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Rollenspiel nach Fall der Barriere
Das Kastell des Zux
Das Kastell des ZuX # 29
| 08.04.2004 12:08 | #1 |
| tor zum kastell |
Das Kastell des ZuX # 29
hier ist der ort der barden
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| 08.04.2004 14:16 | #2 |
| Renata |
Diese Blutfliege war wirklich allerliebst. Der echsenähnliche Kopf mit den mandelförmigen Augen, die beiden Panzerplatten, die den Leib in Höhe des doppelten Flügelpaares umschlossen und die in die perfekt ineinandergreifenden Panzersegmente des gebogenen Hinterleibes übergingen.
Der Zeichner hatte sich wirklich Mühe gegeben. Die Magierin schmökerte in ihren neuen Lehrbüchern.
... drei Beinpaare hatte das Insekt, auch sie gepanzert.
Nachdem Estragon sich von ihr verabschiedet hatte, sah sie ihn noch kurz vertraut mit Rhodgar flüstern.
... die mit Gift gefüllte Waffe der Fliege - der Stachel.
Wahrscheinlich nutzte er die Gelegenheit, ein paar beschwichtigende Worte an Rhodgar zu richten.
... die Facettenaugen der Blutfliege schillerten in allen denkbaren Grün- und Blautönen.
Wirklich schade, dass dieses ständig die Farbe ändernde Glasvisier keinen Blick in seine Augen zuließ.
... die Flügel der Blutfliege - jeder einzelne war gläsern durchscheinend und von einem filigranen Geflecht feiner Blutgefässe durchzogen.
Erst jetzt fiel ihr auf, wie selbstverständlich sich der neue Gast im Kastell bewegte - gerade so, als würde er dem Zirkel angehören.
... diese Fliege wirkte wirklich lebendig oder eben untot. Renata versuchte sich die Einzelheiten genau einzuprägen.
Estragon vielleicht ein künftiger Jünger Beliars? Was hätte wohl Hilias - der fast schon fanatische Innos-Gläubige - dazu gesagt?
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| 08.04.2004 14:40 | #3 |
| Rhodgar |
Estragon redete von Frieden, von Harmonie. Von einem Ruhezustand, in dem sich die beiden nicht zu nahe kommen sollten. Rhodgar konnte seinen Worten keinen Glauben schenken, obwohl er durchaus dazu gewillt war. Er war nicht jener Typ von Mensch, der sich von seiner Umwelt abkapselte, niemanden an sich heran ließ. Er war umgänglich, und pflegte Freundschaften. Doch in diesem Fall konnte er einfach nicht anders als seine Prinzipien über den Haufen zu werfen. Diese Geschichte, die er von Estragon zu hören bekommen hatte, awr einfach zu abenteuerlich, zu ausgefallen um sie zu glauben. Ja, er selbst hatte spätestens in der Abtei so manch Dinge gesehen, die ihn selbst jetzt noch an seinem Verstand zweifeln ließen, zumindest manchmal. Aber wirklich, Wiedergeburt... in einer Woche! Das war wirklich nicht sehr glaubhaft. Er war nun einmal ein tierischer Stur- und Dickkopf, und wenn er an etwas festhielt konnte ihn so schnell nichts, was nicht Hand und Fuß hatte, von dieser Meinung abbringen. So sah er Estragons Worte eher als eine Beleidigung, waren sie doch so falsch. Und wer ihn beleidigt hatte, der müsste mit Rache rechnen. Wie ein kleiner Junge, der einem anderen erfolgreich einen Streich gespielt hatte, freute er sich diebisch, als ihm eine passende Idee gekommen war.
Leise zückte er seine Rune, und beschwor sich seine geflügelte Freundin herauf. Ohne hinzuschauen dirigierte er sie durch die Bibliothek, bis sie schließlich Estragons Platz erreichte.
Stich ihm in den Allerwertesten, aber nur leicht.
Gesagt, getan. Rhodgar vernahm lediglich einen kurzen Aufschrei, dann löste er die Verbindung zu seiner Kreatur auch schon, woraufhin sie sich in Sekundebruchteilen zu Asche verwandelte, die den Bibliotheksboden allerdings nie erreichte. Wie immer fegte ein unsichtbarer Dämon durch die Luft, und fing den Staub noch vor dem Boden auf. Gut so, so hatte Estragon wenigstens nicht die Gelegenheit in seinem Zorn auf die Kreatur einzuschlagen.
Ein hinterlistiges Grinsen trat ins Gesicht des Jungmagus, während er seinen Runenstein wieder unter der Robe verstaute. Ha, dem hatte er es gezeigt. Und keinerlei Beweise, dass die Fliege von ihm hätte stammen können. Es war logisch, anzunehmen, aber Estragon konnte es nicht beweisen. Gemscheid Grummel wäre stolz auf ihn gewesen.
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| 08.04.2004 16:38 | #4 |
| Ray |
Den ganzen Tag schon stand Ray im Übungsraum für Magier, der ihm zur Verfügung gestellt worden war, um meditates Prüfung zu bestehen.
Er konnte ja nur ins Kastell aufgenommen werden, wenn er seine magische Begabung bewies. Ray versuchte, seine magische Energie auf den Flügel der verletzten Eule zu richten und eine Heilung zu wirken. Bis jetzt ohne Erfolg. Doch das Tier war sehr geduldig mit ihm, als spüre es seine gute Absicht. Es war ein wunderschönes Tier. Ein großgewachsener Eulerich, mit schwarzem Gefieder. Und seine Augen waren von einem glasklaren grün, das im halbdunklen Raum herrlich leuchtete.Ray war zuversichtlich, auf dem rechten Weg zu sein. Mal ein neuer Anlauf. Er stellte sich seine Hände als Magneten seiner magischen Kraft vor.
"Was ist das?", rief Ray erstaunt aus. Seine Hände begannen ganz leicht bläulich zu leuchten. "Weiter so!" spornte er sich an. Der Glanz wurde stärker. Das war magische Energie! Eigentlich konnte er damit meditate auch einen Beweis bringen, aber eine geheilte Eule war dann so etwas wie ein Sahnehäubchen drauf. Dachte Ray.
Nun stellte er sich vor, seine Hände seien voller Wasser, das er nur auszuschütten brauche. Es funktionierte fast. Der Flügel der Eule leuchtete nun ebenfalls. "Ja, es funktioniert!" freute Ray sich.
Doch er freute sich zu früh. Als der Schimmer nachließ, merkte er, dass er zwar ein magisches Leuchten erzeugt hatte, Heilung war keine zu erkennen. Der Flügel der Eule war immer noch verrenkt und die Federn standen wirr ab.
"So leicht gebe ich nicht auf, mein gefiederter Freund!" sagte Ray. "Ich krieg dich schon wieder hin. Und weißt du was? Du kriegst nen Namen. Tenebrus passt sehr gut zu dir, finde ich. Das bedeutet entfernt in der Gelehrtensprache 'dunkel'."
Ray wusste nicht wieso er dem Tier einen Namen gab. Es war einfache Intuition. Und die Tatsache, dass sich das Tier auf seine Schulter gesetzt hatte, als Ray am Nachmittag einen Kaffee im Übungszimmer getrunken hatte.
Jetzt hieß es weitermachen. Ray musste Tenebrus hinkriegen. Er breitete seine Hände über dem Gefieder aus und machte sich wieder an die Arbeit...
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| 08.04.2004 19:04 | #5 |
| Estragon |
Estragon war völlig in Gedanken gewesen. Die geschriebenen Worte der Seiten rasten durch seinen Verstand, schlugen dort Wurzeln und trieben aus.So viele Möglic...
Der Stich der Blutfliege war kurz und intensiv. Estragon stieß überrascht auf und sah noch, wie das untote Wesen zu Staub zerfiel.
Er ließ kurz den Blick über die Regale schweifen, doch konnte den Führer der Fliege nicht ausmachen.
Aber er ahnte schon, wer es gewesen sein könnte. Wie kindisch. Estragon nickte zufrieden. Er hatte nichts anderes erwartet und war wieder in seinem Urteilen bestätigt worden.
Er schaute noch einmal in die Runde, dann setzte er sich zurück an die Bücher. Sein Verstand brannte vor Hunger. Wenn dieser Rhodgar glaubt, ein kleiner Fliegenstich würde mich schrecken, sollte er sich in Acht nehmen.Die Gläser des Krautkauers waren in ein finsteres Rot gehüllt. Er sollte sich verdammt in Acht nehmen...
Dann wurde sein Geist frei von Überlegungen. Das perfekte Aufnahmegerät. Er saugte die Worte nur in sich hinein.
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| 08.04.2004 19:30 | #6 |
| Renata |
Nach der Lektüre Gemscheid Grummels “garstige Kreaturen” und Uzekiah Unrats “Untot - na und? Ansichten einer Blutfliege” fand es Renata an der Zeit, dass sie sich in den Übungsräumen einfand. Wenn sie ihren Lehrmeister gestern richtig verstanden hatte, würde sie dort die Rune für den dritten Spruch von ihm erhalten.
... und wohl auch gleich ausprobieren müssen. Ei weh. Dieser untote-Blutfliegen-Spruch war - nach dem was sie bis jetzt gelesen hatte - eine ziemliche Nummer größer als zum Beispiel die Schattenflamme. Der Lichtspruch war im Vergleich dazu sogar nicht mehr als nur ein Kinderspiel.
Also schnell noch mal durchgehen, was sie gelesen hatte - Chitinpanzer - Giftstachel - zwei Flügelpaare - wenn das nur gutging.
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| 08.04.2004 21:51 | #7 |
| Ray |
Völlig erschöpft sank Ray in eine Ecke des Übungsraumes. Der Uhu, den er Tenebrus genannt hatte, war immer noch nicht geheilt. Ray nickte ein. Als er erwachte, war es schon dunkel. Tenebrus war wieder auf seine Schulter geklettert (fliegen konnte er ja nicht).
"Ob ich dich nun heilen kann oder nicht, du wirst mir wohl ein Gefährte bleiben, mein tierischer Freund." sagte Ray. Zur Antwort stieß Tenebrus einen wunderbaren Eulenschrei aus. Ganz schön unheimlich, wie der im Raum widerhallte.
Ray legte seine Hand noch einmal auf Tenebrus' Flügel. Doch die letzte Kraft wich aus ihm und er schlief wieder ein. Mitten in der Nacht erwachte er wieder. Irgendein Dämon hatte ihn in eine Decke gewickelt. Aber nicht, wie man einen Schlafenden fürsorglich zudeckt (nein, das entsprach dem Wesen der Dämonen nicht), sondern wie ein Häufchen Elend, das man nicht sehen sollte.
Ray wickelte sich leicht wütend eine Art Schlafsack aus der Decke und schlief weiter. Nicht einmal in ein Gästezimmer wollte er noch gehen. Er war mit seiner geistigen Kraft am Ende.
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| 09.04.2004 00:06 | #8 |
| Rhodgar |
Wenn es etwas gab, was Rhodgar in der letzten Zeit neu für sich entdeckt hatte, dann war das die Begeisterung für die Werke von Gemscheid Grummel. Dieser Mann musste ein Teufelskerl gewesen sein, ein Schreiberling, der seines Gleichen suchte. Immer wieder schoss dem Schwarzmagus die Frage durch den Kopf, was zum Kuckuck diesen Mann zu solch literarischen Meisterleistungen inspiriert hatte. Soviel Ehrgeiz und Muße steckte in jedem einzelnen Wort, soviel Witz und Cleverness in jedem Abschnitt, dass man selbst geradezu dazu angestachelt wurde, die Feder zu schwingen. Praktisch, wenn man gerade dabei war selbst ein Buch zu schreiben. Geschwind zückte Rhodgar nach Abschluss eines weiteren Kapitels aus "Der Tod und das Leben - Eindeutig zweideutig" ein paar Blatt pergament, und schon huschte die Feder nur so über die Blätter.
- Kapitel 5 -
Dunkelheit. Kälte. Nur zwei von den Dingen, mit denen ich zu kämpfen hatte. Mittlerweile war ich drei Tage alleine. Immer wieder wurde mein Körper von fiebrigen Krämpfen erfasst. Mein Proviant ging allmählich zu Grunde, und nirgends war ein Zeichen der Errettung zu erkennen. Keine Spur vom berühmten Licht in der Finsternis. Nichts was mich hätte retten können. Wovor retten? Sumpfiges Ödland, soweit das Auge reichte. Wuchernde Schlingpflanzen, in deren Fängen man sich beim nächsten Schritt verheddern konnte. Und selbst die Luft war wie stinkendes, miefendes Gas. Immer schwerer lag sie in meiner Lunge, gab mir das Gefühl, erneut hoch auf den Gipfeln der Teufelszähne zu sein. Doch das schlimmste war die Einsamkeit. Nie hätte ich für möglich gehalten, dass das Alleinsein einem dermaßen den Verstand rauben kann. Es gab mit Sicherheit Menschen, die die Abgeschiedenheit und die Ruhe suchten, und vielleicht auch brauchten. Doch während der Zeit, die ich getrennt von meinen Gefährten verbringen musste, wurde mir klar, dass ich ganz sicherlich nicht zu eben jener Sorte Mensch gehörte. Eine wichtige Lektion ist mir dies gewesen, keine Frage. Denn in dieser Zeit begann ich, zu begreifen. Zu verstehen, was ich falsch gemacht hatte. Ich fing an einzusehen, dass mein Verhalten nicht nur höchst egoistisch und falsch, sondern auch in größtem Maße unreif war. Doch leider war es zu spät für Entschuldigungen. Eine wahrhaft salzige Suppe, die ich mir da eingebrockt hatte. Ungenießbar. Doch trotzdem hatte ich einen Löffel in der Hand. Auch wenn es viele, viele Opfer verlangen würde, mir blieb die Option, zumindest einen Teil meiner Fehler wieder gut zu machen. Einen Teil, ja, aber bei weitem nicht alles. Zu tief waren wohl die Schnitte und Wunden, die auf den Herzen meiner Freunde lasteten. Wie hatte es dazu kommen können, wie hatte die Situation derart ausarten können? Nein, ich konnte nicht alles ungeschehen machen. Dazu war einfach zu viel passiert. Es war genau wie als würde man jemandem etwas beleidigendes an den Kopf werfen. Man konnte sich entschuldigen. Man konnte sich versöhnen. Doch die Seele des anderen würde niemals wieder von dem Brandzeichen befreit werden, welches die Worte hinterlassen hatten. Diese Einsicht im Hinterkopf, erschien mir das Vorhaben, meine Freunde zu suchen, ziemlich sinnlos. Warum sollte ich mir die Mühen machen, wenn ich am Ende doch nicht belohnt werden konnte? Zumindest nicht in der Art, die ich mir erhoffte. Dies waren entmutigende Gedanken. Doch irgendetwas jagte mir Bilder durch den Kopf. Bilder von Rena, Seraphin... von all den anderen Gefährten, wie sie an Ende eines langen, dunklen Tunnels auf mich warteten. Keinerlei traurige oder verbitterte Mimik war ihren Gesichtern zu entnehmen, sie strahlten nur Wärme aus. In ihren Augen konnte man das lodernde Feuer inniger Freundschaft erkennen. Ja, sie würden mich nicht hängen lassen. Immer wieder führte ich mir dieses aufmunternde Bild vor Augen, während ich mich neuen Mutes durch diese vermaledeite Sumpflandschaft kämpfte. Und ja, sogar gegen die Einsamkeit hatte ich ein Mittelchen gefunden. Für diese Lösung wäre ich überall für verrückt erklärt worden, aber zum Glück (oder eben zum Unglück, je nachdem) konnte mich hier ja niemand sehen. Das Gerippe, welches ich zum Zeitvertreib beschworen hatte, war mir nämlich ein äußerst guter Gesprächspartner. Hörte nur zu, sagte selbst nichts. Diese Blutfliege wusste nach einer Zeit wohl mehr über mich als so mancher Mensch, dem ich nahe stand.
Allerdings nahm sie diese Geheimnisse, nunja, „mit ins Grab“ kann ich schlecht sagen. Sie hatte nicht mehr die Chance, sie irgendwo zu verbreiten, drücke ich es so aus. Denn mit der Zeit war ich unbewusst immer näher an meine Freunde heran gekommen, natürlich ohne dies zu ahnen. Eigentlich hatte ich mich auch nie sehr weit von ihnen entfernt. Weit genug eben.
Wie ich dies feststellen konnte? Ganz einfach, am vierten Tag hörte ich, irgendwann gegen die Mittagsstunde vermutlich, einen gedämpften Schrei. Und das wollte in dieser Wildnis schon etwas heißen, vermutete ich doch dass außer uns niemand so verrückt war, sich freiwillig hier aufzuhalten. Und da, wieder ein Laut, diesmal deutlicher. Die Geräusche reichten vollkommen aus, um in mir einen Funken der eigentlich längst aufgegebenen Hoffnung springen zu lassen. Rasch schickte ich meine Dienerin gen Ufer, in die Richtung aus der ich die Rufe zu vernehmen glaubte. Und tatsächlich, da waren sie. Allesamt, und mehr oder weniger unversehrt. Mehr oder weniger deshalb, weil gerade ein verbitterter Kampf gegen etwas tobte, das ich bis heute nicht richtig zu beschreiben weiß. Kleine Metallkugeln, mit scharfen Klingen versehen. Die ganze Konstruktion schwebend, und in rasender Geschwindigkeit im Kreis rotierend. Eine überaus tödliche Waffe also. Mir war unbekannt, wer sie geschickt haben konnte. Doch wessen ich mir bewusst war, war die Tatsache dass meine Gefährten in Gefahr schwebten, fanden sie offensichtlich kein Mittel, diese Metallbüchsen zurück zu dem Schrotthaufen zu schicken, dem sie entsprungen waren.
Dann allerdings wendete sich urplötzlich das Blatt. So schnell, dass ich gar nicht alles mitbekam. Das einzige was ich noch weiß, war dass mit einem Mal alle Kugeln zerstört waren, und ich nun endlich die Gelegenheit hatte, mich zu rechtfertigen.
Ende gut, alles gut? Nein, wahrlich nicht. Inzwischen hatte sich mein Fieber rapide verschlimmert, Hustenanfälle, stark wie Ebersmuskeln, überkamen mich, und ich fing an, ohne Grund zu zittern. Dazu dieses Gefühl, nie wieder ein Bein rühren zu können. Waren dies Nebenwirkungen der Magie, die ich solange aufrecht erhalten hatte? Gut möglich, denn schließlich war es niemanden vergönnt, die Verbindung zu seiner Kreatur auf ewig zu erhalten. Ausgepumpt und ausgelaugt war es mir gerade noch möglich, aus dem (dieses eine Mal) schützenden Schatten der Bäume hervor zu treten, da sackte ich auch schon zusammen. Als würde ein Tintenfass genau vor meinen Augen ausgeschüttet, als liefe eben selbige ganz langsam vor mir an einer durchsichtigen Mauer hinunter, so wurde mir schwarz vor Augen. Und ich fiel...
Ein weiterer Schritt in Richtung der Vollendung seines Werkes. Vielleicht sollte er am Ende noch einen Schlussatz wie "Inspiriert vom großen Gemscheid Grummel, eines Mannes, der zwar schon vor langer Zeit hatte Absch..." Moment mal! Gab es eigentlich irgendeinen Hinweis darauf, dass Grummel bereits abgetreten war? Hastig überflog der Jungmagus die Seiten, zweimal, dreimal sogar. Aber nein, hier stand nichts dergleichen. Und dies war der Moment, in dem sich eine wahnwitzige Idee in seinem Kopf zusammenbraute.
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| 09.04.2004 00:30 | #9 |
| Estragon |
Das war interessant. Sehr sogar. Estragon hatte die ersten Bücher durch. Die Grundeinteilung aller Dinge ließ sich anscheinend auf eine Zuordnung zwischen den Elementen anordnen. So war alle Bestehende, immer nachhaltig von den Elementen beeinflusst. Jene Elemente konnten mit bestimmten Indikatoren oder Himmelsgestirnen, ja selbst in den Jahreszeiten gewaltige Kräfte entwickeln.
Saturn war auch in der Kastellliteratur, Symbol für viele scheinbar, negative Mächte. Seuchen und Krankheiten wurden ihm zugeordnet, sowie chronische Beschwerden.
Allerdings schien er auch Askese, Rationalität, Einsicht, Ordnung, Weisheit, Geduld und Zähigkeit zu verkörpern.
Dabei war er immer noch kalter, unbelebter Natur.
All das war nichts wirklich Neues für den Studenten. Wenigstens war es in diesen Büchern tiefgründiger und stichhaltiger belegt.
In einem Buch fand Estragon allerdings den sehr interessanten Absatz. Es schien, als hätte vor Jahrtausenden einmal ein Kult gegeben, die einem der Legionsfürsten gedient hatten, der seine Stärke aus der Energie Saturns bezog.Estragon vermerkte sich das Stichwort Legionsfürst. Es war die erste, direkte Spur, die er hatte. Das auch früher schon Schicksale von einzelnen Planeten beeinflusste worden waren, ging aus den meisten Büchern, in Auszügen von Sagentexten und Legend hervor.
Mars und Merkur schien hier die gängigsten Vertreter zu sein. Auch Jupiter fand in drei kurzen Erzählungen aus grauen Vortagen Erwähnung.
Das machte Estragon stutzig. Waren es nicht immer die Götter, die das Schicksal der Sterblichen fügten? Wie konnten die Sterne dann Geschicke wenden? Auch empfand er es als äußerst befremdlich, das in den alten Texten und Schriften häufig die Namen oder Beschreibungen von Götzen, Riesen, Dämonen und anderen gottgleiche Kreaturen auftauchten. Und es gab sogar Überschneidungen der Namen oder Beschreibungen. In einem Buch wurde ein Feuermonster als Dämonischer Vordiener der Zeit betitelt. Der augenscheinlich selbe Dämon fand in einem anderen Werk aus grauen Vortagen als gottgleicher Krieger einer Götze Namens Ballrocke seinen Platz.
Doch wie war das möglich? Ein Zufall. Wohl kaum. Aus nordischen Texten war von einer riesigen Seeschlage die Rede. Selbiges Wesen bewachte in einem Text aus dem Königreich Ebtar die Pforten ins Nirwana.
Pergamente und Bücherseiten wurden gewälzt. Seine tintenschwarzen Finger fuhren über die Zeilen, weil das Kerzenlicht seinen müden Augen schon nicht mehr genügte.
Was er als nächstes Entdeckte, musste er drei Mal lesen, bevor er es glaubte. Laut dem Buch Götterordnung zwischen den Planeten, waren diese Sternengebilde überhaupt nicht von den Göttern erschaffen worden…
Das war einfach unfassbar, doch unterstrich es Estragons Vermutungen, dass die Göttern Innos, Adanos und Beliar nicht seit Anbeginn alles herrschten. Das es vor ihrem …Eintreffen könnte man sagen, noch andere Kräfte gegeben hat.Eine dieser Kraft schien in der Heutigen Zeit als Konstante zu gelten. Die einzige Konstante, die es in sich selbst zuließ. Immer während zu sein. Das Chaos.
Doch genaueres konnte Estragon nicht herausfinden. Die Bücher kehrten zu den Planeten oder Elementen zurück.
Der Krautkauer ließ den Federkiel übers Pergament huschen. Das vierte Blatt, das er voll kritzelte.
Das Chaos…ich sollte mir das mal genauer ansehen… dachte er noch, bevor er wieder zu der Wirkungsweiße von schweren Wasserkräften auf das magische Gleichgewicht
zuwendete.
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| 09.04.2004 09:39 | #10 |
| Ceron |
Ceron erzählte Cugar stundenlang wie es ihm ergangen war in den letzten Tagen, Cugar berichtete von seiner Aufnahme im Sektenlager. „Hey, ich gratuliere. Ich hätte auch nichts anderes erwartet.“ Cugar erklärte Ceron weswegen er hier war, dann bat er Ceron um eine Führung durchs Kastell. Cugar kannte das Kastell ja praktisch rein gar nicht, bis auf die bequemen Sessel des Refektoriums. Ceron spurtete noch schnell auf sein Zimmer, auf dem Weg dachte er plötzlich wieder über Carras und Legolas nach. Jetzt hatte er die doch glatt verpasst und konnte ihnen ihre Sachen nicht zurückgeben. “Auch Magier werden älter“ sagte er zu sich selbst. Auf seinem Zimmer brachte er mit einer geschickten Handbewegung, den Hydrakopf in Position über seinem Himmelbett, darauf liess er seinen Mantel und die Panzerbeinlinge in den Schrank gleiten und begab sich mit luftig leichter Robe wieder ins Refektorium.
Sein Freund Cugar war während dessen eingeschlafen, der war schon in tiefes Schnarchen versunken und Ceron traute sich fast nicht ihn in ein Gästebett zu befördern. Zuerst ging Ceron nochmals zu den Gästezimmern. Sie mussten doch Cugar auch eines zugeteilt haben. Ceron klopfte hier an und da an. Doch die meisten waren besetzt, im zweitletzten des Ganges war nichts zu hören, also trat der Zirkelmagier ein. Ceron schaute sich um, immer darauf bedacht ja keine Gäste zu wecken. Unter der Decke erkannte er einen jungen Mann, gesund sah er ja nicht gerade aus. Nein, er hatte sogar Anzeichen von Hungersnot. Ceron packte den Mann an der Schulter und schleppte ihn sofort ins Refektorium. „Ihr gebt euch zu wenig Acht, mein lieber Herr“ und nun esst, wünscht euch was. Oder darf ich „du“ zu euch sagen?
„Macht nur“ erwiderte die Stimme. „Seid ihr auch zum ersten Mal hier?“ fragte Ceron, er dachte schon an eine Massenführung durch das Kastell.
Zuerst stellte er die beiden Herren einander vor. Sie schienen sich nicht abgeneigt zu sein. Dann legte er jedem der beiden ein en seiner langen Arme um die Schultern und begann die lange Führung in der Eingangshalle. „So, zu eurer Rechten seht ihr nun die Gänge zu euern Gästezimmern, die dürften euch bekannt sein.“ Er führte sie trotzdem den Gang entlang und dann wieder Richtung Norden. „Hier ist die Waschkammer, immer bereit mit Waschzubern, alle Temperaturen und Aromas. Nun lasst uns zurück in die Eingangshalle gehen. Falls einer von euch, mal die Teleportation beherrscht wird er an diesem Punkt ins Kastell kommen. Sehr aufregend, ich frage mich schon ob ich das selbst mal lernen kann. Doch, ihr müsst entschuldigen, ich schweife ab.“ Er führte sie zur Vabunstatue „Dieser steinerne Artgenosse bittet um eure Spende, dies ist eine Art Kost&Logie, die ihr hiermit zahlen würdet, doch dies könnt ihr später erledigen, nun lasst uns die Bibliothek gehen.“ Sie bogen einmal rechts ab und standen schon ziemlich inmitten der schönen Buchwerke. „Man weiss ja nie, ob man alles weiss, was man in seinem bescheidenen Leben doch alles wissen muss. Dies hier ist, ich wage dies zu behaupten, die grösste Wissenssammlung von ganz Khorinis. Hier dürftet ihr so ziemlich fast alles finden. Um an eure Wunschlektüre zu kommen braucht ihr nur das Schlüsselwort zu rufen, und das verräterische Fallen der Bücher und Pergamentfetzen wird die passenden Stücke zeigen.“ Er machte ein Beispiel, gerade wollte er Magie rufen, als ihm einfiel wie viele Treffer dies geben würde, so hängte er an das „Magie“ noch ein „resistenzen“ an, und es flogen nur einige Bücher aus den Regalen, die Beiden schienen den Sinn begriffen zu haben. Also die magischen Übungsräume konnte er ihnen wohl ersparen, es würde, wenn überhaupt noch genug lange dauern, bis sie endlich dieses Stadium erreicht hätten. Hingegen der Hof schien ihm sehr wichtig zu sein. „Hier, ihr steht gerade im Arkadengang, dort haben wir die immergrüne Esche, und merkt euch Esche, nicht Eiche! Hier sitze ich ziemlich oft, um mich zu entspannen, ich meditiere betreibe mein Krafttraining und meine Geistige Stärkung. Was ich euch hingegen unbedingt zeigen muss ist die Kugel des Don. Dieses Ding nennt sich nicht umsonst Kugel des Hauches, wenn einer also mal die Lust verspürt seinen Körper loszulassen und als einsame Seele in einer Kugel zu verweilen, bitte, der Don würde sicherlich freuen.“ Auf dem Weg, an dem Kugelraum vorbei, standen sie plötzlich vor den magischen Übungsräumen. Ceron sagte nicht viel dazu, zu sehr wünschte er sich, selbst einmal Magie zu beherrschen. Auf dem Rückweg führte er sie an den Laboren vorbei „Hier ist übrigens ein Labor, das ihr euch merken solltet, das Labor von Olirie. „ja und hier will ich Unterricht nehmen“ sagte er zu seiner selbst. „Und nun meine Herren, kommen wir zum schönsten aller Räume, oder soll ich es gleich *der Thronsaal* nennen? Hier seht ihr die grösste Orgel von ganz Khorinis, nicht einmal auf dem Festland wird es ein so grosses Exemplar geben.“
Die Beiden folgten bis jetzt der ganzen Führung stillschweigend, doch nun rissen sie ihre Mäuler auf: „Boahh“ „Wow“ „unglaublich“ „riesig“
„Nun gibt es nur noch etwas, das ihr noch nicht kennt, der Turm des Kastells, doch da ich ihn selbst noch nicht kenne kann ich ihn euch nicht gut zeigen“ Ceron grinste. „Doch da wäre noch etwas, die Räume der Magier, allesamt im zweiten Stock und für Laien nicht zugänglich, also haltet euch bitte fern von den Treppen in den zweiten Stock.“ Sie waren schon auf dem Weg zurück ins Refektorium als Drognan fragte: „Und wohin führt diese Treppe, werter Magier?“ – „Also hier geht’s hinunter in die Gewölbe, es gibt da einen Baderaum, aber mehr kann ich euch dazu nicht erzählen, sonst würdet ihr noch runtergehen und man müsste euch danach noch retten. Oder man würde euch einfach vergessen und wenn ich in 2 Jahren hinunter ginge würde ich eure Leichen vorfinden. Also, ihr versteht was ich meine.“
Die Drei erreichten wieder das Refektorium und nun hatte sich Ceron das Essen wirklich verdient. Eine riesige Schale mit klein geschnittenen Fruchtstücken wünschte er sich und dazu das reinste Wasser, das das Kastell führte. Er genoss die Reinigende Wirkung des Wassers, wie es seine Kehle hinunterfloss. Cugar und Drognan schienen ihn nur verblüfft anzuschauen, doch dies störte ihn nur wenig. Nach so einer langen Führung brauchte er einfach einen Kehlenwiederbeleber.
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| 09.04.2004 11:14 | #11 |
| Estragon |
Estragon massierte wieder und wieder seine überspannten Augen unter den grüngelben Augengläsern.
Wie lange war er schon hier, 2 Tage oder mehr? Hatte er wirklich solange durchgelesen und geschrieben, geforscht und verglichen, gegraben und gelehnt?Es schien fast so.
Doch jetzt war es Zeit, dem Körper die längst überfällige Rast zu gönnen, nach der er schon seit geraumer Zeit brüllte. Bei Beliar, er hatte es nötig.Estragon schrieb ein Pergamentfetzen mit seinem Namen und der Anmerkung, die Bücher für ihn liegen zu lassen. Diese Nachricht beschwerte er mit den Büchern, so dass nur der Schriftteil drunter vorschaute.
Mit Pergamenten und der Pfeife bewaffnet, kroch er förmlich bis zu seiner Gästezelle zurück. Dort angekommen, ließ er alles auf den Tisch fallen und sortierte mit eiligen Bewegungen die wichtigen Sachen an die richtigen Stellen.
Als sein Kopf das harte Kissen berührte, die Schwerkraft seine Schultern auf die Erde zog (er lehnte das Bett noch immer als zu luxuriös ab) und seine Muskeln sich entspannten, wollte sein Bewusstsein schon erleichtert für diesen Tag das Geöffnet-schild umdrehen und die Stechuhr drücken.
HALT...eins ist noch...
Estragon fuhr auf, saß einen Augenblick hellwach da und überlegte fieberhaft, was er vergessen haben könnte.
Der Stein...die Hüterin...
Müdigkeit kehrte in lockenden Wellen zurück, legte sich wie eine Bleiweste auf seinen Körper. Doch er blieb hart, zog sich wieder an und setzte die Augengläser auf. Sie waren jetzt in ein erschöpftes Orange gefärbt.
Er legte das Schwert um (man konnte nie wissen) und die Stab zurrte er in einem Lederhalfter, das er hier im Schrank gefunden hatte fest (Vorsicht ist der Vater des Glasers).
So ließ sich von den Dämonen die Auskunft erteilen, wo die Hüterin ihr Zimmer hatte. Nach dem Standort von Meditate selbst zu fragen, darauf kam sein übermüdeter Verstand nicht.
Er erreichte die schmucklose Pforte in ihre Gemächer und klopfte.Wartete. Klopfte. Diesmal etwas stärker. Doch immmer noch öffnete niemand.Estragon lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür, rutschte zur Erde und kam dort im Schneidersitz zur Ruhe.
Und hielt Wache. Er würde hier nicht weggehen, bis das Meditate aufgetaucht war. Er lehnte den Kopf gegen das Holz des Türbrettes und zählte die Minuten.
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| 09.04.2004 11:41 | #12 |
| meditate |
irgendwas hatte an die tür gehämmert.
da dämonen nie klopften, konnte es nur einer der jüngeren magier sein, denn die älteren klopften nie, die schickten dämonen und die klopften wiederum nie.
also war es nicht wichtig.
stunden später erwachte meditate und machte ich tagfertig. es war kurz vor dem fruchtbarkeitsfest der donnra, ein festtag, der die schöpfung pries und damit wurde er im kastell eigentlich geflissentlich übersehen. meditate allerdings sah das anders. die schöpfung kehrte letzendlich heim zu beliar. also gab es ohne schöpfung keine heimkehr.
meditate hatte seit tagen kleine körbchen aus gras geflochten. da hinein würde sie eier legen als symbol de schöpfung und die magier beschenken - eine wirklich bildhafte geste der hüterin.
jetzt sollte sie allerdings erst einmal frühstücken. sie wusch sich, kleidete sich an und verließ das zimmer.
leider hatte sie die langgestreckten beine des schlafenden wächters nicht bemerkt, stolperte, griff in die luft, ruderte mit den armen, später auch mit den beinen, versuchte sich an der wand zu halten, kam ins rutschen und setzte sich auf schmerzhafte weise neben einen, der neben ihrem zimmer geschlafen hatte.
"VERDAMMT! ... was ist das denn? ich denke, fremde werden hier streng bestraft, wenn sie in das private geschoss der magier des zirkels kommen. welcher dämon hat dich denn geritten!"
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| 09.04.2004 12:19 | #13 |
| Estragon |
Wie ein tanzender Teufel war das klare Bewusstsein immer einen Schritt aus Estragons Reichweite geblieben. Hatte ihn mit meckernder Lache verspottete. Der Krautkauer hatte vergebens gegen den Schlaf ankämpfen wollen, doch nach wenigen Minuten schon, war sein Kopf auf die Brust gesunken und sein Atmen in einen ruhigen, regelmäßigen Zyklus eingetreten.
Dann fiel die Hüterin über ihn. Auch wenn er völlig am Ende mit seinen Kräften war, flammte die Realität schon vor seinen Augen auf, bevor die Hüterin die Hand an der inneren Türklinge hatte.
Seine Muskeln blieben jedoch im Halbschlaf zurück und so konnte er nicht einmal die Stimme erheben, um die hohe Dame des Kastells zu warnen.
Jetzt erhob sie sich langsam und musterte Estragon wütend. Dieser erhob sich ebenfalls.
"Ich grüße euch Meditate." Der Krautkauer verbeugte sich tief. Seine Augengläser rutschten etwas vor. Sie waren jetzt Safranfarben mit einem Schuss grüner Neugier enthalten.
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| 09.04.2004 12:26 | #14 |
| meditate |
"wer seid ihr und woher kennt ihr meinen namen? und wie kommt ihr hierher? warum haben die dämonen einen wildfremden menschen bis vor meine tür gelassen? das sind ja ganz neue moden."
meditate rieb sich den schmerzenden steiß und funkelte den mann wütend an. und dann versteckte der sich auch noch hinter bunten spiegeln.
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| 09.04.2004 13:09 | #15 |
| Cugar |
"Faszinierend..." murmelte Cugar staunend, nachdem Ceron, den er vor einiger Zeit in der Stadt kennen gelernt hatte, ihn mit einem weiteren Gast herum geführt hatte.
"Dieses Ding...
"Kastell."
"Ähh... dieses Kastell ist verdammt groß. Ich staune nicht schlecht. Besonders die Bibliothek hat es mir angetan. Wenn es niemanden stört, werde ich demnächst einmal dort ein wenig nach interessanten Büchern stöbern..." meinte Cugar voll Vorfreude.
"Ach ja, von dem Gewölbe fernhalten... mir ist es passiert, dass ich mich, als ich hier eintraf, verlaufen hatte und dort unten von einigen grünen Schnecken verfolgt wurde. Müsste man mal sauber machen." witzelte Cugar."Oh, das ist schon geschehen, vor gar nicht all zu langer Zeit. Zwei Söldner und der Magier Olirie, dessen Labor ich dir gezeigt hatte, hatten dort unten einen Kampf gegen diese Schnecken und noch andere Ungeheuer bestreiten müssen. Claw und Scipio heißen die Söldner..."
"... CLAW ?" warf der Sumpfler überrascht rein. "DER Claw ? Der komische Schürferboss vom Hof ?"
"Genau der. Kennst du ihn etwa ?" fragte Ceron.
"Er hatte mich verfolgt, wollte mich zusammen schlagen, weil ich mich in die Banditenburg geschlichen hatte. Aber er hat mich nicht bekommen, stattdessen hat der die Hoftaverne demoliert... ein Spinner, dem die Sicherheit des Hofes und der Banditenburg wohl sehr nahe geht, das ist meine Meinung. Aber jetzt egal, ich war vor Kurzem auf dem Hof, der reinste Alptraum war das... Lasst uns über etwas Fröhlicheres Reden." meinte Cugar dann, denn er wollte vom Thema Hof und Söldner weg kommen.
"Ich möchte viel über diese Insel, die jetzt meine neue Heimat ist, erfahren, denn ich komme ja nicht von hier. Gibt es in der Bibliothek hier auch Karten über die Insel ?"
"Selbstverständlich." kam die Antwort von Ceron, der mitlerweile mit seinem Essen fertig war. "Kommt, ihr zwei, gehen wir hin und sehen uns die Karten an !" schlug der Magier vor und langsam standen die drei auf und begaben sich wieder in die Bibliothek.
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| 09.04.2004 13:14 | #16 |
| Estragon |
„Mein Name ist Estragon. Was die Dämonen anbelangt, so kann ich euch nicht sagen, warum sie mich zu euch vorließen. Vielleicht haben sie gewusst, das ich hier bin um euch“ er nestelten einen Augenblick in der Tasche und einen grausigen Moment dachte er wirklich, er habe die Kette verloren.Dann erwischte er sie. Meditate blickte ihn neugierig und forschend an.„das hier zu geben.“ Er hielt die Kette ins schwache Licht. Der Anhänger glitzerte wie eine geronnene Träne.
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| 09.04.2004 13:23 | #17 |
| meditate |
"was ..."
meditate streckte zögernd die hand aus.
"wo habt ihr das her? ich gab das einem armen hund, dem es ein letztes fenster ins leben sein sollte. er war am sterben und hatte noch hilfe nötig."
sie griff sich den anhänger und sah dann den überbringer an.
"nehmt bitte mal diese gläser von den augen. ich möchte euch in die augen sehn. hinter diesen gläsern habt ihr für mich kein gesicht und ich kann mir kein bild machen."
meditate erhob sich und der fremde reichte ihr zur hilfe die hand.
"ich danke."
dann stellte sie sich vor den mann und schaute ihm fordernd ins gesicht. den kristall hatte sie schnell in einer tasche der robe verschwinden lassen.
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| 09.04.2004 13:45 | #18 |
| Estragon |
Eine seltsame Forderung. Warum sahen die Menschen die Augen immer als bester Anhaltspunkt zur Beurteilung anderer Menschen an. Doch Estragon kam der Bitte schweigend nach. Seine Augengläser lagen ruhig in seiner rechten.Das schwarze Haar strich er aus dem Gesicht, eine einzelne graue Strähne fiel zurück auf die Stirn.
Sein kalter, analytischer Blick traf die Hüterin. Grau mit einem leichten Grünstich. Augen ohne Alter. Ohne Leben. Nur Räder und Blitze dahinter. Nur sich jagende Gedanken und Rückschlüsse. Keine Wärme, nur Kälte.
„Reicht euch aus, was ihr seht?“ Er überlegte kurz, ob sie in seinen Gedanken lesen wollte.
Wenn ihr mich hört, Meditate hört gut zu. Ich sehe euch an, das ihr etwas vermutet. Grabt tiefer und ihr werdet sehen, was ich in mir tragen. Die Erinnerungen eueres Freundes.
Ohne zu eine Wort zu sprechen, deutete er auf ihre Robentasche. Der Stein. Die Kette. Ich bekam das Kleinod von ihm. Dieser Freund kannte euch wohl gut. Er vertraute keinem mehr als euch.
Estragon kramte mit leidenschaftsloser Systematik nach den Erinnerungen, Bildern und Empfindungen, die Hilias mit Meditate in Verbindung brachte. Wenig verstand er davon. Alles war auf dem Gefühl einer irrationalen Verbundenheit aufgebaut, die der Steinmetz mit der Hüterin zu teilen geglaubt hatte.
Doch auch wenn der kalte Klotz von einem Mann nichts mit diesen Echos eines Toten anzufangen wusste, so konnte er sie doch der Hüterin aufzeigen. Diese Echos vor ihr ausbreiten.
Estragon öffnete sich ganz und wartete auf eine Reaktion der Hüterin. Hilias sah in euch das, was man die Hoffnung und Wahrhaftigkeit wohl nennen mag. Er hatte viel Schlimmes gesehen. Wozu Menschen, tot oder lebend in der Lage sind, anderen anzutun.
Der Knall der Peitsche war ohrenbetäubend. Die Masse drängte vor, wollte Blutspritzen sehen. Sie musste nicht lange warten. Das Blut kam. Wie ein riesiger, wahnsinniger Wespenschwarm tönte die Meute nach mehr. Lechzte nach jedem Tropfen.
Hilias nährte seinen Hass und seinen Zorn lange aus diesen Erlebnissen. Öffnete damit einem Dämon Tür und Tor zu seinem Geist.
Ihr scheint ihm Kraft gegeben zu haben. Zuversicht und Mut. Aber was für ihn noch viel wichtiger gewesen zu schein schien…ihr habt ihm gezeigt, das es noch Wesen gibt, für die es sich lohnt zu kämpfen. Zu streiten. Zu sterben.Estragon formulierte das alles kalt wie ein Eisberg. Seine Wimpern zuckten nicht einmal, als er all die Bilder neu aufsteigen ließ. Der Gehängte, der Weg durch den Wald, die Erhängung. Die Abtei… der Tot.
Estragon fand es sehr aufregend, Meditates Reaktionen auf diese Bilder zu beobachten. Vielleicht half es dabei, endlich hinter das Geheimnis der menschlichen…Empfindungswelt zu kommen. Die war für ihn immer noch ein spannendes Rätsel.
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| 09.04.2004 14:08 | #19 |
| Cain |
Inzwischen stand die Sonne mitten Am Himmel, doch schien sie ihre Wärme nicht auf der Erde verbreiten zu können, da es trotzdem recht kühl war. Cain wartete nun schon seit zwei Tagen auf ein kleines Päckchen. Er hatte Baal mit einem Brief, den er an seinem Bein befestigt hatte losgeschickt zum hohen Rat des Ordens.
Es war die Anfrage auf eine Teleportrune zum Kloster für Meditate.Sie hatte ihn drum gebeten und er wollte ihr diese Bitte nicht abschlagen. Er wollte nun auch die Heilung meistern und wollte Meditate die Rune so zum Geschenk machen. Doch bis jetzt hatte Baal nichts von sich sehen lassen und der hohe Magus machte sich allmählich Sorgen.
Er erhob sich und ging durch sein kleines aber gut eingerichtetes Gästezimmer. Es war mit alten, dunklen Holzmöbeln eingerichtet und auch ein Spiegel, der in etwa die Größe von Cain hatte. Cain stellte sich vor ihn und blickte sein Spiegelbild an.
Wie war es auch anders zu erwarten? Dachte sich der Wassermagier und grinste. Doch als er dann den Kopf drehte bemerkte er, dass erst ein paar Sekunden später die Bewegung des Spiegelbilds folgte.
Mit interessiertem Blick sah er wieder in Richtung des wie es schien schon älteren Spiegels und winkte seinem Spiegelbild zu.
Doch tat dies nichts. Cain ging näher heran und blickte genauer hin. Das Spiegelbild hat es ihm auf die Sekunde genau gleich und er fing schon an an seinem Verstand zu zweifeln, als das Spiegelbild plötzlich anfing in anzugrinsen und ihm zuwinkte.
Cain hob eine Augenbraue und sah genauer hin. Was war dies für ein seltsamer Spiegel?
Inzwischen streckte sein eigenes Spiegelbild im die Zunge raus und zeigte ihm mit dem Finger eine nicht sehr nette Geste.
Der Wassermagier jedoch drehte sich um und sah den Spiegel nichtmehr an. Vieleicht würde das ja etwas ändern? Er ging weiter durch das Zimmer und sah sich weiter um. Mehrere Bilder hingen an den Wänden.
Viele von ihnen zeigen Obstteller und andere divere Sachen, doch eins war einfach nur schwarz und schien nichts zu zeigen.
Cain, der wie immer neugierig herangeschritten war sah genauer hin und erkannte ein unscheinbares Gesicht, das im Dunkeln zu sein schien. Es schien ein Mann zu sein.. etwas älter mit weißen Haaren.
Er hatte eine Schwarzmagierrobe an und sah etwas grimmig drein. War dies etwa Xardas? Der Oberste Schwarzmagier?
Cain wusste es nicht, doch würde er bei Gelegenheit mal Meditate fragen, ob seine Vermutung der Wahrheit entsprach.
Schließlich drehte er sich wieder vom Bild ab und blickte dem Spiegelbild wieder entgegen, das nun damit beschäftigt war Cain Grimassen zu schneiden. Grinsend ging der Wassermagier nun auf das Spiegelbild zu, dass angewurzelt stehenblieb und ihn ratlos anblickte. Cain jedoch nahm den Spiegel und drehte ihn Richtung Wand.
Schließlich klopfte er sich den Staub von den Händen, der auf dem Spiegel gelegen hatte und ging wieder zu seinem Bett um sich draufzusetzen. In dem Moment flog etwas zum fenster herein und setzte sich auf seine Schulter. Es folgte ein leichtes Zwicken an seinem Ohr und er spürte federn in seinem Nacken.
Da bist du ja mein Kleiner. Ich habe mir sorgen gemacht. Wie ich sehe hast du es geschafft. Du bist einfach unersetzlich. Der Wassermagier entfernte das kleine in Leinen eingerollte Päckchen von dessen Beinen und gab ihm etwas zu Fressen. Etwas rohes Fleisch, das ein Dämon ihm schon gebracht hatte. Baal machte sich gierig drüber her.
Cain öffnete das Leinenpacket und eine kleine Rune mit dem Zeichen des Klosters kahm zum Vorschein. Cain lächelte und verließ auf direktem Wege sein Gästezimmer um Meditate aufzusuchen, sie müsste irgendwo im Kloster sein....
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| 09.04.2004 14:11 | #20 |
| meditate |
"was habt ihr mit hilias zu schaffen? wart ihr dort, als er starb? folgt mir bitte mal nach unten. ich kann hier im flur zu wenig erkennen. ich möchte eure augen sehn und ich will das verstehen. ich seh etwas von hilias, aus seinem leben und ich verstehe es nicht. wenn ihr mich aufklären könntet?"
meditate ging in richtung treppe
"wenn ihr selbst keine erklärung habt, dann gebt mir bitte die gelegenheit, euch zu berühren. vielleicht kann ich etwas erkennen."
sie musste den mann erst mal im licht haben, dann würde sie auch verstehen, da war sich meditate ziemlich sicher. außerdem konnten die dämonen besser zupacken, wenn er nicht in dem engen gang stand. es lag die vermutung nahe, dass er einer der mörder war.
... andereseits hatten die dämonen den mann nach oben gelassen zu ihrem zimmer. also sollte eigentlich keine gefahr bestehen! es war alles sehr verwirrend.
der mann folgte ihr und sie spürte seinen brennenden blick im rücken. zielstrebig ging die magierin in richtung hof. die esche vermittelte immer ein beschütztes gefühl. da konnte sie anders auftreten.
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| 09.04.2004 14:14 | #21 |
| Ceron |
Ceron freute sich darüber, dass das Kastell den Beiden gefiel. Auch er hatte so empfunden als Squall ihn durch das Kastell führte, damals. Sie wollten also Karten sehen, Karten von Khorinis. Da erinnerte sich Ceron an eine Beschreibung, die er vor kurzem in der Bibliothek gelesen hatte, es ging um Abschriftenfertiger, man brauchte nur das Original und dann mit einem Eisenstift über die Linien zu fahren und es Entstand eine Abschrift des Originals. Dieses eiserne Gerät sah ganz komisch aus, einige Metallstäbe verbanden zwei Schreibpulte, eines der Beiden war abgesperrt und ein eiserner Greifarm führte dort den Federkiel oder den Kohlestift, je nach Wahl. Das würde er den Neulingen zeigen. Als sie die Bibliothek betraten überlegte Ceron, was man wohl rufen müsste damit man zu den Karten kam. Er murmelte vor sich her; Karten, nein Kartenwelt, ach nee das gibt es nicht, Landkarten vielleicht? , oder Karte Khorinis. Er entschied sich dann für eine ganze Sammlung von Begriffen: Ich suche „Landkarte Khorinis Alles drauf“, dies hatte kein Plumpsen, nicht einmal ein kleines Rascheln bewirkt. Ceron schämte sich, er hatte wohl einfach nicht lange genug hier in der Bibliothek gesessen. Da kam plötzlich und unerwartet aus einer der hinteren Bücherreihen ein Ruf. „Hier sind die Karten, du Schlaumeier, doch lass mich in Ruhe mein Zeug studieren!“ Ceron packte die Beiden Kleinen an den Schultern und folgte den Rufen der Männerstimme und tatsächlich, da lehnte sich ein Magier an eine Wand voller Karten, gegliedert in Schatzkarten, Landkarten, Infokarten, detaillierte Karten, Grundbücherabschriften, Bevölkerungswachstumskarten, topographische Karten, Klimakarten und so weiter.
Cugar schien fast der Kiefer aus dem Mund zu fallen, er stürzte sich auch gleich auf das Landkartengestell und schnappte sich die schönste aller Karten, Ceron mahnte ihn noch „Sei ja vorsichtig, die ist ein Vermögen wert“ doch schon hatte er das Ding aufgerollt und suchte das Sumpflager und das Kastell. Ceron hatte seine Welt noch nie auf einer Karte gesehen, das beeindruckte ihn sehr. Aber er wollte sich selber mal in den Karten vertiefen, so musste er die Wissbegierigen mal für eine kleine Zeit beschäftigen. „Cugar, Drognan, schaut mal da ist die Abschriften-Maschine, schaut euch das Ding doch mal an und versucht eine eigene Karte zu zeichnen, die könnt ihr dann mit euch tragen. Aber verkauft das Zeug ja nicht, ich meine die Kartenzeichner wären bestimmt nicht begeistert wenn ihr ihre kopiert und sie dann verkauft.“
Der Magier, welcher neben Ceron stand hatte ihn die ganze Zeit unter der Kapuze hindurch angestarrt. Ceron war sich solche Blicke gewöhnt, er war zu selbstsicher als dass ein Magier mit grimmigem Blick ihn hätte einschüchtern können. Er bat den Magier nur er möge doch bitte von der Wand mit den Karten zu „Fauna und Flora“ wegtreten. Dieser blickte auf, er hob sein Gesicht, die Kapuze jedoch immer noch das Gesicht verhüllend. Dann trat der Mann beiseite, Ceron hatte sein Ziel schon lange im Visier, es war die Karte mit Vorkommen von Selteneren Exemplaren, die man nicht einfach so finden konnte. Als er die Legende zur Hand nahm und seine Augen Linie um Linie nach der Pflanze “Lilium Longiflorum“, bemerkte er, dass dieser Magier ihn immer noch mit seinen Blicken verfolgte. Der dachte wohl er könne Ceron in die Seele blicken, seinen Verstand verstehen, doch Ceron drehte sich gnadenlos um und schon wieder versanken die Blicke wieder in den Kapuzenboden. „Wer bist du?“ fragte Ceron, die Worte hallten noch lange in den Mauern der Bibliothek und erst jetzt wurden ihm ihre gewaltigen Ausmasse klar. Es dauerte lange bis das Echo den Satz wieder bildete.
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| 09.04.2004 14:25 | #22 |
| Estragon |
Er hatte der Hüterin wohl doch etwas zuviel zugetraut. Brauchte sie tatsächlich Licht um Gedankenlesen zu können? Oder konnte sie es gar überhaupt nicht?Estragon war es gleich. Er folgte ihr in den Innenhof. Die Esche stand wie gewohnt in voller Pracht. Estragon setzte gegen das verdammte Tageslicht die Augengläser wieder auf. Die Kopfschmerzen waren wie eine Räuberbande. Sie kamen immer wieder.
Die Hüterin setzte sich an den Rand des Brunnens. Estragon zog es vor, zu stehen. Er sah an die weiten Äste der Esche empor. Sein Gesicht wirkte zum ersten Mal, als wenn es wirklich einen Menschen gehören könnte und nicht einer Puppe aus Eisen, mit Haut über dem Metall.
„Ein schöner Baum.“ sagte er trocken. Die Hüterin sah zerstreut zu dem mächtigen Geschöpf hinauf.
Estragon besann sich auf das Wesendliche. „Ihr wolltet mich berühren.“ Er zog den Mantel aus und entblößte den linken Arm. Das Saturnzeichen leuchtet Meditate finster entgegen.
„Nur zu.“ sagte er kalt. Seine Gläser waren blaugrün gefärbt. Viel der Müdigkeit hatte er vor der Tür ausgeschlafen.
Wieder konzentrierte er sich auf die Gedanken Hilias. Bevor die Hüterin Hand anlegen konnte, gab er zu bedenken: „Aber seid versichert, ich habe es mir nicht ausgesucht, mit seinen Erinnerungen hier her gekommen zu sein. Ich wurde so geboren.“
„Wie meint ihr…“ wollte Meditate fragen. Estragon schüttelte den Kopf. „Tut erst, wozu wir hier sind.“
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| 09.04.2004 14:40 | #23 |
| meditate |
"ich weiß, wer du bist."
meditate hatte schon beim schließen der tür zum hof 'versehentlich' die hand des fremden berührt.
"du bist einer, der gerade geboren wurde. du hast aber in dir die kraft von hilias, seinen geist hast du aufgesogen und er ist in dir. in dir ist das von hilias, was nicht sterben wollte.
er hatte den tod gesucht, weil er den gehängten vernichten wollte. er konnte nicht gleich sterben, weil er eine aufgabe hatte und als die erfüllt war, wollte er etwas in der welt lassen und beliar in seiner gnade hat das gestattet.
wie ist dein name"
meditate war etwas irritiert, der fremde war sehr kalt und abweisend. er war auf eine seltsame weise arrogant, aber er war auch faszinierend.
der schattendämon, der unsichtbar hinter dem fremden schwebte und ihr die intimsten gedanken des fremden ins hirn schickte, lieferte immer mehr details. er war aus einer pflanze geboren? die ihre wurzeln in den tiefen der abtei hatte und genährt worden war von den entsetzlichen boshaftigkeiten, die sich dort abgespeilt hatten? er war getränkt worden vom blut der unendlich vielen schrecklich dahin gemordeten?
meditate spürte, dass sie lust bekam, den fremden aus dem kastell werfen zu lassen, aber der dämon meinte, dass der herr etwas anderes beschlossen hätte.
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| 09.04.2004 15:13 | #24 |
| Tarim |
Ruhig lag Tarim mit dem Rücken auf dem harten Bett im Kastell. Keinen klaren Gedanken konnte er fasse. Sobald sich etwas vor seinem inneren Auge kristallisierte, wurde es auch schon von den Bilder von Hilias kurz vor dem Tode und von den Sachen die Tarim im Spiegel der Hüterin des Kastells gesehen hat. Er wurde an diesem Ort immer wieder daran erinnert. Entweder er lief einem seiner Gefährten über den weg oder er musste an Hilias denken. Denn dies war der letzte Ort an dem Tarim wusste, dass Hilias noch am Leben war.
Langsam bewegte er sich auf und ging zu dem kleinen Tisch, der am Fenster seines Gemaches stand. Auf ihm waren seine Sachen verteilt. Seine Tasche, sein zerrissener Mantel, etwas Sumpfkraut, das er seit Wochen nicht mehr angerührt hatte und Veltrins Schwert. Er würde es nun behalten. Er hoffte, dass er damit in Veltrin Sinne handelte. Langsam lies er seine Hände über die feine Klinge gleiten. Sie war mit Verzierungen versehen. Vielleicht waren es auch Schriftzeichen oder Runen, doch selbst wenn, Tarim konnte jenes sowieso nicht entziffern. In den letzten Tagen hatte Tarim die Zeit damit überwunden „Veltrins Erbe“, wie er es nun nannte, zu polieren bis spiegelte. Es musste viel durchlebt haben und sein alter Besitzer wenig Zeit gehabt haben es zu reinigen. Es war matt gewesen, als er es von Veltrin am Pass bekam und nun trat erst wieder sein alter Glanz hervor. Es war zwar etwas kurz, wenn er es mit Carras’ Schwert verglich, doch würde es ihm auch weiterhin gut Dienen.
Nur wenig später saß er am Fenster und starrte heraus. Irgendwo dort muss das Pyramidental sein. Ich muss hier endlich weg. Zurück nach Hause. Tarim fasste den Entschluss gleich aufzubrechen. Würde so dem eventuellen Abschied von einem seiner Gefährten entrinnen. Würde unbemerkt davon kommen. Ja, so würde er es machen.
Seit dem Morgen hatte Tarim an dem Fenster seines Zimmers gesessen. Gut Geschlafen hatte er nicht gerade, doch dies würde ich hoffentlich im Sumpf bessern. Seine Sachen hatte er schon gepackt. Alles lag bereit. So, nun muss ich los! Er wusste es genau. Er steckte sich das Schwert durch die Schlaufe am Gürtel, warf sich seinen Mantel über und schulterte seine Tasche. In der rechten Hand eine Goldmünze schritt er gehobenen Hauptes aus einem Zimmer der Eingangshalle entgegen. In der Spendeschale deponierte er seine Münze und verlies das Kastell durch die großen Flügeltüren.
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| 09.04.2004 15:16 | #25 |
| Estragon |
„Also schön.“ sagte Estragon und legte den Mantel wieder an. „Mein Name ist Estragon.“ Dass er ihn schon einmal genannt hatte, behielt er für sich. Diese Dame war ihm übergeordnet. Sie war nicht so wie der Magier Rhodgar, der noch leicht auszurechnen war.
Sie war härter. Listiger. Und ihr Urteil konnte weitere Konsequenzen haben, als es Estragon zunächst bedacht hatte.
„Ich habe euch den Stein zurück gebracht, weil er euch gehört.“ Die Hüterin schwieg misstrauisch. Suchte anscheinend nach einem Hintergedanken in Estragons Worten. Er nahm die Augengläser, die jetzt schon eine leicht orangerote Farbe angenommen hatten, ab. Die Kopfschmerzen kehrten mit lärmenden Schmerzen zurück. Er ignorierte sie.
„Ich kam aber nicht nur deshalb. Ich kam um eueren Rat zu ersuchen.“ Er schaute sie aus wachen, berechenden Augen an.
„Ich möchte euch fragen, ob ihr wisst, warum man mich auf diese Welt gesandt hat. Noch dazu so wie es geschehen ist. Auf eine…recht ungewöhnliche Weise. Ich möchte euch bitten, mir zu sagen, wenn ihr es wisst: Warum habe ich die Erinnerungen eines Toten in meinem Schädel. Was kann der Grund sein?“
Meditate schwieg noch immer. Estragon war das Stehen leid. Er setzte sich zu ihr. Im gebührenden Abstand.
„Ich habe schon einige Informationen aus der Bibliothek entnehmen können. Doch nichts Stichhaltiges.“
Er sah zum Himmel. Die Schmerzen wurden gleißende Eisen hinter seinen Augen. „Was haben die Götter mit mir vor? Was hat Beliar mit mir vor?“Er wandte sich an die Hüterin. „Euer Gott ist der Herr über die Toten?“ Sie nickte zögerlich. Sie traute ihm immer noch nicht. Sie alle trauten ihm nicht. Weil sie Hilias wollten. Den weichen, jähzornigen, fanatischen Hilias, der einem irrationalen Gefühl, einer einfachen Eingebung in den Tod gefolgt war. Es war unfassbar. Einfach irrsinnig.
"Ich habe nichts mit seinem Tod zu tun." flüsterte der Krautkauer leise. Etwas in seiner Stimme ließ den Wind vor ihm beben, wie ein Wachhund der seinen Herren bedroht sieht. Die Hüterin hob mit befehlender Geste die Hand. Der Wind legte sich. Estragon sah nicht einmal hin. Alles würde sich fügen. So oder so.
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| 09.04.2004 15:29 | #26 |
| meditate |
er hatte angst. er wusste nicht, warum er da war, er wusste nicht mal, wer er war. er wusste nicht mal, ob er ein mensch war.
"ich habe dich nochmals nach deinem namen gefragt, weil er so sonderbar ist. wer hat dir den namen gegeben? wenn du keine kindheit hattest und keine eltern, wer gab dir diesen namen?"
meditate sah ihm ein letztes mal aufmerksam in die augen.
"setze diese gläser wieder auf, dich schmerzt das licht. ich hab auch genug gesehen.
deine fragen kann ich nicht beantworten, estragon. ich sehe keine antwort, aber das wird sich ändern. ich lade dich ein, bei uns zu bleiben. wir hatten schon sehr merkwürdige menschen und nichtmenschen in unseren reihen. den dämonenbeschwörern, den magiern der dunklen seite ist nichts so fremd, dass sie es nicht willkommen heißen würden.
in der welt draußen wärst du verloren. die fanatischen innospriester und ihre schergen würden dich wahrscheinlich verbrennen, das einfache volk würde dich mit steinen fortjagen - bleib bei uns. werde ein schüler unseres meisters und ich bin sicher, eines tages wirst du deinen weg kennen. beliar wird dir die lösung öffnen, wenn er es für angezeigt hält."
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| 09.04.2004 15:33 | #27 |
| Cugar |
Vorsichtig legte Cugar die Karte unter den seltsamen Apperat, den Ceron ihm gezeigt hatte.
"Seltsames Gerät. Was es nicht alles hier im Kastell gibt." wunderte sich der junge Dieb und fing vorsichtig an, die Karte mit dem Greifarm, einer Feder und Tinte, nachzuzeichnen.
"Die Karte wird mir sicher sehr helfen, Khorinis zu erforschen. Cugar der Forscher..." dachte sich der Sumpfler und stellte sich vor, wie er verlassene Tempel, riesige Schätze und neue Monstergattungen entdeckte.Nach einer Weile war er fertig, besser gesagt die Karte war fertig. Besonders erstaunt war er über den nördlichen Teil der Insel, der durch einen Pass zu erreichen war.
"Komisch, von diesem Ort hatte ich ja noch gar nichts gehört... aber egal, früher oder später werde ich auch dort mich umsehen..." murmelte Cugar und fing an, nach interessanten Büchern zu stöbern. Tagelang, wochenlange hätte der Sumpfler hier verbringen können, immer etwas Neues entdeckend, doch er war schon wieder zu lange an einem Ort. Er wollte gerne weiter, also ging er zu Ceron."Tut mir leid, aber ich muss schon wieder weiter. Diese Insel ist ziemlich groß und es gibt noch eine Menge zu entdecken. Aber ich werde bald wieder kommen, um diese fantastische Bibliothek zu erforschen." meinte der Bruder mit funkelnden Augen.
"Bis bald." verabschiedete er sich von Ceron, nahm die kopierte Karte und verliess langsam wieder das Kastell.
"Nächtes Ziel: Kloster." dachte er beim Rausgehen und suchte den Ort auf der Karte. Praktisch war, dass das Sumpflager auf dem Weg zum Kloster lag, also konnte er dort kurz halt machen.
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| 09.04.2004 15:49 | #28 |
| Ray |
"Verdammt, Ray, reiß dich zusammen!" fluchte der junge Mann sich selbst zu. Er war in der Früh im Übungsraum erwacht und hatte etwas gegessen, als das Refektorium gerade leer war. Er wagte es nicht, hier irgendjemandem unter die Augen zu treten, ehe er nicht einen Beweis für sein magisches Potential hatte.
Ein Ansatz war die Heilung seines Eulerichs Tenebrus gewesen. Gewesen deshalb, weil Ray tief in sich wusste, dass er ohne Ausbildung nicht so mir nix dir nix heilen konnte. Obwohl er fest an sich geglaubt hatte. Doch immerhin hatte er gespürt, wie seine magische Kraft ein wenig gewachsen war. Wenigstens etwas.
Doch jetzt saß er ratlos auf dem Boden im Übungsraum. Am Vormittag waren alle seine Hoffnungen, Tenebrus zu heilen verschwunden. Es fehlte ihm die Fähigkeit, seine Magie zu wandeln, das heißt, die bloße Energie in heilende Energie oder sonst etwas zu formen. Das verstand er ohne eine Erklärung - er hatte es gespürt. Ray musste einfach ins Kastell! Was sollte er in Khorinis oder gar auf dem Hof? Er war keine Kämpfernatur mit Feuer oder Schwert!
All dies entlud sich in einem plötzlichen Zornesausbruches. "Das kann nicht so weitergehen, es reicht!" Ray stand abrupt auf und schlug mit seiner noch vor Magie glühenden Hand in die leere Luft. Die Magie entlud sich in einem bläulichen Schleier, der durch den Raum flog und sich dann in Luft auflöste.
Der Wutanfall verrauchte. Zurück blieb verzweifelte Resignation. Ray ging ins Refektorium um etwas zu essen, Tenebrus auf der Schulter.
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| 09.04.2004 15:57 | #29 |
| Estragon |
"Habt dank." sagte Estragon und setzte die Gläser wieder auf. Sie färbten sich augenblicklich in cremfarbenen Lachs. Er nickte befriedigend."Meinen Namen gab ich mir selbst. Namen sind Schall und Rauch. Asche im Wind. Vergänglich und täuschend. Nur die Taten sprechen die Wahrheit."Die Hüterin lächelte sanft. Doch noch immer glaubte er einen Schatten in ihrem Blick zu sehen.
Sie hängen alle an Hilias. Werden immer hoffen, das er eines Tages durch mich zurück kehrt.
Sollte sich das wirklich abzeichnen, würde Estragonkämpfen. Es war sein Leben. Der Steinmetz hatte seine Pflicht getan. Jetzt war die Zeit für Estragon angebrochen.
"Ich bleibe also im Kastell. Ich werde versuchen, den Fragen durch das Studium zuklären. Vielleicht weiß Beliar Rat. Vielleicht kann er mit die Macht geben, zu wirken, was gewirkt werden soll."
Estragon war sich dessen sogar ziemlich sicher.
Dann kam ihm etwas in den Sinn, was er schon länger fragen wollte."Meditate. Wie steht es um euer Wissen der Pflanzenkunde? Ich bin begierig in dieser Richtung mein Wissen zu erweitern."
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| 09.04.2004 16:13 | #30 |
| meditate |
"nun, wenn du schon so einen seltsamen namen hast, dann solltest du dieses wissen auch erlernen. geh aber zunächst mit diesem kleinen niederen dämonen mit, er wird dir ein zimmer zeigen, in dem du wohnen kannst. dann geh in die bibliothek und studiere zunächst die namen der pflanzen. obwohl du namen für schall und rauch hältst, wirst du über die namen schon viel erfahren über das wesen der jeweiligen pflanze. ich finde es eine gute idee, dich mit pflanzen zu beschäftigen. mir ist grad ein gärtner entflohen.
entschuldige mich bitte jetzt, ich muss endlich etwas essen."
damit erhob sich meditate und reichte estragon die hand.
"herzlich willkommen, lehrling estragon. möge beliar dich beschützen und immer an deiner seite sein."
dann lächelte sie ihm noch einmal zu und fand ihn auf einmal gar nicht mehr bedrohlich oder so. er war ein neuer lehrling und ein hoffnungsvoller dazu.
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| 09.04.2004 16:46 | #31 |
| Estragon |
Der Krautkauer saß noch eine Weile unter Esche, hörte dem Flüstern ihrer Blätter zu und genoss die ausgeglichene, innere Ruhe, die ihn durchströmte. Er war nun Lehrling des Kastell. Seltsam. Warum überrascht ihn das nicht? Warum war es so, als hätte sein Weg ihn zwangsläufig zu diesem Ergebnis geführt?Einerlei. Nun hatte er genug Zeit, sich aufmerksam den Studien zu widmen. Die nötigen und die interessanten.
Seine Augengläser war weiß. Absolutes Weiß. Keine Spuhr von Finsternis darin. Sie stach im Kontrast zu den schwarzen Haar förmlich aus dem Gesicht hervor.Alles fügt sich...so oder so... Das Rad begann sich von neuem zu drehen. Der Trick war, sich nicht überrollen zu lassen.
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| 09.04.2004 17:03 | #32 |
| meditate |
als meditate das refektorium betrat hörte sie plötzlich ein seltsames geräusch. wie das auseinanderflirren von seiten. erstaunt sah sie sich um und sah sich plötzlich einem großen uhu gegenüber. der vogel hatte sich aufgeplustert und saß auf der lehne eines der hohen stühle, die den mitteltisch des refektoriums schmückten.
der uhu sah sie aus riesengroßen smaragdgrünen augen an, aus denen schmerz sprach - eindeutig schmerz.
"was hast du denn, du schöner jäger der nacht? und wer hat dich in diesen raum gebracht?"
behutsam strich die magierin über das schöne federkleid. der vogel war verletzt. er hatte einen offensichtlich gebrochenen flügel.
"du kannst nicht mehr fliegen, mein freund. das ist ein trauriges los. ein luftjäger, der sich nicht mehr auf den wind legen kann. bist du zu uns gekommen um zu sterben?"
meditate hielt dem vogel den arm hin und der wechselte wie selbstverständlich hinüber.
"du bist aber schwer. am verhungern bist du also nicht. dich hat jemand beschützt und verpflegt oder?"
jetzt sah sich die magierin um und entdeckte auf dem stuhl unter der lehne, auf der der vogel gesessen hatten den jungen mann, der ihr vor einigen tagen eröffnet hatte, dass er ins kastell wolle - als lehrling.
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| 09.04.2004 17:10 | #33 |
| Ray |
Ray schrak aus seiner Resignation hoch. Da war meditate. Ohne Zweifel wollte sie hören, ob er einen Beweis für seine Magie hatte.
Der kommende Satz war der schwerste in Rays Leben, wenn er später zurückdachte.
"Seid gegrüßt, meditate. Dieser Uhu fiel mir auf einem Streifzug durch den Wald auf. Ich hatte bereits die Absicht, ein krankes Tier mit Magie zu heilen, um Euch einen Beweis zu bringen. Ich habe versagt. Tenebrus, so habe ich das Tier getauft, ist immer noch verletzt. Eineinhalb Tage lang habe ich versucht, ihn zu heilen, ohne Erfolg. Wenn ich denn schon nicht Lehrling sein kann, mangels Beweis, so bitte ich Euch wenigstens, Tenebrus zu heilen."
Dann schwieg Ray wieder das Schweigen eines Besiegten und wartete auf mediates Antwort.
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| 09.04.2004 17:31 | #34 |
| meditate |
" so, tenebrus bist du getauft worden? ein schöner namen."
meditate sprach weiter zu dem vogel, als hätte sie rays worte gar nicht gehört.
"er wollte dich heilen und hat es nicht geschafft?"
die magierin strich immer weiter über das gefieder des großen vogels, der vor behagen beide augen geschlossen hatte.
"vielleicht bist du ja aber gar nicht mehr verletzt? vielleicht sind deine knochen und sehnen längst geheilt? vielleicht hat dein pfleger, der barmherzige vogelritter ja doch magische hände?"
meditate blitzte es in den augenwinkeln. dann warf sie den vogel in die luft.
sofort sprang der junge auf und wollte zu seinem kleinen gefährten stürzen, aber der uhu hob sich in die höhe und flog einen sanften bogen unter der hohen decke des refektoriums. dann ließ er sich in luftiger höhe auf dem kronleuchter nieder, der unter dem gewicht des schweren tieres bedenklich zu einer seite kippte.
"was erzählst du denn für einen unsinn. er ist doch geheilt. zeig mal deine hände."
der junge mann stand auf und trat auf die magierin zu. er öffnete seine hände und drehte sie ungläubig hin und her.
meditate fasste seine hände und schloss sie fest zwischen die ihren.
"du hast magisches potential, ray. alles was du noch lernen musst, ist an dich zu glauben. ich begrüße dich als lehrling in unserem zirkel. aber bitte - so schön dein vogel auch ist: wenn er mir ins essen scheißt, landet er im topf."
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| 09.04.2004 17:47 | #35 |
| Don-Esteban |
Die Rune für Renata. Richtig. Mit wehender Robe durchmaß der Hohepriester den bekannten Gänge, die zum weniger bekannten Runenraum führten. Diese Kammer war so gut abgeschottet und versteckt, daß erst nach langem Suchen der Eingang gefunden wurde. Der Magier erinnerte sich noch gut daran, wie er wochenlang umhergestreift war, das Kastell damals recht gut kennengelernt hatte, bis er, mehr durch Zufall, den Eingang zu der geheimen Kammer gefunden hatte.Der feine runenstein lag kalt und glatt in seiner Hand. Wieviel Macht doch diese unscheinbaren Dinge verliehen. Nur ein kleiner Stein, mit blankpolierter Oberfläche und einem charakteristischen Muster von Erzadern, die mit etwas gutem Wilen die Darstellung einer gerade zustechenden Blutfliege ergaben.Der Blick des Magiers wandte sich wieder weg von dem Stein. Nach einigen Kreuzungen und Abzweigungen hatte er das Portal, das zur Bibliothek führte, in Sichtweite. Leises Flirren umgab ihn, als er das feine, bläulich schimmernde Netz aus purer Magie durchschritt, die Kastell und Bibliothek, wirkliche Welt und Phantasie trennten. Der Runenstein zuckte in der Hand: Das Portal klebte förmlich an ihm und zog ihn ganz leicht an, was an der plötzlichen Bewegung zu spüren war. Mit einer entschlossenen Armbewegung zog er den Stein, um den sich seine Hand einer Faust gleich geschlossen hatte, aus dem Bereich des Portals, das zurückschwang und mit leisem Summen zu seiner Ausgangslage zurückfand.Kopfschüttelnd lief der Schwarzmagier weiter, suchte Renata an ihrem Platz. Doch dieser war leer. Sicher war sie nur etwas Essen oder eine ähnlich kurze Unterbrechung hielt sie vom Lernen ab. Nur noch einige Bücher zur Blutfliegenbeschwörung lagen auf dem Lesepult. Aufgeschlagen war eines, daß eine höchst detaillierte Zeichnung zeigte, anatomisch äußerst genau und am Rand mit diversen Erläuterungen versehen. Fasziniert blätterte der Magier in dem Werk.»Ich wußte gar nicht, daß wir derartiges in der Bibliothek haben. Interessant.«Doch dann erinnerte er sich des Grunds seines Besuches und deponierte den Runenstein auf dem geöffneten Buch.
Leichtsinnig, ihn hier so offen herumliegen zu lassen? Mitnichten, denn die über allem unsichtbar wachenden Dämonen würden jeden Frevel zu verhindern wissen.So wandte sich der Magier nun, da er diese dringliche Angelegenheit hinter sich wußte, leichten Schrittes in den Innenhof, wollte dem Platz unter der alten Esche einen Besuch abstatten und sich am Duft des Frühlinges, der auch den Innenhof erreicht hatte, erfreuen. Vielleicht würden sogar die beiden Raben auftauchen. Wer wußte das schon...
Doch als er sich der Esche und der um ihren Stamm laufenden Bank näherte, saß dort schon jemand: Der Besucher mit der Brille, dem ›vitrum pro oculum‹.»Wie ich sehe, hast du mit an ein Wunder grenzender Schnelligkeit den Platz des Kastells gefunden, der die meiste innere Ruhe und ebenso die größte Macht ausstrahlt. Und das beides gleichzeitig. Du erlaubst, daß ich mich neben dich setze?« (Die Frage war natürlich rein rethorisch, denn es fiel dem Hohepriester im Traum nicht ein, hier, in seinem höchsteigenem Kastell zu fragen, ob er sich setzten dürfte. Deshalb setzte er sich auch gleich, ohne eine Antwort zu erwarten. Im Gegenteil, er sprach einfach weiter.) »Wie ist dein Name und was führt dich in die Heimstätte der sonst so ungnädig beäugten Anhänger des dunklen Gottes?«
Anscheinend war der Hohepriester in leutseliger Stimmung und etwas Konversation nicht abgeneigt.
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| 09.04.2004 17:48 | #36 |
| Ray |
"Ich... Ich danke Euch!" brachte Ray nur hervor. Doch seine ganze Aura sprach mehr als tausend Worte. "Jetzt, beruhige dich." sagte Ray sich in Gedanken."Ich verspreche, Euch nicht zu enttäuschen, meditate. Allein Tenebrus' Heilung gibt mir neue Geisteskraft - und ins Essen scheißt er schon nicht. Dafür sorge ich. Ist ja in seinem Interesse." endete er verschmitzt.
"Also gut Ray. Hört auf große Reden zu schwingen und lasst uns eine Kleinigkeit speisen." meinte die Hohepriesterin.
Es war geschafft! Der erste Schritt auf dem Weg zur Magie. Zu der Magie, die Ray wollte!
"Bitte ein deftiges Abendmahl!" rief er in den Raum. Dann ließ er sich in seinen Sessel sinken und begann die Köstlichkeiten zu essen, die die Dämonen ihm auftischten. Tenebrus flog auf die Lehne seines Stuhls und wartete geduldig bis Ray gespeist hatte. meditate musste auch etwas gespeist haben, aber als Ray vom Essen aufsah, war die Hohepriesterin nicht mehr da.
Jedoch war da plötzlich ein Dämon, der ihn schmerzlich in Gedanken aufforderte, ihm zu folgen. Es sei ein Zimmer für ihn bereitgestellt worden.Ray betrat so zum ersten Mal den höheren Stock des Kastells. Auch diesen schloss er sogleich ins Herz. Ein toller Ort!
Sein Zimmer war ein wenig überladen, so kam es ihm vor. Das Bett war schon in Ordnung, aber vor allem die Teppiche waren etwas zu weich und vor allem zu groß. Beizeiten würde er das Zimmer wohl umgestalten, aber das hatte Zeit.
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| 09.04.2004 18:03 | #37 |
| HoraXeduS |
Der Doppelofen des Glasmachers wummerte und heizte, dass es nur so knackte. In seiner völlig überhitzten Werkstatt stand Horaxedus leicht vornübergebeugt und linste durch ein Loch im Ofen hinein in die orangeglühende Glasmasse. Nervös tippte er mit der stählernen Zange gegen das noch immer provisorische Abzugsrohr. "Fein, fein" murmelte der Magier und beschloss im selben Augenblick, dass die Stunde gekommen war, in der die Waffe des Wolfszüchters entstehen konnte: Ein gläsernes Blasrohr.
Horaxedus trat einen überlegten Schritt vom Ofen zurück und griff zu dem kleinen Reisigbesen, der neben der Tür stand. Die lange Arbeitfläche war schnell gesäubert, mit der bloßen Hand strich der Schwarzmagier noch einige Male sanft über die Werkbank. Ebenso verfuhr er mit der Zange und dem Stahlrohr. Beide Werkzeuge legte er schließlich am Rand der eben gesäuberten Platte ab. Sodann eilte der Glasmacher aus seiner Werkstatt und die sanfte Kälte des Kastellkorridors erfrischte ihm augenblicklich die erhitzten Wangen.
In seiner Vorfreude auf die Glasherstellung eilte Horaxedus durch die Eingangshalle und nahm auf der Treppe nach oben gleich zwei Stufen auf einmal. Als er jedoch verärgert feststellen musste, dass er auf diese Weise niemals seine Kammer erreichen würde, wandte er sich auf dem Treppenabsatz verärgert um und setzte seinen Weg rückwärts schreitend fort, bis er die vertraute Tür erreichte und sogleich eintrat. Einladend füllte sein großes Bett einen großen Teil des Raumes aus, lud ihn schmeichelnd ein auf eine dunkle Reise in ein schwarzes, traumloses Land. Doch der Magier widerstand versonnen: Es wurde wirklich Zeit, hier mal wieder einen langen Tag zu verbringen, um richtig auszuschlafen. Der Glasmacher trat an den großen Schrank, der dem Bett gegenüber stand und nahm das weiße Tuch heraus, das ihm ein Gardist aus der Fremde mitgebracht hatte: Ein Stoff wie von dickem Leinen. Anschließend kehrte Horaxedus der wunderbaren Kammer sein Antlitz zu und kehrte, so zügig es ihm auf diese Weise eben möglich war, über die Treppe zurück in die Eingangshalle.
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| 09.04.2004 18:04 | #38 |
| Estragon |
Estragon sah auf. Die Augengläser blitzten im Sonnenlicht, als sich, wie eine Sturzflut, ein tiefes Grün über das gleißende Perlmut legte.Don-Esteban. Das versprach interessant zu werden. Estragon setzte sich etwas auf. „Mein Name ist Estragon.“
Die zweite Frage war schon etwas kniffliger. Doch Estragon beschloss, es der Hüterin zu überlassen, wenn sie in die Geschichte seiner Herkunft einweihen wollte und wen nicht. Don würde es eh herausfinden. So oder so. Alles fügt sich.„Ich bin ins Kastell gekommen, um in den Schriften Beliars Weisheit und Erleuchtung auf Fragen zu suchen.“ Das allgemein genug, um nicht auffällig zu sein. Die Neugierde des Hohenpriesters nicht zu wecken. Den diese Neugier, da war sich Estragon sicher, lag wie ein Kettenhund lauernd auf der Erde. Hinter dem Heiterausgelassenem Gesicht war sie immer zum Zupacken bereit. Der frischgeschlagene Lehrling zog seine schmucklose Metallpfeife aus dem Mantel und begann zu stopfen. Das zweite Erbe des Hilias. Die Geisel des Tabaks.Nach wenigen, geübten Handgriffen, dampfte die Pfeife den bitteren Duft von Entspannung und brennendem Verfall.
„Ihr seid Don-Esteban richtig?“ fragte Estragon. Diesen Namen konnte man in diesem Mauern leicht aufschnappen. Es war schließ ein der gewichtigsten. Dennoch würde er vorsichtig bleiben. Sein kaltes Gesicht wurde von den grünen Augengläsern in eine ungesunde Blässe getaucht.
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| 09.04.2004 18:24 | #39 |
| Don-Esteban |
»Ja, der bin ich in der Tat.« Er wunderte sich nicht im Geringsten, daß ein Wildfremder sofort seinen Namen wußte. »Aber sind Namen nicht Schall und Rauch? So wie deiner.«
Der Hohepriester verzog bei der Nennung des Namens keine Miene. Er ordnete Estragon in seiner persönlichen Namenskartei ab und bedauerte kurz, daß ihm zu diesem Wort leider nur ein Küchenkraut eingefallen war. Eine recht unpassende Assoziation zu diesem Manne. Aber vielleicht würde sich ja in Zukunft noch anderes ergeben, was ihm dann bei der Erwähnung des Namens ›Estragon‹ zuerst einfallen würde.
»Es heißt, man soll einen Menschen nach seinen Taten beurteilen, nicht nach seinem Namen. Hoffen wir, daß recht viele der Menschen, mit denen du zu tun hast, nach diesem Grundsatz vorgehen und nicht in dir einen Koch oder Kräutersammler sehen.«
Einer der mehr als merkwürdigen Späße des Don, über die im allgemeinen keiner lachte. Aber das war ihm noch nie aufgefallen und auch sowieso egal.Der Magier griff nach einem Stock, der wie zufällig an der Bank lehnte, er hatte in etwa die Größe und das Aussehen eines gewöhnlichen Spazierstockes - aber konnte man sicher sein?
»Du willst also in den Schriften Beliars Weisheit und Erleuchtung auf Fragen finden. Auf was für Fragen? Und warum gerade in den Schriften, die sich mit Beliar beschäftigen? Ich bin mir sicher, auch in den schriftlichen Hinterlassenschaften der Innospriester, in ihrem Kloster, gibt es jede Menge interessanter Werke.«
Er löste eine der beiden Hände vom Knauf des Stockes, wo sie bis eben geruht hatten und beschrieb mit ihr eine ausholende Geste.
»Zumal es weit weniger Aufsehen erregt, im Kloster Innos' seinen Wissensdurst zu stillen, als in den Hallen des von aller Welt argwöhnisch beobachteten Zirkels.«Der Magier schaute seinen Gesprächspartner mit leicht schief gelegtem Kopf aus zusammengekniffenen Augen an, so als wolle er ihn taxieren, für gut oder schlecht befinden. War dies eine Fangfrage? Wollte er prüfen, ob sich Estragon verhaspelte? Oder war es einfach nur der Versuch, ein eben begonnenes Gespräch am Leben zu erhalten - ohne jeden Hintergedanken?
»Bist du dir sicher, daß es eine gute Idee ist, aus einer ganz und gar metallischen Pfeife zu rauchen? Erhitzt sich das Mundstück nicht durch die bekannte Eigenschaft von Metall, Wärme weiterzuleiten, so daß du dir deinen Mund verbrennen wirst?« Skeptisch schaute der Hohepriester unter seinen buschigen Augenbrauen hervor und beobachtete das Ritual des Rauchens, das sein Gegenüber gerade durchführte. Rauchwolken entwichen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen dem Mund Estragons.
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| 09.04.2004 18:38 | #40 |
| Estragon |
„Wenn das Metall sich erhitz, werde ich mich verbrennen.“ sagte Estragon im nüchternen Tonfall. Don legte den Kopf noch ein wenig schiefer und zog die Augenbrauen noch weiter hoch, als wolle er prüfen, ob der Rauchende ihn gerade verspotten wollte. Estragon sah das mit einiger Verwunderung. Er wird sich den Hals brechen…
„Ich bin ins Kastell gekommen, weil meine Fragen…spezieller Natur sind. Die Klosterbewohner stellen zu viele lästige Fragen und leben unter einem engen Netz aus Vorurteilen und Halbwahrheiten gefangen. Sie sind eigentlich zu bedauern.“ schloss Estragon ernsthaft. Sein Verstand arbeitete fieberhaft. Wie konnte er am Geschicktesten den Fragen des Dons ausweichen, ohne in die Schlinge der Lüge zu treten. Den Hohepriester des Kastells zu belügen, wäre sicher kein guter Einstand gewesen.
„Sagt mir, Don-Esteban. Wie steht es mit euch? Glaubt ihr an das Schicksal?“ Die Frage war nicht allein der Ablenkung wegen gestellt. Sie kam auch nicht mit der üblichen, weltfernen Melancholie, wie es die Menschen so gern zu befallen scheint, über seine Lippen.
Es war schnörkellos und direkt. Estragon blickte den Magier an. Augenkontakt zusuchen, schien ihm das Ratsamste. Jemand, der einem fragenden Blick nicht Stand halten kann, hat etwas zu verbergen.
Er wird mich löchern…er ist schon auf einer Spur…jetzt will er wissen, wie heiß diese Spur ist…
Intuition. Eine gefährliche Waffe. Doch auch ein starker Verbündeter. „Wollte ihr auch?“ fragte Estragon und hielt dem Don den Tabakbeutel entgegen. Das sollte tatsächlich nur der Ablenkung dienlich sein.
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| 09.04.2004 18:57 | #41 |
| Don-Esteban |
»Nein danke«, lehnte der Magier ab. »Ich rauche nicht. Es beeinflußt die Urteilsfähigkeit und ich habe starke Raucher beobachtet, wie sie nach Kraut lechzten und alles dafür getan hätten, es zu bekommen. Es kann abhängig machen. Und sich von den Wirkungen einer Pflanze abhängig zu machen, halte ich für dumm oder gefährlich. Oft sicher auch beides.«
Er lehnte sich zurück, ließ den Rücken gegen den silbrig glatten Stamm der Esche gleiten und sagte dann: »Du glaubst also, hier im Kastell gäbe es keine Vorurteile und Halbwahrheiten? Interessant, wenn das mal nicht ein Vorurteil ist.«
Er verzog den Mund zu einem schmallippigen Lächeln, nur kurz, dann war es schon Vergangenheit.
»Schicksal...«, schnitt er nun endlich das Thema an, was dem Gast des Kastells wohl im Moment interessierte. »Nein, daran glaube ich nicht. Nicht im Geringsten. Wenn wir auf die Summe unserer Handlungen zurückblicken, ist es leicht, im Nachhinein von Schicksal, von Vorbestimmung zu sprechen. Aber wenn wir uns zurückerinnern an die augenblicke, in denen wir Entscheidungen zu treffen hatten, werden wir sehen, daß es oftmals von Kleinigkeiten, Nebensächlichkeiten abhing, wie wir uns entschieden haben. Und das führt uns zum Kern der Frage: Kennen wir alle Faktoren, die unsere Entscheidung beeinflussen können? Ich sage nein! Niemals sind wir Herr über alle Dinge, die unsere Entscheidungen und somit unser Leben bestimmen. Zu viele Unwägbarkeiten spielen mit hinein. Das unterscheidet uns nach Ansicht vieler Gelehrter von den Göttern. Wir Menschen sind niemals Herr über alle Dinge, wir erkennen die Welt nur unvollkommen und müssen aus diesem unvollkommenem Blickwinkel Entscheidungen treffen. Wenn es ein vorbestimmtes Schicksal gäbe, ließe sich seine Existenz ja doch nicht beweisen. Alles was wir tun, kann als Schicksal bezeichnet werden, lassen wir es und entscheiden uns für das Gegenteil, kann dies ebenso wieder als Schicksal und vorbestimmt angesehen werden. Es ist also müßig, sich den Kopf über ein eventuell existentes Schicksal zu zerbrechen. Ich für meinen Teil bin der Meinung, die Götter haben anderes zu tun, als Schach mit dem Leben jedes einzelnen Menschen zu spielen.«
Der Hohepriester beendete seinen Monolog und schaute dem Raucher eine Weile zu. »Du nimmst es also in Kauf, verbrannt zu werden? Spürst du keinen Schmerz? Oder willst du ihn spüren?«
Warum wohl hatte Estragon ihn nach dem Schicksal gefragt? War er etwa auf der Suche nach diesem unfassbaren Ding, das einem ja doch nur immer wieder durch die Finger schlüpfte?
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| 09.04.2004 19:22 | #42 |
| Rhodgar |
Immer wieder hatten beinahe klanglose Stimmen sich erhoben, als Rhodgar unbeirrt durch eine sehr... aussergewöhnliche Welt schlenderte. Als wäre er in einem dunklen Raum, mit nur einem Fenster, durch welches grelles Licht einen Kegel auf dem Boden formte. Jener Kegel schien ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen, wohin er auch ging in diesem Schwarz. Irgendwie schien es dem Schwarzamgier, als wäre er ziemlich anfällig für Träume oder Visionen, ganz gleich was es war, dieser Art. Im finsteren Nichts zu wandern, das war wohl die Lieblingsbeschäftigung seines Unterbewusstseins, welches stets in die Art Traumwelt hinein projeziert wurde. Aber diese Stimmen. Sie waren da, irgendwie aber auch nicht. Aber einerlei, sie wisperten ihre Worte sowieso in einer fremden Sprache, sodass es Rhodgar unmöglich war, sie zu verstehen. Aber immer zu fiel der Name Estragon. Auf komische Weise ausgesprochen, das R wurde aufs Schärfste gerollt. War wohl irgendein südländischer Dialekt. Neodyr ith orgurus Estragon.
Rhodgars Traum-Ich zog die Augenbrauen zusammen, und legte die Stirn in Falten. Wieso zum Kuckuck glaubte jene, aus dessen Mundwerk diese eigenartigen Silben entsprangen, dass ihre Worte auf Verständnis, geschweige denn auf Gehört stoßen würden?
Neodyr ith orgurus Estragon. Neodyr ith orgurus Estragon. NEODYR ITH ORGURUS ESTRAGON.
Immer lauter und lauter erhoben sich die Töne, bis es den Schwarzmagus schon in den Ohren schmerzte. Nein, es war nicht mehr auszuhalten.
NEO...
"NEIN, NIX NEO!" Mit einem Mal öffnete Rhodgar die Augen, fand sich in der Bibliothek wieder. Erneut eingeschlafen über seinem Buch, und wieder einmal plagte ihn das schlechte Gewissen. Er musste unbedingt einmal zu Meditate gehen, mal schauen ob sie ihm nicht ein Mittelchen bereiten konnte, welches seine Augen offen halten würde. Aber erst einmal ein deftiges Frühstück, mit Milch, Eiern, kross gebratenem Speck... diese Vorstellung vor Augen, schritt Rhodgar hinaus aus der Bibliothek. Er wanderte den Korridor entlang, und dort wo es zur Refektoriumstür links ab ging, schaute er nochmals in Richtung Innenhof, wollte einfach nur aus Gewohnheit einen Blick auf die Esche werfen. Das tat er auch, doch es war nicht der Anblick des Baumes, was zur Folge hatte dass seine Kinnlade herunter fiel. Meditate. Na das nannte man wohl Glück. Gewiss selten kam solch eine Gelegenheit nochmal, also musste er sie auch nutzen. Sonst würde er entweder vergessen nach dem Wachhaltetrank zu fragen, oder die Hohepriesterin hätte sich wieder verzogen.
Gerade wollte hinaus ins frische Klima treten, als ihn ein zweites Mal beinahe der Schlag traf. Estragon! Saß einfach so, kalt und abweisend wie immer, neben Meditate auf der Bank, und redete auf sie ein. Wahrscheinlich berichtete er auch ihr von seiner angeblichen Existenz als Reinkarnation. Würde die Hohepriesterin ihm glauben? Diese Frage ließ den Jungmagier nicht los, und seine Neugier gewann mehr und mehr die Überhand, je näher er sich im Schatten der Säulen an die beiden heran schlich. Versteckt, um nicht zu sagen unsichtbar, hockte er nun ganz in der Nähe der beiden, und hörte ihrem Gespräch aufmerksam zu. Das war doch nicht zu fassen. Meditate glaubte ihm also auch, genau wie Rena. Ja, waren denn hier alle verrückt? Aber andererseits, wenn sogar SIE ihm Glauben schenkte. Soviel wusste Rhodgar, Meditate war mit einem weißbeliar besseren Gespühr gesegnet worden. Sie würde in der Lage sein, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Sie war es, der Rhodgar blind vertraut hätte.
Dies war wieder so ein Augenblick, in dem Zweifel und Einsicht in ihm aufeinander stießen. Einsicht deshalb, weil er überzeugt worden war. Die letzte Verteidigung seines Misstrauens war durch Meditates Worte hinfortgewischt worden, wie lächerliche Bauern, die beim Schachspiel eine Dame bedrohten. Und die Dame hatte nun endlich die Chance, den gegnerischen König vernichtend zu schlagen, und in diesem Falle verkörperte der König Misstrauen und Zweifel, die Dame die Überzeugung. Schachmatt.
Alles, was noch von den beiden beredet worden war, hatte Rhodgar überhaupt nicht mehr wahrgenommen. In seinem Kopf drehte sich alles, und die Erkenntnis, wieviel Unrecht er diesem Mann entgegen gebracht hatte, bohrte sich wie ein Spieß durch sein Gewissen. Brachte er doch auf eine seltsame Art und Weise Hilias zu ihnen zurück.
Bleich im Gesicht, und wie in einer Trance, musste der Schwarmagier mitansehen, wie Meditate sich in Richtung Refektorium begab. Es wäre undenkbar, sie jetzt nach dem Trank zu fragen. Anstelle dessen hatte er etwas weitaus Wichtigeres zu tun. Gerade hatte er sich aufgerichtet, um sich der Esche zu nähern, da sah er, dass bereits der Don die Gelegenheit ergriffen hatte, zu Estragon zu sprechen. Und wieder war Rhodgar dazu verdammt, an eine Säule gelehnt mit anzuhören, was die beiden redeten. Zumindest hatte der Krautkauer dann schon die beiden wichtigsten Persönlichkeiten im Kastell kennengelernt. Aber halt, in ihm schlummerten doch die Erinnerungen des Hilias. Und jener hatte schon einmal die Bekanntschaft der beiden gemacht. Ziemlich verwirrend, das.
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| 09.04.2004 19:31 | #43 |
| Estragon |
Die Unterhaltung nahm, wie er erwartete hatte, geistig sehr anregende Züge an. Auch wenn das Thema Schicksal sich gefährlich nah an Estragons eigentlichen Zielen bewegte.
Er zog erneut an der Pfeife. "Kennt ihr das Sprichwort, Wenn Gott will, wird es Wasser geben?" Estragon schaute den Hohepriester nicht an.
"Ich habe es erst gestern wieder gelesen. Ein Sprichwort, das sich auf der Macht eines einzelnen Gottes beruft. Wie auch immer, es bedeutet, was kommen wird, wird kommen. Ob wir glauben es ist Schicksal, Vorherbestimmung, Lebensweg..." Estragon sah Don an. Seine Gläser waren in metallisches Grün gespiegelt, so dass sich der Don selber sehen konnte. Die Augen eines Insektes.
"oder man es für Zufall hält. Man entscheidet nur einmal. Doch der Kreislauf wird irgendwann berechenbar. Leben und Tod. Aus Tod leben und mit Leben unweigerlich tot. Ihr habt Recht. Es ist gleichgültig wie man es dreht und wendet."
Estragon glaubte das nicht vollständig. Doch er würde Don nicht kretisieren. Noch nicht...die Zeit würde vielleicht kommen...aber noch nicht. "Und was meine Pfeife anbetrifft, so habe ich mich entschieden. Wenn ich mich verbrenne, verbrenne ich mich. Schmerzen sind eine Sache des Standpunktes. Würde ich mich verbrennen, so wüsste ich, dass ich eine andere Pfeife brauche. Doch bis dahin kann ich mir die Mühe sparen und es einfach abwarten. Wie in dem Sprichwort. Wenn Gott will, wird es Wasser geben. Logik. Einfaches Ausrechnen der Möglichkeiten und am Ende die Entscheidung mit den niedrigsten Kosten treffen. Und wenn man noch nicht weiß was kommt, wartet man einfach, bis man es weiß. Ergo, werde ich mich von dieser Pfeife nicht trennen."Und da sie eh aus dämonischer Hand des Kastells stammt, glaube ich nicht, das dieses Ding je wärmer als ein morgendlicher Sonnenstrahl wird. dachte Estragon.
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| 09.04.2004 19:54 | #44 |
| HoraXeduS |
Grundsätzlich hatten Skelette nichts gegen Gesellschaft jedweder Couleur. Jegliches Geschwätz, ein jeder Angriff konnte einem Knöchernen, der sich zu den wahrhaft Untoten zählen durfte, absolut gar nichts anhaben. Doch hin und wieder konnte es geschehen, das jemand in das leblose Leben eines Toten trat und Unruhe verursachte. Einer dieser Lebenden war Horaxedus. Die selbsternannten Torwächter stoppten zumeist ihr Geplapper und fühlten sich irgendwie unbeweglich, wenn seine Nähe zu groß wurde. Also in etwa stets dann, wenn er weniger als hundert Schritte in ihre Nähe kam.
Der Glasmacher hatte einen kurzen Abstecher in die Küche des Kastells gewagt, sich freiwillig dem mißbilligenden Blick des Gourmetdämonen ausgesetzt, nur um einen kleinen Teller und ein herkömmliches Buttermesser abzugreifen. Natürlich hätte er diese Dinge auch einfach aus dem Refektorium holen können, doch bestand dort immer die Gefahr, entdeckt zu werden. Gespräche über Götter und die Welt... das fehlte gerade noch.
Und so marschierte Horaxedus mit erhobenem Buttermesser auf das Kastelltor zu, was zur Folge hatte, dass jegliches Geschwätz aus den Zahnreihen der klapprigen Skelettkiefer augenblicklich eingestellt wurde. Der Glasmacher, und das mit einem Messer, das konnte nichts gutes bedeuten. Ein Schaben und ein Kratzen folgten, ein Knarzen und ein Schleifen. Der kleine Teller des Schwarzmagiers jedenfalls war gut gefüllt, als er sich wieder in Richtung der Eingangshalle verzog.
"Sammelt er neuerdings Rost?" kicherte es erleichtert von einem der beiden schweren Torflügel.
"Rost! Ein... ein... ein Freak.. ein Rostfreak!!" hallte es krachend vor Laune zurück. Und gleich darauf klapperte das Tor so heftig wie zuletzt beim Angriff der Orks auf das Kastell.
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| 09.04.2004 20:21 | #45 |
| Don-Esteban |
Der Schwarzmagier war enttäuscht. Die Antworten Estragons hatten ihn nicht wirklich befriedigt. Was dieser vom Schicksal und seiner Unabwendbarkeit hielt, war ihm dabei eher egal. Wenn er nicht sehen wollte, das das Fortschreiten des Geschehens, des Lebens, der Zeit ansich unabhängig von irgendeinem Schicksalsglauben war, egal, ob man etwas dazu tat, indem man eine Entscheidung traf oder nicht und deshalb die Reihenfolge der Ereignisse oder diese selber veränderte, dann war das seine Sache. Somit war er nur näher am Aberglauben und damit leichter beeinflußbar. »Diese Linsen vor den Pupillen mögen vielleicht die Augen schärfen, den Geist jedoch nicht«, dachte er hochmütig. Dann sagte er: »Sprichworte sind keine Axiome und erst recht keine Beweise. Es sind einfach Sprichworte, geformt höchstens durch Erfahrung, aber sie ersetzten keine Logik, keinen Disput, keine Suche nach Erkenntnis. In ihnen mögen einfache Wahrheiten enthalten sein. Mehr aber auch nicht. Was ein Gott will, mag geschehen, aber was ist, wenn kein Gott etwas von dir will? Bist du dann schicksalslos? Verwirrt sich dann dein Lebensweg? Oder ist dies dann auch Schicksal?«Er verzog den Mund abfällig, als er dieses Paradoxon entwarf. »Nun, forsche, solange es dir beliebt. Hier im Kastell mag ein Gott verehrt werden, dem viele mit großem Mißtrauen und Ablehnung gegenüber stehen, aber Ablehnung und Mißtrauen sind keine Kennzeichen des Kastells.«
Und damit stand er auf, nahm seinen Spazierstock, der wirklich nur ein einfacher Spazierstock zu sein schien und - spazierte über die von unsichtbaren Händen geharkten Kieswege, gesäumt von akkurat geschnittenen Buchsbaumhecken - die richtige Aufgabe für die so emotionslosen Dämonen: das maßgenaue Schneiden von Hecken.
Leise knirschte der Kies unter den Schritten des Magiers, als er sich langsam in Richtung der Pforte zum Kastellgebäude entfernte.
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| 09.04.2004 21:29 | #46 |
| Dragonsword |
Wieder war der Novize vor dem Haupttor angekommen und das jetzt schon zum dritten mal. Dragonsword schien auf der suche nach seinen alten Freunden im Kreis zu gehen. Natürlich gab es auch den einfachen Weg einen Demon zu fragen, doch die Kopfschmerzen was Dragonsword beim letzten mal bekommen hatte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ja, einen Magier könne der Hohe Novize auch fragen. Aber die machten auch nichts anderes als einen Demonen zu rufen.
Nach einer weitern viertel Stunde des rumsuchens hatte der Novize wenigstens schon den Hof gefunden. Der Hof schien ihm das schönste im Kastell. Neben den dunklen hohen Wänden war er die passende Abwächslung. Der Mond schien auf den Baum im Hof herab und tauchte diesen in ein wundervolles Silbernes Leuchten. Genau so schön war es im Sumpflager bei Vollmond. Hmmm, ... das Sumpflager.
Dragonsword lehnte sich an die Außenwand im Hof und versank langsam in seinen Träumen. Kurz bevor er noch angelehnt an die Wand einschlief schreckte er hoch. Fast hätte er es vergessen. Fast hätte er die Träume vergessen die ihn in letzter Zeit so plagten. Aber er hatte gelernt damit umzugehen. Kein Grund also seine Freunde damit zu beunruhigen. Oder doch, ...
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| 09.04.2004 21:44 | #47 |
| Ray |
Ray war noch immer in seinem neuen Zimmer. Er war gerade dabei, sich häuslich einzurichten. Er hatte nichts, wonach es ihn verlangte, in Khorinis gehabt. Barbierwerkzeug gab es hier sicher und davon abgesehen: Warum sollte er sich länger damit abgeben?
Wenn er es schaffte, sich als würdig zu erweisen, konnte er vielleicht eines Tages ein wirklicher Heiler werden. In Zukunftsträumen versunken begann Ray den allzu roten Teppich einzurollen. Er hatte gelesen, dass Lehrlinge Dämonen schon um etwas mehr "bitten" konnten, als normale Gäste.
Also war auch ein Dämon im Zimmer, der ihm den Teppich abnahm und ihn hoffentlich direkt zu Beliar schaffte (dieses hässliche Ding). Ray stellte sich hier drin einen dunkelblauen Teppich mit roten Verzierungen vor. Das war einfach "seine" Farbe. Allerdings nicht so groß. Nur sein Bett und der Tisch seines Zimmers sollten ungefähr über dem Teppich stehen. Das Schachbrettmuster des Bodens gefiel ihm zu gut, als dass man es gänzlich zudecken sollte. Außerdem wollte er hier drin unbedingt einen kleinen Baum haben, damit Tenebrus irgdenwo schlafen konnte.
Beides wurde ihm wenige Minuten später gewährt. Dieses Gedankenlesen der Dämonen war ohne Zweifel praktisch. Auch wenn es weh tat, dann ihre Gedanken zu "hören". Eines Tages musste er (sobald er über mehr Magie verfügte) das Fenster so verhexen, dass es Tenebrus durchließ, wenn dieser ausfliegen wollte.
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| 09.04.2004 21:53 | #48 |
| Estragon |
Estragon sah Don-Esteban lange nach und nicht zum letzten Mal wunderte er sich darüber, wie solch arrogante Vermessenheit mit einem solch schnellen Verstand komodieren konnte.
Immer das letzte Wort behaltend, unbewusst oder bewusst.
Estragon erhob sich. Das Don seine Meinung nicht teilte, war ihm gleichgültig. Sprichwörter sind also keine Beweise…aber einfache Wahrheiten können sie sein? Estragon kannte keine einfachen Wahrheiten. Auch keine schweren. Es gab nur die Wahrheit. Der Fakt. Die Tatsache. Alles andere war Asche. Nicht mehr wert als eine kalte Feuerstelle.
Und wenn dem Don ein Sprichwort nicht tiefgründig genug war, so reichte es Estragon alle mal aus.
In Zukunft würde er den Hohepriester nach seinen Zielen fragen. Er hatte den begründeten Verdacht, dass sie sich gar nicht so sehr von seinen eigenen unterschieden. Lediglich das Wieso war sicher ein anderes.
Doch genug für Heute. Er hatte heute genug geredet. In nächster Zeit würde er schweigen und sich seinen Teil denken.
Nicht, weil ihn etwaige Widerworte kränkten oder beleidigten. Er hatte einfach zu viel von sich Preis gegeben. Und trauten ihm die Magier des Kastells noch nicht ganz, so würde er ihnen niemals trauen. Sie waren Menschen. Und Menschen waren unkontrollierte, unberechenbare Variablen.
Er kehrte in sein Gästegemach zurück. Dort fand er, zu seinem Erstaunen, eine schlichte schwarze Robe vor. Sie war einfach gehalten und sollte wohl gerade dadurch Macht und Autorität suggerieren. Estragon befühlte den Kragen. Den Stoff. Verglich die Ärmel mit seinen Maßen.
Alles passte, wie erwartet.
Er hatte die Robe Probehalber angelegt. Sie war bequem und wärmte. Trotzdem zog er es vor, seinen Mantel über der Robe zu tragen. Auf dem Tisch fand er einen Zettel vor.
Das Papier war leer, doch als er es berührte, kehrten die Kopfschmerzen wieder, die er aus den Gesprächen mit den Dämonen wieder erkannte.
Doch waren es weniger Worte, die ihm jetzt durchs Hirn schossen. Mehr eine Erkenntnis. Als würde einem etwas wieder einfallen, was seit Jahren verschüttet im Unterbewussten geschlummerte hatte.
Estragon öffnete nach zweimaligem Klopfen, vorsichtig die Tür. Das Zimmer war leer. Oder besser gesagt, es war frei. Sein Zimmer. Der Zettel hatte ihm den Weg in den Verstand eingepflanzt und Estragon hatte ihn ohne Schwierigkeiten finden können.
Jetzt sah er sich ein wenig unsicher um. Ein normales Bett. Ein großer Schrank, ein Schreibtisch und ein separater Tisch mit zwei Stühlen. Ein Balkon. Der Balkon war Estragons erstes Ziel.
Die Sonne hatte der Erde den Rücken gekehrt und die Nacht wie ein Waisensäugling zurück gelassen. Noch jung, aber bald schon groß und finster. Wie alle Waisenkinder.
Diese Nacht schlief Estragon wieder auf der Erde. Es gefiel ihm einfach besser dort. Seine Sachen waren nur halbherzig verstaut, der Schrank blieb unbenutzt als Staubfänger ignoriert. Der Schreibtisch hatte jedoch schon seine Arbeit im Tragen von Papier aufgenommen.
Der Lehrling des Kastells schlief traumlos. Wie jede Nacht.
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| 09.04.2004 21:54 | #49 |
| Hîrgalad |
Fahles Mondlicht fiel durch das Fenster ins Zimmer des Schwarzmagiers names Hírgalad. Er wendete seinen Blick von dem, in dem er gelesen hatte ab und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Viele Dinge gingen ihm durch den Kopf. So lange schon hatte er die Umgebung des Kastells nicht mehr verlassen. So lange hatte er alte Bekannte nicht mehr gesehen. Allen voran sein Freund Dragonsword. Ob dieser wohl auch gerade den Mond betrachtete, wie er die Umgebung des Sumpflagers in sein silbriges Licht tauchte? Der junge Schwarzmagier stand auf, ließ das Buch aufgeklappt liegen und schritt in den Gang des ersten Stockes des alten Kastells der Magier. Seltsame Dinge gab es hier, sowohl gefährliche als auch unglaublich schöne Dinge. Das Refektorium. Die Bibliothek. De Innenhof. Hírgalad blickte durch ein Fenster auf den Hof, sah die Esche, ihre Krone leicht in einem Luftzug wippend, einen ihm unbekannten Mann auf der Bank darunter und dann fiel ihm noch etwas ins Auge, da lehnte eine Person an der Wan die ihm verdammt vertraut vorkam.
"Bei Beliar" War das eine Halluzination? Wurde Dragonsword aus dem Sumpf hierher teleportiert, als sie beide den Mond betrachteten? Nein, das war Blödsinn. Nach kurzem Nachdenken kam der junge Mann auf die einzig mögliche Lösung, Dragonsword hatte dem Kastell und somit Dûhn und Hírgalad einen Besuch abgestattet. Im Eiltempo sprang der Diener Beliars die Treppe hinunter, einem Schwarzmagier war ein derartiges Verhalten zwar nicht angemessen, aber immerhin hatte er Dragonsword seit Monaten nicht gesehen. Am Fuß der Treppe folgte eine Kehrtwende, und als Hírgalad schließlich auf dem Innenhof stand, näherte er sich, nun ganz langsam, der Gestalt des hohen Novizen.
"Dragonsword, bist du das?"
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| 09.04.2004 22:04 | #50 |
| Dragonsword |
Der Hohe Novize erstarrte für kurze Zeit und blickte um sich. Ein Magier kam langsam auf den Novizen zu. Diese Stimme? Das konnte doch nur, ..., Dragonsword unterbrach seine gedanken und rannte auf den Magier in seinem dunklen Umhang zu. "Hírgalad!", schrie er über den Hof und war versucht seinen guten Freund vor Freude anzuspringen. "Endlich hab ich dich gefunden! Wie ist es dir ergangen, Schwarzmagier?", nach diesen Wort zügelte Dragonsword etwas sein Temprament. Hírgalad war jetzt ein mächtiger Magier und somit mit Respekt zu behandeln.Doch trotzdem konnte es sich der Hohe Novize nicht verkneifen. Er Umarmte seinen Freund und hob ihn in die Luft!
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| 09.04.2004 22:18 | #51 |
| Hîrgalad |
Nach der Begrüßung auf Dûhnsche Art und nachdem Hírgalad wieder Boden unter den Füßen hatte, glättete er seine Robe und blickte sich kurz im Hof um. Der Unbekannte, der sich eben noch auf der Bank aufgehalten hatte, war gegangen, Dragonsword und sein Freund waren alleine auf dem Hof.
"Gut, mir ist es sogar sehr gut ergangen. Dûhn und ich haben vor kurzem noch zusammen trainiert und mittlerweile sind wir Meister im Einhandkampf" verkündete der Magus stolz.
"Eben erst habe ich an dich gedacht, weißt du? Und nun bist du hier, im Innenhof des Kastells. Was für ein seltsamer Zufall. Lass uns doch ins Refektorium gehen und einen kleinen Imbiss zu uns nehmen, ich habe einen Bärenhunger." Dragonsword nickte, und die beiden betraten das Kastell. Bevor Hírgalad in den dunklen Gängen verschwand, blickte er noch einmal auf, zum Mond, der sein Licht in die Nacht schickte, um ihr die Dunkelheit zu nehmen. Dann wandte er sich ab, und betrat, mit seinem alten Freund fröhlich schwatzend, das Refektorium.
Das erdachte Essen war mittlerweile serviert, Hírgalad hatte sich einen Schluck des köstlichen Kastell-Weines genehmigt, und sprach nun wieder zum Hohen Novizen.
"Nun, was führt dich hierher? Ich kann nicht glauben dass es reiner Zufall ist, dass du hier auftauchst." Der junge Schwarzmagier taxierte den Sumpfler mit einem fragenden Blick.
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| 09.04.2004 22:26 | #52 |
| meditate |
meditate räumte im labor auf. sie hatte schließlich vorhin von weitem den wassermagier cain gesehen. da er immer noch da war. würde er sicher weiter lernen wollen. der würde sich ganz schön wundern, was der nächste schritt war.
meditate räumte die tiegel und fläschchen weg, säuberte die geräte und untersuchte die vorräte. alles war in ordnung.
sie verschloss das labor sorgfältig und machte sich auf die suche nach cain. fündig wurde sie im refektorium.
"ich grüße euch. seid ihr nicht schon vor stunden hier herein gegangen? ihr müßt ja mächtigen hunger haben."
meditate setzte sich zu cain an den tisch.
"ihr wollt weiter lernen?" der wassermagier nickte.
"hat euch schon jemand gesagt, was ihr braucht? um die heilung durch handauflegen zu lerne`?"
cain schüttelte den kopf.
"was denkst du, warum es so wenige heiler gibt in khorinis. es ist gefährlich, in den lauf der dinge einzugreifen und männer benötigen dafür eine besondere zutat, die sich nur aus einem frischen harpyienei bereiten läßt. du musst mir so ein ei bringen. ein weibliches ei und es muss ganz frisch sein.
hier hast du eine teleportschriftrolle, damit du schnell herkommen kannst, wenn es so weit ist. es ist ein schwerer weg. harpyien nisten nur im minental und du musst hinein in eines ihrer nester.
wirst du das schaffen? und willst du nun immer noch?"
der wassermagier setzte sich gerade auf und meinte, dass er das mit sicherheit schaffen werde. er würde sich ausrüsten und aufbrechen.
"dann wünsche ich dir glück cain. komm zurück und werde ein wirklich großer heiler. bis bald."
damit erhob sich meditate und verließ den schüler und das refektorium.
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| 09.04.2004 22:31 | #53 |
| Dragonsword |
"Na ja, ... mein Grund warum ich hier bin? Das ist so, ...", plötzlich zuckte der Novize zusammen. Wieder zogen die Bilder an ihm vorbei! Es war sogar noch stärker als sonst. Dragonsword versuchte sich so gut wie möglich darauf zu konzentieren nicht vor Hírgalad zusammenzubrechen.
Doch lange dauerte es nicht da hatte der Novize wieder alle Sinne zusammen. "Entschuldige bitte, es war eine lange Reise, ich bin etwas müde. Weißt du, ... das glaubst du mir nie! Ich hab mich tatsächlich auf den Weg hierher verlaufen!", Dragonsword zog seine alte leicht kaputte Karte aus seiner Tasche und zeigte darauf.
Er wollte Hírgalad schnell ablenken und eine gute Mine machen. "Ja, ... also, ...", begann der Novize nun sichtlich Nervös zu sprechen. "Ich bin sehr Müde, ... kannst du mir einen Platz zeigen wo ich schlafen kann?" Alleine an den bei dem gadanken an schlaf lief Dragonsword ein schauer über den Rücken. In den letzten Tagen hatte er erkannt was für ein segen der einfache Schlaf war.
Wieder schien Dragonsword in seine Gedanken zu versinken. Aber das ließ er schön bleiben! Denn Hírgalad schien sich schon sorgen zu machen. Der Novize konnterte aber Hírgalads besorgte Blicke. "Was siehst du mich so an? Ich bin nur etwas müde! Hast du eine Platz zum Schlafen für mich?"
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| 09.04.2004 22:43 | #54 |
| Hîrgalad |
Was ist denn mit ihm los? Hírgalad versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch das Verhalten des hohen Novizen kam ihm bekannt vor. Erst vor wenigen Minuten hatte er noch in einem Buch über die verschiedenen Verhalten von Menschen in Stresssituationen gelesen, warum wusste er selbst nicht so genau, das war wieder einer dieser Zufälle, an die Hírgalad nicht glauben wollte. Er überspielte seine nachdenkliche Miene mit einem Lächeln.
"Ich führe dich zum Gästezimmer, dort kannst du dann so lange schlafen wie du willst." der junge Schwarzmagier erhob sich und ging mit seinem Freund in Richtung der Massenunterkunft des Kastells. Es gab zwar auch Einzelzimmer, aber die waren für die höherrangigen Besucher gedacht, und Hírgalad bezweifelte, dass ein, ihm persönlich dennoch sehr wichtiger, hoher Novize zu dieser auserlesenen Gesellschaft zählte.
"Was übrigens deine Karte angeht, in unserer Bibliothek haben wir viele extrem detaillierte Karten von Khorinis, und ausserdem noch ein Gerät, mit dem man Schriften ganz einfach kopieren kann. Vielleicht sollten wir morgen einmal dort vorbeischauen." Dragonsword beeilte sich, eine Zusage zu murmeln, betrat dann mit den Worten "Gute Nacht" das Gästezimmer, und schloß die Tür. Hírgalad beschloß, noch nicht wieder ins Bett zu gehen, und machte sich wieder auf in den Innenhof. Er ließ sich auf der Bank unter der Esche nieder, und genoss die Stille. Ein leichter Luftzug wehte über den Innenhof und vor dem jungen Schwarzmagier zog eine schwarze Feder vorbei, wehte wieder hinauf in die Lüfte, und war verschwunden. Die Gedanken des jungen Magiers schweiften ebenso ab und waren nach wenigen Momenten weit weg vom Kastell.
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| 09.04.2004 22:49 | #55 |
| Ray |
Zufrieden rückte Ray das letzte Buch in den Regalen zurecht. An den seltsamen Gerätschaften, die rar dort drinstanden, wollte er sich aber noch nicht vergreifen.
Dann öffnete er seinen Schrank. Toll! Eine kleine Garderobe. Es gab da eine schmucklose Robe, mit der Ray manche hier herumlaufen sehen hatte. Das musste die Lehrlingsrobe sein. Außerdem gab es die gleiche Robe noch einmal, allerdings mit dunkelrotem Kragen und Saum. Ein Schild hing daran: "Festrobe". Zuletzt gab es eine Nachtrobe. Diese legte Ray sich sofort an, denn er war müde.Seine eigene Robe hängte er in den Kasten. Sie passte eigentlich hervorragend zur restlichen Ausstattung.
Noch zufriedener mit sich selbst und der Welt legte er sich ins Bett und schloss die Augen. Tenebrus ließ sich auf seinem Bäumchen nieder und gab ein locker-schauriges "Schuhuh" von sich. Ray schlief behaglich ein.
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| 10.04.2004 00:03 | #56 |
| Host |
Schwach zeichnete sich ein dunkler Schatten in der Finsternis der Nacht ab. Sein Weg führte ihn mit festen Schritten ohne Umschweife zum Kastell der Schwarzmagier von Khorinis...oder nein, doch nicht ohne Umschweife. Er geht nach links ab, zu den Bäumen. Was macht der da? Iiiihhh, der muss mal.Nun gut, kurze Zeit später steuerte der Wanderer wieder sein Ziel an, diesmal ohne Umschweife...verdammt, was macht der jetzts chon wieder? Hmm, ok, er ist nur gestolpert.
Jetzt aber! Mit festen Schritten also näherte er sich ohne Umschweife bla bla bla...er steht vor den Toren des Kastells. Basta!
Sofort wurde er von den Skeletten an den Wänden aufgehalten.
Wer bist du denn?
Ich bin der Host.
Du bist der Horst?
hehe, warte mal. Wohin fliegt der schwule Adler?
Keine Ahnung
Zu seinem Horst, hahahahahahaha...
Die knochigen Gestalten lachten etwas dümmlich, eigentlich klapperten sie mehr. Der waffenknecht konnted darüber weniger lachen, ging es doch um seinen Namen. Nun gut, er hats nicht ganz verstanden...streng kirchliche Erziehung. Nein, ich heiße Host, nicht Horst. HOST.
Achso, Host. Sag das doch gleich.
Hab ich do...
Hey, widersprich nie einem Skelett.
Wieso nicht?
Öhm, ja, also weil äh, Skelette sind Kreaturen Beliars und das heißt wir sind furchtlose und schreckliche Krieger.
Aber ihr hängt doch an der Wand. Da könnt ihr mir doch nicht weh tun. Das ähm, das tut nichts zur Sache. Wir haben andere Methoden. Magie?
Ja, stimmt ganz genau. Magie. Wir beherrschen alle Arten von Magie. Also seit ihr Skelettmagier?
Ja, genau. Tödliche Skelettmagier.
Aber die tragen immer ein paar Fetzen Stoff.
Ach ja, Klugscheißer. Schon einmal einen gesehen? Wette mit dir um fünf Goldstücke nicht.
Doch, euch beide.
Verdammt, ähm, ich bin grad etwas knapp bei Kasse, weist du... Hey, was soll das. Her mit der Kohle.
Kann ichs dir ein ander Mal geben?
Ja, denke schon.
Gut, nun ähm, willst du nicht um Gnade flehen?
Wieso denn?
Weil wir Skelettmagier sind. Wir könnten dich einfach töten. Echt? Einfach so?
Ja natürlich. Unsere magischen Kräfte kennen keine Grenzen. Wow, dann zauber mal ein kaninchen aus einem Hut.
Das ähm würd ich ja gerne tun, aber leider hab ich keinen Hut. ja genau, ich habe leider keinen Hut bei mir.
Dann zauber dir doch einen. Du hast ja gesagt...
ja ja, aber weist du, du musst wissen, dass wir ähhhh....verflucht sind.Wir können keine Hüte zaubern. Gab da mal eine böse Geschichte mit Hüten und seitdem dürfen wir keine mehr zaubern. Schlimmer Fluch, ja wirklich. Och, ihr Armen. Soll ich euch mal einen hut aus der Stadt mitbringen? Muss doch schlimm sein, wenn es regnet und man hat keinen Hut. Dann habt ihr außerdem nicht einmal was zum anziehen. Was macht ihr eigentlich wenn der Wind ganz doll bläst? Weht es euch nicht davon?
Wir hängen doch nicht umsonst an der Wand, da müsste es schon ganz besonders stark wehen, um unseer Verbindung zum Kastell einfach so zu sprengen. Und ihr fallt nicht irgendwann einfach auseinander?
Nein, dafür fließt zu viel Magie durch unseer Adern.
Ihr habt doch gar keine Adern. Ihr seid Skelette.
Ja, stimmt eigentlich. Nun ja, auf jeden Fall hat das was mit Magie zu tun. Und was genau?
Also das ähm...hörst du eigentlich nie auf zu fragen?
Nein.
Was? Echt nicht?
Nein.
Und du willst nicht ins Kastell, oder so?
Nein.
Wieso nicht?
Grad so gemütlich bei euch.
Bei zwei Skeletten?
Ja
Auch wenn wir dich fressen?
Dann nicht.
Also willst du doch rein?
Nein
Aber du kannst doch nicht die ganze Zeit bei uns stehen bleiben. Geht doch nicht.
Wieso nicht?
So halt. Öhm, aber ok, wenn du willst könntest du auch was zu trinken holen. Dann ist es noch gemütlicher.
Ja, kann ich machen. Was wollt ihr denn?
Egal...irgendwas.
Ok, ich komm gleich wieder.
Bitte nicht.
Was?
Ach nichts...
Fröhlich ging Host durch das Tor in das Innere des Kastells, kaum hatte er jedoch die Schwelle überschritten flogen die Tore mit ungeahnter Geschwindigkeit zu und erleichtertes Seufzen und Stöhnen war deutlich zu hören. Seltsam, sicher der Wind.
Das waren wirklich freundliche Skelette gewesen, also für Skelette eben. Für sie musste der Waffenknecht etwas Besonderes zu trinken finden, nicht einfach irgendwas von einem Dämon gemacht. Am besten sollte er selben etwas zusammen mischen, nur kannte er leider kein einziges Rezept. Sicher stand irgenwo in der Bibliothek etwas über Getränke, da war er sich sicher.
Ohne zu zögern betrat er die rieseige Halle voller Bücher und Regale...
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| 10.04.2004 00:40 | #57 |
| Renata |
Hm. Scheinbar hatte sie Don Esteban doch falsch verstanden. Kein Lehrmeister und keine Rune in den Übungsräumen. Schade. Also wieder zurück zu ihrem Lesepult, zurück zur grauen Theorie...
Aber da - auf den aufgeschlagenen Seiten des von ihr zurückgelassenen Buches - da lag die Rune. Oval und flach, auf der Oberseite von magischem Erz durchzogen. Das blaue Erz wölbte sich leicht in eine sichelförmigen Erhebung über den grauen Stein, eine Form, die entfernt an eine Blutfliege erinnerte.
Die Versuchung, sie hier und jetzt gleich auszuprobieren, war groß. Niemand war in der Nähe. Die Bibliothek gehörte im Moment allein der Magierin - und dazu noch die Abbildungen im Lehrbuch vor Augen... Also los:
Die Rune in der Hand wärmend, stellte Renata sich das Wesen vor, das sie herbeirufen wollte. Hinter den geschlossenen Lidern konnte sie das Insekt genau sehen und glaubte auch schon das Brummen der Flügelschläge zu hören. Jetzt noch die Beschwörungsformel .....eine sanfte Windboe huschte durch die Gänge der Bibliothek und fegte kleine Mengen von Staub zusammen. Aus allen Ecken, von allen lange nicht gelesenen Büchern, unter den den gewalteigen Regalen her. Staub, den die Besucher der Bibliothek an Schuhen und Kleidern mitgebracht hatten. Winzige Partikelchen, die sich jetzt zu etwas Großen zusammenklumpten. Ein letzter Hauch, dann waren wirklich das Brummen der vibrierenden Flügel einer Blutfliege zu hören.
Gespannt öffnete die Magierin die Augen - und ließ vor Schreck die Rune fallen, worauf das beschworene zweiköpfige, zwölfbeinige und achtflügelige Wesen sofort wieder zu Staub verfiel und sich in dieser Form erneut auf die Bücher, in die Ecken und unter die Regale verteilte. Verdaddert musste die Blutfliegenbeschwörerin sich eingestehen, dass sie entweder gleich zwei dieser zu Staub gewordenen Insekten herbeigerufen und miteinander verschmolzen hatte - oder aber eine siamesische Blutfliege war ihrem Ruf gefolgt.
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| 10.04.2004 10:08 | #58 |
| Dragonsword |
Ein Sonnenstrahl viel durch das kleine Fenster in Dragonswords Schlafgemach und weckte ihn sanft aus seinen Träumen. Ja, es waren diese Nacht gute Träume gewesen und der Novize konnte sich endlich ausschlafen.
Dragonsword zog sein Gewand an, wusch sich und machte sich auf den Weg ins Refektorium um eine kleinigkeit zu Essen.
Nachdem er das Gästezimmer verlassen hatte stand er wieder vor dem gleichen Problem wie schon gestern. Wo war das Refektorium?
Aber langsam wich die müdigkeit von Dragonsword und er konnte sich wieder an den Weg errinern.
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| 10.04.2004 10:11 | #59 |
| Ray |
Als Ray erwachte, hatte er schon den festen Beschluss gefasst, möglichst bald hier etwas zu lernen. Es war ihm leid, vor Monstern immer davonlaufen zu müssen. Zumindest so gefährlichen Tiere wie Schattenläufer wollte er etwas entgegenzusetzen haben. Er legte sich heute nicht seine eigene Robe an, sondern die schlichte Lehrlingsrobe, allein, um seinen neuen Status mal für alle herauszustreichen.
Dann begab er sich in die geliebte Bibliothek. Erstaunt sah er eine Frau, die mit einer Rune in der Hand versuchte, etwas zu beschwören. Sie murmelte unverständliches Kauderwelsch (für Ray) und das Skelett einer Blutfliege erschien. Er kniff die Augen zusammen. Ja, tatsächlich, es war eine Blutfliege. Nur dass das Tier einen so langen Stachel hatte, dass dieser am Boden entlangschleifte und eher behindernd als bedrohlich aussah. Außerdem hatte das Tier nur ein Paar Flügel - ungewöhnlich für eine Blutfliege. Auf jeden Fall reichte die Kraft der kleinen Flügel nicht, um das Tier in der Luft zu halten. Es fiel zu Boden und zerfiel zu Staub.
Nun sah die Frau Ray und steckte ihre Rune sofort weg, als sei es verboten, Magie in der Bibliothek zu wirken. Vielleicht war es das auch..."Seid gegrüßt, junge Dame!" grüßte Ray. "Ich bin Ray. Gerade erst gestern wurde ich hier als Lehrling aufgenommen. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
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| 10.04.2004 12:45 | #60 |
| Renata |
Ertappt! Verflixt. Nach dazu von jemandem, den sie noch nicht kannte. Der Schreck, nach dem verunglückten Spruch auch noch angesprochen zu werden, war ihr ganz schön in die Glieder gefahren. "Oh, hallo...." brachte die Magierin erst mal nur verdaddert zu stande.
Dann riss sie sich allerdings zusammen "Seid gegrüßt Ray, mein Name ist Renata.
Ein neues Gesicht. Und ein neuer Lehrling obendrein. Willkommen im Kastell. Tut mir den Gefallen und vergesst, was Ihr gerade gesehen habt. Das war der erste, dazu noch voreilige Versuch. Die nächsten werden hoffentlich besser und lebensfähiger." Als sie dabei lächelnd in das Gesicht ihres Gegenübers sah, antworte dieser mit einem breiten Grinsen.
“Gut, dann ist das abgemacht.
Nachdem ihr Euch mit der artigen Anrede einen weiteren Pluspunkt verschafft habt: kann die “junge Dame” Euch irgendwie helfen?”
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| 10.04.2004 16:05 | #61 |
| Ray |
"Ihr könnt in der Tat etwas für mich tun, Renata. Ich bin auf der Suche nach Lehrmeistern, die auch Lehrlinge des Zirkels unterweisen. Könnt Ihr mir sagen, wer hier befähigter Lehrer ist?"
Renata überlegte kurz und antwortete: "Als Lehring ist es Euch, wie Ihr sicher schon wisst, das Erlernen der Magie Beliars nicht erlaubt. Ihr solltet Euch erst würdig erweisen.
Doch gibt es hier auch Lehrmeister, die Grundfähigkeiten lehren. Xalvina zum Beispiel kann Euch den Umgang mit dem Bogen lehren. Azathot lehrt den Kampf mit der Einhandwaffe. Ihr könntet auch das Schleichen oder Jagen erlernen, doch müsstet Ihr dazu nach Khorinis oder sonst wohin gehen. Hier lehrt dies noch keiner.
Die anderen Lehrmeister lehren Stabkampf und die Magie Beliars. Also für Euch noch nichts interessantes."
Ray hatte aufmerksam zugehört. Einhandwaffen, das klang interessant. Diese konnte er elegant unter dem Umhang verbergen. Da er keine Kämpfernatur war, wog für ihn das Überraschungsmoment viel schwerer, als beisplesweise die Macht eines Stabes, den man schlecht verbergen konnte.
"Danke, Renate." sagte er. "Ich werde diese Information sogleich nutzen.""Gern geschehen." meinte die Magierin. Ray setzte sich und begann, einige Werke der Bíbliothek zu lesen, hauptsächlich die Standardliteratur über das Kastell. In Wahrheit wartete er auf diesen Azathot.
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| 10.04.2004 17:42 | #62 |
| Renata |
"Ach, und nicht vergessen, zu keinem ein Wort, hört Ihr?" warf die Magierin im Weggehen noch über die Schulter.
Nach diesem Fehlschlag sollte sie sich einen Platz suchen, an dem sie einen neuen ungestörten Versuch unternehmen konnte. Was hatte Don Esteban noch gesagt? Er wolle keine unkontrolliert im Innenhof herumfliegende Blutfliegen sehen? Das schränkte die Auswahl an Übungsplätzen entschieden ein.
Etwas unschlüssig verharrte sie in der großen Halle. Nach draußen zu gehen wäre eine Möglichkeit - aber nein, dazu lud das Wetter wirklich nicht ein. Die andere Möglichkeit, die Übungsräume im Ostflügel. Seufzend begab Renata sich wieder in diese etwas kargen Gefilde.
Karg, aber zumindest mit ausreichendem Platz. Dieses mal wollte sie weniger überstürzt an das Beschwören der Blutfliege herangehen. Vielleicht auch an einem etwas kleineres Exemplar versuchen. Wieder nahm sie die Rune und sprach die Beschwörungsformel, dachte dabei an die Zeichnung im Buch und versuchte, das beschworene Wesen sich nur ganz langsam materialisieren zu lassen. Wie aus dem Nichts fanden sich Partikel zusammen und bildeten einen Flügel. Dann noch einen. Dann formten sich die Panzer des Köpers, aus denen sich schließlich auch der Schädel vorschob. Schicht um Schicht Materie legte sich auf dem bereits Erschaffenen ab und bildete neue Körperteile.
Die Segmente des Hinterleibes wuchsen und ein weiteres Paar Flügel setzte sich zusammen. Wirklich gut bis jetzt. Die Beine begannen sich zu formen. Der Hinterleib war fast vollendet und endete in einem Bein? Moment mal...
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| 10.04.2004 19:36 | #63 |
| Azathot |
Lächelnd lehnte der Schwarzmagier an der Wand des Übungsraumes zu dem ihn seine Schritte auf einer seiner Wanderungen durch das Kastell geführt hatten. Grund für das Lächeln war eine Schwarzmagierin die sich wohl in den Grundlagen der Magier übte, wie es Azathot selber vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls getan hatte, nur dass bei der Magierin vor ihm anscheinend statt dem Stachel auf der Stirn ein Bein am Körper zu finden war.
"Eine durchaus gelunge Beschwörung", spöttelte Azathot," sie kann euren Gegner bestimmt schmerzhafte Tritte verpassen"
Die Schwarzmagierin vor Azathot fuhr herum und starrte ihn zum Teil wütend und zum anderen Teil mit Entsetzen an.
Azathot hingegen setzte sein liebenswürdigstes Grinsen auf und nahm sich Zeit sein Gegenüber zu mustern. Viel gab es zwar nicht zu mustern dank der weiten Robe die den Großteil ihres Körpers verhüllte, doch schien die Frau nichtmehr ganz jung zu sein, sicherlich älter als der Großteil der anderen Magier im Kastell.
"Entschuldigt, ich wollte nicht unhöflich erscheinen", begann Azathot als die Frau sich wider gefangen hatte," aber ihr müsst zugeben dass euer Konstrukt ein wenig eigenwillig anzusehen ist, aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt- mein Name ist Azathot, Schwarzmagier im Dienste unseres Herren Beliar und Lehrmeister für einhändige Waffen, euch zu Diensten. Und mit wem habe ich die Ehre?"
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| 10.04.2004 20:22 | #64 |
| Renata |
“Da lerne ich heute zum zweiten mal ein neues Gesicht kennen - und präsentiere beide male eine solch verunglückte Kreatur. Aber der Gedanke, dass sie ihren Gegner treten statt stechen könnte, gefällt mir.” Sie musste bei dieser Idee herzlich lachen. Die noch unvollendete Blutfliege zerfiel wieder zu Staub.
“Mein Name ist Renata, Schwarzmagierin in Ausbildung, wie unschwer zu erkennen war.” Viel war von ihrem Gegenüber nicht zu sehen. Die weite Robe gab nur die Körpergröße und einen muskulösen Körperbau preis. Das Gesicht wurde von einer hochgezogenen Kapuze beschattet.
“Ja, Euren Spott habe ich wohl verdient. Aber seht es mal positiv: es kann nur besser werden."
Das war also der Einhand-Lehrmeister des Kastells. Ihr fiel das kleine Kurzschwert wieder ein, das oben in ihrer Kommode lag und immer noch auf seinen ersten Gebrauch wartete.
"Ausbilder seid Ihr? Das trifft sich ja wirklich gut. Denn wisst ihr, das bequeme Leben hier verleitet dazu, träge zu sein. Na ja, mich zumindest. Etwas körperliche Betätigung kann da nicht schaden. Nun, Meister Azathot, hättet Ihr Zeit uns Lust, mir ein bisschen was von Eurer Kunst zu vermitteln? Ich habe mir vor nicht allzulanger Zeit in Khorinis extra des nötige Werkzeug besorgt."
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| 10.04.2004 20:49 | #65 |
| Azathot |
"Soso ihr wollt also den Schwertkampf erlernen. Warum eigentlich nicht.Aber wenn ihr so träge seid wie ihr behauptet müssen wir das wohl erstmal bei einem kleinen Lauf auf die Probe stellen, es hat keinen Sinn euch ausbilden zu wollen wenn ihr nach dem zweiten Schlag erschöpft umfallt. Also kommt!"Azathot begann bereits in einem gemäßigten Lauftempo loszulaufen ohne auf Renata zu warten, er war bereits ein gutes Stück den Gang hinab bevor sie aus dem Übungsraum kam und langsam zu Azathot aufschloss.
Kaum hatte Renata dann aufgeschlossen begann ihr Lehrmeister richtig loszulaufen in richtung Innenhof wo er sie ein paar Runden laufen lies bevor er Renata, die mittlerweile doch recht außer Atem war anwies ihr Schwert zu holen.
Ein paar Minuten vergingen in denen der Lehrmeister im dunklen Innenhof auf seine Schülerin warten musste bevor sie- noch heftiger atmend- wieder zurück kam, ihr Schwert in den Händen
"So gut, jetzt können wir ja mit den ersten einfachen Lektionen anfangen. Als erstes begebtt ihr euch in eine Ausgangsposition aus der ihr alle Grundschläge führen werdet und in die ihr euch nach Möglichkeit auch in Kämpfen immer wieder bringen solltest. Also, ihr nehmt euer schwert in die rechte Hand etwa auf Hüfthöhe, die Klinge zeigt etwas schräg nach oben, euer rechtes Bein stellt ihr quer und etwas versetzt hinter das linke, so ist gut. Jetzt versucht mal ein paar einfache Schläge zu machen!"
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| 10.04.2004 21:06 | #66 |
| Renata |
Sie hatte sich wirklich eingebildet, nach der langen Reise durch Khorinis und die Sümpfe Gothars etwas besser beieinander zu sein. Weit gefehlt. Die ersten paar Laufschritte gingen ja noch, zumal als sie die Robe, die beim Laufen doch sehr behinderte, vorne etwas angelupft hatte.
Doch dann gab ihr Lehrer plötzlich ein ganz anderes Tempo vor. Da mitzuhalten war für sie schlechterdings unmöglich - was wohl auch Azathot schnell einsah und sie statt dessen schickte, das Kurzschwert zu holen.
Seine anschließenden Anweisungen hatte sie genutzt, wieder ein wenig zu Atem zu kommen; jetzt stand sie da - linkes Bein vor, rechtes etwas zurück - holte aus und zog die Klinge von links oben nach rechts unten, dann von rechts oben nach links unten, immer im Wechsel...
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| 10.04.2004 21:28 | #67 |
| Ray |
Am späten Nachmittag war Ray noch durch die Gänge seiner neuen Heimat gestreift. Moment mal! Da stellte sich einer als Azathot vor. Ray sah in Richtung Übungsraum.
Da versuchte Renata wohl gerade, ein neues Insekt zu beschwören. Was sagte sie? Sie wolle den Einhandkampf erlernen? Wie ärgerlich! Azathot hatte schon einen Schüler. Ray wusste, er würde warten müssen, bis Renate ausgelernt war.
Ein klein wenig enntäuscht ging er in den Innenhof und setzte sich zu Füßen der wunderbaren Esche ins Gras. Sein Eulerich Tenebrus erhob sich in einen sternübersähten Nachthimmel und rief seinen Eulenruf.
Während Ray da saß und versuchte sich der Muse und der Meditation hinzugeben, verspürte er plötzlich ein seltsames Verlangen. Seit seiner Kindheit hatte er nicht mehr das Bedürftnis gehabt, Musik zu machen.
Ray erhob sich und rief nach einem Dämon. Was gibt es, Sterblicher? Ray versuchte, die Schmerzen zu ignorieren. Irgendwann musste ihm das gänzlich gelingen. Sonst wurde man hier ja wahnsinnig.
"Hab ihr hier Instrumente?" fragte er den Dämon. Schmerzlich bedeutete der Dämon ihm, mitzukommen. Sie gingen in den ersten Stock des Kastells und der Dämon hielt vor einer eichenen Tür.
Hier, Sterblicher. Wenigstens waren diese schmerzlichen "Worte" immer so kurz... Hinter dieser Tür gab es also Instrumente?
Ray öffnete die Tür. Tatsächlich! Ein Luster entzündete sich von selbst, als Ray den Raum betrat. Hier gab es von jedem denkbaren Instrument ein Exemplar. Mit Zusatzausrüstung.
Als Junge hatte Ray einst gelernt, das Instrument, das die Gehlehrten "clarinetto" nannten, zu lernen: Die Klarinette. Er ergriff eine Halterung für das Instrument, die Klarinette selbst, einen Instrumentenkoffer, der daneben stand, und was er an Zusatzaustattung brauchte.
Wer des nachts an Rays Zimmer vorbeiging, konnte seine ersten Versuche, das Instrument wieder zu erlernen, hören...
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| 10.04.2004 22:31 | #68 |
| Rhodgar |
Es war wirklich zum Mäuselmelken. Kaum hatte Rhodgar verstanden, kaum war er bereit sich für seine Taten zu entschuldigen und sich den neuen Tatsachen zu stellen, da war Estragon unauffindbar. Überlal hatte der Schwarzmagier schon gesucht, natürlich zuerst in der Bibliothek. Doch das einzige, was er dort auffinden konnte, war der Staub, der sich langsam kräuselnd auf den Schriften ablegte. Komsisch, normalerweise war es hier doch blitzeblank sauber? Machten die Dämonen gerade Mittagspause oder was wurde hier gespielt? Beinahe hätte Rhodgar sich wirklich aufgeregt, doch hatte er weitaus wichtigeres zu tun. Wo könnte der mit dem wohl seltsamsten Namen aller Zeiten Versehene wohl sonst noch stecken? Sein zweiter Tipp fiel auf das Refektorium, und schon ein paar Schritte später stand er im Speisesaal, doch auch hier war nichts von Estragon zu sehen. Aber wenn er schon einmal hier war... schnell ließ er sich einen saftig grünen Apfel bringen. Kauend und leicht schmatzend streifte er nun in Richtung Innenhof. Das war der letzte Platz, an dem sich der Krautkauer seiner Einschätzung nach aufhalten konnte. Zwar hätte er noch überall anders sein können, zum Beispiel in der Badehalle. Doch dann würde Rhodgar getrost damit warten, ihm zu begegnen. Konnte ja nicht angehen, dass er in den Raum platzte, während Estragon sich dort drinnen vielleicht von einem Dämon durchkneten ließ.
Viellei... Der Gedanke wurde mit einem Mal abgerissen, und das was dem Schwarzmagus da zu Augen kam hatte zur Folge dass er sich einmal ganz ordentlich an seiner Frucht verschluckte. Was war das denn? Seine Freundin Rena hatte sich im Innnhof eingefunden, das war an sich ja nichts Besonderes. Doch schwang sie eine Klinge vor sich her, jedoch musste man sagen dass dies nicht wirklich filigran aussah. Eigentlich hätte Rhodgar gelacht, doch war er noch damit beschäftigt, das Stückchen Apfel, an dem er sich verschluckt hatte, wieder heraus zu husten. Doch er musste einfach erfahren, was Rena dazu bewegte, sich einer derart schweißtreibenden Tätigkeit hinzugeben, gerade hier im angenehm schwülen Klima des Innenhofes.
Unter seinen Füßen knirschte der Kies, während er grinsend auf seine Freundin zugeschritten kam.
"Grüß dich, Rena. Sag, was gedenkst du mit diesem Gehoppse zu bewirken?" Keinesfalls böse gemeint, eher eine freundschaftliche Neckerei.
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| 10.04.2004 22:37 | #69 |
| Host |
Leicht im grellen Licht, der wohl magischen Fackeln, schimmerndes Metall zerschnitt surrend die Luft, immer und immer wieder, ohne auch nur eine Pause. Wild wirbelte es um einen schweißnassen Körper herum, der unter großer Anstrengung bereits den ganzen Tag seinen Übungen nachging. Elegante Kurven, schnelle Stiche und kräftige Hiebe bildeten verschiedene, tödliche Kombinationen, die nach perfektion strebend stetig wiederholt wurden.
Spät in der nacht war Host des Trainings mit seinem grob geschmiedeten Übungsschwert müde, hatte er sich doch enorm verbessert, wenngleich seine Kampfkünste immernoch sehr beschränkt waren. Trotzdem ließ sich der junge Waffenknecht nicht entmutigen und in Gedanken bei den großen Schwertmeistern und dem Wunsch selbst einer der Ihren zu werden ließ er die Klinge erneut wild tanzen. Die Übungsräume des Kastells waren dabei der perfekte Ort, in ihrer Stille und Abgeschiedenheit.
Doch obwohl der Wille zu trainieren stark war, Host war schlichtweg zu schmächtig gebaut, als dass er solange hätte durchhalten können. Also trocknete er sich in seinem Zimmer ordentlich ab, wusch sich den Geruch vom leib und schlenderte dann in die Bibliothek des Kastells.
Schon lange hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt in Büchern zu stöbern, was ja eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war und eigentlich auch immer noch ist. Wurde ohnehin Zeit, dass er wieder einmal etwas für den Verstand macht, bevor der noch komplett einrostet...
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| 10.04.2004 22:47 | #70 |
| Renata |
Angesprochen zu werden brachte eine willkommene Unterbrechung in ihr stümperhaftes Üben. “Ja ja, lach Du nur”. Dabei konnte sie sich selbst das Lachen kaum verkneifen. Renata konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie gerade wieder einen Narren aus sich machte. Hier im Innenhof zu stehen und mit dem Kurzschwert herum zu wedeln. Aber was schadete es schon...
“Azathot, der Lehrmeister, er hat mir diese Übungen aufgegeben. Immer schön wiederholen. Es ist noch gar nicht lange her, dass er gegangen ist. Aber Du hättest mich vorher sehen sollen: wie ich hinter ihm herrennen musste. Dagegen sind diese Übungen mit der Klinge - oder “Gehoppse“, wie Du so freundlich warst, es zu titulieren - wirklich ein Klacks.
Puuuh, ich mach mal eine Pause...”
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| 10.04.2004 22:50 | #71 |
| elpede |
Das Bild wurde wieder klar, und elpede erkannte, dass er in der Eingangshalle des Kastells stand. Er hatte eine seltsame Reise hinter sich, so kurz, und doch kam es ihm lang vor. Er war erschöpft, aber der Zauber hatte seinen Zweck erfüllt.
elpede machte sich auf den Weg ins Labor der Hohepriesterin. Es war nicht verschlossen, aber meditate war nicht da. Ein Dämon erschien aus dem Nichts, oder materialisierte sich. Wortlos zeigte elpede ihm das Bündel und bat den Dämon, ihn mit irgendwelchen Gedanken und den damit verbundenen Kopfschmerzen zu verschonen.
Er legte die Blutfliegenkönigin auf einem Tisch ab und befreite sie aus den Tüchern und dem Beutel. Sie rührte sich nicht, war noch immer betäubt.
'Richte der Hohepriesterin aus, dass das von ihr gewünschte Tier hier ist. Ich werde beizeiten wiederkommen und mir das versprochene Gift abholen, doch vorerst habe ich andere Pläne.'
Der Dämon antwortete nicht, aber er hatte ihn wohl verstanden.
elpede verließ das Labor, schritt zurück in die Einganghalle und durch das große Tor hinaus aus dem Kastell. Die Erschöpfung war wie weggeblasen, als er hinaus in die Wildnis marschierte und den Berg hinabstieg.
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| 10.04.2004 23:04 | #72 |
| Rhodgar |
"Komm, setzen wir uns ein wenig. Du bist ja ganz aus der Puste."Rhodgar deutete auf die Bank unter der Esche. Ja, auf ihr hatten die beiden schon so manche verrückte Dinge erlebt. Aber Schnee von gestern. "Ich hab auch nur Spass gemacht, ganz so schlimm wie ich es ausgedrückt habe, sahs nun wirklich nicht aus. Aber halte dich ran, vielleicht wirst du deine Klinge irgendwann einmal mehr brauchen als du dir vorstellen magst. Ich mag Schwerter nicht. Mit ihnen kann man nichts machen ausser zu töten und zu zerstören. Deswegen werde ich es mir auch nicht antun, mich im Umgang mit ihnen unterrichten zu lassen. Hab sowieso nicht genug Luft dafür." Ein kurzes Augenzwinkern der beiden. "Ich verlass mich da lieber auf meine magischen Waffen, beziehungsweise auf meine Kreaturen. Die kennen sowas wi Erschöpfung nicht, äußerst praktisch. Und die werden auch nie zögern für mich in die Schlacht zu ziehen. Ich bin da momentan an was ganz großem dran. Die Blutfliegen, die du mittlerweile wohl auch herauf zu beschwören weisst, waren ja ganz nett. Aber mir ist es nun ermöglicht worden, richtige Zombies zu rufen. Aber ich hab mich daran noch nie versucht. Erst die Theorie, dann die Praxis. Vielleicht sollte ich es mal probieren..."
Eine wahrer Redefluss trat über die Lippen des Schwarzmagus. Es musste wohl das heimelige Gefühl sein, welches seine Zunge gerart löste.
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| 10.04.2004 23:24 | #73 |
| Renata |
Wenn sie ehrlich war, konnte sich Renata auch nicht in der Rolle der Schwertkämpferin sehen, die ihren Feinden mit der Klinge zu Leibe rückte. Aber ein gutes Training war es sicher.
"Au ja, probiers mal. Lass einen Zombie erscheinen und...
... lass ihn tanzen. Na los, keiner wird ihn sehen ausser mir. Mach schon..."
Das wäre wieder mal ein Schabernack von der Sorte, wie die Esche es von diesen beiden schon ein- zweimal gesehen hatte.
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| 11.04.2004 00:02 | #74 |
| Rhodgar |
Schelmisch grinsend erhob Rhodgar sich, zückte geschwind seine Rune und... begann zunächst einmal, ein wenig zum zu blödeln. Zuerst fiel er auf die Knie, und machte betende Gesten, wobei er immer wieder gewisse Gottheiten anrief."Oh, gnädige Götter der Verwesung, erlaubt es mir einen eurer Diener in meine Dienste zu nehmen, es soll sein Schaden nicht sein. Er muss lediglich abwaschen, mein Zimmer aufräumen, Staub fegen... hihi!"
Rena konnte sich ebenfalls nur mit Mühe ein Lachen verkneifen, auch nachdem Rhodgar sich wieder erhoben hatte. Konzentration jetzt. Nochmals prustete er hervor, es gelang ihm dann jedoch, seine Ernsthaftigkeit wiederzuerlangen. Was hatte der große Gemmscheid Grummel noch einmal über die Beschwörung von Zombies geschrieben?
... Gelüstet es einem schwarzen Magier danach, seine Sammlung an Dienerkreaturen um ein weiteres Exemplar zu bereichern, so ist es immer wieder schon mit anzusehen, wie sich, tief aus der anderen Dimension herbeigerufen, langsam der faulige Gestank einer Leiche verbreitet. Es soll einigen hochbegabten Zauberern gelungen sein, Untote zu beschwören, bei denen sich ihr Geruch in grünen Nebelschwaden materialisiert hatte. Alleine dies lässt die meisten Menschen schon die Flucht ergreifen, doch natürlich weiß sich eine solche, von Maden befallene Kreatur, auch sich zu wehren, wenn der Widersacher immun gegen Gestank ist. Doch dazu Näheres in Kapitel III, Kampfstil und Einsetzbarkeit verschiedenster Düfte.
In diesem Abschnitt befassen wir uns einmal näher mit dem eigentlich Vorgang der Beschwörung. Um einen gut zubereiteten Zombie hervorzaubern zu können, braucht man:
- eine angemessene Rune, ohne gehts nicht
- ein großes Maß an Begabung
- Konzentration
- das Grundwissen der Beschwörungszauber
- noch viel mehr Konzentration
Sind diese Kriterien erfüllt, so steht der Aktion "Bau dir deinen Zombie" nichts mehr im Wege. Nun umspielt ein jeder Schwarzmagus die feinen Gravierungen seines Runensteins, und versucht sich diese innerlich vorzustellen. Am besten die Augen schließen, und nach gegebener Zeit werden die Fingerbewgungen als flammendrote Linien vor dem geistigen Auge sichtbar sein. Sollten diese anfangen, mehr und mehr aufzuhellen, ja ein blendendes Licht auszustrahlen, dann befindet sich der Ausführende auf dem richtigen Weg. Nun bilden diese einzelnen Streifen die Grundvoraussetung für die spätere geistige Verbindung. Nun sollte langsam der Augenblick kommen, in dem sich vorstellt riechen zu können, wie der faulige Geruch einem in die Nase steigt. Ja, das Objekt der Begierde ist nicht mehr fern. Sollte ein Ruck durch den Körper des Magiers gelangen, eine Art Vibration die sich bis in die Erde ausdehnt (was im Übrigen der Grund für die leichten Beben bei jeder Beschwörung ist), dann sollte der Magus versuchen für einen kurzen Augenblick diesen Druck zu unterbrechen. Dadurch wird sich eine Spannung aufbauen, und je nach Begabung des Magiers wird er in der Lage sein, diese verschieden lange zu halten. Sollte er dann aber den befreienden Schritt wagen, der Spannung nachzugeben, so sollte in de realen Welt mit einem Mal ein Blitz entstehen, und fertig ist der Zombie. Zimmerwarm und stinkend, genau wie es erwartet wurde.
Die in den letzteren Zeilen angesprochene Begabung die Spannung aufrecht zu erhalten, hatte sich bei Rhodgar noch nicht so wirklich entwickelt. Aber es war ja auch sein allerersteer Versuch, bei dem er sich genau an die Anweisungen des Großmeisters der Literatur gehalten hatte. Es hatte in ihm ganzen Körper gekitzelt, sodass er für eine kurze Zeit die Konzentration verloren hatte. Doch dieser kleine Augenblick hatte ausgereicht, um seine Kreatur aufs Äußerste zu entstellen (mehr noch als sie es ohnehin schon war). Ganz offensichtlich hatte sie einen Teil ihres toten Körpers in der anderen Dimension zurücklassen müssen. So war zwar der humpelnde Unterleib, sprich Beine und der Abschnitt bis zur Hüfte, vorhanden, doch alles was oberhalb lag war irgendwie... vergessen worden. Kein Kopf, keine Arme. Nur zwei nervös hippelnde Beine. Nach ein paar Versuchen konnte Rhodgar allerdings die Kontrolle über sie gewinnen, ließ sie ein paar Mal um Renata herum schlurfen, jedes Mal schneller. Dann stoppte er. "So, wenn du es schaffst mit deiner Klinge einmal mitten durch zu schneiden, sodass ich zwei saftige Zombieschenkel erhalte, dann gebe ich im Refektorium einen aus." Was für ein Unsinn, denn im Refektorium würden sie so oder so alles aufgetischt bekommen. Aber es ging ums Prinzip.
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| 11.04.2004 00:29 | #75 |
| meditate |
sie huschte schon eine ganze zeit durch die gänge, hatte sich auch im hof in den wandelgängen herumgedrückt und beobachtet jetzt zufrieden die beiden unter der esche. rhodgar plusterte sich wieder vor seiner lieblingsmagierin auf und renata hing fasziniert an seinen lippen. ein wirklich lustiges pärchen.
irgendwann würde sie ihnen heilung beibringen und dann würde sie sie aufeinander loslassen. das würde den lernprozess sicher beflügeln.
jetzt hatte sie genug eierkörbchen verteilt, dass jeder seinen fruchtbarkeitesgruß finden sollte. zum glück war blutfeuer weit weg und würde den magiern diesmal nicht den spaß verderben.
sie wollte die beiden unter der esche nicht stören und zog sich langsam und vorsichtig zurück. ein dämon hatte ihr gesagt, dass elpede da gewesen war und die blutfliegenkönigin gebracht hatte. das würde jetzt einige aufmerksamkeit von ihr verlangen.
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| 11.04.2004 00:55 | #76 |
| Renata |
Dieses verunglückte Exemplar eines Zombie hatte bestimmt verwandtschaftliche Beziehungen zu gewissen verunglückten Blutfliegen. Nachdem dieses Rumpf- und Kopflose Wesen zweimal um die Esche gestakst und dabei immer außer Riechweite (nein, kein Tippfehler...) geblieben war, schwenkte es ab und wackelte direkt auf die Magierin zu.
Das war für eine kurze Weile ja ganz witzig, jetzt wurde es aber eng, der Geruchspegel stieg sprunghaft an, die Teilchen, die das ... Ding verlor, fielen immer dichter vor ihr zu Boden. Ihre eigenen Beine hatte Renata schon hoch auf die Bank gezogen, da endlich stoppte das Monstrum.
Aber da war immer noch Rhodgars Herausforderung. Es kostete schon eine immense Überwindung, die Waffe gegen dieses, dieses ... - gegen etwas zu heben, das sich noch bewegte. Trotzdem fasste sie das Schwert fester, zögerte aber noch. Dann machte die Kreatur einen Schritt vorwärts, dann noch einen - mittlerweile stand Renata auf der Bank - dann noch einen und stieß mit den vermoderten Schienbeinen bereits an das Holz der Sitzbank. Der Gestank war ekelhaft, der Anblick, der sich ihr von oben in den Bauchraum des Zombies bot, nicht minder. Endlich fasste sich die Magierin ein Herz, holte aus und hieb die Klinge ihres Schwertes etwa da hin, wo irgendwann einmal der Nabel gewesen sein musste.
Mit dem Erfolg, dass das Schwert in dieser gammeligen Masse stecken blieb und ihr aus der Hand gerissen wurde. “Igitt, mach das weg, das ist ja eklig bis zum Gehtnichtmehr”. Unnötig zu sagen, dass Rhodgar sich vor Lachen bog.....
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| 11.04.2004 01:10 | #77 |
| Rhodgar |
Nein, ganz und gar nicht nötig. Wann hatte sich der Schwarzmagier das letzte Mal derart amüsiert? Ihm fiel nichts Vergleichbares ein.
Aber je mehr er lachte, desto lascher wurden die unsichtbaren Zügel, mit denen er den teilweise-Zombie gehalten hatte (natürlich nur bildlich gesprochen). Allerdings merkte er davon kein Stück, noch immer war er viel zu beschäftigt damit, sein Zwerchfell bis zur Unendlichkeit zu strapazieren. Nein, er konnte nicht mehr. Igitt, mach das weg! Köstlich!
Ja, es wäre auch weiterhin alles lustig und toll gewesen, es scheiterte nur an dem Punkt, dass sich die Beine mit einem Mal selbstständig gemacht hatten. Irgendetwas musste mit dem Unterleib geschehen sein, als Rena die Klinge in ihn gerammt hatte. Wie von dem Leibhaftigen verfolgt, spurteten die Füße nun über den Innenhof, schlugen hier einen Haken, stolperten dort über sich selbst und purzelten wild durcheinander. An sich auch ein ziemlich amüsierendes Schauspiel, ja wenn es denn beabsichtigt gewesen wäre. Doch dies war es keinesfalls. Was würde der Don wohl sagen, wenn er sich auf einem lockeren Abendspaziergang plötzlich einem paar wildgewordener Kreaturenbeine gegenüber sah? Ganz klar, er würde die Stirn in Falten legen, und die Nase rümpfen ob des unmenschlichen Gestanks. Aber was, wenn er anschließend Rhodgar und Rena entdecken würde, wie sie so im Innenhof verrückt spielten?
Aus diesen Überlegungen ergab sich nur eine logische Konsequenz."FANG SIE!"
Der Schwarzmagier war aufgesprungen, und hechtete nun wie wild hinter dem völlig unkontrollierbaren Unterleib her. "Da, pack sie. Nein, argh, nicht mich! Dahinten laufen sie, schnell hinterher. Oh nein, die laufen in Richtung Refektorium. Beeil dich."
Immer wieder trieb er Rena zur Eile an, war sie doch aufgrund ihres vorangegangen Trainings noch immer ein wenig ausser Atem.
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| 11.04.2004 01:36 | #78 |
| Renata |
"FANG SIE" ja klar, nichts leichter als das. Nimm einfach den lieben kleinen Zombie bei der Hand, seine Beine werden Dir schon folgen...
Das war eine wilde Jagd. Der Zombie - oder besser: die Beine schlugen wilde Haken. Ein paar mal waren sie auch nah an der Magierin, die genau wie Rhodgar hinter dem Zick-Zacklauf der Zombiebeine hinterherhechelte (wobei sie sich mehr als einmal gegenseitig über den Haufen rannten), vorbei gelaufen. Aber was hätte sie machen sollen? Ins - pardon - volle Leben greifen?
Bei der Gelegenheit hatte sie aber den Heft ihres Schwertes fassen können. Mit beiden Händen hielt sie gegen, während die Kreatur, immer noch an der Klinge festhängend, um sie herum hampelte. Dann - ein Ruck - und das Schwert war frei.
Vom Zug der Schwertklinge plötzlich befreit, taumelten die Beine haltlos rückwärts, fielen rücklings hing und zappelten einen wilden Tanz, unfähig, wieder auf die Füße zu kommen.
"Da bitte, Dein Zombie."
Würde Sie das Schwert jemals wieder sauber und diesen Geruch jemals wieder aus der Nase bekommen?
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| 11.04.2004 01:50 | #79 |
| Rhodgar |
"Ah, danke."
Nun, ein paar dutzend Purzelbäume nach dem Beginn ihres selbstständigen Handelns, war wohl auch den Beinen so langsam die Luft ausgegangen. Nur noch gelegentlich zitternd und zappelnd lagen sie jetzt größtenteils friedlich auf den schwarz-weißen Kacheln.
Rhodgar stemmte die Hände auf die Knie, sodass ihm sein in all seiner Fülle und Pracht ins Gesicht fiel, und somit die purpurne Farbe verdeckte, in welcher selbiges angelaufen war. Er musste doch mehr für seine Kondition tun. Irgendwann.
"Puuuh, gerade nochmal gut gegangen." kam es von Rena, die erstaunlicherweise keinen einzigen Japser von sich hören ließ. Ihr Training hatte sich anscheinend doch schon bezahlt gemacht.
"Ja, kannst du laut sagen. Aber jetzt lass uns dieses Übel endgültig loswerden. Hilfst du mir mal?"
Mit vereinten Kräften schleiften die beiden Schwarzmagier den leblosen Körper wieder zurück in den Innenhof, jeder hatte dabei einen der gammeligen Füße in der Hand. Schwer zu sagen, wer von beiden dass angewidertere Gesicht zog. Als es dann aber schließlich geschafft war, lag glücklicherweise nicht mehr ein Hauch eines Geruches in der nun wieder frischen Luft des Innenhofes. Rhodgar hatte einen anderen Runenstein gezogen, und über seiner Hand ein winziges, schwarzes Flämmchen entstehen lassen. Das aber hatte schon ausgereicht, um die Reste der Verbindung zu den Überresten der Leiche endgültig zu kappen, und mit einem kurzen Lichtblitz waren jene wieder zurück in die andere Dimension verschwunden. Und mit ihnen der Gestank, wie gesagt.
"Ein aufregender Abend, nicht wahr?" Während Rhodgar diese Worte an seine Freundin richtete, fiel ihm etwas Sonderbares auf. Da, in einer Nische versteckt, lag etwas. Sehr merkwürdig, dieser Korb fühlte sich so weich und feucht an, wie... "Schau mal Rena, ich hab ein Geflecht aus Grashalmen gefunden. Und da liegen Eier drin. Mehr als seltsam. Habe ich irgendwas verpasst?"
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| 11.04.2004 02:46 | #80 |
| Renata |
Wie eine Leichenfledderin war Renata sich vorgekommen, als sie die Beine samt Rumpf durch den Innenhof zerrten.
Aber was für ein Glück, dass sich ihre Sorgen, die sie sich wegen der Rückstände gemacht hatte, als unnötig erwiesen. Als die Überreste der Kreatur verschwanden, verschwanden alle Überreste. Wirklich alle. Restlos.
Das Körbchen, das Rhodgar da gefunden hatte, erinnerte an ein Nest, war aber eindeutig von Menschenhand geflochten. "Das sieht wie eines der Geschenke aus, die zum Frühlingsfest versteckt werden. Bestimmt hat die Hüterin hier ihre Hand im Spiel. Nun, Du hast es gefunden, damit gehört es Dir.
Schau mal, dort drüben ist noch eins” vorsichtig zog sie das zarte Geflecht mit dem zerbrechlichen Inhalt unter einem Busch hervor. “Meins". Grinsend hielt sie das Körbchen Rhodgar zu Begutachtung hin.
"Das war ein anstrengender Tag und ein wirklich spaßiger Abend. Gekrönt von einem Frühlingssymbol als Geschenk”. Ein schöner Tag.
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| 11.04.2004 08:51 | #81 |
| Ceron |
Der Schwarzmagier nannte Ceron seinen richtigen Namen, „Er wird euch sicher in Erinnerung bleiben: Azathot, merkt ihn euch gut. Vielleicht wird er euch noch einmal das Leben retten. Ceron starrte den Magier verstört an, dann wandte er sich zu Drognan, dieser Junge war tiefstens damit beschäftigt seine Karte zu erstellen, so wollte der Magier ihn nicht stören. Ceron setzte sich mit der Karte „Fauna und Flora, seltene Pflanzen“ an sein Lesepult.
Da, als sein Auge gerade wieder über eine Zeile der Legende springen wollte fing er das Bild eines Fremden ein. Ceron ging schlagartig auf den Fremden zu, musterte ihn ganz genau von Kopf bis Fuss, die Merkkartei in seinem Kopf hatte er schon erstellt: Krieger, Alter um die 20 Jährchen, gelocktes dunkles Haar, kleiner Mann. Er trat an das Männchen heran. Schaute von oben auf den jungen Herrn runter, rekognoszierte dass er bewaffnet ist, und sagte dann: „Ein Schwert, junger Mann was wollt ihr hier? Krieger verlaufen sich nicht oft hierher und wenn, dann sind es Söldner. Daraus schliesse ich dass du von diesem Gardepack kommst. Der Sumpf oder Hof hätten keinen Grund verschleiert hier aufzutauchen. Also sprich was suchst du hier?“ er bemerkte dass der kleinwüchsige Mann ein wenig eingeschüchtert wurde durch seine Reden. So setzte er nach: „Aber es könnte ja sein dass dies alles ein Missverständis ist und ihr einen ganz guten Grund habt hier zu sein. Machen wir es uns also möglichst einfach und du erzählst ein wenig von dir.“ Er führte den Kleinen Mann in eine Ecke der Bibliothek , welche ein wenig besser ausgestattet war um herumzusitzen, er wiess dem Mann einen Sessel neben dem Feuer zu und nahm sich dann selber einen Stuhl, so dass er dem Mann gerade in die Augen schauen konnte.
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| 11.04.2004 09:27 | #82 |
| Cain |
Cain lächelte. Stimmt.. Meditate hatte etwas von einem Ei geredet. Er überlegte kurz und schließlich legte er sein Frühstücksbrot nieder und sein Körper zersprang in tausende von Teilen. Meditate schien es eilig gehabt zu haben und Cain hatte beim Frühstück vergessen ihr die Teleportrune zu geben. Er hatte nämlich eine zum Kastell und so brachte er das Schriftstück nicht. Kurz darauf war er aus den Räumlichkeiten des Kastells verschwunden und hatte die schon lange nichtmehr aktivierte Teleporterrune zur Burg im Minental aktiviert.
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| 11.04.2004 10:50 | #83 |
| Ray |
"Schuhuuuuh!" Ray schrak aus seinen Träumen hoch.
"Ach, Tenebrus! Kannst du nicht ruhig sein?" Der Uhu saß am Fenster und sah in den Innenhof, auf den eins von Rays Fenstern zeigte.
"Was ist denn? Oh, wen haben wir denn da!" Ray sah Rhodgar und Renata im Garten mit einem Zombie... Nein, einem halben Zombie herumalbern. Dann zerfielen die Beine dieses Geschöpfs zu Staub. Rhodgar schien etwas entdeckt zu haben.
"He, die haben Fruchtbarkeitsgrüße in Form von Eiern gefunden!" entfuhr es Ray. Schnell zog er seine Robe über und lief nach draußen, Tenebrus im Schlepptau. Mal sehen, es musste doch noch mehr geben. Ray schlich sich an Rhodgar und Renata vorbei und ging zum Rand des Arkedenganges. Moment mal. Ray begab sich zu einer der seltsamen Statuen, die den Gang an der Wand zierten. Da war etwas hinter einer Statue, die mehr als grotesk wirkte.
"HA!" rief Ray begeistert. "Jetzt hab ich auch eins!" Er nahm das Nest mit den Eiern und ging leise auf sein Zimmer, um die beiden nicht weiter zu stören. Nennt man Taktgefühl, fügte er für sich in Gedanken hinzu.
Langsam zeichnete sich auch die Morgenröte am Horizonz ab. Zeit fürs Frühstück! Ray begab sich in die Küche und sagte einem komsichen Dämon mit Krokodilschnauze, er solle doch bitte ein Spiegelei mit Gewürzen für ihn aus einem der Eier machen.
Der Dämon aber nahm ein eigenes Ei und schickte Ray die wie üblich schmerzhaften Gedanken: Sterblicher, du solltest deine Eier öffnen. Die Hüterin liebt es, sie mit unorthodoxem Inhalt zu füllen.
Nachdem Ray im Speisesaal sein Spiegelei gegessen hatte, schlug er ein Ei auf. Was war denn das? Sumpfkraut! Und noch ein Ei... Süßigkeiten! meditate hatte an alles gedacht. Er ließ sich einiges der guten Sachen munden und kehrte dann mit dem Rest auf sein Zimmer zurück.
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| 11.04.2004 12:04 | #84 |
| Cain |
Mit einem blauen Blitz erschien der Magier wieder im Kastell. Unter seinem Arm klemmte das Ei, das immernoch warm war. Es ging ein leicht fauliger Geruch von aus. Es schien den geruch der Umgebung angenommen zu haben, dachte sich der magier und grinse in sich hinein.
Es war ein kleines Abenteuer und hatte dem schon von vielen Abenteuern gekennzeichnetem hohen Wassermagier gut gtan, da die letzten Monate eher ruhig abliefen.
Doch nun machte sich Cain erstmal auf die Sache nach Meditate um ihr das Ei und die Rune zu übergeben und so mit der Meisterung der Heilung anzufangen.
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| 11.04.2004 14:08 | #85 |
| Ray |
Als Ray in Gedanken versunken auf sein Zimmer zurückkehren wollte, lenkten ihn seine Schritte fast unwillkürlich noch einmal in den Krankensaal, wo er einige Tage unfreiwillig hatte verbringen müssen.
Warum ging er nur dort hinein? Ein Blick auf sein Krankenbett ließ ihn leicht erschauern. Da lag doch immer noch dieser schreckliche Gürtel, das Cingulum Magici Beliari. Nun, er wollte den Gürtel zumindest aufbewahren. Immerhin würde er ihn später daran erinnern, wie er seinen Weg ins Kastell gefunden hatte.
"Das cingulum magici Beliari ist ein magischer Gürtel, den einst ein mächtiger Gesandter Beliars selbst mit Magie versehen haben soll. Seine Macht ist unbekannt, Gerüchte sagen aber, dass er Macht gemäß seines Trägers verleiht. Trägt ihn aber kein Diener Beliars, so wird sich der Gürtel grausam zur Wehr setzen. Wer einmal vom Gürtel verflucht wurde...
Die Worte, die Ray einst in dem Kompendium über Beliars Artefakte gelesen hatte, hallten wie ein schauriges Echo in seinem Kopf wieder. Aber Moment. War er jetzt nicht ein Diener Beliars? Oder musste er erst Magier werden und Kreaturen beschwören, um einer zu sein? Nein, das konnte nicht sein. Soweit er verstanden hatte, hing viel in der Magie davon ab, ob man an sich glaubte. Das hatte meditate ihm selbst gesagt. Er sah sich als ein Diener Beliars. Allerdings gab es Unterschiede. Er wollte dem dunklen Gott nicht des Todes und der Zerstörung willen dienen. Ihm ging es um das Wissen zur Verteidigung und um ein wenig Macht über die Magie. Alles andere widersprach seiner Moral.
Er könnte aber doch versuchen, den Gürtel anzulegen. Inzwischen hatte er sein Zimmer erreicht. "Ein wenig Risiko muss sein!" entschloss Ray.
Die Schnalle des Gürtels schnappte zu. Ray schloss die Augen - doch der Schmerz blieb diesmal aus. Kein Stachel bohrte sich in seinen Bauch. Auch fühlte er keine Kälte erneut in sich aufsteigen.
Anscheinend konnte er den Gürtel nun tragen. Doch was war mit der Zeile "dass er Macht gemäß seines Trägers verleihe"?
"Hmmm... Gemäß seines Trägers." überlegte Ray. "Ich verdiene nicht mehr Macht, als mir schon gegeben ist. Also magische Begabung. Der Gürtel kann mir also nichts geben. Schade."
Er hängte den Gürtel in seinen Schrank und legte den Standardgürtel der Lehrlingsrobe wieder an. Der passte doch etwas besser.
Dann beschloss er, ins Refektorium zu gehen, um einen Nachmittagstrunk zu sich zu nehmen.
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| 11.04.2004 14:13 | #86 |
| Estragon |
Estragon saß in der Bibliothek und studierte Element und ihre Identifikatoren . Metalle, Mineralien, Wasser und Gase. Viele von ihnen waren in der Lage, die reinen Essenzen der Elemente aufzunehmen und auch wieder abzugeben.Das fand Estragon äußerst anregend. Er spielte schon seit langem mit einer Idee, wie er das Rauchen und Teetrinken im Refektorium angenehmer gestallten konnte. Die Unterhaltung mit Don-Esteban hatte diese Idee oder besser, das Bedürfnisses nur noch verstärkt.
Vor sich, unter Bergen von Büchern begraben, lagen einige Skizzen. Er hatte sie ohne Sorgfalt angefertigt. Mehr hingeschmiert. Er hatte schon alles vor seinem inneren Auge zusammen gefügt. Nun war die Frage, ob es auch so funktionieren würde.
Dann hatte er dieses Buch vom Stapel seines Arbeitspensums gezogen. Schon der Titel war viel versprechend gewesen.
Das Feuer. Eine durch Flammenentwicklung u. Abgabe von Energie in Form von Wärme u. Licht gekennzeichnete Erscheinungsform der Verbrennung. Es kann… Die ewige Litanei der Definition überblätterte Estragon schnell. Er hatte sie schon zu oft lesen müssen. Konnte sie schon auswendig aufsagen.
… die Verbindung der eigentlich unvereinbaren Elemente Feuer und Wasser ist höchstes Ziel der Alchimie… Estragon kannte einige vermeintliche Ziele der Alchimie. Nicht in allen stimmte er mit der, in den Büchern oft verbreiteten Meinung, überein.
…den Elementen entsprechen Steine, die leuchtenden und brennenden dem Feuer, leichte und durchsichtige der Luft, helle und harte dem Wasser und schwere und undurchsichtige der Erde.
Estragon machte hier erneut einen Vermerk in seinen Notizen.Die wichtigsten Speichersteine des Feuers sind Edelsteine Rubin und Granat. Rubin nimmt die Essenz des Feuers voll in sich auf und speichert es über die Ewigkeit. Gesalbte Rubine können die starken, verzerrenden Kräfte des Feuers binden.
Der Edelstein Granat ist in der Lage, die Kraft des Feuers zu leiten und abzugeben. Er reinigt und harmonisiert das Gleichgewicht aus Zerstörungs- und Schöpfungskraft des Feuers.
Estragon notierte sich diesen Absatz, Wort für Wort.
Die hohe Kunst der Gemmensalbung, die Transspiritualitierung*, ist im Handwerk der Feuerschmiede zu finden, die dem Orden Innos untergeordnet sind.
Estragon runzelte die Stirn, schlug das Buch bis zum Einband zurück und lass die Widmung.
Für Norim. Möge Innos deinen Weg immer leiten.
Gleich darunter war das schwarze Brandtsiegel des Kastells. Die Vereinigung der Feuerschmiede war mit dem Fall der Universitätsfeste in den ersten Orkkriegen, ausgelöscht worden. Das hatte Estragon gelesen.
Das Buch war, laut dem Siegel des Kastells, wesendlich älter. Fast 600 Jahre hatte es auf dem Rücken.
Der Lehrling nahm das hin, wie er den Regen, die Nacht und Sonne hinnahm. Als gegeben, ohne lange darüber zu grübeln, wie ein Buch, das offenkundig aus dem Besitz der Feuermagier stammte, hier ins Kastell gelangen konnte.
Die Verbindung der Edelsteine, wird als Feuerauge in der Gemeinsprache bezeichnet. Seine Oberfläche ist von unregelmäßiger Struktur und Maserung. Er wird oftmals, gleich nach der Herstellung, in das Symbol des Feuers umgearbeitet. Ein Dreieck, die Spitze dem Himmel zugewandt.
Estragon schrieb sich auch das auf. Einen Vermerk Kloster der heil. Allianz, Feuerauge???
Estragon fand im Kapitel Wasser, zeitlose Schöpfung einen ähnlichen Test. Nur eben auf das Element Wasser angewandt. Die Faustregel: den Elementen entsprechen Steine, die leuchtenden und brennenden dem Feuer, leichte und durchsichtige der Luft, helle und harte dem Wasser und schwere und undurchsichtige der Erde., schien auch hier anwendbar.
…wichtigsten Speichersteine sind die Edelsteine Topas und Saphir. Auch hier wurde von der Verbindung gesprochen. Allerdings schienen die magischen Kräfte nur aus den Steinen extrahiert und in Eisen gebunden zu werden. Estragon schrieb sich alles auf. Das Symbol des Wassers war ein Dreieck, die Spitze der Erde zugewandt. …den Gegensatz zum Feuer zu verdeutlichen und die Herkunft, aus den Tiefen der Welt. Feuer brennt zum Himmel. Wasser strebt in die Tiefe. Flammen steigen, Regen fällt. Eine sehr philosophische Erläuterung dieser Besonderheit. Für Estragon war es viel einfacher. Feuer und Wasser waren Gegensätzlich. Also verschiedene Richtungen. Egal, ob das Eine nach oben, das andere nach unten zeigte.
Luft, körperloser Bote
Hier waren das Metall Quecksilber und der Stein Bergkristall, die wichtigsten Medien. Die leichte Kraft des Kristalls, die Fülle von Licht und die Härte seiner Materie musste in Quecksilber gebunden werden. Das Symbol war Feuer gleich, nur das es von einer Waggerechten durchschnitten wurde.
Über Erde fand Estragon heraus, das Erde, sich im Metall Kupfer, Blei und…Estragons Augenbrauen zogen sich in die Höhe. Seine grünen Augengläser wechselten in einen stahlblauen Glanz über.
Onyx. Stein des Saturns. Das war…interessant.
Erde wurde wieder von einem Dreieck mit einer Waggerechten gekennzeichnet. Die Spitze war dem Boden zugewandt. Die Kräfte der Erde wirkten als ausgleichender Massepunkt. Als fester Sockel für die drei anderen Elemente. Wirkten als Grenze nach innen und Außen. Gab Festigkeit, Realität und sichtbare Formen.
Estragon hatte viel gelesen, einiges geschrieben und unendliches gelernt. Seine Idee war nun aus seiner durchsichtigen Membran geschlüpft und begann an der kalten Luft seines Verstandes zu trockenen. Wie nasser Ton. Estragon erhob sich, ließ wieder einen Zettel unter den Büchern zurück und lenkte seine Schritte aus der Bibliothek ins Refektorium.
Ein Tee und eine gute Pfeife würden ihm gut tun.
* anmerkung des Autors: wort habe ich frei erfunden, so wie einige der verhältnise der Elemente. Aber das meiste wird durch die Astronmie gedeckt oder entsprich dieser Lehre
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| 11.04.2004 14:51 | #87 |
| Estragon |
Das Refektorium wurde von einigen Magiern besucht. Estragon setzte sich abseits der großen Haupttische in eine Ecke und bestellte Tee.
Seine Pfeife glühte blad und verbreitete den üblichen, abgestandenen, schalen Rauch, den brennender Tabak so an sich hat.
Seine Skizzen breitet er vor sich auf dem kleinen Tisch aus. Die Füße legte er auf den zweiten Stuhl, der dritte blieb ungenutzt.
Die Skizzen zeigten ihm das Greifbare, vor Augen. Noch war es nicht viel mehr als Pergament. dass eine Idee trug, aber in seinem Kopf war schon alles fertig. Er wusste, dass es nur noch am Material scheitern konnte.
Vier Kreise. Drei Kugeln für jede Spur. Drei mal vier. Die Himmelsrichtung und die Anzahl der Elemente. In der Mitte das Äther, das von den Alchemiemisten auch das fünfte Element genannt wurde.
Sein Zeichen, der Saturn, würde die Mitte schmucken. Er musste den Onyx nur grün einfärben. Das sollte kein Problem sein. Für Erde würde er nur Kupfer und Blei verwenden. Die anderen Elemente waren da schon etwas schwer. Feuer: Rubin und Granat. Zusammengefügt würden sie das Feuerauge ergeben. Dazu musste er zwangsläufig ins Kloster. Dort würde man ihm sicher weiter helfen können, wenn man ihn einließ.
Doch es sollte da keine allzu großen Probleme geben. Schließlich gingen auch die Priester des Klosters im Kastell ein und aus. Erst kürzlich hatte Estragon einen der Wassermagier gesehen.
Wasser: Topas und Saphir. Ihnen die Kräfte zu entziehen, dazu brauchte er sicher die Hilfe eines Magiers. Im Kastell würde er vielleicht fündig werden. Don-Esteban würde die Herausforderung - wenn es eine für ihn war, Estragon war sich ziemlich sicher, das der Mann schwer aus der Fassung zu bringen war, und wenn, wollte der Lehrling nicht der Grund sein. Ganz sicher nicht. – bestimmt begrüßen.
Am Ende war die Essenz des Wassers in Eisen zu übertragen.
Luft: Auch das war lösbar. Doch Quecksilber war nicht gerade ein Allerweltsmetall. Er würde lange danach suchen müssen. Aber vielleicht ergab es sich ja von alleine. Man konnte nie wissen. Alles fügt sich… Und es wird Wasser geben, so Gott will dachte Estragon belustigt. Seine Gläser hüllten sich in ein sanftes Hellblau.
Er drehte die Skizze in den Händen, fuhr mit den Fingern über die Tintenlinien und Kohleschraffuren.
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| 11.04.2004 16:43 | #88 |
| Ray |
Ray trank den letzten Schluck seines Schwarztees. Nur um sich fast zu verschlucken, als ein höchst selsamer Geselle das Refektorium betrat.Er trug Augengläser, die seltsam grün glänzten. Aus den dahinter verborgenen Augen sprach großer Wissensdurst. Ray erkannte sich ein wenig in diesem Mann wieder. Denselben Ausdruck musste er gehabt haben, als Rhodgar ihm das erste Mal die Bibliothek gezeigt hatte.
Dann breitete der Mann irgendwelche Skizzen vor sich aus und versank in Gedanken. Ray konnte nicht mehr lange an sich halten und platzte heraus: "Seid gegrüßt, mein seltsamer Freund. Ich heiße Ray. Was tut Ihr im Kastell? Seid Ihr auch ein Lehrling der dunklen Künste? Auf mich macht Ihr den Eindruck! Und erlaubt mir die Frage: Was bei Beliar tragt Ihr da vor Augen?!"
Unverwandt sah ihn der Fremde an. In seinen Augengläsern spiegelte sich immer noch das grün. Doch seine wahren Augen hatten einen Unterton von Ungeduld. Als wolle er sagen, was unterbecht Ihr mich?
Ray bemerkte das und schloss den Mund. Wenn der Fremde antworten wollte, würde er es schon tun.
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| 11.04.2004 16:52 | #89 |
| Estragon |
Der Lehrling kannte Ray nicht. Nur seine Robe verriet die Zugehörigkeit zum Zirkel. Estragon legte seine Skizzen zusammen und wandte sich ganz dem Burschen zu. Das Gesicht war jung, die Augen aufmerksam. Aber Estragon glaubte darin eine ungesunde Dosis Neugier und hastigen Eifer zu entdecken. Das konnte täuschen. Estragon traute seiner Urteilskraft im Bezug auf menschliche Empfindungen nicht soweit, wie er einen Troll schmeißen konnte.
„Mein Name ist Estragon. Ich bin tatsächlich Lehrling des Zirkels.“ Seine grünen Augengläser glitten geschwind über Rays Robe.
„Wie ihr auch.“ Seine Pfeife spuckte feine Rauchsäulen. Wie Spinnenweben einer Nebelspinne.
„Was ich vor den Augen trage, sind Augengläser. Gegen das Tageslicht. Es bereitet mir Kopfschmerzen.“
Ray nickte stirnrunzelnd. „Und ich bin hier, um Tee zu trinken.“ beantwortete Estragon Rays erste Frage.
Estragon nahm einen Schluck des Tees und stellte seine Tasse ab. „und was führt euch in diese Hallen? Das gleiche Vorhaben?“ Estragon deutete auf Rays Tasse.Gleichzeitig nahm er die Füße vom zweiten Stuhl. Das sollte weder Einladend, noch Ausladend wirken.
Er tat es einfach, ohne Hintergedanken.
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| 11.04.2004 17:08 | #90 |
| Ray |
"Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Estragon. Nun, ich bin vor allem hier, um Tee zu trinken. Aber auch, um nachzudenken. Auf einem meiner Streifzüge barg ich einen seltsamen Gürtel, genannt das Cingulum Magici Beliari. Es scheint allerdings nur für Beliars Lehrlinge und Magier bestimmt zu sein, alle anderen werden verflucht und verletzt, wenn sie ihn anlegen. Wie ich schmerzhaft erfahren musste.
Jetzt legte ich diesen Gürtel an und es passierte nichts. Ich denke nach, was für einen Zweck er denn nun hat."
Er musterte sein Gegenüber. "Aber auch Ihr scheint in etwas verstrickt zu sein, wie jene Skizze dort vermuten lässt. Ich habe momentan nichts zu tun. Wenn Ihr Hilfe braucht, sagt es nur. Ich könnte Ablenkung gebrauchen. Vielleich sehe ich dann klarer."
Estragon sah ihn erneut mit hellblauen Augengläsern an. Was las man in diesen Augen und ihren Gläsern? Schwer zu sagen. Gespannt wartete Ray, was der andere nun sagen würde.
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| 11.04.2004 17:15 | #91 |
| Estragon |
Alles fügt sich dachte Estragon und ein kaltes Lächeln trat in seinen Steinbruch von einem Gesicht.
„Nun, wenn ihr Ablenkung sucht, weiß wohl etwas zutun.“ Estragon erhob sich. Ray tat es ihm gleich, wahrscheinlich unbewusst.
„Ich muss einiges Nachforschen. Bei den Magiern der heiligen Allianz. Der Weg ins Kloster ist für einen einzelnen Mann nicht ungefährlich. Zu Zweit wird das Risiko vermindert, in Schwierigkeiten zu kommen.“ Einen Schwarzmagier, und sei er nur Lehrling, ist ohnehin schon eine grusselige Sache, dem die Leute lieber aus dem Weg gehen. Zwei werden regelrecht erschreckend sein. dachte der Krautkauer.
„Wenn ihr mich also begleiten wollt?“ fragte Estragon, mit einem Tonfall, dem alles egal zu sein schien.
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| 11.04.2004 17:23 | #92 |
| Ray |
"Ins Kloster der Heiligen Allianz?! Man wird Lehringe vom Kastell mit Feuer und Eis vertreiben! Sollten wir uns nicht normale Klamotten anlegen?" frage Ray."Nein, Ray. Ihr vergesst, dass die Lehrlingsrobe auch ein Machtinstrument sein kann. Zwei Leute vom Zirkel können einiges erwirken, vielleicht allein durch Furcht." meinte Estragon zu diesem Thema.
"Wie Ihr meint. Lasst uns sogleich gehen. Ich möchte nicht zu lange wegbleiben." drängte Ray.
Mehr gab es nicht zu sagen. Estragon und Ray begaben sich zum Kastelltor und verließen die Hochburg der Dämonenbeschwörer.
Der Sonnenuntergang sah zwei einsame Gestalten, die in Unterhaltung verstrickt den Hang hinabstiegen....
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| 11.04.2004 18:01 | #93 |
| Dragonsword |
Schweiß rannte dem Novizen von der Stirn. Wieder zogen diese verwaschenen Bilder an ihm vorbei, wieder zeriss die Angst seinen Geist.
Er hatte die letzten Tage nachdem er Essen gewesen war nur im Gästezimmer des Kastells verbracht. Still saß er in seiner Ecke und rührte sich nicht. Er wollte nicht von seinen Freunden so gesehen werden. Doch ewig konnte er nicht in dieser dunklen kleinen Ecke verweilen. Also verließ er für eine kurze Zeit das Zimmer um wieder etwas Essen zu gehen.
Nachdem er sich den Magen vollgeschlagen hatte begab er sich auf den Hof. Die Nacht brach langsam herein und Dragonsword wollte noch bleiben bis der Mond aufging.
Der Novize setzte sich auf die nun freie Bank und wartete. Es sah etwas seltsam aus, ein Novize auf der Bank des Kastells der hinauf zum Himmel blickte.
Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein tiefes schönes Rot, ...Es war schon komisch, im Kastell fühlte sich der Novize mehr Zuhause als im Sumpf. Der fühlte sich hinter den großen Mauern einfach geborgen. Er wusste nicht warum, aber plötzlich durchfuhr eine tiefe Trauer sein Herz.
Dragonsword hob seine Knie auf die Bank und umklammerte sie mit den Händen. Ihm wurde kalt und er fühlte sich alleine. Niemand war in der nähe um den Novizen in die Arme zu nehmen, niemand verstand sein leiden, niemand würde ihn je verstehen. Wie war es soweit gekommen? Warum? Warum bloß? Warum fühlte er sich nur so alleine und warum hatte nur er diese schrecklichen Träume? Langsam rannte eine Träne von seinem Gesicht. Niemand war da um sie ihm weckzuwischen.
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| 11.04.2004 18:20 | #94 |
| Renata |
Etwas Dunkles bewegte sich zwischen den Säulen der großen Halle. Huschte vom Schatten einer Säule in den Schatten der nächsten. Linste um die Säule herum und lief weiter. Endlich hatte Renata den Durchgang zum Innenhof erreicht. Niemand zu sehen. Gut so.
Beruhigt lief die Magierin durch den Arkadengang, nicht nötig, dass ihr jemand bei dieser für sie noch ungewohnten sportlichen Betätigung zusah. Und bei dieser Gelegenheit konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Buchstäblich.
Ganz am Ende des Innenhofes, dort, wo er steil zur darunter liegenden Ebene abfiel, hielt sie an und zückte zum wiederholten Male die Rune der Blutfliegenbeschwörung. Jetzt galt es, einmal ein untotes Wesen herbeizurufen, das alle Körperteile an der richtigen Stelle hatte. Und weil sie es über dem Abgrund schweben lassen wollte, würde sie auch nicht gegen Don Estebans Anweisung verstoßen.
Wieder begannen sich Flügel zu bilden, darunter der gepanzerte Leib, der in den segmentierten Hinterleib und in den flachen Schädel überging. Die Beine saßen mit der richtigen Anzahl an den richtigen Stellen. Lediglich der Stachel.... Er fehlte. Aber das war erst einmal nicht so wichtig. Der Wind, der den Abhang hinauf strich, zerrte an der Blutfliege; hoch hinauf wurde sie gehoben und dabei tanzte sie wild hin und her. Es war schwer, den Einfluss über sie zu behalten aber nach einer Weile gelang es Renata, sie wieder auf Augenhöhe hinunter zu dirigieren. Die beiden Flügelpaare brummten heftig gegen die Windböen an und manches Mal wurde die Kreatur nach links oder rechts geschleudert, war aber immer wieder in die Ausgangsposition zurück zu bringen.
Ein fast schon zärtliches Gefühl für dieses Wesen machte sich in Renata breit, folgsam, wie die Kreatur war. Die schrägen Strahlen der untergehenden Sonne brachen sich in den zarten Flügeln und färbte sie in flammendes Rot. Fast hätte sie sich dazu hinreißen lassen, ihm einen Namen zu geben. Aber würde es je gelingen, die gleiche untote Fliege noch einmal zu beschwören und würde sie dem Ruf ihres Namens folgen? Seufzend entließ die Magiern das Geschöpf, das sich umgehend in Staub auflöste, den der Wind mit sich fortnahm.
Als sie sich umdrehte, erschrak sie. Jemand fremdes, den sie beim Hereinkommen wohl übersehen hatte, saß - nein kauerte - dort auf der Bank unter der Esche. Langsam trat sie näher, um den Fremden anzusprechen.
“Euch ist nicht wohl? Kann ich Euch helfen?”
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| 11.04.2004 18:31 | #95 |
| Dragonsword |
"Ähm was? Wie?", Dragonsword wurde von der Magierin die plötzlich vor ihm stand erschreckt. Er wischte sich schnell die Träne weck und erhob sich. "Ähm, ... nein ihr braucht mir nicht zu helfen, mir, mir geht es gut!", sagte der Novize etwas nervös. Er hatte ja allen Grund nervös zu sein. Schließlich hatte er der Magierin mitten ins Gesicht gelogen! Der Hohe Novize hohlte tief Luft und sah nochmal zum Himmel hinauf bevor er sich wieder der Magierin zuwand.
"Ähm,... verehrte Magierin, darf ich fragen wie euer Name ist?", begann der Novize schließlich um das Gespräch wieder aufzunehmen.
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| 11.04.2004 18:45 | #96 |
| Renata |
Dieser Mann schien über die Maßen nervös und auch etwas, nun ja, neben der Schnur zu sein...
Er trug die Rüstung eines Novizen aus dem Sumpf - oder die eines hohen Novizen - so genau kannte die Magierin die Unterschiede nicht.
"Mein Name ist Renata, wie ist der Eure?"
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| 11.04.2004 18:54 | #97 |
| Dragonsword |
"Mein Name?" Dragonsword war es fast immer peinlich seinen Namen zu sagen. Dragonsword,... das war ein Name wie ihn nicht jeder hatte. Ein etwas,... komischer Name. Aber seine Eltern, die er nicht kannte, haben sich auch damit etwas bezweckt.
"Mein Name ist Dragonsword", sagte der Hohe Novize noch immer etwas nervös,"ich bin ein Hoher Novize des Sumpflagers. Aber,...", dann ließ der Novize seine Stimme sinken. Er musste sich zusammenreißen. Er durfte jetzt nicht damit beginnen wie gerne er doch im Kastell und nicht im Sumpf währe. Krampfhapf hielt er an dem Sumpf fest.
"Ihr hab euren Namen gesagt und ich meinen. Jetzt wo wir uns kennen könnten wir auch etwas Essen gehen. Was meint ihr?", sagte Dragonsword und setzte wieder eine freundliche Mine auf. Er hatte zwar schon etwas gegessen aber irgendetwas hielt den Novizen bei der Magierin. Vielleicht waren es ja ihre schönen Augen.
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| 11.04.2004 19:32 | #98 |
| Renata |
"Euch geht es also gut, ja? Eure Augen strafen diese Behauptung aber Lüge. Aber wie Ihr meint. Also gut, laßt uns ins Refektorium gehen und Ihr erzählt mir, was Euch her führt, einverstanden?
Der hohe Novize war nicht mehr ganz so jung - jünger als sie aber älter als die meisten, die ihr bisher hier über den Weg gelaufen waren. Umso schwerwiegender musste das sein, was ihn aus der Bahn geworfen hatte, denn dass ihn etwas bedrückte, war nicht zu übersehen.
Nachdem sie im Refektorium Platz genommen hatten, wünschte sich die Magierin nach kurzem Überlegen ein Omelett - irgendwie schienen Eier am besten zu diesem Tag zu passen.
Kaum dass diese leckere Speise erschienen war, forderte sie ihr Gegenüber auf, zu erzählen. "Also. Was treibt einen hohen Novizen aus dem Pyramidental zu Besuch ins Kastell der Schwarzmagier?"
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| 11.04.2004 19:42 | #99 |
| Dragonsword |
"Alte Freunde", sagte der Novize und trank einen Schluck Bier "Kennt ihr Hírgalad? Oder Dûhn? Wir sind alte Freunde. Eigendlich bin ich ja wegen etwas anderem hier. Aber das hat sich erledigt.", log der Novize der Magierin schon wieder ins Gesicht. Renata sah daraufhin den Novizen kurz vorwurfsvoll an. Hatte sie Verdacht geschöpf?
Um sich nicht weiter hinter Lügen zu verstecken, was garnicht die Art des Novizen war, wächselte er das Thema.
"Wie ist es eingendlich so im Kastell?", frage Dragonsword höflich und lerrte das Bier in einem zug.
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| 11.04.2004 20:01 | #100 |
| Renata |
Wie es im Kastell war? Diese Frage überraschte die Magierin, sie musste wirklich eine Weile nachdenken, um Attribute zu finden, die das "wie" einigermassen richtig umschrieben.
"Sicher" war eines davon und "anregend" ein anderes, sicher genährt durch den Gedanken an die einmalige Bibliothek. "Herausfordernd" besonders die magischen Sprüche und "komfortabel", was angesichts ihres momentanen Aufenthaltsortes wohl keiner weiteren Erklärung bedurfte. "Ich könnte noch viel aufzählen, durch die Bank nur Positives".
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| 11.04.2004 20:08 | #101 |
| Dragonsword |
"Hmmm,... ich habe Zeit! Erzählt mir alles! Ich bitte euch darum!", Dragonsword sah der Magierin in die Augen. Wirklich, Renata hatte schöne Augen!
Der Hohe Novize war wieder kurz davor in seine Gedanken zu versinken, doch er konnte sich erfolgreich in der Realen Welt halten. Nochmal ließ sich der Novize ein kaltes Bier magisch geben, trank einen schluck und drengte die Schwarzmagiern mit seinen Blicken weiter zu erzählen.
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| 11.04.2004 20:17 | #102 |
| Xion1989 |
Xion schritt durch die riesigen Toore und schaute sich um. Er hasste diesen Ort irgentwie denn hier kannte er nichts richtig. Er schaute sich ein weiteres mal um und sah hinterher Squall. Ruhig schritt er auf ihn zu und sprach
Guten tag. Ich wollte mich für das verschwinden leztens entschuldigen. Ich musste aber dringend zu meiner Prüfung. Nun laufe ich wieder mit einer Novizen rüstung rum da meine Robe durch die Prüfung zerstört wurde. Aber das ist jezt egal. Komm wir gehen was essen denn ich bin am verhungern.
Xion grinste und die beiden schritten ins Refektorium. Als die beiden ankamen und Xion sich umschaute erkannte er einen Sumpfbruder. Er schaute ein zweites mal und erkannte Dragonsword. Ruhig schritten die beiden rüber und sprach:
Das ist ja mal was. Einen Sumpfbruder an diesem Ort zu Treffen. Wie geht es dir? Und ihr? Wenn ich mich recht entsinne seid ihr Renata oder?Ich habe euern namen gehört als ihr euch mit Krieger unterhalten habt. Auf dem Sumpffest meine ich. Gestattet mich vorzustellen. Xion ist mein name. Organisator des Festes und Hoher Baal. Auch wenn es nicht so aussieht doch meine Robe wurde zerstört. Freut mich euch kennen zu lernen.
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| 11.04.2004 20:26 | #103 |
| Dragonsword |
Wer war,... plötzlich kamen Dragonswords Errinerungen schlagartig zurück."Ich grüße dich, Baal!", der Hohe Novize hatte nicht vergessen was Xion einst für ihn getan hatte. Der Baal hatte Dragonsword vertraut und ihm sogar Kraut zum Verkauf in Khorinis gegeben.
"Wie ist es dir ergangen? Ich hab dich schon lange nichtmehr gesehen. Aber,... was noch wichtiger ist, warum bist du hier?"
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| 11.04.2004 20:52 | #104 |
| Xion1989 |
Ich bin hier weil ich etwas mit meinem freund Squall unternehmen wollte. naja jezt bleiben wir wohl noch ein bisschen hier. Aber das ist mal was dich zu sehen. Wann sahen wir uns das lezte mal? Na egal es ist lange her. Wenigstens hab ich dich mal wiedergesehen.
Xion verabschiedete sich dann auch wieder von Dragonsword und Renata und er schritt mit Squall zum Toore. Gerade als sie drausen ankamen fragte er ihn dann auch wo es hingehen sollte
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| 11.04.2004 20:59 | #105 |
| Dragonsword |
Kaum war Xion gegangen wand sich Dragonsword wieder Renata zu. "Also,... du wolltest mir gerade Geschichten aus dem Kastell erzählen?", sagte der Hohe Novize und grinste dabei übers ganze Gesicht.
Die ganze Angst schien endlich vorbei,... keine Bilder mehr! Vielleicht würde Dragonsword heute Angstfrei einschlafen. Es währe zu schön um war zu sein!
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| 11.04.2004 21:08 | #106 |
| Renata |
Jaaa, das Sumpffest. Renata konnte sich noch gut erinnern. Aber der Baal hatte es wohl eilig und hatte sich schnell wieder verabschiedet.
Geschichten aus dem Kastell erwartete der Gast aus dem Sumpf also. Da gab es eine erschöpfende Quelle "Wenn Euch die Kastell-Geschichten und die Kastell-Geschichte wirklich interessiern, empfehle ich Euch, die Bibliothek zu besuchen. Dort findet Ihr die Annalen des Kastells seit Beginn der Aufzeichnungen.
Ihr nanntet vorhin Dûhn und Hirgalad als Eure Freunde. Sicher haben die beiden Euch auch schon vom Leben im Kastell erzählt.
Vielen ist der Weg hier hinauf zu mühsam, andere fürchten uns Schwarzmagier. Aber gerade in den letzten Tagen haben viele Besucher den Weg hierher auf sich genommen.
Muss am Frühling liegen..." setzte sie noch hinzu.
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| 11.04.2004 21:09 | #107 |
| Squall_L |
"Du bist mir einer, kommst hier zu mir ins Kastelll und dann willst du von mir wissen wo wir hin sollen? Du musst mir sagen wohin wir gehen sollen und nicht ich dir denn es war ja deine Idee und nicht meine. Also überleg dir etwas und dann können wir darüber reden ob es eine gute Idee ist aber ich habe keinerlei Lust mir zu überlegen wo wir hin gehen sollen."
Squall schaute hinunter auf die Wälder die vor dem Kastell lagen und überlegte wie lang es her war das er sie das letzte Mal gesehen hatte. In den letzten Wochen hatte er das Kastell oder besser gesagt sein Zimmer nicht verlassen. Nach einer so langen Pause war Squall voller Energie und hoffte das Xion sich ein gutes Ziel für ihre Reise aussuchen würde.
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| 11.04.2004 21:19 | #108 |
| Dragonsword |
"Stimmt, der Aufstieg ist schwierig. Aber warum fürchten die Leute euch? Ihr helft ihnen doch! Alle die ein Leiden haben können zu euch kommen und bis jetzt ist mir keine Geschichte bekannt das jemand abgewießen wurde.", sagte der Novize etwas lauter. Er konnte es einfach nicht glauben das es noch immer Leute gab die sich vor Schwarzmagiern fürchten.
Nach weitern zwei Bier und einer langen Diskusion über das Thema, schlug Dragonsword vor in den Hof zu gehen.
Ihm war etwas warm geworden und er brauchte etwas Abkühlung. Und auserdem wollte er den Baum wieder in seinem schönen Silberleuchten sehen.
Nachdem der Hohe Novize und Renata das Refektorium verlassen hatten und es sich auf der Bank im Hof gemütlich gemacht hatten fragte Dragonsword etwas, na ja, vielleicht nicht ganz passendes.
"Du hast vorhin gesagt das ich die Geschichten des Kastells in der Bibliotek nachlesen kann.", Dragonsword wurde rot, "Kannst du mir Zeigen wo die Bibliotek ist?"
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| 11.04.2004 22:21 | #109 |
| Renata |
"Kein Grund, rot zu werden.... Folgt mir, ich bringe Euch hin."
Die Größe der Bibliothek verschlug dem Gast die Sprache, kam es ihr vor. Die zweietagigen scheinbar unendlichen Regalreihen waren ja auch mehr als beeindruckend.
"Sagt einfach laut und deutlich, wonach ihr sucht. Aber ein Rat: benutzt keine allzu allgemeinen Begriffe, ihr lauf sonst Gefahr, verletzt zu werden" Auf den fragenden Blick des hohen Novizen hin zeigte sie ihm, was sie meinte.
"JAHR EINS DER ANNALEN DES KASTELLS" sprach sie in die Halle. Ein Buch fiel ihnen vor die Füße.
Seht Ihr? Hättet ich 'Magie' gerufen, wären wir vielleicht erschlagen worden.
Seid bitte nicht böse, wenn ich Euch jetzt verlasse. Ich habe noch einen Zauberspruch zu üben...."
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| 11.04.2004 22:29 | #110 |
| Dragonsword |
Dragonsword brachte den Mund noch immer nicht zu. Er war schonmal hier gewesen, er konnte sich noch wage errinern. Aber war die Biblitek immer schon so groß gewesen?
Renata sagte etwas von einem Zauberspruch. "Was sagtet ihr? Ihr wollt einen Zauberspruch üben? Darf ich dabei zusehen? Oder ist das gegen irgendeine Regel?"Bei dem Wort Regel zuckte Renata kurz zusammen. Hatte Dragonsword etwas falsches Gesagt? "Und was sagt ihr?"
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| 11.04.2004 23:12 | #111 |
| Estragon |
Ray und Estragon erreichten das Kastell. Es war schon tiefe Nacht und empfindlich kalt geworden. Weiße Dampfwolken stiegen von ihrer Kleidung auf, als sie in die große Eingangshalle traten. Bei der Statur kramte Estragon eine Weile und stellte schlussendlich fest, dass er sein ganzes Gold beim Kloster gelassen hatte.
Er sah Ray fragend an. Ray lächelte schief. „Wiedersehen macht Freude, Estragon.“ sagte er und warf ein Goldstück mehr in die Spendenschale. Estragon nickte ernsthaft.
Ray verabschiedete sich an der Tür zum Innenhof von Estragon mit einem festen Händedruck. Ihm war die Müdigkeit förmlich anzusehen.
Der Lehrling verschwand in Richtung Treppen, während Estragon die Stille des Innenhofes betrat. Er schien mit der Esche allein.
So setzte er sich unter die Kronen des mächtigen Baumes und stopfte seine Pfeife neu.
Bald stiegen die obligatorischen Rauchwölkchen auf, die ihn immer begleiteten.
Er holte die Steine aus der Tasche seines Mantels. Wasser und Feuer. Fehlte nur noch Luft und Erde.
Dann konnte er sich Gedanken über die Ringe und den Onyx machen. Gerade Onyx würde nicht gerade leicht werden. Er brauchte ein gutes Stück Rohgestein. Zum Glück konnte er aus dem reichhaltigen Erfahrungsschatzes des Hilias schöpfen. Dieser hatte schließlich einst als Steinmetz in der Garde gedient. Die Zellen der Stadtkaserne neu gebaut und man Ende wohl mehr Zeit als irgendwer anders darin verbracht.
Jetzt war es Zeit, dieses tote Wissen einmal zu nutzen. So saß er mit schwarzen Gläsern da und rauchte vor sich hin. Sein Verstand war in tiefes Sinnes verstrickt. Er nahm kaum das Rascheln der Blätter war.
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| 11.04.2004 23:21 | #112 |
| Renata |
"Fühlt Euch zu einer Präsentation eingeladen - wenn ich diesen Spruch dann irgendwann beherrsche..." lächelnd schlug Renata die Bitte des Gastes aus.
"Aber jetzt verzeiht bitte, wenn ich Euch hier zurück lasse".
Der Gast aus dem Sumpf schien ohnehin erschöpft und müde zu sein. Er würde die Augen nicht mehr lange aufhalten können. Nachdem sie seine Zusicherung hatte, dass er alleine in die Gästequartiere zurück finden würde, begab sie sich wieder in die Ruhe des Innenhofes. Zuversichtlicher als noch am Nachmittag suchte sie in ihrer Tasche nach der Rune für die Blutfliegenbeschwörung...
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| 12.04.2004 00:08 | #113 |
| Rhodgar |
Rhodgar stieß einen leichten Seufzer aus. Der Mond, welcher mittlerweile die einzige Lichtspende am (erstaunlicherweise völlig sternenlosen) Abendhimmel war, war zu dieser späten stunde sichelartig geformt. Durch das offene Fenster schaute der Schwarzmagier aus seinem Zimmer zu diesem strahlenden Ball auf. Seit er eingesehen hatte, Estragon Unrecht getan zu haben, quälten ihn immer wieder die schmerzlichen Erinnerungen an Hilias. Die Vorstellung, dass sein Freund in diesem Mann sozusagen weiterlebte, war einerseits hoffnungsgebend, gleichzeitig aber auch erschreckend und abstoßend. Hieße dies doch, dass Estragon keine eigene Persönlichkeit besaß, irgendwie zumindest. Aber Rhodgar hatte es aufgegeben, diesen vom Schicksal auserkorenen Schritt verstehen zu wollen. Das würde wohl nie gelingen. Sollte es wahrscheinlich auch nicht.
Plötzlich stieg ihm etwas in die Nase. Ein Geruch, beißend und angenehm zugleich. Er sog die pikanten Düfte ein, wie einer, der lange unter Wasser gewesen war, die Luft. Das roch irgendwie wie... ja, dort unten in der Dunkelheit, da entdecke der Schwarzmagus einen kleinen orangen Punkt. Er schaute momentan auf den Innenhof hinunter, doch war es ihm nicht möglich klare Konturen zu erkennen, es war einfach zu dunkel. Aber es gab seines Wissens nur einen im Kastell, der gelegentlich die Qualmschwaden aufsteigen, und den glühenden Tabak feuerrot anlaufen ließ, wenn er wieder einmal an seiner Pfeiffe zog. Dies musste Estragon von Hilias erhalten haben, die Vorliebe für den Tabak. Ein schuldbewusster Gesichtsausdruck trat in die Züge des Jungmagus, und innerlich traf er eine Entscheidung. Er verließ sein Zimmer im ersten der drei (oder vier, wenn man das magische Geschoss mitrechnete) Stöcke, und betrat ein paar Augenblicke später den mit Kies überzogenen Weg, der ihn zur Esche geleiten sollte. Auch von hier konnte er das Leuchten, welches Estragons Pfeiffe verursachte, sehen. Das Gesicht des Rauchenden konnte er ganz leicht in dem Licht vernehmen, das auf ihn geworfen wurde.
Dann stand Rhodgar vor ihm, und war auch er bemerkt worden. Unsicher, was nun zu tun war, hippelte er von einem Fuß auf den anderen, bis er schließlich ein paar Worte über die Lippen brachte.
"Darf ich mich setzen?"
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| 12.04.2004 00:21 | #114 |
| Estragon |
Estragons Augengläser waren Schwarz wie Pech. Der Herd seiner Pfeife legte einen gespenstisch rötlichen Glanz über das Glas.
Dann hörte er den Kies knistern. Eine Stimme fragte, ob ihr Besitzer platz nehmen dürfe. Eigentlich stand Estragon nicht der Sinn nach Gesellschaft, doch er hatte die Stimme wohl erkannt.
Rhodgar. Schwarzmagier. Also ein ihm übergeordnetes Mitglied des Kastells. Diesem würde er den Wunsch nicht abschlagen.
Außerdem war das nicht sein Hof. Der Schwarzmagier war es gestattet, zu sitzen wo er wollte.
Aber Estragon ahnte schon, warum sich Rhodgar gerade neben ihn setzen wollte.„Bitte. Nehmt Platz.“
Rhodgar folgte der Bitte. Eine Weile schwiegen die Zwei. Estragon wartete eine abgezählte Minute, dann zog er an seiner Pfeife, zählte erneut 10 Herzschläge ab und stieß dann den Rauch aus.
Dann wieder volle 60zig Augenblicke keine Bewegung. Und danach wieder 10 Herzschläge.
Es war aufregend, Rhodgars Reaktionen zu beobachten. Es war dunkel, so dass der äußerliche Schein nicht mehr trügen konnte. Estragon verließ sich also voll auf seine Ohren, seine Intuition und seine Erfahrungen (oder die des Hilias), die er mit Rhodgar gemacht hatte.
Zwei Möglichkeiten: Entweder er will warten bis ich ein Gespräch beginne und dabei vor Nervosität beinahe wahnsinnig werden oder er geht gleich in die Offensive. Er ist einer der zu oft mit dem Herz denkt und dabei sehr viel Glück hat…noch. Mein Negativ…oder Positiv aus seiner Perspektive sicherlich… Ob wir uns besser ergänzen würden, als er es mit Hilias tat? Estragon verdrängte diese Überlegungen und wartete weiter die Sekunden und Herzschläge ab, wann Rhodgar endlich aus seiner Deckung hervor schnell würde.
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| 12.04.2004 00:41 | #115 |
| Rhodgar |
Es war schwer, in dieser Situation die passenden Worte zu finden, damit man nicht von Anfang an zu aufdringlich, aber auch nicht zu verhalten wirkte. Natürlich war Rhodgar Estragons neue Bekleidung aufgefallen, und es hatte ihn ehrlich gesagt kein Stück gewundert. Eher erstaunt war er darüber, dass es solange gedauert hatte bis sein Gegenüber sich endlich die schwarze Robe hatte überstreifen können. Nun war also auch er dem ehrenwerten Zirkel beigetreten, um Dämonen, Skelette und Zombies herauf zu beschwören, ihrem Herrn und Meister zu dienen und überhaupt auch eine Menge zu erleben. Das hieß gleichzeitig, dass Rhodgar rein formell gesehen ihm nun übergeordnet war. Doch warum fühlte er sich keinesfalls danach? Eher war er es, der dumm und unwissend gewesen war, der das eigentlich Offensichtliche in seiner Blindheit nicht erkannt hatte. Eigentlich hätten die beiden in dieser Angelegenheit die Roben tauschen müssen.
Nun aber glaubte er, etwas gefunden zu haben, mit dem er gut in die Konversation einsteigen konnte. Schlicht und einfach, aber effektiv und auf den Punkt gebracht.
"Ich habe eure Gespräche mit Meditate und Don Esteban belauscht."Keine wirkliche Reaktion auf Seiten von Estragon. Er saß einfach nur da. Eigentlich hätte er längst erfroren sein müssen in dieser Wahnsinnskälte, die sein Gesicht ausstrahlte. Ja, konnte diesen Mann denn überhaupt nichts bewegen? "Zuerst muss ich mich dafür bei euch entschuldigen. Mein Verhalten war keineswegs dem eines Schwarzmagiers würdig, geschweige denn dass es angebracht war. Doch auch in dieser ungeschickten Aktion lässt sich etwas Gutes erkennen. Denn..." Da, jetzt hatte er es geschafft, Estragon hob leicht interessiert die rechte Augenbraue. Die Augengläser nahmen nun eine dunkelgrüne Farbe an, doch war es unmöglich dies in der Finsternis zu erkennen.
"... ja, denn letztendlich bin ich zu einer Einsicht gekommen. Das Gehörte hat mir quasi die Augen geöffnet, die ich aus Trauer und Verzweiflung, aber auch aus Wut bislang vor euch verschlossen hatte."
Nun ließ Rhodgar eine kurze Pause in das "Gespräch" (alleine er redete ja nur). Um Estragon die Möglichkeit zu geben, sich selbst den Sinn und Schluss von seinen Worten zusammen zu reimen, aber auch um selbst nach selbigen zu suchen. Der wirklich schwierige Teil würde erst jetzt folgen, nämlich zuzugeben, dass er sich die ganze Zeit so sehr geirrt hatte. Niemand mit Stolz gestand sich und anderen gerne ein, dass er in einer Sache falsch gelegen hatte. Taten allerdings waren nur teilweise dies, was einen stark machte. Die Fähigkeit und das Vermögen, sich schlicht und einfach zu entschuldigen, einzusehen dass man selbst im Unrecht war, das war auch ein wesentlicher Faktor dessen, was man Stärke nannte.
"Ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken kann, dass es nicht allzu theatralisch aber auch nicht aufgesetzt wirkt. Lasst mich einfach sagen, ich war im Unrecht, und ich stehe dazu. Geblendet von meinen Gefühlen habt ihr mich kennen gelernt, und das waren nicht gerade angenehme Zustände, für euch nicht und für mich nicht. Ich bitte euch, mir zu verzeihen. Ich sehe meine Fehler ein, und nun hoffe ich, bei euch sozusagen auf Gnade zu stoßen."
Trotz all den Worten von Gnade und Vergebung fühlte sich Rhodgar von Silbe zu Silbe schlechter. Das übele Gewissen nagte an ihm.
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| 12.04.2004 01:01 | #116 |
| Estragon |
Vergebung? Wofür? Rhodgar war seinem Weg gefolgt. Wie eh und je. Nach dem Herzen strebend. Manche hätten es wohl ehr als Bauchgefühl klassifiziert, aber aus Hilias Erfahrungen konnte Estragon mehr erkennen. Dieser Mann vor ihm. Er war ungestüm und konnte aufbrausend werden. Er hatte eine reizbare Ader, wenn man so wollte. Doch von allen, die Hilias/Estragon bisher kennen gelernt hatten, war dieser Kerl, dieses Wesen, mit der schärfsten Intuition ausgestattet.Eine Art Sensiblen Wahrnehmung. Estragon war Neid ein Fremdwort. Er kannte die Bedeutung, verstand es aber trotzdem nicht. Er kannte das Gefühl aus Hilias Erinnerungen, wusste aber immer noch nichts damit anzufangen. Wenn jemand anderes etwas besaß, das man selbst haben musste (den Willen setzte Estragon mit dem Zwang gleich, ohne sich dessen bewusst zu sein), nahm man sich es. Möglichst ohne Verluste beider Parteien, am Ende eben nur zu möglichst niedrigen Verlusten auf der eigene Seite. Doch auf Körperliche- oder Charaktereigenschaften Neid zu empfinden, war einfach unlogisch. Man konnte nicht anderen etwas wegnehmen, was nicht greifbar war. Nicht zu7 kaufen und nicht zu stehlen.
Besser währe es, sie zu beobachten und zu versuchen zu lernen.
„Nun, wenn ihr wert darauf legt, vergebe ich euch, Rhodgar. Ich kann mir den Grund euers anfänglichen Zornes vorstellen. Ihn zwar nicht nachvollziehen oder nachempfinden…aber vorstellen, das ihr solle Gründe hattet.“ Estragon sprach nicht gern über Emotionen. Es war, als wenn ihm dann Glassplitter den Hals hoch kamen. Nur schleppend und irgendwie falsch. Es war einfach nicht seine Materie.„Eine gute Nacht, denkt ihr nicht auch Rhodgar?“ fragte Estragon und sah zum nächtlichen Schwarz des Himmels empor. Rhodgar starrte ihn etwas überrascht an. Das Estragon ihn mit Sie anredete, schien ihm nicht zu bekommen. Estragon sog an seiner Pfeife und sah Rhodgar an. Ihm kam eine Eingebung.„Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne mehr von euch über Hilias hören.“ sagte er mit gewöhnt kalter Stimme.
„Ich kenne seine Erfahrungen, aber nicht seine Geschichte. Nicht wirklich. Man kann eine Geschichte nie verstehen, wenn sie nur aus einer Richtung betrachtet.“
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| 12.04.2004 01:38 | #117 |
| Renata |
Die Blutfliege reckte sich immer mehr der ausgetreckten Hand entgegen, noch ein bisschen näher, noch ein bisschen.
So nah, dass die Hand sie schliesslich unter dem einladend vorgestreckten Kinn kraulen konnte.
Die Blufliege reagierte darauf mit einem schnurrenden Geräusch des Wohlbehagens. Was schadete es da schon, dass der Stachel diesmal zwischen den Flügeln zu finden war?
Pillepalle. Fand zumindest Renata.
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| 12.04.2004 01:43 | #118 |
| Rhodgar |
Wann hatte er das letzte Mal so offen und vertraut mit jemandem gesprochen? Er konnte sich nicht erinnnern. Wohl noch nie. In dem Moment, als Rhodgar dies klar wurde, wusste er, dass ihn bereits jetzt etwas mit Estragon verband. Unmöglich zu sagen, was es war. Aber man musste ja auch nicht immer hinterfragen, versuchen etwas zu erklären. Man konnte es ja auch einfach hinnehmen, und diese Sache voll ausleben. Ohne Fragen, ohne Zweifel. Mit Estragon würde er noch viel erleben, das war sicher. So sicher wie der Gegensatz von Innos zu Beliar. Vielleicht würden sie gemeinsame Höhen in beider Leben teilen. Nach großen Siegen zusammen feiern gehen. Aber vielleicht würden sie auch gemeinsame Tiefen durchleben, zusammen trauern, gemeinsame Ängste ausstehen. Eine Fülle von zukünftigen Dingen lag ihnen offen. Sie mussten nur zugreifen. Aber das lag alles noch in weiter Ferne, um nicht zu sagen, es war noch in den Sternen zu lesen.
"Hilias war einmalig. Ja, wenn ich ein Wort finden müsste, ihn zu beschreiben, dann fiele meine Wahl auf einmalig. Ihr sagtet, ihr tragt seine Erinnerungen in euch? Was er erlebt hat, das wisst ihr ja. Doch was er fühlte... was er bedeutete... sich selbst und mir, um konkret zu werden... ja das könnt ihr nicht verstehen.
Nun, zum ersten Mal sind wir uns in Khorinis begegnet. Er hatte wohl irgendeinen Mist gebaut, und stand kurz davor, ausgepeitscht zu werden. Hätte man mir hier im Kastell davon berichtet, so hätte ich bestimmt gesagt, es wäre nicht meine Angelegnheit, und er hätte es wohl bestimmt verdient. Doch als ich ihn so sah, bekam ich Mitleid. Mitleid und Zweifel. Zweifel an allem, was sich so in meinem Leben befand. Ich versuchte, den Peiniger davon abzuhalten, mit den Lederriemen auf Hilias einzudreschen. Schließlich gelang es, alle waren glücklich, und ich konnte guten Gewissens wieder ins Kastell zurückkehren. Er war eigentlich aus meinem Gedächtnis verschwunden, ich dachte nicht dass er noch einmal eine Rolle für mich spielen würde. Dabei hat er doch mit eine der größten gespielt."
Kurz hielt Rhodgar inne, genau wie eben. Um sich dem Erzählten nochmals bewusst zu werden, und eben wieder um Estragon Zeit zum Nachdenken zu geben. Dann sprach er weiter.
"In mein Leben getreten ist er wieder als der Gehängte. Ich denke, ihr wisst, was es mit diesem Teufel auf sich hatte. Ich... nein, ich kann und möchte euch jetzt nicht von all den Dingen berichten, die ich mit ihm erlebt habe. Das würde erstens mehr als die ganze Nacht dauern, und zum Zweiten, verzeiht mir noch einmal, aber ich fühle mich noch nicht soweit. Die Erinnnerungen zerren einfach noch zu sehr an mir. Doch lasst mich trotzdem eurer Bitte nachkommen. Ich möchte es so ausdrücken. Hilias bedeutete sehr viel für mich, und nicht nur für mich. Ich denke, jeder der seinen Weg vom ersten Abend, an dem er hier ankam, bis zu seinem Vergängnis mit ihm geschritten war, teilte mit dem Steinmetz etwas besonderes. Es war mehr als Freundschaft. Es war ein Gemisch aus allem, was zwei Menschen zusammen führen kann. Natürlich Sympathie, keine Frage. Aber auch die Gegensätze waren so stark, dass man sie nicht leugnen kann. Hilias war ein Denker, und wie ihr zu spüren bekommen habt, handele ich mehr aus dem Bauch heraus, verlasse mich auf Gefühl und Intuition. Vielleicht gilt hier der alte Spruch - Gegensätze ziehen sich an - . Mag sein. Doch trotz allem bin selbst ich nie wirklich dahinter gekommen, wie es in ihm ausgesehen haben mochte. Ich denke, da sind wir wieder an dem Punkt, an dem ihr mehr zu sagen hättet als ich. Ist er doch ein Teil eures Wesens..."
Rhodgar schloss seine Augen, und gleichzeitig auch seine Rede. Über all jenes was er erzählt hatte, hatt er bereits oft nachgedacht, doch niemals hatte er die Gelenheit gehabt, mit jemandem darüber zu sprechen. Es war ein gutes Gefühl, Estragon an seiner Seite zu wissen.
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| 12.04.2004 02:04 | #119 |
| Estragon |
Estragon sah lange in das schattige Gesicht des jungen Mannes. Ja, sie hingen alle an diesem toten Stück Wahnsinn. Und wenn er auch noch nicht den Grund verstand, so konnte er es diesmal sogar akzeptieren. Weil es nun mal so war.„Hilias…war sicher kein Narr. Aber er war mit der Bürde des Fanatismus belegt. Egal ob Innos oder Beliar oder der Schläfer. Hilias hat immer nach einem Weg gesucht, nicht nach einem Grund. Der Grund war für ihn immer Innos.Ich hingegen suche meine Bestimmung anderes. Doch das würde wohl zu weit führen.“
Estragon klopfte seine Pfeife aus und stopfte sie neu. Bald glühte sie von neuer Kraft.
„Rhodgar, Hilias ist tod. Und er bleibt es. Ist euch das klar?“ Der Magier nickte betrübt. Doch wenigsten ließ er den Kopf nicht hängen. Gut, sehr gut.
„Also schön.“ Estragon sog an seiner Pfeife. Die Brille nahm jetzt wieder finstere Züge an. Das Schwarz kehrte zurück.
„Ich will mich in diesem Punkt nur klar ausgedrückt haben. Und Rhodgar?“ Der Magier sah auf.
Estragon zögerte nicht einen Wimpernschlag. Er sprach kalt, hart und deutlich, um nichts wiederholen zu müssen
„Hört wohl, ich werde nur ein noch einziges Mal mit euch auf diese Weise reden. Ich bin ein kaltblütiges, berechendes Ding, gefangen in diesem Körper. Ich weiß weder, warum ich hier bin, noch was ich tun soll, um dieses Warum zu ergründen. Aber ich werde es tun. Keiner wird mir dabei im Weg stehen. Nicht einmal die Götter.“ Beim letzten Satz flammten seine Augengläser plötzlich in einem gleißendem Scharlachrot auf. Der Innenhof wurde für Sekundenbruchteile in Blut gehüllt. Rhodgar sah es wie versteinert. Aber er hatte schon schlimmeres gesehen. Das wusste Estragon aus erster Hand.
Was er hörte, macht ihn wohl zu schaffen.
„Nicht einmal Beliar wird sich mir in den Weg stellen. Und wenn ich die Götterdämmerung einläuten muss. Und wenn ich wie der Blutschwarm höchst persönlich die Länder und Städte verheeren muss. Ich werde dieses Warum finden. Und erfüllen.“
Das Rot ebbte nieder zu einem leichten, gelblichen Glanz. „Aber noch ist dem nicht soweit. Und ich bin niemandes Feind, solange man nicht mein Feind ist.“ Er streckte Rhodgar die Hand entgegen. Seine Augen waren müde geworden, hinter den Gläsern.
„Und ihr seid gewiss nicht mein Feind, Herr Rhodgar.“ Er schaffte es sogar, ein halbwegs, menschliches Lächeln auf sein Gesicht zumeißeln.
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| 12.04.2004 02:16 | #120 |
| Rhodgar |
Rhodgars erschöpftes, müdes, aber glückliches und zufrriedenes Lächeln spiegelte sich nun in Estragons Gläsern wieder. Es war alles haarscharf noch zum Guten verlaufen. Mit den Worten "Und ihr seid gewiss nicht mein Feind." war es besiegelt worden. Das Misstrauen und die Zwietracht, die einst zwischen Rhodgar dem Schwarzmagier, und Estragon, seines Zeichens Lehrling der dunklen Künste, Mysterium, tollkühner Kämpfer und Suchender, war weggewischt worden. Teilweise, weil Rhodgar sich selbst überwunden hatte, und zu seinen Missetaten gestanden hatte. Doch ein ebenso großer Teil gebührte dem Fitzelchen Menschlichkeit, welches sich in dem abstraktem Gebilde Estragon herumtrieb.
"Wenn ihr euch auf die Suche nach dem Warum, nach dem alles überschattenden Grund begebt, so wäre es mir eine Ehre, an eurer Seite zu stehen und zu gehen. Denn ihr könnt sagen was ihr wollt..."
Langsam kehrte das so vertraute Grinsen in Rhodgars Gesicht zurück."... Hilias steckt in euch. Ich bin weiterhin an ihn gebunden. Doch wäre es unfair, falsch und sinnlos euch als nur als Chance, die Erinnerungen an Hilias greifbar zu machen, anzusehen. Ihr seid soviel mehr. Und wenn ich kein Feind bin, so wäre ich gerne ein Freund, denn meiner Meinung nach ist es höchst selten, dass etwas dazwischen zu existieren vermag."
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| 12.04.2004 02:19 | #121 |
| Host |
Noch etwas verstört darüber, dass einer der Schwarzmagier ihn sofort als Streiter Innos identifizieren konnte versuchte Host die passenden Worte zu finden. Die wildesten Geschichten entstanden in seinem Kopf, um einen guten grund zu finden, warum er hier war, im Kastell des Gottes Beliar. Dann besann er sich allerdings langsam wieder und erinnerte sich selbst daran, dass er doch ein tugendhaftes Leben führen wollte. Nun, dann musste er auch die Wahrheit sagen und durfte nicht lügen.
Nach einem kleinen Unfall war ich arg verletzt und im Kastell kann man sich wohl von ganz Khorinis am besten ausruhen. Außerdem kann ich hier meine Fertigkeiten mit dem Schwert verbessern, in den stillen Übungsräumen, das kennt ihr doch sicher.
Tja, hoffen wir mal, dass er jetzt nicht sterben muss...
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| 12.04.2004 02:38 | #122 |
| Estragon |
„Freundschaft setzt vertrauen voraus, Rhodgar. Und wenn ihr auch nicht mein Feind sein mögt, so seid ihr noch nicht mein Freund. Und Vertrauen bringe ich keinem in diesen Mauern entgegen.“
Der Krautkauer streckte sich kurz. „Wenn ihr mich entschuldigend wollt. Ich habe morgen wieder einen anstrengenden Tag in der Bibliothek vor mir. Gute Nacht.“ Der Lehrling schritt zum Ausgang und blieb kurz in der Tür noch einmal stehen. “Aber so wie Feindschaft, kann auch Freundschaft und Vertrauen entstehen…irgendwann.“ Estragons kalte Stimme leuchtete diesen Gedanken wie ein Bizarrentstelltes Monster aus. Alle wenn ihn diese Vorstellung schrecken könnte. Doch seine Augengläser waren hellgrün gefärbt.
Einen Freund…warum eigentlich nicht?
Estragon schloss die Tür hinter sich und ließ Rhodgar und die Esche in der stillen Einsamkeit der Nacht zurück.
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| 12.04.2004 09:40 | #123 |
| Ceron |
„Warum sollte ich hoffen dass du nicht sterben musst?“ fragte der inzwischen auf die doppelte Körpergrösse aufgeblasene Ceron den Rotrock. „Aber wisst ihr, ihr gefällt mir. Ich könnte euch ohnehin nichts anhaben. Habe zwar schon einige Zombies in den Seelenfluss geschickt, aber das ist was anderes. Es wäre mir eine Ehre, dich während deines Kastellaufenthalts zu begleiten. Geht das in Ordnung?“„Ja, ich denke schon“ erwiderte der Gardemann. „Doch zuerst solltet ihr mal meinen Namen kennen, oder darf ich dich einfach Ceron nennen? Also ich heisse Host“ – „Ja, klar kannst du mich Ceron nennen. Und entschuldige bitte mein unmögliches Verhalten.“
So gingen die Beiden durch die Bibliothek hindurch, durch die Eingangshalle, in die Gänge zur Rechten und dann ganz am ende nach links in eines der Übungszimmer, du kennst es doch, oder? Hier kannst du trainieren bis dir der Arm abfällt. Wohnen kannst du in einem der Gästezimmer. Aber mir scheint du bist nicht das erste mal hier, es dürfte dir also nichts neues sein. Ich persönlich würde dir jedoch den Hof als Trainingsplatz vorschlagen, ach ich liebe das mediterrane Klima.“ Ceron lehnte sich an eine Wand des Trainingszimmers und betrachtete die aufgestellten ziele. Wie gern er nun mit Schattenflammen auf diese werfen würde…
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| 12.04.2004 11:45 | #124 |
| Estragon |
Estragon hatte eine kurze Nacht gehabt. Der Schlaf hatte sich spät an den Lehrling ran geschlichen und ihn mit zögerlich tastenden Bewegungen berührt.
Nun, zwei Stunden hatten wohl genügen müssen. Der Student klappte das Buch Folgen von Elementerschöpfungen zu und massierte langsam seine müden Augen.Er wollte schon zum nächsten Buch greifen, als ihm klar wurde, dass der Stapel der Elementbücher fort war. Abgearbeitet.
Estragon seufzte erleichtert und griff stattdessen nach dem Stapel mit den Planetenbüchern. Da war noch eine Menge Stoff zum Lesen übrig.
Merkur und seine Monate war der Titel des nächsten Buches.
Estragons Augengläser wurden schwarz. Er schlug den Buchdeckel auf, überflog die Widmung – Kantar, ich hoffe es geht dir bald besser! Dein Lehrer Tobsen- und begann zu lesen.
Wieder einmal ließen Buchstaben, die sich zu Silben formten, Silben die sich zu Wörtern formten, Wörter die sich zu Sätzen formten und Sätze die sich zu Texten formten, seinen Verstand auf die lange und beschwerliche Reise des Lehrens ziehen.
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| 12.04.2004 14:14 | #125 |
| Host |
Tja, da entpuppte sich der Schwarzmagier doch glatt als ein ganz freundlicher Kerl. Nun, ohnehin besser so, denn sterben wäre eh nicht besondesr förderich für seine Karriere als Paladin und Held gewesen. Ceron hieß sein gegenüber also, ein ungewöhnlicher Name, doch beschweren durfte sich der Waffenknecht auch nicht, schließlich hieß er selbst Host. Am meisten freute sich der angehende Streiter Innos darüber, dass der Magier gesagt hatte, er könne ihm ohnehin nichts anhaben. Sicher meinte er damit, dass Host bereits ein zu starker Kämpfer war, selbst für einen Magier, oder zumindest wirkte er so. Kaum zu glauben, ein menschlicher Vertreter Beliars, ein Magus des dunklen Gottes, ein mit schier grenzenloser Macht gespeißter Dämonenbeschwörer könnte ihm wohl nichts anhaben. Vielleicht sollte er mal fragen, ob er nicht ein General des Königs sein könnte, bei seiner nun offensichtlichen Ausstrahlung. Host war so begeistert, dass er nicht einmal daran zu Denken wagte, Ceron hätte etwas anderes mit seinen Worten gemeint.
Nun Ceron, dürfte ich erfahren, welchen Rang ihr hier bekleidet? Seid ihr schon der größte Schwarzmagier des Kastells?
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| 12.04.2004 15:30 | #126 |
| Rhodgar |
Ein greller Blitz erfüllte einen der Übungsräume, gefolgt von einer kurzen Erschütterung. Dieses Mal war auch noch ein leichter Silberhauch in der Luft, der die Stelle umflog, an der jetzt eigentlich die Kreatur stehen müsste, die Rhodgar herauf zu beschwören gedachte.
Er hatte die Nacht durch kein Auge zugetan, nein hatte noch nicht einmal versucht zu schlafen, geschweige denn dass er in sein Zimmer zurückgekehrt wäre. Er hatte einfach auf der kleinen Bank gesessen, und nachgedacht. Über Estragon, über sich selbst und die ganze Welt. Als allerdings die ersten Sonnenstrahlen über die Brüstung des Kastells geklettert waren, und ihn sanft aus seinen Gedanken gerissen hatten, hatte er sich erhoen. Nach einem kleinen Frühstück im Refektorium (für manche Leute sicherlich ein drei-Gänge Menü, für ihn war es halt ein kleines Frühstück) hatte der Schwarzmagier überdacht, was er an diesem gerade begonnen Tag so alles anstellen könnte. Die Wahl fiel ihm allerdings nicht allzu schwer, schließlich befand er sich mitten in der Ausbildung. Wie waren noch einmal die Worte des Don gewesen? "Nun mach dich ans Oberste, was für einen Studenten anstehen kann: das Lernen." oder so. Die Theorie hatte er wohl vorerst genug durchgewälzt, es juckte ihm geradezu in den Fingern, vor allem sich selbst zu beweisen, dass diese halbe Portion Zombie, welche er bei in der kleinen Übungsstunde mit Rena hervor gebracht hatte, nicht alles war, wozu er im Stande war.
Na, hier müffelte gar nichts?! Seltsam. Normalerweise war die Anwesenheit eines Untoten schon auf Meilen und Abermeilen zu riechen. Misstrauisch schaute Rhodgar in die Wolke aus feinem Silberstaub, die sich langsam auflöste. Halt, da war doch ein Arm? Und da ein Fuß? Ja, nach und nach begannen die Konturen eines Zombies sichtbar zu werden. Und dann stand er da, in seiner ganzen Pracht. Die Hautfetzen hingen schlaff und ausgefleddert an ihm herunter, und das was mal eine Art Kleidungsstück gewesen sein musst, moderte langsam vor sich hin. Aber er war vollständig, zwei Beine, zwei Arme, ein Körper und ein Kopf (der allerdings gefährlich schief und locker auf dem Hals saß). Gut, die Grundlage war geschaffen.
Als er allerdings versuchte, die Kreatur zum Gehen zu bringen, wollte dies nicht so ganz klappen. Zwar tat der Zombie einen Schritt nach vorne, doch es war als hätte jemand genau in diesem Moment die Zeit angehalten. Das Gewicht war bereits nach vorn verlagert, und die logische Konsequenz war dass der tot-lebendige Körper einfach nach vorne überplumpste, ein mit einem dumpfen Geräusch aufschlug. Sehr seltsam, das. Überhaupt war dieses Ding nicht das, was man einen richigen Untoten nennen konnte. Anstatt des widerlichen Grunzens flötete er nun eine sehr hübsche Melodie, und der oben angesprochene Gestank war auch nicht zu riechen. Stattdessen schwirrte ein sanfter Lavendelduft in der Luft herum. Was hatte Rhodgar nur dermaßen falsch machen können, dass die Kreatur so misslungen war? Oder besser, sie war nicht so geworden wie gedacht. Denn ein duftender, flötender Zombie war ja auch mal ganz nett.
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| 12.04.2004 18:47 | #127 |
| Ray |
Es war schon leicht frustrierend, zuzusehen, wie alle Magier ihr Handwerk erlernten, während Ray noch nicht einmal einen Lehrer für Einhandwaffen hatte.Deshalb mied er dieser Tage die Übungsräume. Seine magische Kraft konnte er aber dennoch trainieren. Er versuchte, einfach aus eigenem Antrieb heraus seine Kraft zu bündeln und an einem starken Geist zu arbeiten.
Denn dies war, hatte er meditate richtig verstanden, Voraussetzung für einen guten Magus. Und die Zeit als Lehrling sollte man wohl auf diese Weise nutzen. Er konnte sich keinen anderen Zweck denken. Nebenher konnte man wohl weltliche Güter erwerben oder den Kampf mit der Waffe erlernen.
Ray hatte momentan ohnehin mehr Interesse an geistigem Gut. Doch wollte er den Kampf mit der Einhandwaffe erlernen, brauchte er dennoch eine brauchbare Waffe. Doch woher nehmen? Kaufen konnte man Waffen in der Stadt Khorinis. Doch dort waren alle Mitglieder des Zirkels gemieden. Keiner würde ihm zu fairem Preis eine Waffe verkaufen.
Die Gilde Lees war eine Möglichkeit. Doch dort galt das Gesetz des Stärkeren. Und der Stärkere war Ray wohl nicht. Höchstens im Geist - das vielleicht sogar umso mehr. Vielleicht sollte er Renata fragen, woher sie ihr Schwert hatte. Es sah recht neu aus und recht brauchbar für den Anfang.
Wahrscheinlich war sie in den Übungsräumen. Also musste er wohl doch einmal dorthin gehen...
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| 12.04.2004 20:14 | #128 |
| Renata |
Wers noch nicht wusste: Blutfliegen sind Meister darin, praktisch in der Luft zu stehen. Durch minimale Korrekturen mit den beiden Flügelpaaren verharren sie regungslos an einer Stelle. Mit weiteren kleinen Änderungen des Flügelschlages sind sie in der Lage, sich in beide Richtungen um sich selbst zu drehen, ohne sich dabei auch nur eine Handbreit nach links, rechts, oben oder unten zu bewegen.
Diese Blutfliege drehte sich nun schon eine Weile langsam um sich selbst. So konnte sie von den Magiern in aller Ruhe aus allen Richtungen und in allen Einzelheiten betrachtet und bewundert werden. Nein, nichts zu sehen.
Dass es sich um eine Schönheit sondergleichen handelte, hatte selbst Rhodgar bestätigen müssen. Ja, wirklich wunderschön, wäre da nicht dieser eine Makel gewesen: kein Stachel, nicht mal einer an einer falschen Stelle. Ehe sich Renata aber Gedanken darüber machen konnte, ob sie anfangen sollte, sich Sorgen zu machen, öffnete sich die Tür des Übungsraumes. Perfekt. Drei Augenpaare sehen mehr aus zwei.
"Ray, Euer Urteil ist gefragt. Bitte betrachtet diese Blutfliege und sagt mir, was an diesem Bild falsch ist..."
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| 12.04.2004 20:29 | #129 |
| Ray |
Ray kam sich überrumpelt vor. Kaum hatte er den Übungsraum betreten, wollte Renata wissen, was an ihrer Fliege nicht stimmte. Prüfte sie ihn? Rhodgar war auch da. Was sollte das?
"Ich weiß ja nicht, wie die Fliegen der Magier aussehen sollen, aber die hier hat keinen Stachel, oder?" merkte er an. "Erlaubt mir aber, Euch ein Kompliment auszusprechen: Soll diese Fliege keinen Stachel haben, ist sie perfekt."
Renata wandte sich nun von der Fliege ab. "Was führt Euch hier her, Ray?" fragte sie. Dieser plötzliche Themenwechsel! "Ich, äh. Renata, Ihr seid doch Lehrling bei diesem Azathot, richitg? Ich sah Euch trainieren, als ich gestern auf mein Zimmer ging. Ihr habt auch ein recht brauchbares Schwert. Darf ich fragen, wo Ihr es her habt? Denn auch ich möchte ein Training bei Azathot beginnen. Doch brauche ich eine gescheite Einhandwaffe, damit sich das lohnt."
Rhodgar unterbrach ihn. "Habt Ihr denn noch gar nicht darüber nachgedacht, den Stabkampf, den typischen Kampfstil eines Magiers, zu erlernen? Ich persönlich bevorzuge diesen Stil! Es ist Eure Entscheidung, doch ich würde dies überdenken."
"Guter Einwand." bemerkte Ray. "Doch möchte ich meine Waffe unter dem Umhang verbergen können. Zwecks Überraschungsmoment, wisst Ihr? Und da sind Schwerter erste Wahl."
Renata räusperte sich. Genau, sie wollte ja endlich eine Antwort geben, damit ihre Übungen danach weitergehen konnten.
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| 12.04.2004 20:37 | #130 |
| Renata |
"Ach, das Schwert hatte ich in Khorinis gekauft, bei einem der Händler auf dem Marktplatz.
Es war nicht mehr neu und ist auch etwas kleiner als normalerweise. Vielleicht ist es einmal für einen Halbwüchsigen hergestellt worden. Aber wie auch immer: Der Preis war annehmbar.
Was die Fliege angeht, habt Ihr den Fehler sofort entdeckt. Wir suchen schon seit Minuten, ob der Stachel sich nicht an anderer Stelle versteckt hat."
Ein bisschen enttäuscht ob des neuerlichen Fehlversuches (der wievielte war das jetzt? der fünfte? Au weh), beendete Renata die Beschwörung und die wunderschöne Blutfliege verging in einer weniger schönen Staubwolke.
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| 12.04.2004 20:55 | #131 |
| Ray |
"Danke für die Auskunft." dankte Ray. "Dumm ist nur, dass ich Khorinis eher meiden werde. Dort ist der Schmelztiegel der Region. Und ein Lehrling des Zirkels fällt da auf wie, wie eine Blutfliege ohne Stachel." Vielleicht kein so guter Vergleich. Aber wenigstens einer, der greifbar war.
"Viel Vergügen Euch noch. Beschwört was 'Schönes'." wünschte er den Raum verlassend.
Es blieb wohl nur eine Lösung: Den dunkelblauen Umhang anlegen und hoffen, dass sich die Tatsache, dass er Lehrling im Zirkel war, noch nicht verbreitet hatte. Das wäre kein Wunder gewesen. Nicht nach seinem und Estragons Besuch im Kloster.Nachdem Ray seine alte Robe angelegt hatte, ging er in die Eingangshalle. Woher sollte er das Geld nehmen? Klapper! Ein Beutel fiel ihm zu Füßen. Daran ein Zettel mit der Aufschrift "500". Diese Dämonen lasen ihm neuerdings zuviel in Gedanken! Hier musste man wohl ebenso lernen, seine Gedanken zu verschließen, als auch dem Schmerz der Dämonenworte zu widerstehen. Aber egal, Ray hatte Geld.Zahle es zurück, Sterblicher. Lege es in absehbarer Zeit in Vabuns Schale. Also doch. Ray hätte wissen müssen, dass sich noch ein Dämon zu Wort melden würde.
Er nahm seinen Geldbeutel und verließ das Kastell. Die Stadt Khorinis war wohl keine gute Anlaufstelle für einen Zirkel-Lehrling. Aber viel näher und gleich sonderlich war ja das Sumpflager. Vielleicht konnte er dort eine Waffe kaufen.
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| 12.04.2004 21:04 | #132 |
| Rhodgar |
"Tja, wo wir gerade schonmal bei magischen Missgeschicken sind..."Grinsend deutete Rhodgar auf den Körper hinter ihm, der noch immer reglos am Boden lag. Reglos, das hieß er bewegte sich nicht, doch trotzdem gab er noch Hinweise darauf, dass er noch... nunja, "lebte". Denn immmer wieder flötete er seine Melodien vor sich her, sodass es Rhodgar beinahe schon schade drum gewesen wäre, ihn jetzt einfach zurück in seine Welt zu schicken. Vielleicht lies sich damit ja noch einmal was anfangen. Der Schwarzmagus sah sich schon vor einem mysteriös geschmückten Zelt stehen, und die Menge anbrüllend, die sich vor ihm bildete.
"Nur hier und jetzt, der einzige pfeifende Zombie auf ganz Khorinis. Kommen sie näher, Herrschaften, treten sie näher. Verpassen sich nicht das magische Wunder."
Kopfschüttelnd lächelte er so vor sich hin. Schließlich war der Beschwörungszauber ja nicht dazu gedacht, um einen möglichst großen Profit da heraus zu schlagen (was im Prinzip sowieso nicht funktionieren würde, denn leider hatte Rhodgar keine Ahnung wie es ihm gelungen war, seinen Zombie pfeifen und duften zu lassen), sondern er war dafür da, dem magus eine allseits funktionierende Waffe wie Hilfe zur Verfügung zu stellen. Und wenn er ihm helfen würde, finanzielle Schwierigkeiten wett zu machen? ... Nein.
Aber bei dem Stichwort Waffe war dem Jungspund etwas eingefallen. Er hatte noch nie testen können, wie er denn solch eine Leiche im Kampf einsetzen könnte. Allzu schnell würden seine Beine den Zombie wohl nicht von a nach b bringen, also folgerte er, dass der Schlag dieser Kreaturen schon sehr viel ausmachen musste. Aber wie stark war er genau? Wie könnte man dies am besten ausprobieren, ohne einen verängstigten Bürger aus Khorinis zu entführen und es an ihm zu testen? Natürlich, er war hier in den Übungsräumen, doch was könnte ihm wohl für diesen Zweck dienen? Am besten wäre ein anderer Gegner... "Ich habs!"
Rena blickte den Schwarzmagus verwundert an.
"Was hast du? Wieder mal Schwarzfieber?"
"Quatsch, viel besser." Rhodgar war ganz hippelig ob seiner Idee."Wir versuchen jetzt beide, uns zu konzentrieren, und unsere schönsten Kreaturen herauf zu beschwören. Ich bin mir sicher, du schaffst es, deiner Blutfliege noch einen Stachel zu verpassen, der am rechten Fleck sitzt. Und ich denke mit etwas Feingefühl wird es auch mir möglich sein, einen Zombie zu rufen, der sich auch bewegen kann. Eigentlich schade drum, aber was solls."
Während er den letzten Satz sprach, hatte sich der Zombie mit einem Blitz wieder zurück in seine Dimension verabschiedet. Er würde wohl mit dem tollen Wissen leben dürfen, die weit und breit einzige Leiche mit Lavendel-Aroma zu sein. Nun galt es aber, schnell einen neuen zu beschwören. Kurz schloss Rhodgar die Augen, versuchte sich genau an Gemmscheid Grummels Anleitung zu halten, und siehe da, schon ein paar Augenblicke später war eine neue Kreatur auf der Bildfläche erschienen. Und nach ein paar Gehversuchen stellte der Schwarzamgier glücklich fest, dass es ihm dieses Mal auch vergönnt war, einen Fuß sicher vor den anderen zu setzen. Ja, dieses Mal hatte er voll ins Schwarze getroffen.
"Du bist dran."
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| 12.04.2004 21:33 | #133 |
| Renata |
Das war ganz schön unfair, wenn mann unter dem frischen Eindruck eines sommerlich wohlriechenden Pfeif-Zombies eine fehlerfreie Beschwörung durchführen sollte.
Darum hielt die Magierin nicht nur während des Spruches die Augen konzentriert geschlossen, selbst als das typisch tiefe Brummen der Blutfliegen-Flügel zu hören war, traute sie sich noch nicht, sie wieder zu öffnen.
Vorher wollte sie Gewissheit haben: "Rhodgar, guck Du bitte nach, ist alles dran?"
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| 12.04.2004 21:38 | #134 |
| Ceron |
„Ach weißt du, für dich bin ich anscheinend schon der Grösste. Genügt dir das? Oder willst du es genauer wissen?“ Host wollte gerade einen Einwand anbringen als Ceron ihm zugestand „Bevor du noch weiter in meine Privatsphäre eindringst, sage ich dir lieber, dass ich ein einfacher Magier unsers Herrn bin. Nicht mehr und nicht weniger, aber nicht zu unterschätzen. …Ach schon wieder komme ich dir so barsch, tut mir Leid. Ich kann mir meine Agressionen nicht erklären, vielleicht bin ich ja einfach etwas überheblich, da ich nun zum ersten Mal die Chance sehe die Macht, die mir die Kastellzugehörigkeit gibt, auszukosten.“
„Schöner Raum hier, übrigens. Sollte ich mir selbst mal noch merken.“ – „Was? Du kanntest ihn zuvor nicht?“ – Ich wusste wo er sich befand, habe ihn jedoch nie betreten. Wozu auch? Ich beherrsche ja keine Magie und keine Waffengattung, doch das wird sich bald ändern. Aber sagt mir, was gedenkst du nun zu tun? Und warum bedarfst du der Heilung?“
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| 12.04.2004 21:49 | #135 |
| Rhodgar |
Zwei Flügel, die sechs Beine, zwei Augen... und ein verdammt schönes Knochengerüst. Doch, es war alles vorhanden. Sogar der Stachel, der im Licht der Fackeln bedrohlich funkelte.
"Kannst die Augen aufmachen, ist alles so wie es sein soll."Nachdem Rena die Augen geöffnet und ihre Blutfliege inspiziert hatte (mit einem überaus freudigen Gesichtsausdruck übrigens), bezog der Schwarzmagier hinter seiner Kreatur Stellung.
"Gut, dann lass uns anfangen. Doch ich werde dein lächerliches Knochengestell..." Die beiden zwinkerten sich bei diesen Worten zu."... nicht verschonen. Liegt nicht wirklich in unserer Natur. Los, meine finstere Bestie, Attacke!"
Langsam und bedrohlich, machte der Zombie den ersten Schritt auf die brummende Fliege zu.
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| 12.04.2004 21:54 | #136 |
| Dragonsword |
Dragonsword kam schweißgebadet aus dem Gästezimmer. "Es ist schon dunkel?!", schrie der Hohe Novize als er das Zimmer verlassen hatte. Er hatte den ganzen Tag im Zimmer verbracht! Zwar konnte er wieder lange Schlafen doch in der mitte des Tages war er wieder durch die Bilder geweckt worden!
So durfte das doch nicht weitergehen! Wenn er wenigstens Erkennen würde was er auf den Bildern sah! Aber sie waren zu verschwommen!
Nachdem sich Dragonsword im Refektorium etwas zu Essen geholt hatte machte er sich auf den Weg zum Hof. Plötzlich zogen wieder diese Bilder an ihm vorbei! Nein! "Jetzt sehe ich diese Bilder schon wenn ich wach bin,... oder,... nein,... nicht schon wieder!", schrie der Novize mit allen kräften und wachte auf!
Wie er es sich gedacht hatte! Es war alles nur ein böser Traum! Dragonsword sah sich um,... war er wirklich im Kastell? Hatte er gestern Renata kennengelernt oder war er noch im Sumpf und schlief ganz fest? Diese Bilder werden dem Noivzen noch den Verstand rauben!
Wieder verließ Dragonsword das Gästezimmer. Wieder ging er ins Refektorium. Scheiß rannte von seiner Stirn. Nachdem er etwas gegessen hatte ging er in den Hof. Aber? Nein! Schon wieder kamen die Bilder und wieder wachte der Novize auf.
"Was ist denn bloß los mit mir!? Ich halt das nicht mehr lange aus!", schrie Dragonsword und verließ eilig und schweißgebadet das Zimmer. Er ging,...in den Hof! Keine Bilder! Dann ging er ins Refektorium und aß etwas. Keine Bilder! Er ging aus dem Refektorium und, ... keine Bilder! Konnte sich Dragonsword sicher sein nicht zu träumen? Er musste ein vertrautes Gesicht sehen! Hírgalad, Dûhn, egal!
Verzweifelt suchte er jemanden den er kannte, um sich sicher zu sein nicht wieder zu Träumen!
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| 12.04.2004 21:57 | #137 |
| Host |
Ein anscheinend wunderlicher Mann dieser Ceron, vor allem viel größer als der Waffenknecht...ok, bis zum heutigen Tag hatte er nur einen Menschen getroffen, der noch kleiner war als er. Errol oder so war sein Name, seltsamer Kerl, wahrscheinlich schon tot. Egal, es gab jetzt Wchtigeres, zum Beispiel die Frage des Magiers.
Heilung? Also ich, nun ja. Keine ahnung. Eines tages wachte ich in der kaserne auf und ich hatte Probleme mit dem Atmen, war kraftlos und hatte Schmerzen. Was vorgefallen ist, das frag ich mich heute noch.
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| 12.04.2004 22:08 | #138 |
| Renata |
Dem sich nur mit eckigen Bewegungen nähernden Zombie auszuweichen, war nicht schwer, schon gar nicht, wenn man eine so perfekte und mit allen erwünschten Körperteilen ausgestatte untote Blutfliege war wie jene, die dort geradezu keck vor Rhodgars Kreatur hin und her flog.
Sogar die eine oder andere zierliche Pirouette vermochte die Magierin sie drehen lassen, um den ungelenken Schlägen des Zombies zu entgehen. Mit einem herausfordernden Brummen umrundete die Fliege ihren Kontrahenten und konnte außerhalb der Reichweite seiner verwesenden Arme einen Treffer landen. Nicht, dass so ein Stich einer untoten Blutfliege in das madige Fleisch eines untoten Wiedergängers diesen sonderlich beeindrucken oder schädigen konnte, trotzdem nahm Renata den Stich als ersten kleinen Erfolg.
Ehe der tumbe Zombie sich auch nur umgedreht hatte, war die flinke Fliege schon in ihre Ecke zurück gekehrt und ließ sich von ihrer Trainerin Luft zufächeln.
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| 12.04.2004 22:29 | #139 |
| Rhodgar |
Hmm, da lief doch irgendwas nicht so wie es geplant war. Natürlich hatte Rhodgar miteinberechnet, dass seine Kreatur langsamer, sogar um einiges langsamer sein würde als die von Rena. Doch dass sie sich so leicht austanzen lassen würde, hätte er nicht gedacht. Nicht einmal ein wenig Mühe gab sich dieser Madentummelplatz. Eine andere Taktik musste her. Nach ein paar weiteren vergeblichen Angriffen kam dem Magus ein Gedanke. Er befahl seinem Zombie, einfach stillzustehen, nichts zu tun. Wenn sein Plan aufgehen würde dann... ja, Rena´s Blutfliege stüzte sich geradezu auf ihn, war er in diesem Zustand doche in leichtes Ziel für ihren flinken Stachel, welcher schon wenig später im Brustkorb der Leiche steckte. Man hätte denken können, Rhodgar haben einen fatalen Fehler begangen, und es wäre jetzt um seine Kreatur geschehen, aber Pustekuchen, gehörte ja alles zu seinem Plan.
Zuerst ließ er eine der patschigen Hände des Zombies "hervorschnellen". Gleich darauf schlossen sich die modrigen Finger um den knöchernen Stachel und zogen ihn aus dem Leib. Nun
brummte und summte die Fliege wie wild, doch es half nichts, sie wurde unbarmherzig festgehalten. Dann, ganz langsam, hob Rhodgars Kreatur den andereren Arm. In Rena´s Gesicht konnte man schon ablesen, dass sie verstanden hatte, was ihr Freund vorhatte.
PATSCH! Das hatte gesessen. Durch die Wucht des Hiebes wurde das Insekt auf den Boden geschmettert, wo es zunächst reglos liegen blieb. Dann aber bewegten sich die Flügel, und hoben die Knochen wieder hoch in die Lüfte, allerdings ein bisschen wackelig.
Beachtlich, sehr gut. Rena ist wirklich eine hervorragende Magierin.
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| 12.04.2004 22:33 | #140 |
| Ceron |
„Das klingt nach schwerwiegenderen Problemen, dann musst du sofort raus aus dieser Trainingshalle, ich will dich nicht zusammenkleben müssen. Ich schlage vor, wir gehen sogleich in den Innenhof, dort kannst du dich ein wenig erholen, bis ich einen passenden Heiler für dich gefunden habe. Wäre das in Ordnung für dich, oder schlägst du dich lieber alleine durch?“ Der Gardler erschien Ceron sehr vernünftig, doch schien er sich nicht ganz schlüssig zu sein, ob er Ceron vertrauen konnte.
„Macht euch keine Sorgen, sogar die Hüterin ist nicht viel schlimmer als ich, wenn es um die Begrüssung Bedürftiger geht. Ich denke, es wäre das Beste sie aufzusuchen. Aber letzten Endes ist es deine Entscheidung welchen Weg du nehmen willst. Oder ob du lieber gleich an deinem Atemleiden stirbst.“ Cerons Worte schienen wie Orkgeschosse eingeschlagen zu haben, sie schienen einen Mechanismus im Gehirn von Host freizusetzen.
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| 12.04.2004 22:55 | #141 |
| Renata |
AUUTSCH. Das Hingucken hatte bestimmt mehr weh getan als das, was die untote Fliege von dem Schlag gespürt hatte.
Dennoch war der Sturz nicht ohne Blessuren vonstatten gegangen; es bedurfte ein paar magischer Nachbesserungen, um die kleine Kämpferin wieder in den Ring schicken zu können. Selbst danach war die Blutfliege nicht mehr dieselbe und nur noch schwer zu lenken. Die Flügel hatten bei dem Schlag wohl größeren Schaden genommen, als auf die Schnelle zu reparieren war.
Cleverer Schachzug von Rhodgar. Renatas Blutfliege war von jetzt an eindeutig in ihrer Schnelligkeit gehandicapt, der vorherige Vorteil so gut wie dahin. Die einzige Chance der Magierin war noch, den Zombie sich -nun ja- aufbrauchen zu lassen. Nach dem, was er bis jetzt schon an Substanz verloren hatte, brachte er in den Kampf mehr von sich ein, als feierlich war.
Eine humpelnde Blutfliege gegen einen suppenden Zombie. Die nächste Runde war eingläutet.
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| 12.04.2004 23:08 | #142 |
| Host |
Oh nein, entschuldigt, Herr Magier, doch ihr müsst mich falsch verstanden. Ich wachte mit Atemproblemen auf, doch inzwischen geht es mir viel besser. Ins kastell kam ich zum einen um ein wanderziel zu haben und außerdem kann man hier vortrefflich speißen und schlafen. Sozusagen als Erholungsort. Inzwischen bin ich wieder voll Einsatzfähig.
Host versuchte besonders höflich zu wirken und den magier nicht zu verärgern. Niemand hörte gern, dass er sich geirrt hat und bei eigentlich verfeindeten Magiern konnte das durchaus fatale Folgen haben, wenngleich dieser Ceron trotz kleiner Ausrutscher im Ton, für die er sich sogar entschuldigte, ein äußerst freundlicher Zeitgenosse zu sein schien. Doch eben einer dieser Ausrutscher könnte dem Waffenknecht zum Verhängnis werden...
Er war wieder völlig gesund. Hmm, da war doch was, an was er denken wollte, wenn er daran dachte. Stimmt, dann konnte er ja wieder nach Hause. Nun ja, wenn das so ist, dann würde er mal aufbrechen.
Verzeiht Ceron, doch ich würde bei der Gelegenheit gerne aufbrechen. Ich muss zurück in die Stadt und meinen Kollegen dabei helfen, dort die Ordnung zu waren. Die Miliz eben, ihr wisst ja.
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| 12.04.2004 23:25 | #143 |
| Ceron |
Die Miliz also, ja, Ceron hätte es wissen müssen. Host war nichts als ein pflichtgetreuer Milize, der das Kastell nur als Ferienziel betrachtet. Schon hatte Ceron auf eine längere Unterhaltung mit ihm gefreut. Der Mann, welcher jedoch die Statur eines Kindes hatte, verabschiedete sich höflichst bei Ceron. Doch irgendwie wollte Ceron den Menschen nicht gehen lassen. Er liess sich zwar von aussen nichts anmerken, in seinem Innern hingegen schmerzte ihn die schlagartige Abreise des Gardlers jedoch. Aber man konnte ja nichts tun. Jedem soll sein eigener Wille eingestanden werden, er kann mit seinem Leben machen was er will, obwohl das jetzt ein wenig drastisch klingen mag, aber bei banalen Dingen wie dem entscheid zwischen 2 fast identischen Äpfeln beginnt es und aufhören tut es bei der Frage um Leben und Tod.
„Nun denn, wie du willst junger Mann. Ich freue mich auf deine Wiederkehr, denn ich weiss du wirst zurückkehren. Ich weiss zwar nicht wann, aber ich weiss dass du es tun wirst.“ Ceron schüttelte dem Jungen die Hand und führte ihn dann zum Kastelltor. Als Cerons Hand die kalten Eisenbeschläge des Tores berührte fühlte er wieder die plagende Einsamkeit, die plagende Bürde die er sich auferlegt hatte, das dunkle und kalte am Kastell der Schwarzmagier. Ja, sei froh dass du in einer freieren Gesellschaft lebst als ich und pass gut auf dich auf, das murmelte Ceron noch in sich hinein, bevor er Host, zu m letzten Mal winkte und sich dann wieder auf den Weg in sein Schlafzimmer machte.
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| 12.04.2004 23:37 | #144 |
| Rhodgar |
Ja, jetzt surrte die Fliege wieder, und der Zombie humpelte umher, wie gewohnt. Man könnte meinen, das eben Erfolgte wäre nie passiert.
Könnte man, ja. Doch was man nicht sah, nicht ahnen konnte, das trat ein. Rhodgar spürte es, schließlich war er mit Leib und Seele an den Zombie gebunden, hatte über alles einen Überblick, was in Verbindung mit der Kreatur stand. Rena wusste es nicht, die Blutfliege wusste es nicht, vielleicht wusste es der Zombie, sofern er in der LAge war etwas zu wissen, selber nicht. Aber der Schwarzmagier war voll im Bilde. Im Nachhinein war seine Aktion eben mehr als schlecht gewesen. Er hatte sich quasi selber geschlagen. Denn irgendwie schien die "Lebenskraft" aus seinem Diener zu fließen, ganz leise und klammheimlich, wie Schatten, die sich in der Finsternis der Nacht voran bewegten. Er würde es wohl nicht mehr lange machen, das war sicher. Und deshalb begann Rhodgar, aus diesem Kampf sein Fazit zu ziehen.
Wenn meine Feinde behäbig sind, kann ich beiderlei Kreaturen in den Kampf schicken, ganz gleich. Doch sollte ich niemals gegen etwas Wendiges und Flinkes mit einem Zombie in den Kampf ziehen, könnte mein Ende sein. Aber ich muss mal schauen, vielleicht kriege ich es ja so hin, dass ich auch an solche Eisenkrägen rankomme, wie die Zombies auf den Teufelszähnen sie an hatten. Waren echt praktisch.
Wie es allerdings schien, gab Rena´s Fliege auch bald ihren Geist auf. Das Schwingen ihrer Flügel war mittlerweile immer ungleichmäßiger gewesen, und daraus folgend flatterte sie mit einem leichten Linksdrall durch die Luft. Auch das vorher noch so stolze und anmutige Brummen war beinahe verklungen, man hörte lediglich ein jämmerliches Surren. Offensichtlich musste dieser Kampf als unentscheiden gewertet werden. Hätte der Schwarzmagier nicht gedacht, war er doch anfangs davon ausgegangen, sein Zombie könne die Fliege im Nu zertrümmern. Tja, so konnte man sich irren. Hatte er wieder was gelernt, was eigentlich ja auch Sinn der Sache gewesen war, viel mehr als der Sieg über Rena. Und aufgrund dieser Tatsache, dass er sein Ziel eigentlich erreicht hatte, löste er sich aus seiner angespannten Haltung, steckte den Runenstein, den er noch immer in der Hand hielt, wieder unter seine Robe, und ließ auch diesen Zombie verschwinden. "Dieser Kampf hätte zu nichts mehr geführt. Ich habe viel gelernt, dankeschön für diese tolle Erfahrung." Nun ließ auch Rena ihre Kreatur in einem Aschewirbel verschwinden.
"Ok, belassen wir es bei einem Unentschieden."
Beiderseitiges Nicken folgte, und gleich darauf verließen die beiden die Übungsräume. Ein wenig ausser Atem waren sie aber doch. Es strengte trotz allem an, Magie zu wirken. Und dann auch noch auf einer solchen Ebene.
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| 13.04.2004 08:35 | #145 |
| Dûhn |
Das Keuchen und Schnaufen hatte inzwischen merklich nachgelassen.
Dûhn war zufrieden. Nicht nur seine Geschicklichkeit an der Waffe wurde von Tag zu Tag größer, sondern auch seine Kondition und allgemeine Verfassung. Selbst sein, meist unwillkürlich ausgestoßenes, Schnaufen während seiner Runden durch die Gänge des Kastells wurde nun leiser und gleichmäßiger. Nach unzähligen weiteren Durchgängen gelangte der Reise zu dem Schluss das es für heute erst einmal genug wäre. Seine schwarze Unterkleidung klebte ihm vor Schweiß im Nacken, doch sein Atem ging ruhig.
Hm. Scheint so als müsste ich die Übungen noch ein wenig ausbauen. Inzwischen sollte ich vielleicht...
Weiter kam Dûhn nicht. Volkommen in Gedanken, stob der Hüne um eine weitere Ecke der endlosen, dunklen Gänge und rammte mit voller Wucht einen anderen Läufer. Während der Koloss jedoch nur einen kleinen Schubs abbekam, landete sein Gegenüber recht unsanft auf dem Hinterteil und wurde gleich darauf von einem, über alle Maßen erfreuten, Riesen zu einer Bärenumarmung emporgehoben.
"DRAGONSWORD!!" röhrte Dûhn freudig und setzte seinen alten Freund vorsichtig wieder ab.
"Wie geht es dir? Verdammt, lange nicht gesehen, hm? Ich..." der Riese hielt inne. "Geht es dir gut? Du siehst etwas erschöpft aus..." Dûhn musterte seinen Freund mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
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| 13.04.2004 11:21 | #146 |
| Dragonsword |
Gut! Dragonsword war nicht in einem Traum! Das hatte Dûhn mit seiner Umarmung deutlich gezeigt. Schon seit gestern Abend ging der Hohe Novize durch das Kastell und versuchte ein vertrautes Gesicht zu erblicken. Er hätte mit Renata oder Hírgalad gerechnet. Aber gerade mit Dûhn? Seinem ersten Freund in dieser doch so schlechten Welt!
"Was, ähm, ja mit gehts schon wieder besser.", sagte Dragonsword noch etwas verstört. "Ähm, ich meine mir ist es noch nie besser gegangen!", sagte er gleich darauf als er bemerkte das sein erster Satz den Riesen nicht zufreidenstellen würde.
Dragonsword zitterte noch immer am ganzen Leid obwohl ihm nicht kalt war. Er versuchte es zu unterdrücken aber es gelang ihm nicht! "Ähm,.. Dûhn mein alter Freund. Lass uns doch was Essen gehen!", war Dragonsword ein bevor der Schwarzmagier vor ihm etwas sagen konnte. Bei Hírgalad hatte der Trick mit dem Essen auch wunderbar funktioniert. Vielleicht auch bei Dûhn?
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| 13.04.2004 11:57 | #147 |
| Dûhn |
"Yep, Essen hört sich wie ne echt gute Idee an!"
Mit einem ausladenden Schwung wuchtete Dûhn seine Masse um die eigene Achse und schob dabei seinen, ungleich kleineren, Freund vor sich her.
"Du siehst ja ganz schwach aus! Wir wohl Zeit, das du mal wieder was anständiges zwischen die Rippen kriegst, alter Freund... Das Essen scheint bei euch im Sumpf ja nicht zu den Vorzügen zu gehören, hm?" plauderte der Riese mit seiner Bassstimme, als die beiden durch das hölzerne Portal in das Refektorium des Kastells eintraten. Wie auf ein unsichtbares Kommando hin schwebte augenblicklich eine enorme Auswahl an Töpfen, Tiegeln und Pfannen herbei, welche sich mit einem lauten *Pock* auf einem der langen Schwarzholztische niederließ.Das Aroma von in Butter gebackenen Kartoffeln, Dampfendem Fleisch und würzigen Biers kam wie eine Welle über die beiden Männer, welche nun eiligst am Tisch Platz nahmen.
Ohne viel Zeit zu verlieren machte sich der Hüne augenblicklich über die Speisen her. Eine unglaubliche Menge an essbarem war bereits auf dem breiten Metallteller aufgehäuft, als Dûhn seine braunen Augen wieder seinem Freund zuwandt.
"Und? Erzähl! Was hast du in der Zwischenzeit so alles erlebt, hm?"Mit einem herhaften Biss schlang der der Koloss ein Stück Putenfleisch hinab."Greif nur zu, mein Freund! Iss nur!" Dûhn hielt kurz inne um den momentanen Bissen mit einem Schluck dunklen Bieres hernter zu spülen.
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| 13.04.2004 12:12 | #148 |
| Dragonsword |
Eigendlich hatte Dragonsword keinen wirklichen Appetit. Es sah alles so gut aus. Aber der Hohe Novize würde keinen bissen hinunter bringen!
"Nö danke, ich hab schon gegessen. Was mich mehr interessiert, wo warst du denn die ganze Zeit?"
Dûhn musste erstmal runterschlucken und drehte sich dann in Richtung des Novizen. Dann öffnete den Mund und,... trank noch einen Schluck Bier. Es sah lustig aus und Dragonsword konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
Lachen? Wie lange hatte Dragonsword nicht mehr gelacht?!
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| 13.04.2004 12:43 | #149 |
| Dûhn |
Dûhn hielt für einen kurzen Moment inne und schauten Dragonsword skeptisch an."Du hast keinen Hunger? Warum war´s dann deine Idee essen zu gehen?"Mit einem tiefen Seufzer warf der Riese das angenagte Hühnerbein auf den Teller, wo es klappernd liegen blieb.
"Freund, dich berückt irgendetwas. Das spür ich doch." Der Bierkrug wanderte wieder zu Dûhns Gesicht und zurück. Die dunkle Flüssigkeit schmeckte angenehm malzig und schwer. Noch während er über das angenehme Aroma des Kastellbiers nachsonn schalt sich der Hüne. Es gab im Moment wichtigeres. Als er seinen Blick wieder zu seinem Freund in der Rüstung eines Hohen Novizen hob, senkte dieser den Blick. Irgend etwas lastete schwer auf dem Gemüt des Sumpflers... nur was?
"Na, komm schon," der Krug setzte wieder auf dem Tisch auf. "..du bist hier unter Freunden. Was is geschehen?"
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| 13.04.2004 13:24 | #150 |
| Estragon |
Des eintönigen Geschäftes vom Lesen und Lernen war Estragon noch lange nicht überdrüssig.
Den obgleich über die Planeten die Literatur sehr viel ungenauer und mythischer war, als das bei den Elementen der Fall gewesen war, büssten die Seiten nicht ihre fesselnde Wirkung auf seinen Verstand ein.
Er hatte jetzt fast alle Bücher seines selbst gewählten Pensums geschafft. Nur noch vier Bücher. Zwei dicke Wälzer und zwei von durchschnittlicher Stärke.
Estragon wusste nun um die heilenden, beruhigenden Kräfte des Merkurs. Die schützende Wirkung von Jupiter, die erregenden Mächte von Venus und Mars.
Doch über den letzten Planeten, den Saturn, wusste er nur sehr wenig. Irgendwie schienen die Bücher seine Geschichte absichtlich zu meiden.
Doch Estragon blieb aufgeschlossen gegenüber allem Wissen. Er machte kaum Unterschied zwischen den Themen.
Er lass voller Eifer, ohne sich direkt am Lernen zu erfreuen oder gefallen daran zu finden. Er sah es einfach als unabwendbare Notwendigkeit an. Eine Arbeit, die getan werden musste.
Egal ob sie gefiel oder nicht.
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| 13.04.2004 15:28 | #151 |
| Inachos |
Nervös überprüfte Inachos noch einmal, ob alles korrekt vorbereitet war. Die ausgewachsene Made war in Kampfposition, die Blutfliegenrune und die Schattenflammenrune (falls irgendetwas schief ging) in der Tasche. Auch die Beleuchtung für das kleine Stadion war vorhanden, sowie ein Zuschauer: Ein Dämon. Ok. Zufrieden lächelte Inachos. Oh, verdammt. Sazabi hatte ihn gesehen. Schnell verwandelte sich das liebe Lächeln in ein überaus gemeines und diabolisches Grinsen. Dann konnte es also losgehen.
Aufgeregt haspelte er die Worte der Beschwörung herunter und versuchte mit aller Geisteskraft, die Fliege aus dem Reich Beliars zu schleppen. Mit einem seltsamen Geräusch erschien eine untote Blutfliege vor den Füßen des Schwarzmagiers. Ah, da war sie. Enthusiastisch schob er sie in das provisorische Stadion, dass aus mehreren Truhen, umgekippten Tischen und Stühlen bestand. Heute würde sich die ultimative Waffe das erste mal im Kampf beweisen.
„So, jetzt kann’s losgehen“ meinte Inachos aufgeregt. Halt, irgendetwas fehlte noch. Ach ja, genau. Das diabolische Lachen.
Nervös fügte er es noch schnell hinzu.
„Muha...” Nein. Msit, falscher Anfang.
„Muihihi...“ Nein, auch das nicht. Mit großen Schweißperlen im Gesicht versuchte der Magier angestrengt, sich zu konzentrieren. Bei Beliar, war das peinlich! Doch jetzt hatte er es.
„Muahaha... ha... tschi!“ Verdammter Schnupfen! Doch um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden fing Inachos nun einfach und fügte nur noch ein cooles “Led se fait bäginn” hinzu und schloss das Stadion mit einem weiteren Stuhl.Voller Wissensgier beobachtete er nun die Szenerie. Nanu? Wieso bewegte sich die Fliege denn nicht? Oh, natürlich, der Befehl musste noch ausgesprochen werden. Nachdem auch dies erledigt war konnte es endlich losgehen und die Blutfliege erhob sich mehr oder weniger graziös in die Luft. „Komm, Made, das schaffst du locker.“ flüsterte er seinem Schützling noch zu. Denn wenn sie nicht gewann, gehörte dem Dämon, der auch anwesend war, seine Robe. Verfluchter Alkohol, verführte einem zu sinnlosen Dingen wie Wetten. Doch nein, er musste gar nicht aufgeregt sein, denn schließlich waren die Maden doch der Weg zur Weltherrschafft.
Mit großem Gesumme und Gebrumme ging der Kampf los. Besser gesagt, die untote Blutfliege rammte starrsinnig ihren Schädel gegen einen der Tische, und die Made schien der leckere Stuhl viel mehr zu interessieren. Oh, nein! Warum musste ihm das auch jetzt passieren?
„Nur eine kleine, technische Panne, wird gleich behoben...“ brummelte Inachos in sich hinein.
Per unglaublich teuflisch genialer Gedankenverständigung weiß er auch den Dämon an, zu gehen, seine kostbare Zeit solle er nicht unnütz verschwenden.
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| 13.04.2004 15:29 | #152 |
| Dragonsword |
"Mir ist das unangenehm", begann der Novize zu sprechen. "es ist so,... weißt du noch, früher, als ich mich so komisch verhalten habe?" Dûhn Gesicht verkehrte sich und er blicke mit noch mehr sorge auf Dragonsword. "Ähm,... nein das hab ich hinter mir!", warf der Novize schnell ein
"es ist etwas anderes, es,..." und schon wieder sah er die Bilder, als wollten sie es verhindern das er sein Leiden von der Seele sprach.
Dragonsword musste sich zusammenreißen nicht vor Dûhn in ohnmacht zu fallen. Immer wenn die Bilder an dem Novizen vorbeizogen verließ ihm seine Kraft und er begann zu schwitzen.
"Es,... es ist nichts!", sagte der Novize mit seiner letzten Kraft und,... tatsächlich, die Bilder verschwanden.
"Tut mir leid Dûhn! Ich bin sehr müde,... Ich geh ins Gästezimmer."
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| 13.04.2004 16:33 | #153 |
| Ray |
Die schweren Tore des Kastells schwangen auf und eine Gestalt, gewandet in einen dunkelblauen Umhang trat ein. Der Lehrling Ray war ins Kastell zurückgekehrt. Als er an Vabuns Statue vorbeikam, legte er das Gold noch nicht wieder zurück, obwohl er den Unwillen der Statue (ging denn das?) spüren konnte.Doch warf er eine tote Maus auf den Teller, die sein Uhu Tenebrus gefangen und ihm als Zeichen seines Könnens 'gschenkt' hatte. Die Maus verschwand komischerweise, hatte Ray doch damit gerechnet, dass irgendein Dämon zornig reagieren würde und die Maus ihm an den Kopf pfeffern würde.
Wahrscheinlich dürfte diese Maus irgendwann als untotes Wesen beschworen werden, wenn das denn irgendwer konnte. Vom nicht vorhandenen Nutzen ganz zu schweigen. Ray betrat den Innenhof des Kastells und Tenebrus stieß sich von seiner Schulter ab in den Himmel.
Ray aber sah durch die Arkadengänge hindurch Rhodgar und Renata gerade die Übungsräume verlassen. Beide schienen ein wenig außer Puste zu sein. Man konnte zwar weder physische Erschöpfung noch irgendein anderes Anzeichen dafür erkennen, doch Ray spürte das in der Magie. Sie waren geistig erschöpft, als hätten sie besonders anstrengende Zauber gewirkt.
Ein schmerzlicher Stich ward seiner Seele verpasst. Alles was er mit Magie konnte, war, leuchtende Hände erzeugen und magische Dinge zu spüren. Das war alles. Nicht dass Ray dies nichts bedeutete.
Aber etwas beschwören war doch ein ganz anderes Paar Schuhe.
Egal, dachte er. Es bringt nichts, einsam dahinzuvegetieren. Ray ging auf Rhodgar und Renata zu und begrüßte sie schon von der Ferne mit einem etwas schiefen Grinsen.
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| 13.04.2004 21:01 | #154 |
| Renata |
Der Gebrauch von Magie musste scheints nicht nur geübt sondern auch trainiert werden - er war ganz schön anstrengend. Gerne hätte Renata dem ihnen entgegen schlendernden Ray eine Zwillingschwester der gerade vergangenen perfekten Blutfliege vorgeführt, hätte wohl aber kaum noch einen Lichtspruch zustande gebracht.
Nun, vielleicht konnte sie ihm erzählen, was er nicht mehr gesehen hatte: "Schade, dass Ihr nicht bleiben konntet. Ihr habt die in meinen Aungen wohl hübscheste Blutfliege unter allen untoten Blutfliegen dieses Jahrhunderts versäumt. Mit allem drum und drann. Sogar mit einem Stachel." Die Magierin konnte nicht leugnen, dass sie stolz auf dieses beschworene Wesen war.
Das Geräusch wie das Schlagen großer Vogelflügel war aus dem Innenhof zu vernehmen. "Habt ihr das auch gehört?"
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| 13.04.2004 21:23 | #155 |
| Krigga |
Gemächlichen Schrittes durchwanderte der Druide die wildwuchernde Vegetation, die den Aufstieg zum Kastell der Schwarzmagier etwas erschwerte. Seine Haltung war kerzengerade, doch sein durch eine schwarze Kapuze verhülltes Haupt, war zu Boden geneigt.
Wie immer hing der lange, schwarze Mantel, der die vereinzelten Strahlen des Mondes aufzusaugen schien, an ihm herab und gab nichts von ihm Preis, nur die schwarzen Stiefel ließen auf ein menschliches Wesen schlussfolgern und nicht auf einen Dämonen.
Mit jedem Schritt den er näher kam, glaubte man, dass das Mondlicht sein Antlitz preis gab, doch irgendwie schien die Dunkelheit sein Gesicht zu verschlucken, je näher er dem Mond kam, desto länger wurde sein Schatten und umso mehr nahm die Finsternis die er ausstrahlte die Landschaft um ihn ein.
Vor ein paar Tagen hatte man nach ihm verlangt, eine altbekannte Stimme die ihm der Wind darlegte. Schon lange hatte er sie nicht mehr gesehen, ob sie sich sehr verändert hatte ?
Die schweren Torbögen des Kastells öffneten sich krächzend ohne das die knochigen Hüter auch nur einen Mucks von sich gegeben hätten. Stumm starrten sie hinab auf die schwarze Gestalt, der sie soeben Zutritt zu dem mehr oder weniger heiligen Anwesen der Dunkelpriester gewährt hatten.
Vorbei an einer seltsamen, steinernen Statue sah sich Krigga erst einmal um, zum Glück hatte sich seine Zielperson nicht irgendwo in den verworrenen Katakomben versteckt sondern saß seelenruhig im Refektorium und piekte aus einer hölzernen Schüssel ein paar Salatblätter zusammen, so als ob sie nichts in ihren Magen lassen würde, was nicht vorher perfekt portioniert wurde.
Doch plötzlich spürte Meditate etwas, was sie aufblicken ließ... und da stand er, beim Eingang zum Speisesaal und starrte sie an. Kurze Zeit geschah nichts, keiner der Beiden machte eine Bewegung, keiner ließ einen Ton über die Lippen kommen, bis Krigga dann doch auf Meditate zuschritt und kurz vor ihr zum stillstand kam.
Noch immer war kein Wort gefallen, da beugte sich der Druide herab zu ihr und flüsterte:
"Buh..."
Plötzlich verblasste seine defensive Haltung, er schob seine Kapuze zurück und darunter kam ein lächelndes, freundliches Gesicht zum Vorschein. Den Umhang warf er auf einen Sessel und schwang sich daraufhin auf den Tisch, legte sich der Länge nach hin und stützte seinen Kopf mit dem linken Arm ab.
K: "Hi, wie gehts denn altes Mädel, schon lange nicht mehr gesehn, siehst ja prächtig aus, zumindest dein Gesicht....der Rest wird ja von diesem schwarzen Leichensack da verdeckt, ist ja keine Kleidung für ne junge, hübsche Frau.Mir gehts übrigens prima, was sagst du zu meinem Hemd.....ist aus so nem Schwarzmagierrobenstoff, und meine Hose auch, gefällt mir recht gut, könntest dir ja auch mal ein Kleid aus dem Sack da machen.
Was isst du denn da gutes, nen Salat, musst wohl auf die Linie achten, hehe...naja, darf ich mal ?"
Krigga griff in die Schüssel hinein und fing sich ein grünes Blättchen heraus, kaute und fing sogleich wieder an zu quatschen...
K: "Schmeckt irgendwie lasch, ich hab da ein paar Gewürze die werden da ein bisschen pepp rein bringen"
Er löste 3 kleine, lederne Säckchen von seinem Gürtel und öffnete alle.
K: "Also das da ist...ich nenne es Volinchelli, es schmeckt unheimlich gut, und ist so eine Art Mischung aus diversen Bachblüten.
Das nächste hier...ich hab grad vergessen wie ich es genannt hab, aber es wirkt auf jedenfall belebend, besonders wenn man lange darauf rumkaut. Und das letzte Gewürz nenne ich Algrion, ist irgendwie ein gewöhnungsbedürftiger Geschmack, aber es soll auch die Manneskraft stärken....."
Krigga bröselte die ersten zwei Gewürzmischungen in den Salat und warf den Beutel mit dem Algrion in Meditates Schoß.
K: "Hier, falls du mal nen Liebhaber hast der schlapp macht.Hast du überhaupt ne bessere Hälfte, in diesem Mauerwerk wird doch sicher irgendwer dabei gewesen sein, der noch alle Tassen im Schrank hat und das weibliche Geschlecht mehr beachtet als irgendwelche Leichenteile, oder ? Hm ? Nein ?
Naja, dann geh mal raus in die Welt, du solltest sowieso mal wieder an die Sonne, deine Haut sieht ja aus wie Schnee, brauchst mal ne ordentliche Packung Bräune, dann ....ach ich rede zuviel."
Der Druide richtete seinen Oberkörper auf und gab der dunklen Magierin einen sanften Kuss auf die Stirn, lehnte sich dann wieder zurück und lächelte.
K: "Schön dich wieder einmal zu sehn..."
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| 13.04.2004 21:37 | #156 |
| meditate |
"krigga, mein freund. du redest wie früher. man kann dich nicht bremsen. was machen die äpfel? na gut, man soll keine gegenfragen stellen ohne nicht mindestens ne anstandsantwort gegeben zu haben.
gut gehts mir natürlich. wir haben viele dinge erlebt - schreckliche und schöne. es sind leute von uns gegangen, die tiefe wunden ins herz rissen und es sind neue leute zu uns gestoßen, die uns sehr erfreuen.
ich freu mich wirklich, dich wiederzusehen. und wie ich erfreut feststellen kann, bist du noch kein wolf geworden und ein baum bist du auch nicht. erfroren bist du nicht und deine gliedmaßen sind auch noch dran - zumindest die, die ich sehen kann.
bestell dir was zu essen. es gibt einen vorzüglichen moleratbraten. oder bist du unter die vegetarier gegangen? manche magier und auch druiden essen ja kein fleisch, obwohl die pflanzen ja auch eine seele haben, die nicht minder empfindlich ist.
ja, ich hab dich gerufen. ich brauche deine hilfe. du kennst doch blutfeuer. die hat mir eine aufgabe übertragen, die ich dir eigentlich gar nicht nennen mag, ich kann mir gut vorstellen, dass du dafür mindestens einen apfelbaum in unserem hof haben willst.
aber ich sag dir gleich, den gibt es nicht."
meditate lehnte sich in dem hohen lehnstuhl zurück und schlug die beine übereinander.
"aber zuerst iss und trink. ein zimmer haben wir für dich natürlich auch, wenn du überhaupt noch weißt, was ein bett ist."
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| 13.04.2004 21:51 | #157 |
| Krigga |
"Das lass ich mir nicht zweimal sagen, immer her mit dem Futter !"
Der Druide schnappte sich einen Sessel und winkte dem Dämon zu, der sogleich zu ihm kam.
"Also du schwebendes Irgendwas, bring mir mal nen Krug Wasser und zum Essen hät ich gern ein saftiges Moleratsteak, mit Kartoffeln. Das Steak bitte blutig...und dazu nehm ich noch nen Salat, achja, Röstgemüse kannste auch noch draufpacken auf den Teller.
Passt, darfst wegschweben !"
Nach seiner Bestellung widmete sich Krigga wieder Meditate.
"Blutfeuer, kommt mir bekannt vor, hab ihr glaub ich mal n Gift verkauft. Was will sie denn, immer raus mit den Wünschen, ich bin für alles offen solang ich nicht am Tisch tanzen soll....obwohl, nach ein paar Bier mach ich das wahrscheinlich auch ohne einem Apfelbaum in eurem Hof. Da will ich eh nix hinpflanzen, da fühlt er sich doch so einsam, abgeschnitten von all den anderen Pflanzen...
Also, um was gehts ?"
Im Hintergrund hörte Krigga schon sein Steak brutzeln, mal etwas anderes als die Nüsse aus dem Wald.
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| 13.04.2004 22:16 | #158 |
| meditate |
"sie will, dass du einen baum wandern läßt. angeblich hättest du das für den sumpf schon mal gemacht. sie will natürlich was besonderes. der baum steht mit ihrem haus drauf im sumpf. mitten drin. jetzt zieht sie um auf die banditenburg. die soll irgenwo auf einem hohen berg sein und sie meint, du machst dem baum beine und er läuft einfach da hoch. mitsamt dem haus in seiner krone."
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| 13.04.2004 22:18 | #159 |
| Ray |
Hatte Ray sich also nicht getäuscht. Renata und Rhodgar hatten Magie trainiert. Während Rhodgar schon einen dermaßen großen Hunger zu haben schien, dass das Tor zum Refektorium wie ein Magnet auf ihn wirkte, blieb Renata noch kurz, um Ray ihren Erfolg zu berichten.
Doch halt, Flügelschlagen im Innenhof? Was war denn dabei? Das konnte doch nur Tenebrus sein.
Ray verstand plötzlich. Renata wusste nichts von seinem Eulerich."Natürlich hörte ich das. Wenig verwunderlich auch, das ist mein Uhu Tenebrus, der sich vermutlich im Flug übt. Ihr hab ihn ja noch gar nicht gesehen."
Ray wusste nicht, ob das was er vorhatte funktionieren würde. Trotzdem stieß er einen kurzen Pfiff aus und konzentrierte sein magisches Empfinden auf seinen Tierfreund.
Tenebrus, der offenbar durch Rays Heilungsversuche an ihm mit dem Lehrling verbunden worden war, hörte den Ruf gleich doppelt. Der große Vogel kam elegant durch einen Arkadenbogen geschwebt und ließ sich auf Rays Schulter nieder, wo er majestätisch thronte und auf Renata hinabsah.
"Ich fand ihn einst im Wald. Die Hüterin meditate trug mir auf, meine magische Begabung zu beweisen, um als Lehrling hier aufgenommen zu werden. Ich hatte Erfolg, indem ich Tenebrus' Flügel heilte. Obwohl ich sicher bin, dass die Hüterin ihre Finger mit im Spiel hatte."
Renata sah den schönen Uhu und strich über sein Gefieder. Tenebrus gluckste zufrieden. "Ihr habt einen schönen Gefährten, Ray. Sicher wird er Euch noch lange folgen."
Schließlich entschieden sie doch, Rhodgar endlich zu folgen und etwas zu essen.Auch wenn es schon spät war. Der sichelförmige Mond erhob sich über dem Kastell, als die beiden Magier und der Lehrling ihr spätes Mahl beendeten.Im ersten Stock angekommen trennten sie sich und begaben sich auf ihre Gemächer.Rays Träume waren diese Nacht eigentlich angenehm, doch konnte er nicht leugnen, dass etwas unangenehmes in der Magie in seiner Seele nagte. Was es war, wusste er nicht. Doch es hatte mit etwas zu tun, was er noch nicht so lange besaß.Er würde den Schlüssel zu diesem Gefühl finden müssen, das ihn nicht losließ.
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| 13.04.2004 22:26 | #160 |
| Krigga |
"Was denn, vom Sumpf bis zu irgend nem Berg der Banditen ? Hat die denn ne Sauforgie zuviel hinter sich, das is ja ne ganz schöne Strecke.Damals als ich die Bäume für die Glatzen spazieren ließ, war das ja nicht so weit, aber das...puh.
Natürlich, schaffen werd ich das sicher, vielleicht mit der einen oder anderen Pause und einer guten Jause, aber das geht ganz schön an meine Kraftreserven."
Der Dämon kam wieder angeschwebt und stellte die köstlich riechende Speise mitsamt dem Wasserkrug auf den Tisch. Sofort stützte sich der Druide darauf, wie ein ausgehungerter Schattenläufer. Das Besteckt ließ er links liegen, Hände waren sowieso viel praktischer als diese metallenen, unpersönlichen Dinger. Schmatzend fuhr er fort...
"also das wird schon ein hartes Stück Arbeit, da muss die Gute schon was springen lassen, was weiß ich noch nicht, aber ganz umsonst mach ich das net, bin ja nicht auf den Kopf gefallen...zumindest nicht in letzter Zeit....oh, pardon, willst du auch was ?"
Krigga riss ein Stück von dem Moleratsteak ab und wollte es Meditate hinüberreichen, besonders appetitlich sah es zwar nicht aus, in den vom Fleisch blutigen und fettigen Händen des Druiden, aber wer Hunger hat ist nicht wählerisch.
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| 13.04.2004 22:43 | #161 |
| meditate |
"ach lass man, ich bin satt. vielen dank."
meditate hatte die dämonen extra sichtbar werden lassen, damit der druide sich wirklich königlich fühlen konnte. krigga war ihr die sache wert. so oft war ja nun doch kein hoher besuch hier im kastell.
"blutfeuer ist ja nicht arm. sie stellt immer noch dieses teufelszeug her, dass sich feuerlikör nennt. außerdem beherrscht sie diese seltsame magie meisterhaft, die ihr donnra verliehen hat. das ist umso erstaunlicher, als es kaum noch amazonen gibt und magierinnen noch weniger. vielleicht brauchst du das ja mal. so ein illusionszauber ist ja nicht zu unterschätzen.
wenn du gold brauchst, kann auch ich aushelfen. hin und wider soll ja sogar ein druide was anderes essen wollen als wurzeln, pilze und nüsse."
meditate erhob sich.
"darf ich dir dein zimmer zeigen?"
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| 13.04.2004 22:49 | #162 |
| Krigga |
Krigga schluckte das letzte Stück Fleisch und lehnte sich erstmal entspannt zurück, dann rülpste er herzhaft und kratzte sich am Bauch.
"Gold brauch ich glaub ich nicht und mit diesen Amazonenzaubern, naja, keine Ahnung, nen Mann will ich mir nicht angeln, mal schaun was sie so alles drauf hat. Mir wird sicher etwas schönes einfallen was mein Herz zum lachen bringt."
Krigga folgte seiner alten Freundin und stand bald in seinem Schlafgemach für die heutige Nacht.
"Is ja ganz gemütlich hier, n Bett hab ich schon lange nicht mehr gesehn. Ich nehme an, du hast keine Lust mehr auf eine kleine Kissenschlacht, oder ?"
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| 13.04.2004 23:01 | #163 |
| meditate |
"ne kissenschlacht..."
meditate musste grinsen. früher wär das kein problem gewesen, aber sie war nicht mehr das dumme ding von früher.
"wir werden sehn. vielleicht morgen. im moment widme ich mich einem sehr komplexen experiment."
auf den fragenden blick des druiden sagte sie schnell
"lass man, das willst du nicht wirklich wissen."
dann lächelte sie wieder unschuldig. von der gefangenen blutfliegenkönigin musste der tierfreund ja nicht unbedingt was wissen.
"ich wünsch dir eine gute nacht krigga. ich freu mich morgen auf gute gespräche unter der esche."
damit hauchte sie dem druiden einen kuss auf die wange und entwischte durch die tür, bevor er diesen kuss herzhaft erwidern konnte.
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| 13.04.2004 23:07 | #164 |
| Krigga |
Krigga blieb leicht verdattert stehn und meinte noch zu sich selbst...
"Ja, ich werd dann hier warten, herumstehn....oder so, und ja...gute Nacht."
Damit begab er sich in sein Kämmerlein und schmiss sich auf das Bett, welches deutlich weicher war, als der kalte Waldboden.
Bevor er ins Reich der Träume hinüberglitt murmelte er noch...
.."sollte wirklich mal in die Sonne gehn, gnarf..schnarch...würde ihr gut tun..."
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| 14.04.2004 13:55 | #165 |
| Ray |
Die Sonne hatte Ray erst spät geweckt. Trotzdem hatte er das nagende Gefühl nicht verloren. Mit ihm selbst war alles in Ordnung. Aus diesem Gefühl wurde er nicht schlau.
Vielleicht sollte er ein wenig meditieren, und sich der Sache so annehmen. Er betrat das Refektorium. Ein Frühstück stand schon bereit, als hätten die Dämonen schon gewusst, dass er kommen würde.
Nach einem ausgiebigen Frühstück überlegte er, wo es sich wohl am besten meditieren ließ.
Hier gab es doch irgendwo einen Baderaum, oder? Er hatte doch darüber gelesen und hatte Rhodgar nicht mal gesagt, dass im Untergeschoß einer sei?Ray begab sich die Stufen hinab und öffnete die einzige beschilderte Tür weit und breit. Es stand ja auch das richtige drauf.
Der Baderaum war schon voller Dampf, als er ihn betrat. Ein Becken brodelte, als kämen die Wirbel aus Beliars Reich selber.
"Autsch!" Dementsprechend heiß war es wohl auch, was Ray schnell merkte, nachdem er sich seines Umhangs entledigt hatte und ins Wasser gestiegen war. Doch schnell wurde es angenehm.
Er versank in seinen Gedanken und versuchte, die Magie fließen zu lassen. Es gelang ihm viel besser als erwartet. Die Entspannung machte ihn empfänglicher für die Botschaften, die die Magie einem Lehrling des Kastells mitteilen konnte. Ray rief dieses nagende Gefühl seines Unterbewussten zurück.Dann schloss er die Augen....
Was war das? Er sah etwas... Ganz vage. Eine kleine Gruppe von Menschen, von seelischer Qual erfüllt. Dunkle verhüllte Gestalten huschten durch den Nebel - was war das für ein Nebel? Geistig oder materiell?
Der nächste Eindruck war grauenvoll. Alles wurde schwarz, alles was Ray noch sah, war ein Paar glühender Augen und er spürte... Nein, daran bloß nicht denken!
Abrupt schlug er die Augen auf. Diese Vision war äußerst seltsam gewesen. Was sollte er nur damit anfangen? Bevor er nicht mehr über die Magie wusste, konnte er vergessen, dieser Spur nachzugehen.
Also zog er sich wieder an und begab sich zum Innenhof, um sich von dieser Meditation zu erholen.
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| 14.04.2004 15:40 | #166 |
| meditate |
die magierin hatte sich die zornige blutfliege einige zeit angesehen. der hohe käfig verhinderte ein entweichen und der schattendämon versuchte jetzt zu verstehen, was meditate von ihm wollte.
"ich will sie melken. ich will ihr das gift entnehmen ohne sie zu töten. gib mir doch bitte einen rat, wie ich das anstellen kann."
der dämon konnte offensichtlich mit dem wort melken nichts anfangen und warum die hüterin diese häßliche kreatur nicht töten wollte, konnte er erst recht nicht verstehen.
"ach, vergiss es. ich frage krigga. ein druide wird ja wohl rat wissen. ich werd mich inzwischen mal mit dem harpyien-ei befassen und die creme für die hände herstellen."
meditate ging in das heiler-labor und bereitete alles für die extrahierung vor. das ei war perfekt. frisch und weiblich. es konnte also eigentlich nichts schief gehen. wenn sie sich beeilte, konnte sie fertig werden, bevor cain ins labor kam.
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| 14.04.2004 20:41 | #167 |
| Ceron |
Ceron sass lange Zeit nichts unternehmend auf dem einen Bettende und schob eine kleine Kette auf dem Tisch hin und her. Ganz einfach, er hatte lange Weile. Nichts geschah in den kargen kalten Gemäuern, und er konnte nicht die Magie studieren, doch vielleicht war das ja einfach ein Trick, ja so musste es sein. Der Schattendämon würde ihn wohl beobachten, also müsste er schnell etwas kluges tun, der Jungmagier fasste sogleich den Entschluss in die Bibliothek zu gehen, sich die Karte der Fauna und Flora wieder zu holen und das gute Stück genauer zu untersuchen. Vielleicht hatte es ja eine Höhle in der nähe des Kastells, dort könnte er dann vielleicht später einmal seine Magiekünste erproben.
Ceron trat also in die Hallen des gespeicherten Wissens ein, er suchte wieder nach den verstaubten Regalen mit den Karten. Zuerst fuhr seine Hand über raue Buchrücken, dann folgten kleine Pergamentbündel und endlich kamen auch die Pergamentrollen mit den Karten. Kartograph wäre vielleicht etwas für ihn, diese Karten mit den Legenden beeindruckten ihn. Auf so einer Karte konnte man, sogar bis ins genauste Detail, alles über die ausgewählte Region erfahren. Als der Magus das Werk seines Begehrs ausgesucht hatte und schon wieder auf dem Weg aus der Bibliothek war musste er plötzlich einen heftigen Stopp reissen. Die Magierin Renata wollte wohl auch in die Bibliothek, doch das unvermeidbare trat ein. Er knallte voll in sie hinein, die beiden Grössen trafen sich unglücklich, sodass sie ihm gleich das Kinn aufschlug. Nachdem er sich wieder erhoben hatte kümmerte er sich erst darum die Magierin nach ihrem Wohlergehen zu fragen und ihr beim Aufstehen behilflich zu sein, erst dann bemerkte er, dass er beim Aufprall seine Karte in die Luft schleuderte. „Geht es dir gut, Renata? Ich bin wirklich untröstlich, so was kann auch nur mir passieren. Das tut mir jetzt aber fürchterlich Leid.“ Tja, da hing sie nun oben über dem Kronleuchter hing das Mistding.
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| 14.04.2004 21:10 | #168 |
| Renata |
Renata betastete mit etwas vom Schmerz verzogenen Gesicht die Stelle an ihrem Scheitel, mit dem sie mit Cerons Kinn kollidiert war. Na, wenigstens hatte es sie nicht umgehauen. "Danke, geht schon. Wie geht es Deinem Kinn?"
"Schon o.k." murmelte Ceron etwas geistesabwesend. Den Blick hatte er dabei nach oben gerichtet, zur Hallendecke hin.
Die Augen der Magierin folgten seinem Blick, sie brauchte aber eine kleine Weile, bis sie erkannte, was er da oben fixierte: im zierlichen Metallgeflecht eines mit den strahlenden blauen Kristallen bestückten Kronleuchters hing ein Pergament.
"Oh. Wie kommt das denn da oben hin?"
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| 14.04.2004 21:23 | #169 |
| Ceron |
„Das ist ja mein Problem, ich habe keine Ahnung wie ich das anstellen soll, und ich würde dir auch nicht anraten das ding mit einer Schattenflamme herunterzuholen. Doch vielleicht könnte man… , nein“ Ceron dachte gerade daran einen Dämonen zu rufen, doch die edlen Tiere aus der anderen Sphäre waren wirklich nicht für solche Laufburschenjobs gemacht, an die sollte mach sich nur bei echten Problemen wenden. Da konnte Ceron nun nur noch auf eine Geisteseingebung Renas hoffen. Sie war ja schon bedeutend älter als Ceron und hatte solche ärgerlichen Alltagsprobleme sicher schon öfters gelöst.
„Nun, Rena ich muss dich leider bitten mir zu helfen. Etwas kluges kommt mir wirklich nicht in den Sinn. Sonst müsste man vielleicht nach einer Leiter suchen, aber ich habe gelesen, dass es die seit dem Fall der Barriere nicht mehr so häufig gibt. Hättest du also eine Idee, wie wir diesen Pergamentfetzen wieder auf den Boden kriegen?“ Zum Glück war das Pergament noch nicht in Flammen gehüllt, es hätte ja direkt auf den Flammen landen können und das hätte dem Pergament sich nicht gut getan. Ceron starrte Rena an, sie fuhr sich mit der Hand einige Male über den verletzten Scheitel, legte ihren Kopf zuerst auf die linke, dann auf die rechte Seite und schaute dann wieder zum Kronleuchter hoch
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| 14.04.2004 21:52 | #170 |
| Renata |
Eine Idee... eine Idee...
Die Kronleuchter waren hoch aufgehängt, höher als die an einem der Ragale lehnende einzelne - weil ohnehin nicht benutzte - Leiter reichte. Fliegen müsste mann können. Fliegen? Fliegen!
"Ja. Ja, ich glaube, ich habe eine Idee.." bei der ein Prachtexemplar wie am Vorabend gebraucht wurde. Mit allem drum und dran eben.
In den Gewölben der Bibliothek klang das Brummen der Blutfliegenflügel lauter und brummiger als draussen im Hof. Langsam stieg das beschworene Wesen höher zur Decke hin, bis sie im Licht der Leuchtkristalle bläulich strahlte. Vorsichtig führte Renata die Fliege an das Pergament heran. Der Wind, den die schlagenden Flügel erzeugten, genügte, das Pergament von seinem luftigen Platz hinunter zu wehen, Purzelbäume schlagend schwebte das Blatt in die ausgestreckten Hände Cerons.
Ein Stachel war gar nicht nötig gewesen, obwohl er selbstredend da war. Mit allem drum und dran eben.
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| 14.04.2004 21:54 | #171 |
| HoraXeduS |
Die Werkstatt des Glasmachers des Kastells hätte seitens ihres Inhabers getrost verpachtet werden können: Nicht, dass der hiesige Schmelzer und Bläser keine Lust an der kunstfertigen und angesehenen Erschaffung bezaubernd glänzender Ziergegenstände hatte. Doch gemeinhin galt für rechtschaffene Handwerker, dass sie den ganzen Tag hart arbeiteten. Hier nun erklärt sich dem geneigten Leser das laute Lachen des Schwarzmagiers. Er zog es vor, während der ganzen Nacht hart zu arbeiten und also wann immer es ihm beliebte. Allein das Wort 'Rechtschaffenheit', war es nicht denen vorbehalten, deren Horizont an der Stadtmauer von Khorinis endete? Wie überlebte so ein Rechtschaffener, wenn er auf einer einsamen Ebene des Nachts einem Rudel hungriger Wölfe begegnete? Aber nein, in all seiner Rechtschaffenheit lag der Rechtschaffene zu fortgeschrittener Stunde brav in seinem Bett. Horaxedus schüttelte sich. Und im selben Moment bohrte sich ein unausgesprochener Fluch durch das schmale Fenster der Werkstatt in den Innenhof des Kastells, um sich sogleich in den nächtlichen Himmel zu versteigen. Irgendein Rechtschaffener auf dieser Insel würde schlecht träumen in dieser Nacht.
Der Schwarzmagier hatte das Rühren der glühenden Masse im Glastopf des doppelten Ofens soeben beendet. Wohldosiertes, kräftiges Pusten durch das schwarze, stählerne Blasrohr erzeugte eine leuchtende Kugel vor Horaxedus. Der glühende Propf, den es mit Luft zu füllen galt, war dabei vom Glasmacher bewusst mehr als faustgroß gewählt worden. Entsprechend schnell musste das Rohr beim Blasen gedreht werden, während die Lungen des Magiers sich mühten, dem Widerstand der gold-orangenen Glut zu begegnen. Schließlich aber hatte Horaxedus einen beinahe kopfgroßen, hohlen aber schweren Ball vor sich. Diesen führte er flink am Ende des Rohrs über das weiße Tuch, welches auf der Werkbank ausgebreitet lag. Schließlich legte er die glühende gläserne Kugel darauf nieder und drehte mit einer geübten Bewegung das Blasrohr fort.
Im selben Augenblick stach der Magier mit der Spitze seiner Zange ein Loch in den obersten Punkt des gläsernen Balles, welcher viel zu heiß und damit zu weich war, um stabil auf dem über dem Holztisch ausgebreiteten Stoff bestehen zu können. Stattdessen sackte die glühende Kugel in sich zusammen, wobei das an der Oberseite eingestochene Loch nun dafür sorgte, dass das heiße, weiche Material im Zusammensinken weiter aufriss. Das Ergebnis: ein großer gläserner Fladen.
Was folgte, waren vier schnell geführte Schnitte mit der scharfen Kante der Glaszange, so dass nun ein längliches, glühendes, gläsernes Rechteck auf dem weißen Tuch vor Horaxedus zu liegen kam. Dieser indes bestaunte sein Werk nicht länger als nötig. Ein Griff an seine Hüfte folgte, und schon hatte er die kaum fingerdicke Kordel aus seiner Robe gezogen. Es war heiß in der Werkstatt des Glasmachers, da brauchte er die doppelt gedrehte Schnur ohnehin nicht zur Verhüllung. Stattdessen legte er sie nun auf die Längskante des Glasfladens. Mit gekonntem Griff langte er sogleich an die daneben liegenden Ecken des Tuches und hob es der Länge nach ein wenig empor. Die eben noch flach darauf liegende, weiche gläserne Masse kippte daraufhin an der oberen Kante nach vorne und schmiegte sich dabei um den auf ihr haftenden Robengürtel. Als die Kordel rundum von dem gläsernen Fladen umwickelt war, folgte ein erneuter, langer Schnitt mit der Zangenkante. Das Ergebnis: Ein etwa ellenlanger gläserner Maccaroni, mit einer Kordel als Füllung.
Der Glasmacher schlug erneut das Tuch über das frische Glasrohr und rollte mit Hilfe eines Holzstückes das von Stoff überzogene, längliche Werkstück auf dem Tisch hin und her. Es folgten noch zwei begradigende Schnitte rund um die Enden des Rohres, dann wurde wieder gerollt, bis das sich weiter verlängernde Glasrohr abkühlen würde. Rechtschaffen, versteht sich.
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| 14.04.2004 21:55 | #172 |
| meditate |
der dämon konnte die salbe wirklich meisterhaft schlagen. die idee mit den selbst wirbelnden schlagbesen war wirklich bewundernswert. die salbe wurde weich und geschmeidig und die schlagbesen hatten so viel luft eingemischt, dass die creme auch lange reichen würde. jetzt stand der heilerausbildung von cain also nichts mehr im wege.
meditate packte alle sachen weg, fütterte die blutfliegenkönigin und verließ das labor.
ein gutes abendessen sollte jetzt dran sein.
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| 14.04.2004 22:03 | #173 |
| Ceron |
Bei Rena war eine Idee wohl gleichgesetzt mit einer erfolgreichen Lösung, sie hatte also ein Geschöpf aus Chitin geschaffen und es hinauf an die Decke geschickt. Ja das hätte Ceron nicht getan, wenn er es überhaupt irgendwann einmal so weit bringen würde eine Blutfliege beschwören zu können, wäre er selbst wohl nicht drauf gekommen. „Du hast wirklich Talent in Problemlösefällen, ich glaub ich komm wieder zu dir wenn ich mal irgendwo meine Schlüssel verlegt habe, mach dich schon mal auf etwas gefasst.“ Grinste Ceron zu Rena, welche wohl auch über das sehr schön gelungene Exemplar einer Blutfliege, natürlich untot, staunte.
Ceron entfaltete die Karte und breitete sie auf dem Kastellboden aus. “Schau mal, ich hab mir die Karte schon einige Male angesehen und dies ist mir aufgefallen. Diese Pflanzen die ich auf unserer Reise auf das Festland gefunden habe sind hier in der Nähe des Kastells auch findbar, wenn auch nur sehr rar gesäht. Ich werde mir nun ein richtiges Pflanzenlager zulegen, mit Samen, Sprösslingen und allem was dazu gehört. Was hältst du von der Idee?“
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| 14.04.2004 22:25 | #174 |
| Rhodgar |
Müde verließ Rhodgar die Übungsräume, und schlenderte in die Dunkelheit eines Korridors hinein. Die letzten Stunden hatte er damit verbacht, einmal all seine magischen Fähigkeiten aus sich heruas zu locken. Mit einem Krug Wein, als Proviant, bewaffnet, hatte er sich in dem länglichen Raum, der als eine Art Schießstand für die Schattenflamme fungierte, niedergelassen, um sich einmal selber zu prüfen. Angefangen hatte er damit ein paar Mal hintereinandern eine Lichtkugel enstehen zu lassen. Kein Problem. Auch die Schattenflamme konnte er mehrmals problemlos hervor bringen. Als es dann aber daran ging, eine brummende Dienerin zu beschwören, da hatte er es schon zweimal probieren müssen, bis ein makelloses Skelett dieser Art vor ihm flatterte (der ersten hatte leider ein Flügel gefehlt).
Soweit alles schön und gut, das konnte ja mal jedem passieren. Doch was sagt man zu einem Zombie ohne Gesicht? Wenn sich da, wo normalerweise Augen, Nase und Mund waren, nur glatte Haut über die Knochen straffte? Sah schon ziemlich furcheinflößend aus, und besondere Auswirkung hatte diese Gesichtslosigkeit ja auch nicht. Aber trotzdem war es nicht das, was sich der Schwarzmagus vorgenommen hatte. Nicht ganz. Also war der Versuch für die Tonne.Allerdings war er nun auch nicht mehr in der Stimmung, sich erneut daran zu probieren. Erst gestern Abend hatte er eine magisce anstrengende wie ansprechende Aufgabe bewältigt, und gleich heute schon wieder die ganze Zeit über gezaubert... irgendwann brauchte selbst der Härteste mal eine Auszeit. Ja, und die würde er sich in seinen Gemächern suchen. Mit ner schönen Tasse Tee und ein paar Keksen, und einem guten Buch vielleicht. Schier unendlich schien der Schatz der Lektüre, welche aus Gemmscheid Grummels Meisterstube entsprungen waren. Da war jedes Werk wie ein spannendes Abenteuer, jedes mal von neuem fesselnd.
Er würde...
... erst einmal vom Boden hochkommen müssen. Plötzlich und unerwartet hatte es ihn nach unten gerissen, und jetzt wälzte er sich auf dem roten Teppich, welcher ihm sicher zur Eingangshalle hätte führen können. Im Fackelschein hatte er noch etwas Kleines ausmachen können, welches sich ihm in den Weg gestellt hatte (oder besser gesagt: in das er hineingerasselt war).
"Bei Beliar, da plagt man sich den ganzen Tag mit Fliegen und Zombies ab, und wir dafür noch umgeworfen. Ungerecht, unfair, gemein..."
Rhodgar hätte stundenlang damit weitermachen können, aufzuzählen wie er diese Situation einschätzen würde, doch wurden ihm mit einem Mal Stimme wie Atem abgeschnitten. Dem hübschen Gesicht, welches da auf ihn hinunter blickte, konnte er nicht entnehmen, ob die dazugehörige Frau nun sauer, böse oder sonst was auf ihn war. Natürlich war Meditate wohl auch nicht erfreut darüber, wenn jemand ihn sie hineinlief, wer war das schon? Rhodgars Kehle wollte ein wimmernder Laut entfahren, doch unmöglich, irgendwie konnte der Ton nicht entweichen. Und jetzt lief er auch noch rot an wie eine Tomate. Trottel!
"Ich (röchel), ich (krächz)... tut mir leid, ich wollte nicht (hust)..." Mehr brachte er nicht heraus.
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| 14.04.2004 22:40 | #175 |
| Bloodflowers |
Und so marschierten die beiden durch die Wildnis und kamen unten am Berg der hinauf zum Kastell führte an. Diesmal bestand der Bandit aber darauf die verletzte Blutfeuer hinauf zu tragen. Davon liess er sich auch nicht abbringen:"Nein ich hab's dir versprochen also mach ich es auch!" damit war das Thema dann erledigt.
Mühsam quälte sich der Bandit den zugewucherten Pfad hinauf und blieb dann kurz vor Ende stehen. Sie hörten wie die Skelette gerade wieder über irgendwas kicherten.
Der Bandit und die Amazone schauten sich kurz an, nickten und waren sich ohne irgendwas besprochen zu haben einig.
Die Skelette durften diese Aktion auf keinen Fall mitkriegen, also liess der Bandit Blutfeuer wieder auf den Boden und sie schlenderten, so als wenn nichts gewesen wäre, den letzten Rest des Weges weiter.
"Schau mal, hat die'n neues Haustier!" lachten die Skelette als sie die beiden erblickten. Bloody war drauf und dran die vorlauten Knochenmänner anzuspringen und auseinander zu nehmen.
"Hehe, der ist ja so verschwitzt, Stöckchen holen ist wohl sehr anstrengend!" lachten die beiden.
"Los lass uns schnell rein sonst passiert ein Unglück." flüsterte Bloody wütend. ...
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| 14.04.2004 22:42 | #176 |
| meditate |
"was ist denn in dich gefahren? du siehst aus wie ein gekochter hummer und bewegst dich auch wie ein solcher im rückwärtsgang? kann ich dir helfen, mein talentierter tierimitator?"
die magierien reichte rhodgar die hand und zog ihn auf die beine.
"mir scheint, du bist etwas geschwächt? hast du etwa wieder getrunken? ich könnte dich zu einem essen einladen. und danach solltest du ein bett aufsuchen und bis morgen um mitternacht schlafen.
komm mit mir und erzähle, was dich quält. ich will grad ins refektorium und etwas zu mir nehmen. leiste mir gesellschaft. du kannst dabei einen interessanten mann kennen lernen, den man nicht alle tage zu gesicht bekommt."
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| 14.04.2004 22:49 | #177 |
| Renata |
"Das hört sich an, als wolltest Du einen Garten anlegen. Das ist bestimmt eine sehr befriedigende Arbeit, aber" grinste die Magierin Ceron an "ich hatte immer den Eindruck, dass Du Abenteuern nicht abgeneigt wärst.
Ich kann mir Dich mit Hacke und Schaufel bei der Gartenarbeit ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen.
Aber Du wirst wissen, was Du willst. Plane mal ruhig weiter - und viellicht findet sich in Deinem künftigen Garten ja auch eine Ecke für schöne Blumen. Ich würde mich freuen."
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| 14.04.2004 22:53 | #178 |
| blutfeuer |
"die traun sich schon lange nicht mehr, den zahnlosen mund groß aufzumachen. ich kann dir nämlich was verraten.
die kommen nicht ab von ihrer tür. du kannst sie ärgern wie du willst. das einzige was sie können, ist die tür zuhalten. dann muss man eben so lange vor dem tor brüllen, bis es ein magier hört. hab ich alles schon hinter mir. zu mir sind die beiden jetzt ganz brav. also ich könnte fast sagen, wir sind freunde."
die amazone tätschelte sie gerippe bevor sie höflich darum bat eintreten zu dürfen.
schnell hatten sich daraufhin die tore geöffnet und als die drei drin waren, hatte man fast den eindruck, als würden die klappermänner aufatmen.
auf jeden fall meinte eines von den gerippen
"alles noch dran? oder hat sie wieder was mitgenommen?"
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| 14.04.2004 22:55 | #179 |
| Rhodgar |
Mann, hatte Rhodgar Augen gemacht. Wenn es eine Art von Reaktion gab, die er nun gar nicht erwartet hatte, dann diese. Gerade hatte er sich noch über seien trockenen Hals geärgert, und im nächsten Moment wanderte er neben Meditate den Gang runter.
"Nee, getrunken hab ich nicht. Naja, ein Glas Wein vielleicht. Aber mehr nicht, echt. Euer Gebräu verfolgt mich heute noch in meinen Albträumen." Auf diese Worte hin zog er eine Grimasse, die zumindest für kurze Zeit den Anflug eines Lächelns ins Gesciht der Hohepriesterin brachte. Aber gerade fiel ihm etwas anderes ein. Eigentlich wollte er doch gar nichts essen? Er hatte sich gedacht, wenn er schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf Meditate "gestoßen" war, könnte er sich doch gleich den Trank brauen lassen. Jenes Getränk, welches ihm helfen sollte, die Augen im sanften Dämmerlicht in der Bibliothek offen halten zu können. Vorausgesetzt, es würde nicht wieder eine Mischung aus Gewürm und abgestandener Pampe sein.
Aber die Frau ging mit einem solchen Tempo voran, dass er einfach folgen musste. Und außerdem hatte sie noch etwas von einem Besucher gesagt, einem besonderen (und wenn selbst sie von "besonders" sprach, dann musste es wirklich so sein, doppelt und dreifach womöglich). Da konnte er ihr doch nicht widersprechen, sondern einfach nur versuchen Schritt zu halten.
Dann tauchte bald die Tür zum Refektorium auf. Da er eine einigermaßen gute Erziehung genossen hatte, ließ es sich der Schwarzmagier nicht nehmen, einen letzten Satz vor seine Begleiterin zu machen, und ihr die Tür zu öffnen. Als die beiden den Speisesaal betraten, ließ er den Blick suchen düber die paar Leute schweifen, die hier anwesend waren.
"Wo ist er denn, der, von dem er ihr geschwärmt habt? Bin scuon ganz neugierig."
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| 14.04.2004 23:08 | #180 |
| meditate |
"oh, er ist nicht da. nunja, rhodgar, dann warten wir eben. wir wäre es mit einem schönen wein?"
meditate wollte sich gerade setzen, da stürmte ins refektorium ein großer grauer vogel. rhodgar wollte grad die hände heben, um einen spruch gegen den feind zu schmettern, als meditate ihm noch gerade rechtzeitig in die arme fallen konnte.
"halt ein, das ist wuschel. blutfeuer ist wieder da."
dann beugte sie sich zu rhodgar hinüber
"die meinte ich natürlich nicht. blutfeuer ist zwar auch eine bemerkenswerte person, aber ich meinte einen druiden, der bei mir zu gast ist."
in diesem moment betrat die humpelnde amazone und hinter ihr ein grinsender ehemaliger geist das refektorium.
"ich nehme mal an, ihr habt hunger?"
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| 14.04.2004 23:14 | #181 |
| Bloodflowers |
"Und was für einen, Mama kocht so scharf, das ist nichts für mich!" ausser Blutfeuer verstand vermutlich niemand was Bloody damit eigentlich meinte. Aber das war auch gut so.
"Was nehm ich denn, was nehm ich denn?" schmunzelte Bloody und überlegte angestrengt. Dann fiel ihm ja ein das er zuerst mal der Amazone beim hinsetzen behilflich sein sollte.
Also rückte er den Stuhl zurecht und Blutfeuer konnte Platz nehmen. Meditate schaute ein wenig verwundert.
"Grüss dich meditate, kein Kommentar, hab scheisse gebaut und bin heute mal zuvorkommend."
"Und du..." meinte Bloody dann zur grinsenden Amazone "... gewöhn dich garnicht dran, das ist nur ne Ausnahme!" Bloody lachte leise und setzte sich dann auch an den Tisch.
"Wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Bloody, freut mich dich kennen zu lernen!" stellte sich der Bandit dem jungen Magier Rhodgar vor. Dann erschien auch schon eine leckere Scavengerkeule und Bloody begann sein wohlverdientes Mahl zu sich zu nehmen. ...
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| 14.04.2004 23:20 | #182 |
| blutfeuer |
"he spinnst du? ich weiß, dass du ein roher bandit und flegel bist. ich brauch dieses verpimpelte benehmen auch nicht. bin schließlich keine lady aus der stadt."
blutfeuer lehnte sich zurück und ließ erst mal wein erscheinen. das hatte gefehlt.
"na medi, schwesterchen ? war der druide schon da?"
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| 14.04.2004 23:28 | #183 |
| Rhodgar |
"Nee, lieber keinen Wein. Ein schöner Tee wär mir lieber."
Schon erschien eine edel bemalte Porzelantasse auf dem Tisch, mit dazu passender Teekanne. Ja, das Kastell war bestens gerüstet. Vorsichtig ließ Rhodgar das dampfende Getränk in das Tässchen hineinlaufen, setzte es an den Mund und begann zu trinken. Böser, böser Fehler. Er hatte mit den Augen so an dem Scavenger gehangen, der sich im Refektorium breit gemacht hatte, dass er gar nicht auf den Tee geachtet hatte. Schon hatte er sich verbrüht, was er mit einem Prusten deutlich machte. Eieiei, das war heiß. Aber was ein wirklicher Schwarzmagier sein wollte, der durfte keine Schmerzen zeigen, also versuchte er, das Brennen auf seiner Zunge zu ignorieren, und sich stattdessen abermals mit dem Vogel abzulenken.
Offensichtlich gehörte dieses Tier zu Blutfeuer, so wie Meditate es von sich hatte hören lassen. Bemerkenswert, aber hallo! Der Schwarzmagier wusste es noch ganz genau, als er als Teil einer Gruppe aufgebrochen war, um auf dem Hof eines Bauern die Hochzeit zweier Söldner (natürlich der eine männlich, die Söldnerin weiblich) zu feiern. Da hatte er gerade am Anfang seiner magischen Karriere gestanden, hatte im Dunkel der Nacht stolz seinen Lichtzauber vorführen wollen, und war dann mit Blutfeuer aneinander geraten. Ihr Temperament stand mindestens gleich mit der Schaurigkeit ihres Namens.
Mittlerweile war der Schmerz abgeklungen, zurückgeblieben war lediglich das Gefühl als hätte ihm jemand den Mund betäubt. Ziemlich ungünstiger Zeitpunkt war das, wollte er doch Meditate nach dem Serum gefragt haben, bevor sie so richtig mit den beiden Eingetroffenen ins Gespräch kommen würde, denn dann wollte er nicht mehr stören.
"Ahem, Meditate, zu euch wollte ich eigentlich auch so noch gegangen sein, aber ihr kennt das ja, immer ist man beschäftigt... hier verläuft man sich mit dem Don in der Bibliothek, da gibt es einen Kampf der Kreaturen zu gewinnen, das volle Programm halt... oh verzeiht, ich war abgewichen. Nun, ich würde euch gerne bitten, wenn ihr es einrichten könnt und es euch nicht zuviel Mühe un Arbeit macht, dass ihr vielleicht irgendwann..." "Komm auf den Punkt." "Natürlich, natürlich. Ich dachte, vielleicht könntet ihr mir einen Trank brauen, der es mir erlaubt, ganze Nächte durch wach zu bleiben? Ich arbeite nämlich gerade an einer gaaaanz großen Sache, ein Buch, müsst ihr wissen. Und die schreiberische Muße küsst mich unglücklicherweise immer des Nachts, deswegen muss ich wach bleiben können. Würde das gehen, ja?"
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| 14.04.2004 23:42 | #184 |
| meditate |
"ja blutfeuer, der druide ist hier, aber eben grad nicht bei uns. ich hab ihm auch deine bitte überbracht und er schien nicht abgeneigt. allerdings war er gestern sehr gut drauf, ich weiß nicht, wie lange sich das hält.
bezieht erst mal eure zimmer und wir sehen dann morgen weiter. was habt ihr übrigens für schweres gepäck? wart ihr auf schatzsuche?"
meditate wartete die antwort nicht erst ab und legte rhodgar ihre hand auf die schulter.
"ich werde speziell dir etwas herstellen, dass dich so lange wachhält, bis du genug sagst oder so. morgen werde ich es dir geben. vorher schlaf dich aber noch mal richtig aus. gesund ist das alles nicht. und lass die den tee nicht kalt werden."
fügte sie grinsend hinzu.
"ach noch was ihr beiden blutsfetischisten. der vogel bleibt draußen im hof. der kommt mir nicht in die betten."
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| 15.04.2004 00:15 | #185 |
| Bloodflowers |
"Geht klar!" mampfte Bloody wie selbstverständlich und schluckte gerade den letzten Bissen herunter. Er wünschte sich einen Zahnstocher und puhlte die Reste aus den Zahnzwischenräumen. Dabei schaute er Wuschel an. Ob der auch so gut schmeckte? Aber irgendwie hatte er sich an das doofe Vieh gewöhnt. Den würde er, nachdem was er alles mit diesem Vogel erlebt hatte, sicher nicht verspeisen.
Der Bandit wünschte sich zum runterspülen ein Bier und als es erschien nahm er einen grossen Schluck und lehnte sich dann zurück.
Eine Weile blieb er noch sitzen und hörte zu was denn alle so zu erzählen hatten. Dann mischte er sich selber ein und fing an eine echt spannende Geschichte zu erzählen, so wie es bei geselligen Abenden nun mal üblich war:"Kennt ihr schon die Geschichte von dem Napfkuchen der seinen Schokoguss vermißte?" vorbeugend(die Geschichte wollte sicher keiner hören) wartete Bloody keine Antwort ab und erzählte los:
"Also, es gab einst eine tüchtige Bäckersfrau die hatte einen herrrrrrlichen Napfkuchen gebacken..." Bloody liess das 'R' richtig schön rollen, weil er damit die Herlichkeit des Napfkuchens ausdrücken wollte.
"... und als der Kuchen fertig gebacken und wunderbar duftend vor sich hin dampfte..."
Spätestens jetzt waren alle aufgestanden und hatten das Refektorium verlassen. Wem sollte er denn nun die Geschichte erzählen?
"Pah, die muffigen Schwarzmagier sind doch alles Banausen... und Blutfeuer sowieso!" grummelte der Bandit und trank sein Bier aus. Dann begab er sich in das Gästezimmer um ein wenig zu schlummern. ...
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| 15.04.2004 09:00 | #186 |
| Dûhn |
Der Dicke Einband des Buches schlug mit einer, durch den dämmrigen Raum wirbelnden, Staubwolke zu.
Dûhn hatte es sich, nach seinen Schwert- und Leibesübungen und einem ausgiebigen Frühstück in der Bibliothek an seinem Tisch gemütlich gemacht. Das Buch, welches nun zugeschlagen vor ihm lag, trug den einfachen Titel "Ofuscatum Magickae".Mit den Worten seiner Hohepriesterin im Hinterkopf ("das mit der Magie wird auch langsam Zeit!"), hatte er sich frohen Mutes vor eine Regalreihe gestellt und laut "MAGIE!" gerufen. Was daraufhin über ihn hineinbrach konnte, ohne größere Mühen, mit dem Heraufdämmern der Apokalypse verglichen werden.
Schmunzelnd erinnerte sich der Reise an die tosenden Blättermassen, welche gleich einer vergilbten Welle über ihm zusammengebrochen waren. Nachdem er sich ein paar Bücher aus dem unglaublich großen Berg (was durchaus wörtlich zu verstehen war) an Wissen genommen hatte, drappierte er die Bücher auf einem Tisch und versuchte zuerst den Dämonen mit ausgesuchter Höflichkeit wieder beim einsortieren zu helfen. Nach einigen vollkommen entnervten Blicken seitens der Höllengeschöpfe hatte es der große Schwarzmagier dann aufgegeben und widmete sich seiner, hart erkämpften, Lektüre.
Das alles war inzwischen einen Tag her und die Dämonen hatten die Unordnung schnell und zielgerichtet beseitigt. Wie immer.
Trotzdem war der Hüne sichtlich beunruhigt, was allerdings nicht mit seinem kleinen Missgeschick, oder dem staubtrockenen Schreibstil der Lektüre zusammenhing.
Dragonsword machte ihm Sorgen.
Sein Freund hatte schon einmal solch seltsames Verhalten gezeigt. Damals war er für mehrere Tage verschwunden, ohne seinen Freunden bescheid zu sagen, nur um kurz darauf wieder auf zu tauchen als wäre nie etwas geschehen. Ein schaudern ging durch Dûhns massigen Körper und brachte den verschlissenen Stoff seines schweren, schwarzen Mantels zum rascheln. Hírgalad hatte damals ähnliche Symptome gezeigt... nur hatte es sich bei ihm um einen schwarzen Geist gehandelt der, gleich einem Trabanten, in dem Kopf seines Freundes geruht und von Zeit zu Zeit einen Blick nach draußen gewagt hatte.
Wütend stand Dûhn auf und warf mit seinem Schwung den Stuhl hinter sich um. Das Holz klapperte über den Boden, als der Schemel über den Stein schabte. Ein paar Notitzblätter segelten, unruhig zitternd, zu Boden.
Mit stampfenden schritten wanderte der Koloss auf und ab und zog dabei weitere Blätter mit sein Mantel zu Boden.
Was hat der Junge nur? Verflucht, irgendwie muss ich ihm doch helfen können, aber wenn er mir nicht sagt, was ihn bedrückt...
Der Staub, welcher sich inzwischen von den Tischen erhoben hatte, wirbelte kurz, im blauen Licht schimmernd auf, als Dûhn ruckartig anhielt und die Richtung wechselte.
Seine Schritte fielen schwer auf den steinernen Fußboden, während er zielstrebig und mit einem besorgten Gesichtsausdruck das Portal ansteuerte.Gedanken machen konnte sich jemand anders. Er würde seinem Freund jetzt helfen, egal was ihn bedrückte, bedrohte oder sonst wie auf dem Gemüt lastete.Während das Portal kurz aufleuchtete und ein leises Knistern von sich gab, blieb der umgestürzte Stuhl unberührt liegen; bedeckt von den fahrigen Notitzen des Schwarzmagiers.
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| 15.04.2004 14:12 | #187 |
| Bloodflowers |
Bloodflowers schlawinerte mal wieder durch die endlosen, dunklen Gänge des Kastells. Doch irgendwie führten sie alle immer wieder in die Eingangshalle. Wollte etwa dieses Gemäuer den Banditen daran hindern Dummheiten zu machen?Nun, wenn dem so war, dann hatte sich das Kastell aber geschnitten. Bloody schaffte es immer und überall Dummheiten zu machen, da half auch keine Verwirrungstaktik des Kastells, im Gegenteil es verschlimmerte die Sache wahrscheinlich nur.
"Ihr Dämonen wollt mich wohl loswerden? Ha, das wird euch nicht gelingen, ich bleibe hier bis ich keine Lust mehr hab...oder bis die Chefin befiehlt das wir abhaun!..." den letzten Teil hatte er nur ganz leise geflüstert, musste ja keiner mitkriegen was für ein Pantoffelheld der Bandit doch eigentlich war.
Doch als erstes meldete sich erstmal Bloodys Magen zu Wort. Bevor der Bandit irgendwas anstellen wollte, musste er erstmal ordentlich essen. Also drehte er sich um und steuerte die hiesige Kneipe an(die die Magier hier komischerweise Refektorium nannten, doch für Bloody war alles was Bier ausschenkte automatisch eine Kneipe).
Das Blöde war nur, ihm wurde der Weg versperrt. Ein kleiner Dämon der irgendwie schräg aussah stand vor dem Banditen und meldete sich nicht zu Wort. Keine Kopfschmerzen und nix, der stand einfach nur da und starrte den Banditen an. Der Dämon hatte einen recht dunklen, ausgemergelten Körper der im krassen Gegensatz zum schneeweißen Gesicht dieses Geschöpfes stand.
Bloody wunderte sich zwar über dieses seltsame Wesen, ja er hatte sich anfangs sogar ein wenig erschreckt, doch als der Dämon anscheinend nichts von ihm wollte, zuckte der Bandit nur mit den Schultern und wollte vorbei und endlich ins Refektorium. Nun wurde es erst richtig seltsam, der weissgesichtige Dämon machte genau diesselbe Seitwärtsbewegung und stand nun wieder genau vor Bloodflowers.
Was sollte denn das?
Bloody probierte es an der anderen Seite doch der Pantomimen-Dämon(so hatte ihn Bloody einfach mal getauft) ahmte wieder die Bewegungen des Banditen nach.So langsam wurde Bloody echt ärgerlich, was bildete der sich ein, der machte ihn einfach so nach und nahm ihn dabei ganz schön auf den Arm. Sogar Blood's wütendes Gesicht wurde nachgeäfft. Dreist, einfach nur dreist!
Ruhig bleiben... erstmal durchatmen und sich beherrschen -was der Dämon natürlich ebenso gestenreich tat wie der Bandit.
Am besten wäre es wenn man ganz vernünftig mit ihm reden würde, dann würde er schon aufhören.
Bloody beugte sich also runter und redete auf den Dämon wie auf ein ungezogenes Kind ein(nicht zuletzt die Körpergrösse des Geschöpfes veranlasste den Banditen dazu):
"Also du Knirps, was willst du denn eigentlich von mir und wieso machst du mir alles nach?"
Natürlich kam keine Antwort, der Dämon spielte weiterhin den Stummen!"Hey, ich hab dich was gefragt, antworte gefälligst oder verpiss dich und lass mich durch!" Bloody's anfänglich ruhiger Gesprächston ging immer mehr in ein unbeherrschtes Brüllen über. Der Dämon machte nun seinerseits ein ganz ganz trauriges Gesicht. Ja, je mehr Bloody brüllte desto trauriger wurde der Dämon, er sah fast wie eine klägliche Betroffenheitswurst aus, so traurig schaute er."Meinst du, du kannst mich weichkochen? Oh nein mein Lieber das gelingt dir nicht!" Bloody wollte sich den Dämon schnappen, doch der spurtete wieselflink auf allen Vieren davon. Der Bandit aber hinterher, so leicht liess er sich nicht abschütteln.
Nach einem kurzen, voll durchgezogenen Sprint, hatte Bloody den Dämon fast erreicht und nahm sich vor, ihm mal ordentlich in den Arsch zu treten. Aus vollem Lauf holte der Bandit aus, das würde ein deftiger Vollspanntreffer werden. Der Dämon würde bis auf den Mond fliegen, mindestens!Dann trat Bloody zu... der Pantomime aber machte einen gewaltigen Satz und wurde mitten im Sprung unsichtbar. Bloody's herzhafter Tritt ging voll ins Leere. Durch den Schwung machte Bloody einen kleinen Satz und landete hart auf seinem Hintern und Rücken.
"Ouha..." rief er noch und blieb dann liegen.
Der Pantomimen-Dämon, da unsichtbar, verschwand ungehindert und ungesehen in den dunklen, endlosen Gängen des Kastells. ...
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| 15.04.2004 14:35 | #188 |
| Estragon |
Leise knarrend öffnete sich die Tür zu Estragons Zimmer. Ein Mann betrat die Räumlichkeiten.
Seine schwarze Kutte verriet seine Zugehörigkeit zum Kastell. Seine Augenglas enttarnten ihn als Bewohner des Zimmers, obwohl Estragon noch lange Zeit keinen Bezug diesem...seinem Eigen entwickeln würde.
Er legte einen Stapel Pergament, sicher an die drei dutzend Bögen, auf den Schreibtisch und ging zur Balkontür.
Ein Schwall Frischluft und Sonnenschein traf ihn wie ein Hammerschlag. Seine Augengläser waren so tief schwarz, das man sich darin zu verlieren drohte. Zwei schmale Bögen gleißendes Weiß spiegelten das Licht, heliographierten die Sonne.Seine Gesicht war heute von noch tieferen Falten durchzogen, als üblich.Er ließ den Blick über die Schulter durchs Zimmer schweifen, die Hände am Rahmen der Tür abgestützt.
Er erreichte den Schreibtisch. Das Pergament...
Was zum Henker ist mit diesem verdammten Saturn... dachte er und ein finster Rotstich trat in das Glas.
Das letzte Buch. Tatsächlich hatte es ein wenig mehr über den Saturn preisgegeben. Doch alles nur belangloses Zeug. Nichts von Bedeutung.Estragon hätte sich damit zufrieden geben können. Hätte es auf sich beruhen lassen können...
Seine Gläser flammten kurz in einem intensiven Kamin auf. Er fuhr herum und griff nach dem erstbesten Stuhl, der im Zimmer in geduldiger Unschuld auf einen Besetzer gewartete hatte.
Die Lehne wurde empor gehoben, Estragons Gläser warfen rotes Licht auf die Wände.
Der Wutausbruch kam schnell, war heftig und dauerte lange an.Kein Möbelstück war heil geblieben, weil ihr Zerstörer unterbewusst die Dämonen gebeten hatte, eine Ersetzung zu verschieben...
Nun stand der Lehrling mit sahniggelben Gläsern an der Balkontür und betrachte sein Werk...
Ziellose Zerstörung. Ausgelöst durch einen frustrierten, übermüdeten Verstand. Estragon war enttäuscht. So maßlos enttäuscht über sich selbst...über seine eigene Schwäche. Die Sinnlosigkeit seiner Taten...Über das Unvermögen, das wesendlich zu erkennen...
Der Lehrling trat auf den Balkon. Der unterbewusste Riegel, den er den Dämonen vorgeschobene hatte, löste sich auf. Das Zimmer wurde von Geisterhand neu gerichtet.
Estragon stand in der kühlen Luft. Das Land lag friedlich da. Harmonie und Gleichgewicht verströmte dieses Panorama. Estragon beruhigte sich ein wenig. Das Zimmer war wie neu. Estragon setzte sich wie selbstverständlich an den Schreibtisch und zog einen neune Bogen Pergament aus der Schublade. Und begann zu schreiben, zu zeichnen und zu planen.
Seine Idee, nahm immer mehr die Züge eines Planes an. Er holte die zwei Steine, die er vom Kloster erstanden hatte, aus der Tasche und legte sie auf die Tischplatte. Betrachtete sie aufmerksam…
Ihre Makellosigkeit verlieh ihm neuen Antrieb. Er würde sich eine Weile nur damit beschäftigen und den Saturn, Saturn bleiben lassen.
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| 15.04.2004 15:08 | #189 |
| Ray |
"Verdammt, das klingt doch nach nichts!" fluchte Ray. Am Morgen hatte ihn wieder einmal die Muse geküsst und er hatte seine Klarinette genommen und versucht, eine Weise aus dem Gedächtnis heraus zu spielen.
"Es muss doch irgendwo Noten geben. Ich sehe am besten in der Bibliothek nach." meinte er. Wie üblich war die Bibliothek penibel aufgeräumt. Die Dämonen hatten nur die Bücher auf den Pulten des jeweiligen Lehrlings oder Magiers liegen gelassen, die dieser brauchte. Der Rest lag fein säuberlich gereit in den Regalen.
"Konzertstücke für Klarinette" rief Ray in den Raum. Da musste doch etwas zu finden sein. Halt, da war was. Irgendwo war etwas leichtes zu Boden gefallen. Lange suchte Ray nicht, denn bald fand er das gesuchte Buch am Boden liegen.Es war nicht so dick wie die meisten Wälzer hier und hatte einen leichteren Einband. Ray nahm es und wollte damit auf sein Zimmer gehen. Ein Dämon erschien und schnitt ihm in Gedanken: Sterblicher, die Bücher dürfen nicht entwendet werden!
Au! Diese eldenden Flatterfliegen! "Rhodgar hat mir bereits einmal erlaubt, ein Buch mitzunehmen. Da war ich noch nicht einmal Lehrling des Kastells. Willst du mich aufhalten?" frage Ray recht mutig. Sei gewarnt, Sterblicher. Du bist noch nicht lange hier und kennst uns noch nicht richtig. Wärst du schon länger hier, würde ich dich zerfetzen! Doch stehst du unter dem Schutz eines Schwarzmagiers, also werde ich dich ziehen lassen.
Moment! Solche Worte hatte Ray den sonst so gefühllosen Dämonen nicht zugetraut. Der meinte es ernst. Und doch hatte er, was er wollte.
Im Zimmer angekommen schlug Ray das Notenbuch auf. Das waren ja äußerst interessante Arrangements! Doch recht schwierig. Er würde mehr Musikanten als nur einen brauchen, um die Stücke spielen zu können. Zeit, sich zu informieren, wer denn im Kastell musikalisch begabt war.
"Oh nein!" fiel es ihm ein. "Ich sollte doch schon im Sumpflager sein, um Cathals Waffe abzuholen." Ray steckte sein Geld ein, nahm einiges an Barbierwerkzeug mit und seine Beine in die Hand, um rechtzeitig einzutreffen.Die Tore schwangen auf und Ray lief den Hang hinab.
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| 15.04.2004 17:33 | #190 |
| Estragon |
Estragon hatte sich doch nocheinmal in die Bibliothek aufgemacht. Doch nicht, um weiter nach dem Saturn zu forschen.
Vielmehr suchte er nach Information über die Bearbeitung von Stein und Metall.
Er hatte einige aufschlussreiche Bücher gefunden. Über das Schmieden und gießen von Metall und das Färben von Mieralien.
So verließ er das Kastell mit harten Schritten. Er hatte noch etwa 10 Edelsteine aus der Abtei zurück behalten. Nun war es Zeit, diese auszugeben.
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| 15.04.2004 20:41 | #191 |
| Krigga |
Die Tür zu Kriggas Schlafgemach öffnete sich und ein quietschvergnügter, Apfelessender Druide spazierte hinaus und blickte noch einmal zurück in sein Zimmer, welches sich ein klein wenig verändert hatte. Die zuvor eher kargen, kalten Wände waren zugewuchert mit grünen Pflanzen und zur Hälfte mit weichem, nach Wald riechenden Moos bedeckt. Lianen hingen von der Decke herab und am Fuße des Bettes wucherte ein kleiner Stachelbeerenstrauch. Tja, manche hinterlassen ihren penetranten Geruch, manche einen kleinen Urwald.
K: "Auf bald meine kleinen Schätzchen, ich hoffe man gießt euch ab und zu."
Dann schloss er die Tür hinter sich und spazierte erst einmal ein bisschen durch das alte Kastell, woraufhin er schließlich im Innenhof landete. Er sah sich kurz um und wandte sich dann zu der herrlich grünen Esche, die er sofort bestieg und sich Kopf über an einem der dickeren Äste festklammerte. Er war überzeugt, dass ihn Meditate hier finden würde, besonders wenn er ein fröhliches Liedchen pfeifen würde, welches er natürlich sofort anstimmte.
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| 15.04.2004 20:53 | #192 |
| meditate |
die magierin hatte ihn vergeblich gesucht und auch cain war nicht aufgetaucht. das mit cain war nicht schlimm, aber das mit krigga sollte man nicht auf sich beruhen lassen.
sie hatte die salbe dem küchendämon gegeben, dass er sie kalt aufbewahre und hatte sich dann auf die suche begeben. der erste blick in das gästezimmer zeigte ihr, dass der druide wohl eine weile hier gehaust hatte und da alles frisch aussah, konnte er eigentlich nicht weit sein.
der erste gang in das refektorium war erfolglos, also konnte nur der baderaum oder der hof in frage kommen. erste wahl war die esche. wie sie den druiden kannte, hing er kopfüber von einem ast und aß mit sicherheit einen apfel.
da es im hof schon dunkel war, konnte sie erst nicht so viel erkennen, ging aber langsam auf die esche zu
"sitz auf einem baum ess pflaumen
spuck die steine in das heu
welch ein glück für meinen gaumen,
diese fetten blauen pflaumen
machen frisch und neu
häuser, gärten, hecken, zäune
bunte wäsche weht im wind
hemdchen, höschen, seidenfeine,
sag mein mädchen sind das deine
die so rosa sind?
und das mädchen grüßt mich munter,
winkt mir fröhlich lachend zu
schau doch selbst, mein freund, komm runter
hab ich unterm kleid nichts drunter
sind es meine, du
ach es waren wirklich ihre
solche mädchen lob ich mir..."
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| 15.04.2004 21:05 | #193 |
| blutfeuer |
die amazone hatte nach meditate und natürlich dem druiden geforscht und hatte von hof gesinge gehört.
"das klingt mir doch sehr nach krigga. he wuschel, ist der druide hier?"
der vogel kam angesprintet und drückte seinen kopf an ihren kopf.
"ist ja gut mein freund, lass dich von krigga bloß nicht missbrauchen."
unter der esche stand jetzt meditate und blutfeuer ging langsam auf sie zu. irgendwo hier war der druide und sie wollte vorsichtig sein. nicht dass der auf einmal aus dem brunnen auftauchte oder hinter dem busch vorkam.
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| 15.04.2004 21:16 | #194 |
| Krigga |
Und während er so fröhlich sein Liedchen trällerte sah er schon, wie sich der erhoffte Besuch näherte. Geschickt stieß er sich vom Ast ab und landete auf beiden Beinen, die ihn sofort zu Meditate trugen.
K: "Hi meine dunkle Prinzessin, hab schon auf dich gewartet, tut mir leid das ich mich Gestern nicht blicken hab lassen, aber ich musste noch euer Gästezimmer ein wenig auf Vordermann bringen, sah so schrecklich steril aus das Ganze. Aber egal, jetzt bin ich ja hier und das ist sowieso das wichtigste."
Plötzlich nahm der Druide eine weitere Gestalt in der Dunkelheit war und als sie näher kam erkannte er jene auch. Es war Dingsda...Blumenungeheuer, Bumsfeuer, der Name war nicht so wichtig. Jedenfalls war sie es. Bevor sie auch nur ein klitzekleines "Hallo" von sich geben konnte, brach ein Wortschwall über ihr zusammen.
K: "Hallo Brotfeier, wie geht es dir, was macht das Leben, sind die Scavenger auf denen du reitest eh noch nicht eingegangen ? Naja, egal, freut mich dich zu sehn, ich soll ja für dich so nen Baum herumtrampeln lassen, mach ich gerne. Brauche aber Verpflegung und vielleicht ne Massage so zwischendurch, zur Erholung und nen Gefallen schuldest du mir sowieso, aber da wird mir schon was einfallen, wird dir sicher auch ne Freude bereiten."
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und Augen die ausdrücken wollten: man bist du groß geworden, streichelte er ihren Kopf, verwurschtelte dabei ihre Haare, packte dann sie und Medi an den Händen und zerrte sie zur offenen Seite des Hofes, wo es steil bergab ging. Unten lag ein ruhiger See, an dem Krigga schon oft baden war.
K: "Okay Mädels, machen wir ne Wette, wer zuerst unten ist darf die anderen beiden für einen Tag als Diener halten. Man, was hab ich immer für tolle Einfälle. Gehts los ?"
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| 15.04.2004 21:23 | #195 |
| blutfeuer |
blutfeuer blieb ob des redeschwalls das wort im halse stecken und der mund offen.
"der redet ja mehr als ich."
am ufer angekommen meinte sie
"he, das ist viel zu tief, das überleben menschen nicht. du vielleicht, weil du eigentlich ein pinguin bist oder so was, aber ich wär tot und medi sowieso."
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| 15.04.2004 21:27 | #196 |
| meditate |
"warum sollte ich tot sein!"
in ihrem kopf spukten seltsame gedanken aus alten tagen, von einem see und einem nackten druiden, von tänzen im mondschein, von massagen mit warmem öl...
"achwas, ich springe, ich hab das noch drauf!"
bevor sie allerdings wirklich lossprang mitsamt robe und stab, hielt die amazone sie an der robe fest.
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| 15.04.2004 21:29 | #197 |
| blutfeuer |
"bist du denn völlig verrückt? solche wetten verlierst du eh gegen den verrückten druiden. ich hab mir sagen lassen, der hat sogar flügel, wenn er will oder läßt einen schwarm tauben kommen. wer sollte dir denn helfen? ein schwarm fledermäuse oder blutfliegen?"
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| 15.04.2004 21:39 | #198 |
| Rhodgar |
Rhodgar atmete zweimal tief ein, bevor er sich in den Innenhof traute. Nach dem gestrigen Vorfall hatte sich in seinem Kopf die Gewissheit festgebrannt, irgendwie alles falsch zu machen, wenn es mit der Hohepriesterin in Verbindung stand. Warum eigentlich? Er war zwar noch nie ein Frauenheld gewesen, bei weitem nicht, dennoch hatte es sich eigentlich für ihn nie als schwierig erwiesen, gut mit den feenhaften Wesen klar zu kommen. Bei ihr war das halt anders. Bei Blutfeuer zwar auch, doch war es da nur die pure Angst im nächsten Moment eine Klinge am Hals zu haben, was ihn bei ihr nervös machte. Aber egal.
Einen Schritt nach dem anderen Schritt setzte der Schwarzmagier in den wohl schönsten Teil des Kastells. Eigentlich hatte er Meditate ja schon den ganzen Tag aufsuchen wollen, aber irgendwie hatte er das verpennt. Nun musste er sich überwinden, sie anzusprechen, obwohl (oder gerade weil?) Blutfeuer und ein anderer Mann sich bei ihr befanden. Normalerweise hätte er diese gesellige Runde ja in Ruhe gelassen, aber es ging um immens wichtige Dinge, die keinen weiteren Aufschub mehr duldeten.
"Ähem..." Nach diesem Räuspern wandten die drei ihre Gesichter zu ihm, doch Blutfeuer schaute sofort wieder den Hang hinunter. Nur die Hohepriesterin und der Fremde schauten ihn noch an.
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| 15.04.2004 21:39 | #199 |
| Krigga |
Bei dem Aufkommen des Wortes Flügeln schossen dem Druiden alte Erinnerungen in den Kopf. Die schwarzen Flügeln die einst stolz aus seinem Rücken ragten waren längst abgefallen und sein Leben als schwarzer Seraphim abgeschlossen.
K: "Flügeln hab ich zwar keine, aber das mit den Tauben würd ich vielleicht hinkriegen. Lassen wir das lieber mit dem springen, sonst brichst du dir vielleicht noch was Medischatzi, bist ja auch nimma die Jüngste....oh, pardon, ich meine, doch doch, sehr jung aber,.... ach vergiss es, da kann ich mich ja sowieso nimma rausreden."
resignierte Krigga und lächelte verlegen.
Da kam ja noch einer dieser dunklen Gesellen, man war das heute wieder ne Versammlung, soviel Menschen hatte er zu letzt vor 2 Jahren auf einen Haufen gesehn. Krigga trat näher streckte dem Fremden seine Hand entgegen.
K: "Man, da kommen ja immer mehr von euch, is hier irgendwo ein Nest ? ...achso, ich bin ja im Kastell...egal. Hi, mein Name ist Krigga, laufe so im Wald herum und rede mit Tieren, hübsche Strähnchen, passen zu deinen Augen, schon mal an eine Hochsteckfrisur gedacht ?"
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| 15.04.2004 21:57 | #200 |
| meditate |
"ohje, medischatzi... das klingt ja sehr gefährlich aus deinem mund..."
im selben moment entdeckte auch sie rhodgar, der sich noch im dunkel hielt.
"komm her, mein freund. das ist der ganz besondere gast, mit dem ich dich bekannt machen wollte. ein waschechter druide."
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| 15.04.2004 22:03 | #201 |
| Rhodgar |
Nun trat der Schwarzmagus endgültig auf die drei zu.
"Bin sehr erfeut, eure Bekanntschaft zu machen. Meditate hat nur Gutes über euch erzählt, also müsst ihr schon was Aussergewöhnliches sein. Tag auch." Nach kurzem Zögern ergriff er die Hand des Mannes (allerdings wünschte er sich im nächsten Moment, es nicht getan zu haben, bei diesem überaus festen Händedruck).
"Ähm, aber wegen der Frisur. Ich mag meine Haare so wie sie sind. Und bei einem Hochsteck-Dingens würden mein Strähnen ja auch ihre Wirkung nicht entfalten können, ihr versteht?" Sollte das ein Witz seinerseits gewesen sein? Vielleicht, aber niemand lachte. Auch egal.
"Habt ihr bereits die Zeit finden können, meinen Trank herzustellen, werte Meditate?" sprach er nun an die Hohepriesterin gewandt.
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| 15.04.2004 22:03 | #202 |
| Bloodflowers |
"Hm... also immer nur Dummheiten machen wird langsam langweilig." schmunzelte Bloody und erhob sich endlich vom Boden, was sollten denn die Leute denken wenn er hier den ganzen Tag umher lag. Sowas konnte man auf dem beschaulichen Hof des Grossbauern machen. Irgendwo am Baum liegen und faulenzen. Aber hier war wohl nicht der passende Ort dafür. Ausserdem war es mittlerweile schon Nacht, die Zeit in der ordentliche Banditen aktiv werden.
Er erhob sich und hielt sich den schmerzenden Arsch.
Wenn ich vier Hände hätte könnte ich mir den Rücken auch noch halten!
Beim umher humpeln entdeckte Bloody die steinerne Plastik, er hatte mal gehört das doch tatsächlich mal irgendein Hirnverbrannter so eine Statue geehelicht hatte. Aber das war jetzt erstmal unwichtig.
Wie sieht da so ein Alltag eigentlich aus?
Bloody sollte jetzt wirklich an wichtigere Dinge denken.
Wenn man die küsst, reißt man sich doch die ganzen Lippen auf, es seih dann man geht da vorher mal ordentlich mit Sandpapier drüber...
Jetzt kümmerte sich der Bandit aber wirklich um wichtigere Dinge, oder?Man könnte glatten Marmor nehmen, damit müsst's gehn, kostet zwar aber auf die Dauer spart man ne Menge Sandpapier!
Und so stand der Bandit vor der Statue im Eingangsbereich und grübelte über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nach.
So eine Statue zu heiraten wär aber praktisch wenn man mal keine Lust auf Diskussionen und Gespräche hat. ...
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| 15.04.2004 22:18 | #203 |
| meditate |
"nun wart doch mal rhodgar. klar bekommst du deinen trank. aber erst muss die sache mit blutfeuer und diesem gefährlichen mann geklärt werden."
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| 15.04.2004 22:18 | #204 |
| Dragonsword |
Dragonsword war in den letzten Tag nicht aus dem Gästezimmer gekommen, hatte nicht mit seinen Freunden gesprochen noch war er Essen gegangen, noch hatten ihn die Bilder verlassen!
Kurz: Er fühlte sich Hundeelend und allein!
Aber einen Positven Aspekt hatten die letzten Tage schließlich doch,...
Der Hohe Novize war imstande die Bilder zu ertragen,... er hatte sich anscheinend daran gewöhnt,... aber, konnte man sich an soetwas gewöhnen?
Der Händler erhob sich langesam aus seinem Scheidersitz und sah, wie schon lange nichtmehr, wieder aus dem Fenster.
Es war eine klare Nacht, die Sterne glänzten und der Mond schien hell.Und,... Dragonsword lächelte. Er schien die Kriese überwunden zu haben. Ja, noch immer zogen manchmal Bilder an seinem Geistigen Auge vorbei. Aber durch die Tage die er alleine verbracht hatte schien er viel besser damit umgehen zu können. Er sah es bereits als
Selbstverständlichkeit an das er mindestens einmal am Tag Bilder an sich vorbeiziehen sieht.
Nachdem der Hohe Novize sich Gewaschen hatte und Essen gegangen war, fühlte er sich wie neu Geboren. Das lächeln von vorhin verwandelte sich in ein breites Grinsen. Er war wieder Glücklich und konnte es nicth erwarten seinen Freuden,... hmmm,... bis jetzt waren die Bilder immer am stärksten gewesen als er versuchte über diese zu Reden. Er sollte es wohl doch besser unterlassen seinen Freuden etwas davon zu erzählen.
Als der Novize zurück, nach einem kleinen Spaziergang, in sein Zimmer wollte, kam ihm Dûhn entgegen.
"Hey, hallo Dûhn! Wie gehts dir?"
Dûhn antwortete nicht und ging immer schneller auf den Novizen zu. Langsam bekam Dragonsword Angst vor der Gestallt in schwarzer Robe die auf ihn zuschritt. "Ähm,... Dûhn, ist was passiert?", sagte der Novize etwas verstört als sich der Riese gerade vor ihm aufgebaut hatte.
"Stimmt etwas nicht?!"
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| 15.04.2004 22:19 | #205 |
| blutfeuer |
"sag mal krigga, wann können wir denn losziehn? ich hab ein wunderschönes haus auf dem baum, den du wandern lassen sollst. da könnten wir schlafen, wenn du magst. ich bewirte dich auch mit feuerlikör und sumpfkraut.
dann können wir morgen in aller ruhe losspazieren. ich setz mich auf den balkon und du nimmst den baum an die leine.
massieren kann ich dich natürlich und feuerlikör hab ich auch noch. ich hab auch einen kleinen blumentopf, den kannst du befreien und ich hab holzwürmer in meinem haus, die kannst du auch bewundern und vielleicht läßt dich sogar wuschel mal reiten."
die amazone hatte sich an kriggas arm gehängt und versuchte, ihn von den anderen wegzuziehen.
"lass mal die medi in ruhe. hörst doch, die muss was geheimnisvolles machen. wir können ja nach der baumwanderung hierher zurückkehren."
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| 15.04.2004 22:28 | #206 |
| Krigga |
Als ihn Blutfeuer wegzog rief er noch zu Meditate und seinem neuen Bekannten:
K: "Machs gut Mann der mir seinen Namen nicht genannt hat, versuch mal ne violette Kutte, die würde besser zu deinen Augen passen......und Medi, wir sehn uns sicher noch, muss nur kurz nen Baum wandern lassen, gib dem Jungen da nicht zu viel von deinem Trank, sieht ja jetzt schon ganz blass aus !"
Dann widmete er sich voll und ganz dieser lieben Klette an seiner Seite.
K: "Na das klingt ja verlockend, dann wollen wir nicht lange warten und gleich zum Sumpf gehn, kanns kaum erwarten den Baum kennen zu lernen....und die Holzwürmer. Hast du ein großes Bett ? Ist der Blumentopf braun ? Was ist denn Feuerlikör ? Ist Wuschel deine Freundin ? Warum ist der Himmel blau ?"
Blutfeuer seufzte und verdrehte die Augen, diese Reise mit dem Verrückten würde wahrscheinlich anstrengender werden als ein Jagdausflug hinter den orkischen Pallisaden. Sie marschierten vorbei an einem seltsamen Mann, der die noch seltsamere steinerne Statue leicht lasziv anstarrte und marschierten dann durch das Tor in Richtung Sumpf.
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| 15.04.2004 22:31 | #207 |
| Rhodgar |
"Mein Name ist Rhodgar!" rief der Schwarzmagier den beiden noch hinterher, er wollte schließlich noch retten was zu retten war.
"Und danke für den Tipp, werd ich mir merken."
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| 15.04.2004 22:41 | #208 |
| Estragon |
Estragon schritt durch das Tor des Kastells. Seine Gläser waren tiefes Schwarz, die Skelette sahen ihm misstrauisch nach.
Eigentlich war ihre Stummheit noch viel unangenehmer, als das stetige Geplapper.Es gab Estragon das Gefühl, noch immer ein Fremdkörper im Kastell zu sein. Ein Gast, der, nach dem Willen der Skelette, gar nicht schnell genug verschwinden konnte.
Der Lehrling konnte nicht die Zukunft sehen, doch spürte er, dass sein Abgang sich schneller ereignen konnte, als manche dachten.
Doch das war nicht sein Wunsch. Noch gab es etwas zu tun, etwas zu finden, in dieser Welt. Der Tod schien es nicht zu sein.
Estragon wählte seinen Weg ohne Zaudern. Er betrat die Bibliothek, sprach ein Wort in die Luft. Mehre Bücher fielen zu Boden. Er sammelte sie ein und setzte sich an das Lesepult, an dem er schon zuvor gearbeitet hatte.Färbung von Stein war der Titel des ersten Werkes. Der graue Ledereinband wirkte wie eine steinerne Drachenhaut.
Estragon verschwendete keine Zeit. Er jagte mit den Augen über die Seiten, blätterte ungeduldig voran oder zurück.
Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen.
Endlich ein Treffer. Estragon saugte begierig das Geschriebene in sich auf. Seine Hand führte den Federkiel blind übers Pergament. Er wollte nicht die Augen von den Worten nehmen. Egal ob es nur dem Zeitvertreib diente. Er war dabei zu Forschen, zu planen, zu denken. Das höchste Gut, zu dem er noch befähig war. Da spielte es keine Rolle, worüber man dachte.
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| 15.04.2004 22:44 | #209 |
| blutfeuer |
"komm, komm, bloody. darf ich vorstellen? das ist krigga und der wird mein haus zu deinem bringen."
bloody guckte nur etwas glasig, dann meinte er, dass er mitkommen würde.
eigentlich blieb ihm auch nix anderes übrig, denn wuschel gab ihm einen kräfigen stoß und er flog zur tür hinaus genau vor die gerippe.
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| 15.04.2004 22:44 | #210 |
| meditate |
"komm mit rhodgar, ich habe, was du brauchst."
die magierin ging voraus und winkte krigga noch mal hinterher. sie hoffte sehr, dass sie sich bald mal zu einer teestunde zusammen unter die esche setzen konnten. immerhin hatten sie sich mal zum nächtlichen tanz bei vollmond verabredet. ob krigga das noch wusste? und dass sie nackt tanzen wollten?"
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| 15.04.2004 22:51 | #211 |
| Rhodgar |
Schweigend folgte Rhodgar der Hohepriesterin, die flotten Ganges durch die Korridore lief, bis sie schließlich in ihrem Labor standen. Misstrauisch drehte er sich einmal im Kreis. Ihm war selbst nicht klar, was das bringen sollte, aber es war wohl nur eine Vorsichtsmaßnahme, damit ihn nichts und niemand hier überraschen konnte. Bei den Dingen, die das letzte Mal als er hier gewesen war, geschen waren, konnte man ja nicht vorsichtig genug sein.
"Hmm... es hat sich nichts verändert. Schönes Labor übrigens. Ich würd auch gerne mal eins haben, dann müsste ich nicht immer euch um Hilfe fragen. Aber wie siehts aus? Ich hoffe doch, dieses Elixier ist nicht so... widerwärtig und eklig und garstig und überhaupt viel leckerer als jenes, mit welchem ihr mich jetzt noch auf Bäume jagen könntet."
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| 15.04.2004 22:58 | #212 |
| meditate |
"nun mach dir nicht in die hose oder unter die robe. elexiere des beliar sind nie ganz harmlos und manche haben auch ungewöhnliche und unerwartete eigenschaften, aber einen richtigen schwarzmagier haut nix um."
sie holte die blaue flasche aus dem regal und reichte sie rhodgar.
"du wolltest sie zum rasieren nicht?"
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| 15.04.2004 23:07 | #213 |
| Rhodgar |
"Was? Nee, das brauch ich nicht machen. Davor bin ich glücklicherweise immer verschont geblieben, keine Ahnung woran das liegt. Aber ist doch toll, andere hantieren stundelang mit den kleinen Klingen in ihrem Gesicht rum, und ich muss das nicht machen. Kann ich morgens länger schlafen."
Lächelnd zwinkerte er der Hohepriesterin zu, und hätte sich Sekunden später schon wieder dafür ohrfeigen könne. Respekt, alter Junge, wo bleibt dein Respekt?. So gut es ging bemühte er sich, wieder Haltung anzunehmen, und seinen Worten eine gewisse Eleganz zu geben.
Schließlich redete er mit seiner Hohepriesterin, einer überaus mächtigen wie schönen Person. Sie würde sich unter Garantie belästigt fühlen, wenn er seinen Ton schleifen lassen würde.
"Nein, nicht das Rasieren steht mir im Sinn, werte Hohepriesterin. Es ist mein Anliegen, in nächster Zeit ein Buch fertig zu stellen, und wie ich euch gegenüber bereits erwähnt hatte, überkommen mich die besten Einfälle immer des Nachts, folglich benötige ich diesen Trank, um wach zu bleiben. Meine Lyrik soll mir dabei helfen, über das erst kürzlich in den fernen Ländern Gorthars Erlebte hinweg zu kommen. Hat auch ganz gut geklappt, bis Estragon hier angetanzt ist..."
Schon hatte er seinen noblen Ton wieder abgelegt. Ging einfach nicht, stetig so geschwollen zu reden.
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| 15.04.2004 23:16 | #214 |
| meditate |
"naja, dafür wirds auch gehn. es wird auch noch andere, noch zu erforschende eigenschaften haben. also trink es nur. hinterher sind wir auf jeden fall schlauer."
meditate reichte ihrem mitmagier die flasche und guckte mit schiefgestelltem kopf und sehr aufmerksamen augen zu, wie er die flasche vor seine augen hielt.
"nun trink schon, ich muss noch warten, bis du getrunken hast. kann ja sein, ich muss dir danach noch helfen. ich sagte doch, man weiß nie ganz genau, was dabei rauskommt."
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| 15.04.2004 23:39 | #215 |
| Rhodgar |
Na, solche Worte bauten ja nicht gerade auf und machten Mut. Vor allem nicht, wenn sie mit einem solchen Ernst gesprochen wurden, wie er in der Luft lag, als sie Meditates Mund (sehr schön und ästhetisch übrigens) verließen. Noch immer misstrauisch setzte Rhodgar den Rand an die Lippen, und spülte das Gebräu einfach hinunter. In einem Zug, ohne aufzuhören. Hmm, schmeckte gar nicht mal so übel. Irgendwie nach Apfel.
Gerade wollte der Schwarzmagus "Kann ich noch ne Flasche haben?" rufen, da war es, als hätte man ihm mit einer Bratpfanne direkt auf den Hinterkopf geschlagen. Vor seinen Augen verschwamm die Hohepriesterin, ihr Labor und alles um ihn herum. Ein wirbel aus Farben und Lichtern empfing ihn, riss ihn mit, schleuderte ihn herum. Bei Beliar, er hatte es doch gewusst, immer wenn er irgendetwas aus Meditates Hexenküche trank, drehte sich ihm der Magen um. Dieses Mal allerdings aufgrund der wirbelnden Bewegungen, die er zu machen schien.
Aber dann, nachdem er wacker ein paar Momente ausgehalten hatte, beruhigte sich die Lage. Zwar hatte er noch immer ein unerklärliches Piepen im Ohr, doch wenigstens liefen die Konturen der Dinge wieder ineinander. Allerdings konnte er sich nicht entscheiden, was schlimmer war. In einem wirbelnden Strudel aus Farben gefangen zu sein, oder das zu sehen, was ihm da gerade vor Augen kam? Aus irgendeinem Grund schwebte Meditate plötzlich in der Luft, die Beine auf seltsame Art und Weise überkreuzt. Aus ihrem Rücken ragten große, bunte Flügel, die an die Zitronenfalter erinnerten, die jetzt im Frühling des öfteren durch den Innenhof flatterten. Und wenn das alles noch harmlos war, dann setzte der Anblick ihres Kopfes allem die Krone auf. Dort, wo vorher noch ein zierliches, hübsches Gesicht gesessen hatte, saß nun eine wabbernde Masse auf ihrem Hals, von roter Farbe. Irgendwie erinnerte ihn das an die Form eines Bärenkopfes... höchst seltsam das alles.
"Besser als jedes Sumpfkraut, hehe..."
Plumps. Alles wurde schwarz. Rhodgar war in vor dieser Meditate-Kreatur in eine Ohnmacht geflüchtet. Hoffentlich war das eine einmalige Nebenwirkung, und es war ihm nun endlich möglich, die Augen nächtelang offen zu halten. Auch wenn er momentan eher das Gegenteil erreicht hatte, so wie er da schlafend auf dem Boden des Labors herum lag.
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| 16.04.2004 09:54 | #216 |
| Ceron |
Ceron verbrachte eine lange Zeit mit seiner botanisch angehauchten Karte. Verrückt, die Gegend um das Kastell war ein riesiges Pflanzenbeet. Sehr viele seltene Pflanzen kamen hier vor, die es in ganz Khorinis nicht gab. Das wollte Ceron ausnutzen, ja er würde die Pflanzen sichern und dann ziehen. Mit kleinen Pflanzenablegern angefangen bis zu einer Kleinen Kastellgärtnerei würde er gehen. Er warf sich seine Robe über, fertig mit Kartenstudieren im Schlafanzug. Ceron hastete die Treppen hinunter bis in die Bibliothek. Als er dann in der stickigen Luft stand, alles roch nach Büchern und abertausenden von Büchern, sagte er mit gebieterischer Stimme: „Gartenanbau, Beetbauen“ Und siehe da, sogar die Botaniker wurden in diesen Gemäuern fündig. Er schnappte sich das kleine grüne Büchlein und las:
Kleines ABC zum Anbau von Beeten
1. geeigneter Ort
2. Unkrautbeseitigung
3. Pflanzenanbau
4. Pflege der botanischen Geschöpfe
5. Herz der Pflanzen
Dieses „kleine“ Botanik-ABC hatte Ceron rasch verschlungen. Aber im „Thema Herz der Pflanzen“ hatte er Mühe vorzukommen. Das Buch beschrieb die Kommunikation mit Pflanzen, wie das eine Beziehung zwischen Mensch und Pflanze aufbaue. Nun ja, zuerst musste er jedoch den Ort seiner Gärtnerei finden. Dabei liess er sich von einer genauen Karte der Kastellumgebung helfen. Dort war eingezeichnet, dass am Westhang des Kastellbergs ein grossen Plateau entstanden war, eine geeignete Stelle für einige kleine Kräuterbeete. Verglichen mit den Bauplänen des Kastells konnte Ceron dann auch sichergehen, dass das nicht schon längst überbaut wurde. Sofort ergriff in eine Flut von neuen Ideen, nun schnell den Ort suchen, aber nicht in dieser Kleidung erst noch die feste Rüstung anziehen, dann noch Geräte aus dem Innenhof holen. All dies wollte er erledigen und zwar so schnell wie möglich.
Im Innenhof rüstete er sich aus mit Hacken und Sensen, gross und klein, das sollte für die Unkrautbekämpfung reichen. Dann trat der magische Gärtner bis an die Zähne bewaffnet mit Werkzeug durch das Kastelltor. Die Gebeine wollten schon Witze reissen über seine Aufmachung, als sie jedoch erkannten wie ernst der Magier die Sense schwang entschieden sie sich für den Weg des schweigsamen Kicherns. Doch das Plateau war wirklich ein schreckliches Schlachtfeld voller Unkraut mit Dornen und „ahh schrecklich, das schaff ich nie alleine. Brandroden müsste man hier und danach die Asche gleich als Humus verwenden, ja das gäbe sehr fruchtbaren Boden.“
Ceron kehrte dem Feld vorerst den Rücken zu. Er wollte schauen ob er einige Dämonen für die Brandrodung kriegen konnte. Im KSatell wurde er auch schon von den Gebeinen empfangen. „Na grosser Magier? Oder sollen wir euch von nun an heiliger Unkrautbekämpfer nennen? Hahaha ihr seid doch nichts als ein kleiner Magiestudent“
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| 16.04.2004 13:01 | #217 |
| Ray |
Nachdem Ray aufgestanden war, wickelte er sofort sein Schwert, das ihm Cathal gefertigt hatte, aus. Es war wirklich ein Prachtstück. Genau wie er es sich gewünscht hatte: Nicht zu groß, sodass man es unter der Robe verbergen konnte, auch nicht so klobig und schwer. Elegent lag der Griff in der Hand.Zum Spaß versuchte Ray, die Klinge zu führen. Erwartungsgemäß ging sein erster Hieb voll daneben. Die Klinge sauste durch die Luft und bohrte sich in einen der Pfeiler seines Himmelbetts.
"Oh, verdammt!" fluchte er. Die Klinge war nicht einmal angekratzt. Aber der Himmel des Betts fiel zu Boden. "Naja, ich mochte Himmelbetten eh noch nie besonders." dachte Ray. Die Dämonen würden das schon richten.Er öffnete seinen Schrank. Cathal hatte die Waffe nur in ein Stück Stoff gehüllt. Hier gab es aber auch glücklicherweise eine Scheide für kleinere Schwerter.
Ray nahm sie und steckte das Schwert hinein. Zwar passte die Scheide nicht wie angegossen, aber es war viel besser als nichts. Was hatte Rhodgar über Waffen und Schwerter im Besonderen gesagt? Sie dienten der Zerstörung. Das stimmte nicht ganz. Man konnte ebenso nützliche Dinge damit vollbringen. Zum Beispiel Fesseln durchtrennen oder Feuer machen. Allerdings war der primäre Zweck die Aggression. In der Sprache der Gelehrten hieß der Aggressionstrieb 'Thanatos'. Ray spielte mit den Gedanken, sein Schwert so zu nennen, verwarf den Gedanken aber schnell.
Am besten erst mal etwas essen.
Er ging ins Refektorium, um ein spätes Frühstück zu sich zu nehmen.
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| 16.04.2004 15:34 | #218 |
| Estragon |
Estragon brauchte Holz. Besonderes Holz. Er war weit gekommen. Alles war vorbereitet. Holz war der nächste Schritt.
Der Lehrling verließ die Bibliothek und begab sich in sein Zimmer. Dort packte er alles zusammen, was er so besaßs oder zum Tauschen für geeignet hielt.Schnell legte er sein Schwert und den Stab an, schwang den Rucksack auf seine Schultern und begab sich zum Ausgang des Kastells.
Auf in den Sumpf.
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| 16.04.2004 22:38 | #219 |
| olirie |
Das Pentagramm des Kastells begann zu pulsieren, lansam stieg Rauch auf. In dieser Rauchsäule manifestierte sich eine Gestalt. Als der Rauch sich verzogen hatte, war zu erkennen, wer dort gerade im Kastell angekommen war. Es war olirie. Der Priester machte sich sofort auf den Weg in sein Zimmer. Unterwegs trug er einem Dämon auf, ihm ein Bad vorzubereiten und eine frische Robe bereit zu legen.
Als olirie sein Zimmer betrat, war alles schon bereit. Er zog sich die Lederrüstung aus und stieg dann in die Wanne. Schon bald bemerkte er die Wirkung des Bades. Abgesehen von dem Sabber und Blut in seinen Haaren war jeglicher Schmutz schnell beseitig. Doch mit etwas Geduld war auch das Problem beseitigt. Nun stieg der Priester aus der Wanne und trocknete sich ab. Anschließend zog er eine frische Robe über. Einem Dämon, der gerade die Wanne beseitigen wollte, drückte olirie seine Lederrüstung mit den Worten "die muss gereinigt werden" in die Klaue. Dann verließ der Priester sein Zimmer wieder und machte sich ersteinmal auf den Weg ins Refektorium.
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| 17.04.2004 13:52 | #220 |
| Ray |
Ray legte Messer und Gabel nieder. Das Essen hatte sehr gut geschmeckt. Dann nahm er noch einmal sein Schwert zur Hand. Interessanter Rubin, den Cathal da eingearbeitet hat, dachte. Es war, als lodere dieser in einem dunklen Feuer. Aber das bildete Ray sich teilweise auch ein.
'Dunkles Feuer' aber war ein Wort, das er in einer der Gelehrtensprachen wusste: "naryar". Das wäre ja ein guter name für seine neue Waffe. Der Namensteil 'Feuer' gefiel ihm zwar nicht so gut, aber das Wort Naryar selbst galt in der Gelehrtensprache als dunkel genug, soweit er wusste.
Ray sah auf. Ein Magier betrat den Raum. Er trug eine der hohen Roben des Zirkels. Ray erhob sich zum Gruß und sagte:
"Seid gegrüßt! Wie ich sehe, seid Ihr auch Magier des Kastells. Ich heiße Ray und bin seit ein paar Tagen Lehrling des Beliar. Ich hoffe in diesen Hallen das nötige Wissen zu erlangen, auf dass auch mir einst gestattet wird, die Magie Beliars zu erlernen, denn ich halte diese Magie für äußerst interessant." sagte er.
Der Hohe Magier musterte ihn kurz und es sah so aus, als wolle er ihm eine Antwort geben.
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| 17.04.2004 15:30 | #221 |
| olirie |
olirie sah zu dem Lehrling, der ihn angesprochen hatte. Ray nannte er sich also. "Willkommen im Kastell, ich bin olirie. Ich bin einer der Lehrmeister der Magie Beliars." Der Priester setzte sich zu Ray an den Tisch und bestellte sich ersteinmal eine Vorsuppe. Diese bestand aus verschiedensten Kräutern und Gemüsen der Khorinischen Insel. Der Hauptgang sollte aus etwas Scavengerrücken mit einer Pfifferlingssoße und Kartoffeln bestehen. Hinzu kam noch ein gemischter Salat und als Getränk etwas Rotwein. Die Nachspeise sollte schlussendlich aus etwas Obst bestehen.
Kurz nach der Bestellung erschien auch schon die Suppe auf dem Tisch und olirie füllte sich eine Kelle auf. Dann kostete er sie vorsichtig, denn schließlich war sie ja noch heiß.
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| 17.04.2004 16:48 | #222 |
| Ray |
Was Olirie da gerade aufgetischt bekam, sah ja zu lecker aus. Das machte ja wieder Hunger! Aber da Ray gerade gespeist hatte, rief er nach einem Schwarztee und einem Stück Kuchen.
Schon stand das gewünschte vor ihm. Ray gab Zucker in seinen Tee und begann genüsslich, seinen Kuchen zu verzehren. Während des Essens erzählten sich Olirie und Ray von ihrem Erlebten. Ray erzählte vor allem von dem Gürtel, der ihm schlussendlich nichts gebracht hatte und von Estragon, der momentan an irgendetwas arbeitete, was er mit Ray im Kloster der heiligen Allianz geholt hatten. Dabei vergaß Ray natürlich nicht, seiner frischen Abneigung gegen die Feuermagier Ausdruck zu verleihen.
Nachdem der Nachtisch gegessen war, erhob Ray sich.
"War angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen, Olirie." verabschiedete er sich. Dann ging er in sein Zimmer. Da stand noch immer die Klarinette und das Notenbuch aus der Bibliothek.
Ray öffnete das Buch und begann, einfache Stücke zu spielen. Schöne und sanfte, aber auch schwungvolle und gewaltige Noten verließen den Trichter seines Instruments.
Auch der mysteriöse Gemmscheid Grummel, Rhodgars "Lieblingsautor" hatte zwei Werke beigesteuert: 'Tanz der Dämonenbeschwörer', eine Suite für Blasorchester, und: 'Ouverture zu Beliars Erwachen'.
Beide Stücke waren toll geschrieben.
In Rays Gedanken begann sich eine Idee zu formen: Wenn es denn möglich wäre, würde er morgen Abend ein kleines Konzert geben, zum Abendessen. Für alle Kastellbewohner.
Aber dazu musste er üben und sich schlau machen, ob Dämonen denn auch Instrumente spielen konnten...
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| 17.04.2004 22:58 | #223 |
| olirie |
olirie war nun bereits beim Nachtisch angelangt. Er entschied sich für ein Stück Apfel von dem Obststeller. Das Obst schmeckte wirklich gut. Der Priester war sehr froh, endlich wieder in diesen Genuss kommen zu können. Es war einfach unvergleichlich, was das Krokomaul aus ein paar Zutaten für wunderbare Gerichte zaubern konnte.
Nachdem olirie den Apfel verspeist hatte, wischte er sich mit einer Serviette den Mund ab und erhob sich um das Refektorium zu verlassen. Außerhalb des Refektoriums lenkten ihn seine Schritte wieder in sein Zimmer. Als er dieses betrat, konnte er direkt sehen, dass seine Lederrüstung fertigt gereinigt war. Zufrieden zog er seine Robe aus und seine Schlafrobe über. Anschließend legte er sich in sein Bett und schlief auch bald ein.
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| 18.04.2004 00:01 | #224 |
| Rhodgar |
Was war Magie eigentlich? Definierte sich dieser allseits häufig und oftmals unbedacht gebrauchte Begriff nur so, dass es verschiedenste, unbegreifbare Mächte gab? Mächte, die ein paar wenigen Auserwählten die Gabe verliehen, besondere Dinge zu wirken, die jenseits der Fähigkeiten der Normalsterblichen lagen. Konnte die Magie als solche in der Art abgestempelt werden, dass ein Mensch, je nach Begabung oder Bestimmung, sich von Zeit zu Zeit als Katalysator betätigt, um den Willen und den Ausdruck jener Mächte auf der Erde zu verwirklichen? Oder gab es noch eine andere Magie, wenn nicht gar zahlreiche andere Arten dieser Sache, die von den Menschen nur unbewusst wahrgenommen, gar manchmal als belanglos und selbstverständlich abgetan wurden? Die gab es, fürwahr. Die Freundschaft zum Beispiel. Verletzlich wie die Knospe einer emporstrebenden Rose, doch schafft es diese Knospe sich zu entfalten, wird ihre Schönheit niemals mehr vergehen, für immer bestehen bleiben. Genauso die Freundschaft. Wurde ein gewisses Maß erreicht, trat der Punkt ein, an dem man sagen konnte "Uns verbindet etwas Besonderes", dann würde dieser Bund einen Weg finden, bestehen zu bleiben.
Der Bund zwischen Hilias und Rhodgar hatte diesen Weg gefunden. Bislang nur aufrecht erhalten in den Erinnerungen des Schwarzmagiers, war er an diesem Abend, nein in dieser Nacht, dieser schwülen Nacht, direkt in Rhodgars Dasein getreten. Geschah es durch Zufall, geschah es durch Schicksal... egal, wie es geschah, es geschah eben.
Aus dem Kamin züngelten die rötlichen Flammen, als wollten sie nach dem Schwarzmagus greifen. Rhodgar saß im Ohrensessel, und bestaunte müde das Spiel der Glut, welches vor ihm stattfand. Auf dem Sims lagen der Totenkopf, gefunden in einer alten Truhe an der Küste Gorthars, und die Eisenmaske von Hilias. Rhodgar wusste nicht mehr genau, wie der Steinmetz es hatte fertig bringen können, seine Gesichtshälfte mit dem flüssigen Eisen überlaufen zu lassen. Wie so vieles war es einfach geschehen. Nach der Wiederkehr ins Kastell war ihm dieser, mehr oder weniger gewollte, Gesichtsschmuck zugeteilt worden, als etwas, was ihn jederzeit an den großartigen Menschen und Freund erinnern sollte, der sie alle in der schwarzen Abtei verlassen hatte. Viele würden sagen, Hilias sei bereits mit der Verwitterung seines Körpers umgekommen, doch gestorben war er erst in der Abtei. Rhodgars Blick wurde von dieser Maske eingefangen, und nicht wieder losgelassen. Mehr und mehr fixierten sich seine Augen auf dem schimmernden Stahl, mehr und mehr wuchs in ihm das Verlangen, ihn aufzusetzen. Ihn an die selbe Stelle zu heften, an der die Maske bei Hilias gesessen hatte. Er spürte gar nicht, wie er sich erhob, und nach der Maske griff. Er fühlte auch nicht die Kälte, die ihn durchfuhr, als er sie sich aufsetzte. Was er allerdings wahrnahm war das grelle, weiße Licht, welches ihn empfing. Es war, als schwebte er in den Weiten der Wolken, im unerreichbaren Himmelreich, zu dem er jeden Tag aufsah. Er war wohl in einer Trance gefangen, bekam nichts mehr von seiner Aussenwelt mit, realisierte nicht, dass er sich in kreisenden Bewegungen um sich selbst drehte. Vor seinem geistigen Auge rückte eine Silhouette immer näher und näher. Langsam konnte man das rote Haar, das grummelig lächelnde Gesicht und die feinen Rauchschwaden der Pfeife ausmachen, die zwischen den rauen Lippen hing. Hilias´ Abbild schwebte vor ihm. Gerade wollte der Schwarzmagus seine Hand nach ihm ausstrecken, da verblasste es, von einem Moment auf den anderen. Der Rauch aus der Pfeife war nun nicht mehr der einzige der in der Luft lag, alles an dem Steinmetz löste sich nach dem Verblassen in dünne, kaum erkennbare Nebelschwaden auf, so als verdampfe er.
Bitte nicht, geh nicht Hilias!
Aber es war zu spät. Was zurück blieb war lediglich die Eisenmaske, welche nicht verschwunden war. Sie schwebte einfach nur so in der Luft, doch die vorher spiegelglatte Oberfläche, war bei weitem nicht mehr wie einst gewesen. Stumpf und matt erschien die Maske nun, als wäre ihr ihre Lebendigkeit sowie ihre Schönheit ausgesaugt worden. Langsam schwebte Rhodgar an sie heran, tastete mit seiner Hand über das kalte Metall und...
... fand sich plötzlich im Korridor des ersten Stocks wieder, in welchem sich die verschiedenen Räumlichkeiten der Zirkelmitglieder befanden. Verwirrt blickte er hinter sich. Die Tür zu seinem Zimmer stand sperrangelweit offen. Er musste das Zimmer verlassen haben, doch warum bei Beliar hatte er davon nichts mitbekommen? Worum er nicht wusste waren de tanzenden Bewegungen, mit denen er sich durch sein Zimmer bewegt hatte, während er in dieser Scheinwelt mit Hilias´ Ebenbild zusammengetroffen war. Bis zu dem Zeitpunkt, als auch in der Traumwelt die Maske verblasst war, war er tanzend, summend und sich dabei immer wieder im Kreis drehend durch den finsteren Gang gewandert. Nun aber war auch in der wirklichen Welt die Maske, die sich vorhin noch so erstaunlich gut seinen Gesichtszügen angepasst hatte, von den selbigen heruntergefallen, und... und wies denselben mattgrauen Farbton auf, wie er es geträumt hatte. Aber wie nah standen hier Fiktion und Wirklichkeit wirklich beieinander? Er wusste es nicht. Wusste nicht, was diesen seltsamen Vorfall hervorgerufen haben konnte, was er bedeuten sollte... doch was seine Konsequenzen waren, das wusste er, das spürte er. Es war nämlich so, als hätte man ihm eine Last, die er seit Hilias´ Ableben mit sich herum trug, von der Seele genommen. Das, was man Trauer nannte, war nun von ihm gewichen, und er war bereit, nun endgültig nach vorne zu schauen, und seine Gefühl sagte ihm, dass seine Zukunft eng mit Estragon verbunden sein würde.
Er hatte losgelassen, ein für allemal.
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| 18.04.2004 10:51 | #225 |
| Ray |
Der Dämon schlug auf die Pauke ein und hieb sie in Stücke.
"Du Elefant!" schimpfte Ray. Nein, Dämonen konnten in der Tat nicht musizieren! Der Dämom setzte die Trommel wieder magisch zusammen. Ray testete sie. Die Trommel stimmte nicht mehr.
"Na, toll! Erst alles kaputtmachen und dann nur halbwegs reparieren. Das mag ich!" fuhr Ray fort. "Mach, dass du weg kommst, oder ich lasse dich von Rhodgar zu Innos schicken." Das wirkte. Der Dämon verschwand. Wenn diese Geschöpfe Angst kannten, musst Rays Drohung Wunder gewirkt haben.
Also war das wohl nichts, auf die Hilfe der Dämonen zu zählen, wenn er ein Konzert machen wollte. Das musste wohl bis nächste Woche warten, bis er hier Leute gefunden hatte, die musikalisch waren. Das mussten ja nicht gleich Barden sein! Aber ein Instrument sollten sie schon spielen können.
Ray ging ins Refektorium und nahm ein Frühstück zu sich. Dann setzte er sich mit seinem Instrument zu Füßen der Esche ins Gras und begann, ein passendes Stück aus dem Gedächtnis zu spielen: 'Verwehte Blumen' fiel ihm ein.
Es war, als würde selbst die Natur lauschen. Sein einziger körperlicher Zuschauer war nur Tenebrus, der sich auf einen Zweig der Esche gesetzt hatte und manchmal ein oder zwei Töne zu Rays Einmanndarbietung beisteuerte.
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| 18.04.2004 16:58 | #226 |
| olirie |
Die Strahlen der Sonne fielen durch das Fenster und weckten olirie. langsam stieg er aus seinem Bett, zog seine Schlafrobe aus und seine richtige Robe über. Dann streckte er sich noch kurz und verließ sein Zimmer, um im Refektorium zu frühstücken.
Aus dem geplanten Frühstück wurde allerdings nichts, da er unterwegs in der Eingangshalle auf Squall traf. Diesen schnappte olirie sich auch gleich am Kragen und zog ihn mit den Worten "Zeit für die Prüfung" in einen der Übungsräume. Der Priester liebte einfach die überraschten Gesichter seiner Schüler, wenn er sie auf diese Weise überrumpelte.
Als sie in einem der Übungsräume angelangt waren, ließ der Lehrmeister Squall wieder los und sagte: "So, nun zeige mir mal, was du so gelernt hast. Beschwöre als erstes einen Zombie, der einem auch Angst einjagt, aber keinen Brechreiz hervorruft.
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| 18.04.2004 17:22 | #227 |
| Squall_L |
Als Squall nichts ahnend in der Eingangshalle stand wurde er von hinten gepackt und mit den Worten „Zeit für die Prüfung“ davon gezerrt. Squall wusste erst nicht was los war doch dann sah er seinen Lehrmeister olirie. Nun war es also Zeit zu zeigen was er konnte.
Gerade in einen Übungsraum angekommen stellte olirie Squall schon die erste Aufgabe. Er sollte ein Zombie beschwören. Das war das beste was Squall passieren konnte, da er noch nie einen Zombie beschworen hatte, hatte er nun noch als seine Kräfte um das zu schaffen. Da er die anderen 2 Aufgaben schon einmal gemacht hatte würde er für sie wohl weniger Kraft brauchen.
Nun machte Squall sich an die Aufgabe. Er atmete ein paar Mal tief durch und war dann bereit. Squall erinnerte sich an die Wörter die im Buch standen „Der Magier beschwört verblühtes Leben, eingebettet in der Erde.“ Nun musste er das nur noch umsetzten. Er schloss seine Augen, konzentrierte sich, stellte sich das Wesen genau vor und sammelte dann seine Kräfte.
Dann begann er mit dem Beschwören. Während Squall seine Kräfte darauf konzentrierte den Zombie zu beschwören, sprach er den dazugehörigen Spruch. Da Squall die Augen geschlossen hatte konnte er nicht sehen was geschah, aber als er den Spruch beendet hatte merkte er das er etwas beschworen hatte, doch was es war wollte Squall nicht wirklich wissen.
Er öffnete langsam seine Augen und atmete erst einmal tief durch, es sah aus wie er Zombie. Es war zwar kein Prachtexemplar aber Angst könnte man vielen Menschen damit bestimmt einjagen, na gut das mit dem Brechreiz hervorrufen konnte man so sehen wie man wollte, es war bestimmt kein Zombie wie man sich ihn wünschte aber so übel sah er dann auch nicht wieder aus.
Squall wischte sich den Schweiß von der Stirn und drehte sich um zu seinen Lehrmeister. „Und gefällt dir mein beschworener Zombie?“
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| 18.04.2004 17:32 | #228 |
| Ceron |
Ceron musste seine Plantageneinrichtung vorerst auf Tag XY verschieben, da er einfach keine Hilfsbereiten Dämonen finden konnte. Arbeitskräfte sind auch nicht mehr so wie sie einmal waren, nur weil sie aus fremden Ebenen kommen denken sie sich nicht mit Gartenarbeit abgeben zu müssen. Doch genau diese Arbeit war doch das schönste am Leben, das Leben im Einklang mit der Natur. So strolchte der Magier wieder einmal im Kastell umher, einmal hier und einmal dort, immer auf der Suche nach Beschäftigung, als er plötzlich an einer Türe, welche die Übungsräume abschlossen, horchte. Hihi, da Innen musste etwas vorgehen. Ein Mann schien von seinem Schüler etwas zu fordern, soviel konnte er dem Tonklang entnehmen. Ceron setzte sich also vor die Türe und wartete, vielleicht steckte eben gerade da drin ein Magielehrer für Ceron. Es konnten ja auch nur irgendwelche Söldner sein, die gerade den Zweihändigen Kampf trainierten, doch in diesem Raum ging etwas seltsamen vor. Ceron hätte wetten können, dass es eine Magieprüfung war, der Abschluss eines lehrreichen Studienjahres. Die Prüfung im Fortschritt der arkanen Kräfte, ja bestimmt, das musste es sein.
Auch wenn Ceron nicht der geprüfte Magier war, wurde ihm schon ganz mulmig ums Herz, nicht dass es ihm geradezu in die Hosen gefallen wäre, wie man so schön sagt, nein aber hatte ein nicht ganz so gutes Gefühl. Würde der Schüler die Prüfung vermasseln, würden sie ihn dann foltern? Uaahhh, Ceron wollte nicht länger darüber nachdenken sondern lieber selber, dann bei gegebener Zeit, immer schön befolgen und machen was der Meister befielt. Diese Schwarzmagier hatten eben doch das Ungewisse in sich. Man konnte sie nicht greifen, immer wenn man dachte, das Wesen eines Solchen erfasst zu haben, zog sich die Gestalt wieder in sich zusammen, wie ein dickflüssiger Schleim und entwischte den nach Wahrheit greifenden Händen. Schwarzmagier sollte man lieber auf Distanz halten, man kann sich mit ihnen anfreunden, aber zu tief in die Materie eindringen sollte man nicht, sie würden sich wie der Schleim zusammenziehen und dir entweichen.
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| 18.04.2004 17:35 | #229 |
| olirie |
olirie besah sich den Zombie von allen Seiten und sagte dann: "Rein äußerlich sieht er ja ganz gut aus. In sein inneres will ich jetzt lieber nicht hineingucken, das könnte selbst den stärksten Schwarzmagier umhauen. Also im großen und ganzen, einen Zombie beschwören kannst du scheinbar.
Doch nun zu deiner nächsten Aufgabe, du sollst wieder etwas beschwören. Dieses Mal soll es aber aber ein Skelett sein. Es soll glänzend weiß sein und nicht triefend gelb oder gar braun als hätte jemand Kaffee drüber geschüttet. Es sollten auch keine Fleischreste oder etwas ähnliches vorhanden sein. Es sollen die sauberen, glänzend weißen Knochen eines Menschlichen Skeletts sein, nicht mehr und nicht weniger."
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| 18.04.2004 17:46 | #230 |
| HoraXeduS |
Stolz blickte Horaxedus auf sein Werk: Etwas mehr als ellenlang, makellos gerade und kaum mehr als fingerdick, so lag es in seinen Händen: elpede's neues, gläsernes und -dank der gezielten Beimengung von ausgesprochen rostigem Rost- leuchtend grünes Blasrohr.
Mit sanfter Gewalt zog der Glasmacher nun sein stramm sitzendes Gürtelband aus der neuen Waffe, dann hielt er das Rohr gegen das Fenster und blickte hinein. Es hatte tatsächlich funktioniert: Die durchgehenden Windungen der Kordel hatten ihre Spuren im Glas hinterlassen. Diese würden dafür sorgen, dass das Geschoss beim Verlassen des Rohres in eine Längsachsenrotation versetzt werden würde, was die Flugbahn enorm stabilisieren und präzise Treffer auch auf einige Distanz ermöglichen sollte.
Zufrieden legte der Magier sein Werk auf die Arbeitsplatte zurück und wickelte es wieder in das weiße, weiche Tuch. Schließlich räumte er ein wenig in der Werkstatt auf, bevor er sich mit knurrendem Magen auf den kurzen Weg ins Refektorium begab.
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| 18.04.2004 17:53 | #231 |
| Squall_L |
Nun war also ein Skelett dran. Das sollte Squall doch etwas besser 2 Mal hatte er es schon versucht, das eine Mal war zwar ein Fehlversuch aber das andere Skelett war nicht schlecht. Squall war klar das er dieses Mal etwas besser beschwören muss, als das was er gerade da geboten hatte.
Die Knochen sollten weiß sein, einfach so wie man es sich vorstellte. Das dürfte doch nicht so schwer sein. Er stellte sich das Skelett genau vor und besonders dachte er daran das es sehr weiße Knochen haben sollte. Doch etwas vergaß er nämlich den Zweihänder. Er schloss seine Augen und fuhr mit der Beschwörung vor ohne das zu bemerken. Er sprach den Spruch langsam aus und konzentrierte seine Energie auf das Beschwören. Er merkte wie es ihn nun schon viel mehr zu schaffen machte als es gerade noch tat.
Dan hatte er es geschafft, das Skelett stand vor ihm. Es waren weder Fleischreste an ihn noch waren die Knochen gelb oder braun. Sie waren so weiß wie Squall es sich erhofft hatte. An dem Skelett war von Squalls Seite eigentlich nicht auszusetzen es war mit Abstand das Beste das er jemals beschworen hatte, doch dann fiel ihm sein Fehler auf. Das Skelett hatte keinen Zweihänder in der Hand.
Squall wusste nicht was er tun sollte, was ein Fehler so etwas hätte ihm nicht passieren dürfen. Doch dann erinnerte er sich an die Aufgabenstellung seines Meisters, er hatte nichts von einem Zweihänder gesagt er wollte nur das es weiße sauber Knochen hat und das hatte das Skelett.
„Und Meister das sieht doch mal gar nicht so schlecht aus oder? Ja OK der Zweihänder fehlt das ist mir auch schon aufgefallen aber von einem Zweihänder hattest du in der Aufgabe ja nichts gesagt!“ Squall legte einen lächeln auf und wartete auf die Antwort seines Lehrmeisters.
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| 18.04.2004 18:08 | #232 |
| olirie |
olirie musste grinsen und sagte dann: "Das ist die beste Ausrede, die ich jemals für diesen Fehler gehört habe, doch was machst du, wenn er dir in einem Kampf unterläuft?" Der Priester zog sein Schwert und ging auf das Skelett los. Dieses hatte natürlich keine Chance so ganz ohne Waffe. Nach ein paar Hieben durch oliries Schwert war es vernichtet. Anschließend rief er seinem Schüler zu: "Teleportier dich lieber weg, sonst wirst du gleich einen neuen Kopf brauchen!" Der Priester rannte auf Squall zu und holte dabei für einen Schlag mit seinem Schwert aus.
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| 18.04.2004 18:26 | #233 |
| Squall_L |
Squall wusste gar nicht was los war und plötzlich rannte Olirie auf ihn zu. Nun war schnelles handeln gefordert. Squall kannte seinen Lehrmeister nicht sehr gut und wusste nicht wie weit er gehen würde, aber bei dem was Squall schon alles gesehen hatte schien es ihn nicht so unwahrscheinlich das er wenn er nicht bald etwas machen würde Schaden davon tragen würde.
Squall fasste an die Rune für das Teleportieren in das Kastell. Er konnte sie kaum festhalten so zitterte er, er spürte richtig wie ihm das Adrenalin in die Adern schoss. Aber das sollte Squall nur helfen denn nun könnte er auch etwas über seine Grenzen gehen. Olirie kam immer näher und Squall sein Herz schlug immer lauter. Er nahm alle seine Kraft zusammen, konzentrierte sich und sprach dann den Spruch.
Das war knapp er konnte schon das Schwert auf seinen Kopf zukommen hören, doch dann war er verschwunden. Alles wackelte wieder,. Er bewegte sich sehr schnell und alles war wieder so grell. Also hatte Squall es wohl wieder geschafft.
Dann plötzlich prallte er mit den Füßen zuerst auf den Boden. Er öffnete seine Augen und stand in der Eingangshalle des Kastells. Squall konnte es nicht fassen, es hatte geklappt er was in einen Stück angekommen. Er sackte zusammen und fiel auf seine Knie, Squall so geschafft wie selten bevor. Und als wäre das Beschwören und Teleportieren nicht schon schwer genug machte einen der Lehrmeister auch noch Angst indem er einen angreift.
Squall ließ sich auf seinen Rücken fallen und lag nun auf dem Boden der Eingangshalle. Er atmete ein paar mal tief durch. Eins war ihn nun klar geworden, das Teleportieren war auf keinen Fall etwas was er gerne machte.
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| 18.04.2004 18:40 | #234 |
| olirie |
olirie stoppte mit dem Schwert kurz vor der Stelle, an der eben noch Squalls Kopf war. Grinsend steckte er das Schwert wieder weg. Scheinbar hatte sein Schüler es geschafft, er hatte sich rechtzeitig wegteleportiert. Der Priester war zufrieden mit Squall und verließ auch den Übungsraum. Er machte sich auf den Weg seinem Schüler eine gute Nachricht zu überbringen.
Beim Pentagramm fand er einen ziemlich erschöpften Squall vor, der sich gerade ausruhte. olirie ging auf ihn zu und sagte dann: "Herzlichen Glückwunsch, du hast die Prüfung bestanden. Nur solltest du mit dem Skelett etwas vorsichtiger sein, wenn du das nächste mal etwas vergisst, kann es dich dein Leben kosten. Und denke dran, setze deine Magie weise ein und offenbare sie nicht jedem." Mit diesen Worten verließ der Priester seinen ehemaligen Schüler.
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| 18.04.2004 18:44 | #235 |
| Cain |
Immer und immer wieder ging der hohe Magus in seinem Zimmer auf und ab. Das Ei hatte er Medi schon gegeben und nun saß er in seinem Zimmer und wusste nichts mit sich anzufangen.
Er hatte versucht ins einem Buch weiterzuschreiben, das über die Geschichte handelte, die er zusammen mit Fisk, Xalvina, Taurodir und den anderen zusammen erlebt hatte.
Er wollte das Buch dann Xalvina zum Geschenk machen, fals er sie wiedersehen sollte. Das letzte mal hatte er sie zusammen mit Fisk gesehen in der Taverne vom Hof.
Schließlich hörte der Magier geklapper und drehte sich geschwind um. Was er sah.. war er selbst. Cain zog eine Augenbraue hoch und ihm verging das Grinsen. Der Spiegel hatte sich von selbst wieder umgedreht und grinste Cain nun an. Dazu kahm noch, dass das Spiegelbild nun versuchte einen Polka zu tanzen und dabei gleichzeitig eine Grimasse schnitt.
Cain fragte sich zu diesem Zeitpunkt, wer so etwas erfand.. und ob der Erfinder genauso viel Spaß hatte mit ihm als der Wassermagier nun.
Hast du eigendlich auch sowas wie ein Hirn? fragte der Wassermagier nun das Spiegelbild und wurde etwas Lauter dabei.
Dieses jedoch schüttelte mit dem Kopf und grinste den Wassermagier an. Kurze Zeit später erschien ein Schriftzug, der wie angehaucht schien am Spiegel, auf dem stand
nein..du? Cain sah das Spiegelbild an und nickte.
Jedenfalls mehr als du! sagte er leicht beleidigt und das Spiegelbild zeigte Cain nun, dass man sehrwohl gleichzeitig einen Handstand machen konnte und dabei auchnoch diesen sehr gemeinen Finger zeigen konnte, den Cain überhaupt nicht mochte.
Jedoch fing der Magier laut an zu lachen, als er sah, dass das Spiegelbild sich kurze Zeit später auf seine spiegelverkehrten vier Buchstaben fiel. So ging es noch einige Zeit weiter...
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| 18.04.2004 19:30 | #236 |
| Ceron |
Die Tür sprang mit einem Satz auf, nur einer trat aus dem Türrahmen. Es war Olirie der Priester der dunkeln Künste. Ceron kannte ihn ja bereits, mit ihm hatte er die Schleimschnecken bekämpft. Gerade wollte er Olirie nachsetzen, als ihm erst auffiel dass der Schüler weg war. Er hatte wohl nicht bestanden und der Meister hatte ihn kurzerhand in den Seelenfluss geschickt.
Mit einem gesunden Sicherheitsabstand folgt Ceron Olire, dann vor der Eingangshalle bog er rechts ab und hüpfte ins Refektorium, das musste er erst einmal aufarbeiten. Beim Durchfallen durch eine Prüfung folgt sofortige Verbannung in eine andere Dimension, oder war es sogar Mord? Ceron bestellte sich eines der kräftigsten Getränke die das Kastell im „Wein Heute“ zu bieten hatte. Mit ein wenig Rotwein waren die Ängste schnell vergessen, doch lange war Ceron nicht alleine im Refektorium. Der Magier Olirie näherte sich ihm, er hatte wohl Hunger nach dieser Greueltat. Ceron sprang auf, sein Gewissen sagte ihm „Ceron rette dein Haupt so lange du noch kannst“, doch seine unglaubliche Gier nach Macht brachte ihn dazu zu Olirie zu treten, ihn beim Essen zu stören und ihm zu sagen: „Hallo Olirie, erinnerst du dich noch? Ich bin Ceron, nun auch Magier im Kastell, ich suche einen Lehrmeister in den arkanen Künsten, das heisst ich möchte bei dir die Künste der einfachen dunkeln Magie erlernen.“
Ceron musste sich nun sofort setzen, was er da gesagt hatte kam ihm nun schon nicht mehr so klug und erhaben vor. Eine unglaubliche Ohnmacht überfiel seinen Geist, der geschwächt durch Magiedurst solch einen Wunsch zuliess.
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| 18.04.2004 19:32 | #237 |
| Ray |
Nachdem die letzten Klänge vergangen waren, richtete Ray sich auf. Sein Uhu Tenebrus flog auf seine Schulter. Ray hatte Hunger. Er ging schnurstraks zum Refektorium.
"Bitte ein Abendessen." ordnete er an. "Als Vorspeise geräucherten Schinken mit Melone, als Hauptgang nehme ich einen Wargbraten und zum Nachtisch ein Waldbeerensorbet."
Gute Wahl, dachte er für sich.
Schon erschien der erste Gang, der Räucherschinken mit einer saftigen Melone vor ihm. Ray ließ es sich munden.
Während des Essens rief er im Geiste die lange Liste der Dinge ab, die er zu erledigen hatte. Erstens: Musiker im Kastell finden, zweitens diesen Azathot aufspüren und den Kampf mit seinem Schwert Naryar erlernen und so nebenbei dieses vage Gefühl drohenden Unheils zu ergründen, das ihn seit er es gespürt und diese Vision gehabt hatte nicht mehr los ließ.
Der zweite Gang erschien vor seinen Augen. Die Dämonen hatten ganze Arbeit geleistet. Wargbraten war ein Leckerbissen!
Genüßlich begann Ray, den Hauptgang zu verzehren.
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| 18.04.2004 20:02 | #238 |
| Renata |
Erst Gezetere - dann hysterisches Gelächter. Merkwürdige und für ein Gästezimmer des Kastells eher untypische Geräusche (wäre es eines der Laboratorien - nun ja...), die da durch die dicke Holztür auf den Gang drangen. Als das Gelächter sich bis zu sich überschlagendem Gekreische steigerte, konnte Renata es sich nicht verkneifen, ein Ohr an die Tür zu legen. Neben dem Gelächter fast kaum zu hören war dennoch das Scharren von verschobenen Möbelstücken zu vernehmen.
Der, der da so hysterisch lachte, rang zwischen den Lachattacken keuchend nach Luft, es hörte sich an als schiene kurz vor dem Ersticken zu sein. Entschlossen riss die Magierin ohne anzuklopfen die Tür auf
und fand einen sich (höchst unpassend) auf dem Boden wälzenden Wassermagier vor, der sich mit vor Lachen hochrotem Kopf den Bauch hielt. Unfähig, irgend was zu sagen, starrte er mit weit aufgerissenen Augen zu ihr hoch und deute in die Ecke des Gästezimmers, in dem der mannshohe Spiegel stand. Dem Hinweis folgend nutzte Renata den Blick in den Spiegel, eine Falte aus ihrer Robe zu zupfen - aber was daran so komisch sein sollte, konnte sie nun wirklich nicht nachvollziehen.
“Wer immer Ihr seid, steht bitte auf, ehe ich einen Dämonen bitten muss, einen Eimer Wasser zu holen.”
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| 18.04.2004 20:18 | #239 |
| olirie |
Seine Schritte lenkten olirie in das Refektorium. Er sah Ceron an einem der Tische sitzen und setzte sich an einen Tisch in der Nähe. Zum Frühstück, das nun wohl doch nicht mehr so früh war, bestellte sich der Priester erst einmal eine Platte mit Belegten Broten. Sofort erschien sie auch schon und olirie griff zu. Er griff sich als erstes ein Schinkenbrot. Als er es bereits zur Hälfte verspeist hatte, trat ihm da jemand gegen das Schienenbein und bat um Unterricht in den dunklen Künsten. Der Lehrmeister sah auf und erblickte Ceron. Dann legte er das Brot zur Seite, stand auf und antwortete: "Was zum Henker fällt dir ein, mir einfach gegen das Schienenbein zu treten! Das tut doch weh! Nur weil ich Priester bin, empfinde ich doch auch Schmerz! Verdammt, du hättest mich auch anders fragen können! Jetzt musst du ersteinmal warten, bis ich aufgegessen habe, bis wir anfangen." Damit wandte olirie sich wieder seinen Broten zu.
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| 18.04.2004 20:19 | #240 |
| Cain |
Cain richtete sich auf und blickte verdutzt in den Spiegel. Alles schien normal. Auch die fremde Frau, die wie es schien Magierin des Kastells war trat näher heran und blickte neugierig in den Spiegel.
Doch die Spiegelbilder taten es ihn gleich und Cain fing schon an an seinem verstand zu zweifeln, als das Spiegelbild der Frau auch anfing grimassen zu schneiden.
Kurze Zeit später tanzten die beiden Spiegelbilder eine äußerst seltsame Art des Polkers und traten sich gegenseitig auf die Füße.
Dabei hatten sie ein ziemlich blödes Grinsen aufgesetzt.
Nun.. wer auch immer diesen Spiegel aus der Hölle geholt hat.. er hatte bestimmt seinen Spaß damit. Inzwischen war wieder Farbe in das Gesicht des Wassermagiers gekommen und er blickte immernoch gebannt ins Spiegelbild, wo sie inzwischen versuchten die komischsten Verrenkungen zu machen.
Cain zweifelte an dem Spiegel. Er schien aus reiner Dummheit gemacht zu sein. Ein schmunzeln konnte er sich jedoch nicht abwegen.
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| 18.04.2004 20:28 | #241 |
| Ceron |
Dass Ceron Olirie ans Schienbein getreten hat wurde ihm erst später klar. Später in den 20 Minuten, in denen Olirie genüsslich seine Brote verspiesen hatte. Es tat ihm schrecklich Leid, doch er konnte ja nun nicht sagen wie Leid es ihm tat, so beliess er es einfach bei einem „Tut mir Leid, Olirie“. Dieser antwortete erst wieder, nachdem alle Brote vom Tisch verschwunden waren, dann sagte er: „Folge mir!“
Ceron folgte Olirie in die Bibliothek. Auf dem Weg sagte der Priester, während er mit seiner linken hand hin und her schweifte: „Weißt du, das mit der Magie ist so eine Sache, entweder man kann es, oder man wird es nie lernen.“ – „Genauso wie der Schüler dessen du dich gerade entledigt hast?“ warf Ceron ein.„Ich bitte dich, er hat sich gut geschlagen, aber nicht gut genug, ich musste das weisse Klappergerüst einfach zerstören.“ Ceron wurde nun noch ängstlicher, nun sprach Olirie schon von weissen Klappergerüsten wenn er über seine ehemaligen Schüler sprach, kein Wunder bei dem würde jeder vor Angst erblassen. Mitten in der Bibliothek hielt der Magier inne und begutachtete die Regale. „Ja scheint alles hier zu sein was wir brauchen.“
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| 18.04.2004 20:56 | #242 |
| olirie |
olirie entnahm aus dem Regalbrett für Lehrbücher der Magie Beliars jeweils ein Lehrbuch über eine Lichtkugel und eines über die Schattenflamme. Dann nahm er noch zwei Lehrbücher über die Beschwörung einer Blutfliege aus dem Regal. Diese vier Bücher drückte er ersteinmal Ceron in die Hände. Auf den Stapel legte er dann noch eine Schriftrolle mit einigen interessanten Dingen über so eine untote Blutfliege. Anschließend führte er Ceron noch zu seinem Platz und sagte ihm dann: "Also, du hast ungefähr zwei Wochen Zeit das alles zu erlernen. Diese zwei Wochen bestehen aus einer Woche für Licht und Schattenflamme und einer Woche für die Blutfliege. In dieser Zeit musst du die Bücher lesen und anschließend die Sprücke praktisch üben. Für diese Übungen stehen dir die Übungsräume zur Verfügung. Sie sind magisch verstärkt und werden dir dabei helfen, die Sprüche zu wirken. Sollten Schwierigkeiten oder Fragen aufkommen, kannst du hier im Kastell so ziemlich jeden menschlichen Bewohner fragen. Die meisten sind recht hilfsbereit und werden dich unterstützen."
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| 18.04.2004 21:12 | #243 |
| Ceron |
"Fein, da" Ceron brach ab, Olirie hatte die Bibliothek schon verlassen und Ceron konnte ihm wegen der schweren Bücher nicht mühelos hinterher rennen. Also liess er ihn entweichen, er würde ihn schon früh genug wieder sehen. In einer Woche musste er also die Thematik der Schattenflamme und die Lichbeschwörung verstehen, wenn das mal keine Herausforderung war.
Den ganzen Abend und den darauf folgenden Morgen brühte er dann über seinen Büchern, zuerst nahm er sich das Buch "Lumen et nox" vor, eine Überarbeitung eines ehemaligen Bestsellers. Diese Bücher verschlangen Cerons Verstand vollständig, während dem Lesen verschwand die Welt um ihn herum. Er tauchte ein in das Reich des gebundenen Wissens
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| 18.04.2004 21:24 | #244 |
| olirie |
olirie hatte die Bibliothek verlassen und ging wieder in sein Zimmer. In diesem zog er seine Robe wieder aus und seine Lederrüstung wieder über. Dann reihte er all seine Runen auf dem Tisch auf und wählte aus, welche er dieses mal wieder mit nahm. Er entschied sich für die Teleport Rune, die Schattenflammenrune, die Lichtrune und die Rune für die Beschwörung eines Golems. Diese Runen legte er wieder auf dem Boden seiner Tasche. Dann gürtelte er sein Schwert und seinen Dolch um und verließ sein Zimmer in Richtung der Küche.
In der Küche ließ der Priester sich vom Krokomaul wieder etwas Proviant, bestehend aus etwas Schinken und Brot, geben. Anschließend verließ olirie wieder das Kastell.
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| 18.04.2004 22:15 | #245 |
| Ion Storm |
Noch einmal bedankte sich Storm für das mitnehmen, dann trennten sich die beiden von ihm. Mit hastigen Schritten ging er auf das Tor zu, dicht gefolgt von der wohl etwas eingeschüchterten Dyana. >>Hahar, die Nervensäge ist wieder da. Was willst du hier? Am besten du gehst gleich wieder.<< schallte es ihnen entgegen. Nur mürrisch konnte sich Ion an die beiden Skelette erinnern, die den Weg zum Kastell freigaben. >>Könnt ihr net einfach mal den Mund halten und das Tor aufmachen, es ist wichtig, ich muss Horaxedus sprechen.<< Mit ernster Miene blickte er abwechselnd von dem einen zu dem anderen Knochengesicht. >>Oha, es stimmt – du wirst erwartet! Er müsste sich im Speisesaal befinden.<< Gleichzeitig schwangen die Tore elegant auf. Beim übertreten der Schwellen fügten sie noch hinzu: >>Und sag ihm einen schönen Gruß von uns!<<, was aber wieder in einem schallenden Lachen unterging. Mit festem Schritt schritt er auf den Brunnen zu, das Ritual war bekannt und auch dieses Mal war er Willkommen, das Gold auf der Schale war verschwunden. >>Tut mir leid wenn es etwas hastig von Staten geht, ich zeige dir noch alles genau, später.<<, ließ Ion von sich hören.
Es war nun schon später am Abend, die Reise hatte doch recht lange gedauert. Im Refektorium war noch nicht gar so viel los, so hielt sich auch das Stimmengewirr in Grenzen. Ion blickte sich um und sah in einer Ecke seinen Meister. Halb stürzend ging er auf ihn zu. >>Schön euch endlich wiederzusehen, Horaxedus. Ich habe noch eine weitere Person mitgebracht und hoffe sie wird nicht stören, sie heißt Dyana – Dyana, das ist Horaxedus.
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| 18.04.2004 22:17 | #246 |
| Renata |
Die Drohung mit dem Wassereimer schien gefruchtet zu haben. Zumindest lachte der fremde Magier nur noch verhalten. Aber immer noch starrte er in den Spiegel, als gäbe es dort etwas besonderes zu sehen, dabei war da nur sein Spiegelbild und das der Magierin. Aber Moment mal...
Ranata sah an sich herunter. Beide Füße standen nebeneinander, so wie sie sollten. Dann blickte sie in den Spiegel. Ein Fuß ihres Spiegelbildes stand wie er sollte, der andere war auf alberne Art auf die Hacke gestellt, so, dass die Fußspitze nach oben zeigte. Dann wechselte das Spiegelbild die Fußhaltung, der, der vorher auf der Hacke stand, stand jetzt so, wie es gut und richtig war, der, der vorher richtig stand, stand jetzt auf der Hacke. Und wechselte wieder. Und wechselte. Immer schneller, bis aus diesem Gehampele so eine Art wilder (und natürlich gänzlich unagemessener) Tanz geworden war, denn das Spiegelbild des Wassermagiers stand dem ihren in nichts nach.
"Hör sofort auf damit, hörst Du. Du bist mein Spiegelbild, also tu was ich Dir sage. Bin ich vielleicht Mary Poppins oder was?" Die Figuren im Spiegel antworteten nicht wirklich darauf - Luft, die aus aufgepusteten Wangen an halb herausgestreckten Zungen vorbei herausgepresst wurde (und dabei ein merkwürdiges Geräusch erzeugte) konnte nicht wirklich als Antwort gewertet werden.
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| 18.04.2004 22:41 | #247 |
| Cain |
Schließlich wurde es dem Wassermagier zu bunt, als die Figuren in dem Spiegel genug rumgeeiert waren ließ der Magus sein Bettuch drüber gleiten und schob den Spiegel in eine Ecke des Raumes, wo er ihn Richtung Wand kippte. Nun hörte man nurnoch leises Gelächter, das langsam verklang. Cain jedoch drehte sich nun endlich zu der Schwarzmagierin um und setzte ein lächeln auf.
Wie könnt ihr mit sowas nur leben? fragte er und lachte kurz. Etschuldigt. Mein Name ist Cain. Ich bin hoher Wassermagier und Anfechter der Allianz zwischen Feuermagiern und Wassermagiern. er grinste wieder und sah der Schwarzmagierin in die Augen.
Sie schien schon etwas älter zu sein, jedoch würde das wohl nichts an der Unterhaltungsform ändern.
Habt ihr Lust mich ins Refektorium zu begleiten Frau Schwarzmagierin? Ich habe lange nichtsmehr zu mir genommen. in seinem Gesicht formte sich wieder ein Lächeln.
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| 18.04.2004 23:06 | #248 |
| Renata |
"Nun, hoher Wassermagier Cain, wir können mit so etwas sehr gut leben. So was hält uns davon ab, uns selbst zu ernst zu nehmen." Jetzt, wo das vermaledeite Ding in der Ecke stand, ließ sich ja gut drüber lachen.
"Wenn Ihr so lange habt darben müssen, sollten wir schnell ins Refektorium gehen. Beim Essen könnt Ihr mir ja dann erzählen, was Euch ins Kastell hier trieb und was es mit dem Anfechten der Allianz zwischen Feuer- und Wassermagieren auf sich hat. Ihr kennt den Weg? Dann geht voraus. Mein Name ist übrigens Renata."
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| 19.04.2004 08:30 | #249 |
| Dûhn |
"Mein Freund," begann Dûhn, nachdem er sich vor Dragonsword aufgebaut hatte, "wir müssen reden."
Eine der großen, vernarbten Pranken des Riesen legte sich sachte auf die Schulter des kleineren Sumpflers und führte ihn an der Seite des Kolosses den Gang entlang. Während sie die dunklen Korridore des Kastells entlang wanderten schnaubte Dûhn einmal heftig.
"Ich sehe doch das dich etwas bedrückt, Freund Dragonsword! Zwar weichst du mir aus und tust es als Nebensächlichkeit ab, wenn ich dich drauf anspreche, aber mir kannst du nichts vormachen." Mit einem Ruck blieb der Hüne stehen und packte Dragonsword an den Schultern.
"Hey, du kannst mir vertrauen!" brummte der Bass Dûhns durch die Gänge. "Wenn dir etwas auf der Seele liegt, dann lass mich dir helfen."
Die braunen Augen Dûhns suchten den Blick seines alten Bekannten.
"Dazu sind Freunde da."
Dûhn seufzte
"Wie lange kennen wir uns schon, hm?"
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| 19.04.2004 10:19 | #250 |
| Drognan |
Drognan verweilte nun schon seid ein Paar Wochen im Kastell. Er hatte sich alles anders vorgestellt und die Düstere Atmosphäre ängstigte ihn mehr als sie ihm gefiel. Er würde wieder von hier fortgehen so viel war sicher. Vieleicht auch wieder in die Stadt wo er ein paar Freunde hatte. Am tag wo Drognan mit dem Baal Doooom das Kastell betreten hatte war alles noch großartig doch die Stille hier war nichts für ihn. Zu viele unheimliche Dinge waren im Kastell, beispielsweise hingen an vielen wänden Skelette und andere Dinge die man in normalen Schlössern nicht vorfand. Wenigstens gab es im Refektorium gut zu essen. Doch zu essen war Drognan kaum zu mute. Er lag in dem Gästezimmer das ihm der Dämon gezeigt hatte und starte auf ein, an der Decke hängendes Skellet. Seine Entscheidung das Kastell zu verlassen und wo anders sein Glück zu versuchen war klarer den je. Er wollte wohl einmal in das Sumpflager schaun wo er damals den Baal Doooom angetroffen hatte. Wenige minuten später gin er durch einen Gang in richtung Ausgangstor. Am Tor angekommen öffnete es sich und Drognan trat hinaus ins freie. Nun begann er den Rückweg in Richtung Sumpflager.
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| 19.04.2004 10:33 | #251 |
| Ceron |
Ein kleines Licht im Dunkel, es war Cerons blau leuchtender Lesestein. Und genau Licht im Dunkel, das war die Thematik des ersten Buches. Die ersten eintausend Seiten bezogen sich auf die philosophische Frage „Macht Licht dunkel, oder Macht das Dunkel Licht?“
Ein höchst ungeeignetes Kapitel um es an einem Abend zu verschlingen, doch am Ende war Ceron so weit, dass er nun verstand, dass kein Licht ohne Dunkel sein konnte und das Dunkel durch Licht entstand, mehr wollte er von diesem hirnzerreissenden Thema auch nicht wissen. Interessanter hingegen wurde es im theoretischen Teil der sich mit dem Spruch befasste. Ein Spruch allein war ja nichts, es gab viele verschiedene Sprüche, das was sie alle gemeinsam hatten war der Zweck, die Bindung des Geistes an die Rune und somit eine Denkhilfe. Ceron konnte sich einen der Vorgabesprüchen aussuchen. Das wichtige an der Auswahl war, so stand es im Buch, dass der Spruch einem das verdeutlicht vor Augen hält was man beschwören will. Ceron entschied sich für „Con lux en lumen luceo nocem“ diesen Vers wiederholte er bis er ihn vollständig intus hatte. Auf seine Füsse klopften den Takt auf den Bibliotheksboden, einen Trochäus „Con lux en lumen luceo nocem lux en lumen luceo nocem“ das „con“ verschlang er schon, was auch zeigte, dass dies nicht wirklich von Bedeutung ist, die Vorstellung musste da sein. Weiter wurde die Formung einer Lichtkugel beschrieben, der kleine Lichtfaden, der den Geist mit der Kugel verbindet durfte nicht reissen, er musste bestehen und je stärker die Bindung desto stärker auch die Lichtkugel. Dann folgte der wichtigste Teil des Buches, die Anleitung zur Praxis, viele Misserfolge würde es geben, bis dann endlich ein klitzekleines Lichtlein über dem Geist erscheinen würde, sehr motivierend. Zum Schluss war noch ein kleiner Zettel beigelegt: „Schüler ohne Runen gehen bitte einfach in einen der Übungsräume, Übungsrunen werden bereitgestellt, hochachtungsvoll Meditate“
Nun dann konnte es ja mal losgehen. Ceron hüpfte aufgeregt durch das Kastellinnere bis zu den Übungsräumen, als er gerade die Tür öffnen wollte reichte ihm ein anschwebender Dämon eine Rune für die Lichtkugelbeschwörung. Dann betrat er den arkanen Übungsraum, wie gewünscht wurde der Raum ganz verdunkelt, sodass Ceron sich nun auf das Wesentliche konzentrieren konnte, die Beschwörung einer Lichtkugel.
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| 19.04.2004 11:16 | #252 |
| Dragonsword |
"Ähm,... wir,... wir kennen uns schon ewig! Gleich einen Tag nachdem ich nach Khorinis gekommen war haben wir uns kennengelernt.", begann der Hohe Novize zu sprechen.
"Aber,... Dûhn!", Dragonsword wand sich aus dem Schultergriff des Riesen heraus und Griff mit einer Hand an sein Schwert, ließ es jedoch in der Scheide. Eine merkwürdige Reaktion, Dûhn war ja schließlich Dragonswords Freund!"Ähm,... tut mir leid!", sagte der Novize kleinlaut und nahm die Hand von seinem Schwertgriff.
"Ja, du hast recht! Mich bedrückt etwas! Doch kann ich nicht mit dir darüber sprechen! Verstehst du?! Es hat mich schon genug Zeit gekostet dieses Problem überhaupt so in Griff zu bekommen, um nicht völlig Verrückt zu werden! Ich weiß,... du denkst es ist ein Rückfall. Das stimmt, ich hatte schon mal soetwas! Aber das ist etwas ganz anderes! Es hat nichts damit zu tun!"
Dragonsword war bei seiner Rede immer lauter geworden und inzwischen schrie er schon mit seinem Freund!
"Du kannst mir nicht helfen! Niemand kann das! Ich kann mir doch kaum selber helfen! Aber ich danke dir,...", der Novize wurde plötzlich ganz leise, "Ja, ich danke dir,... du bist ein echter Freund! Aber mit diesem Problem will und kann ich dich nicht belasten."
Dragonsword sah seinem Freundin die Augen und begann zu weinen. Er wusste nicht wie er seine Gefühle anders ausdrücken sollte.
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| 19.04.2004 14:16 | #253 |
| Dûhn |
Skeptisch und mit zusammengepressten Lippen hatte der Hüne der Triade seines Freundes gelauscht. Je lauter die Stimme des kleinen Novizen wurde, desto trauriger schienen Dûhns Gesichtszüge. Als sich schließlich Dragonswords Wut, Trauer und Erschöpfung ihren Weg bahnten, breitete der Reise die Arme aus und schloss sie um den zitternden Körper seines alten Freundes.
"Verfluchter Dreck, ich wusste nicht... ich meine..." murmelte der Koloss, hilflos den Gang entlang starrend.
Dragonsword hatte bereits die Hand am Schwertgriff gehabt.
Am Schwertgriff.
Scheiße. Verdammt.
Ein paar lange Momente geschah nichts, war die Stille volkommen, bis auf das leise Schluchzen Dragonswords. Dûhn räusperte sich ungeschickt."Ich...ich glaub du brauchst erstmal ein bischen Ruhe, Freund. Komm, ich führ dich zu einem der Gästezimmer!" Kurz entschlossen hob der gewaltige Schwarzmagier die kleinere Silhouette des Novizen auf und bewegte sich mit dumpf stampfenden Schritten in Richtung Gästezimmer. Die schwachen Proteste Dragonsword überhörte er dabei bis er, eine Weile später, an einer der Türen angekommen war, welche in eines der prunkvollen Einzelzimmer des Kastells führten.
"Hier."
Vorsichtig setzte Dûhn seinen Freund ab.
"Ruh dich aus. Ich...ich werd nich mehr fragen. Versprochen." Der Riese kratzte sich noch einmal verlegen am Hinterkopf und drehte sich dann schwungvoll um. Der schwarze Mantel fegte hinter ihm daher und wirbelte so wild wie seine Gedanken als er sich schnellen Schrittes von dem Zimmer seines Freundes entfernte. Es wäre nicht gut gewesen ihn jetzt mit eitler Schwatzerei unterhalten zu wollen. Dûhn wusste wann ein Mensch seine Ruhe brauchte und Dragonsword brauchte zur Zeit viel davon. Sehr viel.
Du kannst mir nicht helfen! Niemand kann das! Ich kann mir doch kaum selber helfen!
Der Satz kreiste beständig hinter dem dicken Schädel des Riesen umher, zog eine Bahn nach der anderen und stieß hier und da schmerzhaft an einen wunden Punkt.Was hatte Dragonsword gesehen oder erlebt um so zu denken?!
Was konnte einen Mann auf eine derartig schwarze weise von seinem Schicksal reden?!
Dûhn knirschte wütend mit den Zähnen. Egal was es war, Dragonsword würde nicht mehr lange darunter zu leiden haben. Im Moment war seinem Freund am besten damit geholfen die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Doch wenn die Zeit reif war...
Ich kann mir doch kaum selber helfen!
Dûhn lächelte in sich hinein.
Das brauchst du auch nicht, Dragonsword... denn du hast Freunde.
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| 19.04.2004 16:59 | #254 |
| Ray |
Ray nahm sein Schwert aus dem Schrank. Es war ja nicht zum Anschauen da, obwohl er für ihn persönlich noch immer eine Augenweide war. Ray ging in den Innenhof und diesmal übte er sich nicht im Musizieren, sondern im Umgang mit der Waffe.Sein erster Streich mit dem Schwert war ihm gut im Gedächtnis geblieben. Dabei hatte er sein Himmelbett zersäbelt und die Dämonen hatten ihn mit der Reparatur einen Tag lang warten lassen. Zu dieser Zeit hätte Ray schwören können, Dämonen hätten Gefühle, wenn auch nur die Rache. Denn er hatte bis Mitternacht gewartet, bis einer dieser elenden Flatterfliegen das Bett repariert hatte und er schlafen gehen konnte.
Jetzt stand er im Innenhof und stellte sich einen Wolf vor, der ihm gegenüber stand. Ray versuchte, einen Schwerthieb gegen dieses imaginäre Vieh zu tun, doch das Schwert sauste hinab und bohrte sich in den Boden. Unwillig zog er Naryar aus dem Boden und versuchte erneut, gut zuzuschlagen. Vergebens. So ein Mist!Azathot sollte wohl besser bald aufkreuzen, sonst würde er sein Leben lang schwach und unfähig im Umgang mit der Waffe bleiben!
Einstweilen hieb er in der Luft herum. Nicht sehr ästhetisch übrigens und einmal fiel im das Schwert aus der Hand und stach nur Millimeter von seinen Zehen entfernt in den Boden. Da gab Ray auf und setzte sich zu Füßen der Esche ins Gras, um zu rasten.
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| 19.04.2004 19:24 | #255 |
| Ormus |
Der Weg zum Kastell war steil und steinig, doch die Vorfreude auf das Kastell ließen Ormus Schritte beschleunigen. Vom Sumpflager hatte er sich nun getrennt und er wollte wissen was er im Kastell finde würde.
Auf dem Weg zum Kastell hatte er, weit entfernt, einen großen schwarzen Stein gesehen. Was hatte es mit diesem auf sich? Vieleicht würde er dies noch herausbekommen doch nun stand er vor dem Prunkvollem Tor des Kastells. 2 Skelette waren daran festgenagelt und es war prunkvoll mit Eisenbeschlägen beschlagen worden. Ormus hätte schwören können das eines der Skelette sich kurz bewegt hatte, doch anscheinend bildete er sich das nur ein. Ormus trat einen schritt hervor und plötzlich sprang das Tor auf. Verwundert betrat er das Kastell. In seinem inneren war ein mittelgroßer Gang. Kurz nach dem Tor sah Ormus eine Statur. "Wunderbar" dachte sich Ormus. Hier konnte er endlich seine Truhe mit Gold abstellen. Doch was geschah? Kurz nachdem er seine Truhe abgestellt hatte verschwand sie plötzlich im nichts. "NEIN! VERDAMMT! SCHEIßE!" schrie er. Ganze 1900 Goldstücke die in der Truhe lagen waren jetzt weg. Auf einmal haute es Ormus von den Socken. Brennende Kopfschmerzen und eine Stimme breiteten sich in seinem Kopf aus. "Die ist die Statur des Vabun." Die schmerzen wurden etwas schwächer und Ormus konnte sich wieder einigermaßen auf seine Umwelt konzentrieren. Da sah er einen Dämon hinter ihm schweben. Sofort schnappte er sich sein Schwert. " Du wirst niemanden mehr umbringen Diener der Hölle". Doch plötzlich begannen wieder diese schrecklichen Kopfschmerzen auf seinem Hirn zu hämmern. "Ich bin ein Diener des Kastells du würdest mich nicht besiegen können". Ormus der inzwischen seine Waffe auf Grund der Kopfschmerzen fallen gelassen hatte merkte das es der Dämon war der zu ihm sprach.Von nun an würde er vorsichtiger sein den hier im Kastell schien es von fallen für unwissende nur so zu wimmeln. "Folge mir" begann die stimme in Ormus Kopf zu reden. Und dem leistete Ormus folge. Der Dämon führte Ormus in eine große Halle. Das schient wohl die Eingangshalle zu sein, dachte er so bei sich. In der Eingangshalle bogen die 2 nach links ab und traten in einer großen Raum ein. In diesem Raum standen überall tische mit Stühlen. "Das ist das Refektorium esst und trinkt etwas danach führe ich euch auf ein Gästezimmer" Als die Kopfschmerzen wieder nachließen war der Dämon auch verschwunden. wahrscheinlich hatte er sich in rauch aufgelöst oder sonst was ist passiert. Ormus nahm an einem tisch platz mit Sicherheit würde gleich jemand das essen hereinbringen und so dachte Ormus frei und fröhlich darüber nach was er so alles essen wollte. " scavengerhaxe, moleratbraten, Lurkerfleich, Khroinistaler Käse, Brot, ein Schinken, eine Torte, Wein, Wasser oder doch lieber nichts zu trinken"? Eine Sekunde der stiller trat ein und plötzlich war der ganze tisch voller speisen. Alles was er sich gewünscht hatte stand nun auf dem Tisch. Er konnte es nicht fassen. Jetzt musste er auch noch aufpassen was er dachte. "oh je das kann ja noch was werden". Nachdem Ormus das zu sich genommen hatte was reinpasste erschien schon wieder dieser Dämon. "Folgt mir" hämmerte es in seinem Kopf. Ohne nachfragen folge er dem Dämon der ihn in ein Gästezimmer führte. "schwupp" war der Dämon verschwunden nachdem er Ormus das Zimmer gezeigt hatte. So legte sich Ormus auf das Bett wo er sofort einschlief.
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| 19.04.2004 20:30 | #256 |
| Ormus |
Ormus war zwar sofort eingeschlafen, doch gut hatte er nicht geschlafen und auch nicht lange. Das Bett in dem er lag war frisch gemacht und gemütlich doch es half nichts er musste dieses Schloss erforschen. Als erstes betrachtete er sein Zimmer viel genauer. Groß war es nicht doch gab es viel zu sehen das übliche war ein Bett, ein tisch mit Stühlen und dann noch etwas skurillere dinge wie Skelette, verückte Bilder und Schädel in den Kerzen waren. Ormus gefiel dieses schloss, er hatte eine Vorliebe für verückte dinge und das schloss musste man lieben. Diese dunkle und düstere Atmosphäre gefiel im. Mutig öffnete Ormus noch einmal die Tür zu seinem Zimmer. Draußen war niemand. Auch die stimme des Dämonen oder Kopfschmerzen waren nicht zu spüren. Ormus ging langsam die Gänge entlang. Viel konnte er in der Dunkelheit nicht erkennen, doch ab und zu erkannte er wieder ein paar Bilder mit komischem Inhalt. Auf einem das er besser erkennen konnte sah er ein paar unwillkürlich zusammengewachsene Körperteile. Doch weilte seine Aufmerksamkeit nicht lange auf diesem Bild. Er musste mehr über dieses schloss herausfinden soviel war sicher. Ormus war schon mindestens 10 Minuten unterwegs als er es sich wagen wollte eine Tür zu öffnen. Von Innern der Tür drangen keinerlei Geräusche nach draußen also dachte Ormus das niemand etwas bemerken würde.
Langsam trat er an den Türknauf heran, drehte hin vorsichtig und zog die Tür behutsam heran. Ein gedämpftes Licht trat aus der Tür hinaus. Drinnen stand ein Magier mit einer kleinen aber doch hellen Lichtkugel. Ormus erschrak kurz doch dann hielt er die Luft an um keinen krach zu machen. Er wollte nicht entdeckt werden also schloss er die Tür wieder vorsichtig. Nun machte Ormus sich auf den weg zu seinem Zimmer. Er hatte für heute genug gesehen. Aber morgen, das war gewiss, würde er weiter machen.
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| 19.04.2004 21:07 | #257 |
| Rhodgar |
Hochsteckfrisur... wie bei Beliar machte man sich eine Hochsteckfrisur? Mit den verschiedensten Apperaturen, Stäben, schmierigen Flüssigkeiten und Haarspangen saß Rhodgar in seinem Zimmer vor dem Spiegel, und war nahe daran sich seine Haarpracht auszuraufen. Ihm waren die Worte des Druiden wieder in den Sinn gekommen. "Schon mal eine Hochsteckfrisur probiert?" Na, wie denn wenn diese vermaledeiten Dinger nicht so wollten wie er selber?
Der Schwarzmagus griff erneut mit dir Hand in das runde Gefäß, welches bis zum Rand mit einer milchig weißen, klebrigen und dickflüssigen Pampe gefüllt war. Ein paar Tropfen klecksten auf die Holzplatte, auf der das ganze Zeug abgestellt war. Ha, wäre dies in einem anderen Raum geschehen, so wäre da Brühe garantiert niemals aufgekommen, schon in der Luft hätte der unsichtbare Dämon sie erfasst und entsorgt. Aber nein, das hier war ja Rhodgars Zimmer, ihm konnte sowas ja ruhig den Tisch versauen, machte ja nichts...
Flattermänner, ich weiß dass sich hier irgendwo einige von euch rumtreiben. Ich brauche euch mal.
Natürlich, er verlangte nach mehreren Dämonen, und es erschien nur einer, der zu allem Überfluss noch recht ausgefranst und altersschwach wirkte. Aber konnte man das überhaupt bei einem Dämon sagen? Alterten die überhaupt? Nein, sie waren ja tot... auch egal.
Ich möchte, dass du mir meine Haare zu einer Hochsteckfrisur machst. Guck nicht so, ich weiß ja auch nicht wie das geht.
Nach einer kurzen Bewegung, die der eines Achselzuckens sonderbar gleichkam, machte sich die Kreatur frisch ans Werk. Nur, irgendwie benutzte der Dämon keine der Dinge, die Rhodgar sich vorher extra mühsam aus der Badestube zusammengesucht hatte (in den Regalen lag vielerlei solches Zeug, verblüffend!). Es kam dem Schwarzmagier wie ein Wimpernschlag vor, aber bald konnte er seine Mähne fein säuberlich und vor allem elegant geschwungen nach oben gesteckt betrachten. Nach ein paar pürfenden Blicken, wie das ganze denn von der Seite ausschaute, nickte er zufrieden.
Das erste Mal seit langem, dass ich einem von euch dankbar bin. Gute Arbeit, wirklich. Aber nun mach mal wieder die Flatter.
Gemächlich schritt Rhodgar den Korridor vor seinem Zimmer entlang, durchquerte die Eingangshalle und betrat wenig später den Innenhof. Komisch, niemand außer dem neuen Lehrling Ray war anzutreffen, obwohl hier in diesen Abendstunden normalerweise ein Andrang sondergleich herrschte. Nunja, ihm sollte es nur recht sein. Er ließ sich auf der Bank unter der Esche nieder, und verdrehte genießerisch die Augen, als er die sanften Düfte des Frühlings mit der Nase einsog.
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| 19.04.2004 21:08 | #258 |
| HoraXeduS |
"Sebastian!" Horaxedus erhob sich gut gelaunt von seinem Platz im Refektorium. "Und Gesellschaft hast Du Dir auch mitgebracht? Guten Abend Dyana, seid willkommen."
Der Novize Innos' führte die etwas blässliche, zierliche Frau dichter an den Tisch des Schwarzmagiers und machte Anstalten, flüchtig zwei Stühle herzurichten. Doch Horaxedus schob sich mit zwei geschmeidigen Schritten zwischen die beiden hungrigen Gäste und umfasste mit seinen langen Armen ihre Schultern. Dann wandte er seinen Kopf von der einen zum anderen und lächelte. "Gut dass Ihr kommt! Ich war sowieso grade fertig mit Essen!"
Vor der Tür des Refektoriums hielt der Glasmacher kurz inne: "Sebastian, seid so gut. Geht schonmal zur Wiese vor dem Kastell. Ich möchte Dir etwas zeigen." Und während die Gäste sich nachdenklich zum Tor begaben, schritt Horaxedus eilig in seine Werkstatt, um etwas wichtiges zu holen.
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| 19.04.2004 21:11 | #259 |
| Dragonsword |
Dragonsword ging im Gästezimmer hin und her. Ihm war langweilig! Dûhn hatte schon recht, der Novize sollte sich ausruhen. Aber doch nicht jetzt wo sich der Novize gerade erst zwei Tage ausgeruht hatte!
"Na ja,...", der Novize Griff sein Schwert und zog es aus der Scheide.Dann begann er langsam über die Klinge zu fahren. Ja, diese Schwert war wirklich ein Meisterwerk. Cathal hatte damals ganze Arbeit geleistet.
Nach einer weiteren Minute der langeweile verließ der Novize das Gästezimmer. Der Hof war sein Ziel. Vielleicht würde er dort jemanden finden mit dem er Trainieren kann.
Dort angekommen sah er jemanden auf dem Boden sitzten.
"Verzeit mir meine Störung, Junger Magier. Mein Name ist Dragonsword, ich bin Hoher Novize im Sumpf. Habt ihr lust etwas mit dem Schwert zu Trainieren?"
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| 19.04.2004 21:14 | #260 |
| Ceron |
Ceron berührte mit seinen Fingerspitzen die Rune, im dunkeln Raum, er spührte schon die Vorstellung Licht in die ganze Geschichte zu bringen. So tief war er schon in Verbindung mit der Rune getreten, als dass er nun aufhören könnte. Langsam erhob er sich aus der Stellung, stand auf, und wiederholte den Vers in sich hinein. „con lux en lumen luceo nocem“ er verfiel der Rune schon ganz und gar, in eine Art Trance versetzte sie ihn, das durfte auch so sein, denn es war ja seine erste Begegnung mit der Macht der Magie. Langsam spührte er ein schwaches Licht über dem Kopf, es wurde stärker und stärker, die Verbindung zum Geist war also hergestellt, da störte etwas sein Umfeld, der Raum wurde geöffnet und Licht drang ein. Ceron schritt behände zur Tür, doch als er da ankam war der Schatten schon wieder mit den Schatten der Kastellmauern verschmolzen.
Sobald Ceron dann den Raum verliess wurde es sehr schwer die Verbindung zur Lichtkugel zu halten, nein es wurde beinahe unmöglich, doch Ceron hielt die Verbindung mit der Vorstellung. Ein dunkler Raum, das dunkel betont durch das Licht, dass Ceron hineintrug, ja und die Kugel wurde wieder stärker. Nun machte sich Ceron auf den Weg, die Suche nach dem Schatten der ihn bei der Meditation störte, dieser Kerl konnte etwas erleben. Das Licht unterstützte ihn bei der Suche, immer sah er noch einen kleinen Schatten über die Halle oder durch den Gang huschen. Doch Ceron konnte erkennen wohin dieser Flegel rannte, er musste in einem der Gästezimmer unter gekommen sein. Als sich dann der körperlich grosse Magier über der Tür aufbaute und mit seiner Faust an die Holztür schlug hörte er im Innern ein leises Rascheln.
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| 19.04.2004 21:21 | #261 |
| Ray |
"Seid mir gegrüßt, Dragonsword. Ich bin Ray, nur ein bescheidener Lehrling des Kastells. Nun, wenn es Euer Wunsch ist, Euch mit mir zu messen, so soll es so sein. Aber ich warne Euch: Ich kämpfe so schlecht, dass ich schon fast wieder eine Gefahr bin." meinte Ray.
"Das macht nichts." erwiderte Dragonsword gleichgültig. Wie auf Kommando zogen beide ihre Waffen. Naryars dunkler Rubin glänzte im Licht des Mondes. Dragonsword machte einen herausfordernden Ausfallschritt.
Zu verlockend! Rays Klinge sauste hinab und prallte auf die Klinge des Gegners, der natürlich wusste, was er tat. Dragonsword warf Ray zu Boden. Wütend rappelte sich der Lehrling auf und schlug erneut zu. Elegant wich sein Gegenüber aus. Das war doch nicht möglich! Nun denn, wenn er spielen will, dachte Ray.Doch da machte Dragonsword einen Angriff, sein Schwert verfehlte Ray nur um Zentimeter. Ray riss Naryar nach oben und schlug zu. Wieder blockte der andere, als würde er das jeden Tag tun.
Langsam reichte es Ray. Er hob Naryar erneut und schlug von oben nach unten zu, wobei er nur die Luft traf. Jetzt reichte es endgültig. Die Zeit verschwamm, Rays Aktionen kamen ihm wie Zeitlupe vor. Naryar sauste nach oben, Dragonswords Abwehr brach für einen Lidschlag. Doch es reichte.
"AHHH!" Der Schmerzensschrei des Sumpfnovizen brachten Ray wieder zu sich. Die Zeit verstrich wieder normal.
Der Novize aber krümmte sich am Boden und hielt sich eine Hand vors Gesicht. Ray war schockiert.
"Tut mir leid, ich wollte das nicht. Was auch immer geschehen ist, ich bin sicher, meditate kann Euch-"
Er brach ab, als Dragonsword seine Hände senkte und Ray sein Gesicht sah...
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| 19.04.2004 21:21 | #262 |
| Ion Storm |
Etwas langsamer schritten die beiden durch die klare, frische Nacht. Ein paar Wolken verdeckten so manchen schönen Stern und ließen mit sich auch den Wind schneller wehen. >>Was er mit wohl zeigen will.<<, fragte sich der Novize des Feuers zu Dyana, die dicht neben ihm mitlief. Sebastian war wirklich wohl zu Mute, er freute sich Horaxedus wieder zu begegnen und das Kastell zählte bei ihm schon fast wie ein zweites zu Hause, so gefiel es hier ihm.
Still schweigend warteten sie sehnsüchtig auf der Wiese, die sich vor den reichlich verzierten schwarzen Toren des Kastells niederlegten. Hin und wieder flog eine Eule mit ihren bekannten Geschrei über ihnen hinweg und als sie einer von ihnen mit den Augen folgten, blieben sie schließlich bei Horaxedus hängen, der gerade vom Innenhof her kam. Er hatte etwas ungewöhnlich großes in den Händen. Sperrig schlug es nach allen Seiten aus. Für den ersten Moment dachte Ion an eine Leiche, es hatte die ähnlichen Umrisse. Storm erschauderte, doch umso näher der Magier kam, desto flüchtiger wurden seine Bedenken.
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| 19.04.2004 21:24 | #263 |
| Ormus |
Ormus hatte sich im Bett versteckt in der Hoffnung niemand würde merken wo er war. Doch Sekunden später sprang die Tür zum Zimmer auf und ein Riesen Magier trat ein. Fast 2 Meter groß und kräftig wie es schien. Es war genau der Magier den er beobachtet hatte. Würde der Magier Ormus etwas antuhen? Oder würde er nur mit dem Finger zeigen.
"Entschuldigt das ich euch gestört habe werte Magier Beliars. Ich war so neugierig. Ich bin neu hier und auch das erstemal hier. Bitte verzeiht mir. ich hatte nichts böses im Sinn."
Ormus wartete gespannt vor angst ab was der Magier sagen würde.
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| 19.04.2004 21:36 | #264 |
| HoraXeduS |
Ächzend unter der von ihm getragenen Last trat Horaxedus zügig auf die kleine Wiese vor dem Kastell, auf der seine Gäste bereits standen und ihn neugierig erwarteten. Es war reichlich finster hier draußen, aber der Novize des Feuers und nicht zuletzt der Schwarzmagier selbst kannten die Dunkelheit hier draußen bereits zur Genüge. Lediglich die zierliche Dyana hielt sich zusehends in der engeren Umgebung ihres Begleiters auf. Womöglich war ihr dieser Ort nicht ganz geheuer. Mit großen Augen verfolgte sie nun, wie Horaxedus sich umständlich daran machte, den seltsam leblosen Körper, den er mit sich geführt hatte, auf dem kühlen Rasen aufzustellen.
Die Holzpuppe, deren Rumpf mit Leder bespannt war, stand groß und stattlich auf der Wiese. Ihre Glieder hingen schlaff herab. Beinahe überragte sie den ohnehin nicht gerade kleinen Magier an Größe, doch irgendetwas an ihr schien unvollständig. Ein flinker Griff in sein Bündel, und schon hatte der Stabkampfmeister der hölzernen Figur den einstmals abgeschlagenen Kopf wieder locker auf die Schultern gesetzt.
Etwas irritiert blickten die Besucher den Glasmacher an. Dieser jedoch zögerte nicht lange. "Sebastian, nimm nun deinen Stab und verpass ihr mal eins. Los,los!"
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| 19.04.2004 21:40 | #265 |
| Dragonsword |
"Ahhh,...!", Dragonsword erhob sich langsam udn versuchte seine Augen wieder zu öffnen. Das erste was er sah war seine Blutverschmierte Hand. Er konnte es nicht fassen! Wie war das denn geschehen? Von einem Anfänger besiegt?!
Aber das war jetzt nebensache,...
Dragonsword wand sich Ray zu.
"Ein guter Schlag.", sagte der Novize wie als währe nicht geschehen, "aber euch fehlt trotzdem noch etwas Übung." schloß Dragonsword denn Satz ab und deutete auf den linken Arm des Lehrlings. Die Robe hatte genau dort einen Riss und etwas Blut kam aus dem Riss hervor! Ray hatte seine kleine Wunde durch den Shock anscheinden nicht gespürt.
"Geht euch die Wunde auswaschen! Es war mir eine Ehre mit euch zu Kämpfen.", sagte Dragonsword und ging. Ray machte das gleiche.
Angekommen in seinem Zimmer sah Dragonsword erst das Ausmaß der Verletztung. Er hatte eine Narbe die über das ganze Gesicht reichte abbekommen. Aber was noch schlimmer war,... die Narbe hörte nicht auf zu bluten!
Erst nachdem Dragonsword sich mit einem alten Fetzen das Gesicht zugebunden hatte hörte die Wunde auf zu bluten.
Was der Novize jetzt noch brauchte war Schlaf, viel Schlaf!
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| 19.04.2004 21:41 | #266 |
| Ceron |
„Oh, entschuldige, ich komme nur das Licht ausmachen. Doch keine Sorge, du bleibst am Leben, ich meine das Lichtlein über mir. Tut mir Leid wenn ich dich erschreckt habe mit meiner Verfolgungsjagd, es hat mich einfach interessiert wer nun schon wieder meine Konzentration stört. Sei froh, dass ich kein hohes Tier bin, sonst hätt ich dir sicher einen Golem geschickt, der dir eines übergebraten hätte. Also ich bin Magier Ceron, einen guten Aufenthalt und eine herrliche Nacht wünsche ich dem jungen Herrn noch.“
Ceron, überrascht von seiner selbst, immer noch beleuchtet von oben verliess den Gästeteil und begab sich auf die Suche seines Zimmers, denn langsam ermüdete seine magische Kraft, aber es war doch sehr beeindruckend, dass er schon am zweiten Abend eine funktionierende Lichtkugel beschwor. Angekommen in seinem Gemach bemerkte er immer noch die Rune in seiner Hand, doch er war einfach zu müde um sie noch hinunter zu bringen. So rief er nach einem Dämonen um die Rune entgegen zu nehmen, als dann ein Dämon in das Zimmer schwebte schlief Ceron jedoch schon sehr tief. Während er den Schlaf der Götter schlief, nahm der Flattermann die Rune an sich und verlies das Zimmer wieder durch die Westwand.
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| 19.04.2004 21:45 | #267 |
| Ion Storm |
Mächtig erhob sich die Puppe vor dem im Anbetracht kleinen Novizen. Ion Funkelte nicht lange, endlich ging es wieder los, obwohl er nicht damit gerechnet hätte, das es noch gleich diese Nacht geschah. Langsam, als könnte er jeden Augenblick zerfallen, nahm Storm seinen Kampfstab von seinem Rücken. Langsam drehte er ihn vor sich und schritt schließlich auf seinen toten Gegner zu. Die letzten Schritte machte der Novize einen blitzartigen Satz noch vorn, kaum wahrzunehmen in der Dunkelheit hatte Ion seinen Stab gen Hüfte der Puppegeschmettert.
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| 19.04.2004 21:54 | #268 |
| HoraXeduS |
Der Schlag des Stabkämpfers schlug blitzartig und krachend auf der Hüfte der stummen Holzpuppe ein!
Der Novize entspannte sich wieder und lächelte Dyana zu, die bewundernd zu ihrem Begleiter hinüberschaute. Doch plötzlich...
Der Schlag der stummen Holzpuppe schlug blitzartig und krachend auf der Hüfte des Stabkämpfers ein!
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| 19.04.2004 22:03 | #269 |
| Ion Storm |
Kurz ausgeruht wusste Ion nicht wie ihm geschah, die hölzerne Puppe schien verhext zu sein. Mit seiner Hand hielt er auf seinige Hüfte, wo das stumme Wesen kraftvoll eingeschlagen hatte. Doch schnell hatte er sich besonnen und aufgerappelt. In Kampfposition stand er dem Wesen gegenüber. Wieder ging das Spiel von vorne los. Demonstrativ schlug Storm elegant auf die Puppe ein, der Schlag auf den Oberschenkel schien zu wirken. Ion stand in bisweil in Abwehrstellung. Doch als er sich lockern wollte, ging er nieder. Ein harter Schlag traf ihm am Oberschenkel. >>Wie kann das sein?<<, flüsterte der Novize mit sich, ohne dabei das Holzwesen aus den Augen zu lassen. Doch wie es schien, wollte es nicht mehr angreifen, oder zumindest nur dann, wenn der Anhänger des Feuers den ersten Schritt machte. >>Hora, was ist das für eine Puppe?<<, fragte er schließlich, ließ sie dabei aber nicht aus den Augen.
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| 19.04.2004 22:54 | #270 |
| HoraXeduS |
Das leise Schmunzeln, das über das Antlitz des Schwarzmagiers huschte, war glücklicherweise in dieser Dunkelheit hier draußen nicht wirklich gut zu erkennen. Mit fester Stimme gelang es Horaxedus jedoch, seinem Gefährten keine wesentliche Antwort schuldig zu bleiben. "Nun, Sebastian, das Handeln der Puppe hast Du womöglich bereits ergründet. Mehr, als Du soeben erlebt hast, weiß ich eigentlich auch nicht über sie, auch wenn ich sie schon ein Weilchen kenne..."
Der Novize reckte seine geplagten Glieder. "Nenn mich ruhig Ion, Horax. Sebastian war einmal . Doch verrate mir: Was soll ich mit solch einer verhexten Puppe anfangen?"
"Oh, hasse sie einfach. Dann hilft sie Dir sicher weiter auf Deinem Weg, ein Meister des Stabkampfes zu werden."
Ion war nicht eben glücklich mit der Antwort, beschloss aber, sich die Sache bei einem ausgiebigen Nachtmahl einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Seite an Seite mit seiner Begleiterin schickte er sich an, zurückzukehren in das Innere des Kastells. Schließlich wandte er sich ein letztes Mal um, bevor beide auf Ihrem Weg ins Refektorium in den finsteren Mauern verschwanden. "Danke, Hora."
"Bis bald." Der Schwarzmagier atmete die kühle Nachtluft ein und blickte in den dunklen Himmel. Der Mond ließ sich nicht blicken. Ruhig war es hier draußen. Angenehm ruhig. Horaxedus entledigte sich seiner Schuhe und setzte sich neben die ruhige Puppe mitten auf den ruhigen Rasen vor dem Kastell. Welch eine schöne Nacht!
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| 20.04.2004 14:54 | #271 |
| Ray |
Ray schlief unruhig diese Nacht. Es hatte nichts mit dem Duell mit Dragonsword zu tun. Sein Gegenüber schien sich wohl damit abzufinden, dass er eine Narbe davontragen würde. Es sollte ja Leute geben, die das ihrem Aussehen als zuträglich empfanden.
Nein, Ray träumte wieder mit dem `Bauch´. Das heißt, er fühlte wieder dieses nagende, ungute Gefühl, das ihm keine Ruhe ließ. Etwas stimmte nicht mit einer seiner vergangenen Taten und seiner Besitztümer. Nur was war gemeint?
Naja, den Gedanken nachhängen hatte Ray bis jetzt nur eine wirre Vision gebracht. Auf das Frühstück verzichtete er, es war ihm nicht nach Essen. Er brauchte Zerstreuung.
Ray nahm seine Klarinette und begab sich in den Innenhof, wo er eine sanfte Melodie erklingen ließ. Seinem Eulerich Tenebrus verlangte es offenbar nach Freiheit und er erhob sich in die Lüfte. Seltsam, inzwischen verband die beiden etwas tiefes, so dass Ray nie Angst hatte, Tenebrus könnte ihn einfach verlassen. Er würde immer wiederkommen.
Erneut setzte er das Instrument an und ließ eine etwas schwungvollere Weise erklingen.
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| 20.04.2004 15:16 | #272 |
| Ormus |
Der Tag war schon einige Stunden alt. Ormus hatte den größten Teil des Vormittags damit verbracht das Kastell weiter zu erforschen. Er war auch wieder in dem Zimmer wo er den Schwarzmagier Ceron beobachtet hatte. Desweiteren hatte er auch weitere skurille Bilder in den Gängen hängen sehen. Auch den Trick im Refektorium machte er sich zu eigen den er gefiel Ormus. Einfach denken was man will und schon steht es vor einem auf dem Tisch. Sonst schien das Kastell ausgestorben zu sein. So traf er niemanden bis zum Nachmittag. Ormus fand nämlich das Tor zum Innenhof des Kastells. Das Innere des hofes war zwar überschaubar aber doch groß. Das Klima im Inneren war sehr warm fast mediterran. Was sollte man davon halten? Auf dem Rest der Insel war gerade der Winter gewichen und hier war es schon warm. Sicher war es wieder etwas was das Kastell eigen hatte. In der mitte des Hofes stand ein großer Baum. Eine Esche oder Buche war es wohl. Ormus wusste es nicht genau. Auf den erste Blick sah Ormus nichts doch dann erkannte und hörte er es. In einer Ecke des Hofes saß ein Mann und spielte ein Instrument. Doch wusste Ormus schon wieder nicht was für eines. Er hatte eine Magierobe wie der Magier den Ormus Gestern kennengelernt hatte. Mit einem kurzen "Hallo wie gehts" sprach Ormus ihn an.
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| 20.04.2004 15:32 | #273 |
| Ray |
"Hallo. Wer seid Ihr? Euch habe ich hier noch nicht gesehen?" sagte Ray."Mein Name ist Ormus. Ich habe eine Bitte: Würdet Ihr so nett sein, und mich kurz im Kastell herumführen?" antwortete der andere.
"Natürlich. Ach, ja, ich heiße Ray und bin selbst erst eine Woche hier als Lehrling. Zu Gast war ich zuvor allerdings auch. Ob ich Euch so gut herumführen kann, wie es mein Gefährte Rhodgar konnte, weiß ich nicht. Aber lasst uns gehen!"
Ray steuerte geradewegs auf die Vorhalle zu. Dann wandten beide sich um, so dass sie den Innenhof wieder sehen konnten. Ray begann zu erklären."Dies ist die Eingangshalle des Kastells. Manchmal teleportieren sich Magier hier hin. Haltet auf jeden Fall das Pentagramm hier frei, es könnte sonst zu Komplikationen kommen. Zu Eurer Rechten könnt Ihr das Portal zur Bibiothek des Kastells sehen. Dort gehen wir noch hin. Zu Eurer Rechten erstreckt sich der Gang zum mysteriösen Turm des Kastells, dessen Aufgang nicht auffindbar ist, es sei denn es ist von Beliar gewollt."
Ray bedeutete Ormus, ihm zu folgen. Er ging direkt zur Bibliothek. Als sie angekommen waren, ließ er kurz die Stille und den Zauber des Wissens wirken. Ormus schien beeindruckt. Überhaupt machte er den Eindruck, sich hier nicht unwohl zu fühlen.
"Dies ist das Herz vom Wissen der Insel Khorinis." sagte Ray, um ein wenig Nachdruck auf die Größe der Bibliothek zu legen. "Hier könnt Ihr nahezu alles finden. Ruft einfach einen Namen in den Raum und die betreffenden Bücher fallen hinaus. Achtet aber darauf, dass Ihr nicht den Namen des dunklen Gottes oder so etwas wie Magie sagt, denn dann fällt hier fast alles raus. Äußerst unangenhem!"
Ormus konnte sich fast nicht sattsehen, Ray bestand dann aber darauf, weiterzugehen. Sie begaben sich in die Küche, wo der Dämon mit der Krokoschnauze gerade Essen zubereitete - was sonst sollte er auch tun? Ray erklärte Ormus, dass diese Dämonen alles äußerst köstlich kochen konnten.
"Überzeugt Euch am besten selbst!"
Mit diesen Worten führte er ihn ins Refektorium, ließ Tee und Kekse bringen und meinte, wenn Ormus jetzt Fragen hätte, solle er sie stellen.
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| 20.04.2004 15:48 | #274 |
| Ormus |
Die kleine Rundführung hatte Ormus begeistert er hatte sich sofort in die Bibliotek verliebt. So würde er auch bald wieder kommen um ein bisschen zu lesen. Ray war ein sehr netter Magier. So wie Ceron den er am Vortag kennengelernt hatte. Das Kastell musste Riesig sein und so sprach Ormus "Danke für diesen kurzen einblick, doch wie ich sehe ist das Kastell Riesig. Es muss doch noch viel mehr zu sehen geben könnt ihr es mir zeigen? Und ihr sprecht war ich habe noch ein paar fragen. Warum ist all mein Gold verschwunden als ich mein Kiste auf die Statur des Vabun gestellt habe? Wieviele Dämonen gibt es hier? Tuhen sie einem auch nichts? Und was hat es mit dem Riesigen Stein vor dem Kastell auf sich?" Ormus erzählte Ray das er einen Riesigen Schwarzen Stein vor dem Kastell gesehen hatte.
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| 20.04.2004 15:55 | #275 |
| Ceron |
Als Ceron aufwachte war etwas anders als am gestrigen Abend, er fühlte die Kraft der Magie wieder stärker in ihm, seine magische Kraft hatte sich also von den Lichtkugelbeschwörungen erholt. So wollte Ceron das was gestern nur mit Mühe zu machen war heute sehr gezielt üben, er würde einfach mit der Lichtkugel über dem Kopf durch die Hallen gehen, auch wenn er einige Male unterbrechen müsste. In der Abschlussprüfung konnte er ja dann auch nicht sagen „Aber Olirie, in den magischen Übungsräumen habe ich es gekonnt!“ So liess er sich von einem vorbeischwebenden Dämon „komisch, die schweben immer nur vorbei wenn ich etwas von ihnen will…“ Wieder eine Lichtrune geben. Als Ceron über die Rillen mit Erz gefüllt fuhr, spürte er dass es eine andere Rune war, eine kräftigere, die Macht in ihr war schon schwerer zu bändigen. Ceron liess wieder, wie es im Buche stand, seine Finger über die Kanten und Ecken der Rune fahren um sie kennen zu lernen, dann berührte er das Symbol für das Licht und machte sich die Vorstellung einer riesig starken Lichtkugel im Geiste drin. Darauf dachte er ganz angestrengt, dass die Kugel nun mit Hilfe der Rune und des Verbindungsfadens aufsteigen würde, hoch in die Luft.
Dies funktionierte auch, doch nun wollte Ceron wissen woraus so eine Magiekugel bestand. Er ging also zur Tür hinaus, blieb auf der Schwelle stehen und blickte hoch, seine Lichtkugel verschwand in der Decke des Kastellzimmers, dann machte er einen Schritt zurück und gleich wieder drei nach vorne und da war sie wieder aus dem Trägerbalken heraus. Die Magie konnte hier also noch keine Materie festigen, dann war das beschwören wohl doch noch etwas anderes. In seinem Buch war auch gleich der Verweis auf das nächste Thema, die Schattenflamme. Am Lichtzauber musste er noch feilen, das war ja klar, aber er konnte doch schon eine gut funktionierende leuchtende Lichtkugel beschwören.
So stolz auf sich selbst war er, dass er gerade in das Refektorium hinunter spazierte und mit seiner lichtgebenden Kugel zu Mittag ass. Feine Sachen hatte er sich da bestellt, der Koch hatte eine neue Kreation kreiert, es ging um das Thema „Kartoffel“ das neue Produkt aus dem Festland, natürlich konnten die Dämonen selbst so etwas ins Kastell bringen. Der Koch schnitt die Dinger klein in feine Stäbchen und bereitete sie dann 5 Minuten in einer Friteuse, so hatte zumindest Ceron es sich sagen lassen, als er nachfragen ging. Neben dem Essen hatte er sich auch schon in die Bücher gestürzt, das Buch von Olirie war ihm nicht genug sodass er auch gleich die Thematik, „Schattenflammen im Vergleich : Kastelldrachen messen sich mit Emporkömmlingen“, in diesem Werk ging es um die Perfektion der Schattenflamme. Kaum hatte Ceron die erste Seite aufgeschlagen sah er auch schon welch Zerstörungswerk eine Schattenflamme anrichten konnte. Sie wurde verglichen mit Eismagie und Feuermagie und als die hinterhältigste bezeichnet, da sie nicht richtig verbrennt aber auch nicht einfriert, sondern den Gegner mit einer kleinen Wärmeattacke aber einer immensen Schockwirkung belegt. Abbildungen von Magiern, welche mit Schattenflammen Drachen erlegten, da sie halt neben den Beschwörungen die wichtigste Waffe eines Schwarzmagiers ist.
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| 20.04.2004 16:26 | #276 |
| Ray |
»Es freut mich, wenn Euch die Führung gefällt. Nun, Euer Gold wurde wohl von Vabuns Statue als Opfer fürs Kastell angenommen. Ihr werdet es wohl nicht wiedersehen. Die Dämonen sind eigentlich harmlos, wenn Ihr sie nicht reizt. Aber redet nicht zu viel mit ihnen, da bekommt Ihr nur Kopfschmerzen... Was den Stein betrifft, erweist ihm in Gedanken Ehre! Dort ruht eine der Hüterinnen des Kastells. Orphelia hieß sie, glaube ich.
Ihr müsst auch wissen, die meisten Magier hier sind im Grunde nette Menschen, obwohl wir Zirkelmagier eher als todbringend gelten. Die Hohepriesterin Meditate mag nach außen hin verschlossen wirken, doch kann sie ein Herz aus Gold haben. Ihr hättet erleben müssen, wie sie mich heilte! Auch die anderen sind in Ordnung. Ich rate Euch unbedingt, die Bekanntschaft mit Renata, Rhodgar und Estragon zu machen. Sie sind auch meine Gefährten und werden Euch sicher wie ich helfen.
Überhaupt lernt hier fast niemand die Magie Beliars der Zerstörung willen. Ich selbst möchte einst über der Magie Beliars stehen, über sie Herr sein, weil sie mich interessiert und ich sie zur Verteidigung nutzen will, nicht, um Leid zu verursachen!«
Ray führte Ormus anschließend an diese kleine Rede den Arkadengang entlang. »Zu Eurer Linken seht Ihr jetzt die Krankensäle, wo ich selber einen großen Teil meiner Rekonvaleszenz zugebracht habe. Fragt Meditate, was mein Leiden war, denn ich erinnere mich ungern daran und weiß es nicht einmal so genau. Vor uns befindet sich der antimagische Raum. Ich kenne ihn nicht, doch habt Ihr einen magischen Gegenstand, dem Ihr nicht traut, begutachtet ihn dort.«
Sie überquerten den Innenhof und Ray steuerte die Übungsräume an.»Hier üben sich die Magier im Umgang mit der Magie. Die Räume sind magisch verstärkt und die Zauber fließen leichter von der Hand. Daneben sind die magischen Räume. Betretet die lieber nicht.«
Nun führte Ray Ormus wieder in die Eingangshalle und sagte: »Diese Treppe hoch finden sich die Gemächer der Zirkelmitglieder. Ich bedaure, dass ich Euch vermutlich nicht dort hermführen darf, ist es doch Gästen nicht erlaubt, nach oben zu gehen.«
Doch etwas sagte Ray, dass Ormus noch früh genug diese Räume sehen würde.
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| 20.04.2004 17:08 | #277 |
| Ormus |
Ray hatte Ormus alles gezeigt und erklärt. Dieser Mann verstand anscheinend etwas davon Leute herumzuführen. Warscheinlich machte er dies öfter. Ormus war nun schon 2 tage hier und alles was er bis jetzt sah gefiel ihm so sehr. Er würde wohl nie hier weggehen, auch wenn sie ihn an Händen und Füßen packten und rauswerfen würden. Das Kastell war noch viel größer als er es sich vorgstellt hatte. Von Außen machte es einen eher schlichten kleineren Eindruck doch von Innen war es Riesig. " Doch Ray eine frage hab ich noch. Wie werde ich hier aufgenommen? Mir gefgällt diese Schloss über alle maße. Ich war vorhher im Sumpflager doch aus gewissen Gründen bin ich von dort Fortgegangen. Zwar hänge ich noch sehr daran doch dies hier soll ein neues Kapitel in meinem Leben werden. Das Gold is für das Kastell behaltet es, mir macht es nichts aus wenn ich das Gold nicht wieder sehe."
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| 20.04.2004 17:18 | #278 |
| Ray |
Ray musterte Ormus. Er erkannte sich selbst in ihm wieder. Auch er liebte das Kastell. Doch so einfach war es ja gar nicht gewesen, aufgenommen zu werden. Wieviele Stunden war er schweißtreibend im Übungsraum gesessen, als er versuchte, seinen Eulerich zu heilen, all das nur als Beweis seiner magischen Fähigkeiten.
Doch war das kein Grund, Ormus abzuschrecken. Kurz überlegte Ray, dann antwortete er:
»Nun, als erstes müsst Ihr Euch der Hohepriesterin und Hüterin des Kastells Meditate vorstellen. Sie entscheidet, wer hier aufgenommen wird. Sie misst Euer magisches Potential, Euren Willen, hier zu leben und die Lehren des Kastells zu erlernen.
Später wird Euch vielleicht der Rang des Magiers gewährt. Ich selbst warte noch auf diese Beförderung, doch bin ich geduldig. Es gibt viel zu lernen, auch als Lehrling.«
Ormus überlegte kurz, dann meinte er, er wolle unter allen Umständen versuchen, aufgenommen zu werden.
»Ich freue mich auf jeden Fall, wenn Ihr es schafft.« machte ihm Ray Mut.Dann begaben sie sich wieder ins Refektorium, um über Beliar und die Welt zu diskutieren und so nebenbei einen Schwarztee mit khorinischen Edelkräutern zu schlürfen.
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| 20.04.2004 17:38 | #279 |
| Ormus |
Ormus trank mit Ray einen Tee, welchen das wusste Ormus nicht doch sagte Ray etwas von Schwarztee. Sie unterhielten sich lange noch über Beliar und Geschehnisse in Khorinis doch viel neues erfuhr Ormus, mal abgesehen von Dingen im Kastell, nicht. Ray war auch noch sehr neu und deshalb konnte er auch noch nicht wirklich mit Magie umgehen doch er war schon Mitglied im Kastell was Ormus nicht war aber trotz allem noch werden wollte. Nach einige Minuten war es Zeit für Ray und er machte sich wieder auf den Weg, wohin wusste Ormus nicht. Er dachte noch lange nach doch erst nach wenigen minuten merke Ormus doch noch das Ray und er nicht die einzigen im Refektorium waren. Der Magier Ceron der schon Magie die Magie Beliars studieren durfte saß an einem Tisch in der ecke und lass ein Buch. Warscheinlich ging es um die erschaffung einer Lichtkugel. So trank Ormus seinen Schwarztee aus und lenkte seine Schritte zu Ceron. "Hallo du bist doch Ceron. Schön dich zu sehen. Wie weit bist du mit dem Magierstudium? Klappt die Lichtkugel schon?"
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| 20.04.2004 17:49 | #280 |
| Ceron |
„Beliar hat dich anscheinend geblendet, siehst du nicht?“ Ceron war ehrlich gesagt ein wenig wütend, weil ihn ein Sumpfler einfach so aus seinen Schattenflammenstudien riss. „Aber danke der Nachfrage, es geht gut, doch nun bin ich bei einem sehr viel interessanteren Thema angelangt. Der Kampfspruch Schattenflamme, kannst du kämpfen? Sonst könnten wir ja mal einen Schaukampf versuchen. Aber sag mir, in letzter Zeit sind hier sehr viele Baals zu Gast, aber was führt dich hierher? Du willst wohl hier bleiben, oder täuscht mich mein Blick etwa?“
Ceron legte sein Buch auf der Seite 2346 weg, obwohl es gerade ans fleischhaltige Stück ging, denn gerade sollte die Rune erkundet und mit der Lichtkugel verglichen werden. Ceron hatte ja Zeit, Olirie schenkte ihm zwei Wochen für das Studium und in der Hälfte der ersten Woche beherrschte er schon einen Spruch, doch dies war wohl der einfachste aller. Nun müsste er sich mit dem Töten durch Magie auseinander setzten, denn anscheinend konnte Magie einfacher Töten als die Klinge, bei der Magie konnte man zwar auch in der Stärke verschiedene Variationen produzieren, aber das Schwert war doch die bessere Waffe um nur zu besiegen. Als er das Buch weglegte, kehrte er sich auf dem Stuhl um und schaute nun Ormus an.
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| 20.04.2004 18:40 | #281 |
| Ormus |
Ormus interessierte die Magier Beliars sehr. Schließlich wollte er sie einmal Studieren, doch das würde noch in weiter ferne liegen.
Ceron konnte immerhin schon eine Lichtkugel erschaffen doch eine Schattenflame traute er Ceron noch nicht zu. "Denkst du du schafst es eine Schattenflame entstehen zu lassen? Oder ist es noch ein Bisschen schwer für dich? Komm lass uns in die Bibliotek, ich will noch mehr über das Kastell wissen und du scheinst noch ein bisschen mehr als Ray über das Kastell zu wissen." Gesagt getan so folgte Ceron Ormus in die Bibliotek. Weit war es nich und als sie ankamen setzten sie sich erstmal an einen Tisch der in der Bibliotek stand.
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| 20.04.2004 19:16 | #282 |
| Rhodgar |
blubb
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| 20.04.2004 19:31 | #283 |
| Ceron |
„ Ja, ich sehe in dir, dass du Interesse hast. So etwas ist mir bei unserem ersten Treffen im Sumpf auch schon aufgefallen, du hast durchaus magisches Potenzial. Doch mehr zu deinen Fähigkeiten möchte ich nicht sprechen, das liegt nicht an einem bescheidenen Magier Beliars über deine Bestimmung zu spekulieren. Wenn du genaueres erfahren, oder uns gar beitreten möchtest, muss ich dich an die Hüterin des Kastells, Meditate, verweisen. Sie hat, wie auch der Herr Don-Esteban den Rang der Hohepriesterin inne, somit sind sie unsere geistlichen Führer und Vertreter der oberen Instanz. Doch belästige sie nicht mit Krimskrams, den einfache Magier wie Rhodgar, Seraphin, Rena, oder ich lösen können. Und wenn der Fall eintreffen sollte dass wir alle in irgendwelchen Studienzimmern am üben sind, keine Angst wir nehmen’s dir nicht übel, dann kannst du dich an die neuen Lehrlinge Estragon oder Ray wenden. Sie sind beide prädestiniert einmal grosse Magier zu werden und ohne dir grosse Hoffnungen machen zu wollen sage ich mal, du hast das Talent, im Zirkel um Xardas könntest du zu einem mächtigen Magier werden. Dein Ruf könnte weit über Khorinis hinaus reichen.“
Ceron lehnte sich zurück im Sessel und erwatete Ormus’ Reaktion, er war ja wirklich gespannt ob die Hüterin ihn aufnehmen würde. „Doch erkläre mir nun bitte etwas: Weswegen hast du den Sumpf verlassen, war es eine Eingebung, oder ein Ausschluss?“
Mit seinen Finger fuhr er die ganze Zeit über die Ritzen in der Schattenflammenrune und die der Lichtkugelrune ab. Die Schattenflamme erhielt er von einem Dämon, kurz bevor er mit Ormus die Bibliothek betrat. Ormus’ Blick schien fixiert auf die Runen, auch Ceron wäre ganz verrückt nach solchen Runensteinen gewesen, doch auf Ormus wartete noch ein langer und beschwerlicher Weg bis zum Magier, innerlich wünschte er ihm Glück.
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| 20.04.2004 20:24 | #284 |
| Ormus |
Also Ceron ich muss sagen der Sumpf war zwar meine Gilde aber wirklich wohlgefühlt habe ich mich nicht mehr. Außerdem suche ich nach einem anderen Gott. Viele sagen zwar den Schläfer gibt es aber seine Macht wurde nie bewiesen. Beliars Macht hingegen ist schier grenzenlos und keiner stellt sie in frage. Inzwischen bin ich auch schon dabei zu Beliar zu Beten. Das sagen ich nur dir Ceron weil ich das Gefühl habe dir zu vertrauen. Aber jetzt versuch dich doch bitte an der Schattenflamme mich interessiert wirklich ob du schon, egal wie winzig, eine flamme heraufbeschwören kannst. Bitte lass mich an deiner Macht teilhaben. Auf einmal trat ein weitere Magier in die Bibliotek. Er schaute sich kurz um und ging auf die beiden zu.
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| 20.04.2004 20:43 | #285 |
| Squall_L |
Nachdem Squall sich in seinem Zimmer von den Strapazen der Prüfung erholt hatte machte er sich auf in Bibliothek um dort etwas nachzulesen. Squall merkte immer noch wie ihm alles weh tat, irgendetwas musste bei dem Teleportieren nicht richtig geklappt haben, anders konnte er sich seine Schmerzen nicht erklären.
Als er die Bibliothek betrat sah er Ceron. Er stand dort mit jemanden den Squall nicht kannte, er sah nicht aus wie ein Mitglied des Zirkels doch irgendwas an diesen Mann gab Squall das Gefühl das er ihn noch etwas öfter hier sehen würde. Als ein Dämon an Squall vorbei ging bekam Squall von ihm weiter Informationen über diesen Mann. Sein Name war Ormus und anscheint hatte er vor dem Zirkel beizutreten.
Da lobte Squall es sich das die Dämonen solche Fähigkeiten hatte, so brauchte er sich nicht lange mit jemanden unterhalten und trotzdem wusste er vieles über ihn. „Hallo Ceron. Hallo Herr Ormus. Wenn ich frage darf, was macht ihr zwei hier in der Bibliothek?“
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| 20.04.2004 20:52 | #286 |
| Ceron |
„Sei gegrüsst Squall, wir redeten gerade über den Beitritt in Beliars Kloster, das Kastell. Ormus hat grosses Interesse an diesem Verbund um Xardas.“ Dann blickte er zu Ormus, er würde sein Geheimnis nicht verraten. „Und darauf sprachen wir über Beliar und die Welt, du weißt schon, Klatsch und Tratsch in Khorinis. Doch hat er mich auf eine mir unangenehme Probe gestellt. Wie du vielleicht weißt habe ich seit 3 Tagen Zugang zum Magiestudium. Den Zauber der Lichtkugel beherrsche ich schon ziemlich gut, doch die Schattenflamme habe ich noch nie geübt, praktisch zumindest nicht. Natürlich habe ich schon den Pflichtband und einen zusätzlichen Band über die Perfektion von Schaden und Hitze des Geschosses gelesen, aber praktisch geübt habe ich noch nie. Nun möchte Ormus um jeden Preis sehen, wie ich eine Schattenflamme erzeuge. Das kann ja heiter werden.“
Mit seinem Blick folgte er Squalls Augen, auf der Suche nach Zuflucht in dieser Situation. Er wollte ja den jungen Ormus nicht enttäuschen, doch hätte er die Wahl gehabt, so hätte er diesen Praxistest auf eine ruhige Stunde alleine mit der Rune verlegt.
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| 20.04.2004 21:01 | #287 |
| Ormus |
Ormus hatte nun schon wieder jemenden kennengelernt er hieß Sqall und war auch Schwarzmagier des Kastells, mehr aber wusste Ormus noch nicht über jenen diesen Magier. Das einzige was Ormus nun wirklich interessierte ob Ceron schon eine Schattenflame beschwören konnte. Der Magier wusste warscheinlich schon alles was man wissen muss nur fehlt im die Erfahrung in der Praxis. "Viel Glück Ceron nun versuche dich. Den Lichtkugel Zauber hast du ja nun schon drauf doch lass sehen ob du diesen schweren Zauber, egal wie klein er ist, schon hinbekommst. Ich denke dein freund sqall wird es auch interessieren."
Alle Augen waren nun auf Ceron gerichtet.
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| 20.04.2004 21:14 | #288 |
| Squall_L |
Als Squall hörte das Ceron eine Schattenflamme beschwören sollte da fiel ihm ein wie schwer er sich bei seinen ersten Versuchen getan hatte, irgendwie klappte das nie so wie es sollte und nun sollte Ceron nach gerade mal 3 Tagen Magieausbildung schon ein zaubern. Squall war klar das die Chancen das er es schaffen würde sehr gering wäre, doch vielleicht sollte er j auch eine Überraschung erleben.
Squall wollte Ceron etwas bei seinem Versuch helfen. „Damit du auch etwas hast auf das du die Schattenflamme richten kannst, werde ich dir ein Ziel besorgen.“ Squall faste an eine Rune die an seinem Gürtel hing, dann begann er sich genau zu konzentrieren und stellte sich das Wesen vor. Nun sprach er den Spruch zur Beschwörung und etwas später dann richtete sich vor den Augen von Ceron und Ormus ein Zombie auf. „Nun hast du etwas auf das du zielen kannst, aber mach ihn lieber nicht sauer.“
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| 20.04.2004 21:43 | #289 |
| Ceron |
Das war ja wirklich eine Hilfe, nun hatte Ceron auch noch einen stinkenden Fleischhaufen vor dem Gesicht, wo er sich doch konzentrieren sollte. Doch andererseits konnte er nun seine Aggressionen bündeln. Ceron fuhr mit der rechten Hand nun immer intensiver die Rillen der Rune ab, schon wusste er genau wie das Zeichen der Schattenflamme aussah. In seinem Kopf legte er es hin und her, denn stellte er es auf. Doch wie sollte man aus einem Symbol ein Geschoss schaffen? Ceron war verzweifelt, doch gegen Aussen bewahrte er erstaunlich viel Ruhe. Er erinnerte sich an den Band über die Perfektion der Flamme, dort war die Rede von Wut, von Zerstörungswut, ein sich in Rage versetzen würde der Flamme enorme Macht geben, wahrscheinlich gerade genug um Cerons überhaupt erscheinen zu lassen. Darauf, suchte er mit dem inneren Geiste die Verbindung zur Rune, langsam aber sicher hatte er ihre Kraft für einen Angriff. Er hob beide Hände zum Himmel, sichtlich wurden sie in kleine Fackeln verwandelt, um die Handgelenke spürte der Jungmagus eine wohlige Wärme.
Ceron stellte sich nun langsam vor den Zombie, Squall gab er zu bedeuten, dass er keinen blassen Schimmer hatte wie er dieses Ding starten sollte. Dieser antwortete mit „Trete zurück! Und du mein Liebling, greif Ceron an, vernichte ihn, los, dieser Drecksmagier ist es nicht Wert. Schaff ihn mir vom Leib!“ Ceron schreckte zurück, er hatte keine Zeit mehr für Konzentration, nun war schnelles handeln angesagt. Der Zombie war zwar langsam, aber er hatte doch nur einige Meter zu schaffen. Ceron schaute dem Untier tief in die Augenhöhlen, ein Hass kam in ihm auf. Nun wusste er plötzlich wie so eine Schattenflamme abzufeuern war. Mit viel Wut und einem herzentbrannten Schrei stiess er seine rechte Hand von sich weg. Als der Arm gestreckt war, schoss aus der Rechten eine kleine Pfeilspitze aus der Schattenflamme hervor, sie traf den Zombie genau in die Kehle. Das Blut spritzte, doch der Zombie setzte seinen Weg fort, nur um dem jungen Magier den Gar aus zu machen. Nun war Ceron wirklich in Gefahr, denn noch eine Schattenflamme brauchte zu viel Zeit, sodass Ceron unter seinen Umhang griff, den Dolch hervorzog und neues Blut für Drachenzahn opferte. Der Zombie bekam den Dolch genau in die aufgerissene Kehle, noch einen Augenblick taumelte das Wesen, dann viel ein Häufchen Asche zu Boden. Gerade wollte Ceron seinen Dolch in Richtung Squalls Kopf werfen als er Inne hielt, das war doch bloss ein Trick des Magiers, hoffen wir es.
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| 20.04.2004 21:52 | #290 |
| Squall_L |
Ceron hatte den Zombie besiegt, zwar nicht wirklich mit der Schattenflamme aber tot war tot. Dann begann Squall zu lachen „Oh man macht so etwas Spaß, wenn man sieht oder weiß das jemanden gerade vor Angst nicht mehr richtig denken kann. Aber so hast du wenigstens den ersten Schritt in Richtung Schattenflamme gemacht. Wenn du das nun etwa weiter übst, dann wirst du bestimmt bald die Schattenflamme richtig beherrschen.“ Nun hat Ormus gesehen was er wollte, es war zwar noch nicht wirklich das was man Schattenflamme nannte aber dafür hatte er einen Zombie gesehen und das war doch auch schon etwas.
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| 20.04.2004 23:22 | #291 |
| Estragon |
Estragon hatte die letzten Tage damit verbracht, auf seinem Zimmer zu hocken und über den verschiedenen Werkstoffen für seine Idee zu brühten.Die Metallringe würde er morgen bei Harad abholen. Zwei Steine für zwei Elemente hatte er schon, das tiefrote Holz des Brettes lag vor ihm auf dem Schreibtisch.
Er hatte mit linkischen Bewegungen eines unerfahrenen Zimmermannes (Estragon kannte aus Hilias Erinnerung echte Zimmerleute. Die hatten Dachstühle von riesigen Scheunen schneller errichtet, als das er dieses vermaledeite Holzstück zu Recht machen konnte.) das Holz mit reichen Schnitzereien und Intarsien versehen wollen.
Nach einer durchwachten Nacht und viel Pfeifenkraut hatte er dieses Unterfangen als Unrealistisch aufgegeben. Er begnügte sich, das Holz einfach zu einer ebenen Fläche zu schleifen und zwei rechteckige Vertiefungen für die späteren Kugeln (die sollte Harad gießen, wenn Estragon die Ringe abholen würde) in die feine Maserung des blutigen Baumfleisches zu treiben.
Diese Arbeit war leichter, aber immer noch mühsam und zeitaufwendig. Er hatte einfach keine Erfahrung mit dem Werkstoff Holz. Hilias selbst hatte in Holz nicht mehr als Brennstoff und Pfeifenquell gesehen. Der verschiedene Steinmetz hatte Holz bei der Arbeit gemieden wie die Pest das Kloster der heiligen Allianz meiden würde.
In diesen Tagen des anstrengende Schaffens und Werkelns hatten seine Augengläser nie auch nur einmal die Farbe gewechselt. Alles war ein undurchdringliches Schwarz gewesen.
Doch das schwierigste lag erst vor dem Lehrling. Die Wandlung des und Färbung des Onyx.
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| 21.04.2004 00:16 | #292 |
| Renata |
Vielleicht lag es ja am üppigen Abendessen, dass die Magierin an diesem Abend um soviel früher als sonst zu Bett gegangen war. Vielleicht lag es ja am frühen zu Bett gehen, dass sie mitten in der Nacht wieder wach wurde.
Vielleicht aber auch an dem Albtraum, den sie gehabt haben musste, denn er wirkte noch nach; immer noch hatte sie das Gefühl, ihre Beine nicht bewegen zu können, dieses Gefühl der Schwere und des nicht weglaufen können. Merkwürdig war nur, dass sie sich an gar nichts aus diesem Albtraum erinnern konnte. Langsam löste sich die Schwere von ihren Beinen.
Viel zu früh, um schon aufzustehen. Noch im Halbschlaf drehte Renata sich auf die andere Seite, stupste das Kopfkissen in die richtige Position und steckte sich. Dabei stieß ihr Fuß gegen einen der Bettpfosten. Nur, dass an dieser Stelle kein Bettpfosten sein konnte und dass dieser Bettpfosten hier nicht eckig war sondern - die Zehen tasteten sicherheitshalber noch einmal - rund? Auch war dieser runde Bettpfosten wärmer, als er sein sollte.
Von Halbschlaf konnte keine Rede mehr sein, in einer einzigen Sekunde war die Magierin nicht nur aus dem Bett sondern auch gleich zwei Meter davon entfernt. Ein bisschen panisch grabbelte sie mit langen Fingern nach einer Rune, die, wie sie wusste, auf dem Tisch lag. Im Licht der damit beschworenen Lichtkugel inspizierte sie vorsichtig ihr Bett. Der Störenfried war zu groß, um übersehen werden zu können. Unter dem im Aufspringen halb vom Bett gezogenen Federbett lugte der Körper eines der Magierin wohlbekannten Tieres hervor.
Sid. Nicht dass sie ihm oder ihr schon mal begegnet wäre. Aber das Wissen um die Anwesenheit einer Schlange im Kastell genügte ihr. Als kalte und glitschige Wesen waren Schlangen mit Sicherheit nicht zu den Kuscheltieren zu zählen. Na ja, ganz schien das nicht zu stimmen, denn kalt hatte sich die Boa nun nicht angefühlt. Glitschig auch nicht. Es kostete trotzdem einige Überwindung, die zu einem kleinen Berg zusammengerollte Riesenschlange zu berühren, nein kalt und glitschig war sie wirklich nicht sondern warm, glatt und trocken. Aber genug des Kennenlernens für heute. Mitsamt dem Bettlaken zog Renata die schwere Schlange vom Bett und schleifte sie bis vor ihre Zimmertür. Mochte Sid sich von da aus trollen, wohin er wollte. "Hopp-hopp, suchs Herrchen"
Eine Riesenschlange einfach so herumstreunen zu lassen, also wirklich. Na warte Rhodgar, mein Lieber, das kriegst Du wieder.
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| 21.04.2004 13:48 | #293 |
| meditate |
die magierin kam langsam die treppe herunter.
sie trug heute wieder das einfache schwarze magiergewand, in dem sie sich nicht von einem beliebigen lehrling unterschied. allerdings machte ihr gesicht schon einen anderen eindruck. aus ihm strahlte eine überlegenheit und ruhe, als könne sie nichts mehr erschüttern oder überhaupt berühren.
neue menschen waren im kastell eingetroffen und unten wartete ein schüler auf die ausbildung zum heiler. es gab viel zu tun, aber erst ging sie auf den hof und setzte sich unter die esche. sie befahl einem dämonen, ihr einen imbiss herauszubringen und nach kurzer zeit materialisierte sich ein tisch, auf dem kurze zeit später ein duftendes brot, honig, marmeladen, schinken, käse und eier erschienen.
meditate aß und lehnte sich dann auf der bank zurück. sie konnte es ja mal mit sonne versuchen. immerhin hatte duhn ihr gesagt, dass sie bleich wie zeigenkäse wäre.
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| 21.04.2004 14:16 | #294 |
| Ormus |
Cool ist es hier dachte sich Ormus als er noch gegen Mittag träumend in seinem Bett lag. Gestern hatte Ceron es doch tatsächlich geschaft einen Zombie zu besiegen. Zwar war die Schattenflame eher ein winziges Schattenflämchen aber immerhin. An diesem Morgen hatte Ormus die meiste Zeit verträumt. Nur einmal hatte er sein Gästezimmer verlassen um im Refektorium zu essen. Doch wollte er am Tag die Hüterin des Kastells aufsuchen um um Áufnahme zu bitten. Leider wusste er noch nicht wie er dies anstellen würde doch wollte er es wenigstens versuchen. Später würde er sicherlich auch einmal in die Bibliotek gehen um zu lesen. Doch nun war es Zeit taten folgen zu lassen und so stand Ormus langesam aber dennoch auf. Ein Paar Minuten lang durchstreifte er die Gänge das Kastells doch anscheinend hatte er sich verlaufen. Ecke um Ecke Gang um Gang folgte er dem weg, doch plötzlich fand er sich im Innenhof vor. Wenn Ormus nun doch schon so weit war könnte er ja auch gleich die Hüterin aufsuchen. Vorausgesetzt er fand sie. Doch wie sollte man jemanden finden den man nicht selber kennt? Ganz genau dachte sich Ormus man fragt einfach jemanden. Der Innenhof sah aus wie immer nur eines irritierte Ormus sehr. In der Mitte des Hofes bei der großen grünen Esche saß eine Frau an einem Tisch und aß. Doch das ließ Ormus kalt schließlich hatte er ja schon genug unheimliches hier erlebt. Vieleicht kennt sie ja die Hüterin. Sie sah zwar aus wie ein Lehrling aber das musste ja nichts heißen.
"Hallo ich suche die Hüterin. Meditate heißt sie glaube ich. Könnt ihr mir helfen ich wollte um Aufnahme hier bitten."
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| 21.04.2004 14:51 | #295 |
| meditate |
"ich kenne die hüterein, aber sicher. ich kenne sie besser als jeder andere. was willst du denn von ihr?"
meditate setzte sich so, dass dem jungen mann die sonne genau in die augen schien, wenn er sie anblicken wollte. dadurch wurde er geblendet und verlor etwas von seiner selbstsicherheit, weil er die frau vor sich nicht richtig sehen konnte.
"red schon, du siehst doch, dass ich esse. eigentlich sollten dich die dämonen in den brunnen werfen hinter dir, eine magierin so einfach zu stören."
meditate kehrte die böse raus, obwohl sie sich gar nicht so fühlte heute. die sonne schien, die vögel sangen, es war warm, es war frühling - konnte es etwas schöneres geben?
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| 21.04.2004 15:03 | #296 |
| Ormus |
Nun war Ormus ganz schön in der Klemme. Warscheinlich war diese Frau keine einfache Magierin.
"Ich bitte um Aufnahme im Kastell der Schwarzmagier. Es tut mir leid ich wollte nicht stören. Ich bitte nur um Aufnahme. Ich habe bereits ein Paar andere Schwarzmagier kennengelernt. Sie erzählten mir viel über das Kastell. Außerdem habe ich 1900 Goldstücke an Vabuns Statur gespendet. Ich bin hergekommen um ein neues Leben anzufangen und habe den Sumpf verlassen. Nun liegt mein Leben in eure Hand."
Demütig senkte Ormus den Kopf und wartete die Entscheidung ab. Er hatte bereits eine Ahnung wer die Frau war.
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| 21.04.2004 15:12 | #297 |
| meditate |
"ach nun komm, kopf hoch, ich bin heut in so guter stimmung.
du willst also magier bei uns werden? bei so schönem wetter willst du zu den magiern der dunkelheit, des todes und der verdammnis? zu den dämonenbeschwörern und dienern beliars? geh doch lieber in die sonne und danke innos für das licht und die wärme."
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| 21.04.2004 15:21 | #298 |
| Ormus |
Was soll ich bei Innos? Bitte verschohnt mich mit Innos. Seine Diener sind allesamt korupt! Die Stadtwachen und Paladine dienen nur sich selbst und nicht ihrem Glauben. Ich glaubte nie an Innos. Deshalb bin ich, auf der suche nach Glauben in die Bruderschaft des Schläfers. Den glauben an den Schläfer und ihrer Gemeinschaft habe ich jedoch verloren. Die Schwarzmagier sind Mächtig und Geheimnissvoll und so etwas zieht mich Magisch an.
Außerdem würde ich alles dafür geben einmal die macht Beliars zu wirken.
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| 21.04.2004 15:29 | #299 |
| meditate |
"naja, wenigstens scheinst du ehrlich zu sein. dich blendet also die macht de schwarzmagier? kein schlechtes motiv. auf jeden fall nicht das schlechteste.
in ordnung, ich nehme dich auf. wenn du die nacht überlebst und dich die kreaturen beliars nicht in der nacht in sein reich hinabziehen, dann wird wohl was an dir dran sein. schnapp dir einen dämonen und lass dir ein zimmer zeigen.
aber vorher sorg dafür dass der tisch abgeräumt wird.
viel spaß denn bei uns schwarzmagiern, ormus, viel spaß."
damit verließ meditate den hof, denn inzwischen war die sonne hinter den dicken mauern verschwunden und der hof sank in den schatten.
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| 21.04.2004 17:55 | #300 |
| Ray |
Ray zog es bei diesem schönen, warmen Frühlingstag ins Freie. Er zog sich seine leichte Lehrlingsrobe über und stieg hinab in die Vorhalle.
Herrlich schien das Licht durch die Arkadengänge ins Kastell hinein. Eigentlich war das ein seltsamer Anblick in der immerdüsteren Hochburg der Schwarzmagier. Doch heute gefiel es Ray.
Auf dem Weg in den Innenhof kam ihm Meditate entgegen. Ray grüßte seine Hohepriesterin. Sie schien in Gedanken versunken und bemerkte ihn nicht - oder wollte ihn nicht bemerken.
Wie auch immer. Ray kam im Innenhof an und fand einen ziemlich baffen und zugleich glücklichen Ormus am Fuße der Esche sitzen. Er schien sich über irgendetwas sehr zu freuen.
»Guten Tag, Ormus!« grüßte Ray. »Ihr seht sehr zufrieden mit Euch selbst und der Welt aus. Darf ich fragen, was Euch widerfahren ist?«
Eigentlich war das eine akademische Frage. Ray spürte ganz deutlich, dass dieser Mann nun einer der ihren war. Er hatte es irgendwo gewusst. Ormus war, genau wie er, vom Kastell verzaubert gewesen und die Magie des Beliar hatte sein Interesse geweckt.
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| 21.04.2004 18:28 | #301 |
| Ormus |
Ormus stand noch eine weile mit offenem Mund stehen er konnte sich nun Mitglied des Kastells nennen. Aber er wollte erst später seine Freude zeigen. Die Hohepriesterin war kaum aus dem Innenhof heraus und so wollte Ormus noch schnell den Tisch abräumen. "Dämon räum mal ab!" Ormus hatte nicht gedacht des es klapt doch sofort kam ein Dämon mit einer Krokodilschnauze und räumte alles ab. Kurz nach dem der Dämon verschwunden war bog Ray um die Ecke und sprach ihn an."Ray ich bin aufgenommen. Meditate hat mich gerade ins Kastell aufgenommen. Ist das nicht Wunderbar? Kannst du mir mein Zimmer zeigen? und darf ich jetzt in den 2. Stock des Kastells?"
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| 21.04.2004 18:56 | #302 |
| Ray |
»Herzlichen Glückwunsch, Ormus! Ich zeige dir mit Freuden die oberen Stockwerke. Doch sei dir im Klaren darüber, dass diese nicht so ganz harmlos sind. Folge mir, ich wollte zwar bei diesem schönen Wetter nicht drin bleiben, aber für einen kleinen Sprung nach oben hab ich Zeit.«
Ray führte Ormus die Treppe zum ersten Stock hoch. Ormus sog diesen neuen Anblick des Kastells mit den Augen förmlich auf. Ray erinnerte sich kurz, was er über das Kastell gelesen hatte.
»Du musst wissen, dass diese Stockwerke ausschließlich von den Magiern betreten werden dürfen und von uns Lehrlingen. Hier gibt es Türen, die nirgendwohin führen, es gibt angeblich sogar eine Tür, die in die tiefsten Schlünde des Kastells zu einer Art Müllschlucker hinabführt. Du solltest wohl außer deinem Zimmer und den von uns anderen keines voreilig betreten. Das kann in die Hose, ähm, ich meinte, in die Robe gehen.«
Ein Dämon begleitete sie auf Rays Wink hin. Ormus fragte die Gestaltm, wo er sich häuslich einrichten könne. Der Dämon antwortete in beider Gedanken, sie sollten ihm folgen.
Nachdem Ormus seine Tür kannte, fuhr Ray mit seiner Erklärung fort:»Soweit ich weiß, leben alle Zirkelmitglieder in diesem Stockwerk, doch gibt es hier einige verwunderliche Dinge. Gerüchteweise sollen manche Zimmer sogar wandern. Meines ist davon noch nicht betroffen gewesen, doch wundere dich nicht, wenn du im ersten Stock einschläfst und am Morgen die Tür zum Korridor im zweiten Stock öffnest."
Ray erzählte noch länger über die Wunder der oberen Stockwerke, was er eben gelesen hatte.
Doch was sagten schon Bücher? Hier gab es sicher noch mehr seltsame Dinge zu sehen... Aber diese Gedanken verschwieg er. Man sollte ja nicht das Unheil heraufbeschwören!
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| 21.04.2004 18:56 | #303 |
| Dyana Fortuna |
Träge öffneten sich die Lider der jungen Anwärterin. Nicht sofort war es ihr möglich ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort zu erkennen, so trüb war ihre Erinnerung an den letzten Tag gewesen. Wo war sie?
Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wo sie war, oder gar, wie sie zu diesem seltsamen Ort gekommen war, musterte ihr Blick angestrengt die Räumlichkeiten, die sie derzeit beherbergten. Von kahlem Gemäuer umschlossen, stellte jener Raum eine nicht wirklich wohnliche Umgebung dar. Leicht schluckte sie, mit aufgerichtetem Oberkörper das Bett besitzend, in welchem sie, ungewiss ob gewollt oder nicht, wohl die Nacht verbracht hatte. Wo bei Beliar war sie?
Langsam ihren leichten Körper drehend, traten die Beine des Mädchens unter der Bettdecke hervor, halb bedeckt mit einem ebenso blauen Nachthemd, wie ihr samtenes Gewand, welches säuberlich gefaltet neben dem Bett lag. In was war sie da gehüllt? Ihres Wissens war ein solches Kleidungsstück niemals in ihrem Besitz gewesen. Wo kam es her? Gedanken geisterten im Kopf der jungen Frau herum, die sich mit dem Besitzer dieses Kleides beschäftigten. War der Hausherr so freundlich?…
Von Gedanken erfüllt, doch ohne einen dieser klar fassen zu können, stand sie schließlich aufrecht und bewunderte das, trotz dem faden Licht schimmernde Nachtgewand. Erst in jenem Moment da sie aufblickte, erfasste ihr Blick das andere Bett, in der Ausrichtung nahezu parallel zu ihrigem…nein, es war tatsächlich auf den Zentimeter parallel. Ein seltsamer Ort…
Ungewiss schritt das junge Ding inmitten der hohen Wände umher. Ohne Ziel und ohne den Weg zu kennen. Dabei war die Pforte des kalten Raumes noch nicht durchschritten worden. Der Boden war kalt. Eine Kälte die sich in die nackten Füße der jungen Dyana bohrte und nicht aufzuhören vermag.
Ohne weiteres Nachdenken gesuchte sie eilends ihr Bett zu erreichen und vergrub sogleich ihre kalten Füße in der wärmenden Bettdecke. Dabei immer darauf bedacht, den schlafenden Ion nicht aus seinen Träumen zu reißen. Ein sanft verklingendes Ausatmen war zu hören, während der Blick des Mädchens auf ihrem Begleiter ruhte und sie ausgiebig das hübsche Gesicht jenes Novizen musterte. Schlafend ist er schön anzusehen, viel mehr noch als wachend… Ungewohnt den Gedanken zuhörend wandte sie ihre Augen, mit einem kleinen Glitzern darin enthalten, nicht von jenem ab, sie konnte nicht…
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| 21.04.2004 20:20 | #304 |
| Ormus |
Ray hatte ihm wiedereinmal ein Paar Sachen erklärt. Inzwischen war Ormus erfahrungsschatz ein gutes Stück gewachsen und er wusste ganz genau das er auf solche Sachen sehr gut achten sollte. Ormus verabschiedete sich von Ray den er war müde vom Tag aber er versprach ihn morgen aufzusuchen. Ormus betrat nun das Zimmer das ihm der Dämon gezeigt hatte. Das Zimmer war größer als seine Hütte im Sumpflager. Im zimmer war eine menge darunter ein Bett, ein Tisch, ein Schrank, ein großes Regal das an der Wand stand und den Schwarz-Weiß gehaltenden Boden den man im Kastell überall fand. Auf seinem neuen Bett fand sich auch ein Umhang. Obgleich Veilyns Umhang gut war doch dieser war ein Waschechter(reiß und knitterfester) Kastellumhang.
Schnell streifte er seinen neuen Umhang um. Er passte gut und stand Ormus auch nicht schlecht. Im Schrank fanden sich, wie er später noch merken sollte, noch mehr Umhänge. Darunter schlaf, ausgeh, fest und noch mehr Umhänge für allemöglichen Anlässe. Doch für Heute legte sich Ormus in sein Bett. Die Dunkelheit begann sich in seinem Kopf auszubreiten und so schlummerte er ein.
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| 21.04.2004 20:48 | #305 |
| Ray |
Schon war es dunkel geworden. Ray hatte Hunger. Ormus, der völlig vom Kastell verzaubert gewesen war, hatte wohl entweder zu Mittag zu viel gegessen oder einfach keinen Hunger mehr, denn aus seinem Zimmer erklang schon ein harmonisches Schnarchen.
Ray ging dieses Mal in die Küche. Zu dieser späten Stunde wollte er sich nicht ins kalte Refektorium hocken und einsam etwas speisen. Lieber sah er diesem seltsamen krokodilschnäuzigen Dämonenkoch zu und aß an einem kleinen Tisch nahe des Herds und all der andren Kochutensilien.
»Bringt mir eine Platte belegte Brote.« befahl Ray schlicht. Schon stand das Gewünschte vor ihm. Obwohl der Lehrling sich eigentlich für eine einfache Brettljause entschieden hatte, wollte Krokoschnauze offenbar zeigen, was er drauf hatte. Die Brote waren mit köstlichsten Schinken, Käsen und Gewürzen versehen.
Ray ließ es sich schmecken. Nachdem er satt war, verließ er die Küche wieder.»Danke, hast gut gekocht.« lobte er den Krokodildämon. So ein Unsinn, dachte er gleich. Die Dämonen fühlen doch nichts! Doch der Küchenchef deutete eine Verbeugung an. Offenbar wollte auch der mal für seine Kochkünste gelobt werden.
Rays Uhu Tenebrus war von der Jagd zurück und ließ sich auf der Schulter seines Gefährten nieder. Ray war müde. Er begab sich nun auch auf sein Zimmer und legte seine Nachtrobe an. Tenebrus ließ sich zur Nachtruhe auf seinem Bäumchen nieder, das Ray einmal für den Eulerich in sein Zimmer hatte bringen lassen. Eigentlich war es ungewöhnlich, dass ein Jäger der Nacht sich zur Nachtruhe niederließ, doch hing dieses Tier wohl inzwischen ziemlich an Ray.
»Braver Tenebrus...« dachte Ray noch, bevor ihn die Müdigkeit übermannte.
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| 21.04.2004 23:01 | #306 |
| Cain |
Nun gingen die beiden Magier die Gänge des Kastells entlang und waren auf den Weg zum Refektorium. Cains Magen hatte sich schon vor Stunden beschwert, da war er jedoch noch mit einem der Bücher über die Fortgeschrittene Heilung beschäftigt, das er von Meditate bekommen hatte.
Als er gerade an Meditate und Heilung dachte... er musste sie noch suchen, da er sie fragen wollte, ob das Ei das war, was sie gesucht hatte und wann sie mit dem Unterricht beginnen können.
Also richtete der hohe Magus seine Worte an Renata
Sagt Renata. Ihr habt nicht zufällt irgendwo die Hohepriesterin Meditate gesehen oder? inzwischen hatten sie das Refektorium erreicht.
Vieleicht würde Meditate dort irgendwo sein?
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| 22.04.2004 09:06 | #307 |
| Dûhn |
Einige Tage später stampfte der Riese ein weiteres Mal durch die Gänge der alten Festung, wieder mit dem Ziel der Gästeunterkünfte.
Vor zwei Tagen hatte er seinem Freund Dragonsword eines der Zimmer für 'wichtige Persöhnlichkeiten' zugewiesen damit sich sein geplagter Geist und sein darunter leidender Körper etwas erholen konnten.
Nur leider verstand Dragonsword wohl etwas anderes unter Erholung als Dûhn. Mit einem schicksalsergebenem Schnaufen erinnerte sich der Koloss an den Augenblick in dem er den Dämonen durch die Wände der Bibliothek huschen sah.
Der dienstbare Geist hatte dem Hünen mitgeteilt das sein Freund in einem Kampf mit einem Lehrling des Kastells schwer verwundet worden war. Besorgt war Dûhn aufgesprungen und zum Portal gestürzt, als der Dämon ihm sagte das die Wunde zwar schlimm anzusehen war, doch wohl nicht sehr tief reichte.Dûhn nahm langsam und unter verbissenem Stirnrunzeln wieder Platz. Die buschigen Augenbrauen des Schwarzmagiers zogen sich skeptisch zusammen als er wieder auf seinem Stuhl Platz nahm. Das Möbelstück ächtzte einmal protestierend auf, schwieg dann aber still, wie um die Gedankengänge seines Besitzers nicht zu unterbrechen.
Dûhn indes, fuhr mit einer seiner vernarbten Hände nachdenklich über den groben, ausgebleichten Stoff seines schwarzen Mantels. Das diffuse blaue Licht der Tageslichtspeicher erhellte die schwebenden Staubpartikel in der trockenen Luft der Bibliothek. Die winzig kleinen Staubkörnchen wurden jäh durcheinander gewirbelt, als eine der riesigen Pranken des Kolosses durch die Luft fuhr. "Wird wohl am besten sein, wenn ich den Jungen schlafen lasse" hatte der Riese gemurmelt. Dragonswords Träume waren in letzter Zeit sehr beunruhigend gewesen. Vielleicht würde er ja Ruhe finden wenn sein Körper genug mit der Heilung zu tun hatte, um auch noch beunruhigende Gedanken in den Geist seines Freundes zu pflanzen.
Letzten Endes war Dûhn allerdings der Meinung das zu viel Schlaf auch nicht gesund sein konnte. Ein paar weitere stampfende Schritte und ein leises Rascheln seins Mantels später stand er vor der Türe, welche in Dragonswords zeitweilige Unterkunft führte.
Die Tür erzitterte unter den Schlägen der Schinkengroßen Faust, als Dûhn sich auf seine Weise Gehör verschaffte.
"Hey, Langschläfer! Aufgewacht! Der Tag ruft!"
Keine Antwort.
"Freund Dragonsword? Auf, auf! ´S gibt viel zu tuen und nur wenig Zeit!"
Gerade als Dûhn ein weiteres Mal die schwarzhölzerne Türe einer Belastbarkeitsprobe unterziehen wollte, öffnete sich der Durchgang. Hinaus trat Dragonsword, mitsamt einem dreckigen, vor Blut starrendem Verband um sein Gesicht. Nur die Augen des Sumpflers blitzten aufgeweckt zwischen den Lagen Mull hervor.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue befühlte der Riese den Verband."Naja, das üben wir aber nochmal, was?", Doch ein schelmisches Zwinkern gab Dragonsword zu verstehen das der Verband garnicht mal so übel ausgefallen war. Mit geübten Bewegungen machte sich der Schwarzmagier an dem Stoffknäuel zu schaffen und hob eine Lage nach der anderen ab. Langsam erschien das erschöpfte Gesicht des Hohen Novizen unter den unzähligen Schichten und blickte freundlich und erwartungsvoll zu dem Riesen empor. Eine rote, ausgefranste Narbe zog sich von der linken Augenbraue Dragonswords, über die Nase, bis knapp über seinen rechten Mundwinkel hin.
"Wow." Dûhn seufzte "Da bis du aber direkt in die Vollen gegangen, hm? Keine halben Sachen."
Dragonsword sog scharf die Luft ein, als der Hüne unsanft gegen die Narbe stupste.
"Die wird wohl bleiben. Aber in ein paar Tagen wird zumindest der hässliche Wundkranz verschwunden sein. Kann sogar sein das sich das Prachtstück mal aunehmend gut in deinem Gesicht machen wird." Dûhn grinste erst wild und fing dann dröhnend an zu lachen.
"Na dann, willkommen bei der Elite!" feixte der koloss und wies auf sein eigenes, von unzähligen Narben zerfurchtes Gesicht.
"Wirst dich schon dran gewöhnen!" Mit einem deftigen Schulterklopfer wies er seinen Freund an mit ihm zu kommen und schlug erst einmal den Weg zum Innenhof ein.
"Nix ist so gut für die Heilung von zerschrammten Gesichtern wie ein bisschen frische Luft!"
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| 22.04.2004 20:06 | #308 |
| Renata |
Es war so ruhig und friedlich im Kastell, dass es fast schon fad war. Da draussen wurde alles grün und blühte, die Vögel zwitscherten, als hinge ihr Leben daran (hier drinnen im Innenhof zwar auch, aber da war das nichts Besonderes), Frühling eben. Ihre letzte Wandertour war schon wieder eine ganze Weile her, genaugenommen hatte die Magiern seit der Rückkehr aus der düsteren Abtei das Kastell nicht mehr verlassen.
So oder so, Renata hatte plötzlich unbändige Lust darauf, irgend etwas anderes zu sehen, irgend was anzustellen oder einfach nur irgend wo anders zu sein. Die drei Runen fanden den Weg in eine Tasche ihrer Robe, ein Bündel mit Essbarem wollte sie in der Küche erbitten.
Das Tor gleich neben dem Eingang zur Küche, das, welches in den Innenhof führte, stand wohl wegen des schönen Wetters sperrangelweit offen. Sie erspähte Rhodgar, der - auf einem Mäuerchen sitzend - in einem Buch schmökerte. Er sah ein wenig verändert aus. Als sie ihm einen Gruß zurief, schaute er kurz auf und winkte zurück. Vielleicht war das Buch ja gar nicht so spannend, vielleicht..."Kommst Du mit?" rief sie zu ihm hinüber.
"Wohin?" fragte er zurück.
"Ach, ganz egal. Hinaus vors Tor und dann einfach weiter."
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| 22.04.2004 20:19 | #309 |
| Rhodgar |
"Ja klar, warum nicht? Bin sofort da. Warte hier auf mich." Schnell huschte der Schwarzmagus ins Refektorium, wo er sich ein paar saftige Hähnchenschenkel in ein Tuch packen ließ.
Für alle Fälle. dachte er.
Dann kehrte er zu Rena zurück, und schon waren die beiden durch das große Kastelltor geschritten. Einfach so. In ein paar Sekunden hatten sie sich getroffen, und sich zu einer kleinen Wanderung entschlossen. Das schätzte Rhodgar so an seiner Freundin, ihre Spontanität. Nie wurde sie des Lebens müde, hatte für alles und jeden noch ein Lächeln übrig. Fasziniert blickte er auf die Frau, wie sie so neben ihm her wanderte, hier und da die Schönheit der Natur bestaunte, und insgesamt einen ziemlich verträumten Eindruck machte.
"Wo wollen wir denn hin?"
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| 22.04.2004 21:58 | #310 |
| Ion Storm |
Langsam öffneten sich die Lider von Ion Storm. Das erste was seine Augen erblickten war die schöne junge Dyana, die ihn, wie als wäre sie in Trance, lieblich anschaute. Der Novize ließ ein leises Gähnen von sich entrinnen. Langsam richtete er sich auf. Errötet nahm die junge Dame den Blick von ihm, als hätte sie erst jetzt erkannt, das ihr Gegenüber noch schlief. >>Hallo Dyana, war irgendetwas?<<, sprach er sie darauf an. Noch weiter färbte sich ihr Gesicht zum zarten blutrot. Ihr schien es peinlich zu sein und so ließ Ion die Frage verfallen. Endlich auf den Beinen, ersuchte Sebastian das Fenster. Als er in die Ferne der Insel sah, stelle er Überlegungen an, wie so doch auf das Zimmer gekommen waren. Er konnte sich nicht direkt daran erinnern. Um sich abzulenken und andere Gedanken zu kommen stieß er folgendes aus: >>Dyana, hast du Hunger oder Durst?<< Sein blick wandte sich dabei nicht ab, sondern blieb an der schönen orangenen Abendsonne heften, die ihre letzten Minuten auf der Insel kund tat. Die letzten Vögel ersuchten ihre Nester, als sie antwortete: >>Nein, Ion, eigentlich hat ich kein verlangen danach, aber wenn du willst, dann geh ruhig. Ich werde solange etwas das Kastell erkunden.<< Höchst verwundert wandte er ihr sich doch um. >Seit wann ist sie den so eigenständig?<, dachte er sich. >Na ja, schaden kann es nicht.< Der Novize Innos’ grinste Dyana an. >>Na wenn das so ist, werden wir uns hoffentlich zu späterer Stund wiedersehen. Ich werde Horaxedus aufsuchen, um noch die eine oder andere Kleinigkeit zu bereden.<< Kaum ausgesprochen war er auch schon zur Tür heraus verschwunden. Sein Schatten tauchte immer wieder an den Seitenwänden des langen Ganges, den er gerade beschritt, ausgelöst durch die Fackeln, die einzeln verteilt an dem kalt wirkendem Gemäuer befestigt waren.
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| 23.04.2004 13:02 | #311 |
| meditate |
meditate kam aus ihrem gemach und machte sich auf, im refektorium zu frühstücken. zu ihrer großen freude fand sie dort ihren schüler cain vor, der sogar beim frühstück lernte und ein buch neben dem teller zu liegen hatte.
"mir scheint, ich hab mich doch getäuscht. weil ich dich so viele tage nicht sah, hab ich schon angenommen, du hast angst bekommen. das war unverständlich, denn du hast sogar ein perfektes ei gefunden. das elexier ist fertig und eigentlich können wir loslegen.
aber erst lass uns frühstücken und dann gehts los."
die magierin ließ sich schinken mit eiern bringen, denn der einstieg in die höhere heilung erforderte eine menge kraft und energie. die beste grundlage war da ein gutes, kräftiges essen.
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| 23.04.2004 16:38 | #312 |
| Ray |
Als Ray am Morgen das Refektorium betrat, war es trotz der frühen Stunde nicht leer gewesen. Die Hohepriesterin meditate und ein Wassermagier saßen dort. Die Hohepriesterin sagte etwas von einer Lehre, die der Magier bei ihr ablegen würde.
Andere Magier lernten also auch im Kastell? Das überraschte Ray. Hätte er am Tor der Feuermagier geklopft, hätten sie ihn wohl wenig höflich abgewiesen.Ein Beweis mehr, dass die Zirkelmagier in mancher Hinsicht sogar humaner waren, als die Feuermagier.
Ray bestellte ein ordentliches Frühstück aus gebratenem Speck, eine neuere Kreation des Krokomauls, die aber köstlich schmeckte. Dazu gab es Eier, die man aufgeschlagen, verrührt und angebraten hatte. Das ganze wirkte irgendwie fremd, aber dennoch gut. »Rührei« hatte der Krokodämon gemeint, würde er das nennen. Ray hätte gerne auf diese Information verzichtet, denn sie war wie üblich mit heftigen Kopfschmerzen verbunden.
Nachdem er das Essen verdrückt hatte, begab er sich in die Bibliothek. Es sah so aus, als würde der Magier namens Azathot wohl selten sein Zimmer verlassen, also konnte Ray ebensogut etwas Vorwissen für den Einhandkampf sammeln, bevor er auf den Lehrmeister traf.
Die Bücher zu diesem Thema zu finden, war nicht sehr schwer. Bald saß Ray entspannt unter der Esche im Innenhof und las über berühmte Einhänder, Einhandkämpfer, doch leider gab es viel zu wenig Informationen über den Kampf selbst. Tja, das würde wohl immer noch ein Lehrmeister unterrichten müssen...
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| 24.04.2004 06:19 | #313 |
| meditate |
die magierin saß im labor cain gegenüber und salbte seine hände.
diese besondere creme wird es dir ermöglichen, durch handauflegen krankheiten zu heilen. diese gabe haben eigentlich nur frauen, aber mit hilfe dieser salbe sind auch männer n der lage, ihre haut für die winzigen impulse, die der körper als nachricht sendet, aufzunehmen. spürst du es? ich werde dir die salbe am schluss mitgegen. es war ein großes ei und die daraus gewonnene salbe reicht ein halbes leben. creme dich immer damit ein, wenn du durch handauflegen heilen musst.
und das erste, was du lernen musst: du ziehst mit deiner kraft, die krankheit aus dem anderen heraus. das ist extrem schwer, ja es kann sogar dein leben kosten, wenn du nicht stark genug bist.
wir werden uns in den nächsten tagen mit verschiedenen übungen dazu befassen, damit du die kraft dieser magischen heilung schneller begreifen kannst."
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| 24.04.2004 09:36 | #314 |
| Estragon |
Das Holz war fertig, die Steine waren eingepasst. Alles war bereit. Estragon erhob sich von seinem Schreibtisch und schlug den schweren Mantel über die Schultern. Seine Augengläser blitzten silbriggelb.
Er durchquerte mit harten Schritten die Gänge des Kastells und erreichte die Eingangshalle. Das Tor lag ruhig in seinen mächtigen Angeln. Estragon zog den Stab aus dem Rückhalfter, das Schwert hatte er zurück gelassen, und machte sich auf den Weg zur Stadt. Es war schon viel zu viel Zeit vergangen.
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| 24.04.2004 22:17 | #315 |
| Dyana Fortuna |
So zog er von Dannen. Ohne Geräusch viel die schwere Holztür ins Schloss und hinterließ lediglich ein Bild, nicht einmal von einer Silhouette verstärkt, in der Erinnerung Dyanas des soeben hindurch getretenen Novizen. Verhüllt in jenes seltsame blaue Gewand der Nacht, dessen Herkunft das Bewusstsein des Mädchens nicht erreichen wollte, weilte das Bild ihres verschwindenden Begleiters weiterhin vor den Augen jener. Allein, allein innerhalb der kahlen Steinwände, allein in einem Gewölbe, das sich an einem ihr unbekannten Ort befand, allein, ohne Ion, ohne bekannte Person an der Seite.
Der Blick noch immer verweilend an der Stelle, von der Ion soeben weggetreten war, verweilte auch der Körper Dyanas, eingekuschelt in die weiche Decke ihres Bettes, welches in akribischer Parallelität zu dem ihres Begleiters ausgerichtet war, und konnte nichts in ihre Vorstellung dringen lassen, was das nun zu Tuende annährend zeigen könnte. Leicht durchsetzt vom Flackern der Fackeln, welche positioniert an Beiden Seiten der Tür ihr Licht zu Schatten formten, da es auf Gegenstände traf, die ihren Platz in dem nicht unbedingt klein zu nennenden Raum fanden, erhielt dieser eine bedrohlich wirkende Atmosphäre, der Dyana vorerst keine Aufmerksamkeit schenkte. Diese galt mehr dem verschwundenen Novizen Innos’.
Mit dem Abwenden der Aufmerksamkeit von jenem Mann, gelangte schlagartig die gesamte Situation in den hübschen Kopf des jungen Mädchens. Sie schluckte. Wieso war es Nacht? Aus dem nahen Fenster blickend schien das Bild des Grauens an Stärke noch zu gewinnen. Ein Schauer lief der an diesem Orte Fremden über den Rücken, doch schärfte dieser nicht die Sinne, sondern erwirkte gleichsam das Gegenteil jenes. Tief atmend gelangte mit jedem Zug eine Kälte in den jungen Körper, deren sich die, bisher immer den guten Göttern zugewandte, Anwärterin der Klostergemeinschaft am liebsten entledigen würde.
In Unklarheit verlassen, fasste sie den Entschluss, diesem unheimlichen Raum zu verlassen. In leichten Bahnen fand sich die Erinnerung an den vergangenen Abend wieder, während Dyana, das Nachthemd ausgezogen, in ihrer Blöße vor dem samtigen Gewand stand. Mühevoll war es, von der Kleidung Gebrauch zu machen, doch befand sich das Mädchen letztendlich vor der Pforte aus diesem Raum, die vor nicht allzu langer Zeit Ion, ihr Freund und Begleiter, durchschritten hatte, gewillt es ihm gleich zu tun. Ängstlich zitternd und noch einmal geschluckt, drehte sie den Türknopf, mit merklicher Bleiche im Gesicht.
Mit geschlossenen Augen schloss sie die schwer gedachte Türe, deren Leichtigkeit die junge Frau stutzen lies. Das genaue Vorgehen im Kopf jener, war selbst der Trägerin, des mit schwarzem Haar geschmückten Hauptes, nicht bewusst. Teilweise wundernd, teilweise angsterfüllt traute sich die Anwärterin nicht dem Öffnen der Augen. Ungefasst von der Tür abgewandt, machte sich Dyana durch zwei tiefe Atemströme bereit, die Lider, welche den Sehsinn jener schützend, aufzuschlagen.
Nein…, entfuhr ihr ein Wimmern, denn tat sich gleichwohl ein noch unheimlicheres Gewölbe auf, dessen Fackeln, die regelmäßig an der Steinwand Einzug hielten, große Schatten warfen, die jenem langen Gang einen Hauch von Undurchdringbarkeit verliehen. Die Unterlippe nicht vom Zittern abbringen gekonnt, wurzelte sich jenes Mädchen, allein gelassen, an ihrem derzeitigen Standpunkt fest und konnte nicht den Blick abwenden, von jener Unheimlichkeit, die die Wirkung eines Bannes hatte, der auf Dyana wirkte. Ein leichter Schleier schien aufzukommen. Glasig wurde der Blick der Anwärterin. Die Lider schlossen sich wieder. Dunkelheit. Stille. Ohne dessen bemächtigt, bahnte sich die junge Frau langsam den Weg durch jenes Gewölbe. Kein Gefühl der Bedrückung oder Angst lag mehr in ihrem Körper. Eher spürte sie eine unnormale Gelassenheit, beinahe schon Befriedigung. Langsam doch stetig und ohne die Möglichkeit einer Öffnung der Augen, schritt sie fortan. Ohne zu wissen wohin oder weswegen. Bald war der zu erreichen gesuchte Ort erreicht. Ein runder, hoher Raum, eine Eingangshalle, aus Dyanas Sicht. Den Blick nach links gewendet, erstreckte sich ein Hof gar ein bewachsener. Gänzlich der Angst beraubt, bewegte sich das Mädchen auf jenen Hof zu. Ein Ort der Bewunderung tat sich auf. Das Firmament, von Sternen besprenkelt, schien diesen Ort zu beschützen. Frische Luft, leichte Kühle, doch keine unangenehme. Seltsam
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| 24.04.2004 23:11 | #316 |
| Seraphin |
Seraphin schlug die Augen auf. Einen Moment versuchte er vergeblich, sich zu orientieren. Dann wurde ihm wieder klar wer und wo er war. Seine müden Glieder setzten sich in Bewegung und langsam nahmen schlafgetrübten Augen den Ort seines Erwachens in allen Einzelheiten auf. Seine anderen Sinne begannen ebenfalls sich von den grauen, klebrigen Fäden des Schlaf's zu befreien und ihre Umwelt zu erkunden. Das erste was er hörte war Blätterrauschen. Ein stetiges, beruhigendes und irgendwie einzigartiges Geflüster schallte um ihn herum durch die Luft. Dann fühlte er die sanfte Hand des Windes welche unsichtbar über sein Gesicht strich. Eine warme Brise und geschäftiges Summen vieler kleiner Lebewesen die die Blumen um ihn herum erkundeten. Unter sich spürte Seraphin das vertraute Holz der Bank. Er musste wohl im Innenhof des Kastells eingeschlafen sein, allerdings störte ihn das nicht wirklich. Vielleicht mochte der eine oder andere Zirkelbruder über ihn geschmunzelt haben während er dort selig im Reich der Träume geweilt hatte, doch damit konnte er Leben. Schließlich brauchte jeder Mal eine Pause. Und dieser Ort war wie geschaffen dafür...
Langsam brachte er seinen Körper wieder in die Senkrechte und rückte den Hut auf seinem Kopf zurecht während er sich mit der anderen die kleinen Krümel aus den Augenrändern rieb. Vorsichtig wagte der Schwarzmagier eine erste Zeiteinschätzung als er den Blick nach oben wandern ließ. Allerdings klärte sich das von selbst, als er den silbernen Mond und die unzähligen kleinen Sterne am Nachthimmel entdeckte. Jetzt hatte er den Tag verschlafen und würde in der Nacht keine Ruhe finden. Resignierend seufzte er in die Stille des Innehof’s hinein…
Er hatte nachgedacht in den letzten Wochen, lange nachgedacht. Immer wieder waren die Bilder ihres Abenteuers durch seinen Kopf gewandert, der Gefährten und ihren verstorbenen Kameraden. Doch auch Erinnerungen aus alten Zeiten, an die Diebesgilde und seine Freunde im Minental hatten den Schwarzmagier Tag für Tag beschäftigt. Rhodgar und Renata hatte er nur sehr wenig gesehen, vielleicht durch Zufall vielleicht hatte aber auch das Kastell seinen verborgenen Wunsch nach Ruhe erkannt und selbständig seine Schritte immer an andere Orte gelenkt. Der Gedanke würde ihn nicht überraschen. Nicht in diesen Gemäuern. Doch auch die wenigen Male die er seine Freunde zu Gesicht bekommen hatte war der Schwarzmagier sehr schweigsam gewesen. Meistens hatte er sich darauf beschränkt gedankenverloren zu nicken und schon nach kurzer Zeit wieder in seinen Grübeleien zu versinken.
Ihm war einiges klargeworden während dieser Zeit, aber es hatten sich genauso neue Fragen aufgeworfen die vielleicht nie mehr beantwortet werden würden. Doch vielleicht war das auch gut so. Zu den Dingen die ihm klargeworden waren gehörte allerdings, dass er endlich lernen wollte sich zu verteidigen. Viel zu oft war er seit seiner Zeit im Zirkel und vor allem während ihres Abenteuers gegen die dunklen Heerscharen in der Situation gewesen, kämpfen zu müssen. Und jedes Mal hatte er sich zurückziehen und anderen das Feld überlassen müssen, weil er einfach noch nichts wirklich beherrschte. Früher, während seines Lebens als Kurier in der Barriere, hatte er ja zumindest ansatzweise mit dem Bogen und Schwert umgehen können. Doch das alles war in der harten Zeit des Gejagtseins als ehemaliger Sträfling wieder aus seinem Geist verschwunden. Wie er Rhodgar und Renata beneidete. Beide hatten sie ihren ersten Schritt bereits getan und waren dabei die Magie Beliars zu erlernen. Doch er selbst konnte immer noch nichts, weder mit irgendeiner Waffe noch den Künsten der Schwarzmagier wusste er umzugehen. Und aus diesem Umstand und den langen Grübeleien der vergangenen Wochen hatte sich ein Entschluss in seinem Innersten gebildet. Er würde Kämpfen lernen, in irgendeiner Form, sei es die Magie Beliars oder eine der Waffenkünste welche im Kastell gelehrt wurde, er würde lernen stärker und gefährlicher zu werden um in Zukunft seinen Freunden beistehen zu können und sich nicht mehr im Hintergrund halten zu müssen.
Während er so da saß kramte er gedankenverloren in seinen Taschen herum. Seraphins Finger stießen allerdings nicht wie schon so oft auf geschmeidiges, wenn auch altes, schwarzes Leder sondern ertasteten ein Päckchen. Etwas überrascht zog er die eingewickelten Blätter des Krauts aus der Tasche, welches Rhodgar einst das Leben gerettet hatte. Über seinen Grübeleien hatte er es wohl fast vergessen. Doch die weichen Blätter gaben immer noch diesen fremden, aber nicht unbedingt unangenehmen Geruch in die warme Luft des Hofes ab. Offenbar hielt es sich sehr Lange, jedenfalls war es noch frisch. Erstaunt strich er über die flaumige Oberfläche der exotischen Pflanze. Meditate würde als Heilerin bestimmt sehr interessiert an den enormen Kräften des fremden Krautes sein, allerdings wann traf er sie schon mal an? Und vor allem, er war sich nicht sicher ob er nach... alldem was in ihrer Vergangenheit lag, vernünftig mit ihr reden konnte. Es war einfach so seltsam zu wissen dass sie die Hohepriesterin war und es machte alles so kompliziert. Schließlich konnte er sich zwar mittlerweile durchaus als vollwertiges Mitglied des Zirkels einstufen, doch trotz allem, sie war nicht einfach nur irgendwer. Obwohl er ihr für kurze Zeit so nahegestanden hatte. Ärgerlich verscheuchte er den Gedanken und wunderte sich zum etlichesten Male über sich selbst. Und über seine scheinbar in manchen Bereichen nicht vorhandene Willenstärke, bestimmte Dinge einfach ruhen zu lassen.
Doch da gab es ja eine andere Möglichkeit... und noch während sich der Gedanken in seinem Kopf manifestierte tat es ihm einer der geflügelten Diener des Kastells gleich. Kleine Luftströme erzeugend schwebte der Dämon ihm schweigend gegenüber, bevor seine Stimme grausam in dem Kopf des Schwarzmagiers wütete.
Was ist euer Begehr.
Hallte es ausdruckslos aber dafür um so lauter in Seraphins gequälten Schädel. Und mittlerweile hatte er begriffen, dass die Kreatur seine Gedanken lesen konnte und so formulierte der Schwarzmagier die Antwort das erste Mal vollständig im Geiste während er den Dämon schweigend betrachtete.
Bringe diese Blätter der Hohepriesterin und sag ihr, dass sie von mir stammen. Ich denke, sie könnte eventuell etwas mit ihnen anfangen. Falls nicht, soll es mir auch Recht sein. Aber weise sie daraufhin das mir bis auf den Namen der Pflanze, "Schattenkraut", und ihre enormen Heilkräfte, nichts weiter über sie bekannt ist. Die Blätter stammen irgendwo her aus dem Süden Gorthars und ich bekam sie geschenkt von einer jungen Nomadin, als wir uns aufmachten um den Schrecken der Abtei zu besiegen.
Mit diesen Worten nahm er 6 der nachtschwarzen Blätter aus dem Päckchen und legte sie vorsichtig in die Klaue des Dämons. Die restlichen 10 behielt er zunächst für sich, Meditate sollte mit der Probe eigentlich ausreichend Material zur Verfügung haben. Falls es sie überhaupt im Ansatz interessierte. Aber wer wusste schon was diese Pflanze noch alles leisten konnte.
Ich werde sie der Hüterin überbringen.
donnerte es ein zweites mal in Seraphins Haupt, bevor der Dämon endgültig verschwand und sich auf unsichtbaren Pfaden entfernte.
Der Schwarzmagier seufzte wieder leicht und lehnte sich entspannt zurück. Langsam klangen die hämmernden Schmerzen, die der Dämon in seinem Kopf hinterlassen hatte ab und sein Geist nahm den Faden der vorherigen Gedanken wieder auf. Welche Kampfkunst Seraphin lernen wollte wusste er noch nicht, aber er würde einfach Augen und Ohren offen halten. Länger warten konnte er nicht mehr und vielleicht bot sich ihm ja demnächst eine Chance.
Und falls nicht, tja, dann musste er sich wohl einfach auf die Suche machen…
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| 25.04.2004 18:41 | #317 |
| Yarael |
Yarael hatte gerade das Kastell betreten, da fiel ihm eine lebensgroße Steinfigur eines Dämonen auf. Die Erbauer des Kastells müssen Liebe zum Detail gehabt haben. dachte der Barbier und meinte damit nicht nur die Steinfigur.
Wie gebannt schaute er in die Augen des Dämonen und seine Arme.Der schaut mich ja an, als wollte er was.
Noch während Yarael überlegte, hörte er Schritte...
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| 25.04.2004 21:03 | #318 |
| Ray |
Es war ein nebelverhangener Tag gewesen. Rays Stimmung war ohnehin im Keller, selbst musizieren wollte er nicht.
Die Leute im Kastell waren etwas weniger gesellig als sonst und niemand ließ sich auf den Gängen blicken. Im Innenhof war es auch nicht angenehm, da das Wetter abgekühlt war.
Das seltsame, nagende Gefühl in Rays Seele ließ ihn nicht los. Immer mehr hatte er das Gefühl, einen Fehler begangen zu haben, was dieser Fehler war, konnte er nicht sagen.
Tenebrus ließ einen melancholischen Eulenruf ertönen.
»Ja, ich weiß. Einsam fühlt man sich da, nicht war mein Bester?« sagte Ray zu seinem gefiederten Freund. Nur damit er einmal an diesem Tag seine Stimmbänder gebrauchte.
Bei diesem kalten Wetter war doch ein Bad genau das richtige. Ray betrat den dampfenden Raum mit den Badezubern. Die Dämonen hatten ihn wie es wohl üblich war, kommen gesehen, und ein Bad vorbereitet, dem seltsame Schaumblasen entstiegen.
Das musste Magie sein, dachte Ray. Er legte seine Kleidung ab und entspannte sich im Badezuber. Allerdings schloss er seine Augen nicht. Noch so eine Vision konnte er nicht gebrauchen.
Nachdem er das Bad beendet hatte, und er sich in einem der Spiegel an der Wand beobachtete, fiel ihm sein Dreitagebart auf. Unmöglich, wie er herumlief. Wozu war er denn Barbier? Ein Dämon hatte seinen Gedankenruf wahrgenommen und brachte ihm ein Barbiersmesser.
Ray begann seine Arbeit. »AUA!« schrie er plötzlich auf. Er hatte sich geschnitten. Nach einer Begutachtung im Spiegel wurde ihm klar, dass seine Rasur auch miserabel war. Barbier konnte er sich wohl nicht mehr nennen.Diese Fähigkeit war wohl auch hier umsonst. Wozu gab es Dämonen? Einer von ihnen rasierte den Ex-Barbier auf eine saubere Art.
Ray betrat sein Zimmer. Er nahm die Klarinette zur Hand und vertrieb seine schlechte Stimmung mit einem schwungvollen Rhytmus aus Gemmscheid Grummels Notensammlung. Musikant zu sein ist doch auch nicht schlecht, dachte er sich.Eigentlich hätte er auch sofort darauf kommen können, seine miese Stimmung mit Musik zu vertreiben. Die wirkte nämlich in dieser Hinsicht Wunder.
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| 26.04.2004 18:43 | #319 |
| Kaligulas |
,,So ihr zwei, wenn ihr wollt und niemanden hier stört ,denn erforscht das Kastell auf eigene Faust, wir treffen uns denn heut bei einbruch der Nacht wieder hier am Tor. Tomarus machte sich auf den Weg und auch Alina war kurz nach diesem Vorschlag verschwunden.
Kalle machte sich auf den weg auf die Suche nach besagtem Wassermagier.Nach mehreren Stunden des Suchens hatte er niemanden gefunden, der ihm bei der Suche behilflich sein könnte.
Nach einer schier endlosen zeit des Suchens lehnte Kalle sich an eine Wand und fragte sich selber leise wo dieser Magier nun sein mochte. Plötzlich bewegten sich die Arme der an der Wand hängenden Skelette und wiesen dem Schmied einen Weg entlang zu gehen.
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| 26.04.2004 19:09 | #320 |
| Tomarus |
Als Kaligulas in einem der vielen Gänge verschwunden war, blickte sich Tomarus in der großen Eingangshalle um. Als erstes fiel ihm eine große Statue auf, die eine Art Tablett in den Händen hielt.
"Scheint so eine Art Spendenteller zu sein..."
Tomarus erinnerte sich an solche Statuen, die er in einigen Kirchen gesehen hatte. Sie hatten stets stumm zum spenden aufgerufen. Tomarus sträubte es zwar, den Schwarzmagiern und damit Beliar etwas zu spenden, doch seine Umgebung empfand er als alles andere als fremdenfreunlich, und wenn er spenden würde, würden ihn die Skelette und anderen Statuen wohl in Ruhe lassen. Er kramte in seinen Taschen, doch er fand nichts weiter als einige Goldmünzen."Ob... drei Goldstücke wohl reichen werden?" fragte sich Tomarus. Da er nicht zu spendenbereit war, und er nichts anderes passendes fand, legte er die Münzen auf den Teller. Nach einigen Sekunden waren sie verschwunden. Tomarus rieb sich die Augen; er wollte nicht glauben, was er gerade dort gesehen hatte. Doch die Münzen waren weg.
"Woll'n wir mal hoffen, dass die Spende angenommen wurde..." Tomarus wurde der Eingangsraum langsam unheimlich, und da er aus dem einem Gang Licht scheinen sah, lief er diesen entlang. Nach wenigen Schritten stand er auf dem Innenhof des Kastells. Er sah die Sonne und den Himmel, und seine Angst vor dem Inneren des Gebäudes verflog.
Langsam ging er über den Hof, und immerwieder blickte er nach oben. Hier wollte er nun ersteinmal bleiben. Das Innere des Kastells hatte er genug erforscht."Wüsste zu gerne, ob Kalle sich hier zurechtfindet..."
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| 26.04.2004 19:19 | #321 |
| Ray |
Aus dem Schatten der Eiche löste sich eine Gestalt, gewandet in eine Lehrlingsrobe. Sie war nicht sehr furchteinflößend, im Gegenteil.Schon oft hatte Ray gehört, er sein ein offener Mensch und ein »netter« Magier. Nun ging er auf den Gardisten zu, der sich gerade in den Innenhof begeben hatte. Hier ging es ja in letzter Zeit zu wie im Taubenschlag! Aber das war kein Grund, den Besucher nicht zu begrüßen. Außerdem konnte er sich der Höflichkeit halber ebenso gut nach seinen alten Bekannten erkundigen. Nicht, dass sie ihm sonderlich viel bedeuteten. Sie hatten sich ja auch nie mehr bei ihm gemeldet.
»Ich grüße Euch.« begann er. »Mein Name ist Ray. Was treibt euch Gardisten in unser düsteres Kastell, noch dazu an diesem sonnigen Tag?
Sagt, kennt Ihr Typhus und Nikmaster? Wie geht es diesen beiden Halunken?«Wenn der andere erschrocken war, als ihn jemand so plötzlich von hinten anredete, ließ er es sich nicht anmerken. Es war ja auch nicht Rays Absicht gewesen, sein Gegenüber zu erschrecken.
Der Gardist wandte sich Ray zu und fasste ihn ins Auge.
Dann setzte er zu einer Antwort an.
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| 26.04.2004 19:52 | #322 |
| Tomarus |
Tomarus schreckte kurz zusammen, als ihn der Mann von hinten ansprach, doch es war zu seiner Erleichterung anscheinend keiner der Schwarzmagier, zumindest sah er nicht wie einer aus.
"Oh, hallo, mein Name ist Tomarus. Ich bin mit zwei Söldnern hier, wir machen gerade ein Schwertkampftraining. Woher kennt ihr Typhus und Nikmaster?" "Wir... hatten einmal ein kleines Abenteuer zu bestehen." meinte der Fremde knapp.
"Natürlich kenne ich die beiden, bei Typhus habe ich gerade erst mein Bogenschützentraining abgeschlossen. Soweit ich es mitbekommen habe, geht es den beiden gut, doch ich war seit einer Woche nicht mehr in der Stadt, und in der Zeit kann sich einiges ändern..."
Wieder musste Tomarus daran denken, wie es wohl gerade in Khorinis zugehen mochte.
"Nun, ich habe noch Zeit... warum erzählt ihr mir nicht ein bisschen über euch, über das Kastell, und zu guter letzt über das 'Abenteuer', das ihr mit Nik und Typhus bestanden habt?"
Tomarus war gespannt, ob der Fremde sich die Zeit nehmen würde. Bis zum Sonnenuntergang hatten sie noch Zeit, und Tomarus htte gern mehr über das Kastell erfahren.
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| 26.04.2004 20:05 | #323 |
| Ray |
»Nun, dieses Abenteuer war recht verworren. Typhus glaubte, ich bräuchte ein Artefakt, um hier rein zu kommen. Das stellte sich zwar als Irrtum heraus, aber egal. Der Gürtel, den wir hinter einigen Fallen veborgen fanden, hat mir eh nur eine Verletzung beigebracht und mich irgendwie magisch verflucht.Ich denke nicht gern daran, lassen wir dieses Gesprächsthema.«
Was sollte man einem Fremden übers Kastell erzählen, dessen Gildenführung die Kastellmagier zum Feind erklärt hatte? Wohl nicht so viel weniger, als er einst Ormus erzählt hatte.
»Nun, ihr müsst wissen, hier im Kastell ist jeder willkommen, solange er keinen Ärger macht und sich mit unseren komischen Sitten und den Dämonen zurechtfinden kann. Tja, die Dämonen sind so eine Sache für sich. Greift sie mir ja nicht an, hier sind sie unverwundbar! Reizt sie auch nicht, das ist nicht sehr gut.«Tomarus sah jetzt eindeutig leicht verschreckt drein.
»Aber macht Euch nichts daraus, der Rest hier, also wir Zirkelmitglieder sind im Grunde genommen in Ordnung, nur etwas seltsam. Auch ist keiner von uns zerstörerisch oder sonst was.«
Ray erzählte noch ein bisschen mehr über das Kastell, über die Gefahren und er meinte, Tomarus könne ja ruhig im Refektorium essen, solange er sich benehme und dort nicht gleich einen Schwertkampf trainiere.
»Die Bibiothek ist aber leider tabu, solange kein Magier Euch Zugang gewährt. Ich bin nur Lehrling, ich wage es nicht, das zu tun. Auch solltet Ihr hier unten bleiben. Im Keller ist es gefährlich und oben habt Ihr nichts verloren.Nun, ich wollte heute noch etwas in meinem Zimmer vorbereiten. Ich hoffe, Ihr findet Euch auch ohne mich zurecht. War angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen, Tomarus.«
Tomarus verabschiedete sich ebenfalls und Ray begab sich nach oben, um vor der Nachtruhe noch etwas musizieren zu können. Er hoffte immer noch auf ein kleines Ensemblekonzert von Kastellmagiern. Mal sehen, dacht er.
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