Rollenspiel nach Fall der Barriere
Die Stadt Khorinis
Die Oberstadt # 3

25.12.2003 23:54#1
Longbow Die Oberstadt # 3
Er dachte, wenn er nicht mehr in seinem Büro leben müsste, würde der Fluch, ja, so bezeichnete er ihn bereits, von ihm gehen, denn nur dann tauchte der auf. Doch das krasse Gegenteil ist nun der Fall geworden. Er brauchte nur die Kaserne anschauen, schon holten ihn die Horrorgedanken wieder ein. Er beschloss, seine Sachen zu sammeln und für eine Weile ins obere Viertel zu ziehen, immerhin gab es da auch ein Ritterhaus. Und da er eh kein Hauptmann mehr war und auch nicht mehr zur Miliz gehörte, musste er sich auch nicht mehr verpflichtet fühlen, weiterhin in der Kaserne zu wohnen. Sowieso hatten sich die meisten anderen Milizsoldaten längst ein eigenes Heim gekauft und er selbst gönnte sich so etwas bisher noch nicht.
Ziemlich schnell ging es, bis er seine Sachen gepackt hatte, was hauptsächlich daran lag, dass er fast gar nichts besaß außer die Kampfausrüstung und die eine Truhe. Ersteres zog er über und Zweites nahm er unter den Arm. Ohne zurückzublicken verließ er die Kaserne und machte sich schnurstracks auf zum Tor. Er konnte gar nicht schnell genug weg. Letztendlich musste er so schnell gewesen sein, dass die herumstehenden Milizen wieder dachten „Der verrückte Long wieder“, aber wieso sollte es ihn momentan stören?
Die Ritter im oberen Viertel machten keine Anstalten ihn aufzuhalten, immerhin trug er auch seine Ritterrüstung samt Stadtwappen und bekannt war er auch noch. Nach der Passierung des Tores lief er ins Ritterhaus. Es war größtenteils leer. Weit aus nicht alle Kapazitäten wurden genutzt, was sicher daran lag, dass kaum mal ein Ritter zu Hause ist. Er bemühte sich nicht einen besonderen Schlafplatz zu finden. Wieso auch, er war jetzt ein ganz normaler Ritter ohne Rang und Namen, da stand ihm auch kein besonderes Bett oder dergleichen zu. Als er sich dann endlich für eins entschieden hat, legte er seine Sache ab und schmiss sich erschöpft auf dieses.



26.12.2003 10:04#2
Sir Iwein Die Worte des Schwurs? Lord Hagen verlangte von ihnen beiden, dem Orden der Paladine beizutreten? Einen Moment lang starrten Iwein und Uncle den Lord ungläubig an, dann versetzte Iwein seinem Kameraden einen auffordernden Stoß in die Rippen und kniete vor dem Lord, in der Hoffnung, Uncle würde schnell begreifen und es ihm gleichtun. Dann endlich räusperte Hagen sich und blickte ernst auf die beiden herab: Iwein, in seiner geschundenen Milizrüstung und neben ihm Uncle, in seinen Bürgerklamotten, die scheinbar jeden Moment zu platzen drohten.
"Schwört Ihr Innos, dem Gott des Feuers, der Gerechtigkeit und Schöpfer dieser Welt, Euer Leben lang zu dienen, seine Schöpfung zu wahren, seine Gesetzte zu achen und mit Eurem Leben zu vertteidigen, bis die Flamme Eures Lebens erlischt und Ihr einkehrt in sein Reich?"
Uncle und Iwein warfen sich gegenseitig einen vielsagenden Blick zu - hoffentlich brachten sie das auf die Reihe - dann senkten sie ihren Kopf und sprachen gemeinsam:

"Hiermit schwöre ich Innos, dem Gott des Feuers, der Gerechtigkeit und Schöpfer dieser Welt, mein Leben lang zu dienen, seine Schöpfung zu wahren, seine Gesetze zu achten und mit meinem Leben zu verteidigen, bis die Flamme meines Lebens erlischt und ich einkehre in sein Reich."

In der Hoffnung, alles richtig gemacht haben, blickten sie zu Lord Hagen auf. Der aber lächelte nur, nahm seinen edlen Zweihänder vom Rücken un berührte mit der flachen Seite der Klinge nacheinander die rechte und die linke Schulter der beiden. "Dann soll es so sein. Ihr seid nun Ritter seiner Majestät König Rhobar des Zweiten und Streiter unseres Herrn Innos. Geht zu unserem Schmied Eorl und lasst Euch von ihm ausrüsten."



26.12.2003 10:24#3
Uncle-Bin Uncle und Iwein verließen den Raum nach einer knappen Verbeugung. Uncle sah dabei so aus, als hätte man ihm sein Lächeln mit zwei Nägeln an den Wangenknochen festgeschlagen. Doch die frisch gebackene Grinspresswurst in Bürgerkleidung und dem Rang eines Ritters wurde von einer nicht minder komischen Gestalt begleitet: Iwein. Auch ihm hatte man ein breites Grinsen ins Gesicht genagelt. Na hoffentlich macht uns Eorl nen guten Preis für die Blechkisten. Hm... wo ist seine Schmiede denn überhaupt? Iwein zuckte mit den Schultern, während sein Grinsen allmählich verflog. Sie starrten sich ein paar Sekunden gegenseitig an und entschieden sich schließlich mit einem Kopfnicken dafür, den nächst besten Ritter zu fragen. Hey du. Wo können wir den Schmied Eorl finden? Wir sollen uns bei ihm eine Rüstung abholen. Der stolze Krieger brauchte nicht lange um ihnen den Weg zu beschreiben, denn immerhin standen die beiden ja fast davor. Die Schmiede war kaum mehr als 20 Meter weiter die Straße hinunter, die am Haus der Paladine vorbeiführte. Iwein und Uncle bedankten sich für die freundliche Auskunft und setzten dann wieder ihre stolzen Grinsmienen auf. Nun würden sie den alten Eorl um ein paar Goldmünzen reicher, sich selbst um die gleiche Menge ärmer und doch alle ein wenig glücklicher machen...


26.12.2003 10:39#4
Sir Iwein Es waren noch nicht viele Menschen zur frühen Morgenstunde auf den Beinen und auch aus der Schmiede war noch kein stetiges geschäftiges Hämmern zu hören. Nur zwei tapfere Krieger, die Brust vor Stolz geschwellt, marschierten durch die schneebedeckten Gassen zu Eorls Werkstatt, und nichts konnte ihnen die Kälte anhaben. Sie blickten sich gegenseitig grinsend an, dann hämmerten sie beide gleichzeitig laut gegen die Tür. "Im Namen König Rhobars, aufmachen!", brüllte Iwein und klopfte erneut. Eine Weile blieb es zunächst still. Die beiden kamen sich ungeheuer wichtig vor.
"Aber ja, ich komm ja schon, verflucht!", tönte es dann dumpf von drinnen. "Keine Ruhe hat man hier!" Ein paar mal polterte es drinnen, dann endlich wurde ein Riegel beiseite geschoben und die Holztür öffnete sich langsam. Eorl erschien, er sah recht genervt und unausgeschlafen aus.
"Du hast hohen Besuch, Eorl", gluckste Iwein. "Wir wollen uns hier ausrüsten lassen, sind jetzt Ritter seiner Majestät. Also, rück raus, die feinen Rüstungen!" Immer noch war das stolze Grinsen nicht von den Gesichtern der beiden schäbigen Kerle gewichen, die Eorl da belästigten - nein, es verbreiterte sich noch bei der Aussicht, bald als Ritter in glänzender Tracht durch Khorinis laufen und dabei Befehle erteilen zu können...



26.12.2003 10:55#5
Eorl Welcher Spinner randaliert denn da draussen wie ein...
Eorl riss die Tür der Schmiede auf und hatte schon eine Bemerkung über die vermuteten Vorfahren des Störenfrieds auf den lippen, als er die beiden gestalten erkannte die vor der Tür standen. Uncle und Iwein waren es, und beide grinsten wie Totenschädel.
"Guten Morgen ihr beiden, es freut mich auserordentlich das ihr beschlossen habt meine Tür einzuschlagen!" rief er und ließ die beiden dann in die Werkstatt."Kommt rein, ihr zwei."
Sie traten in die geräumige Werkstatt ein und schauten gleich wie gebannt auf die Rüstungen die an den Wänden standen und hingen.
"Erstmal gratuliere ich euch zu erer Aufnahme in den Kreis der Ritter. Oder um es anderst auszudürcken: Wilkommen im Club"
Eorl ging zur Theke hinüber und zog eine Flasche wein und ein paar Becher aus einer der Kisten unter dem Tresen. Er füllte die Becher und gab jedem der beiden einen in die Hand.
"Auf die Streiter." meinte er und stieß mit den beiden an. Dann ging er zur Lagertür hinüber und zog sie auf. Er verschwand in dem vollgestopften Raum, und kam kurz darauf mit einer Rüstung wieder heraus. Die Ritterrüstung war etwas angestaubt, glänzte aber sofort wieder wals er mit einem Lappen drüberfuhr. Er warf sie Uncle zu und holte eine zweite hervor, die er Iwein gab. "Für euch kosten die Dinger 1700 pro Stück, ist ein echter Freundschaftspreis. Außerdem ist mir gerade danach. Und Reperaturen sind wie immer im Preis mit drin. Ich stehe für die Qualität meiner Ware jederzeit gerade", betonte er ganz geschäftsmäßig. Dann lachte er und wieß auf das Lager.
"Außerdem habe ich mir die Reaste unserer kleinen Schiffahrt unter den Nagel gerissen, da kann ich mir locker erlauben großzügig zu sein.


26.12.2003 11:16#6
Uncle-Bin Uncle hatte keine Ahnung, wie Eorl es geschafft hatte diesen schweren Blechhaufen zu werfen, denn er selbst musste schon mit sich kämpfen, um das Ding zu fangen. Doch als er es dann erst mal sicher in den Händen hielt kam es ihm auch gar nicht mehr so schwer vor. Iwein ging es nicht besser, doch kaum hatte man die Dinger angelegt, da verlor sich die Last wie von selbst. Uncle war nun schon bei einem ausführlichen Bewegungstest angelangt. Die Rüstung lies ihm aber genug Freiheiten, sodass keine Beschwerde nötig war. Einzig die Tatsache, dass ihm die 1700 Goldmünzen im Moment nicht in der Bürgertasche lagerten störte ihn noch ein wenig. Fühlt sich gut an das Ding. Ich werd es gleich anbehalten... oh... nein warte... Uncle wiederholte eine seiner seltsamen Verrenkungen noch einmal. Da hinten quietscht was! Mach mal nen bisschen Öl ran. Eorl war seine Meinung ist Gesicht geschrieben. Ich denke nicht, dass du jemals eine solche Bewegung tätigen willst, aber bitte dein Wunsch ist mir Befehl. Hier hast du dein Schmierfett. Uncle setzte einen Finger von dem seltsamen Glibber an das Scharnier, dass die Laute von sich gegeben hatte und stellte dann zur Zufriedenheit aller fest, dass die Rüstung nun lautlos beweglich war. Auch wenn dieses Fett ein wenig unangenehm roch. Danke Eorl... ach eins noch. Ich hab im Moment keine 1700 Gold in meiner Tasche. Bitte schreib’s auf meinen Deckel. Mit diesen Worten verlies Uncle die Schmiede und ging nun auf die Kaserne zu. Welcher Deckel? Mal sehen, was die Rekruten zu seiner neuen Rüstung sagen würden.



26.12.2003 11:25#7
Sir Iwein Seelig ruderte Iwein mit den Armen, die nun von einem prächtigen Kettenpanzer geschützt waren und klopfte neugierig die ganze Rüstung ab. Blieb nur zu hoffen, dass man damit noch vernünftig Bogenschießen konnte, doch Eorl versicherte ihm, da dürfe es keine Probleme geben. Uncle hatte sich schnell verzogen, und auch Iwein hielt es für besser, sich nicht mehr lange hier aufzuhalten - denn auch er hatte keine 1700 Goldmünzen bei sich. Er wusste nicht einmal, ob er überhaupt so viel besaß. "Ähm, ich muss weg, hab noch was zu erledigen. Dein Gold bring ich dir später rauf. Und danke für den Wein. Wir sehn uns..." Eorl warf ihm einen missmutigen Blick zu, der nicht darauf schließen ließ, dass der Schmied Iwein traute. Dennoch hielt Eorl ihn nicht auf. Der Hauptmann nun beschleunigte seine Schritte und entfernte sich rasch von der Schmiede. Nun wurde es aber Zeit, wieder einmal nach seinen Schülern in der Kaserne zu sehen.



27.12.2003 01:07#8
Irock von Elladan Der hohe Wassermagier hatte die Stadt betreten und war über den Markt, die Straße hinauf zum Torplatz gegangen. Die Menschen hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen, nur einige Wachposten standen an den Straßenrändern und beobachteten jeden Winkel der Stadt. Selbst den Magier beäugten sie misstrauisch, denn in diesen Tagen mussten sie mit allem rechnen. Das Böse konnte überall lauern, sogar unter der Robe eines Geweihten.
So erreichte Irock das Tor zum oberen Viertel. Ein Soldat in glänzender Rüstung stand gerade da und grüßte. Irock erwiderte ihm ebenfalls ihm.
„Ihr habt eine ehrenhafte Aufgabe, Ritter. Innos Stärke leitet euch und gibt euch den Mut in die Schlacht zu ziehen. Doch auch eben diese Kraft lässt euch hier ausharren, vor dem Tor. Ich erteile euch den Segen Adanos, des Bewahrers. Ihr habt euch seinen Segen wahrlich verdient.“

Der hohe Wassermagier war in der Stimmung sich mit diesem Krieger zu unterhalten, denn es gab viele Dinge die er wohl nur von diesem erfahren konnte.



27.12.2003 01:20#9
Longbow Long konnte es nicht fassen, dass Hagen ihn doch tatsächlich zur Nachtschicht am Tor verdonnert hatte. So ein Schwachsinn war ihm noch nie untergekommen. Er war einer der besten Schwertkämpfer der Garde, da musste er sich nicht mit solchen belanglosen Sachen aufhalten.
Der andere diensthabende Ritter half ihm da auch nicht raus. Weder wollte er für ihn bürgen, in dem er den Posten für eine Weile alleine vertrat, noch war er sehr unterhaltsam. Sowieso nahm der seinen Posten viel zu ernst, in dem er scharf und viel zu aufmerksam Löcher in die Dunkelheit starrte und jedem winzigsten Geräusch nachging. So war einmal über Matteos Laden eine Katze gesprungen. Schon dieses unwichtige Geräusch ließ ihn aufschrecken und aufhorchen. Für solche peniblen Kameraden hatte Long nur wenig übrig. Was wollten die denn in einer Schlacht gegen Orks machen? Auch auf jedes Detail achten?
Weiter konnte Long nicht nachdenken, da ihn ein, so schien es ihm, Magier aus dem Kloster ansprach. Er trug ein langes, dunkelblaues Gewand, wie es bei den Klosterjungs üblich war. Sein Gesicht konnte Long nicht erkennen, aber die Stimme kam ihm wage bekannt vor. Doch kannte er bereits so viele Leute in Khorinis, sodass er freilich nicht jeden anhand der Stimme erkannte. Doch momentan interessierte er sich sowieso mehr für den Inhalt des Satzes. Er ist also von Innos Stärke durchflossen und hat nun den Segen Adanos. Toll, na und? Was soll er damit? Er schaute kurz zum anderen Ritter, der stur gerade aus guckte.
„Ey, Magier! Hast Lust auf einen guten Wein in meiner Taverne? Ich lad dich ein.“



27.12.2003 01:27#10
Irock von Elladan Welch eine ungewohnte Begrüßung es doch gegenüber dem Geweihten war. Irock kannte den Ritter, denn dieser hatte damals den Trupp im Minental geführt und Irock auf seiner Expedition begleitet. Doch heute schien dieser Mann nicht ganz so glücklich und zufrieden zu sein. Vielleicht war das ein Grund, warum er den hohen Wassermagier eingeladen hatte. Es konnte sein das der Ritter einen rat oder dergleichen brauchte. Irock, der sich in seiner Weisheit verpflichtet fühlte, stimmte zu und folgte dem Mann in schwerer Rüstung. Sie gelangten zum Eingang der recht ordentlichen Taverne.



27.12.2003 19:35#11
Samantha Es war dunkel draußen, wie immer wenn die Nacht hereinbrach. Stille hatte das Haus erfüllt, nur das Knistern des Kamins durchbrach den Mangel an Geräuschen kurzzeitig mit einem lauten Knacken. Das Holz war feucht durch die Kälte, doch die Flammen waren stärker und fraßen sich tapfer durch die schwindende Rinde. Irgendwo brach eine Nuss auf und ein folgendes Schmatzen zeugte davon, dass das Hörnchen sein Abendmahl einnahm.

Samantha seufzte tief und laut und streckte die Beine weiter aus. Sie saß wieder in ihrem Ohrensessel, warm und gemütlich am lodernden Kamin, den Blick in einem dicken alten Buch vertieft. Noch immer studierte sie Kanos Magiebücher und hatte schon einiges über Innos und sein Wesen erfahren. Doch noch immer war sie nicht fertig, so oft wie sie aufstand um sich einen neuen Topf süssen Honigs zu holen würde sie auch sicher noch eine Weile brauchen. Sie war einfach zu verlockend, diese süsse, klebrige Masse, die so schön auf der Zunge schmolz. Sie würde alles darum geben, noch ein paar weitere Töpfe auf lager zu haben, doch dieser war der letzte.

Genüßlich schob sie den Finger hinein und schleckte ihm ab, um dann mit der klebrigen Pfote die Seite zu wenden. Kano würde sich freuen. Gerade stellte sie sich schmunzelnd das zornige Gesicht des Meisters vor, als etwas aus dem Buch segelte. Langsam glitt das Stück Papier zu Boden und fast wäre es in die Klauen des diebischen Hörnchens geraten, hätte Samantha nicht schnell genug zugepackt und die entflohene Seite gerettet. Stirnrunzelnd musterte sie nun die Seite und stellte fest, dass nur noch der obere Teil vorhanden war. Das größere Stück davon war abgerissen.
Suchend blätterte sie vorwärts und rückwärts, konnte jedoch nichts mehr finden. Was immer dort gestanden hatte, es war verloren.

Ihre Augen bohrten sich in den herausgerissenen Rest der Seite. Der Hörnchen hüpfte neugierig auf ihrer Schulter und beäugte das Fundstück, während Samantha neugierig las:

...nachdem Innos die Kreaturen des Herodos besiegt hatte, gewann die Welt das Gleichgewicht wieder und Adanos ward zufrieden. Seine Jünger feierten, gaben ihrem Gott mehr Zuspruch als irgendwann zuvor. Innos war lebendig, seine Macht hatte seine Anhänger ein weiteres Mal überzeugt...

Wer auch immer dieser Herodos sein mochte, Samantha kannte ihn nicht. Mit Sicherheit ein böses Geschöpf, sonst hätte man nicht so groß gefeiert.Ihre Augen flogen weiter.

...doch es sollte etwas kommen, das Innos auf eine harte Probe stellen würde. Tief im Osten, hinter den Wäldern und den Bergen, verbargen sich die schrecklichsten Gestalten der damaligen Zeit. Gefangen in einem Tal, verlassen mit sich selbst, hausten mörderische Frauen, deren Blutdurst kein Gott stillen konnte. Adela war es, ein schreckliches Göttergeschöpf, welches diese Weiber erschaffen hatten und von der Göttertafel verbannt worden war. Sie trieb sie in den Wahnsinn, ließ sie kalt werden und raubte ihnen jegliches Gefühl von menschlicher Wärme. Sie zogen durchs Land, mordeten, plünderten und raubten was ihnen zu Gesicht kam. Man sagte, dass sie tief in Höhlen hausten und ihr Schatz...

Hier endete das Schriftstück, der Rest musste sich auf dem fehlenden Stück sein.
Samantha hatte die Augen aufgerissen. Mordende Frauen, Bestien. Und das beste, ein Schatz.
Die Neugierde hatte sie gepackt. Ein Schatz, vielleicht gab es ihn noch? Und diese Frauen, wer waren sie gewesen und warum hatten sie soviel Macht besessen, dass sie selbst für Innos eine Bedrohung werden konnten? Und das wichtigste, wo war der fehlende Textabschnitt? Hatte man ihn mit Absicht herausgerissen?
Soviele Fragen. Samantha kratzte sich nachdenklich am Kinn. Da musste etwas dahinterstecken. Es galt nur herauszufinden, was es war.



27.12.2003 20:52#12
Kano Langsam schritt Kano durch das obere Viertel, wand den Kopf mal links, mal rechts. Es war ein schöner Abend, wärmer als die Abende zuvor, sogesehen viel wärmer. Die schwere Rüstung und der Wams darunter tat sein Übriges um den Paladin warm zu halten. Die letzten Tage hatte der Statthalter damit verbracht, Dokumente aufzuarbeiten, Buchhaltung, das Meiste zumindest. Nun würde er für ein paar Tage Ruhe davor haben, eben bis die nächste Sache anstand. Frische Luft sog der Krieger in seine Lunge, schloss kurz die Augen und sah sich um. Ein schönes Städtchen, es erfüllte Kano mit Stolz, es hier so weit gebracht zu haben, eine ganze Stadt, in der er nun Recht sprach, in der nur die Lords über ihm standen.
"Guten Abend, Herr Paladin."
Eine gedämpfte zarte Stimme drang an Kanos Ohr und er wand sich in die Richtung, aus der Sie kam. Es war ein Gesicht, dass dem Paladin bekannt war, die letzten Tage hatte er öfter daran gedacht.

"Ah, ihr seid es, wie geht es euch?"

Sophia lächelte und schaute ihr Gegenüber direkt an.
"Gut geht es mir und euch? Schön, dass wir uns doch noch einmal sehen, entschuldigt, dass ich so plötzlich gehen musste. Meine Mutter ist sehr misstrauisch, versteht ihr? Sie meint, Männern könne man nicht vertrauen, erst, wenn man sie abgerichtet hat, sind sie zu gebrauchen."
Sie schmunzelte etwas und schaute kurz weg.
"Entschuldigt, damit wollte ich euch nicht beleidigen, das ist nur, was meine Mutter sagt."

"Schon gut, macht euch keine Sorge. Nun, ich hoffe doch, ihr denkt nicht genauso, oder?"

"Hmmmmm nein, eigentlich nicht, wenngleich ich vorsichtig bin. Die Soldaten sind schnell bei der Sache, meinen es aber oft nicht ernst. Ihr versteht?"Wieder überdachte sie ihre Worte kurz und wehrte ab.
"Nicht, dass ihr...verzeiht."

Kano hob eine Braue und blickte ließ seinen Kopf langsam schweifen."Keine Sorge, ich habe mich nicht direkt angesprochen gefühlt. Ihr habt sicher eure Gründe für eure Meinung. Doch sagt, was macht ihr hier in der Stadt, ich meine, welche Aufgabe habt ihr?"

Der verlegene Blick wandelte sich wieder zu einem Lächeln und sie drehte sich leicht auf den Zehenspitzen.
"Ich habe keine Arbeit, wenn ihr das meint. Mein Eltern würden das nicht zulassen...doch helfe ich gelegentlich verletzten Soldaten, bei einem Angriff oder Heimkehrenden. Einfach nur um auch einen Teil beizutragen. Ich denke, hier draußen, da müssen alle mit helfen. Khorinis ist längst kein sicherer Ort mehr, schon gar nicht die blühende Handelsstadt von einst."

Etwas überrascht musterten Kanos Augen Sophia und blickten dann direkt in ihre. Das hatte er nun nicht erwartet, die Tochter einer offenbar wohlhabenden Familie, aber dennoch so engagiert?
"Das freut mich zu hören, wahrlich sind die Zeiten schlechter geworden."
"Nicht wahr...aber jetzt seid ja ihr da, Herr, ihr und die anderen Paladine."Ihr ernstes Gesicht wurde wieder etwas fröhlicher und ihre Augen leuchteten im fahlen Mondlicht.

"Nennt mich Kano, Sophia..."

"Wie ihr wünscht He...Kano...Wenn wir jetzt also schon so weit sind, was haltet ihr dann davon, wenn wir...nun...wenn wir vielleicht mal..."
"Wie wäre es, wenn ich euch einlade, zu einem Gläschen Wein vielleicht?"
Sofort hellte sich ihr Gesicht auf und sie nickte.
"Ja gern. Allerdings kann ich nicht heute Abend, leider, ich bin nur kurz aus dem Haus weil ich etwas holen sollte...wollte...schön, dass ich euch getroffen habe. Da fällt mir ein...ich sollte wirklich langsam...entschuldigt. Doch gern komme ich auf eure Einladung zurück. Einen schönen Abend wünsche ich euch noch, Kano, auf bald."

"Gute Nacht."

Sie zwinkerte kurz und schritt dann eilig davon, warf dem Paladin aber noch einen Blick zu, bevor sie verschwand. Kano kniff die Augenlider leicht zusammen und dachte nach, es war seltsam. Wirklich seltsam. War das nur ein Trick? Wollte sie etwas? Das würde sich wohl noch zeigen. Langsam setzte er seinen Weg fort, zum Tor hin. Genau, das Tor, da würde er eine Weile verharren, am Tor war es immer ganz gut, wenn man mal einen netten Plausch unter Kameraden führen wollte...



27.12.2003 21:33#13
Estragon Hilias hatte die letzten Tage in untätigen Grübeln, Denken und Meditieren verbracht. Das Meditieren hatte er von seinem Bruder gelernt, nach dem Mord aber nie wieder versucht. Aus einer Laune herraus hatte Hilias sich auf die Zinen der Kasernenmauer gesetzt und wieder damit begonnen, seinen Geist und Körper in Einklang zu bringen und die Sinne treiben zu lassen. Es hatte geholfen. Die Trauer saß immer noch tief in ihm und mied die Bürger der der Stadt und tat die Dinste eines Rekruten der Garde, mit verbissenem Eifer und verbittertem Schweigen.

Das Wetter wurde von Tag zu Tag wärmer, so fand es Hilias, und das drückte seine Stimmung. Er mochte die Reinheit der Luft wenn es Kalt und stürmisch war. Er hasste den Regen und die Feuchtigkeit, die der Winter auf so angenehme Weise in ihre Schranken wieß. Bald würde er sich neue Kleidung kaufen müssen. Seine derzeitige Kluft stand einem Mann im Dinst der Garde und des Staathalter von Khorines -selbst wenn man nur Knappe und Rekrut war- nicht gerade schicklich an.
Lemar musste auch noch ausbezahlt werden . Hilias hatte nicht vergessen wie der Schuldentreiber wie auf dem Galgenplatz eine fast tödliche Falle gestellt hatte, nur zwei Nächte nach Geschäftsabschluss. Von da an, war Hilias besonders Argwöhnisch, wenn er die Slums und das Hafenviertel betrat.

Der letzte Monat war voller Rückschläge und harter Prüfungen gewesen, doch Hilias war nie der Typ, der sich leicht verunsichern lies. Es musste als bald Berg auf gehen.
Hilias schlug die Lider von den Augen und überblickte die Stadt und die Hafenbucht. Heute würde er sich mit Kano trefen. Ungesäumt, denn er hatte es schon zu lange vor sich hergeschoben.
Das letzte Mal war sein Herr in der Oberstadt nicht anzutrefen gewesen. Hilias hatte das als Entschuldigung genommen, um sich vor dem Raport zu drücken. Er wollte mit solche einem zerstörten Äußeren nicht vor ihm treten. Die drei Narben vom Angriff des Schattenläufers waren nun entgültig in seinem Gesicht verheilt. Doch machte das sein Antlizt nur noch düsterer und dunkler als vorher. Seine Kleidung, zerrissen und russbefleckte vom Brannt der Kanäle, bot ein fürchterlichen Anblick. Und sein neues Haustier Toe, die kleine Echse, würde dem Staathalter sicher auch nicht gefallen.

Doch Hilias würde es nun nicht mnehr rausschieben. Er machte sich auf den Weg zum oberen Viertel. Sein Echse saß friedlich auf seiner Schulter und hatte den Schwanzs um den schuppigen Körper geringelt.
Am Tor zur Oberstadt angelangt, sah er Kano mit einem der Torwachen plaudernd, stehen. Hilias ging auf den Staathalter zu. Die zweite Wache, am Gespräch von Kano und der ersten wache unbeteiligt, trat vor und fuhr Hilias mit derber Stimme an. "Wo wollen wir den hin? So zerlumpt kommst du hier nicht weiter." Hilias sah auf. "Ich bin Knappe des Staathalters und verlange zu ihm vorgelassen zu werden, weil..." Der Schlag traf Hilias heftig und er wurde zu Boden geworfen. Toe verschwand in der Dunkelheit der Strassen. Hilias setzte sich betäubt auf und sah verwirrt zu der Wache empor. Der stand breitbeinig über ihm und schüttelte drohend die faust. "Wenn du mich nochmal so verarschst, prügel ich dich persönlich..." donnerte er, wurde dann aber von einer ruhigen, aber kraftvollen Stimme unterbrochen.
"Was gibt es hier für ein Problem?" fragte die Stimme und die Wache strafte sich schnell. Kano trat vor, die Wache meldete mit krampfiger Stimme. "Dieser Betteler wollte sich ins obere Viertel schleichen und hat mich beleidigt, als ich ihn entdeckte, Herr."



27.12.2003 21:57#14
Kano Kano sah von dem Ritter zu dem am Boden Liegenden und erkannte Hilias. Übel sah er aus, wirklich übel, dabei wollte er doch nur den Eltern eines Freundes vom Tod des Sohnes berichten.
"Schon gut, in Zukunft kann er passieren, sofern er zu mir will. Hat euch Mardeo nichts gesagt? Naja, nun wisst ihr bescheid."
Der Paladin reichte dem Mann die Hand und half ihm auf.
"Also, ich nehme an, ihr...du hast deine Sache erledigt, sicher keine leichte Aufgabe.
Gut, dass du wieder da bist, ich dachte schon, du hast dich davon gemacht.Nun denn, komm' am besten mit, so wie du aussiehst kannst du dich ja nirgends blicken lassen. ALs mein Knappe werde ich dich erstmal einkleiden, aber denke nicht, dass das zur Gewohnheit wird, das ist eine einmalige Sache."Er warf Hilias einen klaren Blick zu und wand sich dann um. Zusammen mit dem jungen Rekruten schritt er ins obere Viertel und zu seinem Haus, welches die Beiden wenig später erreichten. Kleidung hatte der Paladin freilich nur für sich selbst, aber er hatte Gold, von welchem sich Hilias Kleidung kaufen konnte."Hier, kein Vermögen, aber es sollte reichen, Kleidung und eine brauchbare Rüstung."
Kano reichte dem Rekruten ein Säckchen mit Gold und nickte.



27.12.2003 22:20#15
Estragon Hilias wog das Säckchen nachdenklich in der Rechten, bevor er es wegsteckte. Dann sah er sich etwas geauner im Raum um.
Kano suchte geschäftig in einem heillosen Durcheinander von Schriftstücken, die sich auf dem Tisch angehäuft hatte, hielt inne um das ein oder andere etwas genauer zu beäugen und warf es wieder zu den anderen in das Gewühl aus Papier. Bücher stapelten sich auf dem Tisch, und obwohl er zum Arbeiten reichlich platz geboten hätte, so blieb nur eine kleine Fläche von dem unglaublich Chaos verschont, das sich auf der Arbeitsplatte angesammelt hatte. Kano sah kurz auf und vertiefte sich wieder in seine Suche. "Und wie ist es dir so ergangen, in letzter Zeit?" fragte er kurz angebunden.
Hilias trat ein Stück nährer, der Kamin warf milchiges Licht in den Raum. Das Feuerholz war so gut wie erschöpft und die Asche lagerte sich schon in dicken Schichten in der steinernen Feuerstelle.
"Ich habe ein wenig über meine letzten Erfahrungen meditiert." sagte Hilias.
Das schien Kano zu interessieren. "Ihr meditiert?" fragte er erstaunt. Hilias nickte.
"Euer Worte haben mir den rechten Weg gezeigt und das Meditieren hilft mir, die Zeit sinnvoll zu verwennden. Ich stärke meinen Geist und übe mich so in Kraft und Gelassenheit."
Kano legte ein Zettel aus der Hand und setzte sich auf die Kante des Tisches. Seine Rüstung schabte am Holz. "Aber warum tust du das? Es gibt viele Rekruten hier, und ich kenne kaum einen, der sich so anstrengt, seinen Geist zu formen. Den Körper fit halten und besser kämpfen, das wollen die meisten. Du hingegen scheinst daran weniger Interesse zu finden."
Hilias dachte kurz nach. "Ein starker Körper, die Technik ein Schwert schnell und sicher zu führen, das ist sicherlich wichtig für den Dinst bei der Miliz und der Garde. Doch im Dinste für Innos kommt es nicht nur auf das an. Man muss seinen Seele und sein Gemüt auf die Prüfungen und Aufgaben des Göttlichen vorbereiten. Sind sie auch noch so klein. Im Kampf wird einem Krieger nicht allein das Schwert helfen. Der Verstand und das Herz müssen seine Waffen sein, die Klinge ist nur das Werkzeug, der Hebel."
Kano nickte, doch schien er im Zweifel zu sein. "Willst du mich durch solche Ansprachen beeindrucken?" fragte er sanft.
Hilias schütelte den Kopf. "Ich will bereit sein, das ist alles." Ihm gefiel es nicht, das seine Bemühungen von Kano nur als Einschmeichelungen abgetan wurden, deshalb wollte er das Gespräch in eine andere Richtung wennden."Ihr habt nicht viel Zeit zum Aufräumen oder?" fragte er und sah sich fragend um.
Kano lächelte müde und kratzte sich am Kopf. "Es gibt einfach zu viel Papierkrieg, in dem ich der einzige Soldat bin."
Hilias nickte.



27.12.2003 22:42#16
Kano Dennoch, wenngleich der Paladin nicht aussprach, was er über die Worte seines Knappen dachte, so hatten sie ihn doch überrascht. Er war kein gewöhnlicher Waffenknecht, ganz sicher nicht.
"Aber Krieg ist Krieg, nicht wahr. Und geschlagen geben werde ich mich so schnell nicht. Das Meiste ist nur...nunja, abgelegt, ich habe heute einen entscheidenden 'Sieg' errungen, der mir ein paar Tage Ruhe verschaffen wird."Kano zwinkerte und stand dann wieder auf.
"Seht ihr die Zweihandklinge und den Bogen da? Zusammen mit diesem Schwert hier sind das meine Waffen, abgesehen von den Runen. Ziehen wir einmal aus, wohin auch immer, dann wirst du mich, sofern dem nichts im Wege steht, begleiten und die Waffen bei dir führen. Doch ist das nur ein Teil, ebenso sollst du dabei lernen. Sicher wird es oft nicht ungefährlich sein, aber eben in diesen Situationen kannst du Erfahrungen sammeln."
Ein paar Schritte ging er durch den Raum und sah wieder zu Hilias."Ich hoffe, du konntest doch gut einleben, in der Stadt. Übrigens wirst du gelegentlich trotzdem ein paar Dienste als normaler Soldat haben, das Dasein als Knappe entbindet dich davon nicht."



27.12.2003 22:52#17
Estragon Hilias nickte. Er dachte an die wenigen Wachen, die er im Hafenviertel und beim Lager an der Kaimauer geschoben hatte. Die Nächte waren kalt und lang, doch ungemein friedlich, wenn es nicht gerade ein Streit in der "Roten Laterne" zu schlichten gab.
Er sah auf die Sachen, die Kano ihm als seine zukünftige Last, vorgestellt hatte. Es war nicht viel, aber wog sicherlich eine Menge. Allein der Zweihänder würde ein hartes Stück Arbeit sein. Doch Hilias war durch die Arbeit im Steinbruch und führer vom Schmieden gewöhnt. Er würde nicht an ein paar Waffen und einigen seltsamen Steinen verzagen.

"Dann werde ich mich vorerst zurück ziehen Herr und mich dann morgen bei euch wieder melden, gleich nach meinem Wachdinst." Er verbeugte sich knapp und fügte mit einem kleinen Lächeln hinzu: "Und dann werde ich auch in angemessener Kleidung vor euch stehen." Kano nickte, doch Hilias Lächeln schien ihn zu verwirren. In dem harten Gesicht wirkte es so ungewohnt und fehl am Platz. Hilias wartete darauf, das er entlassen wurde.



27.12.2003 23:00#18
Kano "Gut, ruh dich aus, wir sehen uns morgen. Innos sei mit dir."Kano folgte Hilias zur Tür und schloss diese dann, nachdem der Rekrut hinausgetreten und in Richtung Tor aufgebrochen war. Es war spät geworden und die Unmenge an Schreibarbeit hatte den Statthalter ermüdet. Lang aufbleiben würde er nicht mehr, Schlaf konnte nie schaden, zumal er auch recht früh aufgestanden war...Ein Elend, da war er der Statthalter von Khorinis und konnte nichtmal ordentlich ausschlafen...da musste man mal etwas machen...


27.12.2003 23:03#19
Estragon Hilias verlies das obere Viertel und ging zur Kaserne, um sich dort schlafen zu legen. Auf dem Weg dort hin, kam Toe auf seine Schulter zurück und ringelte sich als bald auf der Schulter des Steinmetzes zusammen.



28.12.2003 10:56#20
Kano Ein kleines Rinnsal von Blut bahnte sich seinen Weg über Kanos Hand. Tagelang hatte er nun schon geübt, so langsm musste es doch mal vollständig klappen. Der Paladin schloss seine Augen und atmete tief durch, sammelte seine Gedanken und konzentrierte sich auf den Heilprozess. Dann schlug er die Lider wieder auf, ein schwaches Aufleuchten, ähnlich dem beim Zorn Innos', trat in seine Augen. Schweres schnelles Atmen war zu hören, doch diesmal schien es zu klappen. Die Wunde auf Kanos Hand hörte auf zu bluten, die Zellregeneration wurde Stück für Stück sichtbar. Kleiner wurde die Verletzung, immer kleiner und schließlich begann sie sich ganz zu schließen. Er hatte es geschafft, nun endlich, nach Tagen des Trainings beherrschte er auch die Selbstheilung, eine Kraft, die nur die besten Paladine erlangen konnten. Eine Fähigkeit, die sie zu den wohl mächtigsten Kriegern machte.

Langsam beruhigte sich sein Puls wieder und der Statthalter lehnte sich zurück. Er war mit sich zufrieden, er hatte es geschafft. Nun hatte er wieder etwas Zeit, durch die Stadt zu spazieren. Eigentlich sollte er mal nach Samantha sehen, sie ließ sich wirklich viel Zeit...vorausgesetzt, sie las überhaupt in den Büchern. Aber vielleicht hatte es sie ja so fasziniert, dass sie gar nicht mehr davon loskam. Aufsuchen würde er sie jedenfalls nicht so schnell wieder, nach dem, was beim letzten Besuch passiert war. Aber sie würde sich schon melden. Nun führte den Paladin sein Weg erstmal in Richtung Unterstadt...


28.12.2003 22:23#21
Livia XI Sie hatte nun schon lange im oberen Viertel verbracht, obwohl ihr klar war, dass sie das eigentlich gar nicht durfte. Ein Glück für sie, dass Shakuras gerade angekommen war. Ob es rechtens war, dass er sie mit in das obere Viertel nahm, bezweifelte sie zwar, aber nun war es erstmal egal, hautpsache sie fand endlich mal Kano.
Doch ließ sich der Statthalter den ganzen Tag über nicht blicken. So beschloss Livia, wieder in die Unterstadt zu gehen. Natürlich konnte sie dann nicht mehr zurück, aber unten waren auch kompetente Paladine, die ihr sicher weiter helfen konnten, wie z.B. Lord André. So stand sie von ihrer Bank auf, auf der sie den bisherigen Tag verbracht hatte und gelangweilt auf den Hof gestarrt hatte, und lief gen Tor. Dabei schaute sie etwas erzürnt auf den Boden und achtete kaum auf ihren Schritt. Als sie gerade um die Ecke zum Tor bog, rempelte sie gegen einen Paladin, zumindest machte der Mann in seiner prachtvollen, silbernen Rüstung diesen Eindruck auf sie. Der fiel natürlich nicht um, sondern fiel nur einen Schritt zurück.
"Pass besser auf, wo du hinläufst, Novizin."
"Tut mir leid, ich achtete nicht auf meinen Schritt. Aber sagt mir, wo ich euch jetzt schon gestört hab, könnt ihr mir sagen, wo ich den Lehrmeister für Paladinmagie Kano finde?"



29.12.2003 10:59#22
Kano Der Paladinhob eine Braue musterte die Fremde, sie suchte ihn? Was konnte eine Novizin aus dem Kloster...vielleicht sollte sie ja die Bücher holen, die Vincent geliehen hatte...nun, das würde sich sicher bald herausstellen."Nun, dann habt ihr ihn jetzt gefunden. Wie kann ich euch weiterhelfen?Und entschuldigt den Ausbruch, der Ärger über den Zusammenstoß und der Beginn des Satzes kamen, bevor ich erkannte, dass es sich um keinen der anderen Soldaten handelte. Ich hoffe ihr seid unversehrt?"
Ein zweites Mal musterte er sie und sah sie dann wieder direkt an und wartete auf ihre Antworten...



29.12.2003 12:19#23
Livia XI "Oh, ihr seid Kano? Nun, ich bin auf Geheiß des Magiers Yori hier, er benötigt zwei Runen von der Stadt ins Kloster. Hier, er gab mir einen Brief."Livia zog einen zerknüllten Brief aus ihrer Tasche und überreichte ihn dem Lehrmeister, der ihn laut vorlas:

"Verehrter Kano,
ich bitte euch meiner Gesandtin Livia zwei Runen zum Transport von der Stadt ins Kloster zu überreichen. Ich gab ihr Gold mit, doch sollte das nicht reichen, sagt Ihr ihr euren Begehr für die Steine, sodass Livia sie bei mir abholen kann und Euch überreichen kann.

Innos zum Gruße
Yori"

Livia wusste grob, was drin stand, deshalb fragte sie, nachdem von Kano keine Reaktion kam:
"Und? Seid ihr mit 400 Goldmünzen einverstanden?"



29.12.2003 12:35#24
Kano Verwundert blickte Kano auf und schüttelte den Kopf.
"Nun, mit Runen zum Kloster kann ich euch niht weiterhelfen...Doch ich nehme an, dieser Magier meint Runen Stadt..."
Immer diese zerstreuten Magier, sagen A und meinen B...
"Also, sagt dem überarbeiteten Magier, für die Runen will ich kein Gold. Stattdessen will ich für Beide zusammen zwei Teleportspruchrollen in diesen Sumpf, in dem diese ungläubigen Verwirrten hausen und zwei ins Kastell der Schwarzmagier. Richtet ihm das aus, junge Novizin."
Der Paladin verschränkte die Arme und wartete ihre Reaktion ab.


29.12.2003 15:53#25
Livia XI Natürlich, zur Stadt. Weshalb sonst wollte Yori die Rune von einem Lehrmeister der Paladine haben.
"Wohlan denn, ich werde Eure Botschaft an den Magier Yori weiter geben und sobald er die Rollen mir gegeben hat mich bei Euch melden."
Livia wollte schon kehrt machen, doch als sie das Tor erblickte, fiel ihr wieder etwas ein.
"Eins noch, verehrter Verbündeter. Wie komme ich das nächste Mal in das obere Viertel, ohne auf die Anwesenheit eines Magiers zu warten?"



29.12.2003 18:38#26
Kano "Die Wachen werden wissen, dass ihr dieses eine Mal passieren dürft, jedes weitere Mal, sofern erforderlich, werde ich sie neu einweisen. Es wird euch also niemand aufhalten, wenn ihr zurückkehrt. Gebt Acht auf euch."Er wand sich um und schritt wieder seines Weges, hinauf zu seinem Haus. Es dämmerte leicht und wurde Zeit, für ein paar Happen zu essen. Außerdem wollte er auch noch etwas lesen und gegebenenfallsmit den Zaubern experimentieren. Es war ein gewisser Reiz, die Grenzen auszutesten, zu sehen, wie weit er mit der Magie gehen konnte, wie stark sie werden konnte...



29.12.2003 19:01#27
Estragon Hilias konnte nicht aufhören, immer wieder über den Stoff seines neuen Hemdes zu streichen. Es war aus einfacher Wolle gefertig und kam ganz ohne Zierrat aus.
Er war am Morgen ins obere Viertel von Khorines gegangen, auf anraten eines Kamaraden, der ihm bei der üblichen Dockwache erzählt hatte, das es hier oben einen guten Schneider geben würde. Dieser machte faire Preise und arbeitete schnell. Da er seinen Laden im oberen Viertel hatte, wussten nur wenige von ihm und so blieb er ein echter Geheimtip für alle niederen Ränge der Miliz.
Die Tür zum Geschäft des Schneiders lag versteckt in einer kleinen Gasse und kein Schild oder ein Symbol in Form einer Schere zeugte von seinem Dasein. Schon als Hilias den Laden betrat, wusste er, das sich ein Besuch hier lohnen würde. Riesige Regale mit allerei Stoffrollen und anderen Dingen waren hier aufgebaut. Der Verkaufsbereich beschränkte sich auf die Größe einer Kerkerzelle, doch das angenehm helle Licht der Oberlichter, schaffte den Spagat zwischen Gemütlichkeit und Klarheit.
Der Schneider, ein alter Mann in einfacher Arbeitskleidung, huschte hinter dem Tresen hervor und als er Hilias Wünsche nach einfacher Kleidung hörte, wuselte er auch schon umher, flüsterte vor sich hin und schien sein Umfeld fölig zu vergessen.

"Also werdet ihr bald im Dienste des Herrn Kano stehen?" fragte das Männchen und hob Hilias Arme an, mass die Länge und kehrte zu einem Regal zurück."Ja, eigendlich bin ich schon in seinem Dienst, doch mit solch einem Aufzug kann ich doch nicht bei ihm vortreten." Der Schneider nickte, doch schien er sehr in seine Arbeit vertieft.
"Also werdet ihr mit dem Herrn Kano auch ins Gefecht ziehen, wenn mich mein Verstand nicht trügt, sind das doch die Aufgaben eines Knappens."
Hilias nickt. "Der Herr braucht einen Träger und einen Botengänger. In einer Schlachte werde ich seine Waffen in Stand halten, für sein leibliches Wohl sorgen und der gleichen."
"Dann werden wir die Sachen lieber einfach halten. Beweglichkeit und Ausdauer sollten die Eigenschaften des Stoffes sein, doch dabei nicht zu schäbig wirken." sprach der Schneider zu sich selbst.
"Lange Lederhosen mit derben Kinneinstücken, würde ich denken. Eine rotes Arbeitshemd mit Ärmeln, die im Sommer duchr Bindungen zu trennen sind... Einen langen Mantel...bevorzugt ihr LEder oder Stoff?"
Hilias überlegte. "Leder in rot? Das dürfte meine Mittel übersteigen und es wäre auch sehr Pfelgeaufwendig, nicht war?"
Der Schneider überlegte kurz. "ich mach euch einen Vorschlag. Ich mache eine Rechnung für eueren Herren fertig und was noch aussteht, bezahlt er mir dann. Okay?"
Hilias nickte.
"Also zwei lagen Mäntel, einer Leder, einer Stoff, einen Schah, ein Kopftuch und eine Wollmütze. Alles in Rottönen.
Eine feste Unterjacke sowie festest Schuhwerk."
So ging das immer weiter. Hilias wurde schwindelig bei dem Gedanken, was das alles kosten mochte. Kano würde ihm den Schädel spalten, wenn er die Rechnung sah. Endlich war der Schneider mit Massnehmen fertig, bat Hilias, Platz auf einem der Sessel zu nehmen und verschwand.
Hilias wartete eine kleine Eeigkeit, rauchte still seine Pfeife und spielte mit seiner Echse Toe, "Hohl den Ball" Ein Spiel was Toe zu gefallen schien. Hilias warf eine kleine Holzkugel, Toe brachte sie wieder und erhielt zur Belohnung etwas Dörrfleisch.
Dann kam der Schneider wieder.
"So, verzeiht die Warterei, ich hab endlich alles beisammen." Er gab Hilias einen alten Lederrucksack -Geschenk des Haues, noch aus meiner Armezeit, und meine Frau will das Ding eh aus dem Haus haben- und übergab Hilias die Kleidungsstücke. "Die Mäntel lasse ich euch zur Kaserne liefern. Euer Masse sind etwas ungewöhnlich, ich muss sie erst noch fertigen."
Hilias bedankete sich, zahlte die Rechnung -alles was er von Kano erhalten hatte- und verließ den Laden.
In der KAserne angekommen, zog er die sachen so gleich an und stand voller Ungläubigkeit und Stolz vor seinem Bett und sah an sich herab.Alles passte wie angegossen und er wirkte wie der Knappe in Alltagskleigung, so wie es Kano sicher gewünscht hatte.
Hilias band seine neuen Schuhe, warf das langärmlige Jacket über und ging mit breiter Brust auf den Galgenplatz. Dort kam ihm einer seiner Wachkamaraden entgegen. "Mensch Hili, siehst ja aus wie ein richtiger Mensch." Hilias musste verlegen lächeln, als ihm der Mann lachen auf die Schulter klopfte und seiner Wege ging.
Hilias konnte es gar nicht abwarten, die Sachen Kano zu zeigen.


29.12.2003 19:10#28
Estragon Hilias durchschritt das Tor zum oberen Viertel. Die Wachen sahen ihn kurz an. Einer der Männer konnte sich ein gutmütiges Grinsen wohl nicht verkneifen, kannte man Hilias doch schon, in anderen Aufzügen.

Hilias grüsste die Männer freundlich und machte sich schnell auf den Weg zu Kanos Haus. er hoffte inständig, das sein Herr zu Hause war. Er klopfte und trat unruhig umher. Er war nervös. Sehr sogar.Kano öffnete die Tür. Sein Gesicht war eingefallen, der Statthalter machte einen müden Eindruck, als habe er die ganze Nacht schwer an etwas gearbeitet."Ich grüsse euch Herr." Hilias verbeugte sich knapp und wartete auf Kanos Reaktion. Der Statthalter sah etwas verwirrt an Hilias hinab, als würde er ihn kaum wiedererkennen.



29.12.2003 19:20#29
Kano Welch Überraschung, da hatte der Rekrut doch tatsächlich eine ordentliche Kleidung aufgetrieben. Jetzt konnte er sich wenigstens wieder unter die Leute trauen ohne gleich als Dieb angesehen zu werden.
"Ausgezeichnet, wie ich sehe hast du Kleidung gefunden. Tritt ein."Der Paladin trat zur Seite und schloss die Tür hinter seinem Knappen."Ich habe noch eine Neuigkeit für dich. Von nun an wirst du der Garde als Waffenknecht dienen, deine Rekrutenzeit ist damit beendet. Als Waffenknecht hast du ähnliche Aufgaben wie als Knappe, passend also."
Kano zwinkerte etwas und ging zurück zu seinem Tisch.
"Als Waffenknecht bekommst du auch eine neue Rüstung, hole sie dir am besten beim Rüstungsschmied ab, könnte etwas kosten, aber du bekommst ja Sold...und etwas Gold von mir ist ja vielleicht auch noch übrig."
Ein weiteres Mal musterte er die Kleidung, sah gut aus, ganz billig war sie wohl nicht, da war vielleicht doch nicht mehr so viel von dem Gold übrig...


29.12.2003 19:44#30
Estragon Hilias überraschte diese Beförderung. Doch er ließ sich nichts anmerken. "Ich fühle mich geerht, auch weiterhin im Dienste der Garde und auch euch stehen zu dürfen."
Kano nickte. "Wie viel hast du von dem Gold das ich dir gab, übrig behalten?" fragte er und wannte sich seinem Tisch zu.
"nichts. Meine Auslagen waren hörer, als ich selbst erwartet hatte." Kano lächelte schief. "Das sieht man euer Kleidung an."
Hilias trat an den Tisch, das Chaos aus Papier schien sich nur vergrößert zu haben, doch das erregt nicht sein Aufmerksamkeit. Vielmehr war ein bearbeiteter Stein, der dort lag. Linen und Muster waren mit viel Sorgfalt in das Matereial getreiben worden. Doch Hilias war steinmetz und seinem wachsamen Augen entging nichts.
"Was ist das? Es ist schön, doch etwas einfach gearbeitet. Eine Schmuckrune? Ich könnte sie überarbeiten wenn ihr das wünscht." Kano kam vorgestürtzt und entriss Hilias den Stein. So erregt hatte ihn Hilias noch nie gesehen."Das ist kein Schmuck." bellte er.

Hilias trat sofort einen Schritt zurück und warf den Blick zu Boden. "Verzeiht Herr. Ich will mich nmicht in euere Angelegenheiten einmischen."


29.12.2003 20:10#31
Kano "Das ist eine Rune der Paladinmagie...Schmuck...nicht im geringsten. Eines Tages wirst du vielleicht selbst welche besitzen...doch bis dahin wird noch einige Zeit ins Land ziehen. Nichts desto trotz ein ehrbares Ziel."Der Paladin legte die Rune zurück auf den Tisch und sah Hilias an."Aber dass du Interesse zeigst freut mich. Aber was meintest du damit, du könntest sie überarbeiten? Du bist...Steinmetz?"
Argh, warum schund er sich damit ab, wenn er da scheinbar einen Steinmetz zum Knappen hatte?! Das wäre doch wirklich ideal, wenn ihm dieser junge Krieger dabei helfen könnte, die Runensteine fertigen, damit er sie dann nur noch mit Magie verbinden musste...



29.12.2003 20:25#32
Estragon Runen...also Magie. Hilias fühlte eine tiefe Verbundenheit zu Innos, doch hatte er seit seiner Kindheit schon immer eine tiefe Ablehnung gegen alle Formen der Magie empfunden. Tränke, Salben, Umschläge aus Kräutern, das war die Zauberkraft, die der MEnschheit zustand, doch Gotteskräfte in die Hände von Sterblichen legen, hatte nie langfristig zu etwas gutem geführt. Waren nicht viele der Schwarzhexer und Dunkelmagier vorher Gesalbte Innos und Adanos? Hatten sie nicht alle von Anfangan dem Lciht und dem Guten gedient oder dem Gleichgewicht und dem Ausgleich? Jetzt waren es Ketzer und Hilias würde eines Tages mit brennen Schwert alle Kolaboratöre des Schattens von der Erde tilgen. Sie würde weinen und wehklagen, wenn Innos endlich schluss machen würde, und Hilias würde ein bereitwilliges Werkzeug sein, sie zu schleifen und blennden. Die Ketzer würde ihre gerechte Strafe nicht mehr lange rausschieben können.
Doch er verriet nichts von seinen Gedanken seinem Herren. Das konnte zu Missverständnisen führen. Und er würde das schon gewonnene Vertrauen nicht leichtfertig auf Spiel setzten, nur um seinen Idealen Luft zu machen."In meiner Heimat war ich Schmied, doch gab es wenig Verwenndung für derlei Arbeit hier in der Stadt. Doch ob man den Hammer auf dem Eisen tanzen oder dem Stein brechen lässt, da gab es für mich nie viel Unterschied. Ich habe die Zellen der Kaserne überarbeitet und mir gehört ein Steinbruch in der Nähe von Onars Hof. Bald werde ich auch die Kanäle der Stadt neu herrichten, doch da lass ich mir noch etwas Zeit."
"Und ihr könntet solche Runen anfertigen?"
Kano zeigte auf eine der Runen. Ein Stern war darauf eingelassen, doch einige der Striche waren ungleichmässig geschlagen. "Wenn ihr mir erlauben würdet?" Kano nickte. Hilias zog aus seinem Gürtel seinen Feinhammer vor und den kleinen Meisel wählte er aus seinem Lederbund aus Feinwerkzeug aus. Kano sah ihm gespannt über die Schulter.
"Ich brauche einen neuen Stein." sagte Hilias. Kano krammte einen Rohling hervor.
Hilias nahm am Tisch platz, setzte den Meisel an und überlegte kurz. "Was für ein Motiv soll es sein?"



29.12.2003 20:36#33
Kano Der Statthalter tippte auf das geöffnete Buch.
"Diese Runenzeichen, sie stehen für den Zauber, welcher der Ruen später innewohnen wird, welcher mit ihrer Hilfe gewirkt werden wird."Dann trat er wieder einen Schritt zurück und beobachtete Hilias bei seiner Arbeit. Ausgezeichnet, er schien sich wirklich darin zu verstehen, das würde ihm selbst einige Arbeit abnehmen. Blieb ja da immerhin nur noch das Magische.Bei diesen Gedanken fiel ihm ein, dass er noch zwei Teleportrunen für den Orden brauchte, zumindest sofern dieser ihm die Schriftrollen lieferte. Aber auch diese Teleportrunen waren einfacher, musste er ihnen ja nur noch den letzten magischen Schliff geben...



29.12.2003 20:55#34
Estragon Kano deutete auf eines der Symbole in seinem Buch. Hilias sah es sich genau an. "Wartet kurz hier."
Er stand auf und verlies das Haus. Kano sah ihm verwundert nach.Hilias suchte auf dem kleinen Rassenstück, das sich vor Kanos Haus befand, ein paar Blumen zusammen. Vier sollten reichen, dachte er und kehrte zurück. "Ich brauche einen Pinsel, wenn ihr sowas habt." Kano krammte seine Regale durch, währen Hilias das Feuer im Kamin aufheizte.
Dann nahm ein die Kehrschaufel aus Eisen vom Haken und stellte sie ins Feuer. Er gab die Blumen auf das Blech, mischte sie mit etwas Asche aus dem Kamien und gab Honig drauf, den er sich von Kano geben ließ.
"Was wird das?" fragte Kano und sah Hilias über die Schulter. "Farbe." sagte der Steinmetz knapp.
Die Blüten und der Honig begannen unter der Hitze des Feuers Blässchen zu schlagen. Die Asche sorgte für die nötige Bindung.
Endlich nahm er das Kehrblech aus dem Feuer, stellte es auf den Tisch und nahm den Lappen aud Ziegenleder, der als Pinselersatz dienen würde.Er mahlte mit der Masse die Linen auf dem Rohling vor, bis ein Pfeil entstand. In sanftblauen Tönen bildeten sich die Linen auf dem Stein. Dann nahm Hilias den Hammer zur Hand und schlug die Kerben in das Gestein. Der Meisel trieb nicht nur die Rillen in das Material, es festigte die Farbe, so würde sie selbst unter Wasser nicht mehr abgehen.
Hilias arbeitete schnell und sauber, drehte den Stein manchmal hier hin, manchmal dort hin und stirch mit den dicken Fingern über die Kerben.Kano sah stirnrunzelt zu. Ihm schien nicht geheuer zu sein, wie schnell der Steinmetz die Rune fertigte.
"So." sagte Hilias zufrieden und gab Kano die Rune. "Der Rest liegt bei euch. Die Farbe hat sich mit dem Stein verbunden und wird nicht mehr abgehen." Kano sah staunend auf das Gebild zwischen seinen Händen.
Hilias räumte sein Werkzeug weg und schränkte die Amre vor der Brust. "Das ist..." begann Kano, verlor die wort und schüttelte nur den Kopf. "Ihr habt viel Talent dafür." sagte er. Hilias nickte nur und lächelte leicht.


29.12.2003 21:24#35
Kano "Hmm gut, also ich denke, so können wir das machen. Du fertigst sie vor, so dass ich sie nur noch mit Magie belegen muss. Ausgezeichnet, so haben wir schon eine gute Aufgabe für euch. Aber so oft wird das nicht erforderlich werden, viele von diesen Runen brauchen wir nicht."
Er betrachtete den Runenstein und nickte, dann legte er ihn auf den Runentisch und drehte sich wieder um.
"Dennoch nicht vergessen, auch der übliche Dienst ist wichtig. Ich werde sehen, dass ihr trotzdem genug Freizeit habt. Doch manchmal wird es sich nicht vermeiden lassen, dass ihr mehr zu tun habt. Dafür kommt ihr mal raus, wenn ich außerhalb zu tun habe. Im Minental zum Beispiel...Wir werden sehen.Aber heute ist es spät geworden..."



29.12.2003 21:39#36
Estragon "Gut, dann werde ich mich für heute wieder zurück ziehen. Ich wünsche euch eine gute Nacht Herr." Hilias verbeugte sich knapp und verlies das Haus des Statthalters.

Als Kano ihm zur Tür geleitet hatte, bedankete sich Hilias naoch einmal für die Beförderung und ging in der ungewöhnlich lauen Nacht in die Kaserne zurück. Irgendwann sollte ich mir hier oben auch ein Haus bauen....dachte er und pfeifte zufrieden ein Lied aus seiner Heimat.



01.01.2004 20:14#37
Samantha Ein süsslicher Duft erfüllte den Raum. Das Hörnchen schnupperte neugierig in die Luft. Genießerisch schloss es die Augen und zuckte noch ein paar weitere Male mit den Barthaaren, um noch mehr von diesem leckeren Geruch aufzunehmen. Was gab es dort Feines?
Neugierig sprang es vom Fensterbrett, wo es sich fast zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte um möglichst viel zu sehen. Lecker durftende Schwaden zogen vom Herd herüber und brutzelnde Geräusche verrieten, dass hier etwas sehr Schmackhaftes zubereitet wurde.
Das Näschen immer noch schnuppernd sprang das Hörnchen leicht wie eine Feder auf ein nebenstehendes Regal und starrte angespannt hinüber in die Pfanne. Der Schwanz zuckte aufgeregt.

Samantha warf einen abschätzenden Seitenblick auf den nahenden Essensrivalen. Vorsorglich umschloss sie den Griff der Pfanne fester mit ihren Fingern und rüttelte ein wenig daran. Der dünne Teig war bereits fester geworden und der Pfanneninhalt ließ sich leicht hin und her bewegen. Zeit für eine Wendung.Konzentriert packte sie die Pfanne vom Herd und machte eine schwungvolle Bewegung nach oben. Elegant flog der Pfannkuchen durch die Luft, machte eine hundertachzig Grad Drehung und landete gekonnt wieder in seinem Pfannenbett. Samantha schmunzelte und stellte die Pfanne zurück aufs Feuer. Gekonnt, aber wie.

Das Hörnchen hatte witternd die Ohren gespitzt. Interessant...Samantha rührte währenddessen weiter im flüssigen Teig, damit er sich noch ein wenig mischte. Dann nahm sie einen großen Teller und stellte ihn auf eine leicht aufgewärmte Platte, damit ihre Pfannkuchen nicht gleich kalt wurden. Das lecker duftende erste Resultat war inzwischen fertig geworden und sie legte ihn vorsichtig auf den angewärmten Teller.
Nun fettete sie die Pfanne wieder ein wenig ein und schöpfte dann wieder etwas von dem Teig hinein. Sie drehte das Kochgerät umher und machte komische Verrenkungen damit, bis der Teig sich gleichmäßig auf dem Pfannenboden verteilt hatte und zu brutzeln begann. Mhmm, lecker.

Voller Vorfreude auf ihr Abendessen rüttelte sie wieder an der Pfanne herum und nahm sie schließlich hoch. Die nächste Wendung war an der Reihe. Sie wartete auf einen günstigen Moment und warf den Pfannkuchen schließlich in die Höhe. Mit den Augen verfolgte sie seine Flugbahn, um ihn dann mit der Pfanne wieder aufzufangen.
Genau in diesem Moment jedoch erklang ein schriller Angriffsquiekser vom Regal her. Das Hörnchen hatte sich kraftvoll vom stabilen Holzbrett abgestoßen und segelte nun zielgerichtet durch die Luft. Kurz darauf trafen Hörnchenmaul und Pfannkuchen zusammen und das Tierchen flog glücklich mit seiner Beute weiter, bis es damit auf dem Boden ankam und sich eilig mit seiner Beute davonmachte.
Samantha stand zuerst nur perplex mit ihrer Pfanne da und starrte ihm nach. Dann registrierte ihr Gehirn was da eben passiert war und sie zog ärgerlich die Brauen zusammen.

"Du elendiger Pfannkuchen-Dieb! Bleib sofort stehn!"

Das Hörnchen schaute sich kurz um und quiekte erneut. Eilig packte es wieder den heißen Pfannkuchen zwischen die scharfen Zähne und hüpfte damit weiter. Gar nicht so einfach, denn der Pfannkuchen hatte ein gewisses Gewicht, was den Nager schwerfälliger und langsamer werden ließ. Dennoch huschte er gerade noch rechtzeitig aus dem Fenster, bevor Samantha den buschigen Schwanz zu fassen bekam. Die Lady fluchte und kehrte an den Herd zurück.

Das Hörnchen wetzte derweil vergnügt den Baum hinauf, bis es fast die oberste Krone erreicht hatte. Dort wurde der erbeutete Pfannkuchen feinsäuberlich über einen Ast gehängt und neugierig beschnuppert. Gut roch das, richtig lecker. Ein paar Ameisen kamen bereits des Weges und blieben ebenso neugierig vor dem seltsamen Ding stehen, was ihnen ihren gewohnten Weg versperrte. Immer mehr von ihrer Sorte fanden sich ein und das Hörnchen sah sich bald um sein Futter geprellt. Ärgerlich schnappte es nach dem Ameisen, die daraufhin wild umeinanderkrabbelten, und packte den Pfannkuchen, um sich noch ein Stück weiter hinauf zu verziehen. Ganz oben im letzten Wipfel schließlich wiegte der Pfannkuchen sanft im Wind und das Hörnchen saß dicht daneben, um immer wieder große Stücke davon herauszureißen. Ein glückliches Schmatzen füllte das Oberviertel.



03.01.2004 13:06#38
Samantha Der Tag hatte gerade erst begonnen, doch Samantha kam es vor als wäre sie schon eine Ewigkeit auf den Beinen. Den ganzen Morgen hatte sie den Herd geschrubbt, der nach ihren Kocheskapaden völlig verschmutzt war. Mehl hatte sich in die Ritzen geschlichen, Teig war daneben getropft und hatte sich hartnäckig mit der Oberfläche verkrustet. Und nicht zuletzt die vielen kleinen Hörnchenpfoten, die über das ganze Chaos getappt waren, in der Hoffnung auf einen weiteren leckeren Pfannkuchen. Doch Samantha war vorgewarnt gewesen, keinen einzigen Happen hatte das Tierchen mehr bekommen. Wäre ja noch schöner, dieses diebische Viech.
Nun stieß die Lady einen geschafften Seufzer aus und ließ sich auf ihren Sessel fallen. Was nun? Ihr war nach schlafen, am besten den ganzen Tag. Sie fragte sich was sie die letzte Nacht getrieben haben mochte, da sie nun so müde war. Doch sie konnte sich beim besten Willen an nichts ungewöhnliches erinnern.
Etwas kitzelte sie am Rücken. Verwundert richtete sie sich auf und zog den Störenfried vom Sitz. Es war das Blatt aus Kanos Buch, das mit den blutrünstigen Frauen. Der Schatz..
Sie las die Zeilen ein weiteres Mal. Bestimmt schon fünfmal hatte sie diese nun gelesen, doch einen Reim konnte sie scih immer noch nicht darauf machen. Es klang nach wie vor eigenartig. Doch das Wort 'Schatz' machte sie neugierig und nicht zuletzt die prophezeihte Bedrohung für Innos ließen sie nachdenklich werden. Da musste mehr dahinterstecken. Vielleicht wußte Kano, wo der restliche Teil der Seite war?

Sie beschloß ihn danach zu fragen. Sie wollte sowieso einen kleinen Spaziergang machen, da konnte sie auch gleich beim Haus des Magiemeisters vorbeischauen. Es lag sozusagen direkt auf dem Weg.
Dick mummelte sie sich ein in ein kuschelig warmes Fell und trat dann hinaus. Das Hörnchen zog es vor im Haus zu bleiben und die letzten Teigreste vom Ofen zu lecken.

Als sie Kanos Haus erreicht hatte, hielt die Lady vor der Tür inne und klopfte fest. Hoffentlich machte er bald auf, es wurde langsam kalt hier draußen. Ungeduldig klopfte sie noch einmal. Wo blieb er nur?



03.01.2004 13:54#39
Kano Es war ein ruhiger Tag, viel zu tun gab es nicht. Kano hatte sich also dazu entschlossen etwas in seinen Büchern zu stöbern, da stieß man doch immer wieder auf interessante Sachen. Wie er da so las klopfte es plötzlich an der Tür. Er sah auf und entschloss sich, zu öffnen. Gerade war er auf halbem Wege, als es noch einmal klopfte.
"Jaja, ich komme ja schon, immer mit der Ruhe."
Der Paladin erreichte die Tür und er öffnete sie.
"Oh, Samantha, du? Hier?"
Kano trat zur Seite und wieß in sein Haus.
"Komm herein."
Hinter ihr schloss er und ging ein paar Schritte.
"Also, was gibt es denn, dass du mich aufsuchst? Und wie steht es um die Magie Innos', hast du ein paar der Bücher lesen können?"
Er zeigte auf einen Sessel, für den Fall dass sie sch setzen wollte.


03.01.2004 14:18#40
Samantha "Vergiss die Magie, ich hab etwas viel Interessanteres gefunden!"
Samantha war in das Haus getreten kaum dass Kano zur Seite gegangen war. Nun stand sie vor dem Kamin und wedelte wild mit der gefundenen alten Buchseite umher. Kano konnte gerade noch die Tür wieder zumachen, als der Redenschwall der jungen Lady bereits fortfuhr.

"Hier, diese Seite habe ich in einem deiner Bücher gefunden. In dem über Innos. Sie ist leider nicht ganz vollständig, aber es stehen interessante Sachen darauf. Von wehrhaften Frauen, die einen Schatz haben sollen. Irgendsowas. Hier, lies!"

Sie drückte Kano die Seite in die Hand.

"Es fehlt nur leider ein Stück, weißt du vielleicht wo es ist? Vielleicht ist es hier herausgefallen, als du mit die Bücher gegeben hast."



03.01.2004 14:31#41
Kano "Wichtiger als die Magie? Ich sehe, weit bist du noch nicht gekommen."Der Paladin las die Seite und blickte auf. Eine Bedrohung. Eine Bedrohung für Innos, das klang nicht gut.
"Hmm nein, ich rausgefallen kann nichts sein. Vielleicht schon früher, im Kloster...oder unterwegs hier her...doch das werden wir kaum nachvollziehen können. Wir sollten das nicht unbeachtet lassen...oder was meinst du? Nein...wir dürfen nicht...eine Bedrohung für Innos..."
Nachdenklich setzte sich der Krieger und betrachtete das Pergament. Dann blickte er auf und sah Samantha durchdringend an. Was war ihre Motivation, Innos oder der Schatz? Vielleicht eine erste kleine Prüfung, die er ihr stellen konnte. Erwähnt hatte sie ja nur den Schatz...
"Was meinst du, was sollten wir tun?"



03.01.2004 14:57#42
Samantha "Den Schatz holen natürlich!", schoss es aus der jungen Lady heraus und im selben Moment noch hätte sie sich auf die Zunge beißen können. "Also nachdem wir die Bedrohung von Innos beseitigt haben natürlich...", fügte sie schnell noch hinzu und schaute Kano an. Hoffentlich war der zweite Satz noch schnell genug gekommen.

"Wir müssen die zweite Hälfte finden. Auf ihr könnten noch wichtige Informationen sein. Wo genau diese Höhlen liegen sollen und was es damit alles auf sich hat. Wir dürfen nicht zulassen dass es dort draußen etwas gibt, was Innos bedrohlich werden könnte."

Sie nickte heftig mit dem Kopf dass ihre Locken nur so herumflogen. Wenn sie nur an den Schatz dachte, funkeldes Gold und poliertes Silber. Sie sah den Haufen schon vor sich, sie selbst, schwimmend im Gold...
Sie räusperte sich und schaute Kano an. Hoffentlic konnte er keine Gedanken lesen.



03.01.2004 15:16#43
Kano Hatte er es sich doch gedacht, diese Frauen, die waren einfach nicht dafür gemacht, denen ging es doch nur um Macht und Reichtum. Um Schmuck. Der Paladin stand auf und schüttelte den Kopf.
"Du hast recht, wir müssen eine mögliche Bedrohung abwenden. Doch ich sehe dir an, dass das nicht das Einzige ist, was dich reizt. Weit mehr interessiert dich dieser Schatz, nicht wahr?"
Vielleicht war sie ja wenigstens ehrlich, wenn sie ertappt war.Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort und schritt durch den Raum."Hast du eine Idee, wie oder wo wir den zweiten Teil des Pergaments finden könnten? Vielleicht sollten wir im Kloster nachfragen. Oder andere Bücher durchstöbern, vielleicht finden wir noch was...aber egal, gleich ob wir es finden oder nicht, wir müssen uns vorbereiten.
Am besten ich spreche mit Lord Hagen und stelle eine Truppe zusammen, mit der ich mich dann auf den Weg mache. Du solltest indessen die Lehren Innos' studieren, solange ich weg bin. Wie mir scheint haben wir bei dir noch viel vor uns."
Ein ernster fast schon enttäuschter Blick traf seine Schülerin, da hatte er doch wirklich mehr erwartet. Zumal sie erst so begeistert schien...


03.01.2004 20:17#44
Kano Samantha verstummte kurz und dachte nach, gerade wollte sie antworten als es plötzlich an der Tür klopfte. Kano wand seinen Blick in die besagte Richtung und er ging um zu öffnen. Ein Soldat stand vor ihm und verneigte sich leicht."Herr, ich bringe Botschaft von Lord André, er bittet euch, zu ihm zu kommen."
"Gut danke, ich werde gleich kommen."
Der Paladin wand sich um und sah zu Samantha.
"Tut mir leid, ich muss zu André, wenn er nach mir schickt ist es sicher wichtig. Wir seh...ach von mir aus warte solange hier, siehst du die Bücher da, du kannst sie ja mal durchschauen, ob du noch ein paar Hinweise findest. Aber nichts anstellen...und Finger weg vom Runentisch."
Kano verließ sein Haus und ging mit dem Soldaten in die Unterstadt...


03.01.2004 20:58#45
Carthos Carthos blickte über den leeren Hof im oberen Viertel. Wo im SOmmer bis spät in die Nacht Gelächter und schwere Schritte zu hören waren, gab es jetzt nichts ausser Stille. Der Lord hatte es sich im Richterhaus bequem gemacht und nachdem die reparaturen an der Conquista abgeschlossen waren hatte er sich meist an den warmen plätzen in Khorinis aufgehalten.
Er wollte nicht wissen wie es den Leuten im Minental gerade erging, zwar war es in dem talkessel sicherlich etwas wärmer als im zugigen Hafen, doch waren auch dort die winterlichen Temperaturen sicher zu spüren.
Carthos verrbachte die Zeit damit, sich über die Vergangenheit von Khorinis und Myrthana zu informieren. Zur Zeit der Kolonie war ihm das noch vollkommen egal gewesen, da er ohnehin nicht daran geglaubt hatte dieses Fleckchen Erde jemals wieder verlassen zu können. Nun standen ihm jedoch wieder die Tore der Welt offen und er wusste nicht was er damit anfangen sollte. Die Bücher des Richters waren nicht sonderlich aufschlussreich, denn sie handelten meist von alten Sagen oder Rechtssprechungen.
Der Paladin löschte das Feuer im Kamin, schnappte sich seine Armbrust und seinen zweihänder und ging hinüber in das Rathaus. Vielleicht würde er dort mehr finden als hier. Ausserdem hatte er noch eingie Fragen zu seinem geweihten Einhänder, die ihm erst eingefallen waren, nachdem er das Kloster verlassen hatte.


03.01.2004 23:42#46
Kano Was für ein Tag...
Kano erreichte wieder sein Haus und trat ein, wider erwarten war Samantha noch immer da und las eifrig in den Büchern. Zumindest schien es so auf den ersten Blick, bei genauerer Betrachtung musste der Paladin feststellen, dass seine Schülerin in seinem Sessel eingeschlafen war. Das Buch lag noch immer aufgeschlagen auf ihrem Bauch, um sie herum ein paar angebissene Früchte, Brot, Käse und Wein. Schlecht war es ihr nicht ergangen, zweifellos. Er schüttelte den Kopf, konnte sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen. Süss sah Samantha aus, wie sie da so lag, so friedlich, gar nicht garstig, wie sie sich manchmal gab. Das Haar war leicht zerzaust und ein paar Krümel lagen auf ihrer Kleidung.Besser die Sache blieb am kommenden Tag unerwähnt, vermutlich wäre es ihr unangenehm. Aber vielleicht nahm sie es ja auch lockerer, sie kannten sich eine Weile und waren befreundet. Und da war sowieso noch etwas, was er sie fragen wollte...Vielleicht konnte sie ihm da weiterhelfen...oder auslachen...das würde sich wohl noch zeigen.
Vorsichtig nahm er ihr das Buch vom Bauch und deckte die künftige Streiterin Innos' zu, der Kamin würde sie noch eine Weile wärmen. Dann versuchte er so leise wie möglich die Treppe zu bewältigen um selbst schlafen zu gehen, es war spät genug...



05.01.2004 11:42#47
Kano Unruhig kramte Kano seine Sachen zusammen, er wollte vorbereitet sein, er musste vorbereitet sein. Schwerter, Bogen und Runen hatte er nun schon mehrmals geprüft, auch Proviant war zusammengepackt. Hilias würde gut zu tragen haben. Aber wozu war er Knappe geworden. Nun fehlte nur noch eine Gruppe und da würde ihm Lord Hagen weiterhelfen können. Der Paladin verließ sein Haus und schloss die Tür hinter sich, dann schritt er die wenigen Meter bis zum Ratshaus und trat da wieder ein. Hagen war wie fast immer an dem schweren Eichentisch anzutreffen und studierte ein paar Berichte seiner Leute.

Der Statthalter trat bis an den Tisch und verneigte sich knapp."Herr, ich bringe beunruhigende Nachricht."

Hagen blickte auf und Gebot Kano, sein Anliegen vorzubringen."Ich habe jüngst von einer Bedrohung für Innos erfahren...es ist nicht klar, was es ist, dennoch halte ich es für besser, wenn wir der Sache nachgehen und sie rechtzeitig unschädlich machen.
Allerdings bedarf es dazu einiger guter Männer."

"Eine Bedrohung?"
Der Lord horchte auf und stützte die Arme auf den Tisch.
"Von welcher Bedrohung sprecht ihr, Söldner, Orks, Drachen?"
"Tut mir leid, Herr, ich weiß nicht, um was es sich handelt, ich vermute aber kriegerische Frauen...Amazonen...oder in der Art. Sie sind schon seit einiger Zeit verschwunden, vielleicht haben sie etwas vorbereitet."

"Hmm, Amazonen? Nun...dann sollte eine Hand voll Männer reichen, wählt sie selbst aus."
Dem Lord schien diese Sache sichtlich weniger Gefährlich, als dem Statthalter, nichts desto trotz hatte er es genehmigt und allein das reichte Kano. Dieser verneigte sich wieder leicht und schritt dann hinaus, nun galt es, ein paar gute Krieger zu finden. Drei oder besser noch vier Weitere sollten reichen, mit Hilias und ihm selbst machte das dann Sechs. Viel mehr konnte Hagen sowieso nicht entbehren, galt es ja trotz allem die Stadt zu schützen...


05.01.2004 18:49#48
Samantha Schnellen Schrittes eilte Samantha die Treppe zum Oberviertel hinauf. Das Hörnchen erspähte sie sogleich und sprang freudig vom rechten Turm, von wo aus es den einen Torwachen mal wieder geärgert hatte. Der Kerl war aber auch zu lustig, blickte immer so gierig hinauf und kam doch nicht dran. Das Hörnchen gackerte schadenfroh.

Die Lady jedoch würdigte das Tier keines Blickes und steuerte zielstrebig die Tür eines der Häuser des Oberviertels an. Eilig hüpfte das Hörnchen hinterdrein.An Kanos Haus angekommen, klopfte Samantha heftig gegen die Tür.
Kaum hatte der Paladin geöffnet, da fiel die Lady auch schon ins Haus."Ich weiß jetzt wo dieses Tal liegt!", platzte sie heraus und schnappte erstmal Luft nach ihrem anstrengenden Sprint.



05.01.2004 19:05#49
Kano "Was? Wie? Wo?!"
Kano war etwas rückwärts gewankt, als die Lady in sein Haus rauschte.Sie wusste wo das Tal lag? Ausgezeichnet, dann konnten sie schon morgen aufbrechen, der Bedrohung musste schnellstmöglich Einhalt geboten werden, sie musste abgewendet werden!
"Gut, sehr gut, sag, wo ist es? Und wie hast du es herausgefunden? In einem der Bücher?"
Aufgeregt und direkt noch unruhiger und ruheloser fragte er ohne ihr die Zeit zu lassen, eine der Fragen zu beantworten, erst als er geendet hatte blickte er Samantha erwartungsvoll an und trieb sie mit seinen Augen regelrecht zur Eile...


05.01.2004 19:11#50
Samantha Samantha spürte die Aufregung in Kano und grinste sich innerlich eins. In dieser Verfassung war mit ihm eh nichts anzufangen, erstmal sollte er sich ein wenig beruhigen.
Sie lehnte sich betont gelassen an den Kamin und betrachtete das Feuer. Ein Scheit war herunter gerutscht und sie holte den Schürharken, um das Holzstück vorsichtig wieder richtig aufzurichten. Funken stoben auf und es knisterte, doch dann brannte es wieder vorzüglich vor sich hin.

Hinter sich konnte sie Kano regelrecht die Luft einsaugen hören. Lächelnd drehte sie sich herum.
"Ja, ich weiß jetzt wo es zu diesem Tal geht. Ein Händler aus dem Hafenviertel konnte mehr darüber erzählen, er hat die fehlende Seite nur leider verkauft."Sie grummelte vor sich hin.
"Doch immerhin konnte er sagen was darauf stand. Wir sollten unbedingt ein paar Leute zusammensuchen und uns auf den Weg machen, am besten morgen schon. Es eilt, denn wer immer es sein mag dem er diesen Zettel verkauft hat, es wird sicher nicht lange dauern bis der seine Chance wittert und wahrnimmt!"Sie schaute den Paladin an. Was war er nur so hibbelig? Hatte sie etwas vergessen?



05.01.2004 19:37#51
Kano "WO ist das Tal?!"
Warum sagte sie das nicht, machte sie das etwa mit Absicht?
"Wegen der Expedition, darum habe ich mich bereits gekümmert, Lord Hagen weiß bescheid und hat es genehmigt. Wir nehmen ein paar Wenige mit, gute Männer. Ich hatte da an Lord Carthos gedacht, er hat einige Erfahrung und ist ein guter Kämpfer. Außerdem noch zwei drei andere Paladine oder Ritter, gute Krieger auf jeden Fall. Und noch Knappen, Hilias auf alle Fälle, mal sehen wer sich noch in der Miliz finden lässt, der unsere Versorgung sicherstellen kann."Immerhin hatte er auch was getan, während sie umhergestreift war, um den Standort in Erfahrung zu bringen, den sie jetzt nicht verraten zu wollen schien."Aber jetzt sag, wo ist das Tal?!"



05.01.2004 21:15#52
Samantha Wie schön dass er schon alle zusammengetrommelt hatte. Ein Pech nur dass er gar nicht wußte wohin es geht. Samantha grinste.

Langsam stieß sie sich wieder vom Kamin ab und wanderte durch den Raum. Wärme hatte sich ausgebreitet und das Feuer knisterte behaglich zwischen den Holzscheiten. Eigentlich gar kein Tag an dem man vor die Tür gehen wollte, aber das mussten sie ja auch erst morgen wieder.

sie drehte sich herum und schaute kano an. Da wollte sie ihn mal nicht länger zappeln lassen.
"Er soll sich in einem Tal befinden, dessen Zugang irgendwo hinter Onars Hof sein muss. Wo genau weiß man nicht, doch irgendwo dort muss es sein. Wir sollten unsere Suche dort beginnen."



05.01.2004 21:48#53
Kano Onars Hof also, das bedeutete, sie mussten an den Söldnern vorbei. Zu dumm, doch sollte es sie nicht aufhalten. Es stand Wichtigeres bevor als die Rivalitäten zwischen Paladinen und Söldnern. Das konnte danach weitergehen."Gut, dann werde ich morgen dahin aufbrechen, die Leute müssen noch ausgewählt werden, aber das sollte nicht so lang dauern. Du kannst dich in der Zwischenzeit wie schon gesagt den Lehren Innos' widmen, wenn ich zurückkehre hoffe ich einige Vorschritte erkennen zu können, so dass wir dann auch endlich mit der Magie beginnen können."
Kano schritt zu einem Regal, kramte kurz darin herum und zog dann eine Karte heraus, die er auf dem Tisch ausbreitete. Onars Hof, dahinter gab es eine gewaltige Felswand. Einige nur grob verzeichnete Spalten waren auf der Karte, aber ob es eine von ihnen war? Vielleicht auch ein geheimer Eingang, das würde man dann vor Ort prüfen müssen.
Nachdenklich betrachtete er den Plan und sinnte über einen Plan...


06.01.2004 15:37#54
Samantha Doch Samantha hatte für dieses Kartenlesen keinen Sinn mehr. Es drängte sie an diesen Ort, wo der geheime Schatz liegen sollte und noch viel wichtiger, wo es die Gefahr für Innos geben sollte. So ganz konnte sie sich nämlich noch nicht vorstellen, dass irgendwer ihrem großen Gott gefährlich werden könnte. Sicher übertrieb dieses Buch maßlos. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass dort immer noch ein großartiger Schatz auf sie wartete. Wenn es vorher noch kein anderer Mensch dorthin geschafft hatte, dann würden sie eben bald die ersten sein. Wenn der Käufer der anderen Seitenhälfte nicht schneller war...
Ungeduldig schob sie Kano von der Karte weg.
"Das bringt doch jetzt nichts, der Eingang wird sicher nicht darauf verzeichnet sein, sonst hätten sich schon viel mehr Leute dahin auf den Weg gemacht. Glaubst du etwa dass sie dick und fett 'Schatz' draufschreiben? Bestimmt nicht!"Ihr Ton war ungehalten und sie bemerkte es selbst. Nur mit Mühe schaltete sie etwas zurück.
"Entschuldige. Aber so ist es doch. Und ich werde einen Teufel tun und hierbleiben", fügte sie bestimmt hinzu. "Lass uns sofort aufbrechen und eine Truppe zusammenstellen. Ich will heute Abend noch losziehen, je früher desto besser. Und wenn wir in der Dunkelheit aufbrechen, merken es vielleicht nicht zuviele.."
Sie schaute Kano herausfordernd an. Sollte er noch ein Wort dagegen sagen..


06.01.2004 15:54#55
Kano Mitkommen? Sie wollte mitkommen? Herrje. Aber ihr Gesichtsausdruck ließ keine Widerrede zu, soweit kannte er sie schon. Und sie hatte es ja auch entdeckt..."Hmm...nun gut...dann komm' halt mit...
Also, wir werden heute noch aufbrechen, stimmt...
Aber wir brauchen noch ein paar Leute, allein können wir schlecht losziehen. Hilias, mein Knappe kommt auf alle Fälle mit, dann muss ich nicht so viel selbst schleppen."
Er grinste und sah zu seiner Ausrüstung, die schon bereit lag."Na dann, kommst du mit?"
Kano schritt zur Tür und wand sich noch einmal zu Samantha um.


06.01.2004 16:43#56
Samantha Samantha hob eine Braue. Ein Knappe? Ließ sich der gute Kano nun schon alles hinterher tragen? Praktisch. Aber sowas brauchte sie nicht, noch nicht. Sie war immer noch rüstig genug ihr Zeug selbst zu tragen. Und wenn nicht dann musste eben das Hörnchen ran..

"Natürlich komme ich mit", rief die Lady und beeilte sich aus der Tür zu kommen.
Gemeinsam traten sie nach draußen und schauten sich um. Das Hörnchen kam vom Baum gesprungen und hüpfte auf Samanthas Schulter, wo es sich gurrend anschmiegte.

"Gehen wir zu Lord Carthos? Ich denke wenn jemand weiß woher man eine gute Mannschaft bekommt dann er."
Sie hatte schon öfter Bekanntschaft mit dem Lord gemacht und sie konnte sich gut vorstellen, dass er für eine solche Mission brauchbar war.
"Komm, es ist ja gleich hier."

Sie setzten sich in Bewegung und steuerten das Haus der Generäle an. Wie immer stand eine Wache davor und hielt die beiden Innosgläubigen an."Wir möchten zu Lord Carthos, es ist dringend."
Samantha fragte sich warum sie immer noch aufgehalten wurde. Sah man ihr die Lady nicht an?
"Achwas, lasst uns einfach durch, passt schon!"
Und ohne ein weiteres Wort schob sie die verdutzte Wache beiseite und trat mit Kano ein.
"Hallo, jemand zuhause?"



06.01.2004 16:55#57
Carthos Carthos blickte geistesabwesend auf die, in den Tisch eingeshcnitzte, Karte der Insel. Flüchtig hatte er erfahren, dass durch ein Erdbeben ein neuer Teil zugänglich geworden war, dessen Zugang bisher von großem Felsmassiv verdeckt gewesen war.
Wieder einmal riss ihn ein heftige Diskussion an der Tür aus seinen Gedanken. Die erste Wache schien jemanden aufhalten zu wollen, doch wurde beseite geschoben. Prompt stellte sich der zweite Milizsoldat den Besuchern in den Weg. Der Lord blickte an dem Mann vorbei und erkannte Lady Samantha, deren lange, blonde Haare schon von weitem her verrieten mit wem man es zu tun hatte.
Ist schon gut, lasst sie herein.

Er legte das Stück Pergament zur Seite, auf dem er sich eben noch Notizen gemacht hatte und wandte sich nun den Besuchern zu.

Nun, was beschert mir die Ehre eures Besuchs ?



06.01.2004 17:15#58
Samantha Samantha blickte den Milizen böse an und trat an ihm vorbei. Wirklich schändlich, dass die eigenen Leute keine Ladys mehr erkannten. Aber gut, welche Lady hatte schon ein Hörnchen auf der Schulter, kein wunder dass er so komisch geguckt hatte.

"Wir brauchen eine starke Truppe, die uns in unbekanntes Gebiet begleitet", erläuterte sie und warf einen Blick zu Kano. Sollte er mal ausführlicher berichten, das konnte er doch so gut.
Sie musterte währenddessen die Karten an der Wand. Interessant..


06.01.2004 17:24#59
Kano Das war also das Haus des früheren Richters, nicht schlecht, sogar ein wenig größer, als sein Eigenes. Aber nun gehörte es den Generälen, allen Dreien. Während Samantha gesprochen hatte, war Kanos Blick umhergewandert und hatte ein paar Eindrücke gesammelt. Als sie ihn jedoch erwartungsvoll anblickte, wand er sich dem General zu und begann:
"Lady Samantha hat beim Lesen in einem meiner Bücher eine Seite gefunden, zumindest einen Teil davon. Darin wird von einem Tal berichtet, einer Bedrohung Innos'. Eine Nachricht, die wir nicht unterschätzen dürfen. Ich habe bereits mit dem ehrenwerten Lord Hagen gesprochen und er hat einer Expedition zugestimmt. Wir suchen nun ein paar Kämpfer zusammen, die sich der Sache annehmen. Wir hoffen auf euch zählen zu können, zweifellos seid ihr ein erfahrener und guter Krieger."
Kano verneigte sich leicht und blickte wieder auf.
"Unser Weg würde uns nach Osten führen, wir müssen durch das Gebiet der Söldner bis zu den östlichen Bergen, irgendwo da gibt es einen scheinbar versteckten Eingang zu einer Schlucht..."



06.01.2004 17:55#60
Carthos Die Geschichte weckte Interesse in ihm. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er im Moment nicht viel zu tun hatte.
Nachdenklich blickte er auf die hölzerne Karte.

Östlich also. Es würde mich interessieren wie euer Plan aussieht um ungesehen an Onars Hof vorbeizukommen. Mit einer Armee aus hundert Mann wäre das sicher kein Problem, aber ich denke das ist nicht das was ihr wollt. Das Gebiet dort ist nicht groß erforscht worden, wohl deshalb weil es dort von Söldnern und anderem herumstreunenden Pack nur so wimmelt. Wahrscheinlich wissen sie selbst nicht wie es hinter ihrem Hof aussieht.
Ich habe gehört ein Erdbeben hat im Nordosten der Insel einen alten Zugang freigelegt, warum sollte das nicht im Osten genauso sein.
Was die fähigen Leute betrifft, draussen auf dem Innenhof werdet ihr die fähigsten Leute von ganz Khorinis finden. Bessere Kämpfer bekommt ihr sonst nirgendwoher.

Carthos schulterte seine Armbrust, packte eingige Bolzen in seine Taschen und schnallte seinen Zweihänder auf den Rücken. Seinen Dolch und die beiden Wurfmesser trug er ohnehin immer bei sich.

Ihr sagtet Innos' würde bedroht werden, darauf habe ich gewartet.Stolz holte er seinen geweihten Einhänder hervor und steckte ihn in die Scheide an seinem Gürtel. So schwer hatte er noch nie an seinen Waffen zu tragen gehabt, doch lieber eine zuviel, als eine zu wenig.

Im Herausgehen packte er noch schnell einige Dinge in einen Lederbeutel, darunter ein paar Kleinigkeite zu essen und auch eine Karte samt einem zugeschnittenen Stück Kohle um darauf zu schreiben.

Einige der besten Leute sind im Minental oder kurieren gerade ihre Verletzungen aus. Aber es sollten dennoch genug zur Verfügung stehen.



06.01.2004 18:28#61
Samantha "Es sollten nicht zuviele Leute werden, sonst geht Lord Hagen in die Luft", Samantha grinste sich bei dieser Vorstellung eins, wurde jedoch gleich darauf wieder ernst angesichts des strengen Blicks von Lord Carthos."Er braucht ja noch fähige Leute in der Stadt, ich bin mir sicher er hat das nicht ernst genug genommen."

Sie seufzte. Es war doch immer dasselbe mit diesen Vorgesetzten, sie hatten einfach keinen Überblick über die Situation. Doch bisher hatten sie schon eine gute Truppe, Carthos und Kano waren beides fähige Kämpfer und sie selbst konnte ebenfalls mit einem Schwert umgehen. Hilias konnte die Sachen nachtragen, gewitzt dafür war er mit Sicherheit. Nur hoffentlich brachte er nicht wieder was zum Einsturz..

"Lasst uns gehen, vielleicht finden wir unterwegs noch jemanden den wir brauchen können", verkündete sie.
Die drei schauten sich an und nickten. Gemeinsam verließen sie das Haus der Generäle und traten hinaus in den Hof. Die Dämmerung brach bereits herein.Samantha war zufrieden. Es ging los und sie hatten nicht zuviele Leute mit, das hieße sie musste auch nicht zuviel teilen. Gute Aussichten.
Das Hörnchen biß sie schmerzhaft ins Ohrläppchen. Konnte es Gedanken lesen? Sein Blick war stechend, als wolle es die Lady dafür strafen, dass sie wiedermal nur an die Belohnung dachte.
"Jaja..", murmelte Samantha vor sich hin und griff sich an das blutende Ohr. Das fing ja gut an.



06.01.2004 18:46#62
Kano Als sie den Brunnen erreicht hatten, trennte sich Kano kurz von der Gruppe, Hilias stand bereits vor Kanos Haus.
"Wir treffen uns am Osttor, bis dann."
Samantha und Carthos gingen also voraus um weitere Streiter zu gewinnen, Kano indessen betrat mit seinem Knappen das Haus und blickte sich um. Hilias würde zunächst nur den Bogen, Köcher mit Pfeilen und den Proviant für die Gruppe tragen. Ein- und Zweihandklinge trug der Paladin selbst. Auch die Runen führte er am Gürtel, aber die gab er sowieso nicht weg.

Nachdenklich blieb er ein paar Sekunden regungslos vor seinem Runentisch stehen. Er nahm das Säckchen mit dem zweiten Sortiment Runen in die Hand und wog es etwas darin. Sollte er es mitnehmen? Vielleicht verstand Samantha ja wider erwarten doch noch, worauf es ankam, dann war sie auch bereit, sich der Magie zu öffnen...Naja, schaden konnte es nicht. Der Statthalter befestigte das Säckchen also ebenfalls fest an seinem erzbeschlagenen Gürtel und wand sich wieder um."Gehen wir."
Die Beiden verließen das Haus und Kano schloss fest ab, dann ging es ebenfalls in Richtung Tor zur Unterstadt. Sicher waren die anderen Beiden noch nicht am Tor, aber es machte nichts, wenn sie etwas warten mussten...


06.01.2004 19:14#63
Estragon Hilias verstand die Welt nicht mehr, doch freute er sich, endlich etwas zutun zu haben. Heute führ war das noch anders gewesen:

Hilias betrachtete die verschneite Umgebung der Stadt. Friedlich kagen die Häuser unter der weichkalten Last, dem sanften Griff des Winters.Der Steinmetz hatte den derben Stoffmantel um den Körper geschlungen. Weniger eindrucksvoll als sein neuer Mantel aus rotbraunem Leder, doch hielt er warm und belastete den Rücken weniger stark.
Die feuchte Salzluft der See ließ die Wunden gut verheilem.
Hilias fühlte sie von einer angenehmen Rastlosigkeit befallen, seine Füße wollten laufen und ihren Besitzer in die Frene tragen.
Selten war seine Sehnsucht nach der Fremde so groß gewesen. Das untätige Warten auf die Genesung seiner Wunden, ohne die Möglichkeit von Traning mit der Klinge, die er so dringend gebraucht hätte, das schürrte sein Verlangen um so mehr und ließ seine Finger ungeduldig mit dem Funkenwerfer spielen.
Nicht einmal seine Pfeife konnte ihn von der unbestimmten Vorfreude befreien.Unvermittelt erhob sich der kurze Recke, wickelte sich den roten Schal vor den Mund und Nase und machts sich auf, seinen Herren zu suchen.

Und jetzt war alles so schnell Wirklichkeit geworden. Kano wollte ausziehen, wohin sagte er kaum, er wirkte zerstreut und aufgeregt, Hilias fragte nicht weiter nach.
"Herr, wenn ihr erlaubt, ich werde schnell meine eigene Ausrüstung zusammen suchen."
Der hohe Paladine nickte, doch schien er seinen Knappen kaum zugehört zu haben.Er eilete die Stassen hinab zur Kaserne, um seine Ausrüstung zusammen zu suchen.


14.01.2004 21:15#64
Eorl Eorl schlenderte durchs Oberviertel, und schaute gedankenverloren auf den Brunnen, der Vor ihm auftauchte, als er sich von seiner Schmiede entfernte, und sich dem Eingang zum Haus des Stadthalters näherte. Er hatte einige Tage damit verbracht seine bestände zu überprüfen, und einige neue Rüstungen zu schmieden. Die Standardausführungen hatte er nun wieder auf Lager, und seine Vorräte an Schmiedestahl, Erz und anderen Metallen, waren aufgefüllt. Er hatte versucht jemanden aufzutreiben, der ihm den Kampf mit dem Zweihandschwert beibrachte, hatte aber keinen der Ritter und Paladine finden können, die dafür zuständig waren. Auch seine Bestellung bei Yale hatte er noch nicht abholen können, zumindest hatte der andere sich noch nicht deswegen gemeldet. Nach und nach begann der Mangel einer vernünftigen Aufgabe an seinen Nerven zu zehren, und er überlegte was er als nächstes tun konnte. Vielleicht sollte er die Stadt für einige Zeit verlassen, und sich in einem anderen Teil der Insel umsehen. Er hatte Gerücjhte gehört, das es im Norden ein großes Tal geben sollte, das noch relativ unberührt war, aber das interessierte ihn momentan eher weniger.Vielleicht solte ich in einem der anderen Lager vorbeischauen, dachte er als er auf der anderen Seite des Brunnens durch den Durchgang schritt, und die Gasse entlangschlenderte. Der Sumpf viel dabei von vorneherein weg. Er hatte zwar nichts gegen die Sumpfler, im Grunde waren sie nette Kerle, aber er konnte das Geschwafel über den Schläfer langsam nicht mehr hören. Im Kloster war es noch ruhiger in der Stadt, also blieb eigentlich nurnoch der Bauernhof. Der Gedanke an sich war absurd, aber Eorl konnte sich nicht mehr davon losreißen. Vielleicht sollte er seine Rüstung etwas umbauen, sein Gesicht irgendwie tarnen, und dann versuchen auf den Hof zu kommen. Ein anderer Gedakne kam ihm, der den Hof als Reiseziel noch einmal verlockender machte. Vielleicht konnte er einen der Söldner dazu überreden ihn im Zweihandkampf auszubilden. Auf diese Weise konnte er einiges über die Söldner in erfahrung bringen, und er würde seine Ausbildung bekommen. Dazu würde er ein Schwert brauchen, das er Notfalls auf dem Hof würde erwerben können. Und er würde eine Verkleidung brauchen.
Im gefiel der Gedanke nicht, sich von seiner guten alten Rüstung zu trennen, und vielleicht war das auch gar nicht notwendig. Mit ein paar veränderungen, und wenn er das Wappen entfernte oder verdeckte, würde man sie nicht mher erkennen. Schwarz wie sie war, mit den Dornen auf den Schultern und den zusätzlichen Panzerplatten, war sie ohnehin nicht mehr als Ritterrüstung zu erkennen.Als er seinen Entschluss gefasst hatte kehrte Eorl in seine Schmiede zurück und begann damit, Seine Rüstung mit Leder und Stoffen zu verhüllen, und so zu bearbeiten, das sie alt und geflickt aussah. Er verdeckte die Kettenpanzer an den Beinen teilweise mit gehärtetem Leder, montierte eine der Schulterplatten ab, und verband die Handschuhe und Stiefel mit Stoff und dünnem Leder. Auch den Brustpnazer überzog er teilweise mit diesen Stoffen, außerdem nahm er sich vor am nächsten Morgen eine dünne Platte zurechtzuschmieden, um das Wappen der Streiter, vorne auf der Rüstung, zu verdecken.
Heute abend würde das allerdings nichts mehr werden. Die Paladine und Bürger mochten es nicht, wenn ihre Nachtruhe durch das sanfte Hämmern eines Schmeidehammers gestört wurde. Also konnte er ebensogut in die Unterstadt gehen, und sich seinem zweiten Problem zuwenden. Er würde irgendwie sein Gesicht tarnen müsssen. Immerhin hatte er bereits etliche Male gegen die Söldner gekämpft, also bestand die Gefahr, das ihn einer der Kerle erkannte. Er verließ die Schmiede und machte sich auf den Weg in die Unterstadt, um dort nach einem Barbier zu suchen.



15.01.2004 20:44#65
Jabasch Müde schlürfte Jabasch über den großen Platz in der Oberstadt, vorbei an dem Brunnen mit dem großem goldenen Paladin. Obwohl es schon dunkel wurde, waren immer noch einige Ritter im Garten des Rathauses und Trainierten mit ihren Schwertern. Jabasch salutierte kurz bevor er dann weiter ging ins Rathaus, der Miliz am Eingang hatte ihn schon erwartet,

"Endlich kommst du, an deiner Stelle hätte ich mich aber etwas beeilt" sagte er und zwinkerte Jabasch einmal kurz zu der ihn nur verwundert ansah.
Kaum im Rathaus begrüßte ihn gleich der erste Paladin

"Innos zum Gruße, Miliz, Lord Hagen wartet dort hinten schon auf dich."
Er deutete in den großen Raum wo der Lord über einen großen Tisch gelehnt gerade eine Karte studierte. Nachdem Jabasch sich einmal kurz räusperte blickte der Lord zu ihm auf...



15.01.2004 20:51#66
Die Paladine Lord Hagen stützte sich nachdenklich auf den schweren Tisch in der Mitte des Raumes. So richtig zufrieden war er nicht, aber er war Paladin, sie hatten Innos' Beistand.
Dann trat ein Soldat in den Schein der Fackeln und der Lord sah auf, es musste der Milizsoldat sein.
"Ah, Jabasch nehme ich an, gut. Ich habe schon so einige Sachen gehört. Und genau deshalb sollst du von nun an nicht mehr als Milizsoldat im Dienste des Königs stehen."
Kurz hielt Hagen inne und betrachtete den Mann, fuhr dann aber fort:"Ab jetzt seid ihr Ritter seiner Majestät König Rhobar des Zweiten."Bestimmt und fast schon mit einem stolzen Unterton sprach er diese Worte und nickte.
"Ihr könnt eure neue Ausrüstung abholen und werdet von nun an auch im oberen Viertel wohnen, sofern ihr kein eigenes Haus in der Unterstadt habt.Doch nun entschuldigt mich, es gibt noch viel zu tun. Gehabt euch wohl, Ritter Jabasch!"

W/K



29.01.2004 20:02#67
Kano Endlich war er daheim. Der Paladin klopfte noch schnell den Schnee von seinen Kampfstiefeln und trat dann hinter Miraweth ein. Es war nicht viel wärmer als im Freien, doch sogleich begann Kano, ein Feuerchen im Kamin zu entfachen. Sicher würde es recht bald wärmer werden. Miraweth legte den Umhang ab und setzte sich dann, allerdings ausgerechnet in Kanos gemütlichen Schaukelstuhl. Mist.Aber was sollt's. Sie wippte langsam vor und zurück und schaute wie ein Kind, das etwas zu spielen bekommen hatte. Wie konnte er sie da rausjagen."Also dann, ich such mal etwas zu essen zusammen, mach's dir derweil bequem."
"Danke, ihr seid alle so....ich verdanke euch viel, ich kann auch die Reaktion dieses anderen Kämpfers verstehen, der mich töten wollte...
Und nun...nun habe ich nichts mehr. Habt Dank für eure Hilfe."
Kurz blickte der Paladin zu ihr, während er seine Waffen und den Dämonenpanzer ablegte, dann nickte er bedächtig und suchte nach Essbarem.
"Schon in Ordnung, dazu sind die Paladine da. Bei Samantha werdet ihr euch sicher wohler fühlen, unter Frauen sozusagen. Und sie hat auch einige nette Kleider. Leider zieht sie diese viel zu selten an, die gibt sich nach außen hin lieber hart."
Wirklich ein Jammer.

"Ihr mögt sie sehr nicht wahr? Liebt ihr sie?"
Miraweth lächelte leicht, als sie diese Frage völlig überraschend hervorbrachte.
"Was? Ich? Neinnein, wo denkt ihr hin...sie ist....eine Freundin...und meine Schülerin, genau...mehr nicht."
Dem Krieger wurde plötzlich ganz Warm und es kribbelte in seinem Kopf, er konnte regelrecht spüren wie er rot wurde. Was für eine Frage, er verliebt in Samantha. Kano runzelte die Stirn und wand sich dann wieder der Nahrungsmittelbeschaffung zu.
"Neinnein, da ist wirklich nichts."
Eieiei...das konnte ja noch heiter werden, wenn sie immer so direkt war...


29.01.2004 20:35#68
Carthos Fast einen Monat lang war er weg gewesen und umso mehr freute er sich wieder in den vertrauten vier Wänden zu stehen.
Erschöpft ließ er sich in seinen Sessel fallen und blickte in das knisternde Kaminfeuer.
Nach der kurzen Verschnaufpause nahm er seinen Beutel und packte seine neuen Schätze aus. Den Hammer würde er zu seinen anderen Waffen tun, während der gehörnte Helm den Kaminssims zieren würde.
Was er mit dem goldenen Ring anfangen sollte, wusste er jedoch nicht. Er sah eher unspektakulär aus, aber ihm ging es dabei eher um den materiellen Wert.
Irgendwie vermisste der Lord jedoch die dunklen Gänge und die mystischen alten Räume. Sicher bot sich irgendwann nochmals die Möglichkeit solche zu erkunden, doch erst einmal musste er wieder seiner Arbeit nachgehen.



30.01.2004 12:27#69
Samantha Pling!
Der Klang erfüllte den Raum und drang schrill in Samanthas Ohren. Quälend schrill, viel zu Laut für diese frühe Stunde.
Die Lady grummelte etwas und zog die Decke höher. Nein, sie wollte noch nicht aufstehen.
Pling!
Wieder dieser Ton. Es war zum Verzweifeln. Warum ausgerechnet jetzt, wo sie so schön träumte und sich in ihre weichen Kissen kuschelte. Lange hatte sie kein weiches Bett mehr unter sich gespürt, es war wie ein Traum gewesen, als sie gestern hineingefallen war. Weich, warm, gemütlich. Ein Nest, dass sie so schnell nicht wieder verlassen wollte.
Pling!
"Herrgott bei Innos, kann man denn nicht einmal ausschlafen!", fuhr die Lady zornig in die Höhe.

Das Hörnchen schlummerte unschuldig weiter. Es war ein herrlicher Traum. Ein Meer aus Nüssen, eine größer als die andere. Willig lagen sie um es herum, boten sich förmlich an. Eine nach der anderen wurde geknackt und ihr weicher Inhalt von der gierigen Hörnchenzunge verschlungen. Es kletterte weiter, den Berg aus Nüssen hinauf, und wieder zuckte die Hinterpfote unwillkürlich. Pling!
Die Krallen waren an den Kelchrand gekommen und verursachten diesen nervraubenden Klang. Das Hörnchen störte er wenig, dafür verlor ein anderer Siebenschläfer die Geduld.

"Das kann doch nicht wahr sein!"
Genervt fuhr die Lady aus dem Bett und stapfte hinüber zur Kommode, wo das Hörnchen in seinem neuen goldenen Kelch schlummerte. Ohne Zögern packte sie den Kelch, trug ihn zum Waschbottich und schüttelte ihn dort aus. Das Hörnchen plumpste völlig unvorbereitet ins kalte Wasser.
Erschrocken quiekte es auf und begann zum Rand zu paddeln. Wieder festen Grund unter den Pfoten schüttelte es sich erbost den nassen Pelz, dass es nur so spritzte. Schmollend knurrte es die Lady an und verzog sich mit strubbeligem Fell hinter einem Schrank.

Samantha sah ihm böse nach und stieg dann die Treppe nach unten hinab. Sie würde einen anderen Platz für den Hörnchenkelch suchen. So war das kein Zustand.Als sie den Treppenabsatz erreicht hatte, blieb sie unvermittelt stehen. Sie erkannte ihr Haus fast nicht wieder. Aus dem einstigen Chaos war ein wohnlicher Raum geworden und ein Kaminfeuer verlieh ihm gleich schon wieder die nötige Wärme. Kobolde?
Ihr Blick fiel zum Herd, wo Miraweth stand und etwas in der Pfanne briet. Samantha kam aus dem Staunen kaum noch heraus.
Jetzt hatte die junge Frau die Lady entdeckt und lächelte ihr freundlich zu."Guten Morgen", begrüßte sie Samantha, "ich habe ein wenig aufgeräumt und der Speck ist auch gleich fertig. Setzt euch ruhig, Brot steht schon auf dem Tisch."Samantha ging ohne Widerspruch zum Tisch und setzte sich. Das waren ja ganz neue Qualitäten, die Miraweth da zutage brachte. Gestern hatte sie sie noch bei Kano abgeholt und ihr in ihrem Haus Unterschlupf gewährt. Schließlich war das Haus recht groß und man konnte wunderbar auch zu zweit hier wohnen. Und wenn sie es recht bedachte, dann stellte sich diese Entscheidung wohl auch als ganz praktisch heraus.
Sie lächelte die Amazone an, als diese nun mit der heißen Pfanne herüberkam und der Lady den Speck hinstellte. Samantha schnupperte und ihr Magen knurrte."Danke, das ist ja wirklich lieb. Willst du nichts essen?"
Miraweth lächelte. "Ich habe schon gegessen. Es ist schließlich schon nach Mittag. Ihr habt wohlverdient lange geschlafen."
Samantha schaute hinaus und musste feststellen, dass Miraweth recht hatte. Aber es war ja auch so schön gewesen endlich wieder ihr Bett zu haben.Glücklich begann sie ihr Frühstück zu verspeisen. Der Tag versprach schön zu werden.



30.01.2004 18:56#70
Kano Ein neuer Tag war hereingebrochen und trotz der Müdigkeit war Kano schon früh aufgestanden. Es hatte genug zu tun gegeben und er hatte längst nicht alles nachgearbeitet. Er sollte sich wieder eine Hilfskraft zulegen, für diese Schreib- und Aufräumarbeiten.
Doch nun war es draußen schon dunkel, Zeit ein paar letzte Schritte an der frischen Luft zu gehen. So verließ der Paladin sein Haus und schritt langsam über den Platz. Kurzerhand entschloss er sich, Samantha zu besuchen und mal zu schaun, wie es Miraweth bei der Lady erging.

Doch weit kam er nicht, da sah er eine seltenzulumpte Gestalt, bei näherer Betrachtung konnte er in ihr Hilias erkennen. Wie sah der denn aus? Kano runzelte die Stirn und schritt langsam auf den Knappen zu.
"Hilias? Du solltest dich mal waschen!
Was führt dich ins obere Viertel?"
Der Paladin verschränkte die Arme und erwartete eine Antwort des Waffenknechts.


30.01.2004 19:23#71
Estragon "Besorgungen." sagte Hilias kühl, doch sein Innerstes brodelte in schwarzen Zorn, der all seine Sinne zu verschlingen drohte. Der Gehängte tobte wie wild in Hilias Verstand, seinem Gefängnis. Kopfschmerzen überrollten den Steinmetz in schwindelerregenden Wellen. Und an allem war nur der Prediger schuld.Hilias drehte sich zu dem hochgewachsenem Mann um, stand absichtlich lessig da und schaute trotzig drein.
Fünf Minuten! Gib mir fünf Minuten und ich zerlege ihn in seine Einzelteile! tobte die Stimme des zweiten Gesichtes, doch Hilias war nicht so verblendet. Kano war stark, selbst im erschöpften Zustand hätte er Hilias wie einen dünnen Zweig zerbrochen.
Man musste ihn am Wunden Punkt aller Ritter trefen. Der Hals, in Rücklage, ein doppelter Zwängknoten, mit einer festen Kette aus Stahl. Und selbst dann war es nicht sicher, ob der Riese in der Rüstung nicht alles mit einem schnellen Ausfallschritt beenden konnte.

Kano entdeckte Hilias Hände. "Was ist das?" fragte er misstrauisch. Hilias spuckte rotzig aus, steckte die Hände in die Manteltaschen und öffnete ihn gleichzeitig etwas. Mattes Lciht wurde von Sengfaust reflecktiert. "Ich bin euch nicht über alles rechenschaft schuldig! Erinnert euch an eins, ich bin euer Knappe. Nicht euer Sklave! Wenn ihr mich dann entschuldigen wollt." Ohne zu grüssen, ging Hilias an dem Statthalter vorbei.
"Hilias, warte gefälligst!" sprach der Mann, ohne sich umzudrehen. Sein Stimme war ruhig, aber darunter kochte er förmlich. Der Knappe lächelte -wobei er auf erschreckende Weise dem Gehängten seiner Alpträume sehr ähnlich sah- und spielte mit dem Gedanken, nicht an zuhalten. Einfach die Waffe zu ziehen und es aufeinen Versuch ankommenb zulassen. Vielleicht würde Kano ihm dann den Respeckt entgegen bringen, den Hilias verdiente.
Doch er besann sich eines besseren und blieb stehen, drehte sich um und stellte offensichtlichen Missfallen zur Schau.



30.01.2004 19:36#72
Kano "Du weißt, dass du das obere Viertel nur betreten darfst, wenn du zu mir willst, so war damals die Abmachung!"
Kano wand sich ebenfalls langsam um und sah den Soldaten ernst an. Er war längst nicht mehr der Mann, der er war als siesich kennengelernt hatten. Zorn schien ihn beherrschen zu wollen, oder er war es einfach nur leid.
"Was ist los?! Sklave bist du wahrlich nicht, nichts desto trotz hast du deine Verfplichtungen als Soldat Rhobars und Knappe!"
Seine Züge wurden verärgert. Dieser Mann nahm sich viel raus, schön öfter hatte er sich zuviel herausgenommen. Die folgende Auspeitschung war Schmach genug, für die Garde wie auch den Statthalter.
"Sprich Soldat!"



30.01.2004 19:48#73
Estragon "Dann darf ich euch darauf hinweißen, das mich Lord André nach meiner...Massregelung" -Hilias musste tief Luft hohlen, das er nicht wirklich zur Waffe griff- "zwei Wochen Befreiung erteilt hat. Zu meiner körperlichen Wiederherstellung sozusagen. Ich bin also nicht im Dienst. Was meinen Aufenthalt hier im oberen Viertel anbelang, so will ich nur einige Geschäfte tätigen. Ich bin kein Dieb, falls ihr derlei vermutet!"
Kano sah verwirrt drein. Doch sein Zorn über die Anmassungen seines Knappen überwog noch. `"Dein Ton gefällt mir nicht, Soldat!" knurrte er. "Mir gefielen die Peitschenhiebe auch nicht, dennoch hab ich mich mit ihnen abgefunden. Und vielleicht ist es an der Zeit, über euern Tonfall mir gegenüber grundlich zu meditieren, Herr." Hilias machte eine knappe verbeugung und ließ den verdatterten Kano einfach stehen. "In zwei Wochen könnt ihr wieder über mein Schicksal gebieten. Derweil warne ich..." -Hilias wollte es einfach wissen, wollte wissen, wie weit er gehen konnte, wie weich der Prediger wirklich war- "dich, Kano. Überlege gut, wie du mir in den nächsten zwei Wochen begegen willst."
Das saßs. Hilias hatte Kano arogant und selbstgefällig den Rücken zu gewandt, es sollte aussehen, als glaubte er sich völlig sicher. Das würde den Statthalter sicher zur Weißglut treiebn.
Hilias wusste kaum, warum er den Statthalter so reizte, hatte er ihm doch einst die unbedingte Treue geschworen. Nie wäre er auf die Idee gekommen, wie weit er schon unter dem Einfluß des Gehängten, seinem zweiten Gesicht stand, der in der Finsternis seiner Verstandes hockte und eine Schlinge nach der anderen legte. Das grausige Puppenspiel würde seinen Gang nehmen. So oder so.


30.01.2004 20:13#74
Kano Die Miene des Paladins verdunkelte sich regelrecht, er schritt dem Waffenknecht nach und packte ihm am Arm. Kurz ruckte er und zog ihn herum um ihn wieder anzusehen. Mit einem zweiten Ruck packte er mit der gepanzerten Hand Hilias' Hals und umschloss ihn fest.
"Willst du mir drohen? Du scheinst von Sinnen, besser du denkst in einer Kerkerzelle darüber nach...Soldat!"
Kurz wand er sich zu einem Ritter, der gerade vorbei kam.
"Hey, schaff' diesen verwirrten Mann runter zu Lord André, der soll ihn in Gewahrsam nehmen. Können ruhig ein paar Tage sein, bis er wieder bei Verstand ist."
Unsanft stieß Kano den Waffenknecht von sich weg in die Arme des Ritters, der den Gefangenen im Empfang nahm.
"Und du wolltest Knappe sein? Treue hast du geschworen und deinen Schwur gebrochen. So geh' wohin du willst, Knappe bist du nicht länger!"Der Statthalter wand sich ab und setzte seinen weg fort, während der Ritter Hilias hinunter zur Kaserne brachte...



31.01.2004 16:07#75
Miraweth Miraweth stand am Fenster des schmucken Häuschens und schaute hinauf in den Hof. Wehmut überkam sie. Die neue Freiheit gefiel ihr, es war ein schönes Gefühl. Und doch vermisste sie das alte. Nicht das, was bis vor kurzem noch gewesen war. Eher das von ganz davor, als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Der Untergang war ein großer Schock für sie gewesen. Sie hatte Deriveth getötet. Immer noch stach dieses Wissen in ihr Herz wie eine spitze Nadel, die nur schwer wieder herauszuziehen war. Doch mit jedem Zug schmerzte es weniger und irgendwann würde sie soweit darüber hinweg sein, dass sie es nicht mehr spürte und die Nadel entfernt war. Doch das würde noch lange dauern.
Vor ihrem inneren Auge sah sie ihre Schwestern, glücklich und vereint. Doch waren sie wirklich jemals glücklich gewesen? Oder war alles nur eine Art Zuflucht, eine Flucht aus der damaligen Realität?
Tränen standen ihr in den Augen, als sie so in den Hof starrte und ihren Gedanken nachsann. Sie würde noch sehr lange brauchen, bis sie alles Erlebte verarbeitet hatte. Irgendwann aber würde es soweit sein und sie konnte sich Neuem öffnen.

Ihre schlanke Gestalt drehte sich vom Fenster weg und sie begann weiter das Silber zu polieren. Es war eine Art von Ablenkung, das Putzen und Kochen. Und gleichzeitig fühlte sie, dass sie ihren Rettern etwas schuldig war. Sie wollte Samantha so gut wie möglich unterstützten, schließlich hatte die Lady ihr angeboten in ihren Haus zu wohnen. Dafür würde sie auch etwas arbeiten. Und wenn sie es doch ungern zugab, es machte ihr Spaß wieder jemanden zu haben um den sie sich kümmern konnte. Die Männer fehlten ihr.
Miraweth stieß einen tiefen Seufzer aus und polierte weiter. Es würde sich zeigen was das Leben in der Stadt brachte. Die tiefschwarzen Wolken am Himmel trugen auch nicht gerade dazu bei, ihre Stimmung zu bessern.


31.01.2004 18:08#76
Kano Klackend schlossen sich die Halterungen der scheren Erzrüstungen, Kano warf einen letzten Blick auf die Karte, dann waren sie bereit. Zehn Paladin und der Statthalter hatten sich auf ihren Einsatz vorbereitet, wieder einmal galt es die schwachen zu schützen. Es war sicher eine heikle Aktion doch laut den Informationen des Verletzten war sie nicht unmöglich. Ihr Widersacher waren etwas nachlässig, was ihnen einen enormen Vorteil verschaffen würde."Auf geht's Männer."
Langsam verließen die Kämpfer das Haus der Paladine, teils Magiekundige, teils Armbrustschützen. Etwas verteilt, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen, schritten die Soldaten über den Platz des oberen Viertels und verließen dieses wenig später. Bald erreichten sie auch das Hafenviertel und bestiegen die Ruderboote, welche daraufhin ablegten. Ein jeder von ihnen nahm je ein Ruder und so glitten die Gefährte zügig über das Wasser dahin.....



01.02.2004 13:53#77
Kano Nach dem kurzen Abstecher in die Kaserne hatte Kano noch Lord Hagen darüber informiert, was die Rekrutin gesagt hatte. Der Lord sand darauf hin sofort einen Boten zu André, dass dieser die Miliz bereit hielt.
Kano verließ indessen das Rathaus und schritt langsam über den gepflasterten Platz. Am Brunnen stoppte er kurz und überlegte, eigentlich könnte er ja mal, nachdem es vor zwei Tagen nicht geklappt hatte, nach Miraweth sehen. Er wand sich also nach rechts und schritt dann durch den Torbogen in den Hinterhof. Bald schon war Samanthas Haus erreicht und der Paladin klopfte an.Von drinnen war viel mehr zu hören als sonst, Samantha schlief immer nur, wenn er mal vorbei kam, Miraweth schien da etwas Leben in die Bude zu bringen. Vielleicht hätte er sie doch nicht zu der Lady schicken sondern bei sich behalten sollen. Andererseits fühlte sie sich sicher wohler, bei der Lady. Kurz schummelte er durchs Fenster hinein, kam da mal jemand?



01.02.2004 14:06#78
Miraweth Die Lady war außer Haus, da war die Gelegenheit günstig etwas Ordnung in die Küche zu bringen. Die Töpfe lagen sonst immer nur verstreut herum, jetzt hatte Miraweth System hineingebracht und sie wieder an der Wand aufgehängt. Der Größe nach hingen sie dort, bereit zum Füllen und brutzeln. Doch so oft wie die Lady kochte, so neu sahen sie auch noch aus. Doch auch das würde sich bald ändern.Sie schob einen weiteren Teller ins Spülwasser und schrubbte ihn ordentlich ab. Alles würde blitzen und funkeln wenn Samantha wiederkam, dafür würde sie sorgen. Und gleichzeitig vergeudete sie nicht all zu viele Gedanken an ihre Erlebnisse, eine willkommene Abwechslung.
Gut gelaunt pfiff die junge Frau vor sich hin, während sie die Teller schrubbte. Es war ein altes amazonisches Lied, welches jetzt das Haus der Gardelady erfüllte. Selbst das Hörnchen steckte den Kopf zum Fenster herein und schaute neugierig zu, was die neue Hausfee da machte.

"Na mein Kleiner, das schaust du, was? Lange keiner mehr so ordentlich gespült. Aber das wird sich jetzt ändern."
Miraweth stellte die nassen Teller zum abtropfen auf ein Gestell neben die Spüle und fuhr sich durch das zusammengebundene Haar. Die Arbeit machte warm. Sie hatte ein Kleid von Samantha an, das der Lady bis zu den Knien ging. Bei ihr jedoch fehlte ein kleines Stück und der Stoff hörte irgendwo an den Oberschenkeln auf. Schlecht dass die Lady kleiner war als sie, doch bei diesem Kleid fiel es keinem auf. Die Figur war ansonsten etwa gleich.
Es klopfte, sobald sie den letzten Teller abgestellt hatte. Verwundert drehte sich Miraweth herum. Wer mochte jetzt zu besuch kommen?Sie trocknete sich die Hände notdürftig an ihrer Schürze ab und ging zur Tür. Neugierig steckte sie den Kopf hinaus.
"Die Lady ist außer Haus", verkündete sie und erkannte dann Kano. Ihr Gesicht hellte sich auf. Vergessen waren die schrecklichen Gedanken und das Heimweh. Einer ihrer Männer, er hatte sie nicht vergessen.
"Oh, Kano mein Lieber. Welch eine Überraschung. Willst du hereinkommen?"Ihre Augen leuchteten.



01.02.2004 14:28#79
Kano Welch herzliche Begrüßung, da konnte Samantha noch etwas lernen."Aber gern."
Miraweth machte einen Schritt zur Seite und der Paladin betrat das Haus. Es sah außerordentlich aufgeräumt aus, in dem Haus. Etwas, was man sonst nicht unbedingt gewohnt war. Überrascht sah sich Kano um und schmunzelte etwas, als er dann Miraweth mit der Schürze sah. Allerdings hob er sogleich etwas die linke Braue, als er das kurze Kleid der Frau betrachtete.
"Ähhm, sieht ja richtig sauber aus hier."
Schnell sah er hinüber zu einem der Regale, selbst die Bücher waren einsortiert."Ich vermute mal, das war nicht Samanthas Werk, nicht wahr?
Bei Innos, ich warum haben wir dich nur bei ihr untergebracht. Hätte ich geahnt, dass du gleich aufräumst..."

Ein Schmunzeln zeichnete sich auf das Gesicht des Soldaten und er sah wieder zu der Frau. Sie schien glücklich, zumindest auf den ersten Blick. Wie es in ihr drin aussah, konnte er schlecht sagen. Ein paar Schritte ging er durch den Raum und wand sich dann wieder um.
"Wie geht es dir, ich hoffe du hast dich schon einigermaßen eingelebt, außer der Arbeit mein ich. Groß ist Khorinis zwar nicht, aber eine kleine Besichtigung wäre doch mal was. Aber das Hafenviertel solltest du meiden, ich glaube das ist nicht der richtige Ort für dich. Aber der Markt wird dir sicher gefallen...der gefällt so ziemlich jeder Frau."
Wieder musste der Paladin leicht grinsen...



01.02.2004 14:47#80
Miraweth "Ich habe tatsächlich noch nicht viel von der Stadt gesehen. Seit unserer Rückkehr war ich nur hier. Wie wäre es mit einem kleinen Rundgang, geführt von einem so erfahrenen Kämpfer wie du es bist?"
Sie schmunzelte und in ihren Augen lag ein neckisches Grinsen. Der Paladin schien sich zu ärgern dass sie hier aufräumte und bei ihm immer noch das Chaos herrschte. Normal waren es ja auch die Männer, welche Chaos hinterließen. Die Hausarbeit war nicht ihre Stärke. Umso erstaunter war Miraweth gewesen, als sie bei der Lady solch eine Unordnung vorfand. Aber sicher hatte sie soviele andere Pflichten, dass sie mit dem Aufräumen einfach nicht nachkam. Dafür war ja nun auch sie da.
Ihr Lächeln traf Kano. "Wenn du willst kann ich auch mal bei dir vorbeischauen. Ich bin längst nicht ausgelastet mit dem Haus. Wenn die Lady nicht da ist oder mich nicht braucht kann ich gerne bei dir weiterräumen."
Sie zwinkerte und nahm die Schürze ab. Wenn sie durch die Stadt gingen wollte sie nicht gerade wie eine dahergelaufene Magd ausschauen. Vielleicht war sie eine, doch das musste ja nicht gleich jeder wissen.
Kaum hatte sie die Schürze abgenommen, kam das Kleid erst richtig zur Geltung. Es war dunkelblau, leicht schimmernd im Sonnenlicht. Der Stoff war etwas dicker als gewöhnlich, damit man auch bei diesen Temperaturen nicht all zu sehr fror. Sie nahm noch einen Umhang vom Haken, denselben, den sie bei ihrer Ankunft getragen hatte. Er war ebenfalls dunkel und war am Kragen leicht mit Fell besetzt. Und er hielt wunderbar warm.
"Gehen wir?", fragte sie den Statthalter.



01.02.2004 15:00#81
Kano "Gehen wir."
Die Beiden traten aus dem Haus und Miraweth schloss ab. Der Paladin bot ihr den Arm, sie hängte sich ein und es ging langsam vom Hinterhof auf den Hauptplatz."Also das Große da, das ist das Rathaus, Lord Hagen ist da fast immer anzutreffen, aber ich glaube fast nicht, dass du so bald da hin musst. Wo ich wohne weißt du ja schon."
Kurz warf er einen Blick auf das Haus und auch seine Begleiterin nickte."Also wenn du wirklich mal vorbei schauen willst, etwas Hilfe kann ich immer gebrauchen. Samanthas Hörnchen hinterlässt nicht selten ein Chaos aus Nussschalen, hinzu kommen die Steinsplitter der Runensteine. Und nicht zuletzt...", Kano mochte gar nicht daran denken. Immer diese Berge von Pergament..."...nicht zuletzt noch die ganze Arbeit um die Stadt..."Er seufzte leise, dann verließen sie beide das obere Viertel durch das Tor und begannen den Rundgang durch das Unterviertel...



01.02.2004 19:37#82
Carthos Nach seinem langen Ausflug in den entlegenen Teil der Insel, hatte sich Carthos zu Lord Hagen ins Rathaus begeben um sich über den Stand der Dinge zu erkundigen.

Nun, wir halten das Minental noch immer. Anscheinend haben sich die Orks mit ihrer Niederlage abgefunden, oder sie rüsten sich seit langem auf ihren Gegenschlag. erklärte Paladin Ingmar.

Carthos stützte sich nachdenklich auf den großen Besprechungstisch und blickte auf die ausgebreitete Karte des Minentals. Das sich die Orks gar nicht rührten war sonderbar. Sie hatten sich noch nie nach einer Niederlage versteckt.
Sie haben nicht aufgegeben, das wäre nicht ihre Art. Wir waren bei der Befreiung der Bürger kurz hinter der Pallisade. Dort haben sie ein kleines Dorf errichtet und es existieren genug von ihnen hinter diesem Verschlag. Allerdings können wir nichts dagegen tun. Unsere Armee ist zu schwach um sich ihnen auf freiem Feld entgegen zu stellen. Einen Sturm auf die Pallisade können wir sowieso vergessen. Von der See aus haben wir auch keine Chance. Soweit ich das beim letzten Mal richtig gesehen habe, haben sie einige Orkgaleeren vor der Küste, die um ein vielfaches stärker sind als unsere beiden Schiffe. Abwarten heisst es da, mehr können wir nicht tun.

Nach seiner kurzen Rede stieß sich der Lord vom Tisch ab und verschränkte nun die Arme. Keiner der anderen sagte etwas zu seiner Ausführung, da sie alle vermutlich das gleiche dachten.



01.02.2004 20:07#83
Miraweth Die Nacht war schon hereingebrochen, als Miraweth und Kano das Oberviertel betraten. Beiden knurrte der Magen und die Erschütterungen brachten bereits die Statue im Brunnen leicht zum Wanken. Sie sollten zusehen dass sie etwas zu Essen beschafften.
Miraweth schritt geschwind neben dem Paladin her und hatte kaum Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Ihre Beine mochten fast länger sein als die seinigen und mit jedem Schritt kam eines davon unter ihrem Umhang hervor und leuchtete samtig im Mondlicht.

Sie steuerte das Haus des Paladins an, als Kano abwinkte.
"Ich habe wirklich nicht mehr viel zu Essen zuhause. Wir sollten die andere Möglichkeit wählen."
Sein Grinsen sprach Bände. Miraweth schmunzelte ebenfalls und hoffte die Lady war nicht zuhause.
"Dann komm mit", sagte sie und führte den Paladin zum Haus von Samantha. Sie schloss auf, versicherte sich dass die Lady noch nicht zuhause war und ließ Kano herein. Hinter ihm fiel die Tür wieder ins Schloss.

"Machs dir bequem, ich zünde nur schnell den Kamin an", sagte sie und begann das Holz zu stapeln. Ein paar Funken flogen und kurz darauf strahlte ein warmes Feuer im Kamin. Noch ein paar Kerzen und die große Lampe über der Kochecke, dann war der Raum in ein warmes Licht gehüllt.
"Auf was hast du Appetit?", fragte die junge Amazone, den Kopf bereits in der Vorratstruhe.



01.02.2004 20:21#84
Kano Zufrieden war der Paladin Miraweth gefolgt, wie oft hatte das Hörnchen seine Vorräte vernichtet, nun war mal Zeit für ausgleichende Gerechtigkeit. Die junge Frau hatte es schnell gemütlich gemacht, in dem Haus. Und jetzt, wo es aufgeräumt war, sah es noch viel besser aus.
"Hmm, was habt ihr denn da? Also vielleicht etwas Speck und Ei und Brot? Oder...hmm ja doch, ich denke das wäre jetzt das Richtige."
Langsam ging er hinüber zu ihr und spähte in die Truhe. Junge, war die gefüllt, warum war seine nur immer so leer? Ein Elend, wirklich ein Elend.
Kano lehnte sich auf einen Stuhl und sah Miraweth zu, wie sie die benötigten Sachen hervor kramte. Geschickt verteilte sie sie um den Herd. Die Frau schien wirklich etwas davon zu verstehen. Ob er sie der Lady abwerben konnte? Samantha war doch selbst eine Frau, die konnte sich was kochen. Aber er dagegen, er hatte ja nicht einmal die Zeit dafür. Geschweige denn das Geschick. Aber er war schließlich auch Soldat und Statthalter, seine Aufgabe war es, die Bürger und die Stadt zu schützen.
"Wird es denn lang dauern?"
Ungeduldig schaute er ihr über die Schulter zu...



01.02.2004 20:40#85
Miraweth Die junge Amazone lachte.
"Wenn du so neugierig in meine Töpfe starrst, dann ja. Setz dich doch in den Sessel, das macht mich ganz nervös wenn jemand hinter mir steht und zuschaut."Sie warf ihm einen langen Blick aus goldenen Augen zu und der Paladin tat wie geheißen. Ein Jammer dass ihre Magie nicht mehr funktionierte. Sie musste sie verloren haben, als sie die Hallen verlassen hatten. Daher fühlte sie sich auch so kraftlos und leer. Doch etwas war wohl doch geblieben, vielleicht keine Magie, aber ein gewisser Anmut, den ihre einstigen Spielgefährten noch in Erinnerung hatten. Und ihre Schönheit hatte sie natürlich auch nicht eingebüßt. Es würde eine ganz neue Erfahrung werden, ohne Magie zurecht zu kommen. Bisher hatte sie sich immer auf sie verlassen können. Sie war ihr Lebensinhalt gewesen.
Jetzt aber hatte sie in diesem Herd eine neue Herausforderung. Oft hatte sie in vergangenen Tagen gekocht, für sich und auch für andere. Sie beherrschte es perfekt. Auch wenn es nicht zum Bild einer Amazone passte, auch ein Volk aus rebellischen Frauen musste sich ernähren und da sie keine Kampfkünste konnte, hatte sie gerne ihre kreative Ader beim Kochen ausgelebt.

"Was hast du denn als Statthalter so alles zutun?", fragte sie neugierig über die Schulter, während sie vier dünne Brotscheiben in die erhitzte Butter legte und sie in der Pfanne zu braten begonnen.



01.02.2004 20:58#86
Kano Kano hatte sich also in den Sessel gesetzt und wartete nun darauf, dass Miraweth das Essen fertig machte. Es begann schon köstlich zu duften. Und in dem Moment, in dem er in dem Sessel saß, stellte er direkt noch fest, wie praktisch es gewesen war, die Rüstung diesmal daheim zu lassen. In der Stadt war man doch immer wieder mal ohne sie besser dran.
"Nun, meine Aufgaben. Also ich muss dafür sorgen, dass Steuern gezahlt werden, ich muss dafür Sorgen, dass die Männer ihren Sold bekommen, ich muss dafür sorgen, dass Strassen, Mauern und die Kanäle ausgebessert werden.Außerdem bin ich hier auch Richter. Eine nicht immer ganz einfache Aufgabe.Naja und noch die ein oder andere Sache, Erztransporte, Lagerbestände, Goldvorräte und so weiter..."
Er lehnte sich etwas zurück und sah zu Miraweth. Sie war wirklich hübsch, das musste man ihr lassen. Und nun, wo sie den Umhang wieder abgelegt hatte, kamen ihre Beine wieder zur Geltung.
Schmunzelnd musterte er die junge Frau, plötzlich hatte er es gar nicht mehr so eilig mit dem Essen...



01.02.2004 21:07#87
Miraweth Miraweth lauschte dem Paladin, während vor ihr in der Pfanne die Brote brutzelten. Ab und an wendete sie sie mal mit dem Pfannenschieber und langsam wurden sie knuspriger. Der Speck kam hinzu. Zuerst neben die Brote, in die Mitte der Pfanne, wo es am heißesten war.

"Eine ganze Menge zutun, was? Und was bringt dabei soviel Papierkram hervor? Oder wird das alles schriftlich abgewickelt?"

Der Speck wurde langsam kross und sie legte die angebratenen Streifen auf die Brote. Jedes bekam zwei von ihnen, bis alle verteilt waren. Nun holte sie die Eier und schlug eines nach dem anderen über die Brote. Das Eigelb blieb brav auf den Broten liegen, während sich die restliche Flüssigkeit über die Pfanne verteilte und langsam weiß wurde. Ein paar Gewürze noch, dann war die Mahlzeit fertig.

"So, es ist soweit", verkündete sie und kam mit der Pfanne zum Tisch. Schnell waren Teller vorgesetzt und sie schaute den Paladin im Sessel an."Aber du musst schon aufstehen und herkommen", scherzte sie.


01.02.2004 21:20#88
Kano Hinkommen? Etwas murrend erhob sich der Paladin und schritt zum Tisch, wo sich Miraweth schon niedergelassen hatte. Es roch herrlich und Kano nahm sogleich das Besteck zur Hand.
"Nun, die Ausgaben und Einnahmen werden ja alle auf Pergament festgehalten...Also dann, lass es dir schmecken."
Ein freundliches Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des sonst so ernsten Soldaten ab und er begann von dem Gericht zu probieren. Und es schmeckte wie erwartet ausgezeichnet. Miraweth hatte dafür offensichtlich ein Händchen."Mhm, das ist gut, wirklich gut. Weiß Samantha eigentlich zu schätzen, was du da immer für sie kochst?"
Wieder schob er etwas in den Mund und kaute genüsslich.
"Tja aber du siehst, ich habe wahrlich viel zu tun. Also wenn du irgendwann einmal Langeweile hast, schau ruhig vorbei."
Er zwinkerte ihr zu und widmete sich dann schon dem nächsten Bissen...


02.02.2004 13:40#89
Milgo Milgo: Was? Wie? Wo?
Er gähnte laut und heftig. Wie also hätte er fast ein halbes Jahr geschlafen und sei nun wieder wach. Es war ein komisches Gefühl. Er lag auf seinen Bett und konnte sich zuerst nicht mehr aufrichten, so sehr war er verkrampft. Doch mit einem lautem Stöhnen erhob er sich endlich und bewegte die Schultern, um den Nacken wieder etwas zu stärken. Er fühlte sich schwach. Als er aus der Tür ging war alles nass und noch ein paar Reste von Schnee lagen noch. Schnee? Wie lange hatte er geschlafen? Schnell ging er wieder in seine Hütte, zog seine Rüstung an, nahm sein Schwert und wollte gerade seine Schlüssel für seine Schmiede holen, doch er hatte sie nicht mehr! Schnell lief er zu Lord Hagen, der ihn mit erstaunten Augen ansah.
Milgo: Lord Hagen, meine Schmiedeschlüssel sind weg und ... habe ich etwas verpasst?
Lord Hagen starrte ihn an und sagte dann ruhig:
Lord Hagen: Ihr wart lange nicht mehr wach. Wir hatten schon befürchtet ihr würdet nie mehr aufwachen. Ihr hattet einen langen, ungestörten Schlaf. Vielleicht ein Zauber! Vielleicht inneres Versagen... Fühlen sie sich nicht gut?Milgo ging ein paar Schritte zurück und lief dann aus dem Rathaus. Er dachte an alles. Würde er sterben? Was hieß das alles? War Avril wieder vergeben? Seine Freunde? Samirula? Was würde aus seinen Jobs? Wahrscheinlich war alles vergebens in seinem Leben gewesen, nur wegen diesem Zauber oder Elexier! War er verflucht? Er würde den Übeltäter schon finden!
Doch zuerst lief Milgo heulend in sein Haus. Er war wieder da.


02.02.2004 18:09#90
Kano Miraweth hatte ebenfalls zu essen begonnen und nickte dem Paladin nur zu, anstatt etwas zu sagen. Es ziemte sich nicht, mit vollem Mund zu sprechen. Bei den Frauen Adelas entsprach das jedenfalls nicht den üblichen Tischmanieren. Aber auch in Khorinis schien es solche zu geben, zumindest Kano hielt sich ebenfalls daran.
Dieser hatte gerade aufgegessen und lehnte sich zufrieden zurück. Samanthas Stuhllehne knarzte ein wenig unter dem Gewicht des stattlichen Kriegers. Es war wirklich köstlich gewesen, was die Frau da zubereitet hatte."Hervorragend, einfach köstlich. Ich glaube, ich werde euch hier öfter mal besuchen, wenn es immer so gute Sachen zu essen gibt."
Ein guter Gedanke, den musste er festhalten.
"Also abgemacht, ab und ...."

Jäh wurden seine Worte vom Klacken der Tür unterbrochen und beide blickten hinüber. Die Hausherrin war heimgekehrt und trat in den Wohnraum. Ohje, jetzt erwischte sie ihn doch noch dabei, wie er hier ihre Vorräte verputzte.Sofort erhob sich Kano und lächelte etwas gezwungen.
"Hallo Samantha...ich...ähm...habe Miraweth nur etwas die Stadt gezeigt."Ja genau, das war ja auch die Wahrheit. Aber warum wollte er überhaupt so drumherum reden? Eigentlich konnte es ihr doch egal sein und so oft, wie sich ihr Hörnchen bei ihm durchgefressen hatte. Da war das nur gerechtfertigt...


03.02.2004 20:34#91
Kano Die Lady musterte Kano mit einem skeptischen Blick, sah kurz zu Miraweth und wieder zurück zu dem Paladin. Dann erfassten ihre Augen das Geschirr auf dem Tisch und auch der Geruch fiel ihr auf.
Zeit zu gehen, das konnte der Statthalter deutlich sehen.
"Nuun, ich werd dann mal....gehen..."
Etwas verlegen und unsicher kratzte er sich am Hals und trat langsam zur Tür."Also dann, guten Abend, die Damen."
Rasch zwinkerte er Miraweth zu, dann öffnete er die Tür und verließ Samanthas Haus schnell. Puh, da war er ja nochmal gut davon gekommen. Miraweth konnte die Lady ja mit ihrem kleinen Geschenk besänftigen. Und unter Frauen war Samantha sicher auch nicht ganz so böse. Außerdem wollte sie ja ihre Haushaltshilfe behalten.

Kano schmunzelte etwas und machte sich an den Heimweg, weit war es zum Glück nicht. Aber die Nacht war milder geworden, fast schon warm sollte man meinen. Vor allem wenn man es mit den Vortagen verglich.
Daheim angekommen, trat er in sein Haus und machte ein Feuerchen. Nun war es nochmal Zeit, ein paar Zahlen durchzugehen, Finanzen zu prüfen und Bücher weiterzuführen. Was war das doch immer wieder lästig. Aber andererseits musste es ja jemand machen und gut bezahlt war es auch.
Als sein Blick kurzzeitig auf den Runentisch fiel, erinnerte er sich an die Ausbildung der Lady, wie weit sie wohl schon war? Er sollte sie wirklich mal etwas antreiben...aber andererseits, was brachte es, wenn es sie es nicht selbst wollte...



05.02.2004 17:03#92
Kano Mit einem leisen Ächzen hievte Kano den schweren Dämonenpanzer auf seinen Rücken und trat aus dem Haus. Es wurde Zeit, dass dieses kostbare und robuste Stück zu einer Rüstung verarbeitet wurde. Und zwar zu einer Guten. Als Schmied hatte der Paladin den Rüstungsbauer in der Kaserne auserkoren, da dieser schon Erfahrung mit etwas außergewöhnlicheren Materialien zu haben schien. Der Statthalter stapfte also langsam aus dem oberen Viertel hinaus und betrat die Unterstadt durch das Tor, an welchem wie immer zwei Streiter Wache schoben.Auch der Weg zur Kaserne war recht schnell bewältigt, nur der ein oder andere Bürger warf dem Krieger ein paar skeptische Blicke zu, einige Wenige schienen sogar zu erkennen, worum es sich bei dem, was Kano trug, handelte.
An der Rüstungsschmiede angekommen trat er ein und legte den Panzer an einem geeigneten Platz ab, daneben ein Stück Pergament, dass er bereits daheim geschrieben hatte. Zwar nur für den Fall, dass der Schmied nicht da war, aber wie es schien, machte sich diese Maßnahme nun bezahlt.

'Seid gegrüßt, Rüstungsschmied Jabasch.

Ich, Kano von Antharia, Statthalter von Khorinis, habe diesen Panzer eines Dämons vorbei gebracht und hoffe, ihr könnt daraus eine hervorragende Rüstung herstellen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr bereits Erfahrung mit etwas anderen Rüstungen habt, deshalb wende ich mich nun an euch. Der Preis spielt keine Rolle und ihr werdet reichlich belohnt. Lasst mich wissen, sobald ihr fertig seid.

gez. Kano v. A.
Statthalter von Khorinis.

Für Innos!'

Diesen Brief und die Rüstung zurück lassend, verließ der Diener Innos' die Schmiede wieder und machte sich auf den Weg zurück ins obere Viertel. Rückzu war er wesentlich schneller, blieb im ja diesmal die Schlepperei erspart. Als er sein Haus erreicht und betreten hatte, wünschte sich Kano allerdings recht schnell wieder, er wäre noch unterwegs. Es war wohl mal wieder an der Zeit aufzuräumen, unausweichlich. Aber was sein musste, musste eben sein. Zwar war eh wieder alles hin, wenn sich Samanthas Hörnchen das nächste Mal blicken lassen und alles fressen oder verwüsten würde, aber zumindest bis dahin sah es ordentlich aus...



05.02.2004 17:52#93
Kano Ein Besen fegte über den feinen Holzboden hinweg, ein wenig Staub wurde aufgewirbelt. Von außen konnte man erahnen, dass im Haus des Paladins Kano geputzt wurde, allerdings war durch die mit der Zeit doch etwas trüber gewordenen Scheiben wenig zu erkennen. Seit er von der Mission zurück war, hatte er keine Zeit mehr für das Saubermachen gehabt. Und nun war es an der Zeit das nachzuholen, es musste eben doch mal gemacht werden. Und es ging dem Soldaten sehr auf die Nerven, er war dafür nicht gemacht, er schwang Schwerter, zerschmetterte die Körper seiner Feinde und tränkte ihre Kadaver in Blut. Nicht dass er mit einem Besen durch das Haus wetzte.

Dann klopfte es an der Tür und der Statthalter sah fast schon erfreut über diese Ausrede auf. Vielleicht kam er nun doch erstmal wieder drum herum, diese Arbeit zu verrichten. Langsam ging er um zu öffnen und musste mit etwas Überraschung aber auch Freude feststellen, dass es Miraweth war, die da vor ihm stand."Oh hallo, du bist es, komm doch herein."
Die junge Frau nickte und zögerte nicht lang. Es war deutlich zu sehen, was der Bewohner bis eben gemacht hatte und Kano konnte es ihr förmlich ansehen, wie es sie amüsierte.

"Schick...", brachte sie schmunzelnd hervor und wand sich wieder zu dem Paladin um.
"Du bist gerade mit sauber machen beschäftigt, wenn du willst komme ich später noch einmal wieder."

Sofort wehrte Kano ab und schüttelte den Kopf.
"Nein nein, bleib ruhig. Ich dachte du bist gekommen um zu helfen?..."Der, von der Arbeit leicht genervte, Gesichtsausdruck wich einem Grinsen. Das war doch die Idee, wenn sie schonmal da war, konnte sie doch auch mit anpacken.
"Och...hmm...na gut, aber nur weil du es bist."
Sie sah sich um und runzelte die Stirn, das sah mindestens genauso aus wie bei der Lady, bevor sie da eingezogen war. Da musste wirklich dringend mal geputzt werden.
"Also gut, du machst weiter, was du bisher gemacht hast und ich nehme mir mal die Fenster vor, man sollte meinen es wäre Nacht draußen."
Sie zwinkerte verschmitzt und sah sich dann nach einem Lappen und etwas Wasser um.

"Nacht?...", läster nur...
In sich hinein grummelnd begann Kano wieder zu fegen, viel war es ja nicht mehr, das obere Stockwerk hatte er bereits durch und arbeitete sich nun langsam in Richtung Tür vor. Nach ein paar Minuten erreichte er die Schwelle und öffnete die Tür erneut. Vorsichtig lugte er hinaus ob auch keiner kam und kehrte den ganzen Dreck dann mit etwas Schwung gekonnt über die Schwelle hianus ins Freie. Wie einfach das doch ging.
"Ha, ich bin fertig, wie sieht es bei dir aus?"
Er schaute zu Miraweth, die noch die Staubschicht von den Fenstern wischte und nur noch den Kopf schütteln konnte. Männer und ihre Buden.
Dennoch war es noch nicht geschafft und so widmete sich der Paladin nun den Tischen und Schränken...



05.02.2004 18:09#94
Samantha Ein schwacher Lichtschein drang durch den Raum. Samantha saß an ihrem Schreibtisch, den Kopf etwas schief gelegt. Das Haar hing ihr schräg über die Wange und die Zunge leckte unwillkürlich die Oberlippe, während sie sich auf den Brief vor sich konzentrierte. In ihrer Hand lag eine edle Feder, mit der sie immer wieder in das Tintenfass tauchte, um neue schöne Lettern auf das Papier zu bringen. Es sollte ein besonderer Brief werden. Eine alte Freundin vom Festland, die sich ihres Wissens nach jetzt in Khorinis befand. Sie musste sie unbedingt wiedersehen. Doch zuerst sollte sie ihr einen Brief schreiben, um sich wieder in Erinnerung zu bringen. Und natürlich musste der Brief auf edlem Papier geschrieben sein, so wie sich das hier im Oberviertel gehörte.
Nach einiger Zeit, die sie so konzentriert verbracht hatte, lehnte sich die Lady in ihrem Sessel zurück und überflog die Zeilen nochmal. Ja, das klang gut. Es würde die alte Freundin sicher freuen.
Sie faltete den Brief zusammen und versiegelte ihn mit etwas warmem Wachs. Ein kleiner Stempel noch, dann war er fertig.
Samantha streckte die Arme in die Höhe und reckte sich. Sie unterdrückte ein Gähnen, dann erhob sie sich, löschte das Kerzenlicht und ging aus dem Haus.
Unten vor der Treppe zum Oberviertel hielt sie einen Rekruten an, der den Brief überbringen sollte. Das in guten Händen wissend schlenderte sie wieder zurück durch das nächtliche Oberviertel, als sie Licht in Kanos Haus sah. Scheinbar war der Paladin auch noch wach. Da käme doch eine kleine Nachhilfestunde in Magie gerade recht.
Ohne zu zögern trat sie an die Tür und klopfte.



05.02.2004 18:28#95
Kano Schon wieder klopfte es an der Tür und Kano sah verwundert auf. Nanu, wer war das denn nun. Ohne lange zu zögern öffnete er erneut und sah Samantha. Noch ungewöhnlicher, wie er fand. Andererseits war sie seine Schülerin, also doch nicht so ganz unerwartet.
"Samantha? Du hier? Wie steht es denn mit der Magie und Innos, ich hoffe du kannst wieder ein paar Fortschritte verzeichnen?"
Der Paladin trat zur Seite um auch sie einzulassen.
Was die Zauber anging, die sie bisher erlernt hatte, hatte sie sich wirklich gut geschlagen, sicher war sie bereit für weitere Runen. Auch sie selbst hatte sich ja dazu bereit erklärt. Und nun, wo sie der Schatz nicht mehr verblendete, konnte sie sich mehr auf die Magie und alles drum herum konzentrieren...


05.02.2004 18:49#96
Samantha Die Lady trat ein, nicht ohne einen scharfen Blick auf Miraweth. Hier trieb sie sich also herum. Hatte der Paladin ihre Vorzüge im Putzen wohl auch schon erkannt. Hoffentlich war sie dann morgen nicht müde. Oder sie wanderte gar ganz aus und wollte gar nicht mehr für die Lady arbeiten, nicht auszudenken. Verstohlen fuhr sie mit dem Finger über ein Regal. Dicker Staub haftete auf der Fingerkuppe. Nein, in sowas wollte doch nicht mal Miraweth arbeiten, oder? Sie hoffte es zumindest.

"Guten Abend, Kano", begrüßte sie den Paladin und grinste ihn verschmitzt an."Na, das Abenteuer gut überstanden? Es wird wohl noch eine Weile in unseren Gliedern stecken, in meinen zumindest. Aber wenigstens ist die Gefahr gebannt."Sie schaute sich um und ließ sich dann auf einem Hocker neben dem Feuer nieder."Die Magie ruht zur Zeit. Irgendwann musst du mir noch mehr beibringen, ich möchte unbedingt mehr wissen."



05.02.2004 18:57#97
Kano Nachdem die Tür ein weiteres Mal geschlossen war, ging Kano langsam wieder zurück zum Regal und nahm den Staublappen. Er war leicht angefeuchtet, damit der Staub beim Wischen nicht auf und davon flog. Ein guter Tipp, den ihm Miraweth da gegeben hatte, warum war er da auch nicht schon längst selbst drauf gekommen?"Mehr lernen willst du also? Das freut mich zu hören, ich hatte gehofft, dass du das Interesse an der Magie nicht verlierst und eher noch mehr geweckt wird.Und wahrhaftig sind da noch ein paar Zauber, die du lernen könntest, auch Schwierigere. Aber wie ich dir schon damals gesagt habe, musst du dich dazu wirklich bereit fühlen, sonst kann es tödlich enden.
Wenn du dir aber sicher bist, dann sag mir nur wann. Bringe aber etwas Zeit mit, wir sollten für diese Zauber in den Wald gehen."

Während er mit Samantha gesprochen hatte, hatte er eines der Regale fertig abgewischt. Das sah doch gleich viel besser aus, wunderbar.
Auch Miraweth hatte gerade das letzte Fenster im unteren Stockwerk gesäubert. Sie nickte dem Paladin leicht lächelnd zu und verschwand dann geschwind nach oben, da gab es schließlich noch mehr davon.
Kano hatte ihr nachgesehen und blickte dann zu Samantha.
"Ist sie nicht ein Schatz?...", bemerkte er beiläufig. Ein wahrer Putzteufel...


05.02.2004 19:11#98
Samantha Die Lady schüttelte den Kopf. War denn hier jetzt der Putzwahn ausgebrochen? Erst Miraweth in ihrem Eifer, den sie ja durchaus zu schätzen wußte in ihrem Häuschen. Doch jetzt auch noch der Paladin, der sein Regal abstaubte. Sie staunte nicht schlecht. Da kamen ja ganz neue Rituale im Hause Kanos auf.
Ihr Grinsen war wohl nicht zu übersehen, als sie die beiden Putzverrückten musterte.
"Schön. Ich glaub ich will dann mal gar nicht weiter stören, ich werde mich bei dir melden wegen des neuen Spruches. Ich bin schon gespannt. Derweil werd ich das Licht nochmal üben, ich glaube es flackert noch ab und an. Gibt es eigentlich einen Trick, seine magische Kraft zu steigern? Oder ist das alles einfach nur Übungssache?"



05.02.2004 19:24#99
Kano "Nun ja, es ist eine Frage der Übung, da hast du recht."
Inzwischen machte er sich an das nächste Regal.
"Du wirst mit zunehmendem Training stärker werden und auch mehr Kraft für die Magie aufbringen können. Du wirst sehen, eines Tages wird dir ein Lichtzauber oder heiliger Pfeil nicht mehr viel anhaben, was die Müdigkeit angeht."Entschlossen wischte er über das teure Holz und achtete genau darauf, dass danach wieder alles da stand, wo es vorher gestanden hatte.
"Und übe nicht nur das Licht, sondern auch den heiligen Pfeil. Versuche mal, deine Hand geschlossen zu halten und erst, wenn es warm oder gar heiß wird, öffnest du sie und lässt das magische Geschoss auf dein Ziel los, direkt aus der Handfläche heraus, ohne das vorher etwas zu sehen war."
Kurz blickte er zu ihr und zwinkerte, dann machte er direkt weiter...


08.02.2004 18:47#100
Kano In schnellen Zügen schnitt das schwere Einhandschwert Kanos durch die Luft, immer wieder schritt der Paladin vor, stach zu, blockte dann bei einem Schritt zurück ab oder wich zur Seite aus. Einen Gegner hatte er nicht, seinen Trainingskampf führte er gegen einen imaginären Opponenten. Längst stand dem Soldaten Schweiß auf der Stirn, unter dem Helm, eingepackt in die Rüstung, wird es schnell warm. Nichts desto trotz trainierte er weiter. Es war eine willkommene Abwechslung für den Krieger, das ewige Drinnenhocken war nichts für ihn. Schon gar nicht das ständige Auflisten der Ausgaben und Einnahmen. Wenngleich es auch interessant war. Seit die Handelsroute zum Festland fehlte, war der Umsatz stark eingebrochen, einzig die Steuern stützten die Stadt noch.
Ein letzter kräftiger Sprung folgte, gut drei Meter weit katapultierte sich der Krieger mit Hilfe der Macht Innos' und streckte seinen Gegner mit einem senkrecht geführten Schlag vollends zu Boden. Auf das linke Bein gekniet verharrte Kano kurz regungslos und atmete tief durch, dann verflog die Magie aus seinem Körper und der Paladin richtete sich wieder auf.
Die letzten Tage ging er viel lieber heim als zuvor, seit Miraweth mal ordentlich aufgeräumt und sauber gemacht hatte. Wie bei Samantha war die einstige Amazone gar nicht mehr zu bremsen gewesen und nun glänzte wirklich alles.

Etwas schmunzelnd dachte er an die letzten Tage zurück, an denen er mit der Frau zusammen gefegt und geschrubbt hatte. Eimer waren umgestoßen, Besen zerbrochen und die seltsamsten Sachen wiedergefunden worden. Aber es war doch recht spaßig gewesen, das musste er zugeben. Er sollte sich mal bei ihr bedanken, vielleicht ihren Rubin in ein Amulett einfassen lassen. Kurz blinzelte er gegen den Himmel und machte aus diesem Gedanken eine beschlossene Sache, das würde sie sicher freuen. Also musste er mal einen Goldschmied auftreiben, die Amazonen waren ja in alle Richtungen auf und davon.
Ob es in der Stadt sowas gab? Da sollte er sich unbedingt mal informieren. Doch erstmal ging es heim, der Streiter Innos' brauchte dringend ein Bad...


08.02.2004 19:25#101
Miraweth Die Tür ging. Miraweth zuckte zusammen. Oh Schreck, das war unmöglich. Eben noch hatte sie abgestaubt und die Runenrohlinge von Kano wieder auf den rechten Fleck gerückt. Da hatte sie sich nur mal ein paar Momente auf den weichen Sessel setzen wollen um etwas zu verschnaufen und war doch tatsächlich eingeschlafen.Peinlich berührt fuhr die Amazone im Sessel hoch und blinzelte. Was sollte er von ihr denken? Dass sie den ganzen Tag im Sessel kauerte und schlief? Sie wollte aufspringen, doch es war schon zu spät. Kano war zur Tür hereingekommen und schloß diese nun geräuschvoll wieder hinter sich. Gerade noch konnte Miraweth die Beine vom Polster nehmen, da drehte er sich auch schon herum. Sein Blick sagte alles.
Die Amazone sprang auf.

"Ähm...ich...entschuldige, ich hatte mich nur kurz ausgeruht und wohl die Zeit vergessen..."
Sie lächelte etwas unsicher.
"Ich dachte mir, das was gestern nicht fertig geworden ist, das mache ich heute noch schnell. Deshalb bin ich hier."
Sicher wußte er genauso gut wie sie, dass die Tür abgeschlossen gewesen war. Doch das war kein Hindernis für eine putzwütige junge Frau. Sie hatte das Fenster genommen.
Schuldbewußt zückte sie jetzt den Staubwedel und stellte ihn artig wieder in die Ecke.



08.02.2004 19:38#102
Kano Kano schmunzelte etwas und schüttelte dann den Kopf.
"Nicht doch, ist schon ok. Ich meine, du machst das ja freiwillig."Langsam schritt er zur gegenüber liegenden Wand und hängte sein Schwert in die Halterung. Nach und nach legte er die Rüstungsteile ab und hängte sie ebenfalls über den dafür vorgesehen Ständer.
"Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du mir hilfst. Du hast was gut bei mir."Kurz wand er sich zu ihr um, lächelte und zwinkerte.
Aus dem Bad wurde wohl jetzt nicht unbedingt was, aber eine ordentliche Wäsche würde es wohl auch tun. Und wenn die junge Schönheit schon da war, vielleicht musste er den Abend dann auch nicht allein verbringen.
"Ich muss mich mal säubern, ich komme nachher wieder ok?
Und wenn du keine Lust hast oder dich ausruhen willst, nur zu, du musst nicht die ganze Zeit putzen."
Ein zweites Mal zwinkerte er ihr zu und stieg dann die Stufen hinauf, inzwischen nur noch in die Unterkleidung gehüllt, die er unter der Rüstung trug...


08.02.2004 20:07#103
Miraweth Die junge Frau im Sessel schaute ihm nach, wie er die Stufen hinaufstieg. Bald darauf hörte man oben Geplätscher von Wasser. Scheinbar hatte er sich doch für das Bad entschieden. Eine gute Wahl, sie liebte Bäder ebenfalls über alles. Schließlich hatte sie lange genug in einem verbracht, unten in den einstigen Hallen. Man sollte meinen ihr wären inzwischen schon Schwimmhäute gewachsen oder zumindest Fischschuppen, aber Adela sei Dank war ihre Haut noch glatt und weich wie eh und je und zwischen ihren zarte Fingern verwuchs auch keine überschüssige Haut.

Sie zog die langen Beine wieder an und legte sie schräg auf den Sessel. Ihre goldenen Augen wanderten durch den Raum. Im Kamin loderte das Feuer noch zaghaft vor sich hin. Eine Lampe an der Wand spendete zusätzliche Beleuchtung. Das Zimmer war aufgeräumt und sauber, dank der Arbeit der letzten beiden Tage. Ein Ort, an dem man sich wohlfühlen konnte.

Anmutig erhob sich Miraweth aus dem Sessel und ging zum Kamin, um einen neuen Holzscheit nachzulegen. Sofort züngelten die Flämmchen darum herum und leckten gierig die neue Beute.
Die junge Frau schaute noch eine Weile zu, dann richtete sie sich wieder auf und stieg die Treppe ins Obergeschoss hinauf.
Völlig schamlos trat sie hinter Kano an die Wanne, in der es sich der Paladin gemütlich gemacht und die Augen geschlossen hatte. Schmunzelnd betrachtete sie dieses Bild der Ruhe und Entspannung, bevor sie die Lippen öffnete.
"Wie schaut es eigentlich mit einem ersten Lohn aus? Ich kann mich erinnern wir hätten da irgendwas ausgemacht..", sie grinste.



08.02.2004 20:30#104
Kano Erschrocken zuckte Kano und es schwappte nur so aus der Wanne heraus."Miraweth?!"
Völlig entgeistert sah er zu ihr auf und sank tiefer ins Wasser."Ähm...einen Lohn? Ja...genau...hmm...nun gut, das ist gerechtfertigt, du wirst einige Goldmünzen dafür bekommen, einverstanden?"
Etwas verlegen strich er sich Schaum vom Knie und sah sich im Raum um. Wollte sie jetzt etwa dableiben und zusehen? Wahrscheinlich war sie sich der Situation nicht einmal bewusst, kannte sie es ja von früher her gar nicht anders. Samantha hätte ihr ruhig mal einige Sachen erzählen und erklären können.
"Ja...ähm...tja..."
Sein Blick wanderte wieder zu ihr, ihr Haar glänzte golden im schwachen Licht der Kerzen auf dem Tisch. Sie hatte wirklich nichts von ihrer Schönheit verloren, einzig ihre magischen Kräfte schienen geschwunden zu sein."Hast du vielleicht Lust, nachher noch....hmm...nun....naja..."Seltsamer Weise fiel dem Paladin nichts ein, verbissen überlegte er."Hmmmm...hast du noch zu irgendwas Lust?"
Er schaute zu ihr auf, einen fragenden Blick im Gesicht. Doch noch immer war er sich der etwas peinlichen Situation bewusst, wie sollte er da jetzt nur am besten heraus kommen. Ewig im Wasser bleiben konnte er schlecht und einfach raussteigen schon gar nicht...eine verzwickte Lage...



08.02.2004 20:41#105
Miraweth Miraweth war dabei eine Sammlung kostbarer Krüge im Regal zu begutachten, während der Paladin in seiner Wanne eine halbe Überschwemmung verursachte. Wenn er nicht aufpasste musste er wieder alles putzen nachher. Das war doch keine Arbeitsstrategie. Erst alles saubermachen, nur um dann wieder alles zu verspritzen. Sie schüttelte leicht den Kopf und lachte. Ihr schlanker Körper drehte sie sich wieder herum und sie stand jetzt direkt neben der Wanne und schaute zu Kano im Wasser hinab.

"Es wäre mir ja gar nicht so wichtig, ich mache es ja gerne. Aber ich könnte etwas Gold wirklich gebrauchen", sagte sie mit ihrer warmen Stimme und ging in die Knie. Sie legte die Arme auf den Wannenrand und stützte das Kinn dann darauf. Ein Lächeln flog zu dem badenden Paladin.
"Lust? Ich würde gerne noch etwas bleiben, wenn du nichts dagegen hast. Dein Haus gefällt mir. Außerdem ist draußen nicht gerade das beste Wetter. Nachher ist es vielleicht besser."
Sie lauschte dem Sturm, der ungeduldig an den Wänden wackelte, und das Prickeln des Regens, der seine Tropfen gegen die Hauswand schlug. Und hier drin war es so schön warm.
Sie lächelte erneut.



08.02.2004 20:53#106
Kano Bleiben? Sie wollte noch etwas bleiben? Einerseits erfreute es den Paladin, er wusste zwar nicht richtig warum, aber Miraweths Anwesenheit gab ihm ein Gefühl von Ruhe. Innerer Ruhe.
Dennoch blieb damit das Problem bestehen, wie er nun aus der Wanne heraus kam."Du kannst ruhig bleiben, ich habe auch noch etwas zu essen da, das reicht allemal...", Sein Blick ging zu ihr, wie sie da auf die Wanne gestützt neben ihm hockte.
"...für und beide..."
Er ertappte sich dabei, wie er sie fast schon anstarrte und blickte schnell weg, an ihr vorbei zur Tür hin. Wie jede andere Tür im Haus war auch diese mit einigen Gravuren und flachen Formen verziert. Aber eigentlich eine Nebensächlichkeit.
"Jaaa...genau...und nun?"
Noch immer nicht recht entschlossen sah er sie an, er konnte sie ja schlecht rausschmeißen. Aber es dauerte wohl nicht mehr lange und seine Haut würde sich wellen. Und richtig warm war das Wasser nun auch schon nicht mehr...


08.02.2004 21:05#107
Miraweth Irgendwas war nicht in Ordnung mit ihm. Er hockte ja auch schon eine geraume Weile in dieser Wanne. Sie hätte Stunden dort drinnen verbringen können, aber selbst ein Paladin war doch irgendwann aufgeweicht und musste mal wieder raus aus dem feuchten Element.
"Ah warte, ich hol dir ein Handtuch!", rief sie, die plötzliche Idee als sehr gut befindend. Das musste es sein. Das Handtuch, warum hatte er sich nur keines rausgelegt.
Sie erhob sich und ging durch den Raum. In einem kleinen Schränkchen vermutete sie das Gesuchte und warf einen fragenden Blick zu Kano zurück."Dort? Ich werde einfach mal suchen."
Sie öffnete den Schrank und heraus fiel eine Sammlung von Gerümpel. Gut, dies war der falsche gewesen. Sorgfältig stopfte sie den Kram zurück in seine Ausgangsposition und schloss die Türen schnell wieder.
Im nächsten Schrank wurde sie fündig. Ein mollig weiches, trockenes Handtuch. Groß genug, um einen Paladin halb hineinzuwickeln.
Damit ausgerüstet kam sie zurück zur Wanne und hielt es auf. "Bitteschön. Ich habe unten das Feuer neu angefacht, es wird sicher inzwischen richtig warm sein."



08.02.2004 21:20#108
Kano Nun dachte sie wohl wirklich nicht mehr an das Verlassen des Raumes. Also was sollt's, er musste hinaus und Aussicht darauf, dass er das unbeobachtet tun konnte, gab es nicht mehr.
"Danke...", murmelte er und setzte die Hände auf den Rand. Langsam drückte er sich nach oben, zögerte kurz und stieg dann aus der Wanne heraus und stellte sich vor das Handtuch. Eilig wickelte er sich darin ein und warf Miraweth kurz einen prüfenden Blick zu. Geschafft, er war raus. Und immerhin nicht ganz nackt."Danke für das Handtuch."
So weit es ging trocknete sich Kano ab und tappste dann langsam zur Tür. Als er den Raum verließ sah er nochmal kurz zu der jungen Frau und ging dann hinüber ins Nachbarzimmer um sich neue Kleidung zu holen.
Nicht lang brauchte der Paladin, um sich etwas Bequemes rauszusuchen und überzuziehen. Nachdem er dann neu eingekleidet war, trat er erneut hinaus auf den Korridor und schritt nach unten, wo Miraweth sicher schon wartete...


08.02.2004 21:50#109
Miraweth Miraweth hatte sich tatsächlich schon den Weg hinunter gesucht. Während Kano sich etwas übergezogen hatte, war sie vor den Kamin getreten und hatte sich dann wohlig in den Sessel fallen lassen. Kein Wunder dass der Paladin hier so oft saß, es war wirklich ein gemütlicher Ort um seine freie Zeit zu verbringen.
Als Kano nun die Treppe hinabkam, lächelte sie ihm zu und lehnte sich zurück. Wieder hatte sie die Beine leicht angewinkelt und neben sich gelegt, sodass sie fast schon lag anstatt zu sitzen. Sie stützte den Kopf auf einen Arm und beobachtete den Weg von Kano.

"Und was macht ein angesehener Paladin wie du nach einem solch angenehmen Bad?", fragte sie und schaute neugierig zu ihm hinauf. Mal sehen ob er seinen Platz wiederhaben wollte...



08.02.2004 21:59#110
Kano Unten angekommen stellte er sogleich fest, dass Miraweth seinen schönen Sessel besetzt hielt. Sie stützte sich auf die rechte Armlehne und schaute aus ihren bezaubernden Augen zu ihm. Ärgerlich aber auch, jetzt machte sie ihm den schon streitig.
"Nun, meistens lese ich noch in einem der Bücher da."
Kano wies auf ein reichlich gefülltes Regal und setzte sich dann auf die andere Armlehne des Sessels.
"Die werden alles in Allem noch eine ganze Weile reichen.
Oder ich sitze einfach nur da und starre ins Feuer. Irgendwas findet sich immer."
Den Arm auf die Rückenlehne gelegt sah er von Regal weg zu ihr."Und was macht eine so hü....machst du zu dieser Stunde überlicher Weise?"Etwas verlegen kratzte er sich am Hals, der abgebrochene Satz hatte seinen Puls schlagartig in die Höhe schießen lassen. So recht wusste er nicht warum, aber der Gedanke ihn einfach so zu ende zu sprechen löste in dem Paladin ein merkwürdiges Gefühl aus...



08.02.2004 22:09#111
Miraweth Die Amazone auf dem Sessel stülpte nachdenklich die Unterlippe vor und starrte ins Feuer. Eine gute Frage. So recht hatte sie noch keine gewohnte Beschäftigung gefunden. Früher hatte sich immer etwas gefunden. Aber jetzt, hier, in diesem neuen Leben, da musste sie sich erst noch etwas suchen.

"Das mit dem Lesen klingt interessant, ist sicher eine nette Beschäftigung. Bisher hab ich immer nur irgendwo gelegen und gedöst oder den Gedanken nachgehangen. Je mehr man an einem Tage erlebt, umso mehr hat man abends zu verarbeiten und nochmal durchzugehen. Und hier erlebt man wirklich viel."Sie lachte leise und rollte sich auf den Bauch. Die blanken Beine spielerisch in die Höhe geknickt fixierten ihre goldbraunen Augen weiterhin das tänzelnde Feuer.
"Es gibt noch soviel zu entdecken. Und nach und nach werde ich das tun."Ein schöner Vorsatz. Er gefiel ihr.



08.02.2004 22:31#112
Kano Bei allem Anstand kam der Paladin nicht umhin, die junge Frau zu mustern, suchte sich dann aber einen anderen Blickpunkt. Was war sie auch so hübsch anzusehen."Eine gute Idee, wir können auch gern zusammen mal losziehen, dann zeige ich dir noch ein paar Ecken der Stadt oder auch von der restlichen Insel, wenn du willst. Es gibt wirklich noch viel zu entdecken, selbst für mich."Kanos Blick ging zum Fenster, draußen schien es noch immer zu stürmen. Langsam schritt er hin um genauer nachzusehen und es bestätigte sich recht schnell, dass da draußen wieder ein unangenehmeres Wetter herrschte.
"Ohje..."
Der Paladin kehrte wieder zum Sessel zurück und setzte sich auf den Hocker, auf dem Miraweths Knie lagen.
"Ich glaube, wenn du heut noch zurück zu Samanthas Haus willst, musst du eine kleine Eisdusche in kauf nehmen...aber wenn du willst, kannst du heute auch hier schlafen.
Ich habe noch ein Gästezimmer, das Bett ist da zwar nicht unbedingt das Allerbeste aber es wird sicher reichen, das Schlechteste ist es ja auch nicht gerade..."



08.02.2004 22:49#113
Miraweth Mira wandt den Blick vom Feuer ab und schaute zu Kano hinauf."Das ist eine sehr schöne Idee. Ich geh viel zu selten weg, einfach weil ich niemanden kenne der mich begleiten könnte. Aber wenn ich jemanden habe, dann möchte ich gerne mehr von der Stadt kennenlernen."
Sie seufzte behaglich und legte den Kopf auf den breiten Sessel. Sie lag jetzt platt auf dem Bauch.
"Hmm, das ist aber nett von dir. Aber mach dir keine Umstände, ich liege wunderbar auf diesem Sofa und kann durchaus auch die Nacht hier verbringen. Am Feuer ist es so schön warm."
Sie unterdrückte ein Gähnen und schaute dann unschuldig zu dem Paladin hinauf.


08.02.2004 22:55#114
Kano "Na gut, kannst auch hier bleiben, wie du magst."
Er gab ihr einen leichten Klapps auf das Bein und stand dabei auf. Es war weniger eine beiläufige Geste als viel mehr ein interessierter Test gewesen und die junge Frau hatte eindeutig bestanden. Kano musste schmunzeln und bedachte Miraweth noch einmal mit einem prüfenden Blick, dann ging er zur Treppe."Also dann schlaf gut und träum was Schönes, wir sehen uns morgen froh wieder."Der Paladin lächelte kurz, dann entschwand er nach oben und ließ die junge Frau allein auf dem Sessel zurück. So gesehen hatte sie es sogar besser, blieb ihr ja immerhin die Wärme des Kamins...



09.02.2004 14:28#115
Miraweth Miraweth streckte sich wohlig auf dem langen Sofa aus. Sie hatte hervorragend geschlafen. Durch ein Fenster schien das Sonnenlicht herein und kitzelte die junge Frau an der Nase. Das Feuer war heruntergebrannt und nur noch ein kleiner Haufen matt glühender Kohle zeugte davon, dass dort vor kurzem ein wärmendes Feuer gelodert hatte.
Die Amazone streckte die Beine aus und reckte sich. Vorsichtig stand sie auf um gähnend zum Fenster zu laufen und hinauszuschauen. Der Tag versprach schön zu werden und so wollte sie die Stunde nutzen, um gleich nachher einen schönen Ausflug durch die Strassen machen zu können. Vielleicht kam Kano wirklich mit.
Sie lächelte bei diesem Gedanken. Dieser Paladin war schon seltsam, aber je länger sie ihn kannte desto sympatischer wurde er ihr.
Während sie etwas zum Frühstück bereitete, schweiften ihre Gedanken zu der Lady. Was sie wohl denken mochte? Schließlich war Miraweth die ganze Nacht nicht heimgekommen, sicher musste Samantha das bemerkt haben. Wie sollte sie das nur erklären. andererseits, musste sie es überhaupt erklären? Sie war ihr keinerlei Rechenschaft schuldig.

Damit beruhigt stellte sie das Essen auf den Tisch und wartete dass kano herunterkam. Sie musste der Lady auch noch das kleine Geschenk überreichen. Nicht dass sie das noch vergaß.
Mira zog die Beine auf dem stuhl an und lehnte sich zurück.



09.02.2004 21:28#116
Kano Langsam stapfte Kano die Stufen hinunter, es duftete schon etwas, hatte Miraweth etwas ein Frühstück zubereitet? Ein Traum, diese Frau, er sollte sie wirklich nicht mehr weg lassen. Sollte sich Samantha doch eine andere Putzfrau suchen."Na hallo, gut geschlafen?"
Ein Blick zu Fenster verriet ihm, dass es doch schon etwas später war, aber nichts desto trotz war etwas zu essen willkommen. Der Paladin setzte sich zu und und nahm sich ebenfalls etwas von dem, was sie da aufgetischt hatte....

....Stunden waren vergangen, als wieder einmal aus dem Fenster blickte, es war dunkel geworden aber dafür auch der Berg auf seinem Schreibtisch ein ganzes Stück kleiner. Obwohl Miraweth in die Stadt wollte, hatte er leider nicht mit gekonnt, es gab einfach zu viel zu tun. Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben, dass hatte sich der Soldat fest vorgenommen. Und nun, wo der Berg erstmal abgearbeitet war, hatte er ja auch erstmal wieder eine Weile Ruhe und somit mehr Zeit. Am besten er würde mal mit Samantha losziehen, Miraweth konnte ja dann mitgehen und etwas von der Insel kennenlernen.

Doch das wurde an diesem Tag nichts mehr, am nächsten Morgen allerdings könnte er sie direkt aufsuchen und aus dem Bett scheuchen. So ein früh morgendlicher Aufbruch würde ihr sicher gut tun, sonst verschlief sie doch wieder den halben Tag. Etwas schmunzelnd erhob sich Kano und ging zum Fenster. Ohne Miraweth war es richtig leer hier, seit sie wieder zu Samantha zurück war, war es schlagartig still geworden. Hatte es ihm zuvor nie etwas ausgemacht, so vermisste er die Unterhaltungen nun etwas, viel mehr noch die Gesellschaft der jungen Frau.
Überhaupt verursachten die Gedanken an sie ein eigenartiges Gefühl. Ein Gefühl von Nervosität und Unruhe. Nachdenklich zog er die Stirn kraus und und kratzte sich am Kinn. Dann wand er sich um und blickte durch den Raum, er musste auf andere Gedanken kommen. Innos, er würde ihn ablenken. Kano nahm sich ein Buch und setzte sich in seinen Sessel. Eifrig begann er zu lesen...


10.02.2004 18:39#117
Eorl Eorl betrat das Oberviertel, zum ersten Mal nach drei Wochen, den kurzen Zwischenstopp den er hier vor einigen Tagen eingelegt hatte nicht mitgerechnet. Er hatte in dieser Zeit zwar unbestreitbar viel gelernt, trotzdem war er froh, wieder in der Stadt zu sein. Zuallererst ging er zu seiner Schmiede und reparierte seine Rüstung, brachte die Schulterplatte wieder an, die er abmontiert hatte, als er seine Verkleidung zusammengestellt hatte. Dann widmete er sich dem Buch das er aus dem Kloster hierhergebracht hatte.Es beschrieb recht anschaulich verschiedene Techniken um Waffen herzustellen und lange Klingen herzustellen, wie man sie für Schwerter und Degen brauchte, befasste sich aber auch mit dem Schleifen solcher Klingen, dem Schmieden von Äxten und dem Flechten von Stretkolben und Stahlgeflechten. Natürlich musste der Schmied die neuen Techniken sofort ausprobieren, hatte er doch auf Onars Hiof die Grundzüge des Schwertaschmiedens bereits gelernt. Also heizte er die Esse an, und begann dann Kurzschwerter und Äxte zu Schmieden. Später würde er dann ein paar Streitkolben machen, einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen, und dann würde er schon sehen, ob ihm das lag.



11.02.2004 17:29#118
Samantha "Ich habe euch etwas mitgebracht."
Miraweth war heraufgekommen und stand nun auf dem obersten Treppenabsatz.Die Lady hob den Kopf, den sie bis eben in ein altes Buch gesteckt hatte. Ihre Brauen gingen in die Höhe und ihr Gesicht drückte Erstaunen aus."Etwas mitgebracht?", erwiderte sie leicht amüsiert. Was konnte das sein?Miraweth ging ein paar Schritte auf sie zu und holte das kleine Päckchen hinter ihrem Rücken hervor.
"Es ist ein Geschenk, weil ihr mich bei euch aufgenommen habt", sagte sie und reichte der Lady das eingewickelte Päckchen.
"Oh? Aber das wäre doch nicht nötig gewesen, du machst dich doch schon mehr als nützlich hier..", Samantha war erstaunt und lächelte dann. Ihre Augen leuchteten wie bei einem kleinen Mädchen, als sie das Band abnahm und das Runensäckchen auspackte. Ihr Gesicht hellte sich auf.
"Ui, das ist ja wunderschön", sie hob es in die Höhe und betrachtete es von allen Seiten. "Das ist wirklich ein schönes Geschenk, genau das hat mir noch gefehlt. Viele Dank!"
Sie erhob sich und umarmte die Amazone kurz. Wer ihr wohl diesen Tipp gegeben haben mochte?
"Das ist wirklich lieb von dir."



11.02.2004 17:29#119
Miraweth Miraweth stieg lächelnd die Treppe wieder hinab. Das Runensäckchen war wirklich eine gute Idee von Kano gewesen, sie musste ihm gleich nachher berichten, wie gut es der Lady gefallen hatte.
Die junge Amazone trat wieder an den Herd und machte sich daran ihn zu schrubben. Beim Abendessen war ein wenig Milch übergekocht und nun klebte die harte Kruste störrisch auf der warmen Abstellfläche fest. Es würde ein längeres Unterfangen werden, zumal sie danach noch das Geschirr abspülen wollte.
Ewigkeiten später endlich war der Herd wieder sauber und das Geschirr stand blankpoliert im Regal.
Miraweth trat aus dem Haus und schloss leise die Tür hinter sich. Samantha war immer noch im ersten Stockwerk in ihre Studien vertieft. Was immer sie da machte, es musste sehr spannend sein.

Die Amazone lief durch das nächtliche Oberviertel und sah sich die Häuser an. Ein leichter Wind wehte und spielte mit ihrem langen blondenen Haar, das sich über ihre Schultern wellte. Sie hatte heute eines der neuen Kleider an, welche ihr Kano geschenkt hatten. Das dunkelblaue, das in der Nacht fast schwarz wirkte. Es ging ihr bis knapp über die Knie und betonte ihre schlanke Gestalt als wäre es eine zweite Haut. Sehr bequem war es dazu auch noch.
Wenig später hatte sie das Haus des Paladins erreicht. Sie klopfte an.


11.02.2004 17:35#120
Kano Der Tag war lang gewesen und Kano rieb sich müde den Nacken. Eine ganze Weile hatte er über einem Buch gesessen, dessen Inhalt arge Zweifel am Verstand des Autors in ihm hervorrief. So behauptete dieser doch tatsächlich, dass Innos nur ein kleiner schwacher Gott war, den Adanos völlig in der Hand hatte. So ein Schwachsinn. Er nahm sich vor dieses Buch gleich morgen früh den Fischen zum Futter zu geben. Ein Jammer dass der Autor schon das Zeitliche gesegnet hatte. Er war sicher nicht der einzige, den dieses Werk erzürnt hatte.
Schwere Schritte klangen jetzt durch das Haus, als Kano zur Tür ging. Zu seinem Erstaunen und seiner gleichzeitigen Freude war es Miraweth, die äußerst luftig bekleidet draußen in der Kälte stand.
Kurz lächelte er sie an und erfreute sich an ihrem Anblick, dann faßte er sich wieder und trat zur Seite.
"Miraweth, schön dich zu sehen. Komm doch herein."



11.02.2004 17:45#121
Miraweth Etwas kalt war ihr inzwischen nun wirklich, doch das änderte sich sobald sie in die warme Stube des Paladins trat. Sie ließ sich nicht zweimal hereinbitten, schließlich begannen ihre Glieder schon leicht zu zittern.
Ihre Lippen zu einem bibbernden Lächeln verzogen huschte sie an Kano vorbei und postierte sie gleich strategisch günstig neben dem Kamin. Wohltuende Wärme erreichte ihre steifgefrorenen Beine.

"Ich habe Samantha eben das Runensäckchen geschenkt, sie hat sich sehr gefreut. War ein guter Tipp von dir, vielen Dank."
Sie hatte einen Arm an den Kamin gelegt und lächelte nun mit schiefgelegtem Kopf zu Kano hinüber.



11.02.2004 17:47#122
Kano Kano schloss die Tür hinter ihr wieder, damit der kalte Wind möglichst draußen blieb. Langsam kam er jetzt zu ihr herüber und blieb einige Schritte vor ihr stehen.
"Dachte ich mir doch, dass sie so etwas gebrauchen kann."
Er lachte kurz vor sich hin und ließ sich dann im Sessel vor dem Kamin nieder, bevor diese Frau ihn sich wieder schnappen konnte. Ha, diesmal war er schneller gewesen. Vergnügt über seinen Triumpf streckte er die Beine aus und schaute sie von unten herauf an. Ein schöner Anblick, durchaus.
"Magst du mir etwas Gesellschaft leisten?", fragte er hoffnungsvoll.Miraweth schien dem ganz angetan. Wortlos zog sie sich einen Hocker herbei und ließ sich ihm gegenüber nieder.
"Gern. Du könntest mir die neusten Ereignisse aus dem Reich der Paladine erzählen", sagte sie mit ihrer warmen Stimme und zwinkerte ihm zu.Kano wußte nicht warum, aber es freute ihn dass sie bleiben wollte.


11.02.2004 20:08#123
Uncle-Bin Uncle hatte sich fast den ganzen gestrigen Tag damit verbracht, Teller und Becher zu schnitzen. Die Zeit drückte dabei sehr und er wäre kaum hinterhergekommen, wenn nicht sein alter Kumpel Harek eingesprungen wäre, um selbst ein wenig zu werkeln. Jetzt hatte er sich einen kleinen Zeitvorsprung erarbeitet, der ihm gestatten würde Lord Carthos im Oberviertel zu besuchen. Und auch wenn er sich in den letzten Tagen nicht mit dem Zweihänder beschäftigen konnte, so hatte er doch in Gedanken die ganze Zeit damit gekämpft und selbst im Traum noch die Klinge geschwungen. Doch nun war er soweit die letzten Kniffe seines Meister zu lernen. Fest entschlossen sein Bestes zu geben marschierte Uncle in das Oberviertel. Sein Schwert hatte er mit dem Eintritt durch das Tor vom Rücken gezogen und in Bereitschaft zum Schlag getragen. Nicht, dass er mit einem Angriff rechnete, doch beruhigte es ihn ungemein, wenn er das Schwert so in den Händen hielt. Dann sah er seinen Lord und Meister Carthos. Er stand nur etwa 10 Meter vor ihm und unterhielt sich gerade mit einem Ritter. Schließlich bemerkte auch er, dass Uncle auf ihm zukam und grüßte knapp. Guten Tag, Lord Carthos. Hier bin ich wieder und sehne mich nach weiteren Lehren, die ihr mir mit der göttlichen Gnade schenken könnt. Uncle verbeugte sich, wie beim letzten Treffen, und versuchte dann so freundlich wie möglich zu gucken...


11.02.2004 20:26#124
Carthos Carthos ging nun auf den Ritter zu und begrüßte ihn knapp. Sein Schüler war zurück gekehrt um sich erneute Anweisungen zu holen und seinem Lehrmeister sein bisher erworbenes Können zu demonstrieren.

Nun, eigentlich kann ich euch technisch gesehen nichts mehr beibringen. Ich habe euch alles gesagt was ich dazu sagen kann. Nun hilft nur noch üben, üben und nochmals üben. Aber wenn ihr wollt könnt ihr mir zeigen wie weit ihr mit dem Training seid.

Der Lord zog seinen Zweihänder, umklammerte das Heft fest mit beiden Händen und stellte sich dann mitten auf dem Hof auf. Bei dem schleifenden Geräusch der gezogenen Klinge waren die meisten Umherstehenden bereits zur Seite gesprungen und sahen nun gespannt zu den beiden Streitern Innos hinüber.
Uncle hastete sofort auf den Paladin los und holte mir seiner Klinge weit aus, während Carthos sich mit einer Drehung aus der Angriffszone beförderte. Nun riss er seinerseits die Waffe nach oben um kurz darauf mit einem harten Schlag zuzuschlagen. Dabei achtete er jedoch sorgfältig darauf, das Schwert notfalls noch umleiten zu können, falls er seinen Schüler ansonsten doch treffen sollte.Dieser schien aber keine Hilfe nötig zu haben, denn er blockte den Angriff ab und setzte seinerseits mit einem seitlichen Hieb ein Zeichen an den Lehrer.Der Lord bemerkte zu seiner Zufriedenheit, dass seine Lehren Wirkung gezeigt haben. Noch nie zuvor hatte er jemanden in der Kunst des zweihändigen Kampfes unterwiesen. Sein erstes Mal schien also gelungen. Während er träumte, sah er im trüben Mondlicht etwas aufblitzen und riss geistesgegenwärtig seinen Zweihänder nach oben. Metall schlug auf Metall auf und Carthos verdaute den ersten Schreck. Da wären beinahe heftige Kopfschmerzen auf ihn zugekommen.



11.02.2004 20:39#125
Uncle-Bin Uncle hatte schon nach wenigen Schlägen einen Angriff gewagt, den Carthos nur knapp abgewehrt hatte. Sein Selbstwertgefühl war dadurch merklich gestärkt und würde den weiteren Kampf, zumindest auf seiner Seite beeinflussen. Er hüpfte einen Schritt zurück aus Carthos Reichweite und atmete dann tief durch. Ich bin unter euren Anweisungen schnell besser geworden und scheine doch ein guter Gegner für den Meister zu sein. Ein alter weiser Mann sagte mir einmal, dass ein guter Schüler besser als sein Meister kämpft, nun, das will ich beweisen. Uncle grinste und lenkte dann einen Schlag von Carthos zur Seite ab. Der Lord hatte sich durch Uncles Gerede nicht beeinflussen lassen, was Uncle angesichts der vielen gewonnenen Kämpfe mittels dieses Tricks sehr beunruhigte. Er parierte einen weiteren Schlag und startete dann einen weit ausgeholten Hieb, um sich aus der Defensive herauszuretten. Denn wenn er eines gelernt hatte, dann das niemand mit einem Zweihandschwert in der Verteidigung kämpfen sollte. Es ist wohl wie mit dem Einhandschwert, wenn ich gewinnen will, dann muss ich den Kampf führen. Ein weiterer Hieb prallte an Carthos mächtigem Schwert ab und riss Uncle aus den Gedanken. Der Kampf forderte volle Konzentration, die Uncle nun endlich stellen wollte. Immer wieder holte er nun zu kleineren Schlägen aus, um eine Blöße in Carthos Verteidigung zu finden...



11.02.2004 21:06#126
Carthos Carthos hatte die Fähigkeiten seines Schülers zu Anfang unterschätzt, jedoch sehr schnell gemerkt das er nun genauer aufpassen musste.
Zu Uncles kleinem Spruch hatte er nicht mehr als ein Grinsen übrig. Das er besser war sollte er erst noch einmal unter Beweis stellen. Zischend zerschnitt die schwarze Klinge die Nachtluft und schoss auf den Ritter zu. Dieser rettete sich mit einem Sprung zur Seite und wandte sich wieder dem Lord zu, der genau in diesem Augenblick erneut zuschlug. Diesmal wurde sein Schlag von der Waffe des Verteidigers parriert.
Mit aller Kraft drückte der Kommandant die Klinge des Ritters weg und setzte ihm nach. Dabei hielt er sein Schwert in beiden Händen und schlug erneut zu. Wieder hörte man ein Klirren. Nun ging der Ritter aus der Defensive und setzte einen Angriff an. Dabei tat er es dem Paladin gleich und versuchte ihn zurückzudrängen, während er schlug.
Carthos wich zwei lange Schritte zurück, duckte sich dann unter einem Hieb weg und drehte sich dann, mitsamt Waffe, wieder zu seinem Gegner herum um ihn nun in den Rücken zu fallen. Mit einer schnellen Bewegung stach er den Zweihänder durch die Luft zwischen Uncles Schulter und seinem Schwertarm.

Ich hätte nicht gedacht, dass ihr in der kurzen Zeit so viel an Geschickt zulegen würdet. Ihr beherrscht den Umgang mit dem Zweihänder bereits sehr gut. Beibringen kann ich euch nun nichts mehr, der Rest ist Erfahrung. Damit seid ihr euren Titel als Schüler los und könnt euch selbst Meister nennen.


11.02.2004 21:23#127
Uncle-Bin Meister. Hatte Carthos wirklich Meister zu ihm gesagt? Uncle konnte kaum fassen, dass er nun selbst Schüler bei sich aufnehmen und trainieren durfte. Er war innerlich tief berührt und stolz auf dieses Lob, dass nur noch ein Wort des Königs übertreffen konnte. Ich danke ihnen sehr, dass sie solch gutes Wort an mich verschenken und werde nun selbst die höchsten Prüfungen auf mich nehmen um dem gerecht zu werden. Möge Innos selbst es ihnen danken, dass ich nun in seinem Namen dieses Schwert schwingen kann. Uncle-Bin warf einen flüchtigen Blick auf den mächtigen Stahl den er in den Händen hielt. Das Schwert war noch nahezu kerbenlos und wirkte wie frisch geschmiedet, obwohl er schon einiges mit ihm erlebt hatte. Es war wirklich ein besonderes Schwert. Uncle trennte seinen Blick wieder vom Schwert und ließ es dann über den Rücken in seine Halterung gleiten. Ein kurzer Gruß, der an Carthos gerichtet war folgte. Dann ging Uncle ohne ein weiteres Wort zurück in Richtung der Unterstadt. Immerhin hatte er noch viel für das Fest der Sektenspinner zu tun, wenn er den Auftraggeber nicht enttäuschen wollte. Obwohl eine große Mütze Schlaf ihm wahrscheinlich besser tun würde, als ein großer Beutel Geld. Doch letztendlich siegte der Gedanke an das hohe Alter, welches er später erreichen wollte und daran wie viele Münzen er dann brauchen würde, um seinen Lebensabend mit Bier und Wein zu decken...



12.02.2004 14:04#128
Eorl Eorl betrachtete die funkelnde Rubinklinge, und bewunderte einen Augenblick lang die geschwungenen sanften Linien auf der tödlichen Klinge. Die Waffe, die der Soldat gestern bei ihm bestellt hatte, war fertig. Der Schmied polierte die Klinge, bis sie funkelte wie neu, wickelte sie dann in ein Tuch, und klemmte sie unter den Arm. Er tauschte die Lederschürze gegen einen Mantel, und verließ die Schmiede, auf dem Weg zur Kaserne. Es war Zeit, das Geschäft abzuschließen.


12.02.2004 20:51#129
Kano Kano wollte gerade zu seinem abendlichen Spaziergang durch das Oberviertel losziehen, als ein junger Bursche auf ihn zugehetzt kam und atemlos anhielt. Er holte einige Male tief Luft, bevor er die Nachricht hervorholte und zum Sprechen ansetzte.
"Seid ihr Statthalter Kano?", stieß er hervor.
Der Paladin musterte ihn von oben bis unten und nickte.
"Ich habe eine Nachricht für euch von Meister Jabasch."
Der Jüngling streckte ihm eilig den Zettel entgegen, der inzwischen schon einige Knicke abbekommen hatte. Dann entfernte er sich so schnell wie er gekommen war.
Kano öffnete den Brief und las die Zeilen durch. Seine Rüstung war fertig. Und er würde sie sofort abholen.
Freudig machte er sich auf den Weg in die Stadt.



13.02.2004 23:16#130
Kano "Schau mal, ich habe deine ganzen Listen sortiert und auf verschiedene Stapel verteilt."
Voller Enthusiasmus zeigte Miraweth mit ihrem schlanken Finger auf die Pergamente, die fein säuberlich gestapelt in einem Regal lagen."Einmal sind da die Ausgaben und dann noch die Einnahmen für die Stadt.Der Dritte Stapel besteht aus den Listen für den Sold.
Und dann noch Versorgungsgüter und das Erz."
Sie lächelte erfreut und setzte sich dann auf die Lehne des Sessels, in dem Kano saß.
"Ich habe das mal durchgesehen, das sind ja Unsummen. Ohne die Steuern wäre die Stadt verloren. Und dieses seltsame Erz scheint auch nicht mehr sehr häufig hier einzutreffen, nicht wahr?"

Sichtlich begeistert über die neue Ordnung nickte der Paladin."Stimmt, die Orks setzen uns ziemlich zu...aber solange wir stand halten und der König wenigstens etwas Erz bekommt...Wir müssen nur erstmal das Schiff voll bekommen."
Der Blick des Statthalters wurde ernster und er sann kurz über diese Sache, dann sah er aber wieder auf und versuchte, all die Probleme für ein paar Stunden abzuschütteln.
"Aber egal, reden wir nicht davon."

"Gut, dann von was anderem...
Hmm...sei mal ehrlich, Samantha und du, ihr habt doch da was, stimmt's?"Sie schaute keck drein und schmunzelte etwas zu Kano hinunter.Dieser blickte nur verwundert auf, wie kam sie nur immer darauf, dass er etwas mit der Lady habe.

"Wie? Nein, keineswegs...wie kommst du denn auf sowas?"

"Na ich habe euch doch gesehn, wie ihr zusammen arbeitet und miteinander umgeht."

"Hm, nein nein, da ist nichts..."
Er schüttelte den Kopf und sah von Miraweth weg zum Feuer hin.
"Aaaaalsoooo....bist du gar nicht vergeben?"
Miraweth schaute etwas verlegen zu Kano und biss sich leicht auf die Unterlippe.
Der Kopf des Paladins ruckte herum und sein Blick traf den Ihren. Diese Frage hatte ihn nun vollends unerwartet getroffen. Kurz druckste er noch etwas herum, antwortete aber dann doch:
"Ähm...ja...sogesehen...hast du wohl recht..."

Der leicht unruhige Ausdruck in Miraweths Gesicht wich einem Lächeln und sie hüpfte von der Lehne herunter schritt langsam durch den warmen Raum."Wie kommt das, der Statthalter von Khorinis, ein Paladin und zweifellos guter Krieger, aber keiner gehört euer Herz?"
Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Aber so könnten wir ja mal abends ausgehen, wenn du Lust hast. Vielleicht ins Wirtshaus, es duftet immer gut, wenn man daran vorbei geht."Miraweth schaute zuckersüss über die Schulter zu Kano hinüber.
Das Wirtshaus?
"Eine gute Idee!"
Eine wirklich gute Idee. Dem Paladin schwebte da sofort ein saftiges Schattenläufersteak vor. Wie lange hatte er schon keins mehr gehabt."Abgemacht, ich lade dich sogar ein."
Ein freudiges Lächeln zeichnete sich bei diesen Gedanken auf Kanos Gesicht und er lehnte sich entspannt zurück. Die letzten Tage war Miraweth immer öfter bei ihm gewesen, hatte ihm sogar schon bei der ganzen Arbeit geholfen und Abends Gesellschaft geleistet. Es war ihm nicht aufgefallen, aber wenn er darüber nachdachte, musste er feststellen, dass es gar nicht so schlecht war. Doch die Frage, die sie ihm da vorhin gestellt hatte, hatte in dem Paladin ein doch recht seltsames Gefühl ausgelöst...



14.02.2004 18:34#131
Kano Zufrieden überflog der Paladin die neue Ordnung in seinem Haus und nickte andächtig. Ja, so sah doch gleich viel besser aus. Miraweth hatte ein Händchen dafür, eindeutig.
Kurz ging seine Hand, zur Gewissheit, an das kleine lederne Runensäckchen an seinem Gürtel, dann wand er sich um und schritt durch die Tür nach draußen. Es war eine kühle klare Nacht, ein kalter Hauch fuhr ihm durch das Gesicht und Kano blieb kurz stehen. Tief sog er die Luft in seine Lunge und atmete wieder langsam aus. Ein angenehme, wenn auch frische, Nacht. Aber das sollte den Paladin nicht stören, viel zu viel Zeit verbrachte er die letzten Wochen mit seiner Arbeit, alles andere hatte er durch diese endlosen Listen zurückstellen müssen.
Sein Blick traf den Torbogen, der den Seitenhof des oberen Viertels abgrenzte. Ob Samantha überhaupt noch übte? Sie schien recht interessiert, aber vielleicht hatte sie ja ebenfalls viel anderes zu tun.
Er schritt ein Stück, zum Brunnen hin, und blieb davor stehen. Das Wasser darin war nicht mehr gefroren, noch war es zwar Winter, aber der Frühling streckte seine ersten Fühler aus. Dennoch kämpfte die Kälte um ihre VOrherrschaft, immer wieder mit Erfolg.
Es wurde Zeit, dass er wieder mehr trainierte, ein oder zwei Mal die Woche waren einfach zu wenig. Irgendwas musste sich da finden lassen, wie er die Arbeit schneller erledigen konnte....irgendwas würde sich sicher finden lassen...


14.02.2004 20:09#132
Samantha Durch eben diesen Torbogen, auf den der Paladin eben noch geblickt hatte, kam nun eine schlanke Gestalt. Ihre erzüberzogene Rüstung glänzte im fahlen Mondlicht, als sie aus dem Schatten des Hauses trat und über die Pflastersteine des Oberviertels schritt. Die Nacht war lau und klar, man konnte die Sterne funkeln sehen. Eine Nacht, die viel zu kostbar war um sie drinnen zu verbringen.

Die Lady schritt über das Pflaster, während ihr dunkelblondes Haar fast ebenso schimmerte wie ihre stattliche Rüstung. Sie hatte diesen Ort inzwischen richtig lieb gewonnen und mit jedem Tag, den sie länger hier verbrachte, wurde es mehr ihre Heimat. Inzwischen konnte sie sich schon gar nicht mehr vorstellen woanders zu wohnen als in einem großen, bequemen Haus mit allem drum und dran.
Eine Gestalt ließ sie aufmerksam werden. Es war ein Paladin, der mit dem Rücken zu ihr am Brunnen stand und seinen inzwischen wieder flüssigen Inhalt betrachtete. Als sie näherkam erkannte sie Kano. Ihr Lehrmeister starrte in das trübe Wasser als gäbe es dort die Erleuchtung zu entdecken.

Wortlos trat sie neben ihn und schaute ihn von der Seite her an. Er schien nachdenklich zu sein, ebenso wie sie an diesem Abend. Vielleicht war es die Luft, welche nicht mehr ganz so eisig um die Nase wehte und das Gehirn in Schwingungen brachte? Oder die klaren Sterne, die tausendfach zu ihnen herabstrahlten und jeden Betrachter verzauberten.

"Der Brunnen könnte auch mal wieder gereinigt werden", bemerkte sie mit einem kleinen Schmunzeln.



14.02.2004 20:25#133
Kano Kano blickte zu ihr auf und hob eine Braue.
"Stellst du dich freiwillig zur Verfügung?"
Nicht dass er damit rechnete, aber man konnte es ja mal versuchen."Und sag mal, wie steht es mit deiner Ausbildung, du hast dich eine ganze Weile nicht blicken lassen...aber zugegeben, ich hatte wenig Zeit. Doch erzähl, konntest du den heiligen Pfeil verfeinern? So wie ich es dir erzählt hatte?"Er wand sich ihr zu und stemmte die Arme in die Hüfte.
"Wenn du soweit bist, könnten wir mit dem Training fortfahren, es gibt noch viel zu lernen. Und wenn du eine starke Kriegerin werden willst, dann wird dir Innos dabei sehr behilflich sein können."
Er schaute kurz zum Himmel, es sah nicht nach schlechtem Wetter aus, im Gegenteil, ein klarer Himmel...ideal...



14.02.2004 20:35#134
Samantha Samantha lachte.
"Natürlich, ich werde dir gerne helfen jemanden zu finden der den Brunnen sauber macht. Aber ich werde ganz sicher nicht selbst reinkriechen und schrubben, das kannst du dir mal gleich aus dem Kopf schlagen."
Sie lachte weiter angesichts dieser Vorstellung und schüttelte die hellen Locken.
"Eine starke Kriegerin bin ich schon", sprach sie selbstsicher weiter und zwinkerte dem Paladin zu, "doch noch keine von Innos geweihte. Ich möchte soweit kommen, dass er mir mehr von seiner Kraft verleiht, um in seinem Sinne gegen das Böse zu kämpfen."
Sie tippte mit dem Finger ins trübe Wasser und zog ihn angeeckelt wieder heraus. Eine grünliche Algenschicht hatte sich um ihre Haut gelegt. Sie schüttelte die grünliche feuchte Masse ab und blickte dann zu Kano empor."Ich fühle mich bereit. Was wird die nächste Lektion sein?"



14.02.2004 20:48#135
Kano "Das Böse."
Er antwortete kurz und knapp, nahm ihren Arm und zog sie mit sich. Es ging aus dem oberen Viertel heraus und dann weiter in RIchtung Stadttor. Es war dunkel und nur der Mond schien ihnen den Weg, gewiss war es auch schon spät aber das störte den Paladin nicht. Es ging immerhin um die Ausbildung der Lady und die sollte bei Innos nicht leicht werden. Wäre ja noch schöner. Es dauerte nicht lang und die Beiden verließen die Stadt durch das östliche Tor. Kurz darauf verschwanden sie im finsteren Wald...



15.02.2004 13:09#136
Eorl Die Klinge des Waffenknechts hatte Eorl inzwischen verkauft, einige Waffen lagen in der Kaserne für die Rekruten bereit, und ein paar Exemplare zierten nunmher die Wände der Schmiede, trugen zusammen mit den Rüstungen zu dem martialischen Flair des Raumes bei. Eorl hatte sich mit den vershciedenen Technicken des Klingenschmiedens vertraut gemacht, und auch andere Waffen hergestellt. Ein Inquisitor, ein besonders schwerer Streitkolben, hatte die Stelle der Erzklinge an Eorls Gürtel eingenommen. Doch jetzt, wo er seine Ausbildung am Zweihänder abgeschlossen hatte, wollte er sich noch eine Waffe schmieden, Ein Schwert, das ihm gehörte, für ihn geschmiedet, und auf seine Bedürfnisse zugeschnitten war. Und es gab nur ein Material auf dieser Welt, das für solch eine Waffe, möglichst unzerstörbar und pflegeleicht, geeignet war. Eorl schob die schwere Holztür auf, die das Materiallager vom Rest der Schmiede trennte, und öffnete eine der wertvollsten Kisten, die er besaß.
Er kramte etwas drin herum, und fand unter den vielen Brocken Erz zwei Stangen Erz hervor, die bereits einmal geschmolzen waren, und ihre magische Kraft behalten hatten. er fand eine Weitere Stange, und machte sih mit den drei Stäben auf den Weg in die Schmiede. Dort begann er alle drei Stangen über der Esse zum Glühen zu bringen. Es dauerte lange, bis das Erz heiß genug war, und mittlerweile war es in der Schmeide so warm geworden, das Eorl trotz des Winters die Tür öffnete und mit einem Kübel fesklemmte. Ein eisiger Wind kam von der Straße heriengeweht, und trug die Hitze davon, milderte die Temperatur ein wenig. Eorl begann die drei glühenden Erzstreifen zu verflechten, zu einer langen, breiten Klinge, flachte sie mit dem Hammer ab, und fdlocht sie gegen ende hin immer fester zusammen, zog sie immer dünner.
Draußen heulte der Wind vorbei, und rüttelte an der Tür, während Wasserdampf aus der Tür der Schmiede quoll, wann immer Eorl seine Klinge ins Wasser stieß, um sie zu kühlen.



15.02.2004 17:14#137
Carthos Carthos hatte die Arbeiter ins alte Richterhaus geholt und beobachtete nun den Fortschritt am großen Hauptsegel.
Neben der aufwendigen Stickerei, wurde das Segel an manchen Stellen genäht und gestopft. Der stramme Seewind war schon häufig das Todesurteil für alle möglichen Dinge gewesen, meistens Segel und Taue. Während die Handwerker damit ebschäftigt waren, ließ sich der Lord im oberen Stockwerk auf einen Sessel sinken. In den Händen hielt er ein Buch über das Segeln und den Bootsbau. Zu Zeiten vor seiner ANkunft in Khorinis hatte er sich nie für solche Sachen interessiert. Ihm war der harte Boden des Festlands immer lieber gewesen als die rutschigen Planken eines sich in der See wiegenden Schiffes. Seit der Befreiung der Gefangenen dachte er jedoch anders. An Land wurden die großen Kämpfe dieser Zeit ausgetragen, aber mit dem Schiff konnte man vom Meer aus gute Unterstützung leisten, besonders beid er Erstürmung großer Festungen in Meeresnähe. Oder auch Truppen schnell von Insel zu Insel bringen. In Gedanken stellte er sich sein eigenes Boot vor, wie es majestätisch im Hafen liegen würde. Ein langer Dreimaster, mit Segel so groß wie das Dach der Kaserne und mit Verzierungen am Achterschiff, prunvoller als die Schatzkammer des Königs.Ein Poltern riss ihn aus seinen Gedanken, als einer der Arbeiter einen Kerzenständer umstieß und dieser lautstark zu Boden fiel.
Carthos legte das Buch beiseite und verließ das Richterhaus. Sein Weg führte ihn hinüber zum Rathaus. Vielleicht hate Lord Hagen etwas neues zu berichten.


15.02.2004 17:43#138
Eorl Nachdem er den ganzen Tag an seinem neuen Schwert gearbeitet hatte, heilt Eorl nun das Ergebnis seiner Bemühungen stolz in den Händen. Die Klinge war schlank und lang, durch die geflochtenen Streifen mit einem seltsam gleichmäßigen Muster ausgestattet. Der Griff war lang genug um beide Hände bequem zu fassen, auch wenn die in den Panzerhandschuhen eines Ritters oder Paladins steckten. Die Parierstange war breit und gerade, am Ende des Griffes saß eine Schwarze Perle, gefasst von einer Kralle, die wie der Fuß eines Vogels gearbetet war. Ansonsten war das Schwert schlicht, große verzierungen gab es keine, nur noch das Wappen der Paladine, das dort wo Parrierstanbge und Griff sich treffen auf beiden Seiten eingraviert war. Eorl schwang das Schwert probeweise durch die Luft, und probierte ein paar Schläge aus. Die Klinge lag perfekt in der Hand, und war genau richtig ausbalanciert. Stolz über dieses Meisterwerk, schloß Eorl die Tür der Schmiede, und ging nach oben, um sich hinzulegen.



15.02.2004 19:07#139
Miraweth Der Paladin war mit der Lady aus. Wo immer sie hingegangen waren, bisher waren sie noch nicht zurückgekehrt. Sollte sie sich langsam Sorgen machen? Doch andererseits würden die beiden schon sehr gut auf sich selbst aufpassen können. Sie hatten die alten Hallen bezwungen, sie waren sicher gut imstande auch die Gefahren der Dunkelheit zu überstehen.
War es dann vielleicht Eifersucht, die schwach in ihr glühte und drohte zu lodern zu beginnen? Schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder. Worauf denn? Es gab nichts auf dass sie eifersüchtig sein konnte. Sie hatte es einfach nicht zu sein.

Energisch schrubbte sie weiter, obwohl der Herd schon blitzblank funkelte. Das Hörnchen schaute bereits mißtrauisch herüber. Warum bloß war es nicht mitgegangen? Oder hatte die Lady es absichtlich hiergelassen, weil es nur im Weg sein würde?
Schon wieder diese Gedanken. Ärgerlich wischte Miraweth ein letztes Mal über den Herd, bevor sie den Lappen in die Ecke feuerte. Jetzt war Schluß mit dem Putzen, sie brauchte dringend frische Luft.

Unter den dunklen Äuglein des Hörnchens verließ Mira das Haus der Lady und schlenderte durch das Oberviertel. Ein paar mal hatte sie das Gefühl ein kleiner Schatten würde sie verfolgen, doch jedesmal wenn sie sich herumdrehte war nichts mehr zu sehen. Sehr merkwürdig.
Doch länger konnte sie nicht mehr nachdenken, denn da fiel ihr eine Rauchsäule auf, die aus dem Richterhaus quoll. Aufgeregte Stimmen drangen herüber und Männer rannten wie verrückte Hühner hin und her.

"Was wird der General sagen?"
"Wir sind erledigt."
"Nun tut doch endlich was, sonst fackelt uns noch alles ab!""Du Held, wieso wirfst du auch die brennende Kerze um!"
"Holt Wasser, schnell!"
"Woher denn?"
"Na aus dem Brunnen du Idiot!"
"Habt ihr einen Eimer?"
"Hilfe, ich brenne!"
"Aus dem Weg!"

Miraweth kam gerade noch rechtzeitig heran, um einen großen Schwall Wasser zu sehen. In der Mitte des Raumes stand eine Anzahl Männer herum, die die geschwärzten Überreste einer großen Stoffplane in Händen hielten. Feiner Rauch quoll aus den letzten Ecken hervor, bis auch dieser wieder erstarb.
"Nanu? Ein Lagerfeuer im Richterhaus? Etwas ungewöhnlich...", die junge Frau war durch den Eingang getreten und schaute sich das Chaos an.



15.02.2004 19:30#140
Carthos Das aufgeregte Geschrei im Hof hatte die Paladine im Rathaus aufschrecken lassen. Mit Lord Hagen an der Spitze, stürmten Ingmar, Lothar und Carthos aus der Tür heraus und sagen zum qualmenden Richterhaus hinüber.Dem Lord lief es dabei kalt über den Rücken. Das Segel, die Gemälde, der kostbare Tisch, seine Waffen....

NEIIIIIIIIIIIIIIIIN. der Gedanke an eine verußte Altmetallsammlung machte ihn wahnsinnig. Wie von Beliar besessen rannte er den kleinen Weg vor dem Rathaus entlang, stieß faul herumlungernde Gaffer zu Seite und verschwand im Qualm der Kommandantur. Aus dem Gemurmel konnte er entnehmen, dass die umgefallene Kerze dafür verantwortlich war. Der Kommandant hatte das haus kurz nach dem gepolter verlassen und von dem entspehenden Brand nichts mitbekommen.
Zu seiner Erleichterung, aber auch gleichzeitig zu seinem Ärgernis war alles heil, lediglich das teure Segel hatte angefangen zu brennen. Schnell packte der Paladin den angekokelten Stoff. Ingmar war hinter ihm her gekommen und sah nun zu Carthos hinüber.
Dieser begutachtete die entstandenen Schäden und aus seiner Kehle drang ein verzweifeltes Seufzen. Sein Blick glitt durch das rußverdreckte Besprechungszimmer und die schmutzigen Scheiben. Das Segel war auch hinüber und der Gestank hatte sich bestimmt im ganzen Haus verteilt.

Na wunderbar. Da lädt man die Handwerker zu sich nach hause ein, damit sie am warmen Kamin arbeiten können. Und dann ist ihnen das immer noch nicht warm genug.
Er seufzte und marschierte wieder zu seinem verschmutzten Heim zurück, während die Handwerker sich um das Segel kümmerten.



15.02.2004 19:39#141
Miraweth Die junge Frau im Hauseingang schmunzelte. Sie hatte ihr dunkelblaues Kleid an, das ihr knapp über die Knie ging und ihre Figur mal wieder hervorragend zur Geltung brachte. Aber das tat wohl sowieso jedes Kleid an ihr. Sie schien es selbst noch nicht mal richtig zu merken, aber die Augen der Handwerker hafteten bereits ohne Ausnahme auf ihrer Erscheinung.

Jetzt schritt sie mit ihren langen glatten Beinen auf den Lord zu und machte ein bedauerliches Gesicht.
"Eine Schande, das schöne Segel. Ihr werdet euch ein neues besorgen müssen, mir dem hier ist wohl nicht mehr viel anzufangen."
Sie zupfte an dem verkokelten Stoff und sah zu wie die Asche zu Boden fiel."Wenn ihr jemanden zum Aufräumen braucht, ich wäre mir nicht zu schade dafür. Das Fenster ist schnell geputzt und den neuen Anstrich für Decke und gleich auch noch die Wände können wir organisieren."
Sie schaute Carthos fragend an.



15.02.2004 19:50#142
Carthos Das sowas auch immer ihm passierne musste. Zwar war es hier nie sonderlich aufgeräumt gewesen seit der Richter ausgezogen war, doch bei diesem Chaos wurde es sogar dem Kommandanten zuviel.
Bedrückt sah er von der Decke zu den Wänden, dann zu den Fenstern und zum Segel.
Eine bekannte Stimme ließ ihn aufhorchen. Miraweth stand mitten im Raum und betrachtete das ganze Schlamassel. Seit sie wieder in Khorinis angekommen waren hatte er keinen mehr aus der Gruppe gesehen. Umso überraschter war er sie als erste zu erblicken.

Eine Renovierung ist wohl ein Muss bei diesem Zustand. Ihr meint, ihr könntet da behilflich sein ?
Ich kann euch in Windeseile eine Armee auf die Beine stellen, aber in Sachen Hausarbeit bin ich etwas unbeholfen.

Einer der Handwerker began zu kichern, hustete aber plötzlich als er den wütenden Blick des Lords auf sich zog.

Ich wäre sehr dankbar über jede Hilfe. Natürlich würde ich euch angemessen entlohnen. Ich bräuchte ohnehin jemanden der die Arbeiten am Haus überwacht, während ich ein neues Segel suche. Obwohl ich nichtmal weiss wo ich suchen soll.
Ingmar wollte gerade den verschmorten Stoff zur Seite legen. Doch das Material war so stark beschädigt, das er lautstark ein Stück davon abriss. Als Carthos' Blick ihn traf ließ er sein Missgeschick schnell hinter seinem Rücken verschwinden und sah unschuldig zur Decke.



19.02.2004 17:05#143
Eorl Morgen:
Eorl saß im Oberen Stockwerk seines Hauses in einem Sessel, und starrte in den Kamin. Seine Rüstung stand so gut wie neu, repariert und auf hochglanz poliert. Daneben der Erz-Zweoiänder den er geschmiedet hatte, schlicht und tödlich, mit einem beunruhigenden, organischen Muster auf der Klinge. Auf dem Kaminsims lag der Inquisitor, der Griff mit Metallstreifen verstärkt,m den Kopf mit Metatallklingen besetzt. Eorl hatte seine gesamte Ausrüstung in Topform gebracht. Er hatte alles daran gesetzt jedes einzelne Stück davon bis zur Perfektion zu bringen, soweit seine Fähigkeiten das zuließen. Sogar seinen Dolch, hatte er in der vergangenen Nacht mit Erz überzogen. Er hatte alles vorberietet, und nun wartete er.
Wartete, darauf das er Nachricht aus dem Minental erhielt. Wartete, ob er irgendetwas hörte, was den Hof betraf. Wartete auf Nachrichten, die ihm Aufschluss über Aeryns Schicksal gaben. Wartete auf die kriegerin, die sicherlich kommen würde um sich an ihm zu rächen, wenn sie noch lebte.Nun, er würde vorberreitet sein. Er würde jedem Söldner, der ihn verfolgte die Stirn bieten. Vielleicht, sollte er sogar die Flucht nach vorn antreten, das Oberviertel verlassen, und hinaus in die Wildniss ziehen. Vielleicht, sollte er auch einfach etwas dermaßen verrücktes tun, das keiner der Söldner damit rechnete.
Eorl ging hinunter in die SAchmiede, und kramte aus dem LAger einen alten Sack, indem er trophähen aufbewahrte, die er einst von Taeris, einem der Söldner, bekommen hatte. Darunter waren die Schupen von vier Drachensnappern, Schuppen, die man leicht mit dennen von echten Drachen verwechseln konnte. Eorl hatte sie bereits damals gereinigt und begann nun, sie auf einem dünnen Lederpanzer zu befestigen. Zuerst die Vorderpartie, dann Seiten, Ärmel, und so weiter. Es dauerte einige Zeit, bis er das geschafft hatte, und so, etwa gegen Mittag, ein Hemd in Händen hielt, das dem eines Drachenjägers extrem ähnelte. Die Hose dauerte nicht ganz solange, so das er als es dämmerte bereits eifrig damit beschäftigt war, beide Teile so zu gestalten, das sie denen die er auf dem Hof gesehen hatte, möglichst änhnlich waren. Es war dunkel, als er das Oberviertel verließ, gehüllt in einen Schwarzen Mantel, Schwert und Bogen auf dem Rücken, den Inquisitor vom Gürtel herunterbaumeln. Etwas Gold hatte er in einem Beutel mitgenommen, ebenso ein wenig Essen, und ein paar Flaschen mit härteren Spirituosen, die er dem Trankmischer Salandril abgekauft hatte. Damit sollte es möglich sein die Söldner ihre Vorsicht vergessen zu lassen, dachte Eorl nicht ganz fair. Er würde sich seine Informationen aus erster Hand holen, und dann entscheiden, was zu tun war.



21.02.2004 08:33#144
Taurodir Leicht gähnend setzte sich der junge Paladin ans Beckenrand des Brunnens, und blickte in die Umgebung. Es war noch recht leer auf dem Hof. Aber kein Wunder..es war ja auch recht früh noch.
Nur jemand, der nicht in Ruhe schlafen konnte, würde nun schon auf den Beinen sein. So wie er..
Still saß Taurodir dort, und rührte sich nicht. Seit einigen Tagen war er gar nicht hier gewesen. Er befand sich zwar seit längerem in der Stadt, aber ins Oberviertel hatte er sich dennoch nicht begeben. Er wusste auch genau wieso.In seinem Kopf herrschte aber noch immer Verwirrung. Er steigerte sich da in etwas viel zu sehr hinein. Das beste wäre, wenn er sich ein wenig ablenken könnte.



Die ersten Ritter setzten Fuß auf den Hof. Manche gähnten so laut, dass Taurodir dabei erschrack. Ab und zu griff er sogar an den Knauf seines Schwertes, als ob er ein Ungeheuer vor sich erwarten würde. Aber nur ein weiterer Ritter begrüßte ihn verschlafend..
Er war viel zu sehr wiedermal in Gedanken versunken.
So blieb er, während nun nach und nach auch einige reiche Bürger ihre Häuser verliesen, noch immer an der selben Stelle stehen. Seinen Umhang feste um sich gezogen...

Als seine Augen aber einige Ritter erspähten, die schon um die frühe Zeit mit ihren Schwertern übten, fiel ihm doch ein, was er schon lange mal vorgehabt hatte.

Lyvîane..
Er wollte sie nicht auf ihrem Weg behindern. So wäre es wohl das beste, wenn er seine Fähigkeiten ausbessern würde. Zugern wollte er die Magiefähigkeiten eines Paladins erlernen. Und er wusste auch, wer für jene Aufgabe zuständig war. Paladin Kano..
Lange hatte er ihn nicht mehr gesehehen. Und erst recht hatte er mit ihm bisher noch nie ein Wort gewechselt. Oder doch? Er konnte sich nur schwer dran erinnern.

Der Krieger wusste aber, dass er die Magie unbedingt üben wollte. Für schwierige Kämpfe, die noch folgen würden.
Etwas anderes wollte er auch noch erlernen. Wie man sich bei der Anwesenheit einer Frau zu benehmen hatte.
Der Templerin musste er damals den Hausdiener machen, und nun hatte er sich so offentsichtlich benommen, dass man nur erahnen konnte, dass der Kommandant jemanden sehr in sein Herz geschlossen hatte. Und es könnte sein, dass dies ein Fehler war..

Kano..wo sollte er ihn nur finden? Er wusste zu wenig nun. Zu lange hatte er sich in der Stadt herumgetrieben. Aber die Zeit war schön gewesen. Sie schlief bestimmt nun..

Möglicherweise auch der Paladin. Taurodir hoffte nur, dass er ihm heute noch begegnen würde. Denn er sehnte sich nach Neuem. Nach der Magie...


21.02.2004 11:00#145
Kano Dumpf heulte die schwere Zweihandklinge durch die kalte Morgenluft. Ein frischer Wind zog von der See her in die Stadt, immer wieder ein angenehmer Duft, wie der Paladin empfand. Kano schwang sein Schwert wie jeden Morgen etwas abseits im oberen Viertel, wie immer in voller Ausrüstung. Es galt sich in Form zu halten und etwas Training am Morgen war da genau das Richtige. Die letzten Tage hatte er damit verbracht, Berge von Arbeit aufzuarbeiten. Manchmal sollte man meinen, es würde gar kein Ende nehmen. Zeit für andere Dinge hatte er somit fast keine gehabt und selbst Miraweth hatte er all die Zeit über nicht gesehen. Wer weiß, womit sie beschäftigt gewesen war.

Kurz hielt der Krieger inne und kniff die Augen leicht zusammen, dann setzte die Klinge ihren Weg ruckartig fort. Seltsames ging in ihm vor, merkwürdige Gedanken und Emotionen. Doch so oft wie sie kamen, so oft verdrängte sie der Diener Innos' wieder. Er hatte sich Innos und dem König verschrieben, hatte seine einstige Heimat dafür aufgegeben. Der Glaube war es, der sein Denken und Handeln lenkte. Der abenteuerlustige Bursche, der er einst war, war zu einem Soldaten geworden, einem heiligen Krieger, dem Diener eines Gottes, den er bis dahin nicht einmal kannte und dem er nun sein Leben verschrieben hatte.
Tief durchatmend beendete Kano sein Training und wand sich um, langsam schritt er über den Hof zum Brunnen hin. Das Wasser war zwar eisig kalt, aber nach seinen Übungen konnte er etwas Abkühlung gut gebrauchen. Nachdem er sie von den Panzerhandschuhen befreit hatte, tauchten seine Hände langsam in das kühle Nass und beförderten es dann zum Gesicht hinauf. Wieder richtete er sich auf und wischte sich über die Stirn, während sein Blick langsam durch das obere Viertel wanderte. Nicht nur das Wetter war wieder kalt geworden, trotz der Flamme Innos, die in ihm loderte wie eh und je, war der Krieger selbst auch kühler geworden. Er konnte es deutlich spüren, Miraweth hatte einen seltsamen Spalt in ihm geschaffen, den er sich nicht erklären konnte. All seine Bücher halfen ihm da nicht weiter.

Wieder verdrängte er diese Gedanken, er war der spirituelle Führer in der Garde, er war Richter und so Innos wollte auch Henker. Er durfte sich nicht von derlei Gedanken ablenken lassen, er hatte seine Aufgaben. Kurz wischte er sich noch einmal das Wasser aus dem Gesicht, dann wand er sich seinem Haus zu und begab sich auf den Heimweg, zwar waren alle Schreibarbeiten erledigt, aber es gab dennoch immer etwas zu tun. Erz musste auch wieder her, das Schiff musste gefüllt und neue Waffen hergestellt werden. Und dazu war wieder einige Planung notwendig. Diese oblag zwar den Generälen aber dennoch war er es, der die Ressourcen verteilte...



21.02.2004 11:24#146
Taurodir Noch immer saß die Gestalt des jungen Mannes am Brunnen, aber wie immer den Kopf gesenkt zum Boden. Mittlerweile achtete er nur noch selten auf seine Umgebung, doch erhörten seine Ohren, dass die Lauten der Klingen immer lauter wurden. Es müssten nun mehrere Ritter schon am frühen Morgen üben. Er selbst strich nur mit seiner Hand über den Griff seines Schwertes, während er aber an jemand anderes dachte..

Aber versuchte Taurodir wieder diesen Gedanken zu verdrängen und für heute zu vergessen, was aber nur schwer möglich sein sollte. Er müsste an was anderes denken. Nicht immer an dasselbe. Er wusste, wie wichtig sie für ihn geworden war, doch wusste er auch, dass sie sich klar ausgesprochen hatte. Freundschaft hatte sie gesagt.

Von jenen Gedanken wurde der Paladin aber fortgerissen, als er hinter sich Geräusche vom Wasser vernahm. Jemand müsste sich hinter ihm befinden..
So löste er seine Augen vom Boden, und blickte hinauf, und sah die Gestalt eines Mannes, die von einer vollen Paladinrüstung bekleidet war. War er es? War es die Person, die ihm in der Paladinmagie unterrichten könnte? Ja, es war Kano..das wusste er genau.
Da musste er nicht allzu lange darüber nachdenken.
Ehe er selbst aber nur ein Wort aus seinem Munde bekam, schritt der Statthalter auch schon fort.

Der junge Kommandant stand ohne lange zu zögern von seinem Platz auf, und lief mit schnellen Schritten ihm hinterher. Dabei wehte sein schwarzer Umhang aus Drakia im Wind.

"Verzeiht, Sir Kano", sprach er ihm von hinten zu mit einem Lächeln im Gesicht gekennzeichnet. Wieder dachte er aber nicht lange nach, und sprach das aus, wonach er verlangte und sich sehnte, neben einer Person..
"Ich hab gehört, dass ihr Paladine im Umgang mit der Magie lehren könnt. Und so habe ich euch aufgesucht, der Herr", sagte der junge Kommandant wieder, und beugte sich leicht vor ihm, wartend auf seine Reaktion.



21.02.2004 11:34#147
Kano Es war nicht weit vom Brunnen bis zu Kanos Haus, eigentlich nur ein paar Schritte weit, aber noch bevor er es erreicht hatte, sprach ihn jemand an. Der Paladin wand sich um und erkannte sein Gegenüber als einen Paladin, ein Soldat des Königs wie auch er und nun bestrebt in die Dienste Innos' zu treten. Kano nickte erfreut über diesen Entschluss seines Kameraden.
"Aber gewiss, ihr wollt also ebenfalls die Brücke zwischen euch und Innos schlagen? Dann kann ich euch wahrlich weiterhelfen. Allerdings solltet ihr wissen, dass es nicht in meiner Macht liegt, euch diese Brücke zu bauen. Nur ihr allein könnt es, ich kann euch lediglich die Steine dazu reichen. Und das Wichtigste ist, ihr braucht ein Fundament. Ihr braucht Glauben und Willen."
Kurz musterte der Krieger den General. Einschätzen konnte er ihn noch nicht recht, aber es würde sich bald zeigen. Es zeigte sich immer recht schnell, ob ein Paladin für die Magie geeignet war. Und sie konnten sich nicht verstellen, vor Innos konnte keiner lügen.
"Sagt mir, was ihr über Innos wisst, wie ihr zu ihm steht."
Eine erste kleine Prüfung, wenngleich es Taurodir vielleicht nicht ahnte, vielleicht doch, das machte keinen Unterschied. Nur wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte er bestehen, unabhängig davon, was er seinem zukünftigen Mentor antworten würde...



21.02.2004 11:52#148
Taurodir Es war keine Frage, die er sofort beantworten könnte. Leicht nachdenklich stand er dem Statthalter gegenüber, und blickte ihm in die Augen. Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, und sein Gesichtsausdruck wurde ernster. Wie er zu Innos stand?

"Ich vertraue Innos, ich glaube an ihn.

Man nahm mir vieles weg.
Meine Eltern, gute Freunde, und zum Schluß meine Geliebte.
Mein Glaube war am Schwanken, aber ich habe meinen Glauben zu Innos nicht verloren.
Ich werde meine Wege weiterhin mit Innos gehen.

Noch dunkler als zuvor, werden die Tage meines Lebens nicht sein können.
Ich werde für diese Stadt, für dieses Land, und für diese Männer, und für meinen Glauben an den Menschen, an das Gute, und an Innos, kämpfen, bis zum Ende.
Wenn ich die Männer, wie sie mit Ehre in den Kampf ziehen, und ihre eigenes Leben für andere opfern, um gutes zu tuen, und dabei ihre Ehre stets behalten, sehe, dann weiß ich, für was es sich lohnt wie sie zu kämpfen.
Wie dunkel auch die Tage sein werden, ich weiß, dass Innos über mich wacht. Und ich weiß, dass auch gute Tage wieder folgen werden.
Man nahm mir das eine weg, aber so scheint es, dass man mir was anderes nun gab.

Vielleicht werdet ihr meine Worte nicht verstehen, Herr. Was ich damit sagen will, ist, dass ich zwar an Innos glaube, doch mein Glaube an den Menschen nicht geringer ist", fuhren ihm die Worte aus dem Mund, und seine Lippen rührten sich wieder zu einem leichten Lächeln. Da er selbst verwirrt war, vom schönen Abend letztens, und noch an sie dachte, wusste er, dass er nicht immer die richtigen Worte gefunden hatte. Aber eins wusste er, dass er die Wahrheit sagte.


21.02.2004 12:00#149
Carthos Zerknirscht musterte er das verwüstete Haus. Wer hätte geahnt das eine kleine Kerze so ein Unheil anrichten konnte ?
Der angebrannte Stoff hatte seine Rußwolken im gesamten Haus verteilt, so das die Decke und Wände gleichermaßen in ein unnatürliches schwarz getaucht waren.
Was eine schöne Bescherung. Es wird ewig dauern bis die Möbel und die Holzdecke wieder gereinigt sind. Sogar das obere STockwerk hat was abgekriegt. Und bis heute habe ich noch kein neues Segel auftreiben können. Was ein Mist.
Der Lord ließ sich in einen der wenigen gesäuberten Sessel fallen und legte seinen Kopf in die Arme. Warum musste auch immer ihm sowas passieren ?Ein paar Handwerker waren bereits im Richterhaus eingetroffen und begutachteten den entstandenen Schaden und suchten nach Möglichkeiten diese zu beheben. Carthos stand wieder auf und ging auf den Hof hinaus. Die stickige Luft bereitete ihm noch mehr Kopfschmerzen als er ohnehin schon hatte.


21.02.2004 12:33#150
Kano "Nun, deine Worte sind die eines Glaubenden, du bist ein Paladin im Dienste des Königs und dennoch war Innos dein Begleiter, sagst du. Wenn dem so ist, dann wird Innos dich auf der anderen Seite deiner Brücke erwarten und dir das Geschenk, dass schon so vielen Paladinen vor dir zuteil wurde."Kano verschränkte die Arme und musterte sein Gegenüber ein zweites Mal."Doch bis dahin ist es ein beschwerlicher Weg. Deine erste Aufgabe wird sein, dir von Lady Samantha meine Bücher zu holen und diese zu studieren. Du wirst darin viel erfahren, was dir weiterhelfen kann, was du vielleicht so noch gar nicht wusstest oder verstanden hast. Es wird dir das Fundament für deine Brücke errichten, auf dass du dann bauen kannst. Oder es wird dir zeigen, dass es doch nicht der richtige Weg für dich ist. Das wird sich herausstellen."Der Paladin ließ seine Arme wieder sinken.
"Also dann, Kamerad, auf bald, sucht mich auf, wenn ihr bereit seid für erste Einweisungen."
Eine ungewöhnliche Wortwahl, war der General ja eigentlich sein Vorgesetzter. Hoffentlich nahm er ihm das jetzt nicht krumm. Macht der Gewohnheit, als Statthalter und Paladin traf man nicht allzu häufig auf Vorgesetzte, abgesehen von Lady Samantha und Lord Hagen.
Kano wand sich also um und setzte sein Heimweg fort, wenige Schritte später erreichte er sein Haus und trat ein...



21.02.2004 18:15#151
Miraweth Stille erfüllte den Raum, nur das leise Platzen der Schaumbläschen war zu hören. Ein wohliges Knistern in den Ohren, dem man gern ein wenig länger lauschte. Kerzenschein fiel über den Holzboden und spendete mattes Licht. Hin und wieder plätschterten ein paar Wassertröpfchen, wenn die schlanke Gestalt in der gefüllten Wanne ihre Fußzehen wackeln ließ. Ein Bild der Ruhe und Geborgenheit, wie man es sich nicht schöner erträumen konnte.

Miraweth seufzte. Das warme Wasser umfing ihren nackten Körper und hüllte ihn in eine Decke aus weichem Schaum. Er ging ihr fast bis zum Hals, wenn sie sich tiefer einsinken ließ, und bedeckte glänzend ihre wohlgeformte Brust, wenn sie sich etwas aufrichtete.
Eine ganze Reihe von Kerzen hatten sich um die Wanne versammelt und nur noch ein paar rote Rosenblätter hätten das Bild perfekt machen können, dachte Miraweth. Doch angesichts der kalten Jahreszeit und des Mangels an Rosen war sie mit den Kerzen und dem warmen Badewasser vollauf zufrieden. Schon früher hätte sie auf diese Idee kommen können, doch bei der Lady hatte sich nie die Gelegenheit geboten. Immer war sie zuhause oder das Hörnchen hüpfte störend im Haus hin und her. Hier dagegen hatte sie ihre Ruhe und konnte das Bad ungestört zelebrieren.
Die junge Amazone ließ den Kopf nach hinten sinken und schloß die Augen. Nie wieder wollte sie hier herauskommen. Die Wärme des Wassers gab einem das Gefühl von vollständiger Geborgenheit und sein weiches Element streichelte jeden Teil ihrer Haut so sanft und zart, dass sie meinte wieder zuhause in den Hallen zu sein. Was fehlte war eine Schale Obst und eine Horde höriger Männer, doch das konnte man sich zur Not auch noch erträumen.
Sie lächelte, als sie mit geschlossenen Augen dalag und sich in die Vergangenheit zurückdachte. Was waren sie doch alle reizvoll gewesen, einer mehr als der andere. Und doch waren sie nicht alle gleich gewesen. Eigentlich hatte sie nur einer wirklich fasziniert.
Sie schmunzelte, die Augen immer noch geschlossen. Was war es doch merkwürdig, genau in jenem Hause zu sein und unbekleidet in einer Wanne warmen Wassers zu liegen.
Es dauerte nicht lange, da war sie eingenickt.



21.02.2004 18:40#152
Kano Kano war indessen noch einmal unterwegs gewesen und hatte die ein oder andere Besorgung erledigt, es gab eben immer etwas zu tun. Doch inzwischen war es dunkel und die Nacht brach herein, Zeit es sich daheim gemütlich zu machen. Das Feuer, welches er vor Verlassen des Hauses entfacht hatte, brannte noch immer im Kamin und hielt den Raum schön warm.
"Hach herrlich...", murmelte der Paladin leise vor sich hin und legte den Gürtel seines Einhandschwertes ab. Auch die Jacke seiner Uniform zog er aus und hängte sie an einen Haken. Seine Einkäufe legte er auf dem Tisch ab und sah dann zum Feuer. Kurz legte er noch ein paar Scheite nach, dann begab er sich nach oben.
Langsam stieg er die Stufen hinauf und bald erreichte der Paladin das obere Geschoss. Seltsame warme und feuchte Luft umfing ihn plötzlich, doch Kano beachtete es nur kurz und ging dann weiter. Den ganzen Tag über war er draußen in der Kälte gewesen, hatte mit einigen Soldaten gesprochen und dann noch Vaylen getroffen. Schon dieser Umstand allein hatte ihn eine ganze Weile aufgehalten, wusste der Streiter Innos' doch immer eine interessante Geschichte zu erzählen.Gerade öffnete er die Tür zu dem kleineren Waschraum, als er inne hielt und erstarrte. Die Türklinke glitt ihm dabei aus der Hand und die Tür schlug schließlich leicht an die Wand.

Vor ihm waren überall im Raum Kerzen verteilt, wohlige Wärme strömte ihm entgegen und in den Gang hinaus. Und inmitten des Raumes, in der Wanne, lag Miraweth im Wasser. Wie angewurzelt stand er da und starrte die junge Frau an, ihr Körper war im Wasser versunken und nur der Kopf und die Knie ragten heraus, mehr konnte er hinter dem Wannenrand auch nicht sehen. Ein Gefühl von Nervosität machte sich mit einem Mal in ihm breit, was machte sie denn da? Badete, in seinem Haus, nackt?!...



21.02.2004 19:05#153
Miraweth Ein Geräusch riß sie aus ihren Träumen. Es waren die schönsten Träume gewesen, die sie seit langem mal wieder gehabt hatte. Sie, daheim in den Hallen. Den Körper im warmen Bad, auf den vergoldeten Fließen, umgeben von Früchten und aphrodisierenden Getränken. Das Gemüt im größten Glück. Ein Bad aus schönen Gefühlen.
Man hatte ihr Früchte gereicht und ihren Nacken massiert. Sie konnte sich gar nichts schöneres vorstellen als so verwöhnt zu werden. Und gleichzeitig verspürte sie den Drang, selbst zu verwöhnen. Diesen Drang, den sie all die einsamen Jahre verspürt hatte, in der Hoffnung auf Besucher, die ihr Erlösung brachten.
Doch mit einem Mal schwanden die Erinnerungen. Sie sah die Stadt vor sich, das Oberviertel. Neue Leute, neue Häuser und Umgebungen. Und obwohl sie Trauer verspürte, war da auch so etwas wie Hoffnung in ihrem Herzen. Ein zwiespältiges Gefühl.

Ihre goldenen Augen öffneten sich langsam und sie wurde zurückgeholt in Kanos Badewanne.
Sie lag immer noch tief in der Wanne, nur die Knie schauten heraus und waren schon leicht unterkühlt. Die Kerzen versprühten immer noch einen warmen Lichtschein. Und doch war etwas anders.
Die junge Frau richtete sich auf, sodass ihr Oberkörper wieder aus dem Meer aus weichem Schaum hervorkam und sich das Wasser auf ihrer glatten Haut im Schein der Kerzen spiegelte.
Sie drehte sich um, die Ursache für die Veränderung im Raum suchend. Und gleich darauf fanden ihre braunen Augen Kano in der Tür und sie lächelte.
"Mach doch die Tür hinter dir zu bitte, es zieht kalt herein", sagte sie mit ihrer warmen Stimme und ließ sich wieder wohlig ins Wasser gleiten. Jetzt fühlte sie sich nicht nur geborgen, jetzt hatte sie sogar noch Gesellschaft. Der Abend versprach schön zu werden.
"Wo hast du dich so lange herumgetrieben?", fragte sie neugierig und hob ein Bein aus dem Wasser, um es mit Schaum zu bestreichen.



21.02.2004 19:14#154
Taurodir Lang schaute der Kommandant dem Paladin hinterher, bis dessen Gestalt im Gebäude verschwand.

Von wem sollte er sich die Bücher besorgen?
Lady Samantha?
Wer war denn das nun?
Von einer Samantha hatte er doch bisher nichts gehört...nein, doch..
Was nun?
Bilder schwebten vor seinen Augen, die er wohl niemals vergessen würde. Oh ja..
Es war genau jene Frau, deren Hütte er damals zu putzen hatte, und sie auch noch zu massieren. Es war die Templerin von damals gewesen.
Und aufgrund ihr würde wahrscheinlich nie wieder wetten. Wobei man niemals nie sagen sollte.

Er hatte sich aber damals auch andererseits über diese Bekanntschaft sehr gefreut. Zwar musste Taurodir damals wie ein Sklave arbeiten, aber irgendwie hatte es ihm auch Spaß gemacht. Ihr anscheinend auch, denn so hatte sie doch sehr verführerisch gewirkt.

Aber..sie war nun eine Lady?
Wie lange war er nur nicht mehr hier im Oberviertel gewesen, dass er davon erst jetzt erfuhr?

Der Krieger sollte aber darüber nicht allzulange nachdenken. Er sollte die Magiebücher von ihr holen. Aber wo wohnte sie nur? In welcher Hütte? Etwas verwirtt lief der Paladin auf dem Hof hin und her, und blickte zu all den Häusern. So suchte er sich das schönste von allen aus. Wenn sie hier im Oberviertel wohnte, dann sicher dort. Da war er sich sogar sehr sicher. Etwas nervös schritt er an die Tür, und klopfte zunächst leise an, bis das Klopfen schließlich lauter wurde. Hoffentlich würde ihn nur keine verärgerte Frau erwarten.



21.02.2004 19:27#155
Kano Etwas verlegen wand sich Kano schnell zur Tür um und schloss sie. Inzwischen war Miraweth wieder ins Wasser gesunken, der Paladin schritt langsam zu ihr rüber und setzte sich auf den Stuhl.
"Herumgetrieben? Ich mich? Ich war in der Stadt, ein paar Besorgungen erledigen und so. Statthalterpflichten eben."
Der Schaum bedeckte die junge Frau wieder fast vollständig, dennoch blieb etwas Verlegenheit. Allerdings verspürte er auch ein Gefühl der Vertrautheit, er hatte sie bereits nackt gesehen, eine Ewigkeit lang, so kam es ihm vor. Er erinnerte sich an die Berührungen mit ihrer seidenen Haut und der endlos schöne Anblick ihres Körpers. Kurz zögerte Kano, dann rückte er zu ihr, legte seine Hände auf ihre Schultern und massierte sie leicht.
"Aber viel verwunderlicher ist, was du hier in meinem Haus in meiner Wanne machst."
Er schmunzelte leicht und strich ihr Haar etwas zur Seite. Im fahlen Licht der Kerzen schimmerte ihre geschmeidige Haut bezaubernd und Kano kam nicht umhin, seinen Blick auf ihren Ruhen zu lassen...



21.02.2004 19:34#156
Samantha Vor einigen Stunden war sie endlich wieder in der Stadt angekommen und hatte schnurstracks ihr bescheidenes Heim aufgesucht. Ihre Beine taten ihr weh, die Füsse brannten und überhaupt war sie völlig geschafft. Den ganzen Weg über hatte sie Iwein mehr tragen als schieben müssen, da der Hauptmann auf der Wiese nach der fünfzigsten Liegestütze völlig zusammengeklappt war und sich geweigert hatte, auch nur einen Schritt noch zu tun. Da sie den wehrlosen und erschöpften Ritter aber nicht im Wald hatte liegen lassen können, war er wohl oder übel wieder mit in die Stadt geschleppt worden. Das nächste mal würde er selbst laufen müssen...

Samantha hatte sich gerade erschöpft in ihren Sessel fallen lassen, als es an der Tür klopfte. Sie hatte ihre Rüstung längst ausgezogen und sich ein bequemes Kleid übergestülpt, um den Abend in aller Ruhe ausklingen lassen zu können. Bis es an dieser dämlichen Tür klopfte.
Zuerst wollte sie so tun als sei sie nicht zuhause, als der Klopfer jedoch hartnäckig blieb und keine Ruhe einkehrte erhob sich die Lady mit einem tiefen Seufzer und schleppte sich mit letzter Kraft zur Tür.

Sie zog am Knauf und öffnete. Müde blinzelte sie hinaus, konnte jedoch im schwachen Licht der Strassenlaterne nur eine Gestalt erkennen."Was gibts?", fragte sie und ihr Ton ließ ahnen, dass der Besucher möglichst keine allzu anstrengenden Dinge von ihr erwarten sollte.



21.02.2004 19:42#157
Taurodir Taurodir schluckte.

Sie war es doch wirklich.
Und ihre Art wirkte genauso wie damals. Er traute sich nicht wirklich, näher zu treten, denn wer weiß, wie sie reagieren würde.
Er hatte sich ja wirklich damals daneben benommen.
Eins hatte sich wirklich kaum verändert. Sie war noch immer so hübsch wie damals.
Kurz grinste der junge Kommandant, aber auf seinem Gesicht war schon nach wenigen Sekunden nur ein leichtes Lächeln zu sehen.
Aber ehe die Lady noch ungeduldig werden würde, und ihm, ehe er etwas sagen könnte, die Tür vor die Nase knallen würd, öffnete Taurodir schnells seinen Mund.

"Kano schickt mich. Ich solle von euch die Magiebücher abholen, da ich vorhab, in der Kunst der Paladinmagie unterrichtet zu werden."

Mehr kam nicht aus seinem Munde. Und er versuchte auch nicht mehr so nervös zu wirken, und schritt auch näher zum Licht und zu ihr heran. Jetzte müsste sie sein Gesicht auch sehen können. Der Krieger schluckte abermals. Wie sie wohl reagieren würde..
Einen kurzen Moment lang blickte er ihr in die Augen, aber löste sie schnell von ihrem Blick. Sie wirkte irgendwie recht müde.



21.02.2004 19:46#158
Miraweth Miraweth ließ das lange Bein langsam wieder ins Wasser gleiten und schloß die Augen. Langsam spürte sie wie sich die Muskeln in ihrem Nacken lockerten und nach und nach ein Gefühl von totaler Entspanntheit ihren Körper erfasste. Das war es, was jetzt noch gefehlt hatte. Woher hatte Kano das nur wissen können? Er war wirklich ein zuvorkommender Kerl.

Sie lächelte leicht unter ihren geschlossenen Augen und ihre langen dunklen Wimpern warfen flackernde Schatten auf ihre geröteten Wangen. "Ihr Statthalter, ihr habt es schon gut. Jeden Tag könnt ihr durch die Stadt gehen und einkaufen, und wenn euch jemand fragt dann könnt ihr es beruhigt als eure Pflicht tarnen. Statthalter müsste man sein..."
Sie seufzte und lachte dann leise.
"Wer gibt euch nur das ganze Gold dafür? Der Job muss sich wirklich lohnen. Ein herrliches Leben, das man auf diese Weise führen kann."
Wieder ein kleines Seufzen aus ihrer schaumumwobenen Brust. Sie öffnete die Augen wieder und begann etwas Schaum in die Hand zu nehmen und damit ihren linken Arm bis hinauf zur Schulter einzureiben.



21.02.2004 19:54#159
Samantha Sie kannte ihn. Sie kannte ihn ganz sicher. Doch woher nur? Diese Gesichtszüge, die jetzt im Schein der Lampe zu erkennen waren, sie hatte sie schon irgendwo gesehen. Doch sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr genau erinnern.

"Magiebücher?", brachte sie etwas überrascht hervor und trat dann zögerlich zur Seite.
"Gut...ich muss sie erst suchen...ähm.. kommt doch herein."
Damit ließ sie den späten Besucher ein und schloß die Tür hinter ihm. Gleich darauf drehte sie sich herum, ging ein paar Schritte in den Raum und blieb dann ratlos in dessen Mitte stehen.

"Die Magiebücher...genau...ich hatte sie doch da irgendwo..."
Sie zog das unterste Buch eines Bücherstapels hervor, wodurch die gesamte Konstruktion ins Wanken geriet und sich dann krachend über den Boden verteilte.
"Nein, das war es nicht.."

Verdammt, Miraweth hatte doch gerade erst aufgeräumt. Wie konnte denn schon wieder alles unordentlich und chaotisch sein? Sie war doch erst wieder seit ein paar Stunden zuhause..

"Es muss doch irgendwo sein.."

Suchend wanderte sie durch den Raum und blieb dann ratlos vor dem Sessel stehen. Nachdenklich kratzte sie sich am Kopf.

"Im Regal vielleicht?"
Hoffnungsvoll ging sie auf das große Wandregal zu und wurde prompt fündig. "Ha, da ist eines. Hier, das könnt ihr schon mal haben. Die anderen spüren wir auch schon noch auf..."

Sie reichte dem Paladin geistesabwesend das gefundene Buch und machte sich erneut auf Wanderschaft.



21.02.2004 19:59#160
Kano Etwas überrascht über Miraweths Vorstellungen vom Leben eines Statthalters grinste er und schüttelte den Kopf. Jeden Tag herum ziehen und einkaufen, nein das war wahrlich kein Alltag im Leben eines Paladins.
"Ich denke du siehst das falsch, das war nur heute. Du weißt ja selbst, was ich sonst noch zu tun habe, du hast ja auch die Berge von Pergamenten geordnet. Danke übrigens, die neue Sortierung ist viel besser."
Seine Hand berühte die der jungen Frau und er strich leicht darüber hinweg, während die andere weiter Miraweths Schulter lockerte.
"Aber ab und an haben selbst Statthalter mal Zeit. Wenn auch nicht oft.Und was hast du die letzten Tage so getrieben, wir haben uns ja die ganze Zeit über nicht gesehen gehabt. Sicher kennst du dich inzwischen etwas besser in der Stadt aus, nicht wahr?"
Seine Hand lag noch immer auf der ihren und er umschloss sie."Du hättest ja auch mal vorbei schauen können...für dich...hab ich immer Zeit."


21.02.2004 20:02#161
Taurodir "Lasst euch Zeit, Lady", sprach Taurodir lächelnd.
"Es hat keine Eile. Wenn ihr aber wollt, werde ich euch beim Suchen helfen."
So, es schien so, als ob sie sich nicht mehr an ihn erinnern könnte. Vielleicht war dies auch gut so. Vielleicht sollte sie nun seine bessere Hälfe kennen lernen.

Drinnen herrschte wirklich eine Unordnung, so wie es auch in seinem Raum dauernd war. Er war immer so faul zum Aufräumen..
Als er merkte, dass er über diesen Anblick grinste, versuchte er es schnell zu verstecken.

Er selbst begab sich nun in diesem Dschungel auf die Suche nach einem dieser Magiebücher. Eines hatten sie ja schon wenigstens.
Hoffnungsvoll blickte er unter den Tisch, aber konnte nichts sehen. So griff er dort hin, und spürte etwas dort. Was es nur war? Hoffentlich nicht ihr Hörnchen. Nein, zum Glück nicht.
Ja, tatsächlich. Es besaß eine rechteckige Form.

"Ist dies vielleicht auch eines der Bücher?", lächelte er die Lady an.
"Und verzeiht. Man nennt mich Taurodir..."

Ob sie sich nun erinnerte? Hatte er sich damals überhaupt vorgestellt? Immerhin war nur ihr Sklave gewesen.



21.02.2004 20:11#162
Miraweth Ein Lächeln tauchte auf ihren vollen Lippen auf und sie schloß sanftmütig wieder die Augen. Die Hand auf ihrer Schulter massierte ruhig weiter und lockerte jeden Muskel, der bisher noch nicht der Entspannung nachgegeben hatte. Das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit verstärkte sich mit jedem Moment.
Miraweth öffnete die Augen wieder und schaute die flackernden Kerzen an. Ihr Schein spiegelte sich im aufgetürmten Schaum und ließ ihn vielfach glitzern. Wie aus kleinen Edelsteinen erschaffen sah die Wasseroberfläche jetzt aus und genauso geheimnisvoll funkelte sie auch.

"Das ist lieb von dir, aber ich wollte dich nicht bei deiner Arbeit stören. Ich dachte mir, wenn du soviel Papier zu beseitigen hast, dann willst du das sicher erst hinter dich bringen und ich würde nur ablenken."
Sie zuckte kurz zusammen, als sie seine Hand auf der ihrigen spürte. Dann jedoch ließ sie ihn gewähren und erfreute sich an dem sanften Kribbeln, das sogleich ihren Körper durchströmte. Wohlig streckte sie die Beine aus und brachte damit das Wasser leicht in Bewegung. Sanft schwappte es nach unten, legte einen Teil ihres Oberkörpers frei, um gleich darauf wieder zurückzukehren und ihre feuchte Haut unter sich zu verstecken.



21.02.2004 20:25#163
Samantha Samantha hatte gerade den Kopf in den Kamin gesteckt, um sicherzugehen dass sie nicht eines der alten Schmöcker verheizt hatte. Kano würde es ihr nie verzeihen.Nun zog sie den Kopf wieder heraus und hatte eine leicht verruste Nasenspitze.
"Habt ihr es gefunden? Es wäre zu schön."

Sie drehte sich herum und fand den Paladin unter ihrem Tisch vor. Hoffentlich machte er nicht noch mehr Unordnung als eh schon war. Bei Männern konnte man nie wissen.
Doch dann entdeckte sie voller Entsetzen das kleine Buch, welches Taurodir hervorgekramt hatte. Bei Innos, das konnte nicht sein!

"Waaaaaaaaaaaaaaah! Nein, nein das ist das falsche. Nein, das ist es nicht, das ist überhaupt das ganz falsche, gebt es mir, es ist ganz verkehrt."
Wie eine Furie war sie auf den Paladin zugesprungen und hatte ihm hastig das Buch entrissen. Nicht auszudenken, wenn er hineingeschaut hatte. Und dabei hatte sie es doch so gut versteckt, damit es kein uneingeladener finden konnte. Und ausgerechnet in diesem Versteck schaute dieser neugierige Kerl zuerst nach. Eisern presste sie das kleine Buch an ihre Brust und starrte Taurodir an als hätte er soeben ein Nacktbild von ihr in die Finger bekommen. Dann erst bemerkte sie ihr Verhalten und steckte eilig das Buch weg, um ihn dann unschuldig anzulächeln.

"Ähm.. entschuldigt, aber ich bin immer etwas nervös wenn man in meinen Sachen herumwühlt. Ich werde besser selbst weitersuchen."
Sie ging langsam rückwärts, den Blick immer noch zu einem Lächeln verzogen, um sich dann eilig umzudrehen und weiterzusuchen.



21.02.2004 20:33#164
Taurodir Taurodir erhob seine linke Aungebraune. Etwas verwirrt und überrascht starrte er Samantha an.
Wieso sie ihm nur sofort das Buch aus den Händen gerissen hatte? Um vielleicht nicht den Inhalt jenes kennen zu lernen?
Aber er würde es wohl nie erfahren.

"Ok. Entschuldigt. Ihr habt Recht. Höchstwahrscheinlich würde ich nur für noch mehr Unordnung sorgen und Sachen finden, die ich wohl lieber nicht finden sollte."

Lächelnd setzte er sich auf die Couch, und legte seinen Umhang enger um seinen Körper.

"Darf ich selbst so lange hier warten?
Falls ihr aber möchtet, kann ich euch auch morgen noch mals ansprechen."


21.02.2004 20:40#165
Samantha Samantha steckte den Kopf aus einem Haufen Chaos.
"Morgen? Nein nein, ich hab es gleich. Wartet nur, es kann sich nur noch um Stunden handeln.."
Ihre Stimme verlor sich wieder in den Tiefen eines Bücherstapels, den sie jetzt eines nach dem anderen durchging. Ein weiteres Buch fand sich, schon etwas angestaubt aber ohne Ecken. Sie pustet darüber und begann gleich darauf zu husten. Da hatte Miraweth aber nicht ordentlich abgestaubt.
Sie erhob sich wieder und packte das zweite Buch auf den Schoß des wartenden Paladins. Und weiter ging die Suche. Es war fast wie an Ostern oder wenn das Hörnchen mal wieder seine Verstecklaune hatte. Inzwischen brauchte sie schon gar nicht mehr zu suchen, das kleine Kerlchen suchte sich nämlich immer wieder dieselben Verstecke und bildete sich ein, die Lady sei genauso vergesslich wie es selbst. Daher hockte es jetzt auch schweigsam hinter Taurodir auf der Sessellehne, was dieser noch nicht bemerkt hatte, und schaute dem Treiben von Samantha zu.

Eine geraume Weile verging, bis Taurodir schließlich mit einem großen Stapel Büchern dasaß und Samantha das letzte oben drauf legte.
"So, das wären alle. Viel Spaß beim Lesen."
Sie grinste.



21.02.2004 20:48#166
Kano "Mich ablenken? Nun mag sein, aber ich wäre sehr erfreut über diese Ablenkung. Immer diese Pergamente, Zahlen und Listen. Du bist hier jederzeit willkommen, keine Sorge. Oder warum sonst liegst du nackt in meiner Wanne und badest?"Der Paladin massierte Miraweth noch immer, auch wenn es inzwischen mehr zu einem Streicheln übergegangen war. Ein paar Augenblicke lang betrachtete er ihre Schultern, die Arme und ihren Hals, dann machte sich plötzlich ein unangenehmes Gefühl in ihm breit, Nervosität. Er hatte sich dabei ertappt, wie seine Gedanken abgedriftet waren und sich die Frau unter dem Schaum vorstellten.Mit einem mal wusste er nicht mehr, ob er bleiben oder gehen sollte. Irgendwie drängte es ihn hinaus, weg von dieser Situation, die ihm auf irgend eine Weise Furcht einflößte. Angst davor einen Fehler zu machen vielleicht? Er wusste es nicht, aber er blieb, er rührte sich kein Stück weit. Nur seine Hände hatten inne gehalten und ruhten regungslos auf Miraweths Schultern.
Innerlich rang Kano mit sich, überlegte was er tun sollte, was wohl das Beste war. Aber irgendwie fand er keine Lösung, es war, als hätte ihn Innos mit dieser Aufgabe allein gelassen. Immer wieder sah er von ihr weg und dann doch wieder zu ihr. Schließlich konnte er keinen wirklich klaren Gedanken mehr fassen und schloss kurz die Augen. Als er sie wenig später wieder öffnete, beugte er sich im gleichen Moment zu ihr hinunter und traf unweigerlich mit seinen Lippen auf ihren Nacken. Nur einer kurzer Kuss, aber ein befreiendes Gefühl, alle Anspannung wich von ihm. Nun blieb nur noch die Erwartung ihrer Reaktion auf dieses spontane Handeln...



21.02.2004 20:50#167
Taurodir Jetzt müsste er nur noch ihr Gesicht erblicken können, was recht schwierig war durch den Bücherstappel, der sich auf seinem Schoß befand. Es waren wirklich nicht wenige Bücher. Nicht sehr erfreut blickte er sie an..
Damit müsste er sich wohl eine weile lang befassen.
"Ich danke euch", antwortete er ihr freundlich. Er legte den Stappel zur Seite, und erspähte noch das Grinsen auf ihrem Gesicht.

Nun überlegte er nur, was er tuen sollte. Ihr nicht sagen, wer er denn nun war. Sie schien es wirklich vergessen haben. Anscheinend herrschte nicht nur hier in ihrem Haus Unordnung.
Als der Paladin sich von seinem Platz erhob, erblickte er plötzlich die Gestalt eines winzigen Wesens. Taurodir grinste.
Dort sah er erst jetzt Samanthas Hörnchen.
Grinsend näherte sich der Paladin, und beugte seinen Kopf hinab.
"Na, Hörnchen. Kannst du dich noch an mich erinnern? Ich selbst kann es noch sehr gut", lächelte er das kleine ding an.
Er wusste noch, wie er es damals verflucht hatte. Denn nur dieses Geschöpf war dafür verantworlich gewesen, dass er die Wette verlor. Aber was geschehen ist, war nun nicht mehr von Bedeutung.

"Ihr habt euch wirklich nicht verändert. Obwohl schon..", sprach er ihr lächelnd zu, während sich seine Hand dem kleinen Körper des Hörnchens näherte. Taurodir hoffte nur, dass es nich zubeißen würde. Er wollte es ja nur streicheln. Sicher sorgten nun die Worte des jungen Mannes für Verwirrung.


21.02.2004 21:01#168
Samantha Das Hörnchen schnupperte interessiert und die Barthaare zuckten. Schmackhaft oder nicht? Eine schwierige Frage.
Samantha hatte sich unterdessen an den Kamin gelehnt und ihre schmerzenden Füsse verflucht. Das nächste Mal würde sie nicht solch einen Unsinn unternehmen, da würde sie sich etwas suchen wo sie nur zuschauen musste.
Jetzt aber horchte sie auf und schaute den Paladin misstrauisch an. Sie hatte sich nicht verändert? Also kannte er sie auch? Wenn sie bloß wüßte woher...
Unschlüssig ließ sie ihre grünen Augen auf dem Mann haften, der jetzt mit dem Hörnchen zu flirten begann. Wenn das mal nicht ins Auge ging."Ähm.. wo sind wir uns doch gleich noch begegnet?", fragte sie beiläufig.


21.02.2004 21:08#169
Taurodir Das ihr ihre Füße schmerzten, hatte der Paladin nicht übersehen. Sie fluchte wirklich nicht gerade leise.
Taurodir löste seinen Blick vom Hörnchen, und schaute zur ihr hinüber. "Wo wir uns begegnet sind?
Es war vor langer Zeit im Pyramidental. In der Taverne dort. Ich war die Person gewesen, die sich auf eine Wette gelassen hatte, die ich auch verlor.
So musste ich damals einen ganzen Tag lang im Haushalt dienen.
Wir machten uns damals auch gemeinsam auf den Weg zu den Spielen. Ein Turnier. Kämpfer vom ganze Lande Khorinis nahmen an diesem damals da.
erinnert ihr euch vielleicht jetzt?

Wo er nun sah, dass sie unter Schmerzen zu leiden hatte, fragte er sich, ob er ihr denn nicht diesmal freiwillig helfen sollte.



21.02.2004 21:14#170
Samantha Samantha horchte auf. Und tatsächlich, jetzt wo er es sagte kam die Erinnerung zurück. Damals, als sie noch im Sumpf gewesen war. Der freche Ritter, der einen Tag lang ihre Bude geputzt und ihre Füsse massiert hatte. Das waren noch Zeiten gewesen.
Ein Grinsen zierte jetzt ihr Gesicht und ihre Augen begannen zu funkeln.
"Ach, natürlich. Ihr seid Taurodir, der mutige Ritter."
Sie lachte und verbesserte sich gleich wieder.
"Paladin natürlich inzwischen. Interessant, wie sich die Wege immer wieder kreuzen. Und ich dachte schon ich hätte euch für immer vertrieben."Wieder lachte sie. Seine Vorstellung damals war zu komisch gewesen. Nur hoffentlich kam er jetzt nicht auf die Idee Rache zu nehmen. Das Hörnchen warf bereits gierige Blicke auf seine Nase.
"Nunja, ich hoffe ich habe euch damals nicht all zu sehr gequält", sagte sie mit einem kleinen Zwinkern.



21.02.2004 21:19#171
Taurodir "Nein, dass, was ihr mich tuen ließt, ist im Vergleich mit anderem eher ein erfreuliches Erlebnis gewesen. Ihr glaubt mir vielleicht nicht, aber ich habe dazu gelernt, Lady.

Möglicherweise wird euch die Frage stören, und ihr müsst mir auch keine Antwort darauf geben, aber wie kommsts, dass aus einer Templerin eine Lady wurde? Eine Kriegerin der Stadt.
Der junge Paladin blickte sie kurz an, und setzte sich dann selbst wieder hin. Oder sollte er gehen? Oder ihre Schmerzen mindern?

"Wie ich auch sehe, wirkt ihr recht müde. Kann ich euch irgendwie helfen? Und bitte, ich bin wirklich nicht mehr so, wie ich es damals war. Ich werde mich nicht so leicht noch mals daneben benehmen. Was damals wohl nur in mich gefahren war..na, ist ja auch egal nun", grinste er sie leicht von der Seite an.


21.02.2004 21:31#172
Miraweth Langsam hörte das Wasser wieder auf zu schwappen und beruhigte sich. Der Schaum lag weich da, wie eine Gebirgslandschaft aus lauter weißen Schneespitzen. Immer noch knisterte er leicht, wenn die kleinen Luftbläschen zerplatzten. Die Kerzen waren schon halb heruntergebrannt, was jedoch ihren matten Lichtschein immer noch gleich schön erscheinen ließ.

Gerade wollte sie etwas erwidern, als sie eine ganz leichte Berührung an ihrem Nacken spürte. Es waren nicht seine Hände gewesen, die bis eben noch so schön ihre Schultern massiert hatten. Es war etwas anderes gewesen, etwas viel weicheres. Weich, warm und sehr angenehm.
Sie schloß die Augen und genoß das Gefühl, welches immer noch auf ihrer Haut zurückgeblieben war. Sie musste immer noch träumen.



21.02.2004 21:40#173
Samantha Samantha ließ sich schwerfällig in einen anderen Sessel fallen und legte die Beine hoch.
"Danke, es geht schon. Ich hab mich nur etwas übernomme bei einer...bei einer wichtigen Angelegenheit."
Die wahren Gründe verschwieg sie mal lieber.
"Wie ich hierherkam, das ist eine längere Geschichte. Ich habe ein Stück Land geerbt, drüben auf dem Festland. Das erfuhr ich aber erst, nachdem ich hier in die Stadt kam und plötzlich das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Ich kann es nicht erklären, aber Innos hat mich angefangen zu faszinieren. Er war soviel glaubwürdiger, so anders und soviel mächtiger als der Schläfer. Und irgendwann wurde mir klar, wie ich meine Zeit vergeudet hatte mit diesem Unfug. Innos hat mir geholfen den richtigen Weg zu finden und dafür werde ich ihm auf ewig dankbar sein. Und ihr müsst zugeben, hier in der Stadt lebt es sich um einiges angenehmer als in den feuchten Sümpfen mit den elendigen Mücken Tag und Nacht, oder?"
Sie lachte und kraulte das Hörnchen zwischen den Ohren, das inzwischen auf ihren Schoß gehüpft war.



21.02.2004 21:48#174
Taurodir "Ja, auch hier habt ihr wieder Recht.

Aber für manchen kann selbst der schönste Ort auf der Welt nicht der Ort des Friedens sein, ohne die Person, nach der sich das Herz des Menschen sehnt. Jener Ort kann dann für einen schrecklich sein.


Ich bedanke mich noch mals bei euch", sagte Taurodir lächelnd, aber auch etwas traurig, und stand wieder von der Couch auf.
"Es war schön, euch wieder gesehen zu haben. Und der Gedanke, dass ihr hier seid, ist angenehmer als der Gedanke, dass ihr es nicht seid. Schlaft schön, Lady. Bis zum nächsten Mal."
Nun musste er nur noch die bücher irgendwie zum Haus der Generäle tragen. Aber das würder auch noch hinbekommen. Nachdenklich verabschiedete er sich von dieser wundersamen Person, und began sich aus dem Haus hinaus, in den Armen mit einem großen Stapel von Büchern.



22.02.2004 12:54#175
Taurodir Schon recht früh war Taurodir am heutigen Tage aufgewacht. Nur wenige Sonnenstrahlen schienen in sein Zimmer hinein.
Nachdenklich saß er auf seinem Stuhl, sützte sein Gesicht mit seiner Hand, und blickte hinaus aus dem Fenster, auf den Hof. Stille herrschte dort. Er wünschte sich, dass er sie dort sehen würde, aber jenes würde wohl nicht geschehen.
Ein lautes Seufzen war aus seinem Munde zu hören, als er seinen Blick vom Fenster löste, und zum riesigen Stapel der Magiebücher wandte. Dies würde ihn wohl eine lange Zeit lang beanspruchen, sich die Seiten der Bücher durchzulesen.
Aber er wollte ein Paladin werden. Ein Krieger, er wollte etwas wie Ehre noch besitzen. Eine Rüstung machte keinen Mann zum Paladin. Nein, sein Handeln, sein Herz, seine Fähigkeiten machten ihn dazu.
Davon war der junge Kommandant selbst noch weit entfernt.

Jemand anderes schien abe für ihn noch weiter entfernt zu sein. Ob er ihr überhaupt noch ins Gesicht blicken könnte? Freunde zu finden, war einfach, so hieß es, aber sie zu halten, war schwierig. Ob er dazu fähig wäre?
"Wofür fürchtest du dich nur?", fragte er sich selbst. Aber eine Antwort fand er nicht in seinem Zimmer..
Er versuchte seine Gedanken an sie abermals wieder zu verdrängen, und rührte seine Hände auf das erste Buch. Neugierig blätterte er das Buch auf, und begann die Seiten zu lesen..es würde sich herausstellen, ob dies der richtige Weg für ihn sein würde.



22.02.2004 15:13#176
Samantha Nachdem Taurodir tags zuvor die Magiebücher mitgenommen hatte, dachte Samantha heute mal wieder an ihre eigene Magiekarriere. Sie hatte schon einiges gelernt und auch ausreichend Zeit zum Üben gehabt, die sie mehr oder weniger gut genutzt hatte. In der Tat hätte sie sich ruhig ein wenig mehr anstrengen können. Mit einem Seufzer ließ sich Samantha tiefer in den weichen Sessel sinken. Vielleicht sollte sie mal wieder eine Reise tun, hier in der Stadt kam sie auf keinen grünen Zweig mehr mit ihrer Magie. Es fehlte einfach an Untoten. Warum hielt sich die Garde nicht eine Horde Untote im Keller? Die wurden doch immer mal gebraucht...

Die Lady erhob sich und hatte einen Entschluss gefasst. Es wurde Zeit für eine Reise.
Sie packte das Nötigste zusammen und verließ dann ihr Haus. Das Hörnchen, welches schläfrig in seiner goldenen Schale gedöst hatte, war aufgesprungen und sogleich hinterher gehüpft. Es spürte dass es weiter weg ging und da wollte es natürlich nicht fehlen.

Als Samantha die Tür zu Kanos Haus erreicht hatte, klopfte sie energisch an. Kaum öffnete sich die Tür, trat sie ohne gebeten zu werden an dem Paladin vorbei und baute sich in der Mitte des Raumes auf.
"Kano, ich habe beschlossen ein wenig mehr für die Magie zu tun. Hier in der Stadt lässt sich schwer üben und ich dachte mir du als Lehrmeister kennst doch sicher gute Orte, an denen sich die Kraft Innos ausprobieren lässt, oder?"Sie schaute den Statthalter fragend an.



22.02.2004 15:41#177
Kano Nach dem recht ruhigen erholsamen Abend war Kano früh aufgestanden und hatte sich nach seinem allmorgendlichen Training einem Buch gewidmet. Ein merkwürdiges Buch, bei dem ihm zunehmend das Gefühl beschlich, dass es irgend etwas mit seinem Schwert zu tun hatte. Zumindest war die Rede von zwei Schwertern, welche von der Beschreibung her sehr an seines erinnerten. Jedoch wurde der Paladin bald gestört, als ein dröhnendes Klopfen von der Tür her erklang. Er erhob sich und öffnete, kurz darauf trat Samantha herein und brachte ihren Vorschlag an. Sie wollte also mal raus? Nun, da ließ sich doch sicher etwas einrichten. Am besten...genau, das war doch die Idee.

Gerade wollte Kano etwas antworten, als Miraweth die Treppe herunter kam, sich ihr Kleid zurecht rückte und die Haare mit einem Tuch trocknete. Schnell blickte der Statthalter zu seiner Schülerin, was würde sie jetzt nur davon denken? Am Besten gar nicht drüber reden, einfach so tun als wäre nichts. Eigentlich war ja auch nichts. Er hatte unten auf der Couch am Kamin geschlafen, sie oben im Bett."Also, gut, dann würde ich sagen, machen wir einen Abstecher ins Minental, einverstanden?"
Sein Blick wechselte immer wieder zwischen den beiden Frauen hin und her.
"Hallo Samantha."
Miraweth lächelte freundlich und setzte sich dann in den Sessel"Ihr wollt eine Reise unternehmen? In dieses Minental? Was ich so gehört habe, ist das gefährlich. Ich glaube, da bleibe ich lieber hier und passe auf dein Haus auf."
Sie wand sich bei diesem Satz an Kano und zwinkerte.

"Ich denke auch, das wäre nicht der richtige Ort für dich."
Der Paladin nickte und wand sich wieder an Samantha.
"Wann soll es losgehen, jetzt sofort? Ich hätte alles da, kann gleich losgehen."Die Lady nickte nur und Kano meinte, einen skeptischen Ausdruck in ihrem Blick erkennen zu können. Nichts desto trotz machte er sich sofort daran, die Runen und seine Ausrüstung zusammen zu suchen. Wenige Minuten später stand der Krieger in voller Ausrüstung im Raum und nickte.
"Kann losgehen."
Er blickte nochmal zu Miraweth und lächelte leicht.
"Mach's gut, wir sehen uns sicher bald wieder.

"Das hoffe ich doch sehr, passt gut auf euch auf, ja?"
Sie hob die Hand zum Abschied, dann traten Samantha und Kano aus dem Haus. Zielstrebig schritten sie zum Tor und betraten die Unterstadt....


22.02.2004 18:34#178
Taurodir Aus dem Augenwinkel sah er noch durchs Fenster, wie der Paladin Kano und Samantha das Oberviertel verließen. Wohin sie wohl ihr Weg hinführen würde?
Selbst wenn er eine Antwort auf diese Frage bekommen würde, gäbe es dennoch kein Entkommen von diesem riesigen Bücherstapel.
Nun saß er dort schon seit mehreren Stunden, und mittlerweile wurde es auch schon dunkler. Seine Augen schmerzten ihm, aber irgendwie konnte er auch nicht ganz aufhören zu lesen. Die Paladinmagie faszinierte ihn so sehr, dass er während des Lesens an sonst nichts dachte.
Nur während den kurzen Pausen erfreute ihn nicht der Gedanke, dass er sich mit jenen Bücher sicherlich noch einige Tage zu beschäftigen hatte.
Da die Sonne sich für heute vom Tage verabschiedete, und im Himmel zwischen einigen Wolken die Sterne erschienen, bot ihm in seinem Zimmer nur noch die Kerzen, die er angezündet hatte, Licht. Wieder laß er weiter, und blätterte die Seiten. Er saß noch am ersten Buch, und befand sich höchstens in der Mitte des Buches.

Für heute aber hatte er schlußendlich genug. Er schob ein Stück eines Zettels in das Buch hinein, um wieder dort fortzufahren, wo er aufgehört hatte. Er konnte nicht mehr weiter lesen, auch wenn er es sicher noch gerne würde, um es so schnells es nur ging, hinter sich zu bringen. Aber seine Augen schmerzten ihm dafür zu sehr. Nicht selten rieb er sie mit seinen Fingern. Etwas flüssiges quoll aus ihnen heraus. Waren es leichte Tränen? Er wusste es nicht. Aber er fühlte sich selbst auch irgendwie schwach.

Für eine weile herrschte in seinem Zimmer Stille. Wieder saß er am Fenster, und blickte hinaus. Er hoffte, aber vergebens.

Er spürte, dass er zu lange hier im Zimmer verweilt hatte. Er sehnte sich nach einem kleinen Spaziergang, in der Stadt. Er brauchte Luft..
Nachdenklich zog er seinen Umhang um sich, schritt aus seinem Zimmer, und schloss die Tür noch zu. Den Schlüssel steckte er wie immer in seinen Beutel, welcher an seinem Gürtel um seine Taille befästigt war.
Wo er nur genau hingehen sollte? Zu ihr..
Nein, dies konnte er nicht. Er dürfte es nicht. Und sie wollte es bestimmt auch nicht. Er war nicht der einzige Mensch auf dieser Welt, den es für sie gab.
Die Gestalt des Paladins lief vorbei am Brunnen, und die straße entlang bis zum Tor, wo ihn die beiden Wachen lächelnd begrüßten. Er nickte ihnen zu, und schritt hindurch, in Richtung des Marktplatzes.



22.02.2004 19:00#179
Eorl Eorl betrat das Oberviertel mit zwei Fuchsfellen unterm Arm und begab sich auf direktem Weg zu seiner Schmiede. Die Wunden die er sich auf dem hof geholt hatte waren frisch verbunden, und das Lächeln, das der Ritter auf den Lippen hatte, täuschte über seinen körperlichen Zustand hinweg. Er sah nicht aus wie jemand der beinahe getötet worden war, auch nicht wie jemand der zwei Tage lang gejagt worden war, oder von Geistern heimgesucht und von seltsame Stimmen verraten worden war. Eher wie jemand, der etwas gefunden hatte, an dessen Existenz er nicht geglaubt hatte. In einem sehr realen Sinn traf dies auch zu. Er hatte Ehre gefunden, wo er nur Verrat und Täuschung vermutet hatte, Standhaftigkeit, wo er zuvor nur die Flucht in den Alkoholrausch gesehen hatte, die Liebe zur Freiheit, wo er zuvor nur Ruhmsucht und Geldgier erfahren hatte. Er hatte Zuneigung zu jemandem entdeckt, den er eigentlich allein augrund seiner Loyalitäten hassen und bekämpfen müsste. Ihm viel der Ring ein, und er zog das kleine Schmuckstück aus seinem Kragen -Er trug den Ring an einer Kette weil er Angst hatte ihn zu verlieren- und betrachtete den Aquamarinring. Er lächelte als ihm das Gespräch mit dem Magier wieder in den Sinn kam. Vielleicht ist sie mein Gegenpol auf Seiten der Söldner. Vielleicht wird sie schaffen, was mir noch unmöglich ist. Die Menschheit gegen den wahren Feind einen. Er lächelte wieder, diesmal bei der Vorstellung, eine solche Einheit könne tatsächlich erreicht werden. Vielleicht war das sogar möglich, aber er zweifelte daran das es in der jetzigen Situation etwas bringen würde. Im Minental war es ihm gelungen. Er hatte seinen Plan zur Befreiung des Tals den Paladinen vorgetragen, ihn zu 'ihrem' Plan gemacht, und er war erfolgreich gewesen. In jenen Woche hatten Söldner und Gardisten, Feuermagier und Dämonenbeschwörer Seite an Seite gegen die Orks gekämpft. Trotzdem war er letztendlich gescheitert, weil der Kontakt zum Festland fehlte. Vielleicht würde sich das eines Tages ändern, und dann wäre ein solches Bündnis überlebensnotwendig. In der jetzigen Situation jedoch, war es eine Verschwendung von Atemluft darüber zu diskutieren. Warum kam ihm das dann trotzdem in den Sinn? Warum konnte er nicht umhin, ausgerechnet jetzt mit diesen Gedankenspielen anzufangen. Die Antwort war ebenso einfach wie überraschend. Ihm gefiel die Vorstellung, mit Aeryn auf der gleichen Seite zu stehen, Seite an Seite mit ihr zu kämpfen. Nun, vielleicht würde er eines Tages Gelegenheit dazu haben.Er betrat die Schmiede und legte Schwert und Rüstung ab, schälte sich viel mehr aus den Resten der 'Drachenjägerrüstung' und warf sie in eine Ecke seiner Werkstatt. er warf sich in seine Schmiedekluft und hängte sich den Schweren Lederschurz um, obgleich der ein wenig auf seinen Verband drückte. Dann begann er mit der Arbeit. Dieser letzte Gedanke der ihm beim Abschied von Aeryn gekommen war, hatte sich mittlerweile zu einem handfesten Plan gemausert. Er hatte vorgehabt ihr als Wiedergutmachung ein Geschenk zu schicken, aber dann war ihm die Idee gekommen, es persönlich zu überbringen, und so den Söldnern die ihn immer noch jagten die Narrenkrone aufzusetzen. Er hatte sich nicht mehr davon verabschieden können, und war nun fest entschlossen den Gedanken in die Tat umzusetzen. Er heizte die Esse an, und begann mit der Arbeit an dem Geschenk das er sich für die Kriegerin ausgedacht hatte. Er wählte ein leichtes, robustes Metall das ihre Konstitution nicht zu sehr strapazieren würde und gehärtetes Leder und begann damit, aus dem Leder einen Brustpanter zu schneiden, ebenso wie Rohlinge für Stiefel und Armschienen, Es dauerte eine Weile, bis er alles ausgeschnitten hatte, und sicher war, das es auch passen würde. Er wählte für die Armschienen das Leder als Hauptmaterial, und verzierte sie mit einer geschlungenen fast filigranen Darstellung eines Wildpferdes, aus silbrigem Metall, Pferde schien sie irgendwie zu mögen. Er ließ sich auch von dem Brummeln einiger schlechtgelaunter Bürger nicht von seiner Arbeit abbringen, ihm war bewusst das es spät war, aber er wollte unbedingt weitermachen. Die Stiefel machte er ähnlich den Armschienen, fügte aber noch Beinschienen aus dem gleichen Metall hinzu, das er für die Pferde verwendet hatten, und verzierte diese Schienen mit kleinen fein geschnittenen Gravuren. Als er fertig war maßen die Stiefel fast bis zum Knie, und schützten das Schienbein effektiv auch vor affektierten Tritten unter den Tischen einer Taverne. Der Körperpanzer wahr schwieriger, es brauchte einige Anläufe bis Eorl etwas gefunden hatte was ihm gefiel, und jeder dieser Anläufe, wurde vom genervten Stöhnen aus den Gassen des Oberviertels quittiert, wenn er am Amboss begann die Beschläge zu ändern. Schlielich war es weit nach Mitternacht, als er sich für ein Modell entschieden hatte.
Der Panzer war aus starkem Leder, war aber komplett mit leichten Metallschuppen überzogen, die den Schutz des Panzers verstärkten und das Licht der Fackeln in vielerlei Facetten reflektierten. Eorl fügte noch einen Lendenschurz aus Kettenstoff hinzu, der bis zur Hälfte des Oberschenkels ging, und komplettierte den Brustpanzer dann mit einem der Fuchsfelle, so wie es Aeryn auch jetzt schon über der Schulter trug. Er integrierte es in eine der beiden zierlichen Schulterplatten, sodass es als fester Teil der Rüstung immer noch aussehen würde, als hätte sie es nur um den Hals gelegt. Das zweite Fuchsfell ging dafür drauf, den Armschienen und Stiefeln einen Saum zu verpassen. Bei dem Armschienen saß der in Richtung Oberarm, und beendete die Schienen, verhinderte dabei das sich die Kanten ins Fleisch schnitten. Bei den Stiefeln stellte der Fuchspelz den oberen Abschluss dar, und komplettierte die Abstimmung der Rüstung. Es war bereist wieder morgen, als Eorl sich daranmachte einen Dolch zu schmieden, den er mit dem passenden Gehenk an einem Gürtel aus den Schuppen eines Drachensnappers befestigte. Er hatte den Griff des Dolches Aeryns Schwert nachempfunden, das er bei ihrer Begegnung gesehen hatte. Als er alles fertig hatte, schaute er sich die Einzelteile noch einmal mit ebenso akribischer Genauigkeit durch, wie er sie bei dem Auftrag eines Lords oder Kommandanten an de Tag legte, und schlug dann alles in schwarzen Stoff ein, schnürte ein Bündel daraus, und schrieb einen Brief, den er in dem Bündel versteckte. Dann verließ er die Schmiede, um seinen Kopf kurz in den Brunnen auf dem Platz vor der Tür zu stecken. Es dämmerte inzwischen wieder, also hatte er keine Zeit zu verlieren. Er warf sich in seine Rüstung, nahm seinen Schwarzen Umhang vom Hacken, gürtete sich sein Schwert auf den Rücken und verschwand dann in den Umhang gehüllt aus dem Oberviertel, das Bündel aus schwarzen Stoff fest unter den Arm geklemmt.


24.02.2004 13:34#180
Die Paladine Keuchend erreichte Barthos das Tor zum oberen Viertel und passierte dies. Schon leicht wankend schritt er die Strasse unter den skeptischen Blicken der Soldaten und Bürger entlang, direkt auf das Rathaus zu.
Er hatte es geschafft, er hatte so einige unliebsame Bekanntschaften machen müssen, auf dem Weg zur Stadt, aber er hatte es geschafft. Die beiden Paladine vor dem Rathaus stoppten den Boten und fragten nach seinem Begehr, ließen ihn dann aber doch passieren, als er ihnen das Siegel Garonds auf dem Brief zeigte.Schließlich vor Lord Hagen angekommen verneigte er sich leicht und atmete teief durch.
"Ich grüße euch, ehrenwerter Lord Hagen. Ich bringe Botschaft aus dem Minental. Kommandant Garond schickt mich und bittet um Eskorte für den baldigen Erztransport."
Der Lord sah auf und nahm den Brief entgegen. Nachdenklich rollte er ihn auf und begann zu lesen:

'Innos zum Gruße, Lord Hagen.

Einer eurer Paladine erreichte mich am Vortag, der Statthalter, wenn ich micht nicht irre. Verzeiht den Verzug der Erzlieferungen, doch war es uns nicht möglich, Kontakt zu den Minen herzustellen, denn auch wir haben kein Erz bekommen. Euer Paladin ist nun losgezogen, um selbst nach dem Rechten zu sehen und er war zuversichtlich genug, um euch diesen Brief schicken zu lassen. In wenigen Tagen sollte das Erz in der Burg bereit stehen und so bitte ich euch, Herr, um einige Verstärkung.
Ebenso möchte ich um Nachschub an Proviant und Material bitten. Noch ist die Präsens der Orks begrenzt, doch wer weiß, wie lange dieser Zustand noch anhält.
Hochachtungsvoll, Garond.

Für Innos!'

Der Bote trat, nachdem seine Aufgabe erfüllt war, zurück und verließ das Rathaus wieder. Schnurstracks begab er sich zur Kaserne, Feierabend...
W/K



24.02.2004 14:54#181
Carthos Nachdem die Handwerker tagelang das Haus inspiziert hatten, machten sie sich nun daran die Schäden auszubessern. Die Beine schwere Konferenztisches waren angekokelt worden und mussten erneuert werden. Ebenso einige andere Möbelstücke und der hölzerne Fußboden, auf dem sich das Feuer als erstes ausgebreitet hatte.Nun musste der Paladin nur noch jemanden finden der das Haus reinigte. Die Handwerker waren dafür eindeutig zu teuer.

Zum Glück wurde das Feuer schnell gelöscht. Wenn es das Gebälk des unteren Stockwerkes erreicht hätte, hätte das Haus für mehrere Wochen geräumt werden müssen. murmelte einer der Zimmermannsleute.

Carthos hatte seine Sachen sicherheitshalber zur Seite gestellt, man wusste ja nie was noch so alles passieren könnte. Arbeiten konnte er bei dem Lärm jedoch nicht. Die Männer hämmerten und klopften um die Wette, was gründliches Nachdenken unmöglich machte. Der Lord schulterte seine Waffen und trat hinaus auf den großen Hof des oberen Viertels und beobachtete das Training der Ritter und Paladine.

Neugierig beäugte der Lord den ankommenden Paladin, der in seiner Rechten einen Brief trug. Mit großer Eile verschwand er im Rathaus. Carthos folgte dem Soldaten und stand kurz darauf im Besprechungsraum bei Lord Hagen. Mit einem Auge lunste er dem obersten Paladin über die Schulter um mitlesen zu können.Ein brief von Garond aus der Burg im Minental.

Nun, habt dank für die Überbringung der Nachricht. Wir werden alles weitere Unternehmen.
Der Bote verließ nickend das Rathaus und Lord Hagen grübelte weiter über dem Blatt Papier.

Der fehlende Kontakt zu den Minen beunruhigt mich. Anscheinend haben die Orks zahlreiche Patroullien unterwegs um das Tal auszukundschaften. Das verheisst nichts gutes. Nun gilt es aber erst einmal das Material bereit zu stellen, welches Kommandant Garond benötigt. Lord Carthos, ich bitte euch diese Sache zu übernehmen und eine kleine Truppe zusammenzustellen.

Carthos nahm den Brief von Lord Hagen entgegen und nickte dem Oberbefehlshaber zu. Dann drehte er sich um und ging hinüber zum Richterhaus, wo die Handwerker zur späten Stunde ihre Arbeit eingestellt hatten.
Dort angekommen machte er sich sogleich an die Arbeit für den anstehenden Konvoi.



27.02.2004 14:45#182
Uncle-Bin Es waren einige Stunden vergangen, in denen Uncle die Grundkenntnisse von Longbow geprüft hatte. Longbow kämpfte schon recht gut, hatte aber zum einen noch viel zu lernen und zum anderen eine sehr primitive Technik. <> Uncle warf dem Ritter, der ihn angesprochen hatte einen überheblichen Blick zu und nickte. <> Uncle-Bin lächelte und blähte seine schon vorher vor Stolz geschwollene Brust noch ein wenig mehr auf. <> Der Ritter trat einen Schritt zurück und wartete dann auf eine Reaktion, des in Gedanken versunkenen Uncles. <> Wenn Uncle ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er dieses höfische Gefasel hasste, aber ein edler Ritter musste leider auch in der Sprache edel sein. <> Uncle grinste, denn der Kerl war mindestens genauso verstellt wie er und spätestens nach einem Bierchen würde er es ganz genau wissen. <> Uncle ließ die Frage vorerst im Raum stehen und durchschritt das Tor zur Unterstadt...



29.02.2004 20:40#183
Kano Langsam trat Kano in sein Haus, endlich wieder daheim. Im Kamin brannte ein Feuerchen, war Miraweth etwa da? Dieser Gedanke ließ den Puls des Paladins schneller schlagen und er schloss die Tür hinter sich. Gerade hatte er seine Waffen an die Halterungen gehängt und wollte sich nun der Rüstung zuwenden, als die junge Frau die Stufen aus dem Obergeschoss hinunter kam. Sie blieb abrupt stehen und erschrak, als sie den Paladin in der Rüstung sah."Kano?! Du bist verletzt!", sie sprang die letzten Stufen förmlich herunter und eilte zu dem Statthalter. Vor ihm stoppte sie und erkannte, dass es nur Blut auf der Rüstung, der Panzer selbst aber unbeschädigt war.
"Oh, entschuldige, es sah nur so aus."
Miraweth trat verwirrt ein paar Schritte zurück und legte die Hand auf die Brust. Sie war sichtlich erschrocken und auch ihr Herz schlug heftig.
"Keine Sorge, es ist nichts, mir geht es gut."
Der Paladin schmunzelte leicht und streifte die Handschuhe ab, auch die Armschienen und der Brustpanzer folgten. Nachdem auch der Beinpanzer und die Stiefel am Ständer waren, war endlich die Last der Rüstung weg und Kano streckte sich.
Miraweth stand noch immer an der gleichen Stelle und hatte ihm mehr oder weniger zugesehen.
"Alles ok?", sprach er etwas verwundert zu ihr, als er ihre Starre wahrnahm.Kaum hatte er die Frage gestellt, griff die junge Frau nach vorn und zog sich an den Paladin, eng umschlungen ihre Arme seinen Körper. Völlig perplex stand Kano da und wusste nicht recht, was er tun sollte. Behutsam legte er seine Arme um sie und drückte sie leicht, ein seltsames Gefühl. Ihr Körper schien so zierlich und zerbrechlich.

"Hey, ist ja nichts passiert..."
"Aber ich habe mir Sorgen gemacht und als du da blutbeschmiert vor mir standst..."
Ihr Druck wurde fester, als wolle sie ihn gar nicht mehr loslassen."Ich bin froh, dass ihr zurück seid, es war so einsam hier."Sie löste sich ein klein wenig, gerade so, dass sie zu ihm aufschauen konnte. Eine Träne rann über ihre feine Haut, die Wange hinunter und ihre Augen glitzerten im Schein des Feuers.
Kano wurde in diesem Moment ganz weich um die Knie und seine Umarmung wurde entschlossener. In diesem Moment wusste er, Samantha musste recht haben...


01.03.2004 12:26#184
Kano Nachdenklich stand Kano am Fenster und sah hinaus, es war ein schöner Tag. Draußen war es zwar trüb und grau, aber es war dennoch ein schöner Tag. Den letzten Abend hatte der Paladin mit Miraweth verbracht, die ganze Zeit hatten sie am Kamin gesessen. Zwar hatten sie viel geschwiegen aber irgendwie waren auch gar keine Worte nötig gewesen.
Hinter ihm klirrte etwas Geschirr und er wand sich kurz um. Die junge Frau war gerade damit beschäftigt, Abzuwaschen, nachdem sie gegessen hatten. Und wieder hatte er feststellen müssen, dass Miraweth ein Talent hatte, was Kochen anging. Und sie war wunderschön. Lächelnd beobachtete er sie vom Fenster aus, bis auch sie sich kurz nach ihm umsah und sein Lächeln erwiderte.

Wieder hinaus blickend dachte er an den Erztransport zurück, laut Vaylen war alles sicher eingelagert. Auch die Listen hatte er gleich noch am Vortag aktualisiert und ergänzt.
Schließlich verstummte das Klirren und leise Schritte näherten sich, bis Miraweth neben ihm stand.
"Was gibt es da zu sehen?"
"Nichts, ich schaue nur so hinaus."
Sie blickte zu ihm auf und schmunzelte.
"Na wenn dir das Spaß macht. Wollen wir nachher hinaus gehen? Ich habe Samantha schon eine Weile nicht mehr gesehen. Nur ihr Haus habe ich ab und an entstaubt.""Können wir machen, wie du magst."
Miraweth lehnte sich leicht gegen ihn und seufzte.
"Schaun wir mal."

Kanos Gedanken drifteten dann wieder leicht ab, die Orkpatrouille war merkwürdig gewesen. Warum nur trauten sie sich schon wieder so weit vor. Und vor allem die Echsenmenschen...was machten die da? Kein gutes Zeichen. Vielleicht sollte er doch noch einmal ins Minental zurück. Irgendwas musste da vor sich gehen.Sein Blick wanderte zu Miraweth, sie würde es sicher nicht gut finden. Aber andererseits war es seine Aufgabe, die durfte er nicht einfach vernachlässigen. Und es war ja auch zu ihrer Sicherheit.
Etwas resigniert legte er den linken Arm um sie und drückte sie sanft.Ein paar Tage würde er sowieso noch in der Stadt bleiben müssen, es gab noch die ein oder andere wirtschaftliche Sache zu regeln.

"Schön, dass du hier bist.", rutschte dem Paladin unweigerlich heraus und er war im gleichen Moment selbst überrascht. Doch er bereute es kein bisschen, es war sein Ernst, warum sollte sie es nicht wissen.
Auch die junge Frau schaute ein wenig überrascht auf, diese Offenheit kannte sie ja so gar nicht von ihm. Aber es zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen und sie drückte sich an ihn.
"Finde ich auch.", erwiderte sie flüsternd.
Kano sah durchs Fenster zum Himmel hinauf, innerlich dankte er Innos. Inmitten diesem Schlachtfeld hatte ihm sein Gott soeben ein anderes Leben aufgezeigt, ohne Tod, ohne Scherzen...



01.03.2004 13:15#185
Samantha Samantha saß in ihrer guten Stube und klapperte nervös auf der hölzernen Stuhllehne herum. Wo trieb sich diese Frau herum? Eigentlich konnte sie es sich schon denken, aber dennoch ärgerte es sie. Die Wohnung war perfekt abgestaubt gewesen, als sie gestern abend hier ankam. Doch schon heute morgen nach dem Aufstehen war sie in ein Chaos verfallen. Woran das nur immer liegen mochte? Sicher war das Hörnchen schuld. Jetzt hockte es wieder unschuldig in seinem goldenen Becher und träumte von grossen Nüssen, während es heute Nacht sicher durch die Bude geflitzt war um alles durcheinander zu bringen. Sie hatte es durchschaut.

Samantha warf einen langen Blick zum schlummernden Hörnchen und legte dann mit einem resignierten Seufzer die Beine auf den Kamin. Sie würde doch wohl nicht etwa selbst aufräumen müssen? Andererseits, wen störte das Chaos schon. Gut, man stolperte ständig über irgendwas drüber wenn man schnell vom einen Ende des Zimmers zum anderen wollte. Doch so lange sich kein Besuch ankündigte konnte das auch so bleiben. Sollte Miraweth doch sehen was ihr Haus verkümmerte, wenn sie nicht da war um Ordnung zu machen...
Trotzig biss sich die Lady auf die Lippe. Sie merkte selbst, dass ihre Gedankengänge nicht recht logisch waren. Miraweth war ja nicht nur zum Putzen hier, sie hatte genauso ein eigenes Leben wie jeder andere Mensch auch. Aber warum verdammt musste es ausgerechnet heute sein? Ihre Wohnung sehnte sich nach etwas Ordnung.

Seufzend erhob sich Samantha aus dem Sessel und begann sich zu bücken, um die Sachen vom Boden aufzulesen. Sie würde es selbst machen müssen. Wenigstens den Boden, damit man wieder anständig laufen konnte.
Ärgerlich packte sie Kleidung, Bücher und Geschirr auf einen Haufen und nach einer Weile sah man das Parkett wieder hervorscheinen. Sie packte den Kram auf den Sessel, drehte ihn zum Fenster weg und genoss die scheinbare Ordnung.Zufrieden klatschte Samantha in die Hände. Na das wäre doch gelacht, wenn sie das nicht allein geschafft hätte. Jetzt sah es wieder ordentlich aus. Sie packte ihr Schwert, steckte es an und verließ das Haus. Es wurde Zeit die nächsten Dinge in Angriff zu werden. Ihre Schüler hatten genug Zeit gehabt um sich auszuruhen, jetzt wollte sie schauen was sie in der letzten Woche gelernt hatten.
MIt schnellen Schritten verließ die Lady das Oberviertel.



01.03.2004 21:09#186
Kano Entspannt saß Kano in seinem Sessel, die Augen geschlossen und die Beine in Richtung Kamin ausgestreckt. Der Paladin schlief, sein Kopf war leicht zur Seite geneigt und lehnte an einem Ohr des Sessels. Die Lider zuckten leicht, ein deutliches Zeichen, dass er träumte.

Es war ein weites Land, in dem sich der Krieger wiederfand, eine Ebene, saftiges grünes Gras. Eingegrenzt von Wäldern und geteilt von einem Fluss. Doch war das nicht alles, blankes Metall blitzte zu beiden Seiten des Paladins. In einiger Entfernung, aber es war im strahlenden Schein der Sonne gut zu sehen. Und dann begann der Boden unter seinen Füßen zu vibrieren. Misstrauisch blickte er abwechselnd links und rechts, immer wieder. Von beiden Seiten näherte sich das Blitzen, ein dumpfes Grollen mischte sich in das leise Surren des Windes. Und den Soldaten beschlich eine dumpfe Vorahnung, was da bevor stand. Es dauerte nur noch einige Momente, bis die Armeen nah genug waren, um einzelne Kämpfer erkennen zu können. Orks und das Heer des Königs, er konnte es deutlich sehen.
Die Zeit schien ewig langsam zu vergehen, als die verfeindeten Truppen aufeinander zupreschten und nur noch wenige Sekunden voneinander entfernt waren. Er, der er mitten drin stand, würde unweigerlich zwischen ihnen zermalmt, wenn er weiter so dastehen würde. Also entschloss sich der Paladin, seine Waffe zu ziehen und schon wand er sich den Orks zu. So weit er sehen konnte Orks. Und dann hallte ein greller Donner über die Ebene, Paladine und Orks waren aufeinander getroffen, Waffen brachen, Rüstungen durchdrungen, Körper zerfetzt. So sehr er sich auch bemühte, so viele er erschlug, es kamen immer mehr, ein nicht enden wollender Strom, es schien aussichtslos. Und dann kam es, wie es kommen musste, ein orkischer Elitekrieger, den er zu spät wahr nahm, sein gewaltiges Schwert, ein kurzes Aufblitzen.

Plötzlich war es still um ihn herum, der Ork war weg und was eben noch Grasland gewesen war, war nun bedeckt mit unzähligen Toten. Orkkörper, tote Paladine. Das gewaltige Schlachtfeld war zu einem einzigen Grad geworden. In dem Fluss unweit Kanos, in dem noch vor wenigen Minuten klares kühles Wasser floß, sickerte nun ein Strom von Blut langsam vor sich hin. Und wofür das alles? Wohin er auch sah, da war niemand mehr, kein Sieger, kein Verlierer, nichts.

Mit einem Ruck atmete der Statthalter tief ein und schlug die Augen. Miraweth, die auf der Couch neben ihm gesessen hatte, zuckte leicht erschrocken zusammen und blickte zu ihm.
"Was ist?"
Verwirrt blickte sich der Paladin um und fasste sich dann an die Stirn, während er sich langsam wieder zurücklehnte. Was hatte das zu bedeuten?"Nichts...nur ein Traum...", erwiderte er und lächelte gezwungen zu der jungen Frau.
War es ein Zeichen? Wollte ihm Innos mitteilen, dass es alles zwecklos war? Das ganze Blutvergießen, sinnlos, ein Krieg, den keiner gewinnen konnte? Kano wusste es nicht, aber er wusste, dass wenn es mehr als nur ein Traum war, es nichts Gutes bedeuten konnte.

Miraweth erhob sich und schritt langsam zum Sessel, ließ sich vorsichtig auf Kanos Schoß nieder und lehnte sich seitlich an ihn.
"Ein Alptraum? Um was ging es?"
Langsam sammelte sich Kano wieder und blickte ihr in die Augen."Die Orks...", mehr konnte er dazu nicht sagen.
"Hm, aber hier bist du in Sicherheit."
Sie legte ihren Arm um seinen Hals und schmiegte sich an die Brust des Kriegers. Dieser umarmte sie ebenfalls, war sich jedoch längst nicht so sicher, was die Sicherheit vor den Orks anging. Doch was immer es war, er durfte sich davon nicht blenden lassen. Er musste einen klaren Kopf bewahren.
Im gleichen Moment spürte er Mirawehts Atem und nur einen Augenblick später ihre warmen Lippen, die seine Wange küssten. Vergessen waren die Orks, sein Puls schoß in die Höhe und er schaute die junge Frau wieder lächelnd an. Das war es, was zählte, das war das Hier und Jetzt...



03.03.2004 11:40#187
Kano Zufrieden betrachtete Kano die eben fertig gestellte Rune. Ein gutes Stück. Es sollte die Letzte werden, die Samantha bekommen würde. Langsam ging er hinüber zu der schweren verzierten Truhe und legte die Rune zu den anderen. Dann richtete er sich wieder auf und schritt zu seinem Schreibtisch. Nachdenklich überblickte er die Pergamente, nach dem letzten Transport stand es besser um die Stadt, eindeutig. Doch missmutig fiel sein Blick auf die Karte der Insel. Er musste bald wieder zurück in die Burg, es gab da noch ein paar Dinge zu klären. Und sollte wirklich eine Bedrohung durch die Orks bevorstehen, dann konnte Garond jeden Mann gebrauchen. Sein Blick ging hinüber zu seiner Ausrüstung, glänzend waren die Rüstungsteile auf den Ständer gebaut und die Waffen daneben an die Wand gehängt. Er war ein Soldat, es war seine Pflicht zu kampfen.
Dann wanderte sein Blick weiter zu Miraweth. Sie saß in seinem Sessel und las in einem der Bücher über Innos. Völlig davon gefesselt blätterte sie rasch um und las weiter, es schien sie wirklich zu faszinieren. Sie würde es sicher nicht wollen, dass er schon wieder in die Burg ging. Aber ob er darauf Rücksicht nehmen konnte? Eher nicht, das Los eines Kriegers war nunmal, in den Krieg zu ziehen. Anderseits mochte er sie, mehr als das. Er wusste es schmerzte sie und dieses Wissen schmerzte wiederum ihn selbst. Doch so friedlich, wie sie da saß, konnte er es ihr einfach noch nicht sagen. Und sicher würde es auch die Dtimmung bis zum Aufbruch drücken.

Oder sollte er sie mitnehmen? Kano blinzelte und verwarf den Gedanken dann sofort wieder. Das war viel zu gefährlich, wenn die Burg angegriffen werden würde, dann war es eine Todesfalle. Und wenn die Orks in die Burg eindrangen...nein, das war kein Ort für eine Frau wie sie. Eigentlich für überhaupt keine Frau. Sollten die Orks in die Burg eindringen können, dann war das Minental gänzlich verloren, alle in der Feste würden sterben und auch die Minen würden überrannt. Nicht auszudenken. Das durfte einfach nicht passieren. Und er würde sein Leben dafür einsetzen.
Wieder musterte er die junge Frau, er hoffte inständig, dass es nicht so weit kommen würde. Die Gedanken an sie beflügelten ihn jeden Tag aufs Neue, gaben ihm einen ganz neuen Lebensmut. Keinesfalls wollte er das einfach so wieder verlieren...niemals...



03.03.2004 15:51#188
Thorus Thorus und Longbow gingen durxh das obere Viertel in Richtung Rathaus, denn hinter demselbigen wollte er dem Ritter beibringen wie er mit einem Zweihänder umzugehen hatte. Er hatte ihn beim ziemlich einseitigem Traininskampf mit einem Milizen in der Kaserne gesehen und erkannt das er so nichts lernen würde. Also nahm er ihn mit und versuchte ihm seine Erfahrung mit dem zweihändigem Schwert zu unterbreiten. Dort angekommen wies er Longbow an sein Schwert zu ziehen und es Kerzengerade in die Luft zu halten. Dieses gelang dem schon leicht trainiertem Ritter schon sehr gut.

Thorus: "So, da du anscheinend schon länger trainierst, wirst du jetzt das Schwert ganz einfach schwingen. Beide Hände am Griff behalten. Von links nach rechts. Und natürlich in Schulterhöhe. Die Klinge muss immer Schulterhöhe erreichen sonst bringt es nichts. Wenn du das einige Stunden ausgehalten hast, ohne im eigenen Schweiss badent auf dem Boden zu liegen machen wir weiter. Und denk nicht das das alles ist. Das ist nur zum Überprüfen. So nun fang an, bis nachher."

Und sein Schüler fing an wie ihm befohlen.



03.03.2004 17:17#189
Longbow Long schwang sein Schwert, und schwang es, und schwang es, hin und her, von links nach rechts und von rechts nach links und wieder von vorne und…„Gut, Long, das reicht. Verlernt hast du also während der kurzen Trainingspause nichts. Kommen wir nun zu einem technisch fortgeschrittenerem Teil.“Thorus machte eine Kombination aus einigen Schlägen vor, samt einer Drehung am Ende.
„So, nun du!“
Long nahm wieder seinen Zweihänder richtig in die Hand und begann mit der Abfolge von Schlägen. Zuerst von der rechten Schulter zum linken Fuß, dann einen Schritt vor, nun das Schwert wieder zurück und mit dem Schwung eine Drehung…wobei ihm das Schwert aus der Hand flog und im großen Bogen davon flog.Zwanzig Meter weiter direkt neben dem einen Paladin, der immer in Hagens Zimmer in der Ecke stand, fiel es zu Boden.
„Oh Kacke.“
Der Paladin guckte grimmig auf das Schwert und dann in seine Richtung. Long schaute kurz Thorus an:
„Öhm…was nun?“
„Na was wohl, hol dein Schwert zurück.“
Dem Ritter blieb wohl nichts anderes. Langsam ging Long auf sein Schwert zu und nahm es von den Füßen des Paladins, der ihn dabei die ganze Zeit nur anglotzte. Als der Ritter sich wieder erhob und in dessen Gesicht schaute, grinste er breit.
„Ich hoffe doch nicht, dass alle unsere Ritter so unfähig im Kampf mit dem Schwert sind. Ich werde Meister Thorus ausrichten, dass er dir noch ordentlich in den Arsch treten soll.“
Long grinste nur zurück. Wenn der Paladin wüsste, wie geschickt er mit seinem Einhänder war und was er schon für Kommandos hatte, würde ihm das Lachen schnell vergehen. Dennoch beließ er es bei seinem Grinsen und ging zu seinem Lehrer zurück und wartete auf weitere Anweisungen.



03.03.2004 21:00#190
Thorus Thorus sah seinen Schüler an...



Thorus: "Also ds ist bei mir bis jetzt noch nie vorgekommen, ich hoffe das wird es auch nciht wieder. Stell dir vor das passiert dir im Kampf!Hier in Khorinis wird über sowas gelacht, ich habe aber noch nie einen Ork lachen hören. Also , wende dich jetzt wieder deinen Übungen zu. Und diesmal halt bitte dein Schwert fest, ich habe keine Lust das vielleicht ich auch noch ausweichen muss.
Longbow machte einen niedergeschlagenen Gesichtsausdruck. Doch Thorus verzog keine Miene. Sowas durfte nicht vorkommen. Aber Thorus war sich auch sicher das ihm das nach seinem Training auch nicht wieder passieren würde. Dafür würde er schon Sorge tragen.Und so ging der Tag zuende und die Laternen wurden entzündet.
Thorus: So, wir machen Schluss für Heute, wir sehen uns morgen bei Sonnenaufgang wieder hier und trainieren weiter.

Und Thorus ging mit langsamen Schritten davon.



04.03.2004 20:26#191
Kano In seine Rüstung gehüllt, die Waffen angelegt und auch die Runen an ihrem Platz stand Kano in seinem Wohnraum. Mit den Armen auf den Eichentisch gestützt, betrachtete er nachdenklich die Karte. Ein paar Augenblicke später klackte die Türklinke und eine junge Frau trat ein. Der Paladin richtete sich im gleichen Moment auf und blickte zu Miraweth, die herein gekommen war. Ein fröhliches Lächeln auf den Lippen legte sie ihren Mantel ab und erwiderte Kanos Blick. Mit einem Mal verschwand ihr Lächeln, sie sah die Rüstung an ihm, seine Waffen, alles. Und sie wusste, was das bedeutete.
"Wo...wo gehst du hin?"
Langsam schritt der Statthalter auf sie zu und blieb vor ihr stehen."Ich muss noch einmal in die Burg."
Innerlich erschrak Miraweth, wenngleich sie es befürchtet hatte. Nach außen hin zeigte sie aber nichts von ihrem Schrecken.
"In die Burg? Warum das? Bleib hier, bitte."
"Das geht nicht, ich muss."
Der eben noch bittende Ausdruck in ihrem zarten Gesicht verschwand und Enttäuschung machte sich breit. Miraweth senkte ihren Blick und schwieg ein paar Momente. Dann trat sie an Kano vorbei und trug ihren Korb zum Tisch."Dann geh, pass auf dich auf.", erwiderte sie und würdigte den Soldaten keines Blickes mehr.
"Hey, du weißt, dass es meine Pflicht ist, dass es immer wieder so kommen wird.""Ja, weiß ich, ich werde derweil dein Haus und die Listen in Ordnung halten, das ist schließlich meine Aufgabe hier."
Kano antwortete nicht darauf, er konnte die Kälte in ihren Worten spüren, doch wusste er nicht, ob es ernst oder nur gespielt war. Allerdings hatte er nicht die Zeit, mit ihr zu streiten. Vaylen wartete bereits.
"Ich komme bald wieder, mach's gut."
"Tschüss.", antwortete sie knapp und packte weiter die eingekauften Sachen aus dem Korb.
Kurz darauf klackte die Tür ins Schloss und Kano stand im Freien, es war kühl, doch längst nicht so kalt wie Miraweths Worte. Er kniff die Augen leicht zusammen und ballte dann die Rechte zu einer Faust. Mit einem unwohlen Gefühl im Bauch schritt er los und versuchte an etwas anderes zu denken. Er brauchte nicht lange um zu Vaylen zu stoßen, zusammen verließen die beiden Paladine das obere Viertel und wenig später auch die Stadt in Richtung Burg...



04.03.2004 20:32#192
Miraweth Es klackte und Miraweth fuhr herum. Er war weg, es war zu spät um zu bereuen. Er war zurück ins Minental gegangen und sie hatte ihn ohne ein paar nette Worte weggeschickt. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihre Brust und sie stützte sich auf den Tisch, den Kopf leicht gesenkt. Eine Träne kämpfte sich zwischen ihren Lidern hindurch und bahnte sich seinen Weg ihre zarte Wange hinunter. Dann blickte sie auf und eilte zur Tür, trat hinaus, doch es war zu spät.Langsam kehrte sie ins Haus zurück und schloss die Tür. Warum nur war sie so dumm gewesen, warum hatte sie so reagiert. Natürlich war es seine Pflicht und er konnte sie nicht einfach wegen ihr vernachlässigen. Und sie schickte ihn einfach fort, mit diesen verletzten und verletzenden Worten. Und wenn er nun fiel? Sollte das das Letzte gewesen sein, was er von ihr hatte?
Verzweifelt sank sie auf die Couch nieder und zog die Beine an. Eng schlung sie ihre Arme darum und stützte den Kopf auf die Knie. Ziellos blickte sie ins Feuer, was war sie doch dumm gewesen, niemals würde sie es sich verzeihen, wenn ihm etwas passierte. Sie vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Knien und zog die Beine eng an den Oberkörper.
"Möge Innos ihn beschützen..."



04.03.2004 21:17#193
Longbow Der neue Tag war längst da…genauer war er schon wieder rum, aber die beiden tapferen, starken, ausdauernden, sexy Innossoldaten trainierten weiter an Longs Schwerkunst.
Irgendwann, vielleicht in der kurzen Zeit, in der die Sonne bereits ein paar Minuten weg war, der Mond aber noch nicht wieder aufgegangen war, sagte Thorus:„Gut, wir machen Fortschritte. Immerhin hältst du jetzt dein Schwert bei einer Drehung fest und den Kombo von gestern kannst du auch schon. Versuch nun folgende Übung.“
Long trat wieder einen Schritt zurück und staunte über den Eifer seines Lehrers. Anstatt jetzt erstmal Abendpause zu machen, trainierte er ihn noch weiter…nicht schlecht. Für Long sogar sehr gut, denn er brauchte schnellsten die Meisterausbildung.



05.03.2004 09:24#194
Thorus Nachdem Thorus und Longbow bis tief in die Nacht trainiert hatten, war es aber für den heutigen Tag wieder Zeit mit dem Training anzufangen. Um das Rathaus rumgegangen, sah er bereits den Ritter der eifrig an seinen Fertigkeiten im zweihändigem Kampf feilte. Die Übungs die sie gestern Nachts noch angefangen hatten musste heute perfektioniert werden. Also erläuterte er ihm diese nochmal ganz genau...

Thorus: "Nun, heute müssen wir deine Drehung perfektionieren wenn du bis heute Abend dein Training abgeschlossen haben willst. Sieh mir zu und mach es mir nach!"

Thorus zog seinen Zweihänder und vollführte Schritt für Schritt und dann mit schnelligkeit die Drehung.

Thorus: "Versuch auch deine Drehung schnell auszuführen, denn nicht nur Kraft sondern auch Schnelligkeit sind im Kampf Trumpf.



05.03.2004 13:56#195
Longbow Long war inzwischen wieder schweißgebadet. Er wusste nicht, zum wievielten Mal er schon die Drehung machte. Er hätte aber auf alle Fälle aufgegeben, wenn es nicht ständig Motivationsschübe von seinem Lehrer geben würde, wie etwa „Gut, du wirst deutlich besser, mach weiter so.“
Irgendwann aber erklärte Thorus die Übung für beendet.
„Das kannst du jetzt gut genug. Sicher wirst du dich auch noch verbessern im Laufe der Zeit, aber das geht nicht von heute auf morgen. Nun trete mal gegen mich an.“
Long guckte nur blöd.
„Ich soll gegen dich kämpfen???“
„Ja, das sagte ich gerade. Nun komm, ich warte.“
Long wusste nicht ganz, was sein Lehrer sich dabei dachte. Er konnte doch noch gar nicht gewinnen. Doch Thorus wartete nicht mehr auf ihn und griff ihn an. Noch in letzter Sekunde brachte Long sein Schwert in Position und blockte mit Mühe Thorus Schlag ab, der begann aber sofort von neuem. Longs Hände schmerzten jedes Mal, wenn der Paladin auf seine Klinge schlug. Er hatte Mühe sein Schwert überhaupt festzuhalten. Dennoch parierte er verbissen weiter und riskierte selten auch einen Gegenschlag…



05.03.2004 17:18#196
Thorus Thorus konnte natürlich nicht mit vollem Einsatz kämpfen, denn dann wäre der Kampf schnell vorbei gewesen und es hätte keinen trainierenden Effekt gehabt. Deshalb stellte er sich auf eine Stufe mit seinem Schüler und noch ein wenig besser um ihm zu zeigen das der Gegner zum Teil mindestens genauso stark und erfahren sein kann wie Thorus selbst. Sie kämpfen schon einige Stunden und Longbow konnte kaum noch auf den Beinen stehen.



Thorus: "Komm schon, raff dich auf, KÄMPFE WEITER! Der Gegner nimmt keine Rücksicht. Noch ein paar Stunden und du hast es geschafft.

Als er den verbissenen Gesichtsausdruck und das funkeln in den Augen seines Schülers sah, wusste er das er es schaffen würde.



05.03.2004 18:34#197
Longbow Thorus verlor auch an Kräften, Long spürte es eindeutig. Einziges Problem dabei war, dass er selbst schneller kaputt ging, aber wie lange kämpften sie jetzt schon? Drei Stunden? Und vorher schon hartes Training und in der Nacht auch noch. Er hat nun schon seit langem kaum geschlafen und kaum was gegessen. Großer Vorteil des ganzen aber: Endlich tat er mal wieder was für seine Ausdauer, was hier und jetzt aber gerade nebensächlich war. Er musste es endlich schaffen meisterhaft mit dem Zweihänder umzugehen, aber er machte große Fortschritte, wie er selbst fand. Schon mit einigen Drehungen hatte er Thorus überraschen können und auch einige von ihm geblockt.
Doch zum Ende hin schwindeten seine Kräfte immer schneller. Er hatte nun nicht mehr nur Mühe sein Schwert zu halten und damit zu schlagen, sondern auch überhaupt nur auf den Beinen zu stehen. Mühsam brachte er dann über seine Lippen: „Wie lange noch, Thorus?“



06.03.2004 09:57#198
Miraweth Es war eine kurze Nacht für Miraweth gewesen, sie hatte kaum schlafen können, immer wieder war sie beunruhigt aufgewacht. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte sie. Und der Gedanke daran, was es sein könnte, ließ sie noch besorgter werden. Inzwischen war es aber schon wieder hell und es herrschte reges Treiben im oberen Viertel. Ungewohnt viel, wie sie feststellen musste. Langsam ging sie zur Tür und trat hinaus, Ritter liefen eilig umher, ebenso Paladine. Ab und an rief ein Offizier ein paar Befehle zu seinen Männern.
"Herr, sagt mir, was ist los?", sprach sie einen vorbei rennenden Paladin an, der kurz stoppte.
"Orks! Im Minental, Hunderte. Wir vermuten, dass sie auf die Stadt vorrücken werden, die Burg ist schon verloren."

Diese letzten Worte trafen die junge Frau wie ein Dolch in die Burst, mitten ins Herz. Während der Paladin schon wieder weiter rannte, ging sie ein paar Schritte rückwärts und musste sich am Haus abstützen. Die Burg war verloren. Das durfte nicht sein! Wieso nur hatte Innos das zugelassen?! Wieso hatte er einen seiner treusten Krieger in diese Falle laufen lassen!
Miraweth war etwas schwindelig und tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, war er noch am Leben? Hatten einige Männer fliehen können? Es musste so sein, er durfte nicht tot sein, nicht nachdem sie ihn so kalt weggeschickt hatte! Unsicher sah sie sich um ohne jedoch etwas von ihrer Umgebung wahr zu nehmen. Samantha, sie wusste sicher Rat.

Eilig schritt die junge Frau in Richtung Hinterhof, direkt auf das Haus der Lady zu. Es dauerte auch nicht lang, bis sie die Tür erreichte und eintrat. Es war still im Haus, ob sie noch schlief? Oder auch nicht mehr da war? Eigentlich war es dumm, die Lady gehörte doch ebenfalls zum Heer, sicher war sie schon wieder unterwegs. Doch Miraweth beschloss, aus sie zu warten, vielleicht kam sie ja noch einmal. Unsicher und nervös lief sie in der Wohnung umher, ihre Gedanken fanden keinen Halt, keine Ruhe. Vorwürfe, Angst, Verzweiflung, so viele Gefühle erfassten sie und wo blieb nur Samantha...



07.03.2004 11:32#199
Miraweth Es war eine grausige Nacht gewesen und die ganze Zeit über hatte Miraweth in Samanthas Haus verbracht. Die Lady war nicht mehr gekommen, stattdessen entbrannte ein furchtbarer Kampf, stundenlanges Schreien, Klirren und sogar das Brüllen eines Drachen. Was war das nur für eine Welt, in die sie da gekommen war. Nie hatte es etwas derartiges in den Hallen gegeben, niemals. Hier dagegen schien es eher der Alltag zu sein. Noch immer kauerte die junge Frau auf Samanthas Couch, die Beine angezogen und umschlungen. Sie wollte nicht da raus, bei all dem Lärm und dem Feuer, es musste schrecklich aussehen, in der Stadt. Ganz zu schweigen von ihr selbst. Miraweth fühlte sich seltsam, als wäre eine Welt zusammen gebrochen. Wie damals, als sie die Hallen einstürzen sah.Warum nur passierte das alles, lag es an ihr? Ein Fluch? Oder war es eine Strafe Innos'?
Sie wusste es nicht. Langsam kämpfte sich eine Träne die Wange hinunter und die junge Frau vergrub ihren Kopf wieder zwischen den Knien...



12.03.2004 20:20#200
Kano Ein bläulicher Nebel hatte sich in Vatras' Tempel gebildet und kurz darauf war Kano darin erschienen. Der Paladin war erschöpft, die Verteidigung der Burg war hart gewesen und die Männer, besonders Garond und er, hatten kaum geschlafen. Es war Zeit sich auszuruhen.
Doch kaum hatte er die Stadt erreicht gehabt, war ihm schon das ganze Ausmaß der Zerstörung vor Augen getreten. Während er den Weg zum oberen Viertel hinauf geschritten war, hatte er teilweise noch über Schutt steigen müssen, der bei den Aufräumarbeiten kurzzeitig auf der Strasse gelagert wurde. Es sah schlimm aus, die Stadt hatte es noch schlimmer erwischt, als die Burg.

Im oberen Viertel angekommen, waren die Zerstörungen weniger schlimm, nichts desto trotz lag auch da noch der Tod in der Luft. Er konnte es förmlich spüren. Kopfschüttelnd schritt er die Pflasterstraße zum Brunnen hin entlang und blieb dann stehen. Langsam blickte er sich um. Es erfüllte den Krieger mit Trauer, er hatte nicht nur unzählige Kameraden und Freunde verloren, auch seine Stadt hatte gelitten. Es würde lange dauern, bis diese Wunden heilen würden.Aber zumindest war er wieder zurück, daheim. Und sein Haus hatte es auch überstanden wie es schien. Neue Hoffnung keimte in ihm, wenn das Haus in Ordnung war, dann ging es Miraweth sicher auch gut, es musste einfach so sein...


12.03.2004 20:36#201
Samantha "Huuuuuuuuhuuuuuuuuuuu Kaaaaaaanoooooooo!"
Eine schrille Stimme trällerte über den Hof des Oberviertels und Samantha schaute sich irritiert um. Eine junge Frau kam über das Pflaster stolziert und eilte auf den Paladin zu, der am Brunnen stand. Sie trug ziemlich hohe Schuhe und die Lady wunderte sich wie sie damit nur laufen konnte, erstrecht bei dem holprigen Pflaster. Doch die augenscheinlich ansässige Bürgern meisterte diese Hürde mit Bravur, wobei sie bei jedem Schritt graziös mit dem Hintern wackelte, der in einem enganliegenden Kleid steckte, welches nur knapp darüber reichte. "Ein Geschenk der Götter dich wiederzusehen, wohlauf und bei bester Gesundheit", schallte ihre hohe Stimme herüber, während sie dem Paladin ein Küsschen links und rechts auf die Wange gab.
Samantha blieb stehen und beobachtete amüsiert das Schauspiel."Warum hast du dich so lange nicht mehr bei mir gemeldet? Ich habe mir schon Sorgen gemacht, lange brauchte der gute Kano schließlich nie, bis er sich mal wieder meldete, sagte ich mir, nicht wahr?" Sie lachte. Während des ganzen Gesprächs hielt sie den Paladin am Arm damit er ihr nur nicht wegrennen konnte.
Eine Gruppe wohlhabender Bürger passierte die lauschende Lady und Samantha konnte nichts mehr von dem verstehen, was dort am Brunnen gesprochen wurde. Sie wurde abgelenkt, als einer der Männer sie ansprach und eine starke Fahne zu ihr herüberwehte. Samantha hatte einige Mühe ihn abzuwimmeln, bis sie schließlich wieder klare Sicht auf Kano hatte. Dieser war inzwischen die sonderliche Dame wieder losgeworden, wie auch immer er das angestellt hatte.
Grinsend ging Samantha nun zu ihm hinüber und stellte sich neben den Brunnen. Er hatte sie noch nicht bemerkt, als sie zu sprechen begann.
"Du scheinst ja wirklich gefragt zu sein", sie zog eine Braue in die Höhe und grinste ihn an.



12.03.2004 20:48#202
Kano Kopfschüttelnd sah Kano der Bekannten nach und schmunzelte leicht. Als hätte sie die ganze Zeit gelauert. Dann aber zuckte er zusammen und fuhr herum."Samantha?!", etwas verlegen kratzte er sich am Hals und grinste nervös."Ähm, hallo, ja, das war nur eine Bekannte..."
Genau, das war sie ja auch, mehr musste die Lady ja auch nicht wissen.Dann aber besann er sich und lächelte erfreut.
"Ich freue mich, dich wohlauf zu sehen. Die Stadt sieht ja schlimm aus und viele sind gefallen. Es gibt neuen Mut zu sehen, dass doch ein paar gute Freunde überlebt haben.
Erzähl, was ist hier passiert und wie ist es dir ergangen?"
Neugierig musterte er die Lady von oben bis unten, konnte aber keine Verletzungen ausmachen. Ein gutes Zeichen. Es wurde wirklich Zeit, dass er ihr die letzten Zauber und danach vielleicht sogar die Selbstheilung beibrachte...


12.03.2004 21:49#203
Samantha Samantha schüttelte den Kopf.
"Es war wirklich nicht schön. Die Stadt hat einiges abbekommen und wir können von Glück sprechen dass wir noch hier sein können. Die Orks hatten einen Drachen auf ihrer Seite. Er hat fast die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt. Es war wirklich knapp. Ich hab mir eine kleine Verletzung an der Schulter zugezogen, aber es ist schon wieder recht gut verheilt."
Sie mochte gar nicht mehr dran denken. Bilder kamen in ihre Erinnerung zurück, schreckliche Bilder, die sie lieber hatte dort lassen wollen wo sie gewesen waren. Doch irgendwann musste es wohl wieder hervorkommen, wenn sie sich nicht innerlich davon zerfressen lassen wollte.
"Aber wir sind schon wieder gut am Aufbauen, in einigen Tagen wird kaum noch was von dem Überfall zu sehen sein."
Sie hörte sich schon wesentlich zuversichtlicher an. Ihre Augen suchten den Himmel nach dem Mond ab, doch scheinbar war er gerade hinter einer dicken Wolke verschwunden. Sie senkte den Kopf wieder und musterte Kano im Schein der Laterne.
"Und wo warst du? Ich hab dich gar nicht in der Stadt gesehen."


12.03.2004 22:26#204
Kano Kano nickte nachdenklich und überlegte kurz, dann antwortete er:"Ich war in der Burg. Wir wurden völlig überrannt, Hunderte...sie haben die Anlage sogar eingenommen gehabt, während wir uns im alten Kerker der Burg verschanzten. Glücklicher weise konnten wir uns aber wieder freikämpfen und die Burg in einem günstigen Moment zurück erobern."
Wieder schwieg er und dachte an all die Männer, die dafür ihr Leben gelassen hatten. Dann aber blickte er auf und versuchte etwas zu lächeln."Aber genug davon, wie gesagt, schön dich wohlauf zu sehen."Der Paladin verkniff sich alle weiteren Gesten, mitten auf dem Hof hätte das nur wieder Stoff für Gerüchte gegeben. Sicher wusste Samantha auch so, dass er es ernst meinte.



14.03.2004 12:51#205
Kano Eine ganze Weile hatten die Beiden noch geredet, sich über die Geschehnisse unterhalten und ein paar andere Kleinigkeiten besprochen. Auch die Magie würde Samantha bald gemeistert haben. Dann aber war es Zeit, Lord Hagen Bericht zu erstatten. Nachdem sich Kano von der Lady verabschiedet hatte, setzte er seinen Weg in Richtung Rathaus zielstrebig fort.
In dem großen Besprechungsraum angekommen, salutierte er kurz vor dem Lord.Hagen erwiderte und musterte den Paladin.
"Innos sei Dank, ihr seid wohlauf. Und hatte die Nachricht erreicht, die Burg sei überrannt worden. Haben auch noch andere überlebt?"
Kano nickte.
"Garond, Oric und ein paar andere, wir hatten uns im alten Verlies verschanzt und die Burg dann zurückerobert. Eine ganze Weile haben wir dann da ausgeharrt, bis die Verstärkung kam."
"Gut, wie steht es um die Minen?"
"Wissen wir nicht, aber wir rechnen damit, dass sie unberührt geblieben sind.""Hoffen wir das Beste.", erwiderte Hagen und nickte. "Also dann, Kano, wir werden das später besprechen, ihr solltet euch erst einmal ausruhen."Der Paladin nickte und wand sich um, langsam schritt er wieder aus dem Rathaus und begab sich dann heim. Es dauerte nicht lange, bis er das Haus erreicht hatte. Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Warme Luft strömte ihm entgegen, es duftete sogar lecker. Klackend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, Stille umfing ihn, einzig das Knistern des Feuers war zu hören. Langsam schritt er zum Rüstungsständer und schnallte die Teile nach und nach ab. Ein befreiendes Gefühl, nach einer Ewigkeit wurde er sie endlich wieder los. Der Paladin wusch sich kurz mit dem Wasser des Bottischs, der neben der Kochstelle stand. Es war ungemein erfrischend und dringend nötig gewesen.
Kano richtete sich wieder auf und blickte sich um, endlich wieder daheim...


14.03.2004 21:23#206
Kano Kaum hatte er seine Ausrüstung abgelegt und sich gewaschen, kam Miraweth die Stufen hinab. Sie hatte die Geräusche vernommen und ging der Sache nun, mit einem Dolch bewaffnet nach.
"Hallo? Wer ist da?"
Ungläubig blickte sie zu dem eingetretenen Paladin und zögerte. Auch Kano zögerte kurz, ging dann aber ein paar Schritte auf sie zu und lächelte. In diesem Moment löste sich die Erstarrung der jungen Frau und sie stürzte auf den Soldaten zu. Der Dolch fiel klirrend zu Boden und sie schlang freudig die Arme um Kanos Hals. Sie drückte sich an ihn und schien nicht mehr loslassen zu wollen, dann umarmte auch der Paladin die junge Frau. Er hielt sie dicht bei sich, ein seltsames Gefühl. Ihr zierlicher Körper war ungewohnt für den Krieger, sie wirkte so zerbrechlich.
"Wo warst du so lange?! Hast du eine Ahnung, was ich hier durchgemacht habe?!", sie lehnte sich etwas zurück und blickte ihn an.
"Es hieß die Burg sei verloren, ich...ich dachte du wärst tot! Innos muss dich wirklich mögen."
Sie lehnte sich wieder an Kanos Brust und schloss die Augen."Aber ich lebe, das zählt. Innos stand uns bei und wir haben es geschafft.", antwortete er leise.
Die Zeit schien still zu stehen, als die Beiden da standen, eng umschlungen und ohne etwas zu sagen. Schließlich blickte Miraweth aber doch wieder auf und sah dem Paladin direkt in die Augen. Glücklich lächelnd näherte sie sich langsam seinem Kopf und schloss die Augen, kurz darauf trafen ihre Lippen auf die Seinen. Ein elektrisierendes Gefühl schoss durch Kanos Körper, ebenso wie durch Miraweths. Bis sich ihre Lippen wieder lösten und sie die Augen öffnete. Miraweth lächelte bezaubernd und drückte sich erneut an Kanos Brust...


17.03.2004 19:44#207
Miraweth Miraweth stand am Herd und rührte gedankenverloren in der Suppe herum. Leise Pfeifftöne verließen ihre Lippen und ein fröhliches Lied erfüllte schon bald den Raum. Die vorher so tristen Tage des Wartens waren vorbei und neues Glück hatte ihr Leben erfüllt. Sie wußte selbst nicht genau warum, doch sie hatte eine Ahnung. Es war ein Gefühl, tief in ihr drinnen, das ihr den Ursprung ihrer Fröhlichkeit verriet. Doch sie mochte es noch nicht so recht wahrhaben. Es durfte doch gar nicht sein. Noch nie hatte sie sich zu solchen Gefühlen hinreißen lassen. Immer war es eine Art des Besitzens und Beherrschens gewesen, was sie zu ihren Taten hatte hinreißen lassen. Doch diesmal war es anders. Zum ersten Mal spürte sie ein neues Gefühl, ganz anders als die vorigen. Und sie wußte es musste mit dem Paladin zusammenhängen.

Das Messer wetzte nur so über das kleine Holzbrettchen, als sie die Kräuter feinhackte. Sie hatte sie zuvor auf dem Markt gekauft, ganz frisch und noch grün und knackig. Sie würden der Suppe die nötige Würze verleihen, die sie so einmalig machte. Schwungvoll ließ sie das Grünzeug hineinrieseln und rührte dann nochmal kräftig um. Kurz probierte sie, war äußerst zufrieden und stellte dann den Topf mit der Suppe auf den Tisch.

"Essen ist fertig!", trällerte sie durch das Haus und wartete auf die Fußstapfen des Paladins, wenn er die Treppe herabkam. Es würde ein gemütliches Abendessen werden.



17.03.2004 20:09#208
Kano Essen war fertig, hervorragend. Kano hatte gerade noch aufgeräumt und ein paar Möbelstücke umgerückt. Miraweth hatte da ihre ganze eigene Vorstellung von Raumausstattung. Aber seltsamer Weise machte es ihm nichts aus, eher gefiel es ihm sogar. Die junge Frau brachte ganz neuen Wind in sein Haus. Langsam stapfte er die Stufen hinab und erreichte kurz darauf den Wohnraum. Es duftete wieder herrlich, nach ein paar Kräutern und anderen Sachen, die Kano nicht recht zuzuordnen wusste.
"Mhmm, duftet gut, was hast du uns da gemacht?"
Neugierig schaute er in den Topf und dann zu Miraweth. Sie trug ein Kleid und darüber eine Schürze. Stand ihr gut, musste der Paladin zugeben. Allerdings fand er sie hübsch, was immer sie anhatte, das musste er sich ebenfalls eingestehen.Er setzte sich brav zu ihr an den Tisch und schob den Teller zum Topf."Ich glaube, ohne dich würde ich inzwischen verhungern.", schmunzelte schaute er wieder von ihr zum Topf zurück. Es roch wirklich köstlich.
"Übrigens, gut siehst du aus, wer hätte gedacht, dass eine Schürze so edel aussehen kann."
Kano zwinkerte ihr zu, dann aber war es Zeit zu essen...



17.03.2004 20:20#209
Miraweth Miraweth lachte und setzte sich zu Kano an den Tisch.
"Danke. Ich hab sie bei Lady Samantha in einem Schrank gefunden, schon recht verknittert und sicher jahrelang nicht benutzt. Kann ich mir jedenfalls gut vorstellen."
Sie zwinkerte dem Paladin neckisch zu und verteilte dann die Suppe."Ich hab sie gewaschen und geglättet und verwende sie jetzt. Passte wie angegossen und die Lady wird sie wohl kaum vermissen, so wie ich sie kenne."Sie lachte und nahm den Löffel in die Hand.
"Lass es dir schmecken. Du hast sicher hunger. Es ist ein altes Rezept nach meiner Mutter, etwas an die heutigen Geschmäcker angepasst. Ich hoffe es sagt dir zu..."
Sie tauchte den Löffel ein und nahm eine grosse Portion davon zu sich. Gleich darauf lächelte sie wieder zu Kano hinüber.



17.03.2004 20:34#210
Kano Er erwiderte ihr Lächeln und probierte dann von der Suppe. Riechen tat sie ja hervorragend, aber ob sie auch gut schmeckte? Er probierte vorsichtig und ließ es sich auf der Zunge 'zergehen'.
"Mhhmmmm, das ist ja köstlich!", voller Begeisterung tat er seine Feststellung kund und nahm einen weiteren Löffel voll. Der Paladine nahm noch einen Dritten und sah dann wieder zu Miraweth, aufmerksam beobachtete er sie dabei, wie sie sich bewegte, ihre Lippen.
"Du bist eine sehr gute Köchin, wirklich. Weißt du was? Ich werd dich leider nicht mehr gehen lassen können, hat Samantha Pech."
Kano grinste leicht und schaute die Frau dann wieder an.
Irgendwie meinte er das wohl ernsthafter, als es schien. Was wenn sie wirklich vollends bei ihm wohnen würde? Ob sie das wollen würde? Oder war ihr Samantha da doch lieber, unter Frauen sozusagen.
Nachdenklich blickte er sie weiter an, in den Gedanken schon abgeschweift. Sollte er sie fragen? Doch was würde sie sagen, es vielleicht für einen Scherz halten? Noch immer in Gedanken aß er weiter, sah aber immer wieder zu Miraweth. Eigentlich hatte sie ja schon das ein oder andere Möbelstück verrücken lassen, von ihm. Vielleicht sollte er es einfach versuchen...dennoch zögerte der Paladin...



17.03.2004 20:52#211
Miraweth Miraweth machte erst ein erstauntes Gesicht, doch dann lachte sie ebenfalls. Zuerst hatte sie seinen Vorschlag wirklich ernst geworden, aber nachdem er so gegrinst hatte war sie zu dem Schluss gekommen, dass es nur ein Scherz gewesen sein konnte. Natürlich, wie hatte sie auch etwas anderes annehmen können. Es war töricht von ihr.
Sie lachte also und löffelte dann ihre Suppe weiter. Löffel um Löffel fühlte sie sich behaglicher, erinnerte sie doch der Geschmack an ihre Kindheit. Oft hatte sie diese Suppe gegessen und ihrer Mutter bei der Zubereitung geholfen. Und jetzt saß sie hier und aß eben diese Suppe, die ihr soviel bedeutete. Dass sie sie zubereitet hatte, war etwas ganz besonders. Nicht mal Lady Samantha hatte sie bisher kosten dürfen. Doch das würde sie Kano lieber nicht erzählen, er würde es sicher falsch auffassen. Oder etwa nicht? Sie wußte auch nicht warum, aber sie hatte Angst vor seiner Reaktion auf diese Tatsache. Vielleicht verstand er nicht, wieviel ihr diese Suppe bedeutete.
Nachdem sie genug über ihre Suppe nachgedacht hatte, bemerkte sie dass ihr Teller schon wieder leer war. Ebenso der von Kano. Sie öffnete also den Deckel erneut und gab beiden noch von der Suppe nach.
"Es freut mich dass es dir schmeckt. Diese Suppe ist irgendwie auch ein Teil von mir..."
Jetzt würde er sie sicher komisch angucken. Vorsichtig lunste sie über ihren Tellerrand zu Kano hinüber.



17.03.2004 21:03#212
Kano Er beobachtete sie, wie sie die Teller von neuem füllte und schaute sie dann."Ein Teil von dir?", nachdenklich schaute er sie weiter an.
"Ein sehr köstlicher Teil, wirklich.", Kano lächelte und aß weiter."Sag mal...", wieder zögerte er und hielt kurz inne.
"...was würdest du denn sagen...wenn...", er fasste sich ein Herz und fuhr dann entschlossen fort:"...wenn ich dich ernsthaft fragen würde, ob du hier wohnen möchtest?"
Die Sekundenbruchteile, die nach diesem Satz vergingen erschienen dem Paladin als eine Ewigkeit.
"Ich meine...du bist die meiste Zeit hier und...", fügte er schnell hinzu, kam aber wieder ins Stocken, als ihm klar wurde, was er beinahe gesagt hätte. Verwirrt zog er die Stirn kraus und senkte den Blick, dann sah er Miraweth aber wieder in die Augen und wartete einfach ab, was sie sagen würde...


17.03.2004 21:23#213
Miraweth Der Löffel blieb auf halbem Wege zum Mund in der Luft stehen. Hatte sie eben richtig gehört? Er hatte sie weder komisch angeschaut noch war seine vorige Bemerkung als Scherz gemeint.
Sie zwang sich den Löffel weiterzuführen und in ihren geöffneten Mund zu schieben. Dann ließ sie sich die Suppe langsam auf der Zunge zergehen, ohne sie wirklich zu schmecken und schluckte schließlich. Ihre Augen trafen die des Paladins und sie fand ihre Sprache wieder.
"Das...das ist dein Ernst? Ich soll hier wohnen?"
Es bedurfte keiner Antwort, das Gesicht von Kano sagte alles."Nun, ich würde ja schon gerne. Aber was wird die Lady dazu sagen? Sie wird untergehen in ihrem Chaos. Das müsstest du ihr schon beibringen..."Sie konnte ein kleines Grinsen nicht unterdrücken.



17.03.2004 21:34#214
Kano "Samantha? Sie wird es überleben, sicher wird sie zurecht kommen. Und zur Not können wir ihr ja ab und an helfen. Aber ich würde mich freuen, wenn du...wenn du bei mir wärst."
Er bewegte seinen linken Arm über den Tisch zu ihrer Hand und nahm diese in Seine.
"Weißt du...ich habe schon so Einiges erlebt...aber das, was war als wir uns...geküsst haben..."
Kano wurde verlegen und schaute auf seinen Teller. Kurz überlegte er, aber es war ja schon zu spät zu kneifen, dazu hatte er zuviel gesagt."Du hast meinem Leben eine ganz neue Seite verliehen, eine sehr Schöne."Der Paladin blickte sie wieder an, sah in ihre blauen Augen und lächelte. Mit einem Mal war auch die Nervosität war teilweise verschwunden, es war raus und irgendwie fühlte es sich gut an. Nun blieb nur noch ihre Reaktion darauf abzuwarten. Vielleicht war es für sie alles ganz anders gewesen, gar nicht so wie für ihn...



18.03.2004 00:09#215
Samantha Es war ein lauer Abend, friedlich und warm, als Samantha das Oberviertel betrat und sich auf den Weg zu ihrem Haus machte. Der Himmel war klar und ein Meer aus Sternen funkelte herab, gespickt mit einem leuchtend hellen Vollmond, der die Schatten im Oberviertel kleiner als sonst wirken ließ.
Der Frühling lag in der Luft, die Lady konnte es erneut riechen. Ein Duft aus Frische und Freiheit, der ihr sogleich das Herz höher schlagen ließ und ein Lächeln auf ihre sonst so verbissenen Lippen zauberte. Die Natur begann bereits wieder zu sprießen. Jenseits des Weges säumte das erste Unkraut die Steinritzen und vor dem Rathaus zeigten sich die ersten Knospen an den Dornenhecken.
Es war in jener Nacht, in der Samantha auf dem Weg zu ihrem Haus war, als sie ungewohnte Geräusche aus dem obersten Stockwerk des Rathauses vernahm. Zuerst dachte sie noch ein eine akkustische Täuschung, die der sanfte Nachtwind von der Unterstadt heraufgeweht hatte. Doch nach ein paar Schritten näheren Lauschens wurde ihr klar, dass diese Laute nur aus dem offenen Fenster im ersten Stock des altehrwürdigen Rathauses stammen konnten.
"Aaaaaaahh! Oooooohjaaaaa!"
Ein Schrei erfüllt von Pein und Schmerz, so intensiv, wie ihn die Lady schon lange nicht mehr vernommen hatte. Skeptisch blickte sie hinauf. Was mochte dort oben vor sich gehen?
"Aaaaaaaaaaaaaaaahhhhhh!"
Ein erneuter Schrei ließ die junge Frau unten auf der Strasse zusammenzucken. Es hörte sich wirklich gefährlich an, am Ende hatte sich noch jemand etwas getan und sie wurde wegen unterlassener Hilfeleistung zu drei Wochen Kaserneschrubben verurteilt. Besser sie sah mal nach.

Leise schlich sich die Lady durch den Vorgarten und zog sich auf einen Ast, der vom nebenstehenden Baum herüberragte. Er war perfekt gelegen, direkt unter dem offenen Fenster, aus dem diese denkwürdigen Laute kamen. Vorsichtig zog sich Samantha daran hinauf und lugte über den Fenstersims.
Der Raum innen war schwach erleuchtet, jedoch hell genug um etwas erkennen zu können. Kerzen waren verteilt worden, auf der Kommode, auf dem Fenstersims und auf dem hölzernen Fußboden. Ihr flackerndes Licht tänzelte durch den Raum und verlieh ihm eine warme Atmosphäre.
"Uuuuuuuuuh!"
Diesmal war der Schrei so laut, dass Samantha draußen unter dem Fenster fast vom Baum gefallen wäre. Leise zog sie sich wieder hinauf und lunste erneut nach drinnen.

Was sie da sah, ließ sie beinahe ein weiteres Mal vom Baum purzeln. Ihre Augen weiteten sich und ihr Mund blieb offen stehen.
Ein Mann kniete dort, gleich neben dem Bett. Sein Gesicht war schweißüberströmt, die Mimik schmerzverzogen. Und dennoch machte er keinerlei Anstalten sich zur Wehr zu setzen. Eine Frau stand hinter ihm, den Kopf hoch erhoben. Gerade packte sie sich eine blonde Haarsträhne und schob sie energisch zurück zu den restlichen. Ihr Gesicht hatte einen Ausdruck von Dominanz und Stolz, der Samantha ganz schummrig werden ließ. Viel schlimmer aber, beide waren splitterfasernackt!
"Uaaaaaah!"
Samantha kniff die Augen zusammen, als der Knall durch die Luft peitschte, und zog instinktiv den Kopf ein. Bei Innos! Hatte sie da eben richtig gesehn? Es konnte nur ein Irrtum sein, sie war übermüdet und hatte sich sicher nur getäuscht. Doch ganz sicher war sie sich da nicht.
Vorsichtig reckte sie erneut den Hals und schaute in das Zimmer. Der Mann auf dem Boden war kein geringerer als Lord Hagen.

"Hast du etwa schon genug, mein Zuckerhasi?", säuselte die junge Frau im Zimmer und legte sich jetzt anmutig aufs Bett.
Lord Hagen, ein Zuckerhasi?
Das wurde Samantha nun doch zuviel. Unbemerkt hatte sich das Hörnchen von hinten an sie herangeschlichen, da es sich fragte, was die junge Frau zu später Stunde noch auf seinem Baum zu suchen hatte. Samantha spürte die Krallen auf ihrer Schulter und schreckte ertappt zusammen. Vor Schreck verlor sie den Halt und plumpste mit einem kleinen Schrei in die Dornenbüsche.
Sogleich verstummten die Gespräche von oben. Ein Gesicht erschien am Fenster und die tiefe Stimme Lord Hagens hallte durch die Nacht.
"Ist da wer?"
Samantha unten im Busch verbrachte ein paar bange Minuten, bevor sich das Gesicht wieder verzog.
"Ich werde das Fenster wohl mal besser schließen...", hörte sie das Gemurmel von oben und die Fenster schlossen sich.
Die Lady wagte sich nun wieder umständlich aus den Dornen zu befreien. Sie musste überall zerkratzt sein, doch sie bemerkte es nicht einmal. Wie in Trance lief sie über die Wiese zum Weg und schlug automatisch die Richtung zu ihrem Haus ein. Was sie da eben gesehen hatte ließ sie in eine tiefe Verwirrung stürzen.



19.03.2004 17:42#216
Longbow Bei dem doch recht warmen Wetter, zumindest empfand Long das so, durchschritt er wieder einmal das Tor zur Oberstadt, das Glücklichweise heile geblieben war. Doch war nicht das ganze Oberviertel von den Drachenangriffen verschont geblieben – der Brunnen sah etwas merkwürdig aus.
Long lief dennoch einfach an dem vorbei bis zum Rathaus. Die Ritter am Tor machten wieder keine Anstalten ihn nicht durchzulassen und schon stand er vor Lord Hagen.
„Da bist du ja endlich, Longbow! Wurde aber auch Zeit.“
„Verzeiht, ein Bürger, oder besser jetzt Rekrut, hat mich aufgehalten.“„Na, okay. Wenn es was dienstlich war, will ich mich nicht beschweren.“„Danke, Sir.“
„Also, weshalb du hier bist, hat folgenden Grund. Der Orkangriff hat uns viele Männer gekostet, in allen Reihen. Viele Bürger sind tot und die Stadt wurde viel zerstört, also brauchen wir Nachfolger, die in die Fußstapfen der Kameraden treten.“
Hagen machte eine kurze Pause und schaute durch das Fenster. Als es nicht weiter ging, sagte Long:
„Sir?“
Hagen drehte sich wieder zu ihm um.
„Nun, du hast schon oft Mut und Geschick bewiesen. Vielleicht steht die Stadt überhaupt nur dank deinem Einsatz noch, denn nicht jedem traue ich zu, dass er so viele Magier und Novizen aus dem Kloster zur Verstärkung holen kann. Außerdem standest du am Tor und bist selbst, als die Orks einbrachen, nicht von diesem gewichen. Deshalb habe ich mich, auch nach einiger Absprache mit den anderen hiesigen Paladinen, entschieden, dich ebenfalls zu einem Paladin zu machen.“Long fiel die Kinnklappe runter.
„Du trägst damit noch mehr Verantwortung und hast noch mehr Stärke. Du gehörst damit zur Elite der königlichen Streitkräfte und bist einer der gefurchtesten Gegner unserer Feinde. Trage deinen neuen Rang mit Stolz und den gleichem Geschick und Mut, wie du auch Ritter warst.“
Long schaffte es, seinen Mund wieder zu schließen.
„Gut, mehr wollte ich dann auch nicht. Gehe nun, und möge Innos dir immer beiseite stehen.“
„Danke, Sir!“
Long grüßte wieder militärisch und verließ das Rathaus. Er konnte es nicht fassen…Paladin? Beinahe die höchste Ehre, die ein Soldat Rhobars II. erreichen kann.

In den glücklichen Gedanken versunken lief Long den Weg zum Tor zurück, bis ihm noch das wichtigste einfiel. Er brauchte ja noch eine richtige Rüstung, und da kam wohl nur Eorl in Frage.
Der Weg zum Schmied war nicht weit, und als er dann da war, betrat er das Haus und rief nach seinem alten Freund.



19.03.2004 20:46#217
Eorl Als Eorl Longs rufen hörte, wandte er die Augen von dem Buch ab, in dem er bis dato gelesen hatte. Er hatte es von Cain bei seinem letzten Besuch im Kloster geschenkt bekommen und war sehr überrascht gewesen, als welch interessante LEktüre sihc das Buch entpuppt hatte. Es behandelte verschieden recht ausgefallene Technicken der Schmiedekunst, und ein paar metallurgische Feinheiten, die zum Herstellen besonderer Legierungen erforderlich waren.Der Ritter legte das Buch zur Seite, und stieg dann von dem Tisch herunter, auf dem er im Schneidersitz gesessen hatte. Die Sonne war am Morgen fürh heruasdgekommen, und hatte den ganzen Tag durch das Fenster auf den Tisch geschienen, also hatte er sich, als er einen Platz zum lesen gesucht hatte, kurzerhand vor dem Fenster auf den Tisch gesetzt. Als die Dämmerung herienbrach, war er gezwungen gewesen Kerzen aufzustellen, hatte den Platz aber beibehalten. Er ging zur Treppe, und war in ein paar Sätzen in der Werkstatt unten, trat um die Theke herum, und begrüßte Long mit einem Handschlag.
"Hey, schön das du mal reinschaust! Was darfst denn sein?"
Der andere grinste über beide Ohren, und sah aus, als würde er jeden Moment abheben.
"Lass mich raten", brummte Eorl und schmunzelte. "Die haben dich zum Paladin befördert."
"Scheint dich nicht zu überraschen", erwiderte Long.
"Nicht wirklich." meinte Eorl und grinste wissend." Lord Hagen sucht schon seid langem nach einem Paladin der Im Minental die Schürfstelle hinten am alten Turm leiten soll."
Als Eorl sein Lager aufschloss, und einige Werkzeuge unter der Theke herauskramte, nutzte Long die Zeit sich das gesagte durch den Kopf gehen zu lassen. Der Gesichtsausdruck den er dabie machte, war keineswegs zu mißdeuten."Jetzt hab ich dich drangekriegt" grinste Eorl zu ihm hinüber. "Du hast tasächlich einen Augenblick geglaubt was ich dir erzähle."
Long brummelte etwas unverständliches, und funkelte den Schmied dabei gespielt wütend an. Dann musste er lachen und verdrehte die Augen.
"Was möchtest du denn nun haben?" fraget Eorl den frischgebackenen Paladin.Long setzte zu einer längeren Erklärung an, wie er sich die Rüstung genau vorstellte, und das ganze erinnerte Eorl an die Zeit, als der andere seine Ritterrüstung bestellt hatte. Er wollte wieder ein extravagantes Modell, mit einigen sinnvollen, und ein paar modischen Änderungen. Eorl hörte aufmerksam zu, und begann im Geiste bereits damit, sich zu überlegen, wie er die Rüsatung am besten zusammenbauen sollte. Eine normale Paldinrüstung würde die Veränderungen ohne Probleme verkraften, von daher war es kein Problem das ganze an einem Tag zusammenzubasteln.
"Hör zu", meinte er als Long geendet hatte. "Wenn ich heut abend noch die Schmiede anheize, flennt sich unsere hochgeschätzte Bürgerschaft wieder bei Lord Hagen aus, weil ihre Nachtruhe gestört wurde. Irgendwie ist denen nämlich entgangen das wir uns hier im Krieg befinden. Ich mach mich morgen früh gleich an die Arbeit, und du kannst das ganze dann morgen abend oder übermorgen abholen. Ok?"
Long nickte, und verabschiedete sich. Er verschwand durch die Tür, und Eorl schob diese hinter ihm zu. Auch wenn der Tag mit Sonnenschein und wenig Wind recht warm gewesen war. Die Nächte waren immernoch ziemlich kühl. Er stieg die Treppe hinauf, und klappte das Buch wieder auf. Drüben auf dem Schrank, krächtzte Ruhk vor sich hin, und machte sich über einen kleine Brocken Fleisch her. Der Ritter ließ den Blick über die Kommode streifen, dann an der Wand entlang. Ein paar Andenken und Erinnerungsstücke, Waffen, und ein paar Schlanke Wurfmesser, mit silbernen Klingen und kunstvoll eingravierten Ornamenten. Die Griffe der Messer waren mit dem Relief eines Wildpferdes verziert. Der Ritter hatte sie in den letzten Tagen zum Zeitvertreib hergestellt. Zum Zeitvertreib und um sich abzulenken. Wer konnte wissen, ob er sie irgendwann sogar gebrauchen konnte. Oder verschenken.
Der Ritter riß den Blick von den Messern, und widmete sich wieder seinem Buch.


19.03.2004 22:01#218
Errol Gütig den Wachen zunickend schritt Errol majestätisch ins Ober Viertel. Besser gesagt, er versuchte es. Den schon auf den ersten Metern erhob sich eine der fiesen Stufen und stellte hinterlistig dem Milizsoldaten das Bein. Zu diesem Zeitpunkt konnte er sich noch durch geschickte Gewichtsverlagerung vor größeren Peinlichkeiten schützen, doch schon hier dämmerte ihm, was im Gange war. Gleich danach kam die nächste Erschwernis: Eine Putzfrau schüttete ihren vollen Eimer beim steilen Teil der Straße genau vor Errols Füße, die so keinen Halt mehr fanden und nach einem kleinen, natürlich eingeplanten Tanz auf dem Seifenwasser stürzte er zu Boden und musste mit nicht allzu großem Kummer feststellen, dass seine Rüstung nun nass war. Doch es hätte etwas viel schlimmeres passieren können, wahrscheinlich war dies nur ein missglücktes Attentat gewesen. Nun leuchtete es ihm ein: Die boshaften Schergen der unglaublichen Finsternis hatten ein Mordkommando auf Errol gehetzt, da sie von seinem heiligen Vorhaben wussten: von der Befreiung des Schatzes des großen Errol. Hörte sich gut an, fehlte nur noch eine Jungfrau und ein Drache. A propos Jungfrau... was war denn das für ein Geräusch? Verwirrt schaute sich der Milizionär um. Plötzlich drang wieder ein lautes Stöhnen aus dem Rathaus. Da – schon wieder!
Grinsend lief Errol nun weiter. War ja beruhigend zu wissen, dass auch die Leute aus dem Oberen Viertel so etwas taten.
Doch nun ermahnte ihn sein Gehirn zu größerer Vorsicht, denn die Gefahr war überall und die Wahrheit mitsamt Errols Geldsäckchen irgendwo da draußen. Denn wo sollte er denn nun anfangen mit suchen?



20.03.2004 12:13#219
Kano Zufrieden unterzeichnete Kano die letzte Auflistung und betrachtete sie noch einmal kurz. Dann legte er sie zu den anderen und stand auf. Die Stadt hatte ihre Wunden überstanden, viel Blut war geflossen aber sie hatten es wieder einmal überstanden. Langsam schritt er durch den Raum und blieb am Fenster stehen. Draußen war nicht das beste Wetter, aber es konnte schlimmer sein, immerhin war es nicht mehr ganz so kalt.
Miraweth hatte sich aber trotzdem etwas erkältet und Kano auch angesteckt gehabt. Allerdings nichts, was die Beiden umbringen würde. Wenngleich es ihn etwas störte. Doch auch wenn er es könnte, so wollte er deswegen nicht Innos' Macht bemühen, sie war für Wichtigeres bestimmt.

Bei dieser Gelegenheit fielen ihm seine Schüler ein, sie hatten sich schon lange nicht mehr blicken lassen. Ob sie es aufgegeben hatten? Zumindest Samantha war schon weit gekommen, warum sollte sie also alles hinschmeißen? Andererseits, verstehe einer die Frauen, wer konnte schon sagen, was in ihnen vorging. Selbst Miraweth war ihm immer wieder ein Rätsel, vor allem jetzt, wo sie bei ihm wohnte. Und dass sie gleich alles hatte umräumen müssen, nicht selten stieß er nun des Nachts gegen Stühle oder Hocker, die vorher wo ganz anders gestanden hatten. Aber da würde er sich wohl dran gewöhnen müssen. Andererseits war es ja kein Preis im Vergleich zu dem Gewinn...



20.03.2004 15:04#220
Longbow Long hatte die Nacht in dem Ritterhaus verbracht, aber nun war der neue Tag da und er musste wieder hinaus. Im üblichen viel zu schnellem Tempo nahm er wieder das Frühstück zu sich und ging dann los. Bevor er nun jedoch zu Eorl gehen konnte und die Rüstung abholen konnte, brauchte er erstmal das Geld. Das wiederum fand er wohl nur in seiner Taverne, in der fast sein gesamter Goldbesitz bunkerte. Schnell lief er hin und schnappte sich ein paar Beutel, danach ging es wieder in die Oberstadt.
Nun lief er gleich zu Eorl, trat wie am Vortag wieder in die Schmiede und rief nach ihm.



20.03.2004 18:18#221
Eorl "Sekunde!". ertönte Eorls Stimme aus dem Lagerraum. Einige Augenblicke später kam er mit einem Lappen herraus, und führte Long in den Hinteren Teil der Werkstatt. Dort, auf dem Tisch neben dem hinteren Amboss, lag die Rüstung. Eorl hatte morgens damit begonnen, eine Paladinrüstung nach Longs Wünschen zu ändern, und hatte das ganze erst vor ein paar Minuten vollendet. Nachdem er den Lappen endlich gefunden hatte, der ihn ins Lager geführt hatte, begann er damit, ein paar Staubflecken und Fingerabdrücke von der Rüstung abzureiben. Long wartete geduldig, und nutzte die Zeit um sich die Rüstung anzusehen. Als Eorl dann fertig war, richtete er den Blick auf den anderen.
"Nun, alles zu deiner Zufriedenheit?"



20.03.2004 18:34#222
Longbow Long schaute sich stolz seine neue Rüstung an. Er hielt sie in der Hand, drehte sie einige Male, hielt sie ins Licht und schaute sich jede Stelle flüchtig an. Die Veränderungen waren optimal, seine Zacken am Arm waren immer noch da, der Panzer war um einiges dicker, der Helm ebenfalls mit Zacken…na, da werden sie die Orks wohl noch mehr die Zähne an ihm ausbeißen.
Er wandte sich wieder an den Erschaffer des Kunstwerkes:
„Also, wie viel macht das?“
„Genau 4000 Münzen.“
„Was, mehr nicht?“
„Kannst mir gerne noch mehr zahlen.“
„Hehe, ne, lass man. Hier, sollte stimmen.“
Long reichte ihm zwei große Beutel. Er hatte mit weitaus mehr gerechnet, aber so war er natürlich auch zufrieden.
“Gut, mach’s gut und vielen Dank noch mal.
Eorl hob noch einmal seine Hand mit dem Lappen als Gruß und Long verschwand wieder in die Kaserne in der Unterstadt.



21.03.2004 12:04#223
Shakuras Der Scholar war schon längst wieder auf den Beinen und besaß in alter frische die Ehre, die früh morgendlichen Wärmestrahlen, die vom hohen Feuerball entsandt wurden, zu verspühren. Ein Genuß, von den man wohl in kommender Zeit des öfteren kosten durfte.

Der Schein der Augenpaare wanderte umher und besah sich das Oberviertel der Stadt Khorinis. Auch dieses gehobene Viertel hatte leiden müssen unter dem stürmischen Orkangriff. Nichts hatten die befellten Bestien verschohnt oder außer Acht gelassen. Und dennoch, dieses Viertel verkörperte noch immer die Eleganz der Stadt und mancher Bürger, die in dieser lebten.

Shakuras schaute hinauf zum Himmel, der zwar grau bewölkt, aber doch sonnig und hell war. Seine Gedanken galten den Opfern der Schlacht, die soviele durchleben und ertragen mussten. Das weinende Weib kam ihm wieder in den Sinn und die Messe. Alleine wollte er diese aber nicht halten. Er wusste gar selbst nicht, ob er sie alleine durchstehen konnte, da auch in seinem Herzen noch ein schwerer Trauerstein lag, der sein weichen Gemüt bedrückte.

Er brauchte Messdiener und -prediger. Vor allem aber sollte er sich mit Lord Hagen in Verbindung setzen, den obersten Paladin. Vielleicht wollte auch er ein Wort verkünden. So machte sich der Greis auf ...



21.03.2004 13:27#224
Eorl Eorl betrat das Viertel, und begab sich umgehend zu seiner Schmiede. Den Lederballen wuchtete er auf die Theke, und schnitt gleich ein Stück ab, etwas Länger als das Schwert, und dreimal so breit wie dessen Klinge.Er legte das Leder auf einen der Tische, umfuhr die Umrisse des Schwertes mit einem spitzen Metalldorn, sodass sie auf dem Leder angerissen waren. Das wiederholte er nochmal auf einem ähnlich großen Lederstück, dann schnitt er beide Lederlappen aus, und legte sie aufeinander. Mit Mit ein paar Hammerschlägen vernietete er die Seiten der Scheide mit Metallnieten, und brachte dann auf der Rückseite noch eine Gürtelschlaufe an.
Ein Ledergürtel war rasch aus dem ballen geschnitten, und der Metallverschluss war ebenfalls recht einfach gehalten, sodass es keine Große Mühe machte alles zusammenzustellen. Eorl nahm das Schwert, schob es in die Scheide, und betrachtete das Gehenk noch einmal kritisch, zog an dieser oder jener Niete, und riß ein paar Mal an der Gürtelschlaufe, um sich zu vergewissern das alles fest war. Dann verließ er die Schmiede wieder, und machte sich mit dem Fertigen Gehenk auf dem Weg in die Unterstadt.



22.03.2004 15:48#225
Eorl Eorl lag auf dem Bett und schaute dem Regen zu, der an die Scheibe des Fensters trommelte, und langsam an den Metallbahnen zwischen den kleinen Glasplättchen hinunterlief.
Er hatte seine Schmiede aufgeräumt, ein paar Waffen und Rüstungen geschmiedet in den letzten Tagen, seine Ausrüstung instandgesetzt und Schwert, Messer und Dolche auf hochglanz poliert. Er hatte alles getan um sich irgendwie zu beschäftigen, doich jetzt konte er der Ruhe nicht mehr asweichen, und mit der Ruhe, kamen auch die Erinnerungen an Aeryn wieder hoch, klar und detailliert, als
hätte er sie gestern erst zum Stadttor hinausgeschmuggelt.
er sehnte sich danach zu wissen ob es ihr, wo auch immer sie gerade war, wenigstens gutging, aber er sah keine Möglichkiet das herauszufinden. Dann viel sein Blick auf Ruhk, der wiedermal auf dem Schrank herumhüpfte. Hatten Raben nicht bekanntermaßen eine Vorliebe für Glitzerndes? Eorl richtete sich auf, und pflückte den Raben vom Schrank, setzte ihn auf seinen Arm, und trug ihn hinunter in die Werkstatt. Im Lager hatte er noch eine Kopie von Aeryns Brustpanzer, eines der Vorabexemplare, die ihm nicht gut genug erscheinen waren. Trotzdem glich es dem Original in einigen Aspekten. Eorl setzte den Raben darauf ab, und versuchte ihm mit einigen Gesten und Worten klarzumachen, was er von ihm erwartete.
Eine halbe Stunde später schien ihm der Vogel endlich begriffen zu haben worauf der Knilch in der Blechdose ihn ansetzen wollte, und Eorl machte sich daran ein paar Zeilen mit dem ungefähren Inhalt "Wie gehts, lebst du noch?" zu schrieben und an das Bein des sich heftig wehrenden Vogels zu binden. Nachdem sich Ruhk einigermaßen beruhigt hatte krächtzte er einmal zustimmend und flog dann davon."Hoffen wir das wir über das gleiche geredet haben." brummelte Eorl und stieg die Treppen hinauf um sein Buch zu suchen



23.03.2004 20:37#226
Carthos Mit grimmiger Miene blickte er auf das Richterhaus. Nach dem kleinen Brand hätte es renoviert werden sollen, zum Glück hatten ihn andere Aufgaben damals davon abgehalten. Der Angriff der Orks hatte die Kommandantur deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Das Dach war an manchen Stellen abgedeckt und die Ziegel lagen auf der Wiese oder der Strasse verteilt.
Die Fassade war auch leicht angekokelt worden und schwarze Flecken zeugten noch vom heissen Atem des Drachen.

Was das wieder kostet... Carthos schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. Da musste die Stadtkasse wieder herhalten um die Schäden zu beseitigen. Der Kommandant schritt durch die Tür der Dauerbaustelle und sah sich um. Immerhin war das Innere soweit heil geblieben. Die Schäden nach dem Segelbrand waren bereits zum größten Teil behoben worden.
Nachdenklich setzte er sich in seinen Sessel und blickte zur Tür hinaus. Ein kühles Lüftchen fegte durch den Raum und die losen Blätter auf dem Besprechungstisch raschelten leise vor sich hin.
Carthos war gerade damit beschäftigt, die aktuelle Truppenstärke aufzulisten. Was er bisher gesehen hatte, ließ ihm aber die Haare zu Berge stehen. Die Liste der Verluste war beinahe länger als die der Überlebenden. Khorinis war gerade noch ausreichend mit Soldaten besetzt. Für einen Gegenschlag und die Befreioung des Minentals reichte es aber nicht. Es musste wirklich ein Wunder geschehen, wenn sie diese Insel jemals lebend verlassen wollten. Beliar hielt Myrthana immer fester im Griff und bald würden sie wie die Fliegen zerquetscht werden. Allein der Glaube an Innos war die letzte Hoffnung der Paladine.


25.03.2004 14:04#227
Eorl Eorl lehte sich zurüpck, und betrrachtete neugierig das Buch, das vor ihm auf dem Tisch lag. Das Ende jenes Tagebucheintrags, der nun schon einige Menschenalter zurückliegen musste, hallte im er noch in seinem Kopf nach.Die Drachen sind nicht zurückgekehrt, und obwohl eine Inschrift in den Alten Aufzeichnungen warnt, das nichts ewig ist, hoffen alle darauf, das der Bannzauber den Daros auf die Drachen gelegt hat, bis ans Ende der Tage bestand haben möge.
Er musste diese sBuch unbedingt einem der Magier zeigen. Am besten brach er damit zum Kloster auf, oder übergab es Vatras.
Er stand auf, un nahm sich seinen Mantel. Er hatte in den letzten Tagen das Bedürfniss gespürt allein zu sein, und in Ruhe über alles nachdenken zuz können. Jetzt schien ihm das nur muso wichtiger.
Er trat vor die Tür seiner Schmiede, und schaute zu dem Felsen hinüber, unter dem die Kaserne lag. Irgendwo, beschloss er, musste er sich einen abgelegenen Ort einrichten, an den er sich zurückziehen konnte. Als er den Leuchtturm sah, der über der Kaserne auf dem Felsen aufragte, ging ein lächeln über seine Züge.Hoch über dem Meer, konnte er dort bestimmt ein wenig Ruhe finden. Und er war trotzdem noch in Sichtweite der Stadt. Ein perfekter Ort.
Er schlenderte, voin einem etwas verrückten Gedanken ergriffen zum Haus des Stadthalters hinüber, und steckte den Kopf in desen Arbeitszimmer."Guten Tag Sir", begrüßte er den anderen.
"Wenn ihr die frage erlaubt, wem gehört eigentlich der Leuchtturm? Er wird ja nicht mehr genutzt, seid es hier nurnoch ein, zwei Schiffe gibt."


25.03.2004 14:23#228
Kano Kano war wie fast immer mit den üblichen Schreibarbeiten beschäftigt, als er unerwarteten Besuch von einem Soldaten des Königs erhielt. Der Schmied, um genau zu sein. Nachdenklich blickte er auf und musterte sein Gegenüber."Der Leuchtturm? Einen Moment..."
Er stand auf und ging zu einem der Regale. Kurz suchte er darin und fand die Unterlagen darüber dann tatsächlich bei 'L'. Miraweth war wirklich ein Segen."Also, dann schauen wir mal nach..."
Schnell überflog er die Zeilen und nickte immer wieder, dann sah er auf und fuhr fort:
"Also der Leuchtturm gehört der Stadt, er wurde von ihren Mitteln errichtet um den Schiffen eine sichere Fahrt in den Hafen zu gewähren. Warum fragt ihr?"


25.03.2004 14:26#229
Eorl "Ganz einfach, Ich habe mich gefragt ob ich ihn kaufen könnte. Ich war vor einiger Zeit schon einmal oben, und mir gefällt die Aussicht. Außerdem ist er abgelegen genug, um mal ein wenig Ruhe zu finden, aber trotzdem nahe an der Stadt. Und solange wir keine Schiffe haben ist er ja eh nicht in Benutzung."Eorl wartete gespannt auf die Antwort des Stadthalters. Etwas anderes kam ihm noch in den Sinn. Dort oben, abgelegen und außerhalb der Stadtmauern, konnte er in Ruhe mit anderen Mitgliedern des Ringes beraten, wenn es notwendig war. Aber das war ein Grund, den er Kano schlecht auf die Nase binden konnte.


25.03.2004 14:32#230
Kano "Kaufen?", das war nun eine Antwort, die er nicht wirklich erwartet hatte."Nun...hmm...", der Statthalter wand sich wieder den Unterlagen zu und überflog sie erneut.
"Also ich denke, das ist gar nicht so unmöglich. Gebraucht wird er wirklich nicht mehr."
Und es würde die Stadtkassen aufbessern, vor allem nach den ganzen Reparaturen war das mal wieder bitter nötig.
"Einverstanden, allerdings wird das Bauwerk nicht ganz billig sein. Fünfzigtausend Goldmünzen sollte aber ein angemessener Preis sein. Bedenkt, dass der Leuchtturm eines der solidesten Bauwerke auf der Insel ist. Und Meerblick hat man auch. Was sagt ihr?"
Ernst und erwartungsvoll blickte er den Soldaten und Schmied an. Gold hatte er sicher und was immer er mit dem Turm vor hatte, er war nach wie vor dem König verpflichtet. Und sollte er es gegen Selbigen oder seine Untertanen nutzen, so würde das Gesetz greifen...



25.03.2004 14:38#231
Eorl Fünfzigtausend, schoß es Eorl durch den Kopf. Soviel ist der Turm doch im Leben nicht wert.
"Naja, Stabil ist gut und schön, aber der Turm liegt ja auch außerhalb der Stadtmauern. Und wenn ich ihn kaufe, braucht ihn die Stadt nichtmehr instandzuhalten. Und ihr braucht euch nichtmer um Banditen zu kümmern, die sich dort vielleicht einnisten. Und wenn eines der beiden Schiffe ausläuft, könnt ihr ihn blitzschnell wieder in Betrieb nehemn. Rechtfertigt das nicht einen Preisnachlass?" fragte er lächelnd.



25.03.2004 14:42#232
Kano "Hmm...da ist was dran."
Kano überlegte und wägte Für und Wider ab. Dann nickte er erneut."Also gut, sagen wir Fünfundvierzigtausend. Aber weniger geht nicht, es hat immerhin auch Gold gekostet, ihn zu errichten und zu unterhalten."Weniger ging wirklich nicht, immerhin musste er auch an die Stadt denken."Nun was sagt ihr zu diesem Angebot? Nehmt ihn oder nicht."



25.03.2004 14:46#233
Eorl "Ich nehm ihn. Mir gefällt das Türmchen wirklich, und der Preis ist okay. Wartet einen Augenblick."
Eorl lief zu seiner Schmiede hinüber, und hebelte im lager eine Diele hoch. Dort hatte er sein gesamtvermögen in Gold, in einem Geheimfach versteckt. Er nahm 45000 Goldstücke heraus, und füllte sie in einen Großen Sack. Zum Glück, hatte er genug dr Münzen in Sücke zu 100, 500 und 1000 abgefüllt, sonst wäre er Stunden später noch am zählen gewesen. Mit dem Sack auf dem Rücken ging er wieder zu Kano hinüber. Er stellte den Sack vor ihm ab.
"Hier! Genau 45000 Goldstücke." meinte er. Ein grinsen stahl sich auf sein Gesicht. "Wenn ihr nachzählen wollt, komme ich morgen wieder."


25.03.2004 14:50#234
Kano "Ich werde nachzählen, verlasst euch drauf."
Er hob eine Braue und sah zu Eorl, dann nahm er die Besitzurkunde und übergab sie dem Soldaten.
"Nehmt, es ist nun die Eure."
Der Statthalter trug den Besitzerwechsel ein und schleppte dann das Gold quer durch den Raum. Das würde er, sobald Eorl wieder weg war, sicher verstauen und bei Gelegenheit nachzählen. Miraweth konnte ihm da sicher helfen, zu zweit ging es alle mal schneller.
"So, dann herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Turm."


25.03.2004 14:55#235
Eorl Der wollte allen ernstes Fünfundvierzigtausend Goldstücke nachzählen? Na dann konnte die Garde wirklich keine Dringenden Probleme haben wenn für sdowas Zeit blieb. Mit einem Kopfschütteln verabschiedete sich Eorl von dem Stadthalter, und ging zu seiner Schmiede zurück wo er die Besitzurkunde sicher im Geheimfach verstaute. Dann verließ er das Oberviertel, um sich den Turm näher anzusehen. In einer Tasche nahm er das Buch und etwas Essen mit. Wenn möglich wolte er sein neues Refugium gleich mal beziehen.



25.03.2004 15:00#236
Samantha Die Tür des stattlichen Hauses öffnete sich mit einem Ruck und Samantha trat hinaus in den Sonnenschein. Sie hatte ihre Rüstung angelegt und zupfte noch etwas daran herum, damit sie gerade saß. Das Erz funkelte leicht bläulich im Sonnenschein und das Wappen auf ihrer Brust strahlte die Stärke der Garde aus. Unter dem grossen Baum auf den Hof blieb die Lady kurz stehen und schaute hinauf. Das Hörnchen hatte sich dort einen Ball aus Ästen und Zweigen gebaut, in dem es sich jetzt immer öfter verkroch. Was es wohl damit vorhatte?Samantha stieß einen leisen Pfiff aus und aus der Astkugel schaute ein Kopf heraus. Kurz quiekte das Hörnchen, dann zog es die Schnauze wieder zurück und war verschwunden.
Samantha schmunzelte. Kaum wurde es mal ein wenig wärmer schon war ihr Haus nicht mehr gut genug.

Ihre Schritte trugen sie weiter über den Hof, wo sie dann links zum Rathaus abbog. Auf der Wiese sprossen bereits die ersten Krokusse und Narzissen empor und reckten sich der Mittagssonne entgegen. Der Frühling war auf dem Weg. Umso erstaunlicher, dass einige von dickem Schnee in der Stadt berichtet hatten. Da ging doch etwas nicht mit rechten Dingen zu, sicher hatte Beliar da seine Finger im Spiel. Ein Glück dass das Oberviertel schon immer zu den wärmeren Zonen gezählt hatte.
Samantha trat ins Rathaus und stieg die Stufe zum grossen Planungsraum hinab. Lord Hagen stand um den Tisch, den Blick in eine Karte vertieft. Was immer er plante, als die Lady eintrat rollte er das Schriftstück zusammen noch ehe sie einen Blick darauf erhaschen konnte.
"Guten Tag", begrüsste der Lord sie und ging hinüber zu einem Stehpult, wo er die Kartenrollen ablegte. "Was führt euch her, Lady Samantha?"Die junge Lady zögerte einen Moment. Vor ihrem inneren Auge war sie an jenen verhängnisvollen Abend zurückgekehrt, wo sie einen Blick in die oberen Gemächer gewagt hatte. Und nun Lord Hagen, der in stattlicher Rüstung vor ihr stand, die Augen leicht fragend zu ihr gewandt. Sie konnte ein Grinsen kaum unterdrücken."Nun...ich...wollte mich erkundigen, wie weit die Vorbereitungen für das grosse Fest am Wochenende sind", brachte sie hervor und schaffte es gerade noch, wieder ein ernstes Gesicht zu machen.
Dem Lord war ihrer Mimik nicht entgangen und er zog fragend eine Braue in die Höhe. Als Samantha jedoch nicht weiter darauf einzugehen schien und sich auch sonst wieder gefangen hatte, holte er eine Liste hervor und reichte sie ihr."Hier, das muss noch alles erledigt werden. Für die Unterhaltung fehlt noch einiges und die Aufbauarbeiten haben auch noch nicht ganz begonnen. Ich werde nachher einen Paladin runterschicken, damit die Bühne errichtet wird."Samantha überflog kurz die Liste und gab sie dann dem obersten Heerführer zurück.
"Noch viel zutun also. Ich werde morgen ein Blick darauf werfen dass der Zeitplan eingehalten wird."
"Sehr gut", erwiderte Hagen knapp und grübelte schon wieder über einem neuen Schriftstück.

Samantha verließ das Rathaus wieder und hielt sich dann auf der rechten Seite der Strasse. Der Brunnen führte wieder frisches Wasser und ein leises Rauschen erfüllte die Luft. Kurz wusch sie sich die Hände unter dem kalten Nass, dann trat sie an die Tür von Kanos Haus und klopfte laut an.



25.03.2004 15:24#237
Kano Klackend schloss sich die dicke Tür aus solidem Eichenholz, die den Weg in die kleine Kammer versperrte. Schließlich fand auch das Regal wieder seinen Platz vor der Tür. Ein hervorragendes Versteck. Kaum war das Gold in Sicherheit, klopfte es an der Tür und Kano ging um aufzumachen. Zu seiner Überraschung war es Samantha, die sich da mal wieder blicken ließ. Ob sie wegen der Magie kam? Irgendwie glaubte er nicht wirklich daran, allerdings war da immer noch die Hoffnung. Der Paladin trat zur Seite und bat die junge Lady herein."Für Innos, was führt dich denn zu mir?"
Hinter seiner Schülerin schloss er die Tür wieder und ging ein paar Schritte durch den Raum.
"Ich hoffe doch keine schlechten Nachrichten?"



25.03.2004 15:36#238
Samantha Irgendwie sah der Paladin ertappt drein. Samantha schaute sich erstmal neugierig im Raum um, bevor sie Kano ein Lächeln schenkte.
"Schlechte Nachrichten? Ach was, ich war gerade bei Lord Hagen, er heckt zwar wohl wieder etwas aus aber es scheint noch nichts Schlimmes zu sein."Ihre Augen blieben an einem Regal hängen, das etwas schief dastand. Merkwürdig. Alles im Raum war ordentlich und sauber, sogar die Bilder an der Wand hingen mal gerade. Miraweth war wirklich eine gute Hausfee. Doch ausgerechnet dieses Regal stand einen Tick zu weit vor auf der linken Seiten. So unordentlich sie auch sonst sein mochte, es störte das Ordnungsempfinden der jungen Lady empfindlich. "Dein Regal steht schief", bemerkte sie, schritt hinüber und stieß es mit der Hüfte in die richtige Position zurück. Kurz vergewisserte sie sich, dass es nun gerade stand, und nickte dann zufrieden.
"Ich bin hier wegen der Magie. Es wird Zeit weiter voranzukommen, meinst du nicht? Das heilige Schild kann ich schon ganz gut, Böses vernichten braucht noch ein wenig Übung vielleicht. Das Interessanteste aber kann ich noch gar nicht, Innos' Zorn. Ich habe in den Büchern darüber gelesen und weiß dass es ein längerer Prozeß ist. Man braucht viel Konzentration und Ausdauer dazu, stimmt das?"
Sie kam wieder herübergeschritten und lehnte sich an den kalten Kamin.


25.03.2004 15:43#239
Kano Das Regal? Was interessierte sie sich für das Regal. Hatte sie etwa etwas von draußen gesehen? Misstrauisch beobachtete er die Lady, wie sie das Regal zurecht schob. Er sollte in Zukunft die Vorhänge zuziehen.
"Die Magie? Du bist ernsthaft wegen der Magie hier? Bei Innos, ich hatte dich schon fast aufgegeben. Freut mich zu hören, dass du doch noch weiter geübt hast. Also gut, du willst also den letzten Zauber erlernen? Dann soll es so sein. Aber nicht hier drin, sonst machst du noch was kaputt. Lass uns das draußen auf dem Übungsplatz machen."
Gerade wollte er zur Tür zurückgehen, als Miraweth die Stufen hinunter kam."Oh hallo Samantha, schön dich wiederzusehen, wie geht es dir? Ich hoffe in deinem Haus sieht es nicht allzu schlimm aus, jetzt wo ich nicht mehr täglich aufräume?"
Die junge Frau schmunzelte und auch Kano konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Ihr wollt weg?", wand sie sich dann an den Paladin.
"Ja, wir üben etwas die Magie der Paladine. Aber zum Essen bin ich wieder da, versprochen."
Miraweth nickte.
"Gut, will ich auch hoffen, ich habe mir nämlich etwas ganz Köstliches überlegt.Und du, Samantha? Willst du auch mit uns essen?"



25.03.2004 15:49#240
Samantha Samantha schaute von einem zum anderen. Einerseits hatte sie wenig Lust die Zweisamkeit der beiden Täubchen zu stören, sah sie doch eindeutig die Blicke, die sie sich zuwarfen. Andererseits jedoch wartete bei ihr zuhause ein leeres Haus ohne Essen auf dem Tisch und ihre Vorratstruhe war auch recht leer, wenn sie sich richtig erinnerte.
"Gern, danke für die Einladung", erwiderte sie daher und lächelte Miraweth zu. Wenn sie wüßte welches Chaos bei ihr herrschte...
"Also... gehen wir?"
Sie schaute Kano an und dieser nickte. Beide verabschiedeten sie sich bei der jungen Frau an der Treppe und verließen das Haus und kurz darauf das Oberviertel in Richtung Kaserne.



25.03.2004 17:41#241
Aylen Endlich hatte sie eine Rüstung, die bequem war. Sie bekam wieder Luft und ihr Oberkörper fühlte sich auch nicht mehr an, als hätte man ihn in eine Konservenbüchse gesteckt. Sie hatte Platz und das verdankte sie ganz allein dem glücklichen Umstand, dass diese Frauenrüstung in der Kaserne herumgelegen hatte.
Aylen schlug sich den Umhang über und setzte die Kapuze auf. Ein weiteres Mal stand sie vor den Treppen zum Oberviertel und diesmal erreichte sie den obersten Absatz ohne Zwischenfall. Als sie die beiden Wachen erreicht hatte, wurde sie sogar noch freundlich begrüsst.
"Guten Abend, Lady Samantha", sagte einer von ihnen und neigte leicht den Kopf.Aylen kam sich gleich viel wichtiger vor und schritt majestätisch an ihnen vorüber. Drinnen angekommen, blieb sie stehen und schaute sich um. Kaum zu glauben, sie war tatsächlich im Oberviertel. Und so wie es aussah hielten sie alle für eine gewisse Lady Samantha. Wer auch immer das sein mochte, diese Frau war jetzt ohne Rüstung. Aylen musste lachen.
Dann aber wurde sie wieder ernst. Sie hatte es geschafft, sie war im Oberviertel, ohne erkannt zu werden. Und jetzt? Es war helligter Tag und überall liefen Wachen herum, ein ungesehener Einbruch ein Ding der Unmöglichkeit. Warum hatte sie das nicht bedacht bei ihrem Plan? Sie war so überglücklich gewesen, dass alles so einfach geklappt hatte, dass sie die Tageszeit gar nicht bedacht hatte. Sie war die dämlichste Diebin der sie je begegnet war.Das bedeutete wohl warten. Der Abend brach bereits herein und wenn sie sich lange genug unauffällig verhalten konnte, hatte sie vielleicht noch eine Chance.



25.03.2004 18:08#242
Kano Samanthas Griff wurde langsam schmerzhaft an seiner Hand und auch wenn er es nicht in ihren Augen sehen konnte, so wusste Kano doch, dass die Lady ihrem Ziel näher war, als sie dachte.
Es ging schnurstracks die Strasse entlang und Richtung Unterführung. Dann aber stutzte Kano und blieb stehen. Samantha rutschte ab und ihr Griff löste sich."Samantha?!", er schaute genauer hin und traute seinen Augen nicht."Schau doch....da...bist du...?!"
Er zeigte in die besagte Richtung und blickte kurz seine Begleiterin an. Kaum zu glauben, sollte der Dieb sich etwa in die Rüstung der Lady gezwängt und ins Oberviertel geschlichen haben? Welch Unverfrorenheit, dass sollte er büßen, ganz sicher. Aber darum würde sich wohl gleich die Lady selbst kümmern, war diese ja kaum noch zu halten...



25.03.2004 18:12#243
Aylen "Lady Samantha? Ich wollte euch schon den ganzen Tag fragen, ob ihr mir etwas Mehl leihen könntet? Meins ist ausgegangen und ausgerechnet morgen hat meine Frau Geburtstag und ich sollte ihr etwas backen..."
Ein Mann hatte sie angesprochen und hielt sie augenscheinlich für diese Lady. Aylen unter der Kapuze suchte händeringend nach einer Ausrede."Ich werde euch das Mehl später vorbeibringen", log sie und hoffte ihn damit abgeschüttelt zu haben.
Doch der Mann ging noch lange nicht. "Eure Stimme klingt so anders, seid ihr erkältet?", fragte er besorgt.
"Ja, ganz schrecklich. Es hat mich ziemlich erwischt", erwiderte Aylen und versuchte heiser zu wirken.
"Oh ich wünsche euch gute Besserung", sagte der Mann in derselben besorgten Stimme und entfernte sich dann endlich.
Die Schwarzmagierin atmete auf. Das war ganz schön knapp gewesen.


25.03.2004 18:19#244
Samantha "Ich? Wo?", rief Samantha und schaute umher.
Tatsächlich. Dort stand ihre Rüstung. Und sie stand nicht nur einfach herum, sie befand sich am Körper einer Person, die sich eindeutig als sie ausgab. Sie hatte sich einen Umhang übergezogen und eine Kapuze, doch an der Vorderseite konnte Samantha eindeutig ihre mit Erz überzogene Drachenschuppenrüstung erkennen. Sie würde sie im dichtesten Nebel wiedererkennen.

"Meine Rüstung!", brüllte sie erbost und begann auf die Gestalt zuzurennen. Diese schien sie jetzt auch bemerkt zu haben und begann ebenfalls zu rennen. Sie rannte auf das Rathaus zu, bog über den Rasen ab und rannte dann über die Wiese. Mit zwei grossen Sprüngen war Samantha bei ihr und riß sie in die Tiefe. Sie war selbst erstaunt warum sie plötzlich so kräftig abspringen konnte.
"Du elendiger Dieb, du wirst sofort meine Rüstung herausrücken sonst mach ich Hackfleisch aus dir!", rief die sonst eher friedvolle Lady und riß der Person die Kapuze vom Kopf. Hervor kam das entsetzte Gesicht einer jungen Frau. Samantha stutzte kurz, hatte sie doch eigentlich einen Mann erwartet. Doch dann gewann der Zorn wieder die Oberhand.

"Gib sofort meine Rüstung wieder her! Aber plötzlich!"
Sie riß der Frau an den Haaren und drückte sie mit aller Kraft in den erdigen Boden, damit sie nicht wieder entkommen konnte.



25.03.2004 18:27#245
Aylen In Beliars Namen, sie war entdeckt worden. Aylen hörte einen Schrei und drehte sich herum. Dort rannte eine Frau auf sie zu und sie sah alles andere als freundlich aus. Es musste die Besitzerin der Rüstung sein.
Aylen zögerte nicht lange. Sie rannte so schnell sie ihre Beine trugen. Leider war das mit dieser schweren Rüstung nicht sehr schnell. Sie war es einfach nicht gewohnt so schwere Last mit sich zu schleppen, die Robe war immer recht leicht zu tragen gewesen. Die Frau hinter ihr kam immer näher und dann fühlte sich Aylen auch schon gepackt und zu Boden gerissen. Sie schmeckte Erde, feucht und faulig. In paar Grashalme kitzelten sie in der Nase, während diese Lady auf ihr saß und sie schmerzhaft an den Haaren zog. Sie versuchte sich zu wehren und die Frau abzuschütteln, aber sie kam noch nicht einmal an ihre Runen. Diese Frau war eine Furie. Anders konnte sie das nicht beschreiben, was gerade mit ihr geschah."Bitte! Lasst mich! Ich will nichts böses!", rief sie und spuckte immer wieder Erde.



25.03.2004 18:39#246
Kano Die Lady war dem Paladin recht schnell davon gelaufen, schließlich schloss er aber wieder auf und holte die Beiden ein. Samantha zerlegte gerade den Dieb und als Kano genauer hinsah, erkannte er eine weitere Frau. Irgendwie kam ihm diese sogar bekannt vor, nur wusste er nicht mehr woher. Aber das war im Moment nicht wichtig, jetzt musste er erstmal die Lady von ihr herunter bekommen."H-Hey, nicht so rabiat!"
Er packte Samantha am Arm und wollte sie wegziehen, aber sie riss sich sofort wieder los. Kano umschloss sie also von hinten mit den Armen und zerrte sie runter. Die Lady war von dem Zauber allerdings so angetrieben, dass sie den Paladin schnell wieder abschütteln konnte und sich wieder auf Aylen stürzen wollte.
"Jetzt warte doch mal, sie rennt ja nicht mehr weg!"
Der Statthalter packte sie erneut am Arm und versuchte sie zurückzuhalten. Schließlich zögerte die Lady und ließ dann widerwillig von der Diebin ab.
Kano trat zwischen die beiden Frauen und zog die am Boden Liegende hoch."Los, zieh die Rüstung aus!", er begann bereits die Halterung an den Schultern zu lösen und nach und nach musste Aylen die Rüstung ablegen, bis sie schließlich in einem noch spärlicherem Fetzen dastand, als die Lady.
"Gut, Samantha, nimm dir, was dir gehört, ich werde sie in den Kerker bringen. Übrigens, Glückwunsch, du hast den Zauber geschafft."
Der Statthalter zwinkerte Samantha kurz zu und musterte dann kurz die Gefangene. Sie war von keiner schlechten Statur und er zog es dann doch vor, ihr nun die Decke zu geben, in die eben noch die Lady gehüllt war. Kaum hatte sie den Stoff um die Schultern gehängt, zog sie der Paladin mit sich. Auch Samantha legte noch ihre Rüstung an und stapfte dann wutschnaubend davon zu ihrem Haus."Das war sehr dumm, hättest du aber vorher wissen müssen. Nun ist es zu spät, der Kerker wartet."
Zielstrebig führte er die Frau ab, in Richtung Tor zur Unterstadt. Allerdings sah er immer wieder zu ihr und überlegte, woher er sie kannte...


27.03.2004 16:40#247
Kano Es war sptäer Nachmittag geworden, das Fest würde also bald beginnen. Und erst jetzt wurde dem Paladin so richtig bewusst, dass er ohne Rüstung und ohne Schwert unterwegs sein musste. Ein Gedanke, der dem Krieger nicht wirklich behagte. Allerdings würde ihn Miraweth nie und nimmer mitnehmen, wenn er seine Rüstung anlegen würde. Das hatte sie mehr als deutlich gemacht.Nun also stand er da und zupfte an seiner Uniform herum. Der glatte schwarze Stoff lag wie angegossen an dem, von unzähligen Kämpfen gestählten, Körper des Statthalters. Und irgendwie war es alles so leicht, im Vergleich zu der schweren Rüstung. Fast schon ein Gefühl von Nacktheit, ohne jeglichen Schutz. Auch seine Schwerter musste er daheim lassen, lediglich einen Dolch und die Runen würde er bei sich führen.

"Mhm, sieht gut aus.", Miraweth trat an Kano heran und musterte den Paladin von oben bis unten. Sie zupfte ebenfalls nochmal etwas an der Uniform und trat dann einen Schritt zurück.
"Du solltest öfter mal die Uniform tragen.", ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und sie zwinkerte ihm zu.
"Und wie findest du das Kleid?", selbstkritisch schaute sie an sich herunter."Das steht dir hervorragend, aber meinst du nicht, dass das etwas kalt wird, um die Schultern?"
Skeptisch betrachtete er die nackten Stellen, sie hatte zwar eine schöne Haut, aber erstens musste das nicht jeder wissen und zweitens würde es wohl wirklich frisch werden.
"Am besten, du nimmst dir noch einen Umhang mit.
Also ich wäre dann soweit, kann es also losgehen?"



27.03.2004 16:48#248
Miraweth Miraweth folgte seinen Blicken soweit es möglich war. In der Tat schauten ihre Schultern weit heraus und in der Nacht würde es frisch werden. Sie war die Wärme gewohnt, nicht die kalten Nächte der Stadt. Durch ihre Lage direkt am Meer änderte sich das Wetter schnell und ein warmer Sonnentag konnte sehr rasch zu einer kühlen Nacht wechseln. Wenn erstmal der Wind aufgezogen war, konnte ihm keiner mehr entrinnen.
"Wenn du meinst, dann werde ich einen Umhang mitnehmen", erwiderte sie lächelnd und schnappte sich den Umhang, passend zur Farbe des Kleides. Man konnte meinen die beiden wären wie geschaffen füreinander.
"Ich bin dann soweit."
Kano nickte und schob sie schon aus der Tür. Die junge Frau fragte sich, was sie auf diesem Fest wohl erwarten würde. Sie hatte noch kein solches dieser Art miterlebt und ihre Gefühle waren gespalten. Es würde sich zeigen was der Abend brachte.
Sie hakte sich lächelnd bei Kano unter und gemeinsam gingen sie die Strasse entlang zum Tor.



27.03.2004 17:07#249
Samantha Samantha stand vor dem alten Spiegel und musterte sie skeptisch darin. Es war ein ungewohntes Bild, ihr schlanker Körper gehüllt in ein dunkelrotes Kleid. Das Bild an sich war perfekt. Das Kleid lag eng an und brachte genau die Rundungen zur Geltung, die nötig waren. Doch das Gefühl war noch sehr gewöhnungsbedürftig. Sie hatte ihre recht schwere Rüstung im Sinn, die immer ein wenig auf die Schultern drückte. Und jetzt, im leichten Kleid, fühlte sie sich richtig unangezogen. Doch das würde sich im Laufe des Abends sicher auch noch geben.
Zufrieden mit ihrer Erscheinung verließ die Lady ihr Haus. Es wurde Zeit, sicher hatte es schon angefangen und sie kam mal wieder zu spät. Und warum? Nur weil das Hörnchen einen Satz Nüsse in ihrem besten Kleid gebunkert hatte, die es sowieso nicht mehr wiederfinden würde und die sie eine gute Weile gekostet hatten, da sie unangenehm pieksten.
Aber jetzt endlich war sie soweit und mit schnellen Schritten verließ sie das Oberviertel.



28.03.2004 10:27#250
Kano Münze um Münze wurde gestapelt. Kano war dafür, dass er bis spät unterwegs gewesen war, recht früh aufgestanden und hatte sich wieder an die Arbeit gemacht. Miraweth schien noch tief und fest zu schlummern, zumindest war nichts aus ihrem Zimmer zu hören gewesen. Der Statthalter hingegen zählte schon das Gold des Schmieds, bei Siebenundzwanzigtausendachthundertvierunddreißig war er bisher. Zwar nicht allein an diesem Tag, aber irgendwann musste er es ja machen, damit es endlich fertig würde. Unzählige Türme hatten sich schon gebildet, andere waren schon wieder eingerissen und in Ledersäckchen verschwunden. Grob überblickt schien die Summe zu stimmen, aber der Schmied sollte es auch nicht wagen, die Stadt zu betrügen.
"Guten Morgen.", erklang plötzlich eine zarte Stimme hinter ihm und zwei Hände legten sich auf seine Schultern. Während er sich umwand erwiderte er:"Guten Morgen, na, gut geschlafen?"
Miraweth beugte sich ein Stück zu ihm herunter und gab dem Paladin einen Kuss."Hervorragend, ich war richtig geschafft gestern, ich bin dann sofort eingeschlafen. Aber heute fühl ich mich wieder fit, es war wirklich schön. Ist das Fest heute auch noch? Können wir da nochmal hingehen?"
"Können wir machen, aber erst muss ich noch fertig zählen."
"Ach du und dein Gold. Aber na gut, dann helfe ich dir. Doch vorher esse ich noch was."
Sie schritt zur Vorratstruhe und suchte sich etwas heraus, Kano musterte sie indessen kurz. Sie trug wieder ein Kleid, nicht ganz so elegant wie das des letzten Abends aber dennoch nicht weniger schön an ihr anzuschaun. Dann aber riss er sich von dem Anblick los und konzentrierte sich wieder auf die Goldmünzen. Vielleicht sollte man mal unterschiedliche Formen gießen, Münzen, die dann den Wert von Zehn der Bisherigen hatten. So würde man Platz und Material sparen...



28.03.2004 11:41#251
Samantha Sie hatte es doch tatsächlich noch in ihr Bett geschafft.
Samantha hatte keine Ahnung wie sie gestern nacht noch nach Hause gekommen war, doch sie erwachte eindeutig in ihren vier Wänden und neben ihr in den Kissen lag auch kein komischer Kerl, dessen Namen sie nicht kannte. So schlimm konnte es also nicht gewesen sein mit ihr.

Sie stand beruhigt auf, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und scheuchte somit den stechenden Kopfschmerz weg, der sie bereits kurz nach dem Erwachen befallen hatte. Endlich konnte sie sich auch wieder die gewohnte Rüstung anziehen, auch wenn diese sich jetzt wieder merklich ungewohnt anfühlte. Sie hatte sich an die Leichtigkeit gewöhnt und an die Freiheit des Körpers. Jetzt wurde er wieder in Drachenschuppen und Erz gepackt und wehrte sich merklich dagegen. Nach einem Zerren und Ziehen jedoch saß die schimmernde Rüstung wieder an ihrem Fleck und Samantha ging noch etwas schwerfällig aus der Tür.
Draußen strahlte die Sonne herab und ein blauer Himmel begrüsste die Stadt. Dennoch war es recht frisch. Samantha fröstelte ein wenig.
"Hey Sammy, hätte nicht gedacht dass du schon aus dem Bett gefallen bist!", rief da eine bekannte Stimme und Vanah schloss sich ihr an.
Samantha drehte den Kopf und schaute die junge Ritterin fragend an. "Warum?"Vanah lachte nur. "Na so wie du gestern drauf warst...der arme Ferox wäre fast umgefallen unter deiner Last."
"Was?!"
Vanah lachte nur noch mehr. "Sag bloß du kannst dich nicht mehr erinnern. Ihr habt getanzt und irgendwann hat eigentlich nur noch er getanzt und dich mitgeschleift. Ich weiß nicht mehr genau was dann war, ich war selbst recht beschäftigt..." Sie räusperte sich merklich. "...aber irgendwann hab ich dich dann aufgelesen und nach Hause geschleppt."
So war sie also nach Hause bekommen. Samantha kratzte sich am Kopf und versuchte sich zu erinnern. "Ich weiß noch dass wir getanzt hatten...war ich sehr schlimm?", fragte sie die Freundin besorgt.
"Naja, nicht schlimmer als sonst auch", erwiderte diese und ließ Samantha mit einem frechen Grinsen im Ungewissen.

Zusammen verließen sie das Oberviertel und machten sich auf den Weg zum Marktplatz.



28.03.2004 13:29#252
Kano "Ha, fertig! Ich habe Dreizehntausendeinundertundfünf und du?"Miraweth schaute erfreut über diese Menge Gold zwischen den Münzentürmen hindurch zu Kano. Dieser legte gerade die letzten Goldstücke weg und schrieb die Zahlen dann auf.
"Zwölftausendachthundertfünfzehn."
Der Paladin lehnte sich zurück und rechnete die Zahlen mit dem zusammen, was er bereits vorher abgezählt hatte.
"Macht zusammen Fünfundvierzigtausendachtunddreißig. Da hat sich unser Schmied wohl verzählt. Oder er hat ein Trinkgeld dazu gelegt. Aber ich glaube es fast nicht, so geizig wie er sich gab."
"So viel Gold, was machen wir damit?", sie träumte schon von den phantastischsten Sachen.
"Nun, das gehört der Stadt, wir können also nichts direkt damit anstellen. Aber es ist ja nicht so, dass wir es nötig hätten."
Der Statthalter zwinkerte Miraweth wissend zu und füllte dann das letzte Gold in die Ledersäckchen ab, verstaute es in der geheimen Kammer und verbarg diese dann wieder mit dem Regal, diesmal allerdings sorgfältiger.

Miraweth hatte ihm ungeduldig zugeschaut und blieb dann dicht vor ihm stehen, nachdem er fertig war.
"Gehen wir jetzt wieder auf das Fest, ja?"
"Hmm na gut, wir haben die Arbeit ja geschafft, also warum nicht.""Fein, mal schauen was ich heute anziehen werde. Und du zieh wieder die schicke Uniform an."
Sie zwinkerte ihm zu und verschwand dann nach oben. Der Paladin sah ihr kurz nach und sah sich dann um. Die Uniform sollte er anziehen, nun gut, wenn sie es so wollte, wie könnte er ihr das abschlagen. Also begab auch er sich nach oben um sich umzuziehen. Zumindest die Arbeit war getan, nun war wieder Zeit zum Feiern...



29.03.2004 19:47#253
Thorus Ein paar Tage verstrichen bis der seltsame Fremde und Thorus mit dem Training beginnen konnten. Sie waren im hinter dem Rathaus im Garten wo kaum jemand sie beobachtete.

Thorus: "So, zu Anfang zieh erstmal deine....Waffe..."

Sein gegenüber zog sein Schwert und hielt es etwas unbeholfen in seinen Händen.
Thorus: " Du musst es so halten. Die linke Hand an der Klinge und die andere fest am Griff. Ja...schon besser, nun beginnen wir mit einer einfachen Übung. Di schwingst dein Schwert einfach nur von links nach rechts. aber die Spitze der Klinge muss immer Schulterhöhe erreichen, ansonsten hat die ganze Ügung keinen Sinn. Also los, tu das."



Und sein Lehrling fing an , wie ihm gesagt wurde.



30.03.2004 14:35#254
Yenai Yenai wedelte begeistert mit seinem Holzschwert in der Luft herum. Einfach immer hin und her, das ging ganz leicht. Es konnte sich nur noch um Stunden handeln, bis er ein wahrer Meister des zweihändigen Kampfes war. Dann konnte er endlich ein richtiger Held sein und noch größere Drachen töten, noch verlorenere Städte entdecken und noch jungfräulichere Jungfrauen retten. Tolle Sache.Außerdem würde blutfeuer sicher von einem Riesenschwert-schwingenden Paladin noch viel begeisterter sein als bisher, falls das überhaupt möglich war.
Die Leute im Oberen Viertel jedoch schienen wenig angetan von seinem Aussehen. Ob das an der Lehrlingskutte des Zirkels (die er natürlich nicht aus Geldmangel trug, sondern um imkocknito zu bleiben) zusammenhing? Natürlich, das niedere Volk erkannte gar nicht, um wen es sich hier handelte. Man musste dem Pöbel seine Unwissenheit verzeihen, schließlich war die Tarnung tatsächlich nahezu perfekt. Außerdem kamen hier so wenige Leute vorbei, dass er sowieso nur selten böse Blicke zugeworfen bekam.

Langsam spürte er, wie das Schwingen an den Kräften zu zehren begann. Sollte der Unterricht etwa anstrengend werden? So hatte er sich das aber nicht gedacht...Dennoch übte er weiter, schließlich wollte er Thorus angemessen beeindrucken. Bei ihrer letzten Begegnung, bei Yenais Ernennung zum Gardisten, schien er noch nicht sehr viel von dem Helden gehalten zu haben. Das würde sich schon bald ändern! Verbissen schwang er das Schwert weiter, wobei er Mangel an Technik und Geschick durch Kraft wettzumachen versuchte. Helden hatten es nun mal nicht leicht...




30.03.2004 18:36#255
Kano Nachdenklich tippte Kano auf seinem schweren Eichenholzschreibtisch und blickte angestrengt vor sich hin. Seine Gedanken kreisten um seine Schüler, so langsam wurde es wohl zur Gewohnheit, dass es die Damen und Herren der obersten Schicht schleifen ließen. Von allein schienen sie es wohl nicht zu schaffen, über Wochen zog es sich hin. Wenn sie nicht geeignet wären, dann hätte sich das anders bemerkbar gemacht. Das, was da wirklich vor sich ging, war lediglich mangelnde Ehrerbietung gegenüber Innos'. Nur einen Sekundenbruchteil später donnerte die Faust des Paladins auf den Tisch und er erhob sich. So würde es nicht weitergehen. Sollten sie sich noch einmal blicken lassen, dann würden sie schon lernen, ihre Prioritäten zu setzen.

"Was hast du?", fragte plötzlich eine sanfte Stimme und riss den Krieger völlig aus dem Konzept.
"Was?....Ach...nichts...", erwiderte er schließlich etwas gedankenverloren und schritt durch den Raum.
"Ist es wegen dem Turnier? Keine Sorge, ich mag dich auch, wenn du nicht gewinnst. Ich weiß doch, was du kannst, immerhin habe ich dich in den alten Hallen gesehen."
Miraweth zwinkerte und räumte weiter ein paar Bücher in die Regale."Nein, es ist nicht das Turnier..."
"Was dann? Sag schon, ich verrat es ja keinem.", sie schaute ihn weiter freundlich an. Kano dagegen zögerte kurz, nickte dann aber doch kaum merklich."Es ist wegen meinen Schülern. Sie lassen sich gehen, keine Disziplin. Innos werden sie damit kaum finden. Und sich schon gar nicht seiner Macht würdig erweisen."
"Ach nimm sie nicht zu hart ran. Bedenke, nicht jedem bedeutet es so viel wie dir."
Der letzte Satz missfiel dem überzeugten Paladin sichtlich.
"Dann sollen sie es lassen. Ohne Willen und Glauben wird es ohnehin nichts.", erwiderte er etwas barsch.
"Na gut, ich will dir da auch nicht reinreden."
Sie wand sich wieder ab und räumte weiter. Sie wusste genau, was in Kano vorging und beschloss es lieber zu lassen.

Der Paladin allerdings schritt langsam zur Tür, wand sich aber noch einmal um."Entschuldige den schroffen Ton. Ich werde mal frische Luft schnappen."Miraweth nickte nur, dann verließ der Krieger sein Haus und trat ins Freie. Es war ein schöner Abend, klarer Himmel und die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Langsam blickte er sich um, zu seiner Rechten, in Richtung Rathaus, war niemand zu sehen. Zu seiner Linken waren zwei Bürgerinnen, die sich unterhielten. Vielleicht sollte er mal in der Stadt vorbei schauen. Zur Not konnte er sich auch noch einmal der Gefangenen widmen, die wäre genau die Richtige für seine Laune. Oder noch besser, er traf einen seiner Schüler. Entschlossen setzte er sich in Bewegung, irgendwer würde sich schon finden...


03.04.2004 10:59#256
Kano Es war ein trügerischer Tag, die Sonne schien, doch immer wieder schoben sich Wolken davor, dicke Wolken. Ob es Regen geben würde? Kano wusste es nicht, woher auch, aber wie es auch kommen würde, es war ihm egal. Er mochte den Regen und Sonnenschein war ebenfalls gut. Die Arme vor der Brust verschränkt stand er in der Nähe des Brunnen und blickte nachdenklich zum Himmel empor. Seine Schüler hatte er nicht gefunden, seit Tagen schon waren sie verschollen. Wo trieben die sich nur herum? Drückten die sich etwa? Sollten sie es wagen, wenn es etwas gab, was Kano überhaupt nicht mochte, dann fehlender Sinn für Wichtiges und Wesentliches.

Langsam schritt er los, auf sein Haus zu. Es war Zeit sich auszurüsten. Und wenn er die ganze Stadt nach ihnen durchkämmen musste, er würde seine Schüler finden und schleifen bis sie jappsend am Boden liegen und nach Luft ringen würden. Klackend wurde die Klinge nach unten gedrückt und die Tür öffnete sich. Der Paladin ging zielstrebig auf den Rüstungsständer zu, alles war fein säuberlich daran angebracht, wie es sein sollte. Nach dem die Uniform abgelegt war begann der gewohnt umständliche Teil, das Anlegen der Rüstungsteile.Gerade waren die Beinpanzer festgeschnallt, da kam Miraweth die Stufen hinunter und schaute Kano missmutig an.
"Du gehst weg?"
Dieser blickte auf und nickte.
"Ja, es ist Zeit, dass ich meinen Schülern mal wieder etwas beibringe. Zumindest Samantha sollte langsam mal geprüft werden. Kann etwas dauern.""Na gut...", sie schritt langsam zu ihm hinüber und half dann dabei, den Brustpanzer anzubringen.

Ein paar Minuten später waren sie fertig. Die junge Frau zog die letzte Schnalle an der Schulter fest und ließ die Hand dann auf dieser ruhen."Aber sei vorsichtig, ihr sollt alle heil wiederkommen, ja?"Kano sah sie kurz an und nickte erneut.
"Keine Sorge, ich pass schon auf sie auf."
"Und wer passt auf dich auf?"
"Innos. Mir wird schon nichts passieren, wirst sehen."
"Ich hoffe es..."
Sie küsste ihn sanft auf die Wange und versuchte dann etwas zu lächeln."Ich warte hier auf dich und wenn du wiederkommst, gehörst du erstmal wieder mir."
Miraweth zwinkerte und lächelte nun schon etwas ungezwungener."Ich werde sie noch etwas schneller voran treiben.", erwiderte der Krieger.Schließlich hatte die junge Lady auch den schwarzen Umhang an den Schultern befestigt, er war bereit.
"So, fertig. Dann viel Glück da draußen."
Sie löste sich von ihm und er nahm seine drei Waffen sowie die Runen."Bis bald, ich werde an dich denken und für dich beten."
"Bete für uns, ich will dich hier gesund und munter wiedersehen."Kano lächelte und trat dann hinaus.

Nun war es Zeit Samantha aufzuscheuchen. Er stapfte quer über den Hof hinüber zu der Unterführung, die zum Hinterhof und Samanthas Haus führte. Es dauerte nicht lang, bis er ankam und mit der gepanzerten Hand gegen die Holztür schlug. Ungünstiger Weise trieb er dabei kleine Dellen in die Tür, hoffentlich würde das die Lady nicht merken. Am Ende durfte er ihr noch eine Neue kaufen.Dennoch klopfte er immer wieder an, die sollte sich mal sputen. Und wenn sie nackt in den Wald musste, sie hatte schließlich genug Zeit gehabt...


03.04.2004 11:08#257
Samantha "Jaaaaaaaahaaaaaa!", rief Samantha von innen und fuhr im Bett hoch. Bei Innos, es war nach Mittag und sie schlief immer noch. Und zu allem Übel klopfte es jetzt auch noch so penetrant an die Tür.
Die Lady sprang aus den Federn und suchte sich eilig etwas zum Anziehen. Wo versteckten sich nur wieder die Rüstungsteile? Gestern hatte sie doch alle irgendwo ausgezogen, dann mussten sie doch auch heute mittag wieder aufzufinden sein...

Unterdessen kam es unten vor der Haustür zu einem kleinen Zwischenfall. Das Hörnchen hatte friedlich im Baum geschlummert, als es von diesem dumpfen Pochen geweckt wurde. Und tatsächlich stand da doch direkt unter ihm ein dicker Paladin und schlug Dellen in das Holz der jungen Lady.
Mit einem Kampfgeqiekse stürzte sich das Hörnchen hinab und verbiss sich in der haarigen Kopfbedeckung des jungen Mannes. Ein Glück dass er noch keinen Helm aufgehabt hatte. Und noch besser dass er keine Perücke trug..Er sollte aufhören das Holz zu zerstören, das würde die Lady gar nicht gern sehn. Festgekrallt hockte das Hörnchen auf dem Kopf des Paladins und wartete bis sich die Tür öffnete.

Samantha hatte unterdessen alle Teile gefunden die sie für ihr Lebendpuzzle benötigte und kam zur Tür geschlurft. Sie öffnete diese und blinzelte noch etwas verschlafen nach draußen.
"Ja?"
"Squiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiek!"
Sogleich kam ihr ein tobendes Hörnchen entgegengeflogen. Samantha schreckte zurück, pflückte sich das Hörnchen aus dem Gesicht und blinzelte erneut nach draußen.
"Was gibts?"



03.04.2004 11:15#258
Kano Der Paladin war unweigerlich zusammen gezuckt, als ihm das Fellknäuel auf den Kopf gesprungen war, hatte es aber nicht mehr abbekommen, bis Samantha öffnete. Diese bekam nun ihrerseits das kleine hyperaktive Tierchen ab. Kano musterte die Lady kurz.
"Mach dich bereit, es geht los, Prüfungstag.
Und achja...du hast da noch Sabber am Mundwinkel."
Er schmunzelte etwas und verschränkte die Arme.
"Wenn der Schatten da den Zaunspfahl erreicht hat, stehst du bereit hier vor mir oder ich zerr dich aus der Stadt, egal wie weit du bist."
Tatsächlich mochten es nur fünf Minuten sein, die die Sonne noch brauchte um den Pfahl zu erreichen. Nicht viel, schon gar nicht für eine Frau. Aber der Paladin meinte es bitter ernst. Dies durch seinen Blick verstärkend sah er Samantha an und wartete...



03.04.2004 11:22#259
Samantha Samantha wischte sich gedankenversunken über den Mundwinkel und schaute dann zu angegebenem Zaunpfahl. Daraufhin stieß sie einen ähnlichen Quiekser aus wie das Hörnchen zuvor und knallte dem Paladin die Tür vor der Nase zu, nicht jedoch ohne ihm vorher das Hörnchen wieder anzuvertrauen.

Der Schatten hatte gerade die Markierung überschritten und Kano musste es bereits wieder in den Fingern jucken, da riß die Lady die Tür wieder auf und trat hinaus. In Windeseile hatte sie ihre restlichen Rüstungsteile zusammengesucht und sich mit Waffen und Proviant versorgt. Jetzt war sie bereit für was immer auch kommen mochte. Auch wenn sie das mit der Prüfung noch nicht so ganz verstanden hatte.

"Also, ich wär dann soweit. Aber was erzählst du dann von einer Prüfung, wer möchte sich denn unbedingt prüfen lassen?"
Sie schaute Kano erstaunt an während sie neben ihn herging, in Richtung des Tores.



03.04.2004 11:30#260
Kano "Du.", erwiderte der Paladin knapp, während er sich das Hörnchen aus den Haaren fitzte. Nach Gelingen dieser Aktion setzte er das Viech wieder auf Samanthas Schulter.
"Sag ihm, es soll sich benehmen, sonst gibt es keine Nüsse mehr."Kaum war der Satz gesprochen, hielt Kano inne. Das musste sein Glückstag sein."Hey, Taurodir!"
Er ging weiter, direkt auf den Angesprochenen zu. Inzwischen war er Lord, sieh an. War das der Grund für sein Fernbleiben? Aber Innos interessierte das wenig, ebenso die Magie und irgendwie war es auch dem Paladin in dem Moment egal."Da seid ihr ja, ihr habt euch viel Zeit zum Lesen genommen, dann seid ihr ja jetzt sicher bereit für erste Lektionen. Samantha kann es kaum erwarten, ihr steht da sicher in nichts nach, nicht wahr?"
Fast schon ein ironischer Unterton klang bei diesen Worten mit. Das musste wirklich ein guter Tag sein, gleich alle Beide ohne große Umstände aufgegabelt...es konnte beginnen...



03.04.2004 11:56#261
Samantha "Ich?"
Samantha starrte den Paladin entgeistert an und kratzte sich dann am Kopf. Sie konnte sich gar nicht mehr erinnern das gesagt zu haben. Sie musste immer noch im Halbschlaf stecken, wurde Zeit dass sie wach wurde.
"Achso, na dann. Ich freu mich schon drauf", sagte sie und im selben Moment fiel ihr ein, was das eigentlich bedeutete. Ihr freudiges Lächeln wurde gedämpfter und sie tastete verstohlen nach ihren Runen. Hatte sie alle dabei? Sie hoffte es.

Unterwegs begegnete ihnen noch Taurodir. Der Lord schien sich ebenfalls in die Hände dieses verrückten Lehrmeisters begeben zu haben, der mitten in der Nacht an fremde Türen klopfte und Prüfungen machen wollte.
Sie begrüsste ihn und gemeinsam verließen sie das Oberviertel. Nun lag die Führung an Kano.



04.04.2004 14:12#262
Dumak Der Barde gelangte an das Tor, welches die Unterstadt von der Oberstadt trennte. Es war schwer bewacht von zwei unbeweglich dastehenden Rittern in dicken Eisenpanzern. Wie Statuen sahen sie aus, gemeißelt, um immer daran zu erinnern, wer hier das Sagen hatte.
Scheinbar fand Dumaks Hund auch, daß die Wachen wie steinerne Figuren wirkten, denn er trabte an eine der beiden »Statuen« heran und hob sein Bein.Dumak raufte sich die Haare. »Verdammt, du dummer Hund, nicht...«Er stürzte zu seinem tierischen Begleiter und zerrte ihn weg, kaum, daß der angefangen hatte, sein Revier zu markieren.
»Ich bitte vielmals um Entschuldigung, ehrenwerte Ritter... das ist nur ein dummer Hund, der nicht weiß, was er tut. Wenn ich das irgendwie wieder gut machen könnte...« Der Barde wirkte untröstlich und kniete sich hin, um an der Rüstung des Ritters herumzuwischen und so die Spuren des Frevels wieder zu tilgen.
»Ja, indem du verschwindest«, knurrte ihn die bepinkelte Wache an.»He, warte«, mischte sich der andere ein. Wahrscheinlich fand er das alles irre lustig. Er war ja auch nicht das Ziel des Hundes gewesen.
»Vielleicht könntest du etwas für uns tun.«
»Sehr gerne, edle Paladine«, beeilte sich Dumak, zu versichern. (Jetzt waren aus den Rittern schon Paladine geworden.)
»Hol uns zwei Bier vom Freibierstand am Galgenplatz.«
»Aber natürlich, sofort.«
»Nein, halt, geh zu Coragon, bei dem schmeckts besser.«
»Und das Geld?«, wagte Dumak, nachzufragen.
»Das zahlst du schön selber, damit arbeitest du den Schaden, den seine Rüstung genommen hat, wieder ab.«
»Aber natürlich, wie's beliebt, hochwohlgeborene Lords.«

Dumak trollte sich und achtete darauf, daß der Hund keine weiteren Dummheiten machte. Schon nach kurzer Zeit war er mit zwei Krügen voll von Coragons bestem Bier und etwas Gold weniger in seiner Börse wieder da.
»Soweit die Bezahlung für die Rüstung. Jetzt mußt du noch seine Ehre wiederherstellen«, befahl der Ritter/Paladin/Lord.
»Ach, wie soll ich denn anstellen? Soll ich ihn vielleicht überall laut preisen und rühmen? Ich bin Barde, müßt Ihr wissen.«
»Das haben wir schon selber bemerkt«, herrschte ihn der Paladin mit der triefenden Rüstung an. »Und deshalb gehst du jetzt in die Oberstadt und wirst die Herrschaften ein wenig unterhalten. Und zwar mit deinen besten Liedern, hörst du! Kein billiger Schund, wie du ihn vielleicht irgendwelchen Bauern vorträllerst!«
»Wie Ihr befehlt!« Dumak verbeugte sich, schnappte sich seinen Hund und durchschritt das Tor zur Oberstadt.
Der Paladin rief ihm noch nach. »Vergiss nicht, meinen Namen dabei zu erwähnen. Ich war's, der dich hier hoch geschickt hat.«
»Aber natürlich!«, rief Dumak im Brustton der Überzeugung zurück. Dumm nur, daß der Ritter ihm nie seinen Namen genannt hatte. Lord Strullerbein? Edler von und zu Hundehaufen? Wer kannte sich schon mit den Namen dieser adeligen Herrschaften aus...



04.04.2004 14:47#263
Kano Langsam schritt Kano die Stufen hinauf bis vor das Tor zum oberen Viertel. Leicht in Gedanken versunken traf sein Blick auf die beiden Wachen. Wie immer grüßten sie den Vorgesetzten, dem bei dieser Gelegenheit bemerkte, wie sich einer von der Beiden am Beinpanzer herum wischte.
"Alles in Ordnung, Rogg?"
Er stoppte und musterte den Soldaten, während sich dessen Kollege zusammenreißen musste, um nicht zu lachen.
"Alles in Ordnung, Herr. Nur so ein kleiner räudiger Köter, der Blasenschwäche hatte.
Gehörte übrigens so einem Lump, ein Barde. Ich habe ihn ins Viertel geschickt, damit er die Bürger unterhält."
"Du hast was?!", donnerte ihm mit einem Mal die Stimme des Statthalters entgegen.
"Du lässt einen wildfremden Kerl ins obere Viertel?!
Bei Innos, wie kommt man auf solch eine Idee?! Du wirst persönlich auf den Barden achten, verstanden? Du wirst ihm nicht von der Seite rücken und wenn er hinter ein Gebüsch geht um sein Geschäft zu verrichten, dann folgst du ihm und achtest darauf, dass er keine Knospen klaut. Ist das klar?!""Jawohl Herr, verzeiht."

Reumütig schritt der Soldat ins Viertel und begab sich auf direktem Weg zu dem Fremden. Sein Kamerad grinste breit und platzte fast vor lachen."Findest du das lustig, Soldat?"
"Nein, Herr."
"Na also. Beauftrage den nächstbesten Milizsoldaten, einen Ersatzmann herzuschicken."
"Jawohl."
Kopfschüttelnd schritt Kano weiter, langsam auf den Brunnen und somit auch seinem Haus zu, welches daneben lag. Musik war noch keine zu hören, der Barde hatte wohl noch nicht begonnen. Aber solange Rogg ihm nicht von der Seite wich, war das dem Paladin erstmal egal. Aber vielleicht konnte der Fremde ja ganz gut spielen, den Bürgern würde es allemal gefallen. Und Miraweth sicher auch...


04.04.2004 14:53#264
Samantha Endlich waren sie wieder in der Heimat. Nach dem langen Ausflug in das Minental taten Samantha die Füsse weh und sie freute sich schon darauf diese ausgiebig ausstrecken und hochlegen zu können. Ein warmes Bad war auch nicht zu verachten. Es wurde Zeit dass sie heim kam.
Schnellen Schrittes betraten Kano, Taurodir und die Lady das Oberviertel und zerstreuten sich schließlich in die verschiedenen Richtungen. Kano knurrte hörbar der Magen und Samantha hoffte nur, dass Miraweth zu ihrem eigenen Schutz etwas Gutes gekocht hatte. Taurodir verschwand auch in irgendeinem Haus, wieder mal tief in Gedanken versunken. Irgendwas war seltsam mit ihm, sie wußte nur noch nicht so recht was.
Samantha schlug den Weg zu ihrem eigenen Häuschen ein und das Hörnchen hüpfte eilig hinterher. Als sie an einem Streuner vorbeimarschierten machte der Nager wohlweislich einen grossen Bogen und sprang dann entsetzt an der Lady vorbei, als dieser zu kläffen begann. Samantha schaute sich um. Wem auch immer dieser Köter gehörte, er war reichlich ungezogen.
Es kümmerte sie jedoch erstmal nicht weiter, sie hatte ihr Bad im Kopf. Kurz nach dem Hörnchen erreichte sie die Tür zu ihrem Haus und verschwand dort.


04.04.2004 15:50#265
Dumak Der Barde schritt die gepflasterte Straße entlang, staunend die hohen und prächtigen Häuser begutachtend. Die kunstvollen Fassaden der Gebäude schrien es förmlich heraus: Hier war der Reichtum zu Hause. Doch noch ehe sich der Barde an den schönen Bauwerken satt sehen konnte, kam schon der Ritter von vorhin angerannt.
»He, du da. Halt!«
Dumak drehte sich um.
»Du hast wohl gedacht, ich lass dich hier alleine rumschnüffeln, was?«, herrschte er ihn von oben herab an.
»Nein, natürlich nicht«, erwiderte Dumak und wartete ab, was als nächstes käme.»Also, du gehst schön auf den Platz mit dem Brunnen und fängst dort an, zu klimpern. Keine Dummheiten. Wenn du nur einen Grashalm abreißt, wirst du wegen Diebstahl aufgeknüpft.«
Dumak schluckte. »Ist klar.« Dann machte er sich auf, den Brunnen zu erreichen. Peinlich genau achtete er darauf, nicht auf eins der Grasbüschel zu treten, die zwischen den Pflastersteinen wuchsen. Das hätte sonst sein Ende sein können. Der Rtter hinter ihm schritt jedoch ohne auf den Weg zu achten, hinter ihm her.»Prima«, dachte sich der Barde, »jetzt hab ich sogar meinen eigenen Leibwächter.« Und schon ging er mit stolzgeschwellter Brust auf den Brunnen zu.Als der erreicht war, kletterte er auf den Brunnenrand und nestelte an seinem Ledersack, holte die Laute heraus, spielte einige kurze Griffe, um den Klang der Saiten zu überprüfen, wagte noch einen kurzen Blick auf seinen Leibwächter, der linkerhand unter ihm stand - rechterhand saß der große, schwarze Hund und fing dann an:
»Eine Barde ist gekommen, so laßt euch von den unglaublichsten Geschichten berichten, von wahren Helden, kühnen Schlachten, eilt herbei und hört mir zu.«Und tatsächlich, einige Bürger traten heran, selbst einige der Ritter und Paladine sahen sich veranlaßt, nachzuschauen, was es denn gäbe. Dumak begann, die Laute anzuschlagen und sang dann dazu:

»Was soll ich singen?

Soll ich euch von Herzschmerz singen
oder von gekreuzten Klingen,
von den Wundern der Natur?
Ja was sing ich nur?

Sing ich euch von Gaumenfreuden?
Will hier nicht mein Lied vergeuden.
Eh’ die Zunge ich gewetzt,
frag ich lieber jetzt!

Wollt ihr hör’n von alten Sagen?
Nicht daß danach eure Klagen
Fürchterlich im Ohr mir schall’n.
Was tät euch gefall’n?

Ob bekehrt das Lob der Götter
endlich auch die letzten Spötter?
Soll ich davon euch erzähl’n?
Will’s euch nicht verhel’n.

Lüstet’s euch nach düstren Mären?
Werd gewiss sie nicht verwehren,
drauf mein bardisch Ehrenwort.
Ich weiß von manch Mord.

Wollt ihr was von Tugend wissen,
meinen weisen Rat nicht missen?
Davon ich berichten kann,
Lieder ich ersann.

(Freuen euch die kurzen Lieder
oder wollt ihr immer wieder
lange Epen von mir hör’n?
Wie soll ich betör’n?

Legt ihr keinen Wert auf Worte,
von den Liedern, die ich horte,
wollt nur hör’n die Melodie?
Ich die Saiten zieh’!)

Wollt dank Spotteslieder lachen?
Ich glaub, da läßt sich was machen.
Wollt ihr wissen, wer ich bin?
Dann genau hört hin!«

Während des Liedes waren noch mehr Leute hinzugetreten, einige brachten Stühle oder Sitzkissen mit. Ein paar Ritter bauten sich ein paar Holzbänke auf, um sich danach darauf zu setzen. Aus der Menge rief jemand »Von gekreuzten Klingen wollen wir hören, sing uns von großen Kämpfen.« Es wahr wohl einer der Ritter, die waren doch auf Kampf geeicht.
»Euer Wunsch sei mir Befehl«, rief der Barde über den sich langsam füllenden Platz zurück. »Doch zuerst wollen wir den Göttern zollen, was den Göttern gebührt. Denn nur Innos gibt Euch tapf'ren Rittern die Kraft, so edel gegen das Böse zu kämpfen. Darum gedenken wir zuerst ihm.«
Er schlug ein weiteres Mal die Laute an, intonierte eine eingängige und doch komplizierte, getragene Melodie und fiel nach einer Weile des Spielens ein, um seine Strophen vorzutragen:

»Innos' Licht

Innos’ Licht erleuchtet · mir den langen Tag
jeder sieht mit Staunen, · was seine Macht vermag.
Alles auf der Erde, · was hier kreucht und fleucht,
kommt durch seinen Segen, · allmächtig er mir deucht.

Ihre göttlich Hitze · läßt die Sonne hell
von dem weitgespannten · blauen Himmelszelt
auf die Erde scheinen · Innos’ Sorge ist’s,
daß das Leben sprieße, · ganz gewiß ihr wißt’s.

Von dem kleinsten Käfer · bis zum größten Tier,
von den Frühlingsblumen · zu den Bäumen hier,
beseelt von seinen Kräften · ist die ganze Welt,
seine Macht umspannt das · ganze Himmelszelt.

Das wir ihn verehren · ist gerechter Lohn.
Für die vielen Gaben · hast gedankt ihm schon?
Ohne seine Güte · wärest du nicht hier,
gäb es keine Menschen, · Pflanzen und Getier.

In dem ew’gen Kampfe · mit dem bleichen Tod
gibt er einen Funken · uns in unsrer Not
seines göttlich Atems, · er haucht ihn uns ein,
ohne diesen Funken · könnten wir nicht sein.

Wenn die Lebensspanne · sich dem Ende neigt,
dann ein letztes Mal noch · sich die Größe zeigt
und der Götteratem · kehrt zu ihm zurück,
wahrhaftig von Innos · hatten wir ein Stück.

Nimmermüder Streiter · für des Lebens Kraft
Was vor dir noch keiner, · das hast du geschafft:
Schönem Bahn zu brechen, · gegen Schmerz und Leid
wagst die Stirn zu bieten · Todeseinsamkeit.«

Dumak verbeugte sich und der Applaus der Zuschauer brandete ihm entgegen.


04.04.2004 16:04#266
Uncle-Bin Uncle hatte Solimo den Lautenspieler bereits mit einem guten Anteil des erspielten Goldes bezahlt, doch noch immer gab es etwas Gold, was an die Ritter verteilt werden konnte. Die strammstehenden Torwachen zur Oberstadt hatten den wahrscheinlich schlimmsten Job in ganz Khorinis, also sollten sie die ersten sein, die durch Uncles Gesangeskünste eine kleine Summe einstecken durften. Als Uncle bei besagten Männern ankam, waren diese jedoch gerade dabei ein köstlich duftendes Bier, das Uncles Kennerkünsten höchstwahrscheinlich von Coragon kam, in die trockene Kehle zu schütten. Außerdem verbreitete einer der beiden Wächter einen widerlichen Fäkalgestank, der Uncle die Tränen in die müden Augen trieb. <>, brabbelte er und ging dann durch das Tor hinauf ins Oberviertel. Die Wachen staunten nicht schlecht über die kleine Summe, beschlossen aber, sich nicht weiter darüber zu ärgern. Uncle ging indes die Treppe hinauf und auf das hübsche Rathaus zu. Im Vergleich zum Hafenviertel, war es das Paradies und wenn Uncle an die Reaktionen der Bettler beim Anblick eines solchen Wohlstandes dachte, dann wunderte es ihn kaum, dass dieser Stadtteil nicht jedem zugänglich war. Doch wenigstens konnte er hier einen guten Händler finden, der geweihtes Wasser für bare Münze an den Mann brachte. Uncle irrte ein paar Minuten um die häuser und kam schließlich, als er keinen Händler gefunden hatte zum Tor zurück. Uncle sah noch, wie der stinkende Wächter zu einem anderen Kerl eilte und schritt schließlich die Treppe hinunter. Dann jedoch nahm Uncle den wunderbaren Klang einer Sängerstimme war. Ein wunderbares Lied, das den lauten Applaus verdiente. Uncle ging unverzüglich zurück an den Brunnen heran, um das Gesicht des Barden zu erkennen, doch eine angesammelte Menschenmasse verhinderte dies. <>, brüllte er so laut, wie es seine Stimme nur hergab.



04.04.2004 16:10#267
Eorl Die Tür der Schmiede stand weit offen, signalisierte jedem der vorbeikam: ‚der Laden ist geöffnet’. Eorl war schon früh am Morgen hinunter zur Werksatt gegangen, und hatte den Ofen angeheizt. Abgesehen von einigen Schwertern und Äxten, die er zur Vervollständigung seines Sortiments noch gebraucht hatte, hatte er den Tag damit zugebracht, fast ein dutzend kleiner, schlanker Wurfmesser zu schmieden, deren Griffstücke ebenso schwarz waren, wie die Rüstung des Schmieds. Die Idee dazu, war ihm gekommen, als er in einem der Bücher die er in letzter Zeit gekauft hatte, auf die Beschreibung eines Schwertes gestoßen war, dessen Griffstück einen getarnten Dolch enthielt. Eorl hielt zwar nicht viel davon, den griff einer Waffe auszuhöhlen, war dann aber auf die Idee gekommen, das ganze auf seine Rüstung zu übertragen. Er hatte damit begonnen, die Messer selbst zu fertigen, und die Griffstücke in der Farbe der Rüstung einzufärben. Dann hatte er seine Rüstung in die Werkstatt geholt, und hatte zuerst an den Beinschienen, auf der Höhe des Schienbeins, zwei kleine Öffnungen geschaffen, die in einer Vertiefung lagen. Wenn die Messer dort eingesetzt waren, sah man nur bei genauem Hinschauen, das es sich nicht einfach nur um Zierde, sondern um den griff eines Messers handelte. Das selbe hatte er an den Armschienen gemacht, sodass er jetzt auch an jedem Unterarm ein Messer tragen konnte. Zwei auf der Höhe der Lenden eingelassene Messer, und noch einmal zwei an den Oberschenkeln, vervollständigten die Geschosspalette. Es hatte einige Arbeit gekostet, die Einlässe für die Messer in die Rüstung zu schneiden, und auch nach innen abzuschließen, sodass er sich die Messer nicht in die Beine bohrte, aber letzten Endes verfügte er damit über einen Satz versteckter Waffen, die er mit etwas Training zielsicher und tödlich einsetzen konnte.Als er gerade fertig war, hörte er ein Geräusch von der Tür, und drehte sich dorthin. Niemand war zu sehen, aber ein kleiner Zettel flatterte auf der Türschwelle. Der Ritter ging hinüber, und hob das Papier auf, runzelte die Stirn als er die Zeilen las.
Ein Treffen? dachte er. Schaden konnte es nicht, denn eigentlich hatte er hier in der Stadt ohnehin nichts dringendes zu erledigen, und außerdem war er gespannt, was die Wassermagier zu sagen hatten.
Er löschte das Feuer in der Esse, kramte ein paar Dinge aus seiner Truhe oben hervor, und kehrte dann in die Werkstatt zurück. Die Rüstung war mittlerweile abgekühlt, also zog er sie direkt an, und brachte sämtliche Messer an ihren Platz. Den Inquisitor hängte er an den Gürtel, die schwere Erzklinge schnallte er sich auf den Rücken. Er hatte inzwischen die Zeit gehabt eine bessere Halterung dafür zu basteln, sodass die Klinge jetzt in einer Aufhängung aus Metall und dunklem Leder steckte, die farblich genau auf die schwarze Rüstung des Ritters abgestimmt war. Seinen Bogen hatte noch immer Aeryn, also fehlte nur noch die Tasche, in der er normalerweise immer ein paar Heiltränke, und etwas zu Essen mit sich herumtrug, wenn er auf Reisen ging. Tränke hatte er seid der letzten Schlacht gegen die Orks keine mehr, etwas Verpflegung konnte allerdings nicht schaden.
Eorl verließ die Schmiede, schloss ab und ging den Weg zur Unterstadt hinunter, wobei er sich den langen Reisemantel über die Schultern warf. Er war gespannt was die Magier ihnen zu sagen hatten.

Weit kam er allerdings nicht.
Auf dem Rand des Brunnens stand Dumak, einer von Aeryns Begleitern, und gab mit eienr Laute lieder zum Besten.
Wie zur Hölle hat er es geschafft ins Oberviertel zu kommen?war der erste Gedanke der dem Schmied durch den Kopf ging. Als er näher darüber nachdachte, musste er sich ein Grinsen verkneifen. Er selbst war ja auch ein paar Mal auf dem Hof gewesen, und mehr oder minder heil wieder herausgekommen. Wahrhaftig einn ziuemlich freches Bubenstück,d as der Barde da aufführte. Schade nur, das seine Zuschauer nichts davon wussten.
Andererseits, überlegte Eorl. Wenn sie es wüssten, würden sie ihn nicht einfach aufhängen? Leider verstanden die meisten der Paladine einfach keinen Spass. Ebensowenig wie die meisten Söldner.
Mit einem Lächeln, das er unter dem Schatten seiner Kaputze versteckte, blieb Eorl am Brunnen stehen, und begann mit den anderen zu applaudieren.


04.04.2004 16:18#268
Sir Iwein Zügigen Schrittes eilte ein Ritter den breiten, gepflasterten Weg ins Oberviertel hinauf. Wie viele andere hatte auch er das Gerücht vernommen, das in so kurzer Zeit selbst bis in die Kaserne vorgedrungen war: ein Barde sei gekommen und trage nun im oberen Viertel seine Lieder vor. Scheinbar war er der einzige Ritter, der sich jetzt noch in der Unterstadt aufhielt, bei den einfachen Soldaten und all dem anderen Pöbel, die nicht ins obere Viertel durften.

Wahrlich, das durfte man nicht verpassen, wenn in diesen Tagen schonmal ein wenig Unterhaltung in der Stadt war. Und wenn dieser Mann schon in das Viertel der Reichen vorgelassen worden war, musste es auch ein begabterer Sänger sein als die Trunkenbolde in den Tavernen - solche wie Uncle, die auf einen Tisch sprangen, ein jämmerliches Lied trällerten, das meist von Bier, Essen und einem warmen Bett handelte.

Bereits aus einiger Entfernung erblickte er, dass dort oben etwas los sein musste. Einige Bürger gafften aus den Fenstern ihrer gut gelegenen Häuser zum Brunnen hinab, und eine Menge Leute war um diesen herum versammelt. Schon vernahm Iwein eine helle, gute Stimme, deren wohlklingender Gesang von lieblichen Lautenklängen begleitet war.
Der Hauptmann drängelte sich durch die Menschenmenge nach vorne. Da stand er am Brunnenrand, ein junger, gutaussehender Mann, und trällerte sein Lied. Iwein konnte leider nur noch den letzten Versen lauschen, ehe es endete und anschließend lautstark von den versammelten Bürgern und Paladinen applaudiert wurde.

"Bravo!", rief Iwein und stimmte damit in die Zurufe der anderen mit ein. "Noch ein Lied soll er uns singen, damit wir wissen, ob er ein paar Goldstücke wert ist!"



04.04.2004 16:26#269
Dumak »Als nächstes folgt ein Bericht über eine Schlacht, die alle von uns aus Legenden und Erzählungen kennen«, fuhr der Barde fort. »Und damit erfülle ich den Wunsch, der vorhin an mich herangetragen wurde, über Schlachtenglück zu singen.«
Der Barde rückte seine Laute zurecht, als einer der Ritter aus der Menge ein lautes »Wunderbar! Herrlich! Famos! So singt doch noch ein Ständchen für die Streiter Innos« heraus rief.
Der Barde lächelte. »Wie Ihr wünscht:

Die Schlacht von Varant«

Ein Raunen ging durch die Menge. Der legendäre Sieg von Varant, mit dem der Zusammenhalt von Myrtana entgültig besiegelt wurde, war Anlaß für viele Legenden, obwohl dieser Sieg noch keine fünfzig Jahre her war. Jeder kannte irgendwelche Geschichten über diesen Kampf. Der Barde begann mit einem langen Erzählgedicht, daß er nur gelegentlich an den dramatischsten Stellen mit ein paar Lautenklängen untermalte.

»Kein Menschenalter ist vergangen,
Erzählungen im Land erklangen,
Lieder von der Schlacht berichten,
landauf, landab die Skalden dichten
von unerhörtem Kampfesruhme,
berichtenswertem Heldentume
und von dem Siege, der stattfand
in den Sümpfen von Varant.

Myrtanas Herrscher schon vor Jahren
vier Reiche, die verfeindet waren,
unter seine Herrschaft zwang.
Die blutig Kriege zogen lang
durch die Länder ihre Schneise,
sähten Tod auf jede Weise.
Doch nun das Ende ist in Sicht,
denn wo die helle Sonne sticht
auf der kahlen Heide Weiten,
von Sumpf begleitet an den Seiten,
ein silbern Schimmern schlägt entgegen
dem Aug’, es blenden funkelnd Degen,
Rüstzeug glänzt im hellen Lichte,
Helme decken die Gesichte,
von Kriegern, aufgestellt in Reih’n
schwer gepanzert Arm und Bein,
aufgepflanzt die Wimpel sind,
flattern knatternd wild im Wind,
dies der Ort der Schlacht wird sein
und keiner wird danach so rein,
wie er ist hineingegangen
zum Schlusse wieder vorgelangen.
Die Heere stehn sich gegenüber,
die Blicke wandern hin und hüber
zum Feinde, der mit voller Macht
gespannt zum Kampf steht auf der Wacht.
Die weite Heide, einstmals kahl
füll’n grimmig Krieger, hoch an Zahl.
Versammelt ist, was kämpfen kann,
bewaffnet hat sich jeder Mann
und von den Wachen wohlumstellt
thront mittendrin des Feldherrn Zelt.
Sein Banner sich im Wind entrollt,
sind die Götter ihm heut hold?
Kampfeslüstern wolln die Krieger,
in Gedanken schon als Sieger,
auf dem Schlachtfeld aufmarschieren,
bereit, den Angriff zu parieren.
Doch noch des Herolds Horn ist stille.
Erst, wenn es des Feldherrn Wille
und er aus seinem Zelt wird treten,
um mit dem Heere still zu beten
und Innos’ Blick auf sich zu lenken,
ihn bitten, ihm den Sieg zu schenken,
dann erst wird das Horn erklingen,
auf das beginne nun das Ringen.
Und endlich ist es dann so weit,
die Krieger sind schon lang bereit.
Stumm stehen sie, vor Waffen starrend
Des Beginns des Kampfes harrend.
Sie stürmen vor beim Klang des Hornes,
die Herzen fest im Griff des Zornes
und bald schon tobt das Kampfgewühl,
Das Heer stürmt vorwärts mit Gebrüll.

Und unsichtbar auf beiden Seiten
in Dunkelheit den Kampf begleiten
düstre Mächte, deren Schaffen
viel’ Männer wird darnieder raffen.
Für Beliar ist ein Festtag heute,
er fährt ein die meiste Beute.
Leiber für ihn wertlos sind,
die Seelen nimmt er mit geschwind.

Schwerter blitzen, Hörner schallen,
zerrissne Bogensehnen knallen,
Speere zischen durch den Himmel
und in dem größten Kampfgetümmel
des Feldherrn Garde unverdrossen
des vielen Blutes, das vergossen,
ihrer Äxte langen Schäfte
wirbeln hoch und dann die Kräfte
der tapf’ren Krieger sie bezwingen,
den nächsten Feind sie niederringen.
Schilde aufeinander prallen,
ihr Krachen hört man weithin hallen.
Mit Lanzen, tief herabgesenkt,
kommen Reiter angesprengt.
Ein wilder Kampf ist nun entfesselt,
Krieger werden eingekesselt,
rammen ihre langen Spieße
mit den Enden in die Wiese
und die Lanzenspitzen krachen
in des feindlich Heerwurms Rachen.
Doch weiterhin die Klingen singen,
splitternd Lanzenschäfte springen,
brüllend Krieger sich begegnen,
Pfeilehagel niederregnen,
Ketten rasseln, Rüstzeug splittert,
wird wie Pergament zerknittert,
wenn grausam Hiebe großer Wucht,
die vergebens gleiches sucht,
durch der Krieger Reih’n sich mäht,
erhob’nen Haupts der Tod umgeht.
Wie Halme unterm Schnitt der Sense,
die Finger halten noch die Trense,
werden Reiter hingeschlachtet,
des Lebens Wert hier niemand achtet.
Der Rösser schwer gepanzert Rümpfe
stecken in der nassen Sümpfe
bodenlosen saugend Gründen.
Und vom grausam Tode künden
Leichenberge, Blutesströme,
hingemetzelt Erdensöhne.
Doch die Schlacht nimmt ihren Lauf
Kein Atemholen hält sie auf.
Wer gefallen durch des Gegners
Handarbeiten eines Degners,
der das Schwerte hat geschmiedet
im Feuer ’s Eisen hat gesiedet,
mit Hammerschlag in Form gebracht,
im Wasser Härte hat gemacht,
der Klinge Stahl am Stein geschliffen
fest das Schwerte dann gegriffen,
und zur Waff’ hat werden lassen,
die der Feind wird ewig hassen,
also wer im Kampf getroffen,
für den gabs nur noch ein Hoffen,
daß in Beliars Reich der Ruhme,
den er auf der Erdenkrume
hier im Kampf erringen tat
für Angedenken ist die Saat.

Denn was bleibt dem sterblich Recken,
wenn die Todesboten wecken
seine ewig während Seele
und aus keines Menschen Kehle
dringt sein Name noch hervor,
dann war im Tode er ein Tor,
nutzlos gab sein Leben hin
er im Kampfe ohne Sinn.

Drum lasset innig uns gedenken,
der Toten, die den Sieg uns schenkten.
Denn einer kann im Kampf nur siegen,
wenn übers Schlachtfeld Raben fliegen.
Sie kamen her als Beliars Boten,
krächzend äugend nach den Toten.
Stunden wogte nun der Kampf,
aus Pferdenüstern stieg der Dampf,
aus Wunden endlos Blute quoll,
bis zum Strome es anschwoll.
Varants Söhne hingemordet,
das Gemetzel überbordet,
überrannt das feindlich Heer,
erlahmt nun auch die Gegenwehr.
Myrtana hat den Sieg errungen,
entgültig ist Varant bezwungen.

Die Heide tat vom Blut sich röten,
es war ein Hauen, Metzeln, Töten.
Und viele, die dabei gewesen,
von ihren Wunden nie genesen,
vom Todeskrug sie mußten kosten,
ihr Harnisch wird im Regen rosten.
Die Leiber niemand hat begraben,
als Atzung dient ihr Fleisch den Raben.«

Alle waren still, die ganze Menge schwieg und gedachte des Sieges von Varant. Auch Dumak schwieg.



04.04.2004 16:28#270
Samantha Samantha saß gerade in ihrer bequemen Wanne und ließ sich das warme Wasser über die Beine rieseln, als diese Klänge von draußen hereinschallten. Erst dachte sie schon sie kämen von unten aus der Stadt, doch nach näherem Hinhören war sie sich sicher, dass es nur aus dem Oberviertel kommen konnte.
Sie ließ sie Beine wieder in die Wanne gleiten und dachte nach. Einerseits war es richtig schön bequem, faul herumzuliegen und dabei auch noch ein Ständchen gebracht zu bekommen. Andererseits konnte sie hier drinnen kaum etwas von den Worten hören, die der Barde von sich gab und außerdem war sie wahnsinnig neugierig, wer da denn solche Lieder trällerte.

Schließlich verließ die junge Lady ihre Wanne und zog sich an. Das Haar noch feucht trat sie hinaus auf die Strasse, wo die Klänge schon lauter wurden. Es musst direkt von dem Brunnen kommen, der sich in der Hauptstrasse befand. Samantha passierte die kleine Unterführung und sah auch schon eine kleine Menschenmenge, sie sich um den Brunnen versammelt hatte. Sie stellte sich zu ihnen und lauschte.

Das Hörnchen hatte unterdessen ebenfalls bemerkt, dass da etwas anders war als sonst. Neugierig kam es von hinten über die Bäume des Rathauses gesprungen und landete schließlich zielsicher auf der Statue im Brunnen. Von oben herab musterte es den Barden, der seiner Laute so schöne Klänge entlocken konnte.


04.04.2004 16:50#271
Sir Iwein Als die Stimme des Barden verstummte und die letzten begleitenden Töne seiner Barde verhallten, blieb es still. Keiner wagte es zu applaudieren, außer vielleicht hier und dort jemand, der nicht zugehört hatte. Denn es lag nicht etwa an der schlechten Dichtkunst des Barden, sondern an dem Leid, an das seine Erzählung erinnert hatte. Ein großer Sieg war es gewesen bei Varrant, ein jeder kannte Geschichten von jener Schlacht, in der General Lees Mannen so tapfer gefochten hatten in scheinbar aussichtsloser Situation. Doch mit viel Blut und Leid war jener Sieg erkauft gewesen, und der Toten gedachten nun alle, die hier im Oberviertel, Jahre später, um den Brunnen versammelt saßen. "Möge Innos ihrer aller Seelen gnädig gewesen sein!", brabbelte einer der Paladine und senkte den Blick.
Einzig unberührt blieb Samanthas Hörnchen, das sich höhnisch oben auf der Statue des Brunnens postiert hatte und nun den Barden und all die Leute neugierig und aus großen, schwarzen Augen musterte. Welch peinliche Ironie... die Lady sollte wirklich besser auf ihr Tierchen aufpassen.



04.04.2004 18:05#272
Taurodir Ruhig saß der Paladin hinten auf den Stufen der kleinen Treppe, die ins Gebäude hineinführten. Seine Knie nach oben gebeugt, auf die er seinen linken Ellenbogen stützte. Neugierig lauschte er den Worten des Mannes, der die Aufmerksamkeit von vielen gewonnen hatte.
Viele bekannte Gesichter waren unter der Menge von Menschen zu sehen...
Über die Worte über das Licht Innos hatte der junge Kommandant lange nachgedacht, da es nun auch seine Aufgabe war, jenes zu lernen, zu verstehen, und einzusetzen. Ob es ihm gelingen würde? Das Licht war bisher immer in die ferne gerückt..

Doch nun sah man in den meisten Gesichtern etwas wie Trauer. Trauer über die Worte der Schlacht. Der Tod...es erinnerte ihn an so viele Menschen, die er geliebt hatte, und die es nun nicht mehr gab. Und die, die ihm nun wichtig waren, würde er auch nicht beschützen können.

Langsam stand Taurodir von seinem Platz auf, und blickte nachdenklich in die Umgebung. Selbst die Lady sah er dort. Vielleicht sollte er mit ihr demnächst reden, sie könnte ihm bei seiner Ausbildung eventuell behilflich sein. Ob sie sich darauf aber einlassen würde?

In Wirklichkeit suchte der junge Paladin das Gesicht einer anderen Person, während er noch immer dem Gesang lauschte. Die Stimme war wirklich schön. Der Mann wusste, wie man Aufmerksamkeit auf sich zog. Er selbst dagegen verscheuchte mit seinem Handeln die Personen, die er gern hatte. So fand er auch nicht die Lady aus Erathia unter denen, die dem Barden lauschten.
Der Paladin näherte sich Samantha, und gesellte sich an ihre Seite, wo er nun still stehen blieb. Freundlich lächelte er sie an, als seine Augen in ihr Gesicht blickten, sich jedoch dann dem Mann wieder zuwandten. Seine Gedanken waren jedoch bei zwei ganz anderen Menschen.


04.04.2004 18:17#273
Longbow Wie etliche andere Soldaten des Königs hatte auch Long von dem Barden gehört, der in der Oberstadt sang. Natürlich hatte er sich gleich auf dem Weg zum seltenen Spektakel gemacht, schließlich hatte er eh nichts besseres zu tun.Vielen anderen Soldaten ging es da wohl kaum anders. Am Brunnen stand der Barde und um ihn herum einige bekannte Gesichter. Long gesellte sich zu ihnen, zufällig neben Iwein. Der Barde hatte mit einem letzten Lied afgehört, von dem Long nur noch das Ende mitgehört hatte, doch anhand der Gesichter und der etwas getrübten Stimmung schloß er, dass es wohl etwas trauriges gewesen war. Klatschen tat auch keiner.



04.04.2004 18:26#274
Dumak Nachdem die Menge einige Augenblicke ganz ruhig gewesen war, begann ein leises Raunen und Murmeln. Der Barde wußte schon, was folgen würde. Die Menge wollte ein neues Lied.
»Da wir nun dem Tod und der Vergänglichkeit gedacht haben, wenn auch vermischt mit Heldenmut und tapferem Kampf, so will ich mich nun einem Thema zuwenden, das uns hoffentlich alle erfreut. Ich singe ein Lied, welches vielleicht mancher von Euch kenne mag, denn es stammt von einem der größten Dichter, die wir kennen. Es handelt von einer Zauberin der besonderen Art und er hat dies in so unvergleichlich schönen Worten ausgedrückt, daß ich ein Tor wäre, würde ich versuchen, es ihm gleich zu tun. Deshalb singe ich nun sein Lied.«Und so verkündete die Laute mit einer neuen, fröhlicheren Melodie den Beginn eines neuen Liedes.

»Die Zauberin*

Mich verwundert, was ein schönes Kind
an mir hat gefunden,
warum sie die Zauberkünste spinnt,
die mich ihr verbunden,
helle Augen stehen
ihr doch leuchtend im Gesicht.
Bin ich doch der Schönste wirklich nicht!
Kann sie das nicht sehen?

Hat mich einer trügerisch empfohlen?
Säh' sie mich recht nah!
Schönheit ist bei mir doch nicht zu holen,
sucht sie die etwa.
Mangelhaft geraten
sind mir Antlitz, Haar und Haupt.
Hat ein Wahn des Urteils sie beraubt
und sie schlecht beraten?

Hundert andre suchen ihre Gunst,
Schönere ungezählt.
Habe nur ein wenig arme Kunst,
doch die Schönheit fehlt.
Und das bisschen Dichten,
des ich Armer kundig bin,
können andre jetzt und künftighin
ebefalls verrichten.

Will ihr Herz der Kunst den Vorrang schenken?
Hochgemut im Sinn
dürfte sie zu mir die Neigung lenken,
weil ich dichter bin.
Dann will ich mich neigen,
alles, was sie fordert, tun.
Was bedarf sie Zaubers nun,
da ich ganz ihr eigen?

Wißt ihr, woraus sie den Zauber zieht,
der gefangen nimmt?
Sie ist schön und edel von Gemüt,
immer froh gestimmt.
Zauberin der Herzen,
weiter ist sie nichts gewesen.
Nur ihr weiblich wonnig-liebes Wesen
reizt mit süßen Schmerzen.«

Dumak spielte noch ein paar Melodiekringel und verstummte dann. »Dieses Lied widme ich allen, in deren Herzen im Moment nur Platz für eine ist.« Er lächelte galant, während ihm Beifall entgegenbrandete.




*Walther von der Voglweide (1170 - 1230)



04.04.2004 19:12#275
Eorl Eorl lauschte dem Lied des Barden, und trat dann, leise um das Ende des Liedes nicht zu stören, zum Rand des Brunnens. Er lockerte einen Beutel mit Gold von seinem Gürtel, und legte ihn zu den Münzen, die bereits auf dem Brunnenrand lagen. Dann trat er zurück, und ließ den Barden und seine Musik hinter sich. Er wollte gerade das Tor zur Unterstadt durchqueren, als ein Milizsoldat auf ihn zugelaufen kam. Eorl wartete, bis der andere ihn erreicht hatte und zu Atem gekommen war.
"Lord Hagen schickt mich." begann der Soldat. "Er wünscht euch umgehend zu sehen."
Eolr nickte, und wandte sich wiederwillig von dem tor ab. Womit funkte ihm der Lord wohl diesmal dazwischen? Der Riter machte sich auf den Weg zum Rathaus, um eben dies in Erfahrung zu bringen.
Dort wurde er von Lord Hagen erwartet, der ihm zur Begrüßung ernst zunickte.


04.04.2004 19:13#276
Kano Auch Kano hatte dem Barden schon eine Weile lang gelauscht. War er zunächst nur hinzu gekommen, weil Miraweth es wollte und er die Gelegenheit nutzen wollte, um den Barden und Rogg im Auge zu behalten, so hatten zunehmend die Texte des Fremden seine Aufmerksamkeit erregt. Von der Schlacht hatte er immer nur gehört, er vermochte nicht erahnen, welch grausiger Anblick das gewesen sein musste. Das folgende Lied allerdings, hatte da eine ganz andere Wirkung. Der Paladin musste unweigerlich nach rechts blicken, zu Miraweth, die eingehäkelt an ihm lehnte. Sie erwiderte seinen Blick mit einem Lächeln.
"Schön nicht? Warum spielst du mir eigentlich nie was vor?"
"Was? Ich?", Der Statthalter hob entgeistert die Brauen und schaute seine Begleiterin an.
"Ich kann so etwas nicht...ich bin Soldat...und inzwischen Bürokrat...aber Barde?
Ich glaube das ist nichts für mich. Außerdem, wie sollte er da sonst sein Gold verdienen, wenn das jeder könnte."
Die junge Frau musste etwas schmunzeln und nickte zustimmend."Na dann gib mal ein paar Münzen, schließlich soll er doch für seine Mühen belohnt werden."
Innerlich etwas grummelnd gab der Paladin Miraweth einige Goldmünzen, mit denen sie sich dann zwischen den anderen hindurch schob, bishin zu Dumak. Mit einem freundlichen Lächeln überreichte sie dem Musikanten das Gold."Du kannst das gut, ich hoffe du spielst noch eine Weile."
Dann wand sie sich wieder um und schritt zurück zu Kano.
"Siehst du, war doch gar nicht so schwer."
"War ja auch nicht dein Gold...", brummte er kaum hörbar.
"Was?", sie blickte ihn etwas skeptisch an.
"Ach nichts, hoffen wir, dass er jetzt nicht gleich zusammenpackt, sobald er sein Gold hat."
"Wird er schon nicht.", die Skepsis wandelte sich erneut in das hübsche Lächeln und sie lehnte sich wieder an den Paladin...



04.04.2004 19:23#277
Dumak Flink hatte der Barde das Gold an sich genommen, wie beiläufig. Er wollte ja nicht habgierig erscheinen. Nun, da ihm einige seiner Zuhörer mit ihren Gaben zeigten, daß sie seine Kunst durchaus zu würdigen wußten, verbeugte der sich und meinte mit verschmitztem Lächeln: »Zum Schluß noch einen gut gemeinten Rat an alle hier.«
Er griff zum letzten Mal in die Laute und intonierte eine einfache, eingängige Melodie, die sogleich von folgendem Text begleitet wurde:

»War ein Recke, schön und stark,
mutig war er noch dazu
und obwohl sein Denken karg,
flogen ihm die Herzen zu.

Manche hohe Dame ihn
in ihr Gemach hat eingeladen,
seine Dummheit ihm verziehn,
denn zuviel Klugheit kann auch schaden.

Zuwenig davon leider auch,
denn eines Tags ein saurer Gatte
steckte in den Heldenbauch
sein Schwert und das war nicht aus Watte.

Drum liebe Helden, schärft die Sinne:
Wie dieses kleine Lied beweist,
Körper braucht ihr für die Minne,
zum überleben jedoch Geist.«

Alle lachten, Dumak verbeugte sich ein letztes Mal und sprang dann vom Brunnenrand, um noch die eine oder andere Spende einzusammeln. Die Leute hatter er wieder in ihrem Futteral verstaunt und über den Rücken geschwungen. Nur noch der Hals des Intrumentes schaute ihm über die Schulter.



04.04.2004 19:25#278
Die Paladine Lord Hagen hatte von Weitem den Klängen gelauscht. Ein Ritter hatte ihm mitgeteilt, dass dort draußen ein Barde seine Strafe abarbeitete und Lord Hagen hatte dies mit einem Grinsen quittiert. Ja, so machte man das heutzutage. Die Frevler wurden nicht mehr in die Kaserne gesperrt, nein, man stellte sie dazu an die feinen Herrschaften zu unterhalten. Zwar hätte man ihn auch hängen lassen können, der Marktplatz hätte sich bestimmt gut gefüllt. Doch war erst kürzlich jemand gehängt worden, all zu oft konnte man das Volk damit nicht mehr hinhalten. Ein Barde war da doch mal was Neues.

Jetzt trat Eorl zu ihm und der Lord begrüsste den Ritter mit einem militärischen Gruß.
"Gut dass ihr da seid. Ich habe euch schon länger im Auge und ich denke die Zeit ist reif geworden. Ihr habt tapfer gekämpft bei dem grossen Angriff auf die Stadt und es war auch euer Verdienst, dass wir die Orks in die Flucht geschlagen haben. Ich befördere euch zum Paladin."
Er schaute den frischgebackenen Paladin stolz an und kopfte ihm auf die Schulter.
"Außerdem werdet ihr zum Stabsoffizier erhoben. Ich denke euer strategisches Geschick können wir gut brauchen. Wendet euch an Carthos deswegen, er wird euch alles weitere mitteilen."

sammy



04.04.2004 19:32#279
Samantha Ein Groschen nach dem anderen wanderte in den Beutel des Sängers. Das Hörnchen staunte nicht schlecht. Ein funkelndes Goldstück nach dem anderen wurde auf den Brunnenrand gelegt oder plumpste direkt in das Säckchen, mit welchem Dumak jetzt durch die Reihen ging. Das war die Gelegenheit.
Die ganze Zeit über hatte es auf der Statue verharrt und den Klängen gelauscht. Doch jetzt, wo es wieder still wurde im Oberviertel, wurde das Hörnchen sichtlich aktiver. Vorsichtig hüpfte es den eisernen Arm hinab und blieb auf dem Schwert sitzen. So weit es ging streckte es die Schnauze vor und versuchte zu wittern, was dort unten vor sich ging. Noch ein Stück tiefer hüpfte das Hörnchen, bis ihm plötzlich ein Goldstück vor die Pfoten fiel. Es hatte den Brunnenrand erreicht.

Schnell huschten die schwarzen Äuglein zu dem Barden hinüber. Er war immer noch dabei, den Erfolg zu genießen und das Gold einzusammeln. Dem Brunnen hatte er den Rücken gekehrt.
Ohne lange zu zögern sprang das Hörnchen vor und schnappte sich die Goldmünze. Freudig schnatternd drehte es eine Runde um den Brunnen, wich flink dem kläffenden Hundeviech aus und hüpfte dann mit seiner Beute davon.


04.04.2004 19:33#280
Eorl Eorl klappte den Mund auf, um dem Lord eine angemessene Antwort zu geben. Dann klappte er ihn wieder zu. Hier stand er nun, plagte sich seit Wochen mit einem schlechten Gewissen, weil er sich beim Angriff auf die Stadt hauptsächlich um das Leben einer Söldnerin gekümmert hatte, anstatt der Garde und der Bürger zu bedenken. Nachdem er Wochen auf dem hof zugebracht hatte, ikognito sozusagen, und keine seiner Erkenntnisse mit den Lords geteilt hatte, nachdem er ein Mitglied der Garde aus dem Fenster des Hotels geworfen hatte, weil er dessen Verhalten einer Gesetzlosen gegenüber als unehrenhaft empfunden hatte.Er hätte eine Woche gebraucht, um dem lord angemessen zu antworten. Also salutierte er stumm, ein militärischer Gruß ohne Emotion, und verließ das Rathaus, lief die Straßen hinunter zum Tor, einem treffen der Mitglieder des Rings entgegen.



04.04.2004 20:03#281
Sir Iwein Lautstarker Applaus war zu hören, als der Barde sich lächelnd vom Brunnenrand erhob. Nachdem alle Versammelten, darunter auch Iwein, ihre Geldbeutel noch einmal kräftig erleichtert hatten, machte er sich schließlich auf den Weg zum Tor. Iwein sah ihm nach, bis er aus seinem Blickfeld verschwunden war. Und so schnell, wie der Barde gekommen war, war er wieder verschwunden. Seltsame Leute, dieses fahrende Volk, deren Überleben allein von ihrer Dichtkunst und der Laune der Zuhörer abhing. Musste ein ungewöhnliches Leben sein.
Seine Lieder hatten Iwein ein wenig zum Nachdenken bewegt. Besonders jenes eine, das von der Liebe erzählte... was zählte ein Leben schon, wenn man nicht lieben konnte? Irgendwann musste doch jeder Ritter des Kämpfens müde sein. War man da nicht froh, wenn man nach Hause kam und wusste, da war jemand, der einen erwartete? Jemand, der das Kaminfeuer unterhalten und Essen angerichtet hatte? Ja, das war Iwein bisher vielleicht als Einziges noch nicht vergönnt gewesen.
Nun, da es hier nichts mehr zu sehen gab, zerstreuten sich die Bürger und Paladine wieder. Iwein hatte am Brunnen noch Long angetroffen, und unterhielt sich ein paar Takte mit ihm über alte Zeiten und über Aufgaben eines Hauptmannes, ehe er fröhlich pfeifend die Straße hinabschlenderte, zur Unterstadt. Bevor er sich zur Ruhe begab, wollte er noch einmal in der Bognerei vorbeischauen, ob Bosper Hilfe brauchte.



04.04.2004 20:33#282
Taurodir Ein Lied über die Liebe.
Liebe...
Ob er je wieder lieben könnte? Ob man ihn je wieder lieben könnte? Wieso sollte man ihn lieben? Er liebte sich nicht mal selbst. Und all jene Personen, die er als Freunde oder gar mehr geliebt hatte, durften dafür mit dem Leben zahlen. Sie waren nun alle tot, nur er nicht. Es war wie ein Fluch.
Umso größer wurde die Angst nun, dass jenes wieder geschehen könnte. Lyvîane...Er dürfte sie nicht lieben. Schon allein wegen ihrer Ziele. Und da wäre er nur ein Hindernis. Jedoch war dies nicht so einfach. Sie war ihm wichtig geworden.
Nachdenklich verließ der Paladin die Menge, die laut applaudierte, und begab sich in Richtung des Tores. Wie sollte er nur handeln?
Seine Finger umgriffen die Rune des Lichtzaubers. Das beste wäre wohl, sich irgendwo in der Stadt an einer ruhigen Stelle damit zu beschäftigen. Die Gestalt des Paladins schritt die Stufen der Treppen hinunter, auf der Suche nach einer ruhigen Stelle. In Wirklichkeit auf der Suche nach seinem Weg, den er irgendwann zu begehen haben würde.



05.04.2004 10:34#283
Thorus Sein Schüler trainierte bis spät in die Nacht, doch ohne den gewünschten Erfolg. Er schwitze nur leicht, eigentlich sollte er schweißgebadet darum bitten das Training am nächsten Tag weiterführen zu dürfen. Endlich merkte Thorus warum es dem Fremden so leicht fiel. Sein Schwert war aus Holz, der Paladin wollte es erst nicht glauben, doch es war wahr. Nungut, der Fehler würde am heutigen Tag behoben. Als sein Schüler am nächsten Tag Thorus erblickte sah er etwas verdutzt drein. Thorus hatte nebst seinem eigenen Zweihänder einen anderen aus der Waffenkammer mitgebracht.

Thorus: "Hier, trainiere heute damit. Den ganzen Tag! Ich werde dir wenn du Fortschritte machst, weitere Instruktionen geben. Aber nunweiter mit den Übungen von gestern."

Thorus hielt den Zweihänder an der Klinge, mit dem Griff in Richung seines Schülers. Dieser nahm es und fing dieselben Übungen wieder an.


05.04.2004 12:50#284
Yenai Yenai wedelte begeistert mit seinem Holzschwert in der Luft herum. Einfach immer hin und her, das ging ganz leicht. Es konnte sich nur noch um Stunden handeln, bis er ein wahrer Meister des zweihändigen Kampfes war. Dann konnte er endlich ein richtiger Held sein und noch größere Drachen töten, noch verlorenere Städte entdecken und noch jungfräulichere Jungfrauen retten. Tolle Sache.Außerdem würde blutfeuer sicher von einem Riesenschwert-schwingenden Paladin noch viel begeisterter sein als bisher, falls das überhaupt möglich war.
Die Leute im Oberen Viertel jedoch schienen wenig angetan von seinem Aussehen. Ob das an der Lehrlingskutte des Zirkels (die er natürlich nicht aus Geldmangel trug, sondern um imkocknito zu bleiben) zusammenhing? Natürlich, das niedere Volk erkannte gar nicht, um wen es sich hier handelte. Man musste dem Pöbel seine Unwissenheit verzeihen, schließlich war die Tarnung tatsächlich nahezu perfekt. Außerdem kamen hier so wenige Leute vorbei, dass er sowieso nur selten böse Blicke zugeworfen bekam.

Langsam spürte er, wie das Schwingen an den Kräften zu zehren begann. Sollte der Unterricht etwa anstrengend werden? So hatte er sich das aber nicht gedacht...Dennoch übte er weiter, schließlich wollte er Thorus angemessen beeindrucken. Bei ihrer letzten Begegnung, bei Yenais Ernennung zum Gardisten, schien er noch nicht sehr viel von dem Helden gehalten zu haben. Das würde sich schon bald ändern! Verbissen schwang er das Schwert weiter, wobei er Mangel an Technik und Geschick durch Kraft wettzumachen versuchte. Helden hatten es nun mal nicht leicht...




06.04.2004 23:22#285
Longbow Die Lieder des Barden schwirrten immer noch in Longs Kopf um. Besonders das Lied der Liebe ging ihm nicht wieder aus dem Kopf. Was hatte Iwein kurz nach diesem zu ihm gesagt? Ein Leben ohne Liebe hat keinen Sinn? Er hatte Recht, aber wer von den Soldaten des Königs liebte schon? Nur die wenigstens, so viel wusste Long. Er selbst liebte ja höchstens sein Schwert. Waren sie also alle sinnlos auf der Welt und hatten keine weitere Funktion als im Kampf gegen die Feinde zu fallen? Absurder Gedanke, wie Long fand, aber dennoch fehlte da in der Tat was in seinem Herzen. Doch war es nun ein Weib, die Sehnsucht nach Liebe oder die pure Lust, die ihm fehlte? Long konnte seine Gedanken momentan nicht erfassen, wollte es auch nicht.
Es war bereits sehr spät und nur noch die wenigstens Menschen in der Oberstadt waren wach. Heute würde er sicher keine Antwort mehr auf die Frage finden, vielleicht aber ja doch noch in seinem Leben…irgendwann.



08.04.2004 14:52#286
Samantha Regen prasselte hiernieder, als wolle Innos persönlich den Schmutz des Bösen aus dem Pflaster des Oberviertels waschen. Die Tropfen, dick wie Hagelkörner, zerplatzten auf dem harten Grund und bildeten alsbald eine Pfütze nach der anderen, die sich zusehens füllten und mit ihren Nachbarpfützen verschmolzen. Bald war das halbe Oberviertel ein Meer aus tückischen Wasserfallen, durch welche sich die stählernen Stiefel der Gruppe von Paladinen kämpften. Sie hatten ihre Rückkehr nicht gut gewählt und wurden auf den letzten Metern noch von dem plötzlichen Schauer heftigst überrascht. Einer nach dem anderen verschwand nun pudelnass ins trockene Innere des grossen Paladinhauses.

Samantha seufzte und drehte sich vom Fenster weg, an dem das Wasser herabfloß. Selbst das Hörnchen war bei diesem Wetter lieber drinnen im Trockenen geblieben. Gerade nagte es eingehend an einem hölzernen Kochlöffel und gab gurrende Laute von sich.
Die junge Lady am Fenster ging ein paar Schritte und ließ sich dann in den weichen Sessel fallen. Der Kamin war erleuchtet vom Schein des Feuers. Es war wieder kühl geworden und zu solch einem Schauer gehörte einfach ein kuscheliges Kaminfeuer.
Sie griff auf einen Beistelltisch neben dem Sessel und holte sich eines der dort gestapelten Bücher. Sie schlug die Seite auf, welche sie schon zuvor eingehend studiert hatte. >>Böses vernichten, der Weg zum Erfolg<<, verriet die grosse Überschrift. Hoffentlich fand sie auch bald auf diesen rechten Weg.
Nicht lange war die Lady in ihre Lektüre versunken, da waren die Schauerwolken vorübergezogen und die Sonne zeigte sich unter einem strahlend blauen Himmel. Frisch gewaschen glitzerte das Oberviertel ihrem Licht entgegen.


08.04.2004 15:53#287
Kano Es war ein normaler Tag im Städtchen Khorinis, ein paar Wolken standen am Himmel und die Sonne schien ab und an. Eben noch hatte es wie aus Eimern gegossen und auch den Statthalter erwischt. Kano stand, in seine schwere Paladinrüstung gehüllt, auf dem großen Platz des oberen Viertels. Immer wieder blitzte das Metall auf, wenn Sonnenstrahlen drauf trafen und darin oder in den feinen Wassertropfen reflektiert wurden. Die Arme hatte der Krieger vor der Brust verschränkt, während sein Blick aufmerksam umher wanderte.
Vaylen ließ sich mal wieder viel Zeit. Da schickte er den Paladin nur mal los, um ein paar Besorgungen zu erledigen und schon war er für eine Ewigkeit weg. Wer weiß, was ihn da wieder aufgehalten hatte.

Aber immerhin hatte der Statthalter am Vorabend eine interessante Entdeckung gemacht, die ihn - so hoffte er - endlich weiter bringen würde, was das Geheimnis um sein Schwert anging. Und wenngleich die alten Bücher nur wenig darüber berichteten, so fand die Klinge doch immer wieder Erwähnung in Erzählungen über Schlachten und teilweise ungeklärte Vorkommnisse in den Grenzgebieten. Blieb nur die Frage, wie es dann bis nach Khorinis kommen konnte. Andererseits zählte mittlerweile auch diese Gegend als Grenzgebiet, lag sie ja direkt am Schlund zur Unterwelt.
Er würde es schon noch Lüften, das Geheimnis, das hatte er sich fest vorgenommen.

Das Buch, welches ihm Joni Odin von Hassenstein über Lord Vincent zukommen ließ, berichtete von zwei Schwertern. Geschaffen um das Gute und die Wesen der Oberwelt zu vernichten, wurden die beiden Schwerter von Tartaros an einen mächtigen Dämon überreicht, der sie von da an durch die Reihen seiner Feinde führte. Dessen wachsende Macht im Reich Beliars schuf allerdings viele Neider und Feinde. So kam es, dass sich zwei hochrangige Dämonen zusammen schlossen, den Diener Beliars niederstreckten und die Schwerter an sich nahmen. Fortan streiften diese die Grenzen zwischen Orks und Menschen entlang, schürten Hass und säten Tod. Dabei folgte stets das zweite Schwert dem Ersten, wohin auch immer dieses ging, das Zweite war durch einen Zauber eng mit ihm verbunden und veranlasste seinen Träger in der Nähe des Ersten zu bleiben. Eines Tages jedoch wurde dieses Band geschwächt, als es einem Sterblichen gelang, den Träger des ersten Schwertes zu töten. Dieser wusste nichts von der zweiten Klinge, ebenso wenig wusste er davon, dass es samt seinem Träger so nahe war, dass er beinahe mit ihm zusammen getroffen wäre.
Das erste Schwert wurde darauf hin von seinem neuen Herren und nunmehr unmittelbaren Vorbesitzer ins Reich der Sterblichen geführt. Da blieb es, diente seinem Träger gleichermaßen wie es ihm schadete. Jener Dämon, welcher das zweite Schwert bis zu diesem Tage und darüber hinaus führte, spürte wie eh und je den Drang seiner Klinge, verstand es aber dennoch ihn im Zaum zu halten. Das Band blieb dennoch bestehen und würde bis in alle Ewigkeit bestehen bleiben.
Das war es, was das Buch berichtete. Und es sagte voraus, dass die Klingen eines Tages unweigerlich zueinander finden und wieder vereint würden. Seit Kano das gelesen hatte, war ihm längst nicht mehr so wohl zumute. Ein zweites Schwert, das stets zu wissen schien, wo er war? Und sein Träger ein hochrangiger Dämon? Keine guten Aussichten, die sich dem Paladin da offenbarten. Dennoch widerstrebte es ihm, das Schwert abzugeben. Vielleicht sollte er sich selbst auf die Suche nach dem zweiten Träger machen, ihn stellen und die Klingen vereinen, nur so könnte er sicher sein, nicht von diesem gejagt zu werden.Der Krieger blickte sich etwas skeptisch um. War der Dämon vielleicht schon näher als er dachte? War es vielleicht nicht mal ein Dämon, wie er sie bereits niedergestreckt hatte? Er versuchte den Gedanken wieder abzuschütteln, Paranoia konnte er nicht gebrauchen. Es würde eben alles kommen, wie es kommen musste, das war der Lauf der Dinge. Und er hatte sich nicht bis zum Paladin hinauf gekämpft, wenn er sich von jeder Bedrohung abschrecken ließ. Schließlich hatte er schon ganz anderes bewältigt...



08.04.2004 19:07#288
Kano Es dämmerte und Kano war noch immer auf dem Brunnenplatz. Inzwischen war Vaylen gekommen und der Statthalter hatte sich auf den Brunnenrand gesetzt. Er hate eine ganze Weile nachgedacht, was er tun konnte aber so richtig war ihm nichts eingefallen. Einzig die Gefangene bot eine Möglichkeit. Vielleicht sollte er nochmal mit ihr sprechen. Und wenn er es ihr ordentlich nahe legte, könnte sie sicher nicht ablehnen, immerhin würde ja auch sie wieder frei kommen. Sollte man zumindest annehmen.
Entschlossen erhob sich der Paladin und schritt dann los. Im Grunde war die Idee gar nicht so schlecht, wenn die Gefangene mitspielte, dann war sie sogar gut.Kurz darauf verließ Kano das obere Viertel und steuerte die Kaserne auf direktem Wege an...



08.04.2004 21:37#289
Carthos Noch immer pfiff der Wind durch die Ritzen und Spalten des Richterhauses. Einige der Schäden waren noch nicht ausgebessert worden und machten sich in den kühlen Nächten deutlich bemerkbar.
Der Tischler hatte den Auftrag bekommen, die Tür auszubessern und daher befand sich anstelle der schweren Eichentür eine notdürftig zusammengezimmerte Bretterwand.
Carthos saß hinter dem großen Planungstisch und stellte eine Liste zusammen, mit den Materialien die sie für die Reparatur des Schiffes benötigen würden. Auch die Conquista hatte bei der Verteidigung der Stadt gelitten. Der Mast war gebrochen und das Segel war ohnehin schon vorher in Flammen aufgegangen. Nun galt es, den Kahn wieder seetüchtig zu machen. Die Handwerker der Stadt konnten die anstehenden Aufträge kaum noch termingerecht ausführen, was alle Arbeiten verzgern würde.
Ausserdem war der Lord auf den neuen Stabsoffizier gespannt, welchen Lord Hagen vor kurzem ernannt hatte. Bisher hatte sich noch niemand bei ihm vorgestellt, was die Neulinge normalerweise immer taten. Verstärkung bei der Heeresverwaltung konnte man immer brauchen, da einem die Arbeit bei den pausenlosen Kämpfen leicht über den Kopf wachsen konnte.
Mit einer gekringelten Unterschrift beendete Carthos seine Liste und lehnte sich dann gemütlich in seinen Sessel zurück und blickte ins lodernde Kaminfeuer. Mit einer Flasche Wein ließ er den Abend ausklingen. Der nächste Tag würde sehr arbeitsreich werden.



09.04.2004 11:18#290
Kano Bis spät in die Nacht hatten Aylen und Kano in der Taverne gesessen. Die junge Dienerin Beliars hatte sich richtig satt gegessen und bei Innos, sie musste einen gewaltigen Magen haben. Aber sie schien dem Paladin wirklich helfen zu wollen. Ein Umstand, der den Statthalter hoffen ließ, vielleicht konnte er auf diese Weise mehr in Erfahrung bringen. Vielleicht sogar genauere Informationen über die Schwerter, ihren Schmied und die einstigen Träger. Doch andererseits konnte sie ihn genauso verraten, ihr Wort brechen, die ganze Abmachung brechen. Doch dazu war es nun erstmal zu spät, noch in den frühen Morgenstunden hatten sich die Beiden getrennt.
Dementsprechend spät war er auch heim gekommen und hatte wenig Schlaf abbekommen. Allerdings konnte er das etwas ausgleichen, indem er länger schlief. Miraweth hatte er an diesem Tag noch nicht gesehen, als er sein Zimmer verlassen hatte, stand die zu dem Ihren bereits offen. Unten war sie ebenfalls nicht anzutreffen gewesen. Aber vermutlich war sie in der Stadt, einkaufen.Bei diesem Gedanken fielen dem Krieger wieder die unzähligen Blicke ein, die er in Begleitung Aylens geerntet hatte. Wenn da mal nicht eines dieser tratschenden Weiber dabei gewesen war, dass nun Miraweth davon berichtete. Er sah sich um und erhob sich von seinem Eichenholzstuhl und legte die Feder beiseite. Der Tag war nicht für derartige Arbeit geschaffen, der Paladin zog es also vor, etwas frische Luft zu schnappen...



09.04.2004 11:48#291
Samantha Ha, wenn das mal keine leichte Übung gewesen war.
Samantha sprang fröhlich aus dem Bett und warf das Buch in die Ecke. Der Einband, bezeichnend mit dem Titel >>Innos für Fortgeschrittene und Weggelaufene<<, blieb nach oben gerichtet liegen und wurde nun verwundert von dem Hörnchen beäugt.
Samantha schwebte unterdessen zum Waschbottich, kippte sich kaltes Wasser über und fühlte sich schon viel frischer. Die halbe Nacht hatte sie gelesen, doch sie fühlte sich kein bisschen müde. Sie wollte heute die Prüfung machen, koste es was es wolle. Nicht umsonst hatte sie die letzten Tage zuhause verbracht und dieses Buch durchgelesen.

Als sie sich die Rüstung fertig übergezogen hatte, verließ Samantha das Haus in Begleitung ihres felligen kleinen Freundes. Das Hörnchen sprang ausgelassen über das Pflaster, während die Lady auf Kanos Haus zusteuerte. Fast hatte sie es schon erreicht, als sich die Tür öffnete und Kano herausspaziert kam. Als er die Lady erblickte blieb er stehen und Samantha schloss zu ihm auf.
"Guten Morgen, Meister", begrüsste sie ihn mit einem neckischen Unterton und blinzelte in die Sonne. "Ich bin bereit für die zweite Prüfung. Gehen wir gleich?"



09.04.2004 12:12#292
Kano "Eine zweite Prüfung?", etwas überrascht über Samanthas Begeisterung musterte er die Lady und nickte dann. Wenn sie sich bereit hielt, dann sollte sie ihre Chance bekommen.
"Also gut, dann hoffen wir, dass du diesmal mehr Glück hast. Denke daran, nicht immer ist der direkteste Weg der Beste. Und vergiss nicht, was du beim letzten Mal dazugelernt hast."
Er zwinkerte ihr zu und machte noch einmal kurz kehrt um die nötige Ausrüstung zusammen zu suchen. Auch hinterließ er seiner Mitbewohnerin noch eine kurze Nachricht. Fertig ausgestattet trat er schließlich wieder zu seiner Schülerin hinaus und schaute sie an.
"Nun denn, gehen wir."
Samantha nickte und die Beiden schritten langsam in Richtung des Tores zur Unterstadt. Es war ein mäßiger Tag, es konnte jeden Moment in Regen oder strahlenden Sonnenschein umschwenken. Ideal für eine Prüfung unter erschwerten Bedingungen. Nun brauchte es nur noch einen geeigneten Ort für die Prüfung. Aber der Paladin hatte da schon so eine Idee. Wenig später verließen sie die Stadt durch das Osttor...



09.04.2004 18:31#293
Longbow Long war wieder in der Stadt und holte Zhao in der Herberge ab.„Für Innos! Wir sollten uns wieder auf den Weg machen. Die Leiche im oberen Viertel wartet nicht ewig und sicher wollen die Paladine die schnell loswerden. Machen wir uns gleich auf den Weg, mit mir kommst du auch dorthin.“ Zhao folgte Long zum Tor zur Oberstadt. Wie aber nicht anders zu erwarten, hielt der Ritter sie pflichtgemäß auf.
„Warte! Novizen haben keinen Zugang, das weißt du doch, Longbow.“„Natürlich weiß ich das, Ritter. Es geht um eine Leiche im oberen Viertel. Wir beide führen Ermittlungen an, wer sie umgebracht hat. Wäre also ganz nett, wenn du uns durchlassen würdest. Zhao kommt unter meine Fittiche, der Statthalter wird Dir für eventuelles Missversagen keinen Ärger geben können.“„Gut, wenn du das verantworten willst, bitte.“
Long passierte mit Zhao das Tor und lief direkt zum Rathaus. Ingmar schien sie schon kommen gesehen haben, denn er empfing sie gleich eilig.„Gut, dass ihr endlich da seid. Hab bereit gehört, dass ihr den Auftrag habt, die Leiche zu untersuchen. Kein schöner Job für Euch. Wird Zeit, dass dieser Schrecken endlich aus dem Haus verschwindet, abscheuliches Verbrechen.“„Abscheulich sagst du? Ist die Leiche ebenso verstümmelt?“
„Ja, und wie. Wieso sagst du ebenso?“
„Na prima, der zweite Tote. Es gibt noch einen unten im Hafenviertel. Irgendwas Unnatürliches ist hier am Gange. Wir werden uns den Toten mal ansehen.“„Gut, Treppe hoch, erstes Zimmer links.“
„Danke.“
Die Leiche mussten sie gar nicht erst suchen, der Gestank führte sie schon zu ihr. Es war ein kleiner Raum, jedoch gemütlich mit Kamin und Kerzen eingerichtet. Im Raum standen zwei Milizsoldaten der Stadtwache und Cornelius, der Stadtverwalter ohne Macht. Die beiden Soldaten unterhielten sich leise, Cornelius wirkte durchgehend verstört. Er schaute auf einen Sessel, der zu einem Fenster gerichtet war, sodass die Rückenlehne zur Tür zeigte, in der Zhao und Long noch standen.
Der Paladin graute sich schon vor dem, was er gleich sehen musste. Die Leiche saß also auf dem Sessel, wurde mit Sicherheit auch auf diesem ermordet.Langsam näherten sich Zhao und Long diesem. Als sie soweit um ihn herum waren, dass sie sein Gesicht sehen konnten, schreckten beide angewidert zurück. Es war an sich kein Gesicht mehr, keine Augen, keine Ohren, die Lippen herausgerissen. Das Hemd und die Hose des Toten waren zerrissen, der ganze Körper mit Blut überschmiert.
„Bei Innos…“



09.04.2004 19:42#294
Kano Mittlerweile war Kano nicht weniger erschöpft als die Lady. Als die Beiden die Stadt erreichten und schließlich in das obere Viertel traten, war der Paladin sichtlich ermüdet. Samantha hatte es sich nicht nehmen lassen, sich zu einem großen Teil stützen, fast schon tragen, zu lassen. Die Lady verstand es, sich andere zunutze zu machen, das musste er ihr zugestehen. Endlich an Ihrem Haus angekommen, ließ er sie in ihren Sessel sinken und setzte sich auf einen Stuhl daneben.
"So...da wären wir.", meinte Kano und sah zu seiner Kameradin."Willkommen im Orden der Paladine, Krieger, denen Innos einen Teil seiner Kraft und Macht zukommen ließ um das Böse zu bekämpfen.
Du bist nun eine mächtige Kriegerin, ein Mitglied in diesem heiligen Bund. Ich hoffe du machst ihm alle Ehre, aber bisher hast du mich mit Stolz erfüllt und ich bin zuversichtlich, dass du deiner Aufgabe gerecht wirst."
Ihr einstiger Mentor lächelte und klopfte ihr lobend auf die Schulter. Dann erhob er sich wieder und schaute zu ihr hinunter.
"Ich hoffe wir werden in Zukunft noch einige Kämpfe zusammen bestreiten, es wäre mir eine Ehre. Solltest du weiteres Interesse an der Magie haben so weißt du ja, wo du mich finden kannst.
Außerdem gibt es da noch etwas, was du erlernen könntest. Die Gabe der Selbstheilung. Nur die Mächtigsten unter den Paladinen sind im Stande, diesen Zauber zu wirken. Dir, so denke ich, steht dieser Weg offen. Lass es mich wissen, wenn du mehr darüber erfahren willst."
Wieder lächelte er und nickte dann.
"Gute Nacht, Lady Samantha, ich wünsche euch einen erholsamen Schlaf, ihr könnt ihn gebrauchen."
Mit diesen Worten wand er sich um und verließ ihr Haus um schließlich sein Eigenes zu betreten...



12.04.2004 09:39#295
_Jamal Vorsichtig ergriff ein Miliz den Deckenrand, hob ihn leicht in die Höhe und zog ihn von dem darunter liegenden Toten weg. Als dieser zum Vorschein kam, wandte Zhao angewidert sein Gesicht zur Seite und schluckte erst einmal.Ebenso wie die andere Leiche, war diese bestialisch verunstaltet worden, beinahe so, als wäre man nicht darauf aus gewesen sie ihre weiteren Lebens zu entziehen, sondern sie einfach nur zu schänden, zu peinigen, ihr die Menschlichkeit auszusaugen als dürste man einzig und allein nach Blut, als wolle man ihre Seele dazu treiben, den eigenen Körper zu verlassen; so verkrüppelt lag sie dar.Nachdem Zhao die Magensäure ausgespuckt hatte, die ihm hochgekommen war, sah er Longbow an und auch jenem war die Furcht ins Gesicht geschrieben."Könnt ihr uns verraten, wo die Leiche aufgefunden worden ist?", fragte der Novize den Milizsoldaten der daneben gestanden war.
"In einem der Adelshäuser, wo er eigentlich nichts zu suchen hätte. Der Besitzer war an diesem Abend nicht zu Hause gewesen und auch hätte er gemeint, niemanden an diesem Tage erwartet zu haben."
"Dürften wir das Haus vielleicht inspizieren? Wohlmöglich lassen sich Spuren oder ähnliches finden."
"Da müsst ihr mit dem Hausherren sprechen. Er steht dort hinten", dabei zeigte der Soldat auf eine ältee Person die sich gerade mit jemandem unterhielt."Gut, ich danke euch für eure Hilfe. Ihr könnt ihn wieder zudecken", und als er soeben diesen Satz gesprochen hatte, blickte er nochmals zu Sengert herab, wobei ihm etwas auffiel.
Dem Alten hing eine Kette um den Hals herab, die gerade noch unter dem trockenen blut erkennbar war. Zögernd kniete Zhao sich nieder und streckte langsam seine Hand aus. Mit zwei Fingern umfing er den Anhänger, hob ihn zwischen den Fleischfetzen hervor und trennte die Kette mit dem Dolch des Milizen. Nachdem er sie am Brnnen gewaschen hatte, begutachtete er den schlichten Anhänger - eine kleine, runde, schwarz-weiße Sonne umfangen von tänzelnden Flammen. Zuerst hatte er vor gehabt, ihn sich um den Hals zu wickeln, doch die Kette war etwas zu kurz und so wickelte er sie zwei Male um sein rechtes Armgelenk und nahm sich vor, sie auf diese Weise zu tragen und sie nur zu verlieren, indem man ihm den Arm abtrenne.
Gleich darauf gingen Longbow und er zum Besitzer des Adelshauses und baten jenen darum, sich im Inneren umzusehen, doch die Reaktion war ein klein wenig anders als erwartet.
"Ihr glaubt doch nicht etwa, dass ihr nur weil ihr zu eurem Gott betet und ihn vergöttert, das Privileg habt euch selbst überall hinein zu lassen? Ihr wllt doch nur die Gelegenheit nützen um mich zu berauben. Los, verschwindet von hier!", spuckte er den beiden ins Gesicht.
Zhao war ein ruhiger Mensch, er versuchte oft, ja eigentlich immer, alles ruhig und gelassen anzugehen und jeglicher Art von Streit aus dem wege zu gehen, doch innerlich war er sich diesmal nicht so sicher, ob er diesem Spinner entweder seinen Fuß so tief in den Arsch schieben sollte, bis er zur Mundhöhle wieder herausblickte oder ... einfach umgekehrt - Mund rein, Arsch raus. Er schmunzelte bei dem Gedanken, ließ ein Lächeln aber weg.
"Es gibt zwei Optionen diese Sache zu klären. Option A - ihr lasst uns unbeschadet und freiwillig in euer Haus; es wird nichts gestohlen und wir sind gleich wieder weg oder Option B - ich zwinge sie dazu...", meinte er mit einer Gelassenheit und erartigen Eisesklälte im Unterton, dass sich sein Blick beinahe ins Feuer der Hölle tauchte und es im Bruchteil einer Sekunde gefrieren lies.Der Aristokrat schien nicht sonderlich beeindruckt, sah den Novizen immer noch wütend an, doch Zhao blieb trotzdem stur und rühte sich nicht von der Stelle, weiterhin auf eine Antwort wartend.
"Ist gut, ich lasse euch hinein. Aber seiet gewarnt. Sollte ich merken, dass etwas fehlt, werde ich euch beide zur Verantwortung ziehen."Die zwei recken schritten ohne zuzuhören am alten Kerl vorbei und betraten die Wohnung.



13.04.2004 10:06#296
Kano "Guten Morgen!", sprach Miraweth in klarem fast schon kühlem Ton, als Kano die Stufen hinunter kam und sich zu ihr an den Tisch setzte. Es war wie jeden Morgen gedeckt und alles zum Essen fertig, doch der Paladin spürte genau, dass diesmal etwas anders war.
"Guten Morgen.", erwiderte er und lächelte etwas. Dieses blieb allerdings unbeantwortet und so wand er sich den Speisen zu, welche die junge Frau aufgetischt hatte.
"Sieht gut aus."
"Achja? So gut, wie das Steak der Kleinen in der Taverne?", brach sie sofort hervor.
Der Statthalter blickte auf und starrte Miraweth teils überrascht teils erschrocken an.
"W-Was?"
"Du weißt schon was ich meine. Sophia hat es mir erzählt."
Sophia?! Schlagartig schossen die Erinnerungen an die aufgeweckte junge Frau hoch. Mist!
"Ja...ich weiß was du meinst. Aber das war sicher nicht so, wie es jetzt scheint. Diese Frau ist...", er stockte und überlegte, er konnte schlecht ihr Geheimnis preisgeben. "...ist eine Verbündete, sie muss etwas für mich erledigen, was ich so nicht machen könnte."
Miraweth schaute ein wenig abfällig:
"So nennt man das jetzt also...Nun gut, du bist der Statthalter. Sicher wird das nicht die Einzige bleiben."
Sie wand sich seitlich ab und stand auf. Langsam schritt sie zum Fenster und zupfte etwas an den Gardinen. Kano erhob sich ebenfalls und schritt zu ihr. Hinter ihr blieb er stehen und schaute an ihr vorbei hinaus."Denkst du das wirklich von mir?"
"Ich...nein...", sie wand sich um und schaute ihn aus ihren blauen Augen an."Nein, ich war nur...ich weiß nicht was es war..."
Sie legte die Arme um ihn und drückte sich an den Körper des Paladins, ebenso wie dieser Miraweth umarmte.
"Was sollte ich mit auch nur einer einzigen anderen, wo du mir doch so nah bist..."...



13.04.2004 23:19#297
Thorus Thorus und sein Lehrling trainierten viele Tage lang hinter dem Rathaus. Als sein Schüler schließlich mit dem Gewicht und der Handhabung des normalen Zweihänders vertraut war. zeigte er ihm einige Angriffstechniken.
Thorus: "Schwinge dein Schwert von links nach rechts in Schulterhöhe so wie trainiert. Nach jeweils einem Schwung machst du einen Schritt nach vorne und stößt dein Schwert in Richtung deines Kontrahenten."

Diese Übung konnte der Schüler bereits nach einem Tag, und so machten sie bereits am nächsten Tag ein weiteres Ausdauertraining. Dieses mal alle gelernten Übungen, den ganzen Tag lang, ohne Pause. Als Thorus' Lehrling auch das überstanden hatte kamen sie zur letzten Trainingseinheit.

Thorus: "Nun hast du lange bei mir gelernt und einfache Schritte gelernt die du sicher noch perfektionieren wirst, doch nun zeig mal wie du sie in einem Trainingskampf anwendest."

Thorus zog sein Schwert und blickte in die ungläubigen Augen des zu Unterweisenden.

Thorus: "Ich werde sicher nicht mit vollem Einstaz kämpfen, dessen kannst du sicher sein. Nun aber los, zeig was du kannst."

Als der Schüler sich wieder gefangen hatte, ging er in Angriffsstellung und die beiden fingen einen Kampf an der mehrere Stunden andauerte. Thorus hatte nicht versagt, sein Schützling hatte einiges gelernt und gut aufgepasst. Er konnte sich sicher gegen einige wilde Biester im Wald behaupten aber bestimmt nicht gegen alle.

Thorus: "HALT! Das reicht, ich habe genug gesehen. Du hast dich stark verbessert. Aber du hast noch viel zu lernen. Du kannst jederzeit bei mir weiterlernen sofern du die Kraft und ich die Zeit dazu habe. "
Thorus wartete noch auf eine Antwort bevor er sich umdrehte um sich anderen Dingen zu widmen.



16.04.2004 09:20#298
_Jamal Als Longbow und Zhao in das Zimmer schritten, in welchem Sengert ermordet worden war, mussten sie sich beinahe übergeben. Der Novize wagte es kaum einen Fuß auf den blutverschmierten Boden zu setzen, so abstoßend war der Anblick des Raumes. Während sein Blick über die Einrichtung schweifte, war alles was er ersehen konnte die dunkelvermeil überschmierten Betten, Tische, Stühle und Wände. Wie eingefrorenes Feuer pickten die rostigroten Krusten an den Mauern. An manchen Stellen durch Hände verschmiert, an anderen in dicken Flecken hingeklatscht. Blutlachen hatten sich über dem hölzernen Bretterboden ausgebreitet. Es roch nicht, sondern stank förmlich nach dem einem Geruch, der kaum mit Fäkalien vergleichbar gewesen wäre – Longbow hielt sich die Hand über die Nase. Die zwei betraten dem abschreckenden Raum, stapften durch die dichten Lachen des Lebenssaftes; das leise Plätschern beim Auftreten erklang in ihren Ohren, als würde der Tot selbst nach ihnen rufen, es war schaudernd.
Der Novize sah sich um, versuchte etwas zu finden, dass vielleicht seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, doch vergebens. Alles war dermaßen überdeckt mit der seelenverbrennenden Flüssigkeit, dass nichts sich finden ließ.
Indes verließ Longbow den Novizen um dem Hof des Großbauern einen Besuch abzustatten. Nunja, auf ihn konnte man sich auch wirklich in keiner Situation verlassen. Dieser Kerl war ziemlich merkwürdig, ... und nicht nur das.Seufzend gab er es auf und wollte noch, bevor er das Haus verließ, dass Fenster öffnen. Langsam legte er seine Finger um den Griff und wollte ihn zur Seite wenden, um die Ankerung zu lösen, doch es funktionierte nicht. Verwirrt untersuchte er den Fensterrand und stellte fest, dass die Verankerung bereits eingefahren war. Nur leicht lehnte er seine Hand gegen das Glas, schon war das Fenster geöffnet. Kopfschüttelnd entfernte er sich und draußen fiel es ihm ein – blitzschnell überlegte er.
“Wieso war das Fenster geschlossen, aber nicht abgesperrt?“, sprach er sich in Gedanken selbst zu „überleg’ Zhao, überleg…“ … „wer macht so etwas?“Dann lies er sich den ganzen Mord noch einmal durch den Kopf gehen und kam zu dem Entschluss, dass es wohlmöglich der Mörder selbst gewesen sein konnte. Schließlich wäre es nicht einfach, sich aus dem mit Blut übersäten Zimmer, ohne aufzufallen zu entfernen. Das Fenster, war die einzige richtige Möglichkeit und höchstwahrscheinlich hat es der Wind nach der Flucht des Mistkerls, so stark zu geklappt, dass es niemandem aufgefallen ist.
„Und wer aus einem Fenster im ersten Stock flüchtet, kann mit Sicherheit nicht davon kommen ohne etwas zurück zu lassen, es muss etwas geben!“, rief er aus sich heraus, als er plötzlich vor dem Hause stand und ihn alle Leute rings um verständnislos anblickten.
Desinteressiert suchte er im Hintergarten nach der Hausseite, an der das Zimmer stand. Er untersuchte die Mauer, doch dort war nichts zu finden. Als einzige Aufmerksamkeit stand ein Baum, etwa zwölf, wenn nicht dreizehn, Fuß von der Wand entfernt. Nicht sonderlich interessant, doch trotzdem aber entschied sich der Novize dazu ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Er überlegte wieder und stellte sich vor, dass ein Mann vom Fenster aus, dass gute zwei bis drei Mann hoch lag, ins Geäst der Krone springen würde und so einer Mordstrafe entginge, doch das wäre sicherlich nicht möglich gewesen, denn einen solch weiten Sprung würde erstens, niemand schaffen und zweitens, niemand unverletzt überstehen. Wieder seufzte der Einzelgänger auf einen erhofften aber nicht gefundenen Hinweis.
„Ach, wieso tust du das, wieso?“, sprach er vor sich hin und blickte zum Himmel hoch, als ob er Innos’ anreden würde, doch plötzlich klatschte ihm etwas ins Gesicht „Verdamm mich, zuerst diese stinkenden Morde und nun scheißt mir ein verfluchter Vogel auf die Stirn!!“, brüllte er um sich und fuhr mit den Fingern über die Stirn um den Kot von der Hautoberfläche zu wischen.Als er das Zeug über das Gras wischte, um es von der Hand herab zu bekommen, hielt er inne. Sein Blick wurde interessiert, zögernd aber doch, hob er das Stück zwischen den Grashalmen hervor und befühlte ihn … angeekelt … aber doch. Es fühlte sich glibberig an, weich, flüssig und fest zugleich. So etwas hatte der Novize bisher noch nicht gesehen, es war im vollkommen fremd, und nicht das er sich darüber freute das er es kannte, sondern er erfreute sich dessen, dass es bestimmt kein Vogelkot gewesen war. Gleich darauf kramte er in seiner Tasche nach einem Beutel, leerte den Inhalt aus und gab das Gummi stattdessen hinein.Als er mit einem der umherstehenden Ritter gesprochen hatte, erhielt er die Information, bei einem der Alchemisten in der Unterstadt näheres über unnatürliche Stoffe in Erfahrung bringen zu können. Er machte sich auf den Weg.


18.04.2004 18:00#299
Yenai Yenai hüpfte, so würdevoll wie es ging, laut juchzend durch die Gassen des Oberviertels. Er hatte es geschafft! Endlich konnte er blutfeuer beeindrucken, indem er Drachen lässig und mühelos mit dem Zweihänder den Kopf abhackte, anstatt das lässig und mühelos mit dem Einhänder zu tun. Diese Sache machte den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Soldaten und einem wahren Helden aus: Der Soldat war hatte Mut, Ehre, Kampfkraft und ein Schwert. Der Held hingegen hatte dieselben Attribute und ein großes Schwert. Somit fiel die Unterscheidung nicht schwer.

Noch dazu konnte der frischgebackene Zweihandgroßmeister nun mit Fug und Recht behaupten, den großen Thorus besiegt zu haben. Schließlich hatte der eindeutig aufgegeben, auch wenn er mit seiner Behauptung, er habe genug gesehen, davon ablenken wollte. Natürlich durchschaute Yenai diese Tücke. Allerdings sagte ihm eine innere Stimme, dass es unklug war, seinen Lehrmeister mit einer solchen Behauptung zu konfrontieren. Nicht, dass er sich vor einem echten Kampf gegen ihn fürchtete. Es war lediglich...Er wollte Thorus nicht verletzen oder gar töten. Gute Männer brauchte der König, es war unklug, sie in Duellen aufzureiben.
Außerdem wusste der tapfere Recke, dass er ein wahres Kampftalent war. Er brauchte den Paladin also noch für einige weitere Übungsstunden. Dann konnte er endlich diesen lächerlichen metallenen Zweihänder in die Ecke werfen und mit dem Holzschwert Drachen jagen gehen.

Er klopfte Thorus auf die Schulter. „Du, ich hab noch ganz viel Kraft. Wenn ich dir...äh...“, er kramte in der Tasche seiner Robe, „diese Trophäe in Form eines halben Fleischwanzenbeins gebe, zeigst du mir dann noch ein paar Tricks?“


25.04.2004 17:00#300
Eorl Eorl straffte sich unwillkürlich, als er dem Soldaten nachblickte, der wieder Richtung Unterstadt davoneilte. Er hatte die vergangene Woche damit zugebracht sein Waffenarsenal zu komplettieren, und das angebot der Schmiede um einige beeindruckende Stücke zu erweitern. Er hatte sogar das Lager aufgeräumt, und die vielen Kisten Metall, Erz und Leder, ebenso wie die Stoffballen sortiert und aufgeräumt. Er hatte alles getan, um nicht an Aeryn denken zu müssen. Was würde sie sagen, wenn sie wüsste das er den Angriff auf den Hof angeführt hatte, der den Söldnern sicherlich in den Knochen gesessen hatte. Und nun berichtete ihm dieser Solat, das es einen Gefangenenaustausch geben sollte, und das Longbow es geschafft hatte, sich von den Söldnern erwischen zu lassen. Longbow, der aus irgendeinem Grund dem Kampf ferngeblieben war, als es darauf angekam. Longbow, der aus einem anderen Grund einen Groll gegen ihn hegte. Der Andere hatte wahrscheinlich nicht gezögert den Lees seine Namen zu nennen, und den bloßzustellen, der den Angriff angeführt hatte. Ein winziger Fehler, und der Kommandant würde morgen schon am Galgen baumeln, doer als Ausgestoßener durch die Wälder Khorinis wandern. Und er würde Aeryn für immer verlieren. Wahrscheinlich würde er das ohnehin.
Der Paladin zog den Schwarzen Mantel um die ebenso Schwarze Rüstung zu, und schlug dann den Weg in die Unterstadt ein. Gepanzert mit schwarzem, mattem Metall. Gerüßtet mit Dolch, Wurfmessern, Streitkolben, Zweihänder und Drachenbogen. Die Axt des Söldners über der Schulter. Und doch von Zweifeln geplagt, und unsicher, was zu tun war.
Zuerst galt es herauszufinden, aus welchem Holz der andere Kommadant war. Dann würde das Schicksal entscheiden, ob er am Ende des Tages eine Verabredung mit dem Galgen haben würde, oder ob es ihm, trotz allem, gelingen würde sich aus der Affäre zu ziehen.
Wenn Innos will, dachte der Paladin, als er das Tor zur Unterstadt passerite. Wenn Innos will.



25.04.2004 21:38#301
Longbow Taurodir und Long liefen stumm ins obere Viertel. Der Kommandant war sicher nur am Rande dieser Aktion, war nur zur Hilfe mitgekommen, aber konnte er Long dennoch noch genug Probleme machen. Long hatte einen Kameraden verraten, darauf stand Tod. Wenn das herauskam, war es vorbei mit ihm. Zwar dachte Eorl wohl, er hätte ganze geheime Quellen ausgeplaudert, was natürlich Unsinn war, aber das andere wiegte mindestens genauso schwer. Würde Eorl das zu Gericht bringen, dann wäre er in der Klemme. Aber Long hatte ja auch noch was in der Hand, denn Eorl hatte wohl mit einer Söldnerin verkehrt, worauf ebenfalls der Tod stand. Er würde wohl mit ihm noch reden müssen, egal wie sie nun zueinander standen.
Die beiden Krieger waren bereits beim Brunnen.
„Wohin, Taurodir?“
Der Lord überlegte nicht lange.
„Du gehst erstmal ins Ritterhaus und ruhst dich aus. Iss was und komm wieder zu Kräften. Morgen geht es dann zu Hagen.“
Long war überrascht. Er hatte von Taurodir erwartet, dass er ihn jetzt gleich zum Chef brachte, aber so war es natürlich besser.
„Danke, Sir!“



26.04.2004 13:30#302
Taurodir Schweigend saß Taurodir am Beckenrand des Brunnes, und starrte in die Umgebung. Währenddessen dachte er über die Geschehnisse des gestrigen Tages nach, und über das, was er nun erfahren hatte. Ein Angriff auf Onars Hof...
Wieso bekriegten sich die Menschen zu solchen Zeiten nur, wo der eigentliche Feind doch eher die Orks waren?
Ja, er selbst liebte sie auch nicht, die Söldner, denn hatten sie ihm gute Freunde genommen. Doch der Krieg zwischen ihnen müsste enden, ehe mehrere Männer und Frauen das selbe Schicksal wie er zu erleiden haben würden.
Nicht mal einen kurzen Schlaf hatte sich der junge Kommandant gönnen können. Er rieb sich die Augen, um sie offen zu halten, und erfrischte sich mit dem Wasser des Brunnens. Ein schönes Gefühl, die kalte Flüssigkeit auf seinem Gesicht zu spüren.

Kriegerin des Feuers..Eorl.
Ihm war aufgefallen, dass eine gewisse Nähe zwischen den beiden geherrscht hatte, bei der Übergabe der beiden Gefangenen. Ob er noch mehr darüber erfahren würde? Nein, auch wenn diese Frau ihn für einen Moment verzaubert hatte durch die Ähnlichkeiten mit Telma, so war jenes nicht seine Bestimmung, und nicht sein Recht.

Was wohl nun Lyvîane und die Frau ohne Namen machten? Er dürfte sein Wort gegenüber beiden nicht brechen. Wenn jenes heute enden würde, müsste er zu ihnen zurückkehren. Selbst wenn es die Lady aus Erathia nicht sich wünschen sollte. Doch durch die Erscheinung einer Gestalt auf dem Hofe des Oberviertels, hörte der Paladin sofort auf nachzudenken, und richtete seinen Blick zum dem Mann, der grade aus dem Ritterhaus hinausschritt.
Longbow.

Lord Hagen würde ihn heute verhören. Und die Zeit dafür rückte nun näher. Langsam schritt Taurodir zu ihm hin, und blickte ihn trotz den Vorwürfen, einiges über die Paladine an die Söldner geplaudert zu haben, mit einem freundlichen Gesichtsausdruck an.

"Grüß dich Longbow", rief er ihm entgegen, und blieb gerade vor ihm schließlich stehen.
"Hast du dich gut ausgeruht?
Es wird denk ich Zeit. Lord Hagen erwartet dich. Was auch immer du getan hast, sei ehrlich und belüg dich nicht selbst. Steh zu deinen Fehlern, aus ihnen kannst du lernen."



26.04.2004 14:12#303
Longbow Long war mit großem Widerwillen und Pessimismus an diesem Tage aufgestanden, doch Taurodirs Worte und Mimik hoben seine Stimmung wieder ein wenig. „Mir geht es gut, Sir. Danke sehr. Kommst du mit?“
Taurodir guckte ihn kurz in die Augen.
„Ich muss mitkommen, wahrscheinlich als Kommandant und Teilnehmer des Austauschs.“
„Gut, das beruhigt mich doch.“
„Also bist du bereit?“
„Ja, kann losgehen.“
Der Kommandant lief vor und Long ihm hinterher. Im Rathaus erwartete ihnen ungefähr das Bild, das Long erwartet hatte. Lord Hagen stand bereits mit verschränkten Armen wartend vor seinem großen Tisch und um ihn herum alle möglichen Paladine und Lords des Rathauses. Taurodir trat einen Schritt vor und begrüßte die Runde, trat dann aber zur Seite und ließ Long vor. Der aber sagte noch nichts, sondern wartete auf eine Reaktion von Hagen.
„Für Innos, Paladin Longbow. Setz dich doch.“
Stumm führte Long die Anweisung aus.
„Also, damit kann diese Anhörung nun beginnen. Paladin Longbow, euch wird vorgeworfen, im offenen Kampf gegen den Angriff auf Sekobs Hof vor genau neun Tagen bewusst desertiert zu haben sich damit des Verrats schuldig gemacht zu haben. Wollt ihr zu eurer Verteidigung sprechen?“
Na klasse, begann ja prima. Schon allein die Anrede von Hagen ihm gegenüber verhieß, dass der Oberkommandant ihn für schuldig hielt, sonst würde er nicht so auf Distanz gehen. Aber er hatte sich ja noch einiges zu Recht gelegt.„Ich verlange einen Verteidiger, der meine Aussagen bezeugen kann.“„Gut, der steht euch rechtmäßig zu. Wer soll es sein?“
„Hauptmann Iwein, Sir!“



26.04.2004 14:21#304
Sir Iwein Strammen Schrittes kam ein Ritter durch das Tor zur Oberstadt geschritten, mit stolz geschwellter Brust und in überaus militärischer Haltung. Er hatte nämlich einen Befehl von Lord Hagen persönlich erhalten, sich im Rathaus zu melden. Das konnte eigentlich nur Gutes bedeuten. In Gedanken malte sich Iwein schon aus, was man für ihn hatte. Solderhöhung, Beförderung für gute Dienste,... ja, diese olle Ritterrüstung musste wirklich langsam abgelöst werden.

Zügig hielt er auf das Rathaus zu, ohne sich lange mit anderem aufzuhalten. In Lord Hagens Ratszimmer fand er zu seiner Überraschung eine ganze Versammlung von Paladinen vor. Er erkannte Long, der auf einem Stuhl vor Lord Hagen saß, und unter den versammelten Paladinen war auch Taurodir. Er nickte ihm kurz zu, als Hagen auch schon das Wort ergriff.

"Damit wäre dann Euer Verteidiger eingetroffen, Longbow."Iwein stutzte. "Verteidiger, Mylord?"
"Ja!", antwortete Hagen bestimmt. "Ihm wird vorgeworfen, beim Angriff auf Sekobs Hof, welcher kürzlich erfolgt ist, desertiert zu haben. Das ist Sache des Kriegsgerichts, denn auf derartigen Verrat steht der Tod, daher verhandele ich selbst in dieser Sache."

Iwein schluckte und starrte Long an. Da hatte er sich ja was schönes eingebrockt. Und nun hatte er ihn selbst auch noch als Verteidiger herangezogen? Dieser Trottel! Verdammt... so sehr Iwein das Ganze widerstrebte, er konnte seinen alten Freund nicht einfach so hängen lassen - im wahrsten Sinne. Auf Deserteure wartete der Strick in diesen Tagen, das wusste Iwein.
Der Hauptmann nickte langsam. "Hat die Verhandlung schon begonnen? Oder kann ich mich kurz mit Sir Longbow beraten, Mylord?"



26.04.2004 14:35#305
Longbow Hagen runzelte kurz die Stirn. Long kam das ganze etwas unvorbereitet vor, was aber nicht zu Hagen passte. Ihm fehlte etwas, oder vielleicht auch irgendjemand. Sowieso konnte Hagen ja nur erzählt bekommen, was passiert war, also fehlte der eigentliche Ankläger, nur wer war das?
Iwein konnte es nicht sein, denn Hagen hätte ihn sonst wohl kaum als Verteidiger zugelassen. Taurodir war gar nicht dabei, genau so wenig ein anderer Lord und Paladin, außer vielleicht Kano, aber der wäre auch pünktlich erschienen. Verdammt, wer konnte das denn einfach sein?
„Long, nun komm.“
Der Paladin schreckte hoch. Iweins Stimme hatte ihn wieder zurückgeholt.„Wie-was zum?“
„Wir sprechen uns jetzt ab würde ich sagen, damit du mir das hier erstmal erzählen kannst.“
Long guckte verdutzt, willigte aber ein. Er hatte das „okay“ von Hagen gar nicht mitbekommen.
Iwein verschwand in einem Raum nebenan, Long folgte ihm stumm.„Also, Long, nun sag mal, was vorgefallen ist und worum es geht.“Long erzählte ihm die Geschichte. Von der angeblichen Desertion bis zur tatsächlichen Wahrheit, nämlich dass er einfach eingepennt war und am Morgen gefangen genommen wurde. Als er fertig war, fragte er seinen alten Freund:„Iwein…kannst mich da raus holen? Als Hauptmann wird Hagen deinen Worten eher die Wahrheit abkaufen als meinen.“



26.04.2004 18:52#306
Sir Iwein Iwein wischte sich über die Stirn. Er war ebenso ratlos wie Long. Und obendrein verstand er keinen blassen Schimmer von solchen Angelegenheiten vor Gericht. Wenn die Sache schlimm ausgehen würde, hätte die Garde bald einen Paladin und Iwein einen guten Freund weniger.

"Ganz ruhig...", seufzte der Hauptmann. "Weißt du, wer der Kläger ist?""Hab keine Ahnung", antwortete Long trocken.
Iwein überlegte. Eine Weile ging er im Zimmer auf und ab und fuhr sich immer wieder durch den Bart. Doch ihm mochte nichts einfallen, während ihre Zeit verstrich. Hagen im Nebenraum würde bald ungeduldig werden.
"Herr Innos noch mal", fluchte der Ritter schließlich vor sich hin. "Long, wie kannst du nur während eines Angriffs einpennen? So viel Dummheit bei einem Paladin! Das machen doch sonst höchstens mal die Söldner."
Scharf sah er Long an, der da ganz bedröppelt auf seinem Stuhl hockte."Raus mit der Sprache, hast du wirklich desertiert? Ich habe dich beim Angriff nicht gesehen, aber ich war ja auch die meiste Zeit bei der anderen Truppe. In dem Fall ist die Wahrheit dann wohl nicht die beste Lösung."
Die kühnsten Dinge malte sich Iwein jetzt aus. Schließlich ging es um Longs Leben. Alles ging er in Gedanken durch, jede Möglichkeit. Lügen? Als Paladin? Nun, vielleicht heiligte in diesem Fall der Zweck die Mittel. Etwas anderes? Bestechung fiel ohnehin flach. "Teufel, Teufel!", murmelte Iwein immer wieder hitzig. Was konnte dem Kläger nur daran liegen, dass Long bestraft wurde? Und wer zum Teufel war dieser Kläger?



26.04.2004 19:15#307
Longbow Long versank wieder in Gedanken. Iwein lief grübelnd durch das Zimmer. Was für eine Scheiße war ihm da nur wieder passiert. Und bei aller Dummheit, er selbst war nicht schuld. Wären die Söldner nicht so langsam gewesen, dann wäre er gar nicht von der Truppe weggegangen. Doch durch ihre Verspätung hatte er sich versteckt und war dann aufgrund der Ruhe eingeschlafen. Er hatte ja gar nicht vor die Truppe und Eorl zu verra-
„EORL!“
Iwein drehte sich abrupt um.
„Was meinst du?“
Long sprang hoch und fasste sich an Kopf.
„Aber natürlich. Bei Innos, dass ich da nicht gleich draufgekommen bin.“„Ganz ruhig Long. Was ist mit Eorl?“
„Na, kannst dich nicht noch an die Lagebesprechung erinnern? Wie ich da Eorl angefahren hab? Wir beide haben seit längerem eine stille Feindschaft. Natürlich ist er der Kläger und will mich loswerden, und bei Innos, er hat einiges in der Hand. Als Kommandant hatte er einen Bericht abliefern müssen und sicher hat er detailliert erwähnt, dass ich am Kampf nicht teilgenommen hab und nicht mal beim Beladen geholfen hab. Er klagt mich jetzt des Verrats an.“



26.04.2004 21:06#308
Sir Iwein "Eorl sagst du?!", polterte Iwein los. "Der verrät einen Kameraden ans Kriegsgericht? Eure Feindschaft muss wahrlich heftig sein, obgleich es eine stille ist, wenn er dich auf diese Weise los werden will. Bei allen Göttern, das kann ich nicht glauben."

Abermals dachte Iwein nach. Eorl, der treue Schmied, er würde Long an den Galgen liefern? Seinen Kameraden und mit Sicherheit obendrein guten Kunden? Beide über Jahre hinweg treue Diener des Königs, stets Seite an Seite, ob als Waffenknecht, Ritter oder Paladin? Unmöglich. Der Blick des Hauptmannes wanderte wieder zu Long. Hatte dieser Mann den Tod verdient? War es etwa Innos' Wille? Iwein begann zu zweifeln. Vielleicht war es das, und Eorl handelte im Namen des Gottes der Gerechtigkeit - oder konnte sein Handeln zumindest so rechtfertigen. Nein, niemals konnte das Innos' Wille sein.

"Können wir Eorl nicht umstimmen, seine Aussage zu revidieren und von einer Klage abzusehen? Wenn er es nicht freiwillig macht, vielleicht macht er es dann ja... sagen wir..." - er rang nach dem richtigen Wort "nach Einsatz einiger Druckmittel? Fällt dir was ein? Ja, mir ist dabei auch nicht wohl, das kannst du mir glauben, aber wir dürfen nichts unversucht lassen, mein alter Freund."


27.04.2004 09:38#309
Thorus Nachdem Thorus seinen anderen angelegenheiten nachgekommen war, konnte er endlich der Bitte der leicht verwirrten Person nachkommen, die ihn darum gebeten hatte sie weiter in der Kunst des zweihändigen Kampfes zu unterweisen. Doch dieses mal wird er nicht anfangs mit seinem Holzschwert trainieren. Diesemal bekommt er ein richtiges Schwert...