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Rollenspiel in Zeiten der Barriere
Zwischen den Lagern und Gleiche
Der Gletscher
| 14.08.2002 17:34 | #1 |
| Kaszan Toras |
Wie ein weiße Decke erstreckte sich der Luzkangletscher in der Talsenke. Meilenweit reichte das ewige Eis des Gletschers, bis zu dem Gipfel der Luzkanzacken.
Der höchste Berg des Gebirges trug den Namen Göttersitz, denn der Gipfel verengte sich nicht nach oben hin, sondern neigte sich immer weiter zum Gletscher hin und bildete somit eine gewaltige, plattformartige Ebene, die weit in die Schneeebene hineinragte.
Kaszan erinnerte dieser Anblick an eine überdimensionale Hand, die gierig nach den unter ihr liegenden Landen griff. Dabei warf sie einen riesigen Schatten über den Ursprungspunkt des Gletschers.
Dort lag das Ziel des Trupps : Die Ruinen von Va'Shezum.
Doch um dorthin zu gelangen, mussten sie erst die Schneefelder des Gletschers mit all ihren tückischen Spalten und Bewohnern überwinden. Das Gebirge wurde nicht umsonst Luzkanzacken genannt, stellten diese riesenhaften Biester doch eine tödliche Gefahr für alle Reisenden dar.
Dies war die Heimat der Luzkan, der mörderischen Schneebestie, des Totengräbers.
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| 15.08.2002 11:30 | #2 |
| Kaszan Toras |
Zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen hatte sich der Trupp wieder auf den Weg gemacht. Kaszan hatte Befehl gegeben, den gesamten Tag durchzuwandern, in der Nacht wurde es einfach zu gefährlich, auch so begleitete die Gefahr eines Angriffs der Luzkan den Trupp wie ein schleichender Schatten, der nur auf einen geeigneten Moment wartete, zuzuschlagen.
Angeführt wurde die Gruppe von Pikenieren, die ihre langen Stangenwaffen dazu benutzten, den Schnee zu durchfahren und so versteckte Schneebestien sofort aufzuspüren.
Kaszan hielt sich zusammen mit dem Hofmagier in der Mitte des Trupps. Dummerweise hing der Erfolg der Mission unter anderem davon ab, dass der Magier Gorthar unbeschadet wieder erreichte. Liebend gerne hätte Toras Sorim in einer der Gletscherspalten verloren. Doch jetzt durfte er auch noch das Kindermädchen für ihn spielen....
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| 16.08.2002 15:39 | #3 |
| Kaszan Toras |
"Da ist eins!", brüllte einer der Pikeniere, als seine Waffe auf Widerstand unter dem Schnee stieß.
Sofort sprang der Mann zurück und auch die anderen Lanzenträger stellten sich kampfbereit auf.
Keine Sekunde zu früh. Noch bevor der erste Blutstropfen von der Pike auf den Schnee tropfte explodierte der Schnee und überschüttete die Gruppe mit einem Hagel aus Eiskörnern. Begleitet wurde er dabei von einem markerschütternden Brüllen, einem Orkan gleich, der durch die Präsenz der Menschen entfesselt wurde.
In dem Vorhang aus Schnee bewegte sich ein gewaltiger Schemen. Die Schneebestie hatte sich auf ihre Hinterläufe aufgebäumt und brüllte ihren Schmerz in die Welt hinaus.
"Abwehrformation einnehmen!"
Kaszan hatte gerade noch genug Zeit, seine Waffe zu ziehen, dann stürmte der Luzkan auch schon auf die Gruppe zu. Mit der Gewalt eines Rammbocks brach das Monstrum durch die Reihe der Pikeniere, rammte sich dabei die langen Speere tief in den Körper, doch wurde es dabei nicht gebremst. Im Gegenteil, der Schmerz ließ sie nur noch wütender werden.
Ein einziger Schlag ihrer gewaltigen Pranken schleuderte die Männer zur Seite und in den Schnee.
Es war nicht das erste Mal, dass Kaszan auf einen Luzkan traf. Doch hatte er die Biester nicht mehr so gewaltig in Erinnerung. Oder sie waren hier in ihrer Heimat prinzipiell größer.
Die Schneebestie war breiter gebaut als ein Waran und mehr als doppelt so hoch. Als sie sich erneut auf die Hinterläufe aufrichtete, überragte sie die Menschen um locker anderthalb Manneslängen.
Die riesige, grabschaufelähnliche Klaue hob sich abermals, dann traf sie einen weiteren Soldaten an der Brust und schleuderte ihn meterweit davon. Gleich darauf schnappte sie nach Kaszan. Das Maul klaffte auf, heißer Atem schlug dem General entgegen, die Zahnreihen blitzten wie ein Meer aus Dolchen im Sonnenlicht.
Mit einer blitzschnellen Drehung brachte sich Kaszan aus der Gefahrenzone und schlug gleichzeitig mit dem Kristallfluch zu. Das Schwert schnitt durch die Lefzen der Schneebestie und trennte einen der beiden armlangen Zähne ab, die aus dem Unterkiefer wuchsen.
Einen Moment später spürte Kaszan kalten Schnee unter sich. Er hatte gar nicht mehr mitbekommen, wie ihn die andere Pranke des Monsters erwischt hatte. Mühsam richtete er sich auf und spuckte Schnee und Blut aus.
Mittlerweile hatten sich die Pikeniere erneut gesammelt und gingen gezielt auf den Luzkan los, hielten das Biest mit ihren Stangenwaffen auf Distanz und versetzten ihm immer wieder tiefe Wunden.
Das zottelige, weiße Fell der Schneebestie hatte sich an unzähligen Stellen rot gefärbt und auch die Bewegungen schienen langsamer zu werden. Noch einmal richtete sich das Monstrum brüllend auf. Die Pikeniere nutzten die Gelegenheit um dem Biest den Rest zu geben.
Mitten in der Ausholbewegung verließ die Klaue die Kraft. Ein seltsamer Ausdruck lag in den Augen des Tieres, als es mit einem langen, wehklagenden Wimmern zu Boden ging.
Sofort wurden die Verletzten versorgt. Doch für einen der Soldaten kam jede Hilfe zu spät, mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Leere. Seine Rechte hatte sich auf das klaffende Loch in seinem Harnisch gepresst. Kaszan schloß ihm die Augen. Verdammt, und das war gerade mal eines dieser Monster gewesen....
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| 18.08.2002 19:16 | #4 |
| Kaszan Toras |
Höllischer Schmerz brannte in Kaszans Schulter und trieb ihm die Tränen in die Augen. Warmes Blut sickerte aus der klaffenden Wunde und färbte das schimmernde Metall seines Brustpanzers rot. Zischend bließ der General die Luft zwischen seinen Zähnen hindurch, sein Atem ging stoßweise, jeder Zug wurde mit einem leisen Rasseln begleitet.
Ein Teil seines Verstandes registrierte noch, wie die Luft durch die klirrende Kälte sofort zu kleinen Wölkchen gefror, der Rest verschaffte sich schlagartig einen Überblick des Kampfes.
Die Mauer aus stoßbereit gereckten Piken hatte dem Ansturm der Luzkan keine Sekunde lang standgehalten. Wie Strohhalme waren mehrere Speere unter dem Aufprall der massigen Körper gesplittert, die gewaltigen Grabklauen der Schneebestien hatten die Verteidiger hinfortgefegt wie lose Blätter. Mindestens drei von Kaszans Männern waren tot, sie waren bei dem Sturmangriff sofort gefallen, hatten vieleicht gerade mal noch die Gelegenheit gehabt, ihre Waffen zu ziehen.
Diese Biester waren intelligent, dessen war sich Kaszan sicher. Verflucht intelligent.
Und sie trugen nicht umsonst den Spitznamen Totengräber. Von dem Schnee des Gletschers verdeckt hatten sie dem Trupp aufgelauert. Die Pikeniere hatten wie beim ersten Mal eine der Schneebestien aufgespürt.
Nur war keiner des Trupps darauf vorbereitet gewesen, von drei Seiten gleichzeitig angegriffen zu werden.
Wie auf Kommando waren auch die anderen beiden Luzkan aus ihren Verstecken gesprungen und hatten sich sofort auf die Soldaten gestürzt. Es war ein Wunder an sich, dass überhaupt noch jemand am Leben war.
"Armbrustschützen nach hinten! Schwertkämpfer vor die Armbruster! Lanzenträger nach rechts, haltet das Biest auf Distanz!"
Kaszans Befehle waren laut und eindeutig, doch auch in seiner Stimme schwang Erschöpfung mit.
"Sorim! Macht euch gefällig mal nützlich!"
Dieser verfluchte Feigling stand inmitten des Kreises, den die Soldaten gebildet hatten und sah gehetzt von einem Luzkan zum anderen. Und sowas nannte sich Magier....
"Hark, ich brauch deine Hilfe!"
Irgendwo in Kaszans Rücken erscholl der Tenor Harkadons.
"Nur einen Moment!"
Der Luzkan vor Kaszan bäumte sich auf, als ihn ein Bolzen am Hals traf. Das gewaltige Maul öffnete sich und blies Kaszan eine Wolke aus gefrorener Luft entgegen.
Dann stürmte das Biest nach vorne.
Kaszan schickte ein Stoßgebet zu den Göttern. Einen weiteren Aufprall überlebte er nicht.
Seine Hand schloß sich fest um den lederumwickelten Griff des Kristallfluchs. Das Schimmern der Kristalle schien intensiver zu werden, so als spürte die Klinge die nahende Gefahr.
Mit einem gewaltigen Brüllen klaffte die Fänge des Luzkan scheunentorgleich auseinander, die tödlichen Fangzähne stießen nach vorne.
Kaszan ließ sich nach hinten fallen, hoffte dass die Schneebestie zu weit sprang.
Der General konnte den Luftzug spüren, als die Bestie knapp an seinem Gesicht vorbeischnappte, das struppige Fell fuhr ihm durchs Gesicht. Noch im Fallen riß Kaszan seine Waffe nach oben, die Klinge aus rotierenden Kristallsplittern schnitt durch das Fleisch des Totengräbers wie durch warme Butter. Kurz darauf ergoß sich ein Schwall aus warmen Blut über den General, als sich der Luzkan von seinem eigenen Schwung getragen der Länge nach an dem Schwert aufschlitzte.
Die Schneebestie brüllte vor Schmerz und Wut, stieß auf die Hinterbeine hoch und hob die Klauen um ihren Peiniger unter sich zu zerschmettern. Ein Schatten flog über Kaszan hinweg, bohrte sich ungebremst in den Bauch der aufrecht dastehenden Bestie. Das Schneemonster verlor durch die Wucht des Aufpralls die Balance, brüllte abermals auf und versuchte nach dem neuen Angreifer zu schnappen.
Dann kippte sie wie ein Baumstamm nach hinten um.
Kaszan nutzte die Gelegenheit um wieder auf die Beine zu kommen. Gleichzeitig sah er sich nach seinem Retter um.
Harkadon stand mitten auf der auf dem Rücken liegenden Schneebestie und hackte ungestüm mit seinem Schwert in die ohnehin schon riesige Wunde, die Kaszans Waffe aufgerissen hatte. Der Luzkan schlug wie wild mit seinen Klauen nach dem Hünen, doch dieser wich geschickt aus und rammte sein Schwert noch tiefer in den Leib. Nach wenigen Sekunden erstarben die Bewegungen des Monstrums. "Da sagt man man braucht nur 'ne Sekunde und schon lässt du dich in der Zeit umbringen...", meinte Harkadon, als er auf Kaszan zukam.
"Schwing keine Reden, der Kampf ist noch nicht vorbei!", bellte Kaszan. Mittlerweile war auch ein weiterer Luzkan zu Boden gegangen, zwei Pikeniere gaben ihm mit gezielten Stößen den Rest. Doch der Letzte pflügte gerade durch die Reihen der Schwertkämpfer, scheinbar wollte er die Armbruster niedermachen, welche so schnell feuerten wie es ihre Waffen zuließen.
"Zurück, zurück!!!", brüllte der General, als die Schneebestie mit einem weiteren Hieb eine Lücke in die Verteidigung riß.
Die Armbrustschützen versuchten einen halbwegs geordneten Rückzug anzutreten, während sie weiterhin nachluden und feuerten. Einer der Männer strauchelte und fiel hin.
Harkadon und Kaszan versuchten die Schneebestie aufzuhalten, doch war sie noch einige Meter entfernt. Sie hatten keine Chance, sie rechtzeitig zu erreichen. Der Soldat kroch rücklings vor dem näherrückenden Monstrum fort, während die Schwertkämpfer immer wieder nach vorne sprangen und ihr kleinere Wunden zufügten. Trotz der heftigen Attacken stürmte das Monster weiter. Angsterfüllte Schreie erklangen, als sich der Luzkan wie ein Bär aufbäumte und mit den Klauen ausholte.
Kaszans Blick fiel auf den Hofmagier. Sorim kniete im Schnee, die Augen geschlossen und mit einem Ausdruck der höchsten Konzentration auf dem Gesicht. Der würde doch nicht wirklich mal was unternehmen?
Die Grabklauen des Luzkan fuhren nach unten. Ein langer, schmerzerfüllter Schrei hallte durch das Gletschertal, als sich die mehr als armlangen Krallen durch die Brust des Armbrustschützen bohrten und ihn am Boden festnagelten. Kaszan brüllte voller Hass auf und rannte, die Schemerzen in seiner Schulter missachtend auf die Schneebestie zu, welche sich schon den nächsten Gegnern zuwandte.
In dem Moment richtete sich Sorim blitzartig auf. Der Magier hatte noch immer die Augen geschlossen, sein Mund formte lautlose Worte. Langsam hob er die Hände.
Die Erde begann zu vibrieren.
Langsam erhoben sich lange Eiszapfen aus dem Schnee zu den Füßen des Hofmagiers, formierten sich vor ihm zu einem Wall aus spitzen Speeren.
Dann machte er eine wegwerfende Handbewegung.
Die Eiszapfen stiegen hoch in die Luft, sirrten in hohem Bogen auf den Luzkan zu. Die Schnebestie zuckte unter dem Aufprall der Eiskristalle zusammen, mehrere der Geschosse durchschlugen den massigen Körper als ob er aus Papier bestehen würde. Wie vom Blitz getroffen fiel der Luzkan in sich zusammen.
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| 19.08.2002 12:51 | #5 |
| Kaszan Toras |
Knisternd lösten sich kleine Sterne aus dem lodernden Inferno des Feuers, stoben Richtung Himmel auf und verglühten langsam in der Schwärze des Nachthimmels. Kaszan starrte den Funken nach ohne sie richtig wahrzunehmen. Die Wärme des Lagerfeuers ließ ihn die klirrende Kälte um ihn herum vergessen, gab ihm Gelegenheit seinen Gedanken nachzuhängen.
Heute waren viele Menschen gestorben. Soldaten, Kameraden, seine Freunde. Er hatte sie alle gekannt, Rekart, Mjorn und Deron die Schwertkämpfer, Werlas und Arten, die Pikeniere und Hiros den Armbruster.
Zahllose Schlachten hatte er zusammen mit diesen Männern überstanden, jeder von ihnen hatte in den Orkkriegen gekämpft, war in Khorinis dabei gewesen. Und jetzt waren sie tot, getötet von...Tieren!
Kaszan hatte genau wie der Rest des Trupps gewusst, dass einige der Ausgewählten nicht mehr zurückkommen würden. Die Luzkanzacken forderten ihren Tribut von jedem. Dennoch kam es ihm so falsch vor.
Kaszan hörte den Schnee hinter sich knirschen.
"Es tut mir leid um eure Männer." Kaszans Hände ballten sich zu Fäusten, seine Fingernägel bohrten sich tief in seine Haut als er die Stimme des Hofmagiers hinter sich hörte.
"Ich kann mir vorstellen wie-"
Kaszan fuhr herum und streckte den Magier mit einer gezielten Rechten nieder. Sorim krachte hart in den Schnee, auf diese Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen. Kaszan war sogleich wieder über ihm, beugte sich zu dem Magier herab und zog ihn am Kragen nach oben, so dass sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Von Sorims Lippe tropfte Blut in den Schnee.
"Erzählt mir nichts von eurem Mitleid!", zischte Kaszan mit mühsam beherrschter Stimme.
"Letztendlich sind euch diese Menschen doch egal! Wenn ihr auch nur eine Sekunde früher reagiert und nicht dumm herumgestanden hättet, würde Hiros noch leben!" Mit einer wütenden Bewegung ließ Kaszan den Magier los. Schnaubend stand der General auf und wandte sich ab.
"Ich habe diese Männer in diesen von den Göttern verlassenen Gletscher geführt. Sie riskieren hier ihr Leben für einen Gegenstand, von dem ihr nicht einmal wisst ob er existiert!"
Kaszans Stimme troff nur so vor Verachtung. Aus dem Augenwinkel konnte er beobachten, wie sich Sorim aufrappelte. Mit einer Hand befühlte er seine Lippe, die inzwischen kräftig angeschwollen war.
"Ich dachte ihr würdet euch vieleicht besser fühlen, wenn ich mich für mein Verhalten entschuldigen würde. Aber anscheinend seid ihr da ja anderer Meinung."
Mit diesen Worten verschwand der Magier im Dunkel der Nacht. Kaszan starrte weiter in die Flammen. Eine riesenhafte Gestalt gesellte sich neben ihn, den Blick in das Feuer gerichtet.
"So kenn ich dich ja gar nicht. Saubere Rechte."
"Spar dir deine Witze Hark. Ich bin echt nicht in der Stimmung für Scherze." "Ich weiß nicht ob deine Reaktion so gut durchdacht war. Nimm dich besser in Acht. Dieser Sorim ist so gespalten wie die Zunge einer Schlange." Durchdacht? Kaszan hatte gar nicht gedacht, er hatte nur reagiert und zugeschlagen.
"Ich kann diesen Honigschmierer mit seinen Schleimereien nicht leiden. Ich weiß nicht wie er meine Abwesenheit in Gorthar genutzt hat, aber Fakt ist, dass Herzog Talron einer solchen Aktion früher niemals zugestimmt hätte. Sorim hat irgendetwas vor, ich weiß nur nicht was. Aber früher oder später wird er auf seiner eigenen Schmiererei ausrutschen und sich das Genick brechen."
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| 21.08.2002 19:17 | #6 |
| Kaszan Toras |
In den letzten Tagen war es zu keinen weiteren Angriffen gekommen. Aber Kaszan wusste dass die Luzkan dort draußen waren, sie belauerten den Trupp, warteten auf eine Gelegenheit, zuzuschlagen und ihr Werk zu vollenden. Doch nicht nur die Schneebestien stellten eine Gefahr dar. Mittlerweile war die Gruppe in den Schatten des Göttersitzes eingetaucht, wie eine gigantische Flutwelle ragte der Berg über dem Gletscher auf, seine massige Gestalt hüllte diesen Teil des Gletschers in ewige Dunkelheit.
Und mit der Dunkelheit kam die Kälte.
Selbst auf dem Sonnenbeschienenen Teil des Gletschers war es eisig. Aber hier war die Kälte mörderisch.
Schnee lag hier nur noch wenig und die dünne Schicht bestand vollkommen aus harten Körnern. Unter dem Schnee befand sich eine meterdicke Eisschicht. Wie dick die Eisschicht war, konnte niemand sagen. Doch sie wuchs noch immer an, da das Eis in diesem Teil des Gletschers niemals schmolz.
Vieleicht würde der Gletscher irgendwann ganz Gorthar bedecken. Kaszan schlang den schweren Fellmantel enger um die Schultern. Wahrscheinlich würde der Trupp schon lange vor den Ruinen erfroren sein. Aber Kaszan nahm sich vor zumindest so lange am Leben zu bleiben, bis Sorim an der Kälte zugrunde gegangen war.
Das Eis unter seinen Füßen erzitterte.
Sofort blieb der General stehen und griff nach dem Schwertgriff. Auch der Rest des Trupps hatte angehalten und sah sich alarmiert um.
"Macht euch bereit", lautete der Befehl des Generals.
Abermals erzitterte der Boden, ein lautes Knacken sandte Kaszan einen eisigen Schauer über den Rücken.
Dann bildete sich ein Riß in dem Eis, fuhr verästelt wie ein Blitz durch den Boden.
Ein weiterer Riß bildete sich und lief geradewegs auf den Ersten zu. Dabei bildete sich eine Scholle auf dem Eis, die sich langsam zur Seite neigte. "Weg da!", brüllte Kaszan.
Sofort sprangen die Soldaten zur Seite, versuchten so weit es ging von dem Riß wegzukommen. Einer hatte das Pech, direkt auf der Scholle gestanden zu haben. Mit Donnergrollen stürzte das Eisstück in die Tiefe und riß den Mann mit sich. Gleichzeitig löste sich ein ganzer Teil des Eises an der Seite des Risses. Solef ließ seine Armbrust fallen und hechtete nach vorne, gerade noch rechtzeitig um nicht mitsamt des Eises abzustürzen. Der Armbruster schaffte es gerade noch, sich mit beiden Händen an der Kante des Risses festzuklammern. "Verdammt, helft mir!", schrie er.
Kaszan sprang nach vorne, packte die Hand des Mannes und versuchte ihn über die Kante zu ziehen. Doch er fühlte wie ihm die Hand zu entgleiten drohte. "Halt dich fest, ich schaff es sonst nicht!", keuchte Kaszan. "Ich kann...nicht....Meine Finger sind...so...kalt...."
"Hark! Hilf mir!", rief der General und stemmte sich mit seinem ganzen Körpergewicht nach hinten.
Dann krachte er in den Schnee als die Finger des Armbrusters aus seiner Hand glitten.
Mit einem Satz war er an der Kante.
"Solef!"
Kaszan konnte gerade noch sehen, wie Solef ein Dutzend Schritt tiefer aufschlug, dann stürzten auch schon mehrere weiße Schemen über den Armbruster. "Nein!"
Harkadon trat neben ihn und starrte in die Tiefe. Seine Faust krachte in das Eis und brach ein ganzes Stück heraus.
"Diese verdammten Biester!"
Jetzt wusste Kaszan warum die Luzkan nicht mehr angegriffen hatten. Und Kaszan hatte keine Chance gehabt, der Falle zu entgehen.
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| 23.08.2002 22:12 | #7 |
| Kaszan Toras |
Wie oft Kaszan Sorim bereits verflucht hatte, eine solche Reise zu unternehmen, wusste er schon nicht mehr.
Aber das hinderte ihn nicht, ihn weiterhin zu verwünschen.
Zwei weitere Männer waren gestorben. Dieses Mal waren nicht die Luzkan oder eine ihrer Fallen schuld an ihrem Tod, nein, es war die Kälte gewesen, der unsichtbare Begleiter der sich nur ab und zu in der Form von gefrorenen Atemwölkchen zeigte.
Die Beiden waren eingeschlafen und hatten sich nicht mehr gerührt, als Harkadon am nächsten Morgen das Iglu betrat, um zu sehen warum sie nicht kamen. Diese gesamte Exkursion war jetzt schon ein Fehlschlag. Nur noch einundzwanzig der ehemals vierzig Mann waren noch am Leben. Wer nicht im Kampf gegen die Luzkan fiel, den holte die Kälte.
Kaszan fragte sich, wie viele Zehen er noch haben würde, wenn er hier wieder rauskam. Wenn er den Gletscher jemals wieder verlassen würde. Immerhin hatten sich die Luzkan scheinbar zurückgezogen. Aber wahrscheinlich gruben sie nur wieder eine weitere, tödliche Falle. Dem General war es mittlerweile egal. Diese gesamte, von den Göttern verdammte Expedition war ihm egal. Das einzige was ihn dazu trieb, sich weiterzuschleppen waren seine Männer. Ohne seine Führung war es unwahrscheinlich, dass überhaupt jemand zurückkehrte. Zumindest das war er ihnen schuldig.
Erschöpft hob Kaszan den Kopf und spähte in die Ferne. Eigentlich sollte es nicht mehr lange dauern, die Ruinen zu erreichen. Die Gruppe hatte schon fast den Ursprung des Gletschers erreicht. Nur konnte man in der Dunkelheit fast nichts sehen, die Fackeln trieben die ewige Nacht nur ein paar Schritt zurück.
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| 24.08.2002 12:51 | #8 |
| Kaszan Toras |
"Und wo sollen jetzt diese Ruinen sein?"
Kaszans Fackel leuchtete in die immerwährende Dunkelheit hinein. Die Wärme des Feuers schaffte es zwar nicht vollständig, die klirrende Kälte zu vertreiben, aber allein schon ihr Licht erschien wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung. Viel mehr hatte man hier oben auch nicht.
Eigentlich sollten sich genau an dieser Stelle die Ruinen von Va'Shezum befinden. Der Legende nach waren sie so gigantisch, dass man sie gar nicht übersehen konnte.
Doch hier war nichts.
Nichts außer den frierenden Männern der Expedition.
Sorim wanderte seit einer geraumen Viertelstunde auf dem Eis herum, kniete sich von Zeit zu Zeit hin und starrte auf den Boden. Vieleicht war er ja endlich vollkommen durchgedreht.
"Die Ruinen sind hier! Ich weiß es!"
"Na klar...", murmelte der General zu sich selbst.
"Für mich sieht das Ganze so aus..."
"Schaut mal hier drüben!", rief einer der verbleibenden Pikeniere und deutete auf einen Punkt in der Dunkelheit.
Als sich die Gruppe dem Punkt näherte, war ein dünner Lichtstrahl zu erkennen, der in senkrechtem Winkel auf das Eis traf.
"Was bei Beliar...."
Kaszan legte den Kopf in den Nacken und spähte gen Himmel. Der Lichtstrahl schien durch das Gestein des Göttersitzes zu brechen.
"Wie kann das Licht senkrecht auf den Boden treffen, wenn es eigentlich früher Morgen sein sollte?", sprach Kaszan seine Gedanken laut aus. "Das ist es", flüsterte Sorim und eilte auf das Licht zu.
"Seht! Dort unten im Eis!"
Wie auf Kommando richteten die Männer des Trupps ihre Blicke auf den Boden. Auf den ersten Blick erkannte Kaszan rein gar nichts.
Doch dann glaubte er weit unten in der Dunkelheit Umrisse erkennen zu können. "Könnten auch Felsen sein."
"Narr! Das sind die Ruinen!", fauchte Sorim zurück.
Toras verdrehte die Augen.
"Nun, Herr Alleswisser, dann wisst ihr doch sicherlich auch, wie man durch eine zig Tausend Schritt dicke Eiswand kommt."
Sorim betrachtete eingehend die Stelle an der das Licht auf das Eis traf. "Es muss einen Weg geben. Vieleicht ein versteckter Mechanismus. Sucht nach irgendwelchen Anhaltspunkten!"
Tolle Idee. Der Gletscher war ja nicht groß genug....
"Ich glaube ich hab etwas", brummte Harkadon zu Kaszans Rechten. Direkt unter ihm befand sich eine kreisrunde Steinplatte im ewigen Eis. Geschwungene Zeichen und Linien bedeckten die Oberfläche der Platte. Und ein kleines Stückchen über ihr war ein kleiner, prismaförmiger Kristall zu erkennen.
Nur versperrte eine meterdicke Eisschicht den Weg zu der Platte. "Hier sind noch mehr solche Dinger!", erscholl ein Ruf.
Tatsächlich, wenn man wusste wo man zu suchen hatte, konnte man noch fünf weitere solcher Platten erkennen. Sie lagen in der Form eines Sechsecks da, dessen Mittelpunkt die Lichtlanze bildete.
Sorim lag auf dem Bauch und starrte in das Eis unter sich.
"Dort unten liegt ein Kristall. Das Licht trifft genau auf ihn und wird in sechs weitere Strahlen gebrochen die sich in der Dunkelheit verlieren. Ich glaube das ist des Rätsels Lösung! Ich werde versuchen, ihn etwas anzuheben so dass das Licht die anderen Kristalle trifft!"
Kaum hatte der Magier ausgesprochen, hallte auch schon ein donnerndes Knurren über den Gletscher.
Augenblicklich fuhren die Männer herum, scharrend wurden Schwerter aus den Scheiden gerissen, Piken in die Dunkelheit gestreckt und klappernd Bolzen in die Armbrüste gelegt.
In der Dunkelheit zeichneten sich die Schemen massiger Kreaturen ab. Luzkan. Langsam stapften die Totengräber heran, die gewaltigen Grabklauen hinterließen tiefe Furchen im Eis, die beiden charakteristischen, langen Reißzähne ließen die Schwerter der Männer lächerlich wirken.
Hinter der ersten Schneebestie schritten weitere heran. Es mussten mindestens ein Dutzend sein.
"Was auch immer ihr vorhabt, macht es schnell!", bellte Kaszan zu dem Hofmagier.
"Deckt die Armbruster. Feuer auf meinen Befehl."
"Kaszan, ich glaube nicht dass uns das noch viel helfen wird....", murmelte Harkadon an seiner Seite.
Die Lawine aus buschigem Fell und Muskeln breitete sich halbkreisförmig aus und zog sich wie die Schlinge eines Galgens langsam enger.
Die Männer wichen zurück. Jeder der Soldaten wusste wie weit ein Luzkan springen konnte. Doch sehr viel weiter konnten sie nicht zurückweichen. Hinter Kaszan ertönte ein leises Knacken im Eis. Sorim kniete auf dem Boden, hatte beide Hände krallenartig ins Eis gerammt und hatte die Augen geschlossen. Mit unendlicher Langsamkeit hob sich der Kristall im Eis auf das Licht zu. Die vorderste Schneebestie fauchte und schlug mit ihrer Pranke auf den Boden, sodass der gesamte Gletscher zu erzittern schien.
"Niemand schieß bevor ich es sage!"
Einige Armbruster schienen Probleme damit zu haben, dem Befehl nachzukommen, denn ihre Blicke sprachen Bände.
Eine Schneebestie sprang nach vorne.
"Feuer!", brüllte Kaszan.
Sofort verließen klackend mehrere Bolzen die Amrbrüste und bohrten sich mit erstaunlicher Präzision nur wenige Spann nebeneinander in den Luzkan. "Pikeniere vorwärts!"
Die beiden letzten Lanzenträger stürmten auf den Berg aus purer Urgewalt zu. Der Totengräber sprang abermals-und genau in die gestreckten Piken hinein. Holz splitterte unter dem Aufprall mehrerer Hundert Kilo, gerade noch rechtzeitig konnten die Pikenierbrüder zur Seite springen.
Die Schneebestie strauchelte, knickte mit den Vorderläufen ein, schlitterte von ihrem eigenen Schwung getragen einige Meter weiter.
Dann feuerten die Amrbrustschützen ein weiteres Mal.
Ein Jaulen ertönte als die Bolzen den Kopf und die Schnauze des Monstrums trafen, dann lag die Bestie still.
Einer der Schützen hatte das Auge getroffen.
"Kortan, Gelm, zurück!"
Auch ohne Befehl machten die Brüder dass sie zurückkamen. Der jüngere der Beiden, Gelm, hatte sein Schwert gezogen, da seine Pike unter dem Ansturm des Schneegiganten zersplittert war.
Kaum hatten die Beiden die Gruppe wieder erreicht, ließ die vorderste Schneebestie abermals ihr Knurren ertönen.
Scheinbar war das das Kommando gewesen, denn die Luzkan stürmten alle gleichzeitig nach vorne.
"Konzentriert euch auf einen!"
Hinter Kaszan erscholl ein leises Stöhnen. Schweißperlen strömten über Sorims Gesicht.
Dann brach eine gewaltige Lichtlanze aus einer der Steinplattformen. Die Luzkan ließen ein enttäuschtes Jaulen erklingen, versuchten ihren Ansturm abzubremsen. Auch aus den restlichen Plattformen schossen Lichtlanzen zur Decke empor. Mit einem Mal war das gesamte Umfeld in gleißendes Licht getaucht. Kaszan kniff die Augen zusammen, war er doch noch immer das schwache Licht der Fackeln gewöhnt. Das gesamte Sechseck erstrahlte in dem Licht. Gleichzeitig war ein lauter werdendes Summen zu hören. Ein Wirbel aus purem Licht bildete sich, das Summen verschluckte sämtliche Geräusche.
Hinter der Barriere aus Licht konnte Kaszan den Anführer der Luzkan erkennen. Ihre Blicke trafen sich. Und er wusste dass er sich täuschen musste, aber er glaubte Bedauern in dem Blick des Tieres erkennen zu können. Dann spürte Kaszan, wie sich sein Körper auflöste, er hinabgerisen wurde in die Schwärze des Gletschers. Ein Prickeln lief durch seinen nicht mehr vorhandenen Körper, er hatte das Bedürfnis zu schreien, aber er konnte nicht. In rasendem Tempo stürzte er auf die Ruinen herab.
Und dann stand er zusammen mit den anderen Mitgliedern der Expedition in einer Halle. Die Decke war so hoch, dass man das Relief mit bloßem Auge kaum noch erkennen konnte, die Ausläufer der Halle verliefen sich in der Unendlichkeit. "Ich glaube ich muss...", murmelte ein Schwertkämpfer zu Kaszans Linken und übergab sich würgend.
Kaszan nahm ihn fast gar nicht zur Kenntnis. Staunend ließ er seinen Blick an den Wänden der Halle entlanglaufen. Gewaltige Fresken ihm unbekannter Kreaturen und Monstren schmückten die steinernen Wände, Kaszan bestaunte die Kunstfertigkeit mit denen die Fresken gearbeitet wurden.
"Das ist unglaublich", murmelte Harkadon.
Sorim trat nach vorne und starrte in die Dunkelheit.
"Nein. Das sind die Hallen von Va'Shezum."
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| 04.09.2002 12:25 | #9 |
| Kaszan Toras |
Das Tor war aufgebrochen. Die Trümmer des mächtigen Holztores lagen teils Dutzende Schritt vom Torbogen entfernt in der Halle herum. Nur noch der linke Torflügel hielt sich mit letzter Kraft halbwegs in seiner Fassung. Eine der riesenhaften Statuen, die den Rahmen des Tores bildeten hatte einen Arm verloren, mit dem sie zuvor den Torbogen gestützt hatte.
„Was hat das zu bedeuten?", fragte jemand.
„Wer auch immer das Tor vernichtet hat, er kam von innen", meinte Harkadon zu Kaszans Rechten.
„Das schmeckt mir alles nicht. Wir sollten nicht hier sein." Gelm fingerte an seinem Schwertgriff herum.
Kaszan kniete über einem der Trümmerteile nieder. Das Holz wies an mehreren Stellen gut armdicke Löcher auf. Als der General mit dem Finger an den Rändern entlangfuhr, fühlte sich das Holz seltsam glatt an, so als hätte jemand Stunden damit verbracht, das Holz abzuschleifen. Bruchstellen waren keine zu erkennen, das Holz war einfach glatt abgeschnitten. An anderen Stellen waren lange Kratzspuren zu erkennen. Aber warum sollten die Luzkan ein meterhohes Tor einreißen, und noch dazu von der Innenseite?
Kaszan erhob sich wieder und sah zu der Gruppe.
„Ich glaube kaum dass der Verursacher dieser Zerstörung noch hier ist. Was auch immer hier war, es wollte raus. Lasst uns weitergehen und dieses Artefakt suchen, damit wir hier endlich verschwinden können."
Zögernd kam der Trupp wieder in Bewegung. Die Nervosität war deutlich spürbar, es gab niemanden der seine Hände nicht an der Waffe hatte.
Die nachfolgende Halle war nur unmerklich kleiner als die vorherige. Geschwungene Reliefzeichnungen von Kaszan unbekannten Kreaturen liefen die Wände hinauf bis zur Decke, welche aus sich scheinbar ständig in Bewegung zu befindenden Kristall geformt war. Irgendwo dort oben in der Schwärze des Eises glaubte Kaszan einen Lichtpunkt erkennen zu können.
Weiter ging es, an unzähligen Abzweigungen vorbei in die Dunkelheit der Ruinen. Schließlich erreichte die Gruppe ein weiteres Tor. Wie die anderen Wände wurde auch dieses von kunstvoll gefertigten Reliefs umsäumt, der Rahmen bestand aus zwei Händen die mit ihren aneinandergelegten Fingerspitzen den Torbogen bildeten.
„Das ist es! Wir sind auf der richtigen Spur!"
Sorim stürzte nach vorne und beäugte das Tor genauer.
„Hier sind Schriftzeichen", meinte er und betrachtete dabei die Handfläche der linken Hand.
„Könnt ihr sie entziffern?", fragte Kaszan obwohl er die Antwort schon zu kennen glaubte.
„Entziffern schon....Nur ob ich ihren Sinn erkennen kann weiß ich nicht." Kaszan verdrehte die Augen. Das war ja irgendwie klar gewesen.... Trotzdem schluckte er die bissige Bemerkung die ihm auf der Zunge lag herunter. Die Moral war ohnehin schon schlecht genug.
Stattdessen trat er nach vorne und sah sich die Reliefzeichnungen an. Seltsames Material. Es sah aus wie Gold, aber schien ständig den Farbton zu ändern, einmal war es klar und hell schimmernd, dann wieder dunkel und lichtabweisend. Als Kaszan einen Schritt zurücktrat sah es so aus, als würde die gesamte Wand pulsieren.
Eine der Kreaturen stach dem General ins Auge. Ein riesenhaftes Tier, auf die Hinterläufe aufgebäumt, die langen Klauen seitlich zum Körper ausgestreckt und das Maul mit seinen beiden langen Fangzähnen weit aufgerissen. Die Zeichnung war eindeutig. Doch was wollte diese Zeichnung aussagen?
Zur Rechten des Luzkan waren zwei Hände abgebildet, von etwas voneinander getrennt, das wie ein Spalt aussah. Dann war da noch etwas, ein seltsames Wesen mit Spinnenbeinen und einem entfernt menschenähnlichen Körper, der dort entsprang wo sich bei einer Spinne normalerweise der Kopf befinden würde. Jedoch verfügte die Kreatur nur über einen Arm, oder der andere war absichtlich so verwaschen gezeichnet worden. Zwei fledermausartige Flügel entsprangen dem Rücken des Wesens, der Kopf war kaum zu erkennen, er schien so wie der restliche Körper fast nur aus Hörnern und Zacken zu bestehen.
Dieses Wesen musste in irgendeinem Kontext zu dem Luzkan stehen....
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| 05.09.2002 13:05 | #10 |
| Kaszan Toras |
„Die Hände des Spaltens spalten nicht nur den Verstand sondern auch Raum, Zeit und die Barrieren....Was soll das? Ich dachte das hier sei ein Hinweis zum öffnen des Tores, aber es ist nichts als Kauderwelsch!"
Sorim hatte die letzten paar Stunden jede Menge solcher lyrischer Meisterwerke entziffert. Und jedes Mal hatte er lauthals herumgekeift wenn er ihren Sinn nicht erkennen konnte.
Kaszan lag auf dem Rücken, starrte an die Decke und spielte an dem Schwertgriff herum. Der Rest der Gruppe hatte sich in der Nähe niedergelassen und starrte entweder in die Dunkelheit oder machte sich über die Reste des Proviants her. „Vielleicht gibt sie ja nach wenn ihr ganz höflich darum bittet", spottete der General.
„In Sachen Höflichkeiten seid ihr doch sonst auch so gewitzt. Um nicht zu sagen heuchlerisch...."
Der letzte Satz war nur für seine eigenen Ohren bestimmt gewesen, er hoffte einfach dass ihn sonst keiner verstanden hatte.
„Ja, macht euch nur über mich lustig, großer Heerführer! Beflügelt euren „taktischen Scharfsinn" doch lieber einmal um dieses Tor zu öffnen!" Sorims Augen funkelten in unbändiger Wut.
Kaszan setzte sich bewusst langsam auf.
„Ich dachte ihr seid hier der Bücherwurm? Ich bin nur dafür zuständig dass euch nichts passiert. Für derartige Spielereien seid ihr zuständig." „Ach ja? Dann wollt ihr wohl hier unten verrotten! Denn ich weiß nicht wie wir zurückkommen wollen! Der Teleportationszauber wirkt nur in eine Richtung!" Mittlerweile hatte sich Kaszan vollends aufgerafft und bis auf wenige Fuß dem Magier genähert.
„Das hättet ihr euch vielleicht früher überlegen sollen! Ich habe von Anfang an gesagt dass diese Reise zum Scheitern verurteilt ist!"
Die letzten Worte hatte Toras geschrien. Sorims Augen glichen Schlitzen, seine rechte Hand fing an zu zittern.
„Nun gut", meinte er mit mühsam beherrschter Stimme, „Dann versucht doch mal das Tor aufzubekommen!"
Mit diesen Worten trat er zur Seite.
„Harkadon, Gelm, Kortan, ich brauch mal eure Hilfe", winkte der General die Männer heran.
Für einen kurzen Moment ließ Kaszan seinen Blick über das Tor gleiten. Die Torflügel waren aus Stein gehauen, aber in der Mitte gab es einen schmalen Schlitz. Zudem gab es an jedem der Flügel eine kleine Einbuchtung in der Mitte. „Hark, du übernimmst den rechten Flügel, Gelm, Kortan ihr den linken. Ich versuch das Tor etwas aufzustemmen."
Während die Männer in Position gingen, näherte sich Kaszan dem Schlitz und löste die Schwertscheide vom Gürtel. Mal sehen ob das klappen würde.... Der General ging in die Knie und drückte die Scheide mit der Kante gegen den Schlitz, dann umfasste seine Rechte fest den Schwertgriff.
Mit einem Ruck riß Kaszan den Kristallfluch aus der Scheide, presste den Griff sofort gegen den Schlitz und sprang gleichzeitig auf. Ein ohrenbetäubendes Scharren peinigte seine Ohren, als die Kristallsplitter versuchten ihre Kreisbahnen einzunehmen, dabei aber durch die Steinflügel gestört wurden. Funkenschauer übergossen den General, das Schwert ließ sich kein Stück mehr rühren, die Kristalle versuchten mit aller Kraft freizukommen. Kaszan ging abermals in die Knie, lehnte sich mit dem Rücken an das Tor und griff mit beiden Hände zu. Dann stemmte er sich mit aller Macht von unten gegen den Schwertgriff.
Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen wie Harkadon und die Pikenierbrüder versuchten, das Tor zu bewegen, ihre Mienen spiegelten höchste Anstrengung wieder.
Schweiß perlte von Toras’ Stirn, lief zu kleinen Sturzbächen zusammen die auf seine Rüstung tropften.
Dann fiel er nach vorne als der Kristallfluch kreischend freikam. Knirschend bewegten sich die beiden Torflügel, millimeterweise aber sie bewegten sich. Schließlich war eine gut mannbreite Öffnung frei. Die Männer ließen sich erschöpft zu Boden sinken.
„Erstaunlich....", murmelte Sorim.
„Irgendetwas hat sich da bewegt", keuchte Harkadon und zeigte auf die kleine Einbuchtung an dem Torflügel.
„Bei mir auch", röchelte Kortan.
„Hauptsache der Weg ist frei", murmelte Kaszan und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Noch einen Moment zum Verschnaufen, dann ziehen wir weiter. Ich will endlich aus diesem Loch heraus."
Erschöpft ließ sich der General auf die Fliesen zurücksinken und schloß die Augen. Dann riß er sie urplötzlich wieder auf. War da nicht eine Erschütterung zu spüren gewesen?
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| 08.09.2002 01:46 | #11 |
| Kaszan Toras |
Hinter dem Tor wartete ein schier unendlich langer Gang auf die kleine Gruppe. Die Wände und die Decke des Korridors waren über und über mit diesen fremdartigen Zeichnungen geschmückt. Durch das enorme Alter ließen sich manche kaum mehr entziffern, doch meistens handelte es sich um Bilder von den schon zuvor gesehenen Händen, den Luzkan und anderen, grotesk erscheinenden Monstren. Kaszan hatte sich nicht getäuscht. Schon nach wenigen Sekunden war eine weitere Erschütterung zu spüren gewesen. Und je weiter der Trupp vorstieß, desto deutlicher wurden sie.
Es war wie das regelmäßige Schlagen einen gigantischen Herzens, das die Ruinen mit jedem Herzschlag in ihren Grundfesten erzittern ließ.
Schon nach kurzem war gleichzeitig ein dumpfes Wummern zu hören. Und die Gruppe kam dem Ursprung dieser Geräusche immer näher.
Mittlerweile hatten alle ihre Waffen gezogen, Schwerter blitzten im Licht der Fackeln, Armbrüste waren schussbereit erhoben und die letzte Pike stoßbereit nach vorne gestreckt.
Schließlich mündete der Gang in einer weiteren Halle. Kaszan musste inzwischen aufpassen dass seine Zähne bei einem erneuten Beben nicht zu klappern anfingen. Ein gigantischer Umriss schälte sich aus dem Mantel der Dunkelheit. Jetzt wusste Kaszan warum die Halle so riesig gebaut worden war.
Der Koloß füllte sie fast bis zur Decke hin aus.
Es musste sich um einen Golem handeln. Doch wer bei Beliar konnte ein derart riesiges Geschöpf schaffen?
Er musste mindestens acht Schritt in der Höhe messen. Sein Körper war vollkommen durchsichtig und sah so aus, als ob jemand versucht hätte mit einem Schmiedehammer die Skulptur eines Menschen aus dem Eis zu schlagen. Bei jedem Schritt des Golems erzitterte die Erde wie unter einem Hammerschlag. Das Monstrum war noch gute fünfzig Schritt entfernt, doch griff es so weit aus, dass es die Gruppe binnen wenigen Sekunden erreichen würde. Und es kam direkt auf sie zu.
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| 08.09.2002 19:42 | #12 |
| Kaszan Toras |
"Verteilt euch!", brüllte Kaszan und löste sich aus seiner Starre. Einen Augenblick später stob die Gruppe auseinander. Das vertraute Klacken der Armbrüste drang an Kaszans Ohr, als die Armbruster ihre tödliche Ladung in Richtung des Golems schleuderten.
Die Geschosse sprengten kleinere Eispartikel aus dem Körper des Riesen, doch ließ sich dieser davon nicht im Geringsten beeindrucken.
"Gelm, Kortan, ihr greift von links an! Hark zu mir, wir übernehmen die andere Seite! Der Rest haut ab oder versucht das Montrum abzulenken!" Sofort folgten die Männer den Befehlen des Generals. Sorim blieb stehen und reckte die Hände gen Hallendecke.
Hoffentlich würde er sich dieses Mal nicht so lange Zeit lassen.... Der Kopf des Golems pendelte von einer Seite zur anderen. Anscheinend wusste das Monster nicht, welchen der Menschen es zuerst zerquetschen sollte. Dann stampfte es genau auf die beiden Pikenierbrüder zu.
Die gewaltige Faust hob sich, dann krachte sie wuchtig in den Hallenboden, als die Brüder blitzschnell zur Seite sprangen. Gesteinsbrocken schwirrten durch die Luft, als sich die Hand wieder hob, waren die Bodenplatten tief eingedrückt. Währenddessen hatten sich Kaszan und Harkadon dem Golem von hinten genähert. Kaszan umfasste den Griff des Kristallfluchs mit beiden Händen, dann lies er die Klinge auf das mehr als baumstammdicke Bein des Riesen herabsausen. Das Schwert drang tief in das stämmige Bein ein, ein Regen aus Eiskristallen ergoß sich über den General, als sie auf das massive Eis stieß. Ein paar Sekunden lang sah sich der Golem nach seinem Peiniger um, lange genug um Kaszan Gelegenheit zu geben, noch ein paar Schläge nachzusetzen. Dann griff die gewaltige Pranke des Monsters nach ihm.
Kaszan knickte ein und katapultierte sich nach hinten und hinter das andere Bein des Golems. Etwas träge versuchte das Monstrum ihn mit der anderen Hand zu packen, doch Kaszan wich geschickt abermals aus.
Harkadon nutzte die Gelegenheit um auf den Arm des Golems zu springen und seine gewaltige Körperkraft auf selbigen zu entladen. Ganze Stücke aus Eis brachen aus dem Körper des Riesen als der Soldat wie ein Berserker auf den Arm einhackte. Gelm und Kortan stürzten nach vorne und rammten ihre Waffen mit aller Kraft in das schon angeschlagene Bein des Giganten. Gleichzeitig prasselte ein erneuter Bolzenhagel gegen die Brustpartie des Golems, wieder ohne sichtbaren Erfolg. Kaszan hatte währenddessen alle Hände voll zu tun, den wütenden Attacken des Kolosses auszuweichen, denn anscheinend hatte das Monstrum es auf ihn abgesehen. Nur knapp entging er einem tief angesetzten Schwinger indem er sich auf den Boden fallen ließ. Der Luftzug strich ihm einer Orkanböe gleich durch das Gesicht. Ein Schrei gellte durch die Halle als einer der Armbruster von dem Schlag mitgerissen und gegen die Wand geschleudert wurde.
Der Mann sackte zusammen und rührte sich nicht mehr.
Krachend landete ein gut mannshoher Eisbrocken auf dem Boden als Harkadon seine Bemühungen noch weiter verstärkte. Der Golem schüttelte sich wie ein Bär der ein lästiges Insekt loszuwerden versucht, jedoch ohne Erfolg.
Dann löste sich plötzlich der gesamte Arm des Riesen und zermalmte sowohl die Fliesen wie auch einen Schwertkämpfer, der das Pech hatte zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Auch Harkadon verlor dadurch seinen Halt und rollte meterweit über den Hallenboden.
Der Golem bäumte sich auf und griff mit der anderen Hand an die Amputationsstelle.
Gleich darauf formte sich ein neuer, unversehrter Arm aus dem Stumpf. Kaszan keuchte vor Verblüffung auf. Wie sollten sie ein Monster besiegen, dass sich so schnell selbst regenerierte?
Ein Fauchen durchbrach den Kampflärm. Kaszan fuhr herum, gerade rechtzeitig um zu sehen wie Sorim beide Hände auf den Golem richtete. Die Luft vor ihm begann wie unter extremer Hitze zu wabern, dann stieg zischend Dampf von dem Körper des Eisgolems auf.
Sorims Zauber zog über die Brust des Golems und hinterließ dabei eine tiefe Schneise im Eis. Die Hände des Hofmagiers verkrampften sich zu Krallen, Schweiß rann dem Magier übers Gesicht und an seiner Schläfe pochte einem fetten Wurm gleich eine Ader. Anscheinend hatte er Probleme, den Zauber zu koordinieren. Schwerfällig wankte der Koloss aus Eis auf den Magier zu.
"Los, lenkt ihn ab!"
Abermals wurden Bolzen geladen und gegen das riesenhafte Monster geschossen, die Nahkämpfer versuchten ihr Bestes um den Vormarsch des Berges aus Eis und roher Körperkraft aufzuhalten.
Harkadons Schwert brach abermals große Brocken aus dem Bein des Golems und Kaszan versuchte das Eis mit gezielten Hieben so zu schwächen dass es unter dem Gewicht des Giganten auseinanderbrechen würde.
Kortan sprang nach vorne, versenkte seine Pike in einem breiten Riß im Eis und hängte sich mit seinem vollen Gewicht an den Schaft der Waffe. Das Holz der Pike knackte hörbar, aber die Aktion zeigte Erfolg als sich plötzlich ein langer, gezackter Riß durch das halbe Bein zog.
Eni kurzer Blick zu Harkadon, dann rammten sowohl Kaszan wie auch der hochgewachsene Krieger ihre Schultern wie auf Kommando mit aller Kraft gegen das angeschlagene Bein.
Der Golem wankte wie ein betrunkener hin und her, dann brach das gesamte Bein auseinander. Der Balance beraubt stürzte der Koloss wie ein gefällter Baum um. Sorims Hitzestrahl hatte mittlerweile ein gewaltiges Loch im Kopf des Golems hinterlassen.
Der Golem zuckte zusammen, versuchte sich mit den Händen nach vorne zu schleppen, doch dann fiel er in sich zusammen.
Kaszan atmete erleichter aus und schloß für einen kurzen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er wie der Golem erneut seine gewaltige Hand hob. "Weg da!", schrie Kaszan zu dem Magier, welcher den Kopf gesenkt und die Linke auf seiner Brust ruhen hatte.
Dann schlug der Golem zu.
Gelm sprang nach vorne und stieß den Magier mit der Schulter zur Seite. Die Faust des Golems zischte knapp über den Magier hinweg und traf stattdessen den Pikenier. Gelm schrie auf und wurde meterweit über den Boden geschleudert. "Gelm!"
Kortan stürzte zu seinen am Boden liegenden Bruder. Auch Kaszan und Harkadon folgten ihm und beugten sich über den Pikenier.
Gelm lag in einer größer werdenden Blutlache und presste seine Hand auf eine klaffende Wunde an seiner Brust.
"Gelm! Sag doch was!"
Gelm hob leicht den Kopf und hustete qualvoll. Blut lief aus seinem Mundwinkel und färbte den Fellumhang rot.
"Kortan...es tut so weh..."
Der Pikenier musste abermals husten. Sein Atem ging stoßweise und er schien Probleme zu haben, die Augen offenzuhalten. Gelms ganzer Körper zitterte. "Das sieht nicht gut aus....", murmelte Harkadon als er das Kettenhemd vorsichtig zur Seite zog.
Der Schlag des Golems hatte das Kettenhemd zerfetzt. Anscheinend waren Gelms Rippen unter der Wucht des Schlages gesplittert, denn aus der Wunde ragten bleiche Knochen.
"Sterb mir hier jetzt nicht weg Gelm!"
Kortans Stimme schwankte, er schien nur mühsam die Tränen zurückhalten zu können.
Kaszan hatte in der Zwischenzeit einen Verband mit einem Heiltrank getränkt und träufelte den Rest des Trankes in die Wunde. Dann legte er behutsam den Verband darauf. Der Pikenier stöhnte und zuckte zusammen.
Gelms Linke klammerte sich um die Hand seines Bruders.
"Verlasst mich nicht....Ich will noch nicht...sterb...en"
Kortan schüttelte den Kopf.
"Niemand sagt dass du sterben wirst! Halt durch!"
Ein erneuter Hustenanfall schüttelte den Pikenier und ließ ihn Blut spucken. Kaszans Blick traf sich mit Harkadons.
"Lasst mich..ni.cht..in.diesem..verdammten...Gletscher...ver.....recken.." Ein erneuter Schauer lief durch Gelms Körper.
Dann lag er still.
"Gelm! Gelm!"
Kortan brach schluchzend über seinem Bruder zusammen. Harkadon wendete sich ab und starrte an die andere Wand.
Kaszan senkte den Kopf und legte seine Hand auf Kortans Schulter. Hinter ihm begann sich der Eisgolem langsam wieder in Wasser aufzulösen.
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| 10.09.2002 13:47 | #13 |
| Kaszan Toras |
"Wir sind ganz nah dran, ich kann die Macht des Artefakts schon jetzt spüren!" Sorims Stimme zitterte vor Aufregung.
Selbst Kaszan fühlte etwas. Ein seltsames Gefühl, als ob Tausende kleiner Würmchen durch seinen Körper kriechen würden und dabei ein wohltuendes Prickeln hinterließen.
Nur wenige Schritte vor Kaszan befand sich ein weiterer Torbogen, der von grotesken, dämonenartigen Fresken umsäumt war und durch den ein sanftes, pulsierendes Licht drang.
Sorim löste sich von der Gruppe und lief durch den leuchtenden Torbogen. "Sorim! Dieser Narr....Los, hinterher!"
Sogleich folgte der gesamte Trupp dem Hofmagier und trat durch das Tor in das geheimnisvolle Licht.
Hinter dem Tor lag ein kuppelförmiger Raum. Der Raum war groß genug um der vierfachen Anzahl an Männern Platz zu bieten, selbst wenn die Gruppe vollzählig gewesen wäre.
In einer Nische an der linken Seite des Raumes befand sich eine kreisförmige Plattform, ähnlich der über die der Trupp die Ruinen betreten hatte. In der Mitte der Plattform befand sich eine Vertiefung, aus der ein Lichtstrahl entsprang, der sich knapp unter der Decke in einem Kristall brach und von dort Dutzendfach reflektiert wurde.
Doch Kaszans Augenmerk galt etwas anderem. In der Mitte des Raumes stand eine Statue. Es handelte sich um das Abbild eines Menschen, knieend, den Blick zur Decke gerichtet und die Hände vor der Brust erhoben, die Handrücken zeigten in Richtung des Tores durch das Kaszan gerade geschritten war. Die komplette Statue war aus verschiedenfarbigen Kristallen gearbeitet, Kaszan staunte über die Kunstfertigkeit und Detailverliebtheit, mit der sie bis ins kleinste Detail geformt worden war.
Der Hofmagier stand nur wenige Schritt vor der Statue, sein Blick haftete an ihren Händen.
Von dort kam auch das seltsame Licht.
Die Statue trug zwei Handschuhe. Beide waren scheinbar aus Leder gearbeitet, die Fingerspitzen des Linken waren mit funkelnden Edelsteinen besetzt, auch auf dem Handrücken des Handschuhs leuchtete ein Stein.
Hinter der Statue hingen zwei gewaltige Ringe in der Luft. Kaszan verstand nicht, wie die Ringe einfach so ohne weiteres in der Luft hängenbleiben konnten. Musste wohl auch wieder irgendso eine Magie sein. Es handelte sich um einen größeren Ring, der den anderen genau umschloß. Beide wurden von den schon zuvor gesehenen Fratzen und Reliefs geschmückt und hatten dadurch eine bedrohliche Ausstrahlung. Manche der Gesichter sahen aus, als würden sie gleich ihren Rahmen verlassen und auf die Gruppe losspringen.
Kaszan trat näher und sah sich die Handschuhe genauer an. Das prickelnde Gefühl wurde so intensiv, dass es schon fast unangenehm war. Bei genauerem Hinsehen konnte er erkennnen, dass der große Edelstein auf dem Handrücken durch haarfeine Linien mit denen an den Fingerkuppen verbunden war.
Auf der Handfläche des Rechten befand sich ein kompliziertes Netz aus feinen Linien. Es sah ein wenig aus wie ein Spinnennetz, konnte aber genauso gut einen Strudel darstellen. In den Freiräumen zwischen den Linien waren winzige Runen eingebrannt.
Das Leuchten kam von dem großen Edelstein des linken Handschuhs und schien intensiver geworden zu sein, als sich Kaszan näherte. Der Edelstein war dunkelblau gefärbt, ab und zu liefen winzige Blitze durch ihn hindurch und wanden sich die Linien entlang bis zu den Edelsteinen an den Fingern. "Ist das das Artefakt von dem ihr gesprochen habt?", fragte Kaszan ohne den Blick von den Handschuhen zu nehmen.
Sorim trat neben den General und sah mit funkelnden Augen auf die Artefakte herab.
"Das ist es", sprach er mit leiser Stimme.
"Das sind die Hände von Kol'Sheraz."
"Nun gut", meinte Kaszan und drehte sich schließlich doch um. "Packen wir uns diese Dinger und verschwinden von hier. Diese Plattform in der Ecke, ist das ein weiterer Teleporter?"
Sorims Blick haftete noch immer an den Handschuhen.
"Ja, ziemlich sicher. Allerdings kann man sich nie ganz sicher sein." Kaszan verdrehte die Augen.
"Also los, nichts wie weg hier. Je mehr wir uns beeilen, desto eher sind wir wieder in Gorthar."
Endlich erwachte Sorim aus seiner Starre und zog vorsichtig die Handschuhe von den Finger der Statue. Im selben Moment erlosch das Licht und der Raum wurde nur noch von dem Licht des vermeintlichen Teleporters erhellt.
Als der erste der Gruppe in das Licht der Plattform trat, erstrahlte sein Körper in einem inneren Licht, dann verschwammen seine Konturen bis schließlich nichts mehr von ihm zu sehen war. Das Licht der Plattform flackerte, dann schien es genauso hell wie zuvor.
Kaszan bildete den Abschluss des Trupps.
Wie schon beim ersten Mal fühlte er einen seltsamen Sog als er in das Licht trat, dann wurde er nach oben gerissen, mitten in die Schwärze des Gletschers.
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| 10.09.2002 14:05 | #14 |
| Lebendes Dunkel |
Kaum hatte der letzte der Menschen den Raum verlassen, da ertönte auch schon ein lautes Klacken. Das Licht des Teleporteres erlosch, an seine Stelle trat ein schwaches, rötliches Leuchten welches von den beiden schwebenden Ringen ausging.
Ein Zischen hallte durch die Stille der Ruinen, dann begannen die beiden Ringe erst stockend, dann immer schneller werdend gegeneinander zu rotieren. Schon nach wenigen Sekunden waren sie nur noch als flirrende Schemen zu erkennen. Schwarzer Nebel bildete sich wie ein Vorhang zwischen den Ringen, verdichtete sich zu einer einzigen, wabernden Masse.
Dann schob sich ein großes, schwarzes Etwas aus der Masse. Ein paar Sekunden nachdem der massige Körper aus dem Nebel getreten war, verlangsamte sich die Rotation der beiden Ringe bis sie schließlich wieder zur Ruhe kamen. Valentoth streckte seine vielen, müden Glieder. Flappend breiteten sich die mächtigen Schwingen aus und falteten sich wieder an seinem Rücken zusammen. Rasselnd sog der Sphärenlord die stickige Luft der Ruinen ein. Jemand war hier gewesen.
Valentoths Blick fiel auf die in Dunkelheit liegenden Statue. Die Artefakte fehlten. Nach all den Jahrhunderten der Ruhe hatte sich abermals jemand der Macht der Hände von Kol'Sheraz bemächtigt.
Ein seufzerähnliches Geräusch entrann Valentoths Kehle.
Wie ein Mantel legten sich seine Flügel um seinen Körper, seine vielen Beine suchten sicheren Halt, sein linker Arm zeichnete ein komplexes Muster in die Luft.
Dichter Nebel breitete sich von der Stelle aus, an der der Sphärenlord einen Moment zuvor noch gestanden hatte.
Im nächsten Moment stand Valentoth auf dem Göttersitz. Er fühlte die Macht der Artefakte durch den Felsen, weit konnten die Räuber nicht sein....
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| 11.09.2002 13:34 | #15 |
| Kaszan Toras |
Glücklicherweise hatte der Teleporter nicht zu dem zuerst entdeckten sondern ein gutes Stück weiter unten am Gletscher mitten aufs Eis geführt. Nun musste die Gruppe nicht den ganzen tödlichen Weg durch den Schatten des Göttersitzes zurückmarschieren. Wenn sie ein weitres Mal durch diese Eiseskälte hätten laufen müssen, wären von dem mittlerweile auf zwölf Mann geschrumpften Trupp nicht einmal mehr die Hälfte übriggeblieben.
Kaszan war froh, endlich wieder unter dem Licht der Sonne zu wandern. Die Dunkelheit des oberen Gletschers und die bedrückende Stille der Ruinen schlugen nach einiger Zeit gehörig auf das Gemüt.
Doch jetzt galt es ein weiteres Mal den Luzkan entgegenzutreten. Schon wenige Minuten nachdem sich der General wieder materialisiert hatte, hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. Er war sich absolut sicher, dass irgendwo hinter einer Schneewehe oder unter der dicken Eisschicht die Schneebestien nur darauf warteten, die Gruppe erneut in eine tödliche Falle zu locken. Doch sie waren so weit gekommen, jetzt würden sie sich auch von den Totengräbern nicht mehr aufhalten lassen.
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| 11.09.2002 15:19 | #16 |
| blutfeuer |
als die beiden den gletscher entdeckten, verschlug es ihnen erst mal die sprache. der bach entsprang einem riesigen tor das sich am fuß einer kalten weiße fläche auftat, die von weitem völlig eben aussah, so wie eine schneebedeckte fläche eben aussieht. erst als die beiden immer näher kamen, konnten sie entdecken, dass diese weiße fläche alles andere als eben war. tiefe risse zerlegten sie in lauter kleine schluchten und gipfel. die risse verliefen kreuz und quer. dort konnte man mit sicherheit nicht herumklettern. denn schon von hier unten war zu erkennen, dass das nicht eben mal so risse waren, sondern tödliche tiefe fallen.
blutfeuer starrte fasziniert auf dieses gigantische etwas, dass sich hoch über ihnen auftürmte. direkt vor ihnen sah das tor aus, wie der eingang in eine wundervolle blaue kathdrale, deren wände ein blau zeigten, wie blutfeuer es noch niemals erblickt hatte.
"sieh dir bloß mal an, wie schön das ist."
hier erfasste selbst die abgebrühte blutfeuer ein staunen, dass sie nicht für möglich gehalten hatte. was war das nur für ein wunder. ein blaues wunder im wahrsten sinne des wortes, wenn man wirklich vorhatte, hier in den gletscher einzusteigen.
"ich denk mal, wir müssen am rand auf den gletscher steigen. da wo noch der felsen ist. von hier aus kann man niemals in das eis klettern. weiter oben sieht es aber etwas stabiler aus. dort könnten wir es versuchen."
inzwischen froren die beiden auch schon ganz schön, weil der wind, der über den gletscher kam, auch seinen eishauch mitbrachte.
die beiden setzten sich hin und begannen sich in die stinkenden schaffelle einzuwickeln.
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| 12.09.2002 09:17 | #17 |
| blutfeuer |
der gletscher trug an seiner vorderen bruchkante einen dicken ring von steil aufragenden eissplittern, die übermannshoch waren. hier hätte man niemals in den gletscher einsteigen können, aber weiter oben sah das schon etwas besser aus.
direkt über dem boden hatte der gletscher ein riesiges maul, aus dem der bach entsprang, den sie schon die ganze zeit entlanggegangen waren. dieses gletschermaul war von so einem unglaublichen blau, dass blutfeuer beschloss, irgendwann würde sie diesen blauen dom mal betreten. allerdings konnte man mühelos erkennen, dass hier ständig eisbrocken abbrachen und ins wasser fielen.
da diese eisbrocken riesig waren, war es sicher nicht ungefährlich in diesem eisdom, aber was war die würze des lebens? klar - die gefahr!
mit hilfe der bänder wickelten sich yenai und blutfeuer die schaffelle dicht um die beine und stopften ihre kleidung mit ebensolchen fellen aus.
"mann, ist das kalt hier neben dem eis. ich fürchte mal, wenn wie erst drauf sind auf diesem eisbrocken werden wir uns den arsch abfrieren. trotzdem will ich es mal probieren. wenn dieser seltsame general das kann, dann kann es blutfeuer auch. und da du es nun mal nicht lassen konntest mir zu folgen, musst du einfach mit."
blutfeuer bespannte den bogen wieder und hängte ihn sich über die schulter. dann holte sie aus ihrem gürtel handschuhe, die sie sich mal zum klettern im fels zugelegt hatte und begann, seitlich am gletscher am felsen emporzuklettern.
nach kurzem zögern folgte yenai ihr nach. zuerst ging es eine zeitlang im felsen aufwärts und dann hatten sie eine stelle erreicht, an der blutfeuer das gefühl hatte, dass man von hier den schritt aufs eis wagen konnte. die stark zerklüfteten bruchstücke der eiskante hatten sie hinter sich gelassen und die eisfläche sah hier homogener und stabiler aus.
mit einem sprung ließ blutfeuer sich auf eine feste stelle im eis fallen und richtete sich sofort wieder auf:
"aua, ich dachte, ich spring in weichen schnee! das zeug ist ja hart wie fels! komm hinterher oder soll ich dich auffangen?"
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| 12.09.2002 09:59 | #18 |
| blutfeuer |
es war ein eigenartiges laufen auf dem gletscher. man hatte immer das gefühl, dass man in weichen schnee treten würde, aber das zeug wir wirklich steinhart. beim laufen über das eis, gab der boden seltsame geräusche von sich und immer wieder lief ein knirschen und knistern durch den gletscher, als würde er sich aufbäumen und sie warnen wollen.
yenai versuchte einige male blutfeuer zum umdrehen zu bewegen, aber gaenausogut hätte er den gletscher überreden können, den berg wieder zurückzugleiten. was blutfeuer sich einmal in den kopf gesetzt hatte, konnte wohl nur sie selbst wieder aus ihrem kopf heraus bekommen.
der gletscher erstreckte sich so weit man sehen konnte und strebte immer weiter himmelwärts. in der ferne sah man ein felsmassiv, dass der alte sitz der götter oder so ähnlich genannt hatte. das war eine felsformation, die sich wie eine welle über das darunter liegende eis beugte. das sah sehr unheimlich aus, als wolle der fels nach dem millionen monde alten eis unter sich greifen.
unter dieser welle war es dunkel. das konnte man sogar schon von hier aus sehen. ein dunkler raum, in den wohl nie das licht der sonne gelangte.
dafür spiegelte sich die sonne auf der fläche, die sie gerade überschritten mit umso stärkerer intensität. nach einer weile hatte blutfeuer das gefühl, dass sie langsam blind würde. die sonne und der funkelnde schnee spiegelten ihr zunehmend dinge vor, die es einfach nicht gab, nicht geben konnte.
ihr fielen wieder die erzählungen des alten von dem schneemonster ein. irgendwie lächerlich vor so etwas angst zu haben! hier konnte man meilenweit sehen und so ein riesiges untier musste man schon aus ganz sicherer distanz sehen können. so wie jetzt die schwarzen pünktchen in der ferne.
"yenai, siehst du auch was ich sehe? bewegt sich da etwas oder kommt mir das nur so vor?"
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| 12.09.2002 11:37 | #19 |
| blutfeuer |
der buddler nickte und meinte, man solle doch jetzt lieber umdrehen. sicher seien das diese verfluchten schneemonster und im moment hätten sie noch genügend abstand, um sich in sicherheit zu bringen.
blutfeuer war da allerdings etwas anderer meinung.
"reiß dich doch mal zusammen. ein schneemonster ist mit sicherheit weiß und der alte hat davon gesprochen, dass es sich unbemerkt und schnell nähert. das würden wir doch nicht aus einer entfernung von ein paar hundert meter sehen. ich sage dir, das sind menschen. möglicherweise abenteurer wie wir. vielleicht aber auch einige aus der truppe von kaszan toras. ich will wissen, was hier abgeht. lass uns lieber mal zusehn, dass wir uns irgendwie verstecken."
inzwischen waren sie auf dem gletscher schon ein ganzes stückchen vorwärts gekommen und befanden sich auf einem gletscherfeld, dass durhc einige tiefe spalten gekennzeichnet war. dazwischen hatten sich offensichtlich immer wieder eisplatten aufgebäumt, die wie riesige korngarben in die höhe standen. das vorwärtskommen war hier ungleich schwerer als in der nähe der felsen und man musste höllisch aufpassen, nicht in einer der spalten zu verschwinden. andererseits boten die aufragenden eisplatten einiges an schutz und so konnten die beiden sich vorsichtig vorwärtspirschen. auf keinen fall wollte blutfeuer, dass die fremden sie sahen, bevor sie sich selbst zu erkennen geben würden.
blutfeuer konnte darauf vertrauen, dass die fremden sie noch nicht gesehen hatten, denn die sonnen befand sich hinter ihrem rücken. wie sie selbst feststellen konnte, war gegen die sonne auf diesem funkelnden eis- und schneefeld nichts zu erkennen. also befanden sie beide sich erst mal im vorteil.
langsam kamen die dunklen punkte näher und man konnte inzwischen deutlich erkennen, dass es menschen waren. im gleichen moment entdeckte blutfeuer auch einen tiefen und sehr langen riss im eis. die fremden mussten an diesem riss entlangkommen, den konnte man mit sicherheit nicht so schnell überqueren. also blieb genug zeit sich zu verbergen.
eine dieser eisgarben bot doch einiges an schutz. wenn sie zwischen die eisplatten schlüpfen würden, dann sollten die leute sie eigentlich nicht entdecken. vielleicht konnte man im geeigneten moment ja hinter den eisplatten hervortreten und guten tag sagen.
aber wie man so schön sagt, vorsicht ist die mutter der porzellankiste. also versteckten die beiden sich erst mal.
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| 12.09.2002 11:59 | #20 |
| Kaszan Toras |
"Was wollen wir dann eigentlich mit diesen komischen Dingern anstellen?", fragte Harkadon.
Kaszan starrte geistesabwesend nach vorne, beinahe hätte er die Frage seines Freundes überhört. Irgendwo am Horizont zeichnete sich ein dunkler Fleck ab. Der Fjord. Und in derselben Richtung lag Gorthar. Kaszan sehnte sich im Moment nach nichts mehr, als in die Umgebung seiner Familie....
Der kalte Wind schnitt wie Messer in das Gesicht des Generals, selbst die dicken Felle schützten nur unzureichend vor der Kälte, obwohl außer Kaszans Augen nichts dem Wind direkt ausgesetzt war. Die feinen Haare des Felles hatten schon kurz nachdem der Trupp die Ruinen verlassen hatte kleine Eiskristalle angesetzt.
"Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Wahrscheinlich wird unser Bücherwurm über sie herfallen, um herauszufinden wie sie funktionieren. Bei Innos, ich kann wirklich mal wieder etwas Abstand von den ständigen Kämpfen gebrauchen...." Ein humorloses Lachen drang an Kaszans Ohren.
"Da bist du nicht der einzige, Kaszan. Glaub mir, ich werde bis zum Angriff auf Khorinis kein Schwert mehr anrühren."
"Verdammtes Khorinis. Schau dir die Männer an, Hark. Jeder von ihnen ist am Ende seiner Kraft angelangt. Und wir sind mit vierzig Mann aufgebrochen. Vierzig Mann, Hark! Es war mir klar dass nicht alle zurückkehren würden, jeder hat das Risiko gekannt, aber wir sind nur noch ein knappes Dutzend!" "Wir können echt froh sein, dass uns die Luzkan bisher in Ruhe gelassen haben. Vieleicht fürchten sie sich ja vor etwas...."
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| 12.09.2002 12:36 | #21 |
| blutfeuer |
aufmerksam beobachteten die beiden eisforscher die männergruppe, die sich ihnen da näherte. dass es männer waren, hatten sie schon seit einiger zeit ausmachen können, auch dass die schwer bewaffnet waren, es also mit sicherheit besser war, versteckt zu bleiben.
zum glück folgten die bewaffneten dem spalt im eis, wie es blutfeuer schon vorausgesehen hatte. je näher die männer kamen, desto angespannter lauschte die jägerin. die männer unterhielten sich und so wie sie aussahen, waren es leute der expedition dieses generals. aber warum nur so wenige? wo waren die anderen?
blutfeuer hielt den atem an, als die männer immer näher kamen. yenai wurde mit einem finsteren und beschwörenden blick bedacht, der ihn zu absoluter stiller ermahnen sollte.
und dann hörte sie den namen:
einer der männer hatte einen anderen mit kaszan angeredet!
und er sprach von einem angriff auf khorinis!
und von riesenverlusten, dass sie nur noch so wenige wären! und von luzkan!
blutfeuer drückte sich noch tiefer in das eis. hoffentlich blieben sie unentdeckt.das war der leibhaftige feind vor ihnen, dem wollte sie nun wirklich nicht in die hände fallen. und dem luzkan eigentlich auch nicht, was immer das auch sein mochte. blutfeuer warf wieder einen blick zu yenai, weil sie ein plötzlich lauteres atemgeräusch hörte.
das konnte doch nicht wahr sein! der strich sich mit den fingern über den nasenrücken und war puterrot im gesicht! was ging denn jetzt ab? der würde doch nicht etwa??????????????????
DOCH, ER WÜRDE!!!!
yenai explodierte förmlich. viel zu lange hatte er gegen den niesanfall gekämpft. es ging einfach nicht mehr. was das schicksal im da in die nase gelegt hatte musste raus. es half alles nichts. dem buddler liefen die tränen übers gesicht, aber er konnte nichts machen.
blutfeuer wünschte sich im gleichen momnt, dass sich ein spalt unter ihm auftun möge und ihn in die hölle holte. aber es gab keinen spalt, keine hölle aber den feindlichen general!
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| 12.09.2002 12:51 | #22 |
| Kaszan Toras |
"Ahuuuuuaaaaaachüm!"
Kaszan hielt mitten im Satz inne. Was war das? Hörte sich an wie ein Niesen.... Und es kam direkt aus dieser Eisspalte.
Auf einen Wink hin verteilten sich die Männer und näherten sich vorsichtig und mit gezogenen Waffen der Spalte. Kaszan hob die Hand und deutete auf den Spalt. Leise wurde Armbrüste gespannt und Bolzen eingelegt. Die letzte verbleibende Pike senkte sich, Kortan ging leicht in die Knie und näherte sich dem Riß im Eis.
Kaszan selbst sprang nach vorne, sah irgendetwas dunkles und griff zu. Ein schmerzerfüllter Schrei ertönte als er eine junge Frau an den Haaren packte und nach oben zog.
Neben der Frau saß ein Mann mit hochrotem Gesicht und wischte gerade irgendetwas an seiner Kleidung ab.
Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Reihen. Kaszan ließ die Frau los und verdrehte die Augen. Mit einem leisen Scharren verschwand der Kristallfluch in seiner Scheide.
"Bei den Göttern, seid ihr lebensmüde?! Ganz allein in den Luzkanzacken! Und dann auch noch mit einer solchen Ausrüstung! Stellt euch vor was passiert wäre, wenn euch ein Luzkan entdeckt hätte!"
Kaszan schüttelte den Kopf. Wie leichtsinnig diese jungen Männer sein konnten....
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| 12.09.2002 13:02 | #23 |
| blutfeuer |
"he, danke schön, das war ja sehr freundlich. jetzt lauf ich sicher den ganzen tag mit kopfschmerzen rum. musst du so ziehen?"
in blutfeuers kopf wechselten die begründungen in einem rasenden tempo, bis es aus ihr herausbrach:
"sollen die lustan uns doch entdecken. wir haben ja auch waffen! wir müssen ein paar schafe suchen, die im gebirge ausgerutscht und auf das eis gefallen sind. unser herr reißt uns die ohren ab, wenn wir sie nicht wieder bringen. und gegen unseren herrn sind diese lustan nur lieliche lämmer, kann ich euch sagen."
blutfeuer fand ihren mut langsam wieder
"wir sind erfahrene lustan-jäger. sieht man uns vielleicht nicht an aber yenai, mein gefährte, hat schon mal einen mit bloßen händen niedergerungen. und ich bin die ultimative jägerin überhaupt. was vor meinen bogen gerät, lebt nicht mehr lange.
aber was macht ihr denn hier im eis? sollen wir euch lieber begleiten, bis ihr in sicherheit seid? wie ich gehört habe, war euer ausflug ins eis ein schreckliches fiasco! wir könnten euch sicher bis an die vorderkante begleiten!"
yenai machte ein sehr unglückliches gesicht bei blutfeuers heillosem geschwätz und er ließ die bewaffneten durch sein minenspiel nicht darüber im ungewissen, dass er an blutfeuers verstand zweifelte. hinter ihrem rücken tippte er sich mit dem finger an die stirn, so dass seine meinung zu blutfeuers angebereien wirklich offensichtlich war.
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| 12.09.2002 13:22 | #24 |
| Kaszan Toras |
Bei den Göttern, an was für eine Irre war er denn da geraten? "Luzkanjäger, so so. Der berühmteste Jäger der mir bekannt ist hat es geschafft drei der Biester eigenhändig zu erlegen bevor sie ihn zerrissen haben. Und der hatte sein gesamtes Leben dem Gletscher und den Totengräbern gewidmet." Irgendwie hatte Kaszan das Gefühl dass die Kleine nicht so recht bei Sinnen war. Vieleicht durch die Kälte? Anscheinend war nicht nur er der Meinung, wenn er sich die Gesichter seiner Gefährten oder dem Begleiter des Mädchens ansah.... "Eure "Schafe" könnt ihr wohl getrost vergessen, hier oben findet ihr nur den Tod. Geht besser wieder nach Hause. Ich denke es wäre am besten, wenn wir euch bis zum Fuß des Gletschers begleiten, die Luzkan haben uns schon seit einiger Zeit nicht mehr angegriffen. Und ich muss sagen dass ich darüber nicht unbedingt unglücklich bin."
Die Frage nach dem Ziel der Gruppe überging Kaszan absichtlich. Das war eine Sache die nicht unbedingt für die Ohren von Zivilisten bestimmt war.
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| 12.09.2002 14:32 | #25 |
| Yenai |
Heimgehen? Dieser General war viel freundlicher und klüger, als Yenai im ersten Moment gedacht hatte. Nach Hause gehen war ein wirklich guter Vorschlag, sie würden sich hier noch den Tod entweder durch die Luzkan oder den Schnupfen holen. Und Blutfeuer schien auch nicht mehr richtig bei Verstand zu sein, falls sie das je gewesen war. Hinter ihrem Rücken versuchte der Buddler den Soldaten des Generals mittels Zeichensprache zu bedeuten, dass sie eine gefährliche Irre vor sich hätten und das man die Amazone besser fesseln, mit nach unten nehmen und ihm dort überlassen solle. Doch die Leute verstanden nicht, was vielleicht auch an Yenais Zeichensprache lag, die er gerade erfunden hatte. Für ihn war allerdings klar, dass gewöhnliche Soldaten wohl einfach zu blöde waren, seine Anweisungen zu verstehen.
Er fuchtelte weiter wild mit den Händen, um ihnen noch einmal alles zu erklären, doch leider waren inzwischen alle Blicke auf ihn gerichtet, einschließlich Blutfeuers’, die von seinen Zeichen anscheinend wenigstens das „irre“, „fesseln“ und „ihm überlassen“ verstanden hatte. Im nächsten Moment zerriss ein Knall die Stille und der Buddler taumelte winselnd zurück, an seiner Backe den Abdruck einer Hand. Wieso hatte Blutfeuer keine Handschuhe an? Das hätte wenigstens nicht gar so sehr wehgetan.
Nun war es wohl aus mit dem Traum vom Heimgehen, wie er dem wilden Blick der Amazone entnahm. Seine Versuche, sie hinterrücks zur Umkehr zu zwingen, schienen ihren Ehrgeiz erstrecht angestachelt zu haben. Und die Aussicht, allein mit diesen Feinden der Kolonie mitzugehen, war auch nicht gerade verlockend. Er würde sich sicher verplappern und hingerichtet werden. Außerdem sah Blutfeuer selbst dermaßen dick eingepackt noch bezaubernd aus. Vielleicht würde sie ihn ja am Ziel de Reise für seine Mühen belohnen? Also war seine Entscheidung getroffen: „Die Luzkans sind doch kein Problem, man muss doch nur wissen, wo man sie treffen muss, dann sind sie in Nullkommanix weg. Damit haben wir keinerlei Probleme, wir ziehen weiter und suchen unsere, ääh, Schafe.“
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| 12.09.2002 14:48 | #26 |
| Lebendes Dunkel |
Bevor der General zu einer Antwort ansetzen konnte, wurde das Heulen des Windes von einem flappenden Geräusch durchbrochen.
Ein Schatten zog über die Menschen hinweg, angsterfüllte Blicke richteten sich nach oben.
Rufe in einer unbekannten Sprache erschollen von unten, die Menschen stoben auseinander und suchten in den Eisspalten oder hinter größeren Brocken Schutz. Ein Orkan aus Schnee erhob sich in die Luft als Valentoth mit seinen Schwingen die Luft peitschte und zur Landung ansetzte. Langsam senkte er sich auf den Boden herab.
Seine acht spinnenähnlichen Beine setzten auf, knickten leicht ein als der Flügelschlag verstummte und sie das ganze Gewicht seines Körpers tragen mussten.
Der Schnee um den Sphärenlord herum dampfte, die erhitzten Panzerplatten seiner Glieder schmolzen binnen Sekunden Löcher in das Eis.
Mehrere Sekunden vergingen, in denen Valentoth damit beschäftigt war, die Sprache der Menschen zu analysieren. Es war lange her, seitdem er das letzte Mal diese Sphäre betreten hatte und in der Menschensprache hatte sich einiges verändert.
Dann sprach er, obwohl sprechen in diesem Sinne nicht richtig ist, denn die Worte erklangen einfach, Valentoth verfügte über kein Maul oder etwas derartiges.
"Haltet ein Menschen! Ihr wisst nicht, welcher Gefahr ihr euch ausgesetzt habt, als ihr die Hände von Kol'Sheraz von ihrem Platz nahmt. Die Artefakte dürfen niemals Sterblichen in die Hände fallen! Kehrt um oder ihr werdet Unheil über euer gesamtes Land bringen!"
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| 12.09.2002 15:19 | #27 |
| blutfeuer |
eine schwarze stachelspinne mit flügeln! das waren also diese luzkans?
blutfeuer sah sich sehr erstaunt um, alle waren verschwunden. einige waren sogar zu dem tiefen spalt gelaufen und hatten sich hineingestürzt. sie selbst hatte doch aber eben erfahren, dass irgendein typ schon mal welchen davon erledigt hatte?
die frage war nur, wie konnte das biest sprechen? man sah keinen mund nur eine riesige schwarze bestie mit vielen beinen. offensichtlich sehr empfindlich, denn den körper schützte eine mächtiger chitinpanzer. die flügel waren cool, riesige häutige lappen, die einen schatten werfen konnten, unte dem sich eine ganze armee hätte verbergen können. ansonsten sah es eher niedlich aus mit seinem leuchtenden auge und dem rauch, den es fabrizierte.
blutfeuer hatte seltsamerweise keine angst, wahrscheinlich weil sie vor unbekannten sachen nie angst hatte. ihr machten eingentlich nur fremde aggressive menschen angst, weder lurker, noch feuerwaran, noch troll, ja nicht einmal gars! nichts hatte sie wirklich erschüttert und diese riesige bestie sah ja wohl auch eher bemitleidenswert aus denn zum fürchten. und die stimme war auch nicht annähernd so schrecklich wie die der dämonen im kastell. überall hatte er hörner und auswüchse - eigentlich sollte man dieses untier mal zu don-esteban ins kastell bringen, der würde schon was draus machen.
aber stopp! der general und seine leute hatten sich ja gerade überall in sicherheit gebracht. das war doch die chance!
"yenaaaaiiiii! loooos!" blutfeuer sprintete los in richtung tiefe des gletschers. die anderen waren doch mit dem vieh beschäftigt, aber es sah nicht so aus, als würde es sie gleich fressen. vielleicht war es ja satt. auf jeden fall musste man jetzt verschwinden oder nie. sollte der verrückte general doch sehn wo er bleibt. vielleicht würde ihn das biest ja sogar fressen. dann müssten man nur noch artefakte sammeln gehn.
blutfeuer hatte jedenfalls nicht die absicht, den gletscher jetzt schon wieder zu verlassen. und jetzt wo sie wusste, eie ein luzkan oder lusgan aussah, würde sie ihn auch nicht übersehen. das war doch ein riesiges schwarzes vieh, das sah man doch drei meilen gegen den wind.
"Yeeeenaaaaiii" komm schon, wir haun ab!"
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| 12.09.2002 15:45 | #28 |
| Kaszan Toras |
Kaszan hatte sich wie der Rest des Trupps schnell in Deckung geworfen, als er das Ungetüm über sich hinwegsegeln sah. Was bei allen Kreaturen Beliars war das schon wieder?
Nachdem sich der Schneesturm den die mächtigen Schwingen augewirbelt hatten gelegt hatte, wagte es Kaszan, einen Blick über die Kanter der Spalte zu werfen, in der er Deckung gesucht hatte.
Das Viech war gar nicht mal so groß, vieleicht doppelt hoch wie ein Mann. Doch das machte es nicht weniger furchterregend.
Acht spinnenartige Beine trugen einen massigen, mit Hörnern und Panzerplatten überzogenen Körper. Anstatt eines Kopfes entsprang ihm ein entfernt humanoider Körper, der jedoch recht gedrungen war. Der rechte Arm endete in drei klingenartigen Auswüchsen, die gerade nach vorne gestreckt waren, ab und zu aber auseinanderklappten und klackende Geräusche verursachten. Der andere Arm war nicht zu erkennen, denn dichter, schwarzer Qualm schlängelte sich dort aus dem Körper, wo sich normalerweise der Arm befunden hätte. Seltsamerweise wogte der Qualm immer in bestimmten Bahnen, welche sich nur ab und zu änderten. Die eigentliche Kopfform des Ungeheuers war nicht zu erahnen, denn außer Hörnern stach außer absoluter Schwärze nur ein blaues Leuchten ins Auge. Kaszan nahm an, dass es sich um ein Auge handelte, jedoch sah es eher aus wie eine Flamme aus blauem Feuer.
Zwei fledermausartige Flügel entsprangen dem Rücken der Kreatur und falteten sich gerade flappend zusammen.
Kaszan raffte seinen Mut zusammen und stand auf. Mit fester Stimme antwortete er dem Ungetüm.
"Was du forderst ist unmöglich. Fast dreißig Männer sind gestorben um dieses Artefakt zu bergen, wenn wir jetzt umkehren war ihr Tod umsonst! Und das werde ich niemals zulassen, und wenn Beliar selbst auf Erden wandelt!"
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| 12.09.2002 15:51 | #29 |
| Yenai |
Abhauen war wohl das beste, endlich kapierte Blutfeuer. Ob das jetzt ein Luzkan oder ein Dämon war, war dem Buddler schnuppe. Jedenfalls war es gefährlich, also hetzte er bergabwärts. Doch was machte die Amazone denn da? Die lief ja in die falsche Richtung! Er winkte, dass sie ihm folgen solle, aber sie schien wild entschlossen, in die falsche Richtung zu fliehen. Also folgte er ihr schweren Herzens, allerdings mit dem Vorsatz, sie schon noch zum Umkehren zu bewegen. Schließlich konnte das Vieh ja den gleichen Weg wie sie haben, wenn es heimging. Es war wirklich zu gefährlich.
Doch vorerst musste er sich darauf konzentrieren, mit seiner Weggefährtin mitzukommen, sie war wirklich verdammt schnell. Also stolperte er den Berg hinauf. Hinter sich hörte er, wie das Monster mit diesem General diskutierte.
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| 12.09.2002 16:11 | #30 |
| Lebendes Dunkel |
Ein Grollen lief durch den Berg, ließ das Eis knirschen und den Boden erbeben. Diese Menschen wollten es einfach nicht verstehen. Die Artefakte würden den Untergang des Landes herbeiführen, so wie sie den Untergang von Va'Shezum herbeigeführt hatten.
Nur hatten damals die Menschen begriffen, welche Macht sie entfesselt hatten. Valentoth' Flügel klappten auseinander als er sprach.
"Ihr wurdet gewarnt. Kehrt um solange es nicht zu spät ist. Die Artefakte bringen den Tod, aber noch könnt ihr das Unausweichliche ungeschehen machen. Verlasst den Gletscher und ihr besiegelt euer Schicksal."
Die Spinnenbeine knickten ein und katapultierten den Sphärenlord in die Luft. Abermals wurde die Luft von den gewaltigen Schwingen zerrissen, dann schoss Valentoth in Richtung Göttersitz davon, wobei er wie ein Komet einen Sturm aus Schnee hinter sich herzog und dabei so tief flog, dass jeder der sich nicht auf den Boden warf, einfach weggeschleudert wurde.
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| 12.09.2002 16:28 | #31 |
| blutfeuer |
einige felsspalten und eisberge weiter hielt blutfeuer inne. sie hatte es doch tatsächlich geschafft, dieses ungeheuer abzuhängen. und davor hatte der general so schreckliche angst? blutfeuer musste grinsen - männer eben!
aprpros männer, wo war denn ihr ungeschickter begleiter abgeblieben? den sie wie einen talisman durch die gegend schleppte? irgendwie war er ja knuddlig auf seine tollpatschige art. er erinnerte blutfeuer entfernt an das eichhörnchen, dass sie bei der einen sumpfschwester beobachtet hatte. nur sah er naürlich nicht annähernd so niedlich aus.
naja, egal. blutfeuer wollte noch tiefer in den gletscher. diese luzkan waren ja offensichtlich nicht so gefährlich wie alle taten, also konnte man es auch wagen. zu kalt war es eigentlich auch nicht, weil die sonne die strahlen reflektierte und die temperaturen so erträglich machte. die dicken schaffelle waren ja auch ganz nützlich, lediglich an den füßen war es etwas kalt, zumal die füße langsam nass wurden. und mit nassen füßen auf dem eis - das war nicht so toll.
endlich hatte yenai sie eingeholt und trabte etwas mürrisch hinter ihr her. zwischendurch redete er auf sie ein von wegen, sie sollten lieber umkehren ... bald wär es nacht ... und wie sollte man auf eis ein feuer machen ... sie würden erfrieren und von den luzkans gefressen werden ... und so weiter und so weiter.
blutfeuer hörte nach einer weile gar nicht mehr hin sondern verfolgte stur ihren weg. sie wollte zu den ruinen, von denen die rede gewesen war. dorthin, wo die schätze und die magischen artefakte auf sie warteten!
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| 12.09.2002 23:16 | #32 |
| Yenai |
Yenai hatte gerade einen letzten Versuch unternommen, Blutfeuer von ihrem selbstmörderischen Plänen abzubringen. Wieder erfolglos. Es war wohl der Wille des Schicksals, dass sie hier oben verenden würden. Und gegen das Schicksal sollte man ja bekanntlich nichts machen. Diese sture Amazone hörte einfach nicht zu, er hätte genauso gut mit diesem Gletscher reden können.
So stapften sie weiter den Berg hinauf, zum Glück die Sonne weiterhin im Rücken. Eine unglaubliche und (zumindest für den Buddler) unheimliche Gegend. Er hielt nach Gletscherspalten Ausschau, in die Blutfeuer eventuell ganz zufällig stürzen könnte, ohne gleich zu sterben. Am besten sie blieb bewusstlos liegen, überlebte nur durch seine Mund-zu-Mund-Beatmung und hatte sich dann letztendlich doch nur den Knöchel verstaucht, sodass sie den Abstieg antreten mussten. Aber irgendwie gab es nirgends Spalten, die Yenais hohen Ansprüchen genügten, also ging es weiter.
Inzwischen waren seine Augen durch die extreme Sonneneinstrahlung völlig rot und er sah, dass es Blutfeuer nicht viel besser ging. Außerdem hatte der eher etwas blässliche Buddler einen gewaltigen Sonnenbrand, der entsetzlich juckte und wehtat. Wehleidig wie er war, jammerte Yenai seiner Begleiterin die Ohren voll, bis sie ihn entnervt einen Abhang runterschuckte. Daraus schloss er, dass er wohl besser still war.
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| 13.09.2002 12:41 | #33 |
| blutfeuer |
blutfeuer und yenai hatten sich weiter den gletscher hinaufgequält, wobei sich die beine langsam in eisklumpen verwandelten. da half auch die strahlendste sonne nichts. ohne dicke stiefel war man hier im gletscher wirklich aufgeschmissen. und dicke stiefel hatten sie beide nicht. der buddler nicht, weil er sich so was überhaupt nicht leisten konnte und blutfeuer nicht, weil sie zum jagen weiche geschmeidige bevorzugte.
bei blutfeuer kam noch hinzu, dass sie bei ihren stiefeln die spitzen abgeschnitten hatte, der druck war einfach zu stark gewesen. sie brauchte unbedingt neue. wenn sie irgendwann reich mit schätzen beladen aus diesem gletscher entkommen würden, wäre einer ihrer ersten besuche bei stressi oder shadow. die mussten unbedingt neue rausrücken.
und dann war plötzlich die sonne weg. unbemerkt von den beiden, hatte sich die sonne hinter einer am hozizont aufziehenden wolkenwand versteckt. das war zwar eine wohltat für die augen, weil das eis endlich mal aufhörte zu blenden, aber im selben moment wurde es schlagartig kalt. eigentlich war kalt nicht einmal der richtige ausdruck - die luft gerann zu eis und der beständige wind, der vom gletscher kam wurde zu einem todeshauch.
blutfeuer wickelte sich noch dichter in die schaffelle und zog sie über der brust zusammen. das war ja wirklich unerträglich. plötzlich konnte sie sich vorstellen, was die leute meinten, als sie vor dem gletscher gewarnt hatten. jeder atemzug verwandelte sich in eine eiswolke, die sich am eigenen gesicht anlagerte. der wind tat ein übriges - es bildete sich auf dem gesicht eine dicke eisschicht. außerdem beugten sich auch die knie bei der kälte immer schlechter. und irgendwie hatte sie den eindruck, dass der wind ihnen jetzt wesentlich schärfer entgegenblies. ein hohles fauchen und jaulen erfüllte die luft, als würde der wind auf den verschiedenen eisformationen eine tödliche orgel spielen.
nach einer weile kamen die beiden kaum noch vorwärts. sogar yenai hatte aufgehört zu stöhnen, weil er alle kraft für das vorwärtskommen brauchte.
die wolkenwand bezog immer schneller den himmel und dann begann der wind, die ersten schneekristalle vor sich her zu peitschen.
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| 13.09.2002 14:45 | #34 |
| blutfeuer |
in kürzester zeit hatte der gesamte himmel sich mit einer schwarzen wolke bezogen, die ein unheilvolles licht in ihren falten trug. und richtig - blitze zuckten im himmel von west nach ost und dann begann ein wirklicher sturm!
das jaulen des windes steigerte sich zu einem brüllen, dass man geneigt war, die ohren zuzuhalten. leider war das aber auch nicht möglich, weil die hände versuchen mussten, den körper abzustützen und vor dem fallen zu bewahren. das eis schien unter dem sturm zu ächzen und zu sich den beiden entgegenzuwölben. das gewaltige orgelbrausen steigerte sich zu einem gewaltigen stakkato von krachen und kreischen, das von allen seiten auf sie zuzukommen schien.
als wenig später der himmel alle schleusen öffnete und die schneemassen entlud, war an ein weiterkommen ohnehin nicht mehr zu denken. ob noch tag war oder nacht, war nicht mehr zu identifizieren.
yenai duckte sich hinter eine eisformation und brüllte der amazone zu, dass er nicht mehr weiter gehen würde. das war zwar nicht zu hören, aber die verzweiflung im gesicht des jungen sprach eine deuliche sprache.
blutfeuer musste es wütend und äußerst verzeifelt anerkennen: dieser schneesturm hatte sie besiegt. sie mussten irgendwo in sicherheit. der schnee, der hier nicht leicht und flockig fiel, sondern wie mit messern nach ihnen warf, war ein gefährlicherer gegner als alles, was ihr bisher begegnet war.
wenige schritte entfernt entdeckte blutfeuer eine eisformation, die sich aus zwei richtungen gegeneinander hochgeschoben hatte. darunter hatte sich eine höhlung gebildet, die wie ein zelt wirkte. wenn sich dort kein spalt im eis befand, wäre man wenigstens etwas geschützt. vorausgesetzt natürlich, dass die formation diesem sturm standhielt.
sie deutete dem buddler die richtung und begann loszukrabbeln. gehen konnte man bei dem sturm schon nicht mehr.
nach einer quälend langen zeit und einem verbissenen kampf gegen die spitzen fliegenden eis- und schneekristelle, hatte blutfeuer dieses rettende zelt erreicht. schnell war der eingang freigelegt und blutfeuer kroch hinein. wenig später hatte auch yenai diese kleine rettungsoase erreicht. erschöpft lehnten sich beide an die eiswände und rangen nach luft.
es war bitterkalt und stockfinster. zuerst holte blutfeuer ihr feuerzeug aus dem beutel und schlug in einen zunderschwamm eine kleine flamme. in diesem spärlichen licht konnte sie yenais entsetzte augen auf sich gerichtet sehn. und da tat ihr der buddler auf einmal leid. da hatte sie ihn in ein tödliches abenteuer gelockt, von dem absolut in den sternen stand, ob es gut ausgehen könnte.
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| 13.09.2002 15:06 | #35 |
| Yenai |
Es war von Anfang an klar gewesen. So etwas konnte einfach nicht gut gehen, aber nein, diese dickköpfige Amazone musste ja unbedingt weiter. Jedes Kind (und Yenai war geistig etwa auf diesem Entwicklungsstand) wusste, dass Gletscher tödlich waren. Da wo er herkam jedenfalls. Nun saßen sie hier fest und waren drauf und dran, zu erfrieren. Dieses kümmerliche Flämmchen reichte ja kaum zum Erhellen ihres Unterschlupfes. Es musste mehr Brennmaterial her, sonst würden sie die kommende Nacht oder den Tag, man wusste es nicht so richtig, nicht überleben. Also kroch der Buddler todesmutig hinaus in den Sturm, um etwas Holz zu suchen.
Das Gesicht dicht am Boden, rutschte ihm Schnee in den Kragen und peitschte ihm ins Gesicht, sodass er nach 2 Minuten aufgeben und umkehren musste. Zurück in der Höhle, kam im zum Glück eine andere Idee. Er durchwühlte ihr Gepäck nach Schaffellen und anderem, was sie mitgenommen hatten und das sie nicht am Körper tragen konnten, da dieser schon so dick wie möglich gepolstert war. Dabei stieß er auch auf kleine schwarze Steinchen, die wohl Blutfeuer gehörten. Da sie gerade schlief, warf Yenai einfach einige ins Feuer und wartete gespannt...
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| 13.09.2002 17:50 | #36 |
| blutfeuer |
blutfeuer hatte vor erschöpfung kurz die augen geschlossen und sah erst beim aufwachen die flammenden steine, die yenai auf den zunderschwamm gelegt hatte.
"bist du denn völlig verrückt geworden? das sind die größten kostbarkeiten, die es hier in der barriere gibt und du schmeißt gleich drei ins feuer? so viele hab ich nun wirklich nicht mehr davon."
blutfeuer griff sich einen ihrer stärkeren pfeile und stocherte in dem minifeuerchen rum. das zischte und puffte und dann sah sie den schaden. unter ihrem zundeschwamm hatte sich eine pfütze gebildet, in der der untere teil des feuerchens schon schwamm. Natürlich war das da kein feuerchen mehr sondern ein ausgegangenes feuerchen durch hinzuführung von schmelzwasser. war ja eigentlich auch klar. hätte man auch eher drauf kommen können – ein feuer auf eis. das konnte ja nicht gut gehen. blutfeuer sah sich hilflos um. was konnte man denn jetzt machen? ohne feuer würden sie diesen schneesturm wohl kaum überleben und das feuer überlebte nicht im wasser.
schnell durchsuchte blutfeuer ihr gepäck. das einzig dienliche war ein zinnerner trinkbecher, obwohl sie noch nicht genau wusste, wie man in den becher die erforderliche luft bringen könnte, damit das feuer am leben blieb.
draußen hatte sie des öfteren steine gesehen, die der gletscher offensichtlich von irgendwoher mitgebracht hatte. davon würde man etwas brauchen. blutfeuer weckte den erschöpften yenai und bat ihn, sich doch mal draußen umzusehn. sie selbst könne auf keinen fall, weil sie die drei kohlestücke gerade mühsam in den trinkbecher bugsieren musste.
yenai stöhnte und biss in den sauren apfel. auf allen vieren verließ er das schützende eiszelt und kam nach einer unendlichen zeit mit drei steinen wieder.
das entsetzen stand ihm im gesicht geschrieben als er sagte, dass er draußen etwas gehört hätte, was anders klang als der wind.
blutfeuer belehrte den buddler, dass sie seine furcht durchaus verstehen könne, aber er bitte nicht übertreiben solle.
"wir sind hier auf einer großen eisfläche. um uns nichts als schnee und eis. hier überlebt nichts. nicht mal dieser luzkan kann jetzt hier spazierenfliegen, der wind würde ihn wohl ziemlich schnell in eine spalte kippen und ihm die flügel brechen.
hab keine angst. die einzige gefahr, die hier auf uns lauert ist der tod im eis. und den hast du ja grad eben hoffentlich verbannt. "
beide setzten sich auf eine dicke schicht aus schaffellen und starrten in das winzige feuer, dass blutfeuer auf dem umgekippte zinnbecher, abgestützt von den drei steinen, angerichtet hatte. sie knabberten jeder an einem bisschen dörrfleisch und lösten in yenais holzbecher schnee zum trinken auf.
der sturm hatte derweil eine lauttärke erreicht, dass sie sich nicht einmal unterhalten konnten. ängstlich und fasziniert lauschten sie auf die geräusche des gletschers. hoffentlich konnte der wenigstens dem sturm widerstehen. es hörte sich nämlich immer wieder so an, als würde der orkan den gletscher spalten. immer wieder war ein bedrohliches knistern und krachen zu hören, abgewechselt von hohen schrillen lauten, die offensichtlich entstanden, wenn sich eis an eis vorbeischob.
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| 13.09.2002 21:05 | #37 |
| Yenai |
Da draußen schlichen Schatten umher. Blutfeuer mochte es glauben oder auch nicht, da war etwas draußen in der Dunkelheit. Und es wartete sicher nur auf eine Gelegenheit, sie zu zermalmen. Da Yenai als Kind immer aufmerksam den Lagerfeuergeschichten zugehört hatte, wusste er, dass es böse Geister und Monster, die nur nachts auftauchten gab.
Da war es wieder! Ein Heulen übertönte sogar noch das Toben des Sturms, und es ließ dem Buddler das Blut in den Adern gefrieren. Ohne es zu merken, rückte er immer näher an die Amazone neben ihm heran. Sie döste gerade mehr oder wenig friedlich vor sich hin, den Schlaf hatte sie auch bitter nötig. Bei dem Gedanken daran übermannte auch Yenai die Müdigkeit mit einer Heftigkeit, der er nicht widerstehen konnte. Es war eben doch ein ziemlich harter Tag gewesen, vielleicht der anstrengenste und gefährlichste seines Lebens. Mit diesem Gedanken verfiel er in einen etwas unruhigen Schlaf, den Kopf auf die Schulter seiner Reisegefährtin gelegt.
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| 13.09.2002 21:40 | #38 |
| blutfeuer |
wenn jetzt einer von den beiden wach gewesen wäre und noch scharfe sinne gehabt hätte, hatte er gemerkt, dass sich etwas langsam aber sicher näherte.
das riesige wesen, doppelt so groß wie ein waran und in dem schneetreiben kaum zu sehen, witterte gegen den wind. irgendetwas hatte das interesse dieses wesens geweckt. hatte es vor einiger zeit noch so laut gebrüllt, dass die eisschollen ringsum brachen, war es jetzt sehr still geworden. das weiße zottlige fell, dass dieses wesen trug, ließ es perfekt in dem schneeorkan verschwinden. jetzt kam es auf allen vieren, der duftspur folgend, ohne sich um den orkan zu kümmern oder sich durch ihn behindert zu fühlen, dem zufluchtsort der beiden gletscherbezwinger immer näher.
die bestie war bestens auf ein überleben im schnee ausgerüstet. kein tier dieses breitengrades hatte ein so dichtes fell. seine grabschaufelähnlichen klauen ermöglichten es dem eisbewohner sich blitzschnell auch in den verhärtetsten schnee einzubuddeln. seine gewaltigen reißzähne ließen keiner anderen kreatur eine chance. er führte diese zähne, die aus dem unterkiefer armlang hervorstanden wie die hauer eines wilden ebers vor sich her und furchte damit den eisigen boden.
direkt vor dem versteck der beiden menschen verharrte die bestie und witterte ausgiebig. dann verschwand sie plötzlich in der meterdicken schneeschicht. es war, als wäre ein spuk vorbeigezogen.
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| 13.09.2002 22:39 | #39 |
| blutfeuer |
blutfeuer und yenai schliefen eng aneinander gelehnt den schlaf der erschöpften. die bescheidene wärme des kleinen feuers hatte sie aneinander rutschen lassen, damit sie auch jedes grad auskosten konnten. außerdem wärmten sie sich so gegenseitig. allerdings konnte das auch nur passieren, weil sie so erschöpft waren. blutfeuer würde später jede vertraulichkeit abstreiten.
der sturm toste mit unverminderter gewalt weiter, aber die beiden hörten das fauchen und kreischen nicht mehr. sie waren sicher in einem traum von blumenwiesen, hummeln und schmetterlingen.
aber plötzlich explodierte dieser traum. mitten zwischen den beiden schlafenden tat sich der boden auf und scheinbar direkt aus der hölle erschien zuerst ein riesiges maul, dem ein weißer albtraum folgte.
diese überlegungen konnten die beiden aber nicht anstellen. sie wurden von der bestie auseinandergerissen, yenai kullerte in die eine richtung und blutfeuer in die andere.
die bestie selbst brachte beim auftauchen das eiszelt zum zusammenstürzen und begrub sich selbst darunter sowie die beiden helden. dabei geriet es irgendwie in das kleine feuer, das zwar keinen wirklichen schaden anrichtete, aber das untier doch für einen moment verwirrte. und dieser kurze moment rettete den beiden das leben - vorerst.
blutfeuer hatte instinktiv an ihrem bogen festgehalten, den sie ohnehin nie wirklich losließ. das riesige wesen verhinderte mit seinem rücken, dass die eisplatten komplett auf sie gestürzt waren und blutfeuer gelang es mit einer schnellen rolle sich aus dem unmittelbaren gefahrenbereich zu bringen.
was war das denn? ein eisbeben? ein eisvulkan? ein eisdämon?
blutfeuer sprang hinter eine weitere eisplatte und versuchte durch das schneetreiben etwas zu erkennen. hatte ihr begleiter sich auch gerettet?
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| 13.09.2002 23:37 | #40 |
| Yenai |
Es war ein gigantisches Chaos. Überall spritzte Schnee, barst Eis und flog in großen Brocken herum und zersplitterte beim Aufprall in winzige Teile. Leider hatte Yenai keinerlei Zeit für solche Beobachtungen, da er gerade um sein Leben rannte, stolperte und kroch. Er hatte sich instinktiv zu Boden geworfen, als diese Kreatur Beliars’ aus der Tiefe durch das Eis gebrochen war, das hatte ihm das Leben gerettet.
Als die Eisplatten über ihm halbwegs zum Stillstand gekommen waren, wagte er wieder, sich zu bewegen. Neben sich sah er ein riesiges weißes Etwas, das sich anscheinend selbst unter Eisplatten begraben hatte und nun seine riesigen Grabschaufeln einsetzte, um sich mit schier unglaublicher Geschwindigkeit von dem Eis über ihm zu befreien. Es würde sich wohl in wenigen Minuten befreit haben. Eine Arbeit, für die ein Mensch viele Stunden benötigt hätte. Einen Moment starrte der Buddler ungläubig auf das Geschehen, dann begriff er, dass er hier raus musste, wollte er nicht von diesem Biest zerrissen werden.
Blutfeuer brauchte seine Hilfe, das war sicher. Wo war sie nur abgeblieben? Wenn sie noch lebte, harrte sie wahrscheinlich draußen auf ihren edlen Retter (in diesem Falle Yenai). Also kroch er nach draußen, immer darauf achtend, nicht von den Schaufeln des Untieres getroffen zu werden. Mehrmals entging er nur knapp dem Schicksal, wie Schaschlik auf den auf Kallen aufgespießt zu werden. Mit einem Male schlug ihm der kalte Wind wie ein Peitschenhieb ins Gesicht. Er hatte es nach draußen geschafft, doch nun musste er schnell sein Gesicht wieder etwas in die Felle hüllen, sonst würde er hier draußen innerhalb weniger Minuten erfrieren.
Zitternd blickte er sich dann um. Von ihrem Unterschlupf waren nur noch Trümmer übrig, aus denen ein Schaben und Kratzen zu hören war. Im Sturm sah man leider nur wenige Meter weit, so dass er Blutfeuer wohl nicht so leicht finden würde. Der Buddler tastete sich an den Trümmern entlang, bis er die Reste ihrer Höhle fast umrundet hatte. Im Schutze einer Eisplatte fand er Blutfeuer, ebenfalls zutiefst erschrocken, aber schon mit dem Bogen in der Hand.
Yenais Augen weiteten sich entsetzt. Sie würde doch nicht gegen dieses Tier kämpfen wollen? Die Amazone schien den Ernst der Lage noch nicht erkannt zu haben. Da der Sturm jedes gesprochene Wort verschluckte, machte der Buddle ihr mit Händen und Füßen begreiflich, dass sie diesen Ort so schnell wie irgend möglich verlassen mussten. Allerdings schien Blutfeuer da ganz andere Absichten zu haben. Sie stellte mal wieder auf stur und so blieb Yenai nichts anderes übrig, als bei ihr zu bleiben und seine Begleiterin zu „beschützen“.
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| 14.09.2002 00:52 | #41 |
| blutfeuer |
warum wühlte das tier noch immer an der gleichen stelle und wie war das aus dem eis emporgestiegen, ohne dass sie etwas gemerkt hatten?
egal, das monster hatte irgendwie die glut des feuers an eine empfindliche stelle bekommen und hatte deshalb nicht so präsise arbeiten können, wie wohl beabsichtigt. deshalb waren die beiden aber noch weit entfernt von jeder rettung.
blutfeuer hielt den gespannten bogen mit einem ihrer wirkunsvollsten pfeile in der hand. hoffentlich gelang es ihr irgendwie, den pfeil auch in dem vieh zu platzieren und dann einige schritte entfernung zwischen ihnen halten zu können.
der pfeil war mit 9-schritt-gift getränkt, das bedeutete, dass sie nach dem auftreffen des pfeiles noch ein bisschen zeit überleben mussten, bevor die bestie hoffentlich gelähmt würde. erst dann konnte man wohl daran gehen, das monster zu bezwingen.
angestrengt starrte blutfeuer durch das mörderische schneetreiben. im moment war ihr nicht kalt, aber lange wrden sie hier so ungeschützt nicht stehen können. der wind sog mit jedem wimpernschlag das leben schneller aus ihrem körper.
als sie den ersten schrei unmittelbar über sich hörte, war es fast zu spät. die bestie hatte sich auf die hinterläufe gestellt und überragte die beiden jetzt um eine ganze manneslänge. es hatte das maul weit aufgerissen und beide konnten schon den fauligen atem riechen, als blutfeuer den ersten pfeil in den rachen schoss.
mitten im brüllen verhielt das biest plötzlich und schien sich über den pfeil in seinem rachen zu wundern, als auch schon der zweite pfeil genau in eines seiner augen schoss.
blutfeuer stieß im selben moment den buddler von sich und brüllte "laufff!"
sie selbst katapultierte sich mit einem rückwärtssalto aus dem gefährlichen bereich der gewaltigen schaufeln, aus denen die pranken des tieres bestanden. die schneebestie fegte jetzt mit ihren vorderpranken wild um sich und blutfeuer musste immer weiter zurückweichen. gewaltige kräfte hatte der schmerz in dem riesentier geweckt, dass jetzt vor sich das eis zerschmetterte und die brocken wie geschosse um sich verteilte.
yenai lag vor dem vieh auf dem boden und blutfeuer erkannte entsetzt, dass der nächste schlag des ungeheuers für yenai den tod bedeuten würde. das hatte er nun wirklich nicht verdient! immerhin war er ihr treu gefolgt, das sollte er nicht mit dem leben bezahlen.
blutfeuer, die jetzt keine zeit hatte, um nach einem neuen pfeil zu fassen, riss das schwert heraus und sprang zwischen den eissplittern auf die bestie zu. sie stand dem tier in nichts nach. die eisgeschossen hatten mehrere blutige wunden in verschiedenen stellen ihres körpers gerissen, sie blutete fast wie die bestie selbst, aber sie würde ihr leben und das von yenai nur sehr teuer verkaufen.
das tier hatte sie entdeckt und fuhr schnell wie der blitz herum. blutfuer stand keine armlänge von ihm entfernt. mit aller kraft führte sie das schwert über ihren kopf und schleuderte es auf die bestie.
und wirklich, sei es glück oder können gewesen, das schwert drang dem tier in den hals und blieb stecken.
wieder brüllte die bestie auf. es machte nicht den eindruck, als wäre die wunde irgendwie erwähnenswert, aber das tier begann plötzlich zu schwanken. blutfeuer wich zurück und die bestie wollte ihr folgen. machte noch zwei schritte, taumelte, brach in die knie, stieß einen langen klageton aus und fiel um.
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| 14.09.2002 01:34 | #42 |
| Yenai |
War es tot? Misstrauisch beäugte der Buddler die Beute. Ein Blick in die riesigen Augen des Ungeheuers verriet noch Leben. Er würde als Schneemonstertöter in die Geschichte eingehen und berühmt werden! Das Monstrum lebte noch, wenn Yenai ihm nun das Lebenslicht auslöschte, hatte er es besiegt und Blutfeuer gleichzeitig gerettet. Also zog er seine Stachelkeule und prügelte auf den Kopf ein, jedoch ohne Erfolg. Er hatte es schon fast aufgegeben, als er Blutfeuers Schwert im Hals des Schneemonsters stecken sah. Ohne zu Zögern, nahm er es an sich und versuchte diesmal, den Hals zu durchtrennen, was ihm nach mehrminütiger Arbeit auch schaffte.
Nun war er der Bezwinger des legendären Schneemonsters, das schon sicher ganz viele Dörfer ausgeraubt und Prinzessinnen entführt hatte, heute war ein Festtag, der Sieg musste gefeiert werden!
Hätte Blutfeuer den Buddler nicht von dem Kopf des Tieres heruntergeholt und ihn an einer windgeschützten Stelle neben dem Koloss gelegt, wäre er wahrscheinlich dort oben erfroren. So saß er nun frierend aber glücklich im Schnee und verschwendete keinen Gedanken daran, wie sie bei diesem Wetter heimkehren konnten.
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| 14.09.2002 01:54 | #43 |
| blutfeuer |
blutfeuer schupste den buddler in die seite
"hilf mir lieber, wir müssen dem bist ganz schnell das fell abziehen. auf jeden fall müssen wir das schaffen, bevor es erkaltet. sonst bekommen wir das fell nicht mehr runter. in wenigen minuten wird dieses schneemonster nur noch ein eisklotz sein."
blutfeuer gab dem buddler eines der ironia-messer, die im moment durch das fell und die haut des ungeheuers noch wie durch butter glitten.
natürlich war das alles in keiner weise perfekt. blutfeuer hatte noch nie so ein großes tier abgezogen und bei den zähnen und klauen musste sie auch passen, aber das fell trennten die beiden doch halbwegs vernünftig vom körper.
auf die frage von yenai, ob der kadaver nicht weitere schneemonster anlocken könnte, verwies blutfeuer auf den sturm und den wind. in der kurzen zeit hatte sich aus dem blut und den anderen körperflüssigkeiten sowie aus dem blutigen schnee bereits eine eisschicht gebildet.
"ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das noch riechen kann. es wird hier alles zu eis und gefrorenes riecht eigentlich nicht. das fell sollten wir uns überwerfen und uns darin irgendwie einwickeln. ich denk mal, dass uns dieses unglaublich dichte fell besser vor der kälte schützt als die schaffelle.."
angesichts der tödlichen temperaturen wurde jetzt jeder anstand und jede überkommene erziehung über bord geworfen. die beiden suchten sich wieder eine halbwegs windgeschützte stelle hinter einer eisplatte und wickelten sich beide in das nasse, noch blutige fell, das innen erstaunliche wärme verbreitete. da das schneemonster so unglaublich groß war, reichte diese decke auch für beide.
endlich kehrte ein bisschen wärme in ihre körper zurück und die beiden schliefen schnell ein. eine weile tobte der schneeorkan noch, aber dann wurde es langsam stiller.
auf dem eis waren jetzt zwei schneeberge mehr. einer über dem toten luzkan und einer über den beiden helden, die in dem dichten fell dem morgen entgegenschliefen.
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| 14.09.2002 08:32 | #44 |
| blutfeuer |
am morgen legte sich der neue tag mit einer wundervollen sonne über das eis. einer der beiden schneehaufen begann zu zittern und nach einer weile kroch eine müde, über und über blutverschmierte blutfeuer aus einem der neu aufgeworfenen schneehaufen.
sie blinzelte in der niedrig stehenden sonne und rief
"yenai, komm mal raus, die bestie is weg und das wetter ist wieder friedlich."
yenai hätte sich gern noch eine weile in dem gell aufgehalten, hatte er sich doch gerade erst an den wilden gestank gewöhnt. außerdem hatte er angst vor neuen ideen der amazone. er wollte wirklich nach hause.
blutfeuer hatte indessen die umgebung abgesucht und festgestellt, dass sie unter dem schnee der letzten nacht wohl doch einiges an proviant und vor allem auch ihre trinkbecher verloren hatten.
"sag mal yenai, wollen wir umdrehen? ich denk mal, wir sollten uns anders ausrüsten. wie sollen wir ohne vernünftiges schuhwerk und ohne proviant und trinkgefäß weiter in den gletscher hinein können? ich schlag mal vor, wir gehn zurück und versuchen den einstieg morgen noch einmal."
yenai blickte die amazone verblüfft an. das sollte wirklich wahr sein? sie würden diesem sicheren kalten grab entkommen? und wie er einverstanden war! vor allem, wenn er sich blutfeuer so ansah: über und über bedeckt mit wunden und dem blut des monsters, aber auch ihrem eignen blut.
bevor sie es sich anders überlegen konnte, schnappte er sich das riesenfell, pflichtete der dame bei und begann den rückweg.
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| 14.09.2002 17:39 | #45 |
| Yenai |
Der Schlaf schien Blutfeuers wirren Kopf wieder ein wenig geordnet zu haben, vielleicht war es auch der Gestank des Fells gewesen. Jedenfalls hatte sie endlich erkannt, dass sie hier keine Überlebenschancen hatten. Es war ja nicht so, dass Yenai nicht in der Lage war, weitere dieser Schneemonster zu besiegen, das Problem war die furchtbare Kälte. Selbst unter dem dicken Fell froren sie noch ziemlich, die Wangen und Nase spürte man gar nicht mehr.
Der Abstieg war fas genauso anstrengend wie der Aufstieg, da man bei jedem Schritt aufpassen musste, nicht wegzurutschen. Mehr als einmal kullerte der Buddler einen Abhang hinunter und holte sich an dem harten Schnee Prellungen und Schürfwunden. Zu Blutfeuers Leidwesen würde sie jedesmal mitgezerrt, da sie nur ein Fell hatten, in das sich beide einwickelten. Yenai genoss es, der Amazone so nah zu sein, diesmal gabes keine Ausreden für sie. Wenn es nach dem Buddler gegangen wäre hätten sie noch lange so rutschen, stolpern und klettern können, auch wenn letzteres zu zweit schwierig war.
Schließlich erreichten sie dann aber doch den Fuß des Gletschers und machte sich in Richtung des Dorfes, das sie auf der Hinreise passiert hatten, auf.
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| 29.09.2002 09:48 | #46 |
| blutfeuer |
ein plötzlicher ruck und ein dauffolgendes knirschen weckte die jägerin und ließ sie in dem boot hochfahren.
zuerst konnte sie gar nichts entdecken und suchte sich mühsam zu orientieren. neben ihn hatte sich nienor ebenfalls auf die knie erhoben und nun starrten beide über die bootskante.
über dem wasser lag ein dicker dichter nebel, der rings um sie waberte und ihnen jede sicht nahm. man konnte keine 50 meter weit sehen, so dicht war die weiße brühe, aber auf jeden fall waren sie am anderen ufer gelandet. blutfeuer erkannte sofort dieses seltsame rätlich felsgestein. auch der fluss, an dessen mündung jetzt auch das zweite boot auf grund stieß, schien ihr derjenige zu sein, der aus dem gletscher herausgekommen war. jedenfalls deutete die eigenartige färbung des wassers darufhin.
diese seltsame farbe war blutfeuer schon beim letzten besuch aufgefallen, dieses seltsam milchige blau, das entfernt an die farbe der gletscherspalten erinnerte. der fluss strömte mit hoher geschwindigkeit in den fjord und sandte einen breiten fächer dieser enzigartigen farbe in das meerwasser, bewor es sich mit dm üblichen blaugrün des sonstigen wassers vermischte.
blutfeuer nickte und yenai beeilte sich nach einem seitenblick auf die amazone zu versichern, dass er die stelle ganz genau wiedererkenne und man ihm einfach nur folgen solle. trotzdem verständigten sich die gefährten nur leise. der nebel schluckte zwar alle geräusche in seiner wattigen konsistenz, aber niemand hatte vergessen, dass sie sich hier auf feindlichen territorium befanden. keine hatte lust, die soldaten des herzogs auf irgend eine weise herbei zu locken. leise flüstern beschlossen sie, dass nienor und scatty, blutfeuer und stressi an den beiden ufern laufen sollten, während yenai und wardrag die boote langsam in dem fluss voranbringen sollten. die beiden magier sollten sich an das heck der boote begeben und sie steuern.
der fluss war extrem flach, dabei aber schnell und reißend, so dass es sicher keine leichte aufgabe werden würde, die boote flussauf zu manövrieren. trotzdem hatte sich blutfeuer gedacht, dass die lösung die bessere wäre. immerhin hatten sie ziemlich viel gepäck und sie sollten es so weit wie möglich landeinwärts mit den booten schleppen.
noch war es früher morgen und blutfeuer schlug vor, noch ein ganzes stück zurückzulegen, bevor sie die erste rast einlegen sollten.
schweigend gabe die meisten gefährten ihr einverständnis und die gruppe setzte sich in bewegung.
alle hofften irgendwie, dass sich der unheimliche nebel bald verziehen würde, so dass man seine umgebung wieder wahrnehmen könnte. so wie es jetzt aussah, würde ein feind oder ein raubtier erst bemerkt, wenn es einem auf die schulter klopfte.
angestrengt durchfurchten die leute mit ihren blicken diese weiße suppe und redeten nicht mehr aus furcht, irgendetwas zu übersehen oder zu überhören.
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| 29.09.2002 14:32 | #47 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester hatte die ganze Zeit durchgepaddelt. Neben ihm hatten sich Stressi und Scatty am Ruder versuchte, doch keiner von beiden konnte lange mit dem verbissenen Takt des Schwarzmagiers mithalten.
Maximus gönnte sich keinen Schlaf, denn Schlaf brachte Träume und Träume brachten Vergangenheit... Und mit der wollte er im Moment nichts zu tun haben. Die Erschöpfung zeigte sich im Gesicht des Magiers. Dicke Blasen an seinen Händen deuteten daraufhin, das er solche Arbeit nicht gewohnt ist. Die Arme schmerzten ihm, aber er paddelte weiter als ob sein leben davon abhing...
Der Fjord war noch harmlos gewesen, doch jetzt mussten sie die Boote flussaufwärts bewegen. Keine leichte Aufgabe bei dieser Strömung. Maximus gönnte sich eine kleine Pause und beschwor ein Skelett, das seine Stelle am Paddel einnahm. Er hätte gerne einen kräftigen Golem eingesetzt, doch das Gewicht des Steinkolosses hätte das Boot zum Kentern gebracht...
Während Maximus mit einem Gedanken sein Skelett kontrollierte wanderten seine Augen durch den milchigen Nebel. Doch zu entdecken gab es nichts...
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| 29.09.2002 20:30 | #48 |
| Nienor |
Während Nienor mit den anderen am Ufer entlang ging, mühten sich die in den Booten verbliebenen ab, diese den schnell dahinströmenden Fluß hinaufzubugsieren. Da war es weitaus angenehmer, am Ufer zu laufen. "Erzähl mir etwas vom Gletscher", sagte sie zu blutfeuer. "Ich habe nur Geschichten von soetwas gehört. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß es soviel Schnee und Eis auf einen Haufen geben kann. Als Kind habe ich einmal einen Winter erlebt, da lag so hoch Schnee, wie ich damals groß war. Das war viel Schjnee. Aber noch mehr davon auf einen Haufen... Der muß doch auch wieder wegschmelzen."
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| 29.09.2002 20:35 | #49 |
| blutfeuer |
"eigentlich weiß ich auch nichts. ich weiß nur, dass es kalt war, sehr kalt und dass da die biester waren. und dass wir umkehren mussten, weil ich zu wenig wusste. stressi hat schon mal was von gletschern gehört. aber diesmal will ichs genau wissen. ich hoffe, wir treffen heut noch eine alte dame, die ich auf der vorigen reise kennen gelernt habe. die sollte sich auskennen. und die werden wir erst mal richtig ausquetschen. ich geh in dieses kalte ding nicht noch mal, ohne mich besser vorbereitet zu haben."
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| 29.09.2002 20:44 | #50 |
| Scatty |
Dieser Nebel verlieh dem Begriff "dicke Luft" noch mehr Aussagekraft als dieser sowieso schon innehatte. Selbst zu dieser nächtlichen Stunde konnte man nicht mehr als eine Armlänge weit vor sich erkennen. Scatty der Templer ging nahe am Flussufer entlang, und verdichtete den Nebel noch auf seine eigene Weise, das Glimmen der Stengelspitze schien wie ein kleines Leuchtfeuer durch die sonst so trüben Schwaden. Nienor sprach nicht, und ehrlich gesagt konnte man das ja verstehen, wer weiss, was hier noch so umherkreuchte und fleuchte, da sollte man lieber offene Ohren behalten, und seine Konzentration nicht mit Geschwätz ruinieren. Der Barbier versuchte ebenfalls ein angestrengtes und konzentriertes Gesicht zu machen, nur irgendwie verfehlte diese Aktion ihre Wirkung, da ihn wohl kein einziges Lebewesen erblicken mochte.
Eigentlich hatte sich Scatty erhofft, mehr von Gorthar zu sehen als in dem grossen Krieg, denn aufgeschlitzte Leiber und kopflose Soldaten konnte man nicht gerade als landschaftliche Schönheit bezeichnen, wie man es auch drehen und wenden mochte. Und nun strich diese dicke Suppe nicht vorbei und machte ihm denselben durch die Rechnung. Da konnte man doch nur hoffen, dass sich der Schläfer als gnädig erweisen würde, und dass morgen die Sonne wieder lachen möge...obwohl es auch reichen würde, wenn sie schien, aber das war nebensächlich. Ein lautes Knurren riss ihn aus seinem Überlegungen, und er wirbelte auf der Achse herum, wobei er gleichzeitig seine Feuerbrunst aus der Scheide riss. Die nächste Bewegung, die er spürte, war ein Ruck an seiner linken Gesichtshälfte, der ihn nach hinten taumeln liess, und ein schwerer Aufprall welcher ihn zu Boden riss. Blind wie ein Schneehuhn liess er sich fallen und stemmte die Arme in die Erde. Wie ein Pfeil liess er in Sekundbruchteilen die Beine nach oben schnellen, und ein helles Jaulen bestätigte, dass er getroffen hatte. Der Templer stiess sich blitzschnell nach vorne ab, während er seine Feuersbrunst auf Gutdünken einen weiten Halbkreis vor sich beschreiben liess. Gerade, als die Klinge auf Widerstand in Form von Fleisch stiess, schien sie mit einem Mal nur noch Luft zu durchschneiden. Nienors Frage ignorierend, was zur Hölle los sei, beugte er sich nach vorne und tastete nach seinem offensichtlich tierischen Widersacher. Doch da war nichts, garnichts. Scatty kratzte sich am Kopf, und da fiel ihm auf, dass da doch etwas gewesen sein musste, da ihm jetzt erst die drei langen Kratzer auf seiner Backe aufgefallen waren. Beim Schläfer, was war hier nur los. Nachdem er Nienor bestätigt hatte, das alles in Ordnung sei, ging er mit einem mulmigen Gefühl im Magen weiter. Tiere, die sich auflösen? Oder war das kein Tier? Auf jeden Fall verschwand das Verlangen danach, Gorthar genau zu sehen, im hintersten Eck seines Verstandes.
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| 29.09.2002 21:01 | #51 |
| Champ |
inzwischen hatte champ seinen schönheitsschlaf unterbrochen und richtete seinen oberkörper auf. die boote wurden jetzt von einigen gezogen. und er konnte im boot sitzen bleiben.
ja, so gefiel ihm die reise. genau so konnte es weitergehen. aber es war sehr unwarscheinlich, dass sowas passieren würde. ganz sicher sollte er doch irgendwann selber laufen sollen.
da kam dem baal eine idee. ein pentagramm, dass man tragen konnte und sich an jedem beliebigen ort aufbauen liess. ja, genau sowas sollte man mal erfinden. die idee gefiel champ immer besser. er sollte mal mit cor kalom und hundder drüber reden. dann entfiel dieses lästige laufen.
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| 29.09.2002 21:24 | #52 |
| stressi |
Stressi hatte das Seil ergriffen, dass ihm vom Boot aus zugeworfen wurde und zog nun schon einige Stunden das schwere Boot hinter sich her. Immer wieder liefen kleine Rinnsale in den Fluss und so hatte er auch bald nasse und sehr kalte Füße. Das Gletscherwasser war verdammt kalt.
Unangenehm war auch, dass der Fluss immer flacher wurde und die Boote immer häufiger auf Grund scharrten. Den Baal und den Schwarzmagier konnte man nicht mehr lange in den Booten lassen. Jetzt zählte jede Unze Gewicht. Stressi rief Blutfeur zu, dass sie doch als Führer mal ein Machtwort sprechen solle. Die Magier sollten ihren Arsch mal aus den Booten bewegen. Als die anderen die Forderung bekräftigten, bequemten sich auch die Beiden aus den Booten. Jetzt zogen sich die Boote wesentlich leichter. Aber lange würde auch das nichts mehr helfen. Der Fluss wurde immer flacher. Irgendwann mussten sie sich doch den ganzen Krempel auf die Schultern laden.
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| 29.09.2002 21:38 | #53 |
| Nienor |
Die Söldnerin hatte belustigt zugesehen, wie Stressis Schuhe sich durch das Wasser in ihre Bestandteile aufzulösen drohten. "Ihr Sumpfler mit euren Sandalen. Leg dir gutes Schuhwerk zu, wenn du noch vorhast, öfter durch die Barriere zu wandern." Nienor selber hätte sich Arbeitshandschuhe gewünscht. Langsam scheuerten die Seile, mit denen sie das Boot zog, doch an ihrer Haut. "Lange werden wir nicht mehr die Boote ziehen können. Dann werden wir alles selber tragen müssen." Und so sollte es auch kommen.
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| 29.09.2002 21:59 | #54 |
| Champ |
mürrisch stieg der baal aus dem boot und lief nebenher. im dunkel laufen war eigentlich gefährlich, aber es war sicher wichtig, gerade jetzt weiter zu laufen. wegen dem nebel unterliess champ es auch, magisches licht zu verwenden. das hätte wegen der streuung des lichts sowieso nichts gebracht. nienors neckische bemerkung überhörte er absichtlich. woher sollte sie auch wissen, dass ein richtiger magier im normalfall nicht oder sehr wenig läuft ? da brauchte man eben kein besonders gutes, sondern bequemes schuhwerk. aber interessant war nienor schon, stellte champ so in gedanken fest. ob sie wohl eine der berühmten zweihandäxte des neuen lagers dabei hatte ? und sie vielleicht später sogar einsetzte ?
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| 29.09.2002 23:04 | #55 |
| blutfeuer |
der nebel wurde immer dicker, als die boote auf einmal beide auf sand liefen. es half nichts, es ging nicht mehr weiter.
blutfeuer versuchte, im nebel etwas zu erkennen. war da nicht ein haus? das war doch schon haus der alten frau, die sie schon bei ihrer ersten gletscherwanderung besucht hatten!
im gleichen moment öffnete sich auch schon die tür und ein fahler lichtschein versuchte, den nebel zu durchdringen.
die alte stand in der tür ihrer hütte und sah ihnen neugierig entgegen. natürlich hatte sie die kleine gruppe schon lange bemerkt. in dieser absoluten stille in der nähe des gletschers waren 8 mann natürlich auch nicht zu überhören. in dieser weiten flachen landschaft trug die luft trotz nebels jedes geräusch meilenweit.
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| 29.09.2002 23:05 | #56 |
| eine_alte_frau |
"Ach, ihr seid es schon wieder? Ich hatte euch gar nicht so schnell zurück erwartet. Hat euch etwa die Gletschermagie schon eingefangen?"
Die Alte öffnete ihre Tür weit und bat die Gruppe herein.
"Ihr könnt gern bei mir übernachten. Die Hütte ist zwar klein, aber wir sind hier dicht am Gletscher. Neben dem kalten Hauch, den der Große Weiße ständig in das flache Land bläst, verirren sich nachts auch immer wieder einmal Luzkans bis hierher. Da ist es nicht gut, wenn man draußen ist. Diese riesigen Bestien haben nicht nur manches Vieh geholt. Sie sind unheimlich, erscheinen wir ein weißes Gespenst aus dem Nichts und sind schneller wieder verschwunden als man schreien kann.
Wollt ihr etwa schon wieder in den Gletscher?
Wie ich sehe, seid ihr dieses Mal etwas besser vorbereitet. Zumindest seht ihr so aus, als hättet ihr etwas wärmere Sachen an als bei eurem ersten Besuch."
Fachmännisch befühlte die Alte den Mantel von Blutfeuer, den sie sich über die Schultern geworfen hatte.
"Ja, das ist das beste, was es gegen die Kälte gibt. Das Fell dieser Bestie. Es ist schön, dass dir jemand so schnell daraus einen Mantel machen konnte."
und zu Yenai gewandt:
"Ach, der große Luzkan-Jäger hat ja auch einen Mantel daraus! Na, das wird die Brüder und Schwestern der weißen Bestie freuen. Sie kommen gern zu jemanden, der das Fell eines ihrer Brüder auf dem Leib trägt."
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| 29.09.2002 23:06 | #57 |
| blutfeuer |
blutfeuer sah, wie yenai zusammenzuckte, aber er wollte sich auf keinen fall seine furcht anmerken lassen.
die gefährten folgten der einladung der alten nur zu gern, erhofften sie sich doch noch einmal eine ruhige nacht inmitten von schützenden mauern. blutfeuer legte ihren pelz ab und übergab der alten ein paar der mitgebrachten lebensmittel. vor allem zucker und salz würden der alten sicher gefallen und ihr ein bisschen die zunge lockern. blutfeuer hatte viele fragen.
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| 29.09.2002 23:06 | #58 |
| eine_alte_frau |
Die Alte setzte einen großen Topf Wasser auf den Herd und meinte, dass das dann ja wohl für Tee reichen würde.
"Meine Hütte ist zwar klein, aber es wird eure letzte Nacht ohne Wachen und ohne diese Wahnsinnskälte sein. Macht es euch bequem und versucht so gut es geht noch einmal lange zu schlafen. Die Luzkans haben zwar auch schon Hütten zerschlagen, aber wenn er kommt, haben wir ohnehin keine Chance. Also nehmt das Schicksal hin, wie es für euch bereitet ist. Esst und trinkt und stärkt euch für eure schwere Wanderung.
Mit Blutfeuer rückte sie eng an das Feuer, sah sie der Jägerin doch an, dass diese viele Fragen hatte.
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| 29.09.2002 23:07 | #59 |
| stressi |
Auch Stressi nahm seinen Mantel und setzte sich zu den beiden Frauen. Er wollte unbedingt hören, was die Alte über den Gletscher erzählen konnte.
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| 29.09.2002 23:08 | #60 |
| blutfeuer |
"Bitte gute Frau, ich muss alles wissen, was man wissen muss über einen Gletscher. Was ist das für ein Ding? Was ist das für ein Riesenfluss, der hier plötzlich zu Eis geworden ist? Wird er eines Tages auftauen und die Welt ertränken?"
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| 29.09.2002 23:17 | #61 |
| eine_alte_frau |
Die Alte musste lächeln über so viel Unverstand. Nebenbei bereitete sie für alle Tee und teilte die Becher aus und begann zu erzählen.
"Ein Gletscher ist kein Fluss. Ein Gletscher ist nur Schnee. Schnee der seit Millionen Mondumläufen aufeinander gefallen ist, so dass er sich immer weiter aufeinander türmte. Der große Druck, der dabei auf den Untergrund wirkt, lässt den Schnee erst zu Eis werden, das dann immer härter wird. Irgendwann wird der Druck so groß, dass sich das Eis wieder verflüssigt. Und das fließt dann als Bach unter ihm hervor. Das ist der Bach, der euch jetzt zum Gletscher führt. Dieses Wasser ganz unten unter dem Gletscher bewirkt, dass das ganze Massiv schwimmt. Ein Gletscher ist also ein großer schwimmender Schneeberg."
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| 29.09.2002 23:18 | #62 |
| stressi |
Der Baal konnte nicht mehr an sich halten:
"Und woher weiß man das alles über den Gletscher? Wenn Ihr von Millionen von Mondumläufen erzählt, müsst ihr dafür doch Beweise haben.?"
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| 29.09.2002 23:19 | #63 |
| eine_alte_frau |
Die Alte lächelte.
"Die Beweise liefert uns der Gletscher ausreichend. Sehr einmal hier auf dem Kaminsims."
Die Alte erhob sich und räumte einige Gegenstände herunter, um sie den aufmerksam Lauschenden zu zeigen.
"Das hier ist ein Stück eines Menschenschädel oder der eines Affen. Ihr werdet unschwer erkennen, dass er nicht aussieht wie ein heutiger Schädel. Und das hier sind uralte Steinwerkzeuge. So etwas Primitives benutzt schon seit Menschengedenken niemand mehr. Außerdem finden sich auch immer wieder Teile von Pflanzen, von denen noch nie einer gehört hat. Also wir Gletscherbewohner kennen unseren großen Weißen. Was er oben verschlingt, spuckt er unten irgendwann wieder aus."
Die Alte legte ihre Fundstücke wieder auf den Kaminsims und setzte sich wieder.
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| 29.09.2002 23:19 | #64 |
| stressi |
"Heißt das, man könnte theoretisch dem Fluss folgen, der aus dem Gletscher kommt und damit tief in ihn vordringen?"
[i]Stressi glaubte gerade eine Möglichkeit entdeckt zu haben, wie man ungefährdet zu den Ruinen vordringen könnte, ohne sich mit Luzkans herumschlagen zu müssen.
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| 29.09.2002 23:20 | #65 |
| eine_alte_frau |
"Wenn man Glück hat, kann man in der Höhle tief in den Gletscher hineinlaufen.
Andererseits war das aber oft das Unglück für viele neugierige Abenteurer. Ihr könnt euch vorstellen, dass es kein Entrinnen gibt, wenn das Eis von oben nachrutscht. Und irgendwann rutscht es immer nach! Dann entstehen im Eis tiefe Rissen, von denen man den Eindruck hat, sie würden bis in den Bauch der Erde reichen. Das ist die zweite große Gefahr, die auf euch im Gletscher wartet – diese tiefen Schluchten im Eis.
Immer deckt der nachfolgende Schnee sie zu und der ahnungslose Wanderer läuft ohne es zu wissen auf einer sehr brüchigen Schneedecke. Wer einmal in solch eine Eisspalte gestürzt ist, kommt nie wieder zurück, es sei denn in der Form wie der arme Kerl da oben."
Die Alte deutete auf den Schädel über ihrem Kamin.
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| 29.09.2002 23:21 | #66 |
| blutfeuer |
blutfeuer musste noch mal nachhaken:
"der weg unter dem eis entlang ist zu gefährlich sagt ihr? hat es denn schon mal jemand geschafft? ist schon mal jemand auf diesem weg zu den ruinen gelangt?"
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| 29.09.2002 23:21 | #67 |
| eine_alte_frau |
"Meines Wissens hat es noch niemand geschafft. Aber wer kann das schon genau wissen! Weißt du Kindchen, ich frage mich immer, woher die Menschen all diese Sachen wissen, wenn noch niemand zurückkam.
Tatsache ist, diese Ruinen gibt es. Und sie wurden ja nicht im Eis erbaut. Irgendwann gab es da Fels in den die Festung geschlagen wurde. Und irgendwann ist sie im Eis versunken und wurde auf immer von ihm umschlossen.
Seht euch nur die merkwürdige Form des Göttersitzes an. Er überspannt die Stelle, an der der Gletscher beginnt wie eine Welle. Das konnte aber nicht schon immer so sein, sonst hätte sich der Gletscher dort nicht bilden können. Ich sagte euch ja, dass Gletschereis aus Schnee besteht. Mir scheint, als hätte der Fels eines Tages dem Druck des Eises nicht standhalten können und hat sich einfach nach vorn geneigt. Seither fällt dort oben kein Schnee mehr und das Eis ist dort kristallklar. Damit soll man in der Tiefe die Ruinen sehen können.
Aber das können natürlich auch Märchen sein, denn der Mensch erzählt viel. Und wenn er nichts mehr zu erzählen hat, dann beginnt er in das Reich der Fabel auszuweichen.
Ich kann euch nicht sagen, was wahr und was falsch ist. Auf jeden Fall rate ich euch dringend die Idee mit dem Fluss sofort zu vergessen. Ich habe nämlich wirklich schon Menschen gesprochen, die sich verabschiedet haben um von unten in den Gletscher einzusteigen. Von denen kam nie wieder einer zurück."
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| 29.09.2002 23:22 | #68 |
| stressi |
Champ hatte etwas von seinem Sumpfkrautvorrat spendiert und die Hütte füllte sich jetzt mit dem angenehmen Duft der Stängel, zu denen auch die Alte nicht nein gesagt hatte.
Stressi musste aber noch mal nachfragen:
"Aber es müssen doch schon Leute in den Ruinen gewesen sein, woher wüsste man sonst davon. Welchen Weg haben die genommen?"
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| 29.09.2002 23:23 | #69 |
| eine_alte_frau |
"Nun, sie werden wohl den mühsamen und nicht minder tödlichen Weg über das Eis gewählt haben. Der General Toras war ja auch gerade dort. Allerdings ist er mit einer großen Gruppe aufgebrochen, aber zurück kam er nur mit einer Handvoll seiner Leute."
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| 29.09.2002 23:23 | #70 |
| blutfeuer |
"ja, den haben wir getroffen und auch so ein riesiges, häutiges, schwarzes und lappiges ungeheuer, das ihm aus dem gletscher gefolgt war. später hat mir einer seiner leute erzählt, dass das ein wächter aus den ruinen gewesen sein musste. er wollte das wieder zurück holen, was toras aus den ruinen geholt hatte."
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| 29.09.2002 23:24 | #71 |
| eine_alte_frau |
"Über die Ruinen weiß ich nicht viel. Die Ruinen sind ein Mythos, der wohl irgendwo an der Wiege der Menschheit geboren wurde. Man spricht von sagenhaften Reichtümern und mächtigen magischen Artefakten, aber auch von schrecklichen Fallen und grausamen Wächtern.
Diese Ruinen tief unter dem Eis wurden in den uralten Zeiten wohl erschaffen, damit einige wenige Menschen den Göttern näher sein konnten als andere. Darum erbauten sie ein Festung oder einen Tempel – genau weiß das keiner – direkt zu Füßen des Göttersitzes. Dort erhoffte man sich in seltsamen Ritualen die besondere Gunst der Götter erringen zu können.
Ich weiß nicht, was davon wahr ist. Die Götter hat nie jemand gesehen. Die Festung ist im Eis versunken und von den Bewohnern berichten nur noch Legenden und Lieder.
Tatsache ist aber, dass der Göttersitz sich über die Ruinen geneigt hat. Und das ist ja schon seltsam genug. Ihre Geheimnisse haben jedenfalls die alten Bewohner mit in ihr eisiges Grab genommen.
Wenn es stimmt, dass dieser alte General Kaszan Toras in den Ruinen gewesen ist, dann hat er mit Sicherheit die Götter herausgefordert. Die werden schon ihren Grund gehabt haben, dass es heute nur noch Ruinen tief unter dem Eis gibt. Und wenn er die Götter herausgefordert hat, dann wird es sicher noch gefährlicher, dort hineinzusteigen.
Ach Kindchen, ich kann dir nur raten, lass ab von deinem Unterfangen. Mir wird ganz bange nur bei dem Gedanken daran."
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| 29.09.2002 23:25 | #72 |
| blutfeuer |
blutfeuer hatte den erzählungen aufmerksam gelauscht. die alte hatte ihr viele hinweise gegeben, aber der entscheidende fehlte noch, wie kam man rein in die festung oder diesen tempel unter dem eis?
als sie diese frage stellte, schüttelte die alte nur den kopf. sie kannte keine lösung, sie hatte nicht einmal eine vorstellung davon.
"aber wenn kazsan toras drin war, muss es doch einen eingang geben!"
blutfeuer starrte gedankenverloren in die flammen und legte ein paar hölzchen nach. man musste also einfach losgehn und die probleme vor ort lösen. es gab keinen anderen weg.
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| 29.09.2002 23:30 | #73 |
| Champ |
hier schaltete sich der baal ein, der bisher geduldig zugehört hatte.
"mich würde ja eher mal interessieren, was es mit diesen schneebestien auf sich hat. immer wird hier von den biestern geredet, als wären sie der absolute schrecken. kannst du uns noch etwas dazu erzählen?"
champ steckte sich erneut einen schwarzen weisen an und forderte die alte auf, weiterzuerzählen.
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| 29.09.2002 23:35 | #74 |
| Nienor |
Nienor hatte es sich in der Enge der Hütte so gemütlich gemacht, wie es nur ging. Als sich alle in das kleine Haus gezwängt hatten, war es so voll, wie in einer khorinischen Kneipe zur Hochzeit des Königs. Die Alte machte Tee und blutfeuer überfiel sie zum Dank dafür mit ihren Fragen. Die Söldnerin lauschte gespannt auf die Antwort des Mütterchens. Was es mit dem Gletscher auf sich hatte, wollte sie nämlich auch gerne wissen. Und dann diese merkwürdigen Luszkans. Sie erinnerte sich noch an eine Begegnung mit einem dieser Ungetüme während der Reise nach Ironia. Sicher wußte die alte Frau noch mehr über diese urtümlichen Geschöpfe.
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| 29.09.2002 23:41 | #75 |
| eine_alte_frau |
"Der Luzkan ist mindestens doppelt so groß wie ein ausgewachsener Mann und manchmal auch drei mal so groß, wenn er sich aufgerichtet hat. Er ist das absolut größte und tödlichste Ungeheuer, dass ihr euch überhaupt vorstellen könnt.
Seine vorderen Klauen sind zu gewaltigen Grabschaufeln umgeformt, mit denen er sich biltzschnell im harten Schnee vergraben kann. Seine gewaltigen Hauer, die du dir in etwa wie die eines wilden Ebers vorstellen kannst, sind fast armlang. Mit ihnen durchfurcht er den Schnee, so lange er noch auf allen Vieren ist und dich angreift. Es ist die Waffe, mit der er seinen Gegner aufspießt.
Die Luzkans jagen nachts, manchmal in Gruppen, aber auch allein. Sie ernähren sich von den wenigen Tieren, die über den Gletscher laufen um von einer Seite zur anderen zu gelangen. Vielleicht ernähren sie sich ja aber auch von der Dunkelheit oder dem uralten Eis.
Am Tage vergraben sie sich im Schnee und lauern auf ihre Opfer. Vielleicht schlafen sie ja auch. Den Gletscher verlassen sie nur selten, weil sie auf den Schnee angewiesen sind. Wir glauben, sie vertragen kein Sonnenlicht, Licht scheuen sie wie die Pest. Deshalb sieht man sie am Tage auch kaum. Wenn man allerdings auf sie trifft, sind sie auch bei Tage tödlich.
In die Ebene kommen sie nur, wenn es bei uns schneit und sehr selten bei der Jagd hinter einem unserer Tiere her.
Den Luzkan kann man nur am Tage jagen, weil er dann halbblind ist oder aber, wenn man ein altes krankes Tier erwischt hat. Starke Tiere sind so schnell, dass der Mensch keine Chance hat, ihren gewaltigen Waffen zu entkommen"
Die Alte fasste das Fell von Blutfeuers Mantel an.
"Diese Felle sind hochbegehrt. Bei uns darf ein einfacher Mann das Fell nicht behalten, sondern muss es bei Hofe abliefern. Dafür gibt es auch eine beachtliche Belohnung. Trotzdem kenne ich niemanden, der einem Luzkan noch einmal begegnen wollte, wenn er einmal einen getötet hatte.
Die Luzkan-Jäger sagen, man würde die Götter versuchen, wenn man sein Glück noch einmal so herausfordern würde. Jeder Luzkan-Jäger ist in unseren Augen so etwas wie ein Heiliger. Die Götter haben ihm persönlich ein Lächeln geschenkt in Form eines besonders wertvollen Trophäe, eines toten Luzkans.
Nun wisst ihr alles was ich weiß. Ihr solltet schlafen, der Morgen dämmert schon herauf. Ihr könnt ja noch einmal den Schäfer am Fuß des Gletschers befragen. Vielleicht kann er euch ja noch etwas über die Schneebestie erzählen. Ich kann euch weiter nicht helfen."
Die Alte hüllte sich in ihre Decke und dann fiel ihr Kinn auf die Brust. Im Nu war sie eingeschlafen und auch die anderen Mitglieder der Gruppe versuchten noch etwas Schlaf zu finden. Morgen hofften sie die letzte Nacht zu Fuß des Gletschers zu verbringen, bevor ihre große Expedition begann.
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| 30.09.2002 11:11 | #76 |
| Champ |
als champ am frühen morgen vom leisen schnarchen, dass aus blutfeuers richtung kam erwachte, war die alte frau bereits aufgestanden und hatte feuerholz in ihrem kamin nachgelegt. alle anderen schienen jetzt noch zu schlafen. wie so viele leute in der winzigen hütte schlafen konnten war schon eigenartig. vorsichtig kletterte der baal über ein paar körper und öffnete vorsichtig und leise die tür nach draussen.
nach einer kurzen und ausgesprochen kaltem morgenwäsche ging er wieder rein und packte einige der mitgebrachten voräte aus und half der alten beim decken des frühstückstisches.
dann begann er zu essen und überlegte, wie man einem solchen lukzan wohl beikommen konnte.
nach den erzählungen der alten war licht möglicherweise der schwachpunkt dieser ungeheuer. allerdings glaubte der baal nicht, das diese biester sich von seinem lichtzauber sonderlich beeindrucken lassen würden.
aber vielleicht fiel ihm ja noch etwas anderes ein.
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| 30.09.2002 12:44 | #77 |
| eine_alte_frau |
Die Alte weckte die Gletscherfahrer und servierte, was sie so in der Vorratskammer hatte.
Beim Frühstück erzählte sie dann weiter von dem harten und entbeherungsreichen Leben am Fuß des Gletschers, von den extrem harten Wintern und den vielen Schafen, die sie immer wieder na die Luzkans verloren.
Auf die Frage von Nienor, warum sie denn dann hier wohnen würde, wo es doch weiter flussabwärts so schöne fruchtbare Landschaften geb, erwiderte die Alte lachend:
"Schön schon und fruchtbar möglicherweise auch aber wo bekommt man schon so schöne Sachen? Ihr seht mir nicht so aus, als würdet ihr mich bestehlen, also zeig ich euch mal was."
Die Alte schlurfte zu einer Truhe und öffnete sie:
"Na, habt ihr so etwas Schönes schon gesehen? Oder so etwas? Oder das?"
Die Alte holte aus der Truhe eine Kostbarkeit nach der anderen. Reichverzierte Schwertscheiden, wunderschöner Schmuck, kostbare Dolche und vieles mehr. Den Gefährten gingen die Augen über.
"Ja, das alles schenkt mir der Gletscher. Alles, was er jemals verschlungen hat, kommt an mir irgendwann vorbeigeflossen. Darum harre ich hier aus. Ich habe 14 Kinder großgezogen. Die leben heute überall in Khorinis verstreut und können meine Schätze gut gebrauchen. Davon konnte ich für jedes Kind eine solide Ausbildung finanzieren. Und auch meine Enkelkinder werden noch von meinen Schätzen profitieren. Und wenn ich ehrlich sein soll, die Schatzsuche wird schnell zur Sucht. Deshalb solltet ihr jetzt auch gehn. Ich muss nach meinen Reusen sehn.
Eure Boote könnt ihr hierlassen. Von jetzt an ist der Fluss wirklich nicht mehr beschiffbar. Er wird erst unmittelbar vor dem Gletscher wieder tiefer. Ihr müsst euer Gepäck von jetzt an selbst tragen. Und zieht euch eure Stiefel an. Es wird jetzt sehr nass, ihr müsst ständig durch kleine Bäche und Rinnsale."
Die Alte wünschte der kleinen Gemeinschaft viel Glück und eilte dann an den Fluss. Erst jetzt sahen die Gefährten, dass die Alte den Fluss an dieser Stelle durch zahlreiche Fallen und Hindernisse leitete, damit ihr auch nichts entging, was der Gletscher an Kostbarkeiten ausspuckte.
Die Gefährten selbst wechselten die Kleidung und verteilten das Gepäck gleichmäßig auf alle, damit es für keinen zu schwer wurde. Auch die beiden Magier mussten sich jetzt an dem schwereren Teil des Transportes beteiligen. Zum Glück war heute ein strahlend sonniger Tag, so dass die Gruppe schnell voran kam.
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| 30.09.2002 12:51 | #78 |
| stressi |
Wieder waren die Lasten nicht gleichmäßig verteilt. Dabei konnte Stressi wetten, dass die Magier irgendwelche Tricks kannten, die ihnen das Gepäck erleichterten. Er jedenfalls hatte eines der zelte zu tragen und ausßerdem baumelte an seinem Gürtel jetzt das merkwürdige Gestell irgeneines mysteriösen Ofens. Andererseits wollte er mal nicht meckern. Die Schätze der Alten waren nicht von schlechten Eltern. Wenn er auch nur einen Bruchteil davon fand, dann hätte sich die Reise schon gelohnt.
Denn ganz so schlimm, wie die Alte erzählt hatte, würde es schon nicht werden. Man wusste ja, dass alte Leute gern übertreiben.
Ein Schwert wäre schön. Nun war er schon so ein meisterlicher Schwertkämpfer, da gebührte ihm eigentlich auch ein meisterliches Schwert.
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| 30.09.2002 13:05 | #79 |
| blutfeuer |
irgendwann hatte sich der frühnebel endgültig verzogen und gab den blick auf einen strahlenden gletscher frei. schon bei seinem anblick konnte man ahnen, wie wichtig der augenschutz von shadow hier sein würde. der gletscher funkelte und spiegelte, dann man ihn kaum einen moment ansehen konnte. trotzdem war nach einer weile zu erkennen, dass sich am horizont eine dunkle schwarze massen gen himmel bog, als wolle dort ein welle ihre gischt über den gletscher sprühen.
das musste also der legendäre göttersitz sein, in dessen schatten sich dich ruinen befinden müssten. es war ein weiter weg dort hin, zweifellos! aber der gletscher sah von hier so glatt und unschuldig aus, dass man die warnungen der alten doch glatt in das reich der fabel verbannen könnte.
wenn blutfeuer nicht schon einmal eine erfahrung der ekligen art gemacht hätte, dann würde sie der alten kein wort glauben.
den gefährten schien es genauso zu gehen, denn die gespräche wurden munterer und man fing schon an witze über den luzkan zu machen. das war auch die stunde für yenai, der offensichtlich die todesängste schon längst vergessen hatte, die sie schon durchgemacht hatten.
nur blutfeuer ließ ihre blicke sorgenvoll über den gletscher streifen. alle munterkeit war von ihr abgefallen, seitdem sie erfahren hatte, wie viele von toras gefährten nicht wieder aus dem gletscher zurückgekommen waren.
sie hatte eigentlich nicht vor, dem gletscher auch nur einen ihrer gefährten zu überlassen. vielleicht hatte sie ja auch bessere voraussetzungen, weil sie ihre gruppe in jede richtung passend ausgerüstet hatte?
man würde sehn.
"na du unschuldslamm gletscher, fletschst du schon dir zähne? wir werden sie dir ausbrechen, verlass dich drauf!"
diese worte hatte blutfeuer mehr vor sich hingemurmelt. trotzdem sah champ, der gerade neben ihr ging, sie seltsam an.
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| 30.09.2002 14:15 | #80 |
| Yenai |
Irgendwie war es doch ziemlich eintönig, immer weiter in Richtung Gletscher zu wandern, also hielt Yenai aufmerksam Ausschau nach interessanten Dingen. Sie waren inzwischen in hügeliges Gebiet gekommen, außerdem war es kälter geworden. Auf dem steinigen Boden konnte der Schatten leider nur wenige Dinge entdecken, die seine Neugierde erweckten, bis er auf eine zerbrochene Nagelkeule stieß. Sofort wurde er neugierig. Diese Art Waffen wurde fast ausschließlich von Goblins verwendet, das wusste er. Also musste es hier irgendwo ein Nest dieser kleinen Biester geben. Da Goblins bekanntlich ein Faible für ausgedehnte Höhlensysteme hatten, konnte man vielleicht unterirdisch weiter in Richtung Gletscher gelangen, ohne der Kälte und dem eisigen Wind ausgesetzt zu sein
Sicher hatten es die Goblins schön warm in ihren Höhlen, sonst hätten sie hier wohl wenig Überlebenschancen. Das war doch mal eine Gelegenheit, diese eintönige Wanderung etwas aufzulockern. Selbstverständlich rechnete Yenai damit, wieder genauso gut bei den kleinen Grünhäuten aufgenommen zu werden wie bei seinem ersten Besuch. Allerdings hatte er diesmal deutlich weniger Sumpfkraut zur „Entspannung“ der Situation dabei, außerdem wusste man nie, ob der hiesige Herrscher lieber die Gesellschaft oder das Fleisch der Wanderer wollte. Trotzdem war der Schatten fest entschlossen, einen Eingang ins Tunnelsystem der Goblins zu finden.
Leider schien der Zugang gut versteckt, jedenfalls konnte man von ihrem Weg aus keinen erkennen. Vielleicht ja in dem Wäldchen aus etwas kahlen Fichten, das an die fünfzig Schritt entfernt lag? Einen Versuch war es sicher wert, also überredete er den Rest der Gruppe, eine kleine Pause einzulegen, da es inzwischen Zeit fürs Mittagessen war. Er selbst machte sich auf den Weg zu den Bäumen und fing dort an, im Unterholz zu wühlen. Einige Zeit lang schien kein ihm Erfolg beschieden zu sein und er dachte bereits ans Aufgeben, als er ein helles Keckern hörte. Erschrocken fuhr der Goblinjäger herum und erkannte gerade noch, wie ein erstaunlich kleiner, dafür aber dicht weiß behaarter Goblin in einer Lücke in einem Baum verschwand. Yenai eilte hinterher und griff in den Spalt, was sich als Fehler herausstellte. Das kleine Biest versenkte seine messerscharfen Zähnchen in der Hand des Schattens, worauf dieser wutentbrannt sein Schwert zückte und damit in der Ritze im Stamm herumstocherte.
Ein letztes entsetztes Quietschen kündete von einem Volltreffer, dann war es still. Erschrocken über sich selbst langte Yenai in den Spalt und zog eine Goblinkind-Leiche hervor. Das hatte er doch gar nicht gewollt...Für weitere Reuegedanken blieb ihm keine Zeit, da plötzlich um ihn herum wie aus dem Nichts einige Goblins auftauchten, ebenfalls weiß behaart. Zu überrascht, um an Gegenwehr zu denken, ließ sich der Schatten von ihnen packen und wegschleifen. Für ihre Größe hatten die kleinen Kerle erstaunlich viel Kraft, sie hielten seine Arme und Beine fest wie Schraubzwingen. Die Gefahr nun erkennend, stieß er einen verzweifelten Hilferuf aus, bevor ihn die Kobolde kopfüber in einen bisher vom Unterholz verdeckten Erdtunnel schubsten.
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| 30.09.2002 21:10 | #81 |
| Scatty |
Scatty horchte auf. Da war doch irgendwo ein Ächzen ertönt, oder mehr ein Quieken? Komisch, ob hier auch Molerats ihr Unwesen trieben? Er konnte es sich ehrlich gesagt nicht vorstellen, so nahe an dem eisigen Ungetüm, das schon fast seinen bedrohlichen Schatten auf das mutige kleine Grüppchen warf. Und er hatte auch nicht die Muse, sich zu vergewissern, er hatte viel zu viel damit zu tun, sich auf den Gletscher zu konzentrieren. Beim Schläfer, das war wirklich ein mächtiger Berg, mächtiger, als so mancher, den er als Mönch sehen durfte. Und wenn man als Begleiter eines Missionars in die nördlichen Gefilde unterwegs war, konnte man doch einige Berge sehen, aber Gletscher, nein....so weit war er dann doch wieder nicht vorgedrungen.
Jetzt, wo ihm wieder die Erzählungen über die Luzkans einfielen, machte ihn eine Tatsache stutzig: Es war so ruhig geworden, keine Prahlereien mehr über heldenhafte Taten und todesmutige Aktionen und aussergewöhnliche Fechtkunst. Auch kein ewiges Herumhüpfen einer bestimmten Person mehr, und überhaupt...irgendwie hatte die ganze Atmosphäre etwas an Nervigkeit verloren. Der Wahnsinnsfaktor, und die Übertreibungsspanne hatte auch merklich abgenommen, bemerkbar an der dicken Luft, da soviel Geschwalle auch massig Luft verbraucht...das konnte nur heissen...
"He, Blutfeuer! Yenai ist verschwunden, ich höre ihn nicht mehr sül- äh, von seinen Heldentaten erzählen! Obwoh er das doch sonst pausenlos tut."
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| 30.09.2002 22:29 | #82 |
| Wardrag |
Wardrag hatte Scatty gehört. "Was soll das heißen ?" Eigentlich eine selten dämliche Frage, wie man sie von Yenai erwartet hätte, denn was das heißen sollte war selten eindeutig. Dies machte Scatty ihm auch mit einem "Dämliche-Frage"-Blick klar. "Seid wann ist er weg ?" Wardrag blickte sich um... "Yenai ?!" Nichts... "Er bringt mich noch um dne Verstand... Wenn er das nicht schon getan hat." Niemandem schien die Situation noch bevor man richtig im Gletscher ankam jemanden zu verloren zu behagen. Wardrag begann das Unterholz eines nahen Kiefernwaldes zu durchsuchen - Sowas zog Yenai ja bekanntlich an... Mit einem lächeln erinnerte er sich an die wilde Geschichte die ihm Yenai von irgendwelchen Goblins und Sumpfkraut erzählt hatte. Natürlich so unglaublich langweilig das Wardrag nur am Anfang zugehört hatte. Was ihn damals stutzig machte war das haiopei die Geschichte bestättigte... Aber über den Warheitsgehalt dieser Geschichte wollte Wardrag jetzt nicht nachdenken. Lieber wollte er Yenai - Wahrscheinlich unter irgedneinem Baum eingeschlafen - wiederfinden...
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| 30.09.2002 22:55 | #83 |
| blutfeuer |
alle gefährten packten das gepäck auf die erde und griffen zu den waffen.
champ erklärte schnell, dass ja einer bei der ausrüstung bleiben müsse und er sich schweren herzens entschloss, diese aufgabe zu übernehmen. die anderen sollten ruhig suchen gehn.
blutfeuer hatte durchaus mitbekommen, in welche richtung ihr gletschergefährte gegangen war. erstaunlich war nur, dass er jetzt nicht mehr zu sehen war. wenn er ihnen irgendeinen streich spielen wollte, dann könnte es sein, dass es jetzt gleich mächtigen ärger geben würde.
blutfeuer zog ihr schwert aus der scheide und lief mit gezückter waffe zu dem kleinen wäldchen, das aus vielleicht 10 sehr mickrigen bäumen bestand. diese baumgruppe war aber auch das einzige, was sich hier irgendwie aus der landschaft hob. sonst gab es nur gras in allen möglichen grüntönen und winzige büsche aus birkengrün. andere bäume wuchsen in dieser eiskalten gletscherlandschaft wohl nicht.
da die gefährten sich dem wäldchen sehr leise und vorsichtig näherten, war ihnen nicht entgangen, dass es da irgendwelche seltsamen geräusche gab. da waren irgendwelche wesen!
blutfeuer hob die hand und alle gingen in die knie. sie würden sich dem wäldchen mit größter vorsicht nähern. zum glück konnte es wohl kaum ein luzkan sein. es lag kein schnee, es war heller tag und groß konnte das wesen nicht sein, was da getuschelt hatte.
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| 01.10.2002 00:26 | #84 |
| stressi |
Stressi hatte den seltsamen Fuchsbau zuerst entdeckt. Konnte es sein, dass dieser Schwaller aus dem alten Lager in dieses Loch gekrochen war um sie zu ärgern?
Stressi packte seine Peitsche und trat näher. Dann bückte er sich und versuchte, in dem Loch etwas zu erkennen. Das war natürlich nicht möglich, weil es da drin stockdunkel war.
Also schickte Stressi zunächst ein zartes Licht in den Fuchsbau. Unmittelbar nach dem Lichtspruch hörte man ein wütendes Kreischen aus dem Bau. Das hörte sich nun aber gar nicht mehr menschlich an.
Stressi rief nach Yenai und alle konnten hören, dass nicht nur der Schatten antwortete sondern auch noch andere wütende und keifende Stimmen zu hören waren, die allerdings keiner entschlüsseln konnte.
Die Gefährten sahen sich ratlos an. In den Bau konnte sie doch nicht ernstlich schutzlos hineinkriechen. Der hatte allenfalls den Durchmesser eines größeren Fuchses! Aber man konnte den Jungen doch auch nicht einfach zurücklassen in den Fängen irgendwelcher kleinen Raubtiere!
Stressi vertrat zwar eher die Meinung, dass Gemeinwohl vor Einzelschicksal ginge und dass man auf den Blödmann auch verzichten könne, aber Blutfeuer funkelte ihn mit so bösartig blitzenden Augen an, dass er seinen Vorschlag erst gar nicht beendete.
"Ok, ich versuch mal was mit meiner Peitsche! Aber ne Garantie geb ich nicht, das ist einfach zu eng hier."
Stressi ließ die Peitsche in den Gang hineinrollen und zog sie dann plötzlich mit einer komplizierten Drehung der Hand zurück. Dann zog er schnell daran und aus dem Bau kam hilflos mit einem Bein in der Peitsche hängend etwas rundliches weißliches mit einer wohl grün zu nennenden Haut.
Alle wichen erschrocken zurück, weil so was noch keiner gesehen hatte. Blutfeuer erkannte dann zuerst dieses Wesen und rief, dass das ja wohl ein Goblin sei.
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| 01.10.2002 00:39 | #85 |
| blutfeuer |
"was ist denn das für ein abscheulicher albino? das sieht ja richtig eklig aus! nun aber schnell, wir müssen meinen kleinen luzkan-jäger da schnellstens rausholen. die goblins fressen ihn auf!"
blutfeuer musste an das schreckliche ereignis vor langer zeit im alten lager denken, als die goblins den körper durch das kellergitter gezogen hatten und ihm dabei den kopf abgerissen hatten. jetzt bekam sie angst um ihren witzigen freund.
die gefährten hockten jetzt alle am loch im boden und berieten, welche möglichkeiten es zur rettung yenais geben könnte.
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| 01.10.2002 01:43 | #86 |
| Wardrag |
Wardrag lehnte neben einem Baum während die anderen angestrengt nachdachten wie man Yenai da rausbekommen könnte - Wobei Wardrag noch zweifelte, ob Yenai überhautp da drin war. Nach reichlicher Überlegung kam Wardrag nun zu dem Schluß das Yenai eigentlich nirgendwo sonst seien könnte. Da Wardrag wusste das Goblins weit verzweifgte Höhlensysteme bevorzugten entschloß er sich einen anderen Eingang zu suchen. Unauffällig entfernte er sich von der Gruppe. Irgendwo würde sicher ein 2. Eingang zu finden sein.. Und dann... Dann könnte man ja weitersehen...
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| 01.10.2002 02:09 | #87 |
| Nienor |
Die Gruppe stand vor dem Loch und überlegte, was zu tun sei. Nienor, die dabei stand, zog zuerst ihr Schwert, um den Gobblin zu töten, überlegte es sich dann aber doch anders und suchte ein paar haltbare Lederschnüre hervor, mit denen sie den seltsamen Albino-Goblin fesselten. Vielleicht war er noch nützlich. Als Geisel zum austauschen oder so. "Vielleicht sollten wir diese Höhle ausräuchern? Allerdings kann das unangenehm für Yenai werden. Wie hat er es nur geschafft, im Alten Lager bis zum Schatten aufzusteigen?
Irgendwie erinnert er mich an einen Buddler, den ich mal traf. Ich glaub, er hieß Nud oder so ähnlich." Die Söldnerin schüttelte den Kopf. "Muß ausgerechnet uns das passieren? Keiner sollte hier alleine rumspazieren." Die Gruppe beratschlagte, wie sie Yenai wiederbekam. Denn trotz seiner naiven Art oder gerade deswegen wollte ihn doch keiner seinem Schicksal überlassen.
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| 01.10.2002 02:20 | #88 |
| Yenai |
Yenai steckte fest. Diese Biester hatten versucht, ihn in die Tiefen ihrer Tunnelsysteme zu zerren, aber dazu hatte zu der Schatten einen großen Körperumfang, sodass er beim ertsbesten Engpass stecken geblieben war. Also hatten die Goblins eine verhutzelte runzlige Gestalt geholt, die wohl ihr Stammesältester war. Nun versuchte dieser komische Alte, ihm in Goblinsprache irgend etwas zu erzählen. Leider verstand Yenai da nur ein Keckern und Quietschen. Schließlich konnte er aber anhand der Gesten seines Gegenübers verstehen, dass er mit dem Mord an dem Goblinkind Unrecht begangen habe und nun dafür Büßen müsse. Im Hintergrund diskutierten andere Gestalten anscheinend schon über die Art der Bestrafung.
Derweil schoben und zogen mehrere der weiß-pelzigen Gestalten ihn ein Stück im Tunnel zurück und dann bei einer Kreuzung links. Dort war der Gang selbst für Menschen begehbar, woraufhin Yenai sich aufrichtete und seine schmerzenden Glieder streckte. Dann hielt er Ausschau nach seinem Schwert. Vor ihm ging ein dicker grüner Kerl, der die Waffe auf einem Wolldeckchen vor sich hertrug, scheinbar sollte seine Gefangennahmewie ein Triumphzug gefeiert werden. Und richtig, bald sah er an beiden Seiten des Tunnels Goblins stehen, die ihren „Kriegern“ zujubelten und Grimassen zogen, während sie auf den Gefangenen deuteten.
Der Gang wurde immer weiter, bis er schließlich in einer runden Höhle endete, in der eine kreisförmige Tribüne aufgestellt war. Normalerweise war dies wohl eine große Haupstraße, wie man an den vielen Gängen, die in diese Arena mündeten, sehen konnte. In einer feierlichen Prozession schritt der dicke „Schwertbewahrer“ auf Yenai zu und überreichte ihm sein Schwert. Dann entfernten sich alle schnell, während der Schatten allein in der Mitte blieb. Schon bald hörte man ein Stampfen und Brüllen, woraufhin die Goblins auf der Tribüne anfingen, aufgeregt zu Kreischen. Mit Entsetzen registrierte er, dass hier wohl Arenakämpfe „Yenai gegen unbezwingbare Riesenbestie“ geplant waren. Schaukämpfe mit vorbestimmtem Ausgang waren nichts für ihn, lieber wollte er wieder an Blutfeuers Seite gegen Luzkans kämpfen, da machte wenigstens die Amazone alles und er musste nur den Kopf absäbeln. Wo steckten nur die Anderen? Sie mussten sein Fehlen doch bemerkt haben...
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| 01.10.2002 02:41 | #89 |
| Wardrag |
Wardrag fand tatsächlich einen Eingang, der unheimlich gut versteckt war. Das heißt, eigentlich fand er ihn nicht wirklich : Nach einiger Zeit des Suchens hatte er sich auf einen Baumstumpf gesetzt der Merkwürdig locker schien. Nachdem er kräftig an diesem Ding zog konnte er Tatsächlich einen Gang freilegen - Allerdings war das hier wohl kaum ein von Goblins geplanter Eingang war, denn dieser war so hoch das selbst der relativ hoch gewachsene Wardrag Probleme hätte auf diesem Wege wieder hinauszukommen ganz einfach weil der Ausgang praktisch zentral über dem Gang war. Leise ließ Wardrag sich - an 2 Wurzeln geklammert - in den Gang hängen... Erntfernt hörte er Lärm, aber wirklich nur auf sehr weite Entfernung. Schein das richtige Tunnelsystem zu sein. Leise schlich er sich durch die Gänge - Das eine oder andere mal hatte er diese sonderbaren Goblins gesehen, doch glücklicherweise sie ihn nicht. War ja auch schwer, bei so unglaublich vielen Gängen und Wegen...
Nach einiger Zeit die er sich konstant auf den Lärm zubewegt hatte war ebendieser schon unangenehm laut. So vorsichtig wie ihm möglich war lugte er um die Ecke und ihm bot sich ein beeindruckendes Schauspiel... Wirre Goblins saßen auf einer art Tribüne rund herum um ein Zentrum... Leider konnte er eben dieses nicht sehen. Ob Yenai da war ? Natürlich, wer sollte es sonst sein... Wardrag hatte nicht damit gerechnet das Goblins eine Art Kultur entwickelt haben könnten, dem entsprechend verwundert war er über diesen Anblick. Das war natürlich eine Logische Erklärung warum er so leichtes Spiel hatte bis hierher vorzudringen : Alle Goblins waren in dieser Arena versammelt. Aber erstmal musste er versuchen einen Blick darauf zu werfen, was dort im Zenturm ablief...
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| 01.10.2002 03:08 | #90 |
| Yenai |
Yenai blickte angsterfüllt in die Richtung, aus der die wilden Geräusche kamen. Das war nun wirklich nicht nett von den Goblins, nur weil er eines ihrer Kinder umgebracht hatte, musste man ihn doch nicht gleich gegen Monster kämpfen lassen...
Als er sich nach einem Ausweg umsah, entdeckte er in einem dunklen Gang eine vertraute Gestalt: Wardrag! Der würde ihn sicher gleich hier rausholen, aber erdurfte vorerst nicht entdeckt werden, also entschloss sich der Schatten zu seiner speziellen Zeichensprache, die zur besseren Verständigung auch Wörter beinhaltete. Mit weit ausholenden Gesten und Rufen versuchte er dem Dieb verständlich zu machen, dass er sich nicht entdecke lassen dürfe, und dass er sich bereit für die Flucht machen müsse.
Die Blicke sämtlicher Goblins wanderten in die Richtung, in die ihr Verurteilter dies merkwürdigen Bewegungen ausführte. Vielleicht betete er ja? Leider bemerkten auch sie Wardrag, was alle zu lautem Gekreisch und Gekecker animierte. Verwundert über den Lärm und die vielen Goblins, die nun in Richtung seine Freundes rannte, bemerkte Yenai nicht die Gefahr, die sich ihm von hinten näherte. Durch das Geschrei überhörte er auch das Grunzen seines Gegners. In dem Moment, in dem er sich auf den Boden legte um Wardrag zu verständigen, dass er in diesen Tunneln kriechen hatte müssen, sauste eine grob geschmiedete knapp über seinem Kopf hinweg. Der Schatten keuchte erschrocken: Dieser Hieb hätte ihn locker zweiteilen können!
Es war Zeit, hier weg zu kommen. Im Aufrichten warf er einen Blick hinter sich auf seinen Gegner: Ein Ork, wohl schon uralt, jedoch noch größer als seine durchschnittlichen Artgenossen. Offensichtlich verärgert über den Fehlschlag, stürmte diese Grünhaut nun auf Yenai zu, der gerade über einen Haufen Goblins, die versuchten zu Wardrag vorzudrinegn, kletterte. In letzter Sekunde konnte er sich mit einem Hechtsprung außer Reichweite des Gegners bringen, nun hieß es laufen und drängeln.
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| 01.10.2002 03:24 | #91 |
| Wardrag |
Gerade als Wardrag einen blick in die Mitte erhaschen konnte und Yenai ihn sah begann dieser wild mit den Armen zu rudern und irgendwleche unverständlichen Laute zu grunzen. Wardrag erklärte ihn kurzerhand für Unzurechnungsfähig als es ihn wie ein Blitz traf : Die Goblins ! Eine riesige Horde Nagelkeulen schiwngender Albino-Goblins stürmte auf ihn zu - War das denn zu fassen ? Gerade noch konnte er den ersten Goblin mit einem starken Tritt zurück in die Menge befördern, dann musste er flüchten. Wenn er diesen Yenai noch ein einziges mal in die Finger bekommen würde... Glücklicherwiese hatten Goblins kurze Beine, so daß Wardrag wenigstens davonrennen konnte. Hinter ihm tobte ein gedrängel und geschubse wie er es noch nie erlebt hatte - Das würde er nie überleben. Wenn er nicht in die näcshte Sackgasse rannte, würden ihm irgendwann Goblins entgegenkommen, dann wäre er verloren... Ausserdem machten ihm langsam die schlechte Luft und dieser dicke Gletscheranzug zu schaffen. Als er gerade um eine Ecke bog erblickte er Yenai. "DU..." Ihm fehlten swohl die Worte als auch die Zeit. Yenai schaute ihn einfach nur schief an. Nun griff Wardrag an YenaisArm und riß ihn mit. "WORAUF WARTEST DU ?" Yenai deutete wortlos auf einen monströsen Ork, auf den die beiden dank Wardrags schwung zustolperten. Eine reine Verzweifelungstat war es nun, Yenai links an diesem Biest vorbeizustoßen, und zwar mit solch einer Wucht das er unberechenbar von der Wand apprallte. Der Ork war überfordert als Wardrag links an ihm vorbeistürmte. Hinter sich hörte er noch wilde Rufe des Orks, die wohl darauf zurückzuführen waren das die Goblins in ihn hineinrannten, bevor die beiden um die nächste Ecke bogen. Wardrag meinte sich dunkel daran zu errinnern das er diesen Gang auf dem Hinweg auch entlang gegangen war... Oder ?
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| 01.10.2002 07:41 | #92 |
| blutfeuer |
jetzt war auch noch wardrag verschwunden. wenn das so weiterging, hätten sie den kampf gegen diesen gletscher schon verloren, bevor er überhaupt begonnen hätte. die gruppe schwärmte aus und suchte nach dem reisbauern, um ihn wenigstens nicht auch noch zu verlieren.
plötzlich hörten sie leises poltern unter ihren füßen, gefolgt von einem mächtigen knall und direkt vor blutfeuer öffnete sich die erde. ein ziemlich großer ork holte mit einem mächtigen knüppel gegen eine horde von goblins aus, die an ihm hingen wie ameisen an einer honigwabe.
achnell hatten die gefährten den großen kerl umringt und gestellt, nienor und scatty hatten ihre schwerter gezogen, blutfeuer hatte ihren bogen angelegt, stressi fegte mit seiner peitsche die goblins vom ork und maximus war in die vorbereitung irgendwelcher zauber vertieft. als der ork seinen hauptfeind mensch in großer überzahl erblickte, schmiss er auch noch die letzten goblins von sich und versuchte sein heil in der flucht.
die weißhaarigen goblins verschwanden in der gleichen geschwindigkeit in ihrem unterirdischen netz vn gängen und höhlen.
dann wagte sich scatty mit einem sprung in den gang und rief lauthals nach den beiden gefährten.
irgendwo aus weiter ferne erklang dann auch eine antwort. erleichtert sahen sich die gefährten an. und als sie beide aus einem dunklen gang auf sich zukommen sahen, war die erleichterung groß. zuerst holte stressi alle mit hilfe eines seils wieder nach oben und dann ging die gruppe zu baal champ zurück.
blutfeuer war unglaublich wütend und verlangte sofort eine beratung.
"was habt ihr euch dabei gedacht! wir sind auf einer expedition, die uns alle das leben kosten kann und ihr startet hier solche alleingänge. wollt ihr umkehren? ich dachte, wir würden gemeinsam eine große aufgabe angehen, stattdessen habt ihr uns einen ganzen tag aufgehalten.
unser proviant reicht nur eine ganz bestimmte anzahl von tagen. solche alleingänge können wir uns nicht leisten. wenn das noch einmal vorkommt, dann können wir die ganze sache abblasen."
nienor fragte, was sie denn jetzt mit dem gefangenen goblin machen solle.
"lass ihn frei, wir müssen hier schnellstens weg, bevor sich die biester entschließen, dass wir ne leichte beute sind."
schnell schulterten die gefährten ihr gepäck und liefen weiter in richtung gletscher, der nun schon bedrohliche ausmaße annahm.
wie eine gewaltige zunge erstreckte sich das gletschermassiv in das flache land. hier unmittelbar am gletschersee würde man die letzte nacht zubringen, die sie nicht auf dem eis waren. sie entzündeten ein größeres feuer in der hoffnung, dass sich bewahrheitete, was die alte gesagt hatte und die luzkans das licht mieden.
am feuer wurde dann der vorfall ausgewertet. blutfeuer machte den vorschlag, für wardrag und yenai einen speziellen aufpasser zu bestimmen.
champ machte einen gegenvorschlag. nach seiner vorstellung sollte man die beiden irgendwo al köder für die luzkans anbinden. in der zwischenzeit könnten die anderen ihr heil in der flucht suchen. das gelächter über diesen vorschlag war groß und man legte sich noch einmal friedlich auf trockenem boden unter freiem himmel schlafen. die beiden helden wurden mit der nachtwache betraut, immerhin mussten die anderen sich von dem stress erholen, den die beiden verursacht hatten.
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| 01.10.2002 11:57 | #93 |
| GlutaeusMaximus |
Früh am nächsten Morgen weckten blutfeuer und Nienor die Gruppe auf. Während Yenai, Scatty, stressi und Wardrag noch voller Elan aufstanden jammerten Champ und Maximus und bestellten sich warmes Frühstück ans Bett. Dem Wunsch kam leider keiner nach und Maximus fragte sich, wozu sie denn sonst bitte zwei Frauen auf der Expedition dabei hatten... ;-)
In der kühlen Morgenluft bildeten sich kleine Dampfwölkchen vor den Mündern. Kondensiertes Wasser gefror in Barthaaren und Augenbrauen. Schweigend packten die Wanderer ein und verteilten das Gepäck gleichmäßig. Maximus erklärte sich zur Verwunderung aller sogar dazu bereit heute eine doppelte Ladung Gepäck zu transportieren.
Doch anstatt sich diese Massen auf den Rücken zu laden beschwor der Hohepriester drei Skelette. Er verteilte die Last auf die Knochenkrieger, die sich stumm mit der unerwarteten Tätigkeit abfanden. Maximus selbst ging natürlich ganz ohne Gepäck, musste er doch die Skelette koordinieren...
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| 01.10.2002 13:09 | #94 |
| GlutaeusMaximus |
Unbeschwert marschierte Maximus, gefolgt von seinen drei Skeletten, fast an der Spitze der Gruppe neben Scatty. Der hohe Novize ächzte unter seinem Gepäck und Maximus bot ihm an doch dem dritten Skelett etwas abzugeben, da dieses noch nicht voll ausgelastet war. Scatty ging gerne auf den Vorschlag ein und übergab dem Skelett eine kleine aber schwere Tasche mit Werkzeug.
„Aber ihr stampft immer noch herum, wie ein Schattenläufer. Ich dachte, ich hätte euch beigebracht leise aufzutreten...“ Maximus schüttelte den Kopf. „Na Ja, schaut euch die da vorne an!“ Der Hohepriester deutet auf blutfeuer. „Bezeichnet sich als Jägerin, wird aber wohl nur taube oder lahme Tiere fangen können. Bei der Geräuschkulisse denkt jeder, da kommt ein Troll angelaufen.“
An dem giftigen Blick, den blutfeuer über die Schulte zurückwarf erkannte Maximus, dass er doch etwas leiser hätte reden sollen...
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| 01.10.2002 13:26 | #95 |
| Wardrag |
Wardrag hatte die Nacht drüber geschlafen und war trotzdem noch stocksauer auf die Standpauke von Blutfeuer. Ohne Yenai wäre es doch eh nicht weiter gegangen, und während sie ewig beraten hatten, hatte Wardrag sich eben entschloßen zur Tat überzu gehen. Wardrag war sich sicher das sie bald an der Stelle angekommen wären, an der er mit Yenai wieder aus der Höhle gekommen wäre, aber nein, dieser reudige Ork musste ja unbedingt mit seinen kleinen Freunden kämpfen. Und anstatt ihn dafür zu entlohnen das er Yenai höchstwahrscheinich das Leben gerettet hatte, wurde er nur angemault. Mies gelaunt stapfte er der Gruppe vorraus und überlegte wie er Blutfeuer diesen Misstand klarmachen konnte ohne den zusammenhalt der Gruppe zu riskieren...
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| 01.10.2002 13:37 | #96 |
| blutfeuer |
jetzt standen sie am gletschersee. von hier an würde es in den gletscher hineingehen. der koloss sandte seinen kalten hauch wie das fauchen eines bösartigen ungeheuers den gefährten ins gesicht. und dort sah blutfeuer auch den eingang unter den krater. er strahlte in einem wunderschönen blau, wie sie es noch nie gesehen hatte. das sollte man sich unbedingt mal von nahem besehen.
allerdings konnte man wohl kaum schwimmen, also schwärmten sie aus, um irgendein transportmittel zu finden, das sie zu dem gletschertor bringen würde.
champ sah das große holzteil zuerst.
"das nehmen wir als floß. champ, du kannst mitkommen, weil du es gefunden hast. und den reisbauern würd ich gern mitnehmen. yenai bindet ihr am besten irgendwo an, damit er uns nicht wegläuft und stressi könnte auch mitkommen. schließlich kennt er sich mit gletschern aus."
wardrag zog das "floß" ans ufer und betrat als erster das schwankende gefährt.
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| 01.10.2002 13:48 | #97 |
| Wardrag |
Finster blickte Wardrag zu Blutfeuer hinüber, die den Blick sehr wohl wahrnahm aber nicht reagierte. Sie ging an ihm vorbei auf das wackelige Gefährt. Wardrag hatte ihr nur zu gerne etwas entgegenezischt, doch dafür hatte er zuviel Respekt.
"Ich bin kein Bauer, ich bin Schürfer..." Blutfeuer wusste im ersten Moment nicht was gemeint war, erinnerte sich jedoch dann daran das sie ihn vorhin als Bauern bezeichnet hatte. Mit einem Blick machte sie klar, das sie dies zur Kentniss genommen hatte und widmete sich dann dem Floß...
Noch bevor ein 3. auf das Boot kommen konnte begann Wardrag das Gespräch. "Was sollte die Rede gestern ? Wollt ihr mich erziehen ? Euch schien die Lage von Yenai nicht ganz klar gewesen, wäre ich nur Minuten später gekommen wäre er jetzt wahrscheinlich tot."
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| 01.10.2002 14:05 | #98 |
| blutfeuer |
blutfeuer hielt einen moment die luft an. hatte sie wirklich etwas gesagt, dass wie erziehung wirkte? der arme wardrag war ja dann wohl sicher das falsche objekt. er hatte eigentlich nichts weiter gemacht, als seinen kumpel retten wollen.
"achwas, das war schon in ordnung, schau nicht so griesgrämig. du hättest uns nur bescheid sagen sollen. so ein alleingang wird hier im eis sicher tödlich. ich wollte nur vorbauen."
sie stieß dem schürfer freundschaftlich in die seite, so dass der nur mit mühe sein gleichgewicht halten konnte und das floß gefährlich schwankte.
"ich möchte, dass wir irgendein segel aufbauen. immerhin kann uns dann unser windiger freund aus dem sumpf zum gletschertor pusten. ich habe keine lust hier im stehen zu paddeln. dazu ist mir das gefährt zu wacklig und das wasser zu kalt."
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| 01.10.2002 14:13 | #99 |
| stressi |
Stressi versuchte, auf dem schwankenden Floß, das wohl mal ein großer Torflügel gewesen war, eine Art Mast anzubringen. Die Öffnung, in der sich mal eine Türklinke befunden hatte, war die perfekte Stelle dafür. Eine Holzstange in Form eines dünnen Bäumchens war schnell gefunden und eine Decke wurde zum Segel. Dann aber betrat Champ das Floß und auf einmal hatte es die maximale Belastungsgrenze erreicht. Das Wasser überflutete ihre Schuhe und das Floß sank schnell tiefer.
Einer musste wieder runter. Und Blutfeuers Blick war deutlich. Stressi sprang wieder an Land und beobachtete die drei ein bisschen traurig. Er wär auch gern mal in dieses blaue Wunder reingefahren.
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| 01.10.2002 14:45 | #100 |
| Champ |
jetzt hiess es ganz vorsichtig zaubern. ein klein wenig wind zuviel und alle drei würden sicher im kalten wasser landen.
eine klitze kleine windfaust musste dafür reichen und die auch nur mit geringer energie.
der baal setzte sich dazu auf den boden des flosses und liess die magie auf das segel einwirken. ganz langsam blähte dieses sich auf und trug das floss mitsamt den abenteurern voran.
"Hey, einer von euch muss das Ding hier irgendwie steuern, sonst treiben wir unkontrolliert irgendwo hin."
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| 01.10.2002 15:12 | #101 |
| blutfeuer |
"das wirst du doch wohl hinbekommen! das tor ist doch groß genug. wie sollen wir hier lenken?"
langsam glitt das boot in das gletschertor. von allen seiten umfing sie nun das wunderbare blau, das so eine strahlende farbe hatte, dass man es mit worten nicht fassen konnte.
da die strömung in dieser kathedrale aus blau und licht ziemlich stark war, hielten die drei auf eine stelle im eis zu, die wie eine kleine halbinsel aus dem eis ragte. dort ließen sie das floß hinaufgleiten und sahen sich um.
von allen seiten waren sie von eis umschlossen. überall rauschten und plätscherten rissale und wasserfälle. die drei waren im nu nass, was bei der kälte nicht angenehm war. trotzdem war die neugier größer. blutfeuer wollte unbedingt erkunden, ob die warnungen der alten berechtigt waren.
allerdings hatte sie den beweis schneller als sie dachte. plötzlich knirschte und krachte es über ihnen. dann hörte sie ein geräusch als wolle das eis bersten und dann kam ein riesiger haushoher eisbrocken von der decke.
er klatschte ins wasser und löste eine meterhohe welle aus, die die drei abenteuer von kopf bis fuß gründlich taufte.
"he, ich denk, wir sollten hier wieder verschwinden! es scheint doch so zu sein, dass es hier drin ein bisschen gefährlich ist."
champ ließ daraufhin das gefährt langsam wieder aus der eiskathedrale gleiten.
auf dem gletschersee warf blutfeuer noch einmal einen blick in dieses blaue wunder. schade, dass man es nicht näher besichtigen konnte, es wäre einfach zu schön gewesen. dann entfernten sie sich von dem gletscher. gerade rechtzeitig, denn direkt hinter ihnen brach auf einmal die ganze vordere wand des gletschers ab und stürzte unmittelbar hinter ihnen in den see. die drei wurden von der gewaltigen flutwelle vom floß in das eiskalte wasser geschleudert.
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| 01.10.2002 16:46 | #102 |
| Nienor |
Langsam war das Floß davon geglitten und Nienor blieb mit dem Rest der Gruppe zurück am Ufer des Sees. Still lag die Wasserfläche vor ihr, spiegelte klar und deutlich den majestätischen Gletscher. Nienor hatte noch nie so etwas gesehen. Diese Menge an Eis und Schnee, die schon aus der Ferne eine tötliche Kälte ausstrahlte. Mächtig lag die gewaltige Zunge aus Eis über dem Land. Links und rechts erhoben sich Bergriesen gen Himmel, den Gletscher umschließend. An seinem Fuße der blauschimmernde, klare See, in dem sich die über der Gruppe ziehenden Wolken spiegelten und dann der Gletscher selber.
Mittlerweile war das Floß in einer Öffnung am Fuß des Gletschers verschwunden. Nienor staunte immernoch. Daß dieser Gletscher so groß sein würde, hatte sie nie im Leben für möglich gehalten. Dort onben im Gebirge lebte sicher ein riesiges Ungeheuer, dem der Gletscher aus dem Maul floß. War das das Ende der Welt. Hatten sie eine der umschlingenden Bestien gefunden, von denen die alten Geschichten erzählten? "Ob dies das Werk der Ekkeia ist?", fragte sie leise sich selber, doch Stressi hatte das gehört und wollte mehr wissen.
Nienor war gerne bereit, ihr Wissen über alte Geschichten zu teilen. "Man erzählt sich, daß die Götter vor langer Zeit im Streit miteinander lagen, wer von ihnen die Erde mit allem lebenden und toten darauf beherrschen sollte. Ganze Zeitalter stritten die Götter gegeneinander. Sie erschufen immer schrecklichere und mächtigere Geschöpfe, die an ihrer Stelle gegeneinander kämpften. Als es schon fast zu spät war und sie fast alles zerstört hatten, bemerkten sie, wie dumm doch ihr Tun war und beschlossen, sich gütlich zu einigen.
Innos bekam die Welt der Lebenden, Beliar die der Toten und Adanos wacht als Schiedsrichter darüber, daß keiner seiner beiden Brüder einen Vorteil bekommt. Die schrecklichen Monster aber, die zum Kampf erschaffen worden waren, wurden an den Rand der Welt verbannt. Ihnen wurde alles zugesprochen, was dort herunterfällt." Nienor verstummte kurz. "Seht ihr, diese Gletscherzunge sieht doch aus, als würde eine dieser Kreaturen ihr Maul aufgerissen haben und alle, die auf dem Gletscher entlangwandern, dazu einladen, geradewegs auf seiner Zunge entlang hinein in die Schnauze zu wandern."
"Ich bin jedenfalls sehr vorsichtig, und werde mich hüten, mit dem Schwert in die Zunge hineinzustechen, wenn wir auf diesem Gletscher entlangwandern", meinte sie. "Wer weiß, was passiert, wenn wir dieses Wesen, zu dem die Zunge gehört, verletzen. Mit einem Haps sind wir alle weg." Hatte die Söldnerin das jetzt ernst gemeint oder war das nur eine alte Geschichte, die ihr gerade wieder eingefallen war? Wer weiß... Doch für Überlegungen war jetzt sowieso nicht die richtige Zeit, denn das floß kam wieder zum Vorschein.
Und kaum war es ein Stück von dem steil aufragendem Ende des Gletschers entfernt, brach von diesem ein Teil ab und stürzte ins Wasser. Ein Donnern kam über den See und man sah, wie sich eine Flutwelle fortpflanzte und das Floß mit seinen Insassen durchschüttelte. An den Strand kam kurze Zeit später eine kleine Welle, die die Kieselsteine benetzte und alle einen Schritt zurückgehen ließ. Was hatten die drei im Inneren entdeckt?
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| 01.10.2002 20:38 | #103 |
| Scatty |
Scatty liess seinen mürrischen Blick über die Weiten des Gletschersees gleiten. Diese Gegend war nicht gerade sein Traumurlaubsziel. Im Sumpf war man es gewöhnt, relativ unbekleidet durch selbigen zu laufen, vor allem als Templer, aber es war schon am Fusse des Giganten aus Eis SOWAS von kalt, dass einem glatt die Kehle einfrieren konnte, wenn man den Mund zu lange offen hielt. Naja, sehr wahrscheinlich würden sie hier ja nicht allzulange bleiben, und er freute sich schon wieder auf die behagliche Wärme seiner Hütte im Sumpf.
Er wurde aus seinen Gedankengängen plötzlichst wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt, als ein mächtiges Grollen ertönte, und er mit eigenen Augen erblicken konnte, dass sich eine mächtige Scholle von der Front des Gletschers löste und dumpf auf dem Wasser auftraf. Schon von hier konnte er erkennen, was sich da anbahnte, und er ruderte wie wild mit den Armen und bedeutete den noch zu weit entfernten Freunden, sich umzudrehen und irgendwie in Sicherheit zu bringen. Doch was mussten seine rehbraunen Augen mitansehen? Dieser Yenai winkte doch tatsächlich zurück! Beim Schläfer, war der Junge taub?!? Scatty konnte es nicht fassen, hinter dem mickrigen kleinen Floss bahnte sich eine Flutwelle an, die vermutlich sogar Gomez´ Hintern aus seinem Thron heben konnte, und Yenai hörte und sah nichts. Wenigstens drehten sich Champ, Blutfeuer und Wardrag um, doch es war zu spät, die Flutwelle hatte das Holzteil schon erfasst und wirbelte es samt Insassen einige Meter durch die Lüfte. Nienor hatte die Lage wohl auch erkannt, und ihre Blicke trafen sich. Hier musste schnell gehandelt werden, in solchem Eiswasser konnte jede Sekunde entscheiden.
"Stressi, bereit schonmal deine Peitsche vor!" reif Scatty noch, bevor er zum verbliebenen Magier, seinem alten Lehrmeister Maximus eilte. "He, Maximus! Unsere Freunde sind gerade dabei, lebende Eisblöcke zu werden, schnell, es geht um jede Sekunde! Ihr könnt doch sicher was tun, während ich schon mal Wickel vorbereite, oder?" Der Templer blickte hinter sich und sah, wie Stressi seine Peitsche mit Scatty´s neuster Erfindung einrieb, und Nienor auch Möglichkeiten suchte, die anderen Gefährten herauszuziehen.
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| 01.10.2002 21:01 | #104 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester griff schnell nach seinem Zauberstab und murmelte eine dunkle Formel. Aus dem Nichts manifestierte sich ein Feuerdämon neben dem Hohepriester. Sofort wusste der beschworene Diener was sein Meister verlangte und flog los um die Gekenterten aus dem Wasser zu fischen.
Zuerst hob der Feuerdämon die Drei einzeln aus dem Wasser und stellte sie auf das Floss und dann bewegten sie mit vereinten Kräften das Floss Richtung Ufer. Alle drei zitterten am ganzen Leib und das Wasser begann auf ihrem Körper zu gefrieren.
Als sie in Reichweite von stressis Peitsche ans Ufer herankamen schwang dieser selbige und erwischte den Segelmast so präzise, dass sich die Peitsche herum wickelte. Nienor, Scatty und stressi zogen zusammen an der Peitsche und so erreichte das Floss auch bald das Ufer.
Maximus entlies den Dämon nach Hause und schickte Scatty, Nienor, Yenai auf die Suche nach Brennholz. Champ und stressi halfen den Wasserleichen aufs feste Land. Maximus suchte nach einem passenden Baumstumpf, den er auch bald unter einem Schneeberg fand. Dann tauchten die drei Holzsucher auch schon wieder auf und Maximus wies sie an alles um den Baumstumpf herum aufzuschichten.
Dann traten alle einen Schritt zurück und der Hohepriester entflammte das Holz mit mehreren Schattenflammen. Als alles schön brannte setzten sie die drei Halberfrorenen neben das Feuer und Champ behandelte ihre Erfrierungen. Und auch die anderen Gruppenteilnehmer scharrten sich um das wärmende Feuer...
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| 01.10.2002 21:23 | #105 |
| Nienor |
Nachdem sich die mutigen Eiswasserschwimmer leidlich gewärmt hatten, berstürmten die anderen sie mit ihren Fragen. "Was habt ihr gesehen? Ist es dort drüben noch kälter? Konntet ihr nicht aufpassen?" Und so weiter und so fort. nienor lächelte still über den Wissensdurst der Gruppe - war sie doch selber auch neugierig darauf, was es zu berichten gab. Derweil legte sie noch etwas holz nach, die Holzsucher hatten genug gefunden. Meist seltsam ausgebleichtes Holz, das aussah, als ob es schon uralt sei. Aber es brannte und knackte beim brennen genauso, wie richtiges Holz, also konnte daran nichts falsch sein.
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| 01.10.2002 22:00 | #106 |
| Yenai |
Yenai saß schweigend und zusammengekauert am Feuer. Die Flammen konnten die eisige Luft nicht wirklich erwärmen, um es hier warm zu machen würde man hier vermutlich einen Waldbrand brauchen. Er starrte auf den See hinaus, hier konnte man gar nicht wachsam genug sein, wer konnte schon wissen ob nicht ein Luzkan auf ihrem Floß herangepaddelt kam? (Yenai hatte natürlich nicht zugehört, als die Alte Frau erwähnt hatte, dass Luzkans so gut wie nie am Tage und ohne viel Schnee angriffen)
Plötzlich stieß er einen schrillen Schrei des Entsetzens aus. Das Wasser schwemmte einen abgerissenen Arm, festgekrallt an einem Holzstück, heran. Wild mit den Händen in die Richtung des schrecklichen Fundes gestikulierend, versuchte er den anderen seine Entdeckung mitzuteilen. Ohne eine Reaktion abzuwarten, rannte der Schatten dann ans Seeufer, wo ihm mit der nächsten kleinen Welle das Leichenteil auf die Füße gespült wurde. Er schüttelte sich vor Ekel, doch schließlich siegte doch seine Neugierde und er beugte sich zur genaueren Untersuchen des Fundes herunter.
Der Arm war noch erstaunlich gut erhalten, teilweise war er noch in Eis gehüllt. Vermutlich hatte der Gletscher dem ehemaligen Besitzer den Arm abgerissen und ihn jetzt als Warnung an die Reisenden wieder ausgespuckt, anders konnte es nicht sein. In den Augenwinkeln sah er plötzlich etwas glitzern: Ein goldenes Armband, es musste wohl erst gerade eben angespült worden sein. Schnell steckte er es uzu sich und verstaute es tief in seiner Schattenkluft.
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| 01.10.2002 23:20 | #107 |
| blutfeuer |
blutfeuer rannte zum ufer. wenn yenai schrie, schrillten bei ihr alle alarmglocken.
zum glück war es nur ein seltsam aussehendes leicherteil. es war einem mann aus dem leibe gerissen worden.
das schreckliche war, dass dieser arm noch frisch war, er hatte mit sicherheit keine äonen im eis verbracht. also musste er einem von toras leuten gehören oder einem abenteurer.
"wir solltem ihn irgendwo bestatten. mir gefällt der gedanke nicht, dass ihn hier die wilden tiere durch die gegend zerren. vielleicht kann das ja der priester aus dem ZuX übernehmen. der steht sich ja so gut mit beliar! natürlich nur, wenns ihm nicht zu viel mühe bereitet.
wir anderen sollten endlich zusammenpacken und uns an den gletscher wagen. vom anstarren wird er nicht kleiner und irgendwann sollten wir es packen."
die gefährten schulterten also wieder ihr gepäck und folgten jetzt blutfeuer, die wieder an der linken seite in den fels einstieg.
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| 01.10.2002 23:42 | #108 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus lief blutfeuer hinterher. Irgendjemand musste diese tolle Jägerin mal auf den Lärm aufmerksam machen, den sie erzeugte. Lautlos näherte er sich ihr von hinten und zog ihr das Schwert aus der Scheide, bevor die Frau überhaupt reagieren konnte. Dann hielt er ihr das Schwert vor die Nase und meinte:
„Seht ihr! Bei dem Getrampel könnte euch ein Troll verfolgen, und ihr würdet es nicht mitbekommen.“ Der Hohepriester drückte ihr das Schwert in die Hand. „Ihr maßt es euch an, euch Jägerin zu nennen. Ihr verjagt aber nur die Tiere mit eurem Lärm. Was habt ihr denn schon gejagt?“
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| 01.10.2002 23:59 | #109 |
| blutfeuer |
"sag mal du eingebildeter schwarzmagier, wir klettern hier einen fels hinauf. da ist es doch wohl natürlich, dass hinter einem steine den berg herabpoltern. an so einer stelle würd ich ja auch nie jagen. ich jage nur da, wo der untergrund weich ist. dann hören mich die tiere nicht und natürlich bei gegenwind, damit sie mich auch nicht riechen. wenn du das besser kannst, dann wärst du ja wohl der jäger und nicht ich."
blutfeuer scharrte mit den füßen um den magier ein bisschen zu ärgern. so ein angeber! wenn er es besse konnte, sollte er es doch mal zeigen! wütend guckte sie ihn an.
"lass uns lieber den felsen hinter uns bringen. da vorn ist eine stelle, an der wir gut aufs eis kommen. die hab ich schon beim letzten mal entdeckt. von vorn kommt man ja nicht auf dieses blöde eis. die bruchkanten verhinden ja jedes vorwärtskommen. sehr euch doch bloß mal an, was an der vorderkante für spalten und brüche existieren. hier oben sieht der gletscher doch wenigstens ein bisschen friedlicher aus."
die gefährten sprangen jetzt vom felsen auf das eis, dass unter ihren stiefeln dröhnte wie eine tempelglocke.
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| 02.10.2002 00:09 | #110 |
| GlutaeusMaximus |
Nur Maximus bewegte sich leiser vorwärts. Sanft landete er auf dem Eis und federte den Sprung mit den Knien ab. Ohne Gepäck war das auch um einiges leichter, den seines wurde ja wieder von den Skeletten getragen.
„Ich hab euch doch soeben demonstriert, dass ich mich lautlos fortbewegen kann.“ Maximus deutet auf das Schwert. „Probiert das mal bei mir, ihr altes Trampeltier!“
„Auf weichem Untergrund Schleichen ist keine Kunst. Aber ich bezweifle das ihr euch auf einer weichen Wiese mit Samtpantoffeln an mich anschleichen könntet!“
Maximus wandte sich von der angeblichen Jägerin ab und ging vorraus.
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| 02.10.2002 00:14 | #111 |
| Wardrag |
Wardra fühlte sich unwohl - dieser Schwarzmagier hatte recht. Eigentlich machten sie zuvel lärm, aber hier unten wäre das sicher nicht ganz so tragisch... "Heda, werter Magier." Dummerweise drehten sich beide Magier zu ihm um. Er winkte Champ ab. "Dafür klappern eure Skelette ganz erbärmlich laut !" Diese liefen ebenfalls ziemlich weit vorne, doch Wardrag konnte ihnen nichts angenehmes abgewinnen... lieber wäre es ihm, der arrogante magier würde seinen Krämpel selbst tragen, aber dieser würde auf seine Meinung sicher nicht viel wert legen. Er wusste kaum etwas von diesem seltsamen Kerl, aber er war sicher einer dieser Sonderlinge aus dem Kastell...
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| 02.10.2002 00:25 | #112 |
| blutfeuer |
blutfeuer wurmten die bemerkungen des magiers mächtig. vor allem, weil sie neidisch anerkennen musste, das er das wirklich konnte mit dem leise aufkommen.
"sag mal, du großmaul, kannst du mir das auch beibringen oder tönst du hier nur so rum! klar kann sogar blutfeuer noch was lernen. ein jäger, der sich so bewegen kann wie du ist sicher ein besserer jäger, ganz egal, wie gut er vorher schon war.
zeig mir doch mal, wie man die füße setzt, dass es keiner hören kann und wie man so springen kann, ohne dass der gletscher wie eine kesselpauke dröhnt.
das wär auch in hinblick auf die luzkans, die ja wohl auf geräusche stehen, ganz hilfreich."
blutfeuer gab es ja nicht gern zu, aber wie der magier sich bewegte, das sah schon gut aus. das würde sie schon gern können.
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| 02.10.2002 00:40 | #113 |
| stressi |
Stressi musste sich doch sehr wundern. Da waren diese hohen Tiere nicht in der Lage vernünftig miteinander zu reden, ohne übereinander herzufallen. Dabei sollten sie langsam ein Lager für die Nacht errichten. Es war schon ziemlich dunkel und die Zeit der Luzkans kam.Man sollte sich also in Acht nehmen. Zum Glück war wenigstens ein Vernünftiger dabei. Baal Champ hatte soeben sein Gepäck auf das Eis fallen lassen und gesagt, bis hierher und nicht weiter. Die fleißigen unter den Expeditionsteilnehmern errichteten die Zelte und die anderen befassten sich mit dem Errichten der kleinen Feuergestelle, in denen das Feuer brennen sollte, das ihnen die Zelte erwärmen sollte. Außerdem konnte sie Tee kochen, der ihnen auch von innen ein bisschen Wärme spenden könnte. In jedes der Zelte krochen vier Leute und sie stellten die Öffnungen direkt zueinander auf, so dass die beiden Zelte ein größeres Gemeinsames bildeten. Das war eine ganz sinnvolle Idee, dadurch konnte man vor dem Einschlafen noch ein bisschen miteinander flüstern.
Jeder sollte eine Stunde Wache schieben, mehr war bei dieser schrecklichen Kälte wirklich nicht möglich.
Als die Sonne versunken war, hatte sie nämlich jeden Hauch von Wärme mit sich genommen. Über das Eis herrschte jetzt der grimmige Frost und sein Gefährte, der Kältetod.
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| 02.10.2002 00:59 | #114 |
| Wardrag |
Da Yenai Wardrag frendlicherweise fürs Zelte aufbauen gemeldet hat war dieser ziemlich geschafft als er sich ins Zelt setzte, eingewickelt in alles was er bei sich trug. Das war ja wirklich unerbittlich kalt... Eine Zeitlang hatte Wardrag noch die Theorie das es nur so kalt seine weil man das Eis die ganze Zeit sieht, weiß das es kalt ist und nurnoch über die Kälte nachdenkt. Doch Wardrag konnte das Eis nicht sehen und ihm war wesentlich kälter als zuvor. Er dachte zurück an die Schätze, die die alte Frau ihnen gezeigt hatte. Was hatte sie noch gesagt ? Sie meinte doch Tatsächlich das ihr von uns niemand etwas stehlen würde... Er belächelte die Gutgläubigkeit dieser Frau... Des nachtes hätte er sehr wohl etwas klauen können, er hatte es nur als unnötiges Gepäck betrachtet wo er doch in den Ruinen genug finden würde... Als er an die Schätze dachte wurde ihm warm ums Herz. Leider nru ums Herz sodaß der Rest seiner Körpers wohl oder übel weiter zitterte...
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| 02.10.2002 12:17 | #115 |
| Wardrag |
Wardrag rieb sich die Augen... Ein kalter windzug hatte ihn geweckt, irgendjemand hatte das Zelt aufgemacht. Fluchend über seine Rückenschmerzen vom vielem Schleppen, was er nun wirklich nicht gewohnt war, richtete er sich auf... Verwirrt sah er das alle anderen in seinem Zelt noch schliefen - "Wieso..." er warf einen Blick auf das Zelt das deutlich aufgeschlagen war - Irgendwer musste es geöffnet haben. Wurde ihm hier ein böser Streich gespielt ? Er streckte seinen Kopf aus dem Zelt - Nichts. Behutsam, um keinen seiner Gefährten zu wecken, zog er nun den Rest seins Körpers aus dem Zelt - Nicht wirklich ein Problem, war er doch als Dieb ein Meister des lautlosen Fortbewegens, natürlich auch in halb liegender Position. Kühl war es, aber die Sonne streichelte die Stellen seines Körpers, an dennen er kein Fell hatte - Was eigentlich nur auf sein Gesicht zutraf. er streckte sich und man hörte deutlich das alle seine Knochen ihren Dienst verweigenr wollten, was sie mit einem protestierendem Knacken unter beweis stellten. Er sah sich um - Wieso war nun das Zelt offen gewesen ? Um nicht zu riskieren das einer seiner "Mitbewohner" ebenfalls aus dem Schlaf gerissen wird ließ er den Zeltlappen wieder auf den Boden plumpsen sodaß der Wind nicht mehr in das Zelt eindringen konnte. Trotz des übelen erwachens freute er sich irgendwie auf den Tag. Leisen Fusses machte er sich auf den Weg zu erkunden, denn sie wie er vermutete weitergehen würden - Was bliebe auch anderes übrig, viel Auswahl bot die schnöde Eislandschaft nicht. Wardrag war begeistert von den kleinen Wolken die sich vor seinem Mund entwickelten wenn er ausatmete. Zu schade das er keinen Tabak dabei hatte, den vermisste er wirklich... Als er bereits einige Minuten zu Fuß war fiel ihm auf das der Gletscher eigentlich schön war... Plötzlich fühlte er sich hier nicht mehr bedroht, ganz im Gegenteil, wenn dieser Brocken nicht so kalt wäre würde er ihn sogar mögen. Was konnte man sich mehr wünschen... Es war schön, einsam... Plötzlich wurde er aus seinen Träumen gerissen - Er war über einen Eiszacken gestolpert und hatte sich er Länge nach in den Schnee gelegt. Plötzlich verlor der Ort alle Schönheiut und war wieder der Feind. Wardrag hätte das gerne laut herausgeschriehen, leider war sein Mund voll mit Schnee. Spuckend richtete er sich auf... Ich werde besser zu den anderen zurückgehen... Bevor Blutfeuer mir wieder die Ohren waschen will. Der letzte Gedanke war von einem lächeln begleitet. Er drehte um und währen er zurück ging begann er den Schnee von sich abzuklopfen...
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| 02.10.2002 12:52 | #116 |
| stressi |
Stressi wurde wach, als irgendwer an der Zeltplane ruckelte. Auch alle anderen Gletscherwanderer fuhren aus dem Schlaf. Die Furcht vor der Schneebestie lauerte wohl in jedem irgendwie. Zum Glück war es nur Wardrag, der mal vors Zelt gelaufen war.
Stressi verspürte ein dringendes Bedürfnis und beeilte sich aus dem Zelt zu kommen. Weil im gleichen Moment auch Nienor ihren Kopf in die kalte Sonnenluft hielt, schlich er sich ein Stückchen weg vom Zelt. Die Gelegenheit für die intimsten Bedürfnisse war nicht gerade günstig, aber was sollte man machen. Dafür konnte man schöne deutliche Muster im Schnee hinterlassen. Erleichtert stapfte er zurück zu den Zelten und kam gerade richtig um den ersten Topf Tee in Empfang zu nehmen.
Blutfeuer und Nienor sahen sich ebenfalls irgendwie suchend um und verschwanden dann beide hinter einer Art Eisscholle, die sich in wenigen Metern Entfernung in den Himmel spießte.
Gelangweilt sah Stressi den Mädchen hinterher. Irgendwie taten sie ihm leid, weil sie nicht so eine prima Vorrichtung zum Wasserabschlagen hatten wie er. Er stellte gerade Überlegungen über die Vor- und Nachteile der weiblichen und männlichen Körperkonstruktionen an, als ein langgezogener Schrei aus der Richtung der Morgentoilette der Mädchen herüberdrang.
Sofort sprang alles auf und rannte in diese Richtung. Der Magier Maximus schrie Scatty schnell noch zu, dass wenigstens einer bei den Zelten bleiben sollte.
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| 02.10.2002 13:04 | #117 |
| Wardrag |
Wardrag blinzelte - Offensichtlich waren bereits alle wach. Komischerweise schien eine gewisse Hektik zu herrschen, was der darauf zurückführte das Yenai sicher wieder irgendwas angestellt hatte - Ein Zelt in Flammen gesetzt, oder vielleicht auch Runen von den Magiern zum Schneemänner bauen verwendete. Gemächlich ging er weiter auf das Lager zu, dann änderte er die Richtung und rannte in die Richtung in die offensichtlich alle rannten - Vielleicht hatte Yenai ja auch einen Luzkan angelockt und sie flüchteten ?
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| 02.10.2002 13:33 | #118 |
| Yenai |
Yenai streckte gerade verschlafen den Kopf aus dem Zelt, und dachte nach, ob er wohl zuerst einen Grünen Novizen rauchen sollte und anschließend frühstücken oder andersrum, als ihn ein Schrei in seinen hochwichtigen Überlegungen störte. Sicher ein Luzkan, den es zu erlegen galt, nichts wie hin! Verschlafen torkelte der Schatten in die Richtung, in die auch der Rest der Expeditionsteilnehmer rannte, bemerkte dann, das sein Schwert noch im Zelt lag und kam schließlich zu der Überzeugung, dass er einen Luzkan sicher auch mit bloßen Händen bezwingen konnte.
Als Wardrag ihn bemerkte, fragte dieser verdutzt:„ Ach, mit dem Schrei hast du gar nichts zu tun? Es geschehen noch Zeichen und Wunder...“ Yenai verstand nicht, was der Schürfer damit andeuten wollte, aber er nickte verständnisvoll und versuchte, weiter zu rennen, was in dem Halbschlaf, in dem er sich noch befand, gar nicht so leicht war. So entdeckte er die Ursache für den Schrei erst, als er kurz davor stand. Ebenfalls einen Schrei ausstoßend, hielt er sich die Augen zu und brachte sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit.
Zwei Molerats bei der Paarung! Schrecklich anzusehen, und noch dazu im Spätsommer! Was würden erst für Gefahren auf dem Gletschergipfel warten, wenn es schon hier unten so furchtbare Dinge gab. Langsam richtete Yenai sich wieder und befühlte seine Knochen. Er hätte bei seinem Sprung wohl besser die Hände zum Abrollen benutzt anstatt zum Augen zuhalten, so war er voll auf den harten Boden gekracht. Er schaute sich um. Sollten die Molerats etwa gar nicht der Grund für den Schrei der Frauen gewesen sein?
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| 02.10.2002 17:00 | #119 |
| blutfeuer |
das hatte blutfeuer nun davon. sie hing in einer schmalen gletscherspalte, die sich unversehens bei ihrer morgentoilette unter ihr aufgetan hatte. nienor hatte noch zugefasst um sie am abrutschen zu hindern mit dem ergebnis, dass sie jetzt auch in der gletscherspalte hing. blutfeuer an ihren händen, die beine in die seitenwände der spalte gestemmt, unter sich ein ca. 20 körperlängen tiefer spalt, der nach unten immer schmaler wurde. wenn man da mit wucht reinfiel, sah man danach sicher selbst aus wie ein keil.
also stand sie jetzt irgendwie im spagat in der spalte, nienor hielt sie an beiden händen und sie selbst war auch schon ein stück in den spalt abgerutscht. auf jeden fall hing sie kopfunter, was in diesem fall bedeutete, dass sie langsam rot anlief.
trotzdem ließ die amazone nicht los. sie hofften nun beide, dass bald mal einer der männer auftauchte, um sie aus dieser unbequemen situation zu befreien. bei so viel verharren in der immer gleichen postion, froren langsam alle glieder ein.
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| 02.10.2002 18:38 | #120 |
| Yenai |
Anscheinend gab es doch noch größere Probleme als das Moleratpärchen. Blutfeuer musste geholfen werden, und zwar schnell. Allerdings hatte Yenai keinerlei Lust, bei einer Rettungsaktion das Leben zu verlieren, das konnte ein anderer machen. Bei der Gelegenheit fiel ihm Scatty ein, sein Rivale im „Kampf“ um Blutfeuer. Sollte doch der abstürzen, dann hätte er einen Konkurrenten weniger. Also machte er der Gruppe klar, dass in solchen Fällen nur Scatty helfen konnte und lief dann zum Lager zurück um ihn zu holen. Der Templer folgte ihm auch, als er von der Notsituation hörte, anscheinend ohne einen Gedanken an die Bewachung des Lagers zu verschwenden.
An der Gletscherspalte angekommen, machte der Schatten ihm einen Vorschlag: am besten kletterst du da runter und ziehst Blutfeuer hoch, ich halt dich dass du nicht abstürtzt.“ Yenai lächelte gewinnend. Da konnte doch keiner ablehnen, oder?
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| 02.10.2002 18:51 | #121 |
| Scatty |
Scatty stützte den Kopf in die Arme, als er Yenai angelaufen kommen sah. Beim Schläfer, womit hatte er diesen Jungen nur verdient... Seufzend richtete er sich auf, hörte von dem Vorfall, und war natürlich gleich Feuer und Flamme. Ihre Expeditionsführerin und Scatty´s Freundin durfte doch nicht abstürzen, genausowenig wie Nienor. Nur dieses diebische Grinsen das der tolpatschige Schatten aufgesetzt hatte, gefiel ihm garnicht, der hatte doch etwas vor... in Gedanken fasste er schon den Plan auf, den Yenai sich für ihn ausgedacht hatte, und drehte den Spiess um. Tja, Hosen waren manchmal doch nicht so praktisch, schliesslich hatte Yenai´s Schattenkluft eine Gürtelschlaufe, und wo eine Gürtelschlaufe war... Nun war es an Scatty, diebisch zu grinsen, und als Yenai vorauslief, befestigte der Templer schnell noch einen Haken an einem langen Seil, und lief dem jungen Burschen dann hinterher.
Als ihm der Schatten, an der Gletscherspalte angekommen, den Vorschlag unterbreitete, musste Scatty lachen. "Nana, die Rollenverteilung gefällt mir nicht." Der verdutzt dreinblickende Yenai kratzte sich am Kopf, und das nutzte der Barbier aus: Schnell klinkte er den Haken an der Gürtelschlaufe ein, lief einmal um Yenai herum samt Seil, und verpasste dem immernoch komisch schauenden Schatten einen leichten Stups, so dass er gen Gletscherspalte fiel. "Keine Angst, ich kann euch beide locker halten, das ewige Stengelheben gibt Kraft!"
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| 02.10.2002 18:54 | #122 |
| Wardrag |
Wardrag schüttelte den Kopf - Wollten diese Spinner hier noch ewig diskutieren ? Ausserdem war Yenai sowieso viel zu schwach um diesen Kerl zu halten. Am liebsten wäre er selbst herabgeklettert, jedoch befürchtete er das er einfach zu schwach wäre sie festzuhalten - War er doch Dieb mit geschicktne Fingern statt starken Armen. Breitwillig bot er sich an, ziehen zu helfen. Plötzlich stieß Scatty Yenai auf die Klippe zu Wardrag aus seinen Gedanken riß - erst beim 2. hinsehen sah er das Yenai "angebunden" war. Er atmete durch - Wenigstens passiert jetzt mal was. Stillschweigend griff er an das Stück Seil das Hinter Scatty auf dem Bodne lag - Aktiv beteiligen wollte er sich schon.
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| 02.10.2002 19:07 | #123 |
| Yenai |
Dieser hinterhältige Verräter! Man konnte diesen stinkenden Sumpfheinis doch einfach nicht trauen, er hatte es ja gleich gewusst. Nun hing der Schatten hier unten, in der Gewalt eines Templers, dessen einziges Krafttraining Sumpfkraut rauchen war. Naja, jetzt musste er wohl das Beste daraus machen. Sicher würde Blutfeuer ihm für eine Rettung ewig dankbar sein, jetzt hieß es, Souveränität und Selbstsicherheit auszustrahlen, und darin war Yenai ja bekannterweise äußerst gut. Er versuchte, beruhigend zu Blutfeuer hinüber zu lächeln, doch das hatte komischerweise nicht viel Wirkung. Vielmehr starrte sie ihn wütend an. Als er weiterlächelte, explodierte die Amazone: „Was grinst du so dämlich! Bring mich hier raus, aber zackig!“
Das ließ sich Yenai nicht zweimal sagen. Er packte Blutfeuer unter den Armen, wobei sie leider darauf achtete, das seine Hände auch dort blieben, und rief dann Scatty zu, er möge sie doch bitte beide hochziehen, wenn er schon so stark sei. Nun würde sich dieser Kifferbreuder schön blamieren, zusammen hatten sie ein ziemliches Gewicht. Dass Wardrag mithalf, konnte er ja nicht sehen.
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| 02.10.2002 19:19 | #124 |
| Scatty |
"Sofort, oh Erretter der holden Weiblichkeit!" Scatty gab Wardrag das Zeichen, und sie begannen, wortwörtlich wie auch bildlich an einem Strang zu ziehen. Die kräftigen Muskeln, die sich der Templer durch das Training mit dem Zweihänder und die zahlreichen geschlagenen Schlachten und sein Kampfsporttraining angeeignet hatte, spannten sich unter der leicht gebräunten Haut, und die Adern traten hervor, als sich der Barbier, im Eis halt suchend, nach hinten stemmte. Wardrag tat es ihm gleich, obwohl man merkte, dass er eher geschickt und flink als stark war. Unter diesen Umständen musste sich Scatty noch mehr ins Zeug legen, denn er wollte auf keinen Fall Blutfeuer verlieren. Und auch Yenai war ihm irgendwie ans Herz gewachsen, er verursachte zwar oft Ärger und Scatty neckte ihn oft, aber irgendwie....naja, er sollte eben auch nicht abstürzen. Mit einem kräftigen Luftzug brachte er die beiden Hängenden noch weiter nach oben. Die schnell ausgestossene Luft kondensierte und bildete eine dichte Wolke vor seinem Gesicht, da jetzt der Gipfel der Anstrengung erreicht war. Die beiden Gletscherspaltenforscher waren nun nahe genug am Rand.
"Greift zu, los! Ewig kann ich euch auch nicht halten..." Diese Worte waren förmlich herausgepresst, und Yenai und Blutfeuer griffen zur Kante. Als die beiden oben waren und der Schatten den Barbier giftig anfunkelte, beugte sich jener herab und stützte sich schnaufend mit den Händen auf die Kniee. Er wandte den Kopf zu dem ebenfalls sehr angestrengt aussehenden Schürfer. "Danke für die Hilfe, mein Freund... wie darf ich euch eigentlich nennen? Ich jedenfalls bin Scatty, wie ihr vielleicht schon wisst." Und auch Yenai warf er einen Blick zu. "Gut gemacht, Yenai. Du bist ja ein richtig professioneller Gletscherspaltenerforscher." Dieses Kompliment schien Yenai ein wenig die Seele zu ölen, und Scatty grinste.
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| 02.10.2002 19:39 | #125 |
| Wardrag |
"Mein Name ist Wardrag" stellte er sich höflich vor während er Yenai von dem Band löste und es sich selbst anlegte. Man sah Yenai an das es eine ziemliche Anstrengung sein musste, also beschloß er lieber weiterzu machen. "Und ich bitte darum gut festzu halten, denn auch ich habe nicht vor da unten zu landen - Und Nienor wahrscheinlich auch nicht." Mit diesen Worten warf er ihnen das andere Ende des Seiles zu. "Bereit ?" Yenai schüttelte entsetzt den Kopf, doch Scatty hatte das Seil bereits sicher im Griff. Blutfeuer und Yenai gesellten sich zu ihm - Auch wenn man merkte das er lange nicht so schwer war wie Yenai war es ziemlich anstrengend, hatten sie doch schon alle einen ziemlichen Kraftakt vollbracht. Wardrag ließ sich langsam in den Spalt hinunter. Mit einem keuchen und einem letztem Blick zu Scatty verschand sein Kopf dann ebenfalls in der Spalte. Zum Glück war Nienor nicht so weit unten wie Blutfeuer, denn solange hätte Wardrag sie sicher nicht halten können. Er griff ihr Unter die Arme und rief nach oben, das man dort ziehen sollte. Nienor war nicht begeistert davon ihren einigermaßen sicheren Halt aufzugeben und ihr Leben jemandem anzuvertrauen den sie nichtmal kannte, aber der Wille hier endlich rauszukommen siegte recht schnell. Mit einem Ruck begann man nun sie nach oben zu ziehen. Einige Keucher und Schnaufer später hatten die Beiden den Rand erklommen und ließen sich schaufend im Schnee nieder...
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| 02.10.2002 22:17 | #126 |
| Scatty |
Der grüne Rauch trieb langsam gen Sternenzelt. In dieser kalten Luft war der Rauch, der aus dem Stengel in Scatty´s Mundwinkel entsprang, irgendwie fester, als ob er einer Statue gleich einzufrieren drohte. Blutfeuer und Nienor, die Spaltenstürmer, waren warm eingepackt und hatten sich schon wieder soweit von den kleineren Erfrierungen erholt, die sie in der Gletscherspalte erhalten hatte, nicht zuletzt dank Champs Heilungsrune. Und so war Zeit, einmal ein paar wichtige Worte mit Maximus zu wechseln. Schnell ward der Aufenthaltsort des Schwarzmagiers gefunden.
"Seid mir gegrüsst, ehrenwerter Maximus. Ich komme mit einem Anliegen zu euch. Frost, euer und auch mein alter Lehrmeister, ist auf unerklärliche Weise verschwunden, und er hat mich mitten in der Ausbildung zum Schleichmeister zurückgelassen. Nun, da ich mir nicht sicher bin, was mit Frost geschehen ist, wollte ich euch fragen, ob ihr nicht die Ausbildung weiterführen könntet, ihr seid doch ein geschickter Lehrer, diese Erfahrung durfte ich ja bereits machen... Nun?"
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| 02.10.2002 22:49 | #127 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus sah sich den potentiellen Schüler lange an. Dann nickte er.
- „Aber gratis wird das diesmal nicht, ich muss hier auch auf meine Unkosten kommen. Was habt ihr denn an Erz dabei?“
– Scatty antwortete knapp mit: „Wahrscheinlich genug Erz.“
- Maximus grinste: „Na dann reicht mir mal 400 Erz rüber, dann ist die Sache gebongt!“
- Der Templer erwiderte entrüstet: „Moment, das ist doch völlig überteuert. 200 Erz wären Normaltarif, aber ihr müsst mich ja nicht komplett ausbilden, ich hab ja schon einiges bei meinem früheren Trainer gelernt.“
- „Na ja, ob mir das was bringt. Wahrscheinlich hat er euch nur Mist beigebracht, ansonsten würde er euch doch weiter trainieren.“ - „Ihr redet hier von dem großen Frost, der mich ausgebildet hat. Der größte Schleichmeister der Kolonie!“
- „Ach Frost, na bei dem hab ich auch gelernt. Gut machen wir 150 Erz, als Stammkunden Superangebot!“
Scatty willigte ein. Dann sprach Maximus wieder:
„Bevor wir anfangen könnt ihr mal unsere tolle Jägerin holen, dass sie auch mal was lernt. Die kann gleich mitmachen!“
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| 02.10.2002 23:01 | #128 |
| Scatty |
Der Templer nickte und spie den Stengel auf den Boden, um seinem kurzen Leben ein rasches Ende mittels Stiefelsohle zu setzen. Der Beutel, den er unter seiner dicken Winterjacke trug, wog schwer genug, als er fertig abgezählt hatte und ihn dem geifernden Maximus zuwarf. Dieser fing ihn auf, nur um sogleich wieder einen Blick hineinzuwerfen und sich zu vergewissern, dass ihn Scatty nicht linken wollte. Nun hiess es nur noch Blutfeuer finden, der Barbier machte sich also auf den kurzen Weg zurück ins Lager.
Und da sass sie auch schon, in der Nähe eines wärmenden Kochers samt Feuer, und erzählte einige alte Weisen, die sie wohl irgendwo aufgeschnappt oder gelesen hatte.
"Heda, Blutfeuer. Maximus meinte, wir wären bereit, unser Training zu beginnen, was meinst du?" Blutfeuer sprang auf und war plötzlich ganz begierig darauf, neues zu lernen. Alle alten Könige und grosse Kriege waren vergessen, als sich die beiden Schüler auf den Weg zu ihrem Lehrmeister machten, der sie schon ungeduldig sitzend erwartete.
"Nun, Maximus. Was gibt es zu tun?"
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| 02.10.2002 23:09 | #129 |
| blutfeuer |
"heda, du großer schwarzmagier. das möcht ich jetzt mal sehn, dass du mir was beibringen kannst!
wie ich die sache sehe, werd ich bestimmt mächtig löhnen müssen, aber vielleicht beziehst du in unsere tarifverhandlungen ein, dass ich dich auf ein märchenhaftes abenteuer mitnehme, dir also quasi einen gefallen tue. so weit ich weiß, warten da unten tief im eis auch einige mächtige magien auf dich. das sollte dir doch eigentlich als bezahlung genügen, oder?"
blutfeuer setze ihr strahlendstes lächeln auf und war fest entschlossen, diesem grimmigsten aller schwarzmagier ordentlich um den bart zu gehen. sie hatte wahrhaftig inzwischen genug schulden. neue würden langsam weh tun.
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| 02.10.2002 23:11 | #130 |
| GlutaeusMaximus |
„Nun Frau Jägerin, ihr wisst ja warum ihr hier seit, also lasst uns mit dem Üben beginnen. Den finanziellen Teil klären wir nach der ersten Trainingseinheit.“
Maximus erhob sich und ging ein paar Schritt weg, nachdem er einen Finger angefeutet hatte um die Windrichtung zu prüfen.
Dann sprach er zu seinen Schülern: „Scatty, ihr werdet hier auf dem Schneestreifen und Fräulein Jägerin ihr für den Anfang auf der steinigen Oberfläche daneben auf mich zu Schleichen. Ich schließe die Augen und lausche. Sobald ich ein Geräusch höre fangt ihr von vorne an. Solange bis ihr bei mir seid oder ich die Schnauze voll habe. Später klären wir, welche Fehler ihr gemacht habt. Los!“
Maximus schloss die Augen.
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| 02.10.2002 23:31 | #131 |
| Scatty |
Scatty runzelte die Stirn. Auf einem Schneestreifen sollte er schleichen? Wieso denn das? Aber bei der Gelegenheit fiel ihm auf, dass der Schnee wesentlich mehr knirschte, wenn man normal darauftrat, als Stein. Und sicherlich würde Maximus auch darauf abzielen, dass sich Scatty so geschickt bewegt, dass er nicht steckenbliebe oder einsank. Der Templer überprüfte noch kurz, ob nicht verräterisches am Boden schleifte, und begann dann, sich völlig auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Die eisige Kälte und der steife Wind taten ihr Übriges, um die Aufgabe auf einen noch schwierigeren Grad zu steigern. Die Luft kondensierte direkt vor Scatty´s Mund, was ihm die Sicht auf seine Füsse und den Boden auch nicht gerade erleichterte. Trotzdem gab er sein bestes, um Risse im Schnee oder sonstige Unebenheiten auszumachen. Seinen Körperschwerpunkt wählte er tief, und sorgsam tastend gelangte er immer näher an den Schwarzmagier heran. Blutfeuer tat sich da ein wenig schwerer, war aber so grazil und elegant, dass sie das leicht überspielen konnte. Vor lauter faszinierender Blutfeuer wäre er fast in eine Falle getappt, eine lockere Schneescholle lag nun direkt unter seinem Fuss. Wild mit den Armen rudernd bemühte er sich, sein Gleichgewicht zu halten, und den anderen Fuss so sicher und doch so leise wie möglich wieder aufzusetzen. Glücklicherweise gelang ihm das nach einer 180°-Pirouette auf einem Bein, sodass er mit dem Rücken zu Maximus stand. Dieser zuckte leicht, schien jedoch nichts gehört zu haben. Oder waren des Schwarzmagiers Ohren doch so fein? Jedenfalls konnte Scatty noch ein gutes Stück zurücklegen, bis er ein Geräusch machte, dass ihn verriet. So durfte er wieder von Anfang an losschleichen, und Blutfeuer´s schadenfrohes Kichern entging ihrem gestrengen Lehrer auch nicht. Und so begann die ganze Angelegenheit von vorn, wobei sich Scatty wieder auf die Hauptpunkte konzentrierte:
Immer das Terrain im Auge behalten
Den Schwerpunkt tief halten
Immer vor dem Fussaufsetzen leicht den Untergrund nachprüfen
Indem er diese Regeln beherzigte, gelangte er auch bald hinter Maximus. Nun hatte er doch ziemlich laute Schritte gemacht, doch der Schwarzmagier wollte sich partout nicht umdrehen. Inzwischen war auch Blutfeuer nach ihrem dritten Versuch einigermassen gut durchgekommen. Scatty tippte dem offenbar taub gewordenen auf die Schulter, und das nächste was er sah, war das blitzschnelle Herumwirbeln des hageren Priesters, und eine Zauberstabspitze die zwischen seine Augen zielte. Nur knapp konnte er der schnellen Aktion durch zur Seite lehnen entgehen. "Ihr habt eine gute Reaktion...aber nicht gut genug!" sprach der Schwarzmagier und ehe sichs Scatty versah, lag er im Schnee, gefällt von einem Fegetritt des Magiers, der so schnell war, dass er ihn nicht hatte kommen sehen. "Seht ihr? Ihr seid zwar schon sehr gut, aber wenn ich meine volle Schnelligkeit einsetze, nützt euch das noch nichts!"
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| 02.10.2002 23:56 | #132 |
| Wardrag |
Wardrag hatte es sich auf einem Eisklotz bequem gemacht und amüsierte sich herrlich. In Sachen schleichen könnte er Blutfeuer sicher austechen, nd mit Scatty würde er auch mithalten können... Oder ? Diese Konkurrenz reizte ihn. Er würde mit diesem Schwarzmagier sprechen sobald die Gruppe ihr merkwürdiges Training abgeschlossen hätten. Solange hätte er ja sicher noch gut zu lachen. Mittlerweile waren Blutfeuer und Scatty hinter diesem Sonderling angelangt, und als Scatty urplötzlich im Schnee lag konnte Wardrag sich nicht mehr halten - im wahrsten Sinne des Wortes, denn er fiel rückwärts von diesem Eisblock hinunter. Er hustete kurz und machte sich dann wieder daran aufzustehen. Hoffentlich war er weit genug weg, nicht das sie ihn noch hören würden. Langsam ging er ins Lager zurück um sich zu erkundigen wie es Nienor mittlerweile ging, wen Yenai wieder mit seinen monotonen Geschichten quälte und ob Champ wohl wieder schlafen würde...
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| 03.10.2002 00:12 | #133 |
| GlutaeusMaximus |
Der Schwarzmagier wartete bis sein Schüler wieder auf die Beine kam, dann sprach er: „Scatty, ihr habt ganze Arbeit geleistet. Frost war euch ein guter Lehrer. Zumindest was das Schleichen betrifft. Euere Reaktionen haben sich seit unserem letzten Zusammentreffen nicht merklich gebessert, da muss noch einiges trainiert werden.“
„Nun zum Schleichen an sich. Ihr müsst noch viel üben, so das ihr euch unbewusst bewegen könnt. Sobald euere Aufmerksamkeit nachlässt, macht ihr noch schwere Fehler. Und die Dame hier bessert diese Umstand nicht gerade... Die Kunst ist es aber, die Schritte so oft zu trainieren, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen sind. Bis ihr die nötigen Bewegungen von selber macht und euer Fokus auf anderen Dingen liegen kann. Und da hilft nur üben, üben, üben... Was ich euch anrechnen muss, ist das ihr euch dem fremden Terrain Schnee sehr schnell angepasst habt.“
Dann wandte er sich Blutfeuer zu: „Euere Fähigkeiten liegen wirklich auf dem Niveau, das ich geschätzt habe. Selbst wenn ihr versucht leise zu sein wird es nicht viel besser. Ihr habt Glück, dass auf diesen Steinen keine Hindernisse, wie Holzstöckchen und kleine Kiesel, liegen. Sonst währt ihr nie hier angekommen. Währe die Witterung besser würde ich euch mit bloßen Füßen üben lassen, damit ihr ein Gefühl für den Boden bekommt, aber bei dem Wetter ist das nicht möglich...“
„Ihr müsst euere Füße abrollen, nicht aufstampfen. Lasst euere Augen über den Boden streifen, kein Gegenstand sollte euch entgehen, keine Hindernis, sei es noch so klein. Und lasst euch Zeit.“ Dann stand der Hohepriester einen Moment in Gedanken versunken da, bevor er weitersprach: „Noch etwas, konzentriert euch beim Schleichen bitte nicht darauf einen möglichst grazilen Eindruck zu machen, das lenkt euch nur vom Wesentlichen ab! Wenn euch ein Gegner sieht hilft das meistens auch nichts mehr...“
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| 03.10.2002 00:13 | #134 |
| stressi |
Inzwischen war es langsam dunkel geworden. Die Zuschauer beim Schleichenlernen verzogen sich und dichteten die Zelte wieder ab. Durch den blöden Unfall waren sie heute kein Stück weiter gekommen. Hoffentlich konnten sie noch eine Nacht ohne Luzkan-Störung schlafen. Dann sollte es aber zügig weiter gehen. Der Schatten des Göttersitzes war noch weit und irgendwo darunter sollten ja wohl die Ruinen sein.Ob sie die jemals erreichen würden? Wo schon die Gletscherspalten so viel Ärger machten?
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| 03.10.2002 00:14 | #135 |
| Champ |
der baal freute sich, wie wunderbar seine heilkunst gewirkt hatte. vorhin war blutfeuer noch ein halber eisklotz gewesen mit erfrorenen fingern und füßen, von der nase ganz zu schweigen und nun tobte sie schon wieder in der gegend rum. dieses leise fortbewegen über dem schnee sah ja ganz lustig aus, aber die ideale fortbewegung war das sicher nicht. champ streichelte seine runen und grinste still vor sich hin.
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| 03.10.2002 00:23 | #136 |
| blutfeuer |
nicht grazil aussehen? das sollte keinen einfluss auf den gegner haben???
auf solche idee konnte nur ein mann kommen. vor allem einer, der so aussah wie maximus. blutfeuer ärgerte sich unglaublich, dass sie vor diesem magier so blöd aussah. das musste sich wirklich ändern.
trotzdem musste sie unbedingt den magier dazu bringen, dass er sich mit kritik in anwesenheit von den anderen zurückhielt. blutfeuer fand nichts dabei, sich einzugestehen, dass sie sich dämlich benahm, aber nicht in gegenwart anderer.
sie konnte sehr wohl hören, dass maximus leiser war und auch scatty das schleichen wesentlich besser beherrschte. und ihr ehrgeiz war durchaus geweckt. aber ein bisschen diskreter musste das schon abgehen.
zum glück war jetzt das abendbrot fertig und die leute an den zelten winkten ihnen zu, zu ihnen zu kommen. mal sehn, ob maximus sie entließ.
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| 03.10.2002 00:29 | #137 |
| Wardrag |
Wardrag fragte sich enrsthaft wer das Abendbrot gemacht hatte. Champ hatte die Schleichstundne beobachtet und dabei Zärtlichkeiten mit seiner Rune ausgetauscht, und sollte es Yenai gewesen sein würde nicht einer von ihnen dieses Mahl überleben. Vielleicht Nienor ? Ist ja auch egal dachte er sich als er sich zu den anderen niedersetzte. Er hatte zwar keinen besonders großen Hunger, aber man sollte wohl jede Chance der Nahrungsaufnahme wahrnehmen - wer weiß wann die ersten Lebensmittel auf wundersame weise verschwinden. "Wer von euch war den so gütig uns zu bekochen ?" fragend blickte er in die nicht ganz vollständige Runde...
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| 03.10.2002 00:31 | #138 |
| GlutaeusMaximus |
Als Maximus sah, dass die anderen mit der Vorbereitung des Abendessen begannen knurrte sein Magen merklich. Er nickte und sprach: „Wir machen einen kleine Pause, aber nach dem Essen geht es weiter bis es absolut finster ist. Solange wir noch etwas sehen wird geübt.“ Es waren nicht gerade erfreute Blicke, die sich auf den Gesichtern seiner beiden Schüler zeigten. Der Hohepriester grinste und lief voraus.
Der Rest der Gruppe saß schon und Champ beschwerte sich gerade darüber, das die Portionen schon wieder kleiner geworden sind. Doch diese Proteste wurden von Yenai übertönt, der mit vollem Mund beschrieb auf welche Arten man einen Luzkan töten kann.
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| 03.10.2002 00:38 | #139 |
| Nienor |
Nienor saß schweigend in ihren Mantel gehüllt im Zelt, als Wardrag herein kam. "Willst du nach mir schauen? Keine Sorge, mir geht es gut. Ich hab mich am Feuer schon wieder aufgewärmt. Als ich in dieser Spalte hing, dachte ich wirklich, jetzt sei es zu Ende. Es gab keinen Weg zurück, unter mir hing blutfeuer und zog mich durch ihr Gewicht immer tiefer in die Spalte hinein. Und ringsum diese Kälte. Es war, als würde uns ein Frostriese ins Gesicht atmen und uns damit töten wollen."
Sie machte eine Pause und nippte von dem heißen Kräutertee, der in einem Topf über einem kleinen Feuer vor sich hin blubberte. Das wärmte wunderbar. "Viel länger hätte ich nicht mehr ausgehalten", meinte sie nachdenklich mehr zu sich selbst, als zu Wardrag. "Aber zum Glück habt ihr uns wieder herausgezogen. Ich wußte nicht, daß dieser Gletscher so gefährlich ist, und das ganz ohne diese Luszkans." [i]Sie nahm noch einen Schluck, dann war ihr Bescher leer.
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| 03.10.2002 00:43 | #140 |
| stressi |
Stressi wunderte sich schon über die Anderen. Sollten sie bei der Kälte nicht lieber öfter essen und ihre Kräfte beisammenhalten? Und dann die blöde Frage, wer denn das Essen gemacht hätte! Natürlich waren das er und Nienor. Die anderen vertrieben sich die Zeit mit seltsamen Spielchen und sie beide sorgten sich um das Wohl der Gruppe.
Schließlich war das hier kein Sonntagsausflug.
Beim Abendbrot wurde wieder die Reihenfolge der Wachen eingeteilt und beschlossen, morgen bei Sonnenaufgang loszuziehen. Sie mussten unbedingt ein beträchtliches Stück zurücklegen.
Die Vorräte würden nicht ewig halten und die Kälte wirkte auf Dauer sicher auch nicht gesundheitsfördernd.
Und da wollte die Verrückten nach dem Abendbrot noch weiter trainieren. Das schafften die doch nie, sich im Schnee lautlos vorwärts zu bewegen. Schnee knirschte nun mal. Dazu war es Schnee!
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| 03.10.2002 01:04 | #141 |
| Wardrag |
Wardrag setzte sich zu Nienor an das kleine Tee-Feuer. Was er gerade gehört hatte machte ihn nachdenklich. Vielleicht würde dieser Gletscher-Ausflug nicht so leicht zu bewältigen sein wie er dachte. Er hätte sich bestimmt nicht so lange halten können wie Nienor, schon garnicht wenn er dabei auchnoch Blutfeuer hätte tragen müssen. Sicher war er sich dessen nicht, aber es herauszufinden war auch nicht wirklich sein Wunsch. "Nicht umsonst haben wir mächtige Magier und erfahrene Kämpfer unter uns." Plötzlich überkam Wardrag ein Gedanke : Wieso war er eigentlich hier ? Durch ein inneres Kopfschütteln vertrieb er den Gedanken der Überflüssigkeit. "Habe ich mich euch überhaupt schon vorgestellt ? Ich bin Wardrag, Schürfer des Neuen Lagers. Ihr seid Nienor habe ich mir sagen lassen ?"
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| 03.10.2002 01:12 | #142 |
| blutfeuer |
gleich nach dem essen mussten die beiden schüler das warme zelt wieder verlassen. inzwischen flammten die ersten sterne am himmel auf und man konnte schon kaum noch etwas sehen.
trotzdem verlangte der magier von seinen beiden schülern, sich immer wieder lautlos über schneefelder zu bewegen - immer und immer wieder.
scatty war ja schon ganz gut, also blutfeuer bewunderte ihn für seine geschicklichkeit, aber andererseits trieb es sie auch an. so gut wie der barbier wollte si mindestens werden. naja, eigentlich natürlich viel besser!
zum krönenden abschluss der übungen verlangte maximus von ihnen, sich auf allen vieren über das schneefeld zu bewegen. das war ja nun wirklich der hammer. er meinte, wenn man sich nur auf den zehen- und fingerspitzen bewegte, dann könne man noch leiser sein.
blutfeuer versuchte es zunächst mit handschuhen und das ergebnis war eine katastrophe. dann zog sie die dinger wutentbrannt aus und versuchte es mit bloßen fingern. das ging vielleicht zwei minuten gut, dann krachte sie mit dem ganzen körper auf das eis.
es war wie ein paukenschlag zum unterrichtsschluss. der sturz dröhnte über das stille nächtliche eismeer, dass sie alle erschrocken inne hielten.
alle lauschten. der sturz war mit sicherheit meilenweit zu hören. es war jetzt wohl wirklich besser, mit dem trainig für heute aufzuhören.
man konnte nur hoffen, dass dieses dröhnen keinem der weißen gletscherungeheuer zu ohren gekommen war.
leise und betreten schlichen die beiden schüler zu den zelten zurück, der magier schien irgendwie hinter ihnen her zu schweben. von ihm war jedenfalls nichts zu hören.
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| 03.10.2002 01:19 | #143 |
| Nienor |
Nienor lächelte. "Ja, ich weiß, wir kommen aus dem selben Lager und begegnen uns doch erst fernab des Lagers. Schon ungewöhnlich. Was willst du einmal werden? Magier oder Söldner? Ich selbst habe es nicht so mit der Magie. Ich bin geschickter im Umgang mit der Waffe, als im Lernen von Zaubersprüchen." Sie deutete auf ihre Waffen, die hinter ihr lagen. "Das sind meine besten Freunde. Sie helfen mir, zu überleben, beschützen mich vor Feinden und sind immer zur Stelle, wenn ich sie brauche." Dann wechselte sie das Thema. "Sag, was hältst du von den Erzählungen über Luszkans?"
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| 03.10.2002 01:34 | #144 |
| Wardrag |
"Also.. Ich kann mich weder für Waffen noch für Magie begeistern... Aber ich mag keine Magier. Diese Sonderlinge waren mir nie geheuer. ICh denke später werde ich mich mit dem Gedanken anfreunden, eine Waffe zum Schutz zu tragen, und dann werde ich wohl auch an derer beherrschung arbeiten müssen..." Er streckte sich ein wenig. In dieser Barriere gab es Tatsächlich Menschen mit dennen man vernünftig reden konnte ? "Luzkans... Ich weiß nicht was ich von diesen Dingern halten soll. Wenn Yenais Geschichten Stimmen sind es Monster so groß wie Berge." Er grinste. "Davon ist aber wohl nicht auszugehen. Harmlos sind diese Vicher sicher nicht, aber ich denke diese Geschichten sind übertrieben. Trotz alledem... Wenn wir Tatsächlich auf diese merkwürdigen Schneemonster treffen sollten hoffe ich, das ich in eurer Nähe bin - Ich hoffe deine Freunde da werden dann auf mich aufpassen." Er deutete mit dem Kopf auf Nienors Waffen und grinste. Nienor tat es ihm gleich. Dann machte Wardrag ein nachdenkliches Gesicht. "Ihr solltet euch schlafen legen. Wir gehen Morgen wohl früh weiter, und ihr seht noch immer nicht ganz gesund aus. Ich werde mich auch zur Ruhe legen..." Nachdem sie sich eine gut Nacht gewünscht hatten legten sie sich schlafen. Bevor Wardrag einschlief hörte er noch wie einer der Gefährten sich ebenfalls ins Zelt legte... Offensichtlich legten sie sich alle schlafen... Zu seiner Wache würde er sicher geweckt.
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| 03.10.2002 18:55 | #145 |
| Wardrag |
Wardrags Augenlider schoben sich langsam hoch. Die Sonne stand schon ziemlich hoch, er spührte das es relativ warm war. Als er sienen Oberkörper aufrichtete sah er, das die anderen noch schliefen. Er dachte kurz nach, dann erhob er seine Stimme. "HEY ! Aufstehen, wir sind schon viel zu spät !" ... Nichts... "Edler Magier, auch ihr solltet euch erheben." Er stieß Champ der neben ihm lag in die Seite woraufhin dieser hochschnellte. "Na also." Mit soviel dreistigkeit auf Seiten des Schürfers hatte der Baal nun wirklich nciht egrechnet, doch noch bevor dieser etwas sagen konnte war Wardrag schon im anderen Zelt. "Weck die anderen" wies Wardrag den Sumpfler noch an bevor er begann im anderem Zelt zu lärmen. "Hey, seid ihr vom Schleichen so geschafft ?" Wardrag wusste das er sich mit dieser Aktion sicher viele Feinde gemacht hatte. Zufriden grinste er als er sag das langsam bewegung reinkam. Er verließ das Zelt, doch hielt er plötzlich mitten in der Bewegung inne - Er sah auf den Boden und meinte im Schnee spuren gesehen zu haben - erst das offene Zelt, jetzt spuuren ? Irgendwas merkwürdiges schien hier vorzugehen... Nun aber stieß ihn irgendwer aus seinen Gedanken indem er ihn aus dem Zelteingang schmieß.Anfangs mit gedrückter Laune begann man ohne Frühstück das Lager abzubauen...
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| 03.10.2002 19:44 | #146 |
| Yenai |
Yenai war natürlich ohne etwas zu bemerken über die seltsamen Spuren getrampelt. Zwar beherrschte er das Schleichen, aber er erlegte ja (wie vielleicht schon erwähnt) Luzkans mit der Hand, was konnten da schon andere Tiere ausrichten? Also konnte man sie ja ruhig auch anlocken. Bald drängelte sich Wardrag vor ihn, der behauptete, dass diese Spuren wichtig seien und irgendwo hinführen würden. So schlich dieser Dieb etliche Schritt vor der Gruppe her und versuchte, die im Schnee inzwischen kaum noch zu entdeckenden Abdrücke weiter zu verfolgen.
Doch kurz nachdem er hinter einer einem Geröllhaufen verschwunden war, kam der Schürfer schreiend zur Gruppe gerannt und keuchte etwas von „Wölfen mit weißem Fell“ und anderen Quatsch. Yenai lachte ihn aus und ging selbst nachsehen, doch schon auf halbem Weg sprang ihn eine weiße Wolfsartige Kreatur an, allerdings war sie größer und kräftiger als die Wölfe im Norden der Kolonie. Ausnahmsweise siegte Yenais Stolz über das Verlangen, so schnell wir möglich die Flucht zu ergreifen. Er zog sein Schwert und hieb dem Tier, das ihm gerade die Augen auskratzen wollte, die rechte Pfote ab. Jaulend wich es zurück und verzog sich.
Leider blieb es gerade mal so lange weg, dass sich die Gefährten sammeln konnte, und diemal hatte es seine Freunde mitgebracht. Das Rudel postierte sich rings um die Menschen und kam dann langsam näher. Es waren viele, vielleicht zu viele für so wenige Krieger, da mussten wohl die Magier ran. Glücklicherweise schien der bleiche Priester des ZuX das ebenfalls bemerkt zu haben, denn er zückte gerade seinen Zauberstab und beschwor in einem Ritual, das dem armen, bieder und spießig erzogenen Yenai mächtig Angst einjagte: Das war ja einer dieser bösen Schwarzmagier. Deshalb also hatten diese Skelette Gepäckträger gespielt, anstatt sie anzugreifen, das war ihm noch gar nicht aufgefallen. Was Blutfeuer für zwielichtige Freunde hatte, wirklich erstaunlich.
Doch in diesem Moment war der Hohepriester nützlich, den vor dem Feuergolem, denn er herbeirief, kuschten sogar diese Gletscherwölfe. Wie alle Tiere fürchteten sie das Feuer, sie zogen sich knurrend zurück. Allerdings würden sie wohl bei der nächsten Gelegenheit, bei der gerade keiner Feuer hatte, wieder zuschlagen. Nun hieß es wachsam sein.
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| 03.10.2002 21:11 | #147 |
| Wardrag |
Wardrag sah sich besorgt auf dme Boden an. "Ich finde die Spuren nicht mehr..." die vielen Wolfspfoten hatten die Spuren völlig verwischen lassen. "Wir werden einfach weiter nach oben gehen - das war schließlich die Richtung dieser Spuren." Alle schienen Einverstanden zu sein. "Ausserdem sollten wir uns überlegen was wir machen wenn diese vielen Wölfe wiederkommen..." Noch bedrückter als zuvor ging die Gruppe also weiter... "Sicher wird der... das... Was auch immer, es wird unser Lager sicher wieder aufsuchen. Und dann werde ich da sein..." Yenai sah Wardrag verwirrt an - Was wollte ihm der Dieb damit wohl sagen ? Mir hätte klar sein müssen das Yenai wieder nur die hälfte versteht... Er klopfte Yenai auf die Schulter und spornte ihn an schneller zu gehen. Dank der Ausrüstung und dem halben Zelt das er schleppte fielen die Schritte schwer, und das er immer wieder im Schnee einsackte machte es auch nicht leichter...
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| 03.10.2002 21:24 | #148 |
| Scatty |
Das Training mit Maximus machte sich doch bezahlt, als sie den Gletscher weiter hinauf stiegen. Gestern hatte ihm der Schwarzmagier auch noch gute Möglichkeiten aufgezeigt, wie man auf weichem Untergrund sein Gewicht so verlagert, um nicht einzusinken, und genau dieses Wissen brachte er hier zur Anwendung. Während sich die anderen, vor allem Champ und Stressi, schwerer taten, bahnte sich Scatty leichtfüssig seinen Weg. Das heisst, er würde ihn sich bahnen, wenn nicht das zusätzliche Gepäck wäre, das störend auf seinem Rücken lastete.
Der Dunst, der von seinem Grünen Novizen, den er nur noch aus Zeitvertreib rauchte da er gegen diese Sorte Kraut schon immun war, tat sein übriges um des Templers Blickfeld zu verschleiern. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass er direkt von hinten Blutfeuer anrumpelte. Mit rudernden Armen versuchte er das Gleichgewicht zu halten, da die schöne Amazone einfach so stehengeblieben war, und der Rückstoss doch erheblich zu sein schien. So auf einem Fuss stehend und wild mit den Armen rudernd gab Scatty den perfekten Vogel ab, und nur Stressi war es zu verdanken, dass der Templer nicht den Gletscher als Lawine wieder verlassen musste. Aber das gute Schlangenleder der Peitsche des Baals, die sich um Scattys Handgelenk gewickelt hatte, war reissfest. Spielerisch schaute der Baal den jungen Templer an. "Junge, pass auf, wo du hinläufst, immer ist meine Peitsche nicht bereit." Kopfschüttelnd wandte sich der Baal um, um zu gehen, und die Folge daraus war, dass der Barbier kopfüber im Schnee landete. "Oh, da hab ich wohl vergessen, die Peitsche loszumachen." Grummelnd erhob sich Scatty, das war doch Absicht gewesen. Und Stressi´s heiseres Kichern tat sein übriges zu dieser Überzeugung dazu. Er tat sein bestes um sich abzuklopfen, dann schritt er samt den anderen weiter den Giganten aus Eis hinauf.
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| 03.10.2002 22:12 | #149 |
| Nienor |
Der Vorfall mit den Wölfen hatte Nienor wachsam gemacht. Anfangs hatte sie, nachdem das Lager zusammengepackt worden war, still ihren Teil des Gepäcks getragen. Nachdem die Wölfe Yenai angegriffen hatten, nahm sie ihren Bogen vom Rücken und hielt ihn und ein Paar Pfeile griffbereit. Sah die weiße Einöde auch noch so leer aus, scheinbar gab es doch Leben hier. Die Gruppe war nicht allein.
Seid Stunden waren sie jetzt unterwegs. Pfeifend entwich der Atem ihrer Lunge, weiße Wolken aus gefrorenem Wasserdampf bildend. An ihren zu einem Zopf geflochtenen Haaren hatte sich ein dichter weißer Belag aus Eis gebildet, der sie von weitem zu einer dieser weißhaarigen Alten machte, die in den Städten des Königreiches bettelnd durch die Straßen zogen und auf milde Gaben hofften. Zum Glück war dies hier nur eine Täuschung.
Das Gepäck war schwer. Der Schnee unter ihren Füßen locker. Es schien erst vor kurzem geschneit zu haben. Durch das zusätzliche Gewicht sank Nienor bei jedem Schritt tief ein, durchbrach hin und wieder eine ältere Schicht verharrschten Schnees, die unter dem frischen Schnee verborgen lag und mühte sich redlich ab, den Anschluß nicht zu verlieren.
Sie drehte sich zu dem Schwarzmagier um. "Könnte der Herr Magier nicht einen Golem beschwören, der uns den Weg freistapft? Dann ginge es sich sicher leichter." Doch sie erhielt nur die mürrische Antwort, daß schon noch früh genug auf einen beschwörten Golem zurückkgegriffen werden müßte. Was der Magier damit meinte, wußte sie nicht. so plagte sie sich weiter durch den wadenhohen Schnee.
Mittlerweile hatte ein unangenehmer Wind eingesetzt, der durch alle Ritzen pfiff und jeden Hauch von Wärme erfolgreich aufspürte und davon trug. Nienor wickelte sich dichter in die Sachen ein, die sie von dem Templer im Sumpf erhalten hatte. Jetzt war sie froh, so dicke Sachen zu haben. Die Rüstungsteile aus Metall hatte sie heute schon gar nicht mehr angelegt. Das Eisen übertrug nur die eisige Kälte und froh an der Haut fest, da, wo es sie erreichte.
Ein Stoßseufzer entrang sich ihr. "Wie lange werden wir heute noch unterwegs sein?" Den ganzen Tag schon stapften sie durch den Schnee. "Seid ihr sicher, daß wir überhaupt auf dem richtigen Weg sind?", fragte sie in die Gruppe, ohne eine bestimmte Person angesprochen zu haben. Das schwere Gepäck behinderte nicht nur beim Kämpfen, es saugte einem auch die Kraft aus den Knochen.
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| 04.10.2002 00:19 | #150 |
| blutfeuer |
"der weg kann nicht falsch sein. siehst du dort hinten diese seltsame gebirgsformation die aussieht, als würde sie gleich auf den gletscher stürzen? in deren schatten sollen die ruinen sein und wir kommen ihr jeden tag näher.
heute ist es aber sehr kalt. dieser wind ist mörderisch. denkst du dass wir unser lager aufschlagen sollten?"
blutfeuer wartete nienors antwort gar nicht ab und rief den anderen zu, dass es zeit sei, das nachtlager aufzuschlagen.
sie waren in den letzten stunden an einem tiefen gletscherspalt entlang gelaufen und sahen gerade vor sich eine seltsame formation, die übereinander geschobene eisschollen gebildet hatten. vielleicht würden sie dort einen etwas windstillen platz für die zelte finden.
so war es auch. die gefährten stellten die zelte auf und entzündeten wieder die kleinen feuer. die flammenden steine waren wirklich eine wohltat. wenn man sich vorstellen sollte, wie viel holz sie gebraucht hätten!
die kleinen feuer spendeten wenigstens eine ahnung von wärme. ohne diese zeichen von wärme hätten sie die strapazen des gletschers wohl auch kaum überstanden. die entfernungen waren weiter als geahnt und der weg zu den ruinen zog sich endlos in die länge.
die gefährten waren müde und einer nach dem anderen hüllte sich in seine decken und schlief ein.
blutfeuer hatte heut die erst wache. sie trat gerade vor den zelteingang, als sie auf der anderen seite hinter der schräg stehenden eisscholle ein geräusch vernahm, dass ihr die haare zu berge stehen ließ.
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| 04.10.2002 00:35 | #151 |
| Nienor |
Endlich war die Lauferei für heute zu Ende. Nienor schnalle schnell ihr Gepäck ab und half, die Zelte aufzustellen. Ihr ganzes Sehnen galt heute während des Tages einem warmen Feuer. Und jetzt war es endlich so weit. Nach einem kalten Mahl und einem Becher heißen Tees sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Plötzlich hörte sie etwas, was nicht zu den typischen Geräuschen gehörte, die eine Gruppe erschöpfter und müder Abenteurer verursachte.
Es kam von draußen, aus der Kälte. Nienor entschloß sich trotzdem, hinaus zu gehen. blutfeuer stand schon draußen. Sie hatte es auch gehört. "Was war das?", flüsterte Nienor der Amazone zu. Vorsichtshalber war sie in Deckung gegangen, rein instinktiv. Das Geräusch klang nach Ärger. "Wieder diese Wölfe? Oder diesmal etwas anderes? Etwas schlimmeres.." Wenn Nienor gekonnt hätte, hätte sie ihren Atem für eine lange Zeit angehalten, nur um keine Geräusche zu verursachen.
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| 04.10.2002 00:49 | #152 |
| stressi |
Alle hörten plötzlich dieses Geräusch. Irgendetwas Großes schien sich ihrem kleinen Lager zu nähern. Deutlich konnte man die Schritte auf dem Eis vernehmen. Sie kamen eindeutig von einem großen und schweren Tier - einem Tier, dass keine Angst hatte, dass sich einen Dreck darum scherte ob man es hörte oder nicht.
In der Eile hatten die Gefährten das Feuer gelöscht, bevor Yenai ihnen sagen konnte, dass das genau falsch war. Jeder griff nach seinen Waffen und sogar die Magier machten dieses Mal keinen gelangweilten Eindruck.
Maximus schob sich aus dem Zelt und hob seinen Stab und auch Champ fingerte an seinen Runen herum.
Stressi zog sein Schwert und schlich sich leise an Blutfeuers Seite. Diese deutete mit dem ausgestreckten Bogen in eine ganz bestimmte Richtung.
Zu sehen war im ersten Moment nichts, aber dann konnte Stressi einen hellen Umriss vor dem etwas dunkleren Himmel entdecken.
"Ist das groß! Das besiegen wir doch nie!"
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| 04.10.2002 01:00 | #153 |
| Champ |
das vieh war ja doppelt so groß wie shadow und der bezeichnete sich schon als der größte. also hatte blutfeuer dieses mal nicht übertrieben.
champ schielte vorsichtig zu maximus. die sturmfaust war zwar ganz wirkungsvoll aber die magie des schwarzmagiers war ja hier vielleicht angebrachter. oder ob er über einen luzkan die kontrolle übernehmen konnte?
der baal beschloss, sich erst mal ein wenig zurückzuhalten. im moment schien es ja fast so, als hätte der luzkan sie noch gar nicht bemerkt. jedenfalls schnüffelte er irgendwie in den gletscherschollen herum.
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| 04.10.2002 01:14 | #154 |
| Wardrag |
Wardrag legte die Finger auf den Eiskalten Boden - Ja, ohne Zweifel, irgendwas war da. Langsam verließen alle die Zelte, auch Wardrag machte sich auf. Schnell fühlte er nach seinem Dolch - Der würde ihm nichts bringen, das verriet ihm schon das Gewicht des Tieres, aber so konnte er sich wengistens an etwas klammern. Als er seine Augen zuknief um zu sehen was dort war erkannte er gigantische Umrisse. Yenai wusste zu berichten das das sicher ein Luzkan sei, und wich von seinem Plan ab einen mit bloßen Händen zu erlegen, auch er zog sein Schwert. Ungläubig über diese enorme Masse die sich langsam aber zielstrebig auf sie zubewegte starrte Wardrag geradeaus. "Licht..." stammelte Wardrag, das war das einzige was ihm einfiel. Das stampfen wurde lauter, und man hörte schon das Eis knarren. Wardrag konnte endlich seinen Blick lösen und ließ ihn durch die Runde schweifen - Niemand reagierte. Schnüffelnde Laute waren zu hören, und plötzlich fiel es ihm ein - Hatten Blutfeuer und Yenai nicht dieses Luzkanfell bei sich ? Wie würde das Monster reagieren ?! Es war schon nah genug um enorme Hauer die aus dem Unterkiefer ragten auszumachen...
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| 04.10.2002 01:26 | #155 |
| blutfeuer |
blutfeuer legte den ersten pfeil ein. es war nur noch eine frage weniger sekunden, bis das tier ihr lager entdeckte. es folgte offensichtlich dem geruch, den sie in die eiskalte nacht mir ihrem abendbrot geschickt hatten.
blutfeuer vergewisserte sich. jeder stand angriffsbereit da. dicht neben ihr nienor, die sich ebenfalls auf ihren bogen verließ. wenn sie schnell waren, konnten sie vier pfeile ins ziel schicken, bevor der koloss auf sie losgehen würde.
scatty hatte sich hinter dem schutz der eisplatte bis an die stelle vorgearbeitet, an der der luzkan wahrscheinlich durchpreschen würde und hielt sein schwert hoch über dem kopf. dich neben ihm auf der anderen seite des durchgangs stand stressi, ebenfalls das schwert schlagbereit.
maximus schien irgendetwas vorzubereiten, denn er hob seinen stab und konzentrierte sich auf irgendeinen zauberspruch. lediglich der baal ließ seinen hände wieder sinken. mit einer behutsaman handbewegung gab er zu verstehen, dass er seine zauberkraft zum heilen aufsparen würde.
der angriff konnte beginnen!
das tier, dass sich jetzt auf den hinterbeinen aufstellte, zwängte sich gerade durch die eisplatten, als die ersten pfeile von den sehnen flogen.
blutfeuer verfluchte ihre eile im alten land. warum hatte sie bei meditate kein gift geholt. das wäre vielleicht hilfreich gewesen, aber so musste es eben auch gehn.
das tier schnellte aus seiner entspannten haltung nach vorn, als die ersten pfeile ihr ziel trafen.
ein tiefes, grauenvolles brüllen rollte über den gletscher als zeichen dafür, dass die mädchen getroffen hatten und die pfeile auch irgendwie durch das fell gedrungen waren.
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| 04.10.2002 01:45 | #156 |
| Nienor |
Sobald der Umriß des Luszkans erschien, hatte Nienor den ersten Pfeil auf die Sehne gelegt und den Bogen gespannt. Wartend auf die richtige Schußposition sah sie, wie das Untier schnüffelnd näher kam, dabei den Körper hierhin und dorthin drehte und scheinbar keine Angst hatte. Es kannte wohl keine ebenbürtigen Gegner. Jetzt war es soweit. Nienor riß den Bogen hoch und schoß. Ein langgezogener Schrei, von dumpf bis schrill sagte ihr, daß sie getroffen hatte.
Schnell legte sie noch einen Pfeil nach und schoß auf den Kopf. Der Luszkan drehte durch. Gepeinigt vom plötzlichen Schmerz, hervorgerufen durch die Treffer der beiden Bogenschützinnen, waltze es ohne Rücksicht auf Verluste mitten auf die Gruppe zu, brüllte dabei markerschütternd - das Gebrüll war in der Dunkelheit sicher meilenweit zu hören - und suchte wuterfüllt nach dem Gegner, der ihm diesen Schmerz zugefügt hatte.
Der Rest der Gruppe lief schleunigst auseinander und suchte Deck ung und eine bessere Kampfposition. Ein solches Ungetüm wollte also Yenai mit bloßen Händen getötet haben? Das war doch eher unwahrscheinlich. Da der Bogen jetzt nicht zu gebrauchen war, schmiß Nienor ihn fort und zog ihr Schwert, das mit einem hellen Klirren aus der Scheide glitt. Alleine hatte sie keine Chance gegen das Monster, aber in der Gruppe könnte es gelingen, es zu besiegen. Es mußte gelingen.
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| 04.10.2002 01:57 | #157 |
| stressi |
Als das riesige Tier sich zwischen den Eisschollen aufrichtete, hätte Stressi vor Schreck fast das Schwert fallen gelassen. Auf jeden Fall ließ er es erst einmal sinken. so mit dem Schwert von oben war wohl nichts zu machen, Das Tier war um das doppelte größer als ihr größter Mann.
Stressi entdeckte aber sofort eine Schwachstelle, die in einer günstigen Position war. Seltsamerweise hatte Scatty im gleichen Moment die gleiche Idee. Und da sie links und rechts des Durchganges standen, den die Bestie gerade durcheilte, konnten sie auch beide zuschlagen. Jeder setzte seinen ersten Schwertstreich genau in die Kniekehlen des Luzkan. Wie von einem Baum gefällt, schlug das gewaltige Tier auf den Boden und stieß einen weiteren ohrenbetäubenden Schrei aus.
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| 04.10.2002 02:10 | #158 |
| Wardrag |
Das war der Moment, auf den Wardrag gewartet hatte. Das Monster lag auf dem Boden und der Kopf wirbelte wild durch die Luft. Soviel Masse hat halt nicht nur Vorteile.. kann noch nichtmal nach hinten sehen spottete Wardrag in gedanken. Er umklammerte seinen Dolch fest - Schade das kein Blutfliegengift mehr in der Klinge war, das hätte den Stich sicher wirkungsvoller gemacht. Schnell sprang er aus seiner Deckung und sah sich dem am Boden liegenden Monster gegenüber - Kurzerhand rammte er seinen Dolch blind in das Gesicht des Luzkan - oder zumidnest da hin wo er das Gesicht vermutete. Schnell ließ er seine Hand zurückweichen weil das Vieh seinen Kopf so schwungvoll herumschlug das ihm der Hauer sicher das Handgelenk gebrochen hätte. Wieder einer dieser unnormalen schreie die Wardrag beinahe das Trommelfell zerplatzen ließen. Das Tier schien mittlerweile unter enormen Stress zu stehen. Dummerweise steckte der Dolch jetzt im rechten Auge, und Wardrag musste schnell zurückweichen, denn Das Monster schlug mit seinen gewaltigen... Was auch immer er am Ende seiner Vorderläufer führte, eine Art gewaltige Kelle mit spitzen Krallen, nach ihm. Glücklicherweise schien es noch immer nicht aufstehen zu können sodaß Wardrag schnell einige meter sicherheitsabstand schaffte. Er hatte seinen Teil getan - Ohne Waffe konnte er diesem Monster auch nicths mehr anhaben...
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| 04.10.2002 02:25 | #159 |
| blutfeuer |
blutfeuer stieß einen gellenden pfiff aus und alle rasten jetzt auf die bestie zu. sie würde bestimmt nicht lange in dieser hilflosen position verharren. das musste unbedingt ausgenutzt werden. stressi kniete sich auf eine schulter und rammte dem luzkan sein schwert bis zum heft in den nacken und scatty versuchte, der bestie den kopf abzutrennen.
rings um das tier standen jetzt die gefährten und versuchten jeder so effektiv wie möglich zu töten.
das tier selbst blutete inzwischen aus vielen wunden, machte aber immer noch keinen geschwächten eindruck. im gegenteil. es begann sich gerade aufzurichten und schüttelte zuerst scatty und stressi wie lästiges ungeziefer ab. dann wirbelte es seine gewaltigen klauen einmal um seinen eigenen körper und die beiden schwertexperten lagen mit tiefen wunden im schnee.
gerade als die wütende bestie sich auf die beiden stürzen wollte, entließ der schwarzmagier einen seiner zaubersprüche aus seinem stab. vorher hatte er keine freie bahn gehabt und hätte mit sicherheit die eigenen gefährten mit in den tod geschickt, aber jetzt konnte er die bestie mit seiner magie packen.
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| 04.10.2002 02:55 | #160 |
| Nienor |
Dies war die Stunde des Magiers. Er beschwor, dunkle Worte murmelnd, die eine Ahnung von der Düsternis in Beliars Reich gaben, einen der mächtigen Zauber des Kastells. Magie zuckte aus seinem Zauberstab und traf den Luszkan. Beliars Hauch berührte ihn und hielt ihn fest, verbrannte sein Fleisch und sein Fell, überall da, wo sie ihn traf. Wieder begann das Monster, zu brüllen, schlug mit seinen Pranken um sich und versuchte, einen unsichtbaren Gegner zu treffen.
Irgendwann war das magische Feuer erloschen. Der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft. Der Luszkan hatte sich auf alle viere niedergelassen, atmete schwer, man konnte förmlich die Dampfwolken, die sofort kondensierten und gefroren, sehen. Nienor entschloß sich zu einem angriff, solange der Luszkan noch so leicht zu attakieren war. Schnell sprang sie auf und rannte zu ihrem Gegner hin, der sie auch jetzt überragte.
Mit flinken Schritten näherte sie sich ihm von hinten. Ohne zu zögern sprang sie auf die eingeknickten Hinterbeine des Ungetüms und von da auf den Rücken, bis sie im Nacken des Tieres saß. Hier vollendete sie das, was Scatty und Stressi angefangen hatten. Mit beiden Händen umklammerte sie ihr Schwert, hob es hoch über ihren Kopf und stieß mit aller Wucht zu, in den Hals des Luszkans. Jetzt endlich war er tötlich getroffen und brach zusammen.
Nienor sprang schnell hinunter, eh sie noch unter den Getroffenen geriet und so von dem fallenden Monster erschlagen wurde. Der Luszkan stürzte in sich zusammen und röchelte noch einmal. Dann war er still. Nienor wischte sich den Schweiß, der trotz der Kälte an ihrer Stirn entlanglief, mit dem Handrücken weg. Dann suchte sie sich ihren Bogen. "Er ist tot, wir haben es geschafft", keuchte sie.
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| 04.10.2002 02:57 | #161 |
| Champ |
champ konnte es kaum fassen. da hatten sie mit ihren beschränkten fertigkeiten tatsächlich diese bestie erlegt. die beiden schwerthelden sahen allerdings übel zugerichtet aus. bei beiden hatten die klauen der bestie tiefe wunden in die brust und in den bauch gerissen. das bedeutete auf jeden fall einen mehrstündigen aufenthalt. man konnte nicht weiter, bevor die wunden nicht wieder verheilt waren.
er ließ die beiden verletzten von yenai und wardrag in das zelt tragen und schloss die planen hinter sich. wenn jemand nach den beiden sehen wollte, fauchte er sie wütend an.
"geht bitte in das andere zelt. ich brauche meine volle konzentration und all meine mittel um die beiden bis zum morgen wieder halbwegs fit zu kriegen. also verzieht euch."
die anderen schlichen bedrückt in das andere zelt. zwar hatten sie jetzt den ersten kontakt mit der schneebestie lebend überstanden, aber zu welchem preis?
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| 04.10.2002 02:58 | #162 |
| blutfeuer |
inzwischen waren alle in den zelten verschwunden, nur blutfeuer und yenai waren noch dabei, das tier von seinem fell und seinen klauen zu befreien. schade war nur, dass der ganze obere teil des pelzes durch den zauber völlig unbrauchbar geworden war. trotzdem konnte man noch einen guten teil des pelzes retten. sehr viel geschickter als bei ihrem vorigen besuch, trennte sie mit hilfe ihres alten luzkan-jägers und gefährten früherer tage den pelz von diesem wundervollen tier ab.
schade, dass man so etwas wundervolles töten musste. es war wie geschaffen für diese unwirtliche landschaft und irgendwie waren sie ja die eindringlinge. der luzkan tat nur, was er tun musste um zu überleben.
als die beiden fertig waren, bedeckten sie den blutigen kadaver so gut es ging mit schnee und rollten das noch warme fell auf dem eis zu einer festen rolle zusammen. bis zum morgen würde es dann so gefroren sein, dass es wie ein eisklotz war.
blutfeuer kroch dann ins zelt und überließ yenai die erste wache.
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| 04.10.2002 06:26 | #163 |
| Yenai |
Yenai erwachte und wäre am liebsten gleich wieder eingeschlafen, leider hielt ihn die eiskalte Luft davon ab. Der Wind blies durch die Zeltöffnungen, so dass es viel zu kalt zum weiterschlafen war. Er stand auf, legte etwas Holz auf das während der Nachtwachen klein gehaltene Feuer und versuchte sich dann im Tee kochen, mit dem Erfolg, dass Champ nun auch noch eine Verbrühung an der Hand zu heilen hatte, da dem Schatten beim Versuch, den Topf vom Feuer zu nehmen das Gefäß umgekippt war und kochendes Wasser über die Hand ergossen hatte. Das nahm Yenai dem armen Topf sehr übel, er kehrte nun zu seiner früheren Ansicht zurück, dass Frauen an den Herd gehörten und Männer eben mehr die Jäger und Sammler waren. Da musste man nicht Tee kochen können.
Doch vorerst saß er hier wimmernd bei einem entnervten, weil zu früh geweckten Baal im Zelt und hoffte, dass dem Heiler so früh am Morgen keine Fehler unterliefen. Während der Behandlung fiel ihm auf, dass sein kostbares Armband fehlte, das er gestern als Glücksbringer getragen hatte. War es in den Schnee gefallen oder gab es hier womöglich Diebe? Misstrauisch schaute er sich um. Vielleicht waren hier alle außer ihm dem Bösen verfallen, er musste vorsichtig sein. Schon kurz drauf bald beseitigte ein leckeres Frühstück seine Zweifel, so lange es genug zu Essen gab, konnte er jeder Gefahr trotzen.
Gestern beim Kampf gegen den Luzkan hatte er sich vornehm zurückgehalten, um nicht allen Ruhm alleine einzustreichen, doch beim nächsten Gegner würde er kräftig mitmischen. Sie nahmen sich nicht viel Zeit zum Essen und bauten das Lager schon früh ab, jeder wollte schnellstmöglich die Kälte hinter sich lassen. Vielleicht waren ja diese Ruinen beheizt?
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| 04.10.2002 15:32 | #164 |
| blutfeuer |
endlos zog sich der gletscher hin. zum glück war heute wieder ein strahlender sonnentag, was mit sich brachte, dass alle ihre schneebinden aufsetzten mussten mit den schmalen schlitzen für die augen. das bewirkte, dass sie bei der mittagsrast schon alle eine höchst seltsame gesichtsfärbung hatten - je nach hautbeschaffenheit ein rotes oder braunes gesicht mit einem weißen streifen über die augen.
der göttersitz kam bedrohlich näher. wenn alles glatt lief, würden sie am nächsten tag in seinen schatten treten, mit all den grausamen folgen für die gefährten.
zum glück hatten sich die verletzungen der beiden schwertexperten schon so weit geschlossen, dass sie mit laufen konnten. allerdings waren sie für diesen tag vom gepäckschleppen befreit. leider konnte der magier nur drei gerippe auf einmal beschwören, so blieb für alle nur ein schwereres gepäck übrig.
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| 04.10.2002 17:33 | #165 |
| stressi |
Dank der Heilkünste des Baals schmerzte die Wunde nicht sonderlich und Stressi konnte ganz passabel laufen. Da Scatty und er kein Gepäck tragen mussten, gingen sie voraus und musterten aufmerksam den Boden. Nichts wäre fataler als ein versteckter Spalt, der sie plötzlich in die Tiefe ziehen konnte. So wie der Spalt aussah, in den Blutfeuer gerutscht war, kam man allein kaum wieder heraus.
Ansonsten machte die ungewohnte Anstrengung, ständig durch diese Schlitze in den funkelnden Schnee zu blinzeln, müde und erschöpft.
Fast im Halbschlaf setzte Stressi Fuß vor Fuß.
Bis plötzlich direkt vor seinen Füßen der Schnee explodierte.
Erstaunt registrierte Stressi gerade noch, dass er mit einigen großen Schneebrocken durch die Luft flog und dann sah er ringsum nur noch blau. Danach verlor er das Bewusstsein.
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| 04.10.2002 18:14 | #166 |
| Yenai |
Yenai sprang erschrocken zurück, als der Baal Stressi durch die Luft flog und in einer Gletscherspalte verschwand. Bevor er auch nur sein Schwert ziehen konnte, wurde er beinahe von dem wütenden Luzkan überrannt, in letzter Sekunde warf er sich auf eine Schneewehe, Sekundenbruchteile später durchstießen die gewaltigen Hauer des Schneemonsters die Stelle, wo Yenai gerade noch gestanden hatte.
Er rappelte sich auf. „Lenkt es ab!“, brüllte jemand. Die Skelette des Schwarzmagiers warfen bereits ihr Gepäck ab und umkreisten das Monster, doch sie konnten keinen Treffer landen. Eines war bei einem Angriff bereits in 1000 Stücke zerschmettert worden. Yenai versuchte, den knochigen Gesellen zu helfen und rannte so schnell er konnte im Kreis um die Bestie herum. Der Luzkan ließ sich dadurch nicht weiter beirren und packte ihn mit der klauenbewehrten Pfote. Der Schatten sah voraus, was das Tier als nächstes tun würde. Er wollte schreien, aber er bekam nur ein Wimmern heraus. Dann schleuderte ihn sein Gegner meterweit durch die Luft. Der Aufprall nahm ihm den Atem, kurz glaubte er, ersticken zu müssen. Ein widerliches Knacken und plötzlich einsetzender tobender Schmerz am Oberkörper wiesen auf eine gebrochene Rippe hin.
Die wirkliche Gefahr erkannte er aber erst, als es fast zu spät war: Er schlitterte auf eine Gletscherspalte zu, mit ziemlich hoher Geschwindigkeit. Durch die Grabaktion des Luzkan musste sich wohl ein versteckter Riss zu einer Spalte verbreitert haben, die nun immer breiter und länger wurde. Da Yenai mit dem Kopf voraus rutschte, konnte er sich höchstwahrscheinlich auch nicht am Rand festklammern, da sich sonst der Rest des Körpers überschlagen hätte. Also konnte er eigentlich von Glück reden, als ein Schneehaufen seine rasante Fahrt beendete. Den Schnee abschüttelnd, brüllte er seinen Gefährten zu: „Treibt es irgendwie in die Gletscherspalte, sonst werden wir alle sterben!“ Das mit dem sterben stimmte vielleicht nicht ganz, doch es verdeutlichte sicher die Dringlichkeit seines Rufes. Hoffentlich hatten die anderen kapiert, was gemeint war, und breit genug war die Spalte auch. Yenai selbst versuchte, aus der Gefahrenzone zu kriechen, als ihm die Sinne schwanden.
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| 04.10.2002 19:51 | #167 |
| blutfeuer |
blutfeuer rammte ihren fuß in den schnee und legte die pfeile ein, neben ihr synchron auch die zweite bogenmeisterin der gruppe. da die beiden am ende der langgezogenen kolonne gingen. mussten sie erst zur seite ausweichen, um keinen ihrer freunde zu verletzen. die drei luzkans waren über sie gekommen wie das jüngste gericht. es gab wohl kein entkommen.
der zweite schwertkämpfer scatty war auch nicht mehr zu sehen, nur eine dünne blutspur zeigte, dass er wohl auch in die gletscherspalte gestürzt war.
der rest der gruppe war so überrascht, dass ihnen zuerst keine wirksame gegenwehr einfiel. blutfeuer schoss zwei pfeile ab, die in den monstren stecken blieben, als wären es akupunkturnadeln. dann ließ sie sich hinter eine eisscholle fallen, die einen moment schutz bieten würde. nienor war im moment nicht zu sehen. baal champ arbeitete an irgendeiner magie und der schwarzmagier hatte sich hinter einer schneewehe verzogen und bereitete irgendetwas vor.
die bestien waren erst einmal damit beschäftigt, sich um die beiden yenai und wardrag zu kümmern. sie pflügten mit ihren klauen ziellos durch das eis und wirbelten die eisbrocken hoch in den himmel.
das sah seltsam unkoordiniert aus und als blutfeuer genau hinsah, konnte sie erkennen, dass die bestien die augen geschlossen hatten.
blutfeuer hatte nicht richtig hingehört. die alte hatte es doch gesagt, die luzkans waren lichtempfindlich. und über ihnen strahlte die sonne als wollte sie alle rekorde brechen. das eis funkelte wie eine halde voller diamanten. das hielt man als mensch kaum aus, wie dann ein wesen, dass lichtempfindlich war?
aber woher wussten die luzkans dann, dass sie da warenß es musste die vibration des eises sein! es gab keine andere lösung.
von den gletscherbrocken verdeckt huschte blutfeuer zu maximus. ihr war soeben eine möglichkeit eingefallen, die bestien zu verwirren.
"he, du schwarzmagier, was hälts du von einem golem? einem großen lauten? einem aus stein? lass ihn loslaufen. der luzkan wird ihn verfolgen und wir sind einen von den bestien los."
maximus grinste. genau die gleiche idee hatte er auch gerade gehabt. und da war das ungetüm auch bereits fertig. vor ihren augen flimmerte die luft, nahm graue farbe an und materialisierte sich in einem gewaltigen steingolem. dem rief der magier zu, dass er sich gen osten so weit und so schnell es ging entfernen sollte, was der folgsam auch tat. und ebenso folgerichtig begann einer der luzkans dem koloss zu folgen.
"bitte, noch einen, auch zwei luzkans sind zu viel für uns. mach doch schneller!"
dem magier trat der schweiß auf die stirn. es war eindeutig ein großes problem, zwei so mächtige zauber nacheinander zu wirken. in der zeit hatten die beiden bestien auf wardrag endlich in einem hohen bogen in die gletscherspalte befördert, in der schon stressi und scatty ein frühes grab gefunden hatten.
und dann stand plötzlich ein eisgolem auf dem eis und maximus befahl dem, sich in westlicher richtung so schnell und so weit wie möglich zu entfernen. auch diesem golem folgte einer der luzkans, so dass sie es nur noch mit einem zu tun hatten.
jetzt sprang champ hinter seiner gletscherscholle hervor und schleuderte dem luzkan eine sturmfaust vor die brust, dass dieser rückwärts taumelte und rücklinks ebenfalls in die gletscherspalte stürzte, in der schon drei der gefährten mit zerschmetterten gliedern liegen mussten.
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| 04.10.2002 20:39 | #168 |
| Nienor |
Der dritte Luszkan war damit erledigt. Doch zum Aufatmen blieb keine Zeit. Der von dem Steingolem des Schwarzmagiers weggelockte Luszkan kam wieder zurück. Nicht in gerader Linie, er erschnüffelte sein Ziel, durch das helle Sonnenlicht hielt er die Augen immernoch geschlossen. Der Golem war irgendwo zerfallen, doch wohl nicht weit genug weg, so daß die Bestie umkehrte und zurück kam. Nienor ließ wieder ihren Bogen singen.
Einen Pfeil um den anderen schoß sie in den Gegner, der bald aussah, wie ein gespickter Braten. Ein Braten, der noch herumlief. Und immer wütender wurde. Blind versuchte er, den Gegner zu fassen, schmiß mit Eisschollen um sich und brüllte wild. Das Tageslicht war der Verbündete der Gruppe. Ohne zu sehen, war der Luszkan zwar kein ungefährlicherer Gegner, aber es war einfacher, ihm auszuweichen, solange man nicht zu nah an ihn herankam.
Nienor schoß immer wieder auf ihn. Jedesmal heulte der Luszkan, der wieder und wieder von einem ihm unbekannten Gegner getroffen wurde, auf und wurde immer wilder. Seine Bewegungen wurden zusehends unkoordinierter. Auch blutfeuer hatte fleißig ihre Pfeile auf ihn geschossen. Irgendwann mußte er doch mal in die Knie gehen, damit ihm einer der Kämpfer den Todesstoß versetzen konnte.
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| 04.10.2002 22:00 | #169 |
| Champ |
inzwischen hatte champ sich eine strategie überlegt, wie man das biest ungefährdet verletzen konnte. er nahm sein schwert, dass er schon einige kleine ewigkeiten nicht mehr benutzt hatte und steckte es vor sich in den schnee. dann bewegte er sich zwei schritte nach hinten und hob das schwert mit telekinese an. er liess es durch die luft schweben bis ganz dich vor das gesicht des luzkan´s. dann stiess es mit ganzer wucht in den hals des monsters und blieb dort stecken.
So blieb der baal ausser reichweite der gefährlichen schaufel dieses monsters. ein rotes rinnsaal aus blut floss nun von hals aus den körper des luzkans hinab und färbte seinen weissen pelz ein.
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| 04.10.2002 22:30 | #170 |
| Yenai |
Dieser Baal war ganz schön geschickt, auf so eine Idee musste man erst mal kommen. Leider war das Monster noch nicht völlig tot und torkelte, immer noch wild um sich schlagend, durch die Gegend. Es war gefährlich, wenn das Vieh hier noch lange herumlief und seinen unkontrollierten Schlägen auszuweichen, war nicht gerade einfach. Schließlich hatte Yenai eine Idee. Er formte einige Schneebälle und warf sie auf den Luzkan, der natürlich sofort in die Richtung, aus der das Geschoss kam, stapfte. Der Schatten rannte in Richtung Gletscherspalte, immer wieder einige Schneebälle werfend.
Als schließlich Bestie und Mensch vor dem Abgrund standen, schlich sich Yenai zur Seite weg. Der Luzkan hingegen, den lauten Geräuschen und dem Geruch der Unglücklichen in der Gletscherspalte folgend, stürzte, unglücklicherweise war dieses Tier größer als sein Artgenosse, es streckte die Arme aus und klammerte sich am gegenüberliegenden Rand fest und lag nun wie eine Brücke über dem Abgrund. Das Schneemonster konnte sich nun nicht mehr bewegen, wenn es nicht abstürzen wollte, war also leicht Beute. So dachte jedenfalls Yenai.
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| 04.10.2002 22:37 | #171 |
| Champ |
"Na toll. Super Idee von dir."
champ war jetzt etwas säuerlich mit yenai. naja, eigentlich konnte der ja nichts dafür und wollte nur helfen. aber trotzdem.
"Das Vieh hat noch mein Schwert in der Kehle. Das will ich natürlich wiederhaben. Mach dir schonmal Gedanken, wie du das anstellst." mit furchtbar bösen blick sah er yenai an und demonstrierte damit, dass es ihm mit seiner aussage furchtbar ernst war
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| 04.10.2002 22:51 | #172 |
| Yenai |
Der guckte ja fast wie sein Vater früher, wenn er etwas angestellt hatte. Sollte sich nicht so aufspielen, das war doch nur ein Schwert. Für so einen sicher stinkreichen Guru war das doch kein Problem. Trotzdem überlegte Yenai, wie er diesen Meckerbaal zufrieden stellen konnte. Schließlich verkündete er mürrisch: „Du kannst doch so toll zaubern, nimm doch den Zauber, mit dem du das Schwert bewegt hast und zieh den Luzkan hoch. Aber dann darfst du ihn vollends besiegen. Du bist ja so groß und stark.“ Normalerweise hätte er sich solch große Reden nicht getraut, aber Champ hatte einen kleinkindlichen Trotzreflex in ihm wachgerufen.
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| 04.10.2002 23:02 | #173 |
| Champ |
"Du meinst, ich soll das riesen Monster mit Telekinese hochziehen ? Das geht leider nicht. Dafür reicht mein Zauber leider nicht aus. Ich kann keine Sachen anheben, die schwerer als ich selbst sind. Dazu müsste dann schon ein zweiter oder dritter Magier mithelfen."
bei der gelegenheit kam champ eine idee. warum eigentlich nicht mit magie ? er hatte ja noch die spruchrollen dabei. und dann konnte yenai wenigstens am eigenen leib spüren, wie sehr die anwendung von magie schlaucht. er zog also eine schriftrolle telekinese aus seinen robe und erklärte yenai die anwendung. zum glück hatte der baal sich schriftrollen vor der reise von kalom machen lassen. jetzt wartete champ darauf, dass yenai mit der wirkung des spruches anfing um ihn dann mit seiner eigenen rune dabei zu unterstützen
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| 04.10.2002 23:13 | #174 |
| blutfeuer |
blutfeuer lief auf den luzkan zu. er war in einer position, aus der heraus er keine angriffe mehr starten konnte.
als nienor und die anderen ahnten, wass blutfeuer vorhatte, schrien alle gemeinsam los, sie solle den blödsinn lassen, aber blutfeuer war so stur wie sie furchtlos war. vorsichtig balancierte sie auf dem ausgestreckten körper bis zum nacken. sie wollte champ unbedingt das schwert zurück bringen und bei der gelegenheit das biest gleich als brücke benutzen. auf der anderen seite der schlucht war nämlich eine formation im eis zu entdecken, die irgendwie stufenförmig war. vielleicht kommte man von dort an die abgestürzten ran.
als der luzkan den menschen auf seinem rücken bemerkte, wollte er sich nur noch mit einer hand festhalten und mit der anderen zuschlagen, aber dann begann er plötzlich abzurutschen. blutfeuer konnte sich kaum halten. entsetzt sah sie kommen, was kommen musste. das biest stürzte auch noch in die spalte. da hatte sie aber bereits den nacken erreicht. sie griff das schwert, zog es dem biest aud dem nacken und sprang mit einem gewaltigen satz auf das andere ufer.
im selben moment hörten alle ein gefährliches knacken und knistern im eis. der spalt veränderte seine form. er begann sich langsam zu schließen.
der schwer verletzte luzkan bekam das gegenüberliegende ufer wieder zu fassen und zog sich nach drüben. er schaffte es aber nicht ganz, denn der spalt schloss sich schneller als der luzkan fliehen konnte. mit einem gewaltigen krachen schloss sich der spalt und der luzkan gab seinen geist auf. das eis hatte ihm das genick gebrochen, als er gerade nach unten sah. der kopf steckte im eis und der körper lag obenauf.
blutfeuer hatte aber keinen blick mehr für die bestie. die gefährten verschwanden ebenfalls in dem spalt. sie konnte sie von ihrer seite aus genau sehen. sie waren alle lebendig und winkten und riefen von einer plattworm in einigen metern tiefe. jedenfalls bis zu dem moment, an dem sich das eis über ihnen schloss.
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| 04.10.2002 23:43 | #175 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester näherte sich der Spalte und sprang elegant zu blutfeuer auf die andere Seite rüber. „Seht ihr, das passiert wenn man wie verrückt herumtrampelt!“ Doch die Jägerin war nicht zum Diskutieren aufgelegt: „Schmelz lieber mal den Schnee weg, bevor unsere Freunde da unten erfrieren!“
Und Maximus gehorchte ausnahmsweise ohne Widerspruch auf blutfeuer. Er zückte den Zauberstab und brannte vorsichtig mit Schattenflammen einen Tunnel in das Eis. Bald erreichten sie eine freie Stelle im Eis, eine kleine Höhle, doch von den Gefährten war noch nichts zu sehen.
Champ, Nienor und Yenai waren mittlerweile auch auf der anderen Seite des Gletschers und ließen den Schwarzmagier mit einem langem Seil um Bauch und Schulter langsam nach unten. Zweimal stoppte er und brannte sich den Weg frei. Dann erreichte der Hohepriester endlich die kleine Höhle und sah sich um.
Die anderen hielten noch immer das Seil fest, damit Maximus kein zusätzliches Gewicht auf das instabile Eis ausübte. Der Magier schwebte nun flach über dem Boden, mit dem Bauch nach unten. Ein paar Fuß vor ihm war der Schnee eigenartig bunt und der er brannte sehr vorsichtig kleine Löcher in den Schnee. Stück für Stück erreichte er den bunten Fleck im Eis.
Die letzten paar Fingerbreit grub Maximus mit bloßen Händen. Der geschmolzene Schnee war unter ihm bereits wieder zu Eis gefroren und so konnte der Schwarzmagier gefahrlos stehen. Bald hatte er herausgefunden, das dieser Farbfleck wohl die Kleidung von Wardrag sein musste.
Er packte den Schürfer am Nacken und zog ihn rückwärts durch das Loch. Nach einem kurzen Zuruf ließen die Gefährten von oben ein weiteres Seil herab. Schnell war es bei Wardrag unter den Armen verknotet und der Dieb konnte nach oben gezogen werden. Während Nienor und blutfeuer zur Sicherheit das lockere Seil von Maximus hielten, knotete Yenai das andere Tau los und lies es wieder nach unten. Champ kümmerte sich sofort um Wardrag.
Der Schwarzmagier hatte nun auch die beiden Sumpfler erspäht, doch dafür musste er größere Löcher in den Schnee brennen. Dann kroch er halb in das Loch herein und befestigte das Seil direkt an Scatty. Der Templer war noch bei Bewusstsein und stöhnte laut, als ihn die anderen durch das Loch nach außen zerrten.
Maximus wartete auf das Tau und verfuhr dann auf die gleiche Weise bei stressi. Den Baal schien es am schlimmsten erwischt zu haben. Eisbrocken hatten seinen linken Fuß gequetscht. Und der Schwarzmagier musste ihn freibrennen. Der Baal erlitt dabei leichte Verbrennungen, aber das war besser, als hier unten zu erfrieren. Und im Moment spürte er eh nichts mehr davon.
Nun konnte auch stressi befreit werden. Die anderen beiden waren bereits zum Lagerfeuer transportiert worden, wo sich Champ um sie kümmerte. Maximus lies sich noch aus der Höhle ziehen und dann verließen alle den gefährlichen Bereich. Der erschöpfte Hohepriester entflammte noch etwas totes Holz und lies sich dann im Zelt nieder, um wieder zu Kräften zu kommen...
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| 04.10.2002 23:58 | #176 |
| Scatty |
Klappernd schlugen seine Zähne aufeinander, sogar lauter als das prasselnde Feuer, und auch so ziemlich der einzige Laut den der Templer klar wahrnahm. Alle anderen Geräusche, die sich zu einem Brei aus Stimmen, Rufen und anderen Lauten vermengt hatten, drangen nur dumpf an sein Ohr, so als ob sie weit entfernt waren, und seine Augen hatten sich nach oben, fast hinter seine Lider geschoben, und blickten entrückt in die Ferne.
Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, er spürte nur Kälte um sich herum...alles war kalt...und diese Schmerzen in der Brust. Blutfeuer...wo war Blutfeuer...so weit weg...so weit. Wie durch einen Nervenschock wurde er plötzlich geschüttelt und nahm wieder den kalten Wind auf seiner unterkühlten Haut wahr, der ihm um die Ohren pfiff und ihn frösteln liess. Ganz leicht zu anfangs, dann immer stärker spürte er die warme Handberührung eines Menschen. Langsam flatterten seine Lider auf und ab, und sein müder Blick war wieder in dieser Welt. Verschwommen nahm er die Umrisse von Champ wahr, und auch Stressi, Nienor und Wardrag konnte er im Flammenschein erkennen. Beim Schläfer, er hatte gedacht, es wäre aus mit ihm gewesen. Doch nun kehrten Sekunde um Sekund mehr seiner Lebensgeister in den Körper Scatty´s zurück. Gepriesen seien Champ und seine Heilungsrune, dachte der Barbier, als er wieder die warme Wolldecke auf sich ruhen spürte.
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| 05.10.2002 00:12 | #177 |
| stressi |
Wie konnte das nur passieren. Gestern erst hatte der Luzkan ihm den Bauch gespalten und jetzt hatte er auch noch einen zerschmetterten Fuß. Er würde hier in dieser Eiswüste jämmerlich umkommen.
Leider schnauzte ihn Champ an, er solle sich nicht so haben und sich lieber selbst in den Schlaf zaubern. Sonst würde die notwenige Operation zu sehr weh tun.
Stressi sah sich noch einmal um. Sie waren wirklich noch alle am Leben. Das war an sich schon merkwürdig, aber dass ausgerechnet die Weiber und diese schutzlosen Magier noch unverletzt waren, war irgendwie ungerecht. Wenigstens Champ hätte eine kräftige Bresche in seinem von Alina verwöhnten Astralkörper verdient.
Stressi wirkte den Schlafzauber und legte ihn sorgsam über das eigene Gesicht.
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| 05.10.2002 00:25 | #178 |
| blutfeuer |
blutfeuer ging wieder raus und der arme wardrag musste noch einmal in die kälte.
"hab dich nicht so. du musst nur die fackeln am brennen halten und das vieh mit mir drehen."
dieses mal hatte blutfeuer das perfekte fell - weiß, dicht, komplett. die pfeillöcher würden in diesem dicken fell nicht auffallen. shadow würde sehr zufrieden sein.
blutfeuer zog die bestie schnell und geschickt aus. als yenai ihr sagte, dass champ aus irgendeinem grunde die augen der bestie wollte, holte sie auch diese aus dem schädel. was magier doch für seltsame bedürfnisse hatten.
blutfeuer wickelte mit yenais hilfe das fell dicht zusammen und ließ die rolle dann im fell einfrieren.
danach gingen die beiden wieder zum zelt. dieses mal hatte blutfeuer die erste wache.
sie schritt langsam neben den zelten auf und ab. der himmel war jetzt ganz wolkenlos und ein unübersehbares meer von sternen breitete sich aus. es war wunderschön und sehr leise.
morgen würden sie das gebiet des ewigen schattens erreichen. der göttersitz würde ihnen den blick auf die sterne rauben. und spätestens übermorgen sollten sie dort ankommen, wo kaszan toras seinen schatz gefunden hatte.
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| 05.10.2002 00:48 | #179 |
| Wardrag |
Wardrag hatte diesen Gletschersturz mit Abstand am besten überstanden. Stressi hatte neben der Unterkühlung anscheinend auchnoch tiefe Wunden davongetragen, zumindest bearbeitete Champ ihn sehr ausgiebig. Scatty war völlig Unterkühlt, bei Wardrag musste Champ nichtmal seine merkwürdigen Heilkünste unter Beweis stellen, bei ihm reichten 2 Decken und das Feuer völlig aus. Trotz alledem fühlte Wardrag sich nicht besonders gut - Hatte er doch tatsächlich seinen geliebten Dolch in dem Schädel des ersten Luzkan vergessen... Am nächsten Morgen hatte er noch danach gesehen, leider vergebens - Auf irgendeine wudnersame Weise war er verschwunden. Ob diese Spuren etwas damit zu tuen hätten... ? Tief versunken in seinen Gedanken hockte er, anscheinend völlig von dieser Welt abgeschnitten, am Feuer...
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| 05.10.2002 10:29 | #180 |
| blutfeuer |
am frühen morgen weckte die letzte nachtwache, die von maximus übernommen worden war, die müden wanderer. die anstrengungen der letzten tage lasteten nun schon schwer auf den gefährten und sie erhoben sich alle mehr oder minder schwerfällig.
nach dem frühstück mit heißem tee und etwas dörrfleisch und brot, packten sie wieder ihre zelte zusammen und machten sich auf den weg.
durch die beiden luzkan-felle war das gepäck wieder schwerer geworden und so schleppten sie sich mühsam dahin.
und dann erreichten sie die schwarze grenze. an dieser stelle warf sich der göttersitz über das eis und tauchte es von jetzt an in ewigen schatten.
sofort war jede wärme von der haut wie weggeblasen. ohne zu überlegen hatte jeder sein gepäck abgelegt und war noch einmal zurück in die sonne gelaufen um sich noch einmal das gesicht bescheinen zu lassen.
von jetzt an waren sie wirklich im reich des luzkans, das war ihnen plötzlich mit erschrecken und überdeutlich klar. hier gab es den licht-vorteil nicht mehr, hier gab es im fall der fälle nur die flucht.
ohne miteinander zu reden schulterte jeder wieder sein gepäck und von jetzt an ging die gruppe besonders leise weiter.
zum glück konnten sie plötzlich spuren in dem eis entdecken, die eine gerade linie bis zu einem imaginären punkt in der ferne bildeten. das war sie wohl, die straße der abenteurer, die auch toras mit seinen leuten gegangen war.
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| 05.10.2002 10:36 | #181 |
| stressi |
Stressi sah sie zuerst, diese Gruppe kleiner Punkte die direkt vor ihnen war. Leise verhielten die Gefährten und die Bogenschützen spannte ihre Bogen. Bei genauem Hinsehen war zu erkennen, dass es sich um weiße Wölfe handelte, die sich an Kadaverresten gütlich taten.
So ein paar weiße Wolfsfelle wären ein sehr schönes Mitbringsel aus dieser Hölle und im kommenden Winter gewiss nicht zu verachten.
Stressi zückte sein Schwert und musterte die Bogenschützinnen. Man sollte die Wölfe wirklich angreifen. Das schien eine akzeptable Beute. Außerdem war man gerade noch dicht genug an der Sonne um notfalls ins Licht flüchten zu können, falls durch den Lärm ein Luzkan angelockt würde.
Als die ersten Pfeile von den Sehnen schwirrten, brachen die ersten drei Wölfe tödlich getroffen zusammen. Der Rest der Gruppe ließ von seinem Mahl ab und begann auf sie zuzurennen.
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| 05.10.2002 16:04 | #182 |
| Scatty |
Scatty verdrehte die Augen, als seine Feuerbrunst aus der Scheide glitt. Wenn man genau hinsah, schien sie ganz schwach zu glimmen, vielleicht war das auch ein Grund gewesen, weswegen er sie so getauft hatte. Natürlich hatte er auch erwogen, mit seinem Claymore in die Schlacht gegen die nordischen Wölfe zu ziehen, aber das erschien ihm doch etwas zu viel des guten. Auch wenn diese Wölfe grösser waren als alle ihm sonst bekannten Arten...und schärfere Zähne hatten... und längere Krallen... ach was, egal, wenn er es überlebt hatte, von einem Luzkan halb zerrissen zu werden, und fast erfroren zu sein, konnte er diese Biester wohl auch mit seinen Einhandschwertkünsten zur Strecke bringen. Bei dem Gedanken an den Luzkan spürte er wieder einen leisen, dumpfen Schmerz, der ab und an in seiner Bauchgegend auftrat. Naja, was sollte man erwarten, so gut Champ auch war, niemand konnte alles absolut perfekt heilen. Das heisst, niemand ausser die Zeit, und soviel von diesem kostbaren Stoff war ja seit dem Angriff noch nicht vergangen. Und das war das Signal, der Schmerz ebbte wieder so schnell ab, wie er gekommen war, und Scatty liess sein Schwert über dem Kopf kreisen, während er ,flankiert von Stressi, über die ersten Wölfe herfiel, die in seiner Reichweite waren.
Das erste knurrende Fellbündel, dessen Fell strahlend weiss schien, sogar in diesem ewigen Schatten, das sich ihm entgegenwarf, bekam Scatty´s feurige Klinge durch den Nacken getrieben, als der Barbier ausweichend zur Seite sprang. Der nächste grosse böse Wolf der seinen Stahl zu schmecken bekam, empfing das Geschenk des Schläfers aus einer blitzschnellen Drehung heraus, als Scatty den Schwertknauf nach oben riss, um dem Wolf vor sich den Kiefer zu brechen, und die Klinge sogleich nach unten sausen liess, um einen weiteren Gletscherbewohner daran zu hindern, sich in des Templers Waden zu verbeissen. Die Wölfe schienen zahlreich der Gruppe überlegen zu sein, doch die beiden Schwertmeister gaben ihr bestes, um deren Zahl zu senken, und auch die Bogenschützinnen, die ihre Waffen mit absoluter Perfektion führten, schafften es, das Rudel in den hinteren Rängen auszudünnen. Trotzdem, der Kampf mochte noch dauern, denn die Wölfe, die ihnen jetzt entgegenstürmten, schienen kampferprobter zu sein. Die leichter zu erlegenden Jungtiere waren wohl nur die Vorhut gewesen, nun steppte wirklich der Bär...
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| 05.10.2002 16:35 | #183 |
| GlutaeusMaximus |
Und auch der Golem steppte. Maximus hatte in Rücksichtnahme auf die Fellsammler einen Eisgolem beschworen der nun zwischen den Wölfen wütete und die Tiere einfror. Der Hohepriester stand am Rande und grinste. Es macht Spaß an einem Kampf teilzunehmen ohne sich die Finger schmutzig zu machen... Der Ball Champ tat es ihm gleich und wirbelte die Gegner mit Magie durch die Gegend.
Die Schwertkämpfer metzelnden währenddessen Seite an Seite und das Bogenduo aus blutfeuer und Nienor gaben ihnen Rückendeckung. Es waren verdammt viele Wölfe, so ein großes Rudel hatte keiner erwartet. Aber bisher hielten sich die Kämpfer gut, noch war keiner verletzt...
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| 05.10.2002 22:42 | #184 |
| Yenai |
Yenai rannte herum und versetzte verwundeten oder vom Golem eingeeisten Wölfen den Todesstoß, so war er wenigstens auch zu etwas nützlich, diese Biester waren sonst einfach zu stark für ihn, er hatte schon mit normalgroßen Wölfen zu kämpfen. Auf Blutfeuers ausdrückliche Anweisung versuchte er, beim Töten das Fell so wenig wie nur irgend möglich zu beschädigen. Er spürte seine Rippe, sie wohl tatsächlich gebrochen, und dieser Baal hatte ihn immer noch nicht geheilt. Dabei hätte der ja wohl erraten können, dass der Schatten große Schmerzen litt, so deutlich wie er es zur Schau stellte. Den Guru darauf anzusprechen, dafür war er zu stolz.
Dieser fiese Typ hatte ihn beinahe zum Zaubern gezwungen, da konnte er als Ausgleich doch ruhig fragen, ob er heilen dürfe. Aber eigentlich war das ja schon von vorne herein klar gewesen, Undank war eben der Welten Lohn, warum – Beinahe hätte Yenai den Wolf, der auf ihn zusprang übersehen, so beschäftigt war er mit seinen Gedanken. Reflexartig richtete Riss er das Schwert hoch, so dass es mit der Spitze nach vorne zeigte.
Das Raubtier traf – das Schwert. Mit seinem großen Schwung bohrte es sich selbst das Schwert durchs Auge in das Gehirn. Der Schatten wurde von dem großen Gewicht des zusammensackenden Tieres hinunter gezogen. Gerade wollte er sein Schwert herausziehen und weiterkämpfen, als er merkte, wie still es geworden war. Die Gefährten hatten alle Wölfe entweder getötet oder vertrieben. Nun machte sich Blutfeuer an die Arbeit, während der Rest der Gruppe eine Rast einlegte um sich vom Kampf zu erholen und etwas zu essen
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| 05.10.2002 23:52 | #185 |
| Wardrag |
Wardrag hatte sich während des Kampfes hinter den Bogenschützinnen zaghaft zurückgehalten. So konnte er der Gruppe mehr helfen, da war er sich sicher. Auch wenn er es sich nur schwer eingestehen konnte - An der Waffe war sogar Yenai geschickter als er. So beließ er es dabei der Söldnerin über die Schulter zu schauen und die Treffsicherheit der beiden zu bewundern. Nachdem der Kampf zuende war setzte er sich zu den anderen und begnügte sich damit die Geschichten von Yenai zu hören...
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| 06.10.2002 00:21 | #186 |
| Nienor |
Während einige, mit dem Schwert Hiebe austeilend, mitten im Wolfsrudel standen und sich von allen Seiten der angreifenden Wölfe erwehren mußten, hielt sich Nienor im Hintergund und verließ sich auf ihren Bogen. Etliche Treffer zeugten von ihrem Können. Wölfe waren für ihre Pfeile ein besseres Ziel, als die großen Luszkans, für die Pfeile nur Nadelstiche waren. Mehrere der weißen Wölfe lagen getroffen von Nienors schwarzen Pfeilen und stellten keine Bedrohung mehr dar.
Nebenbei blieb noch der eine oder andere Augenblick Zeit, um dem Eisgolem, den der Schwarzmagier beschworen hatte, zuzusehen. Die Magie der Dämonenbeschwörer war wirklich bemerkenswert. Maximus selber stand etwas abseits, geschützt vor Angriffen der Wölfe und ließ den Golem die Arbeit erledigen. Endlich waren alle angreifenden Wölfe erledigt und der Rest geflüchtet. blutfeuer machte sich daran, die Felle abzuziehen und auch nienor würde ein paar davon abbekommen. Sie wußte schon, was sie sich daraus anfertigen lassen würde.
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| 06.10.2002 00:35 | #187 |
| blutfeuer |
die jägerin steckte bis zu den ellenbogen in dem dampfenden blut der wölfe. man war das eine drecksarbeit. hinzu kam noch das fell eines luzkans, das nahezu unversehrt war. die wölfe hatten den kadaver von der bauchdecke aufgebrochen und gerade das kostbare rückenfell war nahezu unversehrt.
da die tiere sehr groß waren, lohnte es sich, auch dieses fell abzuziehen.
sie hatten 16 wölfe erlegt. das ergäbe für jeden aus der gruppe 2 felle. diese geltscherwölfe waren groß und hatten ein sehr dichtes langes fell, das würde kostbare und warme wintermäntel ergeben. deshalb gab sich blutfeuer große mühe beim abziehen.
als sie fertig war schulterten die gefährten wieder ihr gepäck und gingen tiefer in den gletscher, immer den spuren toras folgend.
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| 06.10.2002 00:37 | #188 |
| stressi |
Es wurde immer dunkler. Hier war wohl noch nie ein Sonnenstrahl hingekommen. Auch die Färbung des Gletschers war hier anders. Das Eis war fast durchsichtig wie Wasser. An manchen Stellen konnte man ziemlich tief hineinsehen. Es wirkte fast, als wäre hier jemand mit einer Magie drübergefahren, die allen Schmutz und allen Schnee geschmolzen hatte.
Solche Eisflächen kannte Stressi nur von den künstlichen Eisflächen für Kinder im Winter.
Die Gefährten mussten die Eishilfen anlegen, die Blutfeuer in Drakia gefunden hatte, sonst wären sie nur gefallen.
Es war unheimlich hier - dunkel und leise. Kein Windhauch war zu hören und keine Geräusche außer ihren eigenen Schritten und das angestrengte Atmen.
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| 06.10.2002 01:32 | #189 |
| Yenai |
Yenai wusste nicht, wie lange sie sich nun schon in dieser Dunkelheit voran quälten, ob es sich um wenige Stunden oder um einen Tag handelte, hier schien die Sonne nie hin, es war immer Nacht oder Abend. Und kalt war es, dass man sich die blendende, stechende Gletschersonne zurück wünschte. Vor zwei Tagen noch hatten sie gedacht sie wären am kältesten Punkt des Gletschers angelangt, doch nun wussten sie, dass es noch einige schlimmer ging.
Trotz einiger Lichtzauber war es nicht wirklich hell um sie herum, sie wussten nicht einmal genau, ob sie noch in die richtige Richtung gingen oder ob sie sich gar vom Göttersitz entfernten. Zum Glück konnten sie weiter den Spuren von Toras Männern folgen. Die hatten es ja schließlich auch geschafft. Das Eis knirschte und vibrierte stark, ob wegen der Kälte oder weil es irgendwo neue Gletscherspalten schuf, wussten sie nicht, jedenfalls war es unangenehm, hier zu gehen, da man immer dachte, auf etwas Lebendem zu gehen.
Laut Nienors Geschichte war das auch der Fall, sie befanden sich ja auf einer riesigen Zunge eines Monsters aus der Zeit der Kriege zwischen den Göttern. Keine Sehr beruhigende Vorstellung. Was, wenn das Monster Schluckauf bekam oder rülpste? Sie würden alle sterben. Er teilte seine Zweifel Nienor mit, was zu einem Heiterkeitsausbruch seitens Wardrags führte. Zwischen den Lachkrämpfen hörte Yenai die Worte „Is’ der dämlich“ heraus. Damit war sicher der Gletscher gemeint. Die Söldnerin hingegen bedachte den Schatten mit einem vernichtenden Blick und ging dann schnell weiter. Ob sie selbst an diese Geschichte glaubte?
Selbst wenn nicht, Yenai tat es inzwischen. Wie konnte es auch sonst vorkommen, dass sie plötzlich ein lautes Knirschen hinter sich hörten und beim Umdrehen sahen, dass ein sich ständig erweiternder Riss im Eis direkt auf sie zukam. Alle wussten, was das hieß: Rennen, sonst würde es ihnen gehen wie den vor kurzem Stressi, Scatty und Wardrag. Und dann war niemand mehr da, der sie mit Zaubersprüchen freischweißte.
Inzwischen war die Gletscherspalte schon so breit, dass sie auch nicht zur Seite wegspringen konnten, und sie verbreiterte sich mit jeder Minute um einiges. Trotz dem schweren Gepäck rannte die Gruppe immer weiter, sogar dem gehfaulen Champ hatte die Gefahr Beine gemacht. Die Skelette, die zum Glück auch mit den Eisenstacheln an den Füßen ausgestattet waren, kamen noch gut voran, doch bei den Sterblichen würden bald auch die letzten Reserven aufgebraucht sein.
Als er seinen Blick nach einer Rettung suchend schweifen ließ, fiel ihm ein dünner Lichtstrahl auf, der durch den Fels des Göttersitzes scheinbar hindurch ging und senkrecht auf dem Eis auftraf. Schade, kein Ausweg, nur ein kurioses Lichtschimmerchen, sie hatten gerade anders zu tun, als die Herkunft des Strahls zu untersuchen. Maximus schien das anders zu sehen, er deutete wie wild auf das Licht und keuchte: „Dorthin! Vielleicht finden wir dort etwas Schutz!“
Obwohl Yenai den Hohepriester verdächtigte, einfach nicht noch weiter rennen zu wollen, hetzte er nun in die angegeben Richtung. Es gab sonst weit und breit keine Auffälligkeit, also war das hier wohl ihre letzte Chance vor dem vom Eis verschlungen werden. Sie kamen etwas schlitternd zum Stehen und blickten in das Eis hinab, wo der Strahl herauskam. Doch bevor jemand etwas entdeckte, krachte und knirschte es plötzlich so laut, dass sie dachten, der Göttersitz breche auseinander.
Jedoch war es die Gletscherspalte, die sich auf sie zuarbeitete. Nun gab es keine Rettung mehr. Doch als bereits alle mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, traf die Spalte auf ein unsichtbares Hindernis, es rumste und der Spalt arbeitete sich in die entgegengesetzte Richtung weiter. Merkwürdig. Yenai verstand das alles nicht, er setzte sich auf den eiskalten Boden und dachte nach.
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| 06.10.2002 02:23 | #190 |
| blutfeuer |
die gefährten hatten sich völlig erschöpft zu boden geworfen. auf wundersame weise hatte der gletscherspalt seinen weg geändert. und das sah so seltsam aus, dass es kaum natürlichen ursprungs sein konnte.
als blutfeuer endlich wieder luft bekam. trat sie zuerst vorsichtig an den spalt. das musste sie genauer besehn. sie ließ sich auf den bauch nieder und bat scatty, sie irgendwie an den beinen festzuhalten.
der tat das natürlich auch, indem er sich ebenfalls auf dem bauch aufs eis legte. stressi tat es ihm nach und ergriff das andere bein der amazone.
blutfeuer schob sich vorsichtig immer weiter über den rand.
das eis war unter ihr völlig senkrecht abgeschnitten worden. wie mit einem heißen messer. und an einer stelle vollführte der riss eine perfekte rechtwinklige wendung. das war auf keinen fall natürlich. die fläche des risses war perfekt gerade und reichte in die tiefe - in eine unendliche tiefe.
blutfeuer schob sich vorsichtig wieder zurück und stand wieder auf.
"der spalt hat sich an einer wand gebrochen, die schon zu den ruinen oder so gehören muss. wir müssen hier suchen. wir haben unser ziel erreicht. lasst uns noch einmal die zelte aufschlagen. sie können dann stehen bleiben. morgen, wenn es tag wird, werden wir uns den eingang in die ruinen freimachen. irgendwo hier muss er ja sein. ihr könnt ja noch ein bisschen suchen, aber erst die zelte!"
die gruppe errichtete also ihr nachtlager und danach begannen diejenigen, die noch nicht total erschöpft waren, mit fackeln in den händen nach hinweisen auf den eingang zu suchen.
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| 06.10.2002 03:07 | #191 |
| stressi |
Stressi lief wie einige andere mit einer Fackel über das Eis und sah sich aufmerksam um. Plötzlich hatte er etwas seltsames gesehen - tief unter sich - undeutlich, aber unverkennbar etwas anderes als eis.
Die anderen liefen schnell herbei und sogar die Magier verließen das Zelt und kamen zu ihnen. alle starrten in die seltsame Dunkelheit unter ihnen
"Wie soll man da herunter kommen? Die sind doch total im Eis eingefroren? Wie man durch eine zig Tausend Schritt dicke Eiswand kommen?"
Blutfeuer guckte angestrengt und bemerkte dann dass es einen Weg geben müsse. Immerhin sei Toran auch reingekommen. Man müßte eben weiter suchen. Vieleicht einen versteckten Mechanismus?
Kurze Zeit später fanden sie noch eine kreisrunde Steinplatte im ewigen Eis, die mit geschwungenen Zeichen und Linien bedeckt war. Irgendetwas schwebte im Eis über der Platte, aber das war nun wirklich nicht mehr zu erkennen.
Blutfeuer brach die Suche ab mit dem Hinweis, dass dazu morgen noch Zeit sei. Alle sollten lieber noch mal ordentlich schlafen. Den Zugang würden sie sicher morgen finden und öffnen.
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| 06.10.2002 17:29 | #192 |
| Scatty |
Die Stille und die Dunkelheit taten ihr übriges um über diesen ganzen Ort einen Schleier der Unheimlichkeit zu legen. Scatty sass vor seinem Zelt und kaute missmutig an einer kalten Scavengerkeule umher. Diese Steinplatte ging ihm nicht aus dem Kopf, irgendwie musste diese Konstruktion etwas mit den Ruinen zu tun haben. Leise seufzend warf er den abgenagten Knochen hinter sich und erhob sich. Hier war es so spiegelglatt, dass er froh war, diese Eisenbeschläge auf den Füssen zu haben. Ohne diese Steighilfen wäre wahrscheinlich schon die gesamte Gruppe den Gletscher hinuntergestürzt. Während Scatty die Arme um sich schlang, um die Kälte zu vertreiben, fiel ihm ein Umstand ein, der ihn stutzig machte.
Zum ersten Mal seit sie den Göttersitz betreten hatte, konnte er eine art natürliches Licht wahrnehmen. Nicht weit vom Lager entfernt, in der Nähe der Steinplatte, bahnte sich eine winzigdünne Lichtlanze den Weg durch das harte Gestein des Göttersitzes. Sie schien alles in zwei Hälften zu Teilen, und war so fein, dass man sie wirklich nur mit grösster Anstrengung wahrnehmen konnte.
Scatty unterrichtete Wardrag, Nienor und den Rest der Expedition über seine Entdeckung, und neugierig krochen sie aus den Zelten, um sich von der Richtigkeit seiner Aussage zu überzeugen. Nienor bemerkte daraufhin etwas, was Scatty auch nicht aufgefallen war. "Komisch, seht ihr, wie dieser Strahl senkrecht auf dem Eis auftrifft? Dabei hat die Sonne ihren Höhepunkt doch schon längst überschritten." Jetzt fiel es auch Scatty auf. Wie ein schnurgerader Strich "stand" die Lichtlanze auf dem Eis. Vorsichtig näherte er sich der Lichtquelle, und hielt seine behandschuhte Hand hinein. Nichts geschah, doch durch Zufall fiel die Reflexion des in den Handschuh eingearbeiteten Erzes auf den Gegenstand der augenscheinlich über der Steinplatte schwebte, und in dem kurzen Moment der Beleuchtung konnte man erkennen, was es war. Es war ein reiner, klarer Kristall, geformt wie ein Prisma, und durch den kurzen Lichtschein konnte man direkt neben der Steinplatte einen weiteren Umriss in etwa gleicher Höhe erkennen. Wardrag begab sich an die Stelle und bestätigte das es ebenfalls eine Steinplatte war. Blutfeuer gab daraufhin den Befehl, die Umgebung nach noch mehr Platten abzusuchen, vielleicht waren sie etwas auf der Spur, dass die Eisschicht öffnen mochte.
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| 06.10.2002 18:49 | #193 |
| blutfeuer |
"hier sind noch mehr solche steinscheiben" stellten champ und maximus fest, die sich ein bisschen in der gegend umgesehen hatten.
sie hatten noch fünf weitere solcher scheiben entdeckt. sie bildeten exakt ein sechseck da, dessen mittelpunkt die lichtlanze bildete.
maximus legte sich auf den bauch und starrte in das eis unter sich. blutfeuer lag neben ihm und bemerkte:
"dort unten liegt ein kristall oder so was ähnliches. irgendwie müssen wir da ran. kann keiner von euch zauberern das ding hochholen? probiert doch mal was aus oder maximus muss es wieder freibrennen."
Das licht der feinen lichtlanze traf genau auf diesen seltsamen kristall und brach es in sechs weitere strahlen.
"wenn man das ein bisschen heben könnte, würden die strahlen auf die platten treffen. das muss doch was bedeuten. tut doch mal was."
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| 06.10.2002 20:13 | #194 |
| Nienor |
Da keinem etwas einfiel, mußte wohl wieder der Schwarzmagier mit seinen Zaubern aushelfen. Maximus hatte auch gleich eine Idee. Mit beeidruckenden Gesten beschwor er eine der Kreaturen des Zirkels, diesmal einen Feuergolem, der durch seine Hitze sofort das Eis unter seinen Füßen schmolz und so tiefer und tiefer einsank. Gewaltige dampffolken strömten an seinem Körper entlang. Die ganze Gruppe hatte sich etwas von ihm entfernt, um das großartige Schauspiel zu sehen.
Im Schein der Fackeln sahen sie zu, wie der unbewegliche Feuergolem vor ihren Augen verschwand und hinter Dampfwolken das rote Glühen seines Körpers immer schwächer wurde. In der Dunkelheit war der Anblick nahezu unheimlich. Irgendwann war der Golem verschwunden und nur noch riesige Dampfwolken steigen aus dem Loch, das er sich selber schmolz, dann war Ruhe. Er war erkaltet. Nachdem die Dampfwolken sich verzogen hatten, näherten sich die Mitglieder der Abenteuergruppe dem Loch im Eis und schauten hinab.
Das Licht der Fackeln brach sich an den glatten Wänden des Loches und erhellte weit unten die schwarzen Reste des Golems. Doch direkt darunter befand sich der Kristall. Maximus hatte es mit seinem Golem geschafft. Irgendwer mußte nach unten und nach dem Kristall sehen. nienor war die erste, die sich ein Seil griff und es Wardrag und Scatty zuwarf. "Haltet es gut fest. Ich schau mal unten nach." Und ohne noch lange zu warten, fing sie an, in das Loch abzusteigen.
Bald kam ein Ruf von unten, daß alles in Ordnung sei. Mit einem Tritt gegen die verkohlten Reste des Golems zerbarst dieser zu Asche. Nienor sprang ab und landete auf dem Boden. Sie wischte den Dreck beiseite und vor ihr funkelte der Kristall. "Er hängt fest", rief sie nach oben. Dann hörte man, wie ihr Schwert aus der Scheide gezogen wurde und sie es als Werkzeug zum buddeln mißbrauchte. "Ich habs! Es hat sich grad bewegt."
Auf einmal ein überraschter Ausruf von unten. Plötzlich brachen sich Lichtlanzen ihre Bahn, trafen auf die sechs Steinplatten, hüllten die gesamte Gruppe ein, die um das Loch herum stand und tauchte alles in ein gleißendes Licht, daß jeden die Augen zukneifen ließ. Nienor fühlte sich auf einmal gepackt, weggezogen, ganz seltam, ob es den anderen auch so ging. Ein langgezogenner schrei verlor sich in der Ferne. Es war ihr eigener.
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| 06.10.2002 20:27 | #195 |
| blutfeuer |
blutfeuer rief den anderen zu, ihr zu folgen, aber auf jeden fall die ausrüstung mirzubringen.
"die zelte könnt ihr ja stehen lassen, aber alles andere muss mit runter. ich will nichts den luzkans überlassen."
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| 07.10.2002 01:03 | #196 |
| Yenai |
Nach der Dunkelheit, die hier unten bisher geherrscht hatte, erschien der Gruppe das Licht doppelt so hell, es stach in die Augen, wenn man sie nicht schloss. Glücklicherweise hatten sie noch die Sichtschutze aus Leder, die ihnen schon beim Aufstieg so wertvolle Dienste geleistet hatten. Sie packten schnellstmöglich ihre Sachen und traten dann einer nach dem anderen ins Licht, dass innerhalb des Sechseckes strahlte. Im Gegensatz zu Yenai hatte anscheinend keiner sonst Bedenken, dass so etwas auch schief gehen konnte. Vielleicht wurden sie ja alle von der Hitze des Lichtes geröstet oder etwas anderes schreckliches verunstaltete sie.
Doch ihm blieb keine Zeit, seine Bedenken mitzuteilen, schon hatten alle den Kreis betreten und waren in diesem verschwunden. Oder verglüht? Nun, wenn es so war, dann würde er allein sowieso nicht mehr lebend vom Gletscher kommen, er hatte nichts zu verlieren. Also trat er entschlossen einen Schritt nach vorn...
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| 07.10.2002 01:10 | #197 |
| stressi |
Eine seltsame Kraft hatte ihn in sich hineingezogen und irgendwie wieder ausgespien. Das Gefühl kannte er nun schon langsam, nur war es normalerweise nicht von so viel grellem Licht begleitet.
Der Baal hatte auch das Gefühl, dass sein Magen dieses teleportieren langsam besser verkraftete.
Vorsichtig öffnete er die Augen. Also irgendwohin teleportiert zu werden, wo man das ziel nicht kannte, war auch nicht gerade angenehm. Aber es war alles gut gegangen. Sie materilisierten sich alle nach und nach in einer riesigen Halle.
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| 07.10.2002 01:17 | #198 |
| Champ |
als der baal die augen aufschlug, sah er sich staunend um. also er hatte ja schon viele prachtvolle bauten gesehen, nicht zuletzt ihren eigenen überwältigenden tempel, aber dieser große kuppeldom übertraf alles bisher gesehene gewaltig.
die decke wölbte sich so hoch über ihnen, dass man die höhe kaum einschätzen konnte. ein seltsames licht gaben die vereisten wände zu allen seiten ab, ohne dass man eine lichtquelle erkennen konnte.
direkt über ihnen war der zenit der halle und sie selbst befanden sich in einem teleporter, dessen lichtsäule bis an die decke reichte.
schnell trat der baal aus dem gefährlichen bereich, damit ihm kein anderer auf dem kopf landen konnte.
er trat ein paar schritte zur seite und wartete, dass die gruppe vollständig werden würde.
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| 07.10.2002 05:57 | #199 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester befahl seinen Skeletten alles Gepäck in das Portal zu werfen und sprang dann selber hinterher. Die Skelette zerfielen zu Staub und Maximus war weg...
Auch er landete in der großen Halle und verfehlte nur knapp den Schädel von Champ, stattdessen landete er auf dem Fuß des Baals. Dieser schrie laut und sah den Schwarzmagier erbost an. In der Hand hielt er eines der Gepäckstücke der Skelette, mit der anderen rieb er sich den Schädel...
Laut argumentierend entfernten sie sich noch etwas weiter von dem Gefahrenbereich, man konnte ja nie wissen wer oder was da noch angeflogen kommt. Jetzt hatte Maximus endlich Zeit die gewaltige Halle zu betrachten und erblickte eigentlich genau das Selbe wie schon der Baal in der Post vor ihm. ;-)
Nach und nach trudelten die Anderen ein. Ein paar hatten scheinbar keine Erfahrung mit dem Teleportieren und waren etwas verwirrt oder verängstigt. Nur Yenai, der als dritter durch war, hatte ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht. Das Erlebnis des Teleportierens würde für mindestens zehn Lagerfeuergeschichten reichen. Er schien schon die Gesichter der Zuhörer vor sich zu sehen...
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| 07.10.2002 13:18 | #200 |
| stressi |
Staunend ließ Stressi seine Blicke an den Wänden der Halle entlanglaufen. Gewaltige Fresken ihm unbekannter Kreaturen und Monstren schmückten die steinernen Wände. Jemand flüsterte, das sie das nun wären, die Hallen von Va'Shezum.
Vor lauter Ehrfurcht wagten die Gefährten nur zu flüstern. Sie griffen sich ihr Gepäck und liefen durch die Halle auf der Suche nach Hinweisen oder den legendären Schätzen. Am Ende der Halle trafen sie auf ein Tor. Es war aufgebrochen und die Trümmer des mächtigen Holztores lagen weit verstreut in der Halle herum. Zwei riesige halbzerstörte Figuren bildeten den Rahmen des Tores. Ihre Arme hatten wohl einmal den Torbogen gestützt, aber alles wies Spuren eine gewaltsamen Zerstörung auf.
"Da hat unser Vorhänger aber nicht viel Respekt vor der Baukunst unserer Altvorderen gehabt. Das sieht ja aus, als hätten sie hier blindlings gewütet."
Die Gefährten untersuchten die Spuren der Verwüstung.
"Mir scheint, das Tor ist von innen zerstört worden. Das ist sehr merkwürdig. Kann es sein, dass diese Ruinen unsere Vorgänger nicht wieder hinauslassen wollten? Und sie sich ihre Rückkehr gewaltsam erkämpfen mussten?"
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| 07.10.2002 13:22 | #201 |
| blutfeuer |
diese bemerkung gab blutfeuer doch zu denken. vielleicht sollte man ja mal testen, wie das mit dem zurückkommen war? sie legten die ausrüstung zu boden und gingen noch einmal zurück zu der stelle, an der sie gestern alle in die ruine gekommen waren. die lichtsäule war über nacht verschwunden und die steinplatten, die genauso aussahen wie die oben im eis, glommen nur noch in einem schwachen licht.
"irgendwo muss ein mechanismus sein, der den teleporter wieder in gang setzt. wir sollten den finden, bevor wir weiter gehen und auch ausprobieren. nicht dass wir irgendwann schnell zurück müssen und dann nicht wissen, wie es geht."
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| 07.10.2002 13:33 | #202 |
| Champ |
es war völlig sinnlos, sie suchten nun schon seit stunden jeden noch so kleinen fleck in dieser halle ab. hier gab es mit sicherheit keinen mechanismus, der sie zurück an die oberfläche brachte.
außerdem wurde das licht in der halle immer schwächer, so dass sie schon fackeln anzünden mussten. dem baal wurde auch langsam kalt. man sollte weiter gehen. der ausgang war offensichtlich woanders.
Können wir nicht endlich weiter gehen? Ich denke, in dieser Halle werden wir nichts mehr ausrichten können. Dieser Torus ist ja auch irgendwie wieder rausgekommen. Wir sollten seinen Spuren folgen, ich denk mal, dass sich seine Spuren in weiteren Verwüstungen zeigen werden. Also folgen wir den Trümmern und wir kommen aus zum Notausgang.
die anderen gaben ihm recht und blutfeuer musste ihre suche auf druck der gruppe endlich aufgeben. die kleine sah das eindeutig zu verbissen. wenn alle stränge reißen würden konnte er sich immer noch nach hause teleportieren und hilfe holen. der schwarzmagier besaß ja wohl auch eine teleportrune und für stressi hatte er noch eine schriftrolle. zur not mussten dann eben alle feuermagier hergeschleppt werden und den verdammten gletscher wegschmelzen.
die gruppe ging weiter und durchschritt endlich das zerborstene tor. die nachfolgende halle war ebenfalls riesig. in dem moment, in dem sie sie betraten, glommen die wände sofort in diesem seltsamen blauen gletscherlicht auf. ein interessanter mechanismus. dem sollte man mal auf die spur kommen.
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| 07.10.2002 13:41 | #203 |
| blutfeuer |
auch hier waren wieder die wände und decken mit wundersamen reliefzeichnungen von unbekannten kreaturen bedeckt.
von hier aus mündeten mehrere gänge aus allen richtungen.
"wir sollten hier unser basislager errichten. lasst uns hier unser gepäck ablegen und uns regelmäßig hier wiedertreffen. dieser ort scheint mir gut geeignet dafür zu sein, die ruinen zu erkunden. ich habe hier die brennenden steine. wenn jeder sich davon einen mitnimmt, kann man auf dem boden zeichen machen, so dass man jederzeit hierher zurück finden kann. man kann hier zwar keine tageszeiten ausmachen, aber trotzdem sollten wir etwas vereinbaren.
wenn wir uns trennen sollte jeder einschätzen, wann ein tag abgelaufen wäre und hierher zurückkehren. dann warten alle, bis wir wieder komplett sind. danach kann man weiter ausschwärmen. haltet ihr diesen vorschlag für akzeptabel?"
nachdem allgemein zustimmung signalisiert wurde, legten die gefährten eine art basiscmp an. sie stellten die kocher auf und packten die decken und felle aus. die felle mussten noch trocknen, würden aber beim schlafen schon wertvolle dienste leisten.
es war zwar hier unten nicht annähernd so kalt wie auf dem gletscher, deshalb war es aber noch immer nicht warm.
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| 07.10.2002 17:18 | #204 |
| Wardrag |
Prüfend sah Wardrag die Wände an - Anscheined stabil... Es wunderte ihn doch ziemlich das dieses... Was war es eigentlich ? War es ein Gebäude ? Eine ganze Burg ? Vielleicht nur die Halle und ihre Vorräume ? Dies alles hatten sie zu erkunden... Wardrag konzentrierte sich aber schnell wieder auf das wesentlich : "Wer so riesige Hallen baut wird sicher auch eine riesige Schatzkammer haben..." murmelte er sich selbst zu. Aber diese Kammer solltne die anderen erstmal finden, er würde sich dann gerne beim leeren eben dieser behifllich machen. Nachdenklich strich er sich mit Zeigefinger und Daumen über das unrasierte Kinn - Das sollte er sofort ändern sobald er wieder zuhause war - Oder hatte diese Sumpfler Rasierklingen mit ? Ihm war noch garnicht aufgefallen wie diese ihren Kopf so kahl hielten - Vielleicht führte übermäßiger Sumpfkrautgenuß zu Haarausfall ? Spöttisch grinsend ließ er seinen Blick über Scatty wandern - Welcher natürlich gerade in seinem Beutel wühlte - Wahrscheinlich nach Sumpfkraut ? Noch grinsend begann er sich ein weiches Bett zu bauen, aus so ziemlich allem was sich auftrieben ließ...
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| 07.10.2002 21:42 | #205 |
| Scatty |
Scatty liess seinen Blick umherschweifen und stellte seine dicke Barbiertasche zu Boden. Es war wirklich wundervoll hier, hier musste ein wahrer Künstler die Grösse seiner Handwerkskunst verewigt haben. Wie lange es diese Ruinen wohl schon gab? Der Templer fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über seinen Kinnbart, und just in diesem Moment fiel sein Blick auf Wardrag, der ihn abschätzig anblickte. Was glaubten diese gottverdammten Typen aus dem neuen Lager eigentlich wer sie waren? In Scatty´s Augen waren die meisten nicht mehr als zweitklassige Diebe, und er hoffte, sich nicht in Wardrag getäuscht zu haben, denn eigentlich hielt er ihn für einen guten Menschen. Und Scatty´s Menschenkenntnis war nicht zu verachten. Naja, die Zeit würde es zeigen.
Jetzt, wo die Gruppe ein wenig rastete, beschloss der Barbier, Maximus auf die Fortführung des Trainings anzusprechen. Der breitschultrige Mann erhob sich, und bald war Maximus gefunden, der genussvoll an einer Flasche nippte. Was sie enthalten mochte, konnte niemand sagen.
"Seid mir gegrüsst, Maximus. Ich wollte fragen, ob wir nun, da wir etwas rasten, unser Training weiterführen können? Ihr habt mich beim Schleichen auf die Beweglichkeit hin angesprochen, was könnt ihr mir in diesem Bereich zeigen?" Erwartungsvoll verschränkte Scatty die Arme und tippte mit dem Fuss auf den steineren Boden. Maximus hob seinen Blick, und im selben Moment klärte sich selber. Blitze schienen aus seinen Augen zu zucken, und er war wieder voll da. Und auch seine Stimme erhob sich...
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| 07.10.2002 22:07 | #206 |
| GlutaeusMaximus |
„Klar doch, aber wenn wir schon eine Lektion starten, dann soll die ungeschickte Jägerin gleich mitmachen.“ Maximus sah Scatty fordernd an und dieser begriff, dass es mal wieder an ihm lag, die Laufarbeit zu erledigen.
Er ging rüber zu blutfeuer und fragte sie ob sie Zeit für eine Lektion hat. Die Jägerin willigte ein und folgte dem Templer. Maximus hatte sich mittlerweile erhoben und ein interessante Konstruktion aufgebaut.
Eine etwas schiefe Säule und ein Stück der zerstörten Tür bildeten ein großes Dreieck. Mit Hilfe von drei Skeletten hatte der Hohepriester ein langes Seil, an dessen Ende zwei Bratpfannen hingen, an der Spitze des Dreiecks befestigt. Dann ritzte er mit einem spitzen Stein einen großen Kreis in den Boden. Der Kreis hatte zehn Fuß Durchmesser und in der Mitte hingen die Bratpfannen ungefähr vier Fuß über dem Boden.
Die Skelette standen schon bereit im Kreis und warteten auf die Lehrlinge. Maximus, der mittlerweile bis zur Spitze des Dreiecks hinauf geklettert war, befahl Scatty und blutfeuer sich ebenfalls in die Mitte des Kreises zu bewegen. Dann fing er an das Seile zu bewegen, so dass die Bratpfannen sich in ein brutales Pendel verwandelten.
Nach der rhetorischen Frage: „Seid ihr bereit?“ hetzte er zwei Skelette auf Scatty und eins auf blutfeuer. Die Knochenkrieger attackierten vorerst nur mit den Breitseiten der Schwerter, um keine Schnittwunden zu verursachen. Doch durch die hin und her schwingenden Bratpfannen hatten die beiden Lehrlinge mehr als genug zu tun.
Scatty wollte schon sein Schwert ziehen und dem Skelett den Schädel zertrümmern, doch Maximus rief ihn zurück: „He, nicht wehren! Nur ausweichen!“ Blutfeuer lief währenddessen wie wild im Kreis, um sowohl dem Pendel aus auch ihrem Skelett zu entkommen...
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| 07.10.2002 23:53 | #207 |
| blutfeuer |
der schwarzmagier hatte ein totales rad ab. sie waren hier in den lukrativsten schatzkammern der welt und flüchteten vor bratpfannen. andererseits sollte man das schon durchziehen. wenn dabei eine lautlos schleichende blutfeuer herauskam, dann würden sich auch diese demütigungen lohnen.
irgendwann später mal würde sie sich bei maximus revanchieren und ihm so die hosen runterziehn, dass der das nie vergessen würde.
also hieß es jetzt schwitzen. blutfeuer hatte alle waffen und alles gepäck abgeworfen und versuchte, ihre beim tanzen und stehlen erworbenen fähigkeiten einzusetzen. also ausweichen sollte ihr eigentlich nicht so schwer fallen.
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| 08.10.2002 00:09 | #208 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester trug den wohl verrücktesten Grinser seiner Laufbahn zur Schau und schwang die Pfannen wie wild herum. Ab und zu erwischte er einen der Lehrlinge, viel öfter aber einen der Skelettschädel. Das getroffene Stück Knochen entfernte sich dann meistens vom zugehörigen Schädel und schränkte die Grundfunktion des Trägers nicht unerheblich ein. Bei zu vielen abgetrennten Knochenfragmenten ersetzte Maximus das Skelett. Dazu schickte er den beschädigten Diener zurück in Beliars Reich und beschwor in der Luft vor sich einen neuen. Das hatte zur Folge, das sich blutfeuer und Scatty auch noch vor herunterfallenden Knochenkriegern in Acht nehmen mussten...
Beide zeigten unten erhebliche Fortschritte. Scatty hatte schon Erfahrung mit den Lernmethoden des Schleichmeisters und wand sich wie eine Schlange. Blutfeuer hatte nur ein Skelett am Hals und tänzelte um selbiges herum als wäre es ein zu bezirzender Mann. Eine Technik die bei einem menschlichen (männlichen) Gegner noch weitaus mehr Erfolg gehabt hätte. Vor allem da die Jägerin durch die anstrengenden Bewegungen so das Schwitzen anfing, dass sie sich von einigen der zahlreichen Kleiderschichten befreite. Ein wirklich interessanter Tanz...
Maximus trieb die Tänzerin mit seinen schwingenden Pfannen noch mehr an. Das Ganze wäre wahrscheinlich bis zur totalen Erschöpfung der Lehrlinge weitergegangen, wenn nicht der Lehrmeister vor lauter Lachanfällen die Balance verloren hätte...
Besonders schwer war Maximus nicht... für seine 6 ½ Fuß Höhe... Doch die dicke Robe trug ihren Teil dazu bei und als er auf Scatty stürzte, war dieser erstmal platt... Maximus selber ließ im Moment des Aufpralls das Seil los und die Pfannen, die durch den Sturz weit nach oben gezogen waren, stürzten nun dem Schwarzmagier auf den Kopf. Und schwarz war es dann auch vor seinen Augen...
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| 08.10.2002 13:05 | #209 |
| stressi |
Stressi, Blutfeuer und Scatty hatten sich schnell verständigt. nach einer erstaunlich ruhigen Nacht, hatte die beiden Schleichlehrlinge das dringende Bedürfnis, ihre neuen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden und außerdem wollten sie dringend von diesem wahnsinnigen Lehrer weg.
Sie suchten sich einen der Gänge mit dem größeren Gangdurchmesser aus
"Könnte ja sein, dass in den größeren Gängen die größeren Schätze lagern. Zu irgendwas muss diese Quälerei ja gut sein. Ich hoffe einfach mal, dass Blutfeuer recht behält mir ihrem Traum vom großen Schatz und der ganz dicken Knete. Mich würde allerdings eher etwas magisches interessieren. Also ihr beiden könnt ja nach seltsamen Sachen für euch Ausschau halten, ich versuche, neue Magie aufzuspüren.
Die drei gingen los und Stressi übernahm den Job, den Weg mit den schwarzen Steinen zu markieren. Das war auch dringend nötig, denn der Gang verzweigte sich immer wieder und nach kurzer Zeit hatten sie alle den Überblick verloren.
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| 08.10.2002 13:34 | #210 |
| blutfeuer |
diese seltsamen wände! überall befanden sich diese seltsamen ornamente und immer wieder führten eingelassene tiefe rillen zu irgendwelchen knotenpunkten.
zuerst wagte blutfeuer nicht, diese knoten, die sehr wahrscheinlich schalter waren, zu berühren. aber irgendwann siegte wieder die neugier. wie immer konnte es blutfeuer nicht ertragen, irgenein geheimnis nicht zu lüften, dass ihr unter die nase kam.
also fuhr sie mit dem finger die linie entlang, bis sie an einem knoten hängenblieb.
dieses mal drückte sie zu und .........
die freunde verharrten mit gewissermaßen eingezogenen schultern, denn ein gewaltiges scharren erklang von allen seiten. das schrillte derart, dass sie die hände hochrissen und sie an die ohren pressen mussten.
nachdem das grelle schleifen verklungen war öffneten sie auch wieder die augen, die sie aus schutz vor den geräuschen ebenfalls geschlossen hatten.
erstaunt mussten sie feststellen, dass das schleifgeräusch davon kam, dass sich alle wände verstellt hatte. nichts war mehr wie es vorher war. stressi stand fassungslos mit seinem schwarzen stein da und konnte gar nicht fassen, was soeben geschehen war. der rückweg war ihnen verschlossen und es hatten sich neue wege aufgetan.
allen dreien klopfte das herz bis zum hals. wie sollten sie hier je wieder herausfinden?
blutfeuer war dann aber auch die erste, die wieder zur tagesordnung überging.
"na irgendwie kommen wir schon wieder raus. das war sicher ein verschluss vor den wundersamsten geheimnissen, die die ruinen vor uns verbergen wollten."
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| 08.10.2002 20:35 | #211 |
| Scatty |
Scatty war sich Blutfeuer´s Worten nicht so sicher, wer weiss, ob nicht dieses Knotendrücken in die herrlichsten Fallen führte? Sicherheitshalber überprüfte der Templer, ob sein Zweihänder gut greifbar war und seine Feuerbrunst locker am Gürtel hing, denn nach dem, was er in der Höhle des Smaragds erlebt hatte... nein, überrascht werden wollte er wirklich nicht mehr wenn er es irgendwie vermeiden konnte.
Die drei Gletscherforscher entschlossen sich, den linken Gang entlang zu gehen, während Stressi weiterhin mit Steinen markierte, Blutfeuer spähte und Scatty die Mitte sicherte, falls aus den Wänden irgendetwas hervorbrechen sollte. Da dies jedoch wohl ausser Frage zu stellen war, genehmigte sich der Barbier ersteinmal einen grünen Novizen. Der kalte Rauch verharrte nicht lange in der stickig-dampfigen Luft, doch die Decke, die sich circa 2 Meter über Scatty´s Kopf erhob setzte dem Freiheitsdrang des Dunstes eine Grenze. Wie ein Nebelschleier zog sich eine Rauchwand an der Decke des Ganges entlang. Das monotone Klicken der Steine auf dem Boden, die Stiefelabsätze der Forscher und ein leises, entferntes Rauschen waren die wenigen Geräusche, die an die Ohren des stets wachsamen Templers drangen. Und wenn es nach ihm ginge, würde es auch noch lange so bleiben...
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| 08.10.2002 23:44 | #212 |
| Nienor |
Nienor war allein losgezogen. Bald nachdem sie hier im Inneren des seltsamen Gebäudekomplexes angelangt war, hatte sie ihre Rüstung nocheinmal neu verschnürt, ihr Schwert überprüft und ihren Bogen geschultert. Die restlichen Teilnehmer an der Gletscherwanderung waren dann auch alle wohlbehalten eingetrudelt. blutfeuers Vorschlag stimmte sie zu und machte sich sogleich daran, die nähere Umgebung zu erforschen.
Da das seltsame Licht sicher nicht überall leuchten würde, suchte Nienor sich ein paar Fackeln aus dem mitgebrachten Vorrat und verschwand, da keiner mitkommen wollte, alleine im Gewirr der Gänge und versuchte dabei, sich zu merken, wo sie in welche Richtung abgebogen war. Wenn das man gut ging... Die seltsamen Muster, die die Wände der Halle zierten, in der die Gruppe nach dem Teleport gelandet war, verschwanden und machten anderen Mustern Platz.
Endlose Bänder, deren in den Stein gehauene ziselierte Linien sich in immer neuen Formen ineinander verschlangen und phantastische Fabelwesen bildeten. Schlangen, Rehe, Fische, Löwen, Greifen, ja selbst Drachen wurden durch kunstvolle Kurven und Wendungen. Alle mittels dünner Linien geformt. Irgendwann blieb Nienor stehen und strich behutsam über die reliefartigen Verzierungen hinweg. Sie erkannte, daß hier eine Geschichte erzählt wurde.
Jedes Tier oder Fabelwesen stellte eine handelnde Person dar, deren Eigenschaften durch das Tier verkörpert wurden. Ein löwenartiges Tier war wohl der mutige Held, ein Reh jemand, den er retten mußte, denn es wurde von einem vielarmigen Fabelwesen fast umschlungen. Das Relief aus Linien war wie eine Bildergeschichte. Fasziniert folgte Nienor ihrem Verlauf und vergaß dabei ganz, wo sie herkam und wie es dorthin zurückging.
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| 09.10.2002 02:23 | #213 |
| GlutaeusMaximus |
Auch der Hohepriester zog es vor alleine durch die finsteren Gänge zu ziehen. Zumindest ohne menschliche Begleitung. Er hatte wie so oft drei Skelette dabei. Eines zog mit einem Stein die Linien, um die Orientierung zu behalten, die anderen beiden trugen Seile, diverses Werkzeug, wie Schaufeln und Hacken, und große Beutel für all die Schätze die Maximus bald finden würde...
Der Schwarzmagier wirkte einen Lichtzauber und ging durch einen sehr schmalen Gang, den er im Schatten einer Säule entdeckt hatte. Erst nach langer Zeit stieß er auf die erste Abzweigung und orientierte sich nach links. Das tat er auch bei den folgenden Gabelungen des Gangs. So dass er sich im Großen und Ganzen im Kreis bewegte.
Der Boden wurde immer abschüssiger und der Gang enger. Eine dicke Staubschicht, in der nicht ein einziger Abdruck zu sehen war, zeugte von dem jahrelangen Schlaf, in dem dieser Tempel gelegen war. Maximus hatte nicht vor ihn zu wecken, er wollte ihn nur etwas erleichtern...
Nach einer langen Wanderung – Maximus vermutete mittlerweile ungefähr dreißig bis fünfzig Fuß unter dem Basislager zu sein, trat der Hohepriester auf ein Gitter. Jenseits des Gitters stieg der Gang wieder an. Maximus legte sich auf den Bauch und sah nach unten, doch außer vielen kleinen Sternen, die in der Ferne funkelten konnte er nichts erkennen. Langsam bewegte er seine Lichtkugel nach unten und das Funkeln der Sterne nahm zu, doch mehr war nicht zu erkennen.
Maximus kroch ein Stück zurück und überprüfte die Stabilität des Gitters. Mit einer Hacke versuchte er es - ohne Erfolg - aus der Halterung zu brechen. Dann kroch er wieder zurück und schickte die Skelette zurück in Beliars Reich. Um das Gitter zu zerstören beschwor er mit genügend Abstand einen Steingolem. Der gewaltige Granitkörper fand keinen Platz in dem dünnen Gang und so brach das Gitter samt Befestigung heraus. Schnell beendete Maximus die Beschwörung, bevor der Golem unten aufschlagen und etwas beschädigen konnte.
Mit einem lauten Knall schlug das Gitter auf und dünne Risse bewegten sich wie ein Spinnennetz von der Bruchstelle aus in alle Richtungen. Doch weit kamen sie nicht, der dicke Boden außenrum bewies mehr Stabilität als das Gitter...
Der Magier beschwor drei neue Skelette und kroch langsam auf das Loch zu und spähte ein weiteres Mal nach unten, doch noch immer konnte er nichts erkennen. Er rammte sein Schwert tief in einen Spalt und befestigte ein Seil daran, dann kletterte er nach unten ins Ungewisse...
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| 09.10.2002 03:12 | #214 |
| GlutaeusMaximus |
Während der Hohepriester an dem Seil hin und her wackelte schwebte die Lichtkugel ruhig über ihm und das Funkeln der vermeintlichen Sterne nahm immer weiter zu. Als ihm die Arme schon schmerzten und er langsam bezweifelte, dass das Seil bis zum Boden reichen würde berührte er mit seinen Stiefeln den Boden. Dicke Staubwolken wirbelten auf und Maximus musste laut niesen.
Der Nieser hallte mehrmals von weit entfernten Wänden wieder und gab dem Schwarzmagier ein ungefähres Gefühl für die Größe des Raumes. Er befahl seinen Skeletten das Gepäck Stück für Stück an dem langen Seil herabzulassen. Dann zerfielen die Knochenkrieger zu Staub und Maximus beschwor neue, die nun an seiner Seite standen. Er drückte ihnen Fackeln in die bleichen Hände.
Auch Maximus nahm eine brennende Fackel in die Hand, um die Wirkung des Lichtzaubers zu verstärken. Das Funkeln war überall um sie herum und der Hohepriester hatte noch immer keiner Ahnung, um was es sich hier handelt...
Während ein Skelett in der Mitte der Halle stehen blieb, um Maximus die Orientierung zu erleichtern, zog der Schwarzmagier mit den anderen beiden los. Nach einigen Metern entdeckte er eine große Fackel, die am Boden befestigt war. Er hielt seine Fackel an die große und stellte enttäuscht fest, das sie sich nicht entzünden lies.
Die Fackel war direkt an der Kreuzung von zwei Spalten im Boden aufgestellt und Maximus fand bald heraus, das die ganze Halle mit riesigen Steinen gepflastert war, die alle eine Kantenlänge von ungefähr sechs Schritten hatten. An den „Kreuzungen“ der Steine war je eine der großen Fackeln aufgestellt.
Mehr entdeckte Maximus lange nicht. Die Halle war bis auf die Fackeln scheinbar absolut leer. Nur das Funkeln nahm vor ihm immer weiter zu, während sich die Entfernung zum Gepäck und der Orientierungsfackel andauernd vergrößerte. Nach zehn weiteren Bodenplatten erspähte er der Grund des Funkelns. An den Wänden waren gewaltige Spiegel befestigt. Sie reflektierten das Licht der Gruppe und strahlten es prismengleich in alle Richtungen.
Die Wand selber war glatt und kalt. Keine Einkerbungen, keine Nischen. Wieder einmal bewegte sich der Hohepriester nach links weiter und suchte nach einem Anhaltspunkt wofür dieser Raum gedacht war...
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| 09.10.2002 04:06 | #215 |
| GlutaeusMaximus |
Nach einer Weile in der trostlosen Finsternis war die Konzentration des Hohepriesters soweit gesunken, dass er über eine Stufe stolperte und mit dem Kopf auf einer Steintreppe aufschlug. Nun wieder hellwach rappelte er sich auf und rieb die dritte Beule, die sich zwischen die beiden Früchte der Pfannenlehrstunde platziert hatte.
Er stieg die Treppe nach oben und gelangte auf ein Podest. Neben der Treppe war sogar eine Geländer und in der Mitte des Podest schien eine Statue oder so etwas Ähnliches zu sein. Maximus lief darauf zu und die Statue stellte sich als ein seltsamer wärmeabstrahlender Apparat heraus. Durch ein kleines Loch schimmerten Flammen. Auf der Vorderseite war ein großes Rat und Maximus begann daran zu drehen.
Mit jeder Umdrehung stieg die Wärme an, doch sonst tat sich nicht viel. Es wurde nur etwas heller im Saal doch Maximus schob das auf den seltsamen Apparat und drehte weiter. Irgendwann begriff er, dass die Helligkeit von überall kam und nicht durch diesen Apparat verursacht wurde...
Die Fackeln in der ganzen Halle fingen an zu leuchten. Umso weiter er drehte umso heller wurde das Licht. Erfreut drehte er weiter bis das Rad irgendwann gegen ein Hindernis stieß und sich nur sehr schwer weiterbewegen lies. Er hatte scheinbar das Maximum der Maschine erreicht zu haben. In der Halle war es mittlerweile taghell. Die Spiegel sorgten sogar dafür, dass auch die Decke beleuchtet war.
Der Hohepriester löschte alle mitgebrachten Fackeln und lies seinen Blick über das imposante Bauwerk schweifen. An der Decke waren noch viele dieser Gitter, es schienen Luftkanäle zu sein. Der Boden war an sehr vielen Stellen rostrot, als ob hier häufig blutige Kämpfe getobt hätten... Von dem Podest aus, das scheinbar an dem Kopfende des Saals aufgebaut war, hatte er einen fabelhaften Überblick.
Am Fußende der Halle gingen zahlreiche kleine Gänge ab. auch hinter ihm schien ein Weg weiterzugehen. Das Podest lag direkt an der Mauer und eine schwere Eisentür war dort eingelassen. Ein Schloss war nicht zu erkennen. Maximus trat auf die Tür zu und versuchte sie zu öffnen, doch irgendein unsichtbarer Mechanismus verhinderte dies.
Er beschloss Pause zu machen und ging mit den Skeletten zurück zu seinem Gepäck. Der Punkt an dem das Seil den Boden berührte lag ungefähr zwei Drittel auf dem Weg zu anderen Wand. In diese Richtung wäre Maximus viel eher auf eine Mauer gestoßen, doch ob da auch ein Mechanismus zur Beleuchtung war konnte er nicht sagen, und so war es wohl besser gewesen das er sich zufällig für den längeren Weg entschieden hatte...
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| 09.10.2002 14:31 | #216 |
| Wardrag |
Wardrag hatte eigentlich vor die ganze Zeit im Lager zu bleiben und sich zu entspannen - Doch gegen Yenais (Un)Verstand war einfach kein Kraut gewachsen. Er hatte Wardrag tatsächlich davon überzeugen können doch endlich mitzukommen und Schätze zu suchen. Weil Wardrag mit dem Spucker nicht allein sein wollte überzeugte er noch schnell Champ davon sie zu Begleiten. Dieser kam dann wohl mehr aus Mitleid zu Wardrag als aus Tatendrang auch mit. Yenai stürzte Begeistert vorne Weg, Dahinter Champ der einen Lichtzauber gewirkt hatte. Ganz hinten torttete Wardrag mit einem Etwas welches seine Hand Schwarz färbte. Glücklicherweise nicht nur seine Hand sondern auch die Wände - Auch wenn Yenai sich sicher war den Weg auch ohne dieses Unnütze Zeug wiederzufinden. Dieser lief begeistert von Links nach Rechts und wieder zurück, um auch ja nichts zu verpassen. Wardrag indess hat zu Champ aufgeschloßen und diskutierte mit ihm über die Zurechnungsfähigkeit von Yenai. Plötzlich quickte Yenai wie ien kleines Kind. Veriwirrt sah Wardrag ihn an.
"Schaut, hier !" Yenai deutete mit seiner Hand an eine Wand. "Ja.... und ?" "Siehst du denn nicht ?!" Fauchte Yenai. Wardrag sah sich die Wand im Schein der Lichtkugel über Champ nochmal genau an - "Das gibt es ja nicht..." stammelte Wardrag. Während Yenai das Bild eines Luzkan und seines Jägers meinte, das in eine Wand eingemeißelt war, sprach Wardrag von Kratzspuuren an der Wand, die rund um einen herrausragenden Stein plaziert waren, gerade zu als ob... Wardrag fasste an den Stein und drehte ein Stück an ihm - Und Tatsächlich, er konnte den Stein drehen. Hinter der Wand löste ein Mechanismus aus, das konnte er heraushören - Und Tatsächlich schob sich langsam eine Tür auf. Völlig verwirrt glotzten die 3 in die nun offene Tür...
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| 09.10.2002 15:05 | #217 |
| Yenai |
Aus der Öffnung drang ein übler Geruch nach Urin und Verwesung. Champ und Wardrag wankten, da sie derartige Gerüche nicht gewohnt waren, Yenai dagegen lebte im Alten Lager, dort rochen sämtliche Buddlerhütten so. Also ging er mutig voran, in der linken eine Fackel, in der rechten einige Laib hartes Brot, die er vorsorglich mitgenommen hatte. Er markierte den Weg mit Brotkrumen, das hatte er schon mal in einer Geschichte gehört, Hensel und Grätel hieß sie. Leider hatte er den Schluss nicht mitbekommen, aber er wusste noch, dass die beiden auch Brot als Wegmarkierung benutzt hatten.
Auf Wardrags Frage, ob er sich denn etwa doch nicht mehr so sicher sei, den Weg zurück zu finden, verwies der Schatten auf eine fremde Macht, die seinen Orientierungssinn störte. Der Schürfer schien das zu glauben und tuschelte mit Champ, vermutlich um ihm diese Neuigkeit mitzuteilen und Yenais Scharfsinn zu loben. Indessen wurde der Gestank immer stärker, so dass er selbst Yenais abgestumpfte Geruchsnerven erreichte. Bald trafen sie auf die verfaulenden Reste eines kleinen Tiers, die wohl für die örtliche Duftnote mitverantwortlich waren.
Champ bemerkte, dass die Wände wohl einmal kunstvoll geschmückt gewesen waren, doch vieles war zerstört, Fackelhalter waren aus der Wand gerissen, eine zerbrochene, einst wunderschöne Vase zeugte von früherer reichhaltiger Ausstattung mit Schmuck und Zierrat. Jemand schien all diese Dinge gestohlen zu haben, ohne Rücksicht auf die Baukunst. Sogar das Blattgold, mit dem einige Wandmalereien geschmückt waren, war abgeschabt worden.
Plötzlich schrie Yenai auf: In seinem Bein steckte eine Art Speer, nur kürzer und leichter. Bevor er zurückweichen konnte, traf ihn ein weiteres dieser Geschosse direkt daneben. Der Schatten taumelte zurück um die Ecke, um die er gerade gekommen war. Dort sank er nieder. Wenigstens war er ruhmreich gestorben, er hatte seine Kameraden vor der drohenden Gefahr gewarnt. Das waren seine letzten Gedanken, bevor ihn Schwärze umfing.
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| 09.10.2002 15:15 | #218 |
| stressi |
"Hier sind noch mehr solcher Knotenpunkte. Wollen wir mal probieren, was passiert, wenn wir diesen Knotenpunkt noch einmal berühren? Vielleicht haben wir dann ja wieder den alten Weg?"
Bevor die drei das auch nur diskutieren konnten, hatte Stressi seinen Finger schon an die entsprechende Stelle versenkt. Und wieder ertönte das schmerzhaft in die Ohren beißende Scharren und Knirschen, als sich Stein an Stein rieb. Es hatten sich wieder Wände verschoben und diesmal waren sie von allen Seiten durch Wände eingeschlossen. Unmittelbar vor den Freunden befand sich eine rote Sonne im Stein, unter der sich Zeichnungen von liegenden Menschen, Luzkans und Wölfen befanden.
"Was kann das sein? Das sieht mir nicht nach den Zeichen für eine Sommrfrische aus? Eher wie ein Warnzeichen vor dem Tod durch eine glühende Sonne!"
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| 09.10.2002 15:19 | #219 |
| blutfeuer |
"ach, das kann doch nicht sein. die sonne ist ein lebenspendendes ding, das höchstens diesem gletscher den garaus machen kann. vielleicht bewirkt etwas hinter dieser steinplatte ja, dass die sonne den gletscher schmelzen läßt. das wär doch cool! dann wären die ruinen vom eis befreit und wir könnten sie in ruhe durchsuchen und alle schätze bergen.
die menschen wären das eiskalte ding los und könnten hier getreide anbauen oder leben.
ich bin dafür, dass wir diesen raum betreten und uns die sache mal näher ansehen. einverstanden?"
blutfeuer sah ihre beiden gefährten aufmunternd an.
"nun sagt schon, machen wir das?"
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| 09.10.2002 15:31 | #220 |
| Wardrag |
Wardrag blickte zu dem an der Wand zusammengesacktem Yenai nieder. "Was is ? Stört eine Fremde Macht deinen Verstand ?" Grinsend wollte Wardrag um die Ecke gehen als der Baal ihn zurückhielt und auf die beiden Geschosse deutete, die wie riesige Pfeile aussahen. Vorsichtig sah Wardrag um die Ecke - doch da war nichts. Kein Feind weit und breit, also beschloß er sich erstmal um Yenai zu kümmern. Gut das sie Champ dabeihatten, denn dieser hatte sich bereits daran gemacht die Wunde zu begutachten. "Muss das Ding raus ?" Champ nickte. Es sah nicht so aus als säße es besonders tief, darum zog Champ es mit einem Ruck heraus. Sofort stieß ein Schwall dunkeles Blut aus der Wunde und färbte das Hosenbein rot. Schnell begann der Heiler die Wunde zu behandeln während Wardrag die Waffe begutachtete. Das Holz war Morsch... Wer würde mit so einer Waffe kämpfen ? Während Champ noch an der ersten Wunde werkelte erblickte Wardrag die 2. Mit einem
"Um die da musst du dich gleich auchnoch kümmern." verschwand er um die Ecke um herauszufinden was da los war. Vorsichtig schlich er an der Wand entlang. Als er am ende des kurzen Ganges angekommen war wurde ihm klar das das dieses vorsichtigkeit wirkliuch nötig war : Es war eine Falle ! Irgendeinen Auslöser musste Yenai betätigt haben, denn er konnte hier einen Mechanismus sehen der diese Merkwürdigen Waffen abfeuerte. Dann ging er zu den 2 anderen zurück - Hatte Champ Yenai wohl schon wieder hinbekommen ?
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| 09.10.2002 17:02 | #221 |
| Yenai |
Darüber waren sich Champ und Yenai uneins. Während der Baal seine Heilkünste angewandt und die Wunden geheilt hatte, behauptete der Schatten weiterhin, die Pfeile wären vergiftet gewesen und er läge im Sterben. Es dauerte eine ganze Weile, bis Wardrag und Champ ihm glaubhaft versichert hatten, dass sie ihn auf der Weiterreise unbedingt brauchten und dass es existenziell wichtig war, dass er nun wieder aufstand und aufhörte zu wimmern.
Schließlich konnten die drei ihren Weg fortsetzen. An die Wand gepresst umgingen sie die Pfeilfalle und erforschten, weiterhin an die Wand gepresst, den dahinter liegenden Gang. Hier gab es nur noch nackten Stein und den Gestank, der das gesamte Tunnelsystem zu durchdringen schien. Inzwischen ging es leicht bergauf, immer wieder kamen Abzweigungen, an denen Yenai willkürlich abbog. Er hatte ja seine Wegmarkierung dabei, Wardrag ebenfalls.
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| 09.10.2002 22:20 | #222 |
| Scatty |
Bevor der Templer nur den Mund aufmachen konnte, hatte Stressi schon genickt, entweder weil er von den Argumenten der Erzamazone überzeugt war, oder weil es keinen Sinn hatte, sich dieser starken Person zu widersetzen, und Blutfeuer zerrte die beiden anderen förmlich hinter sich her. Also, irgendwie fühlte er sich hier ein wenig...entmündigt. Der neugierige niedere Baal und die quirlige Amazone waren ein schlechtes Gespann, wenn es um Vorsicht und Umsicht ging. Beim Schläfer, das hier waren verdammte Ruinen, wer weiss, wie viele Todesfallen in den Mauern steckten. Aber egal, so hatte er wenigstens die Chance in Blutfeuers Armen dem Tod entgegenzublicken. Er liess sich schulterzuckend am Kragen durch den schmalen, aus dem Stein gehauenen Durchgang zerren, und befand sich daraufhin in einem kreisrunden Raum, der viele Schritte mass, und von Säulen aus Eis gestützt wurde.
Erstaunt blickten sich die Drei um, war doch hier nichts von einer Sonne zu sehen, nur ein schmaler Lichtstrahl, gleich dem Teleporter, fiel durch die Decke hinab und wurde durch eine komplizierte Linsenkonstruktion an die Wand projeziert, nun ungemein grösser. Der breite Lichtkegel beleuchtete fremdartige Schriften, und die Bilder, die sich daneben fanden, zeugten von Schlachten, Prunkfesten und Verhandlungen, alle waren in einem gleich: Jede Szenerie wurde von einer roten Sonne beleuchtet. Jetzt, wo sich Scatty, Stressi und Blutfeuer umblickten, konnten sie lange verfaultes Mobiliar, zerbrochenes Geschirr und ähnliches erkennen. Stressi meinte, dass dies wohl mal ein Speisezimmer gewesen war, und die beiden Gefährten stimmten mit ein. Während Blutfeuer vorsichtig über ein paar Trümmer stieg, und langsam mit den Fingern an der seltsamen Schrift entlangfuhr, ging Scatty erstmal einer wichtigen Neigung nach.
Ein Stengel fand seinen Weg in den linken Mundwinkel des Templers und brannte schon bald an der Spitze. Jene glomm beim ersten Zug stark auf, und der Barbier entliess den Rauch in einer kunstvollen Spirale gen hohe Decke des Raumes. Noch als die nächste Dunstwolke vor seinem Gesicht stand, schritt der Sumpfler gemessenen Schrittes zu der seltsamen Konstruktion und beugte sich hinab. Das war wiklich ein technologisches Meisterwerk, diese Linsenkonstruktion bündelte das Licht und projezierte es grösser wieder...
Noch während Scatty in Gedanken war, hörte er ein leises Grollen. Stressi blickte auf, und grinste etwas unbeholfen. Dass er nur einen Fuss aufgesetzt hatte, deutete wohl darauf hin, dass er irgendwo draufgetreten war. Gerade als er dachte, dass sich das Geräusch wie die sich verschiebenden Wände anhörte, wurden seine Augen von einem unglaublich grellen Licht geblendet. Ja, es war sogar so stark, dass sich der Templer ungewollt nach hinten warf, und dabei mit dem Fuss gegen die Konstruktion stiess. Die wenigen Schemen, die er durch seine Hand und die halb geschlossenen Augen erkennen konnte zeigten, dass nicht, wie erwartete, die gesamte Kammer leuchtete, sondern nur die feine Lichtlanze und die Linsenkonstruktion, die schliesslich ihr wildes Herumgeschwenke beendet hatte, und auf eine Eissäule zeigte. Scatty´s Augen nahmen einen gehetzten Ausdruck an, als er sah, wie feiner Rauch vom bestrahlten Punkt der Säule ausging. Oh Gott, nicht das auch noch...
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| 09.10.2002 22:40 | #223 |
| Wardrag |
Dem Baal schien Yenais System nciht zu gefallen, wobei er sich nichtmal sicher war ob er das System nennen sollte. Wardrag war schon zu ot mit Yenai unterwegs gewesen als das er sich noch hätte aufregen können - Yenai schien gurndsätzlich nciht nachzudenken bevor er etwas macht. Auch Falsch, er scheint generell NIE zu denken. Während Wardrag innerlich über Yenai philosophierte meinte Yenai merkwürdige Gerräusche zu hören und eilte in die Richtung aus er der meinte, sie würden von dort kommen. Immer weiter trotteten sie in das undurchsichtige Höhlensystem, was Champ noch am meisten beunruhigte. Wardrag hatte sich daran gewöhnt das Yenai sie in dne Tod treibt und sich durch irgendienen dämlichen Zufall dann Tatsächlich überleben. Yenai schien nicht großartig darüber nachzudenken... Nachdem Wardrag Champ erklärt hatte wie er die Sache sah kam dieser sich recht verloren vor - Mit 2 Verrückten unterwegs die nicht einen Gedanken an Planung verschwendeten... Und Tatsächlich war Wardrag nach einer Zeit so als würde er auch Gerräusche wahrnehmen. Yenai waren die Gerräusche schon wieder egal, er hatte etwas viel interessanteres entdeckt : Sein eigenes Echo. Über das ganze Gesicht strahlte er als er seine eigene Stimme hörte. Er schrie so lange Sinnlos durch die Gegend bis Wardrag ihn endlich mit einem kräftigem Schlag an den Hinterkopf davon überzeugen konnte das es besser seie, sie würden sich unauffällig vorranbewegen. Aufs tiefste enttäuscht von diesem Banausen stapfte Yenai so laut wie es ihm möglich war vor der Gruppe her. "Fragt sich nur wo die nächste Falle lauert..." merkte Champ an, wenige Sekunden bevor Yenai völlig entgeistert stehen blieb...
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| 09.10.2002 23:46 | #224 |
| Champ |
so langsam, ganz allmählich gewöhnte sich der baal an die beiden komischen kauze. recht oft musste er über ihre unbedarfte art ingeheim schmunzeln. aber waren nicht die meisten bewohner der kolonie und im sumpflager ganz besonders etwas "seltsam" ?
früher oder später würde den dreien etwas furchtbar schlimmes hier zustossen, da war er sich sicher. die frage war nur wann und was.
und dann war es auch schon passiert. yenai war wegen etwas stehen geblieben, das die anderen noch nicht mitbekommen hatten.
erschrocken blieben auch sie jetzt wie angewurzelt stehen und lauschten angestrengt.
und da war es auch schon zu hören. furchtbare geräusche, die an ein wehklagen oder ein leises winseln erinnerten. was es genau war, konnte man nicht hören. dazu war es noch zu weit weg und das echo zerzerrte die geräusche. "Also, ich würde vorschlagen, wir nehmen einen anderen Weg, wenns recht ist. Ich will garnicht wissen, was das da hinten ist."
neugierde konnte mitunter sehr gefährlich sein, das wusste champ schon sehr lange. hoffentlich liessen sich die beiden anderen auch davon überzeugen. aber nein, schon stritten wardrag und yenai, wer denn nun vorgehen sollte, um das seltsame geräusch zu erkunden. und alleine lassen wollte er die beiden jetzt auch nicht mehr. schon aus dem grund, weil champ sonst alleine zurücklaufen musste. und das wollte er dann auch nicht.
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| 10.10.2002 00:08 | #225 |
| stressi |
Stressi hatte das Problem auch sofort erkannt. Sie mussten sofort hier heraus oder eine Möglichkeit finden, den Lichtstrahl umzulenken. Die Säule war auf jeden Fall die tragende Mittelsäule. Wenn die zerschmolz, würde von dem Saal und den drei Insassen wohl kaum etwas übrig bleiben.
Stressi rannte in den Lichtstrahl und meinte ihn vorerst von dem Eis zu trennen, bis ihnen etwas eingefallen wäre und Blutfeuer wurde ebenfalls ein bisschen hektisch. Sie begann fieberhaft die Spiegelwände zu durchsuchen. Irgendwo musste man den Mechanismus ja auch ab- oder umstellen können.
Es war auch nicht ersichtlich, ob das Betreten der Erdkachel den Brenner für die Eissäule ausgelöst hatte oder Scattys unbeholfener Sturz. Auf jeden Fall hatte den ersten Anstoß die Kachel gegeben.
Stressi sprang auf das Teil drauf und hüpfte mehrfach auf und ab, aber es rührte sich nichts mehr. Das wars also nicht. Er sah sich hilfesuchend um.
Die Säule begann sich inzwischen in Wasser aufzulösen, dass eine immer größere Pfütze auf dem Boden bildete.
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| 10.10.2002 00:18 | #226 |
| Wardrag |
Währned Wardrag und Yenai wild argumentierten wer denn nun der bessere für eine Vorhut wäre bewegte Champ sich ganz langsam auf den Ausgangspunkt der Lärmquelle zu. Nachdem sich Wardrag und Yneai nundarauf geeinigt hatten gemeinsam vorranzuschreiten erblickten sie Champ der gerade im begriff war um eine Ecke zu schauen. Hastig und so ruhig wie möglich huschten sie auf den Baal zu. Die Schreie wurden deutlich lauter, aber was dort geschriehen wurde konnte man genausowenig auswendig machen wie das, was dort schrie. Wardrag war es als ob er dieses grausige Geräusch als Jammern deuten sollte - Aber wer ausser ihnen hätte hier einen Grund zu jammern ? Zum Glück dachte wenigstens Champ an das Kohlenstück welches Wardrag schon bei Yenais erstem Heldentod vergessen hatte. Sorgfälltig zog er immerwieder Linien. Yenai war blindlinks ohen Rücksicht auf mögliche Fallen oder dem Wohlergehen der Gruppe durch den Gang gerannt um auch auf jedem Fall der allererste zu sein. Was würde er wohl finden ? Und wenn er das fand wovon Wardrag ausging - Würde er schnell genug wegrennen können ?
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| 10.10.2002 00:28 | #227 |
| blutfeuer |
blutfeuer betrachtete fasziniert ihre beiden männlichen begleiter. irgendwie waren sie beide nicht die geschicktesten und besonders intelligent waren sie wohl auch nicht. die halle war zwar riesig, aber dass ihr voraussehbarer einsturz die ganzen ruinen gefährden würde, war eher nicht zu erwarten. diese ruinen waren uralt und würden so einen partiellen einsturz sicher überleben. die frage war eigentlich nur, ob sie selbst das überleben würden.
andererseits - wo ein speisesaal war, sollte doch auch eine küche sein und schläfräume waren doch sicher auch nicht weit. sie mussten sie nur finden!
blutfeuer rief den beiden zu, sie sollten das blöde eis schmelzen lassen und lieber einen ausgang suchen.
blutfeuer rannte die spiegelwände entlang und glaubte oft, dass breitere fugen zwischen den einzelnen platten auf eine tür hindeuten würden, aber es war alles vergeblich. sie saßen wohl doch in der falle. nachdem alle drei den raum mehrfach umrundet hatten, sahen sie sich ratlos an. das würde dann wohl ihr grab werden. sie fanden den weg nicht mehr durch den sie hinein gekommen waren und einen ausgang fanden sie auch nicht.
"dann müssen wir das licht ablenken!"
blutfeuer riss ihren kostbaren pelz von den schultern und versuchte mit dem, den lichtstrahl aufzuhalten. aber nach kurzer zeit hatte der strahl ein loch in den pelz gebrannt. es machte keinen sinn.
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| 10.10.2002 00:28 | #228 |
| Nienor |
Das Wandrelief hatte Nienor über lange Strecken begleitet. Atemlos war sie den Stationen der Geschichte gefolgt, hatte mit den Protagonisten mitgelitten, wenn etwas schreckliches dargestellt war und sich mitgefreut, falls es doch noch zu einem guten Ende kam. Doch auf einmal, als gerade über das Schicksal einer Frau (?) entschieden werden sollte, jedenfalls verstand sie die entsprechenden Abschnitte des Reliefs so, war Schluß.
Plötzlich machte es nämlich einen Schwenk und ging in den Boden über, wo es sich verbreitete und zu einem Mosaik wurde, daß einen größeren Raum einnahm. Merkwürdig. Nienor war fasziniert und folgte mit gesenktem Kopf, die Fackel vor sich haltend, der nun auf dem Boden weitererzählten Geschichte. Dabei murmelte sie vor sich hin "Wie geht die Geschichte nur aus?"
"Hier geht sie aus, Ich bin der Ausgang der Geschichte."
Nienor fiel die Fackel aus der Hand und erlosch fast. Zu Tode erschrocken fiel die Söldnerin rückwärts hinterher und setzte sich unsanft auf den Hintern. "Meine Güte W...was bist du? Oder vielmehr: WER bist du?"
Eine kupferfarben schimmernde Statue, lebensgroß, eine Frau darstellend, stand auf einem kleinen runden Sockel vor ihr und glitzerte im Licht der Fackel. Das Kupfer war poliert. Es war keine Spur einer Patina zu entdecken.
Doch das ungeheuerlichste war nicht die unglaubliche Lebendigkeit, die diese Statue ausstrahlte, es war die Tatsache, daß diese Statue wirklich lebendig war. Oder zumindest schien es so. Sie bewegte sich. Es waren keinerlei mechanische Vorrichtungen wie Scharniere oder ähnliches zu sehen.
"Ich bin das Orakel. Ich bin das Ende der Geschichte. Ich bin die Lösung. Und ich warte auf Erlösung.
Du bist der richtigen Geschichte an den Wänden gefolgt. Ihr Ende hat dich hierher gebracht, zu mir. Andere Geschichten, eingemeißelt für die Ewigkeit in Stein, bringen dich zu anderen Orten, doch diese hier ist meine Geschichte. Und dieser Geschichte bist du gefolgt, ohne abzuzweigen, bis zu ihrem Ende" Die Statue, die sich "Das Orakel" nannte, beugte sich vor und schaute der Besucherin mit einem leichten Lächeln ins Gesicht.
Das Kleid der Figur raschelte metallisch und der Faltenwurf veränderte sich. "Das Orakel? Heißt das, du beantwortest mir meine Fragen?"
"Ja, ich beantworte jedem, der zu mir kommt, einmal in seinem Leben drei Fragen. Doch stelle die Fragen weise, denn meine Antworten können deine Fragen eher vermehren, als vermindern."
"Drei Fragen? Gut, kann ich anfangen?"
"Beginne, ich bin bereit."
"Wie kommst du hierher?"
"Ich lebte vor langer Zeit, ja ich lebte. Damals hieß das Land, in dem dieser Tempel steht, Begarion. Es war reich und weithin berühmt für seinen Reichtum. Doch nicht für immer sollte dieser bestehen bleiben. Denn die Akallabeth bedrohte das Land. Die Akallabeth war eine unmeimliche Macht der Finsternis, deren wirklichen Namen niemand kannte. Jeder, der ihn erfuhr, starb unter Schmerzen und so wollte niemand jemals wissen, was sich hinter diesem Namen verbarg."
Jetzt verstand Nienor. Die Geschichte, der sie gefolgt war, war die Geschichte des Kampfes des Volkes von Begarion gegen das Fremde, Böse. Und der Schlüssel war die Statue, denn sie stand am Ende der Geschichte. Alle Bilder hörten rund um den Sockel auf.
"Am Ende kämpfte unser ganzes Volk in einer großen Schlacht gegen die Akallabeth. Jeder sah sie vor sich. Und jeder in einer anderen Gestalt. Jeder erkannte in ihr das, was für ihn das verabscheuenswürdigste war."
Die Bilder auf dem Boden. Nienor hob die Fackel und sah, wie überall Menschen gegen Monster kämpften, gegen andere Menschen, gegen Tiere, gegen Feuer und Wasser, selbst gegen nichts. Jeder in diesem Mosaik hatte einen anderen Gegner vor sich.
"Doch die Schlacht war nur ein letztes verzweifeltes Aufbegehren gegen das Unvermeidliche. Jeder wußte es und trotzdem blieb uns keine Wahl. Das Ende war der Tod, so oder so."
Nienor hatte den Atem angehalten. Das Orakel sprach weiter. Es hatte eine angenehme Stimme, fand Nienor.
"Doch ein kluger Kopf hatte im letzten Moment eine Lösung gefunden. Mittels bisher unbekannter Magie gelang es ihm, eine junge Frau zum Gefäß für die Akallabeth zu machen, in das sie eingeschlossen wurde."
Eine junge Frau? Wurde die für ihr Volk geopfert? Die lebende Statue lächelte Nienor an.
"Diese Frau war ich. Ich habe mich freiwillig geopfert, damit mein Volk weiterleben konnte, denn der Kampf ging schon mehrere Tage und das Ende für uns war abzusehen. So wurde ich zur letzten Hoffnung meines Volkes, des Volkes von Begarion. Es gelang ihm, all das Böse der Akallabeth zu sammeln aund in ein Gefäß zu schleusen. Das Gefäß war ich. Bin ich. Und werde ich solange sein, bis sich die Prophezeiung erfüllt."
"Die Prophezeiung? Welche Prophezeiung? Ich bitte dich sprich." Zu spät merkte Nienor, daß dies ein Fehler war.
"Dies ist deine zweite Frage. Jetzt bleibt dir noch eine."
Tatsächlich, sie hatte es geahnt. Jetzt hatte sie eine kostbare Frage verschenkt.
"Die Prophezeiung besagt, daß jemand kommen wird, und die richtigen Fragen stellen wird, so daß ich frei sein werde. Frei sein heißt sterben, denn ich bin in Wirklichkeit schon lange tot."
War das jetzt ein Rätsel? Nienor biß sich auf die Zunge. Was waren nur die richtigen Fragen. Sie hatte ja schon zwei davon gestellt, und die waren garantiert nicht die richtigen. Und wenn sie es doch waren. Vermutlich konnte man das Orakel auch nicht danach fragen, denn sonst wäre es ja ohne Sinn gewesen. Doch die grübelnde Söldnerin wurde aus ihren Gedanken gerissen, denn die Statue sprach weiter.
"Doch derjenige, der kommen wird, muß alleine auf die richtigen Fragen kommen, denn ich kenne sie auch nicht. Wenn er sie stellt, werde ich endlich eingehen in die Unendlichkeit. Mein Leib aus Metall, nur geschaffen zu dem Zweck, das Böse so lange wie nur möglich in sich zu belassen, mein eigenes Dasein zu verlängern und die Akallabeth festzuhalten, wird sich zu dem Staub auflösen, der er sonst schon lange wäre, in Grünspan zerfallen und von einem Luftzug davongetragen werden.
Wisse, ich trage die Akallabeth in mir und sie verleiht mir die Fähigkeit, Dinge zu erkennen, die noch nicht geschehen sind, denn für die Akallabeth sind sie alle schon gewesen. Für sie ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins. nicht getrennt wie für uns Menschen, für euch Menschen. Und wisse auch: Wer die falschen Fragen stellt, wird die Akallabeth befreien und sie wird erneut vernichten. Alles, was sie erreicht."
Nienor biss sich auf die Lippen. Jetzt hatte sie nur noch eine Frage und eigentlich hatte sie bis jetzt nur etwas über diese seltsame rötlich schimmernde Statue erfahren. Da fand sie schon einmal ein Orakel und dann sowas! Fieberhaft suchte sie nach einer möglichst allumfassenden Frage, die ihr so viel Wissen wie nur irgend möglich bescherte. Doch je länger sie überlegte, desto weniger fiel ihr ein.
"Werde ich reich werden?", war alles, was ihr schließlich einfiel und im selben Moment, wo sie diese Frage ausgesprochen hatte, bereute sie sie auch schon wieder. 'Werde ich reich sein, was für ein Mist!', schalt sie sich in Gedanken selber, doch die Frage galt. Das Orakel antwortete mit einem wissenden Lächeln: "Am Ende deines Lebens wirst du reich sein. so reich, wie nie zuvor."
Na also ,das war doch mal was. Jetzt wußte sie, daß sie erst sterben würde, wen nsie jemals wirklich reich war. Was lag näher, als ganz einfach arm zu bleiben, ohne großes Vermögen. So ließ sich jede Schlacht überleben. Das war also doch noch ein wertvoller Rat gewesen.
"Ich danke dir, du hast mir mit dieser einen Antwort mehr geholfen, als du ahnst." Naja, eigentlich ein widersinniger Satz. Das Orakel ahnte ja eigentlich alles.
"Das war die dritte und letzte Frage. Schade, das waren nicht die richtigen Fragen. Doch es waren aich nicht die falschen Fragen. Es waren irgendwelche Fragen. Du warst nicht der Besucher, auf den ich gewartet habe. Nun werde ich dir keine weiteren Fragen mehr beantworten. Nur dies bedenke noch: Die Antwort eines Orakels hat oft einen anderen Sinn, als es scheint. Gehe also weise mit dem Wissen um, das du hier erworben hast. Und jetzt leb wohl." Die Statue verlor den lebendigen Ausdruck, sie wurde zu einer wirklichen Statue, aus glänzendem Kupfer.
Nienor ging nachdenklich wieder den Weg entlang des Reliefs zurück. Sie hatte ausgerechnet den Weg hierher gefunden, um von längst vergessenen Völkern und Reichen zu hören, Geschichten über alte Kämpfe zu lauschen und etwas über das Schicksal von ihr fremden Personen zu erfahren. Jetzt war das Orakel ihr nicht mehr fremd. Sie hätte es nach ihrem Namen fragen sollen. Vielleicht war das ja eine der richtigen Fragen gewesen?
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| 10.10.2002 00:41 | #229 |
| stressi |
Stressi versuchte verzweifelt eine glasscherbe aus den großen platten zu brechen. Wenn ihm das gelänge, dann würde das ja schon reichen. Er könnte den Lichtstrahl in eine ungefährlichere Ecke ablenken. Aber das Material erwies sich als unzerbrechlich. Aber er würde nicht aufgeben. Warum auch? Ihnen blieb ja keine andere Wahl.
Das Knirschen und seltsame Knistern hörten sie alle gleichzeitig. Dann gab es einen lauten Krach, der sie zusammenfahren ließ. Instinktiv liefen sie alle aufeinander zu. Blutfeuer schnappte sich ihren Pelz und sie blickten erschrocken um sich, um der Quelle der Geräusche näher zu kommen. Und im selben Moment brach die Eissäule. Ein lautes vernehmbares Ächzen ging durch das Gewölbe und dann begann sich die Decke zu senken. Immer lauter und angestrengter wurde das Geräusch. Man konnte förmlich hören, wie sich das Eis nach unten ausdehnen wollte und das Gewölbe versuchte Widerstand zu leisten und dann splitterten die nächsten Eisbalken. Wie Explosionen krachten jetzt eine Eissäule nach der anderen und dann begann sich an verschiedenen Stellen die Decke abzusenken. Es war jetzt ein Inferno von Geräuschen und die drei blickten sich in Panik an. Würde das jetzt ihr Grab? So einfach und auf so gemeine Art?
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| 10.10.2002 01:03 | #230 |
| blutfeuer |
gerade als es wieder einmal besonders laut krachte und sich eine ganze seite des saales plötzlich auf den fußboden legte und das gletschereis nachdrängte, hörten sie in dem bersten und krachen auch andere töne - das scheppern von metall und das klirren von glas. die wandverkleidung begann sich zu lösen und offenbarte - eine tür!
sofort rannten die drei darauf zu. vor sich sahen sie in dem blauen gletscherlicht einen gang, in den links und rechts viele räume mündeten. mit lautem knallen sprang eine tür nach der anderen aus den scharnieren und knallte in den flur. die gefährten hetzten den gang entlang, bis die geräusche des berstenden saales hinter ihnen blieben. schnaufend blieben sie stehen.
"könnte sein, dass wir in sicherheit sind. die frage ist nur, wo sind wir?"
die freunde sahen sich um. sie waren in einem saal angekommen, der prächtig ausgestattet war, mit kostbarem schmuck an den wänden, prachtvollen kandelabern, kunstvollen teppichen und herrlichen trophäen von luzkans an den wänden.
und was das interessanteste war, in dem raum standen prunkvolle truhen und überall standen kostbare reliquien aufgereiht, wie zur präsentation.
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| 10.10.2002 15:40 | #231 |
| Yenai |
Yenai rannte blindlings ins Verderben, sprich: gegen eine vermutlich meterdicke Eiswand. Wieder einmal durfte der hinzugeeilte Baal die Heilungsrune zücken und eine blutende Nase behandeln. Als das getan war, tat sich die Frage auf, wie nun wohl weiter ging. Die Eisschicht versperrte den Gang völlig. Der Vorschlag das Eis zu behauen, wurde verworfen, da sie keine passenden Werkzeuge dabei hatten, ebenso die Idee, sich einen Gang auf die andere Seite zu graben.
Schließlich entschieden sie, erst einmal die anderen Gänge zu durchsuchen, vielleicht kam man ja da voran. Jedoch stellte sich heraus, dass auch die anderen Abzweigungen entweder als Sackgasse endeten oder ebenfalls von einer Eisschicht versperrt waren, genauso der Weg, mit dem sie gekommen waren. Während Champ sich außer Puste auf den Boden setzte und Wardrag Yenai die Schuld an allem gab, behielt dieser einen kühlen Kopf, da er mit ebendiesem die Festigkeit der Eisbarrieren prüfte und schrie: „Wir werden alle steeerben!“
Er blickte zu dem Baal. „Du bist doch so schlau, hol uns hier raus! Wenn man euch Magier ein Mal braucht, wisst ihr auch nichts, war ja klar.“ Allerdings schien dem Angesprochenen bereits eine Idee gekommen zu sein, er lächelte wissend und nahm eine Rune zur Hand...
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| 10.10.2002 16:00 | #232 |
| stressi |
Stressi wagte es kaum, aber die Truhen waren auf jeden Fall völlig unbenutzt und ganz sicher voller Schätze. Sollte man aus lauter Ehrfurcht die Truhen voll lassen? Wo sich hier die einmalige Gelegenheit bot, ganz ohne Mühe zu einigen schönen Precioses zu kommen und alle Erzsorgen für eine Weile los zu werden?
Blutfeuer war schon dabei mit Hilfe ihrer feinen Dolche die Schlösser zu knacken und bewies dabei erstaunliches Geschick. Die ersten Truhen waren bis oben hin mit Erz gefüllt. In den anderen Truhen befanden sich kostbare Gefäße, Schmuck und sogar jede Menge Klaidung. Prunkvolle Kleider und Roben, kostbar bestickt und verziert.
Stressi hatte aber noch etwas anderes gesehen. Der Wandschmuck des Raumes hatte es ihm angetan. Dort hingen nicht nur Trophäen sondern auch Waffen. Wunderbare Waffen in hochwertiger Qualität. Ihnen hatte dieses jahrhundertelange Eingesperrtsein in diesem feuchtkalten Gefängnis nichts anhaben können. Was waren das nur für Waffen?
Stressi wurde magisch von einem Schwert angezogen, um das sich ein ganzer Kranz kleinerer Waffen gruppiert hatte. Diese zentrale Stelle hatte bestimmt eine Bedeutung. Er zog sein eigenes schäbiges Banditenschwert aus der Scheide und warf es zu Boden. Er brauchte einen Hocker oder so etwas um an das Schwert zu kommen. Selbst wenn er nichts weiter aus diesem Eisgefängnis mitnehmen konnte - dieses Schwert musste er haben.
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| 10.10.2002 18:26 | #233 |
| Nienor |
Auf dem Rückweg grübelte Nienor noch lange über die Worte des Orakels nach. Sollte sie jetzt den anderen davon erzählen oder lieber doch nicht. Würden die sie auslachen, weil sie nicht die richtigen Fragen gewußt hatte? Die Söldnerin leuchtete den Weg mit der Fackel aus, als sie dem Relief, das sie an den merkwürdigen Ort geführt hatte, folgte, um den Weg zurück zum Ausgangspunkt zu finden. Die Gänge waren menschenleer.
Kein Monster versperrte den Weg und keine unheimlichen Geräusche versuchten, ihr Angst einzujagen. Diese weitläufigen Bauten waren seit vielen Jahren verlassen. Leider hatten die ehemaligen Bewohner wohl auch ihre komplette Habe mitgenommen. So führte der Weg der Söldnerin durch leere Gänge und Zimmer, nur erhellt durch die Fackel in ihrer Hand. Es war die vorletzte, die sie mit genommen hatte. Viel Zeit zum umherstreifen blieb ihr nicht mehr.
Bald würde das Licht ausgehen. Komischerweise hatte sie nirgendwo Fenster, Deckenluken oder Fackelhalterungen bemerkt. Wo kam hier einmal das Licht her? Oder waren die früheren Bewohner genauso lichtscheu, wie die Luszkans gewesen und hatten lieber im Dunkel gehaust? Ein leichtes Frösteln überkam sie. Wer weiß, wie die ausgesehen hatten. Vielleicht waren das so Kreuzungen aus Menschen und Maulwürfen gewesen. Igitt!
Nienor zwang sich, an etwas anderes zu denken. Plötzlich wurde sie durch eine Art Erdbeben aus ihren Gedanken von einer albtraumhaften Rasse unterirdischer Baumeister gerissen. Irgendwo mußte etwas eingestürzt sein. Oder hatte sich der Berg über ihenn bewegt? Nein, es klang so, als seien Teile des Gebäudekomplexes, die auch noch ganz in der Nähe lagen, zusammengefallen. Wenn da bloß nicht dieser unselige Schatten aus dem Alten Lager dran schuld war. Der fand immer den falschen Hebel.
Schnell lief Nienor in die Richtung, in der sie die Quelle des Lärms vermutete - schließlich mußte sie helfen, auch wnen ihr die Leute aus dem Alten Lager eher unsympathiasch waren, doch nach ein paar Abzweigungen und Wendungen im Gang stand sie vor einer Sackgasse. Enttäuscht leuchtete sie mit der Fackel an der Wand entlang. Halt! Da war doch was. Feine Risse durchzogen die Wand. Sie machten den Eindruck, als seien sie zufällig entstanden.
Doch bei näherem Hinsehen entpuppten sie sich als Fugen genau behauener Steine, die mörtellos aufeinander gesetzt waren. Das konnte kein Zufall sein. Jemand hatte sich viel mühe gegeben, eine künstliche Wand als massiv darzustellen, die Fugen als feine Risse im Fels getarnt. Jetzt erwachte die Abenteuerin in Nienor. Fieberhaft suchte sie mit der Fackel die Wand am Ende des Ganges ab. Auch hier gab es wieder diese Reliefs.
Scheinbar gab es die überall in diesem Teil des Komplexes. Sie zeigten Heerscharen von Kriegern in Reih und Glied, die in eine unbestimmte Ferne marschierten. Nienor fuhr mit den Fingern darauf entlang. Plötzlich ertönte ein Klacken und die schnell hochgerissene Fackel beleuchtete noch die letzten Reste der verschwindenden Wand. Das Fackellicht verlor sich in einer großen Dunkelheit. Nienor ging mit hallenden Schritten in einen großen Saal hinein.
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| 10.10.2002 20:23 | #234 |
| Champ |
während champ noch eine weile grübelte, warum der gang, durch den sie bereits hier her gekommen waren, vereist war, überlegte er sich einen möglichen ausweg. sonderlich viel fiel im da jetzt nicht ein. er durchwühlte seine taschen und ging seine einzelnen runen durch. vielleicht kam ihm dabei ja eine idee. zuerst die lichtrune. hmm, das hilft hier nicht weiter, damit schmolz das eis wohl auch nicht weg.
teleport hilft wohl nur als letzter ausweg. und auch nur ihm alleine. dann müsste er die beiden andern hier zurücklassen. und wer weiss, ob er den weg zurück finden würde. falls ja, waren yenai und wardrag sicher nur noch eisblöcke. das wars dann sicher auch nicht.
windfaust und sturmfaust wurden ganz sicher auch von der eiswand reflektiert werden.
pyrokinese.....
nee, damit konnte er den beiden anderen vielleicht etwas einheizen, damit sie nicht erfrieren. aber für die wand war das nix.
mit telekinese wusste er auch nichts anzufangen.
naja, und die schlafrune war hier sicher auch nicht ganz das richtige. blieb also nur noch eine übrig.
aber ob ihn die kontrollerune weiter brachte ?
da kam der rettende gedanke. was, wenn er kontrolle bei den beiden einsetzte und sie mit ihren schwerten die wand durchgraben liess ?
genau, das wars dann wohl.
er zückte also die kontrollerune und lies yenai und wardrag abwechselnd schuften.
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| 10.10.2002 21:05 | #235 |
| Yenai |
Ohne es richtig mitzubekommen, schufteten Yenai und Wardrag bis zur absoluten Erschöpfung. Die Schwerter waren für Grabarbeit nicht geschaffen, und würden nach dieser Aktion wohl dringend einen Schleifstein brauchen. Glücklicherweise war die Schicht nicht so dick, wie es erst den Anschein gehabt hatte. Endlich brachen sie durch, man konnte nun durch ein Loch mit etwa einem Meter Durchmesser kriechen.
Auf der anderen Seite angekommen, entließ Champ die beiden Zwangsarbeiter aus ihrer mentalen Gefangenschaft. Sie konnten sich an nichts erinnern, was dem Baal wohl das leben rettete, zweifellos hätten sie ihn gelyncht, wenn sie von dem Zauber erfahren hätten. So staunten sie, warum sie so müde waren und wie das Loch in die Eiswand gekommen war.
Ein heiseres Lachen ließ alle drei herumfahren. Ein Mann, oder eher ein Männchen, dick vermummt und mit einem verfilzten braunen Bart, rieb sich die Hände und lachte irre. In seinen Augen blitzte ein wahnsinniges Funkeln auf. „Ah, Besuch. Ihr denkt wohl, ihr könnt wohl, ihr könnt mich auch noch von hier vertreiben und mich berauben.“ Die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich habe auch ein Recht, hierzu leben, und kommt mir bloß nicht damit, dass das euer Tempel sei. Ihr habt ja genug Platz. Und die Schätze liegen hier ja auch rum, da durfte ich mir ja wohl auch welche nehmen. Ich habe den beschwerlichen Weg hierher doch nicht gemacht, um mich von Tempelwächtern vertreiben zu lassen. Hinweg!“
Völlig verwirrt blickten sich die drei an, was meinte der bloß? „Vielleicht auch ein Abenteurer?“ flüsterte Wardrag „Aber er scheint schon lange hier zu sein, seinem Aussehen nach“ Sofort kam der kleine Gnom angesprungen. „Tuschelt nicht. Sterbt!“ Zu spät sah Yenai das Krismesser, das der Kleine gezückt hatte. Schon bohrte sich die Klinge in seinen Arm, den er gerade noch zu einer Abwehrbewegung hochgerissen hatte. Schmerz durchzuckte den Schatten. Das würde dieser feige Fiesling ihm büßen!
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| 10.10.2002 21:48 | #236 |
| Scatty |
Auch der Templer war völlig perplex von dem kostbaren Geschmeide und den prunkvollen Gegenständen, die ihm entgegenzublicken und zu rufen schienen: "Nimm mich mit, nimm mich mit!" Sternenhelles Funkeln drang aus einer der Truhen, über die sich Blutfeuer gerade hermachte. Wie Scatty ja wusste, hatte seine kleine Amazone ja Erzprobleme, da kam ihr wohl der ganze Prunk und Pomp ganz recht. Der Barbier jedoch widerstand fast jeder materiellen Verlockung, nur eine Krone und ein paar kleinere Schmuckstücke wanderten in seine Barbiertasche. Doch schliesslich erblickte er doch etwas, was ihn innerlich erschauern liess.
An der Wand lehnte ein fast leerer Rüstungständer, nur noch die Beinschienen und die Unterarmschützer waren geblieben. Aber Scatty musste sich keine grosse Mühe geben, um zu erkennen, wie wertvoll diese Rüstungsteile waren. Die Armschützer glänzten in Kupfer und Goldtönen, innen mit kunstvoll mit Brokatfäden durchwebten Stoff gepolstert, und aussen die reinste Festung: Die Panzerplatten, die ihren festen Halt auf den dunklen Lederschienen gefunden hatten, schienen ein einziges gleissendes Feuer darzustellen, egal wo man hinblickte, die Platten spiegelten wie blankpoliert, und im krassen Gegensatz dazu standen die Dornen, die in Ellenbogenhöhe angebracht waren, und die sich auf dem Weg nach unten mehr und mehr in goldene Haken verwandelten im krassen Gegensatz. Zwar blitzten diese auch, aber es war irgendwie....anders. Denselben Anblick boten die Beinschienen, nur dass an ihnen keine Dornen angebracht waren. Ein kurzer Test ob der Festigkeit des Leders liess Scatty abermals erschauern. Er hatte versucht, einen kleinen Schnitt an der Seite anzubringen, war aber nicht durchgedrungen. Nicht einmal sein Opalmond, dieses wundervolle Wakizashi hatte das geschafft, und dies war wirklich die schärfste Waffe, die er zur Verfügung hatte. Als etwas von dem Bann vom Barbier abfiel, konnte er sich dazu durchringen, die Schmuckstücke anzuprobieren. Sie passten wie angegossen, wie durch ein Wunder, und waren geschmeidig und doch hart genug zugleich. Hier hatte sich wirklich ein Künstler verewigt. Er machte ein paar Probeschläge und -kicks, doch das Leder passte sich immer wieder an wie eine zweite Haut. Es war einfach fantastisch.
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| 10.10.2002 23:53 | #237 |
| Nienor |
Der Saal war zwar groß, doch nicht leer. Bald nachdem Nienor etwas tiefer in ihn hineingegangen war, tauchten in den halbdunklen Ausläufern des von der Fackel erhellten Umkreises Waffengestelle auf. Bald war sie umgeben von diesen Halterungen. Dort war Platz für viele hundert Speere, Schwerter und Äxte, und daneben waren noch Gehänge für Rüstungen vorhanden. Doch leider waren all diese Waffenbänke leer. Jemand hatte nichts zurückgelassen.
Es war, als sei eine Armee damit ausgerüstet wurden und dann nie wieder zurückgekehrt. Ausgerüstet für einen letzten Kampf? Waren sie ausgezogen, um in den Tod zu gehen? Oder hatten sie nur diese Gebäude verlassen? Vor einer langen Zeit. Weggegangen für immer. Die Söldnerin schritt durch schier endlose Reihen dieser leeren Waffenbänke. Nirgends eine Waffe, nirgends eine Rüstung. Reihe um Reihe schritt sie ab.
Irgendwann mußte sie doch an eine Wand kommen! Oder wenigstens an eine Säule, wie sollte denn sonst die Decke halten? Naja, vielleicht gab es ja gar keine Decke, sie konnte jedenfalls keine erkennen. Es war ja dunkel außerhalb des kleinen von der Fackel erhellten Bereiches. Doch Moment, da vorne glitzerte etwas. Schnell lief sie dem Lichtpunkt entgegen, passierte noch einige leere Gestelle und stand dann vor einem wunderschönen Schwert.
Kein Makel trübte dessen Aussehen, es wirkte wie gerade erst fertiggeworden. Eine wunderbar verzierte Griffpartie ging in eine schwungvoll gebogene Klinge über, der Korb zum Schutz der Hand war mit funkelnden Steinen besetzt. Nienor konnte nicht widerstehen und nahm das Schwert mit. Weiter hinten funkelte es wieder. War dort noch ein Schwert? Tatsächlich, wieder ein einzigartig schönes Exemplar, unberührt.
Die silbrig glänzende Klinge schien ihr zuzuflüstern "Nimm mich, nimm ich". Und Nienor hörte auf die Stimme und nahm es. So ging es noch zwei, drei mal, jedesmal fand sie eine weitere bemerkenswerte Waffe. Doch ganz zum Schluß bemerkte sie ein besonders helles Glitzern. Was mochte das wohl sein? Bald hatte sie es herausgefunden. Eine Rüstung! Dort hing doch tatsächlich zwischen all den leeren Halterungen eine Rüstung.
Und das Beste war: Es war eine Rüstung nicht für einen Mann, sondern für eine Frau. Es konnten wohl doch keine grausligen Maulwurfswesen hier gelebt haben. Die hätten niemals solch prächtige Waffen und Rüstungen schmieden können, die das Auge erfreuten. Ganz fasziniert stand die junge Frau vor der Rüstung, scheinbar der einzigen, die hier noch übriggeblieben war. Vorsichtig nahm sie sie herunter und bemerkte, daß sie für ihr trutziges Aussehen bemerkenswert leicht war.
Schnell waren die Schnallen der eigenen, abgetragenen Rüstung noch aus Amazonentagen geöffnet und die Teile fielen herab und trafen mit einem weithin hallenden Scheppern auf den Boden. Sofort wurde die neue Rüstung anprobiert. Sie saß perfekt, wie für Nienor gemacht. Die Verarbeitung war perfekt. Alle Teile griffen so sinnig ineinander, daß kaum eine Lücke blieb, durch die eine Waffe ihren Weg finden konnte.
Ganz entzückt von dieser neuen tollen Rüstung sammelte sie die Teile der alten ein und hängte sie anstelle der ursprünglich dort befindlichen Rüstung hin. Dann raffte sie die Schwerter zusammen, die konnte Shadow als Bezahlung bekommen und wollte zum Ausgang stürmen. Herrje! Der ausgang. wo war er bloß? Nienor stand mitten in einer dunklen Halle, weit von jeder Wand entfernt. Oder befand sich in einer Richtung vielleicht doch eine Wand ganz dicht vor ihr?
Nur wo? Es konnte jede sein oder auch keine. Moment, die Rüstung schaute in diese Richtung, von da war sie also gekommen, etwa fünf, sechs Waffenbänke vorher hing das letzte Schwert, von da aus leicht links und wieder etwa so die gleiche Entfernung weiter. Hoffentlich verschätzte sie sich nicht zu sehr. Aufkommende Panik schluckte Nienor runter. Es würde schon alles gutgehen. Und wenn nicht? Ach was. Bald rannte sie fast zurück. Ihre neue Rüstung war so... leicht.
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| 11.10.2002 00:34 | #238 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester war zurück zu seinem Gepäck gelaufen. Unterwegs waren ihm viele Details am Boden aufgefallen, die vorher durch die Dunkelheit verborgen waren. Seltsame dünne Metallstangen waren in den Boden eingelassen. Immer zwei nebeneinander, mit einer Lücke dazwischen, die ungefähr zwei Finger breit war. Of kreuzten diese Linien andere, was zu ziemlich komplizierten Konstruktion führte, da jede Linie irgendwie mit jeder verbunden sein wollte. Maximus dachte lange über den Sinn dahinter nach...
Was ihm auch immer wieder auffiel waren Flecken in dieser rostroten Verfärbung. Vom Podest aus hatte er es nur vermuten können, doch jetzt war er sich sicher, dass es sich um Blut handeln musste. Viele Leute hatten hier drin gekämpft und gelitten. Der Boden erzählte lange verschwommene Geschichten...
Am Gepäck angekommen hatte Maximus seinen Proviant ausgepackt und die Hälfte davon (zwei Stück gedörrtes Fleisch, einen Apfel, etwas Brot und ein Stück Käse) verzehrt. Er war nicht wirklich satt, er würde gerne weiter essen, doch sein Verstand zwang ihn zur Sparsamkeit. Er wusste nicht, wann er wieder am Basislager sein würde.
Nun war es an der Zeit seine Expedition fortzusetzen. Die ganzen Türen am Fußende der Halle reizten ihn. Maximus erhob sich und ging gefolgt von drei Skeletten, die das ganze Gepäck schleppten, auf die Wand zu...
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| 11.10.2002 03:06 | #239 |
| GlutaeusMaximus |
Bald hatte der seltsame Trupp die Wand erreicht. Maximus versuchte zaghaft eine der Türen zu öffnen und sie glitt wie geschmiert auf. Kein Schloss, kein Knarren, kein Hindernis... Dahinter lag ein kleiner Raum, im Vergleich zu der Halle war er geradezu winzig.
An den Wänden waren einfache Betten und Schränke aufgestellt, in der Mitte befand sich ein Tisch der von vielen Stühlen umgeben war. Es schien ein Mannschaftsquartier zu sein. Die Betten waren ordentlich gemacht, wenn auch mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Auf dem Tisch standen Schüsseln und Teller. In den Krügen war ein dicker Satz, als ob die ganze Flüssigkeit verdunstet wäre...
Maximus öffnete einen der Schränke nach dem anderen und fand vereinzelt billige Kleidung, Waffen und Rüstungen, doch keine Wertgegenstände, keine guten Waffen und nichts Persönliches. Enttäuscht verließ er den Raum durch die einzige Türe wieder und betrat den nächsten. Das gleiche Bild bot sich ihm hier. Es schien als ob hier einst eine große Truppe gewohnt hatte und von einem Moment auf den anderen in die Schlacht gezogen war.
Bald hatte er alle Räume durchsucht und nichts gefunden außer verstaubten Überresten einer Zivilisation, die seiner nicht sehr fremd sein konnte. Was Maximus verwirrte war, dass all die Kleidung nicht für dieses Klima ausgelegt war. Er hatte keinen Mantel und keinen dicken Pelz gefunden. Keine Mützen und keine Handschuhe...
Entweder hatten die einstigen Bewohner alles Verfügbare angezogen, vor ihrem überhetztem Aufbruch, oder sie hatten nicht mehr gehabt. Die zweite Möglichkeit warf neue Fragen auf: wieso lebt eine weit entwickelte Zivilisation inmitten eines Gletschers ohne Schutz gegen die Kälte zu besitzen. Oder war hier zu jener Zeit noch gar kein Gletscher gewesen...
Zu viele Fragen, zu wenig Anhaltspunkte und noch immer keine Schätze. Maximus stand frustriert inmitten der gewaltigen Halle und dachte nach. Es blieb nur noch eine Tür und diese war verriegelt. Die Tür musste sowohl Ein- als auch Ausgang sein. Irgendwo mussten die Bewohner ja hergekommen sein. Und es war unwahrscheinlich, dass sie den gleichen Weg wie Maximus gewählt hatten.
Der Hohepriester schritt mit seinem Gefolge auf die imposante Tür zu. Langsam erstiegen sie das Podest. Stufe für Stufe. Die Augen des Priesters huschten über den Boden und die Wände. Kein Detail wollte er sich entgehen lassen. Doch nirgends entdeckte er einen geheimen Mechanismus. Weder dies- noch jenseits der Tür. Als er auf der anderen Seite des Podestes wieder am Boden ankam drehte er um und ging zurück bis vor die Tür.
Die Tür war bis auf die Verzierungen absolut glatt. Kein Griff, kein Schloss war zu erkennen. Warum konstruiert jemand die einzige Türe eines Raumes, die einzige Verbindung zur Außenwelt, so, dass man sie nicht öffnen konnte. Zumindest nicht von dieser Seite... Das brachte Maximus auf einen neuen Gedanken...
Was wenn das ganze hier kein Truppenlager sondern mehr oder weniger ein Gefängnis war. Wenn das der Grund war, warum es hier keinen Ausweg gab. Und der plötzliche Aufbruch war eine Flucht gewesen. Oder wurden die Menschen hier drin für einen bestimmten Zweck gefangen gehalten, auf einen bestimmten Tag vorbereitet. Die Blutflecke waren nicht in Schlachten und Kriegen entstanden, sondern beim Üben. Doch für was haben diese Gefangenen geübt, auf welchen Tag wurden sie vorbereitet. Und sind sie freiwillig oder als Sklaven in ihre wahrscheinlich letzte Schlacht gezogen?
Maximus resignierte vor der Tür und den komplizierten Fragen. Er wandte sich lieber der seltsamen Statue zu, die auch schon für die Beleuchtung gesorgt hatte. Vielleicht waren daran noch irgendwelche Schalter verborgen...
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| 11.10.2002 11:47 | #240 |
| blutfeuer |
blutfeuer war erst fasziniert durch die ganze halle gelaufen und hatte sich dann den inhalt der truhen näher betrachtet. einige waren mit erz und goldmünzen gefüllt. das erz hier war irgendwie anders gefärbt als das erz, das sie in der kolonie bisher kennen gelernt hatte. es prickelte bei berührung leicht auf der handoberfläche und hinterließ ein unangenehmes gefühl.
da blutfeuer wusste, dass das erz magisches potential besaß vermutete sie einfach mal, dass in dem erz hier mehr von diesem magiezeug war als sonst, denn bei dem häufigsten zahlungsmittel der kolonie hatte sie so ein unangenehmes prickeln noch nie verspürt. sie ließ den deckel der einen truhe offen stehen, von diesem erz wollte sie unbedingt etwas mitnehmen.
trotzdem waren andere sachen wichtiger. in den anderen truhen fanden sich sachen, von denen sie sich nicht einmal vorstellen konnte, welchem zweck sie dienten. die truhen mit dem gold und den klunkern waren schon interessant, vor allem wenn sie an den ständigen materialbedarf der schmiede im amazonenlager dachte, aber angesichts beschränkter transportmöglichkeiten, musste man hier sicher knallhart auswählen. interessanter war schon, was sich hier an waffen und an waffenröcken fand. aufgeregt durchsuchte sie die truhen und schon bald hatte sie rings um sich ganze berge von rüstungsteilen, schwertscheiden, munitionstaschen und waffengürteln angehäuft.
immer wieder probierte sie einzelne teile aus. besonders glücklich war sie, als sie einen sehr schönen waffengürtel aus einem feinen braunen leder entdeckte, der keine wünsche offen ließ. dazu gehörte ein feines wehrgehenk für ihr schwert. das material war ein sehr weiches, aber sehr elastisches leder, dass wohl von dem selben tier stammen musste wie das, von dem scattys rüstungsteile gefertigt waren. jedenfalls deutete die hautstruktur darauf hin.
sicher waren ihre weicheren teile aus dünnerem bauchleder, während scattys leder eindeutig rückenleder war. welches tier ihnen dieses wunderbare leder gespendet hatte, konnten sie leider nicht bestimmen. vielleicht dieses tier mit dem seltsam schwarz in schwarz geflecktem fell, dass hier einige besonders schöne riesenfelle für die wand gespendet hatte.
blutfeuer kletterte auf einen kleinen tritt und löste eines der felle von der wand. erstaunlich war, dass die felle immer noch weich und schmiegsam waren und keinen alterungsprozess aufwiesen. das fell war in sich in verschiedene wuchsrichtungen unterteilt, was dem einheitlichen schwarz verschiedene schattierungen verlieh.. wenn man in das fell pustete, offenbarte es ein nahezu undurchdringliches unterfell, dass noch dichter war als das des luzkans, was sie auf dem leibe trug.
das musste auch ein fell eines tieres aus großer kälte sein. aber schnee gab es dort, wo das tier her kam, offensichtlich nicht. mit diesem schwarzen fell wäre das tier im eis schon vom horizont aus zu sehen gewesen.
verträumt strich blutfeuer durch das fell, dessen lange grannenhaare ihm eine weichheit verliehen, die kaum vorstellbar war. dieses fell würde sie um keinen preis der welt mehr hergeben.
sie bat die beiden männer, ihr auch die beiden anderen felle von der wand zu nehmen, die musste sie auf jeden fall mitnehmen. im gegensatz zu dem luzkanfell waren diese schwarzen auch märchenhaft weich. vielleicht war das dazugehörige tier ja gar keins was auf der erde herumlief, sondern ein vogel oder etwas derartiges? jedenfalls konnte man von der form der felle nicht auf das dazugehörige tier schließen, es fanden sich weder köpfe noch gliedmaßen daran. ja es sah sogar so aus, als hätte man von den fellen alles entfernt, dass der identifikation dienen könnte.
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| 11.10.2002 12:19 | #241 |
| stressi |
Stressi fand nichts, was so hoch reichte, dass er an das wunderbare Schwert herangekommen wäre. Also musste er es mit Gewalt versuchen. Er stellte sich in Positur und ließ seine Peitsche einmal von links und einmal von rechts gegen die Haltevorrichtung knallen und dann musste er das gute Stück nur auffangen. Vorsichtig holte er sich auch noch die danebenhängende schlichte Lederscheide herunter, die aus dem gleichen seltsamen Leder war wie die Sachen, die Blutfeuer und Scatty bereits gefunden hatten.
In die Scheide waren Linien eingearbeitet worden, die mit einem blauen Edelstein verfüllt waren, so dass die Scheide wie das Eis des Gletschers gleißte.
"Ich werde dir einen Namen geben, mein wundervolles Schwert. Sicher hattest du einen aber der ist mit den Bewohnern der Ruinen für immer verschollen. Ich habe dich im Gletscher gefunden und also werde ich dich Eisklinge nennen."
Stressi betrachtete sich das kostbare Stück eingehend. Die Klinge fluoreszierte im blauen Geltscherlicht und bildete ständig neue Muster. Wie diese seltsamen Felle, die sich Blutfeuer alle gekrallt hatte, schimmerte auch dieses Metall in seiner blauen Farbe in sich, je nachdem, aus welcher Richtung man es betrachtete. Der Griff war eher schlicht, aber als Stressi das Schwert packte, schien es ihm, als hätte ein Freund ihm die Hand gereicht. Es durchströmte ihn ein Gefühl von Zuversicht und Stärke, wie er es noch nie erlebt hatte. Dieses Schwert würde sein Freund sein und ihn nie im Stich lassen.
Der Griff hatte einen Korb, der sich seiner Hand anzuschmiegen schien, so dass man ihm das Schwert kaum aus der Hand schlagen könnte.
Stressi war glücklich. Er hatte hier im Gletscher einen Freund gefunden, dessen war er sich ganz gewiss.
Mehr brauchte er eigentlich nicht, aber als er das lauthals verkündete, fauchte ihn Blutfeuer an, dass Shadow seinen Teil an der Beute verlangen würde und dass er doch lieber nach weiteren Schätzen suchen solle. Oder ob er Shadow das Schwert geben wolle, fügte sie lästernd hinzu. Also suchte auch er weiter in den Truhen nach Sachen, die er mitbringen konnte.
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| 11.10.2002 12:21 | #242 |
| blutfeuer |
in der nächsten truhe fand blutfeuer messer, dolche und seltsame röhrchen, die zu einem großen teil aus kostbarem gold bestanden und mit wundervollen reliefs verziert waren. sie lagen in kunstvoll beschlagenen schatullen, in denen sich feine pfeile befanden, die ganz eigenartig aussahen.
blutfeuer untersuchte diese unbekannten dinge genau. pfeifen waren es nicht, denn beim hineinpusten entstanden keine geräusche. auch darüber hinwegblasen brachte keine wirklich erfreulichen ergebnisse. die pfeile deuteten auf eine praxis hin, mittels dieser röhrchen pfeile zu verscheißen. aber wozu sollte das gut sein, wenn man doch einen perfekten bogen hatte?
blutfeuer betrachtete diese röhrchen ganz genau. sie waren in der mitte etwas zusammengedrückt, so dass die kleinen pfeile aus der schatulle sich gut einlegen ließen, aber nicht bis in den mund durchrutschten. außerdem beschleunigte diese schmale stelle den luftzug beträchtlich, so dass der kleine pfeil das röhrchen mit hoher geschwindigkeit verließ.
in den schatullen befanden sich noch kleine phiolen mit einer wasserklaren flüssigkeit. das ganze deutete sehr auf gift hin, so dass blutfeuer beschloss, davon so viel wie möglich mitzunehmen.
die felle wickelte sie mit hilfe der anderen zu einer dicken rolle zusammen und den rucksack füllte sie mit dem eigenartigen erz, einigen schatullen mit den blasröhrchen und dann sah sie sich noch unter den waffen um.
in weiteren truhen waren rüstungen und rüstungsteile, roben, kostbare kleider und accessoires.
blutfeuers blicken entging nichts. nach einiger zeit war der fußboden des ganzen saales mit den schönsten sachen ausgelegt und blutfeuer saß mittendrin und konnte sich nicht entscheiden. für alles, was sie ab jetzt mitnahm, musste etwas anderes hier blieben.
trotzdem fühlte sie sich wie im himmel. alles was das herz begehrt, lag ihr zu füßen. nur konnte sie sich nicht entschließen.
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| 11.10.2002 15:31 | #243 |
| GlutaeusMaximus |
Die Finger von Maximus glitten über jeden Fingerbreit der Statue. Stück für Stück drückte er jedes Steinchen rein, zumindest versuchte er es... Als seine Hände schwarz waren von dem Dreck und die Fingerkuppen bereits schmerzten versetzte er der Statue wütend einen kräftigen Tritt.
Mit einem lauten Knall fiel auf der Rückseite eine Steinplatte zu Boden. Dahinter verbarg sich ein weiteres Rad. Der Hohepriester grinste zufrieden. Mit beiden schwarzen Händen griff er nach dem Metallrad und begann zu drehen. Es lies sich weitaus schwerer bewegen als das Rad fürs Licht. Ein metallisches Knirschen erfüllte die Luft um ihn herum. Lang konnte es nicht mehr dauern bis die Tür auf war.
Das Knirschen würde immer lauter und unangenehmer, erwartungsvoll blickte der Schwarzmagier auf die Tür. Doch noch immer rührte sie sich nicht. Er drehte weiter, bis im der Schädel schmerzte. Die Geräusche um ihn herum waren schlimmer als die Stimme der Dämonen (wobei diese ja eigentlich kein Geräusch war...).
Plötzlich rastete das Rad ein. Maximus wendete seine ganze Kraft auf, doch es bewegte sich keinen Fingerbreit mehr weiter. Der Hohepriester betrachtete verzweifelt die Tür und hielt sich die Ohren zu. Irgendetwas musste ja geschehen, was sollte der Lärm sonst. Doch die dicken Tore blieben geschlossen...
Da meldete sich der Teil in seinem Hirn zu Wort, der für die Logik zuständig war: Was würde eine noch so sichere Türe bringen, wenn sie doch einen Öffnungsmechanismus auf dieser Seite hatte? Der Magier resignierte erneut. Er beschloss auf die Schätze zu pfeifen und ab nach Hause zu gehen. Langsam drehte sich Maximus um und sah das Unmögliche...
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| 11.10.2002 16:05 | #244 |
| Wardrag |
Der kleine Mann... Was auch immer hüpfte mit einigen Geschickten Sprüngen vor dem wild mit seinem stumpfen Schwert fuchtelndem Yenai herum. Mit einem bösen lachen und wirren Melodien summend und singend sprang er dann ungeheuer hoch auf eine Säule. Ein merkwürdiger Raum war das hier sowieso. Halb eingestürzt, doch das was noch erhalten war ließ nur annährend ahnen wie prachtvoll dieser Raum früher gewesen sein muss. Doch jetzt waren die wundervoll gearbeiteten Säulen pflanzenüberzogen, die ehemals reich geschmückten Wände halb zerfallen. Es blieb nicht mehr Zeit den Raum zu bewundern, denn dieser merkwürdige Kerl sprang wie wild um sie herum, auf Säulen und an den Wänden entlang. Ein tollwütiger Goblin ? Eine Kreuzung von Mensch und Goblin vielleicht ? jedenfalls ein nicht zu unterschätzender Gegner, spielerisch und elegant tanzte er um Yenai herum, immer einen Moment voraus wich er seinen Schwerthieben aus. "Verschwindet, Verschwindet, das gehört alles mir. Niemand wird es bekommen - Denn es gehört mir!" Während Champ wild in seinen Runen wühlte machte Wardrag sich die Mühe diesem offensichtlich verrücktem zuzuhören. Yenai hatte indes gesehen, das dieser Irre den Reif trug, den er der toten Hand abgenommen hatte - War er es der des Nachts immer wieder heimlich das Lager aufgesucht hatte? Wenn ja, wo versteckte er seine Schätze? Wardrag hatte völlig den Blick für Yenai und diesen Irren verloren und sah sich angestrengt in dem Raum um. Champ hatte bereits die Kontroll-runde gezückt und konzentrierte sich darauf Magie zu wirken - doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. "Wie willst du den Kerl Kontrollieren - Der scheint sich nicht mal selbst im Griff zu haben!" merkte Wardrag an - Und es schien als hätte er recht, dieser Kerl war wirklich nicht zu steuern. Kurzerhand griff er nach seiner Windfaust und ließ einen Windstoß auf den völlig geschockten Gegner von Yenai brausen - Leider erwischte diese auch Yenai, aber längst nicht so schlimm wie diesen Irren: Er folg durch den halben Raum und knallte dumpf gegen eine Wand. Yenai fiel lediglich hin. Zufrieden mit seinem Werk steckte er die Rune weg - "Nicht schlecht, was?" prahlte er zufrieden. Wardrag bestätigte ihm, das das "für Magie nicht schlecht" war. Nachdem die beiden Yenai aufgeholfen hatten bemerkten sie jedoch dass der Irre verschwunden war - Genauso plötzlich wie er gekommen war. Ob sie ihn damit los wahren? Wardrag ging davon aus das dies nicht der Fall war...
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| 11.10.2002 18:05 | #245 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester traute seinen Augen noch immer nicht, dabei starrte er nun schon seit einigen Atemzügen auf die faszinierende Szenerie. Der komplette Raum war in Bewegung, bzw. war voller Bewegung. An zahllosen Stellen hatten sich die Wände geöffnet. Kleine Lücken waren aufgegangen, durch die ein Mann hätte kriechen können. Und aus diesen Löchern führten die Metallstangen. Maximus begriff endlich was es mit diesen Stangen auf sich hatte.
Es waren Schienen, wie in den Mienen, nur weitaus feinere. Und auf diesen Schienen „fuhren“ zahlreiche Figuren. Groteske Nachbildungen von Menschen. Sie erinnerten mehr an Skelette. Doch selbst den Untoten hafte etwas „Leben“ an, bei diesen Figuren fehlte jegliches Anzeichen von Leben, Individualität... Es waren hunderte und alle sahen gleich aus, bis auf die Bewaffnung. Manche der Figuren trugen Schwerter, andere Äxte oder Keulen. Vereinzelt erspähte Maximus sogar Speere, Morgensterne und Kriegshämmer. Fernwaffen waren keine zu sehen...
Und diese Horden folgten einem höheren System, das Maximus noch nicht durchschaute. Mechanisch schlugen sie auf imaginäre Feinde ein. Scheinbar ziellos zischten ihre Waffen durch die Luft. Von oben erinnerte es Maximus an die Tänze in seiner Kindheit, die er nie gemocht hatte. Doch war das hier weitaus komplexer...
Jetzt verstand er auch, wo die rostroten Blutflecke herkamen. Die ganze Halle war ein Trainingslager gewesen. Die Gefangen waren Sklaven und Kämpfer zugleich. Hier hatten sie trainiert und dabei auch viel Blut verloren...
Langsam gewöhnte sich Maximus an das konstante tausendfache Schleifen von Metall auf Metall. Die ganze Halle war voll dieser mechanischen Kämpfer, nur das Podest ragte heraus. Hier waren wohl die Aufseher gestanden... Oder die Verwundeten... Es gab keine freien Wege dazwischen. Keine toten Winkel...
Der Schwarzmagier betrachtete sein Seil, seinen Ausweg aus dieser Halle. Er hatte auch noch die Teleportrunen dabei, aber das wäre ja eine Kapitulation vor der Technik gewesen. Mehrmals berechnete er im Kopf mögliche Bewegungsfolgen durch diese Gegnermassen und jedes Mal waren mehrere Nadelöhre dabei die ihn das leben kosten könnten...
Also musste er diese Wege verbreitern. Maximus stellte sich an den Rande des Podests und suchte sich eine Figur aus, die instabil wirkte. Er hetzte seine drei Skelette auf diesen Gegner, doch sie scheiterten kläglich... Die rostigen Schwerter und Äxte glitten von dem Metallkörper ab, als wäre es nichts. Maximus sah zu wie seine Skelette durch zufällige Bewegungen zerstört wurden...
Als nächstes schickte er einen Steingolem los, doch dieser richtete ebenfalls keinen Schaden an. Seltsamerweise gaben die Figuren in diesem Fall sofort nach, sobald der Golem sie traf. Doch Schaden nahmen sie keinen. Zumindest passierte auch dem Golem nichts, solange ihn Maximus von den stumpfen Waffen fernhielt...
Dann musste er sich den Weg wohl freischmelzen...
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| 11.10.2002 19:33 | #246 |
| Scatty |
Als Scatty das Erz gesehen hatte, und gehört hatte, was Blutfeuer darüber gemeint hatte, und wie sie es angesehen hatte, beschloss er, seine Meinung über das Erz nochmal zu ändern. Schnell ging er zur Truhe hin und nahm ein paar Brocken in die Hand. Ein seltsames Gefühl breitete sich in seiner Handfläche aus, und die Brocken waren mit einem Mal von einem leichten Elmsfeuer umgeben. Sogar Scatty, der ja Templer war, und in magischen Dingen eher wenig bewandert war, merkte, dass dieses Erz von der magischen Sorte war, von der Sorte, von der er schon so viel gehört hatte. Es war eindeutig viel stärker als das in der Kolonie, jedoch konnte man es wohl nur in der Aussenwelt richtig an den Mann bringen, da die Bewohner der Kolonie nicht vermochten, dass Erz richtig zu schmieden. Nach kurzem Grübeln fing Scatty an zu grinsen. Wie gut, dass zur Zeit kein Krieg zwischen den Lagern herrschte, denn einige Leute im alten Lager würden für dieses magische Erz wohl Gomez die Kehle durchschneiden...
Auch Blutfeuers Rüstzeugsammlung, die sie am Boden ausgebreitet hatte, konnte die Blicke des Barbiers anziehen, doch nie wirklich fesseln. Er war nun wirklich genug gepanzert, noch ein Rüstungsteil mehr, und er wäre nicht mehr so agil und gelenkig wie vorher. Nun wollte er jedoch seinem Freund Shadow noch etwas mitbringen, und begann zu überlegen. An Geschmeide und Schmuck lag dem Riesen nicht viel, ebensowenig an grossartigen Rüstungen. Höchstens... ja, Scatty würde Shadow einfach einen grossen Batzen des Erzes mitbringen, sicher, etwas einfallslos, aber was sollte man machen, die mentalen Fähigkeiten des Templers waren irgendwie heute eingeschränkt. Während er noch so durch den Saal streifte, stolperte er förmlich über ein kleines Kästchen, das unter einem Schuttberg hervorlugte. Behende entfernte er das Behältnis, und öffnete es. Und der Anblick und vor allem der Duft der sich ihm bot, liess ihn vor Freude erschauern.
Hier hatte doch tatsächlich jemand Kräuter getrocknet, und gut erhalten waren sie noch dazu. Das Aroma, die Konsistenz...alles war neu, unbekannt, und er konnte sich gut vorstellen, womit er wieder eine beträchtliche Zeit beschäftigt sein würde, wenn er wieder zuhause war. Neben den getrockneten Kräutern jedoch fand er eine Schriftrolle, bei der schon allein ihr Aussehen von grossem Wert kündete. Eine stark verblichene Schrift war über das Siegel gekritzelt, das eindeutig königlich war, doch die einzigen Buchstaben die er erkennen konnte waren "Ar...u.", das zweite Wort war komplett unleserlich. Und auch von dieser Rolle schien etwas... magisches auszugehen. Sicherlich würden die Schwarzmagier auch Interesse an diesem Schriftstück zeigen, weswegen es in Scatty´s Beutel wanderte. Daraufhin ging der Templer noch ein letztes Mal die Reihe entlang, in der er die Rüstungsteile gefunden hatte, und er hatte doch tatsächlich etwas übersehen: nun, warum auch immer, konnte er insgesamt 10 sauber aufgereihte, hauchdünne und nur ungefähr 2 Finger breite Messer ohne erkennbaren Griff, sauber aufgereiht in einer Palette, erkennen. Die Ahnung, die in dem Barbier aufkeimte, bestätigte sich, da die Messer, die nur ein Loch am unteren Ende zum Greifen besassen, perfekt in die Haken an seinen Armschienen passten, sie schlossen nahtlos ab und nichts störte. Auch hatte sich am Gewicht nichts geändert, als er wiederum probeschlug und -kickte. Was der zweite Blick oft noch offenbarte...
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| 12.10.2002 01:08 | #247 |
| Yenai |
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass seine Knochen noch allesamt heil waren, ging Yenai neugierig zu der Stelle, an der der kleine Irre verschwunden war. In dem Moment, in dem er die Wand berührte, an der etwas Blut klebte, leuchtete unter ihm die Steinplatte auf und sein Körper löste sich in seine Bestandteile auf, um sich gleichzeitig an einem anderen Ort wieder zusammenzufügen. Dort wartete schon der Bärtige und ließ abermals sein Kichern hören. Schrill und hysterisch klang es, fast ängstlich.
Mit einem weiteren „Meine Schätze kriegt ihr nicht!“ verwandelte der Kleine Yenai in einen Eisbrocken. Dem Schatten wurde es kalt, also nieste er kräftig, was ihm das Leben rettete. Wardrag und Champ hatten ihn gehört und waren dem Gang gefolgt aus dessen Richtung die Nieslaute kamen. Abermals stand es drei zu eins. Vermutlich machte das Männchen einen Vorschlag: "Wie wäre es mit einem Duell?“ Das verblüffte Schweigen der Gruppe als Zustimmung interpretierend, sprach er weiter: „ Wer verliert, verschwindet von hier. Also, wer stellt sich mir?“
Die drei Gletschertouristen wechselten erstaunte Blicke. Wieso sollten sie sich auf ein Duell einlassen? Drei gegen einen war doch viel besser... Andererseits war es unfair, in einer solchen Überzahl zu kämpfen. Yenai selbst wollte sich nicht duellieren, aber vielleicht hatte ja Champ dieses Bedürfnis? Fragend blickte er zu ihm.
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| 12.10.2002 01:52 | #248 |
| blutfeuer |
blutfeuer konnte beim besten willen nichts mehr tragen. warum konnte dieser nichtsnutzige stressi denn noch keinen zauber wirken, der half die sachen zu tragen? und vor allem, wie sollten sie zurück kommen? zurück in den saal, aus dem die ganzen gänge abgezweigt waren? hinter ihnen hatten sich doch alle wände verschoben?
gerade als sie gehen wollten, entdeckte blutfeuer etwas, was ihr herz höher schlagen ließ. scatty hatte sie auf etwas aufmerksam gemacht, dass er in einer ecke des raume entdeckt hatte. dort stand auf einem ständer eine rüstung - eine traumrüstung. das rehbraune leder schmiegte sich an eine holzpuppe, die mit allen zeichen einer hochgestellten persönlichkeit verziert war. auf dem kopf hatte sie eine krone und sie war über und über mit schmuck und sinnlosen klunkern behangen. aber darunter!
blutfeuer schmiss den tand in die gegend und entblößte diese wundervolle lederrüstung. es war eine wirklich königliche rüstung, wenn man sie von allem zierrat befreite. eine rüstung für eine waldkönigin - eine rüstung für blutfeuer.
"dreht euch um, sofort, ich muss die anziehn!"
die beiden männer wandten sich grinsend ab und warfen sich verstohlene blicke zu. weiber und neue anziehsachen. das konnte nicht gut gehn.
die rüstung passte perfekt. es war einfach nicht zu fassen. als hätte das gute stück die hunderte von jahre nur auf sie gewartet.
"ok, ihr spanner, ihr dürft jetzt meine alte rüstung mitnehmen. jetzt hab ich wenigstens zwei."
sie lächelte stressi aufmunternd an, immerhin sollte der nicht denken, dass sie seine arbeit gering schätzte.
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| 12.10.2002 02:09 | #249 |
| stressi |
Stressi versuchte sein Bestes, auch diese Rüstung noch irgendwie zu verstauen. Es mussten einfach ein paar Erzbrocken daran glauben. Auch er hatte neben dem wundervollen Schwert noch einige andere schöne Sachen gefunden. Unter anderem eine wunderbare nachtblaue Robe die über und über mit geheimnisvollen schwarzen Ornamenten bestickt war. wenn man die Robe anfasste, spürte man, dass das nicht einfach Stoff war, die feinen Metallfäden der Stickerei woben irgendetwas geheimnisvolles auf die Oberfläche.
Stressi musste gleich an diese Magierin im Kastell denken. Er würde ihr diese Robe bringen. Vielleicht würde sich das ja irgendwann einmal auszahlen. Wehmütig musste er an das wunderschöne Wesen aus dem Brunnen denken. Die drei schulterten ihr Gepäck und machten sich auf den Rückweg. Solche wunderbaren Sachen hatten die anderen sicher nicht. Die Frage war nur, welcher Weg führte zu den anderen zurück? Hinter ihnen war alles eingestürzt! Wohin würde das Schicksal sie jetzt geleiten? würden sie jetzt mit diesen märchenhaften Reichtümern verhungern und verdursten in diesen kalten Hallen?
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| 12.10.2002 12:29 | #250 |
| GlutaeusMaximus |
...und nachdem er den Golem aufgegeben hatte schleuderte er mehrere Schattenbrände gegen den gleichen Metallkämpfer, der schon gegen die Skelette und den Steingolem bestanden hatte. Doch auch da zeigte sich keine Beschädigung auf der metallischen Haut. Mancherorts waren nur schwarze Flecken, aber das konnte auch verbrannter Staub oder Schmutz sein, der hier ja massig existierte...
Der Schwarzmagier steckte den Zauberstab weg und zog sein Schwert. Jetzt würde er die Stabilität mal selber testen müssen. Wütend lief er nach unten und griff an. Da er am Rande zum Podest war bekam er es nur mit diesem einzelnen Krieger zu tun, und dieser konnte den geschickten Maximus nicht treffen. Der Schleichlehrmeister hatte zuviel Übung im Ausweichen...
Doch auch das Schwert von Maximus richtete keinen Schaden an. Der Hohepriester schlug erfolglos aus allen Winkeln auf den Metallkörper ein. Dann umrundete er seinen Gegner und schob das Schwert in eine Lücke der Rüstung. Mit voller Kraft schaffte er es eine Rückenplatte zu lockern und schob die Klinge immer tiefer in den Rücken der Kreatur. Der Krieger fuhr weiter seine Strecke auf und ab und schlug weiterhin mit der Axt in die Luft...
Plötzlich löste sich die untere Hälfte der Platte und Maximus bekam Einblick in die „Organe“ seines Gegners. Zahlreiche Zahnrädchen, Stangen und Federn verbargen sich im Inneren... Er rammte seine Waffe tief hinein und stocherte wahllos darin herum. Endlich klappte der Waffenarm kraftlos nach unten und der Schädel fiel auf die Brust. Nach ein paar Fuß hörte auch die Vorwärtsbewegung auf der Schiene auf... Der Kämpfer war tot. Maximus triumphierte.
Doch der Triumph währte nicht lange. Mehrere andere Krieger änderten plötzlich ihre Routen. Einer schob den Defekten ins Aus, ein Weiterer nahm seinen Platz ein und aus einer Lücke in der Wand erschien Ersatz... Der Hohepriester eilte zurück aufs Podest und überdachte seine Lage.
Dann fiel im die simpelste Lösung überhaupt ein. Er würde einfach das Rad zurückdrehen, dann ist hier Ruhe. Der Schwarzmagier nahm das Rad in die Hand und versuchte es zurückzudrehen. Doch er erzielte keinen Erfolg und ließ wieder los. Da bemerkte er, das das Rad sich von selber bewegte, wenn auch sehr sehr langsam... Es schien als ob er den Raum hier aufgezogen hatte und er langsam wieder „ablief“. Doch bei der Geschwindigkeit des Rads würde es nach Tage dauern, bis den Metallkämpfern die Energie ausging.
Er konnte sich auch von einem Feuerdämon nach oben tragen lassen, das war die letzte Lösung. Doch ob er das Seil erreichen konnte... Der Feuerdämon würde niemals nah genug an das Loch in der Decke heranschweben können und durch die Bewegungen der Krieger schwankte das Seil gewaltig... Bei dieser Aktion hätte er nur einen Versuch, und dieser würde ihn nicht nur seine ganze Ausrüstung oder sondern eventuell gleich sein Leben kosten...
Maximus verschob die Überlegungen über die Flucht auf später und wandte sich wieder einmal dem Tor zu. Langsam glitten seine Finger über das Metall. Der Schwarzmagier suchte nach Anhaltspunkten. Er drückte auf alle Symbole und Verzierungen, ohne das eines davon nachgab...
Es musste doch einen Weg geben dieses Tor zu öffnen!!
Maximus schob sein Schwert in den Schlitz zwischen den beiden Türen. Und fuhr damit auf und ab, soweit seine Arme reichten. Doch er fand nichts. Kein Widerstand, keine Keil, kein Schloss...
Er steckte sein Schwert zurück, setzte sich hin und aß den zweiten Teil seines Proviants während er vor sich hingrübelte. Knapp vor dem letzten Bissen hatte Maximus mal wieder eine Idee...
Der Hohepriester schluckte runter und lief die Treppen hinab. Dann rannte er flott zum nächsten Loch in der Wand, aus dem der Ersatzkrieger gekommen war, und achtete unterwegs auf die zahlreichen Gegner. Dann kroch er durch die enge Öffnung und erspähte sehr viele weitere Ersatzkämpfer, die in Reih und Glied dastanden und warteten. Doch keiner von ihnen rührte sich. Da die Kreaturen keine Beine besaßen, sondern auf einer armdicken Stange standen konnte sich Maximus unter ihnen vorbeizwängen. Zum Glück war der Hohepriester so schlank...
Das einzige was er bei sich trug war sein leerer Rucksack, sein Schwert und der für ihn unersetzliche Zauberstab. Nach vielem Schlängeln und Quetschen passierte er den letzten Krieger und stand in einem dunklen Raum. Mit Hilfe eines Lichtzaubers betrachtet der Hohepriester unzählige seltsame Apparate und Werkzeuge, die scheinbar zur Fertigung der metallischen Krieger da waren. Am Ende des Raums war eine schlichte unverschlossene Holztüre.
Maximus trat in einen Gang hinaus, in dem er nur knapp aufrecht gehen konnte. Wand und Boden waren aus demselben schwarzen Gestein. Bald hatte er die nächste Tür erreicht und eine weitere Werkstatt lag vor ihm. Der Schwarzmagier wusste, dass er nach oben musste um hinter das imposante Tor zu kommen, doch hier war nirgends ein Weg nach oben. Nur ein ebener Gang und zahlreiche Nebenräume, keine Treppen.
Nach einer Weile erspähte er mehr oder weniger zufällig in einer Art hohen Stelle im Gang eine Luke. Sie lag ungefähr sechzehn Fuß über dem Boden, also unmöglich zu erreichen. Zwischen den Holzbrettern schimmerte Licht durch. Vielleicht hatte selbiges seine Aufmerksamkeit geweckt. Oben waren die Sprossen einer Leiter zu sehen, aber nur für die ersten vier Fuß. Blieben also noch sechs Fuß die zwischen dem Magier und der Leiter lagen, unmöglich ohne Hilfsmittel.
Maximus beschwor einen Steingolem und kletterte auf dessen Schulter. Der Golem war so breit, das er den ganzen Gang ausfüllte und der Hohepriester hatte ziemliche Problem auf ihn drauf zu klettern, so eng war es. Doch als er es endlich geschafft hatte stand er auf und konnte die Leiter mit der Hand locker erreichen. Er zog sich nach oben und kletterte bis zu der Luke. Den Steingolem schickte er nach Hause, da er ihn hoffentlich nicht mehr brauchen würde...
Die Luke lies sich, entgegen aller Befürchtungen, ohne Probleme aufdrücken. Die Gefangenen hier mussten ziemlich dumm oder verängstigt gewesen sein... Maximus zog sich nach oben und stand in einem hell erleuchteten Gang, der sich in allen Dingen von dem Untern unterschied. Der Boden bestand aus blendend weißen Fliesen, die Wände waren ebenfalls weiß und mit dicken roten Vorhängen behangen. Auch der Zahn der Zeit konnte nicht verbergen in was für einem prunkvollen Gang der Hohepriester stand.
Von hier ab gab es keine Türen mehr, nur offene Durchgänge auf beiden Seiten. Hier mussten die Herrscher oder Offiziere gelebt haben. Prunkvolle Speiseräume und riesige Himmelbetten zeugten von einer wohlhabenden Zivilisation. Doch auch hier machte alles den Eindruck eines übereilten Aufbruchs... Maximus durchsuchte alle Räume und fand aber nur für ihn wertlose Schmuckstücke, bis er die Waffenkammer fand...
Am Fußende des Raums waren imposante Waffen alle Art aufgereiht. Gewaltige Äxte, wie sie nur ein Hüne schwingen konnte. Glitzernde Schwerter aus einem seltsamen Metall, das bei der Berührung prickelte. Compound Bögen, die mit einem edlen Metall legiert waren und Kampfstäbe...
Der Hohepriester hatte schon lange von solchen gewaltigen und vollendeten Waffen geträumt. Für ihn war nicht das Schwert sondern der Kampfstab der richtige Begleiter für einen wahren Magier. Dank der großen Reichweite konnte man damit einen Einhandkämpfer spielend fertig machen.
Lange lief er in der Reihe auf und ab bis er seinen Favoriten gefunden hatte. Der Stab war fast mannshoch und, obwohl er im Inneren aus Holz bestand, über und über mit Metall bedeckt. Trotz alledem eine sehr leichte Waffe. Maximus ließ seine Finger über den Stab gleiten und sie fanden sich wie selbst in zwei Vertiefungen ein, die für die Hände gedacht waren. Die Vertiefungen waren etwas zu klein für seine großen Hände, doch das Metall würde sich schon anpassen lassen... Er untersuchte den Stab weiter und entdeckte an beiden Enden winzige Befestigungen die sich lösen ließen und so konnte man die stumpfen Enden des Stabs abziehen und auf beiden Seiten kamen zwei Klingen zum Vorschein, die einem edlen Dolch alle Ehre gemacht hätten. Maximus schob die Enden wieder drauf und sah sich weiter im Raum um.
An beiden Seitenwänden waren Rüstungsständer aufgebaut. Doch der Schwarzmagier fand nichts Passendes. Es waren prunkvolle Rüstungen, die den ganzen Körper schützen. Auch Kombinationen aus einer leichten Körperrüstung und Arm- und Beinschienen waren zahlreich da. Doch das alles war für Maximus zu viel, er brauchte etwas leichtes, das er locker unter der Robe tragen konnte... Das hier waren die Rüstungen kräftiger Krieger gewesen, wandelnde Festungen. Ein agiler Magier bedarf da etwas flexiblerem...
Maximus erspähte zwei Truhen links und rechts von der Einganstür und auch sie waren nicht verschlossen. In der einen waren zahlreiche Dolche und der Schwarzmagier suchte sich einen handlichen samt Scheide aus, die er bequem am linken Unterarm befestigen konnte. Er lies den Ärmel zurückfallen und bewegte den Arm etwas. Der Hohepriester spürte fast keinen Unterschied. Er zog den Dolch wieder und betrachtet ihn genauer. Das Ende des Griffs lies sich öffnen und zwei feine Kanäle kamen zum Vorschein, deren Inhalt scheinbar von Federn nach vorne Richtung Klinge gedrückt wurde. Er füllte etwas Wasser aus seiner Flasche hinein und schloss den Griff wieder. Maximus stieß mit dem Dolch gegen die Kiste und etwas Flüssigkeit sickerte aus der Spitze. Es war scheinbar ein Giftdolch, doch der Schwarzmagier fand nichts um ihn zu füllen.
Er verstaute den Dolch wieder und öffnete die nächste Truhe. Sie war um einiges größer und enthielt zahlreiche Kettenhemden. Maximus entdeckte sogar drei „Kettenhosen“. Er langte nach dem ersten Kettenhemd und war fasziniert von dem Gewicht. Die früheren Bewohner wussten mit einem sehr edlem Metall umzugehen. Das Hemd war sehr feinmaschig und flexibel, genau das was Maximus wollte. Er zog seine Robe aus und probierte das Hemd an, doch es hing wie ein nasser Sack an seinem Körper.
Enttäuscht zog er es wieder über den Kopf und hing es an einen freien Rüstungsständer. Dann nahm er die dickste Axt, die er finden konnte und holte unbeholfen aus. Es war das erste Mal, das er eine so große Waffe in der Hand hatte, doch für einen Schlag auf ein unbewegtes Ziel würde es schon genügen. Maximus lies die gewaltige Waffe auf das Kettenhemd niederkrachen und der Rüstungsständer krachte zusammen. Er schlug ein zweites Mal auf die am Boden liegen den Reste und legte dann erschöpft die Waffe weg. Neugierig untersuchte er das Hemd und entdeckte keinen einzigen Makel auf der Oberfläche.
Zurück an der Kiste nahm er sich das Nächste, das aus demselben Material gefertigt war und probierte es an. Es war schon besser, doch erst beim vierten Hemd war er mit dem Sitz wirklich zufrieden. Bei den Hosen hatte er mehr Glück, schon die zweite passte wie angegossen und so war Maximus nun von den Handgelenken über den Kragen bis zu den Knien geschützt. Er zog die Robe drüber und nahm seinen Stab in die Hand. Nur am Hals schaute etwas Metall hervor, aber da würde sich die Robe schon erweitern lassen.
Er befestigte den Gürtel und verließ den Raum ohne den anderen Gegenständen noch einen Blick zu widmen. Der Hohepriester war voll und ganz zufrieden. Er merkte das zusätzliche Gewicht nur bei den ersten Schritten, danach hatte er sich daran gewöhnt. Sein Rucksack baumelte noch immer leer am Rücken, doch das kümmerte ihn nicht...
Einen Torgang weiter war die normale Kleidung untergebracht. Zahlreiche Jacken, Hosen und Stiefel füllten den Raum. Auch ein paar nette Hüte waren zu finden, die zeigten, dass hier wohl auch mal Frauen gelebt hatten... oder sehr seltsame Männer... Maximus tauschte seinen alten Stiefel gegen ein neues Paar stabile Lederstiefel aus und zog die wärmespendenden Überschuhe wieder drüber. Nun war es an der Zeit zurückzukehren, beziehungsweise einen Rückweg zu finden...
Maximus folgte seinem Orientierungssinn und ging durch den langen Gang. Bald erreichte er das, was wohl die Rückseite des Tores sein musste. Ein weiteres Rad war links daneben an der Wand befestigt. Der Schwarzmagier drehte und mit einem schabenden Geräusch glitt dir Tür auf. Wie eine Welle schwappte der Lärm nach innen. Maximus hatte die sinnlose Schlacht da draußen schon vergessen...
Er betrat das Podest und überdachte alle möglichen Wege. Erfreut erblickte er ganz in der Nähe des Seils einen Fleck der für ungefähr vier Atemzüge nicht von Kämpfern erreicht wurde. Ab da an würde es ein leichtes Spiel sein, sich durch die Reihen der Gegner zu winden. Das kleine Stück zum Seil würde er schaffen...
Er packte die Werkzeuge, die ihm wichtig erschienen in den Rucksack, den Rest würde er hier lassen müssen. Aber das billige Werkzeug war ein guter Tausch gegen die neue Ausrüstung. Maximus beschwor einen Feuerdämon. Das imposante geflügelte Wesen aus Beliars reich manifestierte sich knapp vor dem Magier in der Luft. Maximus prägte sich ein letztes Mal die genaue Route von dem Absatzpunkt zum Seil hin ein und lies sich anheben. So schwebten die beiden bis zur freien Stelle und im richtigen Moment befahl Maximus dem Feuerdämon ihn fallen zu lassen. Im Fallen noch schickte er seinen Diener zurück in Beliars Reich, da er nun alle Konzentration brauchen würde.
Er federte die Landung ab und sah sich sofort um. Von hier unten fehlte ihm die Übersicht, doch er hatte sich nicht umsonst die ganze Bewegungsfolge mehrmals eingeprägt. Elegant rollte er sich unter dem ersten Gegner durch, rannte am Zweiten vorbei und verharrte für zwei Atemzüge, bevor er das Schauspiel fortsetze und wieder ein Stück zurück lief. Von da ab konnte er einem der Krieger für ein gutes Stück folgen. Dann musste er nur noch eine schnelle Rolle zur Seite machen und auf den Rücken einer Kreatur klettern. Von da aus konnte er das Seil erreichen und zog sich erfreut nach oben.
Ab hier war es ein reiner Kraftakt und Maximus dachte sich, das er doch lieber das ganze Werkzeug hätte liegen lassen sollen. Aber auch diese Hürde war nach einiger Zeit überwunden und Maximus saß oben in dem engen Belüftungsschacht. Er gönnte sich eine kurze Pause und trank die letzten Tropfen aus der Trinkflasche.
Dann erhob er sich wieder und drückte sein Gepäck einem schnell beschworenen Skelett in Hand. So lief es sich viel angenehmer. Dank der Markierungen war der Rückweg zum Basislager leicht zu finden und nach einer längeren Wanderung trat Maximus wieder in die Halle, in der alles begonnen hatte...
Er sah sich um und entdeckte außer den zurückgelassenen Gepäckstücken nichts. Die anderen waren scheinbar noch unterwegs... oder tot... Maximus überlegte ob er sich gleich zurück ins Kastell teleportieren sollte, entschied sich dann aber vorerst für ein gutes Abendessen und etwas Schlaf. Er briet ein paar Fleischtücke mit einem der Kocher und verspeiste sie mit einer dicken Scheibe Brot.
Dann nahm er sich eine Decke und setzte sich mit dem Rücken zur Wand in eine Nische, von der aus er fast die ganze Halle überblicken konnte. Sein Kampfstab legte er über seine Beine und hielt ihn locker mit einer Hand fest. Bald kippte sein Schädel zur Seite und Maximus schlief ein...
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| 12.10.2002 14:20 | #251 |
| blutfeuer |
das konnte einfach nicht wahr sein. da hatte sie nun schon zwei männer an der seite und musste sich trotzdem abschleppen wie ein packesel. nur weil scatty und stressi es beide darauf anlegten, auch noch eigene sachen mitnehmen zu wollen. anstatt sofort alles stehen und liegen zu lassen und ihr behilflich zu sein. das waren wirklich tolle verehrer.
im gang war in die alte richtung kein vorwärtskommen mehr. die halle war eingestürzt und hatte alles was darin war - einschließlich dem rückweg - unter sich begraben. also blieb ihnen nichts weiter übrig als vorwärts zu gehen. nur wenige minuten mussten sie einen öden gang entlang, an dessen seiten sich auch nur offensichtlich wohngemächer befanden, bis sie vor einer halle standen, auf deren boden sich mehrere seltsame leicht erhaben stehende bodenkacheln befanden.
irgendwie sahen die kacheln beweglich aus und waren es wohl auch, denn als scatty eine der kacheln mit seinem schwert berührte, flackerte diese kurz auf um danach wieder ruhig da zu liegen.
"was war das denn? stell dich doch mal drauf. ich will mal sehn was passiert!" forderte sie stressi auf.
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| 12.10.2002 14:31 | #252 |
| stressi |
Diese Amazone war ein absoluter Albtraum. Erst ließ sie einen schleppen bis zum Zusammenbrechen und jetzt erwartete sie allen Ernstes, dass er sich für irgend welche lebensgefährlichen Experimente zur Verfügung stellte. Das würde er ganz sicher nicht tun. Aber interessant waren diese kacheln schon. Er nahm sich einen der Erzbrocken aus seinem Rucksack und ließ ihn auf eine der Kacheln fallen. Es blitzte kurz auf, die Kachel senkte sich einen Moment und als sie wieder ihre alte Position erreicht hatte, war der Erzbrocken weg.
Stressi musste etwas größeres und schwereres versuchen. Er packte eine riesige reich verzierte Streitaxt, deren Gewicht er schon lange überdrüssig war und ließ auch diese auf die Kachel plumpsen.
Ein kurzes Aufblitzen - und schon war sie weg!
Was war das nur? Stressi überlegte.
Die Idee von Scatty, dass dies möglicherweise auch nur Teleporter waren hatte etwas faszinierendes, aber wer sollte das ausprobieren? Was wäre, wenn es nicht stimmte?
Und selbst wenn es stimmte. Hier waren mindestens 20 verschiedene Kacheln. Wo würden sie landen? Ob die Zeichen auf den Kacheln einen Hinweis lieferten? Blutfeuer maulte, dass sie doch bitte endlich was unternehmen sollten. Sie hatte schon vor einiger Zeit festgestellt, dass sie keine Wegzehrung mitgenommen hatten. Es war Zeit etwas zu essen und essen gab es nur noch am Sammelpunkt. Die drei begannen die Symbole auf den Kacheln aufmerksam zu betrachten.
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| 12.10.2002 17:03 | #253 |
| Scatty |
Lange suchten die drei Freunde nach irgendwelchen Anhaltspunkten, die ihnen zeigen mochten, wohin denn die Teleporter führten. Das einzige Symbol, dass alle auf Anhieb wiedererkannten, war eine grosse Rote Sonne. Diese Platte würde sie wahrscheinlich wieder in den Raum mit der Linsenvorrichtung führen...oder besser, was davon noch übrig war. Aber Scatty erkannte auch noch ein anderes Symbol wieder. Die letzte Platte, ganz hinten in der Ecke, stellte einen hohen Torbogen dar, unter dem viele weitere Gänge abzweigten. Ausserdem trug sie ein Bildnis eines Tieres, dass der Templer auch in der Eingangshalle zu sehen geglaubt hatte. Dort, wo auch der Sammelpunkt war. Freudestrahlend tat Scatty seine Entdeckung Blutfeuer und Stressi kund. Die quirlige Amazone maulte soetwas wie "Na endlich, ich sterbe schon fast vor Hunger" und Stressi konnte nichts maulen, da ihm die Amazone nochmal einen Teil ihres Gepäcks aufgeladen hatte und der einzige Laut der seinem Mund entweichen konnte, ein Ächzen war.
Der Barbier durfte, aufgrund seiner tollen Entdeckung, auch gleich als erster die Platte ausprobieren. Nun war ihm doch wieder etwas mulmig, und ein Kloss schien in seinen Hals aufzusteigen, als er die Steinplatte betrat. Sie fing an unheimlich zu glühen, und plötzlich war es ihm, als löse er sich auf, und würde von irgendetwas auseinandergerissen. Als er wieder etwas erkennen konnte, hörte er nur noch einen leisen, zischenden Laut, und er fand sich in der Eingangshalle, am Sammelpunkt wieder. Ein Grinsen befiel sein Gesicht, und schnell wanderte ein Traumruf in seinen Mundwinkel. Tja, sie hattens also wieder mal geschafft. Etwas später folgten auch Stressi und Blutfeuer, wobei letztere sich sofort etwas zu essen suchte, und ersterer ersteinmal sein Gepäck ablud. Aber alle waren sie froh, endlich wieder hier zu sein.
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| 13.10.2002 00:20 | #254 |
| Champ |
auf das angebot eines duells musste champ einfach eingehen. bevor noch einer seiner begleiter etwas sagen konnten, erwiederte der baal dem kleinen männchen: "Klar, Zweikampf klingt gut. Hier, nimm es mal mit unserem besten Kämpfer Yenai auf."
er schob den verblüfft kuckenden yenai einen schritt nach vorne und sah zu, wie sich jetzt beide umkreisten. wardrag stand direkt neben ihm und verstand nicht ganz, warum champ nicht selber kämpfen wollte. aber irgendwie musste es schon seinen grund haben.
yenai hielt seine hand auf dem knauf seines schwertes, bereit es bei der kleinsten bewegung des gegners zu ziehen und auch ernsthaft zu benutzen. während sich beide so umkreisten und genau auf die bewegungen des anderen achteten, zog champ heimlich eine rune hervor und versetzte das kleine männchen in schlaf, als der ihm den rücken zuwendete.
"Habt ihr beide etwa gedacht, ich kämpfe fair ? ": lachte er seinen beiden begleitern ins gesicht, als sie ihn verdutzt ankuckten.
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| 13.10.2002 00:29 | #255 |
| Scatty |
Doch als Blutfeuer zurückkehrte, war auf ihrem Gesicht nichts gutes zu lesen. Sie berichtete, dass sie nichts mehr zu essen gefunden hatte, nur noch ein paar mickrige Reste, die wohl kaum für die ganze Gruppe länger als einen halben Tag reichen würden. Scatty musste stutzen, er konnte sich nicht vorstellen, dass die Expedition so lange gedauert haben mochte, dass kein Vorrat mehr da war, sonst war Blutfeuer doch auch nicht so unvoraussehend. Aber anscheinend war es bittere Wahrheit: Ihr Essen wurde knapp. An flüssiger Nahrung bestand wahrlich kein Mangel, schliesslich waren sie hier in einem Gletscher. Aber aufgrund der Tatsache der mangelnden festen Nahrung fing Scatty schonmal vorsorglich mit dem Magenknurren an. Wenn Wardrag, Yenai und Champ hier wieder eintreffen würden, sollten sie sich so schnell wie möglich wieder auf den Weg nach draussen machen, und irgendetwas zu essen suchen.
Eine andere Möglichkeit für das Verschwinden des Essens wären natürlich Diebe gewesen, aber wer sollte schon hier herunterkommen? Vielleicht lebten hier unten zwar noch Wesen, aber wahrscheinlicher war es, dass es Diebe in den eigenen Reihen gab......nein, das wäre auch wieder unlogisch, schliesslich würden Einzelgänger auf diesem mörderischen Schnee- und Eisgiganten keine Chance haben, diese Tatsache hatte man schon bei den Kämpfen bestätigt sehen können. Also musste das Essen wirklich auf natürliche Art und Weise in den Mägen der Abenteurer verschwunden sein. Der Templer steckte sich auf diese Feststellung hin einen grünen Novizen an, und überlegte dabei, wie das Kraut wohl schmeckte. Notfalls müsste er wohl seinen Vorrat an Stengeln nicht rauchen, sondern essen...
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| 13.10.2002 01:44 | #256 |
| Yenai |
Endlich schlief dieser kleine Tunichtgut mal. Wurde auch Zeit. Mit dem Baal würde er nachher noch ein ernstes Gespräch über Rücksichtsnahme gegenüber Freunden halten müssen, doch zuerst hieß es nun: Plündern! Irgendwo mussten der Kleine seine Schätze schließlich gelagert haben, also erforschte die Gruppe die Gänge, die von diesem Raum wegführten. Ausnahmsweise hatte Yenai diesmal Glück, er hatte das Glitzern in einem Nebenraum zuerst bemerkt. Er schlich sich hin, in der Hoffnung, die anderen würden nichts bemerken, dann konnte er den Großteil der Schätze abschleppen.
Leider hatte der Schatten keine Fackel dabei, so dass er letzten Endes doch Champ rufen musste, in dessen Schlepptau sich auch Wardrag befand. Als das Licht den kleinen Raum erleuchtete, schauten sie erst etwas betreten, die schmucklosen Holztruhen sahen nicht sehr wertvoll aus. Nur die Tatsache, dass aus einer Erz quoll gab einen Hinweis auf den währen Wert. Sofort stürzten sich Yenai und Wardrag auf das Erz und steckten ein, soviel sie konnten. Die anderen Truhen waren verschlossen, doch sie waren kein ernsthaftes Problem für den (nach eigenen Angaben) Meisterdieb Wardrag.
Die anderen Truhen schienen ergiebiger, jedenfalls hörte er Laute des Entzückens vonseiten des Baal und des Schürfers. Doch für so etwas hatte Yenai schon kein Auge mehr. Er hatte etwas neues entdeckt: Eine leuchten blauer Lichtstrahl, der senkrecht auf eine Tafel mit alten Schriftzeichen fiel. In ihm schwebte ein prachtvolles Schwert, dem Aussehen nach kostbarer als vieles, das er bisher gesehen hatte. Er streckte die Hand danach aus, zuckte aber sofort zurück: Die Waffe war glühend heiß! Dennoch war sein Wunsch so stark, dass er es immer wiederversuchte, bis Wardrag ihn entdeckte und wegriss. „Du spinnst ja, was soll die Selbstopferung? Wir haben dich doch nicht bis hierher mitgeschleppt, damit du dich hier umbringst!“
Der Schatten betrachtete seine Hand: Tatsächlich, sie war übersät mit Brandblasen und roch widerlich nach verbrannter Haut. Nun setzte auch der Schmerz ein, und Champ hantierte einmal mehr mit der Heilungsrune. Anschließend war er so freundlich, Yenais Schwert mittels einer Windfaust aus dem Einflussbereich des blauen Strahls zu schleudern, wo es dann schnell abkühlte.
Plötzlich hörten sie ein dumpfes Krachen, dann ein Grollen und Knirschen. Keine zwei Sekunden später gab es schon Risse in den Wänden, von der Decke fielen Steinplatten und zerschellten auf dem Boden. Jeder raffte noch zusammen, was er nur kriegen konnte (bei Yenai war das außer seinem Schwert nicht sehr viel) und rannten dann zu dem Raum mit dem Teleporter. Wardrag behauptete, noch mehr davon gesehen zu haben, vielleicht brachte sie ja einer davon zurück?
In dem Raum angekommen, empfing sie bereits der kleine Irre. In ihrem Schatzfieber hatte keiner daran gedacht, ihn zu fesseln. Er kicherte, hoch und schrill. „Wir werden alle sterben. Ich werde sterben, du wirst sterben, wir werden sterben, alle werden sterben. Muahahaha©! Ich habe Sprengfeuer gelegt, überall. Nun schmilzt das Eis und drückt die Wände ein, wir werden zerquetscht werden. Das ist meine Rache an euch Räubern. Ihr werdet mich nicht noch einmal bestehlen!“
Hektisch suchte Yenai nach einem Ausweg. Irgendwo musste sich hier noch ein Teleporter befinden, sonst waren sie alle verloren. Ein erfreuter Aufschrei aus Champs Richtung zeigte, dass dieser ihn gefunden hatte. Der Schatten sah ihn gerade noch verschwinden, dann huschte Wardrag ebenfalls auf die Steinplatte und wurde von Licht eingehüllt. Als schlie0lich auch Yenai die Platte betrat, konnte er noch sehen, wie der Irre wütend gestikulierte, bis ein Eisbrocken sein Bein plättete. Dann verschwamm alles und er sah die vor sich das Basislager auftauchen.
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| 13.10.2002 03:40 | #257 |
| Nienor |
Nienor war nahe an einer Panik. Es war ihr, als liefe sie schon seit einer Ewigkeit durch diese vermaledeite Halle. Wenn sie gewußt hätte, daß der Fund von ein paar Schwertern und einer Rüstung so gefährliche Folgen nach sich ziehen würde, hätte sie sich das ganze zweimal überlegt. Doch nun war es zu spät. Nachdem sie immer unruhiger in alle möglichen Richtungen gelaufen war, mußte sie sich eingestehen, daß sie sich verlaufen hatte.
Eine Entscheidung mußte her. Sie beschloß, an den leeren Waffenbänken entlang zu gehen, immer in eine Richtung, egal wie lange es dauern würde. Und so geschah es dann auch, die Söldnerin lief immer in die gleiche Richtung. Es war unheimlich. Es fanden sich weder Pfeiler oder Säulen, noch kam irgendwann eine Wand in Sicht. Was waren das hier nur für Hallen. Vielleicht lief sie ja unmerklich im Kreis. In einem riesigen Kreis mit so großem Durchmesser, daß man die Krümmung nicht bemerkte.
Es wurden ja immer nur die nächsten paar Schritte erhellt. Ob sie nicht doch abbiegen und lieber eine andere Richtung einschlagen sollte? Wieder blieb Nienor stehen. Mißmutig schaute sie auf den Boden... und bemerkte eine Art Muster. Die Steine des Bodens waren Pfeilartig angeorndet und zeigten alle in eine Richtung. Natürlich eine völlig andere, als ihre bisherige Laufrichtung. Seufzend nahm Nienor ihren Lauf wieder auf, diesmal in die Richtung der Bodenkacheln.
Bald bemerkte sie, daß die Pfeile leicht nach links abschweiften. Nienor folgte der weiten Kurve, die immer enger wurde. Plötzlich rutschte sie weg. Der Fußboden fehlte. Oder er war zumindest sehr abschüssig. Nienor war in eine Art Loch gefallen, jedoch hatte sie die Wand eines riesigen Trichters aufgefangen, an der sie jetzt einem unbekannten Ziel entgegenrutschte. Die Fahrt war nicht zu stoppen. Im Gegenteil, Nienor spürte, wie sie immer schneller wurde. Und weit und breit nichts, um sich festzuhalten.
Die Fackel lag irgendwo weit hinter ihr, so daß sie nun in vollkommener Dunkelheit in irgendeinen neuen Schlamassel hineinschlidderte. Die Rutschpartie wurde noch schneller. Das war ja nicht zum aushalten. Mit einem Entsetzendschrei glitt sie durch die Dunkelheit. Und plötzlich hallte ihre Stimme. Nienor schwebte. Doch nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann packte sie die unbarmherzige Hand der Schwerkraft und zerrte sie nach unten.
Einem tiefen Fall entgegen? Zum Glück nicht. Nienors Entsetzensschrei endete abrupt, als sie auf dem Boden aufschlug. Ein paar Gesichter drehten sich zu ihr um und schauten sie entgeistert an. Es mußte wohl seltsam ausgesehen haben, wie plötzlich jemand aus einer Öffnung in der Wand geflutscht kam und mit einem Scheppern auf dem Boden aufschlug. Doch Nienor hatte asich nichts getan, sie stand auf, schaute etwas betreten und klopfte sich den Staub von ihrer neuen Rüstung.
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| 13.10.2002 14:04 | #258 |
| stressi |
Die Gruppe ging endlich den Gang weiter, den vermutlich Kaszan Toras mit seinen Leuten gegangen war. Man konnte ihre Spuren auf dem Boden deutlich erkennen und so war es nicht schwer vorwärts zu kommen. Dort irgendwo musste der Ausgang aus den Ruinen sein, denn dort musste ja auch torus mit seinen Leuten wieder die Oberfläche erreicht haben. Blöd war natürlich, dass die Vorräte so unheimlich geschrumpft waren. Sie hatten alles ausgepackt und zusammengesucht, was sich noch finden ließ. Dann hatte Blutfeuer alle Vorräte an Nienor übergeben. Die würde am Besten achtgeben. Es machte jedenfalls diesen Eindruck. Sie würde sich auch von niemandem etwas abnehmen lassen, dafür war sie zu aufmerksam und eine zu starke Kämpferin. Lediglich Champ mit seinem Kontrollezauber konnte ihr gefährlich werden. Aber der konnte sich wenns wirklich kritisch wurde sofort von hier weg teleportieren. Das würde er sicher machen, bevor er sich auf einen kleinlichen Zank mit den Anderen um das letzte Brot einließ. Die Gruppe erreichte ein weiteres Tor. Wie die Wände wurde auch dieses wieder von kunstvoll gefertigten Reliefs umsäumt. Hier bestand allerdings der Rahmen aus zwei Händen die mit ihren aneinandergelegten Fingerspitzen den Torbogen bildeten. Das ganze bestand aus einem seltsamen Material. Es schimmerte einerseits wie Gold, schien aber andererseits ständig den Farbton zu ändern. Einmal war es klar und hell schimmernd, dann wieder dunkel und lichtabweisend. Die Gruppe hielt wieder einmal an und beriet sich.
"Als ob die gesamte Wand pulsiert. Schaut euch das mal an, diese seltsamen Tierdarstellungen. Neben dem Luzkan sind diese zwei Hände abgebildet, die etwas auseinander trennt - ein Spalt. Und schaut euch dieses seltsames Menschenwesen mit den Spinnenbeinen an!"
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| 13.10.2002 14:06 | #259 |
| blutfeuer |
blutfeuer drängte die anderen zur seite.
"sieh mal yenai, das ist das komische ding, dass ich zuerst für einen luzkan gehalten habe. der admiral hat gesagt, das wäre ein spärenlord, was immer das auch sein mag. wir haben das ungeheuer gesehn. es wollte den admiral vor irgendetwas warnen, aber er hat wohl nicht gehört. wenn uns diese komische fliegende spinne begegnet, sollten wir hören. sonst ergeht es uns noch wie kaszan toras, der ja nun wohl tot ist."
die gefährten besahen die bilder genau, die seltsame kreatur mit den fledermausartige flügeln. eigentlich hatte auch niemand lust, diesem ding zu begegnen. unwillkürlich bewegten sich von jetzt an alle leiser. sogar yenai erkannte den ernst der lage und flüsterte nur noch.
das große von den händen gebildete tor ließ nur einen schmalen spalt frei, durch den sie einzeln in einen schier unendlich langen gang gehen konnten. die wände und die decke waren auch hier über und über mit diesen fremdartigen zeichnungen geschmückt. sie waren sicher enorm alt und manche ließen sich kaum mehr erkennen, doch meistens handelte es sich um bilder von den schon zuvor gesehenen händen, den luzkan und anderen, grotesk erscheinenden monstren.
schließlich mündete der gang in einer weiteren halle.
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| 13.10.2002 14:38 | #260 |
| Champ |
"Ich spüre etwas, das ich nicht gerade als angenehm bezeichnen würde."
Ein seltsames Gefühl, überall prickelte es auf der haut als würde man in schaumwein baden.
"Hier befindet sich mächtige Magie."
durch einen weiteren torbogen, der von grotesken, dämonenartigen fresken umsäumt war, drang ein sanftes, pulsierendes Licht. Hinter dem Tor lag ein riesiger kuppelbau, der groß wie der tempel des schläfers war. rundum befanden sich nischen, in denen die seltsamsten relikte aufgebaut waren.
"Das sieht aus, als wären es Altäre, vor denen man sich zum Gebet sammeln könnte." In einer Nische an der linken Seite des Raumes befand sich eine kreisförmige Plattform, ähnlich der über die der Trupp die Ruinen betreten hatte.
"Na bitte! das ist der Teleporter zurück in die Freiheit"
aber blutfeuer schaute ihn nur finster an und meinte, dann hätten sie ja wohl noch so viel zeit, um sich hier mal in ruhe umzusehen.
in der mitte des raumes stand allerdings die statue eines menschen, knieend, den blick zur decke gerichtet und die hände vor der brust erhoben. die komplette statue war aus verschiedenfarbigen kristallen gearbeitet, von den händen kam ein seltsames licht, dass die ganze statue silbrig erscheinen ließ. der mensch trug zwei handschuhe, kunstvoll gearbeitet und mit kostbaren steinen bedeckt. hinter der statue hingen zwei gewaltige ringe einfach so in der luft. beide wurden von den schon zuvor gesehenen fratzen und reliefs geschmückt und hatten dadurch eine bedrohliche ausstrahlung. manche der gesichter sahen aus, als würden sie gleich ihren rahmen verlassen und auf die gruppe losspringen.
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| 13.10.2002 21:04 | #261 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester ging langsam hinter dem Baal her. Auch er spürte die seltsame Aura, die den Raum durchflutete. Während der Rest der Gruppe die Gegenstände bewunderte wurde blutfeuer schon wieder von ihrer Sammelwut überwältigt.
Die Erzamazone eilte auf die Schätze zu und wollte den ersten in die Hand nehmen. Maximus trat schnell einen Schritt vor und schlug ihr von hinten den Kampfstab zwischen die Beine. Die Amazone stolperte und fiel einen Fußbreit vor der Statue auf den Boden...
Sie drehte sich um und sah den Schwarzmagier erbost an. Doch dieser grinste und meinte:
„An euerer Stelle würde ich hier nichts anlangen. Alle Gegenstände, vor allem die vor euch, sind von einer mächtigen Magie umgeben. Euer Leben könnte sehr schnell zu Ende sein, wenn hier eine magische Diebstahlsicherung zuschlägt. Oder ihr etwas anlangt, dass zu mächtige Magie für euch besitzt... Dann besitzt das Etwas euch und nicht umgekehrt...“
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| 13.10.2002 22:08 | #262 |
| Scatty |
Mehr aus Langeweile streifte der Templer durch den Raum, Zeug hatte er schon genug zu tragen, doch umsehen schadete nie etwas. So kam es auch, dass er in einer Nische landete, die etwas weiter in die Mauer hineinführte als die anderen. Die Tatsache, die ihn zurückschrecken liess, waren die mit Rüstungen gepanzerten Skelette, die teilweise schon zu Staub zerfallen, von Spinnweben bedeckt in der schmalen Einbuchtung lagen. Sie mussten einmal mächtige Waffen geführt haben, doch diese waren nur noch ein verrostetes, schartiges und altes Abbild ihrer selbst. Oder kurz: sie waren verrostet und kaputt.
Lustlos kickte der Barbier einen Stein weg. Der runde grosse Kiesel hüpfte gar lustig über den Boden, um schliesslich mit einem Klicken in der Wand zu verschwinden. Als der Templer die teilweise im Dunkeln liegende Wand eingehender betrachtete, konnte er eine dämonische Fratze, fast ähnlich einer Abbildung einer Harpyie, und den dazugehörigen Körper auf einem Steinpodest hocken sehen. Die Statue schien ihm die Zunge rauszustrecken. Neugierig machte Scatty ein paar Schritte vorwärts, als auf einmal ein rotes Glühen die kalten, steinernen Augen ersetzte. Die Augen des Templers hingegen weiteten sich nur, und er rannte rückwärts, weg von dem unheimlichen Gebilde...Das heisst, er wäre gerannt, wenn ihn nicht eine unheimliche Kraft, bestenhend aus zwei Steinhänden festgehalten hätte. Ihm war, als würde er ein leises Kichern hören, und plötzlich schoss aus dem halbgeöffneten Mund des scheinbar erwachten Wesens grüner Qualm und Rauch. Scatty musste unweigerlich grinsen. Mit dieser "Falle" hatten sie wohl den falschen erwischt. Spielerisch ertrug er den harmlosen Rauch, der offenbar nur vertreiben sollte, und suchte den Boden nach etwas ab, mit dem er seine Fesseln zerschlagen konnte. Das Wesen schien gemerkt zu haben, dass Scatty gegen Rauch immun war, und spie jetzt eine widerlich stinkende Flüssigkeit aus, direkt in sein Gesicht.
Durch einen Zufall traf das Biest wohl in sein Gesicht, und sofort schoss ein brennender Schmerz durch seinen Kopf. Mit halb zugekniffenen Augen, leise stöhnend, suchte er weiter, bis seine Hand etwas zu fassen bekam. Ihm war egal, was es sei, hauptsache, er konnte diese Teil aufhalten. Mit einem kraftvollen Schlag liess er den schweren Gegenstand nach oben sausen, und es ertönte ein Knall, dann das Geräusch von bröckelndem Stein. Seine Fesseln lösten sich und das Speien hörte auf. Als er die Augen wieder einigermassen klarbekommen hatte, konnte er sehen, dass er den gesamten Kopf des Wesens zertrümmert hatte. Doch erst, als er sah, mit was er dieses "Wächter" oder was auch immer vernichtet hatte, gingen ihm die Augen weit auf: Vor ihm lag eine gigantische, zweihändig geführte Kriegskeule, gespickt mit diamantenen Stacheln und einer Kugel, hart wie Saphir. Der Griff war mit gutem Leder an den wichtigen Stellen umwickelt, und das Holz, auf dass sich die Konstruktion stützte, war hart, aber nicht brüchig. Eine ideale Waffe für einen kräftigen Krieger. Und Scatty musste lachen. Jetzt hatte er was für Shadow, seinen besten Freund. Er würde sich hoffentlich freuen.
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| 13.10.2002 22:12 | #263 |
| blutfeuer |
blutfeuer konnte es kaum fassen. dieser eingebildete schwarzmagier hatte sie zu fall gebracht. schnell sprang sie wieder auf und wollte sich auf den magier stürzen. angesichts ihrer eher mickrigen chancen ließ sie es dann aber doch und drehte sich wieder zu der statue um.
sie ging trotz des warnenden blickes von maximus näher und sah sich die handschuhe genauer an. sie streckte die hände aus und spürte im selben moment, wie das prickeln auf der haut stärker wurde ? eigentlich unangenehm oder auch wieder nicht. diese handschuhe zogen sie an und stießen sie gleichzeitig ab. von dem großen diamanten auf dem handrücken liefen feine linien bis zu den fingerspitzen.
auch auf den handflächen befanden sich komplizierte netze aus feine linien. sie sahen ein wenig aus wie spinnennetze, konnten aber genauso gut strudel darstellen. das leuchten kam von dem großen edelstein des linken handschuhs und schien intensiver geworden zu sein, als sich blutfeuer näherte. der edelstein war dunkelblau gefärbt, ab und zu liefen winzige blitze durch ihn hindurch und wanden sich die linien entlang bis zu den edelsteinen an den fingerspitzen.
"die gefallen mir unheimlich gut. die will ich unbedingt haben, die sind wie für mich gemacht! ich spüre das!"
die anderen hatten das geschehen aus einiger entfernung mitbekommen und waren langsam näher gekommen. jetzt bildeten sie fast einen ring um die figur und um die jägerin. bevor jemand dazwischen gehen konnte, streckte blutfeuer die fingerspitzen aus und berührte die linke hand.
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| 13.10.2002 22:27 | #264 |
| Lebendes Dunkel |
Er spürte es. Die Menschen waren in das Heiligtum vorgedrungen. Valentoth hatte die Eindringlinge schon zuvor gespürt, doch er hatte gehofft dass sie nicht den selben Fehler wie ihre Vorgänger begehen würden.
Wenn er ein Mensch gewesen wäre, hätte er vermutlich geseufzt. Vor seinem zweiten Auge sah der Sphärenlord ein Menschenweibchen, das seine Hände nach den Artefakten von Kol'Sheraz ausstreckte.
Valentoth' neblige Linke fuhr durch die Luft und begann das Gefüge des Raumes und der Zeit zu zerteilen. Sein Auge flammte für einen Moment rot auf und beleuchtete die Szenerie für den Bruchteil einer Sekunde, dann trat der Sphärenlord durch den offenen Spalt um sich einige Kilometer weiter zu manifestieren.
"Haltet ein!"
Valentoth körperlose Stimme schnitt durch die Stille des Heiligtumes wie ein Messer. Im Bruchteil einer Sekunde stülpte sich die Dunkelheit hinter der Amazone um und spie den Körper des Sphärenlords aus. Seine Schwingen peitschten durch die Luft und schmetterten die umstehenden Menschen zu Boden. Bedrohlich ragte Valentoth in dem Kuppelbau auf, seine Spinnenbeine klackten auf dem spiegelnden Boden als er sein Gewicht verlagerte, seine Rechte Klaue schnappte mit dem Klicken von aufeinanderschlagendem Horn auf und zu. "Diese Artefakte sind nicht für die Hände von Sterblichen bestimmt! Raubt sie von ihrem Platz und ihr werdet nicht nur euer eigenes Schicksal besiegeln!"
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| 13.10.2002 22:39 | #265 |
| blutfeuer |
diese berührung! dieses unglaublich helle licht im kopf! diese gefühl, als würde etwas sich hineinpressen, dass unmöglich platz im kopf hatte!
im selben moment riss sie etwas von den füßen und unterbrach die verbindung zu den wunderbaren artefakten. dieses losreißen löste einen so ungeheuren schmerz in blutfeuer aus, dass sie laut aufschrie. der schmerz war nicht so sehr körperlicher art, es war ein unerträglicher schmerz über einen unerträglichen verlust.
es gab nichts mehr auf der welt was sie so wollte wie diese figur wieder zu berühren. diese handschuhe waren für sie da! sie hatte es ganz genau gespürt!
schneller als sich ihre beine normalerweise bewegen konnten versuchten sie den körper wieder hochzustemmen. flehend reckte die jägerin ihre hände nach den handschuhen aus.
"gib sie mir! sie sind mein!"
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| 13.10.2002 22:58 | #266 |
| Lebendes Dunkel |
Ein Nebelarm zuckte wie eine Peitsche nach vorne und schleuderte die Hände von Kol'Sheraz außer Reichweite der Menschenfrau. Als er sich zurückzog lösten sich schwarze, dünne Fäden aus den wogenden Schwaden und tropften zäh wie Teer gen Boden.
Doch kaum hatten sie ihn erreicht, da schnellten sie auch schon auf die Amazone zu, wanden sich um ihren Körper und fesselten sie an den Boden. Im selben Moment trat Valentoth nach vorne. Die drei klingenartigen Klauen seiner rechten Hand klappten wie gewaltige Scheren auseinander.
Dann schoss die Klaue direkt auf Blutfeuers Kopf zu.
Nur noch wenige Millimeter trennten die rasiermesserscharfen Klingen von dem Kopf der Amazone. Dann verharrten sie urplötzlich. Das Licht der Kristalle zeigte keinerlei Spiegelung auf dem glatten Horn, das Schwarz der Panzerplatten war vollkommen.
Die blaue Flamme im Kopf des Spährenlords loderte auf.
Berührt die Artefakte für ein paar Augenblicke und ihr werdet ihnen erliegen. Könnt ihr denn niemals aus euren Fehlern lernen? Die Hände von Kol'Sheraz bringen Verdammnis über jeden der glaubt sie zu besitzen! Erst Jahrtausende zuvor ging eine blühende Zivilisation unter, weil sie der Macht der Artefakte erlagen! Und vor wenigen Wochen hätte sich die Geschichte beinahe wiederholt! Verschwindet von diesem Ort, bevor ihr noch mehr Unheil anrichtet!"
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| 13.10.2002 23:10 | #267 |
| blutfeuer |
die tentakeln raubten ihr fast die sinne oder war es der unglaubliche schmerz über den verlust der handschuhe.
blutfeuer empfand keinerlei angst vor der fliegenden spinne, ja nicht einmal um ihr leben! sie wollte eigentlich nicht mehr leben ohne diese wunderbaren handschuhe. was sollte das alles noch. es war alles nichtig.
aber sie konnte sich nicht bewegen. sie konnte nur ihren schmerz herausschreien.
"ICH WILL SIE WIEDER!! niemals werde ich von ihnen lassen.!"
blutfeuer wusste gar nicht, dass sie so hassen konnte. dieses wesen ohne sichtbare mimik wollte ihr das leben nehmen. diese handschuhe waren das leben! sie wollte nur noch mit ihnen leben.
blutfeuer bäumte sich auf ohne auf die brennenden schmerzen zu achten, mit denen die fesseln in ihr fleisch schnitten.
"ich werde sie anziehen!"
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| 13.10.2002 23:42 | #268 |
| Lebendes Dunkel |
Die mörderischen Hornklingen scharrten über den Boden und schlossen sich weiter, bis zwei von ihnen Blutfeuers Hals berührten. Einzelne Blutstropfen klatschten auf den Boden, als Valentoth seine Klaue zurückzog und dabei leicht ihre Haut ritzte.
Scheinbar hatte selbst der kurze Kontakt die Amazone ihrer Sinne beraubt, denn sie versuchte immer noch zu den Handschuhen zu robben, konnte aber nichts gegen das schwarze Gespinst das sie einhüllte, ausrichten.
Valentoth knickte mit den Beinen ein, dann katapultierte er sich mit einem Satz zu den Händen von Kol'Sheraz bevor sie ein anderer ergreifen konnte. Abermals tastete sich seine Linke auf die Artefakte zu, verharrte für einen Moment über ihnen und schien sie dann in sich aufzusaugen.
Ein Klacken hallte durch den Raum, dann begannen die beiden schwebenden Ringe, sich zu bewegen und gegeneinander zu rotieren. Innerhalb weniger Sekunden hatten sie eine Geschwindigkeit erreicht, die sie nur noch als sirrende Schemen erkennen ließ.
Die Dunkelheit die aus Valentoth' linker Schulter quoll, ballte sich zusammen, dann löste sie sich von seinem Körper und raste auf die beiden Ringe zu. Präzise traf sie die Mitte der Ringe, breitete sich wie ein Netz aus und stoppte dadurch die Rotation. Ein saugendes Geräusch war zu hören, dann erstarrte die wogende Bewegung des Nebels und er färbte sich von der Mitte ausgehend immer weiter weiß. Dann zerbröselte er und rieselte als kleine Partikel auf den Boden. "Versucht gar nicht erst, den Artefakten zu folgen. Das Tor wird sich für euch nicht öffnen. Lasst ebenso sämtliche Gegenstände ruhen. Ihre Magie ist zu viel für euren Geist, sie wird euch korrumpieren oder unkontrolliert freigesetzt werden. Seid gewarnt vor Nahrung, die ihr finden mögt. Va'Shezum ist von Wesen durchdrungen, deren Existenz bis in die Unendlichkeit reicht. Die Grenzen sind dünn genug, dass manche hier festen Fuß fassen konnten.
Noch ist es nicht zu spät um umzukehren. Rettet das Letzte was euch bleibt und verlasst die Ruinen."
Die Worte waren noch nicht verklungen, da berührte der Nebelarm des Sphärenlords die Wand. Wellenbewegungen liefen durch den glatten Stein, so als ob jemand einen Stein ins Wasser geworfen hätte.
Valentoth faltete seine Flügel und trat scheinbar ohne Widerstand in die massiv scheinende Wand. Hinter ihm glätteten sich die Wogen.
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| 14.10.2002 00:05 | #269 |
| blutfeuer |
blutfeuer bewegte ihre glieder und richtete sich langsam auf. was war nur mit ihr los gewesen? sie hatte das gefühl, irgendetwas sei aus ihrem kopf gewichen und hatte eine gähnende leere hinterlassen.
oder doch nicht ganz? da war ein wunsch... ein neuer wunsch! oder ein neues bedürfnis?
sie musste sich mehr mit magie beschäftigen. sie musste magie lernen. sie hatte ja schon öfter an der schwelle gestanden. jetzt war die tür geöffnet - die tür im kopf. magie war der schlüssel zum verständnis der geheimnisse der welt.
die jägerin massierte ihre verletzten arme. die tentakeln des dämons hatten eine brennende haut hinterlassen, die hochrot gefärbt war. sie hatten ihre spuren selbst duch diese wunderbare neue rüstung gesandt.
"ich fühl mich schrecklich. ich muss ein bisschen ruhen. scatty, hilfst du mir?"
der templer stützte die jägerin und baute ihr schnell eine lagerstatt, auf der sie sich niederlegte.
"das war ja wohl nichts. ich glaub, die wertvollsten stücke aus dieser wundersamen sammlung sind nicht mehr."
blutfeuer schloss die augen und war kurze zeit später eingeschlafen.
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| 14.10.2002 00:38 | #270 |
| Nienor |
Erschreckt hatte Nienor beobachtet, was vor sich gegangen war. Das gleiche seltsame Monster, daß auch schon in die schlacht um Gorthar eingegriffen hatte, war auf einmal aus dem Nichts herausgetreten und griff blutfeuer an. Nienor zückte den Bogen und legte einen Pfeil ein, aber wartete noch. Irgendwie schien dieses spinnebeinige Etwas blutfeuer nicht wirklich töten zu wollen. Es wollte nur die Handschuhe beschützen.
Nienor erinnerte sich an den Kampf der Kreaturen auf dem Schlachtfeld. Damals waren alle geflohen, vor diesem Sorim, der über mächtige Magien zu verfügen schien, und dann waren diese Monster gekommen. Nienor erwartete jeden Augenblick die Ankunft weiterer schrecklicher Kreaturen, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen war die Aufmerksamkeit des Spinnenbeins auf diese Handschuhe gerichtet, die er von der Amazone fortschleuderte.
Irgendwie schien er eine Art Wächter zu sein und diese viel zu neugierige blutfeuer, die im wahrsten Sinne des Wortes ständig gierig auf Neues war, hatte seine Aufmerksamkeit erregt, weil sie die blitzenden Handschuhe für sich haben wollte. Plötzlich war der ganze Spuk vorbei. Der Wächter war durch eine Wand gegangen. Nienor traute ihren Augen nicht. Doch blutfeuer schien das alles einigermaßen gut bewältigt zu haben. Sie legte sich gerade nieder, um sich von dem Schreck zu erholen, doch war sonst nicht verletzt.
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| 14.10.2002 04:24 | #271 |
| stressi |
Stressi saß neben der Freundin und hielt ihr widerholt ein nasses Tuch auf die Stirm. An sich war die Erschöpfung schon seltsam und passte nicht zu der Jägerin, jetzt aber schien sie zu träumen und Schüttelfrost zu gekommen. Immer wieder formten ihre Lippen Worte, die man nicht verstehen konnte, selbst wenn man den Mund ganz dicht an ihr Ohr hielt.
Das müsse das Gift dieses Wesens gewesen sein, vermutete Champ und rätselte genauso über eine Heilungmöglichkeit wie die anderen, die eher ein Gift aus den Handschuhen vermuteten. Maximus hielt sie eher für verwunschen oder verflucht. Stressi war zwar anderer Meinung aber er war ja nur ein nichtswürdiger Magieschüler. Es war in seinen Augen ganz offensichtlich. Sie war krank vor Sehnsucht! Man musste dieser Sehnsucht ein neues Ziel geben. Nach Stressis großartigen psycholgischen Erkenntnissen war das der einzig wirksame Weg.
"Wir müssen etwas finden. Sie braucht irgendwas und ich vermute, dass es hier schon zu finden sein wird. Blutfeuer ist ja schließlich nicht so leicht umzuhauen. Sie wird uns schon nicht gleich auf der Strecke bleiben."
Die anderen nickten. Sie mussten etwas suchen.
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| 14.10.2002 12:11 | #272 |
| Nienor |
Offenbar hatte blutfeuer die Bwegegnung mit dem unheimlichen Wächter doch nicht so schadlos überstanden, wie zuerst gedacht. Nienor hatte ihren Bogen wieder weggesteckt und war mit ein paar flinken Schritten bei der Amazone, die schon von Stressi und Champ versorgt wurde. "Hat ihr diese Kreatur das Leben ausgesaugt? Ich hätte doch schießen sollen." Naja, das hätte wohl keine große Wirkung gehabt, Nach allem, was sie eben gesehen hatte, war dies ein Gegner, der mächtiger war, als sie alle zusammen.
"Champ, kannst du ihr nicht helfen?" Die ganze Gruppe war auf die Fertigkeiten des Baals angewiesen. Hoffentlich kamen nicht doch noch mehr dieser Wesen hier an, das eine hatte gereicht. Nienor hätte ja gerne die Wand untersucht, durch die der Wächter verschwunden war, aber sie hielt es für besser, erstmal bei der Gruppe zu bleiben, um blutfeuer im Falle eines Angriffes verteidigen zu können. Bogen und Schwert waren in Reichweite...
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| 14.10.2002 12:53 | #273 |
| stressi |
Stressi ging langsam den Raum ab und betrachtete die Nischen und deren Inhalt. In den meisten Fällen handelte es sich um Steinaltäre auf denen irgend etwas pltziert war, meistens eine Truhe oder ein seltsames Kästchen. Wenn man dicht genug herantrat, stellte man fest, dass diese Dinge oft von einer Art Kraftfeld oder von eigener Magie geschützt war. Sie hatten also mit Fallen zu rechnen, Und wie dieser Wächter ja schon gesagt hatte, sie wussten nie, auf was sie sich einließen und welche Kräfte sie weckten. Dieser Wächter war ja wol Warnung genug.
Manchen Dingen konnte man aber wirklich schwer widerstehen. Zum Beispiel lag in einer Nische ein Buch. Stressi trat vorsichtig und fluchtbereit näher und griff dann zu.
Das Buch ließ sich ohne weiteres anheben und mitnehmen. Als er es allerdings aufschlug, waren die Seiten leer. Stressi betrachtet die leeren Seiten aufmerksam. Magie war hier eindeutig im Spiel. Man spürte es dem Buch an. Aber welche?
Plötzlich begann sich die Oberfläche der Seite zu verfärben und es erschein wie aus dem Nichts ein Schriftzug:
du gibst meiner magie die aufgabe
Stressi hätte das Buch beinahe fallen gelassen wor Schreck.Er konnte die Schrift gerade so erkennen, dann verblasste sie wieder. Wer sollte das verstehen? Er blickte sich um. Die ganze Gruppe hatte sich im Raum verteilt und suchte dei Nischen ab. Die Sache mit dem Buch konnte man ja sicher auch später noch klären. Auf jeden Fall schien es nicht weiter gefährlich zu sein.
Stressi steckte das Buch in seine Robe und gibg wieder nach Blutfeuer sehen.
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| 14.10.2002 13:10 | #274 |
| blutfeuer |
die jägerin erwachte weil sie dien besorgten blick irgendeines gefährten auf sich fühlte
"was ist denn los? was starrst du mich so an? noch nie ne frau gesehn?"
alle gefährten hatten sich umgedreht und schauten blutfeuer entgeistert und erfreut an. das hörte sich ja so an, wie man blutfeuer kannte! war der spuk vorbei?
die jägerin setzte sich auf und befühlte ihre arme. die spuren, die der wächter hinterlassen hatte, ließen sich auf dem leder mit ein bisschen spucke wegrubbeln und die spuren unter der rüstung würden verheilen. blutfeuer spürte einen mächtigen hunger
"ich könnte jetzt einen ganzen molerat allein verspeisen. haben wir überhaupt noch etwas?"
nienor warf ihr einen finsteren blick zu und meinte, das sie scheinbar wieder in ordnung wäre müsste sie sich ja wohl erinnern können, dass es so gut wie nichts mehr zu essen gab und man hier unten wohl kaum molerats auftreiben könnte.
blutfeuer schluckte. nichts zu essen? das würde bitter. allerdings lagen oben ja nicht weit entfernt die toten wölfe. blutfeuer mochte zwar nicht so gern daran denken, aber zur not konnte man die durchaus essen.
die jägerin machte ein paar probeschritte. es war alles ok. die reise konnte weiter gehen. nur tief innen war irgendetwas das seltsam brannte. irgendetwas!
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| 14.10.2002 14:00 | #275 |
| Champ |
nachdem diese verrückte amazone scheinbar wieder normal geworden war, konnte man sich ja wieder mit den seltamen magischen gegenständen des raumes befassen. wie hatte blutfeuer mal gesagt irgendwann mal? dem templer shadow war eine entlohnung für die vorbereitung der expedition mitzubringen? dann sollte man ihm jetzt eine suchen. irgendwas besonderes. eigentlich könnte man es natürlich dabei belassen, ihm seine sachen wiederzugeben, aber die schattenläuferkluft hatte doch ein paar kratzer abbekommen.
was hatte shadow am liebsten? irgendetwas großes natürlich. etwas, dass nur große mächtige helden tragen konnten und seine ungewöhnliche erscheinung nachhaltig unterstreichen würde. es musste also auf jeden fall etwas gewaltiges sein.
champ durchsuchte die nischen und blieb bei einem winzigen messerchen stehen. war schon komisch. irgendwas musste ja dadran sein, obwohl es aussah wie das schnitzmesser eines hirtenjungen.
da es so klein war, war es doch sicher auch nicht gefährlich, wenn man das mal ansah!
behutsam schob er seine hand vor, immer darauf gefasst, dass irgendwas schreckliches passieren würde - aber es geschah nicht. schnell packte er zu und riss es wieder weg. was sollte an dem ding denn magisch sein? es war doch gar nichts passiert?
er schlenderte mit seiner unglaublichen beute zu stressi hinüber und zeigte ihm das lustige stück.
"Da wird Shadow aber Augen machen wenn er das sieht. Ich werd ihm sagen, ich hab ihm was ganz wichtiges mitgebracht. Soll er selber herausfinden, wozu das gut ist. Irgendwas wird schon dran sein an dem Ding."
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| 14.10.2002 14:09 | #276 |
| stressi |
Stressi sah den Baal mit einem winzigen Messerchen ankommen und konnte sich ein Grisen nicht verkneifen.
"Wenn du schon mit Schnitzmesserchen herumläufst solltest du dir auch noch die Wollmütze holen, die die Statue dort drüben trägt."
Stressi deutete auf die Steinfigur mit den erhobenen Händen, die jetzt ganz ungeschü+tzt und ohne Handschuhe da stand. Nur auf ihrem Kopf trug sie eine Wollmütze, die so gar nicht zu der Erscheinung passen wollte. Stressi besah sich das Messerchen von champ etwas näher, denn klar war ja wohl, dass hier nicht irgendein Küchenjunge sein Werkzeug vergessen hatte. Um vor dem Baal ein bisschen anzugeben, zog er das Buch aus der Robe und zeigte es Champ.
"Ich hab gnauso eine seltsame Sache gefunden. Ein Buch mit nix drin. Vorhin war mal ein seltsamer Satz erschienen und wieder verblasst. Wer weiß, was es damit auf sich hat."
Stressi warf noch einmal einen misstrauischen Blick auf ihre seltsamen Relikte und plötzlich erschien auf dem weißen Papier wieder ein Schriftzug "du entscheidest, was daraus wird. Der Eigentümer wird es wissen."
Was sollte das denn nun wieder sein? Stressi sah den großen Champ verzweifelt an. Mit Magie war das schon eine Sache. Er steckte das Buch wieder ein und der Baal sein Messerchen.
Dann ging Stressi die anderen Nischen besehen
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| 14.10.2002 14:17 | #277 |
| Champ |
der baal ging auf die figur des knieenden menschen zu. die seltsame mütze war ihm bei dem ganzen theater um die handschuhe gar nicht aufgefallen. das war wirklich interessant.
da der wächter nur mit den handschuhen verschwunden war, würde die magie der pudelmütze wohl nicht so mordsgefährlich sein. also reckte er sich mal kurz auf und zog der figur die mütze vom kopf.
es war eine ganz normale aus wolle gestrockte mütze. eher einfach als kunstvoll. irgendwie wie sein küchenmesser, nichts wertvolles. jedenfalls konnte man dem teil nichts ansehen.
wenigstens war sie sauber und man konnte sie aufsetzen. vielleicht wärmte sie ja wenigstens die ohren.
der baal setzte sich die mütze auf.
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| 14.10.2002 14:19 | #278 |
| stressi |
Nanu?
Wohin war denn der Baal soeben verschwunden? Er hatte doch gerade noch an der Figur rumgefingert und die Mütze runtergezogen. Hoffentlich war ihm nichts passiert?
Stressi lief schnell zu der Figur hin und sah sich dabei schon wieder leicht panisch um.
Plötzlich rannte er gegen ein unsichtbares Hindernis.
"Was zum Teufel....?"
Stressi hörte ein leises Kiechern.
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| 14.10.2002 14:23 | #279 |
| Champ |
"Siehst du mich etwa nicht?"
champ war entzückt. aus dem dämlichen blick von stressi hatte er sofort die richtige schlussfolgerung gezogen.
wär ja auch merkwürdig gewesen, wenn so eine magieschatzkammer nichts gehabt hätte, womit man unsichtbar werden könnte
"Sei bloß still. Wenn du Wert darauf legst noch jemals befördert zu werden in deinem Leben, so hältst du jetzt den Mund. Das will ich wirklich mal austesten."
er hatte da schon den einen oder anderen gedanken, wofür man dieses teil benutzen könnte. allerdings war es auch gefährlich. in den falschen händen zumindest.
der baal jedenfalls würde dieses teil nur für wirklich sinnvolle sachen benutzen.
vielleicht sollte man damit dem amazonenlager einen besuch abstatten ?
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| 14.10.2002 14:26 | #280 |
| stressi |
Na toll, jetzt war dieser Oberspinner auch noch unsichtbar. Da hatte er ja wieder so richtig was geniales hingekriegt. Anstatt sich die Mütze selbst zu holen, lief jetzt dieser hinterhältige Mädchenkerkermeister mit so einem wunderbaren magischen Dingelchen rum und er hatte nur ein blödes Buch mit unsinnigen Sprüchen, die kamen und gingen, wie es ihm beliebte. Er musste dringend noch was sinnvolles finden. Sonst stand er am Ende wie ein Depp da. Jeder hatte ja wohl schon was - oder fast jeder.
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| 14.10.2002 17:32 | #281 |
| Yenai |
Yenai hatte es inzwischen aufgegeben, mit seinem neuen Schwert zu üben. Es war noch viel zu schwer für ihn, er konnte es nicht einmal gerade halten. Vorerst musste wohl weiter seine alte Waffe, „Yenai’s Zorn“, ausreichen. Nun erst richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Von der kleinen Zwistigkeit zwischen Valentoth und blutfeuer hatte er nichts mitbekommen, ebenso wenig von Champs Entdeckung und seinem Verstecken-Spielchen. Das war vielleicht auch besser so, da der Schatten garantiert hätte mitspielen wollen.
Dass er in einer Nische mit einer seltsamen Figur darin stand, wurde ihm auch erst jetzt bewusst. Die Statue stellte eine entfernt menschenähnliche Kreatur dar, mit einer Art Hundeschnauze, keinen Zähnen und statt Zehen verschmälerte sich der Fuß vorne und bildete eine einzelne Kralle. Die Haut und das Fleisch waren fast durchsichtig und Yenai konnte das Gehirn, das Herz und einige andere Eingeweide sehen. Und das Herz pochte...
Mit einem Aufschrei des Entsetzens sprang der Schatten zurück. Das Vieh lebte! Seine Haut war gräulich, so dass man sie für Stein halten konnte, aber durch Stein konnte man nicht hindurchsehen und steinerne Herzen pochten nicht. Früher wäre Yenai wohl kopflos durch die Gegend gerannt und hätte vermutlich die nächstbeste Falle ausgelöst. Doch das harte Leben in der Kolonie hatte sogar ihn abgehärtet, sodass er zwar immer noch gut im Fallen auslösen was, sich aber von dem Schock durch dieses Etwas schnell erholte.
Es schien zu schlafen oder es war ohnmächtig. Die Schwarzmagier hätten sicher ihre helle Freude an diesem Wesen, da man die Anatomie und die Organe bestens studieren konnte. Yenai hingegen fand es einfach nur eklig. Er versuchte, es mit dem Schwert zur Seite zu schieben, und es viel um. Leider schien die Haut nicht rissfest zu sein, sie platzte auf und die Kreatur lief aus, da auch das Fleich eher geleeartig war. Angewidert wandte sich der Schatten ab. Immerhin war etwas dahinter zu sehen: Ein Buch, mit dem Titel „Der kleine Hobbyzauberer“ Es war schon etwas zerfleddert, doch beim durchsehen entdeckte er eine erstaunliche Anzahl an Spruchrollen, zwar größtenteils unbedeutende wie Feuerpfeil, Eispfeil, Windfaust und ähnliches, aber dennoch genug um einen kleinen Yenai glücklich zu machen.
Jauchzend hüpfte er durch die Halle und zeigte allen, die Interesse daran hatten (also nur dem völlig resignierten und yenaigewohnten Wardrag), was er tolles gefunden hatte. In der Mitte war ein Bild von der wässrigen Kreatur, die das Buch „bewacht“ hatte. Daneben stand, dass dies der Höhepunkt des Buches sei, eine Schriftrolle zur Beschwörung eines Gilibbergolems sei, mit dem man seine Eltern erschrecken könne. Leider war die Schrift der zugehörigen Schriftrolle schon etwas verwischt, sodass er nicht sicher war, ob er sie im Bedarfsfall lesen konnte, aber immerhin.
Man wusste ja nie, vielleicht war dieser Spezial-Golem ja noch ganz nützlich. Er könnte zum Beispiel damit Streiche im Alten Lager spielen und noch so viel anderes...
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| 14.10.2002 19:33 | #282 |
| Wardrag |
Wardrag hatte mittlerweile vor dem Wahnsinn der Gruppe kapituliert - Der Spucker sprang wie von Sinnen auf und ab und wedelte dabei mit einem Buch aus dem massenhaft Seiten fielen - Wo doch kurz zuvor noch Blutfeuer durch den Raum zu fliegen und ein seltsames Monster sich mit dem Rest der Gruppe zu beschäftigen schien.
Wardrag beschloss, dass das wohl ein Alptraum sei und wollte zurück ins Lager schlürfen - Er hatte keine Lust mehr auf Monster, einstürzende Räume, komische irre Vicher und ganz besonders nicht mehr auf Yenai!
Als er gerade gehen wollte, fiel dieser ihn jedoch wild kreischend an. Nach einem dezentem Wortwechsel konnte er Yenai davon überzeugen doch lieber schnell die vielen Blätter, die herausgefallen waren aufzusammeln. Unglücklicherweise strotzte Yenai nur so vor Energie und hatte die Blätter schneller eingesammelt, als dass die Zeit gereicht hätte, sich zu verziehen.
Leidig begann er nun also Yneai zuzuhören - Eitgentlich stellte er seinen Kopf auf Leerlauf und drückte nur ab und zu ein "Interessant..." oder "Aha..." raus. Irgendeinen Sinn in Yenais wilden Gebrabbel zu finden war sowieso unmöglich. Hoffentlich würden sie bald einfach aus diesem Irrenhaus verschwinden und sich auf den Rückweg machen - noch bevor er genauso irre würde wie der Rest. Als Yenai ihm dann allerdings das Bild in dem Buch zeigte, verfiel dieser geradezu in einen Lachkrampf - Nun war er also auch endgültig irre, ihm war als hätte er "Glibbergolem" gelesen.
Lesen konnte er allerdings nur, weil er aus einer adeligen Familie kam. Nachdem er die ersten fragenden Blicke realisierte, bemühte er sich das Lachen zu unterdrücken, was ihm auch einigermaßen gelang. Yenai freute sich sichtlich das Wardrag sich amüsierte - zum Glück kannte er den wirklichen Grund nicht...
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| 14.10.2002 21:32 | #283 |
| Scatty |
Scatty hatte sich das ganze Treiben aus gebührender Entfernung mitangesehen, und kam nun aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Yenai hüpfte wie wild und schwang ein Buch wie eine Keule, und Wardrag konnte sich vor lachen nicht mehr halten. Diesem Irrsinn entgegnete der Templer sein stärkstes und sicherstes Argument: er genehmigte sich einen Schwarzen Weisen. Sekundenbruchteile später hing ein Stengel in Scatty´s Mundwinkel und glomm gar lustig an der Spitze vor sich her. Während er den guten Rauch tief einsog, fragte er sich, ob die Höhle mit dem komischen Verhalten der Gruppe- unter anderem auch Blutfeuer, die er noch nie so habgierig erlebt hatte- etwas zu tun hatte, verworf es jedoch schnell wieder. Stressi, Nienor und er waren ja noch normal, auch Blutfeuer schien es, dem Schläfer sei Dank, wieder gutzugehen. Champ....nunja, Champ war Champ, ein Heiler, der gerne amputierte, und wenn Wardrag und Yenai etwas zusammen unternommen konnte irgendwie nichts normales dabei rauskommen. So musste er unweigerlich Grinsen.
Doch dieses verging ihm gleich wieder, als ein lautes Knurren seinerseits seine Ohren füllte. Er hatte Mordshunger, Bärenhunger, ja sogar Trollhunger könnte man meinen.
"Ähm, Freund, ich will euch ja nicht aus der Euphorie reissen, aber wenn wir nicht als Gerippe enden wollen, sollten wir uns langsam auf den Weg nach hause machen, wir haben wohl alle Hunger, oder?"
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| 14.10.2002 23:26 | #284 |
| Champ |
eigentlich wollte champ jetzt den anderen ein paar streiche spielen. blutfeuer in den hintern kneifen und so tun, als wäre es jemand anderes gewesen. scatty sein sumpfkraut klauen und maximus seine runen.
bei den worten des templers hörter er allerdings seinen eigenen magen knurren. stimmt, jetzt wo scatty es erwähnte, bemerkte champ seinen eigenen hunger. er unterlies also alle scherze und nahm seine neue mütze ab. "Stimmt, ich hab ebenfalls Hunger wie ein Wolf. Hier muss es doch irgendwo was zu essen geben."
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| 15.10.2002 00:14 | #285 |
| blutfeuer |
ja hunger. das war ein wort, das schon beim aussprechen weh tat. nienor, die wächterin der vorräte, breitete den rest aus und bemerkte, dass es nun vorbei sei mit den leckeren sachen. von jetzt an sei jeder darauf angewiesen, seinem magen disziplin beizubringen.
blutfeuer merkte sehr wohl, dass sich die magier verstohlene blicke zuwarfen. bei champ war deutlich zu sehen, dass er in seiner kutte nach den runen griff und sich vergewisserte, dass sie alle noch da waren.
"bildet euch keine schwachheiten ein. ihr bleibt schön hier! ich weiß, dass ihr euch einfach wegzappen könnt, aber mitgefangen ist mitgehangen. außerdem würde ich stark bezweifeln, dass eure magie hier drin funktioniert!"
blutfeuer grinste. trotzdem hatten die magier aber doch ein faustpfand in der hand: während die anderen hungern mussten bis sie wieder den gletscher verlassen hatten, gab es für sie immer ein hintertürchen.
"vergesst das, was euch grad durch den kopf schießt. wir werden euch sicher noch brauchen. noch sind wir vom gletscher nicht wieder runter. und ihr werdet uns ja wohl nicht schutzlos den gefahren da draußen überlassen. außerdem brauchen wir unbedingt unsere gepäckträger. wie sollen wir sonst die ganzen schätze bergen."
jeder nahm sich von den resten seinen anteil und die gefährten aßen bedächtig ihre letzte mahlzeit hier in der ruine. morgen mussten sie wirklich zurück.
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| 15.10.2002 00:40 | #286 |
| Nienor |
Das letzte, was Nienor fand, war ein Kanten harten Brotes. Doch den wollte niemand haben, so mußte sie ihn selber essen und biß sich fast die Zähne dran aus. Satt machte der auch nicht. "Wißt ihr, woran ich gerade denke? An einen saftigen und zarten Moleratbraten, gegart am Spieß, wo das Fett noch raustropft und dazu gibts das beste Bier der Barriere, wie es Sador..." Nienor verstummte.
Plötzlich hatten sich die Blicke der anderen auf sie gerichtet. Böse Blicke. "Was habt ihr denn. Ich hab doch nur laut geträumt. Ich... ich werd es am besten sein lassen und still sein, in Ordnung?" Die anderen begrüßten diesen Vorschlag durchaus und wandten sich wieder ihren Dingen zu, doch Nienors Gedanken blieben bei dem Braten. Er drehte sich langsam über dem Feuer.
Glänzend lachte sie die knusprige Haut an, das saftige, weiße Fleisch flehte geradezu danach, abgebissen zu werden. Und dazu ein Krug schäumenden Bieres, frisch gezapft. Nienor stand mit geschlossenen Augen da und ihr entfuhr ein "mhmmmm" Jemand räusperte sich. Sofort verdrängte sie die Gedanken an schönes Essen entfültig und sah sich nach einem Ausgang um, der die Gruppe von hier fortführen könnte.
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| 15.10.2002 02:04 | #287 |
| Yenai |
Irgendwie schienen alle Anwesenden verrückt geworden zu sein, Yenai war zweifelsohne der Letzt bei klarem Verstand. Scatty versuchte, die Überreste seines Hirns auszuräuchern, blutfeuer war ja schon immer etwas daneben gewesen aber Wardrag krümmte sich vor Lachen auf dem Boden und würde sich sicher eine Erkältung holen, Maximus unterhielt sich lebhaft mit einem Skelett und Nienor sah so aus, als könnte sie sich jederzeit mit einem Speichelfaden im Mundwinkel auf jemanden aus der Gruppe stürzen und ihn schmackhaft zubereiten.
Lediglich von stressi sah er nichts. Vielleicht hatte der ja beschlossen zu erforschen, wie lange man im freien Fall vom Rand bis zum Boden einer Gletscherspalte brauchte. Ja, Yenai war wohl wirklich der einzigste, der in dieser irren Gruppe noch intelligent und gefasst aussah. Jedenfalls fand er das. Stressi hingegen schien etwas entdeckt zu haben (den Boden der Gletscherspalte?) und rief seine Kameraden herbei. Er befand sich in einem der Nebenräume und deutete hektisch auf einen gigantischen und uralten Baum. Sein Stamm war dick wie der Rumpf eines schwangeren Trolles, seine Krone erstreckte sich viele Schritte in die Breite, jedoch war sie nicht sehr hoch.
Als die Abenteurer den merkwürdigen Fund staunend betrachteten, entdeckten sie Äpfel: Schöne, rotbackige, große, saftige Äpfel. Es waren nur acht Stück, doch sie sahen aus, als könnten sie zehn Leute satt machen. Yenai sah Nienor, die nun vermutlich von statt von Schweinebraten von Bratäpfeln fantasierte, und Scatty, der vor Überraschung sogar seinen Joint hatte fallen lassen. Das war fast zu schön, um wahr zu sein. Dennoch herrschte hier nicht die Atmosphäre für Freudenausbrüche, der Apfelbaum hatte etwas ernstes, majestätischer, das sogar Yenai zum Schweigen brachte.
Doch majestätisch hin oder her, er hatte Hunger und das war das einzig wahrlich Wichtige. Yenai streckte die Hand in Richtung des Apfels über ihm aus und erreichte ihn auch wirklich. Der Ast schien sich hinunter zu beugen, sonst wäre die Apfelernte etwas schwierig geworden. Er versenkte genüsslich die Zähne in dem süßen, knackigen Fruchtfleisch...und taumelte zurück. Eine Erkenntnis durchströmte ihn, ein Wissen wie er es nie besessen hatte. Das war zu viel für den armen Schatten. Sein Gehirn bekam vermutlich einen Kurzschluss wegen Überlastung, vielleicht war es auch der Kreislauf, jedenfalls klappte Yenai zusammen wie ein Gartenstuhl (der erst viele Jahre darauf erfunden würde).
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| 15.10.2002 12:06 | #288 |
| Nienor |
Diese rot leuchtenden Äpfel ließen Nienor tatsächlich den Braten vergessen. So ein frischer, saftiger, knackiger Apfel war jetzt genau das Richtige. Schnell angelte sie sich einen der Äpfel, eh ein anderer ihn ihr vor der Nase wegschnappte, wischte ihn an ihrer Kleidung ab und biß herzhaft hinein, daß es nur so krachte. Dieser Apfel war süß, so süß. Und der Hunger war auf einmal wie fortgeblasen. Da hatte Yenai wirklich mal etwas gutes entdeckt. Das hätte niemand für möglich gehalten.
Doch auf einmal kamen ihr seltsame Gedanken in den Sinn. Sie mußte an das Orakel denken. "Am Ende deines Lebens wirst du reicher sein, als je zuvor", hatte es gesagt. Nienor hatte das auf Reichtum an Gold oder Erz bezogen. Jetzt verstand sie. Wie ein Blitz traf sie die plötzliche Erkenntnis. Das Orakel hatte es ganz anders gemeint. Das Orakel sprach vom Reichtum an Lebenserfahrung.
Doch ehe sich Nienor über die ihrer Meinung nach nun nutzlose Antwort des Orakels und darüber, daß sie deswegen kaum an das Aufstöbern von Schätzen gedacht hatte, ärgern konnte, wurde ihr auf einmal schwindelig und sie fiel, sich dabei um sich selbst drehend vor den Augen der anderen auf den Boden, wo sie einige Minuten bewußtlos liegenblieb, ehe sie wieder zu sich kam.
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| 15.10.2002 13:42 | #289 |
| blutfeuer |
die gefährten hatten alle den raum betreten mit den wundervollen äpfeln. der duft war bereits an der tür für jeden unverkennbar. yenai hatte sich ohne zu überlegen auf den ersten gestürzt, während die anderen alle noch staunten.
blutfeuer hatte mit einem blick erkannt, dass es genau ein apfel für jeden war. man war sich schnell einig gewesen, dass das die chance war, noch einmal kraft für den rückweg zu tanken und niemand dachte mehr an die warnung des wächters, hier unten nichts zu essen. jeder pflückte sich einen apfel und alle hatten in etwa zur gleichen zeit hineingebissen.
der erste, der die wirkungen irgendwie verspürt hatte, war yenai gewesen. er war mitten in seinem dritten ode vierten biss mit staunend aufgerissenen augen und mund hingestürzt, als hätte er irgendetwas nicht verkraftet.
als nächstes hatte es nienor dahingerafft und auch sie sank zusammen.
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| 15.10.2002 13:47 | #290 |
| stressi |
Der Saft des Apfels rann ihm über das Kinn und er schloss vor Entsetzen oder vor Begeisterung die Augen. In seinem Kopf explodierte etwas wie eine alte Eiche nach einem Blitzschlag.
Er wusste plötzlich, was es mit dem geheimnisvollen Buch auf sich hatte. Das war der Schlüssel zur Wahrheit über jedem Gegenstand und jeder Handlung. Das Buch würde ihm auf jede Frage eine Antwort geben können und es war eindeutig, dass dieses Buch in den Tempel des Schläfers gehörte.
Er musste es mitnehmen und er würde es jederzeit zu Rat ziehen können. Seine größten Fähigkeiten lagen auf dem Gebiet der Traumdeutung. Dieses Buch würde ihm helfen, die Geheimnisse der Träume zu entschlüsseln.
Stressi fasste sich an die Brust um das Buch dort festzuhalten.
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| 15.10.2002 13:53 | #291 |
| Champ |
der baal hatte schon nach dem ersten bissen eine helle flamme im kopf gespürt und geistesgegenwärtig diesen verfluchten apfel von sich geschmissen. deshalb konnte er sich gerade noch aufrecht halten, während alle anderen mehr oder minder umkippten.
ihm hatte der biss in den apfel die erkenntnis vermittelt, dass der tag des schläfers bald kommen würde.
ihn traf die erkenntnis im wahrsten sinne des wortes bis ins herz, dass irgendetwas an der sache mit dem schläfer faul war. er konnte es nicht genau benennen, dazu hatte er den bissen zu schnell ausgespuckt, aber er wollte es auch gar nicht wissen, deshalb war der apfel so weit geflogen. der schläfer war nicht die erlösung? er war nicht der heilsbringer? das durfte er niemals mit einer anderen menschenseele besprechen, aber erst mal musste er hier raus aus diesem verdammten gletscher.
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| 15.10.2002 13:58 | #292 |
| stressi |
Stressi sah sich um. Alle lagen da, Yenai, Wardrag, Scatty, die beiden Magier und Nienor. Lediglich Blutfeuer stand noch kerzengrade da. Sie hatte in den Apfel gebissen und nun wirkte sie wie versteinert.
Und ihr Gesicht war kreidebleich. Was hatte sie wohl gesehen?
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| 15.10.2002 14:03 | #293 |
| blutfeuer |
"und es wird kommen die göttliche hand und wird über den gletscher hinwegfegen. all die schätze der generationen werden begraben werden bis an das ende der tage.
da ihr die warnung missachtet habt und von meinem baum der erkenntnis gegessen habt, wurden euch erkenntnisse vermittelt, die nicht für euch bestimmt waren. ich nehme all das mit mir, auf dass nie wieder jemand die ruinen betreten kann."
blutfeuer hörte die stimme in ihrem kopf, von dem sie schon bald das gefühl hatte, dass er jetzt platzen würde. sie sah den gewaltigen göttersitz, der sich wie eine welle über den gletscher erhoben hatte hinachstürzen und den eingang zu den ruinen auf alle zeiten begraben. sie sah stürzende und zerschlagene mauern und räume, sah wie sich eine gewaltige eiswelle in die runinen herabgrub, sah das zerbersten des jünglings mit den erhobenen händen, sah die tore knicken und die decken sich senken. sie hörte das kreischen und heulen der magischen kreaturen, die hier die schätze bewacht hatten und sie sah die ganze gruppe durch die stürzenden hallen rennen.
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| 15.10.2002 14:06 | #294 |
| Champ |
champ hörte das ferne grollen zuerst.
auch ihm fiel in dem moment ein, dass der wächter gesagt hatte, sie sollten hier nichts essen.
"ich glaube, wir sollten jetzt wirklich gehen. irgendwie hab ich das gefühl, dass es zeit ist. wir müssen zu dem teleporter."
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| 15.10.2002 14:07 | #295 |
| stressi |
Stressi hatte im gleichen Moment auch dieses Gefühl der Gefahr, die sich ganz in der Nähe befand. Schnell rannte er in den Saal mit den Wunderdingen um seine Sachen zu packen.
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| 15.10.2002 14:12 | #296 |
| blutfeuer |
"raus hier, zum teleporter, schnell!"
im gleichen augenblick fiel ihr auf, dass sie die gruppe hatte rennen sehen und das war nicht der teleporter zu dem sie rannten. was war hier los? was passierte?
das ferne grollen kam näher.
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| 15.10.2002 21:58 | #297 |
| Scatty |
Nebelumwölkt war Scatty´s Verstand, kein klarer Gedanke durchströmte seinen sonst so hellen Kopf, diese Erkenntnis war einfach zu viel für ihn gewesen. So viel jedenfalls, dass sein Kopf ein Trümmerfeld war, und er ausser zu denken: "Raus hier", nichts zustande brachte. Träge, aber doch so schnell wie möglich eilte er aus dem Raum, um seine Siebensachen zu packen.
Durch das dunkle Grollen, zu dem sich langsam auch ein Knacken hinzugesellte, angespornt, hatte er bald alle seine Beutestücke beisammen. Der Rest der Gruppe, allen voran Blutfeuer, hatten ihre Habseligkeiten auch zusammengeklaubt und rannten, als ob eine Schattenläuferarmee hinter ihnen her wäre, zum Teleporter. Während sie so liefen, und der Templer das Gefühl hatte, als würden die Wände zu Brei, durchzuckte ihn plötzlich ein hell gleissender Blitz, gefolgt von einem Schmerz im Kopf.
Jetzt hatte er die Erkenntnis erlangt, die sich im Nebel verborgen hatte, und was er sah, freute ihn aus ganzem Herzen: Er sah einen Krieger, der an einem Sandstrand sass, vor sich ein Schwert, dass Scatty eindeutig als den Eisbrecher identifizierte, und obwohl er nicht so aussah, sagte ihm eine innere Stimme, dass es Frost war, der da guter Gesundheit im Sand sass. Dann ein rascher Bildwechsel, ein Kampf in einem Thronsaal... Frost war da, und ein unheimlicher Doppelgänger, auch Sorim konnte man erkennen. Dann war der Kampf mit einem Mal zuende, Sorim tot, und Frosts Leichnam lag auf dem Boden, während der Doppelgänger, scheinbar von neuem Leben erfüllt, aus dem Fenster sprang. So war es also geschehen... und wieder ein neues Bild, diesmal ganz deutlich: Es war Blutfeuer zu sehen in all ihrer Pracht, und im selben Moment durchströmte ihn ein warmes, wohliges Gefühl. Und da wusste er: Blutfeuer war seine grosse Liebe, ihr kluger Verstand, ihre Quirligkeit und ihr rabenschwarzes Haar, das duftete wie ein Hain voller Blüten, hatten ihn eingefangen. Keine andere in seinem Leben hatte ihm je etwas bedeutet, nur Blutfeuer war ihm wichtig. Was er lange geahnt hatte, schon als er sie das erste Mal lächeln sah, wurde nun Gewissheit. Ein seliges Grinsen auf dem Gesicht rannte er weiter. Dieser Baum der Erkenntnis war ein Geschenk der Götter.
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| 15.10.2002 22:20 | #298 |
| Yenai |
Stöhnend richtete sich Yenai auf. Was war das nur für gewesen? Sein Kopf dröhnte, doch er war unbeschreiblich glücklich. Mit einem Male war ihm auch klar wieso: Er erkannte, dass sein gesamtes bisheriges Leben trotz mehrerer (einer Menge) Rückschläge eigentlich sehr glücklich verlaufen war, und dass er sich nicht entmutigen lassen durfte. Er sah vor seinem inneren Augen einen Buddler, Mud war sein Name. Ihm ging es genau wie Yenai: Er war etwas tollpatschig und manche Leute behandelten ihn etwas grob. Doch er war zufrieden mit seinem Leben und dem was er hatte, und nicht machthungrig und böse wie so viele andere. Wenn Gomez, Lee oder Yberion schon längst vergessen waren, würden sich die Leute immer noch mit Freude an Leute wie Mud oder Yenai erinnern. Sie würden Bewunderer und Verehrer haben und Yenai war sich sicher, das Richtige zu tun, als er beschloss, sich ein Vorbild an Mud zu nehmen.
Ob dieser Mud nun nur eine Illusion war oder es ihn wirklich gab war egal, hauptsache Yenai wusste, dass er nicht länger an sich zweifeln musste. Das war bisher schon öfters vorgekommen, auch wenn er das niemals jemandem sagen würde. Von tiefster Freude erfüllt, packte der Schatten seine Sachen und floh dann panisch schreiend vor dem Grollen.
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| 15.10.2002 22:45 | #299 |
| blutfeuer |
hoch über dem gletscher hatte sich der göttersitz aufgebäumt, der die spitze der luzkanzacken krönte, der die ruinen beschützte und der als höchster berg des gebirges galt. dort neigte sich aus einem unerfindlichen grund der gipfel über den gletscher, bildete somit eine gewaltige, plattformartige Ebene, die weit in die Schneeebene hineinragte.
deren anblick erinnerte entfernt an eine überdimensionale hand, die gierig nach den unter ihr liegenden ruinen von va'shezum griff oder an eine gigantische flutwelle die über dem gletscher und den ruinen aufstieg und die ruinen in ewige nacht hüllte.
als tief in den ruinen die menschlichen eindringlinge bis zum baum der erkenntnis vorgedrungen waren und sich trotz der warnung des wächters der früchte bemächtigt hatten, schien der fels plötzlich in sich zusammenzusinken. ein gewaltiges stöhnen ging durch das eis und es schien, als würde über dem teil des gletschers, der in ewiger nacht verborgen gewesen war, die flutwelle aus stein und eis zusammenschlagen.
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| 15.10.2002 22:51 | #300 |
| Lebendes Dunkel |
Menschen....
Was für eine schwache, aber auch erstaunliche Rasse. Durch ihre gebrechlichen Körper zu einer Lebensspanne von wenigen Jahrzehnten verurteilt schafften sie es dennoch immer wieder, sich die Natur mit neuen Erfindungen und Magien untertan zu machen.
Im Vergleich zu Valentoth' Leben existierte ein einzelner Mensch nur wenige Nanosekunden. Dennoch fand er es erstaunlich, wie diese kleinen Wesen ihre Welt durch ihren Ideenreichtum zu ihren Gunsten verändern konnten. Doch waren sie ebenso dumm, wie sie einfallsreich waren, wenn es ums Töten ging.
Der Sphärenlord hatte gewusst dass die Menschen seine Warnungen in den Wind schlagen würden. Und er wusste, was er jetzt zu tun hatte.
Der Strom der Zeit floss rückwärts, als Valentoth die Sphären verschob um sich im Herzen der Ruinen von Va’Shezum zu manifestieren. Mitten im Raum begann sich seine physische Hülle aus nichts als dünner Luft heraus zu manifestieren. Sein Blick leuchtete durch die absolute Dunkelheit der Halle wie eine Fackel. Nichts blieb seinen scharfen Sinnen verborgen. Luft gab es in dieser Halle schon seit Äonen nicht mehr, er selbst hatte vor langer Zeit sämtliche Eingänge unpassierbar gemacht.
Valentoth bewegte sich auf die Mitte der Halle zu. Umsäumt von sechs gigantischen, kristallinen Säulen die sternförmig um das Zentrum lagen, befand sich ein breiter Riss im Hallenboden. Wie die Finger einer überdimensionierten Klaue ragten die Säulen bis knapp unter die Hallendecke empor. Ab und zu schossen kleinere Blitze durch die Säulen und lösten sich mehrere Meter über dem Riss von ihnen um sich mitten in der Luft zu vereinen
Dort schwebte etwas rundliches in der Luft. Als der bläuliche Schein aus Valentoth’ einzigem Auge auf das Objekt fiel, konnte man erkennen dass es in regelmäßigen Abständen puliserte. Ein leises Wummern war zu hören. "Die Zeit ist gekommen, Kol’Sheraz."
Etwas löste sich von dem Objekt und tropfte in den bodenlosen Spalt hinein. Erneut wurde das Szenario von einem Blitz erhellt.
"Valentoth. So bist du also doch noch zurückgekommen. Du glaubst nicht, wie lange ich auf deine Rückkehr gewartet habe. Und ich bin froh dich zu sehen. Dann wird es jetzt also ein Ende haben."
Der Sphärenlord blieb an der Kante des Spalts stehen. Wieder zuckten Blitze durch das schwebende Objekt. Für einen Moment waren dunkle Pupillen zu sehen, ein offenstehender Mund aus dem beständig ein dünner Blutsfaden rann verschwand wieder in der immerwährenden Dunkelheit.
"Du weißt dass es nötig war. Im Gegensatz zu anderen Vertretern deiner Rasse warst du weise genug, den Schrecken den du und deine Ahnen entfesselten wieder rückgängig machen zu wollen."
„Dann...ist es also geschehen?"
Für mehrere Minuten hing die Stille wie eine bedrückende Decke über der Halle. "Das wird die Zeit zeigen. Dennoch werde ich dich von deinem Los befreien und die Ruinen vernichten."
Ein ganzes Rinnsal stürzte in den Riss im Hallenboden und verschwand in den dunklen Nebeln des Erdinneren.
"Dann tu es. Auf das die alte Welt in neuem Glanz erstrahle." Valentoth rührte sich nicht.
"Ich und meine Brüder schulden dir viel. Ohne dich hätten unsere Welten niemals weiterexistieren können."
Der ehemalige Mensch zuckte und waberte für einige Sekunden wie Gelee. Dann beruhigte er sich wieder und schwebte wie zuvor ruhig über dem Spalt. "Ich tat was ich tun musste. Ich hoffe es war zu unser aller Wohl. Aber nun bringt es zu einem Ende."
Der massige Körper des Sphärenlords trat über den Rand des Abgrunds und breitete die Flügel aus. Dann verdichtete er die Materie um sich herum um in einen Schwebezustand zu fallen.
Das Leuchten seines Auges erlosch. Ein lautes Knirschen ertönte, dann klappte sein Schädel auf und offenbahrte die Essenz des Sphärenlords. Grelles Licht brach aus Velentoth’ Schädel und verschlang Kol’Sheraz’ Kopf. Dann breitete es sich schlagartig aus, durchdrang Jahrhunderte alten Fels und massive Mauern. Die Konturen der Ruinen schienen sich aufzulösen, die gesamte Umgebung wich einem blendenden, übernatürlichen Weiß das alles verschlang. Dutzende von Metern dickes Eis zerkochte schlagartig zu Dampfwolken, als das Licht aus dem Dunkel der Ruinen hervorschoss und durch die ewige Nacht unterhalb des Göttersitzes schnitt. Ungebremst raste die Lichtwelle weiter und einfach durch den Göttersitz hindurch.
Ein Beben lief durch den Berg. Der gesamte Göttersitz neigte sich nach unten, mutierte plötzlich zu der Flutwelle, der er die ganzen Jahrhunderte geähnelt hatte. Steinerne Wassermassen krachten auf Tonnen von Eis herab, die Obefläche des Gletschers wurde unter der Wucht der Urgewalt eingedrückt und nach unten in Richtung Ruinen geschoben.
Irgendwo, hunderte von Metern unterhalb der gigantischen Staubwolke die der Sturz des Gebirges mit sich brachte, drang der Schrei einer erlösten Seele durch die zum Tode verurteilten Ruinen.
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| 15.10.2002 22:59 | #301 |
| blutfeuer |
gewaltige felsbrocken lösten sich und knallten auf das eis. sie waren aber nur die boten des gesamten unheils. die ganze gebirgskette bäumte sich auf, als würde sich etwas, was seit urzeiten darunter geschlafen hatte, aufrichten und den fels von sich abschütteln.
ein schnitt ging durch das gebirge, wie ein flammenschwert. er trennte den göttersitz von dem gebirge ab. die welle neigte sich immer tiefer und brach dann. wer sehen wollte, hatte es schon immer gesehen. die flutwelle des gipfels würde irgendwann über dem gletscher zusammenschlagen.in einer gewaltigen welle aus stein und eis machte der göttersitz das wahr, was er schon immer hatte ahnen lassen. er stürzte auf das eis unter ihm.
an der stelle, an der die luzkanzacken bis eben wie für alle ewigkeiten bestanden hatte, tat sich die erde auf und gewaltige eruptionen begleiteten die lavaströme, die sich jetzt bahn brachen. das erdfeuer schleuderte seine fontänen bis zu den sternen und sein feuer war in der ganzen kuppel und darüber hinaus zu sehen.
zu der zeit hatten die gefährten schon begriffen, dass sie etwas ausgelöst hatten, dass sie nicht mehr aufhalten konnten. überall begann staub aus den decken und wänden zu rieseln. der fels begann zu stöhnen und zu ächzen, von allen seiten kamen die geräusche von splittern und platzen.
"wir müssen weg. das ding stürzt ein"
die schreie von blutfeuer versuchten die geräusche zu übertönen, die sich gerade durch die ruinen fortpflanzten. irgend etwas gewaltiges war soeben auf die ruinen gestürzt. im gleichen moment begann sich die decke zu senken.
die gefährten hatten sich im laufen ihre sachen gegriffen und rannte auf den teleporter zu, als ein gewaltiges deckenstück von oben herabstürzte und den teleporter und die knabenfigur unter sich begrub.
im gleichen augenblick erlosch schlagartig das licht und die gruppe stand im dunklen.
alle drei magier sprachen einen lichtzauber, der die umgebung aber nur spärlich zu beleuchten vermochte.
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| 15.10.2002 23:07 | #302 |
| stressi |
"was jetzt? was sollen wir tun?"
für einen moment lastete eine unnatürliche stille über der gruppe.
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| 15.10.2002 23:08 | #303 |
| blutfeuer |
"wir müssen weg. ich hab uns laufen gesehn. wir müssen laufen, ich weiß nur nicht wohin."
diese frage wurde ihnen abgenommen durch ein unheimliches geräusch, dass immer nähr kam. einen moment sahen sich alle an und wussten auch im selben moment, was das für ein geräusch war: die ruinen stürzten ein.
damit war auch die fluchtrichtung vorgegeben. sie mussten vor diesem unheimlichen geräusch flüchten.
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| 15.10.2002 23:30 | #304 |
| Lebendes Dunkel |
Der gesamte Berg schien sich aufzubäumen. Die Erde zitterte als ob sie versuchen wollte, ihre Peiniger abzuschütteln.
Nachdem Kol'Sheraz' Kopf in den Nebeln des Spalts verschwunden war, katapultierte sich Valentoth mit einem Schlag seiner Schwingen wieder auf festen Boden. In der Mitte seins Kopfes loderte wieder diese unnatürliche, blaue Flamme, die Panzerplatten hatten sich geschlossen.
Ein Klirren übertönte das Knirschen von Fels. Ein langer, gezackter Riss zeichnete sich auf der Oberfläche eines der Kristalle ab, raste an ihm entlang nach oben und spaltete ihn wie ein Axthieb.
Einen Moment später zersprang der Kristall. Ein vibrierendes Summen erfüllte die Luft, als seine fünf Brüder zu schwingen begannen. Ein mehr als mannsgroßes Stück Mosaik löste sich aus der Decke und zerprang krachend auf dem Boden, zerschmetterte die Fliesen und überschüttete das Umfeld mit einem Regen aus Gesteinssplittern.
Mit ohrenbetäubenden Lärm zerklirrte ein weiterer Kristall. Die Blitze die durch die schillernden Steine liefen, zuckten unkontrolliert durch den Raum und sprengten kleinere Stücke aus den Wänden.
Der Nebel in dem Spalt schoss wie ein Geysir aus dem Abgrund. Innerhalb weniger Sekunden war der gesamte Raum von den dichten Nebelschwaden erfüllt. Leise Stimmen verloren sich in der Dunkelheit. Schemen bildeten sich hervor, nur um innerhalb weniger Augenblicke wieder zu verschwinden.
Es wurde Zeit.
Valentoth breitete seine Schwingen aus und veränderte ein weiteres Mal das Gefüge von Raum und Zeit um sich durch alle feste Materie hindurch zu bewegen und sich kurz darauf vor dem Tor im Heiligtum zu manifestieren. Die Statue war zertrümmert, der Teleporter schon längst unter Tonnen von Felsen begraben. Doch das Tor lag noch immer unbeschädigt vor ihm, es schien als ob die gesamte Apokalypse spurlos an ihm vorüberging.
Wie eine aufgewühlte Wasseroberfläche lag der Nebel zwischen den Torringen. Der Sphärenlord sog gierig die Magie auf, die den Raum noch immer wie Wasserfälle durchströmten. Langsam, so als ob sie gegen eine unglaubliche Macht ankämpfte die sie zusammendrücken wollte, klappten die drei Klingen an seiner Rechten auseinander.
Im selben Moment zwängte sich der Spalt im Herzen von Va'Shezum in derselben Geschwindigkeit auseinander. Seit Jahrhunderten verschüttete Durchgänge brachen unter dem Druck des schwarzen Nebels auf, wie Finger tasteten sich die Schwaden durch die Hallen der Ruinen.
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| 15.10.2002 23:37 | #305 |
| blutfeuer |
jeder griff sich, was er sich greifen konnte und die gefährten suchten nach dem passenden weg. der einzige in die andere richtung öffnete sich in dem moment, als sie von weit hinten das geräusch von wasser hörten. wasser, dass auf sie zuschoss.
blutfeuer sah durchaus, dass die magier nach ihren runen griffen und maximus seine gerippe beauftragte, die dinge aus dem gletscher nach haus zu schaffen, in weiser voraussicht wohl, dass er nicht alles tragen konnte. irgendwie würden die ihren befehl schon ausführen.
"hier entlang" blutfeuer zwängte sich durch den spalt und rannte dann einen gang entlang, der nur grob gemauert war und bald nur noch durch eis führte. es war ein spalt, der sich irgendwann mal geöffnet hatte und den man aus irgend einem grund ebegehen konnte.
die gefährten hasteten vorwärts. ohne zu wissen, ob es hier einen ausgang oder gar einen ausweg gab.
blutfeuer fiel es im selben moment ein, als sie hinter sich eine schäumende wasserfront entdeckte, die ihnen folgte.
die alte frau hatte von dem fluss unter dem gletscher gesprochen, der ihr die schätze brachte. vielleicht konnte dieser fluss ja auch die gruppe ans tageslicht befördern.
im laufen teilte sie ihre überlegungen den anderen mit, dann sah sie im eis die kaverne, die groß wie eine kirchenkuppel war.
instinktiv rannte die gruppe in diesem raum und das wasser schoss an ihnen vorbei.
mühsam nach atem ringend standen die gefährten jetzt hier in diesem raum, der von ewigem eis umschlossen war. alle waren da, keiner war verloren gegangen und es war auch keiner verletzt.
"wir müssen in das wasser. es hilft alles nichts. ihr seht, es geht hier nur noch abwärts und die sohle des gletschers bildet ein fluss. wer der alten frau zugehört hat, wird sich erinnern. sie sagt. er fließt unter dem gletscher ins freie. sie sagte, es wäre gefährlich und abenteurer hätten schon versucht, auf diesem weg in den gletscher zu kommen. es sei niemandem gelungen. vielleicht gelingt es ja uns. wir müssen ins wasser.
wenn jetzt einer der magier lieber mit seiner teleportrune verschwinden will, dann soll er es machen, ich kann es niemandem übel nehmen. dieses wasserabenteuer wird nicht nur sehr kalt, es wird auch sehr gefährlich.
ich möchte euch noch einmal danken, dass ihr mich hierher begleitet hab. ich wollte nicht, dass es so endet, aber es ist nun mal so.
blutfeuer ging von einem zum anderen und umarmte jeden noch einmal.
"lasst uns gehen. mögen die götter jeden von uns beschützen. lebt wohl"
damit verließ sie als erstes die kaverne und warf sich wenige schritte davon entfernt in den fluss, der sie sofort wegriss.
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| 16.10.2002 01:01 | #306 |
| stressi |
Immer näher kamen die bedrohlichen Geräusche und als aus dem Gang plötzlich nicht nur das Wasser den Berg hinunterschoss sondern plötzlich auch Dampf und Felsbrocken hinter ihnen her kamen, gab es für die Gefährten kein Halten mehr. Stressi rannte hinter Blutfeuer her und bot ihr schnell seine Teleport-Schriftrolle an, aber die Amazone zeigte ihm schon unter Wasser einen Vogel und schrie ihm beim Luftholen zu, dass sie sich gewiss nicht grad jetzt verpissen würde, wo die Gefahr für die Gruppe am Größten sei. Dann hatte ein Strudel den Baal gefasst und ihm die Schriftrolle aus der Hand geschleudert.
In rasender Fahrt ging es einen unheimlichen Eistunnel hinab. Stressi konnte kaum Luft holen, weil der Tunnel sich immer mehr mit Wasser füllte. Er versuchte nur, das kostbare Buch zu halten und was er sonst noch mitgenommen hatte. Der Griff nach dem Schwert war reflexartig, denn langsam merkte er, dass in dem eiskalten Wasser seine Sinne schwanden. Die Gefährten hatte er längst aus den Augen verloren.
Das letzte was er sah, war ein Gesicht, dass ihm aus einem Eisblock entgegenstarrte mit weit aufgerissenem Mund - ein vereister Schrei eines im Eis eingeschlossenen Glückssuchers.
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| 16.10.2002 01:22 | #307 |
| Champ |
einen moment hatte er gezögert. es wär so einfach. die rune gestreichelt und schon könnte er im warmen bett schlafen. stattdessen sollte er in dieses eiskalte grab, dass ihn sicher verschlingen würde?
aber was sollte werden, wenn die anderen dann doch irgendwann im sumpf ankommen würden und ihn dann sehen?
sie würden überall rumerzählen, dass er feige wäre und sie alle im stich gelassen hatte.
solche gerüchte hielten sich lange und waren genauso unangenehm wie das von damals, als auf einmal das gerücht aufkam, er wäre dick geworden! champ ordnete noch einmal seine besitztümer, schmiss alles, was sonst noch rumlag ins wasser und sprang dann todesmutig hinterher. die hand hielt er fest auf die rune gepresst. vielleicht brauchte er sie ja doch noch. so trieb er als spielball der strudel in dem eiskalten wasser vorwärts, hin und wieder von einem der rucksäcke geschupst, die sich offensichtlich alle selbstständig gemacht hatten.
als ein fellbündel an ihm vorbeitrieb, benutzte er das als aufprallschutz, denn das wasser schleuderte ihn immer wieder gegen eiskanten.
das war sehr effektiv und so suchte er nach weiteren fellrollen, die er rings um sich sammelte.
so trieb er schön abgepolstert durch den eiskanal und wenns nicht so kalt gewesen wäre, hätte es richtig angenehm sein können. immerhin war das ein toller anblick.
der gletscher strahlte in einem tiefen blau und das wasser hatte eine milchige sehr grüne farbe. man sollte es nur nicht gerade schlucken, es schmeckte wirklich ekelhaft.da fehlte ganz einfach der schuss whisky. aber sonst war es ein wirklich schönes erlebnis, diese wildwasserfahrt.
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| 16.10.2002 14:05 | #308 |
| GlutaeusMaximus |
Der Hohepriester stand gedankenverloren am Rand und umklammerte seinen Kampfstab. Seine Vision war so unglaublich, dass er sich nicht einmal traute darüber klar nachzudenken. Er verdrängte das Wissen in eine finstere Ecke in seinem Kopf. Er musste mit jemandem darüber reden, aber nicht jetzt, nicht hier...
Er sah in die kalten Wassermassen hinab und überlegte. Die Gefährten hatten sich das Gepäck aufgeteilt, doch viel war liegengeblieben. Maximus war das relativ egal, er hatte seine Fundstücke am Leib. Er hatte nichts zu verlieren. Aber die anderen, die so raffgierig gesammelt hatten...
Er beschwor drei Skelette und befahl ihnen, das übrige Gepäck zu nehmen und blutfeuer so lange zu folgen, bis sie auf festem Land stand. Dann durften die Skelette das Gepäck abladen und sich auflösen... Dann drehte er sich zu Scatty um: „Kommt mit blutfeuer ins Kastell, damit wir euere Ausbildung zu Ende führen können!“
Maximus sprach ein „Ade!“ in die Runde und wurde kurzzeitig verwundert angestaart, doch dann begriffen alle was er vorhatte. Er langte nach seinem Zauberstab un murmelte eine Formel. Scatty wollte noch irgendetwas sagen, doch der Magier hörte ihn nicht mehr. Maximus verschwand in einer Wolke aus dunklem Rauch.
Die drei Skelette packten das Gepäck fest in die knochigen Händen und sprangen in den Fluss...
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| 16.10.2002 15:59 | #309 |
| Yenai |
Nicht dass es Yenai besonders gereizt hätte, in die kalten Wassermassen zu springen, doch leider hatte sich Wardrag einen kleinen Scherz erlaubt und ihn hineingeschubst. Das kalte Wasser nahm ihm den Atem, sodass er nicht mehr die verdammten hinterlistigen Schürfer beschimpfen konnte, doch immerhin gab die Wut auf Wardrag dem Schatten ungeahnte Kraft. Er krallte sich an einem Eisbrocken fest und hielt sich so über Wasser.
In ohnmächtigem Zorn musste Yenai mit ansehen, wie seine Schattenkluft durch die Eisschollen übel zugerichtet wurde, das würde sicher teuer werden... Sein Buch hatte er tief in seiner Kleidung verborgen, er hoffte, dass das Wasser nicht durch die Luzkanfelle und die Rüstung dringen würde, sonst waren all die schönen Sprcuhrollen verloren, sogar der Glibbergolem. Er hatte es inzwischen geschafft, sich auf eine Eisplatte zu retten, doch er verlor sofort wieder das Gleichgewicht und stürzte zurück ins Wasser.
Immer wieder war er kurz davor, die Besinnung zu verlieren, während sein Körper immer mehr auskühlte, einzig der Gedanke an die vielen tollen Geschichte, die er am Lagerfeuer erzählen würde und die vielen Bewunderer, die er haben würde, hielten den Schatten am Leben.
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| 16.10.2002 21:50 | #310 |
| Scatty |
Dick eingewickelt in alles Wärmespendende, was er auftreiben konnte, trieb der Templer nun durch den eisigen Fluss. Immer schwächer wurden seine Glieder, schon zu lange war der Organismus von Scatty dem frostigen Wasser ausgesetzt gewesen. Eine lange Zeit war er nun schon durch Eisschollenformationen, an gefroreren Objekten aller Art und wunderschönen Eiskapellen vorbei getrieben. Die Keule, die er Shadow eigentlich hatte mitbringen wollen, hatte er loslassen müssen, sie war einfach zu schwer gewesen. Das Erz und den Rest der Beute jedoch hatte er gut unter der dicken Fellschicht, die ihn umhüllte, verstauen können. Die Farbe blau dominierte sein gesamtes Blickfeld, Eisblau, um genau zu sein. Schon wieder klappten dem jungen Mann fast die Augen zu, nur mit äusserster Gewalt konnte er sie offenhalten. Schon allein wegen Blutfeuer musste er am Leben bleiben, und der Gedanke an dieses Mädchen liess es ihm ein bisschen wärmer werden.
"Ich darf nicht....schlafen..." waren seine einzigen Gedanken, und diesen konnte er durch einen glücklichen Zufall abhelfen. Denn just in diesem Moment war Aktion von ihm gefordert. So schnell wie es sein Zustand ermöglichte, fischte er zwei Messer aus dem Armschützer, und passte den richtigen Zeitpunkt ab. Genau als eine sehr dick aussehende Scholle vorbeitrieb, hieb er die beiden Messer mit aller Kraft hinein. Wie durch ein Wunder schaffte er es doch tatsächlich, dass jene steckenblieben und Halt boten. Mit der grössten Kraftanstrengung, die ihm noch möglich war, hievte er sich unter Gestöhne und Geächze auf die breite Scholle, und blieb dann ermattet liegen, die Griffe der Messer fest umklammert. Nun war er wenigstens nicht mehr im Wasser, aber der Tunnel schien immer noch kein Ende zu nehmen. Und was ihn noch mehr beunruhigte: Keiner seiner Freunde war zu sehen...
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| 16.10.2002 23:17 | #311 |
| Nienor |
Hinter der Gruppe rauschten die Wassermassen aus den Zerstörten Ruinen heran. Es gab kein zurück. Sie konnten froh sein, daß sie überhaupt noch irgendeine Chance gefunden hatten, dem Inferno zu entkommen. Sie waren doch entkommen? Jetzt, wo sich vor ihnen die Gletscherspalte öffnete, die ins Innere des Gletschers führte, ausgewaschen von den reißenden und sicher auch eiskalten Wassern des tosenden Gletscherflusses war sich Nienor nicht mehr so sicher.
Doch was blieb ihr übrig? Ohne noch lange über die möglichen Gefahren nachzusinnen, die ihr im Strom drohen konnten, tat sie es den anderen nach und sprang hinein, geradewegs in einen Strudel, der eine tiefe Wanne ins Eis gespült hatte. Ihr blieb die Luft weg, so eisig war das Wasser, doch noch stärker, als das Empfinden der Kälte war der Drang, wieder an die Oberfläche zu kommen. Panik stieg in ihr auf, als Nienor merkte, daß sie der Strudel festhalten wollte, griff er etwa sogar nach ihr?
Wild ruderte sie mit den Armen und schaffte es dann doch irgendwie, aus dem Sog des Wirbels hinauszukommen. Sofort wurde sie über eine durch die Kraft des Wassers rundgeschliffene Kante im Eis gespült und fiel einige Klafter bis ins nächste Becken voller Wirbel. Doch von dort ging es in schneller Fahrt über mehrere flache Teilstücke imemr wieder kleienre Wasserfälle und schräge Läufe hinunter. Nirgends fand sich halt.
Alle Kanten waren abgerundet durch das stetig darüber fließende Wasser, das Eis selbst war glatt und bot auch keinen Halt. Immer weiter rutschte Nienor über die Eisflächen, mitgerissen von der Kraft des Wassers. Es war so schrecklich kalt, ihr blieb ein ums andere mal die Luft weg. Ihre Glieder wurden gefühllos, bald spürte sie ihre Beine nicht mehr, ihre Bewegungen konnte sie sowieso nicht koordinieren, das Wasser hatte die Kontrolle übernommen.
Als ob das alles noch nicht genug war, hingen vopn der Decke auch noch bizzare Eisgebilde herab, die tief über das Wasser reichten. In wärmeren Zeiten mußte der fluß anschwellen und so weiter oben das Eis ausspülen, jetzt war etwas Luft und die Reste der Bildhauerarbeiten der Wassermassen hingen herunter und waren bereit, die Reisenden an sich zerschellen zu lassen.
Wie durch ein Wunder wurde Nienor von den tosenden Fluten immer wieder kurz vor dem Aufprall weggerissen, als ob der Fluß beschlossen hätte, noch eine Weile länger sein grausames Spiel mit dem schwachen Menschlein, daß sich in sein Reich verirrt hatte, zu treiben. Gerade noch konnte sie sich an die Oberfläche zurückbringen, wenn sie unter Wasser gedrückt wurde, um Luft zu holen.
Hier wollte sie nicht sterben, in einem letzten klaren Gedanken dachte sie an die Aussagen der alten Frau, die berichtet hatte, daß die Reste von unglücklichen Abenteuern manchmal vom Gletscherfluß hervorgespült wurden, dann wurde ihr Körper mit voller Wucht in einer scharfen Biegung des Flusses gegen eine Eiswand geschleudert. Nienor hörte noch das Knacken ihrer Rippenknochen, dann umfing sie nur noch Dunkel.
Einer leblosen Puppe gleich wurde ihr Körper über die Stufen aus Eis gespült, fiel in ausgewaschene Becken und trieb weiter den Fluß entlang, immer weiter und weiter. Doch nichts davon drang bis zu Nienor vor, sie war bewußtlos den Launen des Wassers ausgeliefert. Wie es den anderen erging, konnte sie schon von Beginn an nicht verfolgen, doch der unbarmherzige Fluß hatte genug Prüfungen für jeden von ihnen...
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| 17.10.2002 00:17 | #312 |
| blutfeuer |
als blutfeuer erwachte, lag sie am irgendwo am rand des flüsschens, dass unter dem gletscher herauskam. also hatte sie irgendwann das bewusstsein verloren und war trotzdem lebend aus dem wasser rausgekommen, was schon ziemlich nach einem wunder aussah.mühsam rappelte sie sich auf und spuckte erst einmal wasser. ihr war schrecklich übel, aber zumindest lebte sie. ringsum sah sie reste ihrer gletscherausbeute, die das wasser angeschwemmt hatte und wenige meter weiter sah sie noch jemanden liegen. auf etwas unsicheren beinen ging sie zu ihm und drehte den klatschnassen fellbesitzer um. es war stressi, der jetzt anfing, literweise wasser aus sich herauszuspeien.
"he, komm zu dir! ich seh doch dass du lebst, also tu nicht so. wenn du nicht aufwachst, dann klau ich dir deine sachen."
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| 17.10.2002 00:19 | #313 |
| stressi |
Stressi schlug die Augen auf. Da war man dem Tod gerade von der Schippe gesprungen und was sah man als Erstes? Diese nervende Amazone! Stressi stützte sich auf die Arme. Immer mehr Wasser wollte aus ihm heraus und Blutfeuer sah ihm auch noch dabei zu. Das war schon mehr als unangenehm. Tapfer versuchte er, das ecklige Wasser hinunterzuschlucken, das ging aber leider nicht so schnell, wie es aus seinen Lungen herauskam. Er hustete, japste und schluckte aber irgendwann war es vorbei.
Mühsam nach Luft schnappend lag er auf dem steinigen Flussufer und blickte um sich.
Sie waren wirklich wieder draußen! Und so wie es aussah, war auch noch alles dran an ihm, obwohl er reichlich zerschrammt aussah. Überall hatte das Eis seine Spuren hinterlassen. Der schöne Schattenläuferpelz hing außerdem an ihm herab wie ein nasser Lappen.
"Hast du denn schon andere entdeckt?"
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| 17.10.2002 00:19 | #314 |
| blutfeuer |
"nee, bis jetzt noch nicht, aber wir können ja mal gemeinsam das ufer abgehen. dabei können wir gleich einsammeln, was so rumliegt. wie ich erfreut sehen kann, hat der fluss so einiges von unseren schätzen angeschwemmt. ich hoffe nur, dass nicht allzuviel kaputt gegangen ist. das erz werden wir wohl abschreiben können. ich hab gesehn, dass es gleich auf den grund gesunken ist. die anderen sachen würd ich schon ganz gern wiedersehn. zum glück hab ich mein wundervolles blasröhrchen und die felle hab ich auch schon gesehen. die sollten ja auch oben schwimmen. hast du dein schwert noch?"
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| 17.10.2002 00:20 | #315 |
| stressi |
"Ja, das hatte ich ja am Gürtel. Ich wollte es schon abmachen, weil ich das Gefühl hatte, es würde mich behindern, aber dann hat mich irgendwas am Kopf erwischt und ich war weg. Aber wie du siehst, ich hab das Schwert noch. Aber guck doch mal! Was ist das denn?"
Stressi zeigte aufgeregt über die Wasserfläche. Auf der anderen Seite bäumten sich ein paar Skelettreste auf, aber selbst Skelette können ohne Beine nicht laufen. Die braven Diener des ZuX hatten ihr Gepäck ordentlich bis hierher gebracht, waren aber durch die scharfen Eiskanten so lädiert, dass sie jetzt wirklich ihren Geist aufgaben.
Aber ihre Aufgabe hatten sie tadellos erfüllt. Maximus hatte ihnen ja das ganze Erz übergehängt und sie hatten es wirklich geschafft, die ganze Ladung hier anzulanden. Auch sonst lag hier überall was rum.
Blutfeuer hatte schon angefangen, Fellbündel und Papiere, jede Menge Waffen und anderes einzusammeln.
Wenn sie Glück hatten, würden sie alles oder ne ganze Menge wiederfinden. Wichtiger waren aber doch schon die Menschen. Hatte nicht Maximus hinter ihnen gestanden? Champ müsste doch auch schon längst da sein?
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| 17.10.2002 00:32 | #316 |
| Champ |
champ lag einige meter entfernt am strand, eingehüllt in mehrere felle und träumte von einem langen urlaub am strand.
warum sollte er auch jetzt aufstehen, wenn man von leicht bekleideten, braungebrannten jungen frauen träumte, die sich am strand vergnügten ? im unterbewusstsein hörte er einige stimmen, die an sein ohr drangen. aber er wollte noch lange nicht aufwachen, also blieb er liegen
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| 17.10.2002 01:11 | #317 |
| Yenai |
Als Yenai erwachte, hatte er sein Schwert und das Zauberbuch umklammert. Ihm war immer noch schrecklich kalt, doch die Sonne trocknete ihn schon ein wenig. Seine Glieder waren noch etwas taub, doch sobald er sie wieder voll unter Kontrolle hatten sprang er auf und untersuchte, ob von seinem Gepäck auch nichts fehlte. Glücklicherweise war alles komplett, bis auf zwei Feuerpfeil-Spruchrollen. Nachdem der Schatten den Verlust lange und ausgiebig betrauert hatte, versuchte er den Verbleib seiner restlichen Sachen zu klären.
Er wanderte etwas flussaufwärts, wo er auf einen schlafenden Baal stieß. Es bereitete ihm diebisches Vergnügen, Champ mit einer Ladung eiskaltem Gletscherwasser zu wecken. Bevor ihn eine eventuell im Zorn geworfene Windfaust erreichen konnte, war er schon bei blutfeuer und stressi angekommen.
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| 17.10.2002 13:07 | #318 |
| eine_alte_frau |
Die alte Frau war in der Nacht von ungewöhnlichen Geräuschen aus dem Gletscher geweckt worden. Schnell war sie aus dem Haus gelaufen und hatte ängstlich und beklommen zu den Feuersäulen aufgeblickt, die der Göttersitz in den Himmel schleuderte. Als hätte sich der Weltuntergang angekündigt.
Hoffentlich hatten die jungen Leute nichts damit zu tun, die vor einiger Zeit in den Gletscher aufgebrochen waren.
Immer wieder hatte sie nach ihnen Ausschau gehalten und als die Tage und Wochen vergingen und nichts mehr von ihnen zu hören war, hatte sie irgendwann für sich ein Gebet für die armen Irren gesprochen.
Heute früh war sie aufgestanden, weil das Geräusch des Flüsschens ein anderes war. Schnell hatte sie sich ein paar Sachen übergeworfen und war hinausgelaufen. Der Fluss war über die Ufer getreten und überspülte das ganze flache Land. Zum Glück war das Häuschen etwas erhöht gebaut, sonst wär sie heut Nacht wohl davon geschwommen.
Überall am Ufer lagen Trümmer von Holz, Stein und Eis. Woher war das wohl gekommen? Hatte der Gletscher plötzlich alles abgestoßen, was kein Eis war?
Die Alte lief am Ufer entlang. Schon manches Mal hatte der Gletscher mal eine größere Wassermenge abgegeben, nämlich dann, wenn ein größeres Eisstück abbrach. Dann war die Schatzsuche immer besonders erfolgreich.
So auch dieses Mal. Das erste, was sie am Ufer fand, war ein Beutel mit dem seltsamen magischen Erz. Aber schon wenige Schritte weiter fand sie eine junge Frau, die sie bei der Gruppe gesehen hatte. Schnell ließ sie sich auf die Knie nieder und legte ihr Ohr an die Brust des Mädchens. Das Herz klopfte, obwohl sie völlig blaugefroren war. Schnell lief die Alte zurück zum Haus und holte trockene Decken. Dann zog die Alte dem Mädchen die nassen Sachen vom Leibe und wickelte sie erst einmal ein.
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| 17.10.2002 13:17 | #319 |
| blutfeuer |
blutfeuer und stressi fanden scatty, der ein seltsames grinsen im gesicht hatte. er war tropfnass und die kälte hatte dafür gesorgt, dass seine lippen blau waren wie das gletschereis, aber er lächelte im schlaf als wäre er in einem schönen warmen bett.
blutfeuer packte ihn an den schultern
"he, aus der traum! wenn du nicht aus deinen nassen klamotten rauskommst, dann führt dein traum geradewegs in das grab."
scatty versuchte die beiden erst noch abzuwehren und wollte offensichtlich in seinem traum bleiben. es half aber alles nichts. als auch noch stressi anfing, den templer aus seinem traum zu zerren, öffnete der die augen und nach einem kurzen moment der besinnung, in dem er offensichtlich bemerkte, dass die realität noch viel schöner war als sein traum, versuchte er elastisch aufzuspringen.
das gelang ihm natürlich nicht ganz, denn er war wie alle anderen steifgefroren und schwach. der unterschied war nur, dass er vorher auf dem rücken gelegen hatte und jetzt auf dem bauch lag.
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| 17.10.2002 13:41 | #320 |
| eine_alte_frau |
Die Alte hatte dann aus der Hütte heißen Tee geholt und dem Mädchen davon eingeflößt. Als sie dann die Augen aufschlug fragte sie die Kleine:
"Was ist denn los? Wie kommst du denn hier her?"
Nienor erzählte ihr kurz von der rasenden Fahrt durch den Eiskanal und sagte ihr, dass auch all ihre Gefährten von unten aus dem Gletscher gespült sein müssten.
"Na, dann wird ich mal anfangen zu suchen. Wenn du das überlebt hast, kann es ja sein, dass auch von den anderen der eine oder andere lebt. Ich hatte schon einmal einen hier, der hat es allerdings nicht überlebt. Er hatte versucht, von unten in die Ruinen zu gelangen, war dann aber von einem Einsturz überrascht und zurückgespült worden. Die vielen Eisstufen und Hindernisse hatte ihm allerdings die Knochen zerschmettert. Er hat das nicht überlebt. Er starb in meinen Armen.
Aber jetzt zu dir. Kannst du laufen? Ich würd dich gern ins Warme bringen. Deine Sachen hol ich gleich."
Als Nienor nickte, brachte die Alte sie in die Hütte und lief mit neuen Decken und einem kleinen Karren, vor den sie schnell zwei Schafböcke gespannt hatte, zum Gletscherfluss zurück. Dann begann sie ihn nach Menschen und Schätzen abzusuchen.
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| 17.10.2002 13:49 | #321 |
| stressi |
Stressi half dem Templer auf die Füße und gemeinsam mit Blutfeuer stützten sie ihn, weil er einfach noch zu steif war. Yenai sammelte derweil die herumliegenden Schätze ein, die der Gletscher nach und nach aus seinem Tor entließ.
Er legte sie auf ordentliche Häufchen und freute sich jedes Mal aufs Neue, wenn er wieder etwas aus dem Wasser ziehen konnte.
"Komm lieber erst mal mit. Ich glaube nicht, dass dir die Schätze lieber sein sollten als dein Leben. Wir müssen uns aufwärmen und trocknen. sonst bist du in Kürze ein trockener Schatzsucher"
Die drei gingen flussabwärts um die Hütte der alten Frau zu finden. Diese Hütte war jetzt die letzte Hoffnung. Alles was man zum Feueranzünden gebrauchen konnte war nass und zerstört. Aber wenn sie sich nicht bald trocknen konnten, dann brauchten sie alle keine Schätze mehr.
Hinter der nächsten Biegung sahen sie auf einmal einen menschliche Gestalt, die sich ihnen näherte. Sie führte eine seltsame Karre mit sich, vor die zwei Schafböcke gespannt waren.
Es war die Alte!
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| 17.10.2002 15:39 | #322 |
| blutfeuer |
blutfeuer war hocherfreut, dass sie auf die alte frau getroffen waren, sah sie doch jetzt eine chance, dass sie das abenteuer lebend überstehen würden. nachdem der blaugefrorene scatty ihr erzählt hatte, dass sich der schwarzmagier mittels teleport verzogen hatte, die skelette aber alles mitgenommen hatten, was sie im gletscher an schätzen gefunden hatten, war sie erst einmal zufrieden.
dann hatte sich das ganze unternehmen ja wirklich gelohnt. sie war außerordentlich zufrieden. nicht nur, dass die erzausbeute sie endlich wieder auf solide füße stellte, es würde auch noch einiges für das amazonenlager dabei herausspringen. sie hatten jede menge waffen, felle, rüstungen und kleidung gefunden, die es jetzt nur noch vernünftig aufzuteilen galt.
zuerst würde man sich aufwärmen und alles einsammeln, was der fluss angespült hatte oder in den nächsten tagen anspülen würde. dann konnte man alles aufteilen und jeder konnte seiner wege gehen.
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| 17.10.2002 15:39 | #323 |
| stressi |
Stressi half der alten Frau den völlig durchfrorenen Scatty zu stützen, während Blutfeuer und Yenai alles einsammelten, was sie diesseits des Flüsschens finden konnten. Vor allem das Einsammeln des Erzes war etwas mühselig, waren doch die Beutel mit dem kostbaren Inhalt aufgeplatzt und die Brocken lagen alle einzeln im Wasser.
Scatty murmelte ständig irgendwas von einer Keule und nur der Baal schien sich wirklich wohl zu fühlen.
Es war schon erstaunlich, was diese Zufriedenheit, die einem nur die Weisheiten des Schläfers schenken konnten, auf die Psyche ausstrahlten. So wollte er auch mal werden, abgeklärt und weise und immer mit sich zufrieden. Der Baal schien auch nichts zu vermissen, im Gegenteil. Er meinte, dass er sich auf sein Zimmer im Tempel freue.
Das war ja wohl klar, dieser Sklavenhalter!
Irgendwann würde Stressi das Mädchen befreien und dem Baal klar machen, dass Frauen auch Menschen waren, deren Leben etwas wert war.
Auch wenn das sicher schwer vorstellbar war, aber auch Frauen verfügten über eine gewisse Intelligenz und außerdem waren sie hübsch anzusehen und schmückten jedes Haus.
Wenn er dem Baal das irgendwann mal klar machen konnte, dann würde er sicher auch verstehen, dass er die hübsche Kleine nicht einfach wie ein Hausteier halten dürfe.
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| 17.10.2002 15:40 | #324 |
| eine_alte_frau |
Die alte Frau hatte schnell festgestellt, dass die Leute wirklich wundervolle Sachen aus dem Gletscher geholt hatten. Sie war sich auch sicher, dass für sie das eine oder andere dabei herausspringen würde.
Zuerst aber mussten die Leute ins Warme und ihre Sachen trocknen. hier kam so schnell keiner her, jedenfalls nicht so kurz vor dem Winter. Abtreiben konnten die Schätze auch nicht, immerhin hatte sie ein kompliziertes Fallen- und Siebsystem installiert, damit ihr auch nichts von den Kostbarkeiten des Gletschers entging.
Morgen, wenn es wieder hell war, würde sie noch einmal alles genau absuchen. Sie war sich ziemlich sicher, dass der Gletscher noch einiges ausspucken würde, auch wenn die Abenteurer längst abgezogen waren.
"Sind denn wenigstens alle da?" fragte sie die Anderen. Als sie ihnen erzählte, dass sie schon das andere Mädchen bei sich in der hütte hatte und man sich verständigt hatte, dass sich irgendwer "weggezappt" hatte, fehlte offensichtlich nur noch einer aus der Gruppe. Ein gewisser Wardrag. Hoffentlich fanden sie den auch noch. Die Alte beschloss, dass sie noch einmla losziehen würde, um auch nach dem letzten der Abenteurer zu suchen.
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| 17.10.2002 20:43 | #325 |
| Scatty |
Langsam, ganz langsam zerrte eine starke Macht den Geist des jungen Templers aus der Dunkelheit, der er mitten im Eiswasser erlegen war. Sein verklärter Blick aus halbgeöffneten Augen zeigte ihm nicht gerade viel, nur ein prasselndes Feuer war zu erkennen. Das Gefühl, das langsam wieder in den Körper des Barbiers einkehrte, machte ihm klar, dass er dick in Decken gewickelt war. Sein halbwegs klarer Blick schweifte nun umher, und was er sah, machte ihn froh. Er war keineswegs im Himmel gelandet, sondern in der Hütte der alten Frau, die ihm gerade ein paar Decken umwickelte. Auch die restlichen Gefährten, bis auf Maximus, sah er irgendwo herumliegen, teilweise schlafend, teilweise zähneklappernd, teilweise hellwach und munter.
Scatty wollte sich schon erheben, als die alte Frau ihn mit überraschender Kraftaufwendung zurückdrückte. "Nein nein, junger Freund, ihr bleibt noch ein wenig liegen, schliesslich kommt nicht alle Tage jemand lebend durch den unterirdischen Fluss hindurch!" Apropos Fluss, da fiel ihm etwas ein, und er schaffte es sich, ein wenig aufzurichten, und was er sah, beruhigte ihn wiederum. Die Keule für Shadow lag neben ihm am Boden, fein säuberlich neben dem Erz, der Schatulle, der Schriftrolle und dem Rest der Beutestücke.
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| 18.10.2002 00:30 | #326 |
| Champ |
der baal war irgendwie immer noch sauer, weil er so unsanft geweckt worden war am strand. wenn er nur rausbekommen würde, wer das war.
sowas traute er in erster linie blutfeuer zu. wer sonst würde sowas freches trauen. aber leider konnte champ es ihr nicht richtig nacheisen. er hatte beim aufwachen nicht erkennen können, wer es war. und jetzt wars zu spät. zum glück hatten sich seine sachen angefunden beziehungsweise waren garnicht verloren gegangen bei der wildwasserfahrt. und das stimmte ihn wiederum milder. eigentlich konnnte er sich jetzt bereits ins sumpflager teleportieren. aber irgendwie hatte der guru sich an wardrag und yenai gewöhnt, ausserdem wollte er noch auf stressi warten. nicht dass der noch auf verrückte gedanken kam. champ zog sich also in die nähe des kamins zurück und versuchte, in seinen letzten traum zurück zu kommen, was nicht so einfach war.
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| 18.10.2002 00:43 | #327 |
| eine_alte_frau |
Es war Nacht und am Feuer saßen nur noch die ganz Hartnäckigen. Die alte Frau hatte bei ihrer zweiten Runde auch noch den fehlenden Wardrag gefunden, so dass sie erfreut feststellen konnten, dass sich die ganze Gruppe retten konnte.
"Ihr habt einen besonderen Glücksstern gehabt, mein Kindchen. Ich hab euch ja gesagt, dass ich vor dem General nie Leute getroffen habe, die bis in die Ruinen vorgedrungen sind. Ihr habt sie besucht und seid zurückgekommen und habt diesen Bauwerken sogar noch Schätze entreißen können.
Ihr habt sehr schöne Sachen mitgebracht. Für dieses magische Erz gibt es eine Menge schöne Sachen vom König. Das ist es, was er unbedingt haben will, dieses Erz. Ach, es hat schon so viel Unglück gebracht, dieses verfluchte blaue Zeug. Aber schöne Waffen und Rüstungen habt ihr mitgebracht. Aber am besten gefallen mir diese wunderbaren Felle. So etwas habe ich noch nie gesehen. Auch nicht bei den höchsten Würdenträgern.
Die Bücher müsst ihr sehr sorgfältig trocknen, sonst quellen sie auf, werden wellig und man kann sie nicht mehr schließen. Ich hab aber gehört, dass es für solche Sachen Spezialisten gibt."
Die Alte hatte die ganzen Schätze begutachtet, jedes Stück in die Hand genommen und versucht, dessen Bedeutung und den Wert zu taxieren.
"Ihr seid reich geworden würd ich sagen. Ich gratuliere auch. Morgen werden auch eure Sachen getrocknet sein und ihr könnt auf eure Seite des Fjords hinüberfahren. Das einzige was ich noch wissen möchte ist, warum der Göttersitz auf einmal nicht mehr da ist. Habt ihr was damit zu tun?"
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| 18.10.2002 01:02 | #328 |
| blutfeuer |
"ich weiß nicht, ob wir verantwortlich sind oder ob nicht bereits toras das unheil ausgelöst hat. auf jeden fall sind die ruinen eingestürzt. ich hab das schon gesehen. der ganze göttersitz ist auf das eis gebrochen und hat die ruinen unter sich begraben.
wir haben das nur von unten dadurch mitbekommen, dass die ruinen buchstäblich über unserem kopf zusammengebrochen sind. uns blieb gar kein anderer weg als der unter dem gletscher durch. zum glück ist mir eingefallen, was du gesagt hast. und wie du siehst, ist es ja gut gegangen.
irgendwie war da plötzlich sehr viel wasser, dass uns mit einer atemberaubenden geschwindigkeit durch den eiskanal geschossen hat.
wenn du jetzt erzählst, dass die lava teile des gletschers zerschmolzen hat, würde ich sogar sagen, das war unser glück."
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| 18.10.2002 01:11 | #329 |
| eine_alte_frau |
"Das stimmt auch sicher. Wenn der Fluss nicht so viel Wasser geführt hätte in jener Nacht, dann wärt ihr nicht so schnell unten herausgekommen. Das wäre sicher euer Tod gewesen. So hat euch also der Einsturz des Göttersitzes das Leben gerettet.
Ich werd sicher in den nächsten Tagen tolle Sachen finden. Der Gletscher hat gewiss noch andere schöne Sachen freigeschmolzen."
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| 18.10.2002 01:30 | #330 |
| stressi |
Stressi hatte die ganze Zeit zu Nienor hingesehn, die offensichtlich große Schmerzen hatte.
"Können wir nicht erst mal was für die junge Frau tun? Die hat doch ganz offensichtlich schwere Verletzungen erlitten."
Stressi ging zu dem Baal, der mit lächelndem Gesicht in einer Ecke lag und vor sich hinträumte.
"Könnt Ihr ihr nicht helfen? Kommt doch mal raus aus euren Träumen."
Champ schlug die Augen auf und wählte in seiner Robe. Irgendwas murmelte er von "Wird Zeit dass der Junge das selber lernt, anstatt Leute aus den schönsten Träumen zu reißen." Dann nickte er und ging zu Nienor.
"Übrigens finde ich, dass wir euch unbedingt ordentlich entlohnen müssen. Ihr habt uns so viel geholfen und ohne eure guten Ratschläge und Hinweise wären wir längst alle tot."
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| 18.10.2002 01:38 | #331 |
| blutfeuer |
blutfeuer begann in den schätzen zu wühlen, aber die alte wehrte lächelnd ab. dabei half sie dem baal die kleine kriegerin zu verarzten.
offensichtlich hatte nienor gebrochene rippen und der baal meinte, dass er das ganz schnell wieder hinbekäme. ein paar routinierte griffe brachten die rippen von nienor wieder in die richtige position und dann holte er irgendwelche rätselhaften sachen aus seiner robe und rieb damit die frau ein. sofort konnte man nienor ansehen, dass die schmerzen vergingen. zufrieden verzog sich der baal wieder in seine ecke, schloss die augen und träumte weiter.
trotzdem wollte blutfeuer der alten etwas geben, die sich aber standhaft wehrte und beteuerte, dass sie wirklich nichts brauche von den schätzen der jungen leuten.
irgendwann gab blutfeuer dann auf. sie rollte sich am feuer zusammen und tat es den anderen gleich, die schon lange friedlich schliefen.
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| 18.10.2002 01:45 | #332 |
| eine_alte_frau |
Alle schliefen nun. Die Alte wusste sehr wohl, dass dieser hohe Wasserstand des Flüßchens ihr neue Schätze bescheren würde. Sie war auf die Sachen der jungen Leute nicht angewiesen. Das der Göttersitz eingestürzt war, würde in Kürze neue Abenteurer anlocken und das würde auch ihr wieder neue Schätze bescheren. Diese jungen Leute aber waren ihr richtig ans Herz gewachsen.
Sie war froh, dass jetzt alle hier so friedlich schliefen.
Sie kontrollierte noch einmal die zum Trocknen aufgehängten Sachen und stellte zufrieden fest, dass sie bis zum Morgen mit Sicherheit getrocknet waren.
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| 18.10.2002 11:40 | #333 |
| blutfeuer |
am morgen erwachten die gefährten nach langer zeit erstmalig wieder ohne das gefühl, gleich erfrieren zu müssen. und nun war es zeit, abschied zu nehmen. sie begannen die boote zu beladen, die am flussufer lagen.
da durch den spalt in der erde die kochende erde einen teil des gletschers verflüssigt hatte, würde sich die rückfahrt weitaus angenehmer gestalten. nun standen ihnen zwar keine gerippe als helfer mehr zur verfügung, dafür führte das flüsschen aber weitaus mehr wasser als sonst üblich. man würde den ganzen weg im boot bleiben können.
als alles verstaut war, verabschiedeten sich die gefährten von der alten frau.
"ich danke euch nochmals für die wertvolle unterstützung. solltet ihr einmal in schwierigkeiten geratem, so kommt zu uns in das amazonenlager auf der anderen seite des fjords. ihr werdet uns immer willkommen sein."
damit legten die boote vom ufer ab und wurden durch die schnelle strömung bald aus dem blickfeld der alten getrieben.
als die gefährten das ufer des meeresarms erreichten, sahen sie sich noch einmal um. der gletscher hatte jetzt ein ganz anderes aussehen. ihm fehlte die krone. es sah aus, als hätte jemand mit einem scharfen schwert den gletscher enthauptet. die luzkanzacken hatten ihre krone verloren.
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