren Raumlosigkeit, kombiniert mit Sorglosigkeit und einem gewissen Maß an Unverständnis.
Rhodgar verstand die Welt nicht mehr. Geistig völlig durcheinander durchlebte er wieder eine dieser Phasen, vor denen es ihm so grauste.
Alle waren gegangen... jeder war hinfort. Die Leere eines so immens großen Gebäudes wie des Kastells, war es wohl, die Rhodgar so in den Wahnsinn trieb. Tatsächlich war er heute niemandem begegnet, obwohl sich sicherlich einige Mitglieder des Zirkels, oder auch Nicht-Mitglieder, im Kastell aufhielten. Wo Syrus oder Nymphadora steckten, konnte Rhodgar nicht sagen, Renata war wie des öfteren irgendwo in der Natur unterwegs, und auch sonst fand er niemanden, niemanden, der ihn aus der Leere ziehen konnte, niemanden, der ihn hätte vor seiner dunklen Seite bewahren können. Es war nicht Rhodgars Wille, seine Schattenseite herauszulassen, was jedoch im Prinzip in der jetzigen Situation unvermeidbar war. Er saß in seinem Sessel vor dem Kamin, betrachtete die tänzelnden Flammen. Was hatte Olirie doch letztens gesagt?
Sieh in das Feuer. Siehst du die Flammen? Siehst du, wie sie tanzen? Siehst du, wie sie an dem Holz zehren? Was ist Feuer? Ist es ein Phänomän? Ist es etwas göttliches? Ist es Hitze, die sich farbig wiedergibt? Ist es ein Gas? Oder ist es gar ein Lebewesen?
Beeindruckt von diesem Worten, die in seinem Kopf wiederhallten wie die Worte von einem Dämonen ausgesprochen, schloss Rhodgar die Augen, und fing an, diabolisch zu grinsen. Ja, Feuer war es, nach was es ihm gelüstete. Er wollte ein Feuer machen, das bis nach Drakia sichtbar war. Und alles verbrennen. Seine Sachen, seine Robe... seine Freunde... Syrus sollte brennen, Renata sollte die feurigen Qualen erleiden und Nymphadora sollte in der Flammenhölle umkommen...Doch dies ging nun zu weit. Wie ein Echo, laut hineingerufen in eine weite Schlucht, hallten seine Gedanken in seiner eigentlichen Leeren Hülle, die man als Körper bezeichnet wieder. Er hatte einen Körper, doch wo war sein Geist geblieben, seine Seele? Untergraben und Unterdrückt von der anderen Seite? Auf jedenfall konnte dieser Teil, um es einfach auszudrücken, der gute Teil von Rhodgar, er konnte diese Worte deutlich vernehmen, wo immer er sich in seinem Selbst nun auch befand. Und er kämpfte. Er kämpfte gegen die Unterdrückung, gegen die Verlegung des dunklen Rhodgar nach Aussen. Und blieb schließlich Sieger. Doch nun kehrten auch Rhodgars Ängste und Schwächen zurück. Verletzbar wie er denn war, wurde ihm alles schlagartig bewusst. So konnte es nciht weitergehen. Mit lauten Schritten, aufgebracht, lief Rhodgar durch die Gänge. Sein Ziel? Er hatte kein bestimmtes. Einfach nur raus, irgendetwas tun, und sei es auch einfach nur blöd durch die Gegend laufen. Seine Gedanken dabei ordnen...
Seine Gedanken! Was waren dies für Gedanken? Es waren nicht seine Gedanken, im Grunde war er gar nicht er selbst. Doch wer war er dann? Fragen auf die er keine Antwort zu finden vermochte. Doch eines wurde ihm mit einem Mal klar, und dies traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Was würde passieren, wenn seine Gute seite tief im inneren seiner leeren Hülle das nächste Mal diese Gedanken nicht mehr hörte, nicht mehr rechtzeitig anfangen würde, zu kämpfen? Was, wenn ihn das nächste mal niemand mehr aufhalten würde, seinen sadistischen Instinkten nachzugehen...?
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| 22.12.2003 22:18 | #210 |
| Rhodgar |
Nach den gestrigen Defiziten tief in den Abgründen seiner dunklen Seele hatte Rhodgar erstaunlicherweise sehr gut geschlafen. Erholsam war seine Reise in die Traumwelt gewesen, von der er gegen Mittag zurückgekehrt war. Das unangenehme Gefühl, einen fantastischen Traum geträumt zu haben, sich daran jedoch nicht mehr erinnern zu können, hatte ihn sehr geplagt. Was hatte er nur gesehen in seinen Träumen? Auf jedenfall etwas sehr faszinierendes, und da Rhodgar klar war, dass Träume weitaus mehr sein konnten als eine einfache Spiegelung der eigenen Seele, versuchte er krampfhaft, sich doch noch zu erinnern, was jedoch nicht mit Erfolg gekrönt wurde.
Doch das war nicht weiter tragisch, da seine Aufmerksamkeit nun auf Sid gerichtet war, die sich, wie immer in diesen kalten, ungemütlichen Wintertagen, eng zusammengerollt auf dem fein gewebten Teppich vor dem Kamin vorfinden ließ. Ein wahrhaft schönes Tier, das Rhodgar immer wieder aufs Neue faszinierte. Kontinuirlich starrte er das Reptil an, verfolgte jede seiner nicht gerade an Anzahl reichen Bewegungen, versuchte, sich in die Lage dieser Schlange hineinzuversetzen. Ach, wäre sie doch mehr als einfach nur irgendein Tier, Rhodgar versuchte, so absurd dies auch war, sich Sid als Mensch vorzustellen. Sicherlich wäre sie großartig, immer freundlich und hilfsbereit...Doch als wenn diese Gedanken Rhodgars Faszination gelöst hätten, ließ er nun seinen Blick zum Fenster des recht geräumigen Zimmers wandern, in dem er untergebracht war. Allerdings sah er nichts, als er hindurchblickte. Nein, "nichts" war der falsche Ausdruck. Ewiges und schier endloses Weiß stach in Rhodgars Augen, als er über die Kastelltore hinweg auf die kleine Fläche Land vor der Heimat der Schwarzmagier hinunterblickte. Schnee, soweit das Auge reichte. Und wie bei einem kleinen Jungen stiegen in Rhodgar plötzlich Gefühle und Dränge auf, die ihm bisher fremd waren. Er wollte am liebsten jetzt dort draußen sein, und sich mit Freunden in diesem weißen Zeug wälzen. Er wollte ausgelassen herum tollen, frei von Sorgen und weit weg vom Alltag. Doch vor allem suchte er in Gedanken die Nähe zu anderen, sodass die ihn, nunja, fern von der Schattenseite seines Selbst halten konnten.
So hatte er dann geschwind seine Magierrobe übergestreift, und war wieder einmal sehr froh darum, dass ein flauschiges Futter im Inneren eingenäht war, ohne welches man es garantiert nicht lange bei diesen Temperaturen draußen ausgehalten hätte. Voller Vorfreude auf das Wasser in verfestigter Form spurtete er mit fröhlichem Gesichtsausdruck durch den Gang, trappelte mit lauten Schritten, die bei einer solchen Geschwindigkeit nicht zu vermeiden waren, die Wendeltreppe hinunter, ließ alles hinter sich und passierte nun auch das große Tor, welches jedoch lähmend behäbig aufschwang, und somit Rhodgars frisch gewonnenen Ehrgeiz nach Taten und Spass für einen kleinen Moment zügelte. Nun jedoch war es aufgeschwungen, und vor ihm lag eine wunderhübsche Winterlandschaft, wie aus einem Buch herausgenommen und in die Realität eingefügt. Voller Übermut ließ er sich in die weiße Pracht fallen, wühlte darin herum wie ein fünfjähriger in seiner Sandkiste, und schmieß anschließend einen Teil des Schnees in die Luft, von wo er zerstreut in eine kleine Schneewolke wieder heruntersegelte, und Rhodgar fühlte sich wohl wie schon lange nicht mehr. Bei all diesem Spass merkte er allerdings nicht, dass eine zweite Person aus den Kastelltoren getreten war, und sich seine jugendhaften Spielereien mit einem Grinsen ansah.
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| 22.12.2003 22:41 | #211 |
| Renata |
Zurück im Kastell angekommen, hatte Renata sehr ausgiebig und sehr heiß gebadet, um die Kälte der vergangenen Nacht aus ihren nicht mehr jungen Knochen zu bekommen. Sie nahm sich vor, Sonnwendfeuer künftig nur noch auf Sommersonnenwenden zu beschränken. Mit einer frischen sauberen Robe gekleidet, durchquerte sie die Halle. Gerade noch sah sie Rhodgar im Gang zum Tor hin verschwinden. Er schien so gut gelaunt zu sein, dass er seine schnellen Schritte durch mehrere kleine Hüpferchen unterbrach. Neugierig geworden, folgte sie ihm.
Die Tore hatten sich noch nicht hinter ihm geschlossen, als auch sie das Portal erreichte und vor das Kastell trat. Da lag Rhodgar tatsächlich rücklings im Schnee, die Arme auf dem Boden auf und ab bewegend, um so den Abdruck eines Geflügelten auf der Schneedecke zu hinterlassen. Eine kleine Weile sah sie ihm bei seinem Herumtollen zu.
Sie hatte sich gerade umgedreht, um zur Halle zurück zu kehren, als etwas hartes zwischen ihren Schulterblättern einschlug. Schnell drang kalte Nässe durch ihre dünne Robe. Ein Schneeball. Mit einem Fluch auf dem Lippen wandte sie sich Rhodgar zu. Dieser Fluch musste warten, ein weiterer Schneeball flog bereits auf sie zu, nur knapp konnte sie unter seiner Flugbahn wegtauchen. Na warte.....
Schnell suchte sie Deckung hinter dem direkt an der Kastellmauer wachsendem Gestrüpp. Während weitere Geschosse hinter ihr an der Mauer zerplatzen, formte sie schnell einen kleinen Vorrat von Schneebällen, ehe sie dem Magier Kontra gab. Huuh, war das kalt! Eine Feuerpause Rhodgars deutete an, dass auch er sich neue Munition beschaffen musste. Das war ihre Chance. Während Rhodgar sich zum Boden bückte, warf sie. Der erste Ball ging meilenweit vorbei, der zweite war ein Volltreffer. Er zerplatzte auf Rhodgars linker Schulter.
“1:1” rief sie ihm zu.
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| 22.12.2003 23:05 | #212 |
| Rhodgar |
Wahrlich, das hatte gesessen. Kurz war Rhodgar aus dem Konzept gebracht worden, taumelte rückwärts und fiel mit dem Hintern voran in den Schnee. Dabei lachte er, herzhafz und laut. Nein, was war das ein Vergnügen. Nachsicht hatte er obschon allem Spass, den Renata nun in diesen wundervollen Tag gebracht hatte, mit ihr nicht. Auf dem Boden seitwärts rollend kugelte er hinter einen Baum, der ihm für ein paar Sekunden Dekcung geben sollte, bis er seinen Munitionsvorrat wieder aufgestockt hatte. Mit hastigen Bewegungen formte er den Schnee zu faustgroßen Kugeln, stapelte sie und lief nun geduckt quer über das Gebiet zwischen Renata´s Gebüsch und seinem Standort, welches mittlerweile sozusagen als Schlachtfeld diente. Da stach ihm zwischen all den Dornenranken der dunkle Zwirn von ihrer Lehrlingsrobe ins Auge. Nun wusste er, wo sich der Feind versteckte. Anscheinend hatte sie ihn noch nicht bemerkt, sie war wohl selber noch damit beschäftigt, sich Schneebälle zu formen, um in einen geschickt eingefädelten Angriff überzugehen. Doch jenes war es, was es für Rhodgar zu verhindern galt. Weiterhin geduckt, immer darauf bedacht, so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, was auf der dicken Schneedecke jedoch beinahe unmöglich war, bei jedem Schritt knarrte es unter seinen Schritten, bewegte er sich näher und näher an Renata heran. Bald würde er in eine aussichtsreiche Position kommen, von wo aus er voll treffen konnte.
Doch sein Plan hatte nicht sollen sein. Wider Rhodgars Berechnungen war Renata offensichtlich schon früher mit der Produktion ihrer "Waffen" fertig geworden, und bemerkte ihn schließlich. Ein lauter Schrei durchzog die Landschaft, ausgestossen von ihr selbst.
"Zum Angriiiiff, macht ihn nieder!"
Allerdings war, wie Rhodgar schmunzelnd dachte, niemand anderes hier, dem sie ihren Befehl hätte aufzwingen können. Ihrem Gesichtsausdruck nach war ihr genau im selben Moment der gleiche Gedanke gekommen, woraufhin sie sich aufrichtete und begann, Rhodgar mit einer Salve rundgeformter Bälle zu konfrontieren, welcher er aber durch geschickte Bewegungsabläufe ausweichen konnte. Dies gab ihm Zeit zu kontern, auch von ihm flogen jetzt die Schneebälle quer durch die Luft, kein einziger traf sein Ziel, denn auch Renata war trotz ihres doch vorangeschrittenen Alters noch enorm beweglich, wie sich nun offenbarte. Mit schlangenartigen Bewegungen näherte sie sich jetzt ihrem Widersacher, dem langsam aber sicher die Munition ausging.
Welch Schmach, welch Schande. Zurückgedrängt von einer Frau..., dachte er hysterisch lachend, angesichts der immer näher heranrückenden Lady, deren Zielgenauigkeit mit der Zeit wieder zunahm. Nur um Haaresbreite verfehlten zwei Wurfgeschosse je Rhodgars linkes und rechtes Ohr.
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| 22.12.2003 23:18 | #213 |
| Renata |
Mist. Mist. Die Ärmel ihrer Robe waren bis zu den Ellbogen hinauf nass, sie fror mittlerweile jämmerlich. Ihre Ohren brannten, ihre Finger spürte sie schon nicht mehr. Aber so schnell würde sie nicht aufgeben, diese Schlacht war noch nicht verloren.
Sie hatte es geschafft, ihren Widersacher mit einer Salve schlechtgezielter Bälle, von denen kein einziger traf, zurückzudrängen. Jetzt griff sich mit jeder Hand einen Schneeball und lief durch das Tor. Zumindest tat sie so. Ihn Wahrheit sprang sie schnell in den Schatten eines Torflügels. Rhodgar, seines Wurfzieles beraubt, gab einen enttäuschten Ausruf von sich, näherte sich dann aber auch dem Portal.
Als er Renatas Versteck passierte, sprang sie hinter hin, zog an seinem Hals den rückwärtigen Teil seiner Robe etwas zurück und ließ einen der Schneebälle zwischen seinen Hals und seine Robe fallen. Als Rhodgar ob der unerwarteten Kälte in seinem Rücken die Wirbelsäule nach vorne und die Schultern nach hinten drückte, wusch sie ihm - zack - mit dem zweiten Schneeball mehrfach durchs Gesicht. In dem Moment, wo Rhodgar fast erstarrt dem kalten Schnee in Gesicht und Rücken nachfühlte, sah sie, wie sich - noch entfernt - zwei Personen dem Kastell näherten. Nass und verstrubbelt, wie sie jetzt war, ließ sie Rhodgar stehen und lief die Treppe zum ersten Stock hinauf.
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| 22.12.2003 23:32 | #214 |
| Don-Esteban |
Benommen versuchte der Schwarzmagier, wieder auf die Beine zu kommen. Vor seinen Augen verschwamm die Sicht auf den langen Gang. Was war geschehen? Dunkel erinnerte er sich daran, daß er im geheimnisvollen vierten Stockwerk unterwegs war, das nur bei Vollmond zu finden war. Wie lange mochte er wohl hier gelegen haben? Mit Grausen bemerkte er, daß er das Zeitgefühl vollkommen verloren hatte.»Ich muß hier raus. Ehe sich die Nacht dem Ende neigt und ich hier gefangen bin, einen ganzen Monat lang. Ohne die geringste Möglichkeit auf ein Entkommen.«Kopflos lief er los, immer den Gang entlang, blieb plötzlich stehen, fasste sich an den Kopf, wo eine kleine Platzwunde die Stirn verunstaltete. Das Blut war schon angetrocknet.
»Es müssen schon Stunden vergangen sein. Schnell, schnell«, hörte er sich murmeln und die Stimme hatte hier einen dumpfen, unheimlichen klang, der selbst den Schwarzmagier erscheuern ließ. War es überhaupt seine eigene Stimme? Wer hatte die Worte dann gesagt?
Wieder begann er, zu laufen, Nur schnell weg von hier, aus diesem unheimlichen Stockwerk. Es war keine gute Idee gewesen, sich vollkommen allein in diese legendenumwobene Ebene des Kastells zu wagen.
Halt!
Mußte er nicht in die andere Richtung rennen, wenn er zum Ausgang wollte, zur Treppe zurück. Panik stieg in ihm auf. Das Herz raste und das Blut in den Venen pochte gegen die Schläfen, als wolle es heraus, um auf eigene Faust die Flucht zu versuchen. Kalter Schweiß auf der Stirn des Magiers sammelte sich in den Augenbrauen und rann in einem dünnen Bach die Wange hinunter, bis zu den Lippen.Erst der Geschmack des salzigen Schweißes holte Don-Esteban wieder zurück in die Wirklichkeit.
»Unsinn! Was kann dir denn hier schon passieren? Du bist im Kastell! Zu Hause!«Unwirsch schüttelte er den Kopf, beruhigte sich langsam wieder. Er bemerkte die vertraute Umgebung, den dicken dunklen Teppich, der den Boden des Ganges bedeckte, der goldene Sims aus geheimnisvollen Runenzeichen, der ihn auf seinem Weg begleitete. Unds er schalt sich einen Narren, weil er wie ein verängstigtes Kind, wie ein dumemr Junge reagiert hatte.
»Zum Glück hat das keiner mitbekommen.«
Aber trotzdem mußte er den Ausgang finden. Vielleicht half es, wenn er sich auf die Suche nach Hinweisen machte. Ob hier oben auch Dämonen unterwegs waren? Er hoffte es. Sie würden ihm sicher helfen. Nachdenklich kratzte er sich die dichten Bartstoppeln am Kinn. Komisch, hatte er sich nicht erst heute morgen rasieren lassen? Wohin also? Er lugte zuerst in die eine Richtung, dann in die andere. Mit neuem Mut und fast schon fröhlich ob der Erkenntnis, daß er sich in vertrauter Umgebung befand, lief er dann los, nachdem er sich für eine Richtung entschieden hatte.
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| 22.12.2003 23:51 | #215 |
| Rhodgar |
"Gemein, unfair... na warte, dich kriege ich schon noch!"
Lachend und schon ein wenig grölend spurtete Rhodgar hinter der Frau her, die ihm gerade eine saftige Abreibung verpasst hatte. Doch nun geriet sie außer Sichtweite, war bereits an dem oberen Treppenabsatz angelangt. Nagut, wie du willst., so dachte Rhodgar, fasste sich ein Herz in sprintete die Treppe hoch. Aus Leibeskräften hastete er, immer drei Stufen auf einmal nehmend, der Scherzboldin hinterher, die es gewagt hatte, ihn so anzuschmieren. Dafür musste sie bezahlen, dachte Rhodgar grinsend, während er nun ebenfalls im ersten Stock angekommen war. Und dort, kurz vor einer Biegung, erspähte er Renata, und schoss los. Die Lunge pulsierte in seinemBrustkorb, ein enormes Wärmegefühl durchtog seinen Körper. Er rannte, wie er zuvor noch nie gerannt war, getrieben von dem Gedanken der Rache, die er üben wollte. Irgenetwas grausig schönes, ein Streich der es in sich hatte, das sollte es sein. Und er kam Renata näher. Meter um Meter verlor sie an Abstand zu ihrem Verfolger, der beinahe schon diabolisch lachend hinter ihr war.
"Gibs auf, ich kriege dich ja doch!"
Sie musste sich anstrengen, um nicht von ihm gepackt zu werden, da nun auch schon ihr Zimmer in ihre Nähe kam. Nur noch ein kleines Stück, und sie hätte es geschafft, in ihrem Zimmer wäre sie in Sicherheit, da sie sich sicher war, dass Rhodgar eine einigermaßen gute Kinderstube genossen hatte, und es nicht wagen würde, einfach in die Gemächer einer Frau einzudringen, unrelevant was sie ihm getan hatte.
Und sie machte das schier Unmögliche möglich, erreichte ihre Zimmertür, noch bevor sie Rhodgars greifenden Armen zum Opfer fiel. Knallend fiel die Tür ins Schloss, woraufhin Rhodgar seinen Lauf stoppte. Nun konnte er nichts mehr ausrichten, sie war nun in Sicherheit.
Vorerst., dachte er erschöft grinsend. Als er wieder genug Luft geschöpft hatte, um normal reden zu können, klopfte er zweimal n die hölzerne Tür, die die beiden trennte. "Renata, was machst du dardrinnen? Glaubst du, die kannst so deinem Schicksal entgehen. Komm raus und stelle dich."
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| 22.12.2003 23:58 | #216 |
| Renata |
"Niemals" drang es durch die Holztür "ich werde hier drinnen bleiben bis ich sicher sein kann, dass aller Schnee, den Du von draussen vielleicht mitgebracht hast, geschmolzen sein muss"
Mit klappernden Zähnen wandte sie sich dem Kamin zu. Die schöne Wärme nach dem Bad war vertrieben, ihre Robe sah wieder einmal zum Fürchten aus. Ob die Dämonen ihr wohl noch einmal eine frische bringen würden? Aber mit diesem Wunsch wollte sie warten, bis der Belagerer dort draussen sich trollte. Es dauerte in der Tat nicht sehr lange, bis sich Schritte von ihrer Tür entfernten.
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| 23.12.2003 00:16 | #217 |
| Nymphadora |
Sie hatten das Kastell also wieder einmal erreicht. Auch wenn er ein langer Weg gewesen war, auch wenn die Bisswunde Nymphadoras alles noch in die Länge gezogen und weiter für sie erschwert hatte, diese alte Hochburg Beliars war es allemal wert gewesen. Es lagen nun nur noch wenige Meter vor den Beiden. Der jungen Dame fiel das Gehen immer und immer schwerer, doch sie wollte vor Syrus nicht schon wieder solch memmenhaft dastehen, es waren ja schliesslich auch nur noch ein paar Meter ... von denen würde sie sich doch wohl nicht unterkriegen lassen. Zu allem Überfluss wehte hier oben eine eisige Briese, viel kälter als dort unten bei der Stadt. Doch all das nahm Nymphadora schon kaum noch wahr, sie starrte wie gebannt die ganze Zeit über nur auf ihre Füße. "Hey, Nymphadora, geht es dir nicht gut?", "Was? Oh - ja, ja, doch. Es geht mir gut ..."
Sie hätte fast schon vergessen, dass sie überhaupt einen Begleiter bei sich gehabt hatte. Als er sie nach ihrem Befinden gefragt hatte, hatte sie sich daraufhin sehr erschrocken. Sie glaubte selbst nicht, dass Syrus ihre stotterige Antwort - wenn man es denn 'Antwort' nennen konnte - für wahr genommen hatte, doch stellte es sie auch schon zufrieden, wenn Syrus nicht weiter fragen würde und sie ihn nicht wieder um Unterstützung bitten musste.
"Schau doch mal zur Abwechslung nach oben meine Liebe, wir sind da!"Hörte sie die Stimme des Magiers in Ohren klingen. Und tatsächlich, sie standen nun vor den pompösen (heute eisernen und reich verzierten) Kastelltoren. Innerlich freute sie sich riesig, doch vor ihrem Begleiter tat sie, als wenn sie noch mindestens ein Dutzend Berge hätte erklimmen können. Die Tore schwangen auf, die Beiden traten ein. "Sollen wir noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen?", schlug Nymphadora vor, als sie wieder einmal ihren Magen gut vernehmlich knurren hören konnte. "Von mir aus, gern.", willigte Syrus ein.
Im Refektorium stopften sie sich mit allen erdenklichen Speisen voll, bis schlussendlich keiner von beiden mehr einen Happen runterschlucken konnte. Dann trennten sie ihre Wege wieder, während Syrus sich in sein Zimmer im ersten Stock begab, suchte Nymphadora eines der Gästezimmer auf um dort zu nächtigen.
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| 23.12.2003 00:35 | #218 |
| Rhodgar |
Rhodgar gab sich damit zufrieden, dass er Renata am heutigen Tage wohl nicht mehr in die Knie zwingen konnte, dass er nicht mehr in der Lage sein würde, es ihr am heutigen Tage noch heimzuzahlen. Doch er konnte damit leben, es war ja sowieso ncihts weiter als Flachs, ein Scherz unter Freunden. Er sah ebenfalls ein, dass es vielleicht besser wäre, sich nun zu entfernen, und Renata nicht das Gefühl zu geben, sie müsste fürchten, dass er mit einer mit Schnee beladenen Hand wie ein Besessener vor ihrem Zimmer hockte, und immer darauf wartete, dass sie hinaustrat. Und außerdem gab es für ihn ja noch weitaus wichtigere Dinge zu erledigen. Seitdem er mit Syrus nach Khorinis aufgebrochen war, hatte er sich kein einziges Mal mehr in der Bibliothek aufgehalten. Nunja, aufghalten hatte er sich in diesen heiligen Hallen schon, jedoch hatte er nicht wie von ihm erwartet seine Bücher studiert. Dies galt es nun nachzuholen. Also schlenderte er, nach einem kleinen Abstecher in sein Zimmer, wo er versuchte, seine Robe einigermaßen zu trockenen, in Richtung Bibliothek. Und als er angekommen war, fand er seinen Studienplatz noch unverändert so vor, wie er ihn verlassen hatte, nirgends auch nur das kleinste Staubkorn zu entdecken, welches sich auf seine Bücher oder auf den bequemen Lehnstuhl hätte legen können. Die Dämonen hatten wieder einmal ganze Arbeit geleistet. So nahm er sich das oberste Buch des Stapels, der auf dem kleinen tisch direkt neben ihm aufgestapelt worden war. Er hatte keine Markierung, kein Lesezeichen oder etwas ähnliches in das Buch hineingelegt, folglich wusste er nicht, wo er denn aufgehört hatte zu lesen. Also begann er noch einmal ganz von vorne.
Die Schattenflamme ist reine gebündelte Magie. Die KRaft zum Erstellen und Abfeuern dieser Waffe bezieht der Schwarzmagier einzig und allein aus dem Reich Beliar´s, seinem obersten Gott...
Seine gestrige Phase, in der er so unheilvolle Gedanken durchleben musste, und immer von Mord- und Blutlust, um es ein wenig hart zu sagen, getrieben wurde, war nun vergangen. In der Nähe seiner Freunde fühlte er sich wohl, hier konnte er er selbst sein, seine dunkle Seite hatte in dieser Zeit Ruhe gegeben, schlummerte jedoch noch tief im inneren seines Körpers. Besiegt war dieses Problem noch lange nicht, doch Rhodgar nahm sich vor, irgendwann mal eine Lösung für eben jenes zu finden. Bis dahin wollte er diese Schattenseite an sich unterdrücken, in dem er immer Kontakt zu anderen Menschen hatte, wollte nicht alleine sein. Aus Angst? Aus Angst um sich oder um seine Freunde? Er wusste es nicht genau...
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| 23.12.2003 09:25 | #219 |
| meditate |
die gebeine am tor hatten sich nicht geäußert. sie hatten angesichts des schattendämons, der irgendeinen kerl mit in das gemäuer nahm und der erschöpften hohen priesterin kein wort gesagt.
meditate entließ ihren tierischen begleiter und stressi löste sich in dem für ihn typischen blauen nebel auf und dann ging sie hinter dem schattendämonen her.
ihre heilkünste waren gefragt.
"jaja, ich weiß, ich habe mit seinem leben gespielt, aber hier kann ich das ja auch. hier stehe ich im bunde mit beliar. hier kann mir nichts passieren"
rief sie dem stumm dastehenden und irgendwie vorwurfsvoll blickenden vabun zu und folgte dem schattendämon in eines der krankenzimmer.
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| 23.12.2003 15:10 | #220 |
| meditate |
die dämonen waren schnell unterrichtet. sie räumten der "zofe" den tisch mit den heilutensilien herbei und meditate machte sich ans werk. der dämon sorgte derweil dafür, dass der patient nicht erwachte und von den schmerzen möglichst wenig mitbekam.
zuerst öffnete sie die wunde um an die unteren regionen heranzukommen. der schwertstreich hatte die rippen gerade verfehlt und die herzspitze touchiert. aus ihr war das meiste blut entwichen und ohne meditates elfenbeinpulver wäre seraphin nach kurzer zeit verblutet.
jetzt fügte sie routiniert die wundränder zusammen und heilte sie mittels magischer fäden. schicht um schicht fügte sie zusammen. kein fehler durfte ihr unterlaufen, denn sonst würde der patient nie mehr wirklich gesund. und angesichts dessen, dass sie den armen burschen mit sich gelockt hatte, würde sie sich das nie verzeihen.
andereseits hatte sie in dem mann deutlich magisches potential gespürt und die dunkel aura war ihr auch nicht entgangen. das war ein geborener schwarzmagier und den konnte sie nicht einfach so weiter ziehen lassen. womöglich wäre er noch in den fängen der innosler gelandet. die warfen ihre netze überall aus und scheuten auch nicht vor magiebegabten zurück, die eigentlich in anderen gefilden ihre stärken hatten.
als die sonne sich in den unteren scheiben der bleiverglasten scheiben verzogen hatte und damit der tag seinen zenit überschritten hatte, war die magierin fertig. der junge mann war sorgfältig geheilt und die schwäche, die so eine operation nach sich zog, würde sich in den nächsten tagen geben. da musste sie einfach der wirklichen natur vertrauen.
dann ermahnte sie die dämonen noch einmal, sie keinesfalls zu verraten und dann ging sie schlafen.
nach langer zeit mal wieder den schlaf der zufriedenen und gerechten. der zirkel hatte durch sie zwei magier verloren. einen hatte sie dem zirkel zurückgegeben.
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| 23.12.2003 17:23 | #221 |
| Seraphin |
Seraphin warf sich unruhig hin und her... sein schweißgebadeter Körper rutschte über das Laken und er spürte einen gräßlichen Schmerz in der Brust... er träumte...
Seraphin rannte über eine riesige schwarze Ebene und es stürmte... der Wind schien von allen Seiten zu kommen und peitschte ihm beständig in das Gesicht... es war kalt, sehr kalt.... um ihn herum standen merkwürdige Bauten, doch jedes mal wenn Seraphin versuchte sich ihnen zu nähern um Schutz vor dem wütenden Sturm zu erhalten, schienen sie im gleichen Maße zurückzuweichen wie er auf sie zu kam... genauso erging es ihm beim Laufen, er konnte noch nicht mal sagen ob er sich von der Stelle oder der Boden unter ihm bewegte...
Dann hörte er Wolfsheulen aus den Schatten...Seel?
Plötzlich hörte der Sturm mit einem Schlag auf, und vor ihm standen Vier Schemen in einer Reihe... irgendwoher kannte er das, etwas Schreckliches würde passieren, das wusste er... einer der Schatten tat einen Schritt vorwärts, dann noch einen, und bewegte sich auf ihn zu. Seraphin fuhr herum, doch wie vorhin kam er nicht von der Stelle und musste hilflos mit ansehen wie sein Verfolger immer näher kam. Dann, mit einem Male, war der Bann gebrochen und er bewegte sich endlich weiter... er rannte und rannte, zwischendurch warf er immer wieder einen Blick über die Schulter zurück, und bemerkte mit Entsetzen das der Abstand zwischen ihm und seinem Jäger immer kleiner wurde... auf einmal erkannte er einen weiteren Schatten, der sich bei näherem Blick als eine junge Frau entpuppte...
Flieh!
Rief er ihr noch im Vorbeihasten zu, doch sie schaute ihn nur mit seltsam wissenden, ja fast traurigen Augen an, als wolle sie ihm sagen es hat keinen Zweck, bleib einfach stehen und es ist zu Ende... aber Seraphin dachte nicht daran. Mittlerweile war der Schemen nur noch wenige Schritte hinter ihm, dann fing die Erde an zu beben und der Himmel über der gewaltigen Ebene leuchtete in einem dunklen purpurrot auf.
Ein letztes Mal drehte er sich um und erkannte seinen Verfolger, der ihn nun zur Gänze eingeholt hatte. Er blickte in die leeren Augenhöhlen und sah, wie der Krieger mit seinen knochigen Händen und einem irren Lachen seinen riesigen Zweihänder anhob, um ihm den Todesstoß zu versetzen.
TSCHACK!
Mit einem Ruck riss Seraphin keuchend die flackernden Augenlieder auf... wo war er?
Zitternd und schweißnass sah er sich vorsichtig in dem Raum um. Bis auf das Bett in dem er sich befand, einem kleinen Holztischchen und ein paar Schemel schien das Zimmer komplett leer zu sein. Und mit einem Schlag fiel ihm wieder alles ein, der Schneesturm, Sara und schließlich die verrückten Templer, die versucht hatten sie zu töten.
Fast hätten sie es geschafft, dachte er schaudernd und betrachtete vorichtig seinen Brustkorb. Da wo die Schneide seines Gegners in das Fleisch eingedrungen war, befand sich nun anstatt einer gräßlichen Wunde ein frisch angelegter, sauberer Verband. Die Schmerzen waren zwar immer noch höllisch, aber bis vor ein paar Stunden war Seraphin sich noch sicher das er sterben müsse. Irgendwer hatte hier ein kleines Wunder gewirkt...
Aber was war passiert nachdem er das Bewusstsein verloren hatte?Wo war er hier und wie ging es Sara? Nach dem Aussehen des Raumes würde er vermuten sich tatsächlich im Kastell der Schwarzmagier zu befinden. Aber es nützte nichts, wenn er sich Klarheit verschaffen wollte musste er wohl oder übel jemanden finden der ihm genaueres sagen konnte. Langsam und immer noch darauf bedacht seine Kräfte nicht zu überanstrengen, schob er die Decke zurück und bewegte sich vorsichtig aus dem Bett. Irgendjemand hatte ihm einen weißen Kittel angezogen, bemerkte er mit einem komischen Gefühl. Jedoch erspähte er seinen Mantel, den Hut und seine Waffen fein säuberlich zusammengelegt auf einem Schemel in einer Ecke des Raumes. Immer noch etwas wackelig auf den Beinen versuchte Seraphin sich umzuziehen, wobei er jedesmal einen unterdrückten Schmerzenslaut ausstieß wenn er Ausversehen, durch eine zu hastige Bewegung den Verband berührte.
Nachdem er den Kittel säuberlich gefaltet an den Platz gelegt hatte, wo er vorher seine Klamotten gefunden hatte, schnappte er sich seinen Stab und verließ das Zimmer durch die einzige, aus schweren Holzbrettern bestehende Tür, und ging hinaus auf den Gang...
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| 23.12.2003 21:03 | #222 |
| Nymphadora |
Die Nacht war wieder einmal herrlich gewesen. Viel erholsamer als in den Betten dort unten in der Hafenstadt. Doch nun war es für Nymphadora Zeit aufzustehen. Die Sonne beleuchtete bereits mit ihren hellen Stahlen das Gästezimmer, die junge Frau erhob sich schwungvoll aus ihrem Schlafgemach. Rechts neben ihrem Bett befand sich ein kleiner Nachtschrank auf dem Sie ihre Kleidung wohlgeordnet wiederfand. Daneben stand wiederum ein ziemlich grosses hölzernes Regal, in das die verschiedensten Bücher eingeordnet waren. Nur eines Verband die vielen Werke, Nymphadora hatte von keinem von ihnen auch nur den blassesten Schimmer. Beläufig versicherte sich die Dame noch, ob die Zimmertür auch abgeschlossen war, um dann beruhigt in den Badezuber steigen zu können, der wie schon die letzten Male mit bis oben hin mit klarem, angenehm warmen Wasser gefüllt war. Ihr nächster Gang führte sie in die Eingangshalle, dort legte sie dem versteinerten Magier einige Goldstücke in seinen Teller. Sie fühlte sich auf merkwürdige Weise schuldig, schliesslich benutzte sie das Wasser des Kastells, aß die Speisen des Kastells, schlief in den Betten des Kastells, und und und ... So überwand sie sich zu der Spende, auch wenn sie nicht mehr sonderlich viel Gold ihr eigen nennen konnte.
Dann ging es mit flotten Schritten ins Refektorium, wo sie sich guten Gewissens den Magen mit Omelett voll schlug und sich literweise Kräutertee in den Hals schüttete. Nach dem Essen blieb sie noch ein Weilchen auf dem bequemen Stuhl sitzen, dachte darüber nach wo sich Syrus wohl im Moment aufhielt, dachte an Rhdogar und Renata. Ohne sie wäre sie warscheinlich schon gar nicht mehr am Leben. Doch direkt danach bereute sie es, an all das gedacht zu haben, denn schon ziepte ein stechender Impuls von ihrem Oberschenkel aus durch ihren ganzen Körper. "Au!", quiekte sie erschrocken. Ihr Laut hallte mehrmals in dem Saal wieder. Ups, dachte sie und lief leicht rot an, hoffentlich hat mich Niemand gehört ...
Sie musste sich nun unbedingt bald auf die Suche nach einem Heiler machen, Renatas Verband hatte zwar gute Dienste geleistet, doch so langsam benötigte die Wunde wohl mehr, als nur einen guten Verband. Ausserdem hatte sie eigentlich gehofft, keine Kampfesnarben davontragen zu müssen. Doch wie sollte sie einen Heiler finden, wenn sie allein nicht einmal den Mut aufbrachte hier im Kastell auch nur eine einzelne Person anzusprechen?
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| 23.12.2003 22:11 | #223 |
| meditate |
meditate hatte endlich mal wieder traumlos, lange und wirklich erholsam geschlafen. als würde jetzt erst die last der alten götter von ihr gehn. als hätte sie gerade erst erfahren, dass sie ja eigentlich gewonnen hatten, dass sie gemeinsam das leben all der vielen menschen gerettet hatten.
beim aufwachen war ihr auch endlich klar geworden, dass jeder von ihnen dabei seine konkrete aufgabe zu erfüllen hatte. es gab keinen grund über den verlust der magie zu wehklagen. sie waren die, die die rätsel gelöst hatten und die kämpfer waren dabei gewesen, weil nur sie die geschöpfe aus den alten zeiten in die flucht schlagen konnten.
jeder hatte seinen teil geleistet und sie waren erfolgreich gewesen.
meditate stellte sich vor den spiegel und betrachtete ihr immer noch müdes gesicht, das von den strapazen gezeichnet war. dann huschte ein kleines lächeln über ihr gesicht. dieser seraphin!
sie befahl einen dämonen zu sich, dass der ihr eine andere robe bringen solle.
"ich will einen kleinen niedlichen kragen und ein weißes schürzchen - mit spitzen.
dämonen wundern sich nie. sie gehorchen. meditate zog das kleine schwarze kleidchen an, band sich die weiße schürze um und ordnete den kragen.
die zofe sara meldete sich zur arbeit.
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| 24.12.2003 00:29 | #224 |
| Renata |
Den ganzen Tag hatte sie in ihrem Zimmer verbracht. Das Wetter draussen war auch wirklich zu trostlos. Kein Vergleich zu der gestrigen Unbeschwertheit (Rhodgars Schneeball konnte sie immer noch im Rücken spüren). Jetzt machte sich Hunger in ihr beit.
Im Refektorium dachte sie sich ein Abendessen von Kartoffelbrei und Apfelkompott. Köstlich. Vor allem mit einem Glas Rotwein.
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| 24.12.2003 00:45 | #225 |
| meditate |
meditate oder besser gesagt "sara" hüpfte die treppe runter und erwischte sich sogar, dass sie ein liedchen trällerte. so wohl hatte sie sich lange nicht mehr gefühlt.
alte erinnerungen tauchten auf an die zeit, als sie mit don-esteban das kastell erkundete und sich so nach und nach die dämonen untertan gemacht hatte. schön war das. die vielen stunden mit ahram oder die kuriosen erlebnisse mit prophet.
und endlich fühlte sie sich mal wieder ganz jung und ganz unternehmungslustig. ob der neue ihr das akaufen würde mit der zofe? einen versuch war die sache schon wert. es schadete sicher nichts, mal zu erkunden, ob man ihr die hohe magierin schon einfach so ansah oder ob sie noch als einfaches mädchen durchgehen konnte.
an fuß der treppe stieß sie dann auch schon auf das opfer ihrer scharade.
"was machst du denn schon in diesem gang? eigentlich solltest du im bett liegen und dich mindestens noch ein bisschen von den dämonen pflegen lassen oder haben sie dir weh getan?
achwas, komm einfach mit ins refektorium. pass auf, ich stütz dich ein bisschen."
meditate fasste den mann unter der einen schulter und ging langsam und vorsichtig mit seraphin ins refektorium. dann geleitete sie ihn an einen tisch und erklärte ihm, dass er sich nur wünschen solle, auf was er appetit hätte.
dann sah sie sich um. es war leer im regektorium. nur an einem der tische saß eine frau, die sie noch nie gesehen hatte. die blickte jetzt zu ihnen hinüber und nickte grüßend herüber.
"entschuldige mich mal seraphin, ich muss mal gucken, wer das da ist."
der neue nickte und guckte sich neugierig um, während meditate zu der fremden herüberging.
sie war eine ungewöhnliche erscheinung. eine so stolze und schöne frau hatte meditate hier noch nie gesehen. die frau hatte eine ungewöhnlich majestätische ausstrahlung. große braune klare augen blickten aufmerksam auf die als zofe verkleidete magierin und meditate schien es einen moment, als hätte die fremde frau ihr bis ins herz geblickt.
"wer seid ihr?"
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| 24.12.2003 00:55 | #226 |
| Renata |
Eine Zofe? Hier im Kastell? Sollen die dienstbaren Dämonen neuerdings menschliche Unterstützung bekommen?
“Seid gegrüßt. Mein Name ist Renata. Wir sind uns bisher noch nie hier über den Weg gelaufen, was daran liegen mag, dass ich erst kurz hier bin. Wie ist Euer Name? Und verzeiht, wenn ich das so offen frage: Was ist Eure Aufgabe hier?”
Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Präsenz und ja, auch Macht, die diese Frau ausstrahlte, so gar nicht zu dieser Tracht passen wollte. An wen erinnerte sie diese Erscheinung nur?
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| 24.12.2003 01:03 | #227 |
| meditate |
renata also. meditate starrte die frau ganz ungeniert an. seit den tagen von orphelia hatte sie keine frau in diesen hallen gesehen, die so eine starke magische ausstrahlung hatte.
"ihr seid eine magierin? ich bin ... naja, also ich bin eine zofe, ich unterstehe meditate, die nicht immer nur diese seelenlosen dämonen um sich haben will.
ihr seid erst kurze zeit hier? ich fühle aber, dass ihr schon eine magierin seid. ich täusche mich da nicht, ich bin schon lange hier im kastell und denk, dass ich mich auskenne."
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| 24.12.2003 01:13 | #228 |
| Renata |
“Danke, aber zuviel der Ehre, Sara. Noch bin ich im Stande eines Lehrlings und hoffe erst, einmal eine Magierin zu werden.”
So, die Zofe Meditates. “Dann ist Eure Herrin zurück? Ich hoffte schon so lange darauf, sie kennen zu lernen. Noch wurde von ihrer Rückkehr nicht gesprochen. Aber sicher hat sie sich erst einmal zurück gezogen, oder?”
Renata warf einen Blick an Sara vorbei. “Euren Begleiter habe ich hier auch noch nie gesehen. Er macht einen angeschlagenen Eindruck. Kam er, um sich von Eurer Herrin behandeln zu lassen?”
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| 24.12.2003 01:18 | #229 |
| meditate |
keine magierin also?
"ich denk, ihr irrt euch. ich sehe es euch an, dass ihr magierin seid. vielleicht wißt ihr es nur noch nicht.
und ja, meditate ist wieder da. sie wird in ihrem zimmer sein und das da ist seraphin. er hat mir geholfen ins kastell zu kommen, als ich schwer bepackt war. nun ja, den einkauf haben wir zwar verloren, aber er hat mein leben gerettet. und geheilt hat ihn wohl meine herrin.
gestattet ihr einer kleinen zofe noch eine frage? wo kommt ihr her und warum seid ihr in dieses düstere gebäude gekommen?"
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| 24.12.2003 01:25 | #230 |
| Seraphin |
Seraphin wandelte durch die riesigen dunklen Gänge des Kastells. Zwar zuckte er bei jedem Schritt noch schmerhaft zusammen, doch normalerweise müsste man nach einer solchen Verletzung, wenn man sie überhaupt überlebte, wochenlang das Bett hüten.
Stattdessen schwindelte ihm nur noch ab und zu, und er stützte sich von Zeit zu Zeit an den ehrfurchtseinflößenden Quadern der Kastellmauer ab. Überhaupt war das ganze Bauwerk einfach imponierend. Seine Schritte hallten auf dem schwarz-weiß gekachelten Boden wieder und ihm schien, als ob das Echo meilenweit zu hören war. Aber wenn dass der Sitz des ZuX sein sollte, wo befanden sich dann bitteschön die Magier?!
So groß und ehrfurchtseinflößend ihre Residenz auch war: sie schien vollkommen leer!
Obwohl er mittlerweile schon mindestens 3 Mal eine andere Richtung eingeschlagen hatte, war ihm bis jetzt noch nicht vergönnt gewesen einen der Schwarzmagier, oder überhaupt irgendein anderes Lebewesen außer ihm zu Gesicht zu bekommen...
Ein Schauer lief ihm den Rücken hinunter, wie schon ein paar mal seitdem er aufgewacht war...doch es hatte nichts mit der Kälte oder seiner Verletzung zu tun. Auch verspürte er keine Angst, vielmehr schien ihm als ob etwas durch ihn hindurch flog...
Lächerlich! fegte er den Gedanken mit einem ärgerlichen Kopfschütteln beiseite. Sollte er etwa anfangen an Geister zu glauben? Obwohl dieser Ort sah aus als wäre hier alles möglich... Schon mehrmals hatte er versucht den seltsamen Bildern, die scheinbar im ganzen Kastell die Wände zierten, einen Sinn abzugewinnen, doch jedesmal hatte er nach kurzer Zeit aufgeben müssen. Die Kunstwerke zeigten seltsamen Formen und Farben, die sein Geist scheinbar nicht zu fassen vermochte, und ihn mit stechenden Kopfschmerzen bei jedem erneuten Versuch bestrafte...
Mittlerweile war er am Fuß einer hohen Treppe angelangt, doch auch hier war Niemand zu sehen. Seufzend ließ Seraphin seinen Blick suchend durch die Halle schweifen...gerade als er überlegte einfach laut zu rufen, kam jemand die Treppe hinunter. Es brauchte einen Moment bis er im düsteren Licht des Kastells die zierliche Gestalt der Zofe ausmachen konnte.
"Sara!" rief er erleichtert, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Doch anstatt einiger erklärenden Antworten, schnappte sie sich seinen Arm und geleitete ihn stützend in das "Refektorium" wie sie es nannte. "Wünsch Dir einfach das auf was Du Appetit hast!" erkärte sie ihm hastig, bevor er überhaupt eine Chance hatte ihr aufgrund dieser komischen Aussage einen fragenden Blick zuzuwerfen. "Entschuldige mich mal bitte, ich muss mal gucken wer das ist..." raunte sie ihm noch schnell ins Ohr, bevor sie sich an den Nachbartisch zu einer jungen Frau begab und Seraphin seinen, zugegeben etwas verwirrten Gedanken überließ...
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| 24.12.2003 01:30 | #231 |
| Renata |
"wo ich herkomme? Nun, ich kam aus dem Gebiet hinter dem Pass zum Minental. Ich kann mich an zwei Sommer und einen Winter dort erinnern, aber an nichts, was vorher war. Hierher kam ich durch eine wundersame und denkwürdige Begegnung mit einem Eurer Magier.
Einmal hier angekommen, zog mich die Magie in dieem Gebäude in ihren Bann. Ja, und jetzt bin ich hier, Beliar zu dienen, so gut ich es eben vermag."
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| 24.12.2003 01:34 | #232 |
| meditate |
"und ich bin sicher, das werdet ihr. wenn ich etwas spüre, dann ist es talent für dunkle magie und die verwandschaft zu unserem herrn beliar.
wenn ihr meine herrin kennen lernen wollt, so werde ich eine audienz vereinbaren. ist euch das recht? wie wäre es mit morgen? ich glaub nicht, dass sie heute noch herunter kommt."
meditate erhob sich. ganz wohl war ihr bei diesem schauspiel nicht, die frau wirkte nicht unbedingt so, als würde sie das theater nicht durchschauen.
"gestattet ihr, dass ich mich zurückziehe? dort am tisch wartet mein lebensretter und er ist schrecklich verstört. vielleicht wollt ihr euch ja auch zu uns setzen? der arme hatte ein schwert in der brust und ist gerade erst wieder zu sich gekommen."
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| 24.12.2003 01:47 | #233 |
| Renata |
"Hab Dank für Eure netten Worte, Sara. Ja, ich komme gerne zu Euch und Eurem Begleiter. Ich würde gern mehr darüber hören, wie es zu dieser Verletztung kam. Sicher war es schrecklich für ihn, aber genau so sicher hatte es mit einem Abenteuer zu tun."
Sie ging zusammen mit Sara zu deren Begleiter hinüber.
Der junge Mann sah ihnen schon entgegen. Sara stellte ihn Renata vor."Seid gegrüßt Seraphin. Wenn ihr von der hohen Heilerin des Kastells behandelt wurdet, scheint ihr ein Glückspilz zu sein. Erzählt mir doch, was passiert ist..."
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| 24.12.2003 01:53 | #234 |
| Rhodgar |
Als Rhodgar an diesem Morgen aufgewacht war, hatte er gleich etwas... etwas Anderes verspürt. Nur konnte er nicht beschreiben, was es genau war. Irgendetwas hatte sich am Kastell verändert. Nur kam er nicht dahinter, welche Zeichen ihm sein Hirn zu deuten versuchte.
Er war noch bis spät in die Nacht auf gewesen, und hatte über seinem Buch gebrütet, welches ausschlielich von dem Schattenflammenzauber handelte. Faszinierend war dies, ohne Frage. Ein Geschoss aus reiner dunkler Energie erzeugen zu können, das wäre bestimmt ein großartiges Gefühl. Warum aber träumte er bisweilen nur von solch großen Taten, wie sie ihm erschienen? Er war doch schließlich ein Magier, und Magier sollten Magie wirken. Doch war ihm bis jetzt nicht in den Sinn gekommen, wer ihm dies hätte beibringen können. Die einzige Lösung auf diese Frage offenbarte sich in meditate, die er jedoch bereits eine ganze Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.
Schade eigentlich, dachte er. So gerne hätte er ihr bezauberndes Gesicht wieder einmal gesehen, welches ihm bei seinem ersten Treffen mit ihr völlig die Sinne geraubt hatte.
Nun war es jedoch bereits Abend geworden, und von Rhodgars Magen her drangen eindeutige Laute in sein Ohr, die er nur allzugut zu deuten wusste. Sein Verdauungsorgan wollte ihm mitteilen "Ab zum Refektorium." Und dies tat er dann auch.
Gemächlichen Schrittes schlurfte er von der Bibliothek in den Speisesaal, der duetlich gefüllter war, als in den letzten Tagen.
Und nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, es war einfach die Tatsache, dass in den letzten Tagen einfach wieder mehr Leute hier im Kastell vorbeigeschaut hatten. Dies hatte er so vermisst während dieser leeren Zeit. Nun ließ er seinen Blick aufmerksam durch den Raum schweifen. Unter den Anwesenden befand sich Renata, die er seit gestern auch nicht mehr erblicken konnte. Er hatte sie zugegeben völlig vergessen, nachdem sie sich bockig wie es ihre natur war in ihrem Zimmer mehr oder weniger eingesperrt hatte. Mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht ging er auf sie zu, und bemerkte, dass sie keineswegs alleine an ihrem Tisch war. Eine junge Frau, sie konnte nicht älter sein als er selber, und ein muskelbepackter Mann befanden sich noch bei ihr.
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| 24.12.2003 01:54 | #235 |
| meditate |
meditate bemühte sich, ein niedliches knickschen hinzubekommen und ging dann zu seraphin zurück.
"darf ich euch bekannt machen? das ist eine magierin, mein freund. so sehen die aus. auch nicht so zum fürchten oder? sie ist aber auch noch eine junge magierin, eine die noch nicht lange dabei ist.
werte herrin, das ist seraphin, ein tapferer und selbstloser junger mann, der mir heut nacht das leben rettete. ich glaube, auch er hat interesse an den dunklen künsten.
er ist nur noch etwas unsicher, weil er die gepflogenheiten des kastells noch nicht kennt. zum beispiel die zauberhafte art, wie hier essen auf den tischen erscheint.
darf ich mich verabschieden? ich glaube, meine herrin bedarf meiner hilfe. ich hoffe, es wird euch eine schöne nacht beschieden.
serahpin, wir sehen uns bald wieder. geh im hof spazieren, dort ist es immer warm und schone dich.
meine dame..."
meditate knickste noch einmal und zog sich dann zurück. anschließend tobte sie völlig ausgelassen durch das treppenhaus. vabun bekam einen kuss auf seine kalten unbewegten lippen und der schattendämon, der vor ihr schwebte, bekam einen klaps auf den po-
das leben war wundervoll!
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| 24.12.2003 02:08 | #236 |
| Seraphin |
Seraphin konnte beobachten wie Sara einige Worte mit der Frau am Nachbartisch wechselte, die dabei ab und zu einen Blick zu ihm herrüber warf. Dann nickte sie auf einmal, und kam mit der Zofe zu ihm herrüber gelaufen und sprach ihn an...
"Seid gegrüßt Seraphin. Wenn ihr von der hohen Heilerin des Kastells behandelt wurdet, scheint ihr ein Glückspilz zu sein. Erzählt mir doch, was passiert ist..."
"Gerne!" antwortete er höflich.
"Und wie lautet euer Name?"
"Renata." erwiederte sie ebenso freundlich.
Leicht überrascht, jedoch freudig, musterte er die Dame interessiert.Sie schien schon etwas älter als er zu sein, in ihren braun-grünen Augen spiegelte sich eine gewisse Weisheit wieder, die nur das Leben selbst entstehen lassen konnte.
MIt einem bedauernden Lächeln verabschiedete er Sara, und wandte sich dann seiner neuen Gesprächspartnerin zu. Bald schon vergaß er die Zeit, während er ihr die Geschichte vom gestrigen Tag in allen Einzelheiten erzählte...
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| 24.12.2003 02:09 | #237 |
| Rhodgar |
Dieses Mädchen... irgendetwas hatte sie an sich. Irgendetwas, was Rhodgar schon einmal gespürt hatte. Zwar war sie nur kurz an ihm vorbeigegangen, doch hatte sie ihm einen Blick zugeworfen... Er konnte diesen nicht beschreiben, so hatte ihn nur einmal jemand angeblickt. Doch das konnte nicht sein. Nie im Leben würde sich die ehrenwerte Hohepriesterin in eine derartige Kleidung zwängen, und vor allem würde sie bestimmt keine höflichen Knickser machen.
Doch das war ihm immoment egal, er wandte sich wieder Renata zu, die ihn offensichtlicherweise nun auch bemerkt hatte. Mit einem freundlichen Lächeln winkte sie ihn heran.
"Huhu, Rhodgar. Komm setz dich zu uns." Mit einem Seitenblick fragte sie "Das ist dir doch recht, Seraphin?"
Und so ein Angebot schlug man einfach nicht ab, besonders, wenn die Einladende eine nette Freundin und eine gute Seelenberuhigeren war, mit der er bereits viele positive Erfahrungen gemacht hatte. Innerlich lachend dachte er noch einmal an die heikle Schneeballschlacht zurück, die gestern vor den Kastelltoren stattgefunden hatte.
Nun jedoch hatte er sich gesetzt, und sein Gegenüber, ein großer, muskulöser Kerl, lehnte sich gelassen zurück, als ob er darauf warten würde, dass die beiden sich gegenseitig vorgestellt wurden.
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| 24.12.2003 02:21 | #238 |
| Seraphin |
Seraphin sah auf, als er die Gestalt des Mannes erblickte. Das war also ein Magier. Interessiert musterte er die dunkle Robe seines Gegenübers. Deren Farbe wurde nur noch von dem dichten schwarzen Haar übertroffen, das hinter seinem Rücken zu einem eleganten Zopf verflochten war, ähnlich dem Seinen, jedoch nicht ganz so lang.
Der Magier war etwa genauso groß wie er, jedoch dort wo Renata ihm vorhin älter erschien, sah dieser Mann merklich jünger aus, er schätzte sein Alter auf ca. 20 Jahre...
Plötzlich fiel ihm ein das Renata ihn etwas gefragt hatte.
"Natürlich nicht." antwortete er hastig, während er seinen Blick von dem Magier abwandte...
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| 24.12.2003 02:28 | #239 |
| Renata |
Rhodgar hatte sich dazu gesetzt und musterte den Neuankömmling Seraphin.
"Laßt mich Euch vorstellen: Rhodgar, das ist Seraphin, Seraphin, das ist Rhodgar.
Seraphin erzählt gerade von dem Abenteuer, das er gestern auf dem Weg hierher bestehen musste. Er hat der Zofe Sara, die du gerade herausgehen sahst, das Leben gerettet und seines dabei fast verloren."
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| 24.12.2003 02:42 | #240 |
| Rhodgar |
"Soso, Sara also... eine Zofe..."
Diese Worte murmelte er, ohne eigentlich zu wollen, dass die beiden dies mitbekamen. Jedoch wandte er sich jetzt dem Neuen zu. Ins Auge stachen sofort die langen weißen Haare, welche ihn unweigerlich an den Don erinnerten, der genau wie meditate verschollen schien. Lang und weiß, so weiß wie der Schnee, man konnte sich in ihnen verirren.
Dazu ein athletischer Körperbau, der nur bei erster Betrachtung so muskelbapackt wirkte. Und noch etwas zeichnete diesen Sonderling aus. Bei genauerer Betrachtung konnte man nämlich eine Lange Narbe ausmachen, die sich quer über seine Stirn erstreckte. Woher er die wohl hatte? War dies eventuell ein Andenken an einen KAmpf, oder einfach nur ein unglücklicher Zufall im Kindesalter?Rhodgar ließ seine Blicke abschweifen, wandte sich nun wieder dem Gespräch zu."Ihr habt dieser Sara also das Leben gerettet? Darf man fragen, wie ihr das geschafft habt? Verzeiht, ich will nicht indiskret wirken, jedoch tragt ihr keine sonderlich gefährliche Waffe bei euch."
Dazu hob er fast missbilligend eine Augenbraue, was ihm den Ausdruck seiner Zweifel auf das Gesicht schrieb.
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| 24.12.2003 02:58 | #241 |
| Seraphin |
Aufmerksam regestrierte Seraphin die Worte des Magiers,der sich mittlerweile gesetzt hatte. In ihnen schien ein leiser Zweifel mitzuschwingen, den Seraphin ihm auch nicht verübeln konnte, hatte er doch noch nicht die ganze Geschichte gehört.
"Nun wie ihr seht ist der Kampf auch nicht wirklich zu meinen Gunsten ausgegangen." erwiederte er auf die argwöhnisch hochgezogene Augenbraue des Magiers. "Um ehrlich zu sein kann ich mich glücklich schätzen dass ich noch lebe..." setzte er mit einem ernsten Gesichtausdruck hinterher und dachte mit einem Schaudern an die vergangene Nacht zurück. "Nur den heilenden Händen eures Zirkel's habe ich es zu verdanken, dass ich nach einer solchen Verletzung noch nicht in das reich Beliar's eingekehrt bin. Ihr scheint wahre Wunder vollbringen zu können. gab er mit einem anerkennenden Lächeln zu verstehen.
Als er sah das der fragende Gesichtsausdruck im Gesicht seines Gegenübers noch immer nicht zur Gänze verschwunden war, warf er Renata einen flüchtigen Seitenblick zu, den sie mit einem freundlichen Nicken kommentierte. Dann setzte er erneut an seine Geschichte zu erzählen, und die Nacht schritt fort während sie sich unterhielten und an den wundersamen Speisen des Refektoriums gütlich taten...
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| 24.12.2003 03:36 | #242 |
| Renata |
"... und ihr glaubt wirklich, einen riesigen Wolf gesehen zu haben? Das ist in der Tat ungewöhnlich."
Seraphins Erzählung war zum Ende gekommen. Er sah etwas erschöpft aus nach der langen Rede. Besser, die Runde aufzulösen.
Sie verabschiedete sich und sah, dass, als Rhodgar es ihr gleich tat, auch der Verletzte aufstand.
"Kennt ihr schon die Gästezimmer? Nein? Dann kommt mit. wir zeigen Euch den Weg."
Aber diese Zofe. Die wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen.
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| 24.12.2003 05:42 | #243 |
| Seraphin |
Nachdem Seraphin mit seiner Geschichte geendet hatte, war auch der letzte Zweifel aus den Zügen von Rhodgar verschwunden, während Renata, die das meiste bereits zum zweiten mal hörte, nur zwischendurch nickte und Ergänzungsfragen stellte….als er zum Ende gelangte, in dem er die Klinge des Templers in die Brust gestochen bekam, wurden die Schmerzen seiner heilenden Wunde für kurze Zeit wieder stärker. Doch Renatas anteilhafter Blick, gepaart mit der ernsten Miene des jungen Magiers, ließen ihn die roten Fäden aus Feuer, die mit jedem Pulsschlag von seiner Wunde ausgingen, vergessen. Und wenn nicht dass, so jedoch weit genug verdrängen das er sie nicht mehr bewusst wahrnahm.Die Nacht war bereits weit fortgeschritten, denn die Zeit war bei Wein und Brot zusammen mit guter Unterhaltung und einer freundlichen Stimmung, all zu schnell vergangen.
Wenn er so darüber nachdachte, bereute er es nicht den beschwerlichen, ja teilweise sogar sehr gefährlichen Weg hierher, wie sich ja zu Genüge herausgestellt hatte, auf sich genommen zu haben. Denn er hatte heute durch Renata und Rhodgar viel über die Schwarzmagier erfahren, und die Magie Beliars, die ihn so interessierte. Es war nicht nur seine Aufgabe gewesen zu erzählen, auch die beiden Mitglieder des Zirkels hatten bereitwillig und gut gelaunt alle seiner Fragen beantwortet, so fern es in ihrer Macht lag, so wie Seraphin ihnen gerne noch mal alle Einzelheiten seiner abenteuerlichen Ankunft unterbreitet hatte.
Er erfuhr dass das Kastell von zahlreichen Dämonen bewohnt wurde, die ihren Herren, den Schwarzmagiern, zu Dienste waren. Jedoch war diese Möglichkeit der Hilfe mit Bedacht zu genießen, da sie in der Regel mit schweren Kopfschmerzen verbunden sei.
Außerdem wusste er nun mehr über den Aufbau und die Hierarchie des ZuX, wer die Geschicke des Zirkels leitete und auch über seine Geschichte hatte er viel erfahren…
Er hatte eines der größten Wunder von Khorinis, das Refektorium, gesehen, und er nahm sich fest vor morgen ebenfalls die viel gerühmte Bibliothek des Klosters zu besuchen.
Auch über die Magie Beliars hatte er viel erfahren wollen, doch hier stellte sich heraus das Beide, sowohl Renata als auch der junge Magus noch in der Ausbildung waren, so dass auch sie ihm nicht viel darüber erzählen konnten.Schließlich, nachdem er geendet hatte und die letzten Stücke Brot mit dem letzten Rest Wein herunter gespült worden waren, erhoben sie sich.
"Kennt ihr schon die Gästezimmer?" fragte Renata mit einem freundlichen Lächeln auf den müden Lippen.
"Nein, leider noch nicht." antwortete Seraphin.
"Dann kommt, wir zeigen euch den Weg." erwiderte sie mit einem fragenden Seitenblick auf den jungen Magier, der zustimmend mit dem Kopf nickte.
So begleiten ihn die beiden schließlich durch die dunklen Gänge des Kastells, in denen sich Seraphin alleine garantiert verlaufen hätte... Und die Vorstellung sich einen der dienstbaren Dämonen hätte rufen zu müssen behagte ihm nach alldem was er bis jetzt über sie gehört hatte auch nicht sonderlich, so wohlerzogen sie auch sein mochten.
Ihre hallenden Schritte wurden von den riesigen Wänden des Gebäudes zahlreich zurückgeworfen und klangen hohl in ihren Ohren wieder.
Nachdem sie auf diese Weise einige Räume passiert, Biegungen gemacht und Hallen durchquert hatten, kamen sie vor einer Tür zu stehen, ähnlich wie Seraphin sie bereits im Krankenzimmer gesehen hatte.
"Dies ist eines der Gästezimmer, es müsste noch frei sein." wandte sich Rhodgar an ihn, während er die Tür öffnete.
"Eine gute Nacht wünsche ich euch, Seraphin, auf dass ihr euch schnell von eurer Verletzung erholt. Ich möchte jedenfalls nicht wissen welche Schmerzen ihr durchlitten haben müsst. schob er hinterher, während Seraphin durch die Tür schritt und seinen letzten Satz mit einem dankbaren Lächeln zur Kenntnis nahm.
"Auch ich möchte euch eine gute und geruhsame Nacht wünschen, und mich für die Kurzweil die ihr uns mit eurer Geschichte beschert habt Dank sagen. Eure Wunde wird gut heilen, da seid euch gewiss denn solange ihr Gast des Zirkels seid wird euch nichts passieren, da bin ich mir sicher." entgegnete Renata freundlich.
"Ich danke euch beiden ebenfalls für die nette Unterhaltung. Es war mir eine Ehre mit 2 Magiern eures Zirkels bei einem schönen Wein gemeinsam plaudern zu dürfen." erwiderte Seraphin gut gelaunt. Mit einem letzten freundlichen Lächeln verabschiedete er sich von seinen beiden Gesprächspartnern und schloss die schwere Holztür mit einem Knarren hinter sich. Vorsichtig, ohne unnötig den Verband zu berühren zog er seinen Mantel aus, legte seinen Hut beiseite und bettete seinen erschöpften Körper auf das frische Laken.
Ja... dachte er sich, ...das war ein guter Tag.
Sogar schon fast perfekt... doch eigentlich hatte er noch so viele Fragen... er wusste immer noch nicht woher die Skelettkrieger gekommen waren, die ihm im Kampf beistanden, und auch der riesenhafte Wolf, den er zunächst für Seel gehalten hatte wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf. Außerdem hatte er noch nicht genau in Erfahrung bringen können welchem ja geradezu meisterhaften Heiler er sein Leben zu verdanken hatte. Und die einzige Person die ihm das Ganze hätte erklären können, ja fairer weise schon müssen, hatte ihn heute so früh verlassen. Eine zeitlang hatte er noch gehofft die kleine Zofe würde nach Beendigung ihre Pflichten zurück in das Refektorium kommen, und sich zu ihnen gesellen, doch leider kam es nicht mehr dazu. Allerdings, je mehr er über die ganze Sache nachdachte desto dringender wurde das Gefühl, das etwas nicht stimmte. Er konnte nicht sagen was es war, aber da existierten so viele kleine Unstimmigkeiten die ihn spüren ließen, etwas sei falsch.
Jedoch würde er sich darüber heute keinen Kopf mehr zerbrechen, dafür war er viel zu Müde, und die Verletzung zerrte noch immer stark an seinen Kräften. Vielleicht würde er morgen mehr Glück haben und endlich die Chance erhalten, sich von Sara alles erklären zu lassen.
Mit den Gedanken an die kleine Zofe schloss er schließlich seine müden Augenlieder und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf....
Draußen heulte der Wind um die Mauern des Kastells...
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| 25.12.2003 00:35 | #244 |
| Nymphadora |
So langsam wurde es Nymphadora in den alten grauen Mauern, in denen sie zur Zeit hauste doch ziemlich langweilig. Ihr Tagesablauf war immer derselbe, man begann den Tag meist zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen mit einem angenehmen Bad, danach ging es in das wunderbare Refektorium, dort lies man sich nach allen Regeln der Kunst versorgen, und dann ... dann tat die junge Frau eine ganze Zeit lang nichts, bis zum Mittag, denn dann hiess es schliesslich wieder 'Essen'! Sicher, es gab zig verschiedene Aktivitäten im Kastell, doch ebenso gab es anscheinend immer irgendetwas, das ihr den Spass an diesen Aktivitäten verdarb. Zum Beispiel sehnte sie sich nach ihren Freunden, nach Syrus, Rhodgar und Renata, doch sollte sie diese vielleicht besuchen kommen, wo ihre Zimmer doch im ersten Stock lagen ... wohl kaum. Sie glaubte zu wissen, dass der erste Stock für einfache Gäste nicht zugänglich sei. So hatte Syrus es ihr neulich erst erklärt, und wenn er es ihr so gesagt hatte, musste es auch so sein. Schliesslich vertraute sie ihm voll und ganz. Und auf den Korridoren im Erdgeschoss, wurde der Alleingelassenen zu ihrem Kummer nie das Glück zuteil, einen der Dreien Anhänger Beliars anzutreffen, zu denen sie sich auch so gerne einmal zählen wollte.
Oder hätte sie sich anmassen sollen, einfach einen der Magier hier anzusprechen und ihn zu fragen, ob er die hohe Kunst des Heilens beherrschte. Nein. Das schien ihr vollkommen respektlos. Sie wollte einmal Mitglied im ehrenwerten Zirkel um Xardas werden. Da gehörte wohl doch zumindest ein Minimum an Anstand und Manieren dazu, konnte sie sich vorstellen ...
Doch heute hatte sie eine Idee, wie sie sich die Zeit einigermassen vertreiben - und dabei sogar noch etwas nützliches lernen konnte: sie wollte ein wenig mit ihrem neu erworbenen Dolch üben. Dazu verzog sie sich zurück auf 'ihr' Gästezimmer, verschloss die Türe hinter sich, zog ihre kleine Stichwaffe, betrachtete sie einen Augenblick fasziniert und fing schlussendlich an. "Zack, zack, zack! Da nimm dies! Und das!!", mehrmals stach sie vergnügt mit der spitzen Waffe in die Luft. Sie vollführte eine 360° Drehung, winkelte ihren Arm an und stach. Na, das sieht doch schon ganz gut aus, dachte sie und wenigstens ein klein bisschen Stolz flammte in ihr auf (sie hatte keine Ahnung, dass ihre Versuche noch äusserst laienhaft mit anzusehen waren). Dann jedoch ging der Übermut mit der unerfahrenen Nymphadora durch, sie machte einen Hops rückwärts, auf ihren samtweiches Bett, welches sofort mit einfederte, um daraufhin, die kleinen Klinge in die Höhe gestreckt, wieder auf dem ganz und gar nicht gut gepolsterten, alten, verstaubten Teppich zu landen.
"Au, verdammt!!", stiess sie vom Schmerz gepackt hervor, als sie wieder 'auf dem boden der Tatsachen' war. Ihre Euphorie hatte sie diese verdammte Bisswunde an ihrem Oberschenkel einen Moment lang vergessen lassen, doch was hatte man davon? Nichts als Ärger ... Ihr Dolch lag ungefähr einen halben Meter von ihr entfernt auf dem Boden, sie hatte ihn fallen gelassen, als sie auf dem Teppich aufgeschlagen war. "Es kann ja auch nicht einmal etwas gut gehen, verdammter Mist!" fluchte sie vor sich hin, während sie den Dolch verärgert wieder verschwinden liess, nachdem sie sich unter mehrfachem Stöhnen wieder aufgerichtet hatte.
"Was kann ich nur tun, wie kann ich mich hier nur vernünftig nützlich machen ... ?"
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| 25.12.2003 12:03 | #245 |
| Syrus |
Für die Verhältnisse des Magiers erwachte er an diesem Tag ziemlich früh durch das leise Zwitschern einiger Vögel, welches es ihm unmöglich machte noch weiter zu schlafen.Nach einigen Minuten, in denen er sich unruhig in seinem Bett umherwälzte, gab er es schließlich auf und hievte sich langsam aus dem Bett.Noch während er sich verschlafen die Augen rieb, ging er auf das Fenster zu und versuchte es zu öffnen um etwas frische Luft in den Raum zu lassen.Allerdings war er für diese geistige und körperliche Hochleistung noch viel zu müde, sodass es einige Minuten dauerte, bis sich das Fenster schließlich öffnen ließ.Sofort als eine kühle Brise dem Magier entgegenwehte, war jedoch alle Müdigkeit verschwunden und Syrus dachte darüber nach, was er sich für den heutigen Tag vorgenommen hatte.Er wollte sich gerade die Magierrobe überziehen, als ihm wieder einfiel, dass heute der Tag war, an dem er sich mit diesem Novizen am Hafen von Khorinis treffen wollte.
In der Hoffnung, dass er noch nicht zu spät war und die Gruppe ohne ihn aufgebrochen war, legte er seine Lederrüstung an und nahm den Dolch sowie den Degen an sich.Daraufhin verließ er sein Zimmer und traf zum Glück auch sogleich einen Dämon, welchem er mitteilte, dass er für einige Tage verreiste.Vielleicht war es unnötig gewesen, dem Geschöpf Beliars dies mitzuteilen, doch Syrus hoffte, dass Rhodgar und die anderen so erfuren, wohin er verschwunden war.Auch die Treppe ins Erdgeschoss lief er geschwind herunter, und von dort aus weiter durch das Haupttor, an dem wie immer die beiden Skelette hingen und unwillkommene Besucher aufhielten.
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| 25.12.2003 17:58 | #246 |
| Rhodgar |
Nachdem er eine Nacht zuvor die Bekanntschaft von Seraphin, einem Magieinteressierten, machen durfte, strotzte Rhodgar nur so vor Selbstsicherheit. er realisierte stückweise, dass er nun nicht wirklich mehr ein Neuling unter den Kastellbewohnern war. Sicherlich, einer der Neusten war er, ohne Zweifel. Schaute man sich jedoch mal die Personen an, die nach ihm diese dunklen Hallen betreten hatten, konnte man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass er es mittlweile doch zu etwas gebracht hatte.
Ein wenig verträumt schlenderte er an diesem dunklen Tag durch die Gänge, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Ihm fiel heute lediglich das Muster auf, welches die schwarzen und weißen Fliesen des Bodens bildeten. Eigentlich erstaunlich, hielt er sich doch schon so lange im Kastell auf. Wieso war ihm sowas vorher nicht in den Sinn gekommen? War er bislang nur zu beschäftigt gewesen, um sich der wahren Schönheit dieses Gebäudes bewusst zu werden? Gut möglich...
Als er auf seiner kleinen Wanderung nun an der Eingangshalle vorbeikam, fiel ihm etwas wirklich Außergewöhnliches auf, was er aus dem Augenwinkel heraus beobachtet hatte. Nach einer kleinen Kopfdrehung erkannte er nun eine Person, die sich anscheinend gerade durch das Eingangstor begeben hatte. Sich an die rechte Wade fassend wankte sie ein wenig, und bei genauerem Hinsehen wurden die Umrisse in Rhodgar´s Kopf einem ganz bestimmten Menschen zugeordnet. Und mit einem beschämenden Gefühl musste er sich eingestehen, dass er Xavier in der Taverne völlig vergessen hatte. Umso schneller war er nunjedoch bei ihm, als esdarum ging, ihm zu helfen, da er anscheinend verletzt war.
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| 25.12.2003 19:48 | #247 |
| Xavier_gt |
Er grüßte Rhodgar. Er grinste Xavier verlegen an:
"Tut mir echt Leid, aber ich hatte echt viel zu tun im Kastell und dazu kommt, dass ichs vergessen hab. Was hast du denn da an der Wade? Sieht übel aus!" "Ein Wolf hat mich angefallen. Auf dem Weg hierher hab ich im Gehen geträumt und hab den Wolf gar nicht bemerkt. Mensch, ihr habts hier aber schön. Was ist das eigentlich für eine Statue?" "Das ist unser versteinerter Vabun. Er ist angeblich ein ehemaliges Mitglied des Zirkels. Siehst du dort die Schale, dort spendet man immer einmal Gold! " "Aha, dann werd ich dies auch mal tun. " Nachdem Rhodgar ihm noch einiges mehr über das Kastell und die Verganenheit erzählt hatte schaute sich Xavier alles ersteinmal näher an. Er ging umher und stellte noch ein paar Fragen an seinen Führer.
Rhodgar kam auf die verletzte Wade zurück: "Ich glaube ich sollte dich zu Renata unsere improvisierte `Heilerin`.
Sie machten sich auf die Suche nach Renata. Durch das Handicap Xaviers` kamen sie nur langsam voran.
Es gefiehl Xavier im Kastell sehr gut, obwohl er nur eine kurze Zeit da war. Und die Befürchtungen, dass sie ihn nicht einfach so einlassen, waren ja nun auch unbegründet.
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| 25.12.2003 21:10 | #248 |
| Azathot |
Langsam erwachte Azathot aus dem Koma dass ihn die letzten Tage gefesselt hatte, nur einmal kurz war er erwacht, auf dem Boden des Trohnsaals liegend, doch diese kurze Zeit hatte ausgereicht den Magier mit allem zu bombardieren was er durchgemacht hatte, nicht zuletzt auch die Tode Dûhns und Arctus'. Azathots Geist war unter dieser Belastung einfach zusammengebrochen und hatte den MAgier in dieses Koma gerissen und nun war er wieder erwacht und abermals stürzten sich die Erinnerungen auf ihn wie Aasfresser auf einen verwesenden Kadaver und doch schaffte Azathot es sie zu verdrängen, sie niederzukämpfen um sich ihnen ein andernmal zu stellen, in der Hoffnung er würde standhalten können.Die Dämonen mussten Azathot in sein Zimmer gebracht haben, zumindest befand er sich nun in selbigem, eine frische Robe hing über einem der Stühle, Kerzen tauchten das Zimmer in ein flackerndes, dumpfes Licht. Noch nie war der Magier so froh gewesen im Kastell zu sein wo er sicher war, keiner konnte ihm, einem Diener Beliars, hier etwas anhaben.
Langsam richtete der Magier sich in seinem Bett auf, sein Blick schweifte durchs Zimmer. Es sah alles aus wie immer, doch betrachtet Azathot es nun aus vollkommen anderen Augen, doch wer sagte ihm es sei alles wirklich so geschehen wie er es erlebt hatte. Wer sagte ihm, dass das alles nichts weiter als ein obskurer Traum gewesen war, zwar schrecklich zu träumen aber ungefährlich.Ärgerlich schüttelte der Magier den Kopf, es konnte doch nicht sein, dass er schon wieder Gedanken an das erlebte hinterherhing. Er sollte sich viel lieber im Refekltorium den Bauch vollschlagen oder ein wenig mit dem Schwert üben, am besten beides und danach den Lichtauber wiederholen solange sein Meister ihm keine neuen Aufgaben gab.
In die frische Robe gehüllt und mit seinem Schwert gegürtet machte Azathot sich auf den Weg hinunter ins Refektorium, dort würde er sicher genug Beschäftigung in Speis und Trank finden um nicht mehr an irgednwelche schlechten Träume denken zu müssen, ja genau das war es gewesen ein schlechter Traum aufgrund der seltsamen Sachen die er in Dons Labor gesehen hatte mehr nicht. Mehr konnte es einfach nicht gewesen sein.
Aber warum flüsterte dann eine leise Stimme im Hinterkopf des Magiers, dass das nicht die Wahrheit war?
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| 25.12.2003 22:51 | #249 |
| TheRock |
Man konnte sagen dass Rock sehr lange geschlafen hatte, aber warum tat ihm nach diesem wundervollen erquickenden Schlaf nur der Kopf so doll weh???Welches dröhnen erlaubte es sich ihn so zu belästigen?
Langsam schoben sich zwei Beine aus dem Bett, setzten sanft auf dem Steinboden auf und durchquerten langsam das Zimmer...
Eine Robe fiehl, eine andere wurde übergezogen...
Ein Schwert klimperte, ein Amulett raschelte, ein Gürtel mit vielen kleinen Taschen wurde umgelegt...
Der Hohe Schwarzmagier Rock war nun fertig bekleidet und bereit sich aus seinem Zimmer zu entfernen...
Langsam und gemächlich schloss er die Zimmertür hinter sich, obwohl...eigendlich ließ er sie nur los und sie glitt von selbst ins Schloss...Die Robe schlug Falten... bewegte sich leicht... Schmiegte sich perfekt an seinen Körper an, ließ ihm dennoch ab dem unteren Bauch viel Spielraum...Auch die Ärmel waren sehr weit, boten sich geradezu dazu an die Hände hinein zu stopfen und in gemächlichem Gang die Strecke bis zum Refektorium zurück zu legen...
Er hatte nun beträchtlichen Hunger, doch war dies kein Grund seinen Schritt zu beschleunigen.
Als er die Eingangshalle durchquerte kamen schlagartig ein paar Fetzen in seinen Kopf, Erinnerungsfetzen...
Ein Sofa...
Ein Sofa???
Oh verdammt... Horax und er hatten ihr Sofa doch einfach in die Büsche geworfen!!
Sehr nachdenklich stand er dort...
Wartete... kam dann aber zu dem Schluss nicht nach draußen zu gehen und nach dem Sofa zu gucken... der Hunger überwog...
Er saß nun dort und hatte einen großen Berg aller möglichen Köstlichkeiten vor sich stehen, wovon er den größten Teil komischerweise aber nicht kannte... sowas gab es also noch, köstliches das ihm unbekannt war.
Er begnügte sich gerade mit ein paar kleinen Teigröllchen, gefüllt mit Gemüse und Fleisch, als ihm etwas ganz besonderes in den Blick fiehl:Eine blutrote Tomate überstreut mit Pfeffer und Salz!! Ehem...
Genüsslich biss er hinein...
Der Saft lief ihm langsam die Kehle runter und das Fleisch füllte wohlig seinen Magen...
Nach dem Essen saß er noch lange dort und sah nur aus dem Fenster hinaus, eine riesenhafte Landschaft bot sich ihm dar, ein Anblick wie man ihn wahrlich nicht von jedem Ort aus haben konnte!!
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| 25.12.2003 22:56 | #250 |
| Rhodgar |
Renata war allerdings nirgends aufzutreiben. Sie passierten die unterschiedlichsten Orte, den Kellerabstieg, die Bibliothek, von der Xavier sichtlich am meisten beeindruckt war, das Refektorium. Alles Orte an denen sich Renata normalerweise aufhielt. Doch wie gesagt, nirgends konnte man sie finden. Wahrscheinlich lag sie bereits oben in ihrem federweichen Bett, und träumte von irgendwelche dunkelen Mächten. Und wenn dem so wäre hätte man sie auf gar keinen Fall störe dürfen, so etwas gehörte sich einfach nicht, und Rhodgar wusste dies. Obschon er in einem Bauerndorf aufgewachsen war, hatte er doch eine gute Kinderstube genossen, Manieren waren ihm nicht fremd.
Da Renata also nicht aufzutreiben war, hielt Rhodgar es für besser, dass Xavier sich vorerst schonen sollte. Er selbst hatte bereits einige Verletzungen hinter sich, und konnte daher aus Erfahrung sprechen.
"Nun, ich bedaure dies sagen zu müssen, werter Xavier, doch ich fürchte ihr werdet diese Nacht in einem der Krankenzimmer vebringen müssen. Ich bin noch nicht in der Lage, eure Wunde zu heilen, auch wenn ich für die Zukunft plane, mir dieses Wissen unbedingt anzueignen. Ich kann euch nur den Rat geben, euch möglichst bald zur Ruhe zu legen, und wenn ihr etwas braucht, dann lasst es einen Dämonen wissen, es sollten sich genügend davon in den Räumlichkeiten aufhalten."
Der leicht gereizte Unterton des Magiers wäre Xavier selbst dann wohl nicht entgangen, wenn er wieder einmal einen über den Durst getrunken hätte, sosehr war es herauszuhören, dass Rhodgar nicht gerade gut auf die Dämonen zu sprechen war. Es awr einfach ihre Art, die ihn so störte. Immer nur knapp gehaltene Antworten, die zusätzlich auch noch immense Kopfschmerzen verursachten, und sie schienen wohl nicht zu realisieren, dass Rhodgar nun bereits eine längere Zeit dem Zirkel angehörte, oder zumindest wollten sie dies ihm gegenüber nicht zeigen. Würden sie ihn wohl sonst noch jedesmal ermahnen, ja keins der Bücher zu beschädigen oder gar Unwürdigen zu offenbaren, wenn er mal ein paar Exemplare aus der Bibliothek entfernen wollte? Ganz sicher nicht...
Dieser Unterton war es also auch, der Xavier noch stammeln ließ: "Aha. Ihr habt also...".
Doch Rhodgar winkte ab. Für ihn war das Gespräch beendet, er erklärte Xavier lediglich schnell, wie er am geschicktesten zu den Krankenzimmern gelangen könne. "... und sonst hol dir einen Dämon zu Hilfe, einfach an einen Denken, dann sollte dein Bestreben in Kürze Genugtuung erfahren."
Da war es wieder, dieses wunderbare, angenehme Gefühl, nicht länger allein zu sein. Langsam aber mit fast schon beunruhigender Zielstrebigkeit füllte sich das Kastell wieder auf, mehr und mehr Leute wanderten hier nun wieder ein und aus. Nicht dass Rhodgar dies verurteite, im Gegenteil, er war froh darüber. Jedoch beobachtete er diese Situation in stetiger Sorge. Was, wenn unter all diesen Personen feindliche Spione lauern würden? Feindliche Spione... er konnte sich den Ursprung dieser Gedanken nciht erklären. Wer sollte denn einen Vorteil daran haben, genau darüber informiert zu sein, was im Kastell vor sich ging? Daraufhin fiel ihm nur der Orden Innos´ ein. Doch man konnte auch als Ordensmitglied ohne weiteres ins Kastell gelangen, also war es nicht von Nöten, eine Art Spion in die Reihen von Rhodgars´ Gleichgesinnten zu schleusen. Dieser Gedanke war geradezu absurd, und überhaupt, er wollte sich jetzt nun wirklich keine Sorgen um irgenetwas machen. Dieser Abend war viel zu schön, alsdass er es wert war, ihn mit allerlei Belastungen zu vermiesen.
Unter der immergrünen Esche angelangt stieg Rhodgar etwas in die Nase, ein feiner Geruch. Nein, es war kein Geruch, und doch konnte er es ganz deutlich wahrnehmen. Es war die Luftfeuchtigkeit, deren Betrag er in diesem Moment wohl zu verspüren mochte. Und eben jenes machte den Magier stutzig. Konnte dies sein? Bisweilen hatte er angenommen, das Klima im Kastellinnenhof sei rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr so mediterran wie zu Frühlingszeiten. An Regen oder gar Schnee war da überhaupt nicht zu denken. Und doch war da etwas.
Achselzuckend lehnte er sich gegen den breiten, pompösen Stamm, schloss die Augen und ließ seine Gedanken unbeschwert auf sich hereinprasseln.Achja, Esche, wie oft hast du mir schon Kraft gegeben.
Viel hätte nicht gefehlt und er wäre mit einem Lächeln auf den Lippen eingenickt.
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| 25.12.2003 23:05 | #251 |
| Hîrgalad |
Seit Wochen hatte der blonde Magier namens Hírgalad nun schon keine Person mehr gesehen die er kannte. Die schienen sich alle in Luft aufgelöst zu haben, und das war etwas was ihm nicht gefiel. Da hatte er am einen Tag noch mit Dûhn trainiert, damit die Ausbildung bei shark auch einen Sinn hatte und am nächsten Tag waren beide verschwunden. Erst nach mehreren Tagen hatte der junge Mann begonnen sich Sorgen zu machen, vor allem um seinen besten Freund Dûhn. Aber das half auch nichts, denn seitdem waren mehrere Wochen vergangen und Dûhn war immernoch verschwunden. Auch hatte er keine anderen bekannten Personen finden können, meditate, Círdan, Arctus, alle waren wie vom Erdboden verschluckt. Er glaubte einige Male diesen neuen Lehrling Rhodgar gesehen zu haben, allerdings war er sich da auch nicht allzu sicher.
Hírgalad seufzte und rief einen Dämonen. Was ist euer Begehr? fragte dieser nachdem er durch eine der Seitenwände in das Zimmer des Magiers gekommen war.Ist der Magier Dûhn mittlerweile zurückgekehrt?
Nein, das ist nicht der Fall die Antwort des Dämonen hatte er bereits erwartet, dennoch fragte er weiter.
Was ist mit dem Schwarzmagier shark? Habt ihr ihn in letzter Zeit gesehen? Die Antwort des Dämonen war die gleiche wie auf die erste Frage, und mehr zu sich selbst als zu dem Geschöpf Beliars meinte der junge Schmied Na toll, und bei und mit wem soll ich jetzt den Schwertkampf erlernen?
Der Dämon sprach wieder, und sein man hätte ein Stirnrunzeln bei ihm erkennen können, wäre er zu so etwas fähig gewesen.
Ich schlage vor dass ihr diese Kunst bei unserem zuständigen Lehrmeister, Azathot erlernt. Mit wem kann ich allerdings nicht sagen.
Azathot? Wer ist das denn? Als der Dämon zu einer Antwort ansetzen wollte, unterbrach ihn der junge Mann.
Ich will es gar nicht wissen. Ich frage ihn selbst, wenn du mir nur sagst wo genau er sich derzeit im Kastell aufhält. Er hält sich doch im Kastell auf, oder? fragte er mit flehender Stimme.
Er befindet sich tatsächlich derzeit im Kastell, und zwar ist er im Refektorium...
Danke, mehr wollte ich nicht wissen. wurde der Dämon schon wieder vom jungen Magier unterbrochen, und als er unbeachtet blieb, verschwand er beleidigt duch die nächstbeste Wand.
Hírgalad dagegen zog sich schnell eine neue Robe an, steckte sein Schwert in die eingewebte Scheide und stürmte davon, die Treppe hinab ins Refektorium. Er öffnete die Tür mit einem derartigen Schwung, dass sie mit einem lauten Knall gegen die Wand prallte, und zog sich durch diesen unnötigen Lärm die Blicke im Speisesaal zu. Viele waren es nicht, nur die eines Dämonen, der gerade wieder in Richtung Küche davonschweben wollte, und die eines Magiers, den, da er der einzige Mensch im Saal war, Hírgalad als Azathot identifizieren konnte.
Langsam und etwas verlegen wegen dem Lärm den er gemacht hatte, näherte sich Hírgalad dem Lehrmeister. Entschuldigt die Störung, doch seid ihr der Magier Azathot, ein Lehrmeister für die Kunst des Schwertkampfes? fragte er hoffnungsvoll, auch deshalb weil er das Schwert an der Seite des Magiers bemerkt hatte.
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| 25.12.2003 23:45 | #252 |
| Azathot |
Lustlos socherte der Magier in den erlesenen Speisen herum die vor ihm auf dem Tisch standen, sein Appetit hatte sich nach dem ersten Bissen verflüchtigt, zu schwer im Magen lagen ihm die Ereignisse, von denen sich der Magie nicht mehr ganz so sicher war, ob sie nur Träume gewesen waren, er würde wohl mit Meditate reden müssen, dann würde er wohl erfahren ob er sich alles nur ertäumt hatte oder nicht, doch diese Ungewissheit würde der Magier nicht lange aushalten.Plötzlich riss ein lauter Knall den Magier aus seinen finsteren Gedanken. Ein Magier bétrat nun das Refektorium, nachdem er zuvor versucht die Tür mit einem Schwung vor die Wand geknallt hatte.
Langsam kam er auf Azathot zu, es sah aus als wäre er etwas verlegen wegen seinem Missgeschick mit der Tür, aber er näherte sich auch gezielt, wahrscheinlich wollte er etwas von Azathot, auch wenn dieser keine Idee hatte was.
"Entschuldigt die Störung, doch seid ihr der Magier Azathot, ein Lehrmeister für die Kunst des Schwertkampfes? " fragte der Neuankönmmling
"Azathot ist mein Name, da habt ihr Recht, doch woher ihr das mit dem Lehrmeister habt ist mir ein Rätsel. Fürwar ich einmal Lehrmeister in der Garde Innos' doch von diesem Leben habe ich mich abgewandt wie man eindrucksvoll sehen kann." erwiederte Azathot, während er sich fragte, was hier für Gerüchte kursierten
Noch verlegener als zuvor fuhr der junge Magier fort: "Nunja, einer der Dämonen sagte mir, dass ich bei euch den Umgang mit dem Schwert lernen könne und dass ihr hier zu finden seid, aber wenn ihr keine Schüler ausbildet werde ich wohl weiter jemanden suchen müssen."
Der Magier wollte schon wieder umdrehen und gehen, doch Azathot hielt ihn zurück:
"Wartet, wenn ihr wollt kann ich euch natürlich ausbilden, wie gesagt ich bin aus der Vergangenheit damit betraut Anfängern die Kunst des einhändigen Kampfes beizubringen. Kommt mit wenn ihr wollt, wir werden auf den Innenhof gehen, etwas frische Luft tut immer gut."
Und damit drehte der Magier sich um und verlies mit schnellen Schritten das Refektorium, so dass der fremde Magier Mühe hatte mitzukommen."Sagt, wie heißt ihr eigentlich, ich bin der Meinung ich sollte den Namen meines künftigen SChülers wissen."
"Hirgalad heiße ich und heißt das, ihr werdet mich wirklich ausbilden"Die Stimme des Frem... Hirgalads klang erfreut.
Azathot verzichtete ihm zu antworten, sondern sties lieber das Tor zum Innenhof auf.
"So, da sind wir, ich würde vorschlagen, du zeigst mir erst einmal was du bisher kannst, du hast sicherlich schonmal für dich geübt. Greif mich einfach an!"
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| 26.12.2003 00:15 | #253 |
| Hîrgalad |
Ihn angreifen? Na gut wenn er meint. Ich hoffe mal ich blamiere mich nicht allzu sehr ging es Hírgalad durch den Kopf.
Er ging also ein paar Schritte zurück und zog sein Schwert, während Azathot das gleiche tat. Der junge Mann atmete noch einmal kurz und tief ein und griff dann an. Mit schnellen Schritten ging er auf den Magier zu und hob sein Schwert zum Angriff. Er schlug zu, und der Lehrmeister blockte den Schlag mit einer für den jungen Magier bewundernswerten Leichtigkeit ab, fast so als ob er eine Feder abwehrte. Hírgald ging einen Schritt zurück und schlug wieder zu, mit dem selben Ergebnis.
Das ganze Spiel wiederholte sich noch dreimal, dann unterbrach Azathot den Test. Schwer atmend steckte der junge Mann sein Schwert wieder in die in die Robe eingearbeitete Scheide und ging dann auf den Lehrmesiter zu. Verdammt, ich hätte wohl doch mein Konditionstraining gewissenhafter durchführen sollen. Ich bin ja jetzt schon völlig ausser Puste. Das werde ich ändern müssen. während im diese Gedanken kamen wartete er auf die Antwort Azathots
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| 26.12.2003 00:17 | #254 |
| Seraphin |
Seraphin lag in dem weichen Laken des Gästezimmer's, als er nach einer weiteren Nacht erneut im Kastell erwachte. Dieses Mal kam die Erinnerung jedoch schneller wieder, und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck dachte er an die interessante und lockere Unterhaltung, die er gestern mit dem jungen Magus und seiner scheinbar guten Freundin Renata geführt hatte. Kurz darauf verhärteten sich seine Züge jedoch, als er an seinem Körper hinunterblickte und sein Blick wieder an dem, mittlerweile nicht mehr ganz so frischem, aber durchaus noch guten Verband hängen blieb, der seine Wunde verdeckte. Mit einem mulmigen Gefühl bewegte er seinen Körper wie am vorherigen Morgen aus dem Bett, und wartete mit zusammen gebissenen Zähnen auf die glühenden Fäden des Schmerzes, die ihn bis jetzt für jede zu hastige Bewegung die seine Wunde unnötig reizte, bestraft hatten.
Doch dieses Mal war bis auf ein starkes Brennen in seiner Brust nichts weiter zu spüren. Es schmerzte zwar immernoch sehr stark, doch war es keinesfalls mehr mit der Folter zu vergleichen die er am gestrigen Tag für jede auch noch so kleine Bewegung auszustehen hatte.
"Aber wie...?" murmelte er verwundert während er seinen Körper endgültig aus den zerknitterten Laken befreite.
Wer verstand sich so gut auf die Heilkunst, einen Mann 2 Nächte nach so einer Verletzung nur noch minimale Schmerzen ausstehen zu lassen?
Nach einem letzten erstaunten Abtasten des Verbands erfrischte er sich mit dem kalten Wasser, das freundlicherweise in einem Waschzuber nur darauf wartete in seinem Gesicht zu landen, und bewegte sich, mittlerweile etwas wacher, ans Fenster des kleinen Raumes. Überrascht stellte er fest, das er sehr lange geschlafen haben musste, denn die Sonne ging bereits wieder unter und der Himmel färbte sich im Westen in allen nur erdenklichen Rot-Tönen, während die Wolken sich wie brennend in den letzten Strahlen des schwindenden Lichtes formierten.
Nur mit Überwindung wandte sich Seraphin von dem wunderschönen Schauspiel ab, das durch die fantastische Aussicht nur noch mehr gesteigert wurde. Dann tat er ein paar Schritte zurück in die Mitte des Raumes und kleidete sich langsam mit seinem Mantel und der Ausrüstung, die er am gestrigen Tage neben sein Bett gelegt hatte, wieder an. Das er solange geschlafen hatte konnte er sich nur dadurch erklären dass sein Körper für die Heilung möglichst viel Energie und Kraft brauchte, die er sich nur die verlängerte Bettruhe selber verschaffen konnte.
Nachdem er fertig war, öffnete er die Tür des Gästezimmers, die mit einem leisen Knarren nach außen schwang, und betrat den Flur. Er konnte sich dunkel erinnern das Renata und Rhodgar, als sie ihn gestern zu den Gästezimmern geleitet hatten, nur einmal eine Biegung nach rechts gemacht hatten, insofern sollte es ihm nicht schwer fallen zurück ins Refektorium zu finden. Und von da an würde er weitersehen, zur Not konnte er sich ja einen der Haus-Dämonen rufen...Er wandte sich auf dem Flur nach rechts, bis er eine Biegung des Ganges sah, die nach links weiterführte, von hier konnte es nicht mehr lange dauern. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit stand er vor dem Eingang des Refektoriums, den er gut wieder erkannte. Nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte, und sich an den Speisen die wie gestern auf wunderbare Weise vor seinen Augen standen, satt aß, verließ er den leeren Raum um sich im Kastell weiter umzugucken…. er verließ das Refektorium, wandte sich nach links und folgte dem Gang weiter bis er schließlich in eine große Eingangshalle gelangte. Staunend sah er nach oben und versuchte vergeblich die Decke zu erkennen, die sich nach einer ganzen weile irgendwo im Dunkeln verlor….rechts erkannter er ein majestätisches Tor, und in der Mitte der Halle stand eine steinerne Statue, die einen Mann in Lebensgröße darstellte, der eine Schale in der hand hielt als wollte er jeden Neu-Ankömmling bitten ihm etwas zu geben…irgendetwas seltsames ging von dieser Statue aus, ein Gefühl wie Seraphin es schon so oft in diesen Mauern gespürt hatte, jedoch war es nichts Böses…
Mit einem letzten Seitenblick auf den steinernen Wächter wandte er sich schließlich nach links und verließ die große Halle auf dem weg, wie sie ein Gast wenn er durch das Tor marschieren uns dann einfach gerade aus weiterlaufen würde, es auch täte…
Nach ein paar Schritten gelangte er schließlich in den Innenhof des Kastells, und bemerkte überrascht die verhältnismäßig warmen Temperaturen, die hier im tiefsten Winter herrschten. Das erstaunlichste war jedoch die große Esche, die sich in der Mitte des Hofes befand und Blätter trug als wäre es Sommer….Und unter ihr lag eine Person mit schwarzer Robe und noch schwärzeren Haaren, die sich scheinbar entspannt einigen Tagträumen unter der majestätischen Krone des großen Baumes hingab….
Es war Rhodgar, der junge Magus, der da vor sich hin döste….Nach einem letzten zweifelnden Gedanken schritt Seraphin langsam auf ihn zu…
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| 26.12.2003 00:35 | #255 |
| Azathot |
Der Kerl war schon nach den paar Schlägen aus der Puste? Azathot schüttelte den Kopf übr die mangelnde Konstitution der Magier hier, aber dann rief er sich in den Kopf, dass es sich hier um Bücherwürmer handelte und nicht um Soldaten wie in der Garde. Er würde sicher noch eine Menge Spaß haben, wenn die Dämonen ihn nun als offiziellen Lehrmeister nannten, doch nun galt es den armen Lehrling über seine Fehler aufzuklären:
"Im Prinzip bist du nicht schlecht, du hast sicherlich Talent, aber du führst dein Schwert zu ruckartig, außerdem hälst du es zu verrampft. Sieh her, nimm das Schwert so, dass es locker in der Hand liegt, aber nicht rutscht. Dein rechter Fuß kommt nach vorne, dein Linker schräg nach hinten, so dass du einen festen Stand hast.
Nun halte dein Schwert nach oben, ein wenig nach rechts geneigt- ja so ist es gut. Nun kannst du es ohne Probleme nach unten ziehen udn mit ein wenig Übung auch direkt im Schalg wieder nach oben kommen lassen und so deinen Feind auf Distanz halten. Sieh her ich zeige es dir"
SChnell zeigte der neue Lehrmeister Hirgalad wie er die Schläge durchzuführen hatte, zuerst nur einzeln und danach in Kombination.
"So jetzt probiere es selber, keine Angst wenn dir zuerst das Schwert wegrutscht das wird sich legen wenn du ein wenig Übung hast. wenn du meinst du kannst es, greife mich noch einmal an"
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| 26.12.2003 00:53 | #256 |
| Hîrgalad |
Stumm hörte er den Instruktionen des Lehrmeisters zu und versuchte sich das alles so gut wie möglich einzuprägen. Immerhin hatte er das durch die ganze Zeit in der Bibliothek trainiert, obwohl ihm das körperliche Training für eine Situation wie diese sicherlich besser getan hätte. Nachdem Azathot seine Ausführungen beendet hatte, stellte er sich einige Meter von ihm entfernt so hin, wie er es gezeigt bekommen hatte und versuchte die Bewegungen des Ex-Gardlers nachzuahmen.
Also mal sehen. Von rechts oben nach links unten. Er führte das, was er sich da dachte so gut er konnte durch, und es schien sogar einigermaßen zu funktionieren.
Hey, gut, wenn ich das lange genug übe kann ich es vielleicht sogar. Was hat er noch gesagt? Achja, in einer Bewegung wieder nach oben schlagen, mal sehen.Das war allerdings noch zu viel des Guten und das Schwert flog in hohem Bogen zur Seite, verfehlte knapp den Brunnen und blieb im Gras liegen.Ups. Ich denke da war der Griff wohl etwas zu locker. murmelte er vor sich hin, während er ging um sein Schwert wieder aufzusammeln.
Nach einigen Minuten intensiver Übung unter dem Blick seines Magierkollegens, meinte Hírgalad er wäre bereit den Meister noch einmal anzugreifen. Er ging in Grundstellung und führte seine Hiebe durch, doch Azathot, der ja bereits wusste was auf ihn zukam, blockte alle Schläge des jungen Mannes wie selbstverständlich ab.
Naja, immerhin hat das einigermaßen funktioniert dachte sich der junge Magier und blcikte den Lehrmeister erwartungsvoll an.
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| 26.12.2003 01:01 | #257 |
| Nymphadora |
Nymphadora kam geradewegs aus dem Refektorium hinaus. Sie hatte sich dort wie üblich mit den köstlichsten Delikatessen die ganz Khorinis, nein ganz Myrthana zu bieten hatte verköstigen lassen. Unmengen hatte sie heute wieder in sich hinein geschlungen, das junge Fräulein konnte sich nicht erklären wie es dazu kam. Ihre Eltern hatten früher immer zu sagen gepflegt 'sie äße wie ein Spatz', doch seit dem sie im Kastell hauste konnte man eher von dem Appetit eines ausgewachsenen und völlig ausgehungerten Drachens reden. Es schmeckte einfach zu gut, um es zu verschmähen. So sehr sie sich auch sträubte, wenn sie sich wieder einmal zwang an ihre an ihre Figur zu denken. Es hatte einfach keinen Sinn. Sämtliche Gedanken an eine gute Figur, Gesundheit und eben alles was einem das Essen vermiesen konnte, wurde erbarmungslos in die tiefsten Tiefen ihres Unterbewusstseins abgeschoben. Ein hoher Berg von Köstlichkeiten prangte also vor ihr, so hoch, dass er 'ihre' Ecke völlig vom Rest der Tafel zu trennen schien und keinen Blick auf die spachtelnde Nymphadora zuliess. Nachdem sie dann Unglaublicherweise sämtliche Speisen in sich hinein gestopft hatte und den Saal mit seinen Dämonen (oder Geistern, oder was-auch-immer) allein gelassen hatte, nahm sie sich vor, das Refektorium von jetzt an nur noch einmal am Tage aufzusuchen. Was zuviel war, war zuviel! Schliesslich wollte sie nicht in ein paar Wochen wie ein aufgeblähter Hefeteig aussehen, der Wahnsinn sollte endlich ein Ende haben!
Sie wollte den Abend gemütlich auf der Bank im Innenhof ausklingen lassen, fern von allem Essbarem. Also machte sie sich auf den Weg zu der immergrünen Esche, doch war sie hier offensichtlich nicht ganz allein ...
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| 26.12.2003 01:05 | #258 |
| meditate |
die magierien ließ sich ihre priesterinnen-robe bringen, den stab und putzte sich mit allen insignien der macht heraus. dann befahl sie den dämonen, im thronsaal festliches licht zu machen und renata dort hin zu geleiten.
sie selbst schritt den gang entlang und ließ die türen weit öffnen. schon von weitem sollte man sehen, dass es hier um wichtige sachen ging. dann stellte sie sich in eine möglichst eindrucksvolle position.
jetzt konnte renata kommen und die kleine zofe würde ihr zeigen, was einmal ihre zukunft werden könnte.
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| 26.12.2003 01:11 | #259 |
| Azathot |
Nachdenklich fuhr Azathot über den Riss in seiner Robe den das weggeflogene Schwert dort hinterlassen hatte. Vielleicht sollte er vorsichtiger im Umgang mit denn Lehrlingen sein, immerhin war er wirklich nicht bei Soldaten sondern immernoch bei Magiern.
DAnn griff ihn der Magier auch schon an. Schwache und im Vergleich zu einem echten Kampf geradezu lächerliche Hiebe lies er auf Azathot niedergehen, die allesamt kein Problem waren zu blocken. Doch dafür hatte der Junge eine gute Technik, fast jeder Schlag wurde korrekt ausgeführt und selbst wenn nicht haperte es nur an Kleinigkeiten, Hirgalad schien schnell zu lernen, das war gut, dann würde die gesamte Ausbildung gleich viel schneller und entspannter von Statten gehen.
"Du kämpfst gut für einen Anfänger", lobte Azathot den Magier," du solltest lediglich noch versuchen schneller und fester zuzuschlagen und daran denken vor allem wenn du härter zuschlägst, nicht zu fest zugreifen, sonst wird dir das SChwert aus der HAnd geprellt. Ich würde vorschlagen du übst noch ein wenig die Schläge und danach solltest du dir ein Konditionstraining aufbauen, denn es bringt nicht wunderbar kämpfen zu können wenn du noch dem zweiten Schlag schon ausgelaugt bist. Ich werde mich nun in mein Gemach begeben, ich würde vorschlagen wir treffen uns morgen zur gleichen Zeit wieder, mal sehen wie gut du dann bist, lerne auch schön fleissig wenn ich nicht dabei bin. Gute NAcht"Der Magier verschwand und lies seinen Lehrling hinter sich zurück, dieser sollte ersteinmal das gelernte alleine anwenden.
Azathot hingegen verschwand auf seinem Zimmer, allein in Dunkelheit saß er dort und versuchte die Erlebnisse der Vergangenheit zu verdauen
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| 26.12.2003 01:28 | #260 |
| Rhodgar |
Schritte... Rhodgar schreckte auf. Von jeher war er misstrauisch, wenn er mit geschlossenen Augen solche Laute vernahm. Reine Vorsichtsmaßnahmen, die letztlich nicht nur ihn, sondern eventuell auch Begleiter schützten. Doch nun war es niemand gefährliches (zumindest hoffte Rhodgar dies innerlich), wer da angelaufen kam. Es war lediglich Seraphin, der sich mit leisen Tapsern angeschlichen hatte. Rhodgar ließ ein freundschaftliches Grinsen über sein Gesicht fahren, warum auch nicht? Immerhin hatte er einer für Rhodgar überaus wichtigen Person das Leben gerettet. Denn mitterweile hatte sich seine anfängliche Vermutung, in der kleinen Zofe die Hohepriesterin erkannt zu haben, doch zur Gewissheit bekräftigt. Nur, warum sie dies alles auf sich genommen hatte, das blieb Rhodgar weiterhin ein Rätsel. Ein Rätsel, auf das er jedoch bald eine Lösung zu finden hoffte, er wollte sich an diesem Abend nämlich eigentlich auf die Suche nach der zierlichen Gestalt gemacht haben, nun jedoch hatte Seraphin die Esche erreicht, und es war an Rhodgar, ein paar nette Worte zur Begüßung zu finden.
"Hallo, werter Seraphin. Kann ich euch in irgendeiner Weise helfen? Oder wollt ihr einfach nur genau wie ich diesen herrlichen Tag unter diesem herrlichen Baum ausklingen lassen?"
Innerlich war Rhodgar überrascht, welch vornehmen und edlen Ton er sich während seiner Zeit hier im KAstell bereits angeeignet hatte. Ein edler Baum für einen elden Tagesausklang... sowas hätte er in seiner Zeit als Schmied nie auf die Reihe bekommen.
Doch in all diesem Trubel bekam er nur schemenhaft mit, dass sich auch eine zweite Person in Richtung Esche aufgemacht hatte, eine Person, mit der er ebenfalls noch unbedingt zu reden hatte.
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| 26.12.2003 01:42 | #261 |
| Renata |
Der Dämon, der sie aufgefordert hatte, ihm zu folgen, schwebte vor Renata die Treppe zum Erdgeschoss hinunter. Während sie hinter ihm herlief, zupfte sie immer wieder hier und da an der noch ungewohnten neuen Robe. Im Erdgeschoss angekommen, wurde sie in einen für sie noch unbekannten Raum geführt, der es aber fürwahr in sich hatte: ein riesiger Festsaal, beleuchtet wie für einen Ball. Dominiert durch die Person, die dort auf dem erhöhten hinteren Teil des Saales stand.
Sara, die Zofe.
Oder eben nicht Sara. Die, die dort stand, trug eine aufwendige schwarze Robe, die sie als eine Hohe des Zirkels auszeichnete. Das war es also gewesen. Ein Spiel. Maskerade. Deshalb war ihr die vollkommen unbekannte Zofe Sara so vertraut gewesen. Wie viel hatte sie über die jetzt leibhaftig vor ihr stehende Frau in den Jahrbüchern des Kastells schon gelesen. Kein Wunder, dass sie an dem Abend im Refektorium diese außergewöhnlich starke Energie bemerkt hatte. Denn Renata hatte keine Zweifel, dass sie hier Meditate, der hohen Heilerin des Kastells, gegenüber stand.
Unsicher, was von ihr erwartet wurde, begnügte sie sich zunächst damit, die Heilerin mit einer Verbeugung zu grüßen.
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| 26.12.2003 01:52 | #262 |
| Seraphin |
Mit einem Schmunzeln nahm Seraphin die Worte des jungen Magus zur Kenntnis, als er sich ihm näherte...draußen heulte der Wind um die Zinnen des Kastells, doch hier im Innenhof flaute er auf wundersame Weise zu einer leichten Brise in einer ruhigen Sommernacht ab.
Rhodgar hatte sich nun aus seiner bequemen Lage aufgesetzt und blickte ihn fragend an....
"Seid gegrüßt, Rhodgar, ich bin zu meiner eigenen Verwunderung erst vor wenigen Minuten erwacht, wie ich gestehen muss. Und frisch ausgeruht wandelte ich ein bischen durch das Kastell, bis ich schließlich hier auf euch traf." gab er freundlich zurück.
"Nun ja, wenn es euch nichts ausmacht würde ich mich gerne zu euch gesellen, vielleicht können wir ja das Gespräch vom gestrigen Tage weiterführen?"
Er blickte den Magier freundlich an, der mit einem Grinsen im Gesicht gerade zur Antwort ansetzte. Dann jedoch schien er sich auf einen Punkt hinter Seraphin zu konzentrieren. Jetzt drehte auch er sich um und erkannte was der Grund für die pötzliche Unaufmerksamkeit Rhodgar's war, hinter Seraphin bewegte sich mit anmutigen Schritten eine wunderschöne junge Frau heran und hielt direkt auf die beiden zu...
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| 26.12.2003 01:59 | #263 |
| meditate |
aufmerksam ließ meditate ihren blick auf dem gesicht der neuen magierin ruhen. sie konnte in den zügen dieser frau vieles lesen, zum beispiel, dass sie mehr erfahrungen hatte, als die meisten neuankömmlinge im kastell. der wache blick verriet respekt aber keine unterwürfigkeit. hier stand eine durchaus selbstbewusste und erfahrene frau, kein junges mädel wie alle anderen, die das kastell in den letzten jahren aufgesucht hatten. außerdem war sie von einer beneidenswerten schönheit und anmut, die dem zirkel sicher wieder neue freunde einbringen würden und das war immer zu begrüßen.
"ich heiße dich willkommen renata, du hoffnungsvolle. als ich dich im refektorium sah, war ich mir dessen durchaus bewusst, dass es eine wichtige begegnung für unseren zirkel war. damit meine ich nicht unser beider begegnung sondern deine begegnung mit beliar.
auch wenn du es nicht bemerkt hast, aber den zugang zum zirkel hat die keiner unserer magier und auch kein dämon verschafft. beliar selbst war es, den deine geste gerührt hat. du hast ihm einen vogel geschickt in der gewissheit, dass er über leben und tod entscheiden wird. und du hast seine entscheidung selbstverständlich akzeptiert.
das ist ungewöhnlich für einen menschen, der beliar noch nicht kennt. und darum bist du eine magierin. ganz egal, welchen rang du bekleiden wirst. du bist auserwählt und ich will dir gern zur seite stehn.
tritt näher, ich möchte dir die hand geben und will einen bund mit dir schließen."
renata trat langsam näher.
meditate nahm ihre hand in die eine und legte die andere hand zum schutz obenauf.
"dieses bündnis soll dich leiten und schützen. ich verspreche dir, dass ich alle kraft, die mir meine macht als hohepriesterin gegeben hat, dafür einsetzen werde, dich zu bilden und dir zugang zu den geheimnissen unseres herrn zu verschaffen."
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| 26.12.2003 02:13 | #264 |
| Nymphadora |
Dort, auf der Bank, saßen zwei Personen, die angeregt miteinander plauderten. Einen von ihnen vermochte Nymphadora zweifelsfrei zu identifizieren, es handelte sich um Rhodgar. Die andere Gestalt jedoch, ein ehrwürdig wirkender Mann, der durch seine schimmernd weisse Harrpracht auffiel, hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie versuchte ein wenig Eleganz in ihren Gang zu legen, man wollte schliesslich einen guten Eindruck hinterlassen. Langsam, in der Hoffnung die Beiden nicht zu stören, trat sie also auf sie zu. "Guten Abend, meine Herren.", begrüsste sie die beiden Männer, die sie nun unentwegt ansahen. Die Freude Rhodgar wieder mal anzutreffen war gross. Er wurde sofort von der jungen Dame in die Arme geschlossen, dem anderen Mann reichte sie mit einem freundlichen und aufgeschlossenen Lächeln auf den Lippen die Hand. "Guten Abend, werte Dame.", sprach dieser nach dem Händedruck. "Seraphin, das ist Nymphadora, Nymphadora, das ist Seraphin.", machte Rhodgar die beiden bekannt. "Sehr erfreut, mein Herr. Sagt, würdet ihr mir gestatten, mich an einem so herrlichen Abend wie diesem zu euch zu gesellen?" "Selbstverständlich!", entgegnete Rhogdar wie aus dem Kanonenrohr geschossen. Seraphin nickte einladend. Nymphadora lies sich auf der Bank nieder und betrachete die Esche. Die Esche mit ihrer Blätterpracht, die, so hiess es, das ganze Jahr über in voller Blüte stand ...
Eine etwas peinliche Stille trat ein. Offenbar wusste niemand so recht was er sagen sollte. Nymphadora, die sich für schuldig an der Situation hielt, versuchte ein Gespräch zu eröffnen. "Lasst euch von mir nicht stören, plaudert ruhig weiter. Oder ging es vorhin etwa um Dinge, die meine Ohren nicht vernehmen dürfen?"
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| 26.12.2003 02:24 | #265 |
| Renata |
Vollkommen fasziniert starrte Renata auf die beiden Hände Meditates, die ihre eigene Hand zwischen sich hielten, dabei ließ die gerade gehörten Worte in sich nachklingen. Ein Bündnis? Eine vollkommen neue Perspektive.
Als sie den Blick hob und in das Gesicht Meditates blickte, schauten deren Augen eher forschend als fragend zurück.
“Mir fehlen einfach die Worte, die ausdrücken könnten, was mich in diesem Moment bewegt. Allzu gerne gehe ich dieses Bündnis mit Euch ein.”
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| 26.12.2003 02:34 | #266 |
| Rhodgar |
"Nein, keineswegs, Seraphin ist ebenfalls gerade erst zu mir gestoßen. Es ist schon erstaunlich, erst hat man hier im Kastell tage-, vielleicht sogar wochenlang keine Gesellschaft, und dann kommen die Besucher im Überfluss..."Abruppt stoppte Rhodgar, und schaute auf Nymphadora, die ihren süßen Mund ein wenig bockig verzogen hatte. Was hatte dieser ungehobelte Klotz da gesagt? War es ihm vielleicht doch nicht recht, dass sie blieb?
Als antwort bekam die völlig verdatterte einen Kuss auf die Stirn. Rhodgar war erstaunt über sich selber, war er doch sonst attracktiven Frauen gegnüber eher derjenige, der sparsam mit Küssen und anderen Berührungen war, derjenige, der abwartete, anstatt auf den anderen zuzugehen.
"Verzeiht, Nymphadora. Natürlich ist es ein ausserordentliches Vergnügen für mich, und eine Ehre dazu, euch an meiner Seite zu wissen."
Wirklich erstaunlich... Nymphadora war dagegen jedoch keineswegs abgeneigt, anstelle der geschürzten Lippen zauberte sich nun wieder ihr Lächeln auf ihre Lippen. Nein, gewiss hatte Rhodgar dies nicht ernst gemeint. Und wenn, dann war es mit Sicherheit nicht seine Absicht gewesen.
Seraphin, der sich das ganze Schauspiel breit grinsend mitangesehen. Er hatte schon viele junge Paare geschaut, und sprach aus Erfahrung, als er dachte, dass diesen beiden eventuelle eine glückliche Zukunft bevorstand. Jedoch äußerte er diese Gedanken nicht, um das hoffnungsvolle junge Glück nicht unter Druck zu setzen. Stattdessen platzierte er seinen Körper wieder auf der Bank, und bedeutete den beiden, sich nach dieser überschwänglichen Begrüßung doch zu setzen.
"Natürlich, wo bleiben meine Manieren, verzeiht Seraphin."
Rhodgar, der mittlerweile wieder aus einer Art Traumwelt zurückgekehrt war, wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder Seraphin zu: "Mitnichten, ich habe nichts dagegen an unser Gespräch anzuknüpfen, doch verzeiht, eure letzten Worte waren mir entfallen. Manchmal lässt mein Gedächtnis doch etwas zu wünschen übrig, und dabei bin ich doch noch so jung."
Nun musste auch Rhodgar herzhaft grinsen, und mittlerweile sah man eine kompromißlos grinsende Gruppe unter der Esche sitzen.
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| 26.12.2003 02:37 | #267 |
| meditate |
"du kannst jederzeit zu mir kommen. und hab keine scheu, mit mir auch über deine fragen zu sprechen. wenn ich dich erschreckt habe durch meine erscheinung, dann akzeptiere einfach, dass zur magie immer auch ein bisschen theater gehört.
wenn du das begriffen hast, dann beherrschst du auch das erste gesetz der magie.
ich bin zwar keiner der lehrmeister hier im zirkel, aber du kannst von mir dennoch eine menge lernen. zum beispiel, wie man sich in eine zofe verwandelt."
meditate grinste jetzt über das ganze gesicht und drückte die hand noch einmal lange, bevor sie renata wieder freigab.
"auch davon kannst du von mir lernen. wie verwirrt man leute, wie täuscht man sie, wie narrt man sie und wie findet man freunde. alles wichtige sachen und alles dinge, die eine magierin unseres zirkels beherrschen sollte.
unsere magie ist wie geschaffen für frauen. wir sind es, die das leben spenden und im moment der erschaffung wissen wir um den tod und gehen das wagnis trotzdem ein. wer sollte uns etwas über den tod erzählen können, was wir nicht bereits instinktiv wissen. du wirst das alles kennen lernen und ich hoffe noch auf viele anregende gespräche."
meditate wandte sich zum gehen und winkte der etwas sprachlosen magierin noch einmal zu.
"und wenn du hier eine kleine zofe siehst, dann denk daran, dass sie sara heißt."
damit verschwand meditate aus dem thronsaal und hinterließ eine etwas ratlose neumagierin.
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| 26.12.2003 02:47 | #268 |
| HoraXeduS |
Nun, der erste Mörder war erlegt.
Horaxedus saß mittlerweile wieder, von hoch getürmten Bücherstapeln umgeben, in der Bibliothek des Kastells. Doch so sehr er sich auch um Konzentration bemühte, seine Gedanken kreisten doch um den einen, den er zur Strecke gebracht hatte. Ronan, der Menschenjäger.
Es wäre ein Erfolg auf ganzer Linie gewesen, wenn der Schwarzmagier noch mehr Informationen aus seinem Kontrahenten hätte herausholen können, bevor er ihn in die ewigen Höllen geschickt hatte. Doch der Gegner selbst hatte ihm keine Zeit gelassen, ihm weitere Fragen zu stellen. Ronan war ein Jäger gewesen, kein Redner. Seine letzten Worte beunruhigten Horaxedus nicht sonderlich. Doch hießen sie ihn, auf der Hut zu sein. Der Geheimzirkel des Schwertfischs wusste, dass der Glasmacher ihm auf der Spur war.
"Der Gesandte." hatte Ronan geflüstert, als er sterbend auf dem staubigen Boden seiner Hütte sein Leben aushauchte. "Unser Gesandter, er ist längst unterwegs zu Dir."
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| 26.12.2003 03:03 | #269 |
| Seraphin |
Nachdem Seraphin etwas überrascht von dem spontanen Manöver des jungen Magus grinsen musste, spielte er zuerst mit dem Gedanken es ihm nach zu tun, denn die junge Frau "Nymphadora" (ein schöner Name) sah wirklich unbeschreiblich anmutig und bezaubernd aus, ihr Gesicht, ja ihr ganzer Körper strahlte vor makelloser Schönheit.
Doch dann besann er sich eines Besseren, schließlich schien Rhodgar sie schon länger zu kennen, und da gab es noch gewisse Benimmregeln die man gegenüber einer jungen Dame einhalten sollte. Obwohl er sie in diesem Moment gerne mal ein wenig gelockert hätte, dachte er mit einem Schmunzeln.
"Nun ja,wenn ich ehrlich sein soll kann ich mich selbst nicht mehr daran erinnern ob das Gespräch beendet, und wenn nicht, wo wir stehengeblieben waren. Jedoch denke ich das dieses geheimnisvolle und gleichzeitig schöne Bauwerk in dem wir uns befinden genug Gesprächsthema bieten kann, außerdem hatte ich gehofft ihr könntet mir, oder uns..." fügte er mit einem freundlichen Seitenblick auf Nymphadora hinzu "...ein bischen mehr über euren Zirkel und die Möglichkeiten ihm beizutreten, sein Bestreben und seine Grundsätze erklären?" fragte Seraphin mit einem interessierten Gesichtsausdruck, und auch Nymphadoras wunderschönes Gesicht zierte ein zustimmendes Lächeln.
Der junge Magier schien sich sehr über das Interesse der beiden zu freuen, und so klärte er sie auf und berichtete ihnen vieles von dem was sie noch nicht wussten, jedoch gerieten sie im Laufe der Nacht auch über alles Mögliche ins Gespräch, während bei guter Laune und Scherzen die Zeit wie im Fluge verging...
Also muss man als Magier doch nicht immer ehrfürchtig durch die Gegend schreiten, sondern es ist auch durchaus den Dienern Beliar's erlaubt, fröhlich zu sein... dachte er mit einem zufriedenen Grinsen, während sich sein Entschluss zu versuchen dem Zirkel beizutreten, immer mehr festigte...
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| 26.12.2003 03:32 | #270 |
| Nymphadora |
"Mein Entschluss steht jedenfalls fest!", warf Nymphadora in Rhodgars langwierige Erklärungen ein. "Ich werde Alles daran setzen, eine Dienerin Beliars zu werden, Alles." Sie war sich in ihrem gesamten Leben noch nie einer Sache derart sicher gewesen. Sie musste Schwarzmagierin werden, ansonsten würde ihr Leben keinen Sinn mehr haben. Wieder einmal war sie sich nicht wirklich sicher, woher sie diese unglaubliche Entschlussfestigkeit nahm. Sie war irgendwie einfach da. Seit sie das Kastell zum ersten Male betreten hatte, damals noch mit einer stark blutenden Fleischwunde am Oberschenkel (mit der sie noch immer zu kämpfen hatte ...) wusste sie es ...
Rhodgar klärte sie währenddessen weiter über Dieses und Jenes auf. Nymphadora war schon lange in eine Traumwelt versunken, malte sich in ihrem Kopf aus, wie es wohl wäre ein eigenes Zimmer oben im ersten Stock zu besitzen, wie es wohl wäre die Magie Beliars studieren zu dürfen, wie es wohl wäre eine eigene dunkle, anmutende Robe zu tragen, doch - "Nymphadora, geht es dir gut?", sie schrak unweigerlich hoch. "Was ... wie ... wer?! Ach Rhodgar, entschuldige, ich habe ein wenig geträumt, der viele Wein von vorhin schlägt sich anscheinend langsam aber sicher auf meinem Geiste nieder ...", versuchte sie sich zu rechtfertigen. "Ist schon gut, deine Augen schienen mir nur so glasig. Ich dachte es wäre eventuell etwas mit dir nicht in Ordnung." "Nein, danke der Nachfrage, es könnte mir nicht besser gehen", gab Nymphadora zu verstehen. "Nun, ich würde mich freuen, wenn du mich und Seraphin -", ein schneller Seitenblick, der sofort erwidert wurde zu dem liebenswürdigen Mann, der neben ihr saß. "weiter, nun ja ... Aufklären würdest.", Rhodgar erzählte ihnen also noch lange von vielen Dingen, über das Kastell, über seine Geschichte, seine Bewohner, seine Umgebung, eben alles, was er bereits hatte erfahren dürfen. Dazu muss man sagen, das seine Erzählungen in keinem Falle langweilig waren, ganz im Gegenteil, Nymphadora lauschte angeregt und versuchte sich die Unmengen von wissenswerten Dingen, die es zu hören gab einzuprägen.
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| 26.12.2003 04:29 | #271 |
| Rhodgar |
Doch allzuviel war es auch nicht mehr, was Rhodgar noch zu erzählen wusste. Die wichtigsten Dinge über das Leben des Kastells hatten die beiden ja bereits erfahren, und besonders viele Geschichten konnte er auch nicht erzählen. Bei Seraphin´s Bemerkung, dass Schwarzmagier verwunderlicherweise ebenfalls Spass haben durften, musste er allerdings schmunzeln.
"Mein lieber Seraphin, auch wenn man uns überall nachsagt, wir wären Monster, die als Zeitvertreib kleine Kinder fressen, so muss ich euch sagen dass auch wir nur Menschen sind. Natürlich passt es in das Klischee eines jeden Magus, besonnen und unantastbar durch dunkle Gänge zu wandern, irgendwelche Formeln in sich hineinzubrummeln und insgesamt ziemlich mürrisch dreinzublicken. Jedoch, das habe ich mir geschworen, werde ich mich nicht in diese Schublade stecken lassen, von niemandem. Was ein paar andere Leute und ich hier in der kurzen Zeit meines jetztigen Aufenthalts für Vergnügungsaktionen durchlebt haben, also es ist wirklich erstaunlich. Ich kann euch also versichern, ihr würdet euren Beitritt auf keinen Fall bereuen."
Seraphin, anscheinend ziemlich beeindruckt durch diese Worte, nickte nur ehrfürchtig. Und Rhodgar lachte los. So schallend, das das Echo sogar aus den Tiefen der tiefsten Gänge zu kommen schien. "Ach Seraphin, genau das habe ich euch doch versucht klarzumachen. Ihr braucht vor mir nicht in ehrfurcht zu erstarren. Ihr seid doch um einiges älter als ich, habt mehr Lebenserfahrung und so weiter. Wenn hier jemand einen Grund hätte, zu verharren, dann wäre ich das. Und bei der Gelegenheit schlage ich vor, wir lassen das "Sie" ab heute weg. Also, ich bin Rhodgar."
Begeistert schlug Serpahin in die ausgestreckte Hand des jungen Magus ein, der das Lächeln erwiederte. Ja, so langsam kam wieder Freude in ihm auf, Freude darüber, dazuzugehören, ein Diener Beliars zu sein. Es fiel ihm immoment schwer zu glauben, dass Beliar tatsächlich der Gott der Unterwelt sein sollte, bescherte er ihm doch so viele schöne Dinge auf Erden.
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| 26.12.2003 05:16 | #272 |
| Seraphin |
Seraphin war gar nicht bewusst das er den letzten Satz scheinbar laut ausgesprochen hatte, doch die Reaktion des jungen Magier's fiel zu seiner vollsten Zufriedenheit aus. Mit einem ebenfalls lauten Lachen unterstützt von dem Lächeln ihrer schönen Gesprächspartnerin, die die Szene scheinbar schmunzelnd beobachtete, schlug er in die Hand Rhodgar's ein und fühlte sich schon viel besser. Von da an lief die Unterhaltung noch schöner und befreiter bis tief in die Nacht hinein fort...
Schließlich war irgendwann auch die schönste Geschichte erzählt, die wichtigsten Fragen beantwortet und der letzte Scherz von den müden Lippen, so dass sich die Runde entschied langsam ihre Schlafgemache aufzusuchen.
"Gute Nacht Rhodgar, war schön mit Dir zu reden!" grinste Seraphin den jungen Magier freundlich an.
"Auch Dir eine gute Nacht, Seraphin, auf das wir uns bald bei einem guten Wein im Refektorium wiedersehen!" gab dieser mit einem verschmitzten Augenzwinkern zurück.
Als auch Nymphadora sich von Rhodgar verabschiedet hatte, brachen Seraphin und seine schöne Begleiterin durch die dunklen Gänge des Kastells in Richtung der Gästezimmer auf. Nachdem sie dort angekommen waren, geleitete Seraphin sie noch auf ihr Zimmer und bevor er auch nur reagieren konnte hatte sie ihm einen kleinen, schnellen Schmatzer auf die Wange gedrückt. Mit einem liebevollen, aber müden Lächeln wünschte sie ihm einen Gute Nacht, was er mit einem leicht verlegenen Grinsen erwiederte, während er beim Hinausgehen die Tür hinter sich schloss. Dann suchte er schließlich nach einer weiteren langen Nacht sein Zimmer auf, schälte sich aus den Klamotten und warf sich in einer müden Bewegung auf das mittlerweile wieder sorgsam geglättete, frische Laken. Zufrieden dachte er darüber nach, wie viele neue Bekanntschaften er während seiner kurzen Zeit hier im Kastell gemacht hatte. Allen voran Rhodgar, der junge Magus, und Renata, die letzte Nacht mit so großem Interesse der Geschichte seiner Ankunft gelauscht hatte. Und auch Nymphadora hatte ihn scheinbar akzeptiert, und er war froh einer solchen Schönheit in einem so dunklen Gemäuer begegnet zu sein.
Ja, sein Entschluss stand fest, er würde alles versuchen um dem Zirkel der Schwarzmagier beizutreten. Auch seine Wunde hatte er heute schon fast nicht mehr gespürt, aufgrund seines nicht mehr ganz unbekannten Retters, da er mittlerweile von Renata wusste dass sich die Hohpriesterin des Kastells seiner Verletzung angenommen hatte, jedoch war ihm bisher immer noch nicht die Gelegenheit geboten worden sich bei ihr zu bedanken.
Oh ja, da waren noch Fragen, dass wusste er.
Aber die Antworten würde er bald finden, da war er sich sicher. Nur nicht mehr heute...
Mit einem zufriedenen Seufzer sank er in das weiche Bett, und schlief ein...
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| 26.12.2003 13:06 | #273 |
| Xavier_gt |
Xavier lag gelangweillt im Krankenzimmer. Er dachte ein bisschen zum Zeitvertreib nach.
Nun sind also meine Träume verwiklicht worden. Ich bin im Kastell des ZuX. Doch irgentwie hatte ich mir alles anders vorgestellt. Aber nach einer Zeit des bedenkens, überlegte ich mir, dass es daran läge, dass ich jetzt allein im Krankenzimmer liege. Ich hoff, dass ich schon bald wieder gesund werde um mehr über die Mitglieder im Zirkel und um noch mehr über das Kastell zu erfahren. Ich denke an Rhodgars Worte: "... und sonst hol dir einen Dämon zu Hilfe, einfach an einen Denken, dann sollte dein Bestreben in Kürze Genugtuung erfahren." Am vorherigen Abend hatte Xavier Lust auf etwas däftiges zu Essen, ein schönes Stück Fleisch. Er dachte ganz fest an einen Dämon. Nach kurzer Zeit erschien einer. "Ich möchte gerne ein schönes Stück Scavengerfleisch das mit Moleratfett überbacken ist." Doch der Dämon antwortete: "Oh mann, ein Frischling, der gleich was zu Melden haben will. Aber wenn du unbedingt willst. " Plopp... der Dämon hatte das Essen innerhalb von 5sec. gebracht. Wow, dankeschön!!!.... mmmhm schmeckt das gut!"
Xavier schlug sich die Zeit damit herum über nochmal alles nachzudenken.Ich glaube ich sollte die Dämonen ncht so ausnutzen. Ich glaube, ich sollte ihn nur herbeirufen, wenn ich ihn wirklich brauche. Sonst denken alle ich kann nichts alleine Xavier wollte gleich morgen Rhodgar noch einmal auf die Dämonen ansprechen.
Xavier freute sich schon sehr die anderen Mitglieder zu treffen. Er hatte schon von Rhodgar gehört, dass die anderen ZuXler äußerst freundlich wären. So dachte er noch viel nach. Er wusste, dass er in Rhodgar seinen ersten richtigen Freund seit seiner schweren Kindheit gefunden hatte. Damals wurden alle seine Freunde ermordet. Bei diesem schrecklichen Orkangriff. Nur er war geflohen. Xavier hatte als kleines Kind gesehen wie seine Mutter, sein Vater und seine Verwandten in dem Dorf gefoltert und ermordet wurden. Deswegen war Rhodgar noch wichtiger. Sein erster richtiger Freund. Er hatte sich vorher immer alleine durchgebissen. Nun war es um so wichtiger zu wissen nicht allein zu sein. Xavier wollte die Zeit nach vorne drehen um am nächsten Morgen weiterzuleben. Doch er konnte es nicht. Und so musste er lange warten bis er einschlief.
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| 26.12.2003 14:31 | #274 |
| Hîrgalad |
Nachdem er spät aufgewacht war, übrlegte sich der junge Magier Hírgalad was er denn heute zu tun hatte. Natürlich sollte er sein Schwerttraining fortführen, doch würde er sich erstam späten Abend, manche würden sagen mitten in der Nacht, andere wiederum, vornehmlich die im Kastell ansässigen Schwarzmagier des Zirkels, würden es als Vormittag bezeichnen. Aber egal wie man es nannte, es blieb dem jungen Magier noch genug Zeit um selbst ein wenig zu üben wie Azathot das vorgeschlagen hatte und sein Konditionstraining wieder aufzunehmen, etwas das er sowieso vorhatte und das ihm von seinem Lehrmeister ebenfalls empfohlen worden war. Und zwar aus gutem Grund, denn es war kaum zu glauben, und für Hírgalads Stolz auch kaum zu ertragen, dass er nach den paar Schwerthieben schon außer Puste gewesen war.
Also zog er sich eine frische Robe über, und während er sich auf dem Weg zum Kastelltor machte, versuchte er noch einmal alles was Azathot im gesagt hatte in Erinnerung zu rufen, und als das funktionierte, machte er sich gleich etwas fröhlicher an sein Training. Vor ihm lagen etliche Liegestützen, Kniebeugen, so viele Runden ums Kastell bis man einfach umkippt, etc. alles was zu einem richtigen Konditionstraining dazugehörte, und natürlich das beste von allem: das alles in der Eiseskälte. Er lächelte als er in die Kälte trat, und als er anfing zu laufen, und er die Anstrengung spürte, da war er seit langem mal wieder richtig froh. Er hätte sich zwar noch besser gefühlt wenn Dûhn dabei gewesen wäre, um das Training dass die beiden sich ausgedacht hatten mit ihm durchzuführen, aber das tat seiner Freude jetzt erst einmal keinen Abbruch. Denn er tat dies ja nicht alles zum Spaß. Er legte einen Zahn zu, es sollte ein anstrengender Tag werden.
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| 26.12.2003 15:39 | #275 |
| Xavier_gt |
Er wachte an diesem morgen spät auf. Er hatte mal wieder nicht gut schlafen können. Seine Wunde war immer noch mit einem Fetzen Bettlaken verbunden. Xavier hoffte, dass heute ihn Renata besuchen könne um sich die Verletzung mal anzusehen.
Er zog die Bettdecke weg und wollte sich die Wunde anschauen. Langsam versuchte er den Verband abzuwickeln. Als er die Wunde zu sehen bekam, musste er sich fast übergeben. Sie war ganz dick, blau und mit Blut verschmiert.Es klopfte an der Tür, schnell zog sich Xavier wieder die Bettdecke über die Beine. Eine Frau trat ein. "Hallo, du musst Xavier sein. Rhodgar hat mir erzählt, dass du hier liegst. Seid wann bist du denn hier?" "Ja das bin ich. Ich bin gestern Abend hier eingetroffen. Ich wurde auf dem Weg von einem Wolf angefallen. Er hat mich in die Wade gebissen. Wär gut wenn du es dir mal anschauen könntest." Renate stellte ihren kleinen Koffer mit Werkzeugen neben Xaviers Bett. So, ich werde mir mal deine Wunde anschauen." Sie zog die Bettdecke weg und schauderte: "Das sieht aber übel aus. Ich werde am bessten ein paar Kräuter auf die Wunde legen und es verbinden." Xavier schaute in das schöne Gesicht Renatas. Sie wusste was Xavier dachte. "Keine Angst, das tut nicht wirklich weh. Brennt nur ein wenig! Xavier hatte erst wenig Verletzungen erleiden müssen. Aber das musste er wohl durchstehen.
"So einmal Zähne zusammenbeißen. Xavier wunderte sich es tat fast gar nicht weh. "Das kannst du aber gut, Renata." Renata grinste: " Tja, machs ja auch gerne " "Wie lange darf ich jetzt eigentlich nichts tun???"
"Naja, eigentlich darfst du gleich loslegen. Du musst halt nur nen bisschen aufpassen. Ich schaue mir am bessten morgen alles noch mal an.""Oh, das ist ja super. Dankeschön für alles. Bis denne!"
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| 26.12.2003 16:59 | #276 |
| Hîrgalad |
Nach fast zweistündigem Konditionstraining in der Kälte außerhalb des Kastells, war Hírgalad wieder in das alte Gemäuer zurückgekehrt und hatte sich erst einmal eine neue Robe angezogen. Dann war er ins Refektorium gegangen um seinen Hunger zu stillen, und wäre er jetzt nicht bei Azathot in der Ausbildung gewesen, dann hätte er sich wohl hingelegt und sich ausgeruht, aber so musste das noch einige Stunden warten. Das Training war schön anstrengend gewesen, und es hatte ihn richtig ausgelaugt, aber jetzt musste er das trainieren was noch viel wichtiger war. Die Bewegungen mit dem Schwert, die Azathot im gezeigt hatte. Also ging er wieder vor das Kastell, zurück in die Kälte. Dort stellte er sich hin wie es ihm gezeigt worden war, rechter Fuß nach vorne, der linke schräg nach hinten. Dann das Schwert locker in der Hand haltend von rechts oben nach links unten schlagen. Und wieder zurück. Das gleiche noch einmal, und noch einmal, und noch einmal...
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| 26.12.2003 18:42 | #277 |
| Azathot |
Glitzernd durchschnitt die stählerne Klinge die Luft, um gleich darauf wieder hochgezogen zu werden und mit einer halben Drehung des Kämpfers auf den imaginären Gegner herniederzusausen.
SChweiß ronn über das Gesicht des Kämpfers während er dort Schlagkombination an Schlagkombination reihte, seine leicht eingerosteten Fähigkeiten wieder aufpolierte und seinen aufgestauten Aggresionenfreien Lauf lies. Seit Stunden befand er sich nun im Innenhof, genoss dessen mildes Klima nach untergang der Sonne und wirbelte in seinem biazzaren Tanz herum wie ein Bessesener ohne sich eine Minute Pause zu gönnen, immerhin wollte er auch seine eigene Kondition wissen wenn er gegen seinen Schüler kämpfen musste und sicherstellen wollte immer noch besser zu bleiben als die von seiner Hand ausgebildeteten.
Durch nur die eine Hälfte seiner Gedanken widmete sich seinen Bewegungsabläufen, mit der anderen beging er einen Luxus wie manm ihn bei einem echten Kampf nie hatte, er hing seinen eigenen Gedanken nach, hauptsächlich immer noch über den mutmaßlichen Traum, immer noch versuchte der Magier das erlebte zu verarbeiten, doch drohte sein Geist mittlerweile nicht mehr daran zu ersticken, doch nahm der Magier sich immer fester vor mit Meditate darüber zu reden, auch wenn er sich dann dem ganzen Wahnsinn der Reise erneut stellen musste, doch vielleicht würde er danach besser schlafen können.
Denn geschlafen hatte Azathot kaum, immer wieder war er aus seinen Albträumen hochgeschreckt um sich sicher in seinem Zimmer vorzufinden, am meisten verfolgt hatte ihn dabei ein TRaum in dem er den Jungen gesehen hatte, wie er dort in der Scheune lag, vor ihm dieses grässliche Ding aufgerichtet und seine Angst laut hinausschrie. Was hätte Azathot nur darum gegeben dem Jungen damals geholfen zu haben, wie auch immer. Denn Vorwürfe machte er sich hauptsächlich dem Jungen gegenüber, Dûhn war immerhin ein erwachsener Mann gewesen, doch dieser Junge hatte sein ganzes Leben noch vor sich gehabt und es war im einfach geraubt worden und ob er wirklich bei Beliar nun hauste oder an schrecklicheren Orten der Älteren Götter, dass war wirklich nicht gewiss.
Plötzlich riss ein lautes Räuspern den Magier aus seinen Gedanken, ihm war gar nicht aufgefallen, dass er aufgehört hatte zu trainieren. Vor ihm stand Hirgalad, sein Schwert in der Hand.
"Ah, gut dass du da bist, ich habe mich gefragt wann du kommst. Dann zeig mir mal was du bisher gelernt hast.", sagte der Magier und brachte sich in Kampfesstellung
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| 26.12.2003 18:59 | #278 |
| Rhodgar |
Wie war es Xavier wohl ergangen, seitdem Rhodgar in auf das Krankenzimmer geschickt hatte? Keine Antwort darauf, nur eine leichte Vorahnung, die sich zum Glück jedoch nicht bewahrheiten sollte.
Doch um vorzeitig eine Antwort auf dieses Rätsel zu finden hatte sich Rhodgar aufgerafft, aus seinem herrlich weichen Bett zu steigen. Gegen seinen Willen war dies gewesen, am liebsten wäre er noch den ganzen restlichen Tag über nur faul in diesen fantastischen Daunenfedern geblieben, und hätte sich keinen Zentimeter hinausgerührt. Letztenendes obisegte jedoch die Neugier und das schlechte Gewissen, das er hatte. Hätten er und Syrus Xavier nicht in der Taverne zurückgelassen, so hätte sich diesr arme Junge nicht alleine durch den Schnee kämpfen müssen, und wäre ganz sicher nicht so arg verletzt worden. Diese Ungewissheit machte ihn noch verrückt. Ein weiteres Mal bedauerte er, nicht jenes Wissen zu besitzen, welches Renata sich angeeignet hat. Denn für ihn stand schon fest, er wollte seine Magie dazu nutzen, anderen Menschen zu helfen und sie zu heilen, anstatt mit ihr nur Tod und Zerstörung über das Land zu bringen. Und da würde es sich definitiv als nützlich erweisen, wenn er bereits ein paar Grundregeln des Heilens beherrschte, so dachte er zumindest.Nach einem kurzen Marsch und einem Zwischenstop im Refektorium, wo er wie immer äußerst delikate Speisen hatte vorgesetzt bekommen, gelangte er nun zum Krankenzimmer, und öffnete die Tür einen Spaltbreit und immer darauf bedacht, nicht allzuviel Lärm zu machen. Wer wußte denn schon, ob die Verletzten oder Erkrankten nicht absolute Ruhe benötigten?
Und fürwahr, Ruhe brauchte Xavier allemal. Doch hatte er sie in seinem anscheinend tiefen Schlaf bereits gefunden, die einzige Person im Raum, mit der Rhodgar hätte reden können, war Renata, die mit geschlossenen Augen auf einem der Stühle hockte und, wie es den Anschein hatte, in eine unbekannte Traumwelt entschwunden war. Nun, dort sollte sie jedoch nicht lange bleiben, war Rhodgar doch schon so lange auf der Suche nach ihr...
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| 26.12.2003 19:10 | #279 |
| Renata |
Renata fuhr hoch, als sie gewahr wurde, dass jemand vor ihr stand. Die Ruhe im Refektorium und die gerade genossenen guten Speisen hatten ihre Gedanken wohl etwas sehr weit weg spazieren lassen. Rhodgar war es. Er schaute irgendwie erwartungsvoll, als hätte er etwas auf dem Herzen, was er loswerden wolle.
“Hallo Rhodgar, setz Dich zu mir. Bis Du zum Essen hier?”
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| 26.12.2003 19:18 | #280 |
| Rhodgar |
Rhodgar musste grinsen aufgrund der Erscheinung Renatas. Ein wenig hektisch hatte sie sich umgeblickt, und war wohl sehr erleichtert gewesen, als sich herausstellte, dass niemand, der sich darüber hätte beschweren können, sie beim Dösen erwischt hatte. Doch in der Tat sah Rhodgar merkwürdig aus (er selber konnte es nicht beurteilen, da zur Zeit kein Spiegel vorhanden war). Ein gezuwngenes Lächeln huschte für den Bruchteil einer Sekunde über das Gesicht des jungen Magus, der sich auch solgeich neben seine Freundin auf einer der hölzernen Sitzgelegenheiten breit machte.
"Nun, nein, zum Essen bin ich absolut nicht hier, und um ehrlich zu sein verstehe ich den Sinn der von dir gestellten Frage nicht, Renata."Wieder huschte ein kurzes Grinsen über Rhodgars Gesichtszüge, doch dieses mal war es echt. Auch Renatas Augen hatten sich jetzt aufgehellt, als sie mit einem kessen Tonfall antwortete: "Nun, du hast Recht. Doch sag, was ist dein Verlangen? Betrifft es mich, oder deinen Freund, den armen, der hier im Bett liegt? Überhaupt, wir sollten leiser sein, sonst wacht er womöglich auf, und das wäre nicht so gut, wo er doch jetzt Ruhe braucht." Rhodgar tat durch ein kaum vernehmbares Nicken sein Verständnis kund, und sprach mit nun deutlich gesenkter Stimme:" Doch wollen wir uns nicht an einen anderen Ort begeben, zur Esche beispielsweise? Dort kann man sich besser unterhalten, und als ich eben dort vorbeispaziert bin habe ich mir eingebildet, einen alten bekannten dort mit einem Schwert herumfuchteln zu sehen, jedoch haben sich meine Augen gewiss getäuscht."
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| 26.12.2003 19:32 | #281 |
| Renata |
Oha. Sie musste wohl doch etwas mehr als nur etwas geistesabwesend gewesen sein. Befand sie sich doch gar nicht im Speisesaal sondern immer noch im Krankenzimmer von Xavier. Zum Glück hatte sie halbwegs flott wieder gefangen, ohwohl Rhodgar sie doch ziemlich belustigt ansah.
Schön, dass er vorgeschlagen hatte, hinaus zur Esche zu gehen. Die frische Luft würde die letzten Reste ihres Schlummerchens vertreiben.
Tatsächlich trainierte im Innenhof jemand den Schwertkampf. Sie nahmen nicht den direkten Weg zu Esche sondern spazierten den Arkadenweg entlang, um die beiden in ihrer Konzentration nicht zu stören. Als sie dann auf der schönen, die Esche umgebenden Bank sassen, wandte Renata sich wieder an Rhodgar. "Also gut, worüber wolltest Du mit mir reden?"
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| 26.12.2003 20:12 | #282 |
| Rhodgar |
Ja, nun waren die beiden an dem Punkt angelangt, zu dem rhodgar eigentlich wollte. Begierig auf das nun Folgende trug er Renata sein Anliegen vor."Es macht mich krank, verletzte Menschen zu sehen, und dann in der Gewissheit zu sein, ihnen nicht helfen zu können. Dies ist für mich eine der Schlimmsten Sachen, die Unfähigkeit zu helfen. Und da ich in der letzten Zeit soviele Fälle davon hatte, hätte ich eine Bitte an dich. Könntest du mich in der Kunst der Heilung unterrichten? Oder mir zumindest ein paar nützliche Tipps geben, wie ich einem Menschen unter Umständen das Leben retten kann. Zu alledem kommt, dass ich danach strebe, später einmal die hohe Kunst der magischen Heilung zu beherrschen, da denke ich mir ist es nützlih, wenn ich die Grundkenntnisse schon habe."
Nach dieser langen und aufopfernden Rede seitens Rhodgar schaute er Renata nun mit großen, erwartungsvoll dreinblickenden Augen an. Sie grinste derweil über beide Ohren, und nickte leicht zustimmend.
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| 26.12.2003 20:15 | #283 |
| Hîrgalad |
Nach mehreren Stunden Training wurde es langsam dunkel, und als Hírgalad dann endgültig nichts mehr sehen konnte, ging er zurück ins Kastell und ignorierte die Skelette die seine Robe wollten, weil ihnen angeblich kalt war. Mit belustigenden Gedanken über die verweichlichten Skelette von heute machte der Magier sich auf den Weg in den Innenhof, um dort auf Azathot zu warten. Als er dort ankam stellte er fest, dass das nicht nötig war, denn vor ihm stand sein Lehrmeister und trainierte. Seine Bewegungen waren wie eine Schlange, die sich geschmeidig ihren Weg suchte. Er war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer, das konnte man sehen, und Hírgalad hoffte dass er eines Tages wenigstens auch nur halb so gut sein würde.
Er ging auf den Magier zu, wobei ihm zwei Beobachter auf der Bank unter der Esche auffielen. Eine Frau, die eine Robe des Zirkels anhatte, anscheinend war sie eine Magierin, und ein anderer Magier. Und zwar einer den Hírgalad erkannte. Rhodgar saß da mit der ihm unbekannten Frau und unterhielt sich. Und was noch unglaublicher war, er hatte eine Magierrobe des Zirkels an. Bei ihrer letzte Begegnung hatte er noch Zweifel gehabt den Schwarzmagiern überhaupt beizutreten, und nun war er schon Magier. Interessant. Hírgalad nickte seinen Kollegen auf der Bank zu, konnte aber nicht sehen ob diese das wahrgenommen hatten. Als er vor Azathot stand, der mittlerweile sein Schwert gesenkt hatte und mit glasigem Blick in die Ferne starrte, räusperte sich Hírgalad.
Ah, gut dass du da bist, ich habe mich gefragt wann du kommst. Dann zeig mir mal was du bisher gelernt hast sagte sein Gegenüber nachdem er ihn erkannt hatte und ging sogleich in Kampfstellung über. Der junge Mann ging einige Schrite zurück, wischte sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und ging dann ebenfalls in Kampfstellung. Er hob das Schwert und wartete für einen winzigen Augenblick, dann schnellte sein rechter Arm nach unten, und die beiden Klingen trafen aufeinander. So gut er es konnte zog Hírgalad die Klinge wieder nach oben und wieder prallten beide Waffen aufeinander, es schien so als hätte Azathot nicht viel mehr Mühe als am gestrigen Tage die Schläge seines Schülers zu blocken.
Doch dieser ließ nicht locker und setzte wieder nach, Schlag um Schlag, alle wurden sie geblockt, doch Hírgalad merkte dass seine Hiebe doch schon deutlich mehr Wirkung hatten als gestern, denn sie verloren kaum an Kraft, je länger das Spiel ging und Azathot wich auch immer weiter zurück. Dann jedoch ging der Lehrmeister mit zwei schnellen und stark geführten Hieben in den Angriff über, und fegte Hírgalads Schwert davon. Er grinste seinen Schüler an und steckte sein Schwert weg, der junge Mann sammelte sein eigenes wieder auf und tat es ihm gleich. Er wartete gespannt darauf was ihm der Magier jetzt sagen würde.
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| 26.12.2003 20:20 | #284 |
| Renata |
Schön, wie eifrig und ernsthaft Rhodgar bei diesem Thema wurde. Es schien ihm wirklich ernst damit zu sein.
"Das freut mich sehr, mein Lieber, dass Du diesen Weg einschlagen willst. Wenn Du magst, können wir gleich beginnen. Bist Du bereit?"
Rhodgar nickte erwartungsvoll. "Gerne, lass uns anfangen".
“Merke, junger Freund, dass das, was ein Barbier macht, immer nur zweitklassig sein kann” dozierte Renata “wirkliche sofortige Heilungen sind ausschließlich durch Magie möglich. Führe, wenn möglich, auf Deinen Reisen und Wanderungen immer einige Heiltränke und Schriftrollen der Heilung mit Dir. Doch setze sie überlegt ein. Benutze sie nicht voreilig bei kleinen Verletzungen damit Du später dann lebensbedrohlichen Wunden nicht vielleicht hilflos gegenüber stehst.” Hier wartete sie, bis Rhodgar mit einem Nicken bedeutete, verstanden zu haben.
“Dann noch etwas: sei als Barbier nicht zimperlich. Dein Ziel ist es, zu helfen. Ein Zaudern bei einem Verletzten könnte einem Zweiten vielleicht das Leben kosten, weil Du beim Ersten zu viel Zeit brauchtest. Deine Behandlungen werden oft, nein, meistens sehr schmerzhaft für den Patienten sein. Lass zur Not durch mehrere Helfer den zu Behandelnden festhalten. Gib dem Patienten ein Holzstück, auf das er für die Dauer Deiner Behandlung beißen kann. Das verhindert, dass er sich zu allem anderen Übel auch noch die Zunge vor Schmerz abbeißt und daran vielleicht erstickt, noch während Du seine Wunden versorgst”. Wieder nickte Rhodgar zum Zeichen des Verstehens. Etwas verhaltener diesmal. Vielleicht ging im gerade durch den Kopf, auf welche Grauen er bei seinem zukünftigen Tun als Barbier noch stoßen würde.
“Bevor ich Dir etwas über die verschiedenen Arten von Verletzungen erzähle...” sie faltete ein kleines Stück Leinen auseinander, in dem einige Nadeln geborgen waren. Von der Größe her wie Nähnadeln, doch zum Halbkreis gebogen und am spitzen Ende geschärft “...nimm eine von diesen Wundnadeln. Sie stammen übrigens aus den Beständen der Garde von Khorinis. Frag nicht. Eine lange Geschichte. Gut. Fangen wir mit den einfacheren Wunden, den Schnittverletzungen an....”
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| 26.12.2003 20:37 | #285 |
| Azathot |
Zufrieden mit seinem Schüler lies Azathot das Schwert sinken. Der Magier machte wirklich erstaunliche Fortschritte, gestern hatte er Schläge geführt mit dem er nicht einmal ein Eichhörnchen hätte erschlagen können und heute hatte er bereits richtig gekämpft. Hirgalad sammelte derweil sein Schwert wieder von der Wiese auf auf der es liegengeblieben war und kam danach sofort zurück."Sehr gut, du entwickelst dich zu einem hervorragenden Schwertkämpfer,", lobte Azathot seinen Schüler," du solltest lediglich die Übergänge zwischen den Schlägen fließender gestalten, im Augenblick sind sie noch zu abgehackt, dein Gegner kann sich zu lange auf den nächsten Schlag vorbereiten, du musst deine Schläge in eine einzigste ununterbrochene Linie einarbeiten, dann können deine künftigen Gegner dir kaum etwas entgegensetzen.
Aber jetzt wollen wir uns ersteinmal um ein neues Thema im Schwertkampf kümmern. Wie du gesehen hast konntest du meinen Schlägen nichts entgegensetzen, deswegen zeige ich dir jetzt wie du effektiv Schläge blocken kannst. Sieh her!"Azathot zog sein Schwert wieder und gab Hirgalad zu verstehen, dass er ihn angreifen solle.
"Siehst du, wenn der Schlag hoch kommt, halte dein Schwert vor dein Gesicht und Oberkörper mit schräger Klinge, dann kannst du das Schwert deines Kontrahenten daran abgleiten lassen. So!", erklärte der Meister seinem Schüler und kippte in einer ruckartigen Bewegung die Klinge nach unten um gleich darauf die Hand hochzuziehen. Der nun wehlose Hirgalad taumelte einen Schritt und bekam die die Klinge Azathots an den Hals gesetzt.
"Du siehst, eine richtige Blockmethode kann Lebensrettent und für deinen Gegner tödlich sein.Steh auf, dann zeige ich dir wie du tiefe Schläge blocken kannst."Ungeduldig wartete Azathot darauf dass sein schüler sich wieder aufrappelte"Wenn der Gegner tiefe Schläge führt, die du nicht wie den eben blocken kannst, musst du den Schlag etwas uneffektiver blocken, nämlich einfach mit nach unten gehaltener Klinge und dann musst du versuchen die Klinge deines Feindes nach oben zu führen damit du sie wie ich eben abgleiten lassen kannst. Probiere das ruhig erst einmal aus ohne dass dich jemand angreift, wenn du meinst du aknnst es werde ich ein paar leichte Schläge auf dich führen damit du ein Gefühl dafür bekommst. Aber daran denken, in einem richtigen Kampf geht das was wir so spielerisch und langsam machen sehr schnell und man hat nicht Zeit klare GEdanken zu fassen sondern muss intuitiv reagieren."
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| 26.12.2003 20:59 | #286 |
| Hîrgalad |
Hírgalad führte die Trockenübungen wie angeordnet durch, stolz über das Lob das er bekommen hatte. Andererseits hatte er erkannt dass er noch einiges zu tun hatte, wenn er wirklich ein guter Schwertkämpfer werden wollte. Nach einigen Versuchen wandte er sich wieder Azathot zu und meinte mit einem KopfnickenOk, ich bin bereit. Fangt an. Das ließ sich der Magier nicht zweimal sagen und griff an. Man merkte sofort, dass er die Schläge so führte, dass sein Schüler möglichst keine Probleme bekommen würde die Klinge seines Gegners abzublocken. Einige Schläge oben, dann wieder unten, das alles war für einen geübten Kämpfer wohl noch nicht einmal genug Herausforderung um überhaupt das Schwert zu ziehen, Hírgalad allerdings bereitete es doch einige kleine Probleme.
Er erkannte schon nach ein paar Schlägen, dass das blocken für ihn deutlich schwerer werden würde als eventuell für andere Schüler Azathots, er war mehr fürs Angreifen konzipiert. Als Azathots Klinge bei einem missglücktem Versuch seines Schülers diese zu blocken unglücklich abrutschte und Hírgalad beinahe den Arm absäbelte schien das auch sein Lehrmeister zu erkennen. Mit einem Stirnrunzeln sah er seinen jungen Schüler an und überlegte anscheinend was er als nächstes sagen sollte. Hírgalad dagegen ärgerte sich zuerst über seine Unfähigkeit und dann darüber dass er noch nicht die Magie Beliars erlernt hatte, sonst würde er sich ein Skelett herbeirufen können um mit diesem zu trainieren.
Dann jedoch wurde er aus seinen Gedanken gerissen, denn Azathot sprach wieder. Nun, ich sehe das Blocken bereitet dir noch etwas Schwierigkeiten. Aber das ist kein Problem, immerhin stehst du noch ganz am Anfang, und für einen Anfänger war das eigentlich schon ganz gut so. Übe das einfach noch ein wenig, auch die Bewegungen beim Angriff. Ich werde jetzt auf mein Zimmer gehen, am besten wir treffen uns morgen wieder zur selben Zeit hier. Bis dann Und damit ging er mit schnellen Schritten davon und ließ Hírgalad im Innenhof stehen.
Hírgalad überlegte sich was er jetzt machen sollte, und blickte dann zur Bank unter dem Baum, um eventuelle Zeichen erkennen zu können ob seine beiden Kollegen ihr Gespräch beendet hatten.
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| 26.12.2003 21:49 | #287 |
| Xavier_gt |
Nachdem Xavier sich von Renata hatte veratzten lassen, blieb er noch eine Weile liegen um die Salbe wirken zu lassen. Etwa zwei Stunden waren vergangen, bis er sich aufrichtete und in dem Krankenzimmer ein paar Gehversuche machte. Das klappte doch schon recht gut, da konnte er es ruhig riskieren, sich erneut ein wenig im Kastell umzusehen.
So humpelte er aus dem Zimmer, und eine Welle kühler, klarer Luft störmte ihm entgegen, die er genüsslich einatmete. In seinem Zimmer waren die Luftverhältnisse nach knapp zwei Tagen Bettruhe nicht mehr besonders angenehm. Zuallererst lenkte er seine Schritte in Richtung des Refektoriums, wo er sich einen abgelegenen Platz suchte. Noch war er nicht besonders scharf auf großen Trubel, er zog es bisweilen noch or, unbeachtet im Hintergrund zu bleiben. Doch schon bald näherte sich ein weiterer Mann, der ihn fragte: "Ist hier noch frei?".
So kam es, dass Xavier nun nicht mehr alleine war, jedoch war der andere Mann auch nicht gerade gesprächig. So aß Xavier seine Scavengerkeule, und machte sich dann auf, um noch mehr über die hochgelobte Bibliothek zu erfahren.Nachdem er sie nun erreicht hatte, blickte er wie gebannt auf die hohen RBücherregalreihen von denen er sehr fasziniert war. Er war ersteinmal hier drin gewesen, jedoch war es auch dieses Mal wieder ein überwältigender Anblick. Nun schaute er sich ein paar Bücher durch. Er laß über Goblinplagen im Kastell und die Gründung des Kastells.
Sehr interessant. Sieht so aus als würde ich hier meinen Frieden finden. Das ist wirklich klasse, was diese Schwarzmagier alles durchlebt haben. Ob Rhodgar zur damaligen Zeit auch schon hier war?.
Rhodgar. Das awr das Stichwort. Wo befand er sich eigentlich? Er musste doch mindestens einmal nach ihm geschaut haben, für so nett hielt Xavier ihn dann doch. Doch aufzutreiben war er nirgends, obwohl das auch daran liegen konnte, dass Xavier nicht überall gesucht hatte. So begnügte er sich damit, weiterin in den Büchern zu stöbern.
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| 26.12.2003 21:51 | #288 |
| Rhodgar |
Oho, Renata legte ein gehöriges Tempo vor. Nicht dass Rhodgar dagegen abgeneigt war, ganz im Gegenteil, je schneller er ausgebildet war, desto eher konnte er anfangen, sich bewährt zu machen und anderen Leuten helfen.
Jedoch war ein wenig abgelenkt, als Renata angefangen hatte, ihm zu erklären, wie man die Wundnadeln durch die Haut stechen musste, und in welchem Winkel die beiden Elemente zueinander stehen mussten. Immer wieder schweiften seine Gedanken zurück zum Thema Schmerzen. Natürlich hatte Rhodgar nicht gedacht, dass er als Barbier völlig schmerzfreie Behandlungen durchführen konnte, jedoch war es nicht wirklich in seinem Sinn, soweit zu gehen.
"Hallo, Rhodgar, hörst du überhaupt zu?"
Renatas Stimme riss ihn nun jedoch wieder aus seinen Gedanken. Verlegen stammelte er eine Antwort heraus, er wäre komplett bei der Sache. Einem skeptischen Blick folgte ein verschmitztes Schmunzeln, und Renata erzählte weiter von der Lehre des Barbierdaseins.
"Schau, sooo musst du unter die Haut gehen." Sie demonstrierte die Bewegungen an einen Stück Fleisch, welches sie sich in der Zwischenzeit von einem Dämon hatte bringen lassen. "Es ist von Nöten immer darauf zu achten, dass du ja keinen Nerv triffst, dies hat allerhöchste Priorität."
Natürlich, das hatte sich sich der junge Magier schon gedacht. Er wollte beispielsweise auf keinen Fall für eine eventuelle Lähmung des Armes eines Patienten verantwortlich sein, nur da er mit der feinen Nadel einen empfindlichen Nerv touciert hatte.
Es folgten noch ein paar weitere Beispiele, als Rhodgar auf die Frage, ob er denn alles soweit verstanden hätte, nur mit einem Grinsen antworten konnte. In der Tat schien es ihm mittlweile nicht mehr dermaßen fremd, offenliegende Verletzungen zu versorgen.
"Fein, dann können wir ja zur nächsten Stufe übergehen." lautete darauf Renatas Antwort, und der Diener Beliars merkte, dass es ihr offensichtlich zusprach, einmal selbst in die Rolle einer Lehrerin schlüpfen zu dürfen.
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| 26.12.2003 22:25 | #289 |
| Renata |
"......achte darauf, dass Deine Werkzeuge immer sauber sind und reinige sie nach jedem Gebrauch." kam Renata zum Ende ihrer Ausführungen. "Das war jetzt eine ziemlich lange Ansprache, nicht wahr?"
Rhodgar war in die Betrachtung der Wundnadel versunken, die er immer wieder in den Fingern drehte. "Ich war mir nicht bewußt, das Helfen für den, der die Hilfe erhält, auch mit Schmerzen verbunden sein kann" sagte er leise.
"Oh, es gibt schon Mittel, die Schmerzen zu unterdrücken oder zumindest zu lindern. Saft aus den Kapseln des Mohns zum Beispiel. Oder Alkohol. Aber das eine ist selten und kostbar und auch das andere wirst Du nicht immer zur Verfügung haben. Denke an das Ziel deines Tuns: zu helfen und zu retten. Der Schmerz wird vorbei gehen."
Ein letztes Mal nickte Rhodgar. Er schien Zeit zum Nachdenken zu brauchen. So sagte ihm Renata schon einmal gute Nacht und liess ihn alleine an der Esche zurück.
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| 27.12.2003 02:09 | #290 |
| meditate |
die magierin hatte den ganzen tag in einem der bücher gelesen, in dem von den anfängen der götter die rede war und suchte nach anhaltspunkten für ie existenz von alten göttern. irgendwo musste es doch noch einen hinweis geben.
irgendwann schreckte ein stöhnen sie auf und sie entdeckte einen jungen mann, der offensichtlich schmerzen hatte. sie kannte den mann nicht und eigentlich hätte sie auch nichts gemacht, aber das gepresste atmen, das von starken schmerzen zeugte, störte sie in ihrer konzentration.
also ging sie zu dem mann, fragte ihn nach seinem namen und nach seinem problem. der junge erzählte, dass ihn freunde hierher gelockt hätten, weil er wohl das zeug zum großartigen magier des beliar hätte und dass er an einer wunde litt.
"zeig mir deine wunde. ich werde sehn, was ich tun kann."
der mann sah zwar zuerst skeptisch aus, schob dann aber sein beinkleid in die höhe und zeigte der heilerin den infizierten biss.
"leg dein bein mal hier auf den stuhl."
meditate griff in ihre tasche und holte von dem sonnenpulver hervor, dass die wundheilung enorm beschleunigte. sorgfältig streute sie es zuerst in die tiefen teile der wunde und als die sich geschlossen hatten, streute sie es auch in die oberflächlichen wundteile. nach kurzer zeit kündete nur noch eine rote linie von der verletztung.
"ich denk mal, in drei tagen wirst du völlig schmerzfrei sein. bis dahin erweise dich als mann und ertrage den wundschmerz. jetzt kann sich nichts mehr entzünden und du wirst schneller gesund, als du dachtest."
xavier verfolgte die wundersame wundheilung mit weit aufgerissenen augen und wollte dann den namen der wunderheilerin wissen.
"du musst meinen namen nicht wissen. du sollst nur aufhören, hier lärm wir eine großfamilie zu machen. ich habe zu arbeiten. die tatsache, dass du geheilt bist, muss dir genügen.
ach, und zu deinem aufnahmewunsch kann ich dir sagen, allein beliar entscheidet, wer im kastell leben wird oder nicht. die kollegen hier aus dem zirkel treffen diese entscheidung nur vorab. unser meister sieht jedem ins herz und erkennt, ob der kandidat geeignet ist. und solltest du tatsächlich einmal ein magier unseres hauses werden, dann wirst du auch meinen namen erfahren."
damit drehte sich meditate um und ging wieder an ihre bücher.
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| 27.12.2003 17:42 | #291 |
| Xavier_gt |
Xavier verbrachte diesen Tag um weiter in der Geschichte des ZuX zu lesen. Es machte ihm dieses Mal aber mehr Spaß da er ziemlich schmerzfrei war. Eine schöne Frau hatte ihn am vorherigen Tag nämlich auf die Wunde ein wenig Sonnenpulver getan, was den Heilungsprozess um einiges beschleunigte.
Eines ging Xavier doch immer noch durch den Kopf: Hatte er wirklich Gestern so einen Höllenlärm gemacht?
Er konnte sich eigentlich gar nicht daran erinnern. Er war durch den Schmerz bestimmt ein wenig benebeld gewesen. Und wenn die hübsche Unbekannte, diese behauptete, würdete dies schon Stimmen. Er konnte kurz nach dem Auftragen, des Pulvers schon fast sehen wie die Wunde heilte. Das Sonnenpulver war wie ein Wunder.
Xavier wollte unbedingt den Namen der Hohepriesterin der Dunklen Mächte wissen. Er würde ihn aber wahrscheinlich erst erfahren, wenn er selbst im ZuX war.Nach mal wieder einer langen Zeit des Lesens ging er hinaus, vorbei an Oleries Labor, über die Eingangshalle, in den Innenhof. Er sah etwas sehr grünes. Xavier schloss die Augen und öffnete sie wieder. Was ist das?. Dort stand ein ganz grüner Baum, mitten im Winter. Es schien als wäre gerade Hochsaison für ihn. Xavier ging auf den Baum zu und umging ihn ein paar mal. War das eine Erscheinung?
Plötzlich kam die Unbekannte wieder. "Hallo Xavier, wie geht es deinem Bein und warum schaust du so ungläubig auf den Baum???"
"Mein Bein geht es immer besser. Aber was ist denn mit dem Baum los? Der ist ja in dieser Jahreszeit ganz grün. Oder seh ich falsch?"
"Nein, Xavier, du siehst richtig. Das ist unsere Esche. Sie ist immergrün. Egal welcher Jahreszeit. Hier kann man immer einfach ausspannen. Ist doch schön oder nicht."
"Ziemlich genial. Euer Kastell ist wirklich super schön.
Xavier erzählte noch eine ganze Zeit, bis er merkte, dass die Frau schon wieder weg war. "Ich alte Labertasche!", dachte sich Xavier und ging in die Küche.
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| 27.12.2003 20:08 | #292 |
| Nymphadora |
Oh ja, Nymphadora wollte in den Zirkel um Xardas eintreten, komme was da wolle. Nach Rhodgars Erzählungen, Mythen und Erklärungen, mit denen der Magier die beiden Neuankömmlinge Seraphin und Nymphadora am vorgestrigen Tage unterhalten hatte, war ihre Entscheidung noch fester- und ihr Elan noch grösser denn je. So hatte sie beschlossen, sich in der Bibliothek näher über Beliar, die Gottheit, die sie hoffentlich bald anbeten würde, zu informieren. Schon den Vortag hatte sie bis auf einen einzigen Besuch im Refektorium, den kompletten Tag über dort herumgesessen und Unmengen Text in sich 'hineingesogen'. Es war zwar nicht besonders unterhaltsam in dem stillen Saal, doch dafür äusserst interessant und vor allem lehrreich. Besonders die Technik, mit der man hier nach den Büchern zu suchen pflegte, faszinierte sie. Nymphadora achtete besonders darauf, keinen so weitläufigen Suchbegriff, wie Beispielsweise 'Beliar' auszusprechen, sie wollte schliesslich nicht die ganze Bibliothek ausräumen. Stattdessen lies sie lieber sämtliche Bücher, die 'die Lehren Beliars' in sich versteckten aus den weiten Regalreihen plumpsen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis die junge Frau sich sicher war, alle Bücher vom kalten Steinboden der Bibliothek aufgesammelt zu haben. Dann wankte sie über und über beladen mit den verschiedensten Werken über die dunkle Gottheitt zu dem nächstbesten freien Tisch. Dort vergrub sie sich dann in dem alten Pergament und konzentrierte sich beim lesen sehr stark, um sicher zu stellen dass sie auch alles Gelesene verinnerlichen würde. Als sie später irgendwann tief in der Nacht hochschrak, da irgendwo, weit entfernt von ihrem Standort, ein Buch zu Boden fiel, war sie doch sehr erstaunt darüber dass Bücher einen so in ihren Bann ziehen konnten.
Heute sollte der Tag nicht viel anders verlaufen, am späten Nachmittag, zu dem Zeitpunkt als sie gerade erst ihr Bett verlassen hatte, machte sie sich direkt auf zu ihrem bücherüberhäuften 'Lerntisch'. Dort setzte sie sich auf ihren zwar nur leicht gepolsterten, doch trotzdem angenehmen Stuhl. Sie fing an zu lesen. In einem der ältesten Schinken, den sie sich unter den Nagel gerissen hatte um sie durch zu wälzen (dieser stand offenbar bereits kurz davor auseinander zu fallen), entdeckte sie einen in ihren Augen besonders interessanten Absatz. Unter 'die Worte Beliar', stand dort folgendes geschrieben: Wer aber handelt unrecht und gegen den Willen der Götter, den will ich strafen, den Körper mit Schmerz, Leid und Tod, den Geist werde ich aber mit zu mir nehmen und auf immer und ewig in die Schatten. Selbstverständlich prägte sie sich auch die Worte Innos' und Adanos' (die in dem Buch ebenfalls Erwähnung fanden) gut ein. So so, dachte sie anschliessend, sehr interessant, der Bibliothek werde ich in Zukunft wohl noch des öfteren den ein oder anderen Besuch abstatten. Daraufhin schritt sie jedoch erst einmal in das Refektorium, um dort gemütlich zu Abend zu speisen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie sehr ihr Magen eigentlich knurrte, sie hatte heute ja noch gar nichts gegessen ...
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| 28.12.2003 00:01 | #293 |
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Die Pforten des Kastells gingen auf und ein dunkler Wanderer, der sich schon lange nicht mehr in den alten Gemäuern hat blicken lassen, trat hinein. Das etwas durchlöcherte schwarze Gewand wedelte in der kalten Winterbrise hin und her. Einige Schneeflocken wurden vom Wind in die steinerne Halle getragen und kündigten die Rückkehr Diegos an.
Seine Schritte hallten in den Gängen nieder. Langsam schritt er durch die leichterhellten Gänge. Seine Füße trugen ihn hinauf in sein Zimmer. Dort lag schon eine neue Robe, die ihn wieder einhüllen sollte. Doch war dies eine Robe eines Schwarzmagiers und das konnte nur eines bedeuten. Er bekleidete nun den Rang eines Schwarzmagiers.
Stolz erhob er sein Haupt, nahm die Robe und ging in den Keller. Dort öffnete er die Tür zu den Waschräumen und lies sich von einem Dämon ein warmen Bad vorbereiten.
Als er sich in das warme, dampfende Wasser setzte, dessen Wärme die eiserne Badeschale erhitzte, ging all der Stress der letzten tage vorüber und er konnte sich neuem Leben erfreuen.
Seine kalten, blauen Glieder bekamen wieder Farbe und der alte Magier atmete auf.
Doch es war noch viel zu tun. Nach einer knappen halben Stunde stieg er hinaus, lies sich von den Dämonen abtrocknen und zog seine neue Robe an.
Der weiche Stoff schmiegte sich seinen Körper an und wärmte ihn zugleich. Äußerlich war davon allerdings nichts zu sehen. Die Robe hing weiter hin schlaff herunter, so schien es.
Dann ging er wieder hoch in die Eingangshalle und von dort aus in das gemütliche Refektorium.
Ihm wurde ein Rumsteak mit Bratkartoffeln und Kräuterbutter gebracht. Es war natürlich seine Lieblingsspeise und freute sich sichtlich auf den Verzehr. Das Glänzen in seinen Augen wurde größer, als er den ersten Biss tat. Das blutige, zarte Fleisch, das mit Kräuterbutter bestrichen war, schmeckte vorzüglich und ein weiter Biss folgte. Nachdem er die erste Hälfte des Steaks verspeist hatte, aß er die Bratkartoffel, die perfekt gebraten waren. Genau wie er es mochte. Ein freudiger Blick huschte zu einem Dämon, als Dank für die Speise.
Nun war es aber an der Zeit seiner Schmiede einen Besuch abzustatten. Langsam wandelte er über die Marmorplatten bis hin zu den Kellertreppen, die er mit Leichtigkeit hinunter ging. Schnell nahm er seinen Schlüssel aus der Tasche, den die Dämonen anscheinend dort platziert hatten. Was würde er bloß ohne sie tun, fragte er sich und während er weiter nachdachte, öffnete er mit flinker Hand, das etwas hackende Schloss.
Ein schneller Blick in den Raum und Diego fiel sofort was auf. In dem Bücherregal standen nun zwei Bücher mehr. Erstaunt ging der Magier hin, um nachzuschauen was das für Bücher waren. Hatten die Dämonen sie dort platziert? Aber wie denn? Das Zimmer war die ganze Zeit abgeschlossen. Die Bücher schienen wie durch Zauberhand dort hingelangt zu sein und Diego lies es sich nicht nehmen einen Blick hinein zu werfen.
Er klappte das erste auf und erspähte einen kleinen Zettel, der ihn gerade zu aufforderte ihn zu lesen. Es war eine Nachricht von Urza. Die Bücher waren von ihm. Nun konnte er endlich das Handwerk eines Goldschmieds lernen. Er hatte schon lange Zeit darauf gewartet.
Hastig fing er an zu lesen. Er schätzte, dass es die ganze Nacht dauern würde bis er durch wäre…
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| 28.12.2003 01:49 | #294 |
| Nymphadora |
Kaum hatte sich Nymphadora im Refektorium niedergelassen, war auch schon eine köstlich duftende Suppe, deren Zutaten sie nicht zu erkennen vermochte, die ihr aber trotzdem sehr mundete, sowie ein niedliches Tässchen, angefüllt mit Kräutertee direkt vor ihrer Nase erschienen. Ohne zu zögern machte sie sich über das leichte Abendgericht her, die Suppe war überaus schnell ausgelöffelt, den Tee nahm sie jedoch lieber mit in den Innenhof (wohin sie ihr nächster Gang führte), schliesslich war das Gebräu noch immer unheimlich heiss. Da hatten es die Dämonen, oder was immer die Gäste im Refektorium bediente, wohl etwas zu gut gemeint. Oder hatten sie Nymphadora etwa Eins auswischen wollen, weil sie sich noch bis vor kurzem dermassen ungehemmt alle möglichen Speisen hinein geschlungen hatte, anstatt sie ordentlich zu geniessen? Nein, wenn Dämonen Vergeltung für irgendetwas suchten, würden sie es wohl um einiges anders angehen. Nymphadora verwarf den Gedanken so schnell wie er gekommen war und beschloss sich lieber auf der Bank niederzulassen, an der sie gerade angekommen war, ihrem Verfolgungswahn könnte sie sich später immer noch hingeben ... Die saftig grünen Blätter raschelten leise in der prachtvollen Baumkrone über ihr. Man konnte hier und da eine Eule gurren hören. Es war alles so wunderbar, so vollkommen, so perfekt. Nichts auf der Welt würde sie je wieder von den Mauern des Kastell trennen, nichts. Ein wenig geistesabwesend schlürfte Nymphadora während sie so nachdachte ihren Kräutertee, den sie nun endlich in vollen Zügen geniessen konnte, wenn auch unbewusst. Die Nacht war klar, aber auch kalt. In regelmässigen Abständen stoben dünne Wölkchen aus ihrem Mund, nur um sich sofort wieder in der kalten Nachtflucht aufzulösen. Doch sie nahm davon gar keine Notiz, Nymphadoras Blick haftete auf dem Himmelszelt, mit seinen hell leuchtenden Sternen und dem anmutenden Mond. Sie war eigentlich schon immer ein Kind der Nacht gewesen ...
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| 28.12.2003 14:37 | #295 |
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Langsam blätterte er die alten Seiten des Buches um und war nun endlich am Ende angelangt.
Eine ganze Nacht hatte er damit verbracht sich die alten Schriften einzuprägen. Nun war endlich die Zeit um zu schmieden. Ein einfacher Goldring sollte es werden, nichts Besonders. Langsam schritt er zur Rohstoffkammer, wie er sie so trefflich nannte, und holte ein par Gramm Gold heraus. Dann schritt er zu den Werkzeugen die an der Wand hingen und nahm eine Zange und eine Schale. Er nahm die Zange und griffe damit die Schale, in der sich nun die par Gramm Gold befanden, und hielt sie nun dicht über das lodernde Feuer, dass immer auf und ab tanzte, so dass man denken konnte es würde ein Ritual ausführen. Langsam schmolz das eben noch so starre Gold in der nun auch sehr erhitzten Schale.
Die Schwierigkeit war das Gold so schmelzen zu lassen, dass nicht gleich auch die Schale schmolz. Er musste den richtigen Moment abwarten. Dann plötzlich war er gekommen.
Er zog die Schale heraus und kippte das Gold in eine Form, die aus dem geschmolzenen Gold einen Ring machen sollte. Man durfte nun aber nicht das Gold gleich abkühlen, sonst würden Risse in das Material kommen und der Ring wäre unbrauchbar.
Nach einigen Minuten war es soweit.
Er tauchte die glühende Form ins kalte Wasser. Ein Zischen hallte durch den Raum und die Luftfeuchtigkeit stieg durch den Wasserdampf, der nun aus dem Wasserbehälter kam, an.
Langsam holte er die Form mit den Händen heraus. Sie war nun soweit abgekühlt, dass man sie ohne Probleme anfassen konnte. Noch eine gute halbe Stunde und man könnte den Ring bearbeiten.
Diese Zeit nutzte er und machte sich an das zweite Buch, dass etwas verstaubt war.
Die gelblichen Seiten ließen sich nur schwer öffnen. Es schien schon sehr alt zu sein…
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| 28.12.2003 17:14 | #296 |
| meditate |
die studien waren verwirrend. meditate hatte schon rote augenränder, als ihr einer der dämonen mitteilte, dass zloin in der eingangshalle läge.
"er leigt? was soll das denn?"
schnell schlug sie die bücher zu und eilte in die halle. und dort lag er, mitten auf dem pentagramm und unter dem dunklen umhang lief das blut in das relief, welches das pentagramm im boden markierte.
"bringt ihn in eines der krankenzimmer. schnell"
meditate drehte zloin herum und bemerkte in seinen armen das harpyienei. vorsichtig nahm sie es aus seinen verkrampften händen und ging dann dem schattendämon nach, der den verletzten auf den armen trug.
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| 28.12.2003 20:43 | #297 |
| Hîrgalad |
Wieder einmal stand Hírgalad im Innenhof des Kastells und schwang sein Schwert durch die Luft. Schweiß rann ihm von der Stirn, doch er machte weiter, immer weiter. Die vier letzten Tage standen im klaren Kontrast zu den Wochen vorher. Anstatt in seinem Zimmer zu sitzen und nachzudenken oder in der Bibliothek sein Wissen über Magie, Beliar und das Kastell zu erweitern, vertrieb er sich die Zeit nun mit einem ausgefeilten Konditionstraining und natürlich dem Training mit dem Schwert das er von Dûhn geschenkt bekommen hatte. Von seinem besten Freund Dûhn, den er mittlerweile schon wochenlang nicht mehr gesehen hatte, und mit dem er eigentlich seine Kampfausbildung gemeinsam machen wollte. Aber da Dûhn verschwunden war, stand er nun also alleine im Innenhof und trainierte.
Sein Konditionstraining hatte er an diesem Tag schon durchgeführt, und nun stand er schon seit Stunden hier und schwang seine Waffe. Gestern war Azathot nicht aufgetaucht, und am heutigen Tage war die vereinbarte Zeit nun langsam gekommen, und noch war er nirgends zu sehen. Also trainierte er weiter und ließ die Klinge durch die Luft schneiden. Und wieder, und wieder ...
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| 28.12.2003 22:06 | #298 |
| Zloin |
Zloin zitterte. Aber er spürte eine warme vertraute Stimme, doch er erkannte nicht wem sie gehörte. Die Farben vor seinen Augen verschwanden und fielen ins unendliche Schwarze. Er war bewusstlos und seinen Träumen, seinen Gedanken überlassen. Ein grosser Wirbel öffnete sich, durch welchen Zloin fiel und auf einer roten glatten Ebene landete, welche keine Hügelchen und Unebenheiten aufwies. Zloin rannte in irgendeine Richtung, doch sein Weg nahm kein Ende. Von Links und Rechts flitzten kleine grüne Lichkugeln an seinem Kopf vorbei. Zuerst nur drei vier, plötzlich waren es mehrere tausende die sich weit von ihm weg zusammenfügten.
Das Gebilde der Lichter nahm langsam eine Gestalt an. Es war ein Kugel, von der aus acht lange Arme ausging. Diese Gestalt, die eine Grösse des Kastells hatte und einige bäumenlänge über dem Boden schwebte, krabbelte auf den Verletzen zu. Mit einem grossen Sprung landete sich zuckartig auf Zloin, welcher zerquetscht am Boden lag.
"Du weisst wer ich bin. Du hast mich geweckt! Du bist schuld, an allem, was passieren wird. Du wirst mich nicht aufhalten. Du bist verdammt!" kreischte eine hohe Stimme in Zloins Ohren. Eine Stimme, als hätte der, der das gesagt hatte, tausend Nadelstiche verspürt. Und dann verstummte das Gekreische.
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| 29.12.2003 01:34 | #299 |
| meditate |
die magierin kam aus dem krankenzimmer, in dem sie sich davon überzeugt hatte, dass es dem zloin gut ging. er würde wohl schon morgen in besserer verfassung sein. immerhin waren knochenbrüche ja eine der leichteren übungen.
das ei hatte sie sorgsam ins labor gebracht und hinter sich die tür magisch versiegelt, auf dass niemand sich an dem ei zu schaffen machen konnte. nicht mal die knocheneidechse, die ihr mal wieder eingefallen war.
irgendwie hatte sie heute das gefühl gehabt, sie hätte in einem gang etwas längliches dunkles um die ecke huschen sehen. wenn das nicht bald aufhörte mit den seltsamen freunden des don würde sie zu härteren mapnahmen greifen müssen.
überhaupt war es zeit für einen imbiss und man konnte im refektorium ja mal nachsehen, ob einer der interessanten neuen leute zufällig anwesend war.
meditate guckte in den saal und stellte verwundert fest, dass niemand dort war. das war doch mal eine gelegenheit, genau das zu essen und zu trinken, was sie eigentlich immer vermied, aus besorgnis, dass die anderen magier darüber witze machen könnten.
"ich möchte milchreis mit zimt und zucker, dicker brauner butter und dann will ich eierlikör, mindestens 10 flache schälchen."
erstaunlicherweise materialisierte sich einer der niederen dämonen und schien sie anzusehen, als wollte er überprüfen, dass sie auch keine witze machte.
"husch, aber schnell!"
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| 29.12.2003 02:10 | #300 |
| Nymphadora |
Heute war mal wieder einer dieser Tage, an denen Nymphadora sich elendig lahm fühlte und zu nichts Lust hatte. Als sie am späten Nachmittag aus ihren süssen Träumen erwacht war, führte sie ihr erster Gang zum Badezuber. Nach einem erfrischenden Bad sah der trübe Tag doch schon etwas anders aus. In die monströse Bibliothek würde sie sich heute dennoch ganz sicher nicht schleppen, das letzte wonach ihr der Sinn heute stand war die ganze Zeit über in einem verstaubten alten Wälzer herumzublättern. Eine Zeit lang stand sie einfach nur am Zimmerfenster und richtete ihren starren Blick auf die vernebelte Landschaft und den grauen trostlosen Himmel. Alles wirkte heute so monoton. Nymphadora fühlte sich leer, so leer wie schon lange nicht mehr. Seltsam, wo das im bezaubernden Kastell doch eigentlich noch nie vorgekommen war, bis auf ein paar vereinzelte etwas langweilige Tage, hatte sie sich hier sonst eigentlich immer pudelwohl gefühlt ...
Da half nur eines, ein Besuch im Refektorium! Schnurstracks machte sie sich auf die Socken, doch als sie in dem Speisesaal ankam, musste sie feststellen, dass sie offenbar nicht die einzige war, Der der Magen knurrte. Dort sass doch tatsächlich noch eine Frau, die sich mit allerlei seltsamen Speisen verpflegte. Doch wäre Nymphadora nicht am Traum auch nur der Gedanke gekommen, beim Ablick von Milchreis mit Zimt, Zucker und dicker brauner Butter zu Kichern. Denn diese Frau trug eine reich verzierte Robe und die Macht, die sie ausstrahlte schien schon fast greifbar. Ihr war sehr viel Respekt entgegen zu brigen, soviel stand fest. Unentschlossen trat sie nun auf die Dame zu, zuerst hatte sie umdrehen und zurück auf das Gästezimmer gehen wollen, doch das schien Nymphadora schon gar kein angemessenes Verhalten. Stattdessen hatte sie die Dienerin Beliars eigentlich begrüssen wollen, doch fielen ihr einfach keine passenden Worte ein, mit hochrotem Kopf stand sie einige wenige Meter entfernt von der Dame und sah beschähmt zu Boden.
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| 29.12.2003 02:17 | #301 |
| meditate |
meditate hatte etwas erschreckt den kopf gehoben, als ein mädchen den saal betrat, die sie auch noch nicht kannte. wurde das kastell denn zur spinnstube für alle möglichen weiblichen wesen?
"komm näher mädchen, ich beiße nicht, oder sagen wir besser, ich hab heut keinen hunger auf junge mädchen. wie ist dein name?"
jetzt war der ruf eh schon verdorben, da konnte sie noch einen drauf setzen.
"komm her du kleiner wicht, ich will süßen wein - und zwar sehr süßen! und ein bisschen schnell!" zischte sie zu dem niederen dämonen, dessen präsenz neben dem tisch sie sehr wohl spürte, auch wenn er nicht zu sehen war.
"nun komm schon und setzt dich."
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| 29.12.2003 02:39 | #302 |
| Nymphadora |
Der Aufforderung folgend lies Nymphadora sich gegenüber der Dame auf einem der zahlreichen Stühle nieder. Zumindest würde sie nicht als Magierfutter enden, das war doch schon mal eine beruhigende Nachricht. Sie wollte möglichst natürlich wirken, sah sich im Refektorium um, als ob sie noch nie hier gewesen wäre. Betrachtete eines der vielen Portraits, die hier ihren Platz hatten - musste jedoch schon kurze Zeit später ihren Blick wieder abwenden, da das Gemälde auf merkwürdige Weise ihren Schädel zum Brummen brachte. Ganz plötzlich stellte sie erschrocken fest, dass sie sich noch nicht einmal vorgestellt hatte. Das bedarf jawohl dringend einer Nachholung, ausserdem interessierte Nymphadora unheimlich, wieso die Magierin ihr gegenüber mit der Luft sprach und sich von ihr einen 'süßen wein - und zwar sehr süßen' bestellte.
"Entschuldigt, werte Dame, ich vergass ganz mich vorzustellen. Mein Name lautet Nymphadora. Verzeiht die dumme Frage einer ungebildeten Frau -", lies sie ihrem Interesse freien Lauf, "doch warum führt ihr Gespräche mit ... mit ... der Luft?" Nymphadora hoffte mit dieser Frage keinen eventuell fatalen Fehler begangen zu haben. Wie sich glücklicherweise herausstellte, war dem auch nicht so. meditate zog kurz ihre rechte Augenbraue hoch, begriff dann jedoch sofort, was die Unwissende, die ihr gegenüber sass, gemeint haben musste. Ein mildes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie begann zu erklären.
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| 29.12.2003 02:47 | #303 |
| meditate |
"mit der luft?"
meditate schüttelte den kopf. sie befahl dem niederen dämonen, ihr von dem wein einzuschenken und jetzt konnte das erstaunte kind beobachten, wie sich der krug hob und der wein in das glas perlte.
"denkst du denn, das passiert durch gedankenkraft? in wirklichkeit umgeben uns zahllose dämonen, die du nur nicht sehen kannst. nur magier unseres zirkels können diese dienstbaren und mächtigen geschöpfe sehen. und wenn die macht wächst, dann wächst auch die verbundenheit mit den geschöpfen beliars. ich kann manches sehen, was sonst kaum ein sterblicher sehen kann.
aber was führt dich zu uns, nymphadora? zieht es dich auch auf die dunkle seite der magie?"
meditate schlürfte den süßen wein und rollte ihn genüsslich zwischen zunge und gaumen hin und her. don würde sich übergeben bei dem bloßen gedanken an diesen süßen klebrigen wein - herrlich!"
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| 29.12.2003 03:03 | #304 |
| Nymphadora |
So war das also. Nymphadora sah sich kurz und hektisch um, fing sich jedoch sofort wieder. Schliesslich hatten die Dämonen, die sich ja angeblich überall um sie herum befanden, ihr bis jetzt auch noch nichts getan. Also, keinerlei Grund zur Panik. Ja, bisher hatte sie tatsächlich geglaubt, dieser Vorgang wurde durch irgendeine seltsame Magie erzeugt, doch das musste man der Magierin ja nicht auch noch offenbaren. Wie dumm von mir, gestand Nymphadora sich im nachhinein ein.
Ihr fiel bald auf, dass sie sich ja noch gar nichts zu Essen auf den Teller gewünscht hatte. So schloss sie für einen winzigen Moment die Augen, dachte darüber nach, worauf sie wohl am meisten Appetit hätte, um direkt darauf ein herrlich saftiges Moleratfilet auf ihrem Teller vorzufinden. Auf die Frage, die ihr gestellt wurde hin, antwortete Nymphadora genau das, was sie dachte, die pure Wahrheit. "Nun, das Kastell ist der wohl faszinierendste Ort in ganz Khorinis, die dunklen Künste haben mich schon immer sehr interessiert und die Leute, die ich hier bisher kennen lernen durfte waren allesamt sehr liebenswürdig. So kann ich sagen, ja, es zieht mich auf diese dunkle Seite, von der ihr spracht, mehr als alles andere in meinem Leben mich je angezogen hat!" Nymphadora lehnte sie entspannt zurück, das Moleratfilet, war bereits verputzt, der Hunger war gestillt.
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| 29.12.2003 03:06 | #305 |
| Rhodgar |
Ein weiterer Tag war also bald wieder vergangen. Schon komisch. Seitdem Rhodgar zum Magus ernannt worden war hatte sich sein Leben im Kastell zwar nicht grundlegend geändert, doch etwas war komplett anders. Hatte er zu Beginn seiner dunkeln Laufbahn als Diener Beliars´ noch die Tage und Wochen gezählt, die er als Lehrling hier verbracht hatte, so hatte er mittlerweile damit aufgehört. Endlich hatte sich seine Seele damit abgefunden, hier im Kastell nun ein neues Zuhause gefunden zu haben, sich hier für den Rest von Rhodgars Leben aufzuhalten, Beliar zu dienen und zu gefallen, Bücher und Schriften zu studieren. All dies sah Rhodgar an seine Zukunft an, und mit einem behaglichen Gefühl dachte er darüber nach. Nein, wie schön war es doch, ein dem Gott der Unterwelt dienender Magus zu sein, alle Möglichkeiten standen einem offen, und man musste im Prinzip nicht wirklich harte Arbeit leisten.
Nun jedoch äußerte sich Rhodgars Magen, dessem Besitzer sein Lager inmitten eines hohen Bücherstapels in den Schier unendlichen Weiten der Bibliothek aufgeschlagen hatte, und ließ ein paar wenige, dafür umso heftigere und vernehmbarere Laute von sich. Höchste Zeit für den jungen Mann, diesem Drang nachzugeben, und sich auf die Socken zu machen, um zu dieser späten Stund´ noch eine Kleinigkeit im Refektorium abzustauben. Ein wenig überschüssiger Speichel bildete sich in seiner Gaumengegend, als er an all die wundervollen Dinge dachte, die ihn dort erwarten würden. Achja, es war schon herrlich, ein Schwarzmagier zu sein. Ja, man konnte sagen, Rhodgar war in diesem Augenblick glücklicher als jemals zuvor. Woran es im einzelnen lag, das wusste man nicht. Jedoch konnte man sich das meiste von seinen Gedanken her ableiten.
War er nun im Speisesaal angekommen, hellte sich seine Miene noch mehr auf, wenn dies überaupt noch möglich war, denn wie um seinen Tag perfekt zu machen, ersüähten seine Augen zwei Frauen. Keine gewöhnlichen, es waren die beiden, die Rhodgar am allermeisten bedeuteten. Zum einen ruhte sein Blick auf Nymphadora, mit der eine ziemlich intensive Freundschaft eingegangen war, wie er fand. Doch ihr gegenüber saß noch eine zweite Dame, elegant in eine edle Robe eingepackt. Er hatte die Hohepriesterin meditate für eine sehr lange Zeit nicht mehr gesehen, es gab so vieles, was er ihr hatte erzählen wollen.Und so lenkte er seine Schritte, beinahe schon rennend, zu dem Tisch, an dem sich diese beiden geheimnisvollen Geschöpfe niedegelassen hatten.
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| 29.12.2003 03:11 | #306 |
| meditate |
meditate hatte verwundert zugesehen, mit welcher geschwindigkeit das mädchen essen konnte.
"also essen kannst du ja schon wie eine magierin und diesen hunger in deinen augen nach wissen kenne ich auch. dann nehm ich dich mal einfach als lehrling auf in unseren zirkel. nimm deine sachen und zieh eine treppe höher, wenn du morgen wieder in dem bett dort oben erwachst, dann ist beliar mit meiner wahl einverstanden. herzlich willkommen, nymphadora.
ich bin übrigens die hohepriesterin meditate. eine der ranghöchsten und eine der ältesten noch lebenden bewohner dieser mauern. am besten, du stößt einfach mal mit mir an."
leise klirrend erschien in der luft nicht nur ein glas, sondern gleich zwei neue gläser. der kleine niedere dämon beeilte sich zu bemerken, dass gleich noch ein nachwuchsmagier kommen würde, bevor er wieder verschwand.
"ich nehme mal an, unser freund rhodgar kommt gerade. hab mich schon gewundert, wo er bleibt, ich hab ja schon mitbekommen, dass er lieber hier im refektorium sitzt als in der bibliothek."
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| 29.12.2003 03:30 | #307 |
| Nymphadora |
Nymphadora wusste gar nicht wie ihr geschah. Mit zitternden Händen stiess sie mit der Hohepriesterin, meditate wie sie soeben erfahren hatte, an. Sie war in den Zirkel um Xardas aufgenommen worden, unglaublich ... Ihre Dankbarkeit liess sich in Worten nicht ausdrücken.
Sie versuchte erst einmal wieder auf den Boden zu kommen, die riesige Euphorie, die innerhalb von Sekunden in ihr aufgestiegen war, zumindest ein wenig zu unterdrücken.
Zu allem Überfluss erschien nun auch noch Rhodgar, um ihre Runde noch zu bereichern. Eigentlich wollte Nymphadora ihren guten Freund sofort über das wunderbare Geschehen, das an diesem Abend seinen Lauf genommen hatte aufklären. Dennoch bewahrte sie sich den Redeschwall lieber für Morgen auf, sie wollte sich hier schliesslich nicht zum Affen machen. Rhodgar hatte sich inzwischen ebenfalls neben meditate Platz genommen.
Sie konnte es eigentlich kaum noch erwarten, in den ersten Stock hinauf zu stürmen. Ihre Neugierde was die oberen Stockwerke anging war riesenhaft, denn sie hatte bis heute ja nur im Erdgeschoss verweilen dürfen. Doch wollte sie nicht die Erste sein, die diese Runde verliess, sie blieb vorerst auf ihrem Stuhl sitzen.
Langsam aber sicher kam die Müdigkeit, ergriff immer und immer mehr Besitz von dem frischgebackenen Lehrling ...
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| 29.12.2003 07:12 | #308 |
| Rhodgar |
Mit enttäuschten Blicken sah Rhodgar nun jedoch der zierlichen meditate nach, wie sie eilenden Schrittes aus dem Refektorium wanderte. Er hatte sosehr gehofft, endlich einmal wieder mit dieser Dame ins Gespräch zu kommen, die er tief in seinem inneren doch schon fast abgöttisch verehrte. Er hatte ihr von seinen Abenteuern, seinen Höhen und Tiefen, von seiner Beförderung und noch von vielem mehr erzählen wollen, jedoch musste er nun mitansehen, wie sie sich immer weiter entfernte, jedoch am Türrahmen noch einmal stehen blieb und einen Blick zurückwarf. Allerdings galt dieser Blick nicht Rhodgar, sondern vielmehr Nymphadora, die ihn auch zu verstehen schien, was bei Rhodgar nicht der Fall war. Alles, was ihm in den Sinn kam, war die Frage "Gehen die beiden, weil ich dazugekommen bin?". Hatte er vielleicht irgendetwas falsch gemacht? Nicht dass er wüsste...
Wie gesagt war nun auch Nymphadora aufgestanden, und machte Anstalten, Meditate wortlos zu folgen. Nichts, kein Gruss, keine Worte des Abschieds, einfach nichts wäre über ihre Lippen gekommen, hätte Rhodgar sie nicht aufgehalten. Sie kannte er, und bei ihr traute er sich auch, sie an der Schulter anzufassen, und mit sanfter Gewalt zurückzuhalten (was bei der Hohepriesterin völlig undenkbar war)."Halt, bleib doch mal stehen, Nymphadora. Was ist denn los? Warum geht ihr denn schon? Ist es etwas wegen mir?"
Über das Gesicht der jungen Lady, die eben noch etwas genervt dreingeblickt hatte, zauberte sich nun ein elegantes Lächeln, während sie antwortete: " Nein Rhodgar, verzeih, es ist nichts, wofür du verantwortlich bist. Es sei denn, du bist Herr und Meister über Müdigkeit und Schlaf, doch ich nehme mal an, dass dies nicht zutrifft?"
Natürlich traf dies nicht zu. So lächelte Rhodgar als Antwort, und ließ es darauf beruhen. Wie es sich allerdings für einen wohlerzogenen jungen Mann gehörte, begleitete er NYmphadora noch bis zur Tür des Speisesaals, wo Meditate schon leicht ungeduldig auf und ab wippte. Zwischen den beiden fielen jedoch keine Worte, Rhodgar sah mit leicht versteinerter Miene auf die etwas klein geratene Schwarzmagierin nieder, während sie seinem Blick entschlossen stand hielt, und ihrerseits die Blicke mit etwas füllte, das Rhodgar seine Augen sofort auf den Boden richten ließ. Und dann waren die beiden Frauen auch schon durch den Türrahmen geschritten, und Rhodgar hob seine Augen, und was er erblickte, ließ ihn für einen Moment stutzen. Die beiden gingen nicht, wie er es erwartete hätte, zu einem der Gästezimmer, in dem Nymphadora bisweilen gehaust hatte, nein, nun machten sie sich auf den Weg in den ersten Stock, stiegen die Treppe hoch, und waren bald darauf auch schon verschwunden.
Sehr merkwürdig das alles.
Doch Rhodgar wollte sich nicht weiter mit diesen nicht nennenswerten Problemen befassen, falls man überhaupt Probleme dazu sagen konnte.
Also kehrte er zu seinem Platz zurücl und mampfte etwas gefrustet den Rest seiner Scavengerkeule zu ende.
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| 29.12.2003 20:09 | #309 |
| Nymphadora |
Nachdem Meditate und Nymphadora sich von dem etwas verstutzt dreinblickenden Rhodgar entfernt hatten und die Wendeltreppe hinaufgestiegen waren, zeigte die Hohepriesterin ihr freundlicherweise noch den Standort ihres neuen Zimmers. Merkwürdig, dachte sie, der erste Stock sieht es auch nicht viel anders aus, als das Erdgeschoss ... doch die Magier werden sicherlich ihre Gründe dafür haben, dass die 'nicht-ZuX'ler' die höheren Stockwerke nicht betreten dürfen. Aber was interessiert mich das eigentlich noch - ich bin ja jetzt ein Lehrling! Sie konnte sich ein freudestrahlendes Grinsen nicht verkneifen. Meditate entfernte sich nun bald in ihre Gemächer, jedoch nicht ohne Nymphadora vorher noch eine angenehme erste Nacht zu wünschen. Sobald Diese dann die Türe hinter sich geschlossen und abgesperrt hatte und die wahrlich wunderbare Einrichtung ihres Zimmers zum ersten Mal zu sehen bekam, liess sich die Euphorie, die sich in ihr aufgestaut hatte nicht länger unterdrücken, begleitet von einigen Freudenschreien überkam sie ein wahrer Lachanfall ...Kaum zu glauben, sie war Lehrling, im Zirkel. Sie begann erst jetzt damit das Geschehene langsam zu registrieren. Die Welt hätte nicht schöner sein können, nichts auf der ganzen weiten Welt würde ihr jetzt noch ihren hervorragenden Gemütszustand vermiesen können. Die seltsame Leere, die sie am Nachmittag noch geplagt hatte war ebenfalls verschwunden. Sie wurde gefüllt von einer Menge Freude und unheimlich viel Wissensdurst, der ohne Zweifel noch gestillt werden musste.
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| 30.12.2003 01:10 | #310 |
| Nymphadora |
Nymphadora hatte am Vorabend nicht mehr viel Gelegenheit gehabt, sich ihr Zimmer genauer anzusehen und die Einrichtung zu begutachten. Denn nachdem sie das Himmelbett, das unter einem Fenster stand, welches wiederum einen wunderschönen Blick auf den Himmel freigab, entdeckt hatte und einmal Probeliegen wollte, hatte sie die Müdigkeit von Neuem überkommen und sie war prompt eingeschlafen. Ihr Schlaf war tief, traumlos und sehr erholsam, er schien sogar noch erholsamer als der, den sie unten im Gästezimmer hatte geniessen dürfen, obwohl sie dies zugegeben kaum für möglich gehalten hatte.
In aller Herrgottsfrühe riss es die junge Frau trotzdem wieder auf ihre Füsse. Draussen war es noch dunkel, der Mond stand noch hoch am Himmel und dennoch, die Hohepriesterin hatte ihr Wort gehalten, wie versprochen lag dort in der Truhe (auf die sie sich direkt nach dem Aufstehen gestürzt hatte) tatsächlich eine Robe. Schwarz, weit geschnitten, schmucklos.
Nymphadora zog sich ihr neues Kleidungsstück, das sie von nun an als Mitglied des Zirkels auszeichnen sollte, an. Alles sass perfekt, als wenn die Robe extra für sie zugeschnitten worden wäre ...
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| 30.12.2003 01:39 | #311 |
| Seraphin |
Den gestrigen Tag hatte Seraphin auf seinem Zimmer verbracht, aus dem Fenster gestarrt und über viele Dinge nachgedacht. Während seine Ellenbogen auf dem dunklen Stein des Gemäuers ruhten, ließ er sich nochmal alle Sachen durch den Kopf gehen, die ihm in der letzten Zeit zugestoßen waren... angefangen von dem verschneiten Tag in der Stadt, an dem er Sara kennengelernt hatte, ihren Kampf gegen die Templer und sein bisheriger Aufenthalt im Kastell. Er dachte über die Bekanntschaften nach, die er bisher gemacht hatte, den jungen und freundlichen Magus Rhodgar, seine eher "besonnene" Gegenseite in Form der nicht minder freundlichen aber durchaus erfahrerenen Renata, und die junge Schönheit namens Nymphadora, die ebenfalls als Gast im Kastell hauste.
Während er seine Gedanken so treiben ließ genoss er die wunderbare Aussicht, die sich ihm von seinem Platz aus am Fenster bot.... die Sonne ging schon wieder unter, und tauchte die Westseite des Gebäudes abermals in ein wunderschönes Rot genau wie die Wolken, die es wagten sich ihren letzten Strahlen in den Weg zu stellen...
Seraphin dachte über seinen Entschluss nach zu versuchen im Zirkel aufgenommen zu werden, und was Rhodgar und Renata ihm bereits über ihre Erfahrungen an diesem Ort erzählt hatten...
Er interessierte sich durchaus für die Magie Beliars, ja sowieso für sämtliche Arten der Magie, doch die Schwarze reizte ihn von Allen am meisten. Außerdem hatte er seit seiner Ankunft schon so viele Wunder und seltsame Dinge gesehen, die er sich nicht erklären konnte, aber die bis jetzt fast alle wunderschön und wenn nicht das, dann zumindest ungefährlich waren...
Ja, dachte er sich, er wollte dem Zirkel beitreten!
Außerdem war da noch Sara...
Er hatte sie die ganze Zeit über nur einmal wieder gesehen, und er wollte endlich Antworten auf seine Fragen, außerdem musste er sich auch noch bei dieser Hohepriesterin, Meditate, bedanken weil sie ihm mit ihren scheinbar an ein Wunder grenzenden Heilkünsten gerettet hatte...
Mit einem Seufzer löste er seinen Blick von der mittlerweile endgültig untergegangenen Sonne und wandte sich Richtung Tür. Außer dem eintönigen Gästezimmer gab es noch viel schönere Orte zum Nachdenken, zum Beispiel diese wunderschöne, uralte Esche die im Innenhof stand und deren Blätter selbst jetzt im Winter immer grün waren... dort unter der Bank ließ es sich bestimmt viel schöner und besser nachdenken oder träumen.
Mit einem zufriedenen Lächeln setzte Seraphin sich seinen Hut auf und lenkte seine Schritte auf dem Gang Richtung Innenhof....
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| 30.12.2003 02:21 | #312 |
| Nymphadora |
Nachdem Nymphadora sich eine beträchtliche Zeit lang in ihrem Spiegel (der sich ebenfalls in ihrem neuen Zimmer befand) bewundert hatte, machte sie sich mit einem verschmitzten Grinsen auf ins Erdgeschoss. Dort unten würde sicher mehr los sein, als hier oben.
Kurz hatte sie darüber nachgedacht, ein wenig die anderen Gemächer zu erkunden, doch das zeugte erstens nicht gerade von gutem Benehmen und würde dem ein oder anderen Magier sicherlich zweitens immens an den Nerven zerren. Auch war ihr die Idee gekommen, sich noch höher zu wagen; in das zweite, dritte, oder gar vierte Stockwerk - Moment, hatte das Kastell überhaupt so viele Stockwerke? Egal, sie würde es ein andermal herausfinden, doch nicht jetzt. Irgendwann ... zusammen mit Rhodgar, Syrus, Seraphin und Renata. Oder sie würde sich einfach von der Hohepriesterin Meditate berichten lassen, wie es dort oben aussah. Sie musste sich selbst eingestehen: Allein hätte sie warscheinlich doch ein ziemlich mulmiges Gefühl, dort oben.
Inzwischen stand sie in der Eingangshalle, die wie eh und je von dem pompösen Pentagramm geprägt wurde. Bald fiel ihr wieder der versteinerte Magier ins Auge, der hier zu wachen schien. Überglücklich warf sie im den Rest ihrer Goldstücke in den Teller. Freudig, sich ihrer entledigt zu haben. Ihr Goldbeutel, nun bis auf´s letzte Goldstück geleert, hing lasch von ihrem Gürtel herab, der aber unter ihrer neuen Robe verborgen lag - Sie schmiss ihn gleich noch hinterher. Es hatte keine Spende sein sollen, nein. Aber Gold zählte nun rein gar nichts mehr in dem ihrigen Leben. Wissen, Erkenntnis und vielleicht auch Macht, das war es, was es sich anzueignen galt.
Mit federndem Gang schritt sie dann Richtung Innenhof. Sie fühlte sich um einiges leichter, komisch ...
Unter der Esche angekommen, bemerkte sie einen Mann, den sie noch gut in Erinnerung hatte. Seraphin. Der, wie immer mysteriös und irgendwie edel anmutende Gesell, betrachtete sie mit erstaunten Blicken, sie konnte sich bereits denken wieso. Es gab zur Begrüssung eine kleine Umarmung, und schon sassen sie auf der Bank und tratschten angeregt in die Nacht hinein. Seraphin schien sich wirklich für ihre Geschichte zu interessieren und hörte gern zu. Nymphadora kam währenddessen gar nicht mehr aus dem Reden heraus. Es war ein tolles Gefühl zu wissen dass es noch so tolle Menschen wie ihn, der er neben ihr sass und sich wie immer wie ein absoluter Gentleman zu verhalten wusste, gab.
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| 30.12.2003 02:47 | #313 |
| Seraphin |
Immerwieder betrachtete Seraphin interessiert die edle schwarze Robe, die Nymphadora auf einmal trug, und die sie nun zweifelsfrei als ein Mitglied des Zirkel's auswies. Doch er kam niemals länger als ein paar Sekunden dazu den edlen Stoff zu begutachten, bevor Nymphadora ihm wieder bedeutete zuzuhören, und mit leuchtenden Augen und geröteten Wangen in ihrem hübschen Gesicht von ihrer gestrigen Begegnung mit der Hohepriesterin zu erzählen.
Zuerst hatte er noch über ihren plötzlichen Redeschwall geschmunzelt, doch dann hörte er ihr immer aufmerksamer zu während sie ihm aufgeregt und voller Lebensfreude von ihrer neuen "Heimat" erzählte...und je mehr er ihren Worten lauschte, desto endgültiger wurde sein Entschluss es ihr nach zu tun. Er konnte einfach sehen und spüren, wie glücklich Nymphadora auf einmal war, sie unterbrach sich in ihrer Erzählung vor Aufregung immer wieder selbst, nur um dann mit einem glücklichen Lachen erneut anzusetzen. So verging die Zeit unter den rauschenden Blättern der Esche und Seraphin glaubte sich in diesen Momenten nicht weniger glücklich zu wissen als seine hübsche Begleiterin, die ihnen voller Euphorie und mit strahlenden Augen immer wieder neue Gesprächs-Themen bis spät in die Nacht schenkte...
Nun hatte schließlich auch sie diese Meditate kennengelernt, dachte er nebenbei, hoffentlich würde ihm diese Chance auch bald vergönnt sein...
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| 30.12.2003 03:10 | #314 |
| Nymphadora |
Als Nymphadora nach einer halben Ewigkeit geendet hatte, herrschte Stille. Es war schön und entspannend, den Blättern dabei zuzuhören, wie sie sich im Wind wogen und ein leises Rascheln von sich gaben. Doch war es mindestens ebenso einschläfernd, musste Nymphadora feststellen, als sie sich selbst ertappte, wie sie um ein Haar eingenickt wäre.
Sie blickte zur Seite. Sah Seraphin, der mit seinen glänzenden Augen, die jede einzelne Sekunde mehr zu sagen vermochten, als alle Buchwerke dieser Welt, den Mond betrachtete.
Ihr guter Freund wirkte ein wenig verträumt, sie hatte ihn bereits richtig ins Herz geschlossen. "Du, Seraphin?", setzte sie erneut zum Gespräch an, "Ja? Was liegt dir auf dem Herzen?" "Nun, ich fragte mich, was du in kommender Zeit zu tun pflegen wirst. Ich meine, du wirst das Kastell jawohl nicht verlassen wollen, oder?"
Seraphin blickte sie an. Nymphadora kannte diesen Blick mitlererweile. Jedes Mal, wenn er sie so ansah, schien es als würde er direkt in ihr Herz schauen. Als würde er tief in ihr lesen können. "Nein, selbstverständlich werde ich hier bleiben. Ich meine, schau dir diesen Ort doch einmal an. Wo bitte sollte es in ganz Khorinis etwas schöneres geben?", er machte eine kurze Pause, sprach dann jedoch weiter. "Ich werde dir sagen wo: Nirgends! Also, auch ich habe vor, dem ehrenwerten Zirkel in absehbarer Zeit beizutreten."
Nymphadora war unheimlich erleichtert, sie würde ihn also nicht verlieren ... "Es freut mich das zu hören, mein Freund. Du würdest gar nicht glauben, wie sehr ..."
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| 30.12.2003 03:34 | #315 |
| Renata |
In der Bibliothek hatte Renata ein Buch gewählt, das auch Karten, Landkarten, enthielt. Karten, die zum Beispiel die Insel Khorinis abbildeten. In dieser speziellen Karte waren mit zierlichen Strichen alle markanten Punkte der Insel eingezeichnet, Hügel, Berge, Ansiedlungen, Wege und Bäume.
Ganz oben, im Nordosten, war das dreiflügelige Kastell des Zirkels, auf einem Gebirgszug thronend und von Xardas´ Turm gekrönt. Ein merkwürdiges Gefühl, den Finger in der Karte auf das Gebäude zu legen, in dem sie sich gerade befand. Sie stellte sich spaßeshalber vor, dass diejenigen, die gerade im Innenhof lustwandelten, beim Hochsehen einen riesigen Zeigefinger auf sich zukommen sehen müssten....
An der Westküste und etwas südlich des Kastells war die Stadt Khorinis eingezeichnet. Jedes einzelne Haus war angedeutet, sogar die Oberstadt und die Stadtmauer waren zu erkennen. Eine geschlängelte Linie, die Khorinis mit dem Kastell verband, stellte offensichtlich den Weg dar, den sie vor wenigen Wochen selbst beschritten hatte. Von der Abbildung des Kastells ausgehend, spazierte sie diesen Weg auf der Karte mit sich wie Beine bewegendem Zeige- und Mittelfinger nach Khorinis zurück.
Von dort suchte sie sich den Weg zur Schenke, der Taverne zur toten Harpyie. Auch diesen Weg spazierte sie nach und klopfte mit dem Zeigefinger dort an. Ob der Wirt oder die Gäste, die sich dort gerade aufhielten, das jetzt gehört hatten?
Ihre letzte Etappe ging den Weg zum Pass in Richtung Minental. Hier verließen ihre Finger-Beine die Lust, weiter zu marschieren, darum klappte sie das Buch zu.
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| 30.12.2003 04:47 | #316 |
| Seraphin |
Seraphin legte den Kopf in den Nacken und versuchte durch die unendlichen Äste des majestätischen Baumes ein Stück des sternenübersehten Himmels zu erspähen...
Hatte sie gerade "Freund" gesagt...?
Ein warmes Gefühl machte sich in ihm breit...
Freund...
Wann hatte dass das letzte Mal jemand zu ihm gesagt... den einzigen Freund der ihm bis zum Schluss geblieben war hatte er während den Kämpfen am Pass verloren und bis jetzt nicht wieder gesehen.
Und jetzt, seitdem er im Kastell weilte, hatte er so viele nette Leute kennengelernt. Sara, Rhodgar, Renata und dann noch dieses junge hübsche Mädchen, das sich ehrlich für seine Zukunft interessierte und ihn aus ihren schönen Augen beobachtete, in denen sich die hellen Strahlen des silbernen Mondlichts brachen....
Es war still, nur die Blätter der Esche rauschten in einem beständigen Rhytmus der von dem sanften Wehen des leichten Abendwindes gehalten wurde....Seraphin wandte sein Gesicht wieder dem Nymphadoras zu und betrachtete ihren makellosen Körper der jetzt im Mondlicht noch besser zur Geltung kam. Doch er wusste das sich dahinter nicht etwa eine eingebildete junge Frau verbarg, sonder eine, die ihre "Schönheit" bestimmt gezielt einzusetzen vermochte jedoch aber gleichzeitig zu echten Gefühlen wie Freundschaft und Vertrauen fähig war, und nicht wie viele Andere nur von Neid und Falschheit geleitet wurde...
"Ja..." murmelte er, "...mich auch..."
Er blickte sie an.
Ein Lächeln huschte über ihr müdes Gesicht, und auch Seraphin fühlte langsam eine gewisse Schwere in sich aufsteigen...
Fast gleichzeitig erhoben sie sich ohne ein Wort und verließen den ruhigen Innenhof mit dem majestätischen stummen Wächter, der die Tag- oder Nachtträumereien seiner kleinen Gäste stets nur mit dem ewig gleichklingenden Rascheln seiner immergrünen Blätter bedachte.
Für ihn waren sie nichts weiter als ein Augenzwinkern in seinem ach wer weiß wie langen Leben...
Dieses Mal trennte sich ihr Weg schon an der Treppe zum 1. Stock und Nymphadora verabschiedete ihn mit einer freundschaftlichen Umarmung, während sie sich eine gute Nacht wünschten. Ein leichtes Bedauern schlich sich in seine Gedanken, als er sie nun die Stufen hinaufgehen sah. Auch Rhodgar und Renata nahmen täglich diesen Weg, doch er musste zunächst noch mit dem, trotz allem sehr gemütlichen Gästezimmer vorlieb nehmen.
Aber nicht mehr lange...
Sein Entschluss stand fest, er würde ebenfalls alles daran setzen baldigst dem Zirkel der Schwarzmagier anzugehören. Er warf Nymphadora ein letztes müdes Lächeln zu, dann wandte er sich um und lief langsam in Richtung der Gästezimmer davon.
Der Mond schien durch die großen Fenster des Kastells und erhellte mit seinem Lichtspiel dunkle Gänge des Gemäuers, während Seraphin's Schritte leise durch die Flure hallten...
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| 30.12.2003 07:40 | #317 |
| HoraXeduS |
Noch immer weilte Horaxedus den Großteil seiner Zeit in der Bibliothek des Kastells. Der Gesandte des Schwertfischs war unterwegs zu ihm. Was hatte Ronan damit gemeint, der Menschenjäger, den er zur Strecke gebracht hatte?
Was sollte das für ein Gesandter sein? Der Glasmacher war sich sicher: Etwas Gutes hatte das jedenfalls nicht für ihn zu bedeuten. Es war klar, dass sich ein mächtiger Geheimzirkel, wie es der Schwertfisch ganz offenbar war, nicht gefallen lassen würde, dass ihm jemand auf die Schliche kam -und schlimmer noch: Horaxedus hatte mit der Tötung Ronans bereits begonnen, die Anhänger dieses verborgenen Kultes zu dezimieren.
Doch wie konkret war nun diese Bedrohung durch den "Gesandten" für den Magier? War ihm bereits hier auf der Insel jemand auf den Fersen? Oder beobachtete man ihn von irgendeiner höheren Warte aus? Nun, Horaxedus hatte wenig Handhabe, etwas gegen diesen Gesandten zu tun, über den er so gar nichts rechtes wusste. So blieb ihm weiterzulesen und in seinen Büchern zu stöbern. Irgendwas musste doch rauszukriegen sein, was er noch nicht wusste und seiner Jagd dienlich sein konnte.
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| 30.12.2003 15:01 | #318 |
| Xavier_gt |
Xavier wollte diesen kalten Morgen gar nicht erst aus seinem Bett. Ihm überkam Übelkeit. Kamen diese von den Kopfschmerzen, durch das Gespräch mit dem Dämon oder durch die Wunde, die auf dem besten Wege der Heilung war. Wahrscheinlich beides, dachte sich Xavier. So lag er weiter faul in seinem Bett. Als es schon fast später Mittag war, konnte er sich dazu durchringen endlich aufzustehen. Er zog sich an, wusch sich und ging dann aus dem Gästezimmer aus ins Refektorium. Xavier veruschte Dämonen zu meiden. Niemand war im Refektorium zu sehen und so setzte er sich an einen beliebigen Platz. Xavier hatte nicht viel Hunger. Er hasste Übelkeit.
Nach seinem kleinen Frühstück schritt er hinaus auf den Innenhof, wo er sich auf eine Bank, in der Nähe von der grünen Esche setzte. Xavier liebte diesen Platz. Er setzte sich jeden Tag für ein paar Minuten hier hin um sich noch ein wenig zu entspannen. Es war sehr ruhig und Xavier konnte Vogelgezwitcher und andere Tierarten hören. Er war richtig blass. Der Neuankömmling hatte seid seinem Eintreffen im Kastell nichts wirklich sportliches getan. Nicht, dass ihm das Leben nicht im Kastell gefiehl, doch er brauchte halt immer die Frische Luft.So ging er aus dem Tor des Kastells hinaus in die Natur. Er hopste den steilen Weg den Berg hinunter. Xavier erinnerte sich an den beschwerlichen Weg, als er das erste Mal zum Kastell aufstieg. Er war verletzt und müde. Von weitem sah das Kastell wie ein verlassenes Schloss aus. Wahrscheinlich, damit keine stinknormalen Bürger das Kastell aufsuchen., überlegte der Kastellgast.
Da im Winter schon früh die Sonne untergeht, wurde es schon früh dunkel. Als es schon dämmerte und er lange herumgewandert war, machte sich Xavier wieder auf den Weg ins Kastell. Er konnte noch Sonne hinter den Bergen verschwinden sehen. So einen schönen Sonnenuntergang hatte er lange nicht mehr gesehen. Er dachte an seinen Vater:
Früher bin ich oft mit ihm Angeln gefahren. Wir haben dann immer ein Lager aufgeschlagen und uns am Abend die Sonnenuntergänge angeschaut. Wie schön das nur war.
Aber irgentwann wurde das schöne, naturreiche Festland, wo er früher wohnte zur Realität zurückgerufen. Der Orkkrieg. Xavier wollte damals so gerne seine Familie wiederhaben, wo er sich so geborgen gefühlt hatte. Doch er hatte sich nach seiner Flucht auf die Insel Khorins daran gewöhnt und die schlimmen Bilder verdrängt.
Noch einmal sah er auf zum Horizont und schritt den Weg zum Kastell wieder herauf.
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| 30.12.2003 19:19 | #319 |
| Xavier_gt |
Wieder einmal hatte die Sonne ihren täglichen Lauf vollzogen, war nun untergegangen, sodass die Gegend rund um das Kastell mittlerweile in Dunkelheit gehüllt war. Nicht mehr viele Seelen waren zu dieser Zeit wach, eine jedoch war dies, und zwar besonders. Xavier hockte in der fast endlosen Bibliothek des dunklen Kastells, in eine Decke gehüllt und im Schein der mattblauen Lichter über ein weiteres Buch gebeugt. Von morgens bis abends setzte sich sein Tagesablauf wie folgt zusammen. An einem ganz normalen Tag stand er bereits früh am Morgen auf, und schritt in Richtung Refektorium, wo er sich vorausschauenderweise den Bauch vollschlug, um für den weiteren Tag gewappnet zu sein. Anschließend ging er in die Bibliothek, wo er sich den Rest des Tages aufhielt. Nicht sehr abwechslungsreich war das, das gestand er sich ein. Nach den Worten der jungen Schönen allerdings hatte er neue Hoffnung geschöpft, doch in baldiger Zukunft den Rang eines Lehrlings bekleiden zu dürfen. Beliar wählte seine Diener also selber aus. Nun, dann musste Xavier alles dafü tun um dem dunklen Gott zu gefallen.
Das Buch, das er in den vor Müdigkeit schon zittrigen Händen hielt, beinhaltete einige grundlegende Informationen über Beliar, seine irdischen Vertreter, die Schwarzmagier also, und Beliars Reich.
Beliar, so wird der Gott des Todes und der Zerstörung genannt. Er steht im ewigen Zwist mit Innos, seinem verlorenen Bruder. Auf ewig verdammt zu kämpfen, wirkt sich dieser Streit auch auf die irdischen Anhänger beider Gottheiten aus, es ist beinahe schon eine Rarität, Ordens- und Zirkelmitglieder versöhnt zu Gesicht zu bekommen.
Wer einkehret in Beliars Reich, der tritt ein in die Unterwelt. Tief unter unserer Dimension und Ebene, dort verborgen liegt das Gebiet voll Trauer und Leid. Doch wisse, es ist nicht unmöglich es auch als normal Sterblicher in lebendigem Zustand zu betreten, wie einige wackere und mutige Helden in längst vergangenen Tagen gezeigt haben. Kreaturen wie zum Beispiel Dämonen und Zombies, die Zurückgekehrten, sind einzig und allein Beliar unterstellt. Ihm allein folgen sie, auch wenn sie durch seine Anhänger auf Erden ebenfalls Befehle entgegennehmem, sind sie doch sozusagen Stellvertreter des abgrundtief schwarzen Gottes...
Wie gebannt starrte Xavier auf die Seiten, die ihn mit jedem umgeschlagenen Pergamentstück weiter und weiter in ihren Bann zogen. Und immer stärker wurde der Wunsch Xaviers´, sich Beliars Dienern endlich zugehörig wissen zu dürfen. Doch was musste er noch dafür tun? Mitnichten reichte es aus, sich täglich über die Riten, Bräuche oder einfach über allgemeine Dinge zu informieren, die den ehrwürdigen Zirkel betrafen, das war ihm klar. Umso verschleierter lag folglich die Lösung auf eben jene Frage vor ihm.
Der junge Schmied nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit seinen Freund Rhodgar um Rat zu bitten, immerhin wurde dieser bereits von Beliar persönlich auserwählt, ihm wurde ja schon die Möglichkeit offenbart, die dunkle Magie zu wirken...
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| 31.12.2003 00:13 | #320 |
| Rhodgar |
Das konnte unmöglich sein. Rhodgar traute im ersten Augenblick seinen Augen kaum, als sie ihm immer noch dieses Bild einer jungen Dame in enier dunklen Lehrlingsrobe vorspielten. Gewiss hatte er mit Nymphadoras Eintritt gerechnet, sie hatte ja alles erdenkliche daran gesetzt, jedoch hatte er nicht angenommen, dass dies so geschwind hatte eintreffen können. Wehmütg dachte er an den Zeitraum, in dem er als niederer Bürger von Khorinis alleine durch die Gänge gestreift war, jederzeit unwissend, was eigentlich zu tun sei. Jedoch hatte Beliar irgendwann sein inneres Flehen erhört, und ihn auserwählt, was allerdings beträchtlich länger als bei Nymphadora gedauert hatte. Vielleicht hatte es aber auch daran gelegen, dass dieses wunderschöne Wesen bereits viel Kontakt mit den dunklen Magiern hatte, was bei ihm nicht der Fall gewesen war. Bis zu seiner Aufnahme war er ein einzelgänger gewesen, dessen Herz nur mühselig in der Art zu erweichen war, wie Nymphadora es bereits geschafft hatte.
Wie es zu all dem gekommen war? Nun, der Tag an sich hatte nichts wirklich Aufregendes hervorgebracht, ein Durchschnittstag eben (obwohl man davon im Kastell ja im Prinzip nichts reden kann, immer wieder beeindruckte es durch Magie und sonstige imposante Dinge).
Lustlos, aber auch zugleich mit einer komischen Spannung in der Magegegend, Rhodgar wusste nicht, ob dies ein Symptom für eine Krankheit sein sollte, oder ein fremdartiges Zeichen für etwas Unbekanntes, war er an diesem Tag von morgens an in seinen Gemäcern geblieben. Hunger hatte er keinen verspürt, es konnte ja auch nicht angehen, dass er sich jeden Tag den Bauch vollschlug, während er keine oder nur wenig Gelegenheit hatte, eben jenes angefutterte Fett wieder abzutrainieren. Was war also an so einem Tag zu tun?
An solchen Tagen war es die beste und gewiss auch einfachste Lösung, sich einfach mit einem guten Buch in das Bett zu kuscheln, und die Zeit vorüberziehen zu lassen, und genau dies war auch Rhodgar nun einmal vergönnt. Dampfenden Tee, den er sich ausnahmsweise von einem der Dämonen hatte bringen lassen, neben seinem Bett, und eines seiner Bücher über die dunkle Magie in den Händen, mümmelte sich der junge Magier geradezu in die herrlich weiche Daunenbettdecke, welche dafür sorgte, dass er auch in dieser kalten Jahreszeit nicht frieren musste. So verbrachte er also nun den gesamten Tag, bishin zum Abend. Viele Bücher waren wider seinen Erwartungen ungelesen geblieben, es stellte sich ein ums andere Mal heraus, dass ein solch intensives Thema wie die Magie Beliars´ doch nach weiteren und vor allem zeitaufwendigeren Studien schrie.
Doch auch Rhodgar war nur ein Mensch, und Menschen wie ihm war es nicht vergönnt, einen ganzen Tag ohne jegliche Speisen oder Getränke ausharren zu können. Der Magen des jungen Mannes gab wieder einmal eindeutige Töne von sich, höchste Zeit also für einen kleinen Ausflug ins Refektorium, da er nicht nocheinmal gezwungen sein wollte, sich bei einem der Dämonen etwas zu essen oder zu trinken zu wünschen, die Teebestellung hatte seinen Bedarf an Kopfschmerzen für heute gedeckt.
Nun, nachdem er sich aus dem Bett gequält hatte, und die dunkle Robe geschwind übergestreift war, stach ihm wie gesagt die junge Dame vor ihm auf. Er hatte gerade sein Zimmer verlassen, da erblickte er, nur ein paar Schritte vor ihm auf dem Gang des ersten Stockwerks, in dem alle Mitglieder des Zirkels ihre Räumlichkeiten hatten, die junge Frau, anfangs zwar nur ihren Hinterkopf, allerdings reichte dies schon aus um sie klar und deutig auszumachen. Mit beinahe schon aufgeregter Stimme rief er ihr hinterher: "Halt, bitte warte auf mich, Nymphadora."
Die, allem Anschein nach, frisch zum Lehrling erkorene Frau blickte sich um, und das übliche, bezaubernde Lächeln stand ihr nun ins Gesicht geschrieben, während Rhodgar sich bemühte, schnellen Schrittes, jedoch noch halbwegs einem Magier gebührend, zu ihr zu gelangen.
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| 31.12.2003 00:34 | #321 |
| meditate |
meditate hatte wieder die studien vorangetrieben. in einem buch hatte sie einen interessanten hinweis entdeckt
cthulhu noster qui es in maribus, sanctificetur nomen tuum; adveniat regnum tuum; fiat voluntas tua sicut in R'lyeh et in Y'ha-nthlei.
seltsame sache. sie musste unbedingt mal frischen wind durch den kopf blasen lassen. also ging die magierin auf den hof unter ihre esche. heut schien sie allein zu sein.
der mond hatte sich hinter silbrigen wolkenstreifen zur ruhe gelegt und gelegentlich flirrte ein sternchen durch die wolkendecke. ob dort oben das wahre zuhause von cthulhu war?
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| 31.12.2003 00:35 | #322 |
| Nymphadora |
"Hallo Rhodgar!", platze es aus ihr heraus. Mit ihm hatte Nymphadora doch schon vor zwei Tagen reden wollen. "Na, fällt die vielleicht was an mir auf?", fragte sie neckisch. Obgleich sie natürlich wusste, dass Rhodgar unweigerlich etwas aufgefallen sein musste, wenn er sie im ersten Stock und noch dazu mit Lehrlingsrobe umherwandeln sah. "Natürlich, meinen Glückwunsch, werte Dame!", beglückwünschte sie der Magier grinsend. Den Rest des Weges, sowie die Wendeltreppe brachte die Beiden zusammen hinter sich. Sollten sich ihre Wege im Erdgeschoss trennen? "Sag mal, wo willst du eigentlich hin?" "Ins Refektorium ... lesen macht ziemlich hungrig, weisst du." "Oh, das trifft sich gut, gegen ein kleinen Happen hätte ich auch nichts einzuwenden."
Im Refektorium lies Nymphadora sich mit einer gewollt mageren, jedoch trotzdem ziemlich saftigen Scavengerkeule und eienm leichten Wein bedienen, während der offenbar wirklich sehr, sehr hungrige Rhodgar ein ganzes Molerat in seinen Magen beförderte. "Wie kann man nur so viel essen?", erkundigte sich Nymphadora scherzhaft. "Ach, das ist eigentlich ganz einfach, wenn der Mund gross genug ist.", gab Rhodgar mit einem breiten Grinsen zurück.
Nach dem Abendmahl hatte Nymphadora ihren Gefährten überreden können, sie noch eine Zeit lang in den Innenhof zur Esche zu begleiten. Doch dort sollten sie auf der Bank niemand geringerem als Meditate, der Hohepriesterin höchstselbst, begegnen. Rhodgars Augen begannen auf einmal zu funkeln, wie die eines kleinen Kindes am Weihnachtsabend. Nymphadora dachte jedoch im Augenblick viel mehr an die Bisswunde an ihrem rechten Oberschenkel, die noch immer nicht ganz verheilt war. Sie schmerzte zwar nicht mehr sonderlich schlimm, doch wo sie die Hohepriesterin, die sich hier im Kastell wunderbar auszukennen schien, schonmal vor sich hatte, konnte sie sich auch gleich nach einem Heiler erkundigen ...
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| 31.12.2003 00:41 | #323 |
| meditate |
meditate wollte erst eine scharfe bemerkung machen, sah dann aber, dass die beiden jungen magier sich mächtig freuten, dass sie so eine unerwartete begegnung zur nächtlichen stunde hatten. meditate dachte an die alten zeiten und ihr wurde plötzlich das herz warm.
"kommt her, setzt euch zu mir, junge nymphe und ihr tapferer beschützer. was treibt euch hier raus zu so später stunde?"
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| 31.12.2003 01:02 | #324 |
| Nymphadora |
"Es freut mich euch zu sehen, Hohepriesterin Meditate", setzte Nymphadora in respektvollem Ton an, "Wir hatten gerade ein vorzügliches Mahl im Refektorium. Nun ja, ich konnte Rhodgar danach noch überreden, mich zur immergrünen Esche zu begleiten."
Meditate nickte und machte daraufhin ein wenig Platz für die Beiden. Sie setzten sich.
Nymphadora hörte den Eulen zu. Das Gurren der Tierchen klang in ihren Ohren wundervoll und wirkte jedes Mal wieder herrlich beruhigend. Vielleicht würde sie sich bei Zeiten auch eine Eule zulegen. Immerhin war man als Anhängerin Beliars meist nachtaktiv, genau wie eine Eule. Ausserdem war Nymphadora eigentlich tierlieb und so eine Begleiterin konnte schliesslich durchaus von Nutzen sein und machte obendrein auch noch Spass.
Bald merkte sie, wie sie immer weiter abschweifte. Sie fand dennoch schnell wieder in die Realität zurück und begann dann Meditate nach einem Heiler zu fragen.
"Sagt Meditate, könnt ihr mir sagen, wo ich in diesen Gemäuern einen Heiler finden kann? Ich habe da eine schmerzhafte Bisswunde an meinem Oberschenkel, die mir ein unheimlich aggressiver Wolf bei meiner Anreise zum Kastell zufügte. Und die will einfach nicht vollständig verheilen."
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| 31.12.2003 01:12 | #325 |
| Rhodgar |
Ein weiteres Mal wurde Rhodgars Vermutung, dass es im Kastell eindeutig an Heilern fehlte, bestätigt. Nymphadora war das beste Beispiel dafür. Ihren Erzählungen nach war es nicht wirklich notwendig, die Wunde noch einmal behandeln zu lassen, sodass ein Heiler, und er wusste dass Meditate ein vorzügliche, wenn nicht perfekte Heilerin war, eigentlich eher für Notfälle bereitstehen sollte. Allerdings war er der Meinung, dass auch solchen Wünschen wie dem von Nymphadora unbedingt nachzukommen war. Folglich brauchte man einfach mehr heilkundige Leute im Kastell, dass sich die wahren Wunderwirker nicht mit solchen "Nichtigkeiten" befassen mussten. Und wieder schwebten ihm Bilder durch den Kopf, wie er zum Beispiel jetzt Nymphadoras Wunde behandeln konnte. Ach, wäre er doch schon in der Lage, Verletzungen zu beseitigen.
Pappsatt, und ein wenig grinsed aufgrund Nymphadoras Gesichtsausdruck (offensichtlich machte sie sich große Gedanken um diese, im Vergelich zu anderen Wunden, mehr oder weniger kleine Verletzung, die ja schon teilweise verheilt war) redete er auf die junge Schönheit ein: "Nun, ich finde du solltest wissen, dass ich dich jederzeit behandeln würde, wenn mir das nötige Wissen dazu schon offenbart worden wäre. Aber ich bin mir sicher, dass unsere allseits geschätzte Hohepriesterin dies besser als jeder andere hinbekommen wird, nicht wahr?"Die letzten Worte an Meditate gerichtet, zwinkerte er der ein wenig verdutzt aus der Wäsche schauenden Frau zu, die aber fast noch im selben Augenblick ihre Fassung zurückerlangte.
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| 31.12.2003 01:18 | #326 |
| Seraphin |
Seraphin war auch heute nicht sehr unternehmerisch gewesen, sondern hatte wie gestern die meiste Zeit des Tages in seinem Zimmer verbracht, nachgedacht und zum etlichsten Male den wunderschönen Sonnenuntergang bewundert der seinen Reiz jedoch in keinster Weise verlor. Doch auch wie am vorherigen Tage merkte er, das das Zimmer nicht wirklich ein Platz zum Nachdenken war, außerdem hatte er genug vom Grübeln.
Mit einem zufriedenen Lächeln dachte er an die letzte Nacht und Nymphadora, die nun auch im Zirkel aufgenommen war und Seraphin mit ihrer ausgelassenen und glücklichen Stimmung die ganze Zeit über von ihren Plänen berichtet hatte. Er freute sich ehrlich für sie, denn es schien ihr eine ganze Menge an der Aufnahme gelegen zu haben, umso schöner das es ihr nun geglückt war. Auf einmal merkte er wie sein Magen knurrte. Zeit sich eine kleine Mahlzeit zusammengesetzt aus den Speisen des Refektoriums einzuverleiben, deren wunderbares Erscheinen ihn immer wieder auf's Neue verblüffte. Er trat auf den Gang und passierte, mittlerweile schon viel sicherer, die dunklen Flure, bis er schließlich im Refektorium angekommen war.
Dort dachte er an eine Keule saftiges Molerat-Fleisch, gepaart mit einem Becher guten erlesenen Weines und frischem Brot. Wie immer schienen die gewünschten Speisen aus der Luft zu kommen und einfach auf seinem Teller zu liegen, sobald er nur einen Gedanken an sie verloren hatte.
Nachdem er gesättigt und mit dem angenehmen Gefühl, das fast immer nach Beendigung eines guten Essen's folgte, das Refektorium verließ, beschloss er wie schon so oft die alte Esche im Innenhof aufzusuchen. Mittlerweile war dieser wunderschöne, ruhige Ort zu seinem Lieblingsplatz in dem sonst eher düsteren Gemäuer geworden. Es gab nichts schöneres als das stetige Rascheln der Blätter in den weitverzweigten Ästen, die sich hoch zum Himmel streckten und den Mauern des Kastells mit ihrer Größe Konkurrenz machten.
Doch als er den Innenhof betrat und seine Blicke suchend den Platz bei dem Stamm des majestätischen Baums trafen, stellte Seraphin fest das er nicht der Einzige zu sein schien der solche Gedanke hegte. Auf der Bank nahe des Stammes saßen bereits drei weitere Personen. Zwei davon stellten sich beim Näherkommen als seine Freunde Rhodgar und Nymphadora heraus, doch wer war die Dritte? Irgendwie schien er sie zu kennen, aber woher? Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit.
Langsam lenkte er seine Schritte auf die kleine Gruppe zu...
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| 31.12.2003 01:27 | #327 |
| meditate |
meditate lächelte etwas. diese jungen leute kamen auf ideen!
"zeig mal dein bein."
meditate griff nach dem schenkel, den das mädchen bereitwillig entblößte und hielt ihn einfach nur fest. dann ließ sie ihre energie hinüberfließen. nach einer weile ließ sie das bein los und meinte nur:
"ich kann nichts feststellen. du musst dich irren. das bein ist tadellos in ordnung."
dann wandte sie sich dem jungen mann zu.
"mir scheint, du unterschätzt die kunst der heilung. es ist nicht damit getan, die hand aufzulegen und holuspokus zu sagen. heilen ist die schönste kunst von allen und die schwerste. vor allem musst du dennoch unserem herrn dienen. und er ist der meister des todes. ihm allein steht zu, zu gewähren oder zu versagen. und das ist eine schwere bürde für einen heiler. zu erkennen, wann er die entscheidung des meisters hinzunehmen hat.
wenn du heilen willst, dann übe dich im zahnziehn. der zustand der zahngesundheit hier in khorinis ist erschreckend. die leute stinken aus dem maul, dass man sich ihnen kaum zu nahen wagt, und das liegt nicht am koblauch. denen faulen die zähne im munde weg, als würden sie sie nicht brauchen. feldscher solltest du werden. und zieh den leuten die fauligen brocken aus dem kiefer. ich werd dich auch mit schmerzpulver versorgen. dann wirst du berühmt und die leute werden dich lieben."
inzwischen kam noch ein junger mann auf den dunkeln hof und meditate wurde es jetzt doch etwas komisch. unmerklich ließ sie die lichter etwas dämpfen und die dämonen beeilten sich, ihrem befehl zu folgen.
"... ähm, das grelle licht macht kopfschmerzen...."
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| 31.12.2003 01:45 | #328 |
| Nymphadora |
Nymphadora spürte wie etwas warmes sich von Meditates heilender Hand aus in ihrem gesamten Bein ausbreitete. Ein wunderbares Gefühl. Es war schwer zu beschreiben, das jeglicher Schmerz war aus dem Schenkel entronnen, alles fühlte sich etwas taub an. Doch als die Heilerin mit 'Sie könne nichts erkennen, das Bein sei tadellos in Ordnung' schloss und ihre Hand wieder entfernte, schien die Bisswunde, die den Schenkel bis eben noch entstellt hatte, vollkommen verschwunden. Sie hatte sich anscheinend in nichts aufgelöst. Die junge Frau warf der Hohepriesterin einen sehr dankbaren Blick zu. Und während Meditate Rhodgar über die Kunst des Heilens aufzuklären schien, wand Nymphadora sich lieber wieder den Geräuschen der Nacht zu. Blätterrascheln, hier und dort Schrittgeräusche, diverse Laute von jedweden Tieren. Sie war schon wieder leicht weggetreten, als das Licht urplötzlich gedämmt wurde. Sie blickte auf, hatte sich eine monströse Wolke vor den Mond geschoben, war heute vielleicht Mondfinsternis? Nein ... das erschien ihr äusserst unlogisch ...
Seraphin, den sie inzwischen auch in der Dunkelheit erkannt hatte, kam auf die Esche zu. Nymphadora begrüsste ihn mit einem fröhlichen Winken. War er etwa der Grund der eben eingetretenen Dunkelheit ... ?
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| 31.12.2003 02:03 | #329 |
| Seraphin |
Was war das? Wieso schien es ihm als wäre der komplette Bereich um die Esche auf einmal dunkler geworden, ja regelrecht im Schatten versunken? Das seltsame Gefühl in seinem Inneren verdichtete sich noch, als er überrascht zu sternenklaren Himmel aufsah und angestrengt nach einer Wolke suchte, die sich vor den strahlenden Mond geschoben haben könnte. Doch da war keine...
Etwas verwirrt ging er weiter, den Blick starr auf die junge Frau in der Mitte der Bank gerichtet, um die sich die Dunkelheit zu ballen schien und deren Antlitz komplett im Schatten lag. Selbst das helle Mondlicht schien wie vor einer unsichtbaren Mauer aus Schwärze halt zu machen, bevor es auch nur annähernd in das Gesicht dieser Person fallen konnte...
Ihm schien als ob das Rauschen der Esche auf einmal noch leiser als sonst wurde, während er mit festen Schritten auf die Bank zu lief..
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| 31.12.2003 02:11 | #330 |
| meditate |
bei beliar, das konnte ja schrecklich peinlich werden. warum hatte ihr herr und meister ihr bloß nicht die segnung der unsichtbarkeit verliehen? oder ihr wenigstens die fähigkeit geschenkt, unvermittelt im boden zu versinken!
andererseits, wie sollte der junge sie erkennen? hatte sie doch die dunkelheit um sich geballt, als bestünde sie aus tuffigen vorhängen, die man einfach mal zuzieht.
meditate wandte den kopf zur seite und flüsterte der nymphe zu, dass sie sich entschuldigen müsse, ihr wäre gerade eine wichtige passage im buch eingefallen und sie müsse sofort noch einmal nachschlagen gehen. dann schob sie sich so unauffällig wie es eben ging, an seraphin vorbei.
als sie ihn passiert hatte, drehte sie die augen nach oben und hoffte einfach, dass er nichts gemerkt hatte. dieses wundervolle verwirrspiel mit der zofe wollte sie doch noch ein weilchen weiter spielen. immerhin konnte man ja nicht immer nur spaß mit dämonen haben!
die letzten schritte vom hof fielen unglaublich schwer. am liebsten wäre sie losgerannt, aber das wäre erst recht aufgefallen. eine hohepriesterin hatte sich gemessen zu bewegen und keinesfalls in linkischer hast.
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| 31.12.2003 02:35 | #331 |
| Nymphadora |
Schade, da Meditate sich wohl wieder ihren Studien widmen wollte, hatte sie sich eilends wieder auf den Weg in das Kastell gemacht. Ihr war eine wichtige Passage in einem ihrer Bücher eingefallen, so hatte sie Nymphadora zumindest ihr plötzliches Verschwinden erklärt. Na schön, auch wenn es bedauernswert war, das Niveau, auf dem die Hohepriesterin studierte war sicherlich sehr wichtig für sie und ausserdem eventuell auch lehrreich für ihre Nachwelt, wenn sie denn mal ein Buch verfassen sollte - sofern sie dies nicht schon getan hatte. Nymphadora wusste es nicht.
Meditate war eine Person, der Nymphadora Unmengen an Respekt entgegenbrachte, ihre lockere und dennoch bestimmte Art, ihre Macht, ihr Wissen, all das lies sie für die junge und noch unerfahrene Nymphadora fast schon zum Vorbild werden. Aber es würde noch Jahre dauern, bis der Lehrling sich auch nur annähernd auf ihrem Level befinden würde ... wenn nicht sogar Jahrzente.
Sie hatte noch nicht einmal die Möglichkeit, die Kunst der Magie zu erlernen, hoffte allerdings, sich in naher Zukunft damit auseinandersetzen zu dürfen, obwohl auch dies noch einige Zeit dauern würde. Doch andererseits hatte sie auch alle Zeit der Welt, und hier im Kastell gab es schliesslich noch eine schier unendlich vielfältige Auswahl an anderen unterhaltsamen Dingen, die man unternehmen konnte.
Nymphadora hatte gar nicht bemerkt, wie sehr sie schon wieder die Konzentration verloren hatte, das Seraphin sich nun mitlererweile ebenfalls auf der Bank niedergelassen hatte, war von ihr leider völlig unbemerkt geblieben ... Sie war in sitzender Haltung, auf der Bank unter der Esche eingeschlafen ...
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| 31.12.2003 02:37 | #332 |
| Rhodgar |
Nein, keineswegs unterschätzte er die hohen Fähigkeiten, heilen zu können. Offenbar hatte Meditate da etwas in den falschen Hals bekommen, und dies galt es nun aus der Welt zu schaffen. Leider blieb nun aber Seraphin völlig auf der Strecke, der gerade angekommen war, und mit ihm diese merkwürdige Dunkelheit. Doch Rhodgar setzte sich eindeutig seine Prioritäten, er bekam einfach zu selten die Gelegenheit, mit Meditate zu sprechen, alsdass er nun auf seine Chance verzichten wollte. So sprach er in aller Eile noch ein paar Worte des Abschieds zu Nymphadora, und sprang dann auf, um die Hohepriesterin noch zu erwischen, bevor sie wieder in für ihn unerreichbare Ferne zog.
Seraphin, an dem er genauso schnell vorbeigehastet war, wie er Nymphadora verlassen hatte, guckte nicht schlecht, hatte er doch gerade vorgehabt, mit seinem Freund ein wenig zu plaudern. Allerdings hätte er schwören können, von Rhodgar die Worte "Tut mir leid... notfall... dringend" im Vorbeilaufen vernommen zu haben.
Und genau dies hatte Rhodgar auch gesagt, nein, besser gezischt, so schnell war er an Seraphin vorbeigespurtet, und vor ihm bewegte sich nun der Körper Meditates. Ihm war die kleine Dienstmagd von neulich eingefallen, die ihm doch so vielsagende Blicke zugeworfen hatte. Mit einem leichten Räuspern machte er klar, dass er noch etwas zu sagen hatte. Als Antwort erhielt er ein leichtes Kopfnicken in Richtung Gang, weg vom Innenhof und den anderen beiden. So folgte er der Frau, die ihn als erste im Kastell wilkommen geheißen hatte, bis sie schließlich stehen blieb und eine Miene aufgesetzt hatte, aus der Rhodgar eine Aufforderung zum sprechen deutlich herauslesen konnte. Offenbar hatte sie wenig Zeit, um sich mit ihm zu befassen, folglich versuchte er, ihr seine Anliegen so kurz wie möglich vorzutragen.
"Ähm... verzeiht die erneute störung, aber ich... ich kann mir nicht helfen, neulich Abend werden mich meine Augen ganz sicher getäuscht haben, aber ich dachte... ich meine, ich hatte bestimmt Haluzinationen, aber ich bildete mir ein, euch in eine niedere Arbeitstracht eingekleidet im Refektorium getroffen zu haben. Wirklich, ich bitte um Vergebung, sollte dies nicht der Fall sein, jedoch möchte ich gerne Gewissheit haben, ob mir meine Sinne nur einen Streich gespielt haben, oder..."
Den Rest des Satzes ließ er unausgesprochen, sicher würde Meditate ihn sich selbst zusammendichten können.
Und schon folgten die ersten Reaktionen ihrerseits, und was für welche. Rhodgar hatte sie als eine stets überlegene, unantastbare und mystische Person kennengelernt, umso erstaunter war er nun, dass die Röte ihr geradzu ins Gesicht schoss, bald sah sich aus wie ein Hummer der zu lange im Kochtopf gelegen hatte."Nun ich... ich..." stammelte sie, was den jungen Magier noch stutziger machte. Offensichtlich hatte er da einen Punkt angesprochen, über den die Frau nicht allzuoft redete, wenn überhaupt. Irritirt von diesen Eindrücken fügte Rhodgar hinzu: "Nun, ganz gewiss, ich werde mich getäuscht haben, verzeiht." Und diese Worte waren seiner Auffassung nach das beste was er hätte sagen können, denn nun wurde er aus dankbaren Augen angeschaut. Ein Lächeln fuhr in beider Gesichter, als die Alchimistin ihm schelmisch zuzwinkerte. Nun, Rhodgar hatte seine Antwort bekommen, und sein Bild von der uneinnehmbaren Festung, die Meditate verkörperte, fing langsam aber sicher an zu bröckeln. Wieder um ein Mysterium reicher, diese Frauen...
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| 31.12.2003 03:17 | #333 |
| Seraphin |
Als er fast die Hälfte des Weges bis zur Bank zurückgelegt hatte, sah die junge Frau plötzlich auf und wandte ihren Kopf in seine Richtung. Als sie ihn bemerkte, schien ein Ruck durch ihren Körper zu fahren. Hastig flüsterte sie Nymphadora noch etwas ins Ohr, dann erhob sie sich und stürmte mit schnellen Schritten an ihm vorbei...
...und die Dunkelheit schien ihr zu folgen ?!
Anders konnte Seraphin es nicht beschreiben, auf wundersame Weise blieb sie bei jeder ihrer Bewegungen im Schatten und der Bereich um die Bank schien plötzlich wieder heller zu werden, als sie sich erhob...
Was ging hier vor? dieses seltsame Gefühl des Erkennens gepaart mit dem hastigen Aufspringen der Frau ließen ihn alle Höflichkeiten außer Acht lassen, doch gerade als er seine Hand erheben wollte um sie zurückzuhalten, sah er aus den Augenwinkeln wie Rhodgar ebenfalls aufsprang und ihr mit großen Schritten hinterher rannte. Dieser kleine Augenblick der Ablenkung hatte ausgereicht um sie an ihm vorbeiziehen zu lassen, doch konnte er flüchtig erkennen das sie eine Robe der Schwarzmagier trug, edel und kostbar, wie sie so wohl nur den Höchsten Mitgliedern des Zirkel's zugedacht war...
Dann war der Moment auch schon vorrüber, und noch ehe er sich versah war die seltsame Gestalt gefolgt von einer waren Wolke der Dunkelheit aus dem Innenhof gestürmt. Auch Rhodgar passierte ihn nun, und zischte ihm im Vorbeirennen noch etwas wie "Tut mir Leid...Notfall..." und "...dringend..." zu, bevor er sich beeilte die mysteriöse Erscheinung einzuholen...
Etwas verwirrt blickte Seraphin ihnen nach. Woher kam blos dieses drängende Gefühl, gerade nur wenige Zentimeter von all seinen Fragen entfernt gewesen zu sein...? Mit einem Seufzer drehte er sich um und ging die restlichen Schritte zur Bank, jedoch nicht ohne sich mit einem rastlosen Blick nochmal nach den Beiden umzusehen, doch die schienen bereits in den dunklen Gängen des Kastells verschwunden zu sein. Vorsichtig setzte er sich auf die Bank, mühsam darauf bedacht, Nymphadora nicht zu wecken die bei dem flüsternden Gesang der Esche bereits eingeschlafen war...
Schmunzelnd blickte er in ihr hübsches Gesicht, dann nach oben und seine Gedanken verloren sich schließlich in der rauschenden Krone des majestätischen Baumes...
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| 31.12.2003 03:31 | #334 |
| Rhodgar |
Doch Seraphin sollte nicht alleine bleiben, denn nach diesem überaus aufschlussreichen Gespräch mit Meditate verspürte Rhodgar keine Müdigkeit, wie auch, wo er sich doch den ganzen Tag lang erholt hatte.
Stattdessen kehrte er nun zurück zur Esche, er hoffte dort Seraphin antreffen zu können, den er in aller Unhöflichkeit eben sozusagen hatte sitzen lassen. Und tatsächlich, dort saß er, wie gebannt nach oben starrend, hinauf in die unendlichen Weiten des Himmels, der sich mittlerweile wieder aufgehellt hatte, wenn man dies so sagen konnte, immerhin war es mittlerweile ja nun schon mitten in der Nacht.
Seraphin schien ihn ebenfalls bemerkt zu haben, denn seine Blicke waren, soweit erkennbar, jetzt auf den ankommenden Magier gerichtet, dessem Blick allerdings im ersten Moment nicht seinem Gegenüber, sonder der schlafenden Nymphadora galten. Auch in diesem Zustand war sie noch immer eine Grazie, wunderschön anzusehen, wie das Mondlicht mit ihrem Körper spielte...
Ein Räuspern, gerade leise genug um die Frau nicht aufzuwecken, das von Seraphin ausging, holte Rhodgar zurück auf den Boden der Tatsachen, und nun konnte er sich voll und ganz seinem Freund widmen, der ihm offenbar etwas mitteilen wollte.
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| 31.12.2003 03:50 | #335 |
| Seraphin |
Nachdem er so einige Zeit vor sich hin geträumt hatte, wurde er plötzlich wieder aus seinen Gedanken aufgeschreckt als sich ihm langsame Schritte näherten. Es war Rhodgar, sichtlich etwas erschöpft durch den kleinen Spurt bewegte er sich auf ihn zu, jedoch nicht ohne seinen Blick kurz bewundernd über den makellosen Körper Nymphadoras schweifen zu lassen, dessen Oberfläche nun von dem unbeständigen Schatten der raschelnden Eschenblätter geziert wurde, nur ab und an durchbrochen von den vereinzelten Strahlen des Mondlichts die sich durch die riesige Krone bis zur Bank vorgekämpft hatten...
Nach einem leichten Räuspern seinerseits ließ sich der junge Magus dann schließlich auch neben ihm nieder...
Seraphin hielt sich nicht lange mit überflüssigen Höflichkeitsformeln auf, die ließ er heute beiseite, dafür war er viel zu neugierig....
"Wer war die junge Frau, der du gerade gefolgt bist?" fragte er gerade heraus, und blickte den jungen Magus mit gespanntem Gesichtsausdruck an.
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| 31.12.2003 17:39 | #336 |
| Rhodgar |
So langsam gewöhnte sich Rhodgar daran, in der Frühe sein Glück zu finden. Je zeitiger er sich aus seinem Bett quälte, umso erfrischter konnte er den Tag beginnen. Nun war das Land an diesem Morgen nach immer in Dunkelheit gehüllt, als der junge Magier die Augen aufschlug, und aus dem Fenster spähte. Kein Grund jedoch, den Tag nicht zu beginnen. Doch was war zu tun? Im Refektorium würde er nur alleine sitzen, ohne Beschäftigung oder Begleitung, aber in der Bibliothek, ja da konnte er immerhin noch einer sinnvollen Sache nachgehen, und weiter die Schriften studieren, die er bereits begonnen hatte.
Während er auf seine Ziel zusteuerte, schossen ihm Gedanken durch den Kopf, die mit dem Gespräch mit Seraphin am letzten Abend zusammenhingen.
"Wer war die junge Frau, der du gerade gefolgt bist?"
Rhodgar hatte sich wieder auf der Bank unter der niedergelassen, und schaute nun ebenfalls in die majestätischen Kronen dieses imposanten Baumes, um der Frage so lange wie es ihm möglich war, auszuweichen. Innerlich schüttelte er sich jedoch vor lachen, hatte er eben Meditate ihr kleines Geheimnis aus der Nase gezogen. Er wusste nicht, welche Art von Verstecksteckspiel sie zu treiben schein, allerdings war er auch nicht darauf erpicht, ihr in irgendeinster Weise dazwischen zu funken (was von reiner Dummheit gezeugt hätte). Allerdings war er der Meinung, und er wusste auch kein Argument dagegen, dass Seraphin das Recht hatte zu erfahren, wer das denn nun gewesen war, also klärte er ihn auf: "Das, mein lieber Seraphin, war unsere allseits verehrte Hohepriesterin, Meditate gerufen. Wenn du einen Heiler benötigst, wenn es dir nach Schriften gelüstet, die nicht in der Bibliothek zu finden sind, oder wenn du einnfach jemanden zum Reden brauchst, zu ihr kannst du jederzeit kommen, sollte es dir gelingen sie ausfindig zu machen. Denn mir ist es in der Tat nicht llzu oft vergönnt, ihr Anlitz zu erblicken, obschon ich das gerne würde..."
So hatten sich die beiden bis tief in die Nacht unterhalten, bis Seraphin dann beinahe die Augen zugefallen waren, und er sich müden Schrittes in Richtung Gästezimmer verabschiedet hatte.
Jetzt aber hatte Rhodgar endlich die Tür zur Bibliothek passiert, und erreichte seinen Studienplatz, den er wie immer sauber und aufgeräumt vorfand (nicht etwa Rhodgar´s Verdienst, vielmehr hatten die Dämonen wieder einmal ganze Arbeit geleistet).
Entspannt lehnte er sich in den großen, samtbedeckten Sessel, und schlug ein neues Buch auf, auf dass diese Seiten ihr Dasein als von Rhodgar ungelesene Blätter nicht mehr länger fristen mussten.
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| 31.12.2003 18:04 | #337 |
| Xavier_gt |
Xavier ging stand aus seinem Bett auf und reckte sich. Nachdem er sich angezogen hatte ging er noch leicht müde in Richtung Refektorium. Er stolperte in den Essraum hinein und aß genüßlich. Danach entschloss er sich doch nicht den ganzen Tag zu essen und machte sich auf den Weg in die Bibliothk. Xavier ging über den Innhof und setzte sich wie jeden Tag für ein paar Minuten auf die Bank neben der Esche. Er genoss diese Freiheit im Kastell. Der Neuling fühlte sich im Vergleich zu den vorherigen Tagen viel besser, da er Gestern im Wald herumgewandert war. Xavier war ein Mensch der die Natur brauchte um fröhlich zu sein. Er stand wieder auf und begab sich zur Bibliothek. Sie war nicht wirklich gefüllt. Nur ein paar Magier saßen dort. Xaviers Blick fiel sofort auf einen Magier, den er schon gut kannte. Sein Name war Rhodgar. Er hatte Xavier in der Taverne getroffen und im Kastell empfangen.
Mit Grußesworten auf den Lippen näherte der junge Mann sich dem ehrfurchterregenden Magus und grüßte ihn.
"Hallo Rhodgar, na wie gehts dir?"
"Mhmm ganz gut soweit. Was machst du denn in der Bibliothek? Du musst doch gar nicht die Magie studieren, oder dich über die Magier erkundigen, so wie ich!?""Nee, ich lese ein wenig über Beliar und über das Kastell. Und was machst du so den ganzen Tag?"
"Morgens stehe ich halt auf und begebe mich sofort ins Refektorium. Anschließend gehe ich in die Bibliothek und lese, lese, lese bis ich etwas zu Abend esse. Danach gehe auf den Innenhof und setze mich an die Esche und denke ein wenig nach. Und dann gehe ich wieder schlafen."
"Naja, ich muss mich jetzt noch in die Bücher vertiefen. Wir sehen uns später bestimmt noch mal!"
"Ja gut."
So schritt Xavier zu einem Platz und begann zu lesen.
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| 01.01.2004 17:25 | #338 |
| Xavier_gt |
Nach Xaviers mal wieder langem Schlaf, wurde er von den warmen Sonnenstrahlen geweckt, die durch das Fenster herein blendeten. Er stand auf und zog sich an. Auf dem Weg zum Refektorium hielt er vor Schläfrigkeit den Kopf gesenkt und musterte im Gehen das schwarz-weiße Bodenmuster. Er war so in Gedanken das er mit dem Kopf gegen die Tür des Refektoriums stoß. Xavier rieb sich den Kopf und trat ein. Er war mal wieder einzige.
Nachdem er gegessen hatte ging er nocheinmal zurück zu seinem Zimmer um etwas zu Schreiben zu besorgen. Das Schlaftier wollte einen Brief an seinen Lehrmeister Luiz senden. Xavier hatte lange nicht mehr gearbeitet und er wollte, dass Luiz sich keine Sorgen machte und, dass er sich nach einem anderen Lehrling umschauen könnte, da Xavier wohl in nächster Zeit weiter nicht für ihn arbeiten könne.Xavier schritt, schon etwas frischer, in Richtung Innenhof. Er schaute an der gigantischen grünen Esche hoch und staunte mal wieder. Danach setzte er sich auf dei braune Bank die an den Seiten von Pflanzen bewuchert wurde. Er überlegte kurz was er schreiben sollte und anschließend schrieb er schnell draufslos.
Hoch geehrter Lehrmeister Luiz,
es tut mir Leid, dass ich mich eine sehr lange Zeit nicht bei dir gemeldet habe. Doch nun hat sich ein Kindheitstraum für mich erfüllt. Ich bin nun endlich im Kastell des Zirkels um Xardas. Es ist wunderschön hier und ich hoffe, dass ich noch länger hier bleiben kann. Ich hoffe auch, dass du dir nicht allzu viel Sorgen gemacht hast. Ich muss dir leider Sagen, dass ich in Zukunft nicht mehr für dich Arbeiten kann. Ich werde dich aber auf jeden mal wieder besuchen. Wenn du mir eine Nachricht hinterlassen willst, dann warte bis du einen Schwarzmagier in Khorins triffst oder komm doch selber her.
Hochachtungsvoll
Xavier
Diesen Abend noch wollte er sich auf den Weg in Richtung Khorinis machen um den Brief abzugeben. Er hatte zwar auf diesen Weg nicht wirklich Lust aber es musste nun einmal sein.
So entspannte er sich vor seiner Reise noch ein wenig um fit zu sein.
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| 01.01.2004 18:10 | #339 |
| Xavier_gt |
Als sich Xavier einigermaßen erholt hatte machte er sich auf nach Khorins um den Brief abzugeben. Er schlidderte den steilen, an den Seiten mit Pflanzen, Sträuern und Unkraut umwurcherten Weg hintunter ins Tal. Er erinnerte sich wie er das vorletzte Mal hier schwer verletzt hochgehumpelt war und so machte kam es ihm dieses Mal umso schneller vor, da er ja auch bergab ging.Nach zwei Stunden machte er seine erste Rast. Genau an diesem Baum hatte Xavier auch auf dem Hinweg gesessen. Er aß den Apfel, den er aus dem Refektorium mitgenommen hatte mit Freude. Er schaute umher und genoss einen seiner bessten Freunde - die Natur.
Als er von weitem das Pyramidental sah begann er zu stöhnen. "Ich habe noch nicht einmal die Hälfte der Strecke und es ist schon fast stockfinster. So ein Mist. Warum bin ich auch erst so spät losgegangen?!"
Er konnte nun schon die Pyramiden sehen und er erschrak als er eine Person am Waldrand herumschleichen sah. Hatte diese Person ihn schon vor ihm gesehen. Leise kniete sich Xavier hin und zog seinen Dolch. Lange hatte er ihn nicht mehr benutzt. Er versteckte sich hinter einem Baum. Er hörte die Person näher kommen. Sie ging schnell an Xavier vorbei, sie hatte ihn nicht gesehen. "Umso besser dachte sich Xavier.", und fiel rücklinks über den Mann her. Xavier hielt ihm den Dolch um den Hals. "Spionierst du mir etwa hinterher?"
Nein, lasst mich los. Ich will doch nur jagen!" Das klang unblaubwürdig doch plötzlich erschrak Xavier. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Xavier kannte diese Person.
Es war, es war... Xavier überlegte. Es war Luiz, sein Lehrmeister. Der Kastellgast ließ den Dolch herunter.
"Luiz, was machst du den hier, im Pyramidental?"
"Hallo Xavier, wie ich schon gesagt habe, ich JAGE. Du Idieot, und du willst mich fast erdrosseln."
"Es tut mir wirklich Leid, ich dachte DU wolltest mich töten. Ähm, ich war auf dem Weg nach Khorinis und wollte dir diesen Brief geben." Xavier händigte Luiz den Brief aus und wollte verschwinden.
"Warte mal Bürschchen, warum warst du die ganzen letzten zwei Wochen nicht in der Stadt?", fragte Luiz misstrauisch.
"Es steht alles in diesem Brief. Lies ihn du alles wird klar sein." Xavier steckte seinen Dolch ein und schritt vondannen. Luiz wollte ihm noch etwas nachrufen, doch der Bote war schon weg.
Xavier freute sich, dass er nicht so weit laufen musste und ging fröhlig zurück zum Kastell.
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| 01.01.2004 20:34 | #340 |
| Nymphadora |
Nymphadora sass in der Bibliothek. Nach dem Zufallsprinzip hatte sie sich einige Bücher aus den schier endlosen Regalreihen gegriffen. Sie hatte wieder einmal keinen blassen Schimmer gehabt was sie tun sollte, also schien ihr der Aufenthalt in dem Lesesaal, kombiniert mit ein wenig Bildung als das sinnvollste, womit sie sich den Tag um die Ohren schlagen konnte. Den Grossteil der Bücher hielt sie entweder für Stuss, oder vermochte nicht, ihren Sinn zu verstehen. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie nur ein unbedeutender Lehrling war, doch gab sie die Hoffnung nicht auf, bald ein Werk gefunden zu haben, das ihren Erwartungen entsprach.
Und tatsächlich hielt sie schlussendlich einen dicken alten Einbund in den Händen, den früher einmal ein schöner roter Buchdeckel geziert haben musste. Inzwischen jedoch war das rot völlig ausgeblichen und der Zustand des Deckels alles andere als 'schön'.
Gegen die Wunden der Zeit vermochte offenbar niemand anzukommen, nicht einmal diese wunderliche Bibliothek. Dennoch, es war schliesslich nicht wichtig wie das Buch aussah, auf den Text kam es an. Dieser war sogar für Nymphadora gut verständlich und gleichermassen interessant.
Vor Anbeginn der Zeit: Es ward noch kein Tag oder Nacht und kein Wesen zog über die Welt. Das Buch musste wirklich sehr alt sein ... Da erschien der Welt Innos und sein Licht erhellte alles. Und Innos schenkte der Welt das Leben. Nichts, was sie nicht schon gewusst hätte. Doch wo blieben Beliar und Adanos? So weit sie wusste, waren die Beiden doch schliesslich die Brüder Innos', oder etwa nicht? Da aber kein Wesen im Licht des Innos leben kann, schuf er die Sonne. Das Licht war aber noch zu stark. Da teilte sich Innos und schuf Beliar. Wie bitte?! Gespannt las sie weiter. Beliar brachte die Nacht. Nun konnten die Menschen sein. Da teilte sich Innos erneut und schuf Adanos. Adanos gab den Menschen die Vielseitigkeit, Wissen, Neugier und Mut. Innos war sehr zufrieden mit sich und seinem Werk. Und er beschloss die Menschen Adanos ganz zu überlassen, um zu ruhen. Beliar aber wurde von Neid zerfressen, denn die Menschen beteten nicht zu ihm und ruhten des Nachts. Da wurde er zornig und er formte sich einen Menschen. Einen Menschen der nur ihn anbeten sollte. Der Mensch aber ward genau wie alle anderen Menschen, Beliar wurde so stark von Zorn erfüllt, dass es den Menschen tötete und sprach: Wenn sie mich nicht anbeten, dann sollen sie mich fürchten. Und er schuf den Tod und nahm den Menschen das Leben.
Nymphadora klappte das Buch zu. Mit grossen, leeren Augen starrte sie geistesabwesend geradeaus, direkt auf eines der vielen Bücherregale. Seltsam ... aber nicht minder Interessant. Beliar war also praktisch Innos, oder nicht? Das Buch warf eine Menge neuer Fragen auf, die alle durcheinander wild in ihrem Kopf herumschwirrten und den Drang hatten geordnet zu werden.
Nymphadora überkamen auf einmal heftige Kopfschmerzen, das war zuviel gewesen und offenbar noch viel zu hoch für sie. Die junge Frau eilte ins Refektorium, um sich dort erst einmal versorgen zu lassen.
Sie würde sich später intensiver mit diesen merkwürdigen Büchern befassen - sehr viel später ...
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| 02.01.2004 00:16 | #341 |
| Renata |
So, die Weichen waren gestellt. Ihre Ausbildung würde in wenigen Wochen beginnen. Zeit, die Renata zumindest zum Teil noch nutzen wollte, ein bisschen von Khorinis zu sehen, ehe ihr Lernen sie für länger an das Kastell binden würde. Wahrscheinlich steckte ja doch ein gutes Stück Herumtreiberin in ihr.
Auf ihrem einfachen Bett lag bereits der alte Mantel ausgebreitet, nicht nur warm sondern auch lang genug, ihre schwarze Robe vor den Blicken all jener zu verbergen, die den Dienern Beliars skeptisch oder gar feindselig gegenüber standen. Daneben lag ein geschnürtes Bündel mit Proviant, ausreichend für mehrere Tage.
Sie war ausgeruht und wollte noch in dieser Nacht aufbrechen. Im Gehen wandte sie sich an der Tür noch einmal um und fasste mit doch ziemlichem Bedauern das bequeme Bett, den Tisch mit dem Tintenfass und einem gefalteten Pergament, den Kamin und den Sessel davor ins Auge. Diese Bequemlichkeiten würde sie mit Sicherheit vermissen (wie schnell man sich doch an ein wenig Behaglichkeit gewöhnen konnte...).
Ehe ihr Entschluss zu wanken drohte, drehte sie der Zimmertür entschlossen den Rücken zu und ging zu Halle hinab und zum Portal hinaus. Es war wieder einmal eine frostige Nacht. Der Altschnee knirschte unter ihren Füßen, als sie dem vom Kastell wegführenden Pfad folgte.
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| 02.01.2004 13:19 | #342 |
| Xavier_gt |
Nach Xaviers mehr oder weniger anstrengenden Marsches zum Pyramidental, war er trotz der Müdigkeit schon sehr früh wach. Er fühlte auch Druck auf seinen Zähnen, sie taten ein wenig weh. Als er aus dem Gästezimmer schlich um niemanden zu wecken, schaute er nach oben in Richtung Himmel. Xavier konnte gerade sehen wie die Sonne aufging. Er wollte nun schnell etwas im Refektorium essen um anschließend einen schönen Platz in der Bibliothek zu reservieren.Also schritt er frisch gen Refektorium.
Dieses mal knallte er nicht mit der Nase vor die Tür. Er trat ein und wie er erwartet hatte fand er auch niemanden vor. So aß er sein Frühstück umso schneller und schritt dann langsam zur Bibliothek. Niemand war in ihr. So suchte er sich einen schönen gemütlichen Platz. Nachdem er ein paar Sachen auf den Tisch gelegt hatte ging er zu dem fast endlosen Bücherregal. Xavier musste bei "B" wie Beliar nach einem Buch suchen, dass von dem schwarzen Gott handelte.Seitdem er im Kastell war wurde er fast notgedrungen zu einer Leseratte, da er als Gast nicht sehr viele Optionen für einen abwechslungsreichen Tagesablauf hatte. So hatte er schnell das passende Buch gefunden, dass er auch schon Tage zuvor gelesen hatte. Xavier setzte sich an seinen Platz und begann zu lesen.Er war sehr vertieft in das Buch, da es so spannend war. So saß er nach einer Zeit schon Schweißnass auf seinem Stuhl. Zwischendurch klappte er ein paar Mal das Buch zu, atmete Tief durch und ging die Bedeutung noch einmal in seinem Kopf durch.
Nach mehreren Stunden das Lesens, hörte Xavier Schritte, die sich auf die Bibliothek zubewegten. Er schaute zu Tür die sich augenblicklich öffnete. Als die Person ins Fakellicht trat erkannte er ihn. Es war Rhodgar."Ah, hallo Xavier, na wie gehts dir so?"
"Mhm, naja nicht wirklich gut. Ich habe Zahnschmerzen. Ich bin gestern gegen die Tür des Refektoriums gerannt. Es tat erst gar nicht weh. Doch seid ein paar Stunden schmerzt es schon ein wenig."
"Oh, das trifft sich aber gut. Das Zähnereißen habe ich von meinem Lehrmeister gelernt. Vieleicht kann ich dir helfen?!"
"Oh nein, ein Zähnereißer will seine Folterleidenschaft an mir ausleben? Ich will zwar eigentlich kein Versuschskaninchen sein, aber die Schmerzen plagen doch sehr!"
"Super, doch ich habe jetzt meine Sachen nicht dabei. Ich denke ich werde dich im Laufe des Tages nocheinmal aufsuchen und dich dann behandeln. Ist das ok für dich?"
"Ähm, ja ok. Ich bin heute den ganzen Tag im Kastell. Du wirst mich schon finden."
"Ja, so ich werde nun noch ein wenig Lesen müssen. Bitte störe mich nicht. Es ist wichtig."
Xavier runzelte die Stirn. "Na dann, viel schlimmer kann es ja nicht werden.", murmelte er in sich hinein. So laß er auch noch ein wenig, um später noch ein wenig nachzuschlafen.
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| 02.01.2004 16:16 | #343 |
| Xavier_gt |
Nach weiterer langer Zeit des Lesens begab sich Xavier zurück zum Gästezimmr um noch ein wenig Schlaf nachzuholen. Er fühlte sich langsam schon wieder müde, da er ja so früh aufgestanden war.
Im Gästezimmer angekommen, war er wie erwartet alleine und kroch unter die warme Bettdecke. Er schob den Vorhang vor das Fenster und begann zu schlafen. Xavier träumte über Beliar und die anstehende Untersuchung durch Rhodgar, dem ersten Zahnarzt von Khorinis.
"Beliar, der Gott der Zerstörung, der schwarzen Magie. Sag mir wie ich angenommen werde. Ich möchte mich deiner Gilde anschließen."
Er dachte im Schlaf über den letzten Tag nach wo er viel über Beliar gelesen hatte. Er schwitzte im Schlaf sehr und so wurden seine Träume immer angsteinflößender.
"Es tut mir Leid Xavier ich muss dir leider 4 Zähne aus deinem Kiefer ziehen. Sie sind alle so verfault. Es wird sehr weh tun, da ich noch nicht sehr viele Schmerzmittel habe. Aber du wirst das schon durchstehen." Xavier sah wie Rhodgar einen sehr spitzen Bohrer in den Mund des Patienten einführte. Der Arzt stach direkt ins Zahnfleisch. "Ahhhhhhhhh....."
Xavier saß Kerzengerade in seinem Bett und war schweißnass. Er fühlte in seinem Mund herum. Doch alle Zähne waren noch da. "Oh gut, es war nur ein Traum.", sagte Xavier zu sich und legte fest, dass er wohl nie wieder einen Mittagsschlaf nehmen wird. Das machte ihn total fertig. So stand er auf und begab sich aus dem Gästezimmer.
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| 02.01.2004 23:58 | #344 |
| Rhodgar |
"Renata, bist du da?"
Keine Antwort, nicht einmal ein achso kleiner Laut drang durch die massive Tür, die Rhodgar von Renatas Räumlichkeiten trennte. Nach ein paar weiteren Sekunden, in der er wartend im Gang des ersten Stockers stand, in der Hoffnung, seine Freundin würde doch endlich aufmachen, klopfte er noch dreimal, doch wieder geschah nichts. Sehr merkwürdig war das. Er hatte bereits das ganze Kastell auf den Kopf gestell, zumindest die Orte, an denen er die Magierin vermutete, doch nirgends war sie aufzutreiben. Blieb als logische Konsequenz nur noch ihr Zimmer. Vielleicht machte sie es sich ja auf die gleiche Art wie Rhodgar vor ein paar Tagen in ihrem Zimmer gemütlich. Wer wusste das schon, bei einer so geheimnisumwobenen Frau wie ihr?
Warum Rhodgar mit Nachdruck an der Tür dieser Dame klopfte? Nun das hatte keinen besonderen Grund, er wollte lediglich wieder einmal nach ihr schauen, sich ein wenig unterhalten, einfach nur mit ihr zusammen sein, was allgemein sehr beruhigend wirkte.
Doch als auch nach weiteren lautlosen Minuten keine Antwort, überkamen ihn plötzlich Sorgen um sie. Was, wenn ihr irgendetwas zugestoßen wäre? Nein, bei Beliar, sie vermochte sich mit Sicherheit gegen alles und jeden zu verteidigen, was sollte ihr in ihrem Zimmer auch schon Schlimmes zugestoßen sein? Trotzdem, Rhodgar musste nach dem Rechten sehen. Eine glückliche Fügung wohl, dass die Tür nicht abgeschlossen war, woraufhin er mit leisen Schritten in ihr Zimmer eintrat. Doch niemand war zu sehen, abermals war nichts zu hören, und ihm viel auch sonst nicht besonderes an diesem Raum auf. Ein Bett, ein paar Blumen und Bilder, die übliche Ausstattung eben. Doch da in der Ecke stand noch etwas, was in seinem Zimmer nicht vorhanden war, eine Art Arbeitstisch. Auf ihm lag auch das Pergament, dass ihm sofort ins Auge stach, nicht etwa aufgrund Farbe oder Form oder sonst irgendetwas, nein. Es war groß und breit mit seinem Namen beschriftet, eine Nachricht an ihn also. Doch warum hatte sie nicht einen Dämonen beordert, sie zu ihm zu bringen, wenn sie wirklich wollte dass er sich aneignen konnte, was auf diesem Blatt geschrieben war? Eine Frage, auf die er keine Antwort finden konnte, jedenfalls nicht solange Renata noch nicht wieder zurück war.
Was war also zu tun? Ein innerliche Konflikt machte sich breit. Sollte er den Umschlag öffnen, oder nicht?
Doch schließlich obsiegte seine Neugier, und was er darin zu lesen bekam, rechtfertigte den gesamten Aufwand in keinster Weise.
Es war nämlich lediglich zu lesen, dass Renata sich für ein paar Tage in die Wildnis verabschiedet hatte, ihm alles gute wünschte und ihn aufforderte, auf sich Acht zu geben, warum auch immer. Keineswegs traf dies auch nur in etwa auf das zu, was Rhodgar erwartet hatte. Innerlich hatte er sich bereits ein Horrorszenario ausgemalt, und angenommen, diesen Brief als eine Art Abschiedsschreiben ansehen zu können, und anschließend in der Gewissheit sein Leben fortsetzen zu müssen, einen weiteren Menschen verloren zu haben.
In die Wildnis hatte sie sich also aufgemacht. Doch Rhodgar überkamen Zweifel, dass sie der Kälte und allen sonstigen Gefahren dort draußen alleine gewachsen war. Oder war es reine Sorge, oder sogar pure Selbstverliebtheit, dass er meinte, er müsse den Beschützer für sie mimen...?
Auf jedenfall packte er so schnell es ihm möglich war ein paar Sachen zusammen, und spurtete herunter zum Eingangstor, welches er auch sofort passierte. Nur anschließend traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Kälte breitete sich geschwind in seinem Körper aus, die Finger machten Anstalten, an Gefühl zu verlieren und die Lippen leifen bereits nach ein paar Sekunden leicht blau an. Arktische Temperaturen waren das. Mit einem Satz war er zurückgesprungen, und er dankte mit ein paar Worten den Skeletten, dass sie ihn sofort eingelassen hatten (erstaunlich, dass gerade er diesen Kreaturen danksagungen entgegenbrachte). Auf jedenfall musste Rhodgar hinter Renata her, jetzt erst recht.Doch was war gegen diese Kälte zu tun? Die Antwort darauf näherte sich ihm, langsam und träge, und zwar in Form eines Dämons. Nur hatte dieser nicht wie gewöhnlich genug damit zu tun, finster drein zu blicken, nein, jetzt schwebte er Zentimeter vor Rhodgar, und hielt ihm einen aus Wolle gefertigten Schal entgegen, dazu passend ein paar Handschuhe. Rhodgar blickte ihn ungläubig an, darauf gefasst, in jedem Augenblick ein Ladung Schmerzen verbreitender Wörter in den Schädel gepumpt zu bekommen, doch seine Miene hellte sich auf, als er erkannte, dass der Dämon nicht vorhatte ihn zu quälen. Dankend sah er in die drohenden Augen der Kreatur, und sogleich fing er hastig damit an, alles überzustreifen, die Blicke im Rücken wissend. Doch viel bekam der Dämon nicht mehr zu sehen, denn im nächsten Augenblick schwang das Tor auf, und mit großen, sprunghaften Schritten verließ Rhodgar sein allseits geliebtes Kastell.
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| 03.01.2004 00:39 | #345 |
| Nymphadora |
Und wieder sass sie on der Bibliothek. Und wieder schlang sie missmutig den Inhalt eines alten Einbands, der 'die Lehren der Götter' beinhaltete in sich hinein. In dem Buch stand so einiges geschrieben, nur leider nichts, wofür sich Nymphadora wirklich hätte begeistern können. Es wurde die Magie erklärt, an sich eine interessante Sache. Nur war dort allerdings lediglich über Innos sowie Adanos geschrieben, nicht eine Zeile, so schien es, hatte der Autor Beliar gewidmet.
Nachdem sie sich am Vortag über den Ursprung der Götter informiert hatte, wusste sie zwar dass Beliar aus Innos entstanden war, doch das genügte ihr nicht. Es wurde schliesslich auch über Adanos und seine 'Magier des Wassers' berichtet (der war schliesslich genau wie Beliar nur ein 'Teil' von Innos) warum also nicht über den dunklen Herrscher und seine Anhänger?
Das Buch endete mit dem Satz 'So teilten sich die Priester, die dem Adanos folgten nannte man nun Magier des Wassers, die Geweihten des Innos hiessen aber die Magier des Feuers.'
Grummelnd warf Nymphadora den Band hinüber zu einem Haufen anderer Bücher, allesamt lagen sie knapp auf einer Kante des Tisches und drohten hinabzufallen. Dies waren die vielen Bücher, die sie entweder nicht verstand, oder aber die, in denen nach ihrer Ansicht nur Humbug geschrieben stand.
Sie wusste, sie könnte und dürfte sich kein derartiges Urteil über diese alten Werke erlauben, daher sprach sie ihre Gedanken auch nicht laut aus. Das Dämonen durchaus imstande waren jeden ihrer Gedanken zu 'lesen' und sich natürlich auch hier, in der Bibliothek, scharenweise aufhielten wusste der junge Lehrling noch nicht. Aber diese überaus nützlichen Viecher würden die Bücher sicherlich schon bald zurück auf ihre Plätze in den Regalreihen verfrachtet haben, soviel zumindest wusste Nymphadora.
Wie üblich hatte sie zum Sonnenuntergang hin das Refektorium aufgesucht. Nymphadora pflegte es bis tief in die Nacht hinein wach zu bleiben, um sich dann erst am späten Nachmittag wieder aus ihrem bequemen Himmelbett zu quälen. Auf noch mehr Stunden in der Bibliothek, und noch einen weiteren Wälzer, der sie sowieso nur wieder verwirren und ihren Gemütszustand noch weiter trüben würde, war ihr vorerst ziemlich die Lust vergangen.
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| 03.01.2004 12:36 | #346 |
| Nymphadora |
Vom Fenster aus betrachtete Nymphadora in ihrem warmen Zimmer die bitterkalte schneebedeckte Landschaft, die sich um das Kastell herum befand. Es gab nicht vieles zu entdecken, da sich in dieser Gegend logischerweise kaum Menschen herumtrieben, erst recht nicht bei derartigen Temperaturen. Man sah eigentlich weit und breit nur Schnee.
Die Nymphe lies sich auf ihr Bett fallen, dachte über ihre Freunde und Bekannten nach. Was würden ihre Eltern jetzt wohl tun, dort drüben in ihrem kleinen Heimatdorf auf dem Festland? Warscheinlich gingen sie wie immer ihrem Alltag nach. In dem Örtchen, aus dem Nymphadora kam, passierte nur zu selten einmal etwas aufregendes. Wo hielt sich Syrus auf? Als sich ihre Wege zuletzt getrennt hatten, hatte der Magier beabsichtigt nach Khorinis aufzubrechen. Warum? Das wusste sie nicht. Wo war Renata, wo war Rhodgar ... ? Nur der gute Seraphin befand sich im Kastell, wenigstens das schien sicher. Und sicherlich würde auch die Hohepriesterin noch hier in den Gemäuern sein, wo sie doch ihre Studien fortführen musste. Zumindest hatte sie das behauptet ...
Nymphadora war einerseits nach Essen zumute, doch hatte sie andererseits keine Lust ihr mollig warmes Zimmer zu verlassen, nur um draussen über die klirrend kalten Korridore stapfen zu müssen. Sie entschloss sich, einmal einen Dämonen herzurufen. Des öfteren schon hatte sie davon gehört, dass diese 'Hausdiener' einem praktisch jeden Wunsch von den Lippen ablasen. Und nun, da sie sogar schon dem Zirkel angehörte, schien es ihr langsam an der Zeit, diese Dienste für sich zu beanspruchen.
"Dämon?", wie aus dem nichts materialisierte sich direkt vor ihr ein grässlich anzusehender, grausam dreinblickender Dämon. "Ihr habt gerufen?", eine Stimme bohrte sich geradeaus in ihren Schädel hinein und schien ihr das Hirn auseinander zu reissen. Dies mussten die Qualen sein, die so eine Konversation mit einem Dämon mit sich brachte, schon oft hatte sie davon gehört. Es war schrecklich. Dennoch, sie musste sich als Kastellbewohnerin wohl an derartiges gewöhnen. Es konnte selbst hier schliesslich nicht alles nur aus faulenzen und gelegentlichem Lesen bestehen. Sie versuchte den Schmerz zu unterdrücken und fing sich rasch wieder. "Ich wünsche zu Frühstücken, jedoch nicht unten im Refektorium, sondern hier oben in meinem Zimmer, wäre das möglich?" "Selbstverständlich", der Dämon verschwand ebenso schnell, wie er erschienen war.
Abermals erschien das Geschöpf Beliars, nur wenige Sekunden später, am Himmelbett Nymphadoras. Vor ihm (oder ihr?) schwebte ein Tablett, auf dem sich genau die Speisen befanden, an die sich soeben noch gedacht hatte. Sehr komisch. "Moment mal, können etwa alle Dämonen hier im Kastell Gedanken lesen?", erkundigte sie sich verwundert. "Ja.", wieder dieser Schmerz, dieses Mal zum Glück nur von kurzer Dauer. "Nun gut, ich, ähm ... ich danke euch, ihr könnt gehen.", und schon war der Dämon wieder verschwunden. Erstaunlich ...
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| 04.01.2004 21:51 | #347 |
| Nymphadora |
Noch immer drohte drohten die Ländereien im Schnee zu ersticken. Die Temperaturen schienen einen neuen Tiefpunkt erreicht zu haben. Zu allem Überfluss wurde das kalte Treiben stets von dem ebenso frostigen Wind unterstützt, der stets über die Ebenen fegte und nichts unberührt lies. Nymphadora schüttelte es bereits bei der Vorstellung, nun draussen umher zu wandern. Zum Glück war sie an einem Ort, der eine herrliche Wärme ausstrahlte, der gegen jedwede Gefahr gewappnet schien, in dem es sich wirklich leben lies. An einem Ort, wo sie sich wahrlich geborgen fühlte: Dem Kastell. Obgleich dieser Ort dem Gott der Unterwelt und des Todes gewidmet war, war er dennoch eindeutig der Wunderbarste Ort Khorinis'.
Sie erinnerte sich, erinnerte sich an ihre Ankunft in der Hafenstadt. Damals hätte sie sicherlich niemals zu träumen gewagt, jemals im Zirkel um Xardas zu verkehren, ja sogar Beliar anzubeten ... Es hatte alles mit diesem seltsamen Amulett begonnen, das sie auf dem Steg, der die Passagiere der anlegenden Schiffe an Land führte, gefunden hatte. Sie hatte es einfach aufgehoben, hatte keinen Gedanken dran verschwendet dass es eventuell gefährlich, mit einem Bann belegt sein könnte. Nein, sie hatte in ihrer endlosen Naivität ohne weiteres danach gegriffen und es sich um den Hals gelegt. Vielleicht ist es ja wertvoll, hatte sich das früher ziemlich arme junge Fräulein erhofft. Doch alles, was das 'Schmuckstück' ihr gebracht hatte, waren Alpträume, Verzweiflung und der immens grosse Wusch, Beliar zu dienen. Und warscheinlich war es sogar gut so ...Denn inzwischen war der Anhänger sowieso längst verschwunden, Nymphadora hatte es bereits aus ihren Gedanken verbannt und konzentrierte sich lieber auf das 'jetzt'. Dieses 'jetzt' war sorglos und befreit. Eigentlich Alles das, was sie sich versprochen hatte, als sie ihr Heimatdorf verlies.
Der Nymphe gelüstete es nach einem Bad, doch der Badezuber fing an sie zu langweilen. Kurz dachte sie nach, sie glaubte sich entsinnen zu können, irgendwann schon einmal etwas über ein grosses Badehaus im Kastell zu hören bekommen zu haben. Doch von wem? Und wo? Auch nach mehreren Minuten des angestrengten Grübelns wollte das kleine Fünkchen in ihrem Kopf nicht springen ... so wand sie die 'Allzwecklösung' an. "Dämon?" "Ihr habt gerufen?", oh, dieser Schmerz! "Ganz richtig, es geht mir diesmal jedoch nicht um Speisen. Kannst du mir verraten ob sich hier im Kastell ein Badehaus befindet?", die Frage hörte sich ein wenig albern an, doch was tat man nicht alles für ein ruhiges Bad an einem ruhigen Ort. "Das Haus, von dem ihr sprecht befindet sich im ersten Untergeschoss." "Danke, nun entferne dich."
Entschlossen spurtete Nymphadora die Wendeltreppe herunter, oh welch Überraschungen diese kahlen grauen Wände doch bereit hielten! Flugs war sie im Keller angelangt. Als sie den Abschnitt betrat, fiel der überschwänglichen Dame zum ersten Mal auf, dass das hier völliges Neugelände für sie war. Ihre Schritte verlangsamten sich, ihre Augen suchten die Gegend nach Hinweisen auf das Badehaus ab. Zuerst schien es, als hätten der Dämon sie angelogen. Hier befand sich nichts ausser Staub und Spinnenweben. Doch Dämonen lügen nie, das hatte sie auch in ihrer relativ kurzen Zeit als Lehrling bereits gelernt und verinnerlicht. Wo also hielt sich der Raum versteckt?
Noch einmal sah sie sich um. Das konnte doch nicht sein. Empört verschränkte sie ihre Arme, als sie auf einmal feine Dunstwölkchen über sich schweben sehen konnte. Gebannt lief sie der 'Spur' nach, um am Ende ihres Weges an eine hölzerne Türe zu gelangen, die wiederum einen winzigen Spalt offen stand. Die Tür wurde von der Entdeckerin erbarmungslos aufgerissen. Was sie nun erblickte sprengte alle ihre bisherigen Vorstellungen eines Badehauses. Es fiel ihr kein passender Ausdruck ein, nur Eines wusste sie: Sie würde diesen Raum die nächsten zwölf Stunden mit allergrösster Sicherheit nicht mehr verlassen.
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| 05.01.2004 12:39 | #348 |
| meditate |
viel zu schnell waren die tage seit dem schrecklichen verlust der leute in dem seltsamedn dorf llundol vergangen. es schien fast, als hätten die schrecklichen ereignisse nie stattgefunden.
in den büchern lasen sich die sachen wir märchen und hatten keinen wirklichkeitsbezug. und wären nicht die schrecklichen lücken, die dûhn und arctus gerissen hatten, dann hätte meditate das ganze längst als märchen abgetan. so aber fehlten die beiden.
immer wieder ertappte sie sich dabei, dass sie in den gängen auf das hüpfen des knaben wartete und ihn hinter jeder ecke der verwinkelten gänge vermutete. sie hatte sich sogar schon dabei ertappt, dass sie in den regalreihen der bibliothek suchte. und manchmal meinte sie das schnaufen des trainierenden dûhn zu hören, obwohl es doch nur eine illusion war.
meditate lag auf ihrem bett und betrachtete die seltsamen muster der wandteppiche, die sich verschlangen und wieder entwirrten, als würden sie sich ständig ändern. das taten sie ja vielleicht auch. möglicherweise wollten sie ihr sogar etwas erzählen?
meditate stellte die füße auf den boden. sie sollte mal wieder durch den spiegel gehen aber vorher musste sie die sache mit dem jungen seraphin klären, der ja noch immer nach seiner kleinen zofe sara ausschau hielt.
eine blöde geschichte, auf die sie sich da eingelassen hatte. sie, eine hohe priesterin hatte sich auf ein lächerliches verwirrspiel von naiven mädchen eingelassen. es war schgon seltsam, was ihr manchmal in den kopf kam. ohnehin war es oft so, dass in ihrem inneren zwei meditates miteinander in ständigem kampf lagen. die eine war das mädchen, dass auf wiesen herumtollte, scherze machte, den jungen die augen verdrehte, weinte und lachte, lieder sang und die orgel zum dröhnen brachte und sich des lebens freute.
auf der anderen seite stand die meditate, die in die unterwelt hinabgestiegen war, die der herrin widerstehen konnte und die die schlimmsten schmerzen ertragen hatte, die ein sterblicher ertragen konnte. die hohe priesterin der gottes der toten - seine vertraute. seltsame gedanken überfielen sie manchmal.
entschlossen trat sie zur truhe und suchte die kleidung von sara heraus. sie würde sich ruhig noch ein bisschen auf das spiel einlassen. schließlich war sie am leben und noch nicht im reiche beliars, das keine freude kannte.
sie steckte das kleine weiße krönchen ins haar, band sich das schürzchen um und drehte sich vor dem spiegel. wenn das keine perfekte zofe war!
fröhlich vor sich hinträllernd, verließ sie das zimmer und hüpfte die treppe hinunter. in diesen kleidern konnte man sich fast so fühlen, wie ein kleines mädchen. endlich mal keine robe bis auf den boden sondern ein frei wippendes röckchen, dass ihren beinen endlich mal wieder gelegenheit bot, sich zu zeigen.
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| 05.01.2004 14:16 | #349 |
| Xavier_gt |
Nach zwei weiteren Tagen des Lesens und Grübelns über den schwarzen Gott Beliar, wachte Xavier schon früh im Morgengrauen auf und schaute aus dem Fenster, hoch in den noch ziemlich dunklen Morgenhimmel. Er zog sich leise an, damit er auch gar niemanden weckte und schlich hinaus aus dem Gästezimmer. Der Frühaufsteher machte sich auf den Weg ins Refektorium. Als er fast angekommen war, kam ihm alles so hell vor. Er schaute nach oben und sah wie der Himmel innerhalb von 5Minuten ganz aufgerissen war. Die Sonne begann schwach zu strahlen, und in Xaviers Ohren kräuselten sich Vögelgezwitcher von sehr vielen Arten. Xavier hoffte, dass es ein schöner Tag würde.
Er mied den Kontakt mit Dämonen um nicht gleich am Morgen Kopfschmerzen zu haben. Er schlang schon fast sein Frühstück hinunter und machte sich gleich auf den Weg in die Bibliothek. Sie war natürlich menschenleer.
Xavier kramte nach einem der vielen Bücher über bald hoffentlich seinen Gott Beliar. Er schritt zu einem schönen Platz und begann wieder zu lesen. Es waren nicht mehr viele Seiten bis zum Ende des Buches. Auf der letzten Seite las er die letzten Sätze laut vor sich hin.
Beliar der schwarze Gott, Feind Innos, ruft auf zum Kampfe, zum gegen Innos. Das Schwarze ist die Macht. Diese Macht ist mit dem Hass Beliar ausgestattet und fast unbesiegbar. DU, Leser dieses Buches, musst an diese Macht denken. BELIAR ist mit EUCH.[I]
Xavier klappte das Buch zu. [I]"Mensch war das ein Buch", dachte sich Xavier."Oh schwarzer Beliar, ich glaube an diese Macht. Ich will zu euche gehören. Ich will für euch kämpfen..."
So redete der Gast noch weiter, bis er merkte, dass er ja ganz allein in der Bibliothek war. Das Buch hatte Xavier in seinen Bann gezogen. Er wollte hinaus in die Natur. Dort wollte er weiter denken. Hier im Kastell war es ihm nicht ruhig genug. Xavier musste alleine sein.
Er ging noch einmal zum Kastell um ein wenig Proviant einzupacken. Er würde am Mittag aus dem Kastell für ein paar Stunden verschwinden. Um sich wieder richtig die Beine zu vertreten und um nachzudenken. Xavier war ein nachdenklicher Mensch geworden. Nicht erst seid er im Kastell war. Es fing schon langsam nach dem Tod seiner Eltern an. Als er alleine im Wald überleben musste, hatte er die Welt, das Leben verstanden. Er brauchte immer ein wenig um nachzudenken. Doch das heißt nicht, dass Xavier keinen Spaß am Leben hat. Ganz im Gegenteil. Er ist normalerweise für jeden Spaß zu haben. Deswegen will er auch manchmal einfach alleine sein, abschalten um ungestört nachdenken zu können. So ging er nocheinmal ins Gästezimmer um ein paar Sachen zu holen, die er brauchen würde: Festere Schuhe und seinen Dolch.
Anschließend setzte er sich noch ein wenig in den Innenhof auf die Bank. Dies war schon fast ein Ritual für Xavier geworden.
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| 05.01.2004 14:27 | #350 |
| Seraphin |
An diesem Tage hatte Seraphin das Zimmer früher als sonst verlassen und war zur Abwechslung mal kurz nach Sonnenaufgang aufgestanden, wie es sich ja auch eigentlich gehörte... sein Ziel für heute war die sagenhafte Bibliothek, die sich hier im Kastell befinden sollte. Verschlafen streckte er den Kopf aus dem Fenster und ließ sich die frische Winterluft ins Gesicht wehen. Irgendwo is seinem Rücken ging gerade die Sonne auf, so das sich die Morgenröte langsam aber sicher über den Himmel in sein Blickfeld schob. Der Blaue Horizont im Westen, an dem noch vereinzelte Sterne leuchteten verband sich über ein dunkles violett, mit rot und schließlich dem hellen Orange der aufgehenden Morgensonne... vereinzelte Tierrufe und Vogelgezwitscher rundeten das Bild endgültig ab und entlockten ihm einen zufriedenen Seufzer.
Mit einem Schuss klaren Wassers aus dem immer wieder bereitstehenden Waschzuber vertrieb er die restliche Müdigkeit endgültig und kleidete sich an. Dann bemerkte er sein Problem. Er hatte keinen blassen Schimmer wo genau sich die Bibliothek eigentlich befand. Natürlich hatte er Rhodgar und Renata schon darüber befragt, und sie hatten ihm den Weg auch grob erklärt, doch das Kastell war einfach zu groß. Und das Meiste hatte er leider in Folge des übermäßigen Wein-Genusses und den anderen wichtigen Sachen, die er sich merken wollte, wieder vergessen. Resignierend ließ er sich wieder zurück auf das Bett fallen. Da gab es noch eine Möglichkeit, aber auf diese wollte er eigentlich nur als Allerletztes zurückgreifen. "Ach was soll's." dachte er laut. Einmal war immer das erste mal. Mit einem Schulterzucken erhob er sich wieder. Aber was musste er tun? Nun, er probierte es einfach aus.
"Dämon, erscheine!"
Ein bisschen komisch kam er sich bei diesen Worten ja schon vor, doch noch bevor er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte trat er erstaunt einen Schritt zurück, als sich tatsächlich ohne Vorwarnung einer der dienstbaren Geister vor ihm materialisierte. Mit Respekt betrachtete er die schuppige Haut, die die gewaltigen Muskeln und Sehnen bedeckte. Die riesigen Flügel erzeugten mit jedem Schlag eine kleine Luftböe und das Gesicht (?) blickte ihn jetzt ausdruckslos an.
"Was ist dein Begehr, Fremder?"
Mit einem unterdrückten Schmerzenslaut krümmte Seraphin sich zusammen, und versuchte vergeblich seine Ohren vor der schrecklichen Stimme seines Gegenübers zu schützen, die unbarmherzig versuchte seinen Schädel zu sprengen. Das war es also was Renata und die anderen meinten, als sie ihn grinsend darüber aufklärten. Langsam nahm er die Hände wieder von seinen Ohren und blickte den Dämon an.
"Führe mich in die Bibliothek!"
brachte er mit zusammengepressten Lippen hervor, in ängstlicher Erwartung vor der Antwort, die auch sofort und nicht minder schmerzhaft als vorhin folgte.
"Folge mir, Sterblicher."
Zähneknirschend und mit einem nur kanpp unterdrückten Fluch auf den Lippen folgte Seraphin dem Dämon, der sich gar nicht erst die Mühe machte die Tür zu öffnen sondern einfach durch sie hindurch flog.
Nachdem dieser ihn durch einige Flure und Gänge geführt hatte, blieb er schließlich vor einem kustvoll verzierten Torbogen stehen und warete auf ihn. Als Seraphin ankam, presste er in Erwartung der schrecklichen Stimme seines Führers erneut die Lippen aufeinander, doch der schien nicht nur in seinen Gedanke sprechen sondern auch lesen zu können. Er ersparte ihm diesmal die Schmerzen in dem er lediglich eine einlandende Handbewegung machte, sofern man das bei Dämonen so ausdrücken konnte. Dankbar nickte Seraphin ihm zu und der Dämon verschwand ohne ein Wort von einen Moment auf den Anderen wieder im Nichts.
Erleichtert drehte Seraphin sich um und schritt durch den Eingang der Bibliothek, um einen Moment später überwältigt stehen zu bleiben.Die Bibliothek übertraf alles was er bisher gehört oder gesehen hatte. Der Raum schien viel größer zu sein, als es von außen bertrachtet eigentlich möglich war. Überall Regale vollgestopft mit Büchern in allen nur möglichen Farben und Formen, die sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schienen. Es gab eine zweite Etage, die über Leitern zu erreichen war, und hinter jeder Regalwand schien sich eine weitere zu verbergen, die man ereichen konnte wenn man die vorherige zur Seite schob.
Hier musste eine nahezu unfassbare Menge an Wissen und Geschichte lagern, unmöglich zu begreifen wer das alles mal zusammengetragen hatte. Staunend schritt er durch die Bücherreihen und konnte seinen Blick nicht von den Regalen abwenden, die sich unter ihrer Last teilweise schon durchbogen. Was hatte Renata ihm gesagt? Er müsse nur laut aussprechen was er suche? Na dann...
"Die Geschichte des Zirkels um Xardas!"
Einen Moment schien es als ob seine Worte einfach in der staubigen Luft verhallen würden, doch dann bemerkte er erstaunt wie eine große Anzahl von Büchern einfach aus den Regalen fiel und teilweise sogar auf ihn zu flog! Erschrocken besah er sich das Durcheinander von Seiten auf dem steinernen Boden, und beeilte sich, die Bücher möglichst schnell einzusammeln und zu einem der vielen Lesetische zu bringen. Dann ließ er sich ebenfalls nieder und begann im Schein der Kerze die alten Schriften und Lettern zu studieren, in der Hoffnung sein Wissen über den Zirkel und seine Anhänger zu erweitern...
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| 05.01.2004 17:38 | #351 |
| Don-Esteban |
Jaja, das mochte hier vielleicht wie das Kastell aussehen - aber es war nicht das Kastell, es war das vierte Stockwerk. Grüblerisch strich sich Don-Esteban durch seinen dichten Vollbart. Er stand zwar etwas abenteuerlich nach allen möglichen Seiten ab, aber er war recht gleichmäßig gewachsen im Laufe der Nacht.He Moment. Im Laufe der Nacht? Irgendetwas mit der Zeit stimmte wohl nicht. Verstopfung der Sanduhr oder etwas ähnliches. Doch ehe der Magier noch länger darüber nachdenken konnte, lenkte ihn das Geräusch zusammenfallender Dinge ab. Irgendwo mußte also jemand - oder etwas - sein. Vielleicht diese Tür? Oder lieber doch die Nächste?
Den Fehler mit der Tür machte er nicht nocheinmal, nein, das eine Mal hatte gereicht. Einfach blindlings durch eine Tür zu stapfen, nur weil sie sich gerade öffnen ließ und dann in irgendetwas seltsamen landen, das sich mit Worten nicht beschreiben ließ. Irgendwie schleimig und doch trocken. Von Wänden umgeben und doch wieder nicht. Zwar war er dort allein, erinnerte er sich dunkel, doch wurde er beobachtet, jedoch gab es keine Augen, doch alles folgte ihm wie die Pupille eines Beobachtenden und folgte ihm auf Schritt und Tritt, obwohl nichts um ihn herum war, außer diese Wände, die nicht existierten.
Und nach einem Augenblick des Wahns, der vielleicht auch eine ganze Ewigkeit gedauert hatte, hatte er sich umgedreht, um diesen Nicht-Raum sofort wieder zu verlassen, doch hatte er aus irgendeinem Grund erwartet, in einer Art Gang zu landen. Eine ferne Ahnung aus dem Unterbewußtsein hatte sich aufgedrängt. Sie war angefüllt mit dunkelroten Teppichen, einem goldenen Ornamentband und schwarz-weißen Bodenfliesen. Nein, das war nicht richtig, die Fliesen waren weiß-schwarz. Genau. Oder doch nicht?
Nichts war sicher. Alles war nur ausgedacht. Ein Traum? Er erinnerte sich noch, als ob es eben erst gewesen wäre, wie er sich jetzt umdrehte, um weiterzugehen, durch den Gang des vierten Stockwerkes, der genauso aussah, wie alle Gänge des Kastells. Schwarz-weiße Fliesen, roter Teppich, goldenes Ornamentband an der Wand.
Als der Magier die nächste Tür öffnete, kam es ihm vor, als ob er überlegte, ob das jetzt eine Erinnerung war, oder eine Vorstellung einer möglichen Zukunft. Er beschloß, die zweite Möglichkeit anzunehmen, denn die Zukunft war bedeutend interessanter, wie er sich erinnerte, und lief geradewegs durch die Tür, wie er es sich vorgenommen hatte - aus Erfahrung klug geworden, daß Zögern den Tod bedeuten können würde, wenn er später einmal durch die Tür...Einerlei, das Poltern nahm zu. Seltsamerweise waberten die Kreaturen nicht, die er plötzlich wahrnahm. Aus irgendeinem Grund würde er annehmen, daß sie das einmal tun sollten, wenn auch erst in ferner Vergangenheit.
›Nimm ihn, mach mit.‹
Ehe der Magier noch über das eben erlebte oder würde er es noch erleben oder war es nur ein Traum, eine Vorstellung gewesen, richtig nachgedacht hatte, befand er sich in einer Gesellschaft komisch anmutender Wesen, alles Dämonen und dergleichen mehr an Zwischenweltbewohnern, die sich redlich abmühten, ein paar alberne Horrorklischees wahr werden zu lassen. Und er hielt einen Schädel in der Hand. Mit Resten eines Vollbartes, der zwar nach allen Seiten abstand, jedoch recht gleichmäßig gewachsen war.
Plötzlich funktionierte auch der Verstand des Schwarzmagiers wieder normal.Mit den Worten »--- --« betrat er zuerst linguistisches Neuland, machte dann zwei Schritte gleichzeitig vor und zurück, was weder in einem Knoten der Extremitäten endete, noch in irgendeiner Weise als ungewöhnlich angesehen wurde und danach wurde ihm die Richtung angezeigt, in der er den Kopf zu rollen hatte. Am Ende eines Ganges sah er sich selbst. Und automatisch nahm er noch mehr Anlauf und kegelte die hohle Birne den langen, glattpolierten Boden entlang. Und während er in rasender Fahrt die Wände vorbeizischen sah, bemerkte er, wie ihn etwas traf, er unweigerlich zu Fall gebracht wurde und ein ungeahntes Glücksgefühl durchströmte ihn. Dinge zogen ihn wieder auf die Beine und andere Dinge klopften ihm auf die Schultern, während wieder andere Dinge durch seinen Hinterkopf sahen.
Hier hingen die Dämonen und was sonst noch so unter dieser Bezeichnung im Kastell herumrobbte, also nach Feierabend ab. An einer Art Bar, die kopfüber von der Decke, bzw. dem oberen Fußboden herabhing (oder war die Kegelbahn an der Decke?), lümmelten sich einige ziemlich aus der Form gelaufene Ansammlungen von Nichts mit Etwas - oder so ähnlich. Reichlich verwirrt bestellte er einen Drink, um die momentane Leere zwischen den Ohren zu genießen.
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| 05.01.2004 17:45 | #352 |
| Tak |
Knarrend schwang das Tor des Kastells auf, gab den Blick auf eine Gestalt frei, die fast ein wenig hier her zu gehören schien, aber dennoch etwas von einem Fremdkörper an sich hatte. Unter der Kapuze seines schwarzen Mantels, die das Gesicht in ein fast undurchdringliches Dunkel hüllte, stachen lediglich seine Augen hervor, deren Blick kälter zu sein schien als der Wind, der über die verschneiten Bergpässe des Göttersitzes pfiff...
Ohne Eile betrat die vermummte Gestalt die Eingangshalle des Kastells, leise quietschend fiel hinter ihm das Tor wieder zu. Ein letzter eisiger Windstoß fuhr durch die Halle, zupfte am Mantel des dunklen Besuchers und enthüllte einen Augenblick lang die nachtschwarzen, matt schimmernden Panzerplatten darunter.Tak sah sich nicht um. Er kannte das Kastell gut genug. Ohne noch einen Blick für die seltsamen, für manche Leute vielleicht eindrucksvollen oder wunderlichen, auf ihn jedoch nurmehr wie sinnlose Spielerei und vergeudete Macht wirkenden architektonischen Feinheiten zu verschwenden, ließ er die Eingangshalle hinter sich, überquerte den folgenden Gang und erreichte wenig später die Bibliothek - sein eigentliches Ziel.
Er hatte beobachtet, er hatte geplant, doch ein paar wenige Dinge fehlten ihm noch. Und die würde er hier finden. Hoffentlich...
Seitdem das Kastell aus dem Minental verschwunden war, fehlte auch der Bibliothek einiges von ihrer Bösartigkeit. Manchmal konnte sich Tak des Eindrucks nicht erwehren, dass Beliar sich mit diesen Schwarzmagiern selbst auf die Schippe nehmen wollte.
Doch letztendlich konnten ihm die Beweggründe des dunklen Gottes herzlich egal sein, ebenso wie seine Diener. Er war nur hier, um etwas herauszufinden und wieder zu verschwinden. Taks Blick wanderte über die Bücherregale, er überlegte kurz, murmelte schließlich ein unverständliches Wort. Erst herrschte Stille, dann schoss plötzlich ein Buch zwischen den Regalreihen hervor und wollte vor den Füßen des Besuchers auf den Boden klatschen. Bevor es allerdings seinen Plan durchführen konnte, schnellte die Hand des dunklen Wanderers vor und riss es wieder in die Höhe. Ein kurzer Blick auf den ledernen, nietenbeschlagenen Einband folgte, dann verschwand die düstere Gestalt mit ihrer 'Beute' in einer stillen Ecke...
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| 05.01.2004 17:52 | #353 |
| Amydala |
Amydala hatte diesen Mann beobachtet. Er schien schon fast mit den schatten zu verschmelzen. Ja als würde er in diese gehören. Die schatten schienen ihn regelrecht in sich aufnehmen zu wollen.
Diese unbekannte Gestallt faszinierte Amydala. Heimlich schlich die Magierin dieser Gestallt hinterher und versteckte sich hinter einem der Bücher des kastells und tat so als würde sie diesen Mann garnicht bemerken. Als das buch herausgeschossen kam wurde ihr schlagartig klar, dass dieser Mann schon des öfteren das Kastell besucht hatte. Wahrscheinlich vor ihrer Zeit als sie in das Kastell kam. Ja es war ihr klar, dass es nur so sein konnte. Dann schlich diese gestallt weiter in die gänge der Bibliothek hinein um sich das gesuchte Buch durchzulesen. Amydala schlich weiter durch die Reihen der Regale und kam hinter einem schlagartig hervor , wo sie die Gestalt vermutete.
Doch dem war nicht so. Er war nicht dort gewesen wo sie ihn vermutetet hatte. Schnell ging sie weiter durch die Reihen an Regalen. Doch auf einmal legte sich ein Arm um ihren Hals und riß sie nach hinten. Jemand flüsterte in ihr Ohr "Was willst du von mir?" Doch Amydala reagierte schon.
Sie hatte ihre linke Hand an der Schattenflamme und ihre rechte Hand an dem Arm des Fremden. schnell murmelte sie die Zauberformel und mit einem Male ging eine flamme direkt von ihrer Hand auf den Ärmel des Unbekannten über, der sofort in Brand gesteckt wurde. Schnell lies diese Gestalt von Amydala ab und klopfte sich das Feuer aus.
Und schon war auch ein Dämon herangeeilt und packte den fremden Mann riß ihn in die höhe. Amydala sah dieses Geschopf beliar wütend und tadelnd an. "Lass ihn runter das ist meine Sache. Verstanden? " Der Dämon blickte sie an. Entließ den Mann jedoch aus seinem Griff und verschwand sofort wieder.
Amydala berühte die Rune der Blutfliege. Sie sprach einen Zauberspruch und zeichnete einige Linien in die Luft , die in einem schwarz erstrahlten und in etwa den Umrissen einer Blutfliege erstrahlten. Die linien begannen zu leuchten und aus der Zweidimensionalität in die Dredimensionalität übergingen. Sie fingen an eigene Auswüchse zu bilden , verformten sich und nahmen nach und nach die Gestalt einer untoten Blutfliege an. Die Blutfliege nahm eine Verteidigungsposition vor Amydala ein und machte einige Drohgebärden. "Ich bin Mitglied des Kastells. Wem und warum ich folge ist nicht von belang. Wer seid ihr ?"
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| 05.01.2004 17:53 | #354 |
| Tak |
Nur ein kurzes, gefühlloses Lachen war die Antwort auf die Frage der jungen Magierin. Tak musterte sie kurz und abschätzend, die Blutfliege, die bedrohliche Brummtöne von sich gab, schien er garnicht zu bemerken.
"Ich bin Besucher des Kastells.", knurrte er irgendwann, sein Tonfall deutete nicht darauf hin, dass er die Magierin in irgend einer Weise besonders ernst nahm.
"Du solltest es sein lassen, wildfremden leuten hinterherzuschleichen. Wären wir draußen in der Wildnis, wärst du jetzt bei deinem Herren und Meister..."Wieder ein trockenes, humorloses und doch spöttisches Lachen. Völlig unvermutet ließ sich Tak nach vorne fallen und stieß sich vom Boden ab, sprang genau auf Amydalas Blutfliege zu. Sein Arm schnellte nach vorn, im Schein der Fackeln an den Wänden blitzte eine schmale Stahlklinge auf. Leise Knirschend bahnte sich die Kline ihren Weg durch den Chitinpanzer der untoten Blutfliege und hinterließ ein klaffendes Loch in selbigem. Die Fliege brummte noch einmal, bevor sie so plötzlich wie sie erschienen war auf wieder zu Staub zerfiel, der , bevor er den Boden berührte, zu Nichts verging...
Amydala allerdings hatte keine Zeit, das Ende ihrer 'Schöpfung' zu betrauern. Klackend kamen die Eisenbeschlagenen Sohlen von Taks Kampfstiefeln auf den Marmorkacheln auf, sein Umhang gab ein deutliches Flappen von sich, als sich der dunkle Kämpfer um die eigene Achse drehte. Im nächsten Moment wurde die junge Magierin von den Füßen gerissen, als selbige unsanfte Bekanntschaft mit dem gepanzerten Schienbein des Besuchers machten. Amydala kippte haltlos nach vorn - und landete, wenn auch nicht sonderlich sanft, auf dem ausgestreckten rechten Arm ihres Gegners. Der Dolch in seiner Hand wirbelte herum, und bevor es sich die Schwarzmagierin versah, musste sie sich nicht nur auf Taks Arm abstützen, um nicht endgültig mit den Marmorplatten unter ihren Füßen Bekanntschaft zu schließen, sondern hatte auch noch einen verflucht scharfen Dolch am Hals."Die Gastfreundschaft in euren Hallen hat auch etwas nachgelassen in der letzten Zeit.", stellte Tak tonlos fest.
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| 05.01.2004 18:19 | #355 |
| Amydala |
Amydala sah zu dem Mann hinauf. "Das ist auch nicht verwunderlich bei solch einer gesellschaft wie euch." dann brachte sie die lichtkugel zum einsatz und beschwor schnell eine kleine Kugel vor dem Gesicht des Mannes , dessen intensität sie sofort vervielfachte. Tak war nun geblendet und Amydala zog die beine an und dabei ihr Schwert hoffnungsschimmer und hielt es zwischen sich und die Kehle, dann rutschte sie unter dem Arm des Mannes durch schlitterte etwas über den Boden des Kastells und sprang schnell wieder auf. Sie hielt ihr schwert weit vor sich. "Ich stecke voller überraschungen. " sprach die Magierin und ging dabei in eine defensivstellung. Sie hauchte dem Mann noch ein Küsschen zu bevor sie das Schwert wieder wegsteckte. "Trotzdem möchte ich keinen Kampf hier. Vielleicht seid ihr stärker als ich. Aber glaubt es mir ihr würdet das Kastell lebend nicht mehr verlassen. "
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| 05.01.2004 22:00 | #356 |
| Xavier_gt |
Nach weiterer Zeit des Ausruhens, setzte sich Xavier auf und schritt er in Richtung Kastell-Tor. Der Weg hinunter ins Tal war etwas glatt, da es ein wenig feucht war. So schlidderte er den engen Pfad in Richtung Tal. Unten angekommen stachen seine Augen in eine Lücke zwischen einer imposanten Baumreihe. "War dies ein geheimer Pfad?" Dieser Eingang stand im Schatten der nun langsam wieder matter werdenen Sonne. Langsam ging Xavier auf diese Lücke zu. Seine Hand striff an seinem Dolch, um immer bereit zu sein. Aus der Richtung des `Eingangs` kam kein Laut, nichteinmal von irgentwelchen Tierarten. So schlich er weiter. Am Loch angekommen, lugte er vorsichtig hinein. Der Geruch von Blut kräuselte sich Xaviers Nase. Nun zog er endtgültig seinen Dolch aus der Scheide. In gebeugter Kniehaltung schritt er weiter. Es war eine Art Versteck. "Wo kam der Blutgeruch her?"[/], fragte sich Xavier. Ein sehr schmaler und dicht bewachsener Weg führte weiter in den Wald. Xavier überlegte nicht lange, ob er weitergehen würde. An einem Ast eines kleines Baumes hing ein Gürtel. Er war mit Blut beschmiert. Jetzt war ihm klar, dass es sich um einen verletzten Menschen handeln müsste. Als er weiter ging wurde der Geruch stärker. Hinter einer Biegung, war ein Blutbad. Dort lag ein Mensch. Schnell war Xavier bei ihm. Die Person war tot, das sah er sofort. [I]"So ein Mist. Ich bin zuspät.", fluchte Xavier, doch was war das?! Er kannte diese tote Person. "LUIZ?! Nein, nein, Neeeeeeeeeein. Nicht Luiz.", Xavier rüttelte an Luiz."Luiz wach auf. Hallo, Luiz, ich bin Xavier. WACH AUF." Doch die Person regte sich nicht.
Eine Zeit lang saß der Kastell-Gast neben Luiz, um zu überlegen, was er nun tun solle. Er kam zu dem Entschluss, dass er der nicht mehr helfen konnte. Er grub mit seinen Händen eine Grube um Luiz zu beerdigen. Xavier war sehr schlecht, als er Luiz in das Grab hiefen musste. Der Begräber verabschiedete sich entgültig und schüttete das Grab zu. Anschließend brach er zwei Äste von einem Baum ab um es zu einem Kreuz zusammen zubauen. Mit seinem Dolch ritzte er Luiz` Namen in das Kreuz.
Plötzlich hörte Xavier ein Geschrei. Er wusste nicht woher das kam. Ihm war aber klar, dass es nicht von Menschen kam. Schnell lief er aus dem Versteck, da er dort ganz ungesichert war.
Er schaute nervös in alle Himmelrichtungen. Das Geschrei kam immer näher. Um eine Biegung kam eine kleine Goblinhorde. Den Holzknüppel erhoben stürmten sie auf ihn zu. Ein Augenblick stand Xavier auf der Stelle, doch dann kam der Verstand zu ihm zurück. Er rannte so schnell er konnte. Als er ein wenig vorsprun hatte verschwand er hinter einer Baumgruppe. Er hörte wie die Goblins an ihm vorbei rannten. "War das knapp. Wo kamen die den her? Die haben sicherlich Luiz umgebracht, diese Schweine., schnaubte Xavier leise um die Goblins nicht anzulocken.
Er schaute sich um und ging wieder zurück zu dem Versteck. Luiz hatte hier wohl gejagt. [I]"Naja, ein Profi-Jäger war sein Ex-Lehrmeister wohl nicht.Ein wenig trauig ging Xavier wieder in Richtung. Es wäre sicherlich noch schlimmer gewesen, wenn es aktueller Lehrmeister gewesen wäre. Im Kastell angekommen, aß er ein wenig von seinem Proviant und ging dann wieder in die Bibliothek um noch ein wenig zu lesen. Er fing ein neues Buch an. Es handelte grob über die Magie. Er würde wohl vor frust noch lange lesen.
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| 06.01.2004 01:13 | #357 |
| Rhodgar |
Als sich der Tag seinem lang ersehnten Ende neigte, sah man zwei vermummte Gestalten auf das Kastell zukommen, beide in gebeugter Haltung, sich so gegen den noch immer andauernden Schneesturm wehrend. Immer näher und näher kamen sie dem finsteren Erbaunis, welches trotz aller Stürme und der doch immensen Kälte noch immer eine so mächtige Ausstrahlung hatte, dass man einfach nicht darum umher kam, mit von Faszination geleiteten Augen einen Blick auf dieses Gebilde zu werfen, und gleichzeitig eine tief empfundene Ehrfurcht zu verspüren.Genauso ging es nämlich den zwei Magiern Renata und Rhodgar, die nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Khorinis nun wieder in die Nähe ihres so geschätzten Zuhauses gekommen waren. Doch verharrten die beiden nicht lange dort draußen, vor dem großen Torbogen. Niemand konnte es länger als nötig in dieser frostigen Kälte aushalten, und nur der Gedanke an ein behaglich prasselndes Kaminfeuer und einen Abend, den er nur mit seiner Schlange Sid verbringen würde, hatten Rhodgar die Kraft gegeben, nach all dem erlebten doch die Schritte hinaus zu wagen, hinaus in die Wildnis, auf den Pfad, der sie sicher zum Kastell führen sollte, und welcher letztenendes seiner Bestimmung gerecht geworden war.Zwei Gestalten schien die Kälte jedoch nicht das Geringste aus zu machen, im Gegenteil, die beiden an die Mauer genagelten Skelette schienen in bester Laune zu sein, fanden sie doch Zeit um sich kräftig über die beiden Frierenden auszulassen.
"Ach nein, wen haben wir denn da, wer wagt es, bei diesen Temperaturen, die selbst mir eine Gänsehaut verschaffen, eine Reise zu unternehmen." Unterbrochen wurde das rechte Skelett, welches diese Worte ausgesprochen hatte, von seinem linkshängenden Kumpanan.
"Du kannst gar keine Gänsehaut kriegen, du besitzt keine Haut mehr.""Achja, stimmt."
Nach dieser ernüchternden Erkenntnis schien den beiden der Spott vergangen, und schon bald darauf schwang das monströse Tor behäbig auf. Schnell, darauf bedacht so geschwind wie nur möglich ins Warme zu gelangen, hasteten die beiden hinein in die Eingangshalle, wo sie sich ersteinmal den Schnee von Robe und Mantel klopften. Besser, sie hätten dies draußen getan, denn gleich darauf schmolz eben jener und eine kleine Pfütze voll mit glasklaren, jedoch eiskalten Wasser erstreckte sich nun auf dem schwarz-weiß gekachelten Boden. Glücklicherweise hatte das Wasser den elegant gewebten roten Teppich noch nicht erreicht, sodass sich dieser nicht mit dem flüssigen Element hatte vollsaugen können. Endlich hatte das Kastell zwei seiner zwischenzeitlich verlorenen Kinder wiedergefunden, besser gesagt waren die beiden zurückgekehrt.Und nun, da sie wieder in der trauten Umgebung, obsiegten nun auch wieder die alten Bedürfnisse, es war, als ob ihnen, zumindest war es für Rhodgar so, sozusagen die Augen geöffnet wurden, ihm wurden jegliche Schuldgefühle im Bezug auf sein Handeln genommen. Bereits als er den ersten Schritt in sein Heim hinein gesetzt hatte, wurde jedbeder Zweifel ausgelöscht, er war stärker denn je von seiner Zugehörigkeit aber auch der Abhängigkeit zu Beliar überzeugt.Erschöpft und ausgemergelt schlichen die beiden Durchnässten hoch in den ersten Stock, passierten etliche Bilder und alte Runenzeichen an der Wand, bis sie schließlich vor Renatas Zimmer angelangt waren, welches heute einmal der gnadenlosen Wechsellust der Räumlichkeiten hier in den dunklen Hallen zum Opfer gefallen war, und sich nun vor dem von Rhodgar befand. Der Abschied fiel allerdings nicht so herzlich und freundschaftlich aus, wie man es normalerweise von diesen beiden hätte erwarten können. Völlig klar, das Erlebte in der Stadt zerrte noch kräftig an beider Nerven. So war ein kurzes "Gute Nacht" Gemurmel das einzige, was zu vernehmen war, und schon war die Frau hinter ihrer Tür verschwunden, und Rhodgar drehte sich wieder dem Gang zu, als Ziel nun seine eigenen Gemächer im Sinn.
Lustlos trottete der Magier durch den Gang, welcher ihm heute um ein ganzes Stück länger und breiter erschien, als es an anderen Tagen der Fall war. Doch in diesem Augenblick konnte er sich weder für die Schönheit und das reine Muster der steinernen Fliesen begeistern, noch beeindruckte ihn das Mannshohe, purpurne Ornamentband, welches der ständige Begeleiter von allen Gestalten, egal ob Mensch oder ob Kreatur, war. Nur als er sein Zimmer schließlich erreichte, riss er sich für einen kurzen Augenblick aus seinen immerzu verstreuten Gedanken, deren klares Bild zu erfassen ihm heute nicht vergönnt war.
Als er durch die Tür trat, und sich dem erstaunlicherweise lodernden Feuer im Kamin näherte (die Dämonen hatten wohl daran gedacht, dass er in seinem Zimmer ohne Wärme wohl erfrieren würde), sah er hinunter auf den breiten Lehnstuhl, welcher beträchtlich nahe an die lustig spielenden Flammen herangerückt worden war, und von dem nun ebenfalls ein Gewisses Maß an Wärme ausging. Der perfekte Platz, um diese wohl kaum erhohlsame Nacht hinter sich zu bringen.
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| 06.01.2004 11:53 | #358 |
| Xavier_gt |
Den letzten Abend war Xavier sehr spät in sein warmes Bett gegangen, da er durch den Tod Luiz` nicht schlafen konnte. So hatte Luiz` Lehrmeister bis sehr spät in der Nacht gelesen, gelesen über Magie für Anfänger.
Er war etwas später aufgewacht, doch es war noch nicht Mittag. Es ging Xavier schon viel besser. Er war nun schon sehr gut mit dem Tod vertraut. Er hatte keine Angst. Nur wenn andere ihr Leben lassen müssen, haut es ihn für eine kurze Weile um, und gedenkt für die Person.
Xavier stolperte noch leicht müde auf das Refektorium zu. "Nein, nocheinmal stoße ich mir die Nase nicht an." Gekonnt hielt er kurz vor der Tür. Befriedigt ging er hinein und trank am Morgen einfach mal ein Bier. Nach dem Essen gönnte er sich noch eins und er fühlte sich schon viel, viel besser. Xavier verließ das Refektorium und überlegte Gedankenversunken, was er doch diesen kälteren Tag machen würde.
"Mhmm, was werde ich diesen Tag, denn tun? Runter ins Tal? - Nein, dazu hab ich keine Lust, seid den Ereignissen von Gestern. Ich werde wohl noch ein wenig lesen. Gegen Abend, dann werde ich für Luiz und für meine Familie beten."
Xavier ging wieder in das Gästezimmer und kramte einfach noch ein wenig zwischen seinen. Plötzlich fühlte er etwas Pergamentartiges. "Es ist ein Brief.". Er hatte ich gestern neben Luiz gefunden. Gehörte er dem Toten? Naja viel bringt er Luiz ja wohl jetzt nicht mehr. Xavier öffntete den Brief.
Liebe Familie,
ich hoffe es geht euch auf dem Festland gut. Hier ist es eigentlich sehr schön. Ich fühle mich sehr wohl. Obwohl ich nicht sehr angesehen bin, läuft alles prima. Nun ich wollte euch etwas wichtiges Sagen:
Ich habe gespart. Ein großen Teil von meinem Vermögen und Gegenständen, die ich nicht brauche, hab ich für euch versteckt. Falls ich also einmal sterbe, müsst ihr nach Khorinis kommen, und nach der Arbeitsstelle von mir fragen. Unter meinem Bett, versteckt, liegt noch ein Brief. Dort ist eine Karte angezeigt. Dort wo das Kreuz steht, ist der `Schatz`. Es ist ein gut getarnets Versteck. Ich hoffe ihr werdet es finden. Es ist ein großer Reichtum. Das war es. Wenn ihr Lust habt könnt ihr später mich besuchen kommen.Ganz Liebe Grüße
Luiz Sanchez
"Deswegen war er also in diesem Versteck." Xavier grübelte."Kann ich davon etwas gebrauchen? Ich denke ich werde mir den Schatz mal anschauen und ein paar Sachen abstauben. Den Rest werde ich der Familie Sanchez irgentwie versuchen zu übergeben. Und wenn ich es nicht persönlich schaffen kann."
So machte sich Xavier auf, aus seinem Zimmer hinaus und schrieb noch einen Zettel an die Magier im Kastell.
Sehr geehrtes Gremium des Zirkels um Xardas und Magier,
ich habe eine wichtige Aufgabe, die ich erledigen muss. Es ist wirklich wichtig. Deswegen, muss ich das Kastell für ein paar Tage verlassen. Ich muss nach Khorinis. Ich werde aber auf jeden Fall wiederkommen. Ich hoffe, dass mir keine Gefahren auflauern werden.
Hochachtungsvoll
Xavier
Xavier legte diesen Brief auf sein Kopfkissen und sammelte alle seine Sachen zusammen. Anschließend ging er noch einmal ins Refektorium um noch Proviant einzupacken. Danach machte er sich auf zum großen Tor des Kastells.
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| 06.01.2004 14:34 | #359 |
| meditate |
wunderhübsch sah sie aus, so richtig zum verlieben für unbedarfte neulinge. diese beine blitzten regelrecht, hatten sie doch viel zu lange unter den langen roben schmachten müssen. die feinen schwarzen strümpfe betonten die schlanken fesseln und das kurze wippende röckchen ließ die beine noch länger erscheinen als sie waren.
meditate ließ sich von dem schattendämon noch einen federmob bringen und fand dann, dass sie sehr zünftig aussah. den irritierten blick des dämonen beachtete sie nicht weiter.
trällernd hüpfte sie dei treppe herunter und gab sich mühe, den rock auch schön fliegen zu lassen. in der eingangshalle drehte sie sich ein paar mal vor dem steinernen vabun um sich selbst, so dass der rock wie ein wirbel um uhre taille flatterte. dann warf sie dem steinernen vabun einen handkuss zu und hüpfte in die küche. ein frühstück wäre jetzt toll.
"heiße milch und feine weiße brötchen, mein schatz" rief sie dem erstaunten krokomaul zu und ließ sich auf die bank am tisch fallen.
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| 06.01.2004 15:00 | #360 |
| Seraphin |
Nachdem Seraphin gestern die Bibliothek verlassen hatte, war er so ausgelaugt wie noch nie. Seine Studien zogen sich tief in die Nacht hinein, bis er schließlich irgendwann aus den vergilbten Seiten aufschreckte und die runtergebrannten Kerzen betrachtete... er hatte viel gelernt, wissenswertes, unwichtiges, spannendes und interessantes, aber heute wollte er den Tag zur Abwechslung etwas ruhiger angehen lassen. Nachdem er aufgestanden und angekleidet war, verspürte er nach der schweren "geistigen Arbeit" die er am Vortag verrichtet hatte einen ausgeprägten Hunger und machte sich ohne Umwege auf den Weg ins Refektorium.
Noch in Gedanken bei all dem Wissenswerten was ihm die Bibliothek gestern preisgegeben hatte, betrat er die Küche, sah sich um...und entdeckte Sara!
Die kleine Zofe saß alleine an einem Tisch und verleibte sich scheinbar gerade ihr Frühstück ein. Neben ihr hantierte der Krokodilköpfige Küchendämon offensichtlich ganz in seine Arbeit vertieft mit irgendwelchen Pfannen und Töpfen herum. Freudig überrascht, sie endlich mal zu Fassen zu kriegen, beschleunigte Seraphin seine Schritte und warf sich mit einer eleganten Bewegung auf die Bank ihr gegenüber. Zuerst blickte sie erstaunt, dann zauberte sich ein freundliches Lächeln auf ihr Gesicht während sie ihn ansah. Seraphin musterte sie überrascht, wurden die Röcke hier immer kürzer? Aber warum eigentlich nicht.... dachte er bei sich, solche Beine sollte man ruhig zeigen. Überhaupt bileb ihm heute bei ihrem Anblick die Luft weg. Grinsend dachte er an frische Milch und Brot, dann wandte er sich wieder ihrem hübschen Gesicht zu. Irgendwie hatte er immer noch das Gefühl das sie mehr zu sein schien als sie vorgab, aber er hatte keine Lust sich darüber den Kopf zu zerbrechen, heute nicht...
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| 06.01.2004 15:44 | #361 |
| meditate |
sara freute sich diebisch, dass ihr opfer ihr so einfach in den schoß fiel und sich an dem tisch in der küche niedergelassen hatte. eine entdeckung war auch nicht zu fürchten, denn das krokomaul redete so gut wie nie und die anderen magier sollten eigentlich noch schlafen.
es war eine wundervolle gelegenheit mal auszuprobieren, wie das normale leben schmeckte. außerdem schmeichelte es den sinnen, wenn man wieder feststellen konnte, dass man eine frau war. in der robe sah man ja eher aus wie ein neutrum und wurde auch so behandelt.
sara streckte sich, so dass unter dem schwarzen kleidchen die doch eher kleinen brüste zu halbwegs akzeptabler größe wuchsen und sie setzte ihr strahlendstes lächeln auf. ein bisschen würde sie auch sicher noch rot werden, wenn sie ein wenig die luft anhielt. außerdem legte sie den kopf zur seite und begann, die enden der zöpfe um die finger zu wickeln. das sah mit sicherheit niedlich aus und müßte dem neuen doch den kopf total verdrehen, wenn er ein echter mann war.
"das ist ja eine überraschung. ich dachte, du hättest das kastell längst wieder verlassen? meine herrin beansprucht mich in letzter zeit so viel, dass ich nicht mehr weiß, was hier in diesen mauern vorgeht.
geht es dir gut und hast du die erste begegnung mit den dämonen gut überstanden? wie ich sehe, erschreckt dich nicht einmal mehr unser prachtexemplar von küchendämon. du musst also schon einiges gewohnt sein. du solltest nur nix fragen, sonst gibt es kopfschmerzen der unangenehmen art.
magst du auch milch mit honig? das macht krokomaul gern für dich. schön heiß und süß!"
sara strahlte diesen seraphin an, als wäre sie selbst aus milch und honig.
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| 06.01.2004 16:16 | #362 |
| Seraphin |
Seraphin hatte für sich nun endgültig beschlossen, das der Tag gut begonnen hatte. Die kleine Schönheit vor ihm streckte sich ausgiebig und unter dem Schwarzen Kleid zeichneten sich Formen ab, die er schon allzulange nicht mehr sehen durfte...
Sie strahlte ihn an, und es war das erste mal das er wieder etwas in seiner Brust spürte außer Schmerzen...
Verträumt starrte er in ihre braunen Augen und vergaß fast, das sie etwas gesagt hatte... "Ähem... ja... ich meine nein, also eigentlich hatte ich vor vielleicht für immer hier zu bleiben..."
Auf den kleinen Versprecher folgte ein helles lachen, das Seraphin noch mehr durcheinander brachte. Verdammt was war das? Obwohl sie vor ihm saß und so unschuldig mit ihren Zöpfen spielte, hatte er das Gefühl viel mehr als nur einer kleinen Zofe gegenüber zu sitzen. Schnell verscheuchte er den Gedanken in die hintersten Winkel seines Geistes, er wollte sich jetzt durch seine Vorahnungen stören lassen sondern dieses warme Gefühl in seiner Brust genießen, welches er schon so lange, viel zu lange nicht mehr gespürt hatte....
"Magst du auch Milch mit Honig? Das macht Krokomaul gern für dich. Schön heiß und süß!"
Seraphin antwortete mit einem Lächeln und betrachtete "Krokomaul"... der blickte ihn nun fragend an, sofern man das bei einem Dämon beurteilen konnte, und merkwürdigerweise schien man das bei diesem wirklich zu können.
"Ja gerne, die hat meine Mutter früher immer für mich gemacht..." erwiderte er, und einen Moment später stand schon ein Krug der dampfenden, fast golden aussehenden Flüssigkeit vor ihm.
Schnell warf er dem Krokodilsköpfigen einen dankenden Blick zu, bevor er sich wieder Saras Lächeln zuwandte. Während die Milch langsam seine Kehle runterann, machte sich ein warmes Gefühl in ihm breit, doch er war sich nicht sicher ob es von der heißen Flüssigkeit oder diesem hübschen Mädchen vor ihm kam...Wieso saßen sie eigentlich in diesem dunklen Raum? Es war zwar tiefster Winter, doch draußen schien die Sonne und es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Außerdem war es im Innenhof immer warm, und er konnte sich nichts schöneres vorstellen als jetzt nach diesem guten Frühstück mit ihr unter der Esche zu sitzen. Noch bevor sie ihre Überraschung zum Ausdruck bringen konnte, hatte er ihre zarte Hand gefasst, obwohl in seinem innern tausend Stimmen zu flüstern schienen, das das was er tat falsch war, das er sich etwas anderem gegenüber sah als er dachte. Doch das war das erste Mal bei dem er diese Stimmen nicht beachtete...
"Lass uns nach draußen unter die Esche gehen, ja?"
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| 06.01.2004 16:32 | #363 |
| meditate |
oje, jetzt wurde es gefährlich. wenn draußen einer der anderen magier käme, dann könnte das ziemlich peinlich werden. andererseits war das wetter wirklich schön und der hof war herrlich romantisch. und meditate/sara hatte wirklich spaß an dem spiel mir seraphin. sie musste ja nicht gleich übermütig werden, man konnte sich doch wohl ein bisschen spaß gönnen, auch als böse hohe magierin.
"das ist eine tolle idee. machen wir das."
sara sprang auf, und ließ ganz versehentlich einen löffel fallen. gekonnt bückte sie sich um einfach ein bisschen mehr bein zu zeigen, aber der mann hatte sich auch sofort gebückt. jetzt waren sich ihre gesichter ganz nah und beide starrten sich an ... sehr nah und sehr ungewöhnlich irgendwie. ihre hand griff nach dem löffel und im gleichen moment berührten sie sich. erschrocken weiteten sich saras augen und dann wurde sie doch ein bisschen rot - ganz ohne luft anhalten.
dann pustete sie sich eine widerspenstige locke aus der stirn und erhob sich langsam wieder. seraphin tat das im gleichen moment und so kreuzte sich der atem der beiden und auch seine augen flackerten etwas verlegen, als er die hand schnell zurückzog.
"ja also, dann lass uns mal gehn."
sara legte den löffel wieder auf den tisch und drehte sich schnell um. dann ging sie vor seraphin her, nicht ohne gekonnt die hüften einzusetzen.
zum glück war niemand auf dem hof und beide ließen sich auf der bank nieder.
"das ist wunderschön hier. leider hab ich selten zeit, aber wenn, dann genieße ich die luft hier im hof. siehst du die raben dort oben? beobachte mal, was die machen!"
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| 06.01.2004 18:22 | #364 |
| Seraphin |
Was war das vorhin? Dieser Blick, als sie sich beide gebückt hatten? Hatte sie dasselbe gedacht? Dasselbe gefühlt...?
Langsam war er sich nicht mehr sicher was er tat...
Und jetzt ging sie vor ihm her, und er konnte seine Augen nicht von ihr lassen. Sie verließen die Küche, das Refektorium und kamen schließlich in den Innenhof. Sara nahm auf der Bank Platz und Seraphin tat es ihr gleich. Einen Moment schien es ihm, als hätte sie sich hastig umgesehen, ob noch Andere Personen in der Nähe waren, aber wenn dann hatte sie sich schnell wieder in der Gewalt, denn nun stand wieder das gleiche bezaubernde Lächeln in ihrem Gesicht geschrieben wie vorhin in der Küche. Sie legte den Kopf in den Nacken, und ihr schöner Hals spannte sich für einige Sekunden, wirkte zerbrechlich...
"Das ist wunderschön hier. Leider habe ich selten Zeit, aber wenn, dann genieße ich die Luft hier im Hof. Siehst du die Raben dort oben? Beobachte mal, was die machen!"
Auch wenn es ihm schwer fiel seine Blicke von ihrem Körper abzuwenden, lenkte er sein Augenmerk dann schließlich doch in die Richtung die sie ihm bedeutete. Weit, weit oben in der Krone des majestätischen Baumes nisteten tatsächlich zwei Raben. Eine zeitlang schaute er ihnen zu, ab und an erhob sich einer der Beiden und flog eine kleine Runde um das Kastell oder weiter, nur um Momente später wieder zurückzukehren. Doch ließen sie keinen Laut hören, vielleicht waren sie auch schon so weit oben das das kein Geräusch von Ihnen hier Unten ankommen konnte...
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Sara zu, die mit geschlossenen Augen dem Wispern der Esche lauschte und dabei ihren Gedanken freien Lauf zu lassen schien.
Seraphin's Blick schweifte über den so zerbrechlichen aussehenden Körper, bewunderte ihre Beine die jetzt elegant übereinandergeschlagen auf der Bank ruhten und blieb schließlich bei dem feingeschnittenen Gesicht stehen. Einzelne Strähnen des schönen Haares wurden von dem Wind verspielt hin und her geworfen, kitzelten ihre kleine Nase oder die edlen Lippen, bevor sie scheinbar aus einer Laune heraus wieder an den Wangen zurück auf ihre Schultern rutschten...
Seraphin wusste nicht ob es richtig war, nein er wusste sogar sicher das es nicht richtig war, das er einen Fehler beging. Aber da war plötzlich etwas Anderes, etwas das ihn dazu veranlasste sich zu erheben, zum zweiten mal ihre Hand zu fassen und sie aus ihren Träumen zu reißen. Erstaunt blickte sie ihn an, zu überrascht um sich zu wehren, vielleicht wollte sie es auch gar nicht. Doch über keine der Beiden Möglichkeiten dachte er jetzt nach, während er ihren zierlichen Körper zu sich heran zog...
Dann schaute er in ihre Augen....
Er sah... Überraschung...Freude?...auch ein wenig Ablehnung...Trauer? Auf einmal war da wieder dieses Gefühl einen Fehler zu machen, die warnenden Stimmen in seinem Innern steigerten sich zu einem kreischenden Crescendo, doch die ganze Zeit ließ er sie nicht los, schaute weiter in ihre Augen...
Plötzlich schien es dunkler zu werden, vielleicht eine Wolke, vielleicht die Aura des Kastells oder etwas ganz Anderes...der Wind nahm zu und die Esche rauschte im selben Takt wie sein Blut, während er sich immer weiter ihrem Gesicht näherte...
Mit einem Schrei stiegen die beiden Raben aus der Krone in die Luft und zogen krächzend ihre Kreise über den Innenhof...
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| 06.01.2004 18:46 | #365 |
| Tak |
"Blablabla...", war Taks einzige Antwort auf Amydalas 'Drohung' - oder was auch immer das sein sollte. Der Dolch wirbelte kurz zwischen seinen Fingern herum, bevor er wieder unter dem Mantel verschwand.
"Du hast mir noch immer nicht gesagt, was du überhaupt von mir willst.", stellte er anschließend fest und warf der Magierin einen kalten, ein wenig herablassenden Blick zu, bevor er mit dem Buch unter dem arm an ihr vorbeiging und auf einen freien Tisch zusteuerte, der möglichst abgelegen von den anderen herumstand. Mit einem dumpfen Knall, der dank der Dämonen, die sich um die Bibliothek kümmerten, wenigstens keinen Staub aufwirbelte, landete der Wälzer auf der Tischplatte. Der Einband bestand aus dunkelbraunem Leder, das mit einigen Eisenbändern beschlagen war, in welche seltsame, kryptische Runen eingraviert worden waren.
"Hast du dich schon einmal mit den wirklich dunklen Geheimnissen der Magie auseinandergesetzt, Schwarzmagierin?", fragte Tak Amydala, die hinter einem Regal stand und ihn beobachtete, ohne sich zu ihr umzudrehen, wobei auf dem Wort 'Schwarzmagierin' eine provozierende, herablassende Betonung lag. Zwar hatte die junge Frau ihr bestes versucht, ihm unhörbar zu volgen, aber die feinen Ohren eines Mannes, der schon fast mehr ein Raubtier war, konnte sie nicht einmal annähernd täuschen...
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| 06.01.2004 19:16 | #366 |
| Amydala |
Amydala sah den Mann schräg von der Seite an und ging dann mutig vorwärts zu ihm. "Wir praktizieren hier dunkle Magie. Ich denke wir kennen sie gut genug. Vielleicht nicht ich , aber ich habe einige Erfahrung darin gesammelt. Mehr als viele andere Menschen es getan oder jemals tun werden." Während sie dies sprach ging sie ganz langsam zu diesem Fremden, wobei sie ihre Hand stehts auf den Runen an ihrem Gürtel ruhen lies und sah ihn von der Seite an. "Wer bist du überhaupt?" fragte die Magierin. Sie versuchte nicht nervös zu wirken, aber dieser Kerl hatte etwas komisches an sich. So unbekannt bei den Menschen. Ja als wäre er selbst kein Mensch sondern eine andere Gestalt. In diesem Moment fragte sie sich ob Sly ihr Bruder diesem Mann jemals begegnet ist. Sie wusste von ihrem Bruder das er ein seltsamer Kauz geworden ist aber dennoch hatte Sly einige menschliche Züge beibehalten, die dieser mann außer vielleicht die Gabe des sprechens und des Lesens und des schreibens beibehalten hatte.
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| 06.01.2004 19:27 | #367 |
| meditate |
verwirrt strich sich meditate die haare aus dem gesicht, die der wind ihr ins gesicht geweht hatte. jetzt wurde die hohe magierin wirklich verlegen und irgendwie hatte sie das gefühl, dass sie jetzt zu weit gegangen war. sie kannte den jungen ja gar nicht und hatte bis auf ein paar belanglosigkeiten noch kein richtiges gespräch mit ihm geführt.
es ging einfach nicht, sie konnte seinem gesicht einfach nicht näher kommen, das würde in einem kuss enden und dann wäre das chaos perfekt. obwohl - sie hatte so lange nicht mehr geküßt. das war doch früher kein problem gewesen. man hatte sich geküßt und dann war man lachend auseinandergelaufen. ob das mit ihrem hohen rang zu tun hatte oder mit den ganzen sachen, die sie damals in der barriere erlebt hatte? hatten die sachen sie so hart gemacht, dass sie nicht mehr einfach nur fröhlich und unbeschwert sein konnte?
meditate legte seraphin die hand auf den mund und meinte
""ja ... also ... ich. bitte mach das nicht. du kennst mich wirklich nicht. ich kenn mich selbst kaum. lass uns hier sitzen und in den himmel gucken. die raben bewachen uns schon so viele jahre und sie sind immer noch dieselben. manchmal denk ich, dass sie auch nur dämonen sind, nur in einem anderen körper."
meditate schaute in die traurigen und fragenden augen des seraphin und lächelte dann.
"du scheinst deine wunde ja ziemlich schnell vergessen zu haben, wenn du mich schon so kraftvoll in deine arme ziehen kannst? ich glaub aber nicht, dass du es schon verträgst, von mir weggeschubst zu werden."
sara hatte sich mit einer leichten drehung aus seinen armen befreit und hatte schnell hinter dem dicken stamm der esche schutz gesucht.
"wenn du mich fangen willst, dann wird es dir schlecht ergehn. ich bin flink wie ein wiesel und ich kann mich wehren!"
sara lächelte dabei und strafte sich mit dem glanz ihrer augen selbst lügen.
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| 06.01.2004 19:46 | #368 |
| Tak |
"Wer ich bin?"
Tak schwieg kurz, schien zu überlegen.
"Die Frage ist ein wenig sinnlos. Du wirst mich ohnehin nie kennen lernen, also zerbrich dir nicht den Kopf über solche Dinge."
Ohne weiter auf Amydalas Neugier einzugehen schlug Tak die Kaupze seines Mantels zurück. Seine haare schimmerten leicht rötlich im Licht der Fackeln, während seine leichenblasse Haut ihm ein zugleich aristokratisches und gespenstisches, unmenschliches Aussehen verlieh.
"Glaub mir, Skelette zu beschwören und an Leichen herumzuschnippeln hat nichts mit wirklich dunkler Magie zu tun. Das ist nichts weiter als..."Er unterbrach sich kurz, um im nächsten Augenblick auf dem absatz herumzuwirbeln und der Überraschten Amydala genau in die Augen zu blicken.
"...Spielerei!"
Tak verzog seine blassen Lippen zu einem undefinierbaren, irgendwie lauernden Lächeln, während er langsam auf Amydala zuging. Trotz seiner schweren Kampfstiefel war kein Schrittgeräusch zu vernehmen.
"Ich habe Dinge gesehen und erlebt, die du dir nicht einmal im Traum vorstellen könntest."
Der dunkle Kastellbesucher strich um Amydala herum, flüsterte ihr seine Worte ins Ohr. Ihre Nervosität war ihm nicht entgangen, im Gegenteil. Er genoss die Unsicherheit der jungen Frau, er wusste, dass sie Angst hatte, auch wenn sie es nicht zeigen wollte.
"Ich habe Kräfte und Mächte genutzt und bekämpft, die, richtig gelenkt, den Untergang der welt hätten bedeuten können. Ich wandelte zu oft an der Grenze zwischen Vernunft und Wahnsinn, um mir noch irgendwelcher Dinge sicher zu sein, außer der Tatsache, dass nichts wirklich sicher ist..."
Tak drückte Amydalas Kinn mit seiner Rechten sanft, aber bestimmt nach oben, zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sein Blick war leerer als der eines Toten und kälter als die tiefsten Gletscherspalten der eisigen Nordlande."Und du willst mir erzählen, du hättest auch nur eine winzige Vorstellung davon, was schwarze Magie ist?"
Ein kurzes, trockenes Lachen folgte, dann drehte sich Tak unvermittelt wieder zu dem Buch um, welches noch immer ungeöffnet auf dem Tisch lag. Er entledigte sich seiner ledernen Handschuhe und fuhr mit seinen schlanken, bleichen Fingern nachdenklich über die Runen, welche den Einband verzierten.
"Bete zu deinem Gott, dass er dir niemals Einblick gewährt in die Gefilde, die seine wirkliche Macht wiederspiegeln.", meinte er noch trocken, bevor er ruckartig den Buchdeckel öffnete.
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| 06.01.2004 19:47 | #369 |
| Seraphin |
Er hatte es gewusst... jetzt hatte sie sich wieder zurückgezogen... Der Finger auf seinen Lippen war wie das Schloss zu all seinen Fragen und Bedürfnissen. Trotzdem musste er über ihre Worte Schmunzeln, und konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, als er sie so hinter dem Stamm der Esche kauern sah. Das silberne Schimmern der Rinde verstärkte noch Sara's schelmisches Grinsen, während sie sich zur Flucht bereit machte...
"Wenn du mich fangen willst wird es Dir schlecht ergehen. Ich bin flink wie ein Wiesel und kann mich wehren!"
rief sie mit glänzenden Augen, kurz bevor sie sich umwandte und mit schnellen Schritten von der Esche entfernte.
"Hehe, überschätze dich blos nicht. Ich mag zwar angeschlagen sein, aber dich kriege ich immer noch!"
Mit einem Lachen setzte er ihr nach. Und das schlechte Gefühl war auf einmal wie weggeblasen... vor allem da das kurze Röckchen vor ihm keine Anstalten machte, seine Form zu bewahren sondern im Luftzug wild hin und her wippte. Irgendetwas wurde in ihm wach.
Seraphins langer Mantel wehte ebenfalls durch den Luftzug in schwarzen Wellen, während er ihr grinsend hinterher sprintete und sie durch den ganzen Innenhof jagte...
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| 06.01.2004 20:04 | #370 |
| meditate |
sara rannte zu der kleinen versteckten tür, die hinten in den laubengang führte und alarmierte einen dämonen.
"stell dich dazwischen. als wand, gegen die er prallt. ich will nicht, dass er mich fängt."
der dämon glitt ungesehen auseinander und verwandelte sich in eine durchsichtige trennung, gegen die seraphin auch prompt knallte. da er das hindernis nicht gesehen hatte, saß er jetzt sehr verwundert da und starrte der zofe hinterher.
sara rannte schnell den laubengang entlang und schlug hinter sich erleichtert die tür zu.
"ein glück, das war beinahe schief gegangen. haltet ihn noch ein paar minuten auf" befahl sie den dämonen, die sie in der eingangshalle schon erwarteten.
"warum seid ihr eigentlich hier und warum ungefragt?"
die dämonen erfüllten erst den befehl und beschwerten die tür in den hof und berichteten ihr dann von tak, der in der bibliothek war und sich mit amydala anlegte.
"oh, ich bin sofort wieder da."
blitschnell raste sie nach oben und eilte in ihr zimmer. tak wollte sie ganz sicher nicht in der tracht einer zofe entgegentreten. sie würde schnell in ihre robe schlüpfen.
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| 06.01.2004 20:54 | #371 |
| Seraphin |
Dieses kleine Mädchen schien wirklich flink wie ein Wiesel zu sein, jedesmal wenn er seine Schritte beschleunigte um sie zu fassen zu kriegen, schlug sie einen Haken oder wich ihm anderweitig aus. Außerdem kannte sie das Kastell tausendmal besser, wie er ein paar mal schmerzhaft und zu spät bemerkte. Trotz allem konnte er ein Lachen nicht unterdrücken, lange schon hatte er sich nicht mehr so gut gefühlt und überhaupt erinnerte diese Hetzjagd ihn an seine Jugend.Doch so langsam merkte er wie seine Puste nachließ. Er war schon ein ganzes Stück zurückgefallen, und der schwere Mantel behinderte ihn zusätzlich. Sara schien unterdessen auf eine kleine Tür in der Mauer zuzusteuern. Na warte, so leicht kommst du mir nicht davon! Ein letztes Mal beschleunigte er seine Schritte, und setzte dazu an, Sara aufzuhalten, bevor sie im Gebäude verschwinden konnte. Er hatte noch Zeit für einen letzten verwunderten Blick, als er zu sehen glaubte wie sie im Laufen zu Jemanden sprach...
...bevor er in voller Fahrt gegen ein unsichtbares Hindernis rannte und auf den Boden geschleudert wurde. Benommen stand er auf und blickte Sara hinterher, wie sie in einem kleinen Gang verschwand. Nachdem er sich vorsichtig abgetastet hatte, sah er auf einmal in das ausdruckslose Gesicht dreier Dämonen, die sich vor ihm materialisiert hatten.
"Was soll dass?" fuhr er sie verärgert an.
"Du kannst hier nicht rein, Sterblicher!" dröhnte die schreckliche Stimme eines der Dämonen in seinem Kopf.
Allein dieser Satz reichte aus um ihn erneut in die Knie zu zwingen und mit noch schlimmeren Kopfschmerzen als zuvor aufzustehen.
"Wieso? Wer hat euch das befohlen?" entgegnete er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
"Wer uns das befohlen hat ist für dich nicht weiter von Belang, Sterblicher."
Einen Moment überlegte er ernsthaft, sich mit bloßen Händen auf diese drei Monster vor ihm zu stürzen, die ihm scheinbar ohne Grund den Weg versperrten.
"Davon würde ich Dir abraten Fremder."
Verblüfft blickte Seraphin den Dämon an, bis ihn trotz seiner Kopfschmerzen die Erkenntnis traf, das dieser ja auch seine Gedanken lesen konnte. Mit einem unterdrückten Fluch auf den Lippen beließ er es dann schließlich nur bei einem bösen Blick und kehrte seinen drei Widersachern den Rücken zu.
Er würde Sara schon wieder sehen, da war er sich sicher...
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| 06.01.2004 21:06 | #372 |
| Schattendämon |
Der Dämon stand in Meditates Zimmer und sah aus, als würde er schlafen. Die Magierin zog sich schnell die Kleider aus und schlüpfte in ihre Robe.
"Meditate, lass ihn, er wird nichts anrichten können. Wir werden Amydala nicht unbeschützt lassen. Sie ist zu unerfahren, um die Gefahr zu erkennen. Wir sind vor Ort und beobachten."
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| 06.01.2004 21:10 | #373 |
| meditate |
"ihr habt recht. ich muss das nicht tun. es ist unwichtig. es ist unbedeutend. ich freu mich lieber über die schöne kabale, die ich angezettelt habe. war ich nicht überzeugend?"
auf die frage konnte der dämon nicht antworten und er verblasste langsam.
"na toll. und dafür lass ich den armen jungen zappeln. naja, dann werd ich mal was vernünftiges mit dem angefangenen abend machen und endlich mal wieder den lavaturm aufsuchen."
die magierin griff sich ihren stab und war einen moment später verschwunden.
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| 06.01.2004 21:36 | #374 |
| Rhodgar |
Der junge Magus verspürte derzeit nichts. Keine Freude oder Trauer, keine Angst und auch keine Wut konnten sich in diesen Tagen an die Oberfläche seiner Gefühlswelt kämpfen. Zu frustrierend, zu vernichtend hatten ihn im Nachhinein die Worte des Soldaten Hilias getroffen, zu durcheinander war sein Innenleben, um noch einen klaren Gedanken fassen zu können.
Wortlos saß er vor den tänzelnden Flammenzungen, die wie um ihn zu verspotten immer wieder aus dem Kamin hervorschossen, um eine Sekunden später dann doch wieder vom Kern eingefangen zu werden.
Niemand befand sich in seiner Nähe. Sid war auf Beutezug, und wo seine Freunde geblieben waren, das wusste er nicht. So saß er alleine in seinem Zimmer, starrte unendlich lange auf ein und die gleiche Stelle.
Es schein, als wäre alles Denken des Magiers an eine andere Dimension gekettet, aus der er sich nicht so schnll befreien konnte...
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| 06.01.2004 21:42 | #375 |
| Amydala |
Amydala lies sich vor Tak auf den Tisch nieder so, dass sie ihm den Blick auf das Buch fast versperrte aber auch nur fast. Sie sah hatte ihre selbstkontrolle wiedergefunden und sah ihn grinsend an. "Du sagtest du hast die mächte befohlen die ich mir nicht vorstellen kann?" Amydala brach in schallendes gelächter aus. " Vielleicht hast du diese Kräfte wirklich besessen. Vielleicht waren sie wirklich stärker als ich es mir vorstellen kann. Doch ihr solltet wenigstens JETZT wissen , dass keine Macht beständig ist. Selbst die Mächte die ,die Grundfesten der Erde erschüttern können, sie fangen an sich abzufärben und zu schwinden. Ja ihre stärke versiegt irgendwann. " Die Magierin beugte sich herunter zu dem Mann "Wie war das Gefühl, als ihr spürtet dass eure Macht euch verlassen hat? Habt ihr versucht euch an sie zu hängen? Wart ihr verzweifelt als sie ein für alle mal fort waren? Und was wollt ihr mit diesem Buch? Wollt ihr eure alten Kräfte wiedererlangen oder gar neue noch stärkere finden nur um sie nie zu erreichen und wenn doch sie irgendwann wieder zu verlieren. " Diesmal beugte Amydala sich herunter bis zu Taks Ohr und sprach im flüsternden ton "Denn Beliar nimmt sich was ihm gehört und irgendwann gehörst du ihm." . Amydala lies sich wieder zurückgleiten "So. Und was ist von eurer Macht übrig geblieben? Ihr könnt vielleicht noch mit Schwert und Dolchen umgehn , doch das kann Sly mein Bruder auch. Vielleicht sogar besser als ihr. "
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| 06.01.2004 23:40 | #376 |
| Tak |
"Sly ist dein Bruder? Sieh an.", antwortete Tak kurz, ohne jedoch wirklich Interesse zu zeigen. Amydala sah ihn nur fragend an, was den Gildenlosen jedoch nicht zu einer Antwort auf die ungestellte, aber offensichtliche Frage, ob er Sly kenne, bewegen konnte. Stattdessen rutschte er ein wenig von der jungen Magierin weg und widmete sich den Seiten des Buches. Das Papier war alt und vergilbt, aber der Zustand des Werkes war gut genug, um es problemlos lesen zu können.
"Nichts ist endlos, sagtest du.", murmelte Tak plötzlich, ohne seinen Blick vom Buch abzuwenden, in dem er wohl gefunden hatte, was er suchte."Und du hast recht. Nur, ist das wirklich so.... schlecht, wie du es darzustellen versuchst? Nur wenn etwas endet, kann etwas neues daraus entstehen, und nur wenn nichts ewig ist, hat man überhaupt einen Grund, vorwärtszugehen und nicht für alle Zeiten an einem Fleck zu verharren. Man gewinnt etwas, um es wieder zu verlieren, doch in der Asche des Verlusts wächst die Saat der Zukunft."
Die Finger des Gildenlosen huschten über die mit tiefschwarzer Tinte verfassten Zeichen, seine Pupillen folgten ihnen. Plötzlich stockte er, ein zufriedenes Grinsen huschte über sein schmales Gesicht.
"Wenn Sly gut kämpfen kann, dann hat er das unter anderem mir zu verdanken.", warf er zusammenhanglos in den Raum, während er aus einer seiner Gürteltaschen ein paar Blätter Papier, eine Schreibfeder und ein Tintenfass zu Tage förderte, wobei letzteres sich zu seiner Enttäuschung als leer entpuppte. Ein besonders großes Problem war dies allerdings nicht für ihn, nach einem tiefen Schnitt in seinen linken Unterarm war der Tintenmangel behoben und er fing an, die Feder in sein eigenes Blut zu tauchen, um damit einige Zeichen und Formeln aus dem Buch sorgfältig zu übertragen...
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| 06.01.2004 23:54 | #377 |
| Amydala |
Amydala sah ihn schokiert an. "Du kennst Sly? " Sofort packte die Magierin den Mann und sah ihn tief in seine leblosen Augen und schüttelte ihn durch. "Weißt du wo er ist? Weißt du es?" Amydala musste die Tränen zurückhalten. Sie hatte eine Verbindung zu ihrem Bruder. Eine die man nicht beschreiben konnte. Sie spürte wenn er irgendwo war , sie konnte zwar nicht sagen wo aber sie wusste wenn er auf der Insel war. Amydala ließ von dem Mann ab und räuperte sich. Sie musste die Kontrolle behalten so wie ihr Bruder. "Im übrigen so lässt es sich wesentlich einfacher schreiben." Die Magierin zauberte ein Tintenfass aus dem Umhang und stellte es dem Mann hin. "Das sollte weniger auf deine Kosten gehen. " sagte sie lächelnd. "Woher kennst du meinen Bruder? "
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| 07.01.2004 00:18 | #378 |
| Tak |
Tak verdrehte etwas genervt die Augen, als Amydala ihn plötzlich ansprang und schüttelte. Als ob er nichts besseres zu tun hätte, als sich von irgendwelchen kleinen Mädchen durchschütteln zu lassen...
"Danke.", meinte er nur, als sie ihm das Tintenfass hinstellte und führte seine Aufzeichnungen fort. Die Frage, wo Sly sei, schien er nicht beantworten zu wollen. Amydala allerdings schien sich bereits daran gewöhnt zu haben, dass Tak die zeitpunkte, zu denen er Fragen beantwortete, etwas eigenwillig wählte. Und so wartete sie einfach ab, wobei sie eine gewisse Aufregung jedoch nicht ganz unterdrücken konnte.
Und ihr Warten wurde nach etwa einer halben Stunde auch belohnt."Ich kenne Sly, weil ich ihn ausgebildet habe.", meinte er trocken und vollendete seine Abschrift mit einem letzten, geschwungenen Federstrich. "Wo er jetzt ist, habe ich allerdings keine Ahnung. Vielleicht ist er ja schon längst tot."
Der Gildenlose achtete garnicht auf Amydala, er überflog nur noch einmal kurz das Geschriebene und schien mit selbigem zufrieden zu sein, woraufhin er die Blätter und die Schreibfeder wieder in seiner Tasche verstaute."Nun gut, ich habe was ich wollte. Einen schönen Tag noch."
Noch immer tat Tak so, als wäre Amydala Luft und wandte sich zum gehen...
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| 07.01.2004 00:25 | #379 |
| Amydala |
Doch die Magierin ließ nicht von ihm ab "Ich werde mit dir kommen." sagte sie. "Ich habe einfach dass gefühl , dass du wenn ich dir folge ich ihn wiedersehen werde. " Der Mann verdrehte verstört die Augen und machte sich dann auf den Weg und Amydala folgte ihm...
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| 07.01.2004 00:38 | #380 |
| Tak |
"Also gut, dann komm mit.", knurrte Tak. "Aber erwarte nicht, dass du lange überleben wirst, wenn du mir folgst. Und denk nicht, dass ich dir groß helfen werde, wenn dich ein paar ausgehungerte Wölfe anknabbern wollen. Und... Tu am besten so als ob du nicht existent wärst."
Ohne eine Erwiederung der Magierin abzuwarten, verließ Tak die Bibliothek und schlug den Weg zum Haupttor des Kastells ein. Wenn sie Glück hatte, war Amydala einigermaßen gerüstet für die winterliche Kälte in den wäldern Khorinis' - andernfalls würde er sich wohl nicht besonders lange mit ihr herumplagen müssen. Einen Moment lang fragte sich Tak, ob er ihr nicht einfach ein paar undert Meter vor dem Kastell die Kehle durchschneiden und sie am Wegrand verfaulen lassen sollte, verwarf diesen Gedanken allerdings wieder - obwohl er sich nicht so recht erklären konnte, warum.
Mittlerweile hatten sie das Kastelltor erreicht. Als es sich leise knarrend öffnete, brach klackend ein Eiszapfen hab und zersprang auf dem Marmorboden der Eingangshalle, ein kalter Windstoß nutzte den ihm gebotenen Durchgang und fuhr jaulend ins Kastell.
"Du weißt genausowenig wie dein Bruder, was du tust.", meinte Tak noch und schlug die Kapuze seines Mantels hoch, bevor er aus dem Kastell in die karge Winterlandschaft der Insel Khorinis trat. Amydala folgte ihm, und hinter ihnen verschlossen sich die Tore des dunklen Bauwerkes wieder...
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| 07.01.2004 00:38 | #381 |
| Renata |
Seit ein paar Sekunden schwebte Renatas Fingerknöchel nun schon vor dieser Tür, bereit, anzuklopfen. Dass der Bewohner dieses Zimmers dort war, bewies das gerade gehörte Stuhlrücken und eine hinter der Tür knarrende Bodendiele. Doch dann ließ sie die Hand unverrichteter Dinge wieder sinken. Vielleicht brauchte er einfach das Alleinsein, darum wollte sie nicht stören.
Ihr eigener Zorn war über Nacht fast gänzlich abgeebbt und hatte einer kalten, erschöpften Leere in ihr Platz gemacht. Eine traurige Leere, so wie krank sein oder wie nach einem schlimmen Schrecken oder einem schweren Verlust. Geblieben war Hass, ein Gefühl, das ihr in dieser Heftigkeit bisher fremd war, ausgerechnet ein Anhänger Innos hatte es sie gelehrt.
Immer noch hatte sie das Gefühl, dass die üblen Gerüche der Stadt und auch die Echos des Gehörten an ihr und ihren Kleidern hafteten, vielleicht ließen sie sich mit viel Wasser abwaschen. Weit weniger forsch als sonst durchquerte sie die Halle. Die Badestube war ihr Ziel. Dort wünschte sie sich den größten Zuber gefüllt, sehr heißes Wasser mit darin schwimmenden Blütenblättern und mit duftenden Badeölen versetzt. Ganz langsam glitt sie in diese flüssige Glut, bis ihr das wohlriechende Wasser bis zum Kinn stand, dann tauchte sie ganz unter, für ein paar Herzschläge lang aus dieser Welt verschwindend.
Ob man wohl unter Wasser reden konnte? Na, ging doch: “Blöbler Blibnnoblser” mochte sich das in etwa angehört haben, hätte jemand neben dem Badezuber gestanden. Aber da stand ja keiner.
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| 07.01.2004 00:39 | #382 |
| olirie |
Gut ausgeschlafen öffnete olirie seine Augen, schaute erst nach links, dann nach rechts, alles war, wie es sein sollte, niemand war in seinem Zimmer gewesen als er schlief, außer natürlich ihm selbst. Doch dem entsprechend kalt war es auch in dem Zimmer, es war ungeheizt. Unter der Bettdecke spürte der Priester diese Kälte nicht, doch dafür in seinem Gesicht um so mehr. Schnell sprang er aus seinem Bett, der Kälteschock vertrieb auch die letzte Müdigkeit aus seinem Körper. Eiligst zog er seine Schlafrobe aus und seine Priesterrobe über, danach verließ er sofort mit einer Gänsehaut sein Zimmer und musste feststellen, dass es selbst auf den Fluren des Kastells wärmer war.
Seine Schritte lenkten olirie zur Bibliothek. Als er durch das Portal trat, spürte er gleich, dass der Raum gut geheizt war, musste er ja eigendlich auch, schließlich bestand die Gefahr, dass die Bücher oder die Studierenden in der Bibliothek Kälteschaden nahmen.
Der Priester ging sofort zu den hohen Regalreihen auf der Suche nach dem richtigen Regal. Recht schnell stand er auch schon vor dem richtigen Regal. Es war das Regal für Lehrbücher aller art. Der Lehrmeister griff in das Regalbrett für die Magie Beliars und entnahm als erstes Die für Xalvina bestimmten Bücher. Die Lehrbücher für das Erschaffen einer Lichtkugel, die für das Wirken einer Schattenflamme und die für das Beschwören einer untoten Blutfliege. Als nächstes kamen die Bücher für Horaxedus an die Reihe. Es waren die Lehrbücher für das magische Verschließen, für das Beschwören eines Golems und für das Beschwören eines Schattenläuferskelettes.
Mit diesem doch recht hohen Stapel an Büchern, die zudem auch ein gutes Gewicht hatten, ging der Lehrmeister zu den Plätzen seiner neuen Schüler. Zu aller erst lieferte er Xalvinas Bücher ab. Er platzierte ein Buch über das Erschaffen einer Lichtkugel, ein Buch über das Wirken einer Schattenflamme und zwei Bücher über das Beschwören einer untoten Blutfliege auf ihrem Lesepult. Hinzu kam noch eine Nachricht an die Schülerin:
Hallo Xalvina,
ich hoffe, du hast dir die nächsten Wochen nicht allzu viel vorgenommen. Wenn doch solltest du wohl versuchen, es etwas zu verschieben, denn deine Ausbildung in den Künsten der Magie hat begonnen. Ich habe dir schonmal all deine Lehrbücher hier hingelegt. Für die Lichtkugel und die Schattenflamme hast du insgesamt eine Woche Zeit, doch nicht nur zum lesen, sondern auch für all deine praktischen Übungen. Für diese stehen dir die Übungsräume zur Verfügung. Für die Untote Blutfliege hast du eine Woche Zeit, ebenfalls sowohl zum lesen, als auch für die praktischen Übungen. Solltest du noch irgendwelche Fragen zu einem der Sprüche haben, die nicht durch die Bücher beantwortet werden, kannst du jederzeit einen der Magier fragen. Wenn alles so läuft, wie es laufen sollte, ist deine Prüfung in ca. zwei Wochen.
Viel Spaß beim lernen,
olirie
Mit den verbleibenden Büchern ging olirie zu Horaxedus' Lesepult und platzierte sie dort, es waren drei Bücher über das magische Verschließen, drei Bücher über das Beschwören eines Golems und drei Bücher über das Beschwören eines Schattenläuferskeletts. Auf diesen Stapel aus neun Bücher legte er auch dieses mal wieder eine Notiz:
Hallo Horaxedus,
es ist wieder soweit, die nächste Stufe der Magie Beliars wirst du nun erlernen dürfen. Ich habe dir drei Lehrbücher für das magische Verschließen rausgesucht. Um diesen Spruch zu erlernen hast du eine Woche Zeit, in dieser Woche musst du wie immer sowohl alle drei Bücher lesen, als auch praktische Übungnen durchführen. Für die Praktischen Übungen habe ich einen kleinen Tipp für dich: Trage immer eine Teleportrune bei dir, wenn du das magische Verschließen übst, denn wenn du dich einschließt und die Tür nicht mehr öffnen kannst, dann kannst du dich immernoch rausteleportieren und brauchst nicht zu verhungern. Von Außen kannst du ebenfalls jederzeit versuchen, den Zauber wieder aufzuheben und du kannst sowohl nochmal nachschlagen, als auch einen anderen Magier fragen. Die nächsten drei Bücher handeln über das Beschwören eines Golems. Auch für diese Beschwörung hast du nur eine Woche Zeit zum lesen und zum praktischen üben. Der letzte Spruch ist das Beschwören eines Schattenläuferskeletts, auch hierfür musst du in einer Woche drei Lehrbücher lesen und praktische Übungen durchführen. Wie immer stehen dir natürlich die Übungsräume für diese praktischen Übungen zur Verfügung. Also, immer dran denken, machs mit links.Viel Spaß beim lernen,
olirie
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| 07.01.2004 19:10 | #383 |
| Don-Esteban |
Nachdem der Magier aus seinem Glas geklettert war, trank er es bis auf den Grund aus und wischte sich dann von seiner Stirn, nur um von der Fingerspitze geschleudert zu werden und neben den ringförmigen Resten eines übergeschwappten bierhumpens aufzukommen. Nach kurzer, aber intensiver Unterhaltung verdampfte er und ging dann weiter, um den gewohnten Tagesablauf wieder aufzunehmen. Gespannt fragte er sich, was wohl als nächstes passiert war, als er sich gelangweilt mit dem Finger in seinem Weinglas rührend wiederfand.
Was ihn im Moment am meisten interessierte, war, warum die Wand hinter ihm, die nicht existierte, von allen anderen gesehen wurde, nur er hatte ihn verpasst, weil er nicht rechtzeitig von seinem Fall unsanft gebremst, kam er am Ande des Stuhlbeins auf dem Boden sammelten sich all die, denen es weiter oben wuchs recht chaotisch etwas schüttelte ihn an der Schulter.
›Es gibt Arbeit.‹
Benommen setzte sich der Schwarzmagier auf und hielt sich den brummenden Schädel. Der lange, weiße Bart glitt in schweren Bahnen durch seine Finger.»Ich muß mich unbedingt rasieren lassen.«
›Viertesstockwerksyndrom‹, hämmerte der Schattendämon, der geduldig neben ihm schwebte, in seinen Schädel.
»Was? Oh.« Dem Magier ging ein Licht auf.
Er erhob sich entgültig. Wenn ihn hier jemand in irgendeinem Gang auf der Erde sitzen sähe...
»Was gibts neues?«, fragte er nebenbei, während er schon auf dem Weg war. Auf dem Weg weg von hier weg, hin zu irgendeiner Stelle des Kastells, die ihm bekannt vorkam und von der aus er den Weg zu den Räumen fand, die er aufsuchen wollte. Als da waren Refektorium, Refektorium und vor allem das Refektorium.Der Dämon ratterte die ganze Liste herunter und nagelte die Notizzettel von innen gegen den Schädel des Magiers. Und zwar alle gleichzeitig.»Schüler? Neu? Ah, Azathot.« Der war aber nicht neu.
»Noch mehr? Renata. Klingt nach ner Frau«, stellte er überflüssigerweise fest. Der Schattendämon hielt es nicht für nötig, darauf zu antworten.»Sicher so eine Auserwählte des Herrn? Düster, ernst, natürlich ohne Vergangenheit, ungeheuer wichtig und überhaupt ganz einzigartig? Frauen halt. Nein? Na dann ist gut. In letzter Zeit sind anscheinend mehrere solche Leute hier aufgetaucht. Erhoffen sich wohl sonstwas... Keine Ahnung, was das soll«, brummte er unzufrieden. »Göttlicher Humor?«
Der Schattendämon antwortete auch darauf nicht.
»Also wo zum Henker bin ich hier eigentlich?« Bisher irrte er orientierungslos durch den Gang, den hin und wieder schmalere Gänge kreuzten. Bekannt kam ihm kein einziger davon vor.
»Noch mehr Lehrlinge?«, seufzte er dann.
»Nie gehört, den Namen. Rhodgar. Muß ich den kennen? In letzter Zeit wimmelts hier nur so vor Leuten. Hat die Staatsreligion gewechselt in Myrtana? Beten jetzt etwa alle zu Beliar? Schickt man die Paladine aus, um die letzten Innosanbeter zusammenzutreiben? Früher wußte man, im Kastell hatte man seine Ruhe, traf womöglich tagelang niemanden. Aber jetzt... wie im Taubenschlag.«Kopfschüttelnd stiefelte der Magier durch den Gang. »Moment. Ich glaub, das hier kenn ich.« Er war stehengeblieben. Der Dämon hinter ihm verharrte auf der Stelle.
»Genau, drittes Stockwerk. Alte Abstellkammer für fehlgeschlagene Experimente, Buchstabe K bis P.«
Er versank für kurze Zeit in alten Erinnerungen, während er in einen neuen Gang einbog. Jetzt wußte er endlich, wo er sich befand.
»Ahhh, weißt du noch? Der kataklysmische Defraktilator? Ein wahres Wunderwerk. Leider wäre auch ein Wunder nötig gewesen, in zum funktionieren zu bewegen. Oder der olfaktometrische Organisator.«
Eine durchaus interessante Idee. In der Theorie. Las sich auch wunderbar. Eines der wenigen Bücher der doch so riesigen Bibliothek, die von einem begabten Autoren verfasst waren, der nicht nur auf trockene Wissensvermitlung setzte, sondern vor allem auf Unterhaltung. Das war dann auch der Schwachpunkt: Leider nicht durchführbar, solange Gerüche und Termine nicht auf einer gemeinsamen Basis funktionierten.
»Oh, und dann der...« Er blieb wieder stehen.
»Ah, da vorn ist die Treppe. Wo waren wir stehengeblieben? Neue Lehrlinge. Azathot wird sicher schon begierig darauf warten, die ersten Sprüche endlich erfolgreich zur Anwendung zu bringen. Leuchtet er eigentlich wieder? Könnte viele Fackeln und Lichtspruchrollen sparen, der Junge.«
Die große Wendeltreppe war erreicht und bald stand der Magier in der Eingangshalle. Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Refektorium. Der Schattendämon war in einem der vielen Schatten zurückgeblieben und die letzten Schritte ging der Magier allein. Das Refektorium lag leer vor ihm. Und so konnte er sich ungestört dem hingeben, was er einen Monat lang vermisst hatte: Dem guten Essen. Und danach würde er eine Rasur genießen, wie sie nur eine von ihm beschworene perfekt mit dem Messer umgehende, äußerst atraktive Untote... Nun, was das Wort atraktiv anging, da mochte er einen etwas eigenen Geschmack haben. Nicht jeder fand verwesende Wunden an toten Körpern ansehnlich. Aber zumindest wirkten sie interessant. Wenn sie entsprechend arrangiert waren.
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| 08.01.2004 16:04 | #384 |
| Aylen |
Tage war sie herumgeirrt, vielleicht sogar Wochen oder Monate. Sie wußte nicht wo sie alles gewesen war. Alles verschwamm in ihrer Erinnerung, zerfloss zu einer großen, undurchdringlichen Masse, aus der keine Einzelheiten mehr zu entnehmen waren. Sie sah Wald vor sich, Bäume, Stämme, Äste. Alle hatten sie nach ihr gegriffen und sie in ihrem Wahn verfolgt. Sie musste verrückt geworden sein. Die Kälte und die Dunkelheit der Nacht hatten ihr Schauermärchen vorgespielt und ihr den Schweiß auf die Stirn getrieben. Sie hatte nicht mehr gewußt wer sie war, wo sie hingehörte und wie sie davon kam. Doch jetzt war es vor ihr. Hoch in den düsteren Himmel hinauf ragten die Türme des Kastells und riefen nach ihren Jüngern. Ein Lächeln erschien in Aylens Gesicht. Plötzlich wußte sie wieder dass sie auf dem richtigen Weg war. Ihr Zuhause. Es war nur noch wenig entfernt und wenn sie sich beeilte, würde sie bald vor den großen Toren der monströsen Eingangshalle stehen. Es galt nur noch den See zu umgehen und den Berg zu ersteigen.
Nicht sehr viel später erschien eine zerzauste Gestalt vor den beiden Skeletten. Ihre Robe war schmutzig und das Haar wirr. Kratzer säumten ihr blasses Gesicht und aus einer Wunde am Arm sickerte noch etwas Blut hervor. Doch sie war glücklich.
"Nun schau sie dir an, die törichte Dirn", rief es von oben."Wo mag sie gewesen sein?", erwiderte eine andere Stimme.
Aylen schaute hinauf zu den beiden Skeletten. "Lasst mich ein!""Warum?", fragte es zurück. Ein Kichern erklang.
"Weil."
"Weil? Das ist keine schöne Antwort", wieder dieses hässliche Kichern.Die junge Schwarzmagierin drückte heftig gegen das Tor, doch es bewegte sich natürlich kein Stück.
"Eiei, nicht so heftig junge Dame!", erscholl es streng von oben."Ihr sollt mich endlich reinlassen, ich hab wahrlich andere Sorgen als eure Scherzereien", rief Aylen ungeduldig hinauf.
Die beiden Skelette schauten sich an und klapperten mit den Schultern. Lautlos schwang das Tor auf.
Ohne ein weiteres Wort trat die Schwarzmagierin ein.
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| 08.01.2004 21:38 | #385 |
| Seraphin |
Es war Abend. Seraphin hatte sich gerade im Refektorium einen leckeren Wein gewünscht nachdem er ausgiebig gespeist hatte und diesen mit an seinen Studienplatz in der Bibliothek genommen. Nun saß er wiederum hier, mit dem Ziel, sein Wissen über den Zirkel wachsen zu lassen. Die Fackeln an den dunklen Steinquadern tauchten den riesigen Raum soweit es ging in ein flackerndes Licht, das sich jedoch irgendwann in der Unendlichkeit der Regalreihen verlor. Unbeständige Schatten huschten an den Wänden entlang, schienen ein eigenes Leben zu besitzen. Es war kein Laut zu hören...
Er war alleine und grübelte über dem riesigen Buchstapel der nur ein Teil der Werke enthielt, die über die Geschichte und Wirken des ZuX berichteten. Draußen heulte der Wind und ab und an war ein Zischen von den Kerzen neben ihm zu hören, wenn sich irgendein Docht in seiner Laune entschied, die allesumfassende Stille der Bibliothek für einen kurzen Augenblick zu stören. Nachdenklich nippte er kurz an seinem Wein, bevor er versuchte sich erneut auf die alte Schrift zu konzentrieren und der erhabenen Sprache alles Wissenswerte abzugewinnen, was er aus den teilweise sehr ausschweifenden Worten herauslesen konnte. Doch so sehr er es auch versuchte, es schien als ob sie mit einer Tinte geschrieben worden wären die sich weigerte in ihrer Form zu bleiben und standhaft daran festhielt, vor seinen Augen zu verschwimmen.Und irgendwie hatte er das Gefühl bei seinen Studien Abend für Abend im gleichen Maße etwas zu verlieren wie er an Wissen gewann.
Mit einem Seufzer lehnte er sich zurück und betrachtete die Kerzenstummel, die wieder ein bisschen kürzer geworden waren und sich als ewiges Standbild ausgehärteten Wachses verewigten, der in bizarren Formen von den eisernen Ständern tropfte...
Seraphin ließ seine Blicke durch den leeren Raum schweifen und starrte schließlich irgendwann wieder in das flackernde Licht der Kerze. Die Flamme tanzte hin und her und spiegelte sich in seinen dunklen, fast schwarzen Augen wider...kleine Staubkörner schwebten durch den hellen Schein der Fackeln bis sie schließlich wieder ins Dunkel hinfort irrten..
Die Zofe ging ihm nicht aus dem Kopf. Aufs Neue war sie ihm entwischt, nie konnte er sie lange genug festhalten um seine Fragen zu stellen. Und wieso hatten die Dämonen ihm den Weg versperrt und ihr nicht? Für einen Moment hatte er gedacht, sie hätte es ihnen aufgetragen, aber dann hätten sie ihm schließlich auch den Weg frei machen müssen...sie war ja auch nicht mehr als er...oder?
Vielleicht ist es ja ein Fluch...
dachte er mit einem leichten Schmunzeln, bevor er den Gedanken für einen Moment ernsthaft in Erwägung zog und das Lächeln auf seinen Zügen zu Eis erfror. An diesem Ort schien schließlich alles möglich.
Aber so schaurig das Kastell auch auf den ersten Blick aussah, er fühlte sich wohl hier, und dachte gar nicht mehr daran es jemals zu verlassen. Die Mauern, obwohl sie von Außen düster und drohend wirkten, versprachen doch im gleichen Maße Schutz und Sicherheit, auch wenn man manchmal ein anderes Gefühl hatte sobald man durch die langen dunklen Gänge Schritt. Vieles hier war seltsam, manches angsteinflößend, doch das Meiste wunderschön und einzigartig.Außerdem hatte er eine Menge nette Leute kennengelernt, deren Gegenwart er nicht mehr missen wollte, obwohl sie ihm gerade in den letzten Tagen sehr abhanden gekommen war. Sein Entschluss stand fest, er würde sich den Schwarzmagiern anschließen, koste es was es wolle....
Mit diesem Gedanken beugte er sich wieder nach vorne, suchte in dem Chaos der vergilbten Seiten seinen Ausgangspunkt und begann erneut entschlossen zu lesen. Der Weinkrug war mittlerweile leer, doch das hinderte Seraphin nicht daran sich Zeile für Zeile weiter durch die Geschichte des Zirkels zu arbeiten, während die Kerzen im Laufe der Nacht weiter runter brannten.
Der Vollmond schien hell durch die Fenster und tauchte die endlosen Reihen staubigen Wissens in sein mildes Licht, das stille Muster auf den dunklen Boden der Bibliothek zeichnete...
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| 08.01.2004 22:11 | #386 |
| Don-Esteban |
Wieder schritt der Magier - diesmal perfekt rasiert - durch die ihm so vertrauten Gänge, die das Kastell wie die Rühren eines Termitenbaus durchzogen. Überall hin führten sie und doch kannte keiner all ihre Ziele. Nie hatte jemand bis auf den letzten Gang herausgefunden, wo sie alle hinführten und welche Geheimnisse sich hinter all den unzähligen Türen an ihren Enden verbargen.Doch diese unwillkürliche architektonische Entsprechung der Unendlichkeit interessierte den Hohepriester im Moment nicht, weshalb er auch nicht darauf achtete. In unbekannte Bereiche des Kastells wollte er zur Zeit sowieso nicht vordringen. Viel mehr unterhielt er sich mit dem Schattendämon.»Wann hast du Azathot das letzte mal gesehen?«
Einige Schritte später: »Vor dreizehn Tagen? Nicht, daß er verschollen ist. Wir warten noch zwei Wochen und dann starten wir eine Suchexpedition. Vielleicht findet die ja nebenbei auch etwas bemerkenswertes.«
Daß der Magier vielleicht einfach nur seine Ruhe haben wollte, kam ihm nicht in den Sinn.
»Und dieser Rhodgar? Erzähl mir mehr.« (Die üblichen Kopfschmerzen, die zu einer Unterhaltung mit einem Dämonen gehörten, wie das Dotter zum Ei, spürte er mittlerweile fast gar nicht mehr - Eine Abstumpfung der Sinne, wie sie wohl jedem Schwarzmagier früher oder später einmal das Leben erleichtern würde.»Vor zwei Tagen? Schön und gut, aber ich wollte eigentlich etwas anderes hören? Ist er begabt?« Eines der Probleme im Umgang mit Dämonen: Ihr vollständiger Mangel an Instinkt.
»Wer ist er? Was führt ihn hierher? Und so weiter...«
Er hob die Arme, wie um seine Worte mit Gesten zu verdeutlichen.»Er ist ein Magier? Der Weg zum Kastell? Nichts weiter?«
Der Hohepriester seufzte. Es hatte wohl keinen Zweck. Doch dann schien ihm der Schattendämon doch noch einiges Wissenswertes über ihn zu erzählen.»In Khorinis? Einfach so? Und hat sich auch noch zu erkennen gegeben? Hat ihm Innos einen Schlag versetzt? Ich dachte, Schwarzmagier würden dort sofort eingekerkert? Scheinbar haben sich die Verhältnisse gewandelt. Interessant...Und weiter?«
Er ging eine Weile schweigend weiter, die Gedanken wurden ihm währenddessen vom Dämonen wie üblich ins Hirn gepresst - ob es wollte oder nicht.»Aachhh...« Eine abwertende Geste begleitete den Ausruf. »Was hatte er denn erwartet? Dumme Menschen unter sich. Die einen sind glücklich, weil sie anderen Schmerz zufügen dürfen und die anderen sind es ebenso, weil sie ihn empfangen dürfen. Das Rad der Einfältigkeit dreht sich unablässig. Man sollte sie nicht dabei stören, sondern sich lieber seinen eigenen Geschäften widmen.«Er lauschte weiter.
»Und diese Renata war auch dabei? Und sie fanden es schrecklich? Was machen sie denn dann im Kastell, wenn sie schon bei ein bisschen Blut fast ohnmächtig zusammensinken?«
Wieder herrschte einige Zeit Stille, nur die Schritte der Stiefel des Magiers hallten durch die Flure, deren Boden hier nicht mit dem weichen roten Teppich belegt war, der in anderen Teilen des Kastells so verschwenderisch benutzt worden war. Hin und wieder vernahm man außerdem noch ein leises schleifendes Geräusch, das immer dann die Stille vertrieb, wenn der Hall der Schritte leiser wurde. Es rührte vom schuppigen Schwanz des Dämons her, der in unregelmäßigen Bewegungen über den Boden schleifte. Ein Schnaufen und das Flappen der großen ledrigen Schwingen komplettierten das Geräuschszenario.
»Und natürlich war der so edel Gerettete nicht dankbar darüber, nehm ich an? Ja, natürlich nicht... wer läßt sich schon von einem Schwarzmagier helfen - jedenfalls keiner von diesen verblendeten Einfaltspinseln aus der Stadtwache. Und später werden daraus diese ebenso hochnäsigen wie dummen Paladine. Ja, es klappt fabelhaft. Für Nachwuchs für des Königs willfährige Waffenfuchtler ist immer gesorgt. Selbst jetzt, wo es so schlecht wie nicht seit Menschengedenken steht, finden sich noch neue Dummköpfe.
Ach, was red ich...«
Er ließ sich den Rest der Geschichte in den Schädel hämmern.»Fast um gebracht... was für Narren. Alle beide. Während sich der eine freiwillig Gewalt antun läßt, aber dem, der Mitleid mit ihm hatte, haßt, will der andere den töten, den er eben noch verteidigte...
Ich sage dir, die Welt ist ein Tollhaus. Und wir sind unsere eigenen Wärter.«Dann lachte er auf.
»Er hat die Robe verabscheut, die angeblich mit so viel Blut erkauft wurde und hat doch selber am Vortag seine rote Rüstung mit seinem eigenen Blut erkauft? Was hätte er wohl gesagt, wenn er erfahren hätte, daß jede Robe nur für einen Magier angefertigt wird?
Hihi... hat er das tatsächlich gesagt? Nackt durch die Wälder treiben? Was für ein Einfaltspinsel...«
Während er noch kicherte, erreichten sie das Ziel, das der Magier angesteuert hatte. Eine schwarze Tür ragte vor ihnen empor, umrahmt von fein ziselierten Zargen aus Porphyr oder irgendeinem anderen harten Gestein, daß schon allein durch seine Beständigkeit den angeblichen Hochmut des Kastells auszudrücken schien - es war wohl für ewig gedacht, um selbst der Zeit zu trotzen. Und diese Tür verschloß schlicht und einfach den Zugang zum Labor des Magiers. Der Schattendämon hatte sich zurückgezogen und so widmete sich der Magier dem Öffnen des magischen Schlosses, das jeden anderen zuverlässig vor dem Eindringen bewahrte.
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| 09.01.2004 02:32 | #387 |
| HoraXeduS |
Horaxedus betrat die Biobliothek lächelnd. Der Tagesablauf des Magiers hatte ihn seit längerem zwischen zwei Orten des Kastells plaziert: Refektorium und Lesesaal. Hin und wieder ein kleiner Abstecher in den Innenhof, als frischluftige Abwechslung, dann war der gelehrige Trott stets fortgesetzt worden.
Ein lautes, kehliges Lachen entfuhr dem Glasmacher, als er auf seinem Studiertisch eine erhebliche Ansammlung bislang unbekannter Werke entdeckte. "olirie, alter Haudegen!" grinste Horaxedus und hob erneut zu wahrhaft ungehörigem Gelächter an. Was hatte der Lehrmeister sich nun wieder einfallen lassen? Genügte es nicht, dass Horaxedus dem Schwertfisch auf die Spur zu kommen suchte? Musste Beliar ausgerechnet jetzt einen seiner Lehrer nach dem Glasmacher schicken, magische Erkenntnis unter die Gläubigen zu bringen?
Nun denn, dem Magier sollte es erst einmal recht sein. Nicht viele Erkenntnisse hatte sein Studium hervorgebracht: Der Geheimzirkel des Schwertfischs, Worgo und weitere Mannen, sie verwischten ihre Spuren, so gut sie konnten, und sie konnten es gut. Warum also nicht eine Pause für den Jäger, eine Pause ausgefüllt von... Horaxedus hob den äußersten der kleinen Bücherstapel sanft an: ...magischem Verschließen??!
Wie hilfreich konnte es einem Magier sein, den Inhalt einer Kammer oder sonst eines jeden räumlichen Dingsbums für jedermann unzugänglich aufzubewahren? Der Schwarzmagier überlegte ein Weilchen, welche seiner Gedanken, welch Teil seiner spärlichen Habe er den Zugriff Unbefugter dauerhaft entziehen wollen würde, so er die Kunst magischen Verschlusses beherrschte: da war dieser Scavengerflügel, den er seit Wochen, gar Monaten in seinem Bündel transportierte.
Verschließen, verschließen.
Nicht lang fackeln,
sondern schießen.
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| 09.01.2004 15:31 | #388 |
| meditate |
die luft über dem pentagramm begann zu flirren und es schien, als würde die luft in ein dunkles vakuum gesogen, welches sich im zentrum des pentagramms bildete. mit einem leisen fauchen wurde dann auch das licht immer dunkler und schien in schlieren zum pentagramm hin zu fliehen. als wolle etwas im pentagramm alles in sich saugen, was zum leben nötig war.
als sich in der luft über dem pentagramm ein dunkler umriss abzeichnete, war klar, wer sich dort gerade wieder einfand: es war die magierin meditate, die etliches an gepäck mit sich führte. sie hatte aus dem lavaturm ihr laborinventar mitgebracht.
mit weit ausgebreiteten armen hatte sie alles umfangen, um nichts im nirgendwo des teleportierens zu verlieren.
den dämonen, die sie empfingen gab sie leise anweisungen, die sachen in ihr labor zu schaffen. dann schüttelte sie ihre prachtvolle robe aus und wandte sich dem steinernen vabun zu
"ich hab das tier entfernt, du wirst keinen gefährten mehr bekommen. ich hoffe, ich hab dich damit besänftigt. irgendwann werd ich auch wieder in den eisgarten gehen und die befreiuung für dich holen. irgendwann."
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| 09.01.2004 16:06 | #389 |
| Seraphin |
Seraphin war heute wieder sehr spät aufgestanden, nachdem er gestern bis tief in der Nacht über den Büchern gegrübelt hatte. Irgendwann jedoch lies seine Konzentration nach, und die Buchstaben schienen vor seinen Augen zu verschwimmen, keine sinnvollen Worte mehr zu bilden. Außerdem spürte er eine seltsame Leere in sich, gepaart mit einer tiefgreifenden Erschöpfung, die irgendwie nicht nur allein von seinen langen Studien herrühren konnte. Er fiel wie ein Stein in sein Bett und schlief traumlos bis heute Morgen, ja schon eher Mittag.
Nun saß er in seinem Bett und streckte schlaftrunken seine Arme aus, um sich dann mit einem kolossalen Gähnen aus den Laken zu befreien. Ein bisschen Wasser aus dem Waschzuber vertrieb endgültig die letzte Müdigkeit und hauchte seinem schlaftrunkenen Geist neue Frische ein. Nachdem er sich angekleidet hatte, verließ er ausgeruht und voller Tatendrang das Gästezimmer. Sein Magen knurrte unter lautem Protest über die Lange Enthaltsamkeit seines Herrn, und Seraphin nahm sich vor zunächst ein ordentliches Mal im Refektorium zu sich zu nehmen.
Mal Sehen was der Tag sonst noch bringen würde...
Fröhlich trat er auf den Gang hinaus, und auch die düsteren Mauern des Kastells konnten seine gute Laune nicht mindern. Er folgte dem langen Flur, ersparte sich den Blick auf die seltsamen Bilder und ging in Richtung Refektorium, in freudiger Erwartung auf ein gutes Frühstück. Der schwarze Stein schimmerte irgendwie besonders Dunkel, vielleicht freute sich das Gemäuer auf seine Weise über den hellen Vollmond, der die Formen des Kastells in der gestrigen Nacht mit seinem silbrigen Licht überzogen hatte. Seltsam war dieser Ort....
Schließlich sah er wie der Flur sich am ende zur großen Eingangshalle hin öffnete. Doch was war das? Für einen kurzen Moment bebte der Boden, und die Linien des riesigen Pentagramm's in der Mitte des großen Saals leuchteten in einem dunklen Rot, und es schien als würde dort irgendetwas aus der Mitte erscheinen ? Das musste der berühmte Teleport-Zauber sein, von dem ihm Rhodgar bereits berichtet hatte, und zu dessem Zweck das Pentagramm eigens erschaffen ward. Jetzt konnte er die Umrisse einer Person erkennen.
Interessiert beschleunigte er seine Schritte...
Schließlich kam er schon fast aus dem Gang gestürmt, und blieb, ein bisschen aus der Puste vor der Person stehen, die sich so plötzlich in sein Blickfeld teleportiert hatte. War er schon bemerkt worden? Vorsichtig näherte er sich, während sein Atem wieder in den gewohnten Rythmus fand. Mittlerweile hatte er erkannt das es eine Frau sein musste die da mit dem rücken zu ihm gewandt vor ihm stand...
Neugierig betrachtete er den langen schwarzen Mantel der ihr edel über den Rücken hing, darunter schien sie ein blaues Kleid zu tragen...
Aber was...?
... erschrocken und verwirrt erkannten seine Augen den langen Stab mit dem durchsichtigen Kristall an der Spitze, und blieben schließlich an den glatten braunen Haaren hängen, die schön über die Schulter fielen...
Das konnte doch nicht...
... jetzt hatte sie ihn bemerkt und drehte sich mit einem Ruck um....
Sara?!
Die feinen Züge... das schöne Haar... die zierliche Gestalt, und die klaren schönen Augen, die ihn jetzt erschrocken, fast hilflos anblickten...
"Aber...aber...was..." stammelte er...
Auf einmal schien es ihm als ob die Gewaltigen Mauern des Kastells langsam immer näher zusammanrückten, ihn für immer gefangen halten und seinen mickrigen Geist für die närrische Blindheit strafen wollten, die er an den Tag gelegt hatte...
Tausend Stimmen schrien auf ihn ein, Gedanken fügten sich zu einem Ganzen, Schleier zerissen und gaben ein Wissen preis, das ihn jetzt wie in Trance dastehen ließ...
"...Meditate?..."
flüsterte er fassungslos in die unendliche Weite des Saals...
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| 09.01.2004 16:50 | #390 |
| meditate |
das, was meditate schon lange nicht mehr passiert war, passierte jetzt. ihr stieg das blut in den kopf und sie fühlte sich auf einmal siedend heiß an. der junge hatte sie erkannt. er guckte sara an und sah meditate.
was nun?
am besten sturmangriff nach vorn. das wollte sie doch sehn, ob sie den knaben nicht noch ein bisschen bluffen konnte.
"ja ich bin meditate. wie ich sehe, hast du dich gut erholt und deine wunden sind offensichtlich geheilt. ich wusste nicht, dass ich so schrecklich aussehe. du starrst mich an wie einen geist. ich bin zwar vielleicht nicht wirklich ansehnlich, aber ich bin die hohepriesterin des zux. kann es sein, dass ich dir in deinen albträumen begegnet bin?"
meditate hatte schnell ihre fassung wieder gewonnen und schritt auf den jungen zu.
"du kannst mir tragen helfen."
damit übergab sie ihm eine der beiden schatullen, in denen sie ihre reagenzien trug.
"ich will das ins labor bringen. dabei kannst du mir erzählen, was dich bei meinem anblick so erschreckt hat."
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| 09.01.2004 18:09 | #391 |
| Seraphin |
Wie gelähmt starrte er auf Sara... Meditate...
Er wusste nichts mehr, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Alles schien sich in seinem Kopf zusammenzufügen, die Antworten auf alle seine Fragen, doch sein Geist wehrte sich verbissen...
Und wenn es nicht stimmte? Was, wenn seine Augen ihm einen Streich spielten? Vielleicht...
"Ja ich bin Meditate. Wie ich sehe, hast du dich gut erholt und deine Wunden sind offensichtlich geheilt. Ich wusste nicht, dass ich so schrecklich aussehe. Du starrst mich an wie einen Geist. Ich bin zwar vielleicht nicht wirklich ansehnlich, aber ich bin die Hohepriesterin des ZuX. Kann es sein, dass ich dir in deinen Albträumen begegnet bin?"
hallte ihre Stimme jetzt durch die Stille des Saals...
Was war das? Für einen Moment... einen kurzen Augenblick hatte er Unsicherheit in ihren Augen gelesen... Schrecken... Verwunderung... Hilflosigkeit...aber was sagte sie da? Nicht wirklich ansehnlich? Natürlich war sie ansehnlich, ihre wunderbaren klaren Augen blickten ihn immer noch an, die edlen Züge gefasst, keine Spur mehr von Schwäche oder Unentschlossenheit... sie war schön... wie immer...aber war sie es denn überhaupt? Sie glich Sara wie eine Schwester... die selbe Kleidung wie damals auf dem Marktplatz...? Aber da wo sonst ein hübsches, warmes Lächeln ihr Gesicht zierte, schien jetzt kein Platz mehr für eben jenes zu sein... Alles was er sah war... Unantastbarkeit... gepaart mit dem allesdurchdringenden Gefühl von Macht... dasselbe, was er gespürt hatte als er sie das erste Mal auf dem Markt von Khorinis gesehen hatte, nur noch viel stärker...präsenter...
Und wenn sie doch nicht Sara war? Wenn er wirklich der Hohepriesterin des ZuX gegenüberstand, und keiner kleinen Zofe? Oder wenn Sara die Hohepriesterin war?! Oder...
... seine Gedanken brachen ab. Das konnte alles gar nicht wahr sein. Er musste sich irren. Andererseits... so eine Ähnlichkeit konnte kein Zufall sein! Immer noch starrte er sie an, ihre Augen...Aber alles was er in ihnen lesen konnte war... Kälte...?! Nie hätte er gedacht das es sowas dort erblicken würde... wenn es denn ihre waren...
"Du kannst mir tragen helfen."
entgegnete sie jetzt, keine Spur von Freundlichkeit, es klang als hätte sie ihn noch nie gesehen... und wenn es so war?
"Ich will das ins Labor bringen. Dabei kannst du mir erzählen, was dich bei meinem Anblick so erschreckt hat."
sie drückte ihm eine Schatulle in die Hand, drehte sich um, und schritt los in Richtung der Labors...
Viel zu verdattert um zu antworten starrte er ihr nach...dann endlich kämpften sich die Worte durch seinen verstörten Geist, und mit einem Ruck setzte er sich hastig in Bewegung um den Vorsprung, den sie mittlerweile hatte, wieder zu verkleinern.
Aber es würde alles erklären. Die Skelette die er gesehen hatte, kurz bevor er sein Bewusstsein verlor, die edle Kleidung, den Stab...natürlich, das ihm das noch nicht aufgefallen war... wieso sollte eine Zofe einen Stab tragen, wie ihn sonst nur die Magier besaßen? Aber wenn das stimmte... dann hätte sie sich doch alleine schützen können...oder teleportieren...das durfte nicht sein... dann hätte sie mit seinem Leben gespielt?! Aber...
erschrocken sah er auf...
Der lange Mantel, der ihre zierliche Figur umhüllte schwankte beim Laufen... die Schritte hallten vielfach zurückgeworfen von den Wänden durch die Gänge... Bildete er es sich nur ein, oder hatte sie gerade kurz über die Schulter geblickt? Selbst wenn hatte sie sich schnell wieder in der Gewalt, ihr Kopf war nach vorne gerichtet, kein Anzeichen von Interesse oder als ob sie überhaupt darauf achten würde das er hinter ihr lief...
Doch wenn sie wirklich Meditate, die Hohepriesterin des Kastells war, dann hatte er es doch auch ihren heilenden Kräften zu verdanken, das er überhaupt noch lebte? Dann war sie es die ihn gerettet hatte? Sein Kopf fühlte sich an als wolle er jeden Moment auseinanderspringen...langsam, langsam ergab alles einen Sinn, doch das wäre einfach zu fantastisch...
Die Dämonen... sie hatte zu Ihnen gesprochen, kurz bevor sie ihm den Weg versperrten...es passte alles...
Aber warum? Wenn sie tatsächlich Hohepriesterin war, die höchste Frau des Zirkels, warum tat sie so etwas? Sie hatte doch alles was sie sich wünschen konnte?
Plötzlich verlangsamte sie ihre Schritte, bis sie schließlich endgültig vor einer, aus schweren Holzbohlen gezimmerten Tür stehen blieb...
"Wir sind da."
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| 09.01.2004 18:36 | #392 |
| meditate |
meditate trug die schatulle vor sich her und setzte sie auf dem tisch im labor ab.
"stell deine schatulle auch schnell hier hin. du siehst ganz blass aus. ich hoffe mal, dich erschreckt nicht, was du hier siehst. aber das ist nun mal das labor der heilerin, da ist nicht alles so appetitlich."
dann schob sie ihm schnell einen hocker hin, damit er sich darauf niederlassen konnte.
"du hast sara kennen gelernt oder? sie kann mir manchmal sehr ähnlich sehen. das entwickelt sich so, wenn man im dienste einer magierin steht. und du hast dich in sie verliebt? du siehst jedenfalls so aus. kann aber auch sein, ich irre mich. ich kenn mich mit den normalen sachen der normalen menschen nicht mehr so richtig aus.
auf jeden fall hast du ihr wohl das leben gerettet und dafür sollte ich dir dankbar sein. unser zirkel hat sich ja wohl schon als dankbar erwieden, wie ich sehen kann, bist du in unsere reihen aufgenommen worden.
übrigens hatte das kastell schon bei deiner begegnung im minental eine schützende hand über dir. dir wäre sicher nichts passiert, vielleicht sollte ja auch alles so kommen. auf diese weise sollte unser meister dich wohl prüfen. ich denke mal, es war deine bewährung. du scheinst edelmütig, tapfer und selbstlos, obwohl du es nicht übertreiben solltest.
die diener unseres meisters dienen ihm nämlich nicht, wenn sie so schnell wie möglich zu ihm heimkehren. wir haben eine aufgabe und die sollten wir schon erfüllen. also schütze dein leben in zukunft und setz es nicht leichtfertig aufs spiel."
meditate drehte schnell ihr gesicht weg, damit der serahin nicht sehen konnte, wie schon wieder der mutwillen in ihren augen blitzte.
"und nun sag schon, ob dir sara gefällt? ich bin eine frau und ich bin neugierig!"
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| 09.01.2004 19:32 | #393 |
| Seraphin |
Seraphin ließ sich auf dem Hocker nieder und blickte die Priesterin, immer noch etwas durcheinander, interessiert an. Was hatte sie gesagt? Sara kann ihr manchmal sehr ähnlich sehen? Wenn er er nicht besser wüsste würde er sagen sie könnten Schwestern sein. Sie hatte die gleiche Art zu reden, sich zu bewegen.... scheinbar hatte die kleine Zofe ihr eine Menge erzählt, jedenfalls wusste sie sehr gut über ihre Anreise und alles weitere Bescheid. Aber...ihm schwirrte der Kopf... wieso spürte er denn jetzt das gleiche warme Gefühl, wenn er Meditate ansah? Sie hatte sich ebenfalls gesetzt, und die Kälte aus ihrem Blick schien langsam zu schwinden, während sie erzählte...
"...wir schon erfüllen. Also schütze dein Leben in Zukunft und setz es nicht leichtfertig aufs Spiel."
Sie hatte geendet und nahm einen kleinen Schluck aus dem Weinkrug den sie sich schnell von einem der Dämonen hatte bringen lassen. Auch Seraphin hatte einen Wein neben sich stehen, war aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen von ihm zu kosten, zu wichtig waren die Dinge die die Priesterin ihm preisgab, zu schön ihre Stimme... ...die genau wie Sara's klang...
Erst jetzt bemerkte Seraphin wie ungeniert er sie betrachtete, und das wohl schon längere Zeit. Hastig senkte er den Blick. Als er ihn wieder hob sah er genau in die klaren braunen Augen der Priesterin. Scheinbar willkürlich wandte sie den Kopf zur Seite um einen weiteren Schluck Wein zu genießen, doch meinte er deutlich ein Aufblitzen in ihrem Blick bemerkt zu haben...
"Und nun sag schon, ob dir Sara gefällt? Ich bin eine Frau und ich bin neugierig!"
Etwas verdattert schaute er die Hohepriesterin an. Ziemte sich das denn? Neugierig auf solche Dinge in solch einer Position? Diese schien jedoch ganz plötzlich mit dem steinernen Muster des Bodens beschäftigt zu sein, und erwiederte nichts auf seinen fragenden Gesichtsausdruck. Etwas unsicher begann er zu erzählen...
"Also gut. Das meiste scheint euch Sara ja bereits erzählt zu haben..."
...als er ansetzte streifte ihn aufeinmal ein interessierter Blick aus den klaren Braunen Augen der Priesterin...
Sie hatte gefragt ob er sie lieben würde...
"Ich weiß nicht was ich für sie empfinde... ich weiß nur das sie es war, die mich zu diesem wunderbaren Ort hier geführt hat, und...ich glaube ja, dafür liebe ich sie... sie hat mich wieder Lachen gelehrt, und damals bei den Pyramiden... im Schneesturm... wollte ich sie nicht verlieren, ich wusste nicht wieso, aber..."
er unterbrach sich selbst, als die Erinnerung an die Templer zurückkehrte...
"...ich hätte es nicht ertragen, wenn ihr etwas passiert wäre. Das hätte ich mir nie verziehen, denn ich wusste um die Gerüchte im Sumpflager, und habe sie damit unwissend fast ins Verderben geführt..."
war da etwas in den Augen der Hohepriesterin zu sehen...?
"...außerdem war sie es, die mich hier im Kastell den Leuten vom Zirkel vorgestellt hat...mir geholfen hat...und mit Verlaub...entschuldigt meine Unverblümtheit..."
jetzt glaubte er wirklich etwas in ihrem Blick zu erkennen...
"...nun ja...wie soll ich sagen...ähem... ich denke selbst die Augen eures dunklen Meisters wären von ihrer Schönheit geblendet, so dass er es sich zweimal überlegte bevor er sie tatsächlich in sein Reich riefe...denn alle anderen Götter würden ihn strafen, wenn er sie für sich allein beanspruchte..."
...ein Schmunzeln in den feinen Zügen...?
Und auch um euch würden die Götter kämpfen...
...fügte er in Gedanken hinzu, als sie ihn anblickte und wieder dieses Gefühl in ihm aufstieg...
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| 09.01.2004 19:43 | #394 |
| meditate |
also ... jetzt musste meditate aber doch schlucken. der junge war ja wirklich verliebt? damit erreichte die kleine kabale eine andere dimension, sie musste das unbedingt beenden. meditate konnte sich nun wirklich keine gefühle leisten.
"ich würd deinen gefühlen in der sache nicht trauen. was ist, wenn sara nur ein dämon ist oder gar ein mythos? wenn sie gar nicht existiert? schlag dir das mädchen aus dem kopf. es ist sicher nichts für dich.
werde glücklich hier im kreis der schwarzmagier und such dir ein nettes mädchen aus der stadt, ich habe viele schöne dort auf dem markt gesehn."
plötzlich hatte es meditate sehr eilig. sie stand auf und reichte seraphin die hand
"ich muss mich verabschieden. ich hab zu tun,"
irgendwie tat ihr der junge leid und irgendwie tat sie sich auch selbst leid und aus irgendeinem grund tat es ihr sogar weh, die hans wieder loszulassen.
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| 09.01.2004 20:32 | #395 |
| Seraphin |
Plötzlich veränderte sich etwas im Blick Meditates und mit einem Male kehrte die Kalte Maske zurück, das Lächeln erfror zu Eis und verschwand endgültig. Die Priesterin erhob sich und Seraphin tat es ihr etwas erschrocken gleich. Hatte er was Falsches gesagt? War seine Beschreibung doch zu unverschämt? Unsicher betrachtete er die zierliche Gestalt der Frau, die den jetzt geleerten Weinkrug auf die massiven Bohlen des Tisches stellte und langsam auf ihn zu schritt...
"Ich würd deinen Gefühlen in der Sache nicht trauen. Was ist, wenn Sara nur ein Dämon ist oder gar ein Mythos? Wenn sie gar nicht existiert? Schlag dir das Mädchen aus dem Kopf. Es ist sicher nichts für dich."
Wie konnte sie so etwas sagen...? Warum? Sara ein Dämon? Mythos? Verwirrt blickte er sie an...
"Ich muss mich verabschieden. Ich hab zu tun."
mit diesem knappen Worten gab sie ihm die Hand und schob sich an ihm vorbei Richtung Tür. Aber Seraphin ließ sie nicht gehen, er hielt ihre Hand noch fest... denn jetzt endlich hatte er verstanden.
"Sara...?"
Er schaute sie an...
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| 09.01.2004 20:51 | #396 |
| meditate |
diese augen ... zum versinken!
meditate war versucht ... einen moment ... sich einfach nicht mehr um ihren hohen rang zu kümmern und zu tun, was ihr herz gern wollte. aber nur einen moment.
dann riss sie die hand aus seiner und wollte sich losreißen. aber plötzlich fanden ihre lippen ganz allein einen etwas ungewöhnlichen weg für eine hohepriesterin. sie senkten sich einen moment auf die lippen des lehrlings und kosteten von einer süße, die es eigentlich nur noch in träumen gab.
"leb wohl und viel glück hier bei uns."
dann riss sie sich los und verschwand mit sehr schnellen schritten den gang entlang.
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| 09.01.2004 21:21 | #397 |
| Seraphin |
Schweigend sah er ihr hinterher.... die Hand auf dem Mund, und mit dem Wunsch die Zeit für immer anzuhalten....
Als ihre Schritte verklungen waren, drehte auch er sich um und ging langsam und bedächtig den Gang entlang. Die Fragen waren beantwortet...zurück blieb nur Leere... und das süße Gefühl sanfter Lippen, das wie ein Hauch davon schwebte...
Die Schritte des Lehrlings hallten leise in die Unendlichkeit des Kastells...
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| 09.01.2004 21:32 | #398 |
| Rhodgar |
Diesen Abend flatterte die Finsternis durch den Gang des ersten Stockwerks, Fackeln begannen zu flimmern, fingen sich jedoch schnell wieder. Wie von einem Hauch von Kälte berührt tanzten sie, tanzten dass sich auf der Wand kleine Lichtspielchen abzeichneten, lustig springende Schatten wanderten den kühlen Stein entlang.
Gerade war ein Mann aus einer Tür getreten, und tat nun die ersten Schritte seit ungefähr einer Woche. Sein Körper, wohlgemerkt, sein Körper schritt zum ersten Mal wieder auf festem Boden entlang. Seine Seele jedoch hatte in der letzten Zeit eine weitere Entfernung zurückgelegt, als mancher Menschen Seelen in deren gesamten Leben.
Ein großer Strudel vor ihm, in grünem und saphirblauen Licht erstrahlend, gespeist durch aberhunderte von Kristallen, so hell, dass es nötig war die Augen zu verdecken. Doch konnte Rhodgar keine Arme kontrollieren, mit denen er seine Sicht hätte verdunkeln können. Überhaupt, abgesehen von dem Sog, der ihn immer weiter hinein in die Bewegungen zog, hatte er keine materielle Gelegenheit, sich zu bewegen. Und doch ging, nein schwebte er vorwärts, die Richtung mit seinen Gedanken kontrollierend. So unwirklich, doch so nahe, so real erschien ihm dies alles. Und immer weiter hinein ins Zentrum der Schwingungen ging es mit ihm, bis er schließlich ohne Geräusch in eine neue Welt eintauchte, und diese neue Welt war nun wirklich das Größte, Erstaunlichste und Abstrakteste was ihm je vor die Linsen gekommen war. Strudel in allen nur erdenklichen Farben, Formen und Erscheinungen schienen durch die Luft zu schweben. Nein, es gab keine Luft, er brauchte nicht atmen. Wofür auch, war er doch eine Art körperloses Gespenst, auf der Suche nach Antworten, ohne Leib. Auf unerklärliche Weise schienen diese Bilder in sein Bewusstsein geschossen zu kommen, dem jungen Magier war nicht im Entferntesten klar, ob dies nun Traum oder nicht war, Realität oder Einbildung. Vermutlich eine Mischung aus beidem...
All zuviel Zeit blieb dem Geweihten Beliar´s allerdings nicht, um dieses Wunderwerk aus Fantasie und tatsächlicher Wahrnehmung zu bestaunen, denn er näherte sich etwas, einer Art Brücke, um es in Worte zu fassen. Zu sehen war sie als ein einfaches Holzgebilde über einen dampfenden Fluss voller brennendem Öl gebaut. Jedoch konnte er sie spüren, er konnte deutlich fühlen wie er sich auf einen Umschwung in seinem bisher gefristeten Dasein zu bewegte. Diese Brücke bedeutete Veränderung, für sein Leben, seinen Geist... sein Umfeld. Rhodgar´s Geist schreckte zurück. Woher konnte er das alles wissen? Alleine durch seine sinnliche Wahrnehmung war all dies unmöglich zu vernehmen, es war wie ein Blick in eine ferne (oder nahe?) Zukunft, seine Zukunft? Gewiss. Denn welchen Sinn hätte ein Blick in anderer Menschen Zukunft für ihn? Doch die zentrale Frage, die er sich nun stellte lautete: Weshalb? Wieso? Warum war dies gerade ihm passiert? Eine göttliche Gabe, oder nur glückliche Fügung? Absicht oder Zufall? Wessen Absicht oder Zufall? Wer hatte wohl einen Vorteil davon, Rhodgar solch... hirnrissige Erlebnisse durchleben zu lassen?
Fest stand, es musste etwas paranormales, etwas übernatürliches sein. Doch wessen macht konnte ihn nur derart eeinflussen? Die einzige höhere Kraft, der er sich verschrieben hatte und der er mit ganzem Herzen unterstand, war die Beliar´s. Doch wieder keimte die Frage nach dem Weshalb auf. Und wieder leiß sich keine Antwort finden. Die Wege des großen Meisters waren wohl unergründlich, zumindest für Rhodgar.
Doch um zu begreifen, zu verstehen, musste zunächst diese Hürde in Form dieser eigenartigen Brücke passiert werden. Der junge Mann, zumindest der Teil von ihm der sich in dieser verrückten Dimension aufhielt, hatte mittlerweile aufgehört sich darüber zu wundern, weshalb die hölzernen Stützpfeiler nicht entflammten, noch nicht einmal ankokelten. Und nun machte er sich daran, langsam über diese Blockade zu schweben, vor allem auf geistiger Ebene. Denn je näher er dem Holzkonstrukt gekommen war, desto mehr hatte sich das Hindernis offenbart. Es stellte sich als eine weitere Frage heraus. Wollte er es überhaupt wissen? War er in der Lage, das nachher vielleicht Erlebte zu verarbeiten? Viele wären an solch einer Stelle mit Sicherheit gescheitert, stünden sie nicht unter dem Schutz des dunklen Gottes, wären sie bei der Aufnahme in den Zirkel der Schwarzmagier nicht von ihm gesalbt worden.
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| 09.01.2004 21:53 | #399 |
| Rhodgar |
Ja, er wollte weitergehen, er wollte herausfinden was sich hinter der Maskerade dieser Situation verbergen mochte.
Und schon bald gelangte er wieder ein Stückchen näher an des Rätsels Lösung. Denn in der Ferne, in schier unerreichbarer Ferne war ein Licht aufgeflammt, in strahlend hellem Purpurrot. Und davon ging eine gewisse Faszination aus, nicht dass diese gesamte Ebene nicht absolut irre und faszinierend war, jedoch wurde der Magier von dieser Flamme geradezu angezogen. Immer weiter und weiter drang er hinein in die Welt, die vielleicht vorher noch nie von jemandem betreten worden war, wer konnte dies schon wissen?
Und plötzlich befand sich diese Erscheinung, ganz gleich was es nun war, wortgemäß zum Greifen nahe. In Gedanken wurde eine unsichtbare Hand ausgestreckt, der Arm machte sich so lang es möglich war, und schon bald wurde dieser Energiekegel von der erdachten Hand des Magiers umschlossen. Wäre er nun im Besitz seines Körpers gewesen, hätte es ihn mit Sicherheit zurückgeworfen, jede einzelne Faser und Sehne, jeder einzelne Muskel wäre stranguliert und gefordert worden, bis auf das Äußerste. Etwas schien sich seinen Weg durch seinen Körper zu bahnen, doch was war es?
Eine Art Befreiung, darum handelte es sich, wie Rhodgar ein paar Momente später feststellte. Dieses Etwas schoss durch seine Innereien, die sich daraufhin kurz zusammenzogen, um sich wenige Augenblicke später voll und ganz zu entspannen. Weiter ging es durch seinen Oberkörper, bis hin in den Kopf, wo sich anschließend ein seltsames Gefühl breit machte. Er verspürte ein leichtes Kitzeln, konnte aber nicht genau definieren, von wo selbiges kam. Doch die Auswirkungen verspürte er sogleich, sie machten sich dadurch bemerkbar, dass etwas fehlte. Nichts, was man anfassen oder essen konnte, geschweige denn das es von irgendeinem Nutzen auf der Welt war, nein, es waren seine Zweifel, die plötzlich fehlten. Wie als hätte sie jemand unter die Manteltasche gesteckt und mitgenommen. Mit einem Mal war es ihm unverständlich, wie er hatte bezweifeln können, wirklich ins Kastell zu den Schwarzmagiern zu gehören, wie er daran gedacht haben konnte, ob er im Kloster des Ordens nicht vielleicht besser aufgehoben war. Und Hilias´ Worte, die ihn doch so beschäftigt hatten, kamen ihm nun nichtig und unbedeutend vor. Was wusste der denn schon? Überhaupt rein gar nichts!
Doch er wurde aus aller Euphorie gerissen, als er erneut diesen Sog verspürte, der ihn schon in diese fremdartige Welt versetzt hatte. Nur dass er jetzt das Gefühl hatte, sich endlich von hier zu entfernen...
Nicht lange hatte diese Prozedur gedauert, bereits ein paar Augenblicke nach Anfang des Zurückkehrens, passte nun wieder in der realen Welt alles zusammen. Seele und Körper waren wieder vereint, nur ein stummer Schrei entfuhr der Kehle des jungen Schwarzmagiers, es war offensichtlich anstrengend für beide Teile, nach einer Trennung wieder zusammenzufinden. Doch schon bald hatte er sich wieder gefangen, und machte die ersten Anstalten, sich mit zittrigen Knien zu erheben. Wie lange hatte er sich in dem Zustand der Abwesenheit befunden? Was war seitdem geschehen? Er musste schnell raus, an die frische Luft, musste die Sonne sehen, nach dieser Zeit in seinem Zimmer, dass so langsam aber sich zu müffeln begann. Gerade jetzt waren die Dämonen wohl nicht auf Zack...?Bei dem Stichwort Dämonen fiel ihm etwas auf. Praktisch wie weggeblasen war seine Abneigung gegen sie, hatte er zuerst nicht verstanden, warum sie jedermann mit ihren sägenden Stimmen quälten, so hatte er sich nun damit abgefunden, dass er mit der Zeit halt eine gewisse Abhärtung dagegen entwickeln musste. Und überhaupt, sie waren seltsamerweise kein Anlass mehr für ihn, grummelnd durch die Gegend zu laufen. Nein, zu gut war seine Laune, als dass sie in der Lage gewesen wären, diese zu zerstören. Und mit einem Lächeln auf den Lippen bemerkte Rhodgar nun auch die ihm so bekannten Geräusche aus seiner Magengegend. Völlig klar, sein erstes Ziel würde das Refektorium sein...
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| 09.01.2004 23:43 | #400 |
| Seraphin |
Den Kopf voller Gedanken schritt Seraphin durch die dunklen Gänge und seine Füße trugen ihn scheinbar willkürlich durch das Kastell. Schließlich kam er wieder in der großen Halle an.... das riesige Pentagramm duckte sich stumm auf den Boden und der Mond schickte helles Licht durch die Fenster, in dessen Strahlen tausende von Staubkörnern einen stillen Tanz aufführten. Schweigend betrachtete er die Roten Linien des fünfzackigen Sterns.
Lehrling...
So hatte ihn die Hohepriesterin genannt. Er war aufgenommen. Einfach so. Doch die Freude über dieses Ereignis wurde durch das Grübeln seines ausgelaugten Geistes verdrängt.
Leb wohl...
Er würde sie wieder sehen, irgendwann, da war er sich sicher... blos würde es keine Sara mehr geben...
So in Gedanken verloren fand er sich schließlich vor der Tür des Gästezimmers wieder. Abwesend betrachtete er die eisernen Beschläge auf den stabilen Holzbrettern, dann öffnete er sie und begleitet von einem leisen Knarzen trat er in den Raum. Langsam schloss Seraphin die Tür wieder, während er sich umsah. Dieser Raum hatte sich in den letzten Tagen irgendwie zu seinem zu Hause entwickelt. Das bequeme Bett, die Truhe, der Waschzuber, die Schemel. All das war ihm irgendwie vertraut geworden.
Das silberne Licht des Mondes schien auf die weißen Laken...und einen seltsamen Gegenstand den er von hier nicht erkennen konnte. Beim Näherkommen stellte er sich als eine sauberzusammengefaltete schwarze Robe heraus, wie sie alle Lehrlinge hier im Kastell trugen. Vorsichtig nahm er sie hoch und ließ den edlen Stoff langsam durch seine Hände gleiten. Dann zog er seinen Mantel aus und streifte die Robe über. Sie passte wie angegossen. Er trat vor den Spiegel und betrachtete sein neues Erscheinungsbild. Nicht übel, alles in allem konnte er nicht meckern, so würde er also in Zukunft hier im Kastell durch die Gänge schreiten. Für Ausflüge vertraute er jedoch lieber seinem guten alten Mantel, der ihn bisher noch nie enttäuscht hatte. Der mochte zwar etwas zerschlissen aussehen, aber hatte ihn schon lange begleitet. Seraphin wandte den Blick vom Spiegel ab und schritt wieder hinaus richtig Innenhof. Er hatte so viel worüber er nachdenken musste, soviel das geschehen war, und nachdenken ließ sich am Besten unter der alten Esche im Hof.
Dort angekommen setzte er sich auf die Bank und genoß den warmen Luftzug, der einem hier ins gesicht wehte. Das stetige Wispern der Blätter ließ ihn träumen, und der Mond schien hell in den Hof.
Eine schöne Nacht...
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| 10.01.2004 00:11 | #401 |
| Renata |
Es war schön, wieder im warmen Innenhof spazieren gehen zu können. Unbeeindruckt vom Winter draußen vor den Toren des Kastells protzen die Pflanzen hier mit saftigem Grün. Sogar einige Nachtschatten hatten ihre Blüten im hellen Mondlicht geöffnet.
Eine dunkle Gestalt saß dort auf der lauschigen Bank, die die Esche umrundete. Nicht, dass die Begegnung mit einem in Schwarz Gewandeten im Kastell etwas besonders Bemerkenswertes gewesen wäre. Aber diese dunkle Robe wurde von jemandem getragen, der vor kurzem noch nicht der Gemeinschaft der Schwarzmagischen angehörte.
Offensichtlich hatte auch Seraphin eine Entscheidung getroffen, denn er war es, der dort in der Robe eines Lehrlings .... seufzte ? Augenscheinlich war es nur seine äußere Hülle, die dort verweilte; sein in weite Ferne gerichteter Blick ließ vermuten, dass sich sein Geist gerade in einer anderen Zeit oder in einem anderen Universum befand. Renatas Näherkommen hatte er noch gar nicht wahrgenommen.
Seine Lippen umspielte gerade ein verträumtes Lächeln, was dann aber einem grüblerischen, ernsten Gesichtsausdruck wich. War sie es, die diesen Stimmungswechsel verursacht hatte? Nein, da war das Lächeln wieder. Und jetzt wieder weg. Renata wollte Seraphin gerade ansprechen, als er sich wieder ein Seufzer abrang. Dann bückte er sich nach einem Gänseblümchen, pflückte es und begann, dessen Blütenblätter in einem Ja/Nein-Orakelspiel einzeln auszuzupfen...
Vielleicht sollte sie mit ihrem Willkommensgruss bis morgen warten. Leise verließ Renata den Verträumten.
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