|
Rollenspiel in Zeiten der Barriere
Das Kastell des ZuX
Abstieg in die Unterwelt # 2
| 23.01.2002 17:10 | #1 |
| Don-Esteban |
[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
Gamemaster ist meditate
|
| 23.01.2002 18:27 | #2 |
| meditate |
meditate hatte ahram verlassen, da er tief und fest schlief. sie hatte ihn in der obhut der dienstbaren geister gelassen und wollte versuchen, wenigstens einen ihrer gefährten zu finden. plötzlich hörte sie schritte. vorsichtig verbarg sie sich hinter einer säule und harrte der dinge, die da kommen würden.
|
| 23.01.2002 18:35 | #3 |
| Carthos |
na drak schritt langsam durch den grossen flur. seit zwei tagen, seit seinem kampf mit meditate hatte er sich von den anderen zurückgezogen um mehr über die neuen kräfte die er nun besass zu erfahren. nun wusste er zu was das schwert imstande war. nun wollte er es den anderen auch zeigen, mit ihnen als testobjekt.
als er den gang entlang schritt bemerkte er wie eine gestalt vorsichtig hinter einer säule hervorsah.
na kleine hast duc doch überlebt er hatte meditate zwar nicht richtig erkannt, aber wer sonst von dieser grösse sollte sich vor ihm verstecken. ich glaube ich war noch zu nachgiebig. diesmal sorge ich dafür das du auch wirklich NIE MEHR AUFSTEHST die letzten worte brüllte er ihr entgegen. er zog seinen zweihänder und stürmte los.
|
| 23.01.2002 18:41 | #4 |
| meditate |
meditate straffte sich. blitzschnell verwandelte sie sich in einen steingolem und schritt auf den baron zu. wie sollte sie es nur fertig bringen, ihn von seinem unheilvollen fluch zu erlösen, ohne ihn zu verletzen. er hatte dieses magische schwert, dass warscheinlich sogar stein zerteilen würde. aber es nutzte nichts. sie musste alles probieren. zum glück stand ihr ihre verloren gegangene magie des gestaltwandelns wieder zu vollen verfügung. mit einem aufschrei stürzte sie sich auf den baron.
|
| 23.01.2002 18:52 | #5 |
| Carthos |
das schickimicki zeugs nützt dir auch nix. dann zerleg ich dich eben zu einem haufen steine anstatt zu einem haufen knochen und haut in diesem gang hatte er gegenüber dem grossen golem einen deutlichen vorteil was die beweglichkeit anging. er stürmte auf medi zu, holte dabei mit dem schwert aus und traf sie an ihrem linken arm. er drehte sich erneut um die eigene achse und traf sie mit voller wucht am oberkörper. steinbrocken flogen durch die luft und der golem wurde zurückgeworfen. na ich habs doch gesagt der steinhaufen nützt dir auch nix
|
| 23.01.2002 19:03 | #6 |
| meditate |
meditate spürte die steinbrocken und im selben moment wurde ihr klar, dass das wohl nicht die richtige verwandlung war. blitzschnell verwandelte sie sich aus voller höhe in ein frettchen und schlüpfte hinten in die rüstung des barons. verzweifelt biss sie ihn möglichst tief in den rücken.
sie wollte ihn nicht mehr verletzten. sie brauchte ihn unbedingt zur befreiung der anderen. insgeheim betete sie, dass er doch eine schwäche zeigen möge.
"na drak, mein freund, gib bitte auf, ich brauche dich so sehr"
|
| 23.01.2002 19:10 | #7 |
| Carthos |
autsch du kleines wiederliches biest verzieh dich
die bisse taten weh, obwohl sie nicht wirklich feste zugebissen hatte. er liess das schwert fallen, und begann die äusseren panzerplatten abzuschnallen. na warte ich krieg dich und dann hilf auch dein flehen nix mehr die platten verursachten als sie auf den steinboden geworfen wurden ein lautes scheppern das den gang erfüllte. auch der teil an dem der für eine erzbaronenrüstung typische pelz hing lag nun auf dem boden.
|
| 23.01.2002 19:15 | #8 |
| meditate |
meditate sah ihre chance sofort. die schwertscheide lag am boden. blitzschnell verwandelte sie sich in einen wieselflinken goblin, sprang zu der schwertscheide, riss sie an sich und rannte so schnell sie konnte den gang entlang. verzückt sah sie, dass sich die schwertscheide langsam auflöste und in einem zarten weißen schleier verging. es war geschafft. jetzt müsste sie gefahrlos zum baron zurückkehren können.
|
| 23.01.2002 19:33 | #9 |
| Carthos |
nun kam der erzbaron allmählich wieder zurück zu seinem wahren ich. der goblin der ihm eben noch die schertscheide geklaut hatte verwandelte sich vor seinen augen in meditate. sie stand nun einen meter vor ihm. langsam sah er an ihr hoch. die spuren von kämpfen waren äusserlich an ihr sichtbar. als er schliesslich in ihre braunen augen sah und sie ihm ein lächeln schenkte, schoss ihm wie ein blitz der kampf zwischen ihr und ihm durch den kopf. er errinerte sich daran wie er sie in die cke gestossen hatte und sein schwert eine tiefe wunde in ihrem körper hinterlassen hatte, wie sie halbtot in der ecke lag und das blut aus ihrem körper spritzte. na drak wurde kreidebleich als ihm bewusst wurde was er ihr angetan hatte.
seine augen wurden feucht und er fiel vor ihr auf die knie. es...es tut mir so leid
|
| 23.01.2002 19:48 | #10 |
| meditate |
meditate lief schnell auf ihn zu und fiel ebenfalls auf die knie. sie knieten sich jetzt beide gegenüber und meditate schossen die tränen in die augen.
"ich weiß doch na drak, wir waren beide in einem trugbild gefangen. wenn du dich nicht gewehrt hättest, wärst du jetzt tot. es war alles so richtig, sei nicht traurig mein lieber freund. es hatte alles seine richtigkeit."
es zerriß ihr fast das herz, den baron so traurig zu sehen. sie nahm sein gesicht in beide hände und küsste ihn vorsichtig auf den mund.
"vergiss diese zeit. sie war für uns alle eine schlimme erfahrung. ich habe wohl alle aus der gruppe versucht zu töten. du hast dir nichts vorzuwerfen. komm jetzt mit mir in mein zimmer. ich glaube, wir sollten ab jetzt zusammenbleiben und aufeinander acht geben."
|
| 23.01.2002 19:58 | #11 |
| Carthos |
der erzbaron fasste sich wieder. das meditate ebenfalls vor ihm kniete zeigte, das es nicht nur ihm die erreignisse schwer zusetzten.
schnell schnallte er sich die platten der rüstung wieder an und half der magierin wieder auf die auf.
wir schaffen das schon er lächelte sie an. er nahm sein schwert vom boden auf und hielt es sicherheitshalber in seinen händen. gehen wir in dein zimmer, hier stehen wir auf dem präsentierteller die beiden gingen rasch zurück auf ihr zimmer, in dem ahram noch immer auf dem bett lag.
|
| 23.01.2002 22:35 | #12 |
| meditate |
ahram hatte die augen geöffnet und sah die beiden ankömmlinge erfreut an. meditate überprüfte seine verbände und gab ihm von einem starken heiltrank.
"wir müssen uns besprechen. wir sind sie ersten, die aus dem griff der unheimlichen magie entkommen konnten. aber wir müssen alle zum tor mitnehmen. die prophezeiungen sind da ganz eindeutig. das bedeutet, wir müssen jeden von dem fluch befreien, der ihn befallen hat. wir werden morgen im kastell ausschwärmen und unsere freunde suchen. wenn es probleme gibt, dann besprechen wir uns wieder hier. jetzt aber sollten wir schlafen, damit wir morgen bei kräften sind."
die drei befreiten legten sich auf die ruhelager und schliefen ihren nächsten kämpfen entgegen.
|
| 24.01.2002 04:22 | #13 |
| Don-Esteban |
An diesem Tag hatte Don-Esteban die restlichen Seiten des Buches gelesen und verarbeitet, allerdings nicht in der Art und Weise, wie sie vom Schöpfer des Werkes, wer auch immer dies gewesen sein mußte, vorgesehen war. Die Seiten im Buch folgten alle einer bestimmten Ordnung, deren Einhaltung unerläßlich für das Verständnis des auf den Seiten dargestellten Wissens war. Die einzelnen Seiten des Werkes waren sozusagen mit Wissen getränkt. - Leider waren durch den mißlungenen Versuch meditates, das Buch zu stehlen nun einige Seiten statt mit Wissen mit Wasser getränkt und die Tinte war, Beliar sei's geklagt, vollkommen zerlaufen. Wasserfeste Tinte war wohl nicht die Sache des Lehrers der Götter gewesen.
Heute probierte Don-Esteban als Krönung die Erschaffung lebender Kreaturen aus. Aus dem nichts entstand ein Skelett, langgezogen und seltsam verbogen und ineinander verdreht. Dann, plötzlich, bedeckte es sich mit Fleisch und Sehnen, Blut pulsierte durch Adern und durchströmte die Fasern, bis eine seltsam hornig-schuppige Haut das unförmige Wesen bedeckte. Ein zum Sterben verdammtes Wesen, so, wie alles, das lebte - außer den Göttern. Götter lebten ewig. Doch dieses Wesen nicht. Don-Esteban ließ die Schwerkraft auf die eben erschaffene Kreatur los und diese stürzte auf den Boden herab, in ihrer ganzen Länge von vielleicht 30 Klaftern. Den Aufprall überstanden die viel zu zarten Knochen nicht. Krachend barst das Skelett und rissen die Muskelstränge. Blut spritze heraus, so als ob Eimer mit Wasser ausgegossen würden, und ergoß sich in einem Schwall auf den Boden. Das Vieh jaulte noch kurz und war dann tot.
Don-Esteban hatte die teilweise Zerstörung des Buches durch die Wassermagierin nicht davon abhalten können, es trotzdem von vorn bis hinten durchzuarbeiten - oder von der Mitte zu den Enden? Oder von oben nach hinten und wieder nach vorn? So genau konnte das niemand sagen, denn die Reihenfolge der unseligerweise total durcheinandergekommenen Seiten war nicht wieder herzustellen. Seitenzahlen schienen zur Zeit der Herstellung des Buches noch nicht erfunden worden zu sein und die aus Bildern bestehenden Seiten folgten auch keiner inneren Ordnung.
Nach dem ersten Wesen machte sich Don-Esteban an die nächste Erfahrung. Erst Haut, dann Adern, nur teilweise unten aus Stein entwachsend, in Knochen übergehend, um nach oben hin, mit lebendem Fleisch bedeckt zu sein. Batzen fielen herab, wuchsen nach und fielen wieder. Lang, wie eine Ranke, erstreckte sich die Schöpfung in den Himmel, Keine Höhle, keine Halle, frei, das Universum stand zur Verfügung. Das perfekte Wesen, es vereinte alles. Die Ranke aus Fleisch wuchs ins Uferlose, verschwand im Himmel umwand sie Sterne und kehrte zurück. Unmöglich? Nichts war unmöglich! Alle was war, das war, denn es gab keine Wünsche, es gab nur Realität.
Don-Esteban las die Seiten nach Gutdünken. So, wie er es für richtig hielt. Er war ein Gott - Götter machten keine Fehler, seine Reihenfolge war die einzig richtige. Er verkörperte die Wahrheit. Mittlerweile hatte sich die Gestalt Don-Estebans erneut verändert. an Stelle der ausgefallenen Haare waren zwei große gedrehte Hörner aus seinem stark vergrößertem Kopf gewachsen. Zusätzlich hatte er ein weiteres Paar Arme bekommen, er konnte sich nach Belieben auch noch weitere Arme wachsen lassen. Er hatte die Kontrolle über seinen Körper. Die Beine waren zu mächtigen Säulen geworden, die Füße zu langgezogenen Sprunggelenken. An ihren Enden befanden sich Krallen, ellenlange, rasiermesserscharfe Krallen. Abnutzung? Nicht bei ihm. Er war ein Gott und konnte sie scharf lassen, solange es ihm gefiel. Länge, das war fließend in allen Dimensionen. Die Gestalt des Gottes veränderte sich in Sekundenbruchteilen und bleib doch immer gleich. Zeit? Unwichtig, kontrollierbar, faßbar. Gedanken waren Zeit, Gedanken waren Raum, Gedanken waren Realität.
Geburt von Welten, Sterben und Vergehen - ein Wimpernschlag, rasend vergangen. Und wieder von vorne. Von Vorne? Oder neu, war das nicht das Gleiche? Keine Fragen, alles bewußt - alles erdacht. Welten begannen von vorn. Immer wieder neu. Immer anders und doch schon alles gesehen, gewußt, bekannt. Nichts neues. Es waren Zyklen und doch keine Wiederholung. Der eigene Körper angespannt
Das nächste Wesen, Klauen zwischen Körpern und Köpfen, lange Auswüchse, göttliche Gedanken, Tentakeln hier und dort, der Gott in seinem Geist, Schnäbel waren immer gut, während Flügel wuchsen, verdrehte sich, alles was da war. Ausdehnung zappte zusammen, Zeit lief rückwärts - würde rückwärtts laufen, wenn dies geschehen würde. Die Zeit zersplitterte, alles drehte sich, nur er blieb ruhig oder umgekehrt zersprungener Gott, überall Zeit. Raum verging und pulsierte, Seiendes erdacht und vergessen, unwirklich. Leere, Stille, alles raste. Nur der Anfang. Jedes bis in Ewigkeit, alles war zu endlich, nichts entwand sich dem Zugriff. Gedanken, Gefühle, Gesetze, eins, dasselbe. Überall und zur selben Zeit in Nichts. Selbständig nur mit Führung. Alles auf einmal im Gott. Gott? GOTT?
GOTT?
Was ist wozu. Nichts fremdes - oder Eigenes.
GOTT!
Stille.
------
Irgendetwas platzte auf. Oder zerriß. Kein bekanntes Geräusch. Nicht beschreibbar?
Nicht beschreibbar.
|
| 24.01.2002 04:38 | #14 |
| Don-Esteban |
Dunkelheit.
Stille.
Kein Fühlen.
Doch Vorhandensein.
Ein Brüllen im Kopf. Kopf? Ja, da war etwas. Die Finger bewegten sich. Finger. Auch ein Arm? Ein vollständiger Körper. Unversehrt, menschlich. Ein endlicher Geist. Ein endliches Leben.
Die Göttlichkeit hatte ihn zurückgewiesen. Er war zu klein dafür gewesen. Nicht geschaffen dafür. Hybris. War alles Blendwerk gewesen? War ihm nicht versprochen worden, göttlich zu sein? Ja, er war es gewesen, er hatte über alles, was im Universum war, geherrscht. Alles verändert und doch alles gelassen, mit einem seiner Gedanken. Doch sie hatte ihm nicht gesagt, daß er nicht sich selbst kontrollieren konnte. Seinen Körper schon, sein Schicksal nicht, seine Dauer der Göttlichkeit. War er Äonen in diesem Zustand gewesen oder nur wenige Sekunden? Gab es ein höheres Sein, unfaßbar selbst für Götter?
Es war vorbei. Seine Zeit war abgelaufen. Langsam kam die Erinnerung wieder an all das, was vorher war. Als er das Buch in den Händen hielt, veränderte sich alles. Jetzt war das Buch wieder weg, würde sich jetzt alles wieder verändern, zurück verwandeln?
Der Don lag in der schwarzen Dunkelheit. Ein leerer Raum umgab ihn, kalter Steinboden, doch er fühlte ihn, begriff ihn als den kalten Steinboden, der er für Menschen war. Das war ein Anfang. Der Don war glücklich. Er wußte nicht, warum, aber es kam ihm richtig vor. Er lachte, lange und laut, immer lauter. Befreiend. Es war vorbei. Doch ob es ein Albtraum war oder ein Traum oder Wirklichkeit, schlimmer als schlimmste Träume, das konnte er nicht mehr sagen. Die Erinnerung verblaßte.
|
| 24.01.2002 13:04 | #15 |
| Ahram |
Knack.
Das gebratene Fleisch verschwand in Ahrams Mund, ebendo wie das Knochenstück, an dem es eben noch gehangen hatte. Die starken Kiefer arbeiteten, dann ein Schlucken. Die schuppige Hand griff nach vorne, fasste in eine große Porzellanschüssel und zog eine weite knusprige Keule hervor, welche sich schon auf den Weg in Richtung der scharfen Zähne machte.
Der Exmagier hatte einen Bärenhunger. Als er heute morgen aufgewacht war hatte er sich gefühlt als wäre sein Magen nicht größer als eine trockene Pflaume, so er hätte einen ganzen Schattenläufer verspeisen können.
Knack.
Der Tisch bog sich unter der köstlichen Last, Schüssel drängte sich an Schüssel, gläserne Karaffen standen in kleinen Gruppen über die Holzplatte verteilt. Der Dämonenmensch ließ es sich schmecken, denn er hatte das gefühl dass er möglichst schnell zu Kräften kommen sollte.
Ihre Aufgabe hier war noch nie beendet, und er fühlte dass ihm das Schlimmste noch bevorstand.
|
| 24.01.2002 14:24 | #16 |
| Burath |
Alles war still, total still. Nicht der kleinste Laut, nicht die kleinste Regung. Es waren erholsame Stunden, Stunden die wie eine Ewigkeit an ihm vorbeigingen. Ein Schlaf ohne Träume, keine quälenden Gedanken, nichts das ihn störte. Langsam schlug er die Augen auf.
Durch seine schläfrigen Augen erkannte er das große Bett in dem er lag, den zarten Schein der Fackeln und der wohlriechende Duft von Gebratenem. Er war gewaschen, alle Wunden waren verheilt. Stark und mächtig fühlte er sich, wieder bereit die Gefahr für das Schloss abzuwenden.
Langsam schleift er sich aus dem Bett, die Gedanken bereits wieder auf Rache an Meditate gerichtet. Sie sollte dafür büßen was sie ihm angetan hatte. Das tiefe schwarz in seinen Augen spiegelte die heiße Flamme des Kamins. Seine Rache würde grausam sein. Sogleich fand er die schwarze Rüstung fein säuberlich auf einen Stuhl gelegt, daneben die blank geputzten Waffen. Nach einigen Minuten die er für das Anlegen der Ausrüstung brauchte betrat er wieder das Vorzimmer. Ein Buffet, wohl gedeckt mit allerlei Leckerein stand nun vor ihm. Er ergriff eine Keule und lies das saftige Fleisch voller Genuss in seinen Mund gleiten.
Nach einigen weiteren Minuten schritt er nach draußen in den Gang und ging festen Schrittes und erhobenen Hauptes in die Richtung wo er seine Gegner vermutete. Die Zeit der rache war gekommen...
|
| 24.01.2002 14:48 | #17 |
| Ahram |
Ahram öffnete die Lider. Eine vertraute Ausstrahlung hatte ihn aus seinem Verdauungsschlaf geweckt. Mit einer fließenden Bewegung war er auf den Beinen, sah sich im Raum um. Seine Gefährten schliefen, sie waren beide sehr erschöpft. Der Exmagier wollte sie nicht wecken.
Seine Augen wurden starr, als er in seinen Geist blickte. Die Aura war noch weit entfernt, der Dämonenmensch konnte sie noch nicht richtig zuordnen.
Hornkrallen schabten leise über Marmor als Ahram den Ruheraum verließ und auf den Korridor hinaustrat. Er sah sich aufmerksam in dem breiten Gang um, sein Blick schweifte über Säulen, Statuen und Pflanzenkübel. Dann spannten sich die Beinmuskeln und der schuppige Körper verschwand.
|
| 24.01.2002 15:10 | #18 |
| Champ |
champ war inzwischen längst aufgewacht und mußte mit erschrecken feststellen, daß meditate verschwunden war. nur noch der knebel und die seile, mit denen sie gefesselt war, lagen am boden.
wie war die nur freigekommen ? auch die magischen wesen konnten darüber keine vernünftige auskunft geben.
eins war jedenfalls sicher, meditate würde wiederkommen um ihr werk zu vollenden. sie würde mit sicherheit nicht eher ruhen, bis champ tot war. notfalls auch mit hilfe der anderen. davon war champ felsenfest überzeugt. wenn sie es nicht mit gewalt schaffte, dann würde sie es auch mit list versuchen. champ konnte niemandem mehr vertrauen.
also traf er vorbereitungen.
mit hilfe der elfen und der tatsache, daß alle wünsche erfüllt wurden, baute champ sein zimmer in eine gigantische falle um. eine fallgrube direkt am zimmereingang, ein paar stacheln, die aus den wänden kamen und ein paar andere nette kleinigkeiten.
champ hatte sein kleines paradies jetzt zwar in eine höllengrube verwandelt, sodaß er selbst aufpassen mußte, wo er hintrat, aber das würde ja zum glück vorbei sein, wenn die gefahr meditate beseitigt war.
als alles fertig war, ließ champ die magische versiegelung des raumes aufheben. champ setzte sich in die hinterste ecke der raumes und wartete, die tür fest im blick.
|
| 24.01.2002 15:14 | #19 |
| Burath |
Die Schritte hallten laut durch den Gang bis der kalte Marmorboden von einem roten Teppich überdeckt wurde und die Schritte abdämpfte. Der schwarze Umhang flatterte wild bei dem schnellen Schritt den Gnat an den Tag legte. Er hatte keine Eile, wollte diese Unruhestifter aber so schnell wie möglich loswerden. Zart tätschelte er den Griff seines Schwertes, Zorn durchzog seinen Körper und tödliche Wut stieg in ihm auf. Aufeinmal wurde der Gang breiter, an der Seite waren mehrere Säulen, Statuen und Pflanzenkübel. Die Nischen an der Decke waren dunkel, schienen irgendetwas zu verstecken. Seine Augen flackerten kurz rot auf, dann überzog ein dreckiges, dunkles Grinsen sein Gesicht. Langsam lehnte er sich an eine Wand und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Komm her.. du glaubst wohl ich bemerke dich nicht rief er leise aber immer noch grinsend.
|
| 24.01.2002 15:42 | #20 |
| Ahram |
Ein schwarzer Körper glitt von der Decke. Etwa Zehn Meter hinter Gnat streckte Ahram seine Glieder. Der Gardist hatte sich natürlich zu ihm umgedreht. Das Gesicht des Exmagiers war ganz ruhig, als er mit seiner inzwischen gewohnten, dunkel grollenden Stimme sprach.
-Besinn dich mein Freund. Ich bin nicht dein Gegner. Deine Waffe beherrscht dich, werf sie weg und du wirst es merken.
Der Dämonenmensch hatte keine großen Hoffnungen dass seine Worte den Krieger beeinflussen würden, seine Muskeln spannten sich, er war auf das Schlimmste vorbereitet. Noch einmal ließ er seinen Blick schnell durch den Korridor schweifen.
Der weiße Gang war breit, der rote Teppich wurde von Säulen, Vasen und Stauen flankiert. Ahram stand in einer Biegung, zu seiner Rechten endete der Korridor an einer großen Flügeltür, hinter der ein großer Speisesaal lag. Vor ihm stand Gnat, welcher nun die Tür zum Schlafgemach seiner Gefährten im Rücken hatte...
|
| 24.01.2002 15:53 | #21 |
| Burath |
Du brauchst dich nicht zu verstecken .. deinen fauligen Gestank riecht man meilenweit. spottete Gnat und lachte finster. Nur einen kurzen Augenblick später schallte das klirrende Geräusch von Metall durch den Raum. Gnat stand da, das Schwert seitlich am Körper führend.
Wieso sollte ich mich euch ergeben? Hier geht es mir gut, hier fühle ich mich zu Hause. Ihr stört diese Ruhe und werdet nun sterben damit ich hier in Ruhe weiterleben kann, du und deine Freunde. Besonders deine Freundin Meditate wird mir eine riesige Freude bereiten haha. Wenn du dich nicht zur Wehr setzt dann verspreche ich dir einen schnellen, vielleicht quallosen Tod
Nochmal ein dreckiges Grinsen, dann umklammerte Gnat fest den Schwertgriff und stürmte auf die Bestie zu. Voller innerlicher Freude und mordlust rannte er auf Ahram zu, sah vor sich schon den Tod seiner Gegner und die Qualen die sie erleiden müssten.
Wild raste die Klinge auf den Dämonenmenschen zu ...
|
| 24.01.2002 16:22 | #22 |
| Ahram |
...und zerschnitt knirschend die Marmorplatten, aus der die Wand bestand. Ahram hatte sich mit einer flinken Drehung aus der Gefahrenzone gebracht. Wieder katapultierte er sich nach hinten, die scharfe Klinge sirrte durch die Luft.
Der Gardist war schnell, immer wieder ließ er das Schwert tanzen, Stein splitterte, der rote Teppich wurde von Hornkrallen zerfetzt. Geschmeidig rollte der Exmagier hinter eine Statue, ohne zu überlegen hob er sie an und warf sie Richtung Gegner. Metall blitzte auf, und die Skulptur zerbarst in tausend Stücke.
Gnat preschte vor, sein Schwert hielt er seitlich von seinem Körper. Immer weiter wurde der Dämonenmensch zurückgedrängt, die stählerne Waffe zuckte wie ein Blitz, Ahram musste sich sehr konzentrieren um ihr auszuweichen.
Seine Füße berührten gerade den Boden, seine Knie knickten leicht ein, dann wurden sie durchgedrückt und Ahram sprang. Krachend durchbrach er die große Flügeltür, rollte sich ab und kam wieder auf die Füße. Die Reste der hölzernen Konstruktion wurden eingetreten und der schwarze Gardist trat in den Raum hinaus.
Der Saal war von nicht unerheblicher Größe, lange Tafeln waren hier errichtet worden, umrundet von hochlehnigen, gepolsterten Stühlen. Die gegenüberliegende Wand wies eine ganze Reihe bunter Fenster auf, der Saal wurde von Helligkeit geflutet. Schwere Kronleuchter hingen von der Decke, warfen ihr Licht auf blutrote Wandbehänge, goldbestickt und offenbar sehr schwer.
Ahrams Körper zuckte zur Seite, das Schwert stieß ins Leere. Fast tänzelnd wirbelte Gnat seine Waffe umher, ein selbstsicheres Grinsen lag auf seinem Gesicht. Der Exmagier sprang zurück, landete auf einem der Tische, seine Krallen schabten kleine Holzspähne aus der kostbaren Platte. Gnat kam heran, schwang sein Schwert, der Exmagier katapultierte sich mit einem Satz über den Kopf des Gardisten hinweg, landete in seinem Rücken, schoss sofort vor, rammte ihn mit voller Wucht. Die beiden Kämpfer flogen davon, kollidierten mit der Tafel, welche unter dem Aufprall zusammenbrach. Splitter flogen umher, ein lautes Bersten hallte duch den Raum.
Ahram hielt Gnat umklammert, doch dieser rammte dem Dämonenmensch seine Stiefel in den Leib, so dass der Exmagier zuruckgeworfen wurde. Der schuppige Körper kugelte sich, rollte über den Boden, in einer einzigen Bewegung kam er wieder auf die Füße. Auch der Gardist hatte sich erhoben, ließ sein Schwert um das Handgelenk schwingen.
Die Kontrahenten standen gute vier Meter voneinander entfernt. Beide bereiteten sie sich auf den nächsten Angriff vor. Noch war nichts entschieden....
|
| 24.01.2002 16:45 | #23 |
| Lebendes Dunkel |
...dann explodierte eines der Fenster mit einem gigantischen Bersten in zig tausend bunte Scherben und überschüttete die beiden Kontahenten mit einem Regen aus scharfkantigen Splittern. Inmitten des schillernden Orkans aus Glas war ein wirbelnder, dunkler Schemen zu erkennen. Kurzzeitig blitzte blanker Stahl auf, der sich in dem Schein der Kronleuchter brach. Ein Mann in einem schwarzen Mantel landete hart auf dem Boden. Eine der weißen Marmorfliesen wurde eingedrückt und zersplitterte als ein mit schwarzen Panzerplatten bedecktes Knie auf sie traf. Der Mann kniete auf einem Knie inmitten eines Ozeans von bunten Glastrümmern, beide Hände am Heft eines bösartig blitzenden Schwertes. Unter dem Mantel konnte man ab und zu das matte Schwarz von Panzerplatten erkennen. Sein Gesicht wurde von einer Kapuze bedeckt, welche so weit ins Gesicht gezogen war, dass trotz des hellen Lichtes das Gesicht im Schatten lag. Trotz allem konnte man zwei zornig funkelnde Augen erkennen. Mit einer geschmeidigen Bewegung richtete der Krieger sich auf und deutete mit der Spitze des Schwertes auf Ahram.
"Nun ist es soweit. Ich habe euch lange genug beobachtet und auf den Augenblick gewartet an dem ihr euer wahres Gesicht zeigt. Ich werde euch zurück in Beliars Reich schicken, Dämon!"
Dann zog der Kämpfer sein Breitschwert nach hinten und rannte auf den Dämonenmenschen zu. Die Klinge bewegte sich dabei nur ein paar Millimeter über dem Boden.
|
| 24.01.2002 17:10 | #24 |
| Ahram |
Mit einem erstaunten Aufbrüllen nahm Ahram die neue Gefahr wahr. -Nein, wartet, ich...
Doch da war die schwarze Gestalt schon heran. Scharfes Metall zerteilte die Luft, Ahram musste zurückweichen um nicht zerfetzt zu werden. Der neue Feind griff mit aller Härte an, der Exmagier sah schwarze Panzerplatten aufblitzen, den Schuppen am Körper des Dämonenmenschen anscheinend nicht unähnlich.
Wieder sprang er zur Seite, katapultierte seinen Körper durch den Saal, weg von den beiden Schwertkämpfern. Seine Hände bekamen schweren Stoff zu fassen, mit einem weiteren Satz hing der Exmagier an einem der Kronleuchter, zog sich behende nach oben. Er sah auf seine Gagner herab.
-So hört doch, ich bin nicht euer Feind! Der Gardist ist besessen, ich will ihm helfen! So glaubt mir doch, er wird uns Beide töten wenn wir ihm nicht sein Schwert entreißen!
|
| 24.01.2002 17:25 | #25 |
| Lebendes Dunkel |
Die Augen des Kämpfers blitzten eiskalt auf, wie um den Namen des Mannes zu verdeutlichen. "Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich auf so einen billigen Trick hereinfalle. Ihr werdet diesen Raum nicht lebend verlassen. Kommt runter und sterbt wenigstens mit etwas Würde!"
Der Krieger begann langsam den Kronleuchter zu umkreisen, wobei er darauf achtete, nicht unter ihn zu gelangen. Mit aufmerksamen Blick suchte er nach einer Möglichkeit, den Dämonen von dort oben herunterzubekommen.
|
| 24.01.2002 17:40 | #26 |
| Burath |
Wie? Noch einer ? Keuchend stand Gnat im Raum, entfernte vorsichtig die farbigen Glassplitter von seiner Rüstung. Ein scharfer Blick zu der dunkel gekleideten Person. Jeder Unruhestifter musste vernichtet werden, ohne Gnade. Ohne weiter nachzudenken stürmt Gnat brüllend auf die Person zu, bereit sie mit einem Schlag zu zerteilen ...
|
| 24.01.2002 17:51 | #27 |
| Lebendes Dunkel |
Der Mann reagierte instinktiv und ungeheuer schnell. Obwohl ihn der plötzliche Angriff von Gnat irritierte, zog er dennoch schnell die Klinge seiner Waffe nach oben und blcokte so den Schlag ab. Er brachte dabei jedoch nicht wirklich viel Widerstand entgegen und nutzte den Schwung um sich in einer Rolle nach hinten zu retten. Der Krieger rollte unter den Resten der Tafel hindurch und stieß sich auf der anderen Seite mit beiden Beinen vom Boden ab. Mit einem eleganten Rückwärtssalto kam er wieder auf die Beine, das blitzende Schwert schützend vorm Gesicht erhoben.
"Verdammt, Gnat, was soll soll das? Ich versuche euch gegen dieses Monster zu helfen!"
|
| 24.01.2002 18:19 | #28 |
| Burath |
Die Klingen prallten hart aneinander, ein enormer Kraftaufwand von beiden Seiten. Gnat lies dem schwarzen Mann der vor ihm stand keine Zeit, attakierte rasend schnell, gestärkt durch die Magie des Schwertes. Ein finsteres Grinsen verriet das er keine Lust auf Verhandlungen oder Gespräche hatte. Er war im Blutrausch, wollte Köpfe rollen sehen, dass war dass einzige was zählte. Ein gekonnter Seidwärtsschlag der die Klinge der dunklen Gestalt zur Seite drückte und ein Faustschlag mitten ins Gesicht brachte die dunkle Person zu Fall und lies diese auf dem scherbenübersähten Boden entlangrutschen.
Wut und Zorn strahlten in Gnat's Augen .. Augen des Todes ...
|
| 24.01.2002 18:37 | #29 |
| Lebendes Dunkel |
Mit einer erneuten Rolle kam die Gestalt wieder auf die Beine. Die eisblauen Augen in den Schatten loderten plötzlich vor Zorn auf. Als die Blicke der beiden Kämpfer sich begegneten, sah der Mann ein, dass Gnat sich nicht durch Worte von seinem Vorhaben abbringen lassen würde. Die Stimme des Kriegers war zu einem tiefen Knurren geworden. "Ihr habt es so gewollt Gnat. Sagt später nicht das ich den kampf wollte!" Behende ging der Schatten zum Angriff über. Seine Klinge schnitt in einer kreisförmigen Bewegung von unten durch die Luft. Kurzzeitig strich die Waffe über den Marmorboden und lies Funken stieben. Mit einem lauten Klirren trafen die beiden Schwerter aufeinander. Der Mann nutzte den Schwung seiner Bewegung aus um die Klinge weiter nach oben zu bringen und dann nach einer Körperdrehung in die Seite des Gardisten fahren zu lassen. Auch jetzt lies er nicht locker. Das Schwert verwandelte sich in einen tanzenden Schemen und hackte rasend schnell auf die Verteidigung seines Feindes ein. Adrenalin schoss durch die Adern des Kämpfers und lies die Bewegungen fast langsam für ihn aussehen. Das Breitschwert kam nie wirklich zur Ruhe. Immer und immer wieder krachte es auf Gnat nieder. Allerdings spürte der Kämpfer auch, wie seine Lebenskraft mit jeder Minute weniger wurde.
|
| 24.01.2002 19:12 | #30 |
| Burath |
Wie in Trance gab sich Gnat völlig dem Kampfgeschehen hin. Sein Schwert übernahm fast selbstständig die Führung, er selbst lies sich einfach durch die Magie des Zorns leiten. Immer wieder prallten die Schwerter aufeinander, ein endloses Spiel der wirbelnden Klingen.
Ein Grinsen des absolut Bösen lag auf seinen Lippen, seine Augen waren schwarz wie der Tod. Nie würde er es zulassen das diesem Schloss etwas geschah, nie in aller Ewigkeit. Elegant glitt er unter
den Schlägen hinweg und brachte sich durch verschiedene Schläge wieder auf die Seite des Kampfführenden. Er merkte wie langsam sein Körper erschlaffte, die Muskeln sich unter dem enormen Kraftaufwand verkrampften und Schweiß sein Gesicht überströmte. Bereite dich auf den Tod vor grinste er und lies das Schwert elegant schräg nach oben gleiten...
|
| 24.01.2002 19:28 | #31 |
| Lebendes Dunkel |
Der Hieb traf den Krieger hart in der Seite. Um dem Hieb etwas von der Wucht zu nehmen, vollführte er einen Sprung zur Seite. Dieser Kampf musste enden. Hier und jetzt. Das Breitschwert zehrte weiter an seiner Lebensenergie. Doch jetzt gab der Mann sich dem Sog einfach hin. Um das Schwert schienen sich langsam Schatten zu verdichten. Gnat stürmte wieder auf den Kämpfer zu. Inzwischen war die Klinge nur noch als Schemen zu erkennen. Kurz bevor der Gardist ihn erreichte, wirbelte der Mann mit dem Mantel herum und schlug mit einem Aufschrei aus der Drehung zu. Gnats Schwert wurde zur Seite geschmettert und ihm aus der Hand geprellt. Mit einem Scheppern landete sie ein paar Meter entfernt auf dem Boden. die restliche Wucht des Schlages traf Gnat frontal. Der Mann in schwarz ging nach dem Schlag auf ein Knie runter. Er atmete schwer. Dieser Schlag hatte fast all seine Kraft verzehrt.
|
| 24.01.2002 20:34 | #32 |
| Burath |
Hustend und blutspuckend lag Gnat am Boden, sein Brustpanzer in zwei Hälften geteilt neben ihm. Der Schlag der dunklen Person hatte gesessen, nur dem starken Brustpanzer hatte Gnat es zu verdanken das er noch lebte. Er hatte keine Kraft mehr, alles drehte sich über ihm und er war kurz davor ohnmächtig zu werden. Warmes Blut und Schweiss liefen über sein Gesicht. Ein starkes Verlangen drängte ihn in die Richtung wo sein Schwert lag. Er wusste das er es nicht mehr erreichen würde doch wenigstens musste er es versuchen, der Wille war stärker als sein Körper. Er musste es einfach versuchen und so schleppte er sich auf dem Boden immer weiter dem Schwert entgegen...
|
| 24.01.2002 20:43 | #33 |
| Lebendes Dunkel |
Mit letzter Kraft stemmte sich die dunkle Gestalt noch einnmal in die Höhe. Kurz bevor Gnat seine Waffe erreichen konnte, zuckte ein silbriger Schemen an ihm vorbei.Der schwarzgekleidete Krieger hatte mit einem mächtigem, beidhändig geführten Hieb seine Klinge auf Gnats Waffe fahren lassen.Er traf sie genau zwischen Heft und Klinge und ließ sie zerbersten.Doch auch der Schatten war am Ende seiner Kräfte angelangt.Er brach völlig erschöpft zusammen.
|
| 24.01.2002 21:20 | #34 |
| Burath |
Unendliche Schmerzen durchzuckten seinen Körper als die Klinge brach, das Schwert vernichtet wurde. Er krümmte sich am Boden, schnappte nach Luft und presste sich die Hände auf die Brust. Alles schien in Zeitlupe an ihm vorbeizuziehen, er konnte nicht mehr. Wo war er?
Nach den vielen Minuten die er am Boden lag, die Schmerzen abklingen lies erhob er sich und schleppte sich von unsichtbarer Hand geführt in den Gang. Mehrmals brach er zusammen, wollte einfach liegenbleiben aber irgendetwas zog ihn in sein Zimmer. Er schleppte sich immer weiter. Seine Augen waren glasig, sein eigener Wille zerstört. Wie
ein Zombie bewegte er sich langsam auf dem kalten Marmorboden, ignorierte alles um sich herum. Endlich erreichte er seinen Zimmer.
Vor ihm stand seine Frau, nackt und mit lüsterndem Blick. <> Langsam trat sie auf ihn zu, hob ihre Hände und legte sie auf seine Schultern.
Ihm war kalt, Schweiss rann seinen ganzen Körper hinunter.
Was war los mit ihm? Aus leeren Augen starrte er sie an, versuchte sie sich vom Leib zu halten. Auf einmal begann sie zu weinen.
<>
Bevor er merkte was er getan hatte ertönte ein schmerzerfüllter Schrei und lies ihn zusammenzucken. In seinen Händen hielt er seinen Dolch der zwischen den Brüsten seiner Frau steckte. Aus dunklen Augen starrte sie ihn an bevor sie tot zusammenbrach und ihre Hände von seinen Schultern glitten. Neeiiiiiiinnnn Brüllend und tränenüberströmt sank er zu Boden, lehnte sich über sie und küsste sie auf den kalten, toten Mund.
Schwarze Blitze durchzuckten seinen Körper, ließen ihn abermals aufschreien, zerfetzten seine Kleidung.
Allein und zitternd lag er am Boden, krümmte sich vor Schmerzen. Er schrie und weinte. Was hatte er getan? Was zur Hölle war hier los? Erinnerungen schwirrten durch seinen Kopf. Er hatte gemetzelt, das Blut genossen, die Hüter der Oberwelt, die Frauen und Männer die für die gleiche Sachen kämpften. Jede einzelne Seele stach ihm wie ein Dolch ins Herz.
Sein Körper schüttelte sich vor Kälte, alles um ihn herum wurde dunkel. Er lag da, die Augen wie in die unendliche Finsterniss gerichtet. Was hatte er getan? Er wollte sterben. Nie hätten ihm seine Taten vergeben werden können.
Langsam glitten seine Hände zum Dolch der neben ihm lag und ergriffen. Zart fuhr die kalte Klinge über seinen heißen, nackten Oberkörper. Bitte Gott, vergib mir flüsterte er mit Tränen in den Augen, umklammerte fest den Griff des Dolches und lies ihn langsam herabsinken ...
|
| 24.01.2002 21:25 | #35 |
| meditate |
meditate erwachte. der kampf hatte spuren hinterlassen. sie fühlte sich unendlich erschöpft. trotzdem wartete noch einige arbeit auf sie. zuerst weckte sie na drak, indem sie ihn an der schulter wachrüttelte.
"na drak, wach auf! ahram ist nicht hier! wir müssen ihn suchen gehen. möglicherweise braucht er hilfe. lass uns losgehn."
im gehen griffen sie schnell nach ein paar kleinigkeiten von dem reichhaltigen buffet und traten aus dem raum. zuerst war im gang in der ferne waffenlärm zu hören, dann stille, dann ein schrecklicher schrei. die beiden stürmten vorwärts.
|
| 24.01.2002 21:30 | #36 |
| Carthos |
langsam quälte sich der erzbaron auf die beine. das war die erste nacht in der er mal wieder halbwegs gut geschlafen hatte und nun musste er aufstehen. noch halb im schlaf ging er hinter ihr her.
was ist das. medis erschrockene stimme rüttelte ihn wach. auf dem boden konnten sie deutlich eine blutspur erkennen. die beiden rannten den flur entlang und folgten der spur. als diese an einer zimmertür endete blieben beide vor ihr stehen.
lass mich erstmal nachsehen was da drinne los ist. sie wollte gerade protestieren und ihm wohl lauthals verkünden das sie kein kleines mädchen mehr sei, doch ein draks besorgtes gesicht brachte sie von ihrem vorhaben ab. mit gezogenem schwert ging er einen schritt weit in den raum hinein. du meine güte was er sah liess ihm erneut das blut in den adern gefrieren.
|
| 24.01.2002 21:41 | #37 |
| meditate |
meditate hatte an dem baron vorbei ins zimmer gesehn und sah dort gnat neben einer toten knien. diese fing grade an, sich in weißen nebel aufzulösen. noch ein phantom als prüfung und versuchung, das von ihnen wich.
meditate stürzte auf gnat zu und fasste mit beiden händen seinen arm um ihm das messer zu entreißen.
"was willst du tun? besinne dich! es war ein zerrbild! wir sind hier! alles wird gut!"
|
| 24.01.2002 21:48 | #38 |
| Burath |
Ein vertautes Gesicht über ihm ... Meditate ... ein nicht wirkliches Grinsen huschte über sein Gesicht.
Ich habe alle verloren meine Freundin flüsterte er kaum hörbar, ein schmerzvoller Blick traf ihre Augen. Wenn du wüsstest was ich getan habe, dann würdest du mich auf der Stelle töten. Kraftlos glitt ihm langsam der Dolch aus den Händen.
|
| 24.01.2002 21:59 | #39 |
| meditate |
meditate nahm den dolch schnell an sich.
"ich weiß was du getan hast und ich weiß auch, was ich getan habe. gnat, meine lieber, wir waren alle in einem schrecklichen albtraum gefangen, den die unterwelt gewebt hatte, um uns von unserer aufgabe abzuhalten.
gnat, lass sie nicht jetzt noch, nachdem wir das gespinst aus lügen, illusionen, blut und verzweiflung zerreißen konnten, lass uns nicht jetzt noch versagen. dann hätte die unterwelt gesiegt.
sieh mich an und sieh na drak an. wir haben die gleichen schrecklichen dinge gesehen und getan wie du. wir haben aber keine zeit, darüber nachzudenken. wir müssen erst unserer aufgabe erfüllen, zu deren erfüllung wir hier in die tiefe gestiegen sind."
|
| 24.01.2002 22:20 | #40 |
| Burath |
Ein Schimmer von Hoffnung, der Lichtstrahl in der Ewigkeit von Dunkelheit. Wärme stieg in ihm auf, erweckte ihn wieder zum Leben. Erinnerungen durchzuckten sein Gedächtniss wie Blitze. Klar und deutlich sah er die Bilder vor sich, Warman seinen Bruder, Mylanaa im Fluss, Bullit der wie ein Vater für ihn war und stolz vorm Burgtor stand, die Sonne, die Wälder und die wunderschöne Meditate in seinem Haus, hell erleuchtet vom Schmiedefeuer. Die Angst, der Zorn, die Wut mussten nun der Freude und der Liebe weichen. Seine Zeit war noch nicht gekommen, es galt diese wunderschöne Welt zu retten. Langsam richtete er seinen Oberkörper auf, sein Schädel pochte. Sehnsucht nach der Oberfläche machte sich in ihm breit. Ein freundliches Lächeln auf seinen Lippen. Du hast recht Lange schaute er in ihre Augen, ihre wunderschönen blauen Augen von denen er sich kaum sattsehen konnte. Ich werde nicht zulassen das dir etwas passiert
|
| 24.01.2002 22:48 | #41 |
| meditate |
"ach gnat, ich weiß deine freundschaft und treue zu schätzen, aber es geht hier nicht um mich oder um dich, es geht nicht mal um uns alle.
wir sind hier, um die menschen vor einem grauenvollen schicksal zu bewahren. und nur wir können es schaffen. darum trockne deine tränen und sammle deine kräfte. wir haben unser ziel noch nicht einmal zu gesicht bekommen. der weg könnte noch lang sein. beliar spielt mit allen mitteln und wir dürfen uns nicht noch einmal auf sein spiel einlassen. lass uns zusammenbleiben.
lass uns in mein zimmer gehen. wir haben noch andere freunde aus den klauen der versuchung zu retten, bevor wir weiter gehen können."
|
| 24.01.2002 22:59 | #42 |
| Burath |
Ein kurzes Nicken bestätigte das Gnat verstanden hatte. Er war noch leicht durcheinander, musste sich erst wieder sammeln doch eins wusste er Halb nackt bin ich keine große Hilfe grinste er und erhob sich. Langsam schreitet er im Zimmer auf und ab, nimmt einen Eimer Wasser den er im Waschzimmer findet und ergießt ihn über sich. Die kalte Erfrischung genoss er. Es gab ihm neue Kraft, neu Hoffnung ... Wo zum Henker war seine Rüstung? Er öffnete jeden Schrank den er in diesem Zimmer finden konnte bis sich auf einmal seine Miene aufhellte. Seine Gardistenrüstung lag fein säuberlich zusammengelegt mit den Waffen in einem der Schränke. Langsam legt er jedes Teil sorgfälltig an und rückt seinen Umhand zurecht. Danach folgen die Waffen. Den Abschluss bildet der Zweuhänder der surrend in die Scheide am Rücken gleitet. Lass uns keine zeit mehr vergeuden
|
| 24.01.2002 23:15 | #43 |
| meditate |
die drei gingen den gang entlang und unterhielten sich heftig über mittel und möglichkeiten auch die anderen aus ihrer verwirrung zu holen als sie plötzlich eine zarte musik aus einem völlig fremden seitengang hörten. neugierig blieben sie stehn.
die beiden starken männer zückten ihre schwerter und gingen vorsichtig vorwärts. vor ihnen öffnete sich eine art kapelle, auf deren altar ein schwarz glänzendes steinernes gefäß stand, das in eine seltsame aura gehüllt war.
von diesem gefäß gingen gefühle aus, die in den dreien empfindungen einer übermächtigen bedrohung weckten.
zuerst äußerte sich na drak der meinte, sie sollten auf schnellstem wege verschwinden. gnat schob meditate mit dem arm nach hinten, aber meditate machte sich los.
"dieses gefäß! wir brauchen es ganz dringend! diese bösartige aura dient nur dem einen zweck, uns davon abzuhalten, dieses gefäß an uns zu nehmen. bitte, wir benötigen es unbedingt. ich weiß zwar nicht wozu, aber wir sollten es an uns nehmen."
|
| 24.01.2002 23:41 | #44 |
| Burath |
Ein sorgenumwobener Blick von Gnat in Richtung Meditate. Ich hoffe es ist die Gefahr wert die wir auf uns nehmen. Warte hier ich werde mich mal umschauen Langsam verteilen sich die beiden Kämpfer Gnat und na Drak in der Kapelle. Wachsame, scharfe Blicke wandern zwischen den Säulen und Nischen umher, auf der Suche nach irgendeiner Gefahr die jeder spüren kann. Die Ecken sind finster, nur der Schein einiger Fackeln die einen breiten Gang in der Mitte des Raumes bilden lässt die großen Umrisse dieses mächtigen Gebildes erkennen.
Der Altar war in ein sanft bläulich schimmerndes Licht gehüllt das von einem der darüberliegenden runden Fenster erstrahlte. Langsam bewegte sich Gnat auf diese schwarze Urne zu. Blitze bildeten einen
heißen Schleier um ihn bis er plötzlich mit großer Wucht ein paar Meter zurück in die Luft geschleudert wurde und krachend gegen eine der Säulen prallte. Hart knallte er auf dem Boden auf und wurde von einer dünnen Schicht des weißen Putzes bedeckt. Der Staub verurachte leichte Hustkrämpfe. Er brauchte einige Minuten um sich zu fangen.
Eine Barriere? Sogleich nahm er wieder das Schwert auf, putzte sich den Staub von der Rüstung und stellte sich schützend vor die Magierin. Auch na Drak der erschrocken zurückwich als Gnat durch die Luft geschleudert wurde blieb nun in ihrer Nähe stehen.
Kommt
Meditate wich zurück und dann fiel ihr etwas ein, sie würden morgen zurückkehren mit Champ. Der kannte den hier erforderlichen Zauber.
Die drei wichen zurück und eilten zu Meditates Zimmer.
|
| 25.01.2002 00:14 | #45 |
| Heuschrecken |
ein summen ertönte. es hallte duch die gänge und drang bis in champs zimmer. gedämpft ertönte das summen in seinem umnebelten geist. sang diese blöde zauberin jetzt auch noch liedchen?
das summen wurde lauter und lauter. da der raum nun nicht mehr magisch verschlossen war, drangen sie durch alle ritzen. wanderheuschrecken, ein ganzer schwarm, viele tausend mal tausend kleine sumpfgrüne insekten, die mit ihren nimemrsatten zangen alles zerknabberten, was ihnen nicht widerstand. holz war kein problem, stoff war nahrung, federbetten und polsterung wurden als willkommene ergänzung des speiseplans angesehen. lebendes wurde auch genommen. da lag doch ein beutetier auf einem bett, so eins von denen ohne haare auf dem kopf, mit langem weißen kittel lag es dort faul.
der schwarm summte und kreiste über dem bett. alle heuschrecken sammelten sich über ihm, um den angriff zu beginnen. mit ewigem hunger stürzten sie auf ihn herab.
|
| 25.01.2002 00:48 | #46 |
| Champ |
zum glück saß champ in der ecke, sodaß die heuschrecken nicht sofort an ihn herankamen.
aber mit solchen kleinigkeiten gab sich champ garnicht lange ab. er aktivierte die sturmfaustrune und in null komma nix wurden die heuschrecken zur tür gepustet. diese sprang mit einem krachen auf und schon flogen die heuschrecken nach draußen.
Hehe, sollen die sich draußen ein anderes Opfer suchen.
|
| 25.01.2002 01:02 | #47 |
| Don-Esteban |
Die Sturmfaust wütete im Zimmer. Alles flog durcheinander, dieMöbel, die Platten mit Speisen und Getränken. Sie schlugen gegen die Wände. Bilder, die an den Wänden hingen, wurden weggerissen. Fenster wurden aufgerissen, Glas zersplitterte. Die Heuschrecken hatten keine Chance.In alle Fallen stürzte ein Teil der Einrichtung und diese schnappten zu.
Während sich der Baal auf die Sturmfaust, die seinen scheinbaren Gegner vernichtete, konzentrierte, kam der wahre Feind durch eins der offenen Fenster leise hineingeklettert. Er hatte schon dahinter gewartet und ales beobachtet. Durch die Sturmfaust des Windmachers war auch ein kleiner unscheinbarer Teller von seinem Platz gerissen und auf dem Boden zerschmettert worden. Auf dem Teller lagen zwei Runen, Teleportrunen, das Geschenk der Unterwelt an den Sumpfkrautraucher. Die Runen wurden in eine Ecke geschleudert und blieben dort im Windschatten verschiedener Möbel liegen.
Die Gestalt, die sich durch das Fenster hereinließ, wandte sich schnurstracks in Richtung der Runen und hatte sie auch bald erreicht. Schnell wurden sie in einer schwarzen Robe mit seltsamen Auswüchsen an den Schultern versteckt und die Gestalt machte sich auf den Rückweg zum Fenster. Der Baal hatte jetzt den Eindringling bemerkt. Mit einem schon fast kühn zu nennenden Hechtsprung stürzte sich die Gestalt aus dem Fenster und war verschwunden, das Unterweltsgeschenk asn Champ bei sich.
|
| 25.01.2002 01:16 | #48 |
| Champ |
also wenn champ geahnt hätte, daß er ein fenster in seinem zimmer hatte, das so leicht zu bruch geht, hätte er es richtig gesichert. aber dafür war es jetzt zu spät. auf eine wink hin wurde das ominöse fenster mit einem umgeworfenen tisch und einem schweren schrank notdürftig geschlossen. die teleportrunen waren jetzt erstmal unwichtig, jetzt ging es champ erstmal um sein leben. die runen konnte er sich auch wieder neuwünschen, was er auch sofort machte. alsbald hielt er zwei neue teleportrunen in der hand. aber jetzt wieder volle konzentration auf meditate. das das hier ihr werk war, daran bestand kein zweifel.
champ setzte sich erstmal wieder in seine ecke und bereitete sich auf den nächsten angriff vor.
|
| 25.01.2002 01:25 | #49 |
| meditate |
meditate trat durch die tür. da die ganzen schutzvorrichtungen vom unvorsichtigen gebrauch der sturmfaust in geschlossenen räumen (wovor übrigens immer gewarnt wurde) zerstört waren, konnte meditate sich leicht daran vorbei schlängeln. sie stellte sich vor champ hin und sah ihn flehentlich an
"champ bitte, lass deinen zorn verklingen. du wirst schnell merken, dass du in einem törichten traum gefangen warst. willst du wirklich dein schönes sumpflager mit deinen freunden, dem duft nach würzigen kräutern, den demütigen krautsammlern, dem blauen himmel über dem grünen sumpf, dem fröhlichen plätschern der sumpfhaie und dem lieblichen sirren der mücken gegen dieses rote heiße tote reich eintauschen?
champ mein lieber, es tut mir unendlich leid, dass ich dir weh tun wollte, aber ich war es auch nicht mehr, die vor dir stand, es war auchnur ein geschöpf beliars, eine irre geleitete seele.
ich bin wieder zu mir gekommen mit hilfe eines sehr treuen freundes. lass mich bitte der freund sein, der dir ins wirkliche leben zurück hilft. die runen sind weg und die versuchung kommt nie wieder. du solltest jetzt die situation erkennen und sehen, wie die magie beliars von dir abfällt.
wir werden unsere aufgabe wieder sehen und wir werden sie erfüllen."
|
| 25.01.2002 01:36 | #50 |
| Champ |
was hatte sie nun schon wieder vor ? jetzt wollte sie ihm weißmachen, sie wäre eine andere gewesen. sicherlich wollte sie nur wieder sein vertrauen erlangen, um ihn dann hinterücks zu erdolchen. oder vergiften. warscheinlich sogar beides.
Sag mir einen Grund, warum ich dir vertrauen sollte. Beim letzten Mal war ich fast tot. Tut mir leid, ich glaube dir kein einziges Wort.
|
| 25.01.2002 01:53 | #51 |
| meditate |
meditate trat zu champ in seine ecke und ließ sich auf die knie nieder. sie hielt ihm beide geöffneten hände entgegen, so dass er sehen konnte, dass sie nichts vor ihm verbarg.
"bitte, vertrau mir. spürst du nicht selbst, was die magie der runen für eine unheilvolle wirkung auf dich hatte? du wolltest hier nie wieder weg. champ bitte, gib mir deine hände, lass uns von hier weggehn und wieder freunde sein. ich weiß, was ich dir antun wollte und mit dieser schuld werde ich leben müssen, aber glaube mir, um uns geht es jetzt nicht. ich brauche dich, lass uns nicht im stich."
meditate standen tränen in den augen, so sehr bedauerte sie ihre mordversuche. aber jetzt war einfach nicht die zeit für lange entschuldigungen. ihre aufgabe wartete auf sie.
|
| 25.01.2002 02:06 | #52 |
| Champ |
champ wußte nur zu gut um die typische weibliche art, mit tränen in den augen anderen ihren willen zu brechen. das dumme war nur, es funktionierte immer wieder. champ konnte auch jetzt nicht mit ansehen, daß meditate anfing zu weinen.
und irgendwie hatte sie mit ihren worten auch recht. champ vermißte die vertraute umgebung des sumpflagers.
Also gut, laß uns zu den Anderen gehen. Wenn sie deine Geschichte bestätigen, will ich dir glauben.
Aber geh du vor, damit ich dich im Blickfeld habe. Und keine Tricks.
|
| 25.01.2002 02:17 | #53 |
| meditate |
meditate ging bereitwillig vor champ her. inzwischen war der größte teil der gruppe seinen fluch losgeworden und die anderen würden ihr schon helfen, champ wieder in die gruppe einzubinden.
in meditates zimmer saß inzwischen auch don-esteban, der ebenfalls zur gruppe gestoßen war. auf den liegen schliefen bereits die beiden kämpfer aus dem alten lager. nur - wo war ahram. meditate setzte sich zu mit champ zu ihm und sie fingen leise an, ihre erfahrungen auszutauschen. nach einigen stunden schlaf würden sie weiter sehen.
|
| 25.01.2002 08:13 | #54 |
| Ahram |
Der schwarze Körper landete auf dem weißen Boden. Geschmeidig knickten die Kniegelenke kurz ein, federten den Fall ab. Der Exmagier sah sich um.
Die Raumeinrichtung war weitestgehend zerstört, eine der großen Tafeln lag in Trümmern, die Wandbehänge waren zerfetzt und der Fußboden voller Stein- und Glassplitter. Der schwarze Krieger lag nahe einer Reihe zerplitterter Stühle.
Ahram trat mit seinem katzenhaften Gang auf ihn zu, wasserblaue Augen musterten seinen offenbar verletzten Gegenüber.
Krallenbewehrte Hände packten die Gestalt, hoben sie mühelos hoch, dann trug er sie zu dem einzigen noch unversehrten Langtisch. Vorsichtig legte der Dämonenmensch seine Last auf die Holzplatte.
Der Menschenkrieger zuckte, er schien zu sich zu kommen. Ahram wartete...
|
| 25.01.2002 12:35 | #55 |
| meditate |
die gefährten hatten lange zeit miteinander über die schreckliche versuchung gesprochen und waren dann in ihren sesseln für kurze zeit eingeschlafen.
nach dem erwachen bat meditate champ mit ihr zu der rätselhaften urne zu gehen. diese war ihr nicht aus dem kopf gegangen. sie hatte irgendeine bedeutung und meditate wusste, dass sie sie unbedingt mitnehmen mussten.
dann standen sie wieder vor dieser barriere oder was dieser eigenartige sperrzauber auch immer war.
|
| 25.01.2002 12:51 | #56 |
| Champ |
champ aktivierte seine telekineserune und hob die urne ganz vorsichtig von ihrem sockel. langsam schwebte die urne durch den raum.
dann passierte sie die magische barriere.
ein kleiner ruck, ein kurzes flimmern der barriere, und schon war die urne durch.
vorsichtig wurde sie auf den boden direkt vor meditate abgesetzt.
Was willst du eigentlich mit diesem Ding ? Das könnte gefährlich sein. Das war sicher nicht umsonst magisch geschützt.
|
| 25.01.2002 13:01 | #57 |
| meditate |
"ich weiß es nicht, ich weiß nur ganz sicher, dass ich sie mitnehmen muss. meine gefühle haben mir in diesem falle nohc nie einen streich gespielt. ich nehm sie auf jeden fall mit."
meditate betrachtete das seltsame gefäß. es war völlig glatt und schimmerte in einem seltsamen licht, als wäre es durchscheinend. auf dem deckel befanden sich seltsame symbole, aber die urne selbst war völlig leer.
meditate nahm das gefäß und brachte es in ihr zimmer und verstaute es im gepäck.
|
| 25.01.2002 13:24 | #58 |
| Nienor |
Nienor hatte wieder einmal vorzüglich gespeist. Sie genoss die Huldigungen ihrer Untertanen und ließ sich Geschenke bringen. Sie war ja so überaus beliebt bei ihren Untertanen.
Nienor widmete sich wieder dem Feiern. Sie mußte ja ihre Untertanen glücklich machen, die extra für sie lebten und arbeitete, das mußte sie doch würdigen. Sie ließ sich von einem nicht enden wollenden Strom an Untertanen die köstlichsten und edelsten Geschenke überreichen. Manche sangen, andere tanzten aber die meisten brachten ihr Süßigkeiten oder Schmuckstücke.
Alles schmeichelte ihrer Seele und nur sehr selten verschmähte sie etwas, weil es ihren Ansprüchen nicht genügte. Dann bestrafte sie den Unglücklichen oder Ungeschickten aber nicht etwa hart, nein, sie verurteilte niemanden zum Tode, sie ließ die Armen nur auspeitschen und brachte es sogar fertig, die armen Bestraften danach zu trösten.
Das machte sicher alle glücklich. Sie war wirklich eine weise und gerechte Herrscherin.
|
| 25.01.2002 13:50 | #59 |
| Lebendes Dunkel |
Das Leben schien in den ruhig daliegenden Mann zurückzukehren. Mit einem Mal schlugen seine Augen auf. Die eisblauen Augen tasteten unruhig die Umgebung ab. Die linke Hand kroch dorthin, wo er wahrscheinlich normalerweise das Schwert unter dem Mantel getragen hatte. Dann erinnerte sich der Krieger daran, dass er die Waffe fallen gelassen hatte. Langsam richtete er den Oberkörper etwas auf.
|
| 25.01.2002 13:57 | #60 |
| Champ |
vorsichtig wurde die tür zu nienors thronsaal geöffnet und meditate und champ traten ein. nach kurzem überblicken der lage nickte champ meditate kurz zu. das vorgehen war bereits abgesprochen.
champ schickte mit hilfe seiner rune nienor in das reich der träume. sie sackte auf ihrem thron zusammen und glitt langsam zu boden. dabei fiel auch ihre krone vom kopf und rollte über den boden.
champ ging zu ihr und nahm sie auf.
in dem augenblick löste sich die krone in weißen nebel auf. auch das diadem, daß nienor trug, sowie der thron und die untertanen verschwanden mit dem nebel. alles, was man vorher hier sehen konnte erschien plötzlich als die illusion, die es immer war.
nienor lag immer noch schlafend auf dem boden. nur ihr schönes kleid hatte sie nicht mehr an, sondern wieder ihr altes, mit dem sie in das schloß gekommen war.
champ hob sie vom boden auf und trug sie auf meditates bitte ihn ihr zimmer
|
| 25.01.2002 14:02 | #61 |
| Ahram |
-Wie fühlst ihr euch? Seid ihr verletzt?
Die grollende Stimme gehörte Ahram, der Exmagier stand einige Schritte vom Tisch entfernt, seine blauen Augen musterten den schwarzen Krieger. Er schien soweit bei Kräften zu sein. Der Dämonenmensch trat an ihn heran.
-In unserer Gruppe befindet sich eine Heilerin. Könnt ihr laufen?
|
| 25.01.2002 14:10 | #62 |
| Nienor |
Nienor schlug die Augen auf. Sie hatte einen schrecklichen Albtraum gehabt. Hoffentlich hatte sie nicht im Traum geredet. Wie konnte sie nur auf solche Sachen kommen? Nienor als Prinzessin. Das war ja lächerlich. Sie machte sich überhaupt nichts aus Glanz, Pracht und Schmeicheleien. Sie war eine Kämpferin und würde irgendwann einmal eine ganz großartige Amazone sein.
Die Gefährten ringsum unterhielten sich aber über den weiteren Weg, also hatte wohl niemand etwas von ihrem Traum mitbekommen.
Zufrieden setzte sie sich auf. Nur warum sah Meditate so merkwürdig zu ihr hinüber? Sie griff nach ihren Waffen, es war alles an seinem Platz. Sie war bereit, es konnte weitergehen.
|
| 25.01.2002 14:17 | #63 |
| Lebendes Dunkel |
Die erste Reaktion des Mannes bestand in einer Seitwärtsrolle von der Tafel herunter. Dann schlug er die Kapuze zurück. Darunter kam ein von Erschöpfung gekennzeichnetes Gesicht eines Mannes von ungefähr dreissig Jahren zum Vorschein. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe, eindeutige Zeugen des wenigen Schlafes den er in der Unterwelt hatte. Lange, fast graue Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht. Frost griff mit der rechten Hand an sein Genick und zog ein langes, gezacktes Schwert aus der Scheide, welche ihm unter dem Mantel versteckt am Rücken hing. Er schaute etwas verwirrt den Dämonenmenschen an. "Was ist das schon wieder für ein Trick? Glaubt bloß nicht, dass euch eure vermeintliche Freundlichkeit retten wird. Ich habe euch lange genug beobachtet um zu wissen, dass ihr nur versucht euch als harmlos auszugeben um dann hinterrücks zuzuschlagen!" Im Frosts Gesicht spiegelte sich Verwirrung angesichts Ahrams Auftreten, sowie auch bittere Entschlossenheit.
|
| 25.01.2002 14:28 | #64 |
| Ahram |
Töte ihn.....los, schnell.....
Die leise Stimme des Jäger flüsterte Ahrams Geist verschwörerisch zu, so wie sie es permanent tat. Wie üblich wurde sie vom Exmagier ignoriert. Der Dämonenmensch hob beschwichtigend die klauenbewehrten Hände.
-Beruhigt euch, ich bin nicht euer Feind. Mein name ist Ahram, einst war ich ein Magier Innos. Einem schweren Unfall bei einer Beschwörung habe ich diesen Körper zu verdanken. Ich gehöre zu der Gruppe Menschen die sich aufgemacht haben das Siegel zu schließen. Ich bitte euch, denkt nach. Ihr habt am eigenen Leibe zu spüren bekommen was mit meinen Gefährten passiert ist. Ein Zauber lastet auf ihnen. Ich wollte ihnen helfen.
Der Dämonenmensch war wieder einige Schritte zurückgetreten, wollte den Krieger mit seiner Nähe nicht bedrohen.
Töte ihn, bevor es zu spät ist....
Wenn doch diese nervtötende Stimme in seinem Kopf endlich verstummen würde...
|
| 25.01.2002 14:52 | #65 |
| Superluemmel |
Scheinbar eine Ewigkeit sah Frost den Dämonenmenschen einfach nur an. Er schien einen stillen Kampf mit sich selbst auszufechten. Einerseits machte das was Ahram gesagt hatte Sinn und er hatte auch noch sehr entfernt menschliche Züge aber andererseits war Ahram ein Dämon und der Gedanke an Rache nagte an Frosts Selbstbeherrschung. All diese Schmach die er durch diese Monster hatte erleiden müssen.... Schließlich hob Frost sein Schwert mit beiden Händen hoch und stieß es mit gewaltiger Kraft in den Boden vor sich. Er ließ seinen gesamten aufgebauten Zorn in diesen Stoß fließen. Die Klinge aus unzerstörbarem Erz durchbrach die Marmorplatte auf die sie stieß und blieb stecken. Mit einem Seufzer nahm Frost die Hände von dem heft der Waffe und verschränkte sie vor der Brust. "Wenn ihr es ernst meint, dann könnt ihr die ganze Sache doch sicherlich aufklären und mir sagen warum ihr Gnat angegriffen habt. Doch ich warne euch : Kommt mir zu nahe und ihr werdet meinen kalten Stahl zu spüren bekommen."
|
| 25.01.2002 15:20 | #66 |
| meditate |
die gruppe wurde langsam unruhig. niemand wusste wo krigga war, niemand hatte ihn gesehen. und wo war ahram?
"ich denke, wir sollten uns in zwei gruppen teilen und die beiden suchen. wenn wir sie gefunden haben, treffen wir uns wieder hier im zimmer."
meditate, champ und gnat gingen in einer gruppe, nienor, don und na drak in der anderen.
die gruppe, in der meditate und gnat waren, liefen zielstrebig auf den großen saal zu, in dem gnat den dämonenmenschen zu letzten mal gesehen hatte.
|
| 25.01.2002 15:26 | #67 |
| Superluemmel |
Da, ein Geräusch zu seiner linken. Frosts Kopf ruckte blitzartig herum, seine hand glitt zum Schwert, zog es aber noch nicht. Hinter der zerborstenen Flügeltür zeichneten sich drei Schemen ab. Langsam kamen diese auf die Saaltür zu.
|
| 25.01.2002 15:38 | #68 |
| Burath |
Laut knarrzte das Holz der großen, halb zerstörten Flügeltür. Vorne lief Gnat, schob das schwere Gebilde bei Seite. In der riesigen verwüsteten Halle standen sich Ahram und diese schwarze Gestalt gegenüber. Ohne zu zögern riss Gnat sich die Armbrust vom Rücken, spannte einen Bolzen ein zielte auf Lümmel.
Wage es nicht dem Dämonenmenschen auch nur ein Haar zu krümmen Wilde Entschlossenheit blitzte in seinen Augen Er gehört zu unserer Gruppe
|
| 25.01.2002 15:52 | #69 |
| Superluemmel |
Als Gnat die Armbrust spannte, sprang Frost blitzschnell zur Seite und brachte sich mit ein paar akrobatischen und ebenso waghalsigen Sprüngen hinter einer Säule in Sicherheit. Verrat! ging es ihm durch den Kopf. Verdammt, diesen Verrückten hatte er nun wirklich nicht gebraucht. Mit dem Rücken an der Säule lehnend, rief er : "Ich hätte euch nicht vertrauen sollen Dämon. Ich weiß zwar nicht, was ihr mit den anderen gemacht habt, aber ich verspreche euch, dass ich euch notfalls mit meinen bloßen Händen töten werde wenn ich euch in die Finger bekommen sollte!" Frosts Schwert steckte immer noch dort wo er es in den Boden gerammt hatte. Doch in seinem Augenwinkel blitzte sein altes Breitschwert auf, welches er dort fallengelassen hatte. Es war nur ein paar Meter entfernt, im Schatten des zerborstenen Tisches. Frost hatte nicht vor, kampflos unterzugehen.
|
| 25.01.2002 15:59 | #70 |
| Burath |
Etwas rutschte über den kalten Marmorboden und kam dann neben der Säule, hinter der sich Lümmel versteckte, zum Stillstand. Es war Gnat's Armbrust. Das metallische Klirren von Metall durchzog den Raum bis die Schwerter und Dolche plötzlich auf dem Boden landeten. Langsam ging Gnat, waffenlos aber entschlossen, auf Lümmel zu.
Komm nach draußen. Hier will dir keiner was sagte er beruhigend.
|
| 25.01.2002 16:07 | #71 |
| Superluemmel |
Was sollte denn das jetzt schon wieder?Langsam wusste Frost wirklich nicht mehr was hier vor sich ging.Trotzdem trat er mit einem entschlossenem Schritt hinter der Säule hervor.Sein Breitschwert war nur noch ungefähr anderthalb Meter von ihm entfernt,lag aber unter den Überresten eines Stuhles halb verborgen.Bei der geringsten Provokation würde er die Klinge ergreifen.
|
| 25.01.2002 16:11 | #72 |
| meditate |
jetzt reichte es meditate. sie sprang dazwischen, denn nun hatte sie lümmel wieder erkannt.
"hört sofort auf, lümmel, erkennst du mich wieder? wir sind uns schon begegnet und du warst immer ein freund. hör uns doch erst mal an. du siehst doch, dass ahram nicht mit dir kämpfen will und du siehst sicher auch, dass er nicht mit uns kämpfen will.
wir waren, ohne es zu wissen, fest in dämonenhand. der einzige, der die gefahr für uns alle und die ganzen menschen oben erkannte war unser freund ahram. er hat uns unter einsatz seines lebens gerettet und ist dabei nicht nur einen tod gestorben. nur weil wir so verblendet waren.
lümmel, bitte, erkenne unsre verstrickungen. wir haben sie gerade gelöst. es geht um das verschließen des tores zur unterwelt. das schaffen wir nur gemeinsam. gib ahram die hand. er ist ein mensch wie du und ich . er ist nur in einem dämonenkörper gefangen."
|
| 25.01.2002 16:15 | #73 |
| Burath |
Gnat lehnte sich an die Wand und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Langsam zog der bläuliche Dunst über sein Gesicht und hüllte es in einen nebligen Schleier. Er war die Ruhe selbst, sah keinen Grund zur Eile. Aus tiefen blauen Augen schaute er Lümmel an.
Wir waren in einem Bann des Bösen gefangen. Man hat uns gegen uns selbst ausgespielt. Von jedem kam die dunkle Seite zum Vorschein. Du willst gar nicht wissen was wir getan haben. Naja zumindest wurden wir gerettet. Von Ahram ... dem Dämonenmenschen.
Gnat nahm einen tiefen Zug, musste sich zusammenreißen um nicht den schrecklichen Erinnerungen zu verfallen.
|
| 25.01.2002 16:26 | #74 |
| Superluemmel |
Langsam aber sicher fügten sich die Teile des Puzzles in Frosts Kopf zusammen und bildeten ein großes Gesamtbild. Dieses Schloß war die Ursache des Übels. Erkenntnis spiegelte sich in seinen Augen. Seine Haltung entspannte sich etwas und er schritt zu seinem Breitschwert hinüber. Klirrend kam es unter dem Stuhl frei und Frost befestigte es an seinem Waffengurt unter seinem Mantel. Dann ging er langsam auf Ahram zu. Seine Schritte hallten in der riesigen Halle wieder. Kurz vor Ahram blieb der Krieger stehen und hielt ihm die offene rechte Hand hin. Trotz allem konnte man in seinen eisblauen Augen noch Misstrauen erkennen.
|
| 25.01.2002 16:35 | #75 |
| Ahram |
Der Exmagier hatte das Gespräch reglos mitangehört. Wie eine schwarze Statue stand er im Raum, wartete ab, hoffte das der Krieger zur Vernunft kommen würde. Mit Erleichterung sah er ihn auf sich zuschreiten, die rechte Hand ausgestreckt.
Ahram ergriff sie, er war vorsichtig, achtete darauf den Mann nicht mit seinen krallen zu verletzen. Auch ein Lächeln verkniff er sich, er wusste was die Reihen scharfer Reißzähne für einen Eindruck auf seine Mitmenschen machten. Stattdessen versuchte er soviel Freundschaft wie möglich in die blauen Augen zu legen.
-Es freut mich euch als Gefährte begrüßen zu können. Wir haben noch eine lange Reise vor uns und können jede Unterstützung brauchen.
Ahram verbarg sein ungutes Gefühl, wie immer wenn er an ijre Reise dachte zogen sich seine Eingeweide zusammen. Irgendetwas in ihm war sich sicher dass ihnen noch eine menge leid bevorstand.
|
| 25.01.2002 16:42 | #76 |
| Superluemmel |
Frosts Blick bohrte sich in Ahram's.Irgendwo in dieser monströsen Gestalt schien sich tatsächlich noch ein Funken Menschlichkeit zu verbergen.Trotzdem,Mitleid konnte er nicht mit Ahram haben.Wer sich mit dunkler Magie beschäftigt,musste auch die Folgen tragen können.Nach kräftigem Schütteln von Ahrams Hand drehte sich der Kämpfer um und ging seine andere Waffe holen."Wenn ihr es so eilig habt,dann sollten wir vieleicht mal losgehen."
|
| 25.01.2002 17:03 | #77 |
| Burath |
Lautes Grollen lies die Gefährten aufschrecken. Plötzlich stürzte eine der Säulen in sich hinein und wirbelte eine große Staubwolke auf. Der Boden bebte, aus allen Richtungen konnte man das Ächzen von Holzbalken hören. Steine fielen herab und zerbarsten auf dem Boden,
das Schloss war dabei einzustürzen. Meditate brüllte zu den Kriegern das sie endlich kommen sollten. Sofort machte Gnat sich daran seine Waffen vom Boden aufzusammeln. Der feine Staub lies ihn kaum Luft zum Atmen. Mit zugekniffenen Augen tastete er sich den Boden entlang, glitt durch den Schutt bis seine Finger endlich den Griff seines Zweihänders berührten. Nicht lange darauf hatte er auch die anderen Waffen beisammen.
Schnell rannten die Gefährten den Gang entlang. Sie mussten in Meditates Zimmer um das Gepäck zu holen, es war lebenswichtig.
Sie rannten so schnell wie noch nie zuvor. Steine schlugen hinter ihnen auf den Boden und Statuen vielen um. Nicht mehr lange und das Schloss würde in Schutt und Asche liegen.
Nur das Nötigste konnten sie mitnehmen, mehr Zeit blieb nicht. Rasend suchten sie ihre Sachen im vom Staub vernebelten Zimmer. Erleichtert atmete Gnat auf als die zweite Gruppe in den Raum stürzte. Los raus hier!
Sie rannten weiter ... erst durch enge Korridore, dann durch den langen breiten Empfangssaal bis sie endlich das Tor in die Freiheit durchquerten.
Keuchend erreichten sie den Hügel vorm Schloss, mussten mit ansehen wie dieses schöne Gbilde langsam in sich zusammenstürzte. Gnat's Blicke wanderten durch die Gruppe dann lief es ihm kalt den Rücken hinunter.
Krigga
|
| 25.01.2002 17:37 | #78 |
| Krigga |
Krigga saß träge auf seinem Thron, die Decke über ihm bröckelte ab und große Teile der Decke brachen aus und sausten herab auf den spröden Boden. Kriggas Pflanzen bauten nach und nach ein eigenes Gerüst..fingen die Brocken ab, aber Krigga rührte sich kein Stück..er dachte nach, er dachte lange nach. Alles was in letzter Zeiot passiert ist passte nicht in sein Schema der perfekten Welt und nun stützte dieses vermaledeite Schloss auch noch ein. Wahrscheinlich hat der Don zu viel herumgespielt.
Krigga erhob sich. sein Thron hinter ihm entknotete sich und löste sich auf. Das letzte mal würde er einen Schluck Wein trinken aus einem Glas aus puren Gold, die ausgedehnten Bäder, die wunderschönen Frauen. Krigga setzte einen Fuß vor den anderen und zog sich seine Rüstung an...nahm seine Waffen..als sich die Tür zu seinem Raum rot verfärbte. ALs ob sie glühen würde..und das tat sie auch..mit einem Krachen gab die Tür einem heißen Lavastrom nach und das Höllenwasser bahnte sich einen weg durch Kriggas Raum, Krigga erhob seinen Körper und schwebte in der Luft. Entlang des Lavastromes war alles öde und verfallen.Das Schloss war schon fast eingestürzt doch Krigga macht das nichts aus..die Steine die auf ihn prallten wurden von seinem Schutzschild abgeblockt und der REst von seinen Pflanzen. Schon fast hatte er das Schlossportal erreicht als ihm plötzlich..die Verführung erschien.
Verführung : Ich habe über deine Worte nachgedacht und habe etwas beschlossen, ich will dein sein, denn du warst der einzige Mensch der mich bis jetzt beeindruckt hat, so nimm mich, Got der Natur.
Kriggas toter Blick tastete die Verführung ab und konnte seine Blicke nicht wieder abwenden. Seine Hand wanderte über den wohlgeformten Frauenkörper und die Lippen der beiden kamen sich immer näher, Krigga war so betört von ihr so dass er nicht aufpasste wo ihre Hände waren. Diese wanderten von Kriggas PO hinauf zu seinen Schultern, etwas weiter vor..zu seiner Brust und das Götterschicksal von Krigga war besiegelt. Die Verführung entriss Krigga das Amulett und riss ihn in die Höhe.
Verführung : Du warst ein schlechter Gott mein Lieber, aber du bist ein kluger Kopf.
Die VErführung drehte sich um und schleuderte Krigga durch das Portal.
|
| 25.01.2002 18:29 | #79 |
| Carthos |
na drak sass vor den grossen toren auf einem stein. er betrachtete die dunkle klinge seines schwertes. feuerrot und umgeben von der flammenaura hatte sie deutlich besser ausgesehen. er würde vieles tun um saurons schwert nocheinmal diese stärke verleihen zu können. doch der preis den er beim letzten mal gezahlt hatte war zu hoch.
wir sollten aufbrechen. ich hoffe wir schaffen es noch das tor rechtzeitig zu verschliessen. meditate ging voran, gefolgt von gnat. na drak bildete das schlusslicht. so war für den ernstfall an jedem ende jemand, der den viechern ,die unverhofft auftauchen konnten, ordentlich was überziehen konnte. ich hoffe mal wir müssen nicht mehr all zu lange laufen. die hälfte der zeit die wir schon hier unter der erde sind verbrachten wir in dieser ranzbude.
|
| 25.01.2002 18:56 | #80 |
| meditate |
die gruppe wanderte wieder endlose gänge entlang. stunde um stunde verging. auf feinde trafen sie nicht mehr. eine stumpfe gleichgültigkeit bemächtigte sich der gefährten
|
| 25.01.2002 19:07 | #81 |
| Ahram |
Schritt um Schritt, immer ein Fuß vor den Anderen. Ahram hatte aufgehört die Stunden zu zählen, es war sowieso sinnlos in diesen monotonen Gängen. Schwarz und Grau schienen die einzigen Farben zu sein die in diesem Teil der Hölle bekannt waren.
-Dort, seht doch!
Der Exmagier schreckte aus seinem müden Trott hoch. Vor ihnen weitete sich der Höhlengang, wurde breiter, gab die Sicht aus eine Art Tor frei. Die hölzernen Flügel waren weit geöffnet.
Die Gefährten traten durch den Torbogen, sahen sich um und blieben ersteinmal erstaunt stehen. Sie schienen am Ziel zu sein. Ahrams ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Auf den ersten Blick könnte man meinen in einem Tempel Innos zu weilen, doch schon einen Augenblick später erkannte man gravierende Unterschiede zwischen einem Bauwerk des Lichts und dem Raum, in dem sie sich nun befanden. .
Sie befanden sich in einer Kathedrale von gigantischen Ausmaßen.Ihre Füße standen auf grauem Fels, so glattpoliert dass der Exmagier sein eigenes Antlitz darin erkennen konnte. Große steinerne Säulen ragten in die Höhe, stützten eine gigantische Kuppeldecke. Kleine Rillen durchzogen sie, lava schien durch sie zu pulsieren, so dass es aussah als ob sie von einem Adernnetz der Hölle durchwirkt waren. Die Wände bafanden sich hunderte von Metern von den Abenteuren entfernt, riesige Glasfenster warfen feuerroten Schein auf einen Teppich ganz aus schwarzem Samt. Dieser zog sich durch die Halle, eine Reihe langer Treppenstufen hinauf, und endete schließlich, einige Kilometer entfernt, vor einem großen Tor.
Irgendwo in der Mitte zwischen den Gefährten und diesem Tor nahm Ahram eine Gestalt wahr, eine große Statue, gehauen ganz aus schwarzem Stein. Sie stand aufrecht auf einem breiten Sockel aus dunkelgrauem Fels. Ihre genaue Gestalt blieb dem Dämonenmenschen noch verschlossen, sie würden näher heranmüssen. Die Aura den Bösen lag über dem Ort. Er blickte zu Gnat hinüber. -Irgendetwas stimmt hier nicht.
Zögernd schritten sie weiter, die Krieger hatten ihre Waffen gezogen. Jeder Schritt dröhnte hohl und übernatürlich laut durch die ansonsten totenstille Halle. Der Exmagier hatte das Gefühl dass ihre Reise bald ein Ende finden würde, sei auf die eine oder auf die andere Weise...
|
| 25.01.2002 19:19 | #82 |
| Krigga |
Krigga beachtete den großen Raum nicht, alles hier war ihm ziemlich egal. Der große Raum beeindruckte ihn nicht und auch nicht die AUra die hier herrschte, alles war ihm egal, er wollte nur noch raus hier und er beachtte auch nicht die riesige steinerne Statue die zu sehen war. SO beachtete er auch nicht das Siegel was er überschritt, ein Siegel das am Boden aufgezeichnet war, es war nicht dazu da um den Raum zu verschönern..nein..es war dazu da um das schlimmste zu wecken was die Gefährten jemals gesehen hatten. ALs Krigga auf dem riesigen Siegel stand begann der Boden zu beben, die Statue begkam risse, bröckelte ab, es sah so aus als ob gleich alles einstürzen würde als das Beben plötzlich nach ließ. Stille..völlige Stille..
Krigga drehte sich um und meinte
Hat der Teufel wohl nen Fahren lassen
aber kaum war der Satz ausgesprochen zersprang der steinerne Käfig des Monsters was bisher alle nur als Statue betrachtten, aber es war nicht bloß eine Statue, es war der schlimmste Alptraum den die GEfährten jemals hatten, es war der Torwächter
|
| 25.01.2002 20:19 | #83 |
| Burath |
Ein fürchterliches Gefühl fuhr Gnat durch die Glieder. Mit allem hatte er gerechnet doch nicht mit solch einem Monstrum. Es war die Verkörperung des Bösen, der Wächter des Tores. Hier und jetzt wurde alles entschieden. Sollten sie hier scheitern, das Schicksal von allen war besiegelt. Jeder Schritt des Monsters lies den Boden erbeben, wirkte bedrohlicher als alles je zuvor. Das Monster war riesig, mehr als doppelt so gross wie er selber. Ein Kloß steckte in seinem Hals, wollte sich nicht mehr lösen. Er glaubte nicht mehr atmen zu können, wurde schon allein durch die Anwesenheit dieses Geschöpfes zerquetscht.
Der Gegner, ein einziges Muskelpacket, riesige Arme an denen meterlange Klauen das Blut in seinen Adern gefrieren ließ. Nur ein Treffer von dieses Pranken und es wäre aus mit ihm. Bedrohlich nah kam das Monster, stapfte langsam aber unaufhaltsam immer weiter in die Richtung der Gefährten. Gnat ahnte Schlimmes doch es blieb keine Zeit länger nachzudenken. Kalter Stahl durchzog die stickige Luft der monströsen Halle, Klingen blitzten auf und fanden festen Halt in den Händen der Krieger. Hier und jetzt war ihre Stärke gefragt.
Wild brüllte das Monster auf, lies die Abenteurer zusammenzucken. Gnat glaubte sein Kopf wolle platzen. Kurz schloss er die Augen, sammelte sich, seine Gedanken und seine Kraft in einem Punkt. Atmete ruhig und ohne Hast. Er suchte die völlige Konzentration, wurde eins mit seinem Schwert.
Die Krieger verteilten sich bogenförmig um das ankommende Monster, ließen ihre Klingen bedrohlich um die Handgelenke kreisen. Nun war es soweit, es gab kein zurück mehr. Leben oder Tod, nichts anderes war mehr entscheidend.
Gnat hielt sein Schwert seitlich am Körper, umklammerte es so fest das seine Knöchel weiß wurden. Für die Freiheit sagte er leise zu sich selber und stürmte dann auf das Monster los, mit wilder und tödlicher Entschlossenheit.
|
| 25.01.2002 20:47 | #84 |
| Superluemmel |
Kampfeslustig reckte Frost sein Kinn vor. Dieses Biest war ungeheuerlich. Trotzdem brandete durch Frosts Venen das Adrenalin wie Feuer. Seine eisblauen Augen blitzten nur so vor Kampfeslust. Das Schwert mit beiden Händen seitlich am Körper, schritt er durch die Schatten, das Monster immer im Blick. Als er beinahe im Rücken der Kreatur war, sah er Gnat mit einem Kampfschrei auf das Biest zustürmen. Frost fasste den Lederumwickelten Griff seiner Waffe fester. Seine Hände waren feucht von Schweiß aber trotzdem hielt er das Schwert ruhig in den Händen. "Für das Leben!" brüllte er und stürmte selbst auf den Wächter los. Sein Breitschwert blitzte auf als es auf den wuchtigen Körper des Feindes zuschoß. Sein Wille war unbrechbar wie das magische Erz, sein Schwert war das reine Licht welches im krassen Gegensatz zu der Kleidung des Kriegers stand. Selbst wenn er hier unten sterben würde, er vertraute darauf, dass der Rest der Gruppe die Sache zu Ende bringen würde.
|
| 25.01.2002 21:10 | #85 |
| Krigga |
Krigga wollte aus seiner Haut fahren und dem allen ein Ende setzen. Das Ungetüm bäumte sich auf, gröhlte in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Gnat und Lümmel waren bereits auf das Monster zugerannt, Krigga stand nur da und sein Gesicht verzog sich immer mehr zu einer bösen Fratze. Würde er noch ein Gott sein könnte dieses Monsterchen schon sein Testament schreiben. Aber Krigga war kein Gott mehr, er war nur ein lausiger, einfacher Mensch. Seine innere Wut steigerte sich ins unermessliche, normalerweise würde Krigga wahrscheinlich kühlen Kopfes von hinten auf das Monster draufspringen und ihm seine Lanze in den Rücken bohren. Aber Krigga war nicht kühlen Kopfes, er war wütend, wütend auf alles. Krigga lies seine Lanze die Luft durchschneiden, und umherwirbeln. Seine Blicke durchbohrten des Ungeheuers Augen .
Ein leiser..immer lauter werdender Gesang ertönte aus Kriggas Mund. TATATAATAAA TATATATAAATAA TATATAATAAAATA TATATAAA
Krigga sprintete auf das Monster zu, es musste sterben den Krigga musste hier enfach raus.
|
| 25.01.2002 21:39 | #86 |
| Burath |
Vom elenden Gestank des Monsters wurde Gnat fast übel aber dies war nicht das größte Problem. Mit voller Wucht schlug er auf das Monster ein, drehte sich, versuchte die verschiedensten Kombinationen aber sein Zweihänder wollte die harte Schale des Gegners einfach nicht durchdringen. Immer wieder musste er sich durch Sprünge oder Seitwärtsrollen in Sicherheit bringen. Meistens verfehlte ihn die Pranke nur knapp, stampfte ein tiefes Loch in den Boden. Steinbrocken wirbelten auf.
Gnat gab sich abermals völlig dem Kampf hin, seine Konzentration lag einzig und allein auf dem Gegner, seinen Bewegungen und Angriffen.
Die Pranke kam angeflogen. Gnat glitt unter ihr hindurch, brachte sich mit einem Seitwärtsrutscher durch die Beine auf die Rückseite des Monsters. Eine volle Körperdrehung und das Schwert schlug hart
in den Unterschenkel des Geschöpfes.
Die Klinge glitt nur ein kleines Stück durch die verhärteten Muskeln. Es war kein sonderlich wirkungsvoller Angriff aber der einzige der bis jetz Schaden verursacht hatte. Er wollte bereits zum nächsten Angriff ansetzten da schrie das Monster auf, drehte sich rasend und lies seinen Arm in Richtung Gnat schnellen. Er hatte gerade noch genügend Zeit in die Knie zu gehen, seine rechte Hand gegen den Schwertgriff zu pressen und den den Schlag abzuwarten.
Wie geahnt kam die Pranke auf Gnat zugeflogen, wurde allerdings von seiner Klinge durchbohrt bevor sie ihn wild durch die Luft schleuderte. Nach mehreren Saltos prallte er hart auf dem Boden auf. Nach einigen Sekunden die er benommen liegen blieb richtete er sich wieder auf. Blut lief ihm aus dem Mund und seine Augen blitzten vor Zorn. Sein Zweihänder steckte immer noch im Arm des Monsters deswegen zog er seinen Einhänder und stürmte wieder auf das Monster zu, wartete diesmal aber den Angriff seiner Gefährten ab.
|
| 25.01.2002 21:55 | #87 |
| Ahram |
Auf diesen Augenblick hatte Ahram gewartet. Die letzten Minuten hatte er einfach bewegungslos im Raum gestanden, den Körper gespannt, die Knochenklingen ausgefahren.
Das Monster gebärdete sich wie wild, seine furchtbaren Klauen zerteilten die Luft, schlugen nach seinen Kontrahenten. Bald hatte er den starren Exmagier ganz vergessen, drehte ihm den Rücken zu. Noch im gleichen Sekundenbruchteil entlud der Dämonenmensch seine Spannung, schoss nach vorne, einem schuppigen Geschoss gleich. Wuchtig prallte er gegen die Bestie, Krallen schabten an dicken Knochenplatten, Klingen bohrten sich in heißes Fleisch.
Das Monstrum stieß ein Brüllen aus dass die riesige Halle in ihren Grundfesten erschütterte. Kleine Gesteinsbrocken stürzten von der Kuppeldecke, zersprangen in hunderte kleine Einzelteile. Ruckartig fuhr das dämonische Wesen herum, Ahram wurde zurückgeschleudert, rollte über den Boden und kam wieder auf die Füße.
Flink sprintete er über den Steinboden, den Körper geduckt, die Zähne gefletscht. Wieder katapultierte er sich nach vorne, doch diesmal war die Bestie vorbereitet. Mühelos schmetterte sie den Exmagier von sich, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst als er krachend mit einer der steinernen Säulen kollidierte. Keuchend fiel er auf den Boden. Alles drehte sich, seine Arme drohten einzubrechen. Dieses Monster war unglaublich stark...
|
| 25.01.2002 22:05 | #88 |
| Don-Esteban |
Don-Esteban sah, was dieses Monster mit seinen Gefährten anstellte und riß instinktiv den Bogen von seinem Rücken. Zwei Pfiele aus dem Köcher gezogen und gleichzeitig auf die Sehen gelegt, gespannt, gezielt und auf das Monster abgeschossen. Ein kurzes Pfeifen, als die Pfeile durch die Luft sausten und dann steckten sie auch schon beide in der mächtigen Brust des Torwächters. Doch der wischte die beiden aus seinem Körper ragenden Pfeile einfach beiseite, wie lästige Insekten.
Mit ein paar Pfeilen war diesem Monster nicht beizukommen, hier mußten stärkere Waffen sprechen. Jetzt war also die Zeit gekommen, das zu tun, wofür die Dämonenbeschwörer berühmt und gefürchtet waren. Der Don wühlte in seiner Tasche. "Garklaue, nein. Spinnensekret, auch falsch. Ah, hier." Er zog eine Pergamentrolle heraus und entfaltete sie. Dann las er murmelnd in einer Art Singsang fremdartig klingende Worte vor. Der Torwächter stapfte unterdessen unverdrossen heran und brüllte der Gruppe seine Wut entgegen, daß einem Hören und Sehen verging. Der don murmelte und murmelte. Keiner verstand, was er da vorlas, aber es dauerte eindeutig zu lange. Fanden alle.
|
| 25.01.2002 22:19 | #89 |
| Steingolem |
Eine bläulich schimmernde Dunstwolke entstand vor dem Schwarzmagier. Aus der Dunstwolke formte sich eine Gestalt. Steinern, groß, größer, fest und grimmig.
Ein Steingolem.
Ohne einen Laut von sich zu geben, stapfte er auf den Torwächter zu. die Erde bebte, wo der Fuß des Golems aufkam. Wenige Schritte noch und der Torwächter war erreicht. Der Golem hob seine Faust und ließ sie gegen den Brustkorb des Monsters niederfallen, einem Hammer gleich. Das Brüllen verstummte. Die Luft war aus den Lungen des Torwächters entwichen. Verdutzt schaute er auf seienn neuen Gegner, der ihm zwar nur bis zur Hüfte reichte, aber irgendwie nicht so, wie die anderen zu sein schien. Der Torwächter ließ seine Pranke auf den Kopf des Golems sausen, doch der Golem ging nicht in die Knie. Brüllend vor Schmerz zog der Torwächter seine Pranke zurück.
Der Golem ging zum Angriff über. Ein Tritt in das Schinenbein des Monsters und ein Schlag gegen die Kniescheibe. Das Monster sackte zusammen. Der Golem ließ beide Fäuste ins Gesicht des Monsters schnellen und zertrümmerte dieses teilweise. Die Körperflüssigkeit des Torwächters floß in Strömen. Der Golem holte erneut aus und ließ seine Fäuste auf die Schulter und den Hals des Ungeheuers niedertrommeln. Dann ein wuchtiger Schlag gegen den Hals. Das Monster brüllte wieder auf. Der Golem packte mit beiden Händen den Kopf des Monsters und mit einem Ruck brach er ihm den Hals. Der Torwächter sackte zusammen. Sein Aufschlag auf den Boden ließ diesen erbeben, dann war es ruhig. Der Golem drehte sich um, sah zu Don-Esteban hinüber, dieser nickte und der Golem zerfiel zu Staub.
Der Weg war frei.
|
| 25.01.2002 22:34 | #90 |
| Burath |
Es war geschafft, der Torwächter war tot und lag am Boden. Eine helle schleimige Flüssigkeit verteilte sich um ihn herum auf dem Boden. Die Erleichterung unter dem Gefährten war deutlich zu spüren aber noch war es nicht vollbracht. Die Gefährten beachteten den toten Wächter nicht länger sondern gingen hinter ein paar Säulen am Rand der riesigen Kathedrale in Deckung. Geduckt rannten sie auf das Tor zu, sahen das mächtige Gebilde immer größer werden vor ihren Augen.
Es war an der Zeit das Tor endgültig und für alle Zeiten zu verschließen.
Hinter dem Tor war es tiefschwarz, von einer Dunkelheit, die fast stofflich war. Diese Finsternis hatte eine feste Qualität, sie quoll wie Rauch aus einem jahrtausendealten Gefängnis und verdunkelte die ganze schreckliche Kathedrale, als sie mit schlagenden häutigen Flügeln an der Decke entlangkroch und sich dort auflöste.
Alle sahen sich ein bisschen ratlos an, wie würde es jetzt weiter gehen?
Das Tor war riesig, jeder Torflügel hatte eine breite von etwa 4 Metern und es war turmhoch. Ganz sicher kein Tor, dass man eben mal an der Türklinke anfasst und verschließt. Das Metall, aus dem es gearbeitet war schien zu glühen, in einer Farbe für die es keine menschlichen Worte gab. Die gigantische Konstruktion war übersäht von Ornamenten, feinen Kunstarbeiten, es musste Jahrhunderte gedauert haben sie zu fertigen. Auf den Torflügeln war, unermesslich groß, die Gestalt eines mächtigen Dämons abgebildet. Meditate schätzte seine Größe auf mindestens 20 Meter. Es war ein furchterregendes Geschöpf, muskulös, gehüllt in eine dicke Rüstung. Aus seinem Kopf wuchsen lange, geschwungene Hörner, in der Hand hielt es einen riesenhaften Dreizack. doch das Faszinierende war sein Blick. Die Gefährten strengten ihre Augen an. Die Erbauer dieser Pforte hatten hier etwas vollbracht, was vor ihnen noch kein Mensch in ähnlicher Weise geschaffen hatte. Die großen Augen leuchteten, schienen lebendig, obwohl es klar ersichtlich war, dass das Metall durch keine anderen Hilfsmittel bearbeitet wurde als durch den Hammer. Die Gefährten wandten ihre blicke nach unten. An den Seiten der Torflügel waren in kopfhöhe Knäufe angebracht, die das Aussehen von Orkschädeln hatten. Diese sahen sich gegenseitig an und rissen das Maul auf - furchterregend.
|
| 25.01.2002 22:38 | #91 |
| Superluemmel |
meditate trat an das monströse portal heran und berührte die knäufe, aber das tor bewegte sich keinen millimeter von der stelle.
na drak schob sie zur seite und packte einen der knäufe mit beiden händen und versuchte das tor zuzuziehen, aber es passierte noch immer nichts. nach ihm versuchte jeder einzelne das tor zu bewegen und dann als gruppe, aber so viel sie sich auch mühten, das tor bewegte sich nicht.
die gefährten sahen sich an. bisher hatte es immer eine lösung gegeben, sollten sie jetzt am ziel versagen?
|
| 25.01.2002 22:39 | #92 |
| meditate |
"lasst uns erst einmal rasten. ich muss überlegen. irgend etwas muss in den prophezeiungen gewesen sein, dass uns jetzt weiterhilft."
meditate hatte aus der robe einen feinen stab aus holz gezogen, ganz unscheinbar, und ging damit auf das tor zu. es war der zauberstab, den ihr der schattendämon übergeben hatte.
als sie dicht am tor stand, fingen die augen der orkschädel plötzlich in einem dunklen roten licht zu glühen an und meditate spürte plötzlich einen schmerz an ihrer hand. der eigenartige siegelring, den sie einst im kastell mit hilfe der blauen lichter gefunden hatte, begann ebenfalls in dem dunklen rot zu leuchten. sie trat näher an das tor und plötzlich begann ihr ganzer körper zu vibrieren. der ring wurde heißer und sie hatte das gefühl, als würde er beginnen, etwas aus ihr herauszusaugen.
das ganze dauerte nur einen moment, dann erloschen die augenlichter wieder und auch der ring kühlte sich wieder ab.
|
| 25.01.2002 22:40 | #93 |
| meditate |
meditate holte aus der tasche die abschrift aus dem "claudere magica" dem buch, dass ihr der schattendämon gegeben hatte und begann ihre aufzeichnungen nachzulesen.
" am schwersten ist das versiegeln von dingen, in denen noch andere magie enthalten ist als die der struktur. das können mit magie versehene behältnisse sein aber auch magische portale oder magische landschaften.
auch hier wäre wieder der stab als fokus vonnöten. zuerst müsste die alte magie erkannt werden und dem gegenstand, der landschaft oder dem portal entzogen werden.
dieses mal müsste der stab die alte magie erst in sich sammeln und in ein wirksames gefäß übertragen. dieses ritual erfordert höchste konzentration und dürfte auf keinen fall unterbrochen werden. in den dazu erforderlichen bannspruch müsste die zu bezwingende magie eingefügt werden. welche magie dem ursprünglichen gegenstand, dem portal oder der landschaft innewohnen würde, müsste der magier selbst identifizieren. ein fehler hierbei hätte den sicheren tod des magiers zur folge.
das gefäß, dass dann die alten zauber beinhalten würde, müsste in dem zu verschließenden behältnis, raum oder der landschaft verbleiben. nur dann würde das magische verschließen, welches unmittelbar zu folgen hätte, auch erfolgreich ablaufen."
die alte magie. wie sollte sie die alte magie des portals erkennen? worin würde sie sich ihr offenbaren?
|
| 25.01.2002 22:42 | #94 |
| meditate |
meditate trat an das tor und versuchte in den kunstvollen basreliefs etwas zu erkennen. vorsichtig glitten ihre hände über die oberfläche. wo war der schlüssel? plötzlich sah sie es. in einem der felder sah sie das feuersymbol und im nächsten das wassersymbol. die anderen symbole brauchte sie gar nicht mehr zu suchen. sie wusste es, in dem buch war die rede von dem alten siegel gewesen, dass jetzt zerstört war.
"dieses siegel wurde von innos, adanos, beliar und donnra gewebt. sie benutzten dazu feuer, wasser, erde, luft, geist und blut. jeder gab etwas von seiner kraft und verwob es in mit dem siegel. dann durchschritt beliar das tor bevor es sich schloss. seither wandelt beliar nicht mehr auf der erde, sondern wohnt bei seinen geschöpfen in der welt der dunkelheit und des todes. "
Und dieses Siegel, dessen zerstörte Reste noch an den Torflügeln sichtbar waren, und dessen Magie in den gewaltigen Flügeln des Tores versickerte, wie Wasser nach einem Regenguß, mußte wieder hergestellt werden.
und sie wusste auch schon, in welches gefäß die magie gehörte: in die schwarze urne. nichts war auf ihrer wanderung zufällig gewesen. das erschien ihr ganz selbstverständlich. jetzt wusste sie auch, welches symbol sie auf dem deckel erkennen konnte. es war eine kombination der sechs elemente. sie ließ sich die urne geben und trat mit ihrem zauberstab an das portal.
plötzlich fiel ihr ein, dass orphelia von sieben gliedern gesprochen hatte. was war die sieben?
was war der siebte teil der magie des tores gewesen?
|
| 25.01.2002 22:44 | #95 |
| meditate |
sieben glieder, das war die magie der feuergilde, der wassergilde, der schläfergilde, der amazonengilde, der dämonenbeschwörer, die erde, zu der das gildenbild nicht passte als urmutter der natur verkörperte sicher krigga als waldmensch.
was aber war die sieben?
das tor! es war das tor selbst mit seiner magie, das material! natürlich, warum war sie nicht gleich darauf gekommen. der letzte bestandteil war das material des tores.
meditate ging zu dem portal und legte ihre hände auf eines der großen torflügel. sie wollte das material erspüren. in ihrem kopf entstand das bild von der bronze alter glocken. die tür bestand aus bronze.
jetzt konnte das ritual des entzuges der alten magie stattfinden.
|
| 25.01.2002 22:46 | #96 |
| meditate |
das ritual hatte es vorgegeben: zuerst musste dem tor die alte magie entzogen werden. meditate bat don-esteban zu sich, der ihr den eindruck machte, als würde er sich am wenigsten fürchten vor den dingen, die da kommen könnten.
sie übergab ihm die urne mit den worten.
"halt es um deines gottes willen fest und lass das gefäß nicht fallen, komme was da wolle! die prophezeiung sagt, dass wir des todes sind, wenn wir einen fehler machen."
dann traten die beiden vor das tor. meditate hob den stab und er begann wieder die feinen vibrationen auszusenden, die meditate im ganzen körper spürte. die augen der orkschädel erstrahlten in einem dunklen rot und der schmerz aus dem ring an ihrer rechten hand senkte sich in ihren körper bis ins herz. einen moment war ihr, als würde der ring wurzeln vorantreiben, die sich bis in ihr herz versenkten.
es war egal. das ende hatte begonnen. jetzt war nichts mehr aufzuhalten. sie hieß den schmerz willkommen und leitete all ihre konzentration auf das, was ihr herz oder der ring ihr eingab.
|
| 25.01.2002 22:53 | #97 |
| meditate |
"Elicio potestas, quae maior atque mortalites sunt,
potestas, cuius animes tanget infinitos
cuius robur tremere mundum curat."
dies war der richtige satz. meditate kannte die sprache nicht, verstand den sinn der worte auch nicht, diese worte hatte ihr der ring direkt ins herz gesandt. sie wusste nur, es waren die richtigen worte. ohne jeden zweifel. diese worte aus dem ring zwangen die magie des materials in die urne
"Flamma fulget occaecatque nos cum lumini culidi.
Innos deus sis propitius nos
Ut ignis ne cremat nos."
das tor schien sich aufzubäumen und ächzte, als wollte dieses gigantische bauwerk aus den angeln springen. die riesigen orks brüllten auf, das tor erglühte im feuer einer gewaltigen eruption, die in seinem material entstand und plötzlich schoss ein arm flüssigen feuers in die urne. diese leuchtete auf und der urnenbewahrer war einige minuten von diesem flüssigen feuer umgeben. don schrie auf aber er hielt die urne fest umklammert.
"Aqua purgat et abelueat malo.
Adanos deus sis propitius nos
Ut aqua ne mergeat nos."
diesmal schien das tor herabzufließen, sich von seinem oberen ende in bewegung zu setzen. die gewaltigen figuren verwandelten sich in weinende wassernymphen, die sie anflehten, sie doch in ihrem element zu belassen, von ihrem vorhaben abzulassen. meditate hielt weiter den stab umklammert und ein gewaltiges heulen erhob sich als einem eissturm gleich, die wassermagie in die urne schoß. diesmal strahlten die urne und der urnenbewahrer selbst in eisigem blau auf. obwohl man dem schüler des xardas seine schmerzen ansah, hielt er die urne weiter umklammert.
"Aër defendeat nos ab gaso mordo.
Dormiens sis propitius nos
Ut spiritus ne suffocat nos."
der sturm, der jetzt losbrach, drückte die gefährten auf den boden und schleuderte sie an die nächste wand. die magie des schläfers mobilisierte alle kräfte um sie an ihrem vorhaben zu hindern.
besorgt sah meditate, die der sturm mit einer solchen kraft an einen felsen gedrückt hatte, dass ihre brust sich zum atmen nicht mehr dehnen konnte, zu don. und er hielt die urne weiter umklammert und hatte sie mit seinem körper geschützt. sie konnte beruhigt sein, er schützte sie nicht nur mit seinem körper sondern auch mit seinem leben.
die magie des schläfers entschwand mit einem aufheulen in der urne.
"Terra stat tranquillus firmusqe.
Magna mater sis propitius nos
Ut solum ne devorat nos."
es begann überall zu knacken, risse entstanden in den wänden und im boden, überall quollen rauch- und dampfschwaden hervor, es zischte, als würden tausende schlangen aus ihren nestern kriechen. auch die magie der erde, der natur war nicht bereit freiwillig zu weichen. meditate folgte den anweisungen ihres herzens und wiederholte den spruch und endlich gab sich auch die erdmagie geschlagen und verschwand mit einem aufheulen in dem gefäß.
|
| 25.01.2002 22:55 | #98 |
| meditate |
"Sanguis flueat in venae nos.
Donnra dea sis propitius nos
Ut sanguis nos ne bibeamus."
wieder schien es, als wolle das tor zerfließen, nur dass es diesmal das blut war, das das tor herunterzulaufen begann. ein aufheulen und wehklagen erfüllte die höhle. aus dem material des tores reckten sich die arme der verstorbenen frauen. jeder kannte eine, jeder stürzte auf das tor zu um zu seiner liebsten zu gelangen.
meditate sah zu don, der sich ebenfalls zum tor gezogen fühlte, er hielt die urne nur noch mit einer hand. er hatte jemanden in dem basrelief wieder erkannt. er wollte sie holen.
|
| 25.01.2002 23:01 | #99 |
| Don-Esteban |
orphelia, die Hüterin des Kastells, kein Gedanke daran, wie ihre Gestalt in das Relief kam, keine Zweifel an der Echtheit der Wahrnehmung kam auf. Der Don sah die Heilerin, daß sie gestorben war, war vergessen, daß seine Wahrnehmung ihm einen Streich spielte, daß dies eine Täuschung sein könnte – daran kam ihm kein Gedanke. orphelia beherrschte sein Denken, sein Fühlen. Eine Urne in der Hand? Eine Aufgabe zu erfüllen? Keine Erinnerung an all das. Orphelia war nicht tot, sie hatte hier auf ihn gewartet, wollte sie ihm etwas sagen? Es mußte wichtig sein, alles andere war jedenfalls unwichtig. „Ja, was willst du mir sagen, ich höre“ hauchte der Don. Seine Umgebung sah er gar nicht mehr, den entsetzten Blick von meditate nahm er überhaupt nicht war, er hatte nur noch Augen und Ohren für orphelia. So lange hatte er sich gewünscht, daß ihr Tod doch rückgängig gemacht werden könnte und jetzt schien dieser Wunsch ion Erfüllung gegangen zu sein. Er lief ihr langsam entgegen.
|
| 25.01.2002 23:05 | #100 |
| meditate |
meditate sah sich verzweifelt um. wie konnte sie ihn halten? da fiel ihr blick auf nienor, die entsetzt dem grauen zusah.
"halt die urne, halt sie fest, wenn er sie losläßt war alles umsonst."
|
| 25.01.2002 23:09 | #101 |
| Nienor |
Das war die Sekunde der Bewährung, die sie sich immer gewünscht hatte. Mit einem Satz war sie bei Don-Esteban und fasste die Urne mit fester Hand und hielt sie. Nienor rettete das Ritual.
|
| 25.01.2002 23:11 | #102 |
| meditate |
"Infernae clausum servas et incolos eorum domes.
Beliar deus sis propitius nos
Ut tuus animalibus ne erimus."
die magie beliars manifestierte sich in den riesigen orks, indem diese dem tor entstiegen und auf die gruppe zukamen. die erde erbebte und diese riesengeschöpfe waren alles andere als aus totem material. ihr brüllen ließ den felsen erbeben und von allen seiten regneten steinbrocken auf die gefährten herab. einer der orks packte meditate am hals und hob sie mühelos in die luft. verzweifelt schlug sie mit den beinen um sich, aber der unbarmherzige griff hob sie in die höhe. der boden der höhle verschwand unter ihr, unbarmherzig riss der ork sie in die höhe. vor ihre augen schob sich ein rötlicher schimmer, der ork presste ihren hals immer enger zusammen. da war kein platz mehr für luft meditate wusste mit einem letzten rest von kraft und willen, dass sie nicht aufgeben durfte und war doch kurz davor. schwärze verengte ihr blickfeld, es war der tod, der nach ihr griff.
|
| 25.01.2002 23:13 | #103 |
| Don-Esteban |
orphelia war dem Don ganz nahe. Gleich berührte sie ihn, streckte ihre Hand aus... doch was war das? orphelia verschwamm und ihre Gestalt verzerrte sich seltsam, ihr Gesicht machte eine erschreckende Metamorphose durch. Plötzlich stand ein Ork vor dem Don, orphelia war verschwunden. Der Ork kam auf den Don zu, packte ihn mit eisernem Griff am Hals und drückte zu. Der andere Arm des Orks erhob sich hoch. In der Hand hatte er einen unförmig großen Krush-BrokDar. Jeden Moment würde der Arm des Oks mit seiner furchtbaren Waffe auf den Schädel des Don niedersausen. Don-Esteban erhob in einer verzweifelten, abwehrenden Geste die Arme.
|
| 25.01.2002 23:20 | #104 |
| Burath |
Wie benommen stand Gnat da, beobachtete das ganze Schauspiel ohne richtig zu verstehen was passierte. Nur eins erkannte er, Meditate und Don waren auf einmal in großer Gefahr.
Ein verzweifelter Ruf schallte durch die ganze Halle Helft ihnen!!!
Fest umklammerte Gnat sein Schwert und rannte auf den Ork zu der Meditate in die Luft hob. Seine Beinmuskeln spannten sich an und mit einem Satz sprang Gnat auf den Ork zu. Die Klinge bohrte sich tief in die Brust des Ungeheuers. Mit aller Kraft hing Gnat an dem Ork, versuchte ihn in die Tiefe zu reißen. Langsam hauchte der Ork seine letzten Atemzüge aus und brach dann tot am Boden zusammen. Meditate sowie Gnat prallten hart auf dem Boden auf.
|
| 25.01.2002 23:23 | #105 |
| Carthos |
Gor Na Drak sah Don-Esteban und erkannte seine Not.
Endlich mal eine Bewährung für das mächtigste Schwert der Barriere. Schade nur, dass es seine wunderbare Feuermagie verloren hatte. Trotzdem würde es wohl reichen, diesen Riesen von dem Don abzubringen. Mit einem gezielten Hieb durchtrennte sein Schwert die Sehnen in Kniehöhe. Der Ork brach zusmmen und der Don rutschte die Felsenwand herunter.
Mit einem gewaltigen Schlag verlor der Ork seinen Kopf und Gor Na Drak sah zufrieden um sich.
|
| 25.01.2002 23:48 | #106 |
| Nienor |
Nienor sah die Orks auf meditate und Don zustapfen und ließ die Urne fast fallen vor Schreck, besann sich dann aber und zeigte Mut. Sie ließ sich nicht beirren und behielt die Urne fest in den Händen. Die Orks marschierten an ihr vorbei und waren jeweils mit der Magierin und dem Don beschäftigt, doch Nienor hielt die Urne, ganz fest. Das war ihre Aufgabe, um die Orks kümmerten sich die anderen, sie hate standhaft die Urne zu halten, nur darauf kam es an. Denn wenn die Urne hinunterfiel und zersprang, war das Ritual umsonst und konnte niemals vollendet werden.
|
| 25.01.2002 23:56 | #107 |
| meditate |
meditate lag einen moment auf dem boden um wieder zu sich zu kommen. es war still geworden in dem felsendom. die alte magie des tores war in die urne gebannt.
meditate ging zu nienor, die ängstlich und fasziniert zusah, wie von den toten orks ein weißer nebel aufstieg und in die urne fuhr. sie hielt die urne etwas von sich aber sie hielt sie fest, sie hatte nicht versagt.
gnat kam mit dem deckel und setzte ihn auf die urne. meditate berührte diese und nach einem kurzen zischen war kein spalt mehr zu sehen.
|
| 25.01.2002 23:58 | #108 |
| meditate |
das buch hatte darauf hingedeutet, dass die versiegelung des tores unmittelbar im anschluss zu erfolgen hatte. meditate ging ganz dicht an das tor. durch den entzug aller magie war dessen konsistenz schwer abzuschätzen. einerseits sah es so aus, als könne man durch das tor hindurchfassen, andererseits sah es noch immer wie eine barriere aus. nur die augen der beiden orkschädel leuchteten noch immer in dem dunklen rot, das inzwischen fast schwarz aussah. direkt vor dem tor jagte ihr der ring an ihrer hand einen stechenden schmerz duch den körper, so dass sie sich am liebsten zusammengekrümmt hätte oder auf die hand verzichtet.
in ihrem inneren wusste sie allerdings, dass der schmerz erst vorbei sein würde, wenn sie das ritual zur vollendung geführt hätte. sie legte die hand mit dem ring auf einen der orkschädel und versuchte, mit der anderen hand auch den anderen zu fassen. es war aber nicht möglich. der abstand war einfach zu groß. wie sollte sie das tor verschließen, wenn sie es nicht einmal bewegen konnte.
|
| 26.01.2002 00:06 | #109 |
| Ahram |
Ahram fiel es wie Schuppen von den Augen. Das Buch, das Tor, die Prophezeihung. Er erinnerte sich. Beliar war durch das Tor geschritten, er hatte alle schwarze Magie mit sich genommen, ihm waren sämtliche Wesen der Dunkelheit gefolgt. Erst dann konnte das Tor geschlossen werden.
Der Dämonenmensch blickte in die Runde. Angespannte Gesichter von verzweifelter Anstrengung entstellt. Alles Böse musste in die Unterwelt mitgenommen werden. Ahram griff sich die Urne mit der alten Magie des Tores
Töte sie, schnell, töte sie alle....
Der Jäger. Er war die Lösung. Das letzte Bindeglied.
Langsam schritt der Exmagier auf das große Tor zu. Seine Gefährten waren noch immer damit beschäftigt die Flügel zu schließen, sie beachteten den Dämonenmenschen erst als es zu spät war.
Ahram klammerte sich an den Torbogen, der Sog, der ihn in die Unterwelt ziehen wollte war sehr stark, riss ihn fast von den Füßen. Noch einmal blickte er sich um. Er schaute in verblüffte Gesichter. Sorge stand in den Mienen seiner Begleiter, und doch las er auch die hintergründige Akzeptanz, die Erkenntnis. Es musste sein.
Sein letzter Blick galt Meditate, der Frau, die ihm so unendlich viel bedeutete. Sie war es gewesen die ihm damals Trost gespendet hatte, als er in Trauer versunken war, in Zeiten in denen der Dämonenmensch nur noch sterben wollte hatte sie ihm Kraft gegeben. Durch sie hatte er einen Grund gehabt weiterzuleben.
Seine blauen Augen trafen die ihrigen, er fühlte wieder unendlichen Schmerz in der Brustgegend. Damals, bei ihrem ersten Abstieg hatte er einen Schwur abgelegt. Nun war es an der Zeit ihn einzulösen.
-Meditate, ich liebe dich.
[/i]Die Worte kamen klar und deutlich über seine Lippen, er wollte, dass sie es wusste, wollte dass alle es wussten.
Er liebte die Magierin, mehr als alles Andere.
Mehr als sein Leben.
Ein letzer Blick, dann ruckte der Dämonenmensch herum, spannte seine dicken Beinmuskeln. Kraftvoll stieß er sich ab, wurde augenblicktlich von den Gewalten des Tores erfasst, durchstieß die unsichtbare Grenze zwischen der Welt der Sterblichen und der Welt der Verdammten und hinter ihm fiel das Tor endgültig wieder zu.
Ahram der Exmagier, die Mißgeburt zwischen Mensch und Dämon, hatte diese Welt verlassen.[/i]
|
| 26.01.2002 00:19 | #110 |
| meditate |
meditate rannte zu dem tor. das ging doch nicht! das war doch nicht möglich! das tor musste sofort wieder geöffnet werden.
die gefährten stürzten auf sie zu und schrien durcheinander. meditate realisierte erst langsam, was hier passiert war. ahram hatte sich geopfert. er hatte sein leben zum dritten mal hingegeben und war dieses mal direkt in beliars reich geschritten, aus dem es nun, nachdem die gewaltigen torflügel zugechlagen waren, niemals wieder ein entrinnen gab.
langsam zog eine schneidende kälte in das herz der magierin. es war ihr gesagt worden, dass ihr das schließen des tores unerträgliche schmerzen bereiten würde. sie hatte immer nur mit körperlichen schmerzen gerechnet und war bereit gewesen, diese auf sich zu nehmen.
mit dem schmerz des verlustes ihres besten freundes hatte sie nie gerechnet. sie drehte sich mit tränenleeren augen zu ihren gefährten um. ... das ritual ... das ritual.
sie musste es vollenden, sonst wäre das opfer von ahram sinnlos gewesen.
|
| 26.01.2002 00:24 | #111 |
| meditate |
zwischen den beiden orkschädeln schien sich die luft zu verdichten. ein grünes ektoplasma erschien und verdichtete sich. es erschien von geisterhand das siegel zwischen den orkschädeln. die gewaltigen zähne hielten es und es hatte die form eines fünfzackigen sterns. jede zacke trug ein handgroßes mal, in dem sich ein zeichen befand.
alle aus der gruppe wussten plötzlich was ihre aufgabe war. einer nach dem anderen traten an das siegel und berührten eines der male. jedes mal leuchteten die augen der orks stark auf und
jedes mal leuchteten im selben moment auch die augen desjenigen in der gleichen dunkelroten farbe auf, die die orkaugen hatten.
jeder spürte, dass das siegel ihm etwas entzog, etwas undefinierbares. jeder fühlte sich danach stark geschwächt.
die leute des alten lagers sahen sich an, wer?
sie wussten es plötzlich beide, gnat trat an das siegel und legte seine hand auf.
nienor, gnat, don-esteban, krigga, champ
meditate war die letzte. sie fühlte, dass sie als letzte den blutroten stein, der plötzlich in der mitte des siegels erschienen war, mit dem seltsamen siegelring berühren musste.
kaum hatte sie das getan, begann der ring alles aus ihr zu saugen, was sie an kraft, energie, leidenschaft und magie zu geben hatte.
meditate sah einen blitz. sie bäumte sich auf und schrie als sie den kalten schock spürte, der ihren ganzen körper durchflutete. die beißende kälte trieb ihr die tränen in die augen. der kalte schmerz schien ihr innerstes auseinander zu reißen, als würde ihr das herz aus der brust gezerrt, als würde sie gespalten.
das siegel begann zu strahlen und zusammenzuwachsen.
meditate fühlte dass ihr die gesamten magischen fähigkeiten entrissen wurden und in das siegel flossen und es für immer verschlossen. meditate glitt an dem tor herunter und es schien, als sei auch der letzte lebensfunken in die kraft des siegels geflossen.
|
| 26.01.2002 01:09 | #112 |
| Don-Esteban |
Ahram war weg, hinter dem Tor gefangen, meditate war leblos am Fuße des Tores zusammengesunken, der Don rieb sich den Hals und der Rest der Gruppe war auch außer Atem vom Kampf gegen die beiden Orks. Verwundert sahen sie mit an, was Ahram tat. Er hatte sich für die Gruppe geopfert, für das Fortbestehen der Kolonie, für ihrer aller Leben. Still standen sie und versuchten, das Geschehene zu verarbeiten.
Doch viel Zeit blieb ihnen nicht. Denn aus dem Portal des Tores, in welches abertausende von Figuren eingemeißelt waren, kamen plötzlich geisterähnliche Erscheinungen heraus. Unten am Fuße des Portals entstiegen ihm Untote "Ist das denn nie zu Ende?" entfuhr es dem Don. Die Kämpfer der Gruppe stellten sich auf, bereit, dem erneuten Ansturm zu begegnen. Doch die untoten Kämpfer waren in der Minderheit. Um sie kreisten die Schatten der dem Portal entstiegenen Figuren, wie ein Schwarm aus Heuschrecken. Die Untoten waren recht schnell erledigt. Gor Na Drak und Gnat ließen ihre Schwerter tanzen, Krigga seine Lanze. So war diese Bedrohung bald keine mehr. Trotzdem hatte der Don vorsichtshalber die immer noch bewußtlose meditate in Sicherheit gebracht.
Krigga konnte es nicht lassen und schnappte sich einen der untoten Kadaver, der mit voller Rüstung herumlag. Was ihn trieb? Neugier, Vorhersehung? Don-Esteban wußte es nicht. Es war auch egal, denn eine andere Gefahr schien nun auf die Gruppe hinzuzurollen. Die Geister, die zuerst ziellos in den Weiten der Höhle umherirrten, kamen auf einmal, wie auf Befehl, von allen Seiten auf die eng zusammengedrängt stehende Gruppe zu und die Luft war erfüllt mit ihrem Heulen und Klagen. Durcheinander schwirrten sie, dabei ihre Seufzer ausstoßend. Die auf das Tor angewandte Magie hatte sie befreit und jetzt suchten sie einen Weg in die Oberwelt, den Platz ihres Sehnens. Immer schneller kreisten sie umher, Wirbel bildend, mal hier, mal dort. Immer mehr dieser verlorenen Seelen kamen zusammen und bildeten immer größere Wirbel. Zuerst war nur ein Lüftchen zu spüren, das ausgelöst durch die endlos kreisenden Geister die Haare der Gruppenmitglieder durchfuhr. Stetig wuchs dieser Luftzug an und wurde zu einem starken Wind.
|
| 26.01.2002 01:36 | #113 |
| Burath |
Wie entgeistert stand Gnat da. Unglaubliche Leere erfüllte ihn, er fühlte sich einsam und allein. Reglos, ohne den Geistern Beachtung zu schenken, stand er da mit geneigtem Haupt, dachte über den Tod seines Freundes nach. Ein schmerzhafter Verlust. Gnat kannte die Notwendigkeit dieses Opfers, konnte seine Gefühle aber nicht unterdrücken. Mach's gut Ahram. Wir sehen uns in der nächsten Welt flüsterte er leise in sich hinein.
Wie in Zeitlupe sah er seine Gefährten vor sich wie sie immer enger zusammenrückten um Schutz vor den Seelen zu finden. Seine Freunde waren am Leben. Hatten sie es wirklich geschafft? Würden sie die Oberfläche je wieder zu Gesicht bekommen? Es musste einen Weg geben, da war er sich sicher.
Die Erde begann abermals zu beben, lautes Grollen übertönte selbst die Klagerufe der Geister. Säulen stürzten ein, die Wände schienen nachzugeben. Was zur Hölle ist das nun wieder?
Plötzlich wurde alles in einen orangenen Schein gehüllt, es wurde immer stärker. In der Ferne erkannte Gnat wie sich Lavamassen immer weiter in ihre Richtung schoben. Nein, das konnte nicht das Ende sein,
nicht nach dem was sie alle auf sich genommen hatten.
Die Lava brachte alles zum Einsturz was sich ihr in den Weg stellte. Nicht mehr lange und sie hätten auch das Podest auf dem die Gefährten standen erreicht. Beißende Hitze trieb Gnat den Schweiß ins Gesicht,
innerlich kochte er. Was sollten sie tun? Hilflos waren sie der Lava ausgeliefert.
Mittlerweile waren sie eingeschlossen. Befanden sich immer noch auf dem Podest das nun wie eine Insel aus dem Lavasee ragte. Ratlos schaute Gnat in die Runde.
|
| 26.01.2002 02:00 | #114 |
| Don-Esteban |
Die Lava verbrannte förmlich die Luft. Flammen züngelten aus dem geschmolzenen Gestein und verbrauchten den vorhandenen Sauerstoff, die Luft wurde warm und imemr wärmer, bis sie unerträglich heiß war. Zu allem Überfluß schwirrten noch die Geister um sie herum und trieben ihnen so noch mehr dieser heißen Abgase zu. Der Wind, den der Wirbel verursachte, wurde immer stärker, bald hatten sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten, so stark wurde der Sturm. Dicht gedrängt warteten die Gefährten auf das Ende. Es gab kein Entkommen.
Plötzlich gab es ein großes Aufheulen, die verlorenen Seelen hatten sich alle in einem Wirbel vereinigt, in seinem Zentrum die Gefährten, auf einer von ständig ansteigenden Lavamassen umgebenen Insel. Der Sturm wurde zum Orkan und die Gruppe konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Alle klammerten sich aneinander fest und Krigga hielt sich an einem der untoten Kriegerskelette fest, die sie eben erledigt hatten. Sie wurden mit dem Wirbel aus Geistern und Seelen mitgerissen, nach oben, weg von der Lava, die immer schneller zu steigen begann, so als ob sie die Gruppe verfolgen wollte, doch der Orkan aus schemenhaften Gestalten entließ sie nicht aus ihrer Umklammerung, die Geister hatten einen Weg aus ihrem Gefängnis gefunden. Nach oben, immer nach oben ging der Weg, weg von der nacheilenden Lava. Die Höhle verengte sich nach oben hin immer mehr, bis sie vollständig verschwunden war und in einen Schlot oder Kamin mündete. Unter der Gruppe stieg die Lava hinterher, die Gefährten spürten förmlich, wie ihre gierigen Arme nach ihnen griffen, wie ihr heißer Atem ihnen das Gesicht verbrannte.
Immer höher ging es in rasender Fahrt durch den Kamin, auf der Flucht vor der Lava. Die Geister heulten entzückt auf, die Freiheit so nahe vor Augen. Nach einer endlos erscheinenden Zeitspanne, die doch nur wenige Minuten dauerte, war der Schlot auf einmal zu Ende und die Gefährten befanden sich im Freien. Urplötzlich wurden sie fallen gelassen, die Seelen zerstreuten sich in alle Winde und ließen die Gruppe einfach auf den Abhang des Kraterrandes fallen. Die Gefährten waren im Freien. Sie aren durch den Kamin eines Vulkans in die Oberwelt gelangt, doch die Gefahr war noch nicht vorbei, schnell sammelten sie sich und kletterten den Krater huinauf, um aus dem Kessel zu entkommen. Keinen Augenblick zu früh, denn die Lava erreichte in diesem Moment den Krater und füllte ihn. Eine Fontäne stieg auf.
Rauch umhüllte die Spitze des Berges, als eine Gruppe von Menschen, klein wie Ameisen an dessen Flanken herunter kletterte. Sie hielten sich abseits von den Lavaströmen, die sich den Weg an den Seiten des Vulkans bahnten. Nach stundenlanger Kletterei waren sie am Fuß des Berges angekommen. Hier hielten sie inne.
|
| 26.01.2002 02:13 | #115 |
| Carthos |
Die Gefährten lagerten erschöpft an einer Stelle, an der das Gras noch nicht verbrannt war. Erschöpft ließen sie sich im Kreise nieder und sahen sich an. Nur Meditate hielt den Kopf gesenkt. Sie war zwar inzwischen zu sich gekommen, aber wirklich da war sie nicht. Besorgt legte der Erzbaron ihr seinen Pelz um die Schultern. Wenn sie ein Stück vom Vulkan weg wären, könnte so ein Pelz dem Mädel sicher nützlich sein.
Plötzlich sah der Erzbaron auf.
Wir müssen noch etwas tun, bevor wir auseinanderlaufen und jeder wieder seiner Wege geht.
Die Gefährten sahen den Baron fragend an. In allen Gesichtern war unendliche Erschöpfung zu sehen, alle konnten sich kaum auf den Beinen halten, aber sie traten noch einmal zusammen. der Baron streckte seine Hand aus und bat die Gefährten mit ihm zusammen ein Bündnis zu schließen.
Laßt uns den Zusammenhalt, den wir durch dieses Abenteuer gewonnen haben nicht vergessen, die Erfahrungen, die wir gemacht haben, sollen uns immer im Gedächtnis bleiben. Ich möchte, daß jeder auch noch in späteren Zeiten daran denkt, was wir durchmachen mußten, welche Mühen es uns gekostet hat, dies zu vollenden und so das Leben unserer Mitgefangenen in dieser Barriere zu retten. Deshalb laßt uns diesen Zusammenhalt durch einen Schwur besiegeln und für immer lebendig bleiben.
Die Freunde legten ihre Hände aufeinander.
Jeder soll für den anderen einstehen, wenn einer von uns in Not ist, wenn er unsere Hilfe braucht. So, wie wir uns in der Unterwelt aufeinander verlassen konnten, soll es auch weiterhin sein.
Schwört ihr alle, daß ihr für den anderen einstehen werdet, wenn einer von uns Hilfe braucht? Ohne auf die Zugehörigkeit zu einem Lager zu achten, ohne daran zu denken, ob derjenige in dem Moment zu den Freunden oder Feinden des eigenen Lagers gehört? Schwört ihr das? Keiner soll Fragen stellen sondern jeder soll zu Hilfe eilen, wenn einer von uns ihrer bedarf. Darum sprecht mir nach:
"Ich werde jederzeit dem anderen helfen, wenn er mich um Hilfe bittet, ohne auf die Farbe seiner Kleidung zu achten, ohne nach seiner Überzeugung zu fragen, ohne seinen Stand zu beachten. Ich werde ohne Ansehen der Person alle Mitglieder dieser Gruppe gleich behandeln und ihnen soweit helfen, wie es nur in meiner Macht steht. Und dabei alle mir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Sollte ich diesen heiligen Schwur brechen, treffe mich der Zorn der Götter, Krankheit und Neid sollen mich verzehren, Unglück und Tod sollen mich heimsuchen."
|
| 26.01.2002 02:49 | #116 |
| Don-Esteban |
Die Gefährten wiederholten die Worte des Erzbarons und jedem war feierlich dabei zumute. Danach machte sich die Gruppe auf und ging nach Norden, bis sie an ein Ufer kam. Ratlos standen sie da und überlegten, wie ihre Reise weitergehen sollte. Plötzlich sahen sie auf den Wassern einen Nachen, gesteuert von einem einzelnen Mann.
Er schien auf sie zuzuhalten. Neugierig wartete die Gruppe auf die Ankunft des Mannes. Als er seinen Nachen auf den Strand gesteuertc hatte und der Sand unter dem Kiel knirschte, sagte der Mann: "Steigt ein. Eure Reiserichtung ist ungewöhnlich, doch ich werde euch übersetzen." Die Gefährten stiegen in das Boot, das zwar keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck machte, aber der Fährmann beherrschte es perfekt, scheinbar steuerte er es schon viele Jahre. Ruhig glitt es durch die Wellen, nachdem er es vom Strand wieder abgestoßen hatte. Trotz seiner geringen Größe schaukelte es nicht im Geringsten auf dem Wasser, es schien fast, als fuhr es auf einer glatten Straße entlang.
Nach einiger Zeit kam ein Ufer in Sichtweite. Der Fährmann hielt darauf zu und so erreichten sie es bald. Alle stiegen aus. Während der Fahrt hatte keiner auch nur ein Wort gesprochen. Doch jetzt erhob der Fährmann wieder seine Stimme. "Ich gebe euch jedem eine Münze." Er schien verwirrt zu sein. Irgendwas schien nicht in Ordnung zu sein. Doch was, das blieb den Gefährten verborgen. Verwundert nahmen sie die Münzen an. Sie sahen sehr altertümlich aus und waren in der Barriere eigentlich nichts wert. Und warum gab er ihnen Geld für die Überfahrt. Was war hier los?
Doch ehe sie sich den Fährmann genauer anschauen konnten, war er plötzlich verschwunden. Schulterzuckend gingen sie den Strand hinauf. Der Don führte meditate, die still und in sich gekehrt fast wie eine Schlafwandlerin vor sich hin lief. Bald hatten sie den Strand hinter sich gelassen und sahen sich einer weiten Ebene gegenüber. Der weitere Weg führte nach Norden, quer über diese Ebene. Don-Esteban nahm die benommen und vollkommen abwesend wirkende meditate an die Hand und machte sich auf den Weg ins Kastell.
|
| 26.01.2002 03:07 | #117 |
| Burath |
Endlich war alles vorbei, endlich konnte Gnat wieder die angenehme Luft der Oberfläche riechen. Eine Träne lief ihm über die Wange. Er hatte nicht mehr damit gerechnet in die die normale Welt zurückzukehren. Erschöpft lies er er sich am Strand fallen. Seine Hände wanderten durch den feinen Sand, ließen ihn zart durch seine Finger gleiten. Immer noch bestürzt über den Verlust eines Freundes aber dennoch erfreut darüber diesen Krieg lebend überstanden zu haben machten sich der Rest der Gefährten auf den Weg zu ihren Lagern, ihrer Heimat entgegen...
|
| 26.01.2002 10:31 | #118 |
| Superluemmel |
Was den Gefährten bisher nicht aufgefallen war, war, dass Frost nicht mehr bei ihnen war. Mitten in dem Wirbel der Seelen hatten sie ihn das letzte Mal gesehen. Doch niemand hate genauer darauf geachtet was er zu dem Zeitpunkt getan hatte. Der dunkle Krieger hatte all seine Lebenskraft seinem Breitschwert geopfert um ein kleines Schutzschild zu erschaffen welches die Gefährten davor bewahrte, in dem Sog der Seelen zerquetscht zu werden. Als die Gruppe den Rand des Kamins erreichte, war Frosts gesamte Kraft aufgebraucht und das Schwert zersprang. Vollkommen leblos kippte Frosts Körper um und blieb liegen. Die Konturen des Körpers verschwammen und er löste sich in zwei schattenhafte Schemen auf, die in entgegengesetzter Richtung auseinander trieben. Danach war von dem einst so stolzen Krieger nichts mehr zu finden.
Der Kämpfer war zu schwach gewesen um seinen Geist wieder auf die materielle Ebene zurückzubringen. Frost hatte sein Leben geopfert und wurde zwischen den Sphären zerrissen.
|
| 11.03.2002 10:20 | #119 |
| kore |
die kore öffnete ihren schleier, entließ meditate aus ihren armen und trat ein paar schritte zurück.
"du kannst die augen öffnen. du hast die grenze zwischen leben und tod unbeschadet durchschritten.
ich werde dich jetzt verlassen und dich an dieser stelle wieder abholen, sollte dir die rückkehr in die welt der lebenden gestattet werden.
da du die erste frau bist, die mit mir kommen musste, gebe ich dir noch einen rat: trau nur dir selbst.suche wahrheit und kraft in dir und bedenke deine worte."
damit schloss die kore ihren schleier wieder und verschwand in einem leichten rauch.
|
| 11.03.2002 12:21 | #120 |
| meditate |
meditate sah sich um. sie befand sich in der eingangshalle eines gebäudes, das ihr seltsam bekannt vorkam. war sie hier nicht schon gewesen?
es fiel ihr wie schuppen von den augen. das war das zuckerbäckerschlösschen der versuchung gewesen. aber war das bei ihrer flucht nicht in der lava versunken und hatten sie nicht gerade so ihr leben retten können?
meditate sah sich hilflos um und ging zum eingang um einen blick in die umgebung zu werfen.
alles sah ganz anders aus als sie es in erinnerung hatte. liebliche hügel so weit ihr auge schauen konnte und ein strahlender himmel, der das licht aus sich selbst zu schöpfen schien. kleine baumgruppen lockerten die landschaft auf und gaben dem blick ruhepunkte. über allem lag eine unwirkliche stille, die man glaubte anfassen zu können.
das sollte die welt der toten sein? sie dachte an ihren abstieg in die unterwelt und den kurzen blick hinter das gewaltige tor, an die dunkelheit, die wie rauch aus dem schrecklichen raum hinter dem tor entwich, an die schreie der gequälten seelen, an die geister, gerippe und untoten die ihnen begegnet waren. was war dann aber das hier?
sollte es noch eine ganz andere welt der toten geben? eine welt, in der zum schluss alle, die glücklichen und unglücklichen ihren frieden finden würden?
so musste es sein. das war die heimstatt der toten, ihr reich, ihr dasein. es konnte ja nicht sein, dass die toten auf ewig ein spielball der hölle waren.
aber was würde nun mit ihr werden. meditate ging zurück in das gebäude.
|
| 11.03.2002 12:58 | #121 |
| meditate |
sie lief die flure entlang und bewunderte die liebliche architektur, die pittorsken verzierungen, die herrlichen gemälde mit motiven aus der lebendigen welt, die großartigen deckengemälde, das viele gold, der wundervolle marmor.
meditate musste unbedingt mal die schuhe ausziehen, über diesen marmor musste es herrlich sein, barfuß zu laufen.
sie setzte sich auf den boden und schlüpfte aus den schuhen. dann ließ sie die zehen kreisen und betrachtete die eingangshalle etwas genauer. in der mitte wand sich eine wendeltreppe in das zweite geschoss und neben der treppe stand eine figur mit einem teller .... moment mal ... das kannte sie doch ... das sah doch ... meditate sah sich noch einmal um. es war wirklich so!
sie befand sich im kastell, oder einem gebäude, das ein spiegelbild vom kastell war. nur war hier alles leicht und hell, was in der barriere düster und schwer war.
dann sollte es hier ja wohl auch die küche geben.
meditate erhob sich und lief zu der ihr bekannten tür und richtig - da war sie. und sie wurde empfangen von einem äußerst liebenswürdigen küchendämonen.
meditate setzte sich an ihren stammplatz und wunderte sich auch nicht merh, als der küchendämon ihr ihre lieblingsspeise vorsetzte.
|
| 11.03.2002 13:03 | #122 |
| versuchung |
hallo schöne frau, darf ich mich zu euch setzen?
|
| 11.03.2002 15:11 | #123 |
| meditate |
meditate musste erst mal schlucken. zum glück saß sie schon, sonst hätten die weichen knie wohl ihren dienst aufgegeben.
"wer bist du denn? du kommst mir irgendwie bekannt vor? klar setz dich zu mir. mann, ich finde, hier ist es ganz schön heiß!"
meditate wusste nicht recht was sie sagen sollte. sie fühlte sich im moment außerordentlich unwohl, zumal sie nicht die geringste ahnung hatte, ob sie überhaupt halbwegs vernünftig aussah nach der reise mit der kore.
der typ war ja wohl der hammer. war das jetzt die versuchung, die bei ihrem ersten versuch in der unterwelt irgendwie nicht annähernd so verführerisch aussah? meditate zauberte ihr schönstes lächeln aufs gesicht.
|
| 11.03.2002 23:22 | #124 |
| meditate |
der typ sah sie die ganze zeit beim essen an, so dass meditate sich nicht richtig traute, überhaupt zu schlucken. würde sie überhaupt jemals den bissen herunterbekommen, der in ihrem mund immer mehr aufquoll und langsam einen komischen geschmack bekam?
ihr war schlagartig klar, dass der bissen in ihrem hals stecken bleiben würde und dass sie hier sterben würde. zu füßen dieser unwiderstehlichen versuchung würde sie dahin schwinden und damit hätte sich die wiederkehr in die welt der lebenden ohnehin erledigt.
mit zitternden beinen erhob sie sich und versuchte sich vom tisch in richtung tür zu schieben, aber es kam was kommen musste, die beine hielten sie nicht und sie fiel, fiel genau in seine arme.
da hob der kerl sie lachend auf, drückte sie an sich und trug sie auf seinen armen in ihr zimmer - wirklich in ihr zimmer. meditate legte ihren kopf an seine brust und fühlte ihre sinne schwinden.
|
| 12.03.2002 00:01 | #125 |
| versuchung |
lächelnd hatte sich der schöne mann in den sessel gesetzt und beobachtete meditate. ganz offensichtlich war sie stark angeschlagen, aber nicht wirklich dort, wo die versuchung sie haben wollte.
aber die macht beliars kennt keine grenzen.
was ist denn nun, darf ich zu dir kommen?
|
| 12.03.2002 00:39 | #126 |
| meditate |
sie hatte es ganz genau gewusst, dass dies nur eine illusion war. trotzdem musste meditate seufzen, als der schöne mann plötzlich weg war.
er war so eine augenweide und in seinen armen zu liegen, war so ein schönes gefühl gewesen, aber sie hatte auch gewusst, dass dieser schöne mann nicht die probe war, der beliar sie unterziehen würde. das wäre zu läppisch gewesen. wahrscheinlich wollte er ihr nur die angst nehmen.
meditate hörte ein leises fiepen aus dem sessel. sie sprang aus dem bett und lief hin und dann sah sie, in welch wundervolles wesen sich die versuchung nun verwandelt hatte. und jetzt konnte sie auch nicht mehr widerstehen. sie nahm das kätzchen und legte es neben sich aufs kissen.
was für ein wundervolles weiches fell, was für ein liebliches schnurren. meditate legte ihr gesicht an das wunderbare lebendige entzücken und schlief ein.
|
| 12.03.2002 06:54 | #127 |
| meditate |
meditate erwachte weil vor dem fenster de helle tag angebrochen war. selbst das war hier anders als in der welt der lebenden, sie erwachte allein mit tagesanbruch und nicht mit dem einzug der nacht.
meditate nahm das kleine kätzchen und wollte gerade in die küche gehn als sie den spiegel bemerkte. was er ihr wohl offenbaren würde, wenn sie ihn in dieser welt beühren würde? sie trat auf ihn zu und legte eine hand auf seine oberfläche.
es entstanden die gewohnten wellen und sie erblickte ihr zimmer. sie konnte wie durch ein fenster in ihr zimmer sehen und natürlich war das zimmer leer.
meditate lächelte und ging in die küche. als sie sich an den tisch setzte und dem kätzchen gerade ein schälchen milch spendieren wollte, verwandelte sich die versuchung wieder in den schönen mann.
das ging mit einem hörbaren *pfssssst* vor sich und dann saß er wieder bei ihr am tisch.
|
| 12.03.2002 07:09 | #128 |
| versuchung |
"wolltest du mich mit einer schale milch abspeisen meine liebste? lass uns lieber richtig frühstücken, auf dich wartet ein harter tag."
der schöne mann servierte meditate ein festliches frühstück und führte sie dann in die bibliothek.
"setzt dich und entspanne dich, die aufgabe wird dir hier gestellt werden."
damit ließ er meditate allein.
|
| 12.03.2002 12:29 | #129 |
| meditate |
neugierig sah sich meditate um und überlegte, ob die bücher denn hier ebenfalls gegensätzliche eigenschaften hätten. sie rief beliars macht und hielt einen augenblick später ein kostbar gebundenes werk in der hand, verziert mit goldenen riegeln und beschlägen.
es war so schwer, dass sie es kaum mit beiden händen halten konnte.
es trug den titel: BELIARS MACHT und den untertitel 10 schritte zur unbegrenzten macht.
meditate legte das buch auf einen der tische und schlug es vorsichtig auf. im selben moment hörte sie heulen, jammern und kreischen und hatte das gefühl, dem buch würden sogeleich irgendwelche wesen entsteigen. schnell klappte sie den deckel wieder zu. ihr herz klopfte. sicher war das buch nicht für menschen gedacht und ganz sicher sollte sie es nicht öffnen.
meditate vermutete, dass sich auch hier dämonen finden würden, die das buch wieder an seinen platz stellen würden und begann dieses zauberhafte schlösschen ein bisschen zu untersuchen.
nach einem ersten rundgang bestätigte sich ihre vermutung, das schloss war jedenfalls vom grundriss ein ebenbild des kastells in der welt der lebenden. die bibliothek, die küche, das refektorium, die kapelle, die gäste- und krankenzimmer, alles hatte seinen gewohnten platz.
meditate suchte alle räume ab und ging dann wieder in die bibliothek.
das buch lag noch an seinem platz. langam schritt sie darauf zu und stand eine weile prüfend davor. dann legte sie ihre hand auf den buchdeckel. nein, öffnen wollte sie es nicht mehr, aber nur mal anfassen!
sie spürte in ihrer hand ein brausen, als würde sie über einem bienenschwarm einen deckel zuhalten. es war auf jeden fall beängstigend und gleichzeitig verlockend.
widerstrebend ließ meditate das buch los und beschloss, sich den hof anzusehen. würde es den hier auch geben? auch den brunnen und die esche?
|
| 12.03.2002 15:45 | #130 |
| meditate |
der hof! es war unverkennbar der kastell-hof, aber wiederum auch nicht. anstelle der kühl rauschenden wasserkaskaden wälzte sich ein fauchender lavastrom am hof vorbei, anstelle der wunderschönen immergrünen esche fand sich ein kahler uralter baum, auf dem zwei zerrupfte raben saßen und meditate mit wütendem gekrächze empfingen, und anstelle des kristallklaren brunnens befand sich hier ein endloser schacht. meditate warf erst kiesel hinein, dann immer größere steine, aber niemals vernahm sie das geräusch, dass der stein irgendwann angekommen wäre.
schaudernd ging sie zurück in das gebäude, nur um sich nach kurzer zeit in der bibliothek wiederzufinden.
sie stand bei dem buch und wieder lag die hand darauf. das seltsame gefühl stellte sich wieder ein und diesmal öffnete sie das buch um einen kurzen blick hinein zu werfen. wieder ertönten schreie, heulen, weinen, kreischen und jaulen.
meditate sah interessiert hin, bereit, das buch schnellstes wieder zu schließen, falls sich etwas daraus befreien würde.
sie sah aus der distanz ein bild, in dem sich etwas regte. irgenderwas grauenerregendes wollte dem bild entsteigen.
entsetzt schlug sie das buch wieder zu und verließ die bibliothek, um weitere räume zu durchsuchen.
|
| 12.03.2002 20:05 | #131 |
| meditate |
sie fand jedes zimmer. die kannte zwar nicht alle zimmer ihrer gefährten, einfach weil sie einige noch nie betreten hatte, aber einige verrieten genug über ihre besitzer, so dass sie locker zuzuordnen waren.
das zimmer von harald, das außergewöhnlich ordentlich war, das zimmer von don, in dem sich auf jeder ablagefläche bücher und notizen türmten, jeder millimeter zur ablage von wichtigsten zetteln genutzt war, das zimmer von prophet, der offensichtlich knochen und andere unappetitliche überbleibsel hortete, das zimmer von maximus, in dem sich rätselhafte apparaturen zur destillation geheimnisvoller essenzen befand, sogar die noch ganz karge zelle des neulings, des zavalon, fand sie.
aber auch einige der zimmer der stammgäste konnte sie identifizieren.
zu ihrem allergrößten erstaunen fand sie im zimmer von champ eine getreue nachbildung seines zimmers im unterweltschlösschen vergangener tage wieder, bevor es durch den sturm völlig zerstört worden war. das war ja höchst seltsam. war champ etwa schon hier gewesen oder hatte er das zimmer im kastell derart eingerichtet, dass die spiegelbildliche projektion so aussah?
keine überraschung bot das zimmer von ape. auf dem bett räkelte sich eine person, die sich als medusa vorstellte und am ganzen körper aus eisen bestand. lediglich der kopf war normal und sprach sie sofort an um herauzufinden, wo denn ihr hausherr sei.
meditate war völlig verunsichert. was war hier los? sie ging die treppe wieder herunter und ohne es zu wollen, befand sie sich wieder in der bibliothek.
fast magnetisch zog das buch sie zu sich. dieses mal setzte meditate sich hin und öffnete das buch wirklich.
sofort nahm das bild auf der mitte der seite sie in ihren bann. aus dem dunklen bild näherte sich etwas. etwas unheilvolles. und diesmal hielt meditate stand und schlug das buch nicht mehr zu.
|
| 12.03.2002 20:24 | #132 |
| versuchung |
nun, meine schöne? hast du dich endlich entschlossen, deiner prüfung gegenüberzutreten?
nimm mich doch bitte mal auf deine hand und geleite mich in die nähe deines ohres. ich bin so klein, ich kann nicht so laut sprechen. mein meister hat einen auftrag für dich. lies in dem buch und er wird dich morgen heimsuchen.
|
| 13.03.2002 08:20 | #133 |
| meditate |
voller widerwillen hatte meditate dieses schrecklichste aller vorstellbaren monster fassungslos betrachtet.
dieses ungeheuer in die hand zu nehmen war eine vorstellung, die jenseits jeder vorstellungsmöglichkeit lag. kein lebewesen der welt, jagte meditate ein solches entsetzen ein wie spinnen und nun verlangte dieses wesen allen ernstes, dass sie es auf die hand nehmen und sogar noch an ihr ohr führen sollte?
das grauen war unbeschreiblich. meditate konnte sich noch so oft sagen, dass spinnen kleine, nützliche, durchaus friedfertige tierchen seien, der ekel und der widerwillen ließen sich mit hilfe des verstandes einfach nicht abschalten.
erst der gedanke daran, dass dies mit sicherheit keine spinne sondern wieder nur ein dämon war, ließ sie überhaupt den mut aufbringen, ihre hand in die richtung des buches zu halten.
mit einem satz saß die spinne auf ihrer handfläche. sobald meditate die beine auf ihrer handfläche fühlte, fiel sie in einen katatonischen zustand. nichts konnte sie mehr bewegen, sie würde niemals wieder irgendetwas bewegen können!
wahrscheinlich war sie in diesem moment ohnehin gestorben, sie merkte es nur nicht, weil sie schon in der welt der toten war.
|
| 13.03.2002 08:29 | #134 |
| versuchung |
die knapp handtellergroße spinne wartete einen moment, ob meditate sie nun an ihr ohr führen würde und als nichts mehr geschah, begann sie sich selbst ihren weg zu suchen. zuerst krabbelte sie den rm hinauf, dann über die schultern, den hals des mädchens hinauf und dann richtete sie es sich gemütlich hinter der ohrmuschel ein und wartete.
in erster linie wartete sie darauf, dass das mädchen wieder anfangen würde zu atmen. irgendwie hatte sie das atmen eingestellt, als sie auf ihrem langen weg zum ohr den hals überquert hatte.
das mädchen würde doch wohl hoffentlich wieder irgendwann atmen? sonst wäre doch die mühe ganz umsonst gewesen! leider hatte ihr herr und meister sie angewiesen, neben der lieblichsten inkarnation, zu der die versuchung fähig war, auch die schrecklichste vorstellbare form zu wählen, und was der meister anwies, das war gesetz.
das arme mädchen. sie hätte ihr diesen schrecken gern erspart. nun versuchte sie es der kleinen zarten zauberin so bequem wie möglich zu machen. sie setzte sich also in das haar hinter der ohrmuschel, wo sie wie eine haarspange die dunklen haare zusammenhielt und verharrte möglichst unbeweglich.
|
| 13.03.2002 08:38 | #135 |
| meditate |
meditate hatte irgendwo tief in ihrem inneren noch einen funken, der unbedingt wollte, dass sie weiterlebte.
als ihre lebensgeister langsam zu schwinden drohten, zwang ein nicht steuerbarer reflex ihre lungen sich auszudehnen und ihrem körper wieder luft zuzuführen.
meditate atmete wieder. aber wo war die spinne? sie wagte es noch immer nicht, sich zu bewegen.
"lies jetzt, lies das ganze buch, jede seiten und du wirst die macht beliárs kennen lernen und wirst über sie verfügen. lies mädchen! das sind kräfte, die du nicht einmal ahnen kannst. also lies!"
meditates fühlte sich wie eine marionette. sie hatte weder eigenen willen noch irgendeine kraft in sich. trotzdem hob sich ihre hand und sie blätterte die erste seite um.
im laufe der nacht folgten auch alle anderen seiten, ohne dass sich am zustand von meditate bedeutendes veränderte. ein dämon brachte in der nacht einen kleinen imbiss und getränke, aber die blieben völlig unbeachtet stehen. meditate wunderte sich ohnehin, wie sie überhaupt aufnehmen konnte, was sie da las.
|
| 13.03.2002 10:14 | #136 |
| meditate |
meditate hatte erstaunliche dinge gelesen. von gewaltigen heeren, die auf handbewegung aus der erde erstanden, von gewaltigen geflügelten heerschaaren, die beliar aus den wolken rufen konnte, von geschöpfen, die sich aus wasser materialisieren und die erde unter sich begraben konnten, von feuer, dass der erde entstieg und in gewaltigen säulen in den himmel ragte, beim niederfallen jegliches leben unter sich begrub.
meditate lernte die befehle, wie lebende zu toten wurden und wie man tote wieder zum leben erweckte. sie lernte, wie man die grenze zwischen der welt der lebenden und der welt der toten unbeschadet überwinden konnte. sie lernte, herr über leben und tod zu sein.
meditate erfuhr, wie sie beliars macht nutzten könnte, um den boden umzuwälzen bis zum mittelpunkt der erde - um das obere nach unten zu kehren und das untere nach oben. sie las wie alles leben zu vernichten wäre und wie aus staub neues leben entstünde.
sie erkannte, dass die macht beliars unendlich ist, denn diese macht, die herrschaft über leben und tod war unteilbar und würde niemals enden, so lange es tote und lebende gab.
|
| 13.03.2002 10:52 | #137 |
| versuchung |
na, meine hübsche? alles gelesen? alles verstanden? beherrschst du jetzt alle künste des beliar? bist du bereit, deinem meister gegenüberzutreten? nimmst du die herausforderung an?
kann die heimsuchung beginnen?
|
| 13.03.2002 11:31 | #138 |
| meditate |
"was soll ich denn machen und was soll ich sagen?
das sind doch magische kräfte, die hier beschworen werden, die mir allmacht verleihen würden? wie soll ich denn damit umgehen? dann werde ich so stark wie beliar sein? herr über leben und tot?"
|
| 13.03.2002 11:39 | #139 |
| versuchung |
genau darum geht es ja. du hast das buch gelesen und du hast es verstanden.
fordere die macht von ihm!
er wird gleich kommen. er wird sie dir nicht vorenthalten können, denn du hast sie erkannt. du wirst alles können, was er kann. du wirst den dämonenbeschwörern unbegrenzte macht bringen. du wirst die welt beherrschen. das ist es doch, was ihr dunklen magier tief in eurem inneren wollt, oder?
|
| 13.03.2002 11:52 | #140 |
| meditate |
meditate schüttelte den kopf. dass sie mit einer spinne hinter ihrem ohr sprach, hatte sie inzwischen völlig vergessen.
"das geht doch nicht. ich habe etwas schwören müssen. ich habe geschworen, niemals die macht zu fordern. wie könnte ich diesen schwur brechen. ich bin doch ein diener der macht"
|
| 13.03.2002 12:29 | #141 |
| versuchung |
"oh, schöne frau, das war wundervoll!"
die spinne hatte sich unversehends wieder in den beineerweichend schönen mann verwandelt. der stand nun vor ihr, nahm meditate am kinn und hob ihren kopf ein wenig an. dann sah er ihr lange in die augen.
"beliar ist sehr zufrieden. du darfst uns wieder verlassen. du wirst unseren meister würdevoll vertreten.
schade eigentlich, ich hätte dich gern noch ein bisschen hier behalten, so niedlich wie du aussiehst. ist doch mal was anderes als immer nur die gleichen dämonengesichter, aber ich muss wohl noch eine weile warten.
ich fürchte allerdings, so appetitlich wie heute, wirst du an dem tag, an dem du endgültig bei uns bleibst, wohl nicht mehr aussehen.
naja, schade drum, war schön dich kennen zu lernen. und wenn du uns mal besuchen kommst, ich bin gern bereit, dich noch weiter herumzuführen. in unserer welt gibt es vieles zu entdecken."
damit drehte der schöne mann sich um und verschwand genauso schnell wie er gekommen war.
|
| 13.03.2002 13:09 | #142 |
| meditate |
meditate sah sich vewirrt um.
was hatte sie denn gesagt?
was hatte sie getan?
wo war die aufgabe?
wo war die versuchung?
wo blieb beliar?
was sollte das alles?
sie fühlte sich völlig im stich gelassen. sie sollte doch eine große prüfung haben. was war denn nun damit? war sie nicht würdig?
meditate ging in die vorhalle und fand dort zu ihrer großen verwunderung die kore.
|
| 13.03.2002 13:29 | #143 |
| kore |
"willkommen, ich werde dir jetzt den weg zurück zeigen. ich bin beeindruckt. du hast die prüfung makellos bestanden. folge mir einfach."
die kore führte meditate in ihr zimmer vor den spiegel.
"wenn du die oberfläche des spiegels berührst, wird sich eine tür für dich öffnen, die dir von jetzt an immer offen steht. du bedarfst meiner hilfe nicht mehr. beliar gestattet dir den freien zutritt in sein reich. diese tür kann jeder nutzen, der die prüfung bei unserem meister bestanden hat. vorher istdie tür verschlossen.
in der welt der lebenden musst du allerdings einen schlüssel zum öffnen benutzen."
die kore übergab meditate einen ring und verabschiedete sich.
"trag ihn in ehren. er ist dein schlüssel in beliars reich. jeder, der die prüfung besteht, wird einen solchen ring tragen. daran erkennst du die wahren diener unseres meisters. es gibt diese diener unter euch menschen, aber auch alle anderen belebten dinge können diener unseres meisters sein. wenn du genau hinsiehst, wirst du sie erkennen.
wenn du irgendwann meiner hilfe bedarfst, dann melde dich bei mir, komm in meine welt und rufe nach mir. die geschöpfe des inneren zirkels helfen sich immer."
damit schlug die kore ihre schleier wieder um sich und löste sich in einer leichten weißen wolke auf.
|
| 13.03.2002 13:43 | #144 |
| meditate |
meditate stand vor ihrem spiegel. vor ihren augen verschwand ein schleier, der die spiegeloberflache zu schützen schien und sie sah auf der anderen seite ihren magischen gefährten don-esteban, der von der anderen seite in den spiegel sah. ganz offensichtlich konnte er sie nicht sehen.
meditate, die die worte der kore und des schönen mannes in völlige verwirrung gestürzt hatten, wollte eigentlich nur noch weg. über alles andere konnte sie später nachdenken. aber wie sollte das gehen mit der tür?
sehsüchtig streckte sie ihre hand nach ihrem gefährten aus als wollte sie sagen "hilf mir, hol mich nach hause" da durchstieß ihr arm plötzlich die spiegelfläche.
|
| 24.03.2002 00:41 | #145 |
| kore |
die kore materialisierte sich und öffnete ihren umhang
Du kannst die Augen öffnen. Wir sind da. Ich verlasse Dich jetzt. Sieh dich um und erwarte den Boten unseres Herrn. Solltest du die Prüfung bestehen, dann werde ich wieder kommen. Aber sei auf der Hut. Viele Magier aus dem Kastell habe ich herbegleitet, aber nur wenige haben den Weg zurück gefunden. Ich wünsche dir viel Glück. Wenn du dich besiegt hast, wirst du das niedliche Mädchen wiedersehn, dass vor einigen Tagen hier war. Sonst wirst du sie erst wieder sehen, wenn sie die Schwelle zwischen Leben und Tod überschritten hat. So wie jeder von euch Sterblichen sie am Ende eurer lächerlich kurzen Lebensfrist überschreiten muss.
in einem leichten nebel verschwand die kore. prophet war allein.
|
| 24.03.2002 02:31 | #146 |
| PropheT |
der wechsel von der welt der lebenden in das reich der toten ,über die dimensionsschwelle, verursachte in prophets geist starke schmerzen.wispernde und zischende stimmen bohrten sich wie glühende nadeln in des magiers gehirnwindungen,auf der suche nach seinen dunkelsten geheimnissen,die tief in den finsteren ebenen seiner seele eingebettet waren.es war ein vorhaben,das nur eines zum ziel hatte: den zwiespalt , stück für stück aus seinem geiste zu reißen, um ein neues gemälde seiner selbst zu erschaffen.ein gemälde, das aus den farben der angst und der furcht neu geboren wurde.die zukünftigen ereignisse, sollten ein befremdliches und abstoßendes spiegelbild seiner seele offenbaren.
nach einer weile ließen die schmerzen nach und auch die quälenden stimmen in seinem kopf verschwanden.
prophets körper gewöhnte sich langsam and diese transzendente,finstere umgebung.von dem weiblichen spektralwesen,das ihn hierher geführt hatte, war nun nichts mehr zusehen.prophet war nun ganz auf sich allein gestellt,nur er und sein geist und das machte ihm am meisten sorgen.
als prophet sich erhob und sich umsah, erblickte er eine rießige halle,die in ein dunkles,mattes grau eingefärbt war und dessen monumentalen,schier unendlichen erscheinenden säulen in ein dunkles nichts mündeten. rechts,links,sowie vor ihm an den wänden, erstreckten sich drei massive ,geheimnissvolle tore.nach kurzem überlegen, bewegte er sich auf das tor vor ihm zu.doch anstatt eine tür zu entdecken,blickte der magier in ein gähnendes,leeres schwarz.als er die oberfläche beruhrte,überzog diese flache,wie öl,in wenigen sekunden prophets ganzen körper und rieß ihn in das innere dieser schwarzen,zähflüssigen masse.
|
| 24.03.2002 03:20 | #147 |
| versuchung |
"SEID GEGRÜSST SUCHENDER.ICH HABE EUCH SCHON SEIT LANGEM ERWARTET.TRETET NÄHER PROPHET,MAGIER DES DUNKLEN ZIRKELS."sprach eine dunkle,tiefe und melancholische Stimme,die durch die lichtgedämpfte Halle raunte.
Als PropheT sein Haupt erhob und sich umblickte,erinnerte sich PropheT wieder an jene Halle und am Ende dieses prunkvollen Bauwerks,konnte er das Wesen aus seinen Visionen erkennen.Es war jener einst so stolze König Nem-Arun.Und PropheT schoßen wieder die Bruchstücke seiner Träume in den Sinn:
...ein alter vergessener
Thronsaal,der in ein dunkles, unheiliges Feuer getaucht war, an den Wänden Ornamente aus feuerrotem Gold,Symbole aus Jade, die in den schwarzen, kalten Marmor eingebetet waren, und somit zeitlose Zeugen einer längst vergessenen Handwerkskunst waren. Auf dem Thron selbst, kauerte eine aeonenalte Macht,verkörpert durch einen phalen, traurig anmutenden alten Mann,dessen Haupt unter der archaischen Macht seiner prunkvollen Krone zu
zerbersten schien.Sein verhärmtes und gefühlloses Gesicht,deutete darauf hin, daß der Ruhm und der Glanz seines früheren Reiches schon seit langer Zeit vergangen war...
Alles sah genauso aus,wie in seinen Visionen.Nur aus jenem traurigen König, war nun ein selbstherrliches, machtbessesenes und dämonisches Spiegelbild geworden,das mit seinem früheren Ich nichts mehr gemein hatte.Dort stand nun der dunkle Herrscher Merathnot,Gebieter über Verfall und Fäulnis,düster und noch mächtiger als zuvor,vor seinem Thron,umgeben von seinen untoten Lakaien. Aber was hatte das alles mit PropheTs Vergangenheit und seinem inneren Zwiespalt gemein?
|
| 25.03.2002 01:41 | #148 |
| PropheT |
wut und zorn stiegen in ihm auf,die aber zugleich mit einem seltsamen zustand der gleichgültigkeit einherging.das auftauchen dieser gestalt,ließ die schmerzhaften ereignisse der vergangenheit wieder eine form annehmen und den damit verbundenen haß wieder auflodern.ob es sich hier um vermeintlichen mut oder reine thorheit handelte, sollte sich noch zeigen.
der magier schritt mit entschlossenen gang,der aber auch von einer tiefsitzenden inneren leere begleitet würde, auf den dunklen herrscher zu und sprach:"was soll das ganze hier und vorallem welche rolle wird mir, bei diesem perfiden spiel zugestanden...ihr macht mir keine angst und vorallem seid ihr belanglos für mich,so wie mir alles in geraumer zeit belanglos erscheint."
|
| 25.03.2002 01:52 | #149 |
| versuchung |
"köstlich...sehr gut,sehr gut...ihr kommt den ganzen immer näher...ihr seid nur noch wenige schritt davon entfernt.ein kurzes spiel, aber mit einem fruchtbaren ausgang."erwiderte der könig mit einem ekeleregenden schmunzeln,das mit einem hämischen lachen vollendet wurde.
|
| 25.03.2002 02:12 | #150 |
| PropheT |
"was lacht ihr so dümmlich,antwortet....zu was fehlen nur noch ein paar schritte...welche erkenntnis soll mir zuteil werden?"schrie prophet voller zorn und wut,die jetzt ihren zenit erreicht hatten.die anfängliche leere, würde nun mit jenen zügelosen,außer konrolle geratenen gefühlen ausgefüllt und bestimmt.
|
| 25.03.2002 02:59 | #151 |
| versuchung |
"ja macht weiter so,eine vorzügliche mischung des menschlichen wankelmuts....wiederspruche und zweifel,einfach köstlich...kommt schon magier des dunklen zirkels..folgt mir.werdet teil einer zeitlosen,nie versiegenden macht,einer macht,die eure menschliche vorstellungkraft in fetzen reißen würde.kommt, alles was ihr tun mußt, ist eure vergangenheit aufzugeben.verlaßt euer sterbliches,erbärmliches fleisch,dessen einzige bestimmung es ist, tief in der erde mit den würmern zu verotten.ja...befreit euch von diesem menschlichen käfig,diesem endlichen,stinkenden gefängnis aus fleisch.gebt es aus freien stücken auf und werdet teil meiner magie....teil einer
gottgleichen,unsterblichen magie...kommt und folgt mir!"
die letzten worte,ließen die glimmenden kohlen,die sich in den augenhöhlen des wesens befanden,in rote kugeln aus feuer aufflammen.die einst tiefe und melancholische stimme,verwandelte sich nun in ein siegesbewußtes, hohes krächzen.
|
| 25.03.2002 03:19 | #152 |
| PropheT |
erst jetzt begriff prophet die anfänglichen worte des königs.das wesen hatte ihn die ganze zeit über gereizt und seine hinterhältigen fäden um seine glieder gesponnen,um ihn als marionette für seine zwecke zu mißbrauchen."sehr geschickt..ihr wißt,wie man die menschlichen schwächen mit all ihren emotionen und zweifeln gegeneinander ausspielt...ihr hättet beinahe meine zweifel die oberhand gewinnen lassen und mich zur selbstaufgabe verleitet.aber eure siegesgewissheit hat euch verraten.ihr seid nicht nem-arun,das alles ist nur ein illusion,die sich von meinen erinnerungen,träumen und ängsten ernährt hat."erwiderte prophet entschlossen.
|
| 25.03.2002 03:37 | #153 |
| versuchung |
mit diesen worten,begann plötzlich die luft zu zittern und das vorhandene schauspiel,schien für den augenblick eingefroren zu sein,um im nächsten moment von jener schwarzen und öligen massen aufgesogen zu werden.das ganze geschehen bestand jetzt nur noch aus einem fließenden dunklen raum,der zugleich matt wie glänzend war."nun gut...das ganze hat eine, für euch glückliche,mir allerdings überraschend erscheinende, wendung offenbart..die erste der 3 prüfungen habt ihr bestanden".antwortete eine hallende stimme, die zugleich männlich wie weiblich war.und mit diesen worten, wurde prophet in die graue hallle,den anfangsort seiner seelenreise, zurückgezogen.
|
| 26.03.2002 02:22 | #154 |
| PropheT |
das tor hatte prophet, wie etwas unliebsames, etwas, das man nicht verdauen konnte, ausgespuckt und wieder ans tageslicht befördert,falls man hier überhaupt von licht sprechen konnte.
der magier schlug auf dem grauen und kalten boden der halle auf.als er sich nach einigen sekunden wieder von dem harten sturz erholt hatte, richtete er sich auf und konnte ein seltsames spektakel,das genau vor seinen füssen stattfand,beobachten.
um ihn herum zeichnete sich ein kreis ab,der sich mit einer rotgoldenen flammen in das gestein brannte.der kreis selbst, war in drei gleichgroße teile aufgespalten worden und in einem dieser teile zeichnete sich eine rune ab.als prophet die einkerbungen,die sich in das alte,glatte gestein gebrannt hatten,mit seinem zeigefinger nachzeichnete,stellte der magier mit erstaunen fest,daß jene rillen völlig erkaltet waren,als ob sie schon zu anbeginn der zeit,ein fester bestandteil dieser riesigen architektur waren.
siegesgewiß durchschritt er das tor,das rechts von ihm lag.diesmal barg das tor, ein mit efeuranken durchwachsenes, rostiges metallgitter,das als portal für ein weiteres, ungewisses schachspiel fungierte.
der suchende wußte,daß alles nur illusion war,welches hirngespinnst sollte ihm also noch etwas anhaben können?
|
| 26.03.2002 03:10 | #155 |
| versuchung |
der suchende fand sich in einem dichtbewachsenen wald wieder.nur hier und da ließen die blätter der baumkronen einen lichtstrahl gewähren,der sich von der strahlenden sonne gelöst hatte und einen schlupfwinkel durch das grüne meer aus blättern gefunden hatte und sich nun seinen weg auf den laubbedeckten waldboden bahnte.
vor prophets augen,befand sich eine nische,eine art gang,dem die bäume als wand dienten.
am ende jenes grünbraunen ganges befand sich eine kleine lichtung,in desem sonnenschein sich etwas räkelte.
bei näherem hinsehen erkannteder magier eine frau, die ihn mit ihrer hand zu sich herwinkte.
|
| 26.03.2002 22:02 | #156 |
| PropheT |
ein hauchfeiner und dünner schwarzer stoff,schmiegte sich wie eine zweite haut an den körper der frau.das gesicht war vollens mit jenem schwarzen stoff verhüllt.duch den winkel des lichteinfalls,würde ihm ein genauerer und aufschlussreicher blick in das gesicht der frau verwehrt.die gesichtszüge lagen gänzlich im schatten und prophet konnte nur die umrisse, die sich auf dem schwarzen stoff abzeichneten, erkennen und das,was sich dahinter verbarg nur erahnen.
einen augenblick später,strich jene frau,langsam den dunklen schleier von ihrem gesicht und ein inniger,lasziver blick,bohrte sich in den geist des suchenden und ließ seine wahrnehmung und seine vorsicht,wie eine schwere unnütze last abstreifen und in vergessenheit geraten.
"das ist nicht möglich...du bist doch..du bist bei dem großen feuer verschollen...ser..seraphine,wie kann es sein,daß du hier bist...das sind doch nur alles hirngespinnste...du kannst mich nicht täuschen"stotterte der magier unsicher.
|
| 26.03.2002 22:16 | #157 |
| versuchung |
die frau erkannte seine unsicherheit und erwiderte diese mit einem sinnlichen lächeln,ihrer glänzenden,feucht benetzten lippen:
"nein, das alles war nur ein böser traum,vertraue mir....es ist so ein schöner tag,du warst nur müde und bist von der harten feldarbeit eingeschlafen und hast schlecht geträumt...komm her zu mir...."
mit diesen worten packte die frau prophets hand und führte seinen kopf sanft an ihre brust.
|
| 26.03.2002 23:08 | #158 |
| PropheT |
diesen mächtigen und einladenden argumenten,hatte der magier nichts entgegen zu setzen.und wenn er ehrlich zu sich war,das mußte er sich eingestehen, so schien jedes nachdenken und auflehnen in jenem augenblick der vollkommenheit,völlig belanglos zu sein.
mochte dies alles nur eine illusion sein,dennoch konnte man diesen vollkommenen augenblick,einen zustand der sorglosigkeit und des glücks,nicht verleugnen. bestimmung oder nicht,das gefühl der gleichgültigkeit wurde immer stärker in ihm und jede art einer allgemeinen oder auch persönlichen sinnfrage,erschien ihm in diesem moment nur noch als eine lästige beilage oder ein zweckloses überbleibsel des menschlichen verstandes.
seraphine hatte sich jetzt ihres lästigen schwarzen umhangs entledigt und massierte prophet mit sinnlichen kreisbewegungen den rücken.war noch ein funke des zweifels in prophets geist vorhanden,so wurde er nun gänzlich im keim erstickt.*g*
|
| 27.03.2002 00:22 | #159 |
| versuchung |
die intesität der kreisenden bewegungen nahm immer stärker zu und seraphine hauchte mit ihrer zahrten stimme folgende worte in des magiers ohr:"bleib hier bei mir und wir können für die ewigkeit zusammenbleiben..ich werde dich den ganzen tag verwöhnen und dir die leckersten speisen zubereiten,soviel du nur essen kannst..."
zubereiten...hatte seraphine etwa gerade zubereiten gesagt,die echte seraphine,haßte es zu bewirten,geschweigeden,haßte sie es noch mehr zu kochen,davon abgesehen,bereitete es ihr schon probleme überhaupt einen teekessel zu erhitzen.
prophet rieß plötzlich die augen auf und war hellwach.der einst saftig grüne boden,hatte sich in graubraunes, stinkendes und verottendes etwas verwandelt.die goldenen sonnenstrahlen bestanden nur noch aus einer weißgrauen schattierung.die einst so mächtigen und kraftigen bäume mit ihrem immergrünen blätterdach,hatten sich nun in dürre,traurig anmutende schatten ihrer selbst verwandelt und die phalen,verottenden blätter,hingen mit ihren knochigen zweigen,bis auf den,von würmern und maden durwachsenen, stinkenden boden.
alles war nun in ein graues und dunkles licht getaucht.seraphines nackte haut hatte sich nun plötzlich auch in ein phales,kaltes weiß verwandelt und ihre hände bohrten sich jetzt,wie gefrorene eiszapfen in des magiers rücken.als er den kopf zu seite neigte, sich umdrehte, blickte er in das wahre gesicht dieser illusion.
|
| 27.03.2002 01:00 | #160 |
| versuchung |
"ihr erstaunt mich,anscheinend hatte ich euch falsch eingeschätzt...entweder habt ihr einen starken willen oder ihr seid ein guter
schauspieler.gratulation,ihr habt auch die 2. prüfung bestanden.eine letzte wartet noch auf euch." antwortete die dämonin mit einem kalten schmunzeln.dann packte sie ihn plötzlich und küßte ihn leidenschaftlich.der kuß wurde mit einem hellen lachen begleitet und von einem augenblick auf den anderen,befand sich prophet wieder am ausgangspunkt seiner odyssee,der großen halle.
|
| 27.03.2002 01:29 | #161 |
| PropheT |
prophet wollte sich zuerst mit dem ärmel seiner robe den mund abwischen,hielt aber mit dem ärmel vor dem gesicht inne,da er sich eingestehen mußte, daß diese dämonendame ja eigentlich sehr ansehlich aussah und ihm die ganze sache irgendwie gefallen hatte.
wieder stand er in der mitte des kreises und wieder wurde wie von geisterhand,eine weitere rune in eines der 3 leeren felder gebrannt. prophet sah seiner letzten prüfung entgegen.er nahm all seinen willen und seinen mut zusammen und beschritt nun das tor links von ihm.
dem tor diente nur eine einfache,kleine,aber stabile holztür als durchgang.der magier drehte den türknauf und durchschritt das letzte portal seine seelenreise.
|
| 27.03.2002 02:23 | #162 |
| versuchung |
als prophet die tür langsam öffnete, blickter er seiner prüfung,einem,auf einem holzstuhl sitzenden gottlosen schrecken,einem unsagbaren wesen,daß seinen ursprung in den tiefsten und dunkelsten ebenen der hölle hatte und einen der höchsten ränge der unheiligen dämonenbrut für sich beanspruchte,in die kalten,gelben animalischen augen.
oh nein.....nach allem was ich angestrebt,werde ich nun endgultige niederlage mein eigen nennen .sagte der suchenden in einem negativ nuancierten und hoffnungslosen tonfall,der mir dem hochziehen der linken augenbraue noch an geltung und kraft gewann.
dort saß er nun,selbstherrlich und in freudiger erwartung,seine teuflischen pläne auszuspielen und zur vollendung zu bringen.
der magier hatte alles erwartet,aber nun wurden seine schlimmsten alpträume und befürchtungen realität.
der grüne, diabolische und unaussprechliche wahnsinn,saß direkt vor ihm und warf ihm ein hinterlistiges schmunzeln zu,das jenseits aller meschlichen vorstellungskraft lag.
|
| 27.03.2002 02:58 | #163 |
| PropheT |
der suchende wußte was ihn jetzt erwarten würde.vermeintlich geschlagen und gedemütigt,fiel er wimmernd auf seine knie und erwartete regungslos auf dem boden liegend sein schicksal.
bevor er sein leben noch einmal in seinem geiste rekapitulieren konnte,begann auch schon der grüne foltermeister mit seinem diabolischen werk. das grauen hatte eine form und es war giftgrün.
man hätte prophet mit glühenden nadeln bearbeiten oder ihn sogar häuten konnen,aber der kleine grüne foltermeister hatte sich sein perfides spiel detail für detail ausgemalt und akribisch geplant.
es folgten stundenlange anekdoten und witzchen,dessen pointen man selbst nach einem studium der philologie nicht zu erkennen vermochte.
doch die perversion des kleinen grünlings kannte keine grenzen. mit einem freudigen lächeln auf den lippen,packte der foltermeister seine laute aus der jackentasche und fing mit einer unbändigen energie an, kinderlieder in sopran zu singen.
|
| 27.03.2002 03:26 | #164 |
| PropheT |
der magier wußte jetzt, was wahre folter auszeichnete.als er immer schwächer wurde und zwangsweise den kinderliedern des grünlings lauschte,keimte ein funke der hoffnung in ihm auf.
prophet sammelte seine letzten kraftreserven seines ausgelaugten körpers,um zu einem lezten,hoffnungsvollen und alles entscheidenden gegenschlag auszuholen. mit letzter kraft,stemmte sich der suchende auf und führte mit einem hoffnungsvollen und siegesgewißen,dreckigen lachen den finallen todesstoß aus. in prophets geist schlummerte eine längst vergessene macht,eine machtige erinnerung,eine todbringende mentale waffe mit dem schrecklichen namen"tante ernas geschichten vom erdbeerfeld".
|
| 27.03.2002 03:46 | #165 |
| versuchung |
der kleine foltermeister hörte plötzlich mit einem angstverzerrtem gesichtausdruck auf zu singen.sein lachen blieb ihm im halse stecken und das diabolische grinsen,wurde zu einer unsicheren versteinerten fratze.als der magier die mentale waffe wirkte,biß der grüne knilch vor schmerzen in seine laute und fing an zu schreien:"nein..das kann nicht sein..beim namen beliars...gnade,hört auf damit..arghh..."
doch der seelenreisende kannte keine gnade.
der foltermeister hatte der geballten mentalen kraft dieser waffe nichts entgegen zu setzen.
der körper des kleinen dämons fing plötzlich an zu zittern,die augen fingen an sich zu weiten und mit einem lauten knall implodierte die kleine grüne mißgeburt.
"ich bin stolz auf euch ,magier des dunklen zirkels.ihr habt nun auch die letzte der drei prüfungen bestanden.ihr werdet in zukunft dem dunklen herrscher beliar nutzliche dienste erweisen."sprach eine hohe,weibliche stimme und im selben augenblick,materialisierte sich prophet wieder in der großen halle in mitten des kreises.
|
| 27.03.2002 04:11 | #166 |
| PropheT |
nun brannte sich auch die letzte rune in den letzen freien platz des kreises.mit einem zischen erstrahlte der ganze kreis ,beständig,in einem feuerroten gold. der suchende hatte sich selbst gefunden und die odyssee aus selbstzweifeln und ängsten überwunden.
das martyrium dieser seelenreise hatten nun ein vedientes und glückliches ende gefunden.
prophet hatte seine verborgene,dunkle seite offen dargelegt und sie als ein teil von sich selbst akzeptiert.
man konnte das ganze wohl als eine waagschale der macht betrachten,als einen ausgleich seines dualistischen geistes oder den einklang seines zwiespaltes. der magier legte sich erschöpft aber zufrieden neben den strahlenden runenkreis und erwartete die ankunft DER KORE.
|
| 27.03.2002 13:42 | #167 |
| kore |
"Du hast es also auch geschafft. Ich gratuliere dir. Unser Herr ist stolz auf dich.
ich werde dir jetzt den weg zurück zeigen. ich bin beeindruckt. du hast die prüfung makellos bestanden. folge mir einfach."
die kore führte prophet in ein zimmer, das genauso aussah wie meditates zimmer in der welt der lebenden. sogar der schöne spiegel war da.
"wenn du die oberfläche des spiegels berührst, wird sich eine tür für dich öffnen, die dir von jetzt an immer offen steht. du bedarfst meiner hilfe nicht mehr. beliar gestattet dir den freien zutritt in sein reich. diese tür kann jeder nutzen, der die prüfung bei unserem meister bestanden hat. vorher ist die tür verschlossen. ich übergebe dir hiermit den schlüssel.
trag ihn in ehren. er ist dein schlüssel in beliars reich. am ring erkennst du die wahren diener unseres meisters. es gibt diese diener unter euch menschen, aber auch alle anderen belebten dinge können diener unseres meisters sein. wenn du genau hinsiehst, wirst du sie erkennen.
wenn du irgendwann meiner hilfe bedarfst, dann melde dich bei mir, komm in meine welt und rufe nach mir. die geschöpfe des inneren zirkels helfen sich"
damit übergab die kore einen ring an prophet und löste sich in einer leichten weißen wolke auf.
|
| 11.04.2002 09:49 | #168 |
| kore |
Die Kore öffnete ihren Schleier und Harald fiel heraus.
Ich verlasse dich jetzt. Bestehe vor unserem Meister und vor dir und ich hole dich wieder ab. Wenn du deine Prüfung bestanden hast, werde ich dich an dieser Stelle wieder abholen. ich wünsche dir viel Erfolg.
Die Kore sah Harald lange an und schloss dann ihren Schleier wieder. Im gleichen Augenblick verschwand sie in einer leichten weißen Wolke. Harald war allein.
|
| 11.04.2002 15:47 | #169 |
| Harald |
Der Magier wusste gar nicht wie ihm geschah. Eben stand er noch im Kastell, als ihm plötzlich eine sonderbare Gestalt auf den Rücken tippte, und etwas von einer Prüfung erzählte. Das musste die Kore sein. Der Magier hatte schon von anderen Magiern gehört das es sie gibt. Aber bis jetzt hatte er diese Geschichten mehr in die Welt der Fabelwesen interpretiert. Und nun stand sie tatsächlich vor ihm und nahm ihn unter ihren Schleier, um ihn augenblicke später hier im Reich der Unterwelt wieder aus der Ümhüllung des Schleiers zu entlassen. Dann verschwand die Kore und der Magier war alleine.
|
| 15.04.2002 09:02 | #170 |
| kore |
mit dem fest schlafenden maximus erschien die kore in einem raum, der aussah wie ein traditionelles schlafzimmer.
erstmals in der zux-geschichte waren zwei magier gemeinsam in der unterwelt. waren sie gemeinsam da? oder eher doch alleine?
behutsam legte sie ihn in das bett und verschwand in einer weißen wolke.
|
| 15.04.2002 20:04 | #171 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus fand sich plötzlich in dem alten Haus seiner Eltern auf der Ebene wieder. Er wusste nicht wie er hierher gelangt war.
Es war früher Morgen und er lag noch im Bett. Maximus sah sich verwirrt um. Er stand auf um sich anzukleiden, konnte aber seine Robe nicht finden, er suchte im ganzen Raum. Schließlich zog er sich die leichte Bauernkleidung an, die auf einem Stuhl ausgebreitet war. Das musste ein Traum sein.
|
| 15.04.2002 20:04 | #172 |
| versuchung |
Doch das Haus wirkte sehr echt. Der Traum schien am Ende doch keiner zu sein. Langsam verdrängte die "neue Wirklichkeit" seine Erinnerungen aus dem Kastell und der Zeit im ZuX. Es lag ein Geruch von frisch gebratenen Eiern mit Speck in der Luft.
|
| 15.04.2002 20:06 | #173 |
| GlutaeusMaximus |
Der Magier - der langsam vergaß, dass er einer war - schaute aus dem Fenster und bestaunte die Ebene. Es war noch relativ finster draußen, eigentlich musste er die Barriere am Horizont sehen können, falls es eine Barriere gab. Maximus war sich da nicht mehr so sicher, all das hier schien so wirklich. Er verließ sein Zimmer um diesem leckeren Geruch zu folgen und erschrak, da...
|
| 15.04.2002 20:07 | #174 |
| versuchung |
...plötzlich seine Mutter vor ihm stand. "Guten Morgen mein Sohn." sprach sie zu ihm "Ich hoffe du hast gut geschlafen. Komm setzt dich hin, das Frühstück ist gleich fertig." Der Duft war mittlerweile fast penetrant, ein Wunder wenn da der Magen von Maximus nicht knurrte. Seine Mutter rührte ein letztes Mal in der Pfanne um und füllte die Rühreier mit Speck in eine Teller, den sie auf den Tisch stellte. "Iß gut mein Junge, dein Vater braucht später bei der Ernte deine ganze Kraft, ihr habt euch einiges vorgenommen für heute."
|
| 15.04.2002 20:09 | #175 |
| GlutaeusMaximus |
Der Sohn setzte sich verwirrt an den Tisch. Das kann kein Traum sein, er ist zu wirklich. Und wenn es ein Traum ist, dann ist er mir lieber als die Wirklichkeit.
Er nahm sich ein frisches Stück Brot, das ihm seine Mutter reichte und fing an zu Essen. Das war wirklich lecker, er wusste nur einen weiteren Ort, an dem es auch so gutes Essen gab. Falls es diesen Ort gab..
Er probierte sich zu erinnern, aber das ganze löste sich auf, wie es ein Traum nach dem Erwachen normalerweise tut. Diese eigenartigen Erinnerungen waren alle so fern. Und in dem Traum war seine Mutter tot gewesen...
|
| 15.04.2002 20:10 | #176 |
| versuchung |
...doch diese stand ja lebendig vor ihm. Da musste jeder Traum verblassen, gegen diese schöne Wirklichkeit. Wie konnte da der Sohn noch an so törichte Dinge glauben, wie den Tod seiner Mutter. "Nun meine Sohn, iss schnell auf dein Vater wartet auf dich."
|
| 15.04.2002 20:30 | #177 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus putze den Teller mit einer Scheibe Brot sauber und verließ das Haus um seinem Vater zu helfen. Alleine stand er vor der Hütte und schaute sich auf der weiten Ebene um. Es war merkwürdig still. Kein Lüftchen regte sich. Die Tiere schienen alle noch zu schlafen. Er ging um das Haus herum um zum Feld zu kommen. Selbst aus dem Hühnerstall waren keine Geräusche zu hören. Er schaute im vorbeilaufen in den Stall und sah kein einziges Huhn. Merkwürdig... Irgendetwas...
|
| 15.04.2002 20:30 | #178 |
| versuchung |
Doch da sah er seinen Vater auf dem Feld stehen. Alle Gedanken in seinem Kopf waren wie weggeblasen. Er lief auf seinen Vater zu und umarmte ihn stürmisch. "Hallo mein Sohn. Warum so eine stürmisch Begrüßung, wir haben uns doch erst gestern Abend das letzte Mal gesehen." Doch Maximus kam das wie Wochen vor... Komm nimm dir eine der Hacken, wir müssen das Feld umgraben, das wir später aussähen können."
|
| 15.04.2002 20:33 | #179 |
| GlutaeusMaximus |
Der tüchtige Sohn tat wie im geheißen wurde und nahm sich eine Hacke. Zusammen fingen sie an das Feld umzugraben. Schritt für Schritt arbeiteten sie sich vorwärts, die Arbeit war schwer, aber Maximus spürte keine Erschöpfung. Er schwitzte nicht einmal. Und so strengte er sich noch mehr an. Die Sonne war mittlerweile am Horizont erschienen.
Noch immer wehte kein Wind...
|
| 15.04.2002 21:13 | #180 |
| GlutaeusMaximus |
Die Sonne näherte sich dem Zenit. Die beiden hatten ohne Pause durchgearbeitet. Doch Maximus spürte keine Erschöpfung, nicht eine Schweißperle stand ihm auf der Stirn. Er hatte noch immer kein einziges Tier gesehen.
„Vater, was ist mit den Tieren los, warum ist es heute so merkwürdig ruhig?“
|
| 15.04.2002 21:13 | #181 |
| versuchung |
Der Vater schaute von seiner Arbeit auf. "Die sind halt noch im Winterschlaf, mein Sohn. In ein zwei Wochen sieht hier alles ganz anders aus."
|
| 15.04.2002 21:14 | #182 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus blickte seinen Vater an und lies sich die Antwort noch einmal durch den Kopf gehen. Es ist doch schon später Frühling, warum sähen wir eigentlich heute erst aus. Und außerdem halten nicht alle Tiere Winterschlaf, es müsste hier viel mehr los sein...
|
| 15.04.2002 21:14 | #183 |
| versuchung |
Plötzlich stand seine Mutter mit einem Krug hinter ihm. "Hier habt ihr was zu trinken." Sie schenkte Maximus und seinem Vater zwei Becher mit kaltem Wasser ein. "Ihr seit bestimmt sehr durstig.
|
| 15.04.2002 21:15 | #184 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus nahm den Becher dankbar an, obwohl er kein bisschen durstig war. Noch immer in seine Gedanken versunken stand er auf dem Feld, die Hacke in der Hand. Und woher waren die Frühstückseier?
„Mutter, woher hast du die Hühnereier, die wir heute früh gegessen haben?“
|
| 15.04.2002 21:31 | #185 |
| versuchung |
Seine Mutter schaute im ins Gesicht und lächelte ihn an. "Was ist mit den Eiern mein Sohn? Hat dir das Frühstück nicht geschmeckt? Mit den Eiern war doch alles in Ordnung.
|
| 15.04.2002 21:32 | #186 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus war plötzlich alles klar. „Es ist nicht wie die Eier waren, sondern woher. Es gibt weit und breit keinen anderen Bauernhof und wir haben keine Hühner mehr, alle sind weg. Also können wir auch keine Eier haben. Und es fehlen nicht nur die Hühner, da sind auch sonst keine Tiere, weit und breit lebt hier nichts, außer uns drei. Und auch wir leben nicht wirklich, ich arbeite seit Sonnenaufgang auf dem Feld und bin weder erschöpft noch tut mir irgendetwas weh. Ich schwitze nicht einmal. Das hier ist alles Falsch, aber es kann kein Traum sein, dafür ist es zu wirklich.“ Die letzten Worte schrie Maximus: „Also was soll das ganze hier? Wo bin ich?“
|
| 15.04.2002 21:42 | #187 |
| versuchung |
Sein Vater löste sich in Luft auf, doch seine Mutter stand weiterhin vor ihm. Sie schaute ihm traurig in die Augen. "Beruhig dich mein Sohn. Du hast Recht, das was du sahest ist nicht echt, doch ich bin es. Auch wenn ich nicht wirklich lebe." Eine Träne kullerte ihr über die Wange. "Du bist im Reich Beliars und ich brauche deine Hilfe!"
|
| 15.04.2002 21:45 | #188 |
| GlutaeusMaximus |
Plötzlich verschwand die Ebene und mit ihr die Sonne und alle Pflanzen. Es wurde finster. Maximus fand sich in einer weiten Halle wieder. Vor ihm stand ein kleiner runder Tisch auf dem eine schimmernde Silberkugel lag. In der Silberkugel sah er eine bekannte Gestalt in einer schwarzen Robe....
„Wozu brauchst du meine Hilfe Mutter?“
|
| 15.04.2002 21:55 | #189 |
| versuchung |
"Ich bin an diese Welt gebunden. Seit meinem Tod wandere ich hier umher und warte auf eine Chance erlöst zu werden. Diese Chance ist jetzt gekommen. Ein anderer Sterblicher ist hier unterwegs du musst ihn mir bringen. Wenn wir seine Seele Beliar opfern, dann gewährt er mir wahrscheinlich zurückzukehren, in die Welt der Lebenden." Seine Mutter sah ihn bittend an. "Bitte mein Sohn, es ist wahrscheinlich meine letzte Chance!"
|
| 15.04.2002 21:57 | #190 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus ging einen Schritt auf die Kugel zu und blickte genauer hin. Der Magier erschrak, die Person in der Kugel war niemand anderes als der Schwarzmagier Harald. Was macht er denn hier unten?
|
| 15.04.2002 22:56 | #191 |
| Harald |
Der Magier sah sich um, um zu sehen wo er sich überhaupt befand. Die Luft war muffig, als habe sie sich seit Jahrhunderten nicht bewegt. Die Mauern der Seitenwände bestanden aus sauber aufgeschichteten Steinen. Die Decke ruhte auf kräftigen Stützpfeilern, die sich in regelmässigen Abständen aneinander reihten. Ihm war nicht wohl zumute.
Ständig waren Geräusche wie blubbern oder leises Stöhnen zu hören, obwohl der Magus nichts und niemanden sah.Lediglich ein paar Fledermäuse kreuzten seinen Weg.
Langsam und immer auf der Hut folgte der Magier einem unschwer erkennbaren Weg, der aus abgekühlter Lava zu bestehen schien und scheinbar tiefer hinab in die Unterwelt führte.
|
| 15.04.2002 23:30 | #192 |
| Harald |
Noch etwas machte dem Magier Sorgen, er wollte ja eigendlich irgendwie zurück an die Oberwelt, doch der Stollen führte stetig nach unten. Harald hatte den Eindruck noch tiefer in die Unterwelt zu gelangen. Plötzlich nach einigen Schritten war der Gang zu Ende. Der Magier stand vor einer Sperre aus Felsblöcken, die den Gang gänzlich ausfüllten. Das hatte er befürchtet. Während er grübbelte wie es weiterging, bemerkte er hinter sich ein Geräusch. Harald drehte sich mit einer Gänsehaut auf dem Rücken um und sah eine Gestalt vor sich stehen...
|
| 15.04.2002 23:44 | #193 |
| versuchung |
Ich grüsse dich Magier. Du bist hier herunter in die Unterwelt gekommen, um dich einer Prüfung zu unterziehen. Die Versuchung mussterte den hochgewachsenen Magier, der etwas unsicher und desorientiert schien. Wenn du bereit bist, werde ich dir behilflich sein, diese Prüfung in deinem Sinne zu entscheiden und werde diese Felsen verschwinden lassen. Sage mir was du möchtest. Die Versuchung sah den Magier an.
|
| 16.04.2002 01:15 | #194 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus stand noch immer vor der Kugel und beobachtete Harald. Er konnte nicht glauben was seine Mutter von ihm verlangte. Sie würde nie von ihm verlangen, jemand anderen für sie zu töten.
Der Wunsch seine Mutter zu retten war groß, doch nicht auf diese Art...
„Auch das hier ist eine Illusion, du bist nicht meine Mutter und wenn du es bist, dann will ich dich nicht auf diese Weise retten. Wenn du so weit bist, von mir zu verlangen, für dich zu töten, dann möchte ich mit dir nichts mehr zu tun haben.“
|
| 16.04.2002 01:16 | #195 |
| versuchung |
Das Wesen, das vorgab seine Mutter zu sein, verschwand und um ihn rum tauchten ein dutzend schemenhafter Gestalten auf. Maximus hatte plötzlich wieder seine Robe an. Es war nicht klar welches dieser Wesen sprach, doch die Stimmer war deutlich zu hören: "Du hast Recht, du hast uns durchschaut und du hast die Prüfungen bestanden, die dir dein Gott gestellt hat. Wir sind stolz auf dich." Es schien fast als ob die Gestalten bei diesen Worten lächelten, doch das war bestimmt nur Einbildung, Maximus konnte ja keine Gesichter sehen...
|
| 16.04.2002 01:17 | #196 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus starrte die Schemen an. Das war also der Grund für diesen Traum, diese Reise, diese Illusionen. Beliar hatte ihn auf die Probe gestellt. Zwei Prüfungen in einer Woche. Na zum Glück waren nun beide rum.
Auf dem Tisch vor ihm lag nun plötzlich keine Kugel mehr, sondern ein etwa drei Fuß langer verzierter Stab mit einem schimmernden Knauf. Das muss ein Edelstein sein. dachte sich der Magier.
Neugierig griff er nach dem Stab. Kleine Funken sprangen von dem schwarzen Holz auf seine Hand über, erschrocken zog er sie wieder zurück.
|
| 16.04.2002 01:18 | #197 |
| versuchung |
Die Schemen sprachen wieder zu ihm: "Greif ruhig zu, das ist unsere Belohnung für dich. Wir haben mitbekommen, dass du die erste Stufe der Magie unseres Gottes erlernt hast und möchten dich bei der Ausübung unterstützen. Du kannst deine Zauberrunen auf dem Stab befestigen, er wird dir helfen und deine magische Kraft verstärken. Solltest du den Stab je benötigen, wenn er nicht in deiner Nähe ist dann halte diesen Ring nach vorne und murmle die eingravierte Formel, der Stab wird sich dann einen Weg zu dir suchen." Stab und Ring schwebten auf Maximus zu. "Und nun warte auf die Kore, sie wird dir den Rest erklären."
|
| 16.04.2002 01:20 | #198 |
| GlutaeusMaximus |
Maximus war wieder alleine. Er zog den Ring über seinen Zeigefinger, er passte wie angegossen, und nahm den Stab an sich. Die bläulichen Funken kitzelten auf seiner Haut, das schwarze Holz strahlte eine eigenartige Energie aus und war trotzdem angenehm kühl. Er griff in eine der vielen Taschen seiner Robe und holte eine Rune nach der anderen heraus um sie am Stab zu befestigen. Er brauchte die Runen dazu nur kurz an den Stab zu drücken und der Stab zog sie schon an sich. Auch die Zauberrunen schimmerten jetzt bläulich. Maximus erschuf gleich eine Lichtkugel um den Stab zu testen. Er murmelte die Formel und richtete seinen Zauber- stab nach vorne. Sofort erschien eine kleine Lichtkugel und schwebte über seinen Kopf. Maximus freute sich über den Stab, mit ihm ging das Zaubern weitaus leichter und außerdem waren seine Runen gut aufgehoben.
Maximus setzte sich auf einen Stuhl den er hinter sich entdeckte und wartete auf die Kore.
|
| 16.04.2002 06:11 | #199 |
| kore |
die kore stand schon lange hinter ihm und wartete. erst als glutaeusmaximus sich umdrehte, fuhr er zusammen und starrte die kore ungläubig an.
"du musst dich weder fürchten noch wundern. für die bewohner der unterwelt hat zeit keine dimension. ich war kurz eingeschlafen. sei froh, dass ich keine hundert jahre geschlafen hab. für dich hätte das fatale folgen gehabt.
auch ich gebe dir einen ring. dieser ring ist dein schlüssel in die unterwelt. benutze ihn, wenn du durch das tor in meditates spiegel gehst. nur auf diesem weg und nur mit hilfe dieses ringes kannst du den weg zwischen der welt der toten und der welt der lebenden unbeschadet betreten. geh jetzt in das zimmer deiner nagiegefährtin und kehre in deine welt zurück. meiner bedarfst du ab jetzt nicht mehr."
die kore führte den jungen magier durch die räume des gebäudes, dass auf einmal wieder dem kastell harrgenau glich. sie führte ihn in das ebenbild des zimmers von meditate und führte ihn vor den spiegel.
der magier berührte mit dem ring den spiegel und verschwand dann in seiner aufgewühlten oberfläche.
|
| 17.04.2002 19:55 | #200 |
| Harald |
Der Magier überlegte, nun wenn er hier wieder raus wollte, musste er sich wohl einer Prüfung unterziehen. Er hatte nicht die geringste Ahnung um was es sich dabei handeln sollte. Zur Versuchung gewandt sagte er: gut ich bin bereit für diese Prüfung, du kannst die Felsen verschwinden lassen. Erwartungsvoll wartete Harald, was geschehen würde.
|
| 18.04.2002 14:28 | #201 |
| versuchung |
Die Versuchung ließ die Felsen, die den weiteren Weg versperrten verschwinden. Dann sah sie den Magier an und sagte, gehe nun und halte Augen und Ohren offen. Du wirst merkwürdige Sachen erleben und es liegt ganz bei dir selber, wie du damit umgehst. Mit diesen Worten verschwand die Versuchung und ließ den Magier allein zurück.
|
| 18.04.2002 15:25 | #202 |
| Harald |
Harald folgte nun den Weg weiter, der aber scheinbar immer noch tiefer ging. Nach einer Zeit gelangte er an eine Lichtung und es wurde taghell. Wiesen, Wälder und riesige Berge waren zu sehen. Kleine Bäche und Flüsse durchzogen die Landschaft, herrlicher Duft von Gräsern und Pflanzen drang in die Nase des Magiers. Um das ganze Bild abzurunden schien die Sonne strahlend hell und warm vom Himmel. Kein Windhauch war zu spüren. Es war eine beängstigende Ruhe spürbar und der Magier fragte sich, ob es hier keine Lebewesen gab. Denn bisher war nichts auszumachen was an Mensch oder Tier erinnerte.
Harald wanderte weiter auf einen weit entfernten Waldgürtel zu. Je näher er kam desto riesiger schienen ihm die Bäume zu werden. Schließlich war er am Rand des Waldes angekommen und die großen Bäume spendeten erquickenden Schatten. Der Magier stellte fest, dass es sich um einen Eichenwald handelte aus dem kein einziges Geräusch zu hören war. Langsam ging Harald in den Wald hinein.
|
| 18.04.2002 16:00 | #203 |
| Harald |
Obwohl die Eichen allesamt sehr dicht standen, war es nicht besonders dunkel in dem Wald. Außerdem lies es sich auf dem weichen Untergrund, der aus Moos bestand gut laufen. Sobald der Magier den Wald betreten hatte war das Zirpen von Grillen zu hören und in der Ferne sangen Vögel wunderschöne Balzgesänge. Ganz in der Nähe saß eine große Eule auf einem Ast und hielt augenscheinlich ein Schläfchen. Unter ihr am Boden waren Skelettteile eines Tieres zu sehen, welche auf eine erfolgreiche Jagd der Eule in der Nacht schließen lies. Dieser Anblick war ein Anstoß für den Magier. Er hatte Hunger und er war auch ein bisschen müde. Schnell hatte er ein paar Beeren gesammelt und setzte sich in der Nähe der Eule unter einen Baum, um zu rasten und die Beeren zu essen.
|
| 18.04.2002 22:00 | #204 |
| Harald |
Der Magier schreckte hoch, er war eingeschlafen, wie lange konnte er nicht sagen. Die Sonne stand nicht mehr am Himmel und auch die Eule war nicht mehr auf ihrem Ast. Harald erhob sich und streckte seine Glieder. Er hatte mittlerweile die Orientierung ein wenig verloren und es blieb ihm nichts anderes übrig, als seinem Instinkt zu folgen. So lief er weiter durch oder in den Wald hinein. Nach einer Weile, er war schon ein ganzes Stück gelaufen, fiel ihm ein besonders riesiger und prachtvoller Baum auf. Harald ging zu dem Baum, der, so schätzte er, mehrere hundert Jahre alt sein mochte. Es war eine uralte Eiche, deren Geäst gut und gern einen Durchmesser von ungefähr 20 Meter hatte. Ein wahrer Riese in diesem Wald. Nichts vergleichbares hatte der Magier jemals in seinem Leben gesehen. Harald trat näher heran um sich dieses Baummonstrum näher zu betrachten.
|
| 18.04.2002 23:31 | #205 |
| Harald |
Es war wirklich eine riesengrosse Eiche, die im Durchmesser ihres Stammes die Länge des Magier locker schlagen würde. Sie war sehr knorrig und mit Moos und Schlingpflanzen bewachsen, die bis an ihre Krone heran ragten. Alles in allem ein wundervoller Baum, stark von seinem wuchs und alt wie Metusalem selbst.
Der Magier beäugte den Baum genauer, sah an seinem Stamm empor, sein Blick glitt über das herrliche Blattwerk, um schließlich an der Krone anzugelangen. Ihm war, als wenn er dort oben ein helles glitzern oder blitzen ausmachen würde. Richtig, ganz oben in der Krone der Eiche blinkte tatsächlich irgend etwas, das die ganze Aufmerksamkeit des Magiers in Anspruch nahm. Seine Augen strengten sich besonders an, um zu erkennen was dort oben war. Mit einem mal gab es ein rauschen und die Versuchung stand wieder vor dem Magier.
|
| 19.04.2002 00:40 | #206 |
| versuchung |
Magier, du bist an einem mystischen Ort angelangt sagte die Versuchung zu Harald. Klettere hinauf und sehe was dort oben leuchtet. Du wirst erkennen, das dieser Fund dein Leben verändern wird. Hole dir, was du in deinem innersten schon immer wolltest. Du brauchst nur noch zu zugreifen und deine Welt wird sich für immer verändern. Dies ist der Baum des Lebens, seine Kraft und seine unsterblichkeit kannst du auf dich übertragen. Hole dir die Antwort aus dem Wipfel des Baumes. Die Versuchung verschwand wieder.
|
| 19.04.2002 19:20 | #207 |
| Harald |
Harald sah etwas skeptisch nach oben. Hm, Baum des Lebens, Unsterblichkeit auf mich übertragen murmelte er zu sich selber. Aber sein Interesse war geweckt. Das wollte er sich jetzt doch anschauen. Harald schwang sich zum ersten Ast empor und mit einem Klimmzug stand er augenblicke später auf dem Baum. Nun begann ein etwas schwieriger Teil, denn der Magier musste sich von Ast zu Ast weiter in die Höhe ziehen. Das war sehr kräftezerrend, denn der Baum war wirklich sehr hoch. Nach einer weile war der Magier oben angelangt und in der Tat, direkt vor seiner Nase hing ein sehr schöner Ring an einem dünnen Ast. Einen augenblick zögerte Harald noch, aber dann nahm er ihn an sich.
Es handelte sich um einen sehr massiven Ring, dessen Bestandteile der Magier nicht zu deuten mochte. Der Ring besaß keine Steine, keine Verzierungen, einfach nichts. Seine Oberfläche war glatt. Aber das wichtigste, er schien wie für den Ringfinger des Magier geschaffen zu sein. Vorsichtig schob Harald ihn über seinen Finger.
Genau in diesem Augenblick begannen die ersten Blätter vom Baum zu fallen, erst vereinzelt und dann immer mehr. Plötzlich ein lautes knacken und Harald sauste jeh in die Tiefe. Der Ast auf dem er gestanden hatte war ganz plötzlich morsch geworden und brach unter dem Gewicht des Magier.
Harald schlug sehr hart auf den Boden auf und blieb ein wenig benommen liegen. Verdammt, er hätte sich den Hals brechen können. Einen Sturz aus dieser Höhe, unfassbar das er nicht im geringsten verletzt war. Sollte die Versuchung tatsächlich recht haben und der Ring wirkte bereits? Das Herz des Magier klopfte schneller bei diesem Gedanken, war er jetzt wirklich unsterblich? Dafür konnte man es schon mal in Kauf nehmen das ein Baum starb. Ein gefühl breitete sich in dem Magier aus, das er bisher noch nie gekannt hatte....
|
| 19.04.2002 22:11 | #208 |
| Harald |
Bisher war es dem Magier noch nicht aufgefallen, aber jetzt, nachdem er den ersten Schrecken des Sturzes und die Freude über den Ring verdaut hatte, merkte er, das sich der Wald verändert hatte. Das fröhliche zwitschern der Vögel, das Zirpen der Grillen, alles war einem jämmerlichen wehklagen gewichen, das tief und schmerzhaft in Haralds Ohren klang und immer stärker und lauter wurde. Er hielt sich die Ohren zu und hatte nur noch einen Gedanken. Raus, raus hier aus dem Wald, so schnell es nur ging.
Der Magier begann zu laufen, schnell und schneller wurden seine Schritte, bis er endlich eine Lichtung erreichte und der Wald ihn freigab. Das Wehklagen hatte ein Ende und der Magier sank erschöpft zu Boden...
|
| 20.04.2002 00:15 | #209 |
| Harald |
Langsam hatte sich der Magier wieder erhohlt. Nun ja, das Wehklagen war nicht gerade angenehm zu hören, aber für die Unsterblichkeit konnte er das schon in Kauf nehmen. Schließlich tat es ja nicht weh. Harald erhob sich, sah noch einmal auf den Wald und machte sich dann auf und ging weiter. In der Ferne vernahm er das Rauschen eines Flusses. Das war jetzt bestimmt die Beste Erhohlung, ein kühles Bad in einem Fluss. Der Magier folgte dem Geräusch und war bald an einem wild dahinströmendem Fluss angelangt.
|
| 20.04.2002 17:49 | #210 |
| Harald |
Es war ein nicht sehr breiter Strom, der eingebettet in Kies dahinfloss. Das Wasser war ganz klar und der Magier konnte bis auf den Grund hinabsehen. Schwärme von Forellen zogen vorbei, was deutlich machte, das das Wasser sehr rein war. Harald folgte dem Fluss eine Zeitlang und als die Strömung nicht mehr stark war, entschloss er sich ein Bad zu nehmen. Gerade als er dabei war sich zu entkleiden, stand zu seiner Verwunderung wieder die Versuchung vor ihm....
|
| 21.04.2002 22:16 | #211 |
| versuchung |
Dieser Fluss nennt sich "Strom der ewigen Jugend" sagte die Versuchung zu dem Magier. Wenn du deine Augen aufhälst, wirst du auch hier ein Artefakt finden und somit die Eigenschaften des Flusses auf dich übertragen können. Überlege was du dann für ein mächtiger Magier bist. Damit verschwand die Versuchung wieder.
|
| 21.04.2002 23:01 | #212 |
| Harald |
Der Mager legte nun seine Robe ab und stieg in das Wasser. Was hatte die Versuchung ihm da erzäht, ewige Jugend, Artefakt? Das war ja eine tolle Sache. Er beschloss, die Augen aufzuhalten und nach diesem Artefakt zu suchen.
Er schwamm ein bischen Stromabwärts. Das Wasser war angenehm erfrischend und überhaupt nicht kalt. Der Magier entdeckte nach einer kurzen Zeit einen Felsen in der Mitte des Flusses, auf den er zuschwamm. Dort angekommen kletterte er auf den Felsen und schaute sich um. Und richtig, von hier oben aus bemerkte er auf dem Grund des Stromes ein glitzern. Sofort sprang er wieder ins Wasser und tauchte hinunter zum Grund. Der Strom war hier nicht sehr tief und sein Wasser sehr klar. Haralds Hand ergriff das Glitzern und dann tauchte er wieder auf. Er hielt einen weiteren Ring in der Hand, mit dem er wieder zu der Stelle schwamm, wo er seine Robe abgelegt hatte. Dort stieg er aus dem Wasser und zog die Robe wieder an.
Nun betrachtete er den Ring etwas genauer. Ähnlich wie der andere Ring, war auch dieser schlicht und aus einem Material, das der Magier nicht kannte. Und wieder schien er genau an seinen Finger zu passen. Der Magier schob ihn vorsichtig über seinen Finger.
Genau in diesem Moment begann sich der Fluss zu verfärben. Langsam aber stetig wurde das Wasser immer dunkler um endlich in eine stinkende, dunkle Brühe verwandelt zu sein. Tote Fische trieben an der Oberfläche und der Gestank wurde unerträglich. Es war alles so, wie er es schon bei dem Baum erlebt hatte. Der Magier hatte ein ungutes Gefühl. Er musste weg hier...
|
| 22.04.2002 13:33 | #213 |
| Harald |
Der Magier hatte, nachdem er sich entfernte, unter einer Buschgruppe einen Schlafplatz gesucht. Seiner Einschätzung nach konnte er hier in aller Ruhe schlafen, da er bisher wilde Tiere die zur Gefahr für ihn werden konnten, noch nicht entdeckt. Außerdem war er ja Dank des Ringes unsterblich.
Als er am Morgen erwachte, die Sonne stand schon am Himmel, stand er auf und wanderte weiter. Sein Weg führte ihn diesmal auf ein entferntes Gebirge zu, das friedlich vor ihm lag. Die Bergspitzen waren wolkenverhangen. Nach einer ganzen Weile und einem langen Fußmarsch, gelangte er an den Fuß des ersten Berges. Unschwer erkannte der Magier, das ein schmaler Pfad in die Höhe führte. Gerade als er im Begriff war dem Pfad zu folgen, stand wieder die Versuchung vor ihm.
|
| 22.04.2002 14:40 | #214 |
| versuchung |
Dieser Berg wird auch der „Berg der Macht“ genannt sagte die Versuchung zu dem Magier. Hier wirst du ein weiteres und letztes Artefakt finden. Du weist ja, auch die Eigenschaften des Berges kannst du auf dich übertragen. Ich werde hier unten auf dich warten. Damit schenkte sie dem Magier keine Beachtung mehr und setzte sich auf einen Stein.
|
| 22.04.2002 16:57 | #215 |
| Harald |
Der Magier begann nun mit dem Aufstieg. Er erwies sich jedoch schwieriger als es zunächst ausgesehen hatte. Überall lag Geröll herum und Harald rutschte immer wieder aus, zumal der Pfad auch ziemlich steil in die Höhe führte. Er musste immer wieder eine Rast einlegen um etwas Kraft zu sammeln. Aber auf diese weise kam er jedenfalls langsam voran.
Er hatte ungefähr die Hälfte seines Weges erreicht, als er eine Bewegung wahrnahm. Links vor ihm auf einem Felsen entdeckte er einen Ziegenbock, der gewaltige Hörner hatte. Das hatte ihm jetzt noch gefehlt. Er war erschöpft und auf einen Kampf wollte er sich jetzt überhaupt nicht einlassen. Und dieser Bock sah ganz so aus, als würde er ihn ohne Kampf hier nicht durchlassen. Harald war zwar durch seine Ringe geschützt, aber zumindestens konnten ihm diese gewaltigen Hörner tiefe Wunden und die damit verbundenen Schmerzen zufügen. Der Magier wollte diese bedrohliche Situation anders lösen.
Vorsichtig und ohne eine hektische Bewegung, die konnte einen Angriff provozieren, ging Harald rückwärts, bis er eine Felswand in seinem Rücken spürte. Einen Moment konzentrierte sich der Magier und dann sprach er die Formel Skelett beschwören. Augenblicklich stand ein Skelett vor ihm....
|
| 22.04.2002 17:16 | #216 |
| Skelett |
" Mein Herr und Meister, du hast mich zu dir gerufen, was soll ich für dich tun? Du weist du kannst alles von mir verlangen. Ich führe jeden deiner Befehle aus." Das Skelett sah seinen Meister an.
|
| 22.04.2002 17:38 | #217 |
| Harald |
Der Magier sah das Skelett verwundert an. Es hatte ja die richtige Ausrüstung dabei. So als wenn es vorher seine Gedanken hätte lesen können. Ich bin ein wenig erschöpft sagte er zum Skelett. Ich möchte das du dich um den wilden Bock dort kümmerst. Schaff ihn mir ganz einfach aus dem Weg. Gespannt wartete der Magier auf das Szenario, das sich gleich vor seinen Augen abspielen würde.
|
| 23.04.2002 09:48 | #218 |
| Skelett |
Das Skelett wandte sich vom Magier ab und stakste auf den Bock zu. Der hatte den Kopf schon gesenkt und wollte seine Hörner zur abschreckung zeigen. Das war dem Skelett so ziemlich egal, schliesslich hatte sein Meister ihm befohlen zu kämpfen. Plötzlich stellte der Bock sich auf seine Hinterbeine und wie von einem Katapult geschossen stürmte er auf das Skelett los. Das Skelett parierte diesen Angriff mit seinem Schild und lies seine schwere Axt niedersausen. Der Bock fiel, er war kein echter Gegner für das Skelett. Ein 2 Streich und der Kampf war beendet. Augenblicke später zerfiel das Skelett zu Staub und der Wind wehte seine Asche fort.
|
| 24.04.2002 08:17 | #219 |
| Harald |
Der Magier hatte mit einem gewissen Stolz diesen Kampf beobachtet. Ein von ihm beschworenes Skelett hatte mal so eben einen Gegner aus dem Weg geräumt. Harald war jetzt ein sehr mächtiger Magier. Vielleicht schon der mächtigste in der Kolonie. Er musste niemanden mehr fürchten.
Der Magier ging nun weiter, immer dem Pfad folgend, der ihn weiter nach oben führte. Die Wolken waren schon sehr nahe als er eine Plattform erreichte, auf der ein paar Bäume wuchsen. Inmitten dieser Bäume entdeckte der Magier eine Hütte. Harald trat näher an die Hütte heran. Irgendwie erinnerte sie ihn an die Behausungen der Buddler im Alten Lager. Hinter der Hütte war ein Stück Weide eingezäunt, auf der Ziegen grasten. Also musste hier irgend jemand wohnen.
|
| 24.04.2002 08:56 | #220 |
| versuchung |
Die Versuchung war in die Gestalt eines alten Mannes geschlüpft
Ich grüße dich Söhnchen sagte die Versuchung zu dem Magier. Was führt dich hierher, ich habe hier noch nie Besuch gehabt. Du bist der erste der diesen Weg gefunden hat. Und glaube mir, ich lebe hier schon mehrere hundert Jahre. Mein kleiner Garten und die Ziegen geben mir alles, was ich so brauche zum Leben.Sei willkommen und trinke eine Tasse Kräutertee mit mir.
|
| 24.04.2002 09:36 | #221 |
| Harald |
Der Magier war erschrocken zusammen gezuckt. Da stand mit einmal ein uralter Mann vor ihm, den er gerade noch gar nicht bemerkt hatte. Sein Gesicht war über und über mit Falten bedeckt, das Haar hing schneeweiß bis an seine Schultern. Dazu trug er einen schlohweißen Bart, der bis fast an seine Knie reichte. Der Mann trug eine Robe und aus den Ärmeln hingen spindeldürre Hände mit noch spindeldürreren Fingern. Er stützte sich auf einen Krummstab und seine Stimme krächste wie die eines Raben.
"Wer seid ihr und was macht ihr denn hier fragte der Magier den alten Mann."Ja, einen Kräutertee werde ich gerne mit euch trinken. Harald setzte sich auf eine kleine Bank, auf die der Alte zeigte.
|
| 24.04.2002 15:09 | #222 |
| versuchung |
Der alte Mann erzählte dem Magier, das er einem uralten Geschlecht von Schwarzmagiern abstammte, die vor vielen hundert Jahren zu seiner Jugendzeit das alte Kastell errichtet hatten. Nachdem diese Schwarzmagier und Priester gestorben waren, war der alte Mann der Hüter des Kastell gewesen und lebte völlig alleine in den Gemäuern Beliars. Um es schützen zu können hatte er von einem Dämonen Beliars ein Amulett erhalten, das ihm ermöglichte die ganze Macht der Magie Beliars zu beherrschen. Der Alte hob seinen Bart und zeigte diesem jungen Magier das Artefakt, das er um seinen Hals trug.
|
| 24.04.2002 15:53 | #223 |
| Harald |
Der Magus starrte gebannt und faszeniert auf das Amulett. Das war es was die Versuchung gemeint hatte. Die Macht Beliars für den, der es besitz.Unsterblichkeit, ewige Jugend und die Macht Beliars. Dann wäre er mit Sicherheit der mächtigste Mann der Kolonie. Er bräuchte keinen Schattendämon mehr und die die langen Studien in den Büchern der Bibliothek würden einfach entfallen. Was würden seine Freunde im Kastell sagen, wenn er plötzlich mit solch Attributen zurückkehrte.
Das erste Mal seit er hier in der Unterwelt war, musste er an seine Freunde und das alte Kastell denken. Und das erste mal seit er hier war bemerkte er Zweifel in sich. Würden meditate, Don-Esteban, maximus, propheT und die anderen Magier sich wirklich für ihn freuen? Oder hätten sie nicht plötzlich Angst vor ihm, denn er würde nicht mehr der Harald sein, den sie kannten.Seine Zweifel wurden immer stärker.
Und dann war da noch ein Problem.Wie würde er an das Amulett herankommen? Der alte Mann würde es ihm bestimmt nicht einfach so geben.Und was würde mit dem alten Mann geschehen wenn Harald das Artefakt hatte. Der Magier hatte doch gesehen, was mit dem Baum und dem Fluss geschehen war. Und er war sich sicher, das selbe Schicksal würde auch den Alten treffen. Plötzlich sah der Magier die Entwicklung hier in der Unterwelt mit ganz anderen Augen. Konnte das von Beliar gewollt sein, das einer seiner Diener die Natur zerstörte, das er sogar bereit war einen Menschen zu opfern, nur um selber mächtig zu werden...
|
| 24.04.2002 16:10 | #224 |
| versuchung |
Die Versuchung merkte, das etwas in dem Magier vor sich ging. Er schien einen innerlichen Kampf auszutragen. Sie musste handeln, rasch.
Wenn du möchtest, schenke ich dir das Amulett sagte der Alte.Es kann dir bestimmt nützlicher sein als mir. Ich habe es noch nie gebraucht und werde es wohl auch nie mehr brauchen.Du bist der erste Besucher seit vielen, vielen hundert Jahren. Die Wahrscheinlichkeit eines nächsten Besucher ist sehr ungewiss.Damit nahm der Alte das Amulett ab und hielt es dem jungen Magier hin.
|
| 25.04.2002 11:51 | #225 |
| Harald |
[i]In seinem Inneren tobte mittlerweile der schwerste Kampf seines Lebens. Der Magier war nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er vergrub sein schweissnasses Gesicht in seinen Händen und sog immer wieder ganz tief die Luft ein.Das schlimmste aber war, es war niemand da, der ihm jetzt helfen konnte.
Schauer von Gefühlen durchströmten seinen Körper.Stimmen dröhnten in seinem Kopf. Sein Herz raste fast bis zum zerspringen, seine Kehle war wie zugeschnürt.Immer wieder sah er in Gedanken seine Freunde im Kastell und Augenblicke später sah er sich auf einem Thron sitzen.Dann führten ihn seine Gedanken zu dem alten Mann. Er sah ihn sterben in dem Augenblick, als er das Artefakt nahm.
Nein, nein hörte Harald sich plötzlich schreien.Ganz langsam nahm der Magier seine Hände vom Gesicht und schaute den Alten an.Nein er würde das Artefakt nicht nehmen und den Tod des Alten herbeiführen.Ganz klar waren jetzt seine Gedanken, der innerliche Kampf hatte aufgehört.Er würde keinen Menschen töten.Und wenn das der Wunsch Beliars war, dann wollte er kein Magier Beliars mehr sein.Nie war ihm das so klar und bewusst wie jetzt.Der Druck in seinem Kopf,die Beklemmung in der Brust hatten endgültig aufgehört.Die Entscheidung des Magier war gefallen.
|
| 25.04.2002 13:39 | #226 |
| Harald |
Ich danke euch alter Mann sagte Harald zu ihm.Aber behaltet das Artefakt.Ich bin jung genug um die Magie Beliars im Kastell zu lernen.Ausserdem würden mir die Studien in den Büchern der Bibliothek sehr fehlen.Es macht mir großen Spass mit meinen Magierfreunden gemeinsam zu studieren und in die Praxis umsetzen, was wir gelernt haben.Ich bin dort zu Hause und wir sind eine große Familie, aus deren Obhut ich nicht heraus möchte.
Der Magier erhob sich und gab dem alten Mann zum Abschied die Hand.Dann machte er sich auf, um zum Fuss des Berges zurückzugelangen.Nun,er würde dort von der Versuchung erfahren, das er den Anforderungen der Prüfung nicht gewachsen war, aber der Preis dafür war ihm zu hoch.Jedenfalls war er auf sich stolz, das er eine von ihm noch nicht gekannte böse, machtgierige Seite in sich selbst besiegt hatte.
|
| 26.04.2002 10:00 | #227 |
| Harald |
Der Abstieg verlief ohne weitere Ereignisse und ging natürlich wesentlich schneller.Auf einem Stein saß immer noch die Versuchung und wartete auf ihn.Er wusste was jetzt kommen würde, aber der Magier konnte ihr mit einem reinen Gewissen in die Augen sehen.Seine Entscheidung war richtig gewesen.Auch wenn er jetzt kein Magier Beliars mehr sein würde.
|
| 26.04.2002 10:25 | #228 |
| versuchung |
Die Versuchung sah den Magier lange und eindringlich an.Dann wich ihrem strengen Blick ein lächeln.Ich gratuliere dir sagte sie zu Harald, du hast die Prüfung Beliars bestanden.Du hast diesen letzten Schritt nicht ausgeführt und du hast zu dir selbst gefunden.Hier sind die beiden Ringe die du in deiner Vision gefunden hast.Sie sind zwar ohne jeglichem Nutzen, denn das was du erlebt hast waren nur deine eigenen Visionen.Aber wenn du irgendwann einmal Zweifel hast, sollen sie dich an die Unterwelt erinnern und dich auf den richtigen Weg bringen.Du hast bewiesen, das du ein würdiger Gläubiger Beliars bist.Sie gab dem Magier die beiden Ringe und dann verschwand die Versuchung.
|
| 26.04.2002 10:51 | #229 |
| Harald |
Der Magier stand wie angewurzelt da.Langsam begriff er was die Versuchung ihm gesagt hatte.Diese Reise hatte dazu gedient sich selbst zu finden und zu festigen.Er hatte es geschafft, die Prüfung war bestanden.Er konnte ein Magier Beliars bleiben.Ein séhr glückliches Gefühl überkam ihn und verstohlen wischte Harald sich eine kleine Träne aus dem Auge.Er hatte Sehnsucht nach seinen Freunden und dem Kastell.Die Kore konnte ihn holen.
|
| 26.04.2002 16:15 | #230 |
| kore |
hier hab ich noch einen ring, aber den darfst du niemals absetzen. wie deine freunde, die beliars prüfung schon bestanden haben, wirst du mit diesem ring in den kreis derer aufgenommen. die zwischen den welten wandeln können. berühre mit dem ring die spiegeloberfläche in meditates zimmer und du kannst die seite wechseln. folge mir.
die Kore glitt einen Gang des Gebäudes entlang, der Harald auf einmal sehr vertraut vorkam. Nach einer Weile wusste er auch warum. Es war ein Spiegelbild der Räume des Kastells.
Die Kore geleitete ihn in in den Raum, der in der anderen Welt das Zimmer von Meditate war.
Geh jetzt, in Kürze hole ich mir den letzten eurer hohen Magier. Er möge sich bereit halten. Damit ließ die Kore einen erschöpften Harald zurück, der nach kurzem Zögern durch den Spiegel trat.
|
| 06.05.2002 19:58 | #231 |
| kore |
Die Kore materialisierte sich in der Eingangshalle des Spiegelkastells und entließ ihre kostbare Fracht aus ihren Armen.
"Schon lange war kein lebender Mensch mehr in Beliars Reich, mit Ausnahme der Magier des Meisters, die hier ihre Prüfung ablegen.
Sei vorsichtig. Du befindest dich auf fremdem Terrain. Hier kann dir schnell etwas zustoßen. Meditate hat mich beauftragt, ein bisschen auf dich zu achten, aber die Gesetze der Unterwelt gelten auch für mich.
Viel Glück!"
Damit ließ die Kore den verwirrten Wassermagier allein.
|
| 07.05.2002 15:08 | #232 |
| Saleph |
Saleph streckte die Hand nach der Kore aus und rief: "Hey! Was für Gesetze!?" Doch sie war schon wieder verschwunden.
"Wenn ich mich in unangenehmen Situationen in Luft auflösen könnte wäre ich glaube zur Zeit nur Luft. Aber Hörst du!" er streckte die Faust drohend in die Luft, "Ich schaffs auch ohne deine Hilfe und vor Beliar habe ich gar keine Angst!" Und im nächsten Moment tat's ihm leid, das er Beliar verhöhnt hatte, denn ihm kroch ein kalter Schauer über den Rücken und der Magier dachte:Naja, vielleicht hab ich ja doch ein wenig. Aber nur ein wenig!
Trotz seinem großen Mundwerk war Saleph ins Geheim doch ziemlich eingeschüchtert. Er versuchte es aber nicht zu zeigen, denn wer weiß, wer ihn hier unten alles beobachtete. Der Wassermagier sah sich um, reflexartig griff er in seine Tasche und dann fiel ihm ein das er keine Runen bei sich hatte. Saleph fühlte sich wie ein zahnloser Tiger, aber der Tiger hatte immernoch seine Pranken und so würde sich Saleph auch durchschlagen, hoffte er.
|
| 07.05.2002 15:23 | #233 |
| versuchung |
"Na du kleiner Wassermagier? Herzlich Willkommen in Beliars Reich. Ich hoffe, wir werden viel Spaß miteinander haben. Meditate hat mich beauftragt, dich ein bisschen zu erziehen. Offensichtlich hast du einige Defizite, die ich hier auffüllen soll. Bist du bereit?"
|
| 07.05.2002 19:19 | #234 |
| Saleph |
Saleph hörte der weiblichen Stimme zu, bis sie zu Ende gesprochen hatte. Dann drehte sich der Magier in die Richtung, aus der die liebliche Stimme klang. Saleph musterte die Frau. Schön war sie, doch Saleph wollte seinen Augen nicht trauen. Wenn sie schon sagte das sie ihn erziehen wolle, was Saleph nebenbei bemerkt gar nicht gefiel, müsste er sehr vorsichtig sein. Immermehr verspührte er den Wunsch seine Runen wieder zu bekommen.
"Wofür soll ich bereit sein?" fragte der Wassermagier, wobei man etwas Nervosität mithören konnte.
"Wo bin ich hier?! Das ist doch nicht das Kastell oder?" wollte Saleph wissen, denn immer als er die Wörter "Beliars Reich" hörte, dachte er an die Hölle.
|
| 08.05.2002 05:57 | #235 |
| versuchung |
"Du befindest dich in der Welt der Toten und das ist durchaus auch das Kastell. Es gibt für alles in der Welt der Toten hier unten ein Spiegelbild. Komm mit, ich werde dir etwas zeigen."
Die Versuchung führte Saleph durch das Ergeschoss des Kastells, das ihm ja durchaus vertraut war. Trotzdem sah alles irgendwie anders aus. Die Farben stimmten nicht und alles war spiegelverkehrt. Sogar das Pentagramm in der Eingangshalle pulsierte in einem leichten Rot. War das in seiner Welt nicht blau gewesen?
Die Versuchung ging vor eine Tür, die ein Zimmer beinhalten würde, das zum Hof des Kastells führen würde und öffnete die Tür.
Saleph trat ein und erkannte sofort, dass dies ein Krankenzimmer war und auf dem Bett lag Meditate.
"Red mit ihr! Sie ist wirklich hier, auch wenn sie eigentlich in der Welt der Lebenden liegt."
|
| 08.05.2002 06:00 | #236 |
| Saleph |
Saleph war ziemlich skeptisch, aber er versuchte es:
"Hallo Medi, wie gehts dir?"
Gespannt wartete er was passieren würde.
|
| 08.05.2002 06:08 | #237 |
| meditate |
meditate sah erfreut auf und als sie saleph erkannte begannen ihre augen zu strahlen.
"setzt dich zu mir. endlich haben wir mal zeit zu einem ausführlichen gespräch. du hast also endlich die position im neuen lager erreicht, die die götter für dich vorgesehen hatten?
endlich sitzt auf dem thron der, für den dieser thron gemacht wurde. dass sie dich grad verjagt haben, ist mit sicherheit eine episode, die schnell vergessen sein wird. du bist der wahre herrscher über das neue lager und in kürze über die ganze welt der barriere.
und wenn du es willst, wird sich auch die barriere eines tages auf deinen befahl hin öffnen. du bist der, der der welt das heil bringen wird.
aber du darfst dich auch nicht immer von sentimentalität leiten lassen. wenn du saturas und hawk gleich hättest töten lassen, dann wäre deine gefangennahme nie passiert. am besten, du tötest sie gleich. geh jetzt los und bringe saturas 2, hawk und den alten mann um. wenn du das hier in der unterwelt geschafft hast, dann wird es auch in der welt der lebenden passiert sein. dann kannst du zurückkehren und wirst deinen thron wieder einnehmen und herrschen für alle ewigkeit.
tu es, jetzt!"
|
| 08.05.2002 14:50 | #238 |
| Saleph |
"Wie Recht du doch hast teuerste Meditate. Ich werde das Leben dieser Störenfriede aushauchen!" Saleph ballte seine Fäuste, "Ich werde dir die Köpfe dieser Verräter bringen, damit du siehst, welch großartiger Herrscher ich doch bin!"
Als sich Saleph herumdrehte und hinausgehen wollte, erblickte er vor sich seine Runen und sein Schwert.
"Hahahaha! Ich wusste das ihr wieder zu mir zurückkehren werdet!" Saleph griff die Runen und das Schwert, steckte das Schwert in die Scheide und befestigte diese an seinem Gürtel. Dann steckte er die Runen ein und marschierte los, um seinen Auftrag auszuführen.
Nach einem 10-minütigen Marsch kam Saleph am Neuen Lager an. Es war alles, wie sonst auch, doch die Farben stimmten nicht ganz. Das war Saleph jedoch egal und er schritt rasch in sein Heimatlager.
Niemand beachtete den Magier. Alle gingen ihren Tagesabläufen nach, wie als wäre alles ganz normal. Bei einer Gruppe Söldner entdeckte der vom Zorn geleitete Wassermagier den Söldnerführer Hawk.
Saleph zog sein Schwert und ging langsam auf Hawk zu, der mit dem Rücken zu Saleph da stand und sich mit den Söldnern unterhielt.
Saleph tippte Hawk auf die Schulter und als sich dieser herum drehte, um zu schauen wer ihm da auf die Schulter klopfte, rammte ihm Saleph das Schwert so tief in den Magen, das es den Körper durchbohrte und die Spitze am Rücken des hohen Söldners wieder austrat.
Der Söldnerführer war vorn übergebeugt, erbrach Blut und hielt beide Hände auf die Stichwunde.
Saleph grinste böse, als er das Schwert in einem Schwung von unten nach oben bewegte und Hawk somit den Kopf abschlug.
Der Körper fiel leblos zu Boden, die Augen wurden glasig und um den Leichnahm breitete sich eine Pfütze des roten Lebenssaftes Blut aus.
Aus der Tasche zog Saleph einen aus Hanf gefertigten Kartoffel Sack, welchen er aus dem Kastell mitgebracht hatte. Er ergriff den Kopf des Söldnerführers am Schopf und steckte ihn in den Sack. Dann sah er die Söldner an, welche alle nur grinsten.
"Sehr schön, ihr wisst also, wer euer wahrer Herrscher ist?" fragte Saleph selbstsicher. Wie im Chor sagten die umstehenden Söldner: "Natürlich mein Herrscher, du bist unser wahrer Gebieter."
Das war Musik in Salephs Ohren und er lachte laut und schallend: "Hahahahahaha! Sehr schön."
Aus der Halterung am Rücken des toten Söldnerführers nahm Saleph die zweihand Axt, schulterte sie und ging hinauf zur Magierebene.
Oben angekommen traf Saleph auf Riordian.
"Sag, Riordian, wo befindet sich Saturas?"
Der Magier antwortete prompt:"Er ist unten am Erzhaufen, er zählt die Brocken." "Vielen Dank." erwiederte Saleph. Dann hob er die zweihand Axt und sagte mit bösartig zischender Stimme:"Das ist dafür, das du mich damals vom Deckel der Wohnhöhle geschossen hast..."
Im nächsten Moment fiel der Kopf des Magiers Riordian zu Boden und wenig später folgte sein restlicher Körper.
In der Bibliothek sah Saleph Saturas den älteren und Cronos, wie sie sich über ein magisches Experiment unterhielten.
Da Saturas der ältere mitten in der Tür stand, konnte Cronos nicht sehen, dass ihr alter Feind wieder da war.
Weit holte Saleph mit der blutverschmierten zweihand Axt aus. Dann lies ein gellender Schmerzensschrei das gesamte Lager verstummen. Die Axt steckte tief in Saturas' Rücken. Um die Axt wieder frei zu bekommen, verpasste Saleph ihm einen Tritt und der alte Mann sank auf die Knie und schlug dann mit dem Gesicht auf dem Marmorboden auf. Cronos erschrack und sah nur noch, wie Saleph mit der Axt auf ihn zugestürmt kam. Um sich zu schützen hielt der die Arme vors Gesicht, doch es nützte nichts. Die Axt lies die Unterarmknochen splittern und trennte den Kopf vom Hals des hohen Wassermagiers. Saleph stand etwas gebeugt da, kaum noch fähig die schwere Axt zu halten, so erschöpft war er. Neben ihm stand auf einem Regal eine Flasche mit blauem Inhalt. Saleph trank die Flüssigkeit und fühlte sich gleich danach wieder frisch und toppfit. Aus der Tasche zog er die Kugelblitzrune. Auf dem Weg nach unten zum Erzhaufen lud Saleph den Blitz auf. Saturas stand auf dem Erzhaufen und hielt ein Buch in der Hand, in welches er die Anzahl der Erzbrocken eintrug.
"Hey Sat!" rief Saleph, jederzeit bereit den Kugelblitz auf seine Reise des Verderbens zu schicken, "Danke das du mir das alles beigebracht hast." Gleich darauf zischte der Kugelblitz durch den Raum und durchschlug Saturas' Magen. Die Luft roch verbrannt. Der Blitz hatte ein Loch in Saturas' Bauch gebrannt, das man bequem zwei Flaschen hineinstellen konnte. Saleph's Lehrmeister begriff nicht, was mit ihm geschah. Er hielt nur die Hände vor das riesige Loch. Dann sah er auf seinen Magen und dann erschrocken zu Saleph, welcher mit seinem Einhänder angerannt kam, um das Schicksal seines Lehrers und besten Freundes endgültig zu besiegeln. Der hohe Wassermagier sank langsam zu Boden, und noch während er fiel, wurde sein Hals von der scharfen Klinge Saleph's durchtrennt. Der Kartoffelsack wurde von Saleph aufgeschnürt und zu Hawks Kopf gesellte sich der von Saturas.
Zu frieden schlenderte Saleph auf den Höhlendeckel, wo er Manmouse suchte.
Die Hütte, welche damals beim Endkampf der beiden Magier zerstört wurde, war wieder aufgebaut. Aus dem Schornstein qualmte es, daraus schloss Saleph, das sich Manmouse in der Hütte befand und ein Feuer im Kamin angezündet hatte. Mit einem Tritt fiel die Tür in die Angeln. Manmouse, der gerade dabei war Suppe zu kochen, schreckte hoch und verschüttete den Inhalt des Topfes. Es zischte und dampfte als die Suppe das Feuer löschte.
"Na alter Mann. So schnell hast du mich nicht zurück erwartet oder? Hehehe" Saleph ging langsam auf Manmouse zu, der nach seinem Stock griff und sich mit diesem zur Wehr setzen wollte. Saleph schlug zweimal zu und der Gehstock des alten Mannes zerbrach in zwei Teile. Ein Überkopfschlag ritzte dem alten Mann die linke Hälfte der Brust auf. Mit aller Brutalität stieß Saleph seine Faust in die Brust des alten Mannes. "Jetzt wird abgerechnet!" sagte Saleph. Ein böses Grinsen war durch das Blutverschmierte Gesicht des Magiers zu sehen. Auf einmal drückte Saleph die Hand zusammen und riss seine Faust aus der Brust des Generals. In seiner, vom Blut, rotverfärbten Hand sah man Manmouse's Herz, welches noch zweimal pumpte und dann von Saleph an der Wand zerklatscht wurde. Der alte General lag schon lange auf dem Boden, doch er zuckte noch. Saleph erhob die zweihand Axt und sagte: "Nun, mein alter General, ist deine Zeit gekommen. Nicht Innos, nicht Adanos und nicht Beliar werden deine Richter sein. Sondern ich!" Die scharfe Kante der Axt durchbrach die Nackenknochen des alten und blieb im hölzernen Fußboden stecken.
Saleph packte den Kopf des Generals und stopfte ihn zu den beiden anderen Köpfen in den Hanfsack. Die Axt blieb vor Manmouse's Hals im Holzboden stecken, dort wo sie hineingetrieben wurde.
Saleph steckte sein Schwert in das Gürtelhalfter, steckte seine Runen weg, schulterte den Kartoffelsack und machte sich auf den Weg ins Kastell, wo er Meditate die Köpfe bringen wollte.
Die Robe war nicht mehr blau, sondern ein dunkles lila. Salephs Hände waren rot vom Blut seiner Gegner und im Gesicht hatte er so viele Blutspritzer, das es aussah, als wäre Salephs Gesicht so rot wie seine Hände.
Am Krankenbett seiner Freundin Meditate legte er den Sack nieder und sprach die schlafende mit sanfter Stimme an:"Medi, wach auf und sie, was ich vollbracht habe. Ich bin deinem Rat gefolgt und hier sind nun die Köpfe meiner Gegner." Von Salephs Gesicht brökelte etwas getrocknetes Blut, als er stolz lächelte.
|
| 09.05.2002 00:09 | #239 |
| versuchung |
Als Meditate sich umdrehte, sah der Wassermagier zu seinem Entsezen, dass sich seine Freundin in ein schreckliches Monster verwandelt hatte.
"Oh, feiner Knabe. Dann gib mal her was du hast."
Saleph war entsetzt rückwärts getaumelt und hatte den Sack fallen gelassen, in dem sich die abgeschnittenen Köpfe befanden.
"Dann wollen wir doch mal gucken. Mal sehn was wir da haben: eiei, das ist ja interessant."
Das schreckliche Ungeheuer griff in den Sack und wühlte eine Weile darin herum. Dann zog er triumphierend das erste Fundstück heraus. Saleph blieb fast das Herz stehen: Es war der Kopf der hübschen Sumpfnovizin Alaerie, der ihn jetzt aus blinden Augen ansah. Wie konnte das geschehn. Welche schreckliche Magie wirkte hier.
Das Ungeheuer warf den Kopf der Novizin achtlos beiseite und griff erneut in den Sack. Als Saleph sah, was das Untier diesmal für einen Kopf an den Haaren aus dem Sack holte, konnte er nicht mehr an sich halten und schrie seinen Schmerz laut heraus. An den langen dunklen Haaren wurde der Kopf von Meditate empor gehalten.
"Auch ganz hübsch. Und wen haben wir hier noch?"
Das Ungeheuer griff noch einmal in den Sack und zog einen dritten Kopf zutage. Zuerst kam der Kopf Saleph nur irgendwie vertraut vor und er schloss schnell die Augen. Er konnte sich zwar nichts Schrecklicheres vorstellen, als den Tod der beiden hübschen Frauen, die seine Freundinnen waren, aber man konnte ja nie wissen. Zwischen den Fingern konnte er nach einiger Zeit erkennen, was das Monster so interessiert betrachtete.
Das war sein eigener Kopf.
Saleph wurde kreidebleich und sah das Monster fragend an.
"Du wunderst dich? Es ist doch eine ganz einfache Geschichte. Wenn du mordest, dann mordest du immer deine Freunde, ohne Ausnahme und dich selbst mordest du auch. Das konnte dir niemand ersparen. Du musst das lernen."
Das Ungeheuer schlurfte zum Wandregal und spießte die drei Köpfe auf kleine Stangen, die in den Brettern eingelassen wurden.
"Ich bin gespannt, wer deine Erziehung noch mit seinem Leben bezahlen muss."
|
| 09.05.2002 01:09 | #240 |
| Saleph |
Saleph war das Blut in den Adern gefroren. Er zitterte am ganzen Leib. Nach einer geschlagenen viertel Stunde stand der Magier wieder von einem Stuhl auf, auf welchen er sich setzen musste, um nicht vor übelkeit umzukippen. "Du willst wissen, wer noch sein Leben lassen muss? Das kann ich dir sagen..." Saleph riss sein Schwert förmlich aus der Scheide und ging in Angriffsstellung. "Das wirst nämlich du sein!"
Mit dem erhobenen Schwert stürzte Saleph auf das Monster zu, welches im so schreckliche Bilder gezeigt hatte.
|
| 09.05.2002 01:20 | #241 |
| versuchung |
Ach Saleph, du kannst doch keinen Dämonen in der Welt der Toten töten.
Was schon in der Welt der Lebenden für einen wie dich unmöglich ist, kannst du hier schon gar nicht. Außerdem habe nicht ich deine Freunde getötet. Das warst du selbst.
Jeder Tote kommt über dich. Jeder Tote fordert von dir Rechenschaft. Mit jedem Toten stirbst du ein Stück und du stirbst für deine Freunde. Das ist die Botschaft dieser Sammlung. Nur du selbst entscheidest, wer stirbt und wer nicht und nur du bist der Mörder.
|
| 09.05.2002 01:39 | #242 |
| Saleph |
Saleph steckte das Schwert langsam weg. Er drehte sich um und ging an ein Fenster. Als er hinaus sah überlegte er:"War es falsch, das ich Saturas Manmouse und die anderen getötet habe? Wenn nein, wieso gibt sie mir dann einen solchen Auftrag?" sprach der Magier leise. Saleph fuhr sich mit der Hand durch das pechschwarze Haar während er über die bisherigen Geschehnisse nachdachte. Dann fing er an zu sprechen, doch er wandte den Blick nicht vom Fenster ab, sondern spähte weiter hinaus:"Hör zu! Ich habe keine Lust auf deine Spielchen. Entweder wir spielen was ordentliches, oder du kannst alleine spielen." Hastig packte Saleph seine Sachen und ging wieder nach "Hause" ins Neue Lager. Dort war wohl der einzigste Ort, wo er etwas Freude finden konnte: nämlich sein Erz!
Zum zweiten Mal an diesem Tage betrat Saleph das Lager.
Er schritt hinauf zur Magierebene, ging durch die Bibliothek und schlenderte nach unten zum Erzhaufen.
Saleph räumte Saturas' Leiche bei Seite und dann gab er sich dem Spiel mit den Erzbrocken hin. Er baute Türmchen, so hoch aufgestapelt, bis sie zusammen fielen. Er genoss das beruhigende glitzern der blauen Steine, welche ihn sehr faszinierten.
Er beschloss daher, dass seine ältesten und besten Freunde auch etwas davon haben sollten. Von drei Banditen ließ er vier der größten zur Verfügung stehenden Säcke mit Erz füllen. Nachdem die Säcke gefüllt und transportbereit waren, teilte Saleph den Banditen mit, an wen die Säcke gehen sollten: "Dieser hier," Saleph zeigte auf den ersten Sack, "geht an einen meiner ältesten Freunde. Überbringt diesen Sack an Linus den Schattenführer des Alten Lagers und richtet ihm schöne grüße von mir aus." Der Bandit machte sich auf den Weg um seinen Auftrag zu erfüllen.
Salephs Augen funkelten, als er an die alten Zeiten mit Linus dachte. Wie sie zusammen den Schattenläufer erlegt hatten, oder die Taverne erbaut hatten. Doch dann schüttelte Saleph den Kopf, als wollte er sich nicht daran erinnern, und widmete sich dem nächsten Sack.
"Diesen Sack bringt ihr dem ehemaligen Buddlerführer Mightman. Er war damals sehr sauer auf mich, als ich das Alte Lager verlies. Das wird ihn sicher glücklich stimmen. Richtet auch ihm schöne Grüße aus."
Der etwas mickerige Bandit schulterte den Sack und quälte sich die Stiegen, welche vom Erzhaufen in die Bibliothek führten hinauf.
Verständnisslos schüttelte der Magier den Kopf über die Schwäche dieses Menschen. Er sprach einen der stärkeren Banditen an: "Bring du den Sack an Stelle des Winzlings ins Alte Lager. Bring den Schwächling um, es ist mir egal wie du es machst, aber mach es schnell, sonst werde ich es mit dir tun. Der Tot ist keine Bestrafung, er ist eine Erlösung!" Der Bandit nickte gehorsam, zog ein grobes Schwert und rannte mit einem fiesen Grinsen dem schwächlichen Banditen hinterher.
Saleph führte sein Programm weiter aus, und vermittelte den nächsten Sack: "Dieser Sack geht zu...."
Ein gellender Schrei drang als Echo durch die Gänge des Kellergewölbes bis zum Erzhaufen. Laut und heftig lachte Saleph. Der Tot dieses Versagers bereitete ihm große Freude. Er konnte es sich gut vorstellen, wie die Klinge durch seinen Körper stach, immer und immer wieder. Nach einer Weile fing sich Saleph wieder und sprach leicht kichernd weiter: "Also, dieser Sack ist Champ vorbehalten. Er ist einer meiner engsten Freunde. Fragt ihn, ob er schon den Alchemiebaum gefällt hat hahahaha." Der nächste Bandit verschwand mit dem Erzsack, um dem Zorn des machthungrigen Magiers zu entkommen.
Den letzten Sack nahm Saleph selbst. Als er den Gang zur Bibliothek der Wassermagier hinaufschritt, kam ihm ein kleines Rinnsal Blut entgegen. Wenig später entdeckte er hinter einer Ecke den Leichnahm des mickerigen Banditens. Saleph lehnte sich gegen die Wand des Ganges, um nicht vor Lachen umzufallen. Grinsend setzte der Wassermagier seinen Weg fort. Er schlenderte durch die Bibliothek, über die Magierebene, hinunter zu den Unterkünften der Banditen. Er wusste zwar das Rachestahl inoffiziel Magierlehrling war, da er aber noch nicht geweiht wurde, musste er noch in seiner alten Behausung leben. Saleph öffnete die Tür. Die Hütte war leer, bis auf das Bett, auf welchem Rachestahls Sohn lag und schlief. Behutsam legte Saleph den Sack Erz auf den Eibentisch und verlies dann wieder die Hütte. Mit einem guten Gefühl verlies er auch das Lager, um der Versuchung zu zeigen, wie groß die Macht des Erzes doch ist.
Der Marsch kam Saleph merkwürdig kurz vor. Es war zwar beim letzten Mal schon so gewesen, doch da hatte er es nicht so genau registriert. Das störte ihn wenig, im Gegenteil. Saleph hasste es Zeit zu verschwenden, daher freute es ihn, dass er schon so schnell am Kastell war. Mit beiden Händen stieß er die Tür auf, ohne sie dann wieder zu schließen. Hoch erhobenen Hauptes stolzierte er in das Krankenzimmer, wo er auf Versuchung traf.
"So meine Liebe, ich habe mich nun wieder etwas erholt. Die Macht des Erzes ist einfach wunderbar, besonders wenn man es verschenken, oder andere Leute kaufen kann. Auch dir habe ich einen Sack Erz mitgebracht, damit du auch die Macht und das Glücksgefühl verspühren kannst." Saleph reichte der Frau den Sack, und lächelte sie dabei sanft an.
|
| 10.05.2002 00:15 | #243 |
| versuchung |
die Versuchung hatte wieder ihr häßliches Gesicht aufgelegt und kiecherte ganz aufgeregt:
"gib her, gib her! So viel schönes Erz, Reichtum macht schön, ich mag Schönheit."
Die Versuchung kramte wieder in dem Sack herum und holte nach einiger Zeit wieder einen Schädel hervor. Sie hob ihn langsam in die Höhe und hielt ihn sich dicht vor die Augen, als wäre sie kurzsichtig.
"Wen haben wir denn da? Einen Baal? So was hatte ich ja noch nie hier!"
Sie steckte den Kopf von Baal Champ auf den nächsten Haken und fasste wieder in den Sack. Mit beiden Händen. Diesmal holte sie die Schädel von Linus, Rachestahl und Mightman aus dem Hanfsack. Alle drei Schädel hielt sie dabei in einer Hand zusammengefasst an ihren Haarschöpfen.
"Ich wusste es doch! Mit deiner Hilfe komme ich zu einer richtigen Sammlung. Weinst du jetzt? Du weinst zu spät! Du hast auch das Erz mit dem Preis des Blutes bezahlt. Billiger bekommst du es nicht.
Du hast jeden deiner Freunde selbst getötet. Das macht kein anderer als du selbst. Mal sehn, wie groß meine Sammlung noch wird. Du bist offensichtlich fleißig und talentiert.
Aber nun mach mal weiter. Hol dir endlich die Macht die dir zusteht. Nicht die anderen Magier sind deine Prüfung, wende dich gegen die Götter selbst. Das wird deinem Können gerecht."
Saleph war beim Anblick des ersten abgetrenneten Kopfes in die Knie gesunken und hatte seitdem nicht mehr aufgehört zu weinen. Nicht mehr laut, Laute kannte sein Schmerz nicht mehr, aber desto schrecklicher litt er unter der Last seiner Taten.
|
| 10.05.2002 01:17 | #244 |
| Saleph |
Bitterlich und geräuschlos weinte der Wassermagier. Beide Hände hielt er vor sein Gesicht, um nicht die Gräueltaten zu sehen, welche er angerichtet hatte. Die Zeit verging und Saleph heulte unaufhörlich, wie ein geprügelter Hund. Er hatte das Gefühl, dass er aus dieser unwirklichen Welt nicht mehr heraus kommen würde. Verzweiflung und Machtlosigkeit spielten sich in seinem Kopf ab. Saleph war am Rande des Durchdrehens, denn er wusste nicht mehr, was er glauben konnte, und was nicht.
Seine Augen waren mit roten Äderchen durchlaufen und die Pupillen waren stark geweitet. Sollte er sich wirklich mit den Göttern anlegen? Es war sicher wieder eine Falle der Versuchung, doch Saleph wusste nicht, wen sie noch umbringen könnte. Es waren ja nicht mehr viele Leute da, welche Saleph nahe standen. Saleph musste es wagen. Vielleicht würde dieser Albtraum dann endlich aufhören. Es war ihm egal, ob das ganze gut oder schlecht endete: hauptsache es passierte, und zwar bald!
"Wo finde ich die Götter?" wollte Saleph wissen.
"Wer suchet der findet." war die einzigste Antwort der Versuchung. "Danke für diese unheimlich interessante Information." erwiederte Saleph grummelnd. Er befolgte den Rat der Versuchung und fing gleich in den Räumen des Kastells an, die Götter ausfindig zu machen. Nach vielen vielen Türen kam Saleph im Refektorium an.
Was er dort vorfand, war jenseits von Gut und Böse und über den Grenzen, was er aushalten konnte. In seinem Kopf machte sich das Gefühl der totalen Geisteskrankheit breit.
An einem großen Runden Tisch im Refektorium sah er drei Gestalten in Kutten. Ihr Gesichter waren verdeckt. Der erste trug eine rote Kutte, der zweite eine schwarze und der dritte eine blaue. Die Zeichen auf den Kutten waren Saleph bekannt. So identifizierte er den roten Kuttenträger als Innos, den schwarzen Kuttenträger als Beliar und den blauen Kuttenträger als Adanos, was eigentlich nicht schwer war.
Doch das, was Saleph eigentlich so verrückt machte war dieses: Am selben Tisch saßen 6 Hunde, mit Schwarze Weißern in der Schnautze und Pokerkarten in den Pfoten. Die Hunde, 2 britishe Bulldoggen, ein Schäferhund, ein golden Retriever, ein Chihuahua und ein Terrier, spielten mit den Göttern Poker!
Das hielt Saleph nicht mehr aus. Der Wahnsinn kannte wohl keine Grenzen mehr. Die letzte Möglichkeit auf Hilfe war die Kore.
"KOOOOOOORRRREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!!"
brüllte der verzweifelte Magier, in der Hoffnung, dass sie wirklich erscheinen würde.
|
| 10.05.2002 09:15 | #245 |
| kore |
"Ich bin ja da. Ich habe Meditate versprochen auf dich zu achten. Aber ich kann natürlich deine Aufgaben nicht lösen. Es sind Menschenaufgaben. Geh zu ihnen, fordere sie heraus. Sie werden mit dir kein faires Spiel spielen. Sei auf der Hut.
Denk daran, sie werden dir einen Denkzettel verpassen wollen.
Warum konntest du auch die viel einfacheren Aufgaben nicht bewältigen. Es ist doch eigentlich einfach, dass der mensch begreift, dass er nicht Herr über Leben und Tod sein kann und dass Geld nicht glücklich macht.
Wenn du bei der dritten Aufgabe auch scheiterst, wirst du die Sonne wohl nie wiedersehen."
Damit verschwand die Kore wieder in einer kleinen weißen Wolke - grußlos.
|
| 10.05.2002 10:04 | #246 |
| Saleph |
Unglücklich, darüber das er keine hilfreiche Antwort bekommen hatte, dachte Saleph wütend und verzweifelt: "Scheiß auf die Sonne! Ich will hier nur raus!" Dann ging er an den großen runden, aus Eibenholz gefertigten Tisch. Die Hunde und die vermummten Kuttenträger unterbrachen ihr Spiel und sahen auf. Einmal atmete er noch kräftig durch und sprach: "Kann ich mitmachen?"
Eine der beiden Bulldoggen antwortete sabbernd: "Wir spielen aber nur so zum Spaß. Es geht also um nichts."
"Wenn es um nichts geht," erwiederte Saleph, "habe ich ja Glück. Denn ich besitze nichts. Kein Geld, keine Macht und auch keine Freunde mehr." er seufzte und setzte sich dann auf einen freien Stuhl.
Die Karten wurden gemischt und verteilt.
Von einem Dämon wurden ab und zu die Biergläser neu gefüllt, der Aschenbecher wurde geleert und neue Schwarze Weißer wurden gebracht.
Der Chihuahua riss einen Witz nach dem anderen, was jedesmal lautes Gelächter im Refektorium verursachte.
Die ersten paar Male verlor Saleph, dann aber, als er wieder etwas eingespielt war, gewann er auch das ein oder andere Spielchen.
An die Versuchung und ihre Aufgabe dachte Saleph nicht mehr. Es war gerade so lustig und Saleph wollte sich nicht mit den Göttern anlegen, da sie ja doch ziemlich nette Gestalten zu sein schienen.
Es war spät in der Nacht, als sie das Spiel beendeten. Das Refektorium lag in einem Dunstschleier aus Zigarettenrauch. Ausgedrückte Schwarze Weißer lagen auf dem Boden, ebenso wie leere Bierflaschen und ein paar Reste vom Abendessen, welches in einer kurzen Spielpause serviert worden war. Saleph wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so amüsiert hatte.
"Hehehe, war echt lustig mit euch. Lasst uns das mal wieder machen. Ich geh jetzt aber meinen Rausch ausschlafen. Gute Nacht." Saleph winkte nochmal, dann bog er in einen Gang ab, ging die Treppe hoch und betrat das Krankenzimmer, wo er der Versuchung die Meinung sagen wollte.
"Ich habe die Götter getroffen."
"Und?" fragte sie gespannt. Die Versuchung hatte immernoch ihr scheusliches Antlitz, welches Saleph gar nicht gefiel.
"Ich habe mit ihnen Poker gespielt. Und die Hunde haben
mitgespielt...hahahahaha. Das war ne lustige Runde sag ich dir. Achja, bevor ichs vergesse: Ich werde nicht gegen die Götter kämpfen! Am Ende is mein Kopf wieder unter der Kaputze, oder der meiner Freunde. Das ist es mir nicht wert. Lieber geh ich hier zu Grunde.
Macht und Geld allein machen nicht glücklich, besonders nicht, wenn keiner dabei ist, mit dem man das teilen kann."
Müde lies sich Saleph auf einen Stuhl fallen. Wahrscheinlich würde sie oder ein anderes schreckliches Wesen sein trauriges Dasein beenden. Während er auf seinen Schafrichter wartete dachte der Wassermagier an die alten Zeiten und Abenteuer, die er mit seinen Freunden erlebt hatte.
|
| 10.05.2002 13:20 | #247 |
| versuchung |
Die Versuchung schaute dem niedergedrückt dasitzenden Saleph ins Gesicht.
"Du willst die Götter nicht herausfordern? Kein Spielchen um Länder, Macht, Kontinente, Leben und Reichtum?
Woher kommt dieses Sinneswandel? Du wolltest doch vor kurzem noch Herr über Leben und Tod sein? Keine Lust mehr? Hat sich dein Sinn gewandelt? Möchtest du nicht mehr oder willst du nur aus Furcht vor den Konsequenzen nicht mehr?
Es gibt zwei Optionen. Wenn du willst, dass die Menschen vergessen was du getan hast, dann wähle die eine, wenn du mit dem Makel leben willst und willst, dass die Menschen den Prozess deiner Läuterung miterleben, dann wähle die andere Option.
Teile mir jetzt deine Wahl mit!"
|
| 10.05.2002 13:41 | #248 |
| Saleph |
Saleph überlegte.
Sein Schicksal hing nun an diesen Gedanken, welche Gerade zu tausenden durch seinen Kopf blitzen.
"Soll ich ihr sagen, dass ich will, das sie es rückgängig macht? Oder sollte ich mich meiner Strafe stellen? Wenn sie den Leuten das Gedächtnis löscht gehe ich straffrei aus. Aber andererseits würden mir die ganzen Taten ein Leben lang auf der Seele liegen. Selbst Beliar kann keine Seelen löschen, nur verdammen. Wird er meine Seele verdammen? Oder wird er mich nocheinmal verschonen? Werde ich hier überhaupt wieder heraus kommen?", murmelte der am Rande des Wahnsinns stehende Wassermagier in eine Hand, die er vor den Mund hielt.
Verwirrt lies Saleph den Kopf hängen. Mit den Händen fuhr er sich hastig durch das rabenschwarze Haar. Anscheinend war es ihm hier vor lauter Verzweiflung zur Gewohnheit geworden.
"Soll ich? Soll ich nicht? Wieso sollte ich? Wieso aber auch nicht?....RUHE JETZT!!!" Saleph hatte keine Lust mehr auf die vielen Gedanken, die ihm allmählich Kopfschmerzen bereiteten.
Er war fest entschlossen und fällte nun seine endgültige Entscheidung: "Ich werde für meine Taten gerade stehen. Ich wähle die zweite Möglichkeit. Lass mich meine Läuterung miterleben."
|
| 12.05.2002 18:19 | #249 |
| versuchung |
"Das ist doch eine wundervolle Antwort. Du weißt, dass sie dir den Prozess machen werden? Dass du deine Titel und dein Ansehen verlieren wirst? Dass sie vor dir ausspucken werden und du deine Freunde alle verloren hast?
Hör zu. Mein Meister hat beschlossen, Meditate einen Gefallen zu tun. Offensichtlich hängt sie sehr an dir und mein Meister hat einen Narren an Meditate gefressen.
Du bekommst eine neue Chance. Niemand wird mehr wissen, dass du der Verräter warst. Wir löschen deinen Namen in den Gedächtnissen der Leute, zumindest in Hinblick auf den Putsch. Man wird dich behandeln wie immer. Man wird noch von dem Putsch wissen, aber niemand wird dich damit mehr in Verbindung bringen. Damit stehst du rein vor deinen Leuten und sie werden denken, du bist gerade von deiner Heilung aus dem Kastell zurück gekehrt. Manche Heilung dauert eben so lange.
Mach es diesmal besser. Noch eine Chance bekommst du nicht.
Die Kore wird dich ins Kastell zurück bringen. Geh noch einmal zu Meditate. Sie wird als einzige Lebende wissen, was war. Bedank dich bei ihr. Leb denn wohl."
Die Versuchung löste sich damit vor den Augen Salephs in Luft auf.
|
| 12.05.2002 18:25 | #250 |
| kore |
Die Kore stand plötzlich hinter Saleph.
Komm in meinen Schleier und öffne erst die Augen wenn ich es dir sage. sonst bist du des Todes. Wär schade, jetzt wo du endlich alles überstanden hast. Und los gehts.
Saleph warf einen letzten Blick auf eine Realität, die er wohl nie wiedersehen würde, zumindesst nicht als Lebender, dann ließ er sich von der Kore ins Kastell zurück bringen.
|
| 09.07.2002 23:20 | #251 |
| kore |
und wieder rauschte es leise in den weiten dieser welt und etwas erschien, das nicht von hier war und doch von hier. die kore entließ ihren gast aus ihren armen und sagte zu ihm: "ab hier bist du auf dich allein gestellt. dir wird eine prüfung abverlangt werden, die darüber entscheidet, ob du von mir hier wieder zurückgebracht werden wirst, wo du herkommst."
sie drehte sich nocheinmal zu alaerie um, bevor sie verschand. "ich bin nur der bote, helfen kann ich dir bei deiner aufgabe nicht, es ist dein leben."
damit verschwand sie und ließ die verwunderte magierin allein zurück.
|
| 09.07.2002 23:55 | #252 |
| Alaerie |
Sie schaute an die Stelle, wo gerade noch die mysteriöse Gestalt gestanden hatte und nun Leere prangte. Was, bei Beliar, ging hier vor? Alaerie war mehr als verwirrt und wußte nicht, was sie nun tun sollte, geschweige denn wo sie überhaupt war oder wie sie hierher kam.
Etwas unschlüssig stand die junge Frau herum, umgeben von Schwärze. Sie konnte sich klar und deutlich erkennen, aber um sie herum war einfach nichts. Nervös drehte sich die Einhandlehrmeisterin im Kreis und ihre Hände suchten automatisch nach den Runen und dem Schwertknauf. Sehr gut, alles war noch immer an seinem Platz.
Stille. Es machte Alaerie nahezu verrückt, wie ruhig es war. Kein Lufthauch, kein Geräusch. Sie konnte ihr eigenes Herz in den Ohren pochen hören und nur das leise ungleichmässige Atmen ihrerseits erzeugte einen minimalen Ton. Mit geschlossenen Augen, sich immer wieder Mut zusprechend, stand sie einfach nur da und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
Und sie kamen. Als die junge Frau ihre Augen wieder öffnete, war sie in einem wunderschönen Garten.
Über ihr funkelten die Sterne und der volle Mond warf ein silbriges Licht auf die Umgebung. Vor ihren Füßen befand sich ein kleiner See, an dessen Rändern das Wasser über eine Kante in die Wolken unter der schwebenden Insel floß. Etwas ängstlich schaute die junge Frau über diese Kante in das Dunkel unter dieser merkwürdigen, schwebenden Insel.
Sie wandte sich von diesem Anblick ab und drehte sich herum. Nun stand der Tempel direkt in ihrem Blickfeld. Majestätisch ragten die Marmorsäulen empor. Moos und Efeu rankte sich um die Füße eben jener und hatten sich ebenfalls an den Rändern der Treppe niedergelassen. Das Weiß, das leicht mit etwas grau durchsetzt war, ergab einen wunderschönen Kontrast zum grün der Pflanzen.
Alle Furcht und Zweifel waren wie fortgeblasen. Wie selbstverständlich erklomm Alaerie langsam die Stufen. Je höher sie stieg, desto wohler fühlte sie sich und desto vertrauter schien ihr die Umgebung. 'Ich war nie woanders' dachte sie und dieser Gedanke schien ihr richtig. Das Kastell war vergessen ...
|
| 10.07.2002 17:53 | #253 |
| versuchung |
eine für die magierin bekannte stimme erklang aus einem der prunkvollen räume. "sei gegrüßt alaerie. wir erwarten dich bereits. komm und setz dich zu uns, genieße das leben hier."
die frau ging wie selbstverständlich weiter, betrat den raum und sah sich um. in einem bequemen sessel fand sie maximus vor, dessen stimme es auch gewesen war, die sie gelockt hatte.
zwischen seinen lippen hing ein stengel sumpfkraut, neben ihm auf dem tisch stand ein schälchen mit etlichen stummeln. in einem anderen sessel saß prophet und lehnte gerade den besten wein des hauses ab.
er schüttelte immer wieder mißbilligend den kopf und sah in eine andere ecke des raumes. alaerie folgte dem blick. don-esteban saß im schneidersitz auf den boden, harald stand vor ihm und versuchte immer wieder den hohepriester etwas zu fragen, aber dieser machte sich andauernd nur lustig über harald.
alaerie schritt durch den raum auf einen sessel zu und ließ sich hineinfallen. alle, die die junge frau kannte waren hier und taten dinge, die sie in der welt der lebenden nicht tun würden. selbst ahram und zavalon.
aber es kam ihr nicht merkwürdig vor. ein diener brachte der jungen frau einen wein, mehrere sumpfkrautstengel und entfernte sich dann wieder genauso still und leise, wie er erschienen war.
|
| 10.07.2002 18:57 | #254 |
| Alaerie |
Die Magierin nahm einen Sumpfkrautstengel zur Hand und eine Sekunde später hielt ihr ein Diener Feuer engegen. Sie entzündete ihn sich und zog genüßlich daran. Ein Buch neben ihr auf dem Tischchen eregte ihre Aufmerksamkeit. Sie ergriff es, schlug es auf und stutzte dann. Etwas stimmte nicht mit dem Buch und auch mit dem Krautstengel nicht.
Skeptisch nahm sie das Glas mit dem Wein zur Hand, kostete von ihm und war sich sicher. Der Wein und der Stengel hatten keinerlei Geschmack, die Buchstaben in dem Buch ergaben keinen Sinn. Sie waren einfach nur wahllos zusammengewürfelt. Wieder glitt ihr Blick über die Vertrauten Menschen und jetzt fiel es ihr auf. Maximus würde nicht freiwillig Sumpfkraut rauchen, Don würde sich nicht über eine Frage lustig machen, PropheT lehnte doch nicht den besten Wein des Hauses ab und mißbilligte auch keinen Unsinn.
Ahram saß in seinem Sessel und kümmerte sich kein Stück um die anderen. Einen Diener, der es wagte ihn zu stören, packte der Dämonenmensch am Kragen und schleuderte ihn gegen die Wand. Alaerie zuckte zusammen. Das paßte so überhaupt nicht zu ihm und zu allen anderen auch nicht.
Entschlossen stand sie auf und rief in den Raum "Ihr seid nicht die, die ich zu kennen glaube. Wer seid ihr und wo bin ich?" Sämtliche Augenpaare richteten sich auf die junge Frau und wenig später geschah etwas, dass Alaerie wieder Angst einjagte. Maximus, Don, Ahram, Harald und Zavalon zerflossen vor ihren Augen, als würden sie schmelzen.
Auch der Tempel zerfloß und veränderte sich. Alaerie fand sich plötzlich auf einem großen von Ruß geschwärztem Stein wieder. Um sie herum wabberte Lava aus der hin und wieder Feuer emporschnellte.
Neben ihr auf dem Stein stand eine Gestalt, die PropheTs Äußeres angenommen hatte, aber die junge Magierin war sich mittlerweile sicher, dass es nicht PropheT selber war.
Sie wollte wieder etwas sagen, aber ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Dann schossen lange tentakelähnliche Arme auf sie zu und hielten sie an den Armen fest. Noch immer kam kein Laut über ihre Lippen und PropheT stand nur reglos da, kam ihr nicht zu Hilfe. Jetzt jedoch begann die Gestalt zu sprechen. "Ich kann dir Macht geben. Unvorstellbare Macht." Der falsche PropheT begann langsam auf dem Stein auf und abzugehen.
"Willst du diese Macht? Willst du überlegener sein, als deine Kameraden? Du wärst etwas ganz Besonderes." Seine Stimme klang nun verlockend, versuchte sie zu verleiten zuzustimmen. Die Tentakel wandten sich schmerzhaft um die Handgelenke der jungen Frau, aber sie wollte nicht zustimmen, nur um losgelassen zu werden und wenn sie Ewigkeiten hier verweilen würde. Alaerie schüttelte den Kopf.
|
| 10.07.2002 19:21 | #255 |
| versuchung |
das mädchen war hartnäckig. sie ließ sich nicht durch die erscheinung von prophet, dem momentanen äußeren der versuchung, verleiten. härtere mittel waren hier angesagt, um die willensstärke und die gesinnung der magierin zu testen.
die versuchung alias prophets äußeres schritt weiter den stein auf und ab. sie schwieg und dachte nach. ihr blick ruhte auf der jungen frau, der die schmerzen ins gesicht geschrieben standen. die versuchung wußte wovor alaerie angst hatte, was sie sich wünschte und was sie ächtete.
all dies würde die versuchung sich nun zu nutze machen und die magierin auf die probe stellen. sie blieb stehen und schaute der jungen frau direkt ins antlitz. "nun gut, ich werde dir einmal zeigen, wie es dir ohne die macht ergehen wird. durchwandere den weg, auf den ich dich gleich schicken werde und sage mir nach der beendigung deine entscheidung. noch ist nichts verloren."
die versuchung tat eine handbewegung und die junge frau sank bewußtlos zusammen, gehalten von den tentakeln. die versuchung zog ein armband hervor und befestigte es an alaeries rechtem handgelenk. dann verschwand die versuchung und mit ihr die umgebung.
|
| 11.07.2002 20:28 | #256 |
| Alaerie |
Das Sonnenlicht blendete sie im ersten Moment. Etwas kitzelte sie an der Nase und sie hob den Kopf an. Die junge Magierin lag im Gras, um sie herum waren vereinzelt ein paar Bäume. Schützend hielt sie sich die Hand über die Augen und stand dann vollends auf. Es war so ruhig hier. Keine Vögel kreischten, keine Gerüche. Normal hätte das Gras einen Duft verströmen müssen, aber nichts.
Alaerie drehte sich langsam im Kreis. Weit und breit war kein lebendes Wesen zu sehen. Sie war vollkommen alleine. Dann erregte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit. Das Armband an ihrem Handgelenk. Skeptisch schaute die Magierin auf das hübsche Schmuckstück mit dem blutroten eingefaßten Stein. Alaerie versuchte das Armband abzunehmen, aber sie schaffte es nicht. Es ließ sich nicht über die Hand schieben und ein Verschluß war auch nicht zu sehen.
Sie hatte die Befürchtung, dass es damit noch etwas auf sich haben würde. Aber erstmal wollte sie sich die Gegend näher ansehen. Irgendetwas mußte hier doch zu finden sein. Wachsam schritt Alaerie auf den kleinen Kiesweg zu und sah sich alles genau an. Sie hatte ja schon die Erfahrung gemacht, dass hier vieles nicht das war, wofür es schien. Einen Fehler durfte sie sich nicht erlauben, dass wäre sicherlich ihr Untergang.
Eine ganze Weile war sie nun schon diesen Weg entlang gegangen und die Umgebung hatte sich nur minimal verändert. Ein paar mehr Bäume, ein paar weniger, aber ansonsten nichts aufsehenerregendes. Alaerie war es leid. Die Sonne stand hoch und brannte unerbittlich auf sie nieder. Alaerie sehnte sich nach den kühlen Mauern des Kastells und den gewohnten Schatten dort. Mit jedem weiteren schweißtreibendem Schritt verachtete sie die Sonne mehr. Wann war sie das letzte Mal eigentlich bei Tage außerhalb des Kastells gewesen? Sie wußte es nicht mehr.
Die junge Magierin erreichte endlich einen dichteren, schattenspendenden Wald. Alaerie wischte sich erleichtert den Schweiß von der Stirn und lehnte sich an den kühlen Stamm eines Baumes. Noch immer war sie nichts und niemandem begegnet. An die vorherrschende Stille jedoch hatte sie sich schon gewöhnt. Erschöpft schloß sie die Augen.
Nicht lange hatte sie dort so gestanden, als plötzlich unverkennbar Kampfgeräusche an ihr Ohr drangen. Ein markerschüttender Schrei zerriß die Stille förmlich. Alaerie zuckte zusammen und riß die Augen angstvoll auf. Sie hatte nun eine Schlacht vor sich erwartet, aber dort war nichts. Hastig drehte sie den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte die Herkunft der Geräusche auszumachen. sie kamen von etwas entfernt, zwischen den Bäumen hindurch. Nahezu automatisch ergriff sie ihr Schwert und machte sich auf den Weg durch das Unterholz.
Leise knackten die kleinen Äste unter den Stiefeln der jungen Frau. Hind und wieder striff ein kleiner Ast ihren Kopf oder die Arme und andere Körperstellen. Die Geräusche wurden lauter und wieder schrie jemand oder etwas. Aber je näher sie kam, desto sicherer wurde sie sich. Sie kannte die Stimme irgendwoher. Die Magierin machte sich innerlich schon auf alles gefaßt.
Aber was dann kam, ließ ihr dann doch das Blut in den Adern gefrieren. Mitten auf einer Lichtung stand Alei. Oder vielmehr wankte er. Blutverschmiert war sein Antlitz und tiefe Verletzungen zierten seinen Körper. Alaerie wandte erschrocken den Blick von ihm ab und schaute auf ein ihr unbekanntes Wesen.
Das Wesen hatte acht Flügel aus schwarzen Federn. Ein Arm war nur noch halb vorhanden, der andere endete in einer furchterregenden Klaue, von der das Blut des Barden auf das grüne Gras tropfte. Dieses Monster setzte erneut zu einem Angriff an. Alei war mittlerweile außerstande sich alleine zu verteidigen. Das konnte Alaerie nicht zulassen. Geschwind sprang sie aus dem Dickicht hervor und rannte mit erhobenem Schwert auf das Wesen zu.
Alaerie sah, wie die Klinge sich in das Wesen bohrte, zog diese wieder hervor und sah, ja was sah sie denn? Nichts. Dieses Monster hatte keinen Kratzer. Eine krächzende Stimme erscholl "Was willst du mir schon anhaben? Du hast keine Macht und bist somit keine Gefahr für mich." Die Magierin wollte das nicht wahrhaben und versuchte immer wieder dem Wesen Schaden zuzufügen. Auch auf ihre Runen griff sie zurück, aber nichts zeigte Wirkung.
Verzweifelt und erschöpft sank die junge Frau ins Gras und mußte hilflos mitansehen, wie das Monster Alei tötete. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen als sie in die anklagenden Augen ihres Freundes schaute. Zutiefste Enttäuschung stand in ihnen geschrieben, die stumme Frage, warum keine Hilfe von ihr kam. Alaerie vergrub das Gesicht zwischen den Händen.
|
| 11.07.2002 20:46 | #257 |
| versuchung |
das monster schritt auf die frau zu, die so verzweifelt dort im gras hockte und tat wieder diese handbewegung. der prüfling der versuchung sank augenblicklich bewußtlos ins gras.
die versuchung war zufrieden. bis jetzt verlief alles so, wie es sein sollte. mit diesem szenario hatte sie einen wunden punkt bei der zuxlerin getroffen. nicht mehr lange und sie würde um die macht betteln, dessen war sich die versuchung sicher.
das geschöpf beliars trat neben die junge frau und die umgebung verschwand wieder. das nächste szenario wartete schon auf den prüfling, um sie auf eine erneute probe zu stellen. die umgebung wechselte abermals.
|
| 11.07.2002 22:50 | #258 |
| Alaerie |
Wieder schritt Alaerie den kleinen Kiesweg entlang. Die winzigen Steinchen knirschten unter den Stiefeln. Die Sonne begann langsam am Horizont zu versinken und Alaeries Blick glitt über eine weite Ebene. Neben ihr verlief ein kleiner flacher Bach. Die großen Steine am Boden hoben sich durch das klare Wasser ab. Kleine graue Wesen liefen am Rande des Baches auf und ab, verließen aber das Wasser nicht.
Alaerie achtete sorgsam darauf, den Wesen nicht zu Nahe zu kommen. Hin und wieder schaute eines der Kreaturen interessiert zu ihr hinüber, aber rührte sich sonst nicht weiter. Alaerie beschloß, dass von ihnen keine Gefahr ausging und schritt gemächlich, aber trotzdem achtsam weiter.
Die Sonne senkte sich immer tiefer und noch immer war nichts in der Nähe, wo sie nächtigen könnte. Sie mochte gar nicht daran denken, hier in der Wildnis ruhen zu müssen. Sie würde sicherlich kein Auge schließen können und sie wollte gar nicht erst wissen, was für Kreaturen des Nachts hier kreuchen und fleuchen würden.
Die Müdigkeit zog sich nun langsam durch sämtliche Knochen der jungen Frau. Es fiel ihr immer schwerer einen Schritt nach dem anderen zu tätigen. Immer wieder mußte sie sich ermahnen, nicht einfach ins Gras zu sinken und die Augen zu schließen, die noch immer vom Weinen brannten. Nebenher versuchte sie sich nicht ständig an die schlimmen Bilder zu erinnern, die sie noch kurz zuvor gesehen hatte.
Doch es lief immer wieder in ihrem Kopf ab. In regelmässigen Abständen sah sie Alei zu Boden sinken und sterben. Würde sie diesen Anblick je vergessen können? Sie hoffte es inständig, aber momentan beherrschte nichts anderes ihren Kopf. Abgesehen von dem Wunsch die Augen zu schließen und zu Ruhen.
Mechanisch setzte sich ein Fuß vor den anderen. Die Augen halb geschlossen wanderte die junge Frau den Weg entlang. Doch dann nahm ihr verschwommener Blick etwas wahr. Dort ragten Türme in den Himmel. eine gewaltige Treppe führte zu einer wunderschönen Stadt empor.
Alaerie faßte neuen Mut und beschleunigte ihren Schritt ein wenig. Weit war es nicht mehr und feindlich sah diese Idylle wirklich nicht aus. Die junge Frau erklomm die ersten Stufen und betrachtete erfreut die wunderschöne Stadt, die wie aus einem Traum entsprungen im Licht der untergehenden Sonne dalag.
Als sie auf der Terasse angelangt war, kamen auch schon ein paar Gestalten auf sie zugestürmt. Maximus, Prophet, Ahram, Zavalon, Don-Esteban, Harald. Alle begrüßten sie stürmisch, erkundigten sich nach ihrem Wohlergehen und überhäuften sie mit Fragen. Alaerie war skeptisch, aber sie schienen sich alle normal zu benehmen. PropheT machte eine Bemerkung über Dons Robe und dieser strich peinlich berührt darüber.
Alles schien also in Ordnung und Alaerie entspannte sich langsam. Noch immer prasselten Fragen auf sie nieder und jeder erkundigte sich, ob sie etwas wünsche. Die junge Frau bat einfach nur um ein Bett. Sie wollte nur noch die Augen schließen und schlafen. Sofort setzte sich die Gruppe in Bewegung und sie wurde in das Hauptgebäude der Stadt geführt. Überall prangte der herrlichste Marmor, verarbeitet mit leicht rötlichen Steinen.
Die Schritte des Trupps hallten durch die mächtigen Gänge des Gebäudes. Wo mochten ihre Freunde sie denn hinführen? Sie kannte sich hier überhaupt nicht aus. Dann endlich stoppten sie vor zwei mächtigen Flügeltüren. An der Wand war ein Marmorschild eingelassen, auf dem folgende Worte eingraviert waren: Gemächer von Alaerie, der mächtigsten Zauberin dieser Stadt.
Die junge Frau blickte ungläubig auf das Schild. Das konnte nicht stimmen, hier mußte ein Irrtum vorliegen. Sie war doch gerade mal eine einfache kleine Magierin. Abrupt wandte sie sich zu Don um und fragte ihn, was das zu bedeuten hätte. Dieser schien etwas irritiert über die Frage, beantwortete sie jedoch bereitwillig.
Alaerie hatte also einmal durch ihre große Macht und Zauberkraft diese Stadt vor dem Untergang gerettet. Seit diesem Zeitpunkt wurde sie hier als die mächtigste und angesehenste Magierin verehrt. Alaerie wußte nicht, was sie sagen sollte. Das stimmte nicht. Sie hatte noch niemals zuvor diese Stadt betreten und eine große Zauberkraft besaß sie bei weitem nicht. Sie konnte ja mal gerade mühsam ein Skelett befehligen.
Die Magierin wollte den Umstand erklären, wollte ihren Freunden sagen, dass alles ein Irrtum ist, aber sie glaubten ihr nicht. Meinten nur, sie wäre viel zu bescheiden. Alaerie platzte langsam der Kragen. Wollten die nicht verstehen? Mit lauter Stimme verkündete sie, dass die Freunde sie auf die Probe stellen sollten. Schweigen breitete sich aus und ein Ausdruck von Angst trat in die Augen der Gefährten. Sie fürchteten sich anscheinend vor ihrer Macht.
Don-Esteban war der erste, der seine Fassung wiedergewann und handelte. Er erklärte sich bereit einen Feuergolem zu erschaffen. Alaerie wartete geduldig, bis das Wesen Beliars vor ihnen schwebte und der Don ihm den Befehl zuteil werden ließ, die Magierin anzugreifen. Alaerie blieb reglos stehen. Was hätte sie auch schon einem Feuergolem entgegen zu setzen? Ihre simplen Pfeile aus schwarzem Feuer? Die würden nicht einmal annähernd Eindruck auf das Wesen machen.
Gebannt verfolgten alle, was geschehen würde, aber Alaerie rührte sich nicht. Doch dann kam ihr der Golem doch ein wenig zu Nahe. Aus Reflex ergriff sie die Rune Schattenflamme und erzeugte einen Pfeil, der auch prompt wieder Amok lief. Alle sprangen in Sicherheit und der Don vernichtete seinen eigenen Golem. Betretenes Schweigen setzte ein.
Endlich schienen sie zu verstehen. Ein Lächeln huschte über Alaeries Gesicht, das aber sogleich wieder erstarb, als sie den Ausdruck in den Augen ihrer Freunde sah.
Maximus ergriff als erstes das Wort "Du hast deine Macht verloren. Jetzt bist du ein Nichts und wir dachten einmal, du würdest zu uns gehören. Aber mit einer Magierin, die zu nichts fähig ist und auch keine Macht besitzt, wollen wir nichts zu tun haben. Verlasse sofort diese heiligen Hallen und betrete sie nie wieder. Wage es nicht, auch nur einen von uns ehrwürdigen Magiern anzusprechen." Alaerie stockte erneut der Atem.
Sie sollte gehen? Ihre Freunde wollten sie nicht mehr unter sich wissen, nur weil sie nicht so mächtig und großartig war, wie sie selber? Zustimmendes Gemurmel setzte ein und in Alaerie brannte Verzweiflung, Enttäuschung und Wut. Was sollte sie nun tun und wo sollte sie hingehen? Sie bat um Verzeihung, flehte ihre Freunde an, ihr nochmals eine Möglichkeit zu geben, aber sie traf nur auf Eiseskälte. Sie war hier definitiv nicht mehr erwünscht.
|
| 12.07.2002 00:55 | #259 |
| versuchung |
die gestalt ahrams tat eine handbewegung und alaerie sank auf den marmor zusammen. die versuchung schaute zufrieden durch ahrams augen auf die einhandlehrmeisterin.
'soweit so gut' dachte sich das wesen beliars. nun hatte sie schon zum zweiten mal einen wunden punkt der frau angesprochen. die versuchung wußte, was alaerie für einen inneren kampf führte.
sie nahm so gesehen indirekt daran teil. wußte um den zwiespalt, dass die junge magierin nahe daran war, um die macht zu bitten, auch wenn ihr verstand ihr sagte, dass es nicht richtig war.
aber zuerst sollte sie noch den letzten teil des weges durchschreiten. erst danach würde die versuchung ihr nochmals eine möglichkeit der wahl überlassen.
dieser teil würde wahrscheinlich der härteste für die frau werden, aber die versuchung durfte sie nicht schonen. sie hatte eindeutige befehle, die ausgeführt werden mußten.
eine erneute handbewegung des äußeren von ahram und die umgebung wechselte. alaerie befand sich wieder ganz normal in der barriere ...
|
| 12.07.2002 16:44 | #260 |
| Alaerie |
Bevor die junge Magierin jedoch erneut erwachte geschah noch etwas anderes. Wiederrum lag sie im Gras, nicht unweit vom Kastell entfernt. Betrachtete man die Frau näher, so fiel einem auf, dass sich das Armband verändert hatte. Der Stein leuchtete nun hellrot und pulsierte.
Plötzlich sprang das Armband von dem Handgelenk der Einhandlehrmeisterin ab und blieb weiter leuchtend und pulsierend im Grase liegen. Eine ganze Weile tat sich nichts. Alaerie lag noch immer bewußtlos nieder. Dann begann sich das Schmuckstück erneut zu rühren. Ein leicht rötlicher Nebel stieg aus dem Armband hervor und manifestierte sich zu einer Person.
Diese Person stand nun aufrecht vor der jungen Magierin und schaute verächtlich auf sie nieder. Das Schmuckstück hatte aufgehört zu pulsieren und sah aus wie vorher, als es noch am Handgelenk von Alaerie verweilt hatte. Die Person reckte und streckte sich. viel zu lange war sie gefangen gewesen, hatte ihr Dasein hinter einer Mauer verbracht, die ihr nicht erlaubt hatte, sich in irgendeiner Weise zu entfalten.
Doch nun war ihre Zeit gekommen. Eireala schaute sich um. Sie kannte die Umgebung, hatte sie viele Male durch die Augen ihrer anderen Hälfte Alaerie gesehen. Sie hatte jedoch nicht viel Zeit. Nicht mehr lange und die junge Magierin würde erwachen. Noch sollte sie Eireala nicht sehen. Es wäre besser, wenn sie sich nun auf den Weg ins Kastell begeben würde.
Das Ebenbild von Alaerie verschwand aus dem Blickfeld eben jener und wenig später erwachte die ZuXlerin auch schon. Alaerie öffnete die Augen und schaute sich um. Die Umgebung war vertraut. Sie war wieder in der Barriere. Aber was hatte das zu bedeuten? Hatte sie die Prüfung nicht bestanden? Nein, dann wäre sie nicht zurückgekehrt, sondern hätte im Reiche Beliars verweilen müssen, so waren doch die Worte, der Kreatur gewesen, die sie geholt hatte.
Mühsam richtete sich die Einhandlehrmeisterin auf. Sie fühlte sich anders als sonst. Irgendwas an ihr hatte sich verändert. Alaerie spürte das genau und sah an sich herab. Jedoch schien alles normal, wie immer zu sein. Verweirrt strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und richtete ihren Blick dorthin, wo das Kastell lag. Wollte sie doch einmal nachschauen, was sie dort erwarten würde.
Innerlich wappnete sie sich wieder gegen alles Mögliche. Doch war sie nicht schon zweimal in die Falle getappt? Sie wollte eigentlich nicht wissen, was nun gesehen würde, aber die Neugier trieb sie an. Wenn es das ist, was Beliar oder wer auch immer wollte, so würde sie das durchstehen, koste es was es wolle, das schwor sie sich.
Alaerie stand vor den Toren des Kastells. Die beiden Skelette hingen an ihrem Platz und die Knochen bewegten sich geräuschvoll im Wind. Dann schwang das Tor auch schon auf und ließ die Magierin eintreten. Aufmerksam musterte sie die Umgebung. Alles war haargenau wie immer. Aber irgendeinen Fehler würde es hier doch sicherlich auch wieder geben, oder nicht?
Sie bemerkte den Fehler. Auch hier verströmten die Pflanzen keinerlei Düfte. Kein Vogel nutzte seine Schwingen, um durch die Luft zu kreisen. Keine Bienen oder sonstigen kleinen Tierchen ließen sich erspähen. Sie war also noch immer in dieser merkwürdigen Welt. Alle Aufmerksamkeit und Konzentration lag auf ihrer unmittelbaren Umgebung. Nichts würde ihr entgehen und so trat Alaerie in die Eingangshalle des Kastells.
Die vertraute Statue mit der Schüssel in der Hand, wo die Bittsteller ihre Gaben darbieten konnten stand an ihrem Platz. Die teilweise bizarren Bilder zierten die Wände, genau wie im richtigen Kastell auch. Die junge Magierin schritt auf die Flügeltüren der Bibliothek zu und drückte sie auf. Der vertraute Geruch von Jahrhunderte altem Pergament blieb aus. Anders hatte sie es aber auch nicht erwartet.
Ihr Blick strich über die Tische. Einige Magier saßen dort über Bücher gebeugt und achteten nicht auf sie. Alaerie schritt weiter. Sie wollte etwas nachprüfen. Am ersten Regal hielt sie inne und zog eines der Bücher heraus. Vorsichtig schlug sie den Band auf und schaute sich die Wörter an. Genau wie beim allerersten Mal. Wieder ergab es keinen Sinn. Frustriert stellte sie den Band wieder in das Regal an seinen Platz.
Dann erblickte sie an einem Tisch Zavalon und schritt auf ihn zu. Kurz vor seinem Tisch blieb sie stehen und sprach den Magier leise an. Keine Reaktion. Alaerie sprach ein wenig lauter, aber wieder rührte sich der Mann nicht. Sie wollte ihn berühren, aber konnte es nicht. Etwas hielt sie schmerzhaft davon ab. Je näher ihre Hand Zavalon kam, desto stärker wurde das Brennen auf ihrer Haut. Alaerie zog erschrocken die Hand zurück und eilte aus der Bibliothek.
Hieße das etwa, dass niemand sie sehen und hören konnte? Aber wozu dieses, worin lag der Sinn? Diese Fragen sollten der jungen Frau schon bald beantwortet werden. Alaerie hastete die Treppen in den ersten Stock hinauf und stoppte schnell atmend vor iher Tür. Zögerlich legte sich ihre Hand auf den Griff und drückte ihn hinab. Was sie als nächstes sah, raubte ihr den Atem. Vor ihrem Schrank stand eine Frau, eine ihr sehr bekannte Frau.
Sie schaute gerade skeptisch die Rüstung der Einhandlehrmeisterin an und warf sie dann achtlos wieder in das oberste Fach des Holzschrankes. Dann schritt sie weiter. Die Anwesenheit von Alaerie hatte sie noch nicht bemerkt. Der Blick der Frau blieb an dem Bild über dem Bett hängen, von dem noch immer die eine Ecke etwas nach oben gerollt war.
Ein schneller Griff, das untrüglich Geräusch von reißendem Papier und schon schon sah Alaerie ihr Bild in den Papierkorb fallen, oder besser die Reste jenes. Alaerie hätte wütend werden sollen, aber diese Gefühl blieb aus. Keinerlei Regung in der Hinsicht geschah mit ihr. Sie wollte das aber nicht akzeptieren und schritt auf die Frau zu, mit einem leisen Räuspern machte sie sich bemerkbar. Zu spät fiel ihr ein, dass hier anscheinend niemand sie sehen konnte. Oder etwa doch?
Das Ebenbild von Alaerie wandte sich herum und lächelte sie kalt an."Ah, gut, du bist endlich eignetroffen. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Eireala, aber das solltest du ja eigentlich wissen." Sollte sie das? Alaerie war verwirrt und brachte keinen Ton hervor.
"ah, ich sehe schon, du verstehst nicht. Na gut, ich werde es dir mal erklären. Hör gut zu." ein gehässiges Lächeln umspielte die Lippen von Eireala und sie setzte sich auf das Sofa bevor sie weitersprach.
"Ich bin ein Teil von dir und du einer von mir. Du erinnerst dich an das Armband? Genau, es ist fort." Alaerie hatte auf ihr Handgelenk geschaut und bemerkte erst jetzt, dass es wirklich fort war. "Das Schmuckstück hat dich gespalten, meine Süße. Es ermöglichte mir, mich zu entfalten und aus dir auszubrechen. Ja, ich bin deine böse Hälfte und schau nicht so entsetzt. Endlich bin ich frei. Jetzt ist meine Zeit gekommen. Verabschiede dich von deinen Freunden und deinem geliebtem Heime, es wird nun mir zuteil werden. Folge mir, ich demonstriere es dir."
Mit wackeligen Beinen schritt Alaerie hinter der Frau her. Instinktiv wußte sie, dass Eireala Recht hatte. Alaerie hatte ja keine Macht und konnte es somit nicht verhindern. Eine erneute Welle der Verzweiflung durchflutete ihren Körper. Sollte ihr nun auch noch das Kastell genommen werden? Die beiden ebenbildlichen Frauen erreichten das Refektorium. An einem der hinteren Tische saßen PropheT und Maximus. Eireala schritt zielstrebig auf die beiden zu.
Galant ließ sie sich auf einem Stuhl gegenüber den beiden nieder. Maximus und PropheT begrüßten sie und sie schwatzten eine Weile. Von Alaerie nahmen die beiden keinerlei Notiz. Es versetzte ihr einen Stich im Herzen. Hatte sie das verdient? Eireala begann nun ihr Netz auszuwerfen und Intrigen zu spinnen. Alaerie wollte eingreifen, Maximus und PropheT warnen, aber die beiden beachteten sie nicht und lauschten angestrengt den Worten ihres bösen Ichs.
Abrupt stand Alaerie auf und wandte sich ab. Wohin sollte sie sich flüchten? In ihr Gemach? Nein, da hatte Eireala nun ihr Revier. Alaerie wurde immer verzweifelter. Irgendetwas mußte es doch geben. Der nächste Gedanke galt der Bibliothek, aber dann fiel ihr ja ein, dass die Wörter in den Büchern keinen Sinn ergaben. Ihr mußte eine List einfallen, irgendwie mußte sie die Freunde warnen. Aber waren sie noch ihre Freunde? Hatten nicht Maximus, PropheT, Don und alle anderen sie erst vor kurzem verstoßen?
Sie verdrängte den Gedanken. Auch wenn die anderen sie nicht mehr akzeptierten, aufgeben würde Alaerie sie nicht kampflos. Der Verstand der jungen Frau schaltete sich ein und suchte fieberhaft nach einer Lösung. Sie war in den Garten getreten und hatte sich auf die kleine Bank sinken lassen. Ganz in Gedanken versunken haftete ihr Blick auf der Statue. Erinnerungen wurden in ihr wach und rissen die offene Wunde noch tiefer.
Alaerie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen und wischte sich schnell mit dem Handrücken darüber. Jetzt nur keine Schwäche zeigen und aufgeben. Irgendwie würde sie das schon schaffen. Ein Gedanke durchfuhr sie wie einen Blitz. Es konnte doch etwas geben. Alaerie stand hastig auf und wäre beinahe über ihre eigenen Füße gefallen. Eiligst schritt sie den Gang zur Bibliothek entlang und stieß die Tür mit solcher Entschlossenheit auf, dass sie krachend hinter der jungen Frau wieder ins Schloß fiel.
Ein paar der anwesenden Köpfe wandten sich zur Tür und dann schließlich wieder kopfschüttelnd zu den Büchern. Dieser Umstand alleine gab ihr schon Mut. Sie ließ sich auf ihren Platz sinken und kramte unter dem Tisch herum. Ein Stück Pergament kam zum Vorschein und die Einhandlehrmeisterin griff zur Feder. Sie schrieb eine Warnung an Maximus und PropheT nieder, erklärte die Situation und schaute dann zufrieden ihren Hinweis an.
Das mußte funktionieren. Was anderes fiel ihr sonst nicht ein. Sie erhob sich wieder und schritt in das Refektorium. Eireala und die beiden Männer saßen noch immer auf ihrem Platz. Jetzt galt es das nächste Hinderniss zu überwinden. Wie sollte sie den beiden das Schriftstück zukommen lassen, ohne dass ihre andere Hälfte es mitbekam, denn sie konnte Alaerie ja sehen. Die junge Magierin blieb stehen und zögerte.
Aber dann hatte sie eine Idee. Der Küchendämon schritt gerade an ihr vorbei. In der einen Klaue ein Glas und in der anderen einen Krug mit Saft. Geistesgegenwärtig steckte sie das Pergament in das Glas und schaute zu, wie der Dämon auf den Tisch der drei Personen zuschritt. Das Glas und den Krug stellte er vor Maximus ab. Dieser schaute nun verwundert auf das Pergament, zog es heraus und begann zu lesen. Alaeries Herz tat einen Sprung. Es hatte geklappt.
Doch dann reichte Maximus das Schriftstück an PropheT weiter und Alaerie konnte hören, wie er ihn fragte, ob er das entziffern könne. Das seien ja nur wahllos zusammengewürfelte Buchstaben. Die junge Magierin schaute ungläubig und ihr Mut verließ sie wieder. Eireala lächelte gehässig zu ihr hinüber. Wieder setzte sich der Verstand der Magierin ein. Wenn sie nicht lesen konnte, was in den Büchern stand, war es nur verständlich, dass ihre Freunde das nicht lesen konnten.
Alaerie verließ wieder das Refektorium und betrat die Bibliothek. Sie brauchte ein Buch, dessen Inhalt sie nahezu auswendig kannte. Zeilstrebig stellte sie sich vor die Regale und sprach 'Lichtzauber'. Sofort fielen mehrere Bücher aus den Regalen. Wieder wandten sich erstaunt einige Köpfe herum, aber Alaerie achtete nicht darauf, sollten sie doch denken, was sie wollten.
Sie begab sich wieder an ihren Platz, schlug das Buch auf und schaute auf die anscheinend sinnlosen Wörter. Die erste beiden Worte hätten 'Der Lichtzauber' heißen müssen, da stand aber nur 'Dre Lchtzbriaue'. Das ergab doch keinen Sinn. Verzweifelt schaute sie auf die Worte. Wo lag der Knackpunkt? Sie nahm erneut ein Stück Pergament und schrieb richtig 'Der Lichtzauber' darauf. Dann hielt sie es unter die Worte aus dem Buch. Dann plötzlich sah sie es. Es war so einfach und doch nicht auf Anhieb erkenntlich irgendwie.
Jedes Wort in den Büchern begann zuerst mit den Konsonanten und danach folgten in der richtigen Reihenfolge die Vokale. Alaerie schlug das Buch zu und begann erneut eine Nachricht für PropheT und Maximus niederzuschreiben. Nur diese Mal achtete sie sorgsam darauf, dass sie die Zeichenreihenfolge richtig einhielt. Das Ergebnis sah folgendermaßen aus:
nA Mxmsaiu ndu PrphToe,
Gbte chtA, rlEieaa sti nchti djngiejeie, die sie vrzgbnouee wgta. Sie sti die bsöe Hlftäe vno mri, lrAaeie. hrI knntö mchi nchti sheen. chI brchaue rEue Hlfie!
die gtue lrAaeie
Zufrieden schaute sie auf das Ergebnis. Jetzt mußte das aber funktionieren, ansonsten wußte sie nicht weiter. Erneut stand sie auf und verließ die Bibliothek. Ihr Weg endete im Refektorium, genau vor dem Tisch von Maximus und PropheT. Eireala war bereits gegangen, was Alaerie nur recht war. Die beiden Magier nahmen noch immer keine Notiz von ihrer Anwesenheit. Alaerie legte das Pergament auf den Tisch und die Augen der beiden Männer weiteten sich. Zögerlich nahm Maximus das Pergament auf, begann zu lesen und schaute sich im Saale um.
"Alaerie, du bist hier? Das kann nicht sein, sie saß doch gerade noch hier. Das ist sicherlich ein Streich." PropheT hatte als erster die Stimme wiedergefunden. Alaerie schlug sich die Hand an die Stirn. Was nun? Sie faßte nach Maximus Glas und hob es hoch. Für die beiden Magier schwebte es nun in der Luft über den Tisch. Jetzt glaubten sie an das, was sie gelesen hatten. Eifriges Getuschel setzte ein und Alaerie war zutiefst erfreut, als sie vernahm, dass die beiden ihr helfen wollten.
Maximus und PropheT verließen das Refektorium, Alaerie folgte ihnen. Sie hielten vor dem Labor des Don an und klopften. Ein mürrisches 'Herein' erscholl, woraufhin die Drei eintraten. Sofort fingen die beiden Männer an, den Don mit Wörtern zu überhäufen. Dieser wehrte entsetzt ab und bat darum, nacheinander zu berichten. Maximus hielt ihm nur schweigend das Pergament entgegen und berichtete dann. Don-Esteban schaute skeptisch und tat es dann ebenfalls als einen Streich ab. Doch Alaerie wollte das nicht zulassen. Sie nahm einen Gegenstand und hielt in wieder hoch.
Maximus und PropheT durchwühlten eifrig die herumliegenden Bücher. Der Don trug etliche merkwürdige Gerätschaften und Substanzen zusammen. Ein Kopfnicken der Drei und PropheT machte sich davon. Alaerie wartete geduldig, was nun folgen würde. Wenig später erschien PropheT wieder, hinter ihm Eireala. Wieder dieses gehässige Lächeln ihrerseits, aber diesmal lächelte Alaerie siegessicher zurück.
Dann begann das Ritual. Don-Esteban erklärte ihrem bösen ich, was sie zu tun hätte, es sollte ein Versuch sein. Bereitwillig tat sie, wie ihr gehießen wurde. Alaerie lächelte zufrieden. Der Hohepriester gab Eireala etwas zu trinken. Diese fiel nach dem letzten Schluck ohmnächtig in Maximus Arme. Der Don hielt einen weiteren Becher der Substanz in den Raum und Alaerie verstand. Hastig leerte sie den Becher und sank ebenfalls zu Boden.
Als sie die Augen wieder aufschlug, schauten sie drei gespannte Gesichter an. Vorsichtig erhob sich Alaerie und sah an sich hinunter. Es war alles, wie es sein sollte und dieses Gefühl, was sie vermißt hatte, war wieder da. Freudig umarmte sie einen nach dem anderen. Doch dann veränderte sich die Umgebung plötzlich wieder. Alaerie stand erneut auf demselben Stein, wo sie mit der Gestalt PropheTs verweilt hatte, in den Fängen der Tentakel.
|
| 12.07.2002 17:11 | #261 |
| versuchung |
die versuchung lächelte alaerie in der gestalt von don-esteban an. "du hast es geschafft und den weg vollendet. nun sag mir, willst du die macht nehmen, die ich dir anbot?"
alaerie schüttelte wie schon beim ersten mal den kopf und richtete das wort an die versuchung. "ich bin dieser macht nicht würdig. deine prüfung hat mir eines gezeigt. ich hätte das alles zwar mit hilfe der macht verhindern können, aber dann hätte nicht ich selber es getan, sondern eben die macht. und wenn es so sein soll, wie die ereignisse, dann werde ich das akzeptieren, denn ich will mir nicht sympathien mit macht erkaufen.
ich bin bereit der macht zu dienen und sie nicht in frage zu stellen, aber ich wäre niemals fähg, selber träger der macht zu sein. dieses recht steht mir nicht zu." alaerie verschränkte die arme.
hatte sie die prüfung nun bestanden oder eher nicht? die versuchung sah der jungen magierin an, dass sie es nicht wußte. erneut lächelte sie. "ich bin zufrieden, du hast das letzte ereignis ohne macht lösen können und deine worte eben sprachen aus deinem innersten. du hast die prüfung bestanden und kannst wieder ein deine welt zurückkehren."
mit diesen worten verschwand die versuchung und mit ihr die lava und der stein. alaerie stand erneut in der schwärze.
|
| 14.07.2002 15:11 | #262 |
| kore |
Plötzlich stand sie da die Frau mit den weiten Schleiern.
"Das war eine beachtliche Leistung. Ich habe hier einen Ring für dich. Er wird dir in Zukunft ein Schlüssel zur Welt des Beliar sein. Nutze ihn klug und missbrauche deine Macht nicht.
Den Rückweg findest du allein. Tritt in meditates Zimmer durch den Spiegel. Er ist das Tor."
Damit verschwand die Kore in einem weißen Nebel.
|
| 18.07.2002 23:17 | #263 |
| {-NaThAnO-} |
In leicht geduckter Haltung stand Nathano da. Was sollte das? Diese und ähnliche Fragen gingen dem jungen Schwarzmagier durch den Kopf, während er in diese endlose Leere schaute. Da war....einfach nichts! Endloses Nichts. Nathano richtete sich gerade auf. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm im Moment kaum etwas passieren konnte. Woher auch, in diesem Nichts, wo er sich befand. Doch eins störte ihn hier. Es war so heiß! Es kam ihm vor, als ob er direkt im Kessel Beliar´s stand, ohne zu wissen, das es fast wirklich so war. Schweißperlen bildeten sich in Nathano´s Gesicht, verzweifelt wollte er seine Handflächen an seiner Robe trocknen, doch vergebens. Er musste hier weg! Das war alles, was dem Schwarzmagier durch den Kopf ging.
"Hallo? Ist hier jemand?" Die Aufrechte Stellung und Nathano´s Sicherheit, in der er sich zu befinden glaubte, würde nicht lange währen. Urplötzlich stand Nathano in einer großen Halle. Aus Reflex ging er einen Schritt zurück. Er musterte den Raum mit wachsamen Augen, beide Hände am Schwert, bereit es zu ziehen und wenn nötig ohne zu zögern zu verwenden. Er stand in einer großen Halle, die mit den gleichen Steinen, welches das Kastell in den Innenräumen aufwies, gebaut war, zumindest
schien es so. Es fehlten jegliche Einrichtungsgegenstände, einzig und allein vier Fackeln erhellten den Raum. Und.....zwei Türen. Zwei Türen genau am gegenüberliegenden Ende der Halle. Sie waren im Abstand von ca. zehn Fuß in diese eine Mauer eingearbeitet.
Nathano ging auf die Türen zu, extrem langsam und das Schwert immer noch angriffsbereit in der rechten Hand. Augen und Kopf waren fast pausenlos in Bewegung, um auch ja nicht eine Unaufmerksamkeit zuzulassen, die Nathano vielleicht zum Verhängnis werden könnte. Mit ein wenig Respektabstand blieb der Schwarzmagier vor den Türen stehen. Auf beiden Türen waren Bilder aufgezeichnet, die sich Nathano, immer noch gehörigen Abstand einhaltend, mit einem unveränderten Gesichtsausdruck ansah. Auf der linken Tür schien das Paradies eines jeden Schwarzmagiers abgebildet zu sein. Es wurde gezeigt, wie Nathano in einem Thron saß, angebetet von seinen Jüngern, die restlichen Schwarzmagier alle kniend neben dem Thron. Außerdem wurde in mehreren Gebilden abgezeichnet, wie er sich mit den grausamsten Geschöpfen auseinendersetzte und ohne große Mühe sie in die ewigen Jagdgründe schickte.
Nathano´s Augen glitzerten. Da war etwas in diesen Bildern gezeigt, was Nathano´s kühnste Träume wahr werden ließ. Schnell kam allerdings wieder der nachdenkliche Schwarzmagier hervor. Zu welchem Preis? Alles auf dieser verdammten Welt hatte ihren Preis! Das einzige, was kostenlos war, war der Tod. Und selbst dieser kostete das Leben!
Nathano´s Kopf wanderte in Blickrichtung zu der anderen Tür. Auch diese war mit Bildern versehen, doch schienen sie das krasse Gegenteil der anderen Tür darzustellen. Krankheit, Kummer, Alter, Tod! Und alles wieder auf nur eine Person gerichtet: Nathano! Irgendwie wurde es Nathano mulmig, als er diese Bilder sah. Er konnte sich irgendwie keinen Reim darauf machen, was das zu bedeuten hatte.
Was er aber nicht wusste, war, dass er das Ganze bald schon verstehen würde. Sehr bald! Genau vor ihm materialisierte sich eine Gestalt. Nathano wich ein paar Schritte zurück und hielt das Schwert hinter seinem Kopf erhoben. Es war....
|
| 18.07.2002 23:28 | #264 |
| versuchung |
...eine Frau. Eine Frau mit schwarzem, langem Haar wunderschönen roten Lippen. Am körper trug sie einen Hauch von nichts, welcher blau schimmerte und den Raum mit selbiger Farbe erleuchtete.
"Sei gegrüßt, Nathano! Schön, das du hier bist! Ich habe lange auf dich gewartet! Du wirst dich sicher schon gefragt haben, wozu diese Türen hier sind. Nun ja, vielleicht hast du ja die Bilder auf selbigen schon betrachtet. Ja? Dann wirst du vielleicht auch schon bemerkt haben, dass die eine Tür dir Ruhm, Macht und ewiges Leben geben wird. Die andere......gibt dir dein erbärmliches Leben zurück. Mit Krankheit, Kummer, Alter und dem unvermeidbaren Tod. Du siehst, ich könnte dir das alles ersparen! Du musst nur durch die linke Tür gehen."
Die Versuchung hatte schon bemerkt, dass Nathano zögerte und immer noch an seinem Leben hing. Doch das würde sie mit allen Mitteln zu verhindern versuchen....
|
| 18.07.2002 23:34 | #265 |
| {-NaThAnO-} |
Gerade wollte Nathano diese Gestalt ansprechen, doch bevor er seinen Mund öffnen konnte wurde ihm schwarz vor Augen. Als er wieder etwas sah, musste er mit ansehen, dass er sich in seinem Heimatdorf befand. Jenes Dorf, dass er durch ein Missgeschick auf einen Schlag zerstört und ausnahmslos alle Personen getötet hatte. Doch da stand es nun, völlig normal, alles unversehrt und seine ganzen Bekannten, ehemalige Freunde, sie alle gingen ihren ganz normalen Beschäftigungen nach. Was sollte das? War das ein Traum? Nathano kamen die ganzen alten Erinnerungen wieder hoch. Mit viel Selbstbeherrschung konnte er Tränen unterdrücken. Langsam richtete er sich auf, ging die alt bekannte Straße entlang, die er früher immer zur Schule gegangen war. Und tatsächlich liefen ihm dutzende Schulkinder entgegen und rannten nach dem Schulschluss nach Hause.
Nach Hause! Genau da wollte Nathano in diesem Moment hin. Und wie von selbst trugen ihn seine Füße durch die engen Gassen, an der Hauptstraße und am Marktplatz vorbei zu einem Haus - seinem Haus. Alles war wie früher. Die Fenster waren mit Blumen versehrt, die Türe immer einen Spalt geöffnet, die Wäsche hing auf einer Leine und im Hintergrund konnte man Vater schimpfen hören, wie er in seiner Schreinerei arbeitete. Langsam durchschritt Nathano die Hausschwelle, ging durch den Flur in das geräumige Wohnzimmer. Wen er dort antraf, war niemand geringeres als seine Mutter in einem Sessel vor dem Kamin sitzend. Sie konnte Nathano nicht sehen, da ihr Gesicht dem Kamin zugewand war. Das Feuer im Kamin knisterte vor sich hin, im Hintergrund immer noch der Vater zu hören. "Mutter! Ich bin es, Nathano! Mutter!"
Mit diesen Worten ging Nathano auf den Sessel seiner Mutter zu, doch sie rührte sich nicht. Etwas verwundert ging er nach einer kurzen Pause weiter und drehte, als er angekommen war, den Sessel um. Was Nathano in diesem Augenblick erlebte, war wohl das Schlimmste, was ihm in seinem Leben jemals angetan wurde. Wen er dort in dem Sessel vorfand war seine Mutter, die Leiche seiner Mutter. Da war die Fassade von Nathano gerissen und ihm stiegen die Tränen in die Augen. Drei große Schritte machte er mit der Hand vor dem Mund zurück und drehte sich um. Was er zu sehen bekam, war sein Heim in Flammen. Auf einen Schlag brannte alles lichterloh und nur mit einem irrsinnigen Sprung konnte sich Nathano vor einem einstürzenden Balken retten und rannte nach draußen. Angekommen musste er mit ansehen, wie seine ganze geliebte Stadt in Flammen stand. Frauen schrien, Kinder weinten und alles Leben in diesem kleinen idyllischen Dorf wurde vernichtet. Nathano wusste genau, dass das ganze sein Werk war, als sein Versuch schief ging. Und er konnte nichts dagegen unternehmen. Auf dem Boden sitzend, den Kopf in den Händen versunken ertönte ein elendiges Weinen aus der Kehle das sonst so beherrschten Schwarzmagiers. Womit hatte er das nur verdient?
|
| 18.07.2002 23:37 | #266 |
| versuchung |
Die Versuchung hatte alles beobachtet und war sehr zufrieden. Bald würde sie Nathano so weit haben, dass er mit ihr in Beliars Reich verbleiben würde. Sie ließ das Szenario beenden und Nathano befand sich wieder in jener Halle, wo alles begonnen hatte. Er saß dort zusammengekauert auf dem Boden, als ihn die Versuchung ansprach.
"Du hast mit eigenen Augen miterlebt, was Leben bedeuten kann. Mit einem Schlag kann alles zu Ende sein und dann kommt der Tod manchmal schneller, als man es will. Du kannst diesem Ganzen entgehen! Du musst nur mit mir die linke Tür durchschreiten!"
Die Versuchung wollte sicher gehen und ließ Nathano noch ein weiteres Szenario durchleben.
|
| 18.07.2002 23:46 | #267 |
| {-NaThAnO-} |
Und kurz nach den Worten der Gestalt befand sich Nathano wieder an einem anderen Ort. Diesmal war es aber ein ihm nicht bekannter Ort, wo er sich befand. Erst einmal wischte er sich die Tränen weg und versuchte seine Fassung wieder zu erlangen, was ihm auch relativ gut gelang. Er saß in knöchelhohem Gras einer riesigen Wiese. Die Sonne schien auf ihn herab, keine Wolke war zu sehen. Um ihn herum konnte er Berge erspähen. Er schien sich in einer Art Taal zu befinden, welches er vorher noch nie gesehen hatte. In der Ferne entdeckte Nathano etwas glitzern. Es war......ein Turm, ja, es war ein Turm! Ein Turm einer Stadt, einer prachtvollen Stadt. Ohne zu zögern beschloss Nathano dieser Stadt einen Besuch abzustatten.
Fast rennend erreichte er schließlich die Stadttore, die sich bei seiner Ankunft sofort öffneten. Woran erinnerte ihn das nur? Egal, er durchschritt die Pforte und fand sich in einer prachtvollen Stadt wieder. Es herrschte ein reges Treiben, es war gerade Markt und die Kinder tollten auf den Straßen herum. Eine Weile lang ging Nathano einfach nur so umher und betrachtet die Leute und die Häuser. Alles schien so idyllisch. Doch bald kam der Gedanke auf. Was wird jetzt wieder passieren? Was wird man Nathano antun? Das war doch alles Fiktion! Doch so sehr sich Nathano bemühte, er fand einfach keinen Fehler oder ähnliches.
Nach ein paar Stunden verspürte Nathano einen höllischen Durst. Und um diesen zu besänftigen, ging er einfach an einen der Marktstände und kaufte ein merkwürdiges Getränk, was er noch nie vorher geshen hatte. Seltsamerweise bemerkte Nathano erst jetzt, dass er die ganzen Taschen voller Geld hatte. Das Getränk war schnell getrunken und gerade, als er den Behälter wegwerfen wollte, fing die Erde an, leicht zu vibrieren. Und das war nur der Vorbote dessen, was gleich über die Stadt hinwegfallen würde. Eine riesengroße Horde wild gewordener Orks stürmte die Stadt. Natürlich wollte Nathano den Stadtbewohnern und den menschlichen Kriegern, die sich gegen die Orks stellten helfen und wollte in die Front rennen.
Rennen? Das war nicht möglich. Anstatt dessen konnte sich Nathano nicht mehr auf den Beinen halten und brach zusammen, allerdings ohne ohnmächtig zu werden. Seine Hände, seine Haut! Sie waren verschrumpelt, mit Altersflecken versehen! Was war mit ihm geschehen? Sein Körper hatte das Alter eines 90jährigen und war gerade drauf und dran an irgendeiner Krankheit zu sterben! Wie konnte das nur geschehen? Nathano war völlig verstört, doch dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Dieses Wesen, das da zu aller erst mit ihm gesprochen hatte, hatte ihm die vier schlimmsten Seiten des Lebens gezeigt. Ii diesem Szenario war es Alter und Krankheit und in dem anderen war es Kummer und Tod. Nathano begriff. Dieses verdammte Wesen wollte sich Nathano zu eigen machen und ihn hier behalten. Doch da hatte sie sich gewaltig geschnitten!
Mit einem Mal war Nathano wieder in der Halle. Dort stand diese "Frau", mit einer Hand die Klinke der linken Tür öffnend und mit der anderen Hand Nathano einladend zu sich winkend.
|
| 18.07.2002 23:49 | #268 |
| versuchung |
"Du hast jetzt die vier großen Leiden des Lebens kennengelernt. Nun komm! Hier werden dir diese Leiden niemals mehr entgegentreten! Es erwartet dich ein Dasein als Teil einer unbeschreiblichen Macht!"
Die Verführung war sich ziemlich sicher, dass Nathano nicht wiederstehen könnte. Umso mehr überraschte sie die Reaktion von Nathano.
|
| 18.07.2002 23:55 | #269 |
| {-NaThAnO-} |
"Ich muss zugeben, dass dieser Weg einen großen Reiz auf mich auswirkt. Allerdings, und das ist hier das entscheidende, das Leben besteht nicht nur aus diesen vier Leiden! Daraus besteht es sogar nur zum geringsten Teil! Vielmehr bedeutet Leben Herausvorderungen, Gefühle, Spaß, Freundschaft! Liebe, Fürsorglichkeit! Das sind für mich die weitaus größeren Aspekte. Und deswegen werde ich mich für das Leben entscheiden!"
Zielsicher und mit geballten Fäusten ging Nathano an dem Wesen vorbei, öffnete die rechte Tür. Ein letzter böser Blick ging an das Wesen, bevor er sich entgültig abwand und die Tür durchschritt.
Wieder fand Nathano sich in diesem endlosen Nichts vor. War es jetzt überstanden? Konnte Nathano wieder nach Hause?
|
| 18.07.2002 23:58 | #270 |
| versuchung |
Die Versuchung erschien wieder vor Nathano.
"Leider muss ich sagen, dass du die Prüfung bestanden hast. Du hast Charakter gezeigt und hast einen gewissen Blick für das Gute, aber in dir schlummert das Böse. Irgendwann wird es auch bei dir herauskommen und du wirst dich nicht mehr sträuben in Beliars Reich einzugehen!"
Und kurz nach diesen Worten verschwand die Versuchung und ließ Nathano allein. Es war überstanden!
|
| 19.07.2002 08:55 | #271 |
| kore |
Die Kore stand vor Nathano und hielt in der Hand einen Ring.
"Du hast es so gewollt. Es war deine Entscheidung. Hier, nimm diesen Ring. Du bist jetzt ein Mitglied von Beliars Speerspitze in der Welt der Lebenden. Mit diesem Ring kannst du jederzeit zwischen den Welten wechseln, was allen anderen verwehrt ist. Verliere ihn nicht, er ist die einzige Möglichkeit aus der Welt der Toten in die Welt der Lebenden zu wechseln. Umgedreht geht es schnell und oft schmerzhaft, weil ihr törichten Menschen unerklärlicherweise an eurem jämmerlichen Leben hängt. Komm jetzt in meine Arme, ich bringe dich noch dieses eine Mal zurück."
Die Kore schloss Nathano in ihren Schleiern ein und verschwand.
|
| 06.08.2002 23:48 | #272 |
| Don-Esteban |
Und wiederschälte sich aus dem Dunkel eine Gestalt, umgeben von Schleiern. Sie öffnete die Arme und ein in eine dunkle, mit aufwendigen Stickereien verzierte Robe gehüllter Magier betrat die Szenerie. Die Blutflecken auf der Schulter und der Brust der Robe verunstalteten den kostbaren Stoff und passten so gar nicht zu der sonstigen Erscheinung des Magiers. Verwirrt stand er da, sah sich um und schien nicht zu begreifen, was passiert war. Dieses Rauschen in den Ohren - nicht schon wieder.
Don-Esteban richtete sich auf. Schlank und gerade stand er da, die Robe seiner Zunft legte sich in wohldrapierten Falten um seine Gestalt. Die Haare weiß, lang auf die Schulter fallend, die Haut dafür um so dunkler. Instinktiv griff er sich an das linke Ohr. Blut blieb an der Hand zurück. Er stöhnte auf. "Nicht schon wieder." Doch er hörte mit beiden Ohren, also schien das Trommelfell nicht geplatzt zu sein. Mit finsterem Blick schaute er sich um. Seine Hakennase blieb an der Erscheinung der Kore hängen.
Die Augenbrauen machten den Blick noch bedrohlicher. "Was soll das? Warum hast du mich entführt? Beliars Zorn möge dich treffen. Den Hohepriester des ZuX entführt man nicht so einfach aus dem Kastell." Trotz seiner vermeintlichen Erregung ließ er sich nicht dazu hinreißen, seine Runen, die am breiten Gürtel links und rechts der kostbar verzierten Schnalle aus Gold drapiert waren, zu benutzen. Wo immer er hier war, womöglich konnte nur seine Entführerin ihn wieder zurückbringen.
"Ich muß in den Raum, ich muß die Bestien beruhigen, dem Kastell droht sonst Gefahr. Du kannst mich nicht einfach wegschleppen. Was fällt dir eigentlich ein!" Der Tonfall des Magiers wechselte von verärgert über erklärend befehlend. ein Unterton von Arroganz war zu spüren. Der Mann war gewohnt, daß seine Befehlen ausgeführt wurden. Doch hier hegte er Zweifel, ob ihn seine Entführerin einfach so wieder zurückschaffen würde. "Also was soll ich hier? Warum bringst du mich hierher? Und wehe, es ist nicht wichtig!"
Der Hohepriester besann sich auf die Würde seines Amtes und schob die Hände in den jeweils anderen Ärmel der Robe. Er wartete auf eine Erklärung. Die Stickereien der Robe glitzerten im spärlichen Licht, dessen Quelle er nicht bestimmen konnte. Die hochgebogenen Spitzen seiner Stiefel aus weichem Leder und stahlnägelbeschlagenen Sohlen lugten unter dem wallenden Gewand hervor. Der Blick, den er auf die Kore richtete, hatte etwas latent bedrohliches. Er glaubte zwar selber nicht, daß er ihr irgendetwas anhaben konnte, doch war der Magier schon immer auf Wirkung bedacht.
|
| 07.08.2002 00:56 | #273 |
| kore |
die kore blickte gleichmütig.
ihr waren solch lächerliche anwandlungen ganz sicher nicht fremd. sie hatte so viele in das reich beliars geholt, helden und könige. und gerade die mächtigen waren es, die meinten, sich über beliar erheben zu können. sie forderten in befehlendem tonfall, man möge sie in ruhe lassen, zurückbringen oder wie man es überhaupt wagen könne.
das einfache volk hingegen hieß die kore oft glücklich willkommen. für die armen und geschundenen war der tod oft eine erlösung, keine strafe. während diese von der kore liebevoll eingehüllt wurden, musste sie die mächtigen der hellen welt oft an den haaren hinter sich herziehen.
das hätte sie mit diesem arroganten magier auch gern getan, aber ihr herr hatte ihr aufgegeben, ihn höflich zu behandeln und sicher in sein reich zu holen. dem befehl hatte sich die kore zu beugen. trotzdem musste sie diesem lebewesen ja nicht antworten. dazu war sie nicht verpflichtet. also verschwand sie in ihrer kleinen weißen wolke und ließ den menschen allein und ratlos mit seinem ganzen albernen stolz zurück.
|
| 07.08.2002 23:20 | #274 |
| Don-Esteban |
Erstaunt sah der Magier, wie sich seine Entführerin einfach in Luft auflöste, ohne ihm auch nur irgendeine Antwort zu geben. Innerlich mußte er lächeln. Was mochte sie von ihm denken? Er war in ihrer Gewalt gewesen und trotzdem hatte er versucht, ihr Befehle zu erteilen, welche Torheit. Der Don sah sich um. Er befand sich in einer leeren Höhle, die Decke verschwand im Dunkel, vor ihm breitete sich ein Gang aus, der Weg war hier und da unterbrochen von flachen Treppenstufen, die langsam nach unten führten.
Vorsichtig ging er hinunter. Um ihn herum war es dämmrig, so daß er kein Licht herbeizaubern mußte, um den Weg zu erkennen. Wo das fahle Licht herkam, konnte er nicht erkennen. Es war einfach da. Was tat er hier eigentlich? Wieso brachte ihn diese Gestalt hierher und verließ ihn dann, überließ ihm seinem Schicksal? Eigentlich entführte man doch Menschen, um etwas mit ihnen anzufangen, Lösegeld, Sklaverei, Experimente oder so. Doch hier - nichts von all dem, er wurde einfach laufen gelassen.
Moment. War das vielleicht ein Experiment? Hatte irgendein seltsamer Gott oder Dämon seinen Spaß daran, Menschen beim Entfleuchen aus seinem Gefängnis zu beobachten? Wahrscheinlich lauerte irgendwo hier eine Gefahr auf ihn, der er sich stellen mußte. Wenn er doch nur mehr Informationen hätte! Er schickte in Gedanken ein Stoßgebet zu Beliar, während er die flachen Stufen hinabstieg, begleitet von dem fahlen Licht, daß Farben nur sehr unvollkommen erkennen ließ.
|
| 08.08.2002 16:22 | #275 |
| versuchung |
er saß auf einem großen stein mitten im gang. der mensch kam nicht an ihm vorbei. er war auf den ersten blick blind, aber er wusste dennoch zu sehen.
er trug alle zeichen eines großen magiers, dem es nicht um den äußeren anschein ging. sei-ne runen befanden sich in einem stirnband, er strahlt überlegenheit und absoluten gleichmut aus.
"ich warte schon so lange auf dich. es wird zeit. ich habe für dich zu tun. damit drehte der magie sich um und schwebte zu boden."
|
| 10.08.2002 13:14 | #276 |
| Don-Esteban |
"Du? Etwas für mich? Wer bist du? Oder ist das unwichtig?" Der Schwarzmagier war verwundert über die seltsame Gestalt des Magiers vor ihm. Mit der erhobenen rechten Hand fuhr er langsam durch die Luft, so als suchte er irgendetwas. Don-Esteban erkannte ein Auge, daß fest auf der Innenseite der Hand befestigt war. Keine schlechte Idee, so konnte man um Ecken schauen. Oder über die Schulter, ohne sich umzudrehen. Vielleicht sollte er, wenn er wieder im Kastell war, sich an der Schöpfung solcher Kreaturen versuchen.
Ja, wenn er wieder im Kastell war, wenn... "Was tue ich hier? Warum bin ich hier?" Er bereute seine Fragen sofort. Dermaßen exitenzialistische Dinge würden einen ihm überlegenen Gegner nur ein Lächeln auf die Lippen zaubern und dessen Überlegenheit erkennen lassen, was einer Unterwerfung gleich kam. Was immer dieser "blinde" Magier auch war, bis der Don nicht mehr wußte, als das Bisherige, war Vertrauen so fern wie die Freiheit in der Barriere. Er war ein Feind. Der Don führte die Hände an seinen Gürtel, in die Nähe seiner Runen.
Was als nächstes passierte, lag in den Händen des anderen. "Also was willst Du von mir." Herausfordernd kam die Frage, lauernd und doch auch mit einem gewissen salbungsvollen Unterton, der Verständigungsbereitschaft signalisieren sollte. Der Hohepriester war klug genug, um vorerst nur abzuwarten und Informationen zu sammeln. Hektische Betriebsamkeit würde nur schaden. Also wartete er, was ihm sein merkwürdiger Gegenüber zu sagen hatte. Vielleicht war es ja von Interesse.
|
| 12.08.2002 03:29 | #277 |
| versuchung |
die versuchung schwebte vor einem gewaltigen feld. es war so groß, dass das ende des feldes nicht zu sehen war. es war bedeckt mit riesigen steinen, die sich an einigen stellen so hoch türmten, dass sie bis an die bleichen sterne reichten, die die fahle landschaft beschienen. kalte sterne, die kein funkeln kannten.
"dem herrn ist eingefallen, dass in seinem reich ein getreidefeld fehlt, so wie ihr menschen es liebt - ein wogendes, bis an den horizont mit goldenen wellen. du sagst von dir, du bist der mächtigste magier des kastells? dann schaffe für beliar dieses feld, auf dass er säen kann. diese besondere schwarze, duftende erde, die zum bett für das leben wird, diese erde will dein meister sehn."
die versuchung lagerte sich gleichmütig am boden und wartete.
zeit war nur ein wort. doch irgendwann war die zeit für die aufgabe um. beliar hoffte sehr, dass dieser don-esteban die aufgabe würde bewältigen können, er hatte einen plan.
|
| 14.08.2002 15:01 | #278 |
| Don-Esteban |
Ein finsteres Lächeln, daß von einem listigen Blick begleitet wurde, umspielte die Lippen des Schwarzmagiers. "Oh, ich verstehe. Eigentlich hat dir dein Herr diese Aufgabe aufgetragen, doch du warst außerstande, sie zu seiner Zufriedenheit zu lösen. Das ist natürlich traurig... Sehr traurig. Dein Herr und Meister ist sicher ungnädig zu dir. Doch ich bin mir sicher, daß du ihn liebst und alles dafür geben würdest, seine Wünsche doch nur erfüllen zu können. Ich habe Mitleid mit dir und deiner Machtlosigkeit. Ja, wirklich.
Aber dein Plan ist natürlich schlau ausgedacht. Dir jemanden zu suchen, der tatsächlich die Macht zur Bewältigung dieser Aufgabe besitzt, ja dem es ein Leichtes sein wird, dieses Feld von seiner Last aus Steinen zu befreien, diese Idee hätte direkt von mir sein können. Respekt. Doch leider muß ich sagen, daß schlaue Pläne nicht alles sind. Aber das wirst du schon noch lernen, da bin ich mir sicher." Don-Esteban machte ein mitfühlendes Gesicht, um seine Worte zu unterstreichen. Auch wenn er nicht wirklich viel von Mitgefühl für Schwache hielt, so wußte er doch um die Wirkung dessen. Suchten Schwache denn nicht immer jemanden, zu dem sie aufschauen konnten, der ihnen Halt und Hoffnung gab?
|
| 19.08.2002 00:16 | #279 |
| versuchung |
Die Versuchung lächelte milde.
"Diesen Wunsch hat dein Herr und Meister geäußert, weil er geruht dich zu prüfen. Er weiß, dass von all seinen lebenden Vertrauten nur du in der Lage sein wirst, eine solche Aufgabe zu bewältigen. Deine Kraft, Stärke und Weisheit werden ihm eine Freude sein und die Belohnung immens.
Im Übrigen gibt es keine Aufgaben, die der Herr nicht auch selbst lösen könnte. Das Problem ist nur, dass seinen Schöpfungen etwas fehlt, was offensichtlich nur ihr Menschen einer Sache verleihen könnt. Es hat wohl irgendwas mit dem zu tun, was ihr Gefühl nennt. Außerdem kennt unser Meister den Begriff "schön" nicht, den ihr Lebenden so oft verwendet. Der Meister kennt nur die Begriffe "gut und schlecht" Wie er in unzähligen Versuchen bemerkte, reichen diese Begriffe aber offensichtlich nicht aus, um etwas zu schaffen, dass genauso aussieht, wie das gleiche in eurerwelt aussieht. Das ist der Grund, weshalb er dich zu dieser Aufgabe verpflichtet hat.
Wie du jetzt wohl verstanden hast, anerkennt unser Meister, dass er ein wie auch immer geartetes Defizit hat. Und dich hat er dazu ausersehen, dieses Defizit auszugleichen. Damit kommt dir eine herausragende Funktion unter all seinen Dienern zu.
Bisher hat er noch jeden, den er zu sich rief, das Leben genommen. Nur hat sich gezeigt, dass ihnen mit dem Leben auch die Fähigkeit des Fühlens genommen wurde.
Der Meister will dich mitsamt deinen Gefühlen benutzen. Also wird er dir das Leben nicht nehmen, auch wenn er dich in den Kreis seiner Getreuen aufnehmen will.
Deine Prüfung unterscheidet sich von allen bisherigen Prüfungen. Bislang ging es immer darum festzustellen, ob der Magier auch unter extremen Bedingungen die Herrschaft unseres Meisters akzeptiert. Bei dir geht es darum, ob du würdig bist, an der Seite unseres Herrn zu leben, als sein lebendiger Ausdruck."
|
| 20.08.2002 00:12 | #280 |
| Don-Esteban |
"Soso, dein Herr und Meister also..." Eine Pause folgte, in der der Schwarzmagier leicht mit den Schultern zuckte. Dabei spürte er den Fleck angetrockneten Blutes an der Schulter. Der sonst so geschmeidige Stoff war hier fest und steif geworden. "Da es anscheinend keinen anderen Weg gibt, werde ich mich wohl dazu herbablassen, dir ein wenig Anschauungsunterricht in der Magie Beliars zu geben. Ich hoffe, Beliar ist dir ein Begriff. Vielleicht hat ihn dein sogenannter Herr und Meister ja schon mal erwähnt."
Don-Esteban tippte an eine Rune, ganz innen am Gürtel, direkt neben der Schnalle und murmelte dabei in düsterem Ton Sätze unbekannten Inhalts. Vor ihm begann sich mit einem Rauschen etwas zu materialisieren. Kleine Steinchen flogen auf diese Stelle zu und prallten zusammen. Eine Art waberiger Nebel verhüllte das Innere, doch mit der Zeit löste er sich auf, schien regelrecht in seinen Kern hineingesaugt zu werden. Zum Vorschein kam ein Koloss aus Stein und Fels, der fast unbeweglich vor seinem Hern und Meister stand und geduldig und irgendwie unbeeindruckt auf ihn herabblickte.
"Entferne alle Felsen von diesem Feld hinter dir. Danach sei deine Aufgabe erledigt und du wirst wieder zu dem werden, woraus wir alle bestehen." In befehlsgewohntem Ton waren die Anweisungen gekommen. Einen eigenen Willen hatten diese Kreaturen sowieso nicht. Im Gegenteil: Ohne Befehle verharrten sie auf der Stelle und zerfielen nach einer gewissen Zeit. Diese Zeit der Existenz zu dehnen war eines der beliebtesten Ziele eines Schwarzmagiers. Der Don glaubte, daß er dieses Spiel recht gut beherrschte.
|
| 20.08.2002 00:13 | #281 |
| Steingolem |
Der Golem drehte sich um und stapfte los, daß der Boden bebte. Bald war er bei den ersten Felsbrocken angekommen und fing an, seine gewaltigen Fäuste zu schwingen. Nach allen Seiten stoben die Gesteinsbrocken fort, es sah aus, als würde ein Steinmetz im Zeitraffer arbeiten und dabei sein Werkstück komplett zermeißeln. Schon war eine Schneise erkennbar, die frei von Gestein war.
Immer weiter arbeitete sich der Steingolem in das Feld hinein und ringsum regnete es Brocken von Fels nieder. Ein ständiges Prasseln der auf den Boden treffenden Steine war zu hören, noch verstärkt durch die Akustik der Höhle. Unermüdlich arbeitete sich der Golem voran. Bald war er am Horizont angelangt und machte kehrt. Die erste Furche war frei von Felsen.
|
| 20.08.2002 08:31 | #282 |
| versuchung |
Die Versuchung lächelte müde. Das wäre ja zu einfach gewesen. Die Arroganz des Magiers aus der Welt der Lebenden war kaum zu übertreffen. Als würde sich Beliar mit solchen Kleinigkeiten zufrieden geben.
Die Schneise war kaum leer geräumt, als ein unerträgliches Stöhnen zu hören war. Die Erde brach an den freigeräumten Stellen auf und es schien, als würde Blut aus Wunden brechen. An jeder Stelle, die sich emporwölbte erschien ein neuer Fels. Diesmal noch höher und mächtiger als der zur Seite geräumte. Die Erde schien sich vor Schmerzen zu krümmen und immer neue Steine zu gebähren. Das Beben der Erde hielt noch eine geraume Zeit an und dieser Don-Esteban starrte fasziniert und grübelnd, wie das Werk seiner Magie zunichte gemacht wurde. Die Versuchung hob ihre Hand und ließ ihr Auge auf dem Magier ruhen.
"Der Boden in der Welt Beliars ist nicht der Boden in der Welt der Sonne. Er ist selbst eine Schöpfung unseres Meisters. Du musst den Sinn in dieser Arbeit entdecken, dann wirst du vielleicht Erfolg haben."
|
| 20.08.2002 20:49 | #283 |
| Don-Esteban |
Der Hohepriester, der zuerst ärgerlich, dann innerlich staunend auf das unnütze Werk seiner Kreatur geschaut hatte, hielt inne. "Beliar? Sagtest du Beliar? Warum kannst du das nicht gleich erwähnen, du Nichtsnutz? Warum sollte ich mit Beliar konkurrieren wollen? Wenn er Felsen haben will, dann sind Felsen." Lässig hob er die Hand in Richtung des Golems, der sich bis zu diesem Moment unbeeindruckt durch das Feld aus Stein ackerte. Der Steingolem unterbrach augenblicklich seine Arbeit und zerfiel einen Lidschlag später zu Staub.
"Wozu soll ich mir eine sinnlose Mühe machen? Beliar scheint es zu gefallen, dort Felsgestein wachsen zu lassen, also will ich ihm nicht entgegentreten. Denn er IST der Herr und Meister. Erzähl mir lieber von ihm, da du ja sein Diener zu sein scheinst." Der Don suchte sich eine felserne Bank in der Nähe seines etwas im Umgang mit anderen Menschen tollpatschigen Begleiters, rückte sich die Robe noch etwas zurecht und machte es sich dort bequem. "Fang einfach an. Was dir so einfällt. Tu dir keinen Zwang an. Sei versichert, mich interessiert alles. Los, los."
Ein einladender Wink der Hand begleitete diese Worte. Das Feld aus Stein war vergessen. Das war sowieso keine Aufgabe für einen Magier, damit sollten sich Bauern rumplagen. Hier winkte Wissen über Beliar. Diese Gelegenheit konnte man sich doch nicht entgehen lassen. DAS war wichtig, nicht irgendein blödes Feld. Also die Ohren gespitzt und zugehört, was dieser seltsame Geselle mit den fehlenden Manieren so zu erzählen hatte. Irgendwie schaute er mit seinem Auge recht erstaunt. So erstaunt, wie es nur aussehen konnte, wenn einem das einzigste Auge, das man hatte, aus der Hand wuchs.
|
| 20.08.2002 22:14 | #284 |
| versuchung |
Ich kann dir nichts erzählen. Du deutest die Situation falsch. Lege doch die menschliche Sicht ab. Du bist im Reich deines Herrn und Meiters. Er unterzieht dich einer Prüfung und hatte die Eingebung, mich zu erschaffen. Für Dich. Ich weiß nichts über Beliar.
Du empfindest das Steinewegräumen als unter deiner Würde. Dann entledige dich dieser Aufgabe, wie es eines Magiers würdig ist. Du kennst das Ziel. Beliars Wunsch ist dich zu prüfen. Es ist nicht das Feld, dass sein Wunsch ist. Überlege genau. Und urteile selbst.
Nach diesen Worten verschwand die Versuchung. Der Don stand allein da. Er und das Steinfeld, dass immer weiter wuchs.
|
| 20.08.2002 22:36 | #285 |
| Don-Esteban |
Was für ein seltsamer Zeitgenosse... Der Don ließ das Verschwinden gleichmütig geschehen und schaute gelangweilt dem Anwachsen der Steinmassen zu. Er machte keinerlei Anstalten, ihnen Einhalt zu gebieten. Es war ihm egal.
|
| 22.08.2002 16:52 | #286 |
| Don-Esteban |
Mittlerweile hatte sich der Schwarzmagier lange genug gelangweilt und beschloß - nur zum Spaß - seine restlichen ihm von Beliar zugestandenen Fähigkeiten an den Felsen auszuprobieren. Ganz in der Nähe erschein ihm eine Formation recht brauchbar für seine Zwecke. Die Hand auf die Schattenflammen-Rune gelegt, fing er an, mit der anderen die Pfeile aus schwarzem Feuer auf den erwähnten Felsen abzufeuern. Der nahm unter dem andauernden Beschuß neue Formen an. Mal trafen ihn wuchtige Geschosse, die ganze Felspartien absplittern ließen, dann folgten wieder nur winzig kleine Treffer, die kaum schaden an der Oberfläche anrichteten.
So ging das ein paar Stunden. Der Hohepriester war mittlerweile recht erschöpft vom dauernden Gebrauch seiner Fähigkeiten. Doch er hielt eisern bis zum Schluß durch. Dann betrachtete er sein Werk: Die Statue eines Steingolems - aus Stein gehauen. Wie sinnig. "Mhm, werde ich jetzt langsam verrückt? Ach, was solls. Das wollte ich schon immer mal machen." Der Aufenthalt hier unten in den Höhlen hatte ihn hungrig und vor allem durstig gemacht. Das war wohl auch ein Grund für die seltsamen Dinge, die er hier tat.
Wenn er doch nur Zombies beschwören könnte. Dann hätte er sich aus ihrem Fleisch etwas mehr oder minder wohlschmeckendes braten können. Naja, das wäre wohl eher weniger genießbar geworden. Aber nein, Skelette, nur immer wieder Skelette. An denen war doch außer Knochen nichts dran. Hier und da noch ein Haarbüschel auf dem Kopf, aber das war auch schon das höchste der Gefühle. Der Don kicherte. die Höhlendecke warf das Geräusch vielfach gebrochen zurück und durch den ganzen Höhlengang hallte ein schauerliches Lachen, irre und unheimlich.
Erschreckt hielt der Magier inne. Als sich das Echo gelegt hatte, probierte er verschiedene Töne aus. "Hahaha. Hohoho. Ohihoh." Klang nicht übel. Sehr schaurig. Mittlerweile hatte sich die geistige Kraft des Don soweit erholt, daß er bereit für den nächsten Zauber war. Mit den Worten "Nimm dies, schurkiger Golem." schleuderte er der Figur aus Stein Beliars Hauch entgegen. "Haha, jetzt kannst du nicht mehr weglaufen." Zufrieden sah er zu, wie das schwarze Feuer um die Statue züngelte und sie am fortlaufen hinderte.
Leider machte die Statue keinerlei Anstalten, sich zu wehren. So verlor der Magier bald das Interesse an seinem Spiel und das Feuer verschwand. Jetzt war die Oberfläche leicht glasiert. Das sah umwerfend aus. "Das sollte ich mit den Statuen im Kastell auch machen." Befand der Don. Dann wandte er sich dem nächsten Zauber zu. Er beschwor drei Skelette. Der einzige Verwendungszweck, der ihm für seine eben herbeigeholten Kreaturen einfiel, war mit ihnen zu kegeln.
Er befahl den Skeletten, ihre Beine als Kegel zur Verfügung zu stellen, die restlichen drei Kegel bestanden aus den schönsten der vorhandenen Armknochen. Noch flugs ein Ball ausgesucht. "Mhm, der Kopf ist nicht gut, was für ein Quadratschädel. Der hier, ein wahrer Rundkopf. Perfekt." Los gings. "Alle neune!" Jauchzte der Don, als die Kegel wild durcheinander fielen. Doch dann wurde ihm dieses Spiel auch zu langweilig. Aus lauter Frust bearbeitete er die glasierte Statue des Steingolems mit schwarzem Licht.
Noch eine Schicht aus glasiertem Gestein folgte. hier und da hatten sich Tropfen gebildet, die in Nasen von den Kanten hingen. Jetzt sah der Golem fast wie ein schmelzender Eisgolem aus. Vor Schattenbrand und schwarzer Flut schreckte der Don im Moment noch zurück, da sie gar zu große Zerstörungen verursachten, die ihn womöglich selber treffen konnten. Also rückte er seine Robe zurecht, setzte sich wieder hin, und ließ die Gedanken schweifen. Was sollte er nur hier unten. Er hatte genug anderes zu tun, als das er hier seine Zeit verplempern konnte.
|
| 24.08.2002 12:26 | #287 |
| versuchung |
die erde begann sich aufzubäumen als wolle sie die felsbrocken von sich schütteln. immer höher stieg etwas, dass unter den brocken schlummerte und auf seine erweckung gewartet hatte. mit dem aufbäumen wurden auch die felsbrocken hochgehoben und rutschten dann an der seite herab.
die unterirdische grotte wurde gleichzeitig von einem heulen und kreischen erdüllt, als wollten sich alle verlorenen seelen gleichzeitig bemerkbar machen. sogar wasser begann, an der sich immer höher wölbenden fläche herabzulaufen. da es von erde dunkel gefärbt war, sah es fast aus, als würde die erde bluten.
der don hatte fasziniert zugesehen, allerdings nicht wirklich überrascht. hier in der dunklen welt musste man einfach mit allem rechnen. und dass die erde hier in der komödie mitspielte, war sicher nicht verwunderlich. irgendwie war beliar mit der erde ganz sicher verwandt.
allerdings hatte er nicht gesehn, dass sich jetzt an einer stelle unter der erde zwei riesige augen auf ihn gerichtet hatten und ihn aufmerksam musterten.
die erde hatte sich bis zum horizont aufgewölbt und hatte ein schlangenförmiges gebirge entstehen lassen, von dem immer noch das erdreich und felsbrocken herabrieselten.
"wer bist du, dass du meinen ruhe störst?"
die worte waren so laut und gewaltig, dass der magier in die knie ging, die hände zu beiden seiten an den kopf gepresst.
|
| 24.08.2002 16:30 | #288 |
| Don-Esteban |
Als er die Hände von den Ohren nahm, bemerkte er am linken Ohr etwas warmes. Die Wunde war wieder aufgeplatzt. Wenn nicht bald etwas geschah, würde er noch taub auf diesem Ohr werden. Und das in seinem Alter! Wenn der alte General der Lees nicht mehr alles mitbekam, dann war das ja fast normal - der war ja auch in Wirklichkeit ein Alterchen. Allerdings sollte er mittlerweile wieder ganz rüstig sein, wenn die Informationen stimmten, die ihm die Raben an Abenden unter der Esche zuraunten, die er in angenehmer Erinnerung hatte.
"Und wer bist du, daß du hier so ein Getöse veranstaltest?" Der Schwarzmagier war verärgert über den unnützen Lärm. Aber immerhin bekam er so einen neuen Gesprächspartner und deswegen hielt sich der Ärger in Grenzen. "Wenn du hier schon so einen unmöglichen Krach veranstaltest, und hier alles umpflügst, kannst du auch gleich mal dort vorne diese Felsformation ins Visir nehmen und dich dort austoben. Damit wäre dann uns beiden geholfen. Hinterher werde ich dich auch unterhalten, so gut ich es vermag." Was blieb dem Don weiter übrig?
|
| 26.08.2002 12:58 | #289 |
| versuchung |
Der Felswurm schob seinen Kopf noch etwas weiter aus dem Fels und Erdreich, so dass er jetzt turmhoch über Don-Esteban aufragte. Aus dieser luftigen Höhe sahen die wagenradgroßen Augen auf den Magier herab und musterten ihn eine ganze Weile. dann senkte es den Kopf und beschnupperte den Sterblichen, nicht ohne ihn aus seinen Nüstern mit einem feinen Steinstaub zu überpudern. Aus seinem Maul, denn irgendsowas war das Teil, dass zwar eher wie ein Bohrer aussah mit einem Förderband, dass wohl die Felsen in ihn hineinbeförderte, troff die ganze Zeit ein schleimiger übelriechender Schleim.
Dem Magier gefiel das zwar nicht, dass er diese eklige Brühe abbekam, aber weiter zurückweichen konnte er auch nicht. So richtete er wohl oder übel den Blick nach oben und versuchte dabei, sein Gesicht so gut es ging zu schützen.
"Du willst, dass ich etwas für dich tue? Warum sollte ich? Was bietest du mir als Gegenleistung? Ich bin das größte Untier in Beliars Reich, mehr als zwei Meilen lang. Womit könntest du mich schon erfreuen. Zumal du zu der aussterbenden Art der Menschen gehörst."
|
| 26.08.2002 22:28 | #290 |
| Don-Esteban |
Der Schwarzmagier lachte. "Aussterbend? Es scheint mir, du weißt nicht viel über Menschen. Sterblich zu sein, bedeutet nicht, auszusterben. Es mag dir als Makel erscheinen, unverständlich für dich hier in deiner Welt, in der nicht gestorben wird, weil sowieso schon alles auf Ewigkeit tot ist. Doch der Schöpfer hat es für die Menschen so bestimmt, daß jeder von ihnen nur eine kurze Zeitspanne hat. Das scheint der Preis dafür zu sein, daß unserem Geist keine Grenzen gesetzt sind. Denn wenn wir unsterblich wären, wären wir Götter."
Er klopfte dich demonstrativ den Dreck von der Robe und stand so in einer kleinen Wolke Staubes. "Was du für mich tuen kannst? Und warum? Nun, dir scheint recht langweilig zu sein, sonst würdest du nicht den Kontakt mit mir - einem der aussterbenden Menschen - suchen. Erfülle meine für dich lächerliche Bitte damit ich dir deine Frage beantworte und dir erzähle, warum Menschen so sind, wie sie sind. Lerne etwas über uns, laß mich deine Neugier befriedigen. Meine einzige Bitte sei folgende:"
Er machte eine kurze Pause, um die Neugier des riesigen Geschöpfes, daß hoch über ihm aufragte, zu erhöhen und um Kräfte zu sammeln, denn um sich verständlich zu machen, mußte er schreien. "Zerschmettere die Felsen hinter dir und zerbrösele sie zu Staub, auf das die Ebene von ihm bedeckt sei und man darüber wandeln kann, wie über blanke Erde. Dir sollte dies nicht schwerfallen, als größtem Wesen hier. Zeig mir ein wenig deiner Kräfte."
|
| 27.08.2002 10:13 | #291 |
| versuchung |
und der riesige Wurm begann seine Arbeit. Mit einem ohrenbetäubenden Getöse begann er das Feld zu reinigen. In seinem Maul verschwand ein Großteil der Felsen und kam wahrscheinlich am Ende fein zerkleinert wieder heraus. Den anderen Teil der Felsen zermalmte er mit seinem langen Wurmleib. Der Don saß am Rand und versuchte verzweifelt, wenigstens einen Teil des Getöses mit seinen Händen zu filtern.
Dann war Ruhe. Das Riesentier "stand" wieder vor dem Magier und musterte ihn aus großen Augen.
"Ihr kommt doch aber her, wenn ihr gestorben seid. Das kann man doch einfacher haben, indem man gleich kommt. So weit ich weiß, ist euer aussterbendes Dasein doch oft recht qualvoll? Hier unten ist man nie unglücklich und es gibt nie Fragen. Alles ist immer gleich, außer so alberne Sachen wie das Zerlegen eines Steinfeldes, das hinterher aussieht wie eine glatte Ebene.
Aber das sind doch nur Spielereien, die einem Spaß machen. So was kannst du hier immer haben.
Wenn du klug bist, gibt dir Beliar auch Macht und Kenntnisse, um wirklich nette Sachen zu veranstalten. Ich übe zum Beispiel für die Rückkehr auf die Welt der Sonne, von der unser Herr immer redet."
|
| 27.08.2002 14:07 | #292 |
| Don-Esteban |
Dieses Getöse. Unglaublich. Endlich war es vorbei. Und die Felsen waren zu Staubkrumen zerfallen. Der Schwarzmagier war's zufrieden. "Ich bin zufrieden mit dir. Wunderbar. Und jetzt lausche meinen Worten. Mein Name ist Don-Esteban, ich bin das Oberhaupt der Schwarzmagier in einem Teil des Königreiches Myrtana. Es mag andere Magier wie mich geben, die woanders Beliar auf ihre Weise dienen. Wir Schwarzmagier sehen uns als den Arm Beliars in der Welt der Lebenden an.
Ob Beliar dies auch so sieht, weiß ich nicht wirklich. Ehrlich gesagt, es gab Augenblicke, da habe ich dies bezweifelt. Vielleicht besteht unsere Auserwähltheit nur aus reiner Selbstverliebtheit, aus alten Geschichten seniler Greise, die nichts mit dem wirklichen Wesen der Welt zu tun haben. Doch sei's drum. Die Welt zu erkennen und so zu formen, wie es uns richtig erscheint, ist das Wesen der Menschheit.
Dieses innere Verlangen hat uns der Schöpfer mitgegeben. Sei unser Leben auch noch so kurz, gerade deswegen richten wir all unser Streben darauf, bleibendes zu schaffen, uns über unsere Lebensspanne hinaus auszudrücken durch unsere Taten. Und Beliar zu dienen ist das Streben der Magier, die Beliar anbeten. Ihn würdig in der Welt zu vertreten, die er nicht betreten darf, ist unsere selbstgewählte Aufgabe.
Und bedenke eins: Wenn meine Welt so uninteressant ist und wir Menschen so schwach ist, wie wir dir erscheinen, warum sollte dann Beliar so erpicht darauf sein, diese Welt zu betreten und zu beherrschen. Sie ist wichtig. Für uns Menschen, für ihn. Es ist diese Welt, die den Sinn in der Existenz der Götter ausmacht. Du wirst mir zustimmen, wenn ich dir sage, daß auch Götter unsichtbaren Gesetzen folgen. Die Beschränkung Beliars auf die Welt des Todes ist nur ein sinnfälliges Beispiel dafür. Seit Äonen rüstet er für die Änderung dieses Zustandes, bis jetzt ohne Ergebnis. Du siehst, auch Götter können nicht alles.
Und bedenke zum Schluß: Die Welt des Todes kann nicht ohne die Welt des Lebens existieren. Denn beide sind Gegensatz und Einheit in einem. Ohne Leben kein Tod. Auch, wenn alles, was lebt, am Ende in die Arme des dunklen Gottes fällt, so blieben seine unendlichen Hallen doch leer, ohne den Funken des Lebens. So lerne, die Welt der Lebenden als untrennbaren Teil des Ganzen zu akzeptieren." Der Don hustete und schwieg dann. Seine Kehle war staubtrocken.
|
| 29.08.2002 06:51 | #293 |
| versuchung |
"Bei Beliars Zunge, du kannst ja reden wie ein Wasserfall. Herrscht denn hinter deinen Lippen nie Trockenheit?
Du fragst mich, warum Beliar auch noch eure Welt haben will? Das kann ich dir sagen, weil er die Welt in ihrer Gänze formen möchte. Immer wieder setzt das Leben ihm Grenzen, die er nicht überschreiten kann. und immer wieder versucht er es trotzdem.
Du kennst doch die Aufgabe noch, die er dir gestellt hat. Diese Erde für ein Getreidefeld vorzubereiten. Nun der Boden ist so wie du ihn haben willst. Versuch doch dein Glück und lass er sprießen. Ich bin wirklich gespannt, wie du in dieser Welt des Ewigen, etwas schaffen willst, dass man erst zum Leben erwecken muss! Viel Spaß denn noch!
Ich fürchte, diese Aufgabe wird dich an deine Grenzen führen. Es ist eine Aufgabe, die unser Meister nicht lösen kann. Frag dich doch einfach, warum. Dann bist du der Lösung schon ein Stück weiter."
Der unendliche Wurm bäumte sich noch einmal auf und ließ sich dann in das Erdreich hinabfallen. Eine riesige Staubwolke zierte die Erdoberfläche an den Stellen, an denen er tief unter der Erdoberfläche davoneilte.
|
| 01.09.2002 17:34 | #294 |
| Don-Esteban |
"Was für unsinnige Aufgaben soll ich denn noch alles ausführen? Nimmt das denn kein Ende." DER Hohepriester zweifelte sowieso daran, ob er es hier wirklich mit Kreauren Beliars zu tun hatte. Würde der dunkle Gott seine Zeit mit albernen Spielchen verbringen, die - was er sicher noch viel besser wußte, als der Don selber - nutzlos waren und zu keinem Ergebnis führen würden? "Korn wachsen lassen? Das ist und bleibt unmöglich in dieser Welt." Das war die feste Überzeugung des Magiers.
Und weiter: "Ich hätte dir ja gerne noch geantwortet, aber..." Der seltsame Wurm war schon fort. "Danke für das Gespräch." DER Hohepriester machte sich auf, das Feld zu durchschreiten. Erde wollte Beliar hier haben. Staub war es geworden. Wenn Wind hier unten wehen würde, dann wäre dieser Staub in einer riesigen, alles erstickenden wolke durch die Hählen gejagt und hätte nur nackten Felsboden unter sich zurückgelassen. "Getreide hier, was für ein Unfug. Es gibt kein Licht, es gibt kein Wasser, es gibt kein Korn.
Das hier ist die Welt der Toten und nicht die der Lebenden. Hier wächst nichts, hierher kommt nur alles, was sein Leben ausgehaucht hat. Wozu wil Beliar denn beide Welten? NUr, um das Leben zu beherrschen. Eben das, was er hier nicht kann. Und ich kann ihm auch nicht dazu verhelfen." Versonnen zeichnete DER Hohepriester mit seiner Stiefelspitze Ornamente in den trockenen Dreck. Wenn hier etwas wachsen würde, dann höchstens ein Feld, daß in der anderen Welt dem Tode verfallen war, verdorrte Halme, verbrannte Ähren, vergiftetes Korn.
Dies war das einzige, was den Weg hier runter finden würde. Blühende, wogende Felder voller saftigem Grün würden hier erst wachsen, wenn die Flüsse bergauf fließen würden. Vorher nicht. "Wenn Beliar Leben haben will, soll er in die Welt der Lebenden kommen. Ich bin Schwarzmagier, um ihm dabei zu helfen, nicht um alberen Spielchen zu spielen." Don-Esteban beschloß, den Dreckacker zu überqueren und am anderen Ende einen sich aus der Ferne abzeichnenden Gang anzusteuern. Der Weg würde sich hinziehen. Wenn dies ein Feld auf der Erde wäre, würde es viele Menschen ernähen können. Ja wenn... es war aber nicht.
|
| 02.09.2002 12:35 | #295 |
| versuchung |
Und plötzlich war er wieder da. Die Versuchung in Form des seltsamen Magiers manifestierte sich wieder vor dem Don-Esteban und sah ihn an
"Das ist es! Genau das, was unser Herr und Meister nicht lösen kann. Diese Grenze zwischen Lebendem und Toten ist für ihn noch nicht zu durchbrechen. Deshalb bist du hier. Er wartet auf deine Idee. Er hat dich auserwählt. Du bist sein mächtigster Schützling und solltest ihm jetzt mit neuen Ideen zur Hand gehen.
Er will ein wogendes Kornfeld mit richtigem lebendigen Korn. Dann sollte er es wohl bekommen, oder?"
|
| 02.09.2002 13:01 | #296 |
| Don-Esteban |
"Na also, kaum geht das Spielzeug eigene Wege, ist der Aufpasser wieder da." Der Schwarzmagier lächelte grimmig. "Er will ein wogendes Feld sehen? Dann soll er meinen Geist als Gefäß nehmen und mich in die Oberwelt begleiten. Dort bekommt er durch meine Augen hindurch einen Geschmack dessen, was er so viele Zeitalter lang vermisst hat. Die ewig gültigen Gesetze des Schicksals hingegen kann ich nicht ändern. Leben gibt es hier nicht, gab es noch nie und wird es auch nicht geben. Das kann Beliar nicht ändern und ich schwacher, dummer Mensch auch nicht.
Beliar weiß besser als jeder Mensch, was er kann und was nicht, woran er gebunden ist und woran nicht. Meine Aufgabe ist es, Beliars Rückkehr zu unterstützen, nicht meine Zeit mit fruchtlosen Bemühungen zu verschwenden, die zu keinem Ergebnis führen. Vielleicht solltest du deinen Herrn und Meister daran erinnern, daß die Lebensspanne eines Menschen für ihn nur ein Lidschlag ist. Wenn ich ihm noch meine Dienste zur Verfügung stellen soll, sollte er meine Zeit nicht mit unmöglichen Spielereien verschwenden.
Und wenn er nicht mehr weiß, was möglich ist und was nicht, glaube ich vielleicht an den falschen Gott. Falls er allerdings nur prüfen will, wie gut ich über die bestehenden Möglichkeiten bescheid weiß, habe ich die Prüfung wohl bestanden. Niemand ist allmächtig. Niemand weiß das so gut wie die Schwarzmagier, die seit Ewigkeiten auf ihre Erhöhung durch Beliars Rückkehr warten. Auf das Ende ihrer Ohnmacht warten." Mit diesen Worten ließ der Magier sein Gegenüber stehen und wandte sich wieder dem Gang in der Ferne zu, dessen Erreichen er sich zum Ziel gesetzt hatte.
|
| 03.09.2002 16:35 | #297 |
| Don-Esteban |
Als der Magier über die weite, staubbedeckte Ebene wanderte und dem dunklen Schlund des in der Ferne ausgemachten Ganges zustrebte, der ihn wer weiß wohin führen würde, berührten die auf unerklärliche Weise in eine Tasche seiner Robe geratenen Finger der linken Hand den Rest eines Brotkantens. Vergessen auf irgendeiner Reise und konserviert durch Trockenheit. Verwundert blieb der Don stehen und zog das ertastete Stück Brot aus der Tasche. An der Rinde befanden sich noch einige Körner ungemahlenen Getreides, in denen der unbekannte bäcker den Brotlaib gewälzt hatte, bevor er ihn in den Ofen schob.
Da traf den Magier plötzlich die Erkenntnis wie ein Keulenschlag. Stehenden Fußes kehrte er, seine in Falten herabhängende Robe raffend, zu dem Einäugigen zurück. Er war gar nicht der schwache unbedeutende nutzlose Mensch, der er zu sein glaubte. Beliar war gar nicht allmächtig, wie er bisher dachte. Dies war in Wirklichkeit gar keine Prüfung, so wie er es bisher angenommen hatte. Mit jedem Schritt wuchs das Gefühl des Siegers in ihm, mit jedem Schritt wurde der Triumphator in ihm größer, mit jedem Schritt wurde ihm klarer, daß er der Gebende und Beliar der Nehmende war.
Beliar bat ihn in Wirklichkeit um etwas. Kein Befehl kam von ihm sondern das Eingeständnis des eigenen Unvermögens. Er, Don-Esteban, oberster Magier eines kleinen Zirkels von Schwarzmagiern, er hatte etwas, was Beliar nicht hatte. Er konnte etwas, was Beliar nicht vermochte. Das Bewußtsein, in diesem Punkt einem Gott überlegen zu sein, ließ ihn höher emporwachsen, als alle Könige dieser Welt, mochten sie auch noch so mächtig sein, mochten ihre Armeen noch so groß sein, ihre Untertanen unzählbar und ihre Reichtümer ohne Vergleich. Don-Esteban war einem Gott überlegen. Das zählte ungleich mehr.
Ein ungeheures Glücksgefühl bemächtigte sich des Dons. Bald stand er wieder vor dem Boten des dunklen Gottes. War er gewachsen? Oder war dieser fremde Magier kleiner geworden? Mit tiefster Befriedigung in der Stimme sprach er nun folgende Sätze, wobei er jedes Wort betonte und hervorhob, so als ob er wollte, daß nicht das kleinste von ihnen, und sollte es noch so unbedeutend sein, verloren gehen sollte. "Beliar bittet mich darum, ihm etwas lebendes zu schenken. Ich werde ihm seinen Wunsch erfüllen. Was für seine göttliche Allmacht unmöglich ist, ist für mich nichts weiter als ein kleiner, unbedeutender Gefallen."
Der fremde Magier blieb stumm, den Blick weiterhin auf den Schwarzmagier gerichtet. Don-Esteban kniete sich wie ein Gärtner nieder und begann, eine kleine Pflanzgrube mit den Händen zu schaufeln. Er klopfte sich die Hände ab, wobei kleine Staubwolken entstanden und dann mangels Wind unentschlossen davonzogen, holte den Brotkanten aus seiner Tasche und puhlte einige Körner von der Kruste ab. "Siehst du? DAS ist Leben. In diesem winzigen Korn liegt das Geheimnis, unbegreiflich für Beliar verborgen." Er hielt eins der Körner zwischen Zeigefinger und Daumen.
Als er die Samen aus den Händen in die Kuhle gleiten ließ, blitzte plötzlich ein Messer auf und ehe der schweigend zuschauende Magier dazwischen springen konnte, hatte Don-Esteban den rechten Ärmel hochgestreift und schnitt sich quer über den Unterarm. Blutrot tropfte es in die kleine Kuhle, in der die Körner lagen. "Und siehst du das? Auch DAS ist Leben." Er wartete, bis das Blut am Arm gerann und schob dann mit dem Fuß die Kuhle zu. Das Korn war in der Erde.
Jetzt holte er Stahl, Feuerstein und Zunder hervor. Mit geübten Bewegungen, die viel Geschick im Umgang mit dem Feuerzeug verrieten, schlug der Schwarzmagier Funken, bis der Zunderschwamm glühte. Er riß den Saum seiner kostbaren Robe einzwei und hielt einen Streifen daran, bis er unter vorsichtigem Pusten aufflammte. Dann umwickelte er die Klinge des Messers mit dem brennenden Streifen und rammte den Griff in die Erde. "Und auch DAS ist Leben. Wärme und Licht."
Er richtete sich auf und blickte auf den Boten Beliars herab. Eine Weile verharrte er so, dann hub er von neuem an zu sprechen. "Und, hat mir Beliar bei der Erfüllung dieser Aufgabe geholfen? Hat er mir das Korn gegeben? Ist mein Blut von ihm? Gab er mir das Licht? Nein, nein und nein. All dies stand nicht in der Macht Beliars. All dies entsprang anderen Quellen. So faszinierenden Quellen, daß ich gut verstehen kann, daß Beliar Macht über sie erlangen will." Ein Lächeln der Überlegenheit, kalt und von oben herab unterstrich seine Worte.
Und wie zur Bestätigung öffnete sich der Boden vor den Füßen des Magiers und ein kleines blutrotes Blatt entrollte sich ganz langsam vor den Augen der beiden. Mochten es die Tropfen von Blut sein oder der ungewöhliche Boden, in dem der Samen keimte oder noch andere Dinge, die sich dem Verstand verschlossen, es wuchs eine einzelne Ähre empor, rot wie Blut und voller praller Körner. "Vielleicht kein wogendes Feld voller Getreide, doch ein Anfang. Dies mag eine weitere Lektion sein: Nichts ist jemals einfach. Mühsam nur wird alles erschaffen. Zu mühsam vielleicht für einen Gott, doch deshalb umso wertvoller."
|
| 04.09.2002 13:08 | #298 |
| versuchung |
Die Versuchung hielt inne und schien auf etwas zu lauschen, dass sich dem Gehör des Magiers verschloss. Dann hob sie beide Hände und sah ihn aus weitgeöffnetem Auge an:
"Der Herr will dir ein Angebot unterbreiten. Willst du an seiner Seite in seinem Reich sitzen und ihn in Fragen des Lebens beraten? Du hättest freie Hand, könntest ihn mit deinem Wissen über das Leben erfreuen. Das Kastell kann auch ohne dich existieren, wird dann eben ein anderer deinen Platz einnehmen.
Beliar wird dich mit aller nur möglichen Macht ausstatten und diese ist fast so unermesslich wie seine. Folge mir, wenn du einverstanden bist. Du wirst auf einem Thron sitzen und richten über die Sterblichen, die an uns gefallen sind. Und du wirst Pläne entwickeln, wie unser Meister seine Macht in die Welt der Lebenden ausdehnen kann.
Du musst nur entsagen und ja sagen. Dann wirst du der mächtigste nach ihm sein. Ein Lebender als König im Reich der Toten. Das wär doch was für dich, oder?"
|
| 06.09.2002 21:13 | #299 |
| Don-Esteban |
Doch der Schwarzmagier hörte gar nicht mehr zu. Die Worte verschwommen auf seltsame Weise, die Stimme des Boten wurde tiefer und immer leiser. In seinem Innersten hatte Don-Esteban schon bei den ersten Worten sein unbedingtes Einverständnis gegeben. Ja, ja, ja, frohlockte er. All sein Sehnen war erhört worden. Macht, schier grenzenlose Macht wurde ihm zuteil. Beliar hatte in seiner Weisheit erkannt, was die wahre Bestimmung Don-Estebans war.
Eine neue Macht durchflutete ihn daraufhin augenblicklich von den Zehen bis in die kleinste Haarspitze. Ein neues Bewußtsein. Der Einäugige wurde nur noch am Rande wahrgenommen. Er war Beiwerk. Unwichtig. Ein Befehlsempfänger. Don-Esteban winkelte den Arm an und streckte ihn langsam wieder aus, so als ob er eine unsichtbare Mauer berühren, ertasten wolle. Die Hand offen, die Finger gespreizt schien er sich in einer eigenen Welt zu befinden. Er achtete gar nicht mehr auf die Worte des anderen Magiers.
Der Blick vergeistigte sich. Die Augen wurden wässrig und immer dunkler. Plötzlich brachen Blitze aus den gespreizten Fingerspitzen und formten eine kugelförmige Sphäre um den ehemaligen Hohepriester und jetzigen Gott. Mit einem seltsamen Summen schloß sich die Sphäre um ihn und unmerklich langsam erhob er sich in den Raum. Die Augen waren starr, schienen den anwesenden Boten zu durchdringen, zu ignorieren. Er war Luft. Don-Esteban sah auf einer anderen Ebene. Die Sphäre erhob sich und schwebte davon.
Darinnen noch immer der ehemalige Schwarzmagier mit der ausgestreckten Hand, gespreizten Fingern, starrer Haltung. Fühlte er noch etwas? Schmerz? Schuld? Trauer? Demut? Stolz? Nichts. Nichts menschliches blieb. Es wurde ersetzt, verdrängt durch einen höheren Geist. Menschliche Dimensionen wurden unwichtig, verblaßten. Der neue Geist arbeitete konzentriert an der Lösung des Widerspruchs zwischen toter Welt und lebender Welt. Beliar mußte die Welt des Lebens betreten.
Der Arm wurde wieder gesenkt, die blauschimmernde Kugelsphäre war stabil. Die Bewegungen liefen langsam ab. Der Körper war unwichtig. Konnte ersetzt werden. Der Geist war das Zentrum, die Kraft. Die Verschmelzung des menschlichen Bewußtseins mit der göttlichen Macht brachte etwas vollkommen neues hervor. Alles, was sich die neue Macht in dem bisher als Don-Esteban bekannten Körper erdachte, wurde sofort Realität.
Doch auch wieder nicht. Nicht begreifbar für menschliche Unzulänglichkeit. Denken war geschehen. Geschehen war denken. Es gab keinen Unterschied, keine Grenzen. Unaufhörlich brandete eine Flut aus Impressionen, aus Gedankenströmen, aus Ereignissen, eben erdacht und im selben Augenblick Vergangenheit, durch das Bewußtsein des neuen Gottes. Unter der Hand Beliars wuchs hier ein neues Werkzeug heran, daß ihm zu ungeahntem Ruhm, unfaßbarer Macht verhelfen würde.
Don-Esteban hatte Beliar nicht widerstanden, konnte ihm nicht widerstehen. Er war seine Kreatur. Ganz und gar.
|
| 09.09.2002 02:30 | #300 |
| Harald |
Harald war das erste Mal seit seiner Prüfung in der Unterwelt und sofort stellte sich wieder das gleiche unheimliche Gefühl ein, vor dem er damals schon geflohen war. Er konnte sich gut vorstellen, wie es den Neulingen ging, wenn sie plötzlich diese eigenartige tote Luft atmen würden und die unheimlichen Geräusche vernehmen würden.
Er nahm der Kore jeden einzelnen der Neulinge ab und hielt für einen Moment dessen Hand.
|
| 09.09.2002 02:33 | #301 |
| meditate |
die hüterin traf zuletzt ein. sie bat harald, den spiegel von der anderen seite magisch zu verschließen. nichts wollte sie riskieren.
die zurückgebliebenen magier sollten ihnen auf keinen fall folgen können. dann setzte sich die kleine gruppe unter ihrer führung in bewegung.
|
| 09.09.2002 08:06 | #302 |
| meditate |
die gruppe hatte keine hundert schritt getan, als sie vor einem gewaltigen abgrund stand. über diese schlucht führte eine brücke, vor der ein gewaltiger steingolem den weg versperrte.
|
| 09.09.2002 08:17 | #303 |
| Steingolem |
"hier findet eure suche ihr ende. unser herr hat befohlen, dass ihr zurückkehren müßt. er wird euch den weg zu don-esteban nicht zeigen. aber da er fair sein will, gibt es für euch dennoch eine chance.
wirklich überzeugen wird den neuen unterweltmagier von der notwendigkeit der rückkehr nur die magierin meditate. sie muss also über diese brücke gehen können. das wird ihr aber nur unter einer bedingung gelingen.
ihr anderen müsst diese brücke in 17 minuten überquert haben. schafft ihr das nicht, wird die brücke in die tiefe stürzen. die magierin kann nicht mehr zu euch kommen.
wisset, ihr müsst folgendes beachten:
Ihr braucht unterschiedlich lange für den weg über die brücke:
olirie braucht 1 minute;
scabaeus braucht 2 minuten;
nathano braucht 5 minuten
und harald braucht als der älteste 10 minuten.
es wird sogleich sehr dunkel werden und ihr werdet nur eine fackel haben.
ihr müßt folgendes beachten :
die brücke ist nur leicht, es dürfen höchstens zwei personen gleichzeitig auf der brücke sein, und ihr dürft nicht ohne fackel die brücke betreten.
löst diese aufgabe und die magierin darf hinüber kommen."
|
| 09.09.2002 13:55 | #304 |
| {-NaThAnO-} |
Auch Nathano war es sichtlich unwohl wieder in dieses Reich zurückzukehren. Es war noch gar nicht lange her, da hatte er selbst hier die Prüfung Beliars erhalten und nur zu gut wusste der hohe Schwarzmagier, wie grausam Beliar und seine Kreaturen sein konnten.
Nichts desto trotz behielt Nathano Fassung und nahm Harald die jungen Magier, die noch nicht die Ehre hatten sich in diesem Reich zu befinden, ab und wartete mit ihnen auf die Hüterin, die nach kurzer Zeit auch eintraf.
Der Einhand-Lehrmeister lief aus gewohnheit immer bereit Gladius Morti zu ziehen und bildete das Ende der Gruppe. Doch nach kurzer Reise war auch schon wieder Stop und gebannt lauschte Nathano dem Steingolem.
Das war also ein Rätsel, ein Mathematisches Rätsel. Mit solch etwas hatte Nathano durch die Sphinx schon Erfahrung gesammelt. Still setzte er sich auf den Boden und dachte nach. Die Antwort wartete nur darauf gefunden zu werden, doch wenn sie sich nicht zeigte, wäre das das Ende der Reise gewesen ...
|
| 09.09.2002 22:24 | #305 |
| {-NaThAnO-} |
Einige Zeit war vergangen und Nathano stand des öfteren kurz vor dem Nervenzusammenbruch und konnte sich nur schwer beherrschen, nicht einfach aufzugeben. Doch immer sah Nathano Meditate und er konnte es nicht fertig bringen, sie zu enttäuschen. Also dachte er weiter nach. Und tatsächlich! Auf einmal sprang Nathano auf und zog somit alle Blicke auf sich.
"Ich glaube, ich habe des Rätsels Lösung. Hört es euch einfach mal an: Olirie und Scabaeus gehen über die Brücke. Scabaeus bleibt drüben und Olirie geht zurück. Es sind dann genau 3 Minuten vergangen.
Dann gehen ich und Harald über die Brücke. Wir bleiben drüben und Scabaeus geht zurück. Es sind dann 15 Minuten vergangen.
Dann kommen Olirie und Scabaeus wieder zu uns.
Das wär´s. Genau 17 Minuten. Einwände?"
Nach kurzer Zeit des Überlegens waren sich alle einig, der Weg war richtig. Kompliziert, aber richtig. Es konnte losgehen!
"Scabaeus Olirie, haltet euch bereit!
Ok, Diener Beliars, wir sind zu einem Entschluss gekommen und fangen nun an, die Brücke zu überqueren.
Olirie, Scabaeus, LOS!!!"
Die Brücke sah wirklich morsch aus, doch Olirie und Scabaeus machten keine Anstalten, auch nur ein wenig zu zögern. Wirklich alle waren hochentschlossen und man konnte direkt den Willen in der Umgebung spüren. Sie taten das alles nicht nur für den Don und Meditate, auch für sich selbst.
Doch dann geschah ein Moment des Schreckens. Als Harald und Nathano die Brücke am Überqueren waren, rutschte Nathano auf halbem weg aus und verlor den Halt. Nur einer reflexartigen Reaktion Haralds, der Nathano am Arm zu fassen bekam, war es zu verdanken, dass das Vorhaben nicht scheiterte. "Beliar sei geprisen, auch in seiner Welt! An Euch ist ein Schwertkämpfer verloren gagangen, Harald! Ich danke Euch!"
Die Zeit drängte und Olirie und Scabaeus waren auf halben Weg über die Brücke. Ein letztes Mal aufbäumen, ein letztes Mal kämpfen, dann war es geschafft. Ausser Atem und überglücklich erreichten die letzten Beiden den sicheren Boden auf der gegenüberliegenden Seite Meditates. Nathano viel ein Stein von Herzen und ließ sich einfach nur nach hinten fallen...
|
| 10.09.2002 01:04 | #306 |
| meditate |
meditate hatte der ganzen aktion atemlos gefolgt, hing doch davon der fortbestand der ganzen mission ab. immerhin konnte man den abgrund wohl nicht durch fliegen überqueren.
als die gefährten den abgrund überquert hatte, zersprang auf der anderen seite plötzlich der steingolem in tausend stücke, die zum größten teil im angrund verschwanden. der weg war frei!
meditate lief ihren gefährten schnell hinterher und sie konnten ihren weg fortsetzen.
es war ein langer finsterer gang wie so viele, die meditate schon hier in der unterwlt kennengelernt hatte. wege, die nirgendwohin führten und die dennoch gefahrvoll waren.
die sache mit dem steingolem war merkwürdig gewesen. sollte der sie aufhalten? es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn sie hier einfach hätten reinmarschieren können und beliar hätte gesagt "na wenn ihr ihn nicht missen wollt, dann nehmt ihn wieder mit!" so einfach würde die sache nicht werden.
vor ihnen weitete sich der gang plötzlich zu einem riesigen raum, ähnlich dem, den meditate vom tor zur unterwelt kannte. nur war es diesmal nicht ein tor, dass den raum beherrschte, es waren vier tore.
jedes dieser tore trug eine flammende inschrift.
auf dem ersten tor stand
· der weg ist hinter tor 2 oder 3
auf dem zweiten tor stand
· der weg ist hinter tor 1 oder 4
auf dem dritten tor stand
· der weg ist hinter diesem tor
das vierte tor trug die inschrift
· das ist der falsche weg
olirie wollte gleich auf die tore zustürmen und sie nacheinander öffnen. irgendeine musste ja stimmen, aber der besonnene harald hiel die gefährten zurück.
|
| 10.09.2002 01:09 | #307 |
| Harald |
"Halt ein, das ist doch sicher eine Falle! Wir mussten unseren Weg über die Brücke schon auf so seltsame Weise gehn, ich vermute, das ird hier nicht anders sein. Es ist ein Rätsel!
Mit Sicherheit dürfen wir nicht die Türen nacheinander öffnen und nachsehn, welche die Richtige ist. Lasst uns lieber überlegen. Ich denk, es ist ohnehin Zeit für ein Nachtlager. Seht euch die Tore genau an und findet eine Lösung. Ich vermute, wir haben nur einen Versuch."
|
| 10.09.2002 01:13 | #308 |
| meditate |
das war ein sehr vernünftiger vorschlag. man sollte rasten und sicher auch etwas essen. der morgen würde klüger sein als der abend, obwohl man hier natürlich gar nicht feststellen konnte, ob es morgen oder abend war.
die gefährten versuchten, es sich auf dem harten steinboden so bequem wie möglich zu machen und alle waren in kurzer zeit eingeschlafen. auf wachen hatten sie verzichtet. wenn beliar sie hätte vernichten wollen, hätten sie ohnehin keine chance.
|
| 10.09.2002 01:33 | #309 |
| Scabaeus |
Unruhig wälzte sich Scabaeus aus dem harten Steinboden hin und her, doch es gelang ihm nicht dem kalten Untergrund auch nur ein Fitzelchen Bequemlichkeit abzuringen. So würde er sicherlich keinen Schlaf finden, erst recht nicht wenn ihm dieses mysteriöse Rätsel keine Ruhe ließ. War es überhaupt ein Rätsel? Oder erlaube sich hier einer von Beliars Lakaien einen üblen Streich mit den Gefährten? Scabaeus strich sich nachdenklich übers Kinn und versank in eine angestrengte Grübelorgie. Nur eine der Türen beherberte den richtigen Weg, hinter den anderen dreien verborgen sich mit Sicherheit tödliche Fallen. Hier bedurfte es weisem und bedachem Handeln, keines ungestümen Hitzkopfes. Der Nekromant erhob sich ächzend, rieb sich das schmerzende Kreuz und inspizierte ein weiteres Mal die Türen.
Zwei Tore sind sich einig, dass das dritte das richtige ist wobei das zweite dies vehement abstreitet und das Gegenteil behauptet. Dies wiederum steht in starkem Kontrast zur Meinung des vierten Tores, das sich klar und deutlich vom richtigen Wege distanziert. Wirklich äußerst merkwürdig.
Wie gerne wäre Scabaeus nun in die Bibliothek des Kastells geeilt um das Wort "Rätsel" zu rufen.
|
| 10.09.2002 13:10 | #310 |
| olirie |
Olirie hatte es gerade geschafft, auf dem steinigen Boden einzuschlafen, als ihn ein Gedanke wieder aufschreckte. Den sprach er gleich auch laut aus. Ich glaube, ich habe des Rätsels Lösung. Es ist das
vierte Tor
Wenn Tor 2 die Wahrheit sagt und alle anderen Tore lügen, dann kann es nur Tor 4 sein, denn auf Tor 1 müsste stehen, dass es nicht Tor 2 oder 3 sein können. Das dritte Tor schließt sich zusätzlich selbst aus, weil es ja mit der Aussage, dass es das richtige sei lügt. Und das vierte Tor lügt mit der Behauptung, es sei das Falsche, also ist es das richtige und Tor 1 wird dadurch ebenfalls ausgeschlossen. Eine kurze Pause trat ein, dann fragte Olirie und, was haltet ihr davon?
Er schaute in die Runde und sah in lauter müder, verschlafener Gesichter. Einige schienen über das eben gehörte intensiv nachzudenken und andere wieder waren scheints zu müde, um darüber zu überlegen.
|
| 10.09.2002 17:35 | #311 |
| Don-Esteban |
Der ehemalige Schwarzmagier arbeitete an der Lösung des zentralen Problems. Mittlerweile befand er sich in einer unermesslich großen Halle. Um ihn herum standen regungslos Kreaturen mit seltsam vergrößerten Köpfen. Still, unbeweglich. Sie alle bildeten das Hirn. Don-Esteban war nur der zentrale Punkt. Die menschliche Denkweise war vollkommen von ihm abgefallen. Stattdessen passierten die Gedanken des Don im selben Augenblick, bildeten ihre eigene Realität.
Ausgehend von dieser Wirklichkeit begann das Gedankengebäude des ehemaligen Magiers zu wachsen. Die Realität wurde als subjektiv mit den menschlichen Sinnen empfundenes und deshalb absolut unzulängliches Abbild der wahren Wirklichkeit empfunden. Somit war auch das Gesetz, daß Beliar die Welt der Lebenden nicht betreten konnte, als subjektiv entlarvt. Doch sofort geriet dieses Gedankengebäude ins Wanken. Was war die wahre Wirklichkeit? Ließ sich das feststellen?
Und weiter: Wenn die menschliche Wahrnehmung lückenhaft war, woher wußte man, daß die göttliche es nicht war? Und eine weitere Frage: Waren die menschlichen Vorstellungen über die Götter überhaupt zutreffend? Ein neuer Ansatz bahnte sich an. Das Selbstverständnis dieser höheren Intelligenz mußte bis ins letzte Detail analysiert werden. Weitere Kreaturen schlossen sich dem Verbund aus Hirnkapazität an, in dessen Zentrum der ehemalige Mensch stand.
Alle Vergleiche seines Zustandes mußten lückenhaft bleiben, solange Menschen ihn beschrieben. Wie ein General verschob er blitzschnell Figuren auf der Karte, wie ein Schachspieler durchdachte er Folgen und Einflüsse seiner Entscheidungen und ließ sie in einer Realität geschehen. Doch am Ende jeder Überlegung stand nur der subjektive Beweis der eigenen Nichtexistenz. Schlüssig, doch nicht zutreffend.
Wenn Gedanken nicht Realität waren und die Realität nur durch über Sinneswahrnehmungen in Gedanken gewandelt wurden, war dann nicht alles nur irreal, gedanklich? nicht wirklich existent. Oderwar "Existenz" nur eine andere Umschreibung für Erdachtes. Erdachtes, das für wahr gehalten wurde. Dieser Gedanke bot einen neuen Ansatzpunkt für die Beilegung des Widerspruchs und mußte näher beleuchtet werden. Noch mehr Kreaturen füllten den scheinbar grenzenlosen Saal.
|
| 12.09.2002 02:29 | #312 |
| meditate |
die mageir hatten einen ganzen tag immer wieder überlegt. die falsche entscheidung konnte sie das leben kosten, aber sie kamen auch zu keiner anderen lösung.
also gingen sie durch das tor 4, und befanden sich plötzlich in einem ganz reizvollen schloss. liebliche nymphen und elflein schwirrten wie schmetterlinge durch die räume und streuten auf die staunenden neuankömmlinge blüten, sterne und herzlein.
das sollte das reich beliars sein? das war doch mit sicherheit wieder eine falle!
und richtig. sie wurden von den freundlichen wesen an eine festtafel geleitet und livrierte diener nahmen hinter den stühlen platz. an die stirnfront allerdings setzte sich ein stierköpfiges wesen, dass in der hand eine riesige blutige axt trug. das stierköpfige wesen bedeutete den magiern platz zu nehmen, was diese angesichts der üppig gefüllten schalen und teller, die die diener hilten, auch gern taten. kaum saßen sie da, verschmolzen die stühle mit der festtafel zu einer untrennbaren einheit. die magier waren gefangen.
der stierköpfige neigte den kopf und es trat lautlos ein zartes nebelwesen an den tisch und stellte ein seltsames gerät hin.
das neblige lichtwesen begann mit leiser stimme zu sprechen:
"das ist eine waage. jede Seite hat ihre teile. die symbole links halten jeweils die symbole rechts im gleichgewicht.
wieviele herzen braucht es um die blume bei der untersten wägung ins gleichgewicht zu bringen?
macht keinen fehler. es würde euer letzter sein!"
|
| 12.09.2002 14:06 | #313 |
| olirie |
Also Olirie sich die Aufgabe ansah, ging ein lächeln über sein Gesicht, einfache logische Mathematik. er musste nur die richtigen Zahlen einsetzen. Das tat er auch und schon in kürzester Zeit hatte er das Ergebnis.
Es sind
5 Herzen
Das ist nur logische Mathematik, man muss für die Zeichen einfach nur die richtigen Zahlen einsetzen. Das habe ich gemacht:
Für den Stern die Zahl9, für das Herz 1,5, für die Blume 7,5 und für den Kreis 6. Wenn man das dann in die Zeichen einsetzt, bekommt man folgende gleichungen: 9=1,5+7,5
1,5+6=7,5
6+6+6=9+9
7,5=1,5+1,5+1,5+1,5+1,5
Daraus ergibt sich das einfache Ergebnis von 5 Herzen, ihr könnt es ruhig überprüfen, doch ihr werdet wohl keinenFehler entdecken.
|
| 12.09.2002 18:14 | #314 |
| {-NaThAnO-} |
Langsam fingen die Rätsel an, Nathano zu nerven. Da begibt man sich auf eine solche Mission, deren Ausgang noch lange nicht sicher schien, rechnet mit den allergrößten gefahren, welche im Reich Beliars zweifellos schlummerten, und wird statt mit Gegnern mit Fragen bombadiert.
Der Einhandlehrmeister verspürte Bewegungsdrang und es brannte ihm unter den Fingernägeln endlich wieder Gladius Morti schwingen zu lassen. Doch diese Gelegenheit hatte sich noch nicht gegeben.
Konzentration - eine Gabe, die Nathano seit dem zweiten Rätsel misste. Die Folge war, dass auch seine Hilfe beim Lösen der Rätsel zu wünschen übrig ließ. Immer wieder schweifte er mit den Gedanken ganz wo anders hin und immerwieder erschrak sich der hohe Schwarzmagier in Ansicht seiner eigentlichen Unwissenheit.
Wie eine Erlösung schienen die Worte Oliries und nach kurzem Überlegen, stimmte Nathano mit einem langen Säufzer zu. Der junge Magier schien seine Gedanken, im Gegensatz zu Nathano, noch sehr gut ordnen können, was ihm Zuversicht gab. Auch die Anderen machten einen zuversichtlichen Eindruck und die Lösung wurde der Kreatur vorgetragen.
|
| 12.09.2002 18:28 | #315 |
| meditate |
"sagt mal, habt ihr wirklich hunger?" sagte die magierin beim aufstehen. "ich habe nun schon insgesamt viele wochen in der welt beliars verbracht, aber niemals etwas essen müssen. ich empfehle euch, von den speisen nichts zu essen. warum sollte uns beliar speisen auftischen. wenn doch in seinem reich alles tot ist? warum sollte er uns tränken, wenn hier doch nichts ist, was irgendeiner labung bedürfe.
lasst uns weitergehen. ich denke, es ist eilig. wie ich meinen don kenne, wird ihn die welt beliars faszinieren. er wird sich immer stärker an alles hier gewöhnen und irgendwann kann er nicht mehr zurück kehren. ich fürchte, diese welt hält noch andere überraschungen für uns bereit."
zu nathano sagte sie "dein schwert wirst du hier wohl eher weniger brauchen. oder denkst du, beliar gäbe uns eine chance, wenn er seine heerscharen gegen uns krieg führen ließe?
wie ich unserern finsteren gott kenne, spielt er wieder eines seiner spiele mit uns. lasst uns auf der hur sein."
die gruppe stimmte der magierin zu und ging weiter. kaum hatten sie den tisch verlassen, als sich alle speise in würmer und schlangen verwandelte. der wein wurde zu grünlichem schlick und das brot wurde zu stein.
angewidert schüttelten sich die gefährten. und davon hätten sie beinahe gegessen. sie verließen den raum in großer hast und hinter ihnen erscholl ein höhnisches gelächter, bei dem ihnen vor grauen fast das herz im leibe stehen blieb,
nein, das war keine welt für menschen. das durften sie niemals vergessen.
|
| 12.09.2002 18:39 | #316 |
| olirie |
Nach einiger Zeit wurde es immer kälter, Eiszapfen bildeten sich an der Decke und wurden, je weiter die Gruppe den Gang entlangging größer, bis sie in einen weiteren Raum kamen. Dieser Raum schien ganz aus Eis und Schnee zu bestehen. Der Boden war so glatt, dass Olirie darauf ausrutschte und gegen eine Eiswand prallte. Dabei fielen einige kleine Eiszapfen von der Decke hinunter.
Als der Magier aufstand, sah er wor sich hinter dem Eis einen kleinen Lichtschimmer, es schien so, als wäre hier der Ausgang gewesen, doch er war zugefroren. Allerdings war in der Wand noch was, es waren Schriftzeichen. Da stand:
Dies ist der einzige Ausgang, löst das Rätsel oder erfriert. Ein Bruder ist er unter vielen Brüdern,
in allem ihnen völlig gleich,
ein nützlich' Glied von vielen Gliedern
in eines großen Vaters Reich.
Jedoch erblickt man ihn nur selten,
gleich wie ein eingeschob'nes Kind.
Die andern lassen ihn nur gelten
da, wo sie unvermögend sind.
Wer oder was bin ich?
Nun dachten alle nach, was hatte das zu bedeuten?
|
| 13.09.2002 14:09 | #317 |
| meditate |
Wie sollte man hier auf eine Lösung kommen?
alle gleich ... pfeile ... im köcher? ... menschen in innos reich? ... aber unvermögend? geldwechsler? ... wieso eingeschoben? ...
meditate und harald fingen an, eine große liste zu erstellen, in der sie das für und wider aufzählten.
scabaeus kaute beständig auf seiner unterlippe herum und grinste zwischendurch verunsichert. außerdem wurde es immer kälter. als harald dann anfing, mit den zähnen zu klappern, wirkte das unglaublich inspirierend.
"was ist denn, wenn es sich um unsere zähne handelt? einen schiefen, eingeschobenen vielleicht?"
harald grinste und schob den mundwinkel fas tbis zum ohr: "was haltet ihr von dem weisheitszahn?"
"das ist ja die idee!" meditate riefs und sprang auf: "soll ichs jetzt ausrufen? wirklich?"
meditate trat vor das tor und schilderte ihre lösung. plötzlich war ein knistern und krachen zu hören und die eisschicht an den wänden und der decke verdickte sich erheblich.
die gruppe stand zusammen und versuchte sich mit bewegungen und liedern warm zu halten. die ausgeknobelte lösung hatte das eis nur stärker werden lassen. sie war also mit sicherheit falsch.
|
| 13.09.2002 22:43 | #318 |
| {-NaThAnO-} |
Es war kalt, verdammt kalt, war es Nathano doch gewohnt hier angenehme bis heiße Temperaturen zu ertragen. Alle zitterten und versuchten sich so gut wie möglich warm zu halten, sodass sie wenigstens nicht als Eiszapfen endeten. Der Hohe Schwarzmagier hatte sich die Worte der Hüterin sehr zu Herzen genommen und ließ den Gedanken von Gladius Morti so weit es ging ab.
Die Kälte schien immer schlimmer zu werden und fast war Nathano so weit sich auf den Tod vorzubereiten. Die Gedanken kreisten um die verschiedensten Dinge, die Augen streiften über die Gefährten und irgenwie brachte es der Einhandlehrmeister fertig, sich noch einmal zu konzentrieren. Mit einem Mal wurde die zur Zeit eintretende Stille unterbrochen:
"Schalttag...," hallte es durch den Raum und sofort waren alle Augen auf Nathano gerichtet "Einmal, da habe ich bei meinen Studien etwas gelesen. Schalttag, das... das ist ein Tag, der....eingeschoben wird....alle vier Jahre....im 3. Monat der kalten Jahreszeit! SCHALTTAG!"
Nathano wurde lauter und drehte sich auf der Stelle "Schalttag, es ist der Schalttag, hörst du, Meister?!"
Der Boden fing an zu beben und siehe da, das Eis ging langsam zurück und gab nach kurzer Zeit der Atemlosigkeit einen Ausgang frei. Erleichtert, aber total erledigt und durchfroren sprach Nathano nach Durchtreten des Gangs an seine Kameraden:
"Lasst uns eine Pause machen, rasten, schlafen. Nur für ein paar Stunden. Wieder zu Kräften kommen..."
Mehr brachte Nathano nicht heraus. Er musste sich setzen und hart gegen den rufenden Schlaf kämpfen.
|
| 13.09.2002 23:08 | #319 |
| olirie |
Olirie stimmte dem Vorschlag zu, obwohl ihm dieser Ort nicht behagte. Es war miten in einem Gang, alles aus kaltem Stein, an einigen Abschnitten der Wände floss klares kühles Wasser hinab, doch trinken mochte der Magier es nicht, man konnte ja nicht wissen, was da so drin war.
Als er sich an eine feuchte Wand stützte, war sie so glitschig, dass er abrutschte und dabei fat zu boden gefallen wär, wobei sein Kopf auf einen spitzen Stein geschlagen hätte. Doch zum glück konnte Olirie sich noch abfangen, doch der Schreck hatte ihn zur Vorsicht gewarnt, sein Herz pochte, al wolle es aus seinem Leib springen und nur von ein paar Rippeb aufgehalten wurde.
Die Gruppe setzte sich wieder zusammen und bereitete eine kleine Malzeit aus Dingen vor, die sie vor ihrer Abreise noch flüchtig eingepackt hatten. So hatte Olirie Moleratfleisch zur genüge mit und auch etwas Wasser. Untereinander wurden die Lebensmittel auch ausgetauscht, sodass jeder etwas von allem hatte.
Olirie aß einen viertel von einem Leib Brot zusammen mit einer Moleratkeule und einer Flasche Wasser. Diese Mahlzeit sstärkte ihn schon sehr und vorallem das Wasser war eine Wohltat und da die Gruppe kurz zuvor in einem Eisraum war, war das Wasser auch entsprechend gekült.
Nach dieser Mahlzeit legte Olirie sich auf den harten Steinboden und versuchte einzuschlafen, doch das gelang ihm nur seh schwer. Der Boden war sehr hart und als Kopfkissen benutzte der Magier seine Arme, zwar war das auch nicht grade sehr bequem, doch es genügte um einzuschlafen.
|
| 14.09.2002 00:22 | #320 |
| Feuergolem |
mitten in der nacht, die fünf freunde schliefen fest, wurde es immer heißer in dem raum, der vor kurzem noch so kalt und schrecklich war. zuerst verdampfte das wasser und dann begann aus dem stein alle feuchtigkeit zu verdampfen. als der boden zu zittern begann, erwachten die magier und blickten entsetzt in einen der gänge, aus dem ein flackerndes licht zu sehen war.
von dort schob sich ein wesen in den raum, das bisher nur meditate und harald gesehen hatten, allerdings auch nicht in der größe.
der feuergolem schritt auf dei gruppe zu und jeder seiner schritte ließ den fels erbeben.
vor den magiern, die entsetzt bis an eine wand zurückgewichen waren, blieb er stehn und redete:
schaut diese wand empor. das was ihr da seht, nennt sich uhr. wenn dieser große zeiger ein mal die runde gedreht hat, ist eine stunde um, wenn er die runde halb vollendet hat, vollendet sich eine halbe stunde.
beliar macht euer weiterkommen davon abhängig, dass ihr ohne dies uhr feststellt, wann eine dreivierte stunde um ist.
dazu habt ihr zwei zündschnüre zur verfügung, jede ist vier ellen lang. jede der zündschnüre brennt genau eine stunde lang, allerdings nicht gleichmäßig. ihr könnt also nicht aus der abgebrannten strecke auf die abgelaufene zeit schließen. aber ihr könnt eine zeitspanne einer dreiviertel stunde abmessen.
|
| 14.09.2002 20:09 | #321 |
| meditate |
meditate wurde langsam wütend. wollte beliar sie veralbern? immer diese lächerlichen fragen und dann wurden sie immer einfacher! sie ging so dicht an den feuergolem heran, wie es die enorme temperatur zuließ und fauchte ihn an:
"heb dich hinweg und nimm endlich auch die anderen jammergestalten mit. wenn beliar uns nicht durchläßt, dann soll er es uns selbst sagen. ich habe keine angst vor ihm. du kannst ihm ausrichten, seine hüterin ist hier und wird nicht gehen, ohne dass sie ihren don-esteban wieder mitnehmen kann. und für dich hab ich was besonders hübsches!"
die hüterin begann eine beschwörung und richtete den stab dann auf den feuergolem.
ein lauter knall und ein ohrenbetäubendes zischen ließ die anderen magier zurücktaumeln. meditate allerdings grinste auf eine ganz besondere art
"tanz mit ihm, bis er nicht mehr kann!"
|
| 14.09.2002 20:44 | #322 |
| Eisgolem |
der eisgolem trat an den feuergolem heran und musste dem befehl der hüterin folgen. er griff sich den feuergolem und löste damit eine gewaltige dampfexplosion aus. im nu war das gewölbe mit heißem dampf gefüllt und das zischen erinnerte an eine der dampfmaschinen, die meditate in ihrem früheren leben einmal kennengelernt hatte.
trotz des ohrenbetäubenden zischens konnte man allerdings eine immer leiser werdende musik hören und im dampf schemenhaft einen tanz zwischen den beiden giganten verfolgen
"tanze samba mit mir, samba, samba die ganze nacht,
tanze samba mit mir, weil der samba uns glücklich macht.
liebe, liebe, liebelei, was kann schöner sein für uns zwei
tanze samba mit mir, weil der samba uns glücklich macht"
irgendwann schien die stimme fast zu ersterben
"du bist so heiß wie ein vulkan, hmmmm
und heut verbrenn ich mich daran..."
dann war alles vorbei. der feuergolem war in einer dampfwolke vergangen und an den eisgolem erinnerte nur noch ein dampfende pfütze.
|
| 14.09.2002 20:48 | #323 |
| meditate |
meditate schaute ihre magiekollegen stolz an. mit den geschöpfen beliars musste man nur mal ein machtwort sprechen. dann würden sie sich schon beugen.
zufrieden setzte sie sich auf einen stein.
"das problem wär ja nun wohl beseitigt. wollen wir weitergehen oder was machen wir jetzt?"
|
| 14.09.2002 21:08 | #324 |
| {-NaThAnO-} |
Erst gebannt, dann leicht schmunzelnd hatte Nathano das Schauspiel verfolgt. Diese Meditate war schon ´was besonderes, sich einfach so mit den Kreaturen Beliars anzulegen, ohne Respekt und Ehrfurcht, mit Witz und Einfallsreichtum. Aber was sollte man denn sonst von einer jungen Hüterin, wie sie es war erwarten?
Nathano wusste nicht, ob er lachen, sich wundern einfach gar nichts tun sollte. Total gelassen und irgendwie triumphirend saß Meditate nun da auf einem Stein und schaute die restlichen Gefährten mit fragendem, mehr aber zufriedenem Blick an. Nathano lächelte.
"Also ich bin dafür weiterzugehen. Hier ist ja wohl nicht viel zu holen und irgendwann müssen wir ja auf Don-Esteban treffen. Fragt sich nur, wie lange das noch dauern wird und ob es Beliar überhaupt zulassen wird..." Nathano hörte auf zu lächeln und machte ein sehr ernstes Gesicht. Er wollte noch etwas sagen, hielt sich aber davon ab. Diesen Gedanken sollte man gar nicht erst in erwägung ziehen. "Lasst uns einfach weitergehen, ok? Wir werden dass schon schaffen!" Mit einem Lächeln versuchte Nathano diese Aussage noch zu begräftigen und half Meditate wieder hoch.
|
| 14.09.2002 21:09 | #325 |
| kore |
die mageir machten sich gerade zum weitergehen fertig, als sich aus einer kleinen weißen wolke die kore materialisierte.
"hallo meditate. unser meister schickt mich. deine tricks sind beachtlich, werden dich allerdings von der beantwortung der frage nicht befreien.
ohne lösung kommt ihr keinen schritt weiter."
|
| 15.09.2002 01:14 | #326 |
| meditate |
"ist ja gut meine freundin, ich werd uns schon weiter bringen. die lösung ist doch ganz leicht:
ich zünde zuerst diese erste schnur an beiden seiten an. gleichzeitig zünde ich auch die zweite schnur an, diese aber nur an einer seite.
die erste schnur ist abgebrannt, wenn die hälfte der zeit verstrichen ist. die zweite schnur ist zur hälfte abgebrannt.
in diesem moment entzünde ich auch die zweite schnur am anderen ende. jetzt brennen die beiden enden aufeinander zu.
und wenn die flamme erlischt, sind drei viertel der zeit vergangen.
können wir jetzt bitte weiter gehen?"
irgendetwas wie ein lächeln erschien in dem steingesicht der kore, bevor sie sagte
"viel glück meditate auf deinem weg."
dann verschwand sie wieder in ihrer kleinen wolke.
|
| 15.09.2002 12:24 | #327 |
| meditate |
endlose stunden endlosen vorangehens folgten. woram merkte man eigentlich, dass der weg der richtige war? an den hindernissen, die ihnen ihr finsterer gott in den weg legte?
sie waren schon lange nicht mehr auf hindernisse gestoßen. menschen werden nur erschöpfter, je länger sie gehen.
meditate ging jetzt schon lange zeit neben harald, der plötzlich feststellte, dass er für solche abenteuer wohl langsam zu alt würde.
vor allem ließ die konzentrationskraft nach. zum beispiel hatte er in der letzten zeit schriftrollen fabrisziert, die etliche fehler enthielten. wenn ihm das noch einmal passierte und der skelettzauber zum beispiel bewirkte, dass sich der aussprechende in ein skelett verwandelte, würde er damit wohl aufhören müssen. auf die frage von meditate hin, ob er denn noch schriftrollen bei sich hätte, die makellos wären, bejahte er:
"aber ich würde trotzdem vorsichtig sein. ich packe das einfach nicht mehr richtig. auch die augen wollen wohl nicht mehr so mitmachen."
meditate überlegte eine weile:
"dann übergib mir doch diese aufgabe. ich kann neben der heilung durchaus noch schriftrollen herstellen. die zeit hab ich sicher noch. und wir können sicher gehen, dass es keine fehlerhaften rollen mehr gibt."
harald sah die hüterin erfreut an und nahm sofort seinen beutel ab. er streckte ihn meditate hin und versicherte ihr
"du bist sicher die perfekte schriftgelehrte. schlau genug bist du und du hast noch gesunde augen und zum glück kannst du sogar lesen und schreiben. ich bin froh, diese aufgabe los zu sein."
meditate hängte sich den beutel mit dem runenvorrat und dem schreibzeug um und bedankte sich
"ich danke für dein vertrauen. ich werde deine tradition gewissenhaft fortsetzen."
die magier hatten inzwischen einen kleinen bach erreicht, der den gang munter entlangsprudelte, dem sie schon seit graumer zeit folgten.
erschöpft und erfreut lagerten sich die freunde auf dem boden und konnten sich endlich den ruß von den gesichtern waschen, den ihnen der feuergolem auf die haut gezaubert hatte.
|
| 15.09.2002 22:04 | #328 |
| olirie |
Als Olirie aufstand, kam blizschnell etwas aus dem See geschnellt und umschlung seine Beine. Das Wesen zog den Magier nach unten in den See. Doch was er im See unter der Wasseroberfläche schwimmen sah, derdarb ihm dermaßen den Appetit, dass er sich am liebsten übergeben hätte. Überall waren halbverweste Leichen. Dieser Anblick setzte Olirie sehr zu. Und mit diesem verseuchtem Wasser habe ich mir den Dreck aus dem Gesicht gewaschen. Dann konnte er erkennen, was ihn da in die Tiefe zog.
Es war eine Nixe, deren Fangarme beide Beine Olirie's umschlungen und fest zugezurrt festhielten. Der Magier versuchte panisch, sich loszureißen. Doch bei jedem Versuch zurrte die Nixe ihre Fangarme noch fester um die Beine Oliries. Plötzlich begannen die Leichen im Wasser, sich zu bewegen. Die Zombies stiegen aus dem See herraus und griffen den Rest der Gruppe an.
Währenddessen versuchte Olirie immer verzweifelter sich loszureißen. Doch plötzlich durchzog ein stechender Schmerz sein linkes Bein. Scheinbar hat es der Belastung nicht mehr standgehalten und brach. Panisch zog der Magier seinen Dolch und schnitt kurzerhand die Fangarme durch. Dann paddelte er sich schnell wieder zur Wasseroberfläche und holte erstmal tief lust. Dann paddelte er an den rand und versuchteauf seinem noch unverletzten Bein zu stehen, das gelang ihm auch. Doch nun sah er, wie seine Freunde gegen die Zombies kämpften, sie hatten eindeutig die Überhand.
Nach einiger Zeit waren alle Zombies erledigt. Doch es bahnte sich schon das nächste ereignis an. Die Gruppe hörte Flügelschläge und die Luft um sie herum erwärmte sich etwas. Dann konnten sie sehen, was da angeflogen kam.
So ein Wesen hatte Olirie schonmal in einem Buch gesehen, es nannte sich Phönix. Ein Wesen, das aus der Asche eines Mächtigen Magiers entsteht. Die Federn dieses Wesens haben eine hohe magische Stärke undd sind das beste Heilmittel, was bekannt ist.
Als der Phönix über die Gruppe flog, verlor er etliche Federn, eine dieser Federn traf auf die Wunde Oliries und eine auf die der Nixe. Die Wunden verheilten sofort.
Olirie stand auf und sammelte gemeinsam mit der Gruppe alle Federn auf, die sie mit ins Kastell nehmen wollten.
|
| 16.09.2002 07:32 | #329 |
| meditate |
das war nun wirklich eine phantastische begegnung gewesen. erst diese dame mit dem seltsamen unterleib und dann dieser phantastische vogel, den man eigentlich nur aus sagen kannte. meditate und die anderen hatten die federn eingesammelt, von denen sie selbst beobachten konnten, was sie für eine wundersame wirkung hatten.
meditate reklamierte die kostbare beute sofort für sich, immerhin sei sie ja wohl die heilerin im team. da alle anderen außer harald zur eher noch nicht so starken riege der magier gehörten, wagte auch keiner, ihr zu widersprechen. ohne zu murren rückten sie die federn heraus.
meditate verstaute sie in dem beutel mit den schriftrollen und setzte sich dann zu harald um sich weiter in die geheimnisse der herstellung von schriftrollen einweihen zu lassen. dabei warf sie immer wieder blicke in das wasser, hoffte sie doch inständig die nixe, oder was immer das auch war, wiederzusehen. sie war sich fast sicher, dass das die selbe nixe war, die sich im brunnen auf dem kastellhof gezeigt hatte, jedenfalls deutete die erzählung von stressi eindeutig darauf hin.
dabei schlief sie langssam ein und die anderen taten es ihr nach.
|
| 16.09.2002 22:21 | #330 |
| olirie |
Nur sehr wehmütig gab Olirie die schönen Federn her, doch er wollte sich nicht nocheinmal mit meditate anlegen, hatte er doch beim letzten mal eindeutig den kürzeren gezogen. Außerdem hatte sie so ein leuchten in den Augen, als könnte sie es gar nicht erwarten, die Federn erst im Kastell zu untersuchen. Das leuchen war in dem Moment am stärksten, als die beiden Kreaturen erschienen.
Nun tat Olirie es den anderen gleich und legte sich zum schlafen auf den harten Boden. An seinem Bein spürte er keinen Schmerz mehr, diese Tatsache überraschte ihn schon etwas, denn normalerweise hält bei einer solchen Verletzung der Schmerz einige Zeit lang an.
Als Olirie wieder aufwachte, schliefen alle anderen noch. Diesen Zustand der erholung wollte er auch nicht zerstören, desshalb wekte er sie auch nicht und bewegte sich möglichst leise.
Der Magier hätte sich gerne gewaschen, doch das Risiko, wieder von der Nixe gefangen zu werden, wollte auf keinen Fall eingehen. Sicherhaltshalber hielt er sich auch fern ab des Gewässers und schaute sich ein bisschen die Umgebung an. Es gab nichts auffälliges, nichts, was darauf hinwies, dass Beliar ihnen eine weitere Hürde stellen wollte.
Gedankenversunken setzte der Magier sich auf einen Stein.
|
| 16.09.2002 22:48 | #331 |
| meditate |
die magierin erwachte zuletzt und ging zu den diskutierenden reisegefährten. sie konnten sich nicht einigen, welchen weg man denn weiter gehen sollte.
"wir müssen einfach weiter gehen. ich weiß zwar immer noch nicht wohin, aber es gibt keine alternative. das reich beliars ist in jeder dimension unendlich. es gibt sicher keinen richtigen weg, genauso, wie es keinen falschen gibt. wir werden einfach weiter gehn. ich bin sicher, wir werden unser zeil finden, egal welchen weg wir einschlagen. jeder weg wird uns zu dem don führen."
meditate schulterte ihr gepäck und begann einen gang hinabzusteigen. zögernd folgten ihr die anderen. es gab ja wirklich keine alternative.
der gang war teilweise sehr eng und immer wieder versperrten felsbrocken den weg, über die man mühselig klettern musste. mal drübehinweg, mal an den seiten vorbei. die vielen steinbroc´ken sahen ziemlich gefährlich aus, hinterließen sie doch bei allen den eindruck, dass dieser teil des tunnelsystems nicht sonderlich stabil war.
irgendwann begann es von oben steinstaub zu rieseln. erst wenig, aber dann immer mehr. die gefährten sahen sich an. da konnte einem schon mulmig werden.
sie liefen trotzdem tapfer weiter aber dann begann es zu zittern. das ganze höhlensystem vibrierte und von allen seiten stürzten steine aus den wänden und von der decke.
dann hörten sie ein dumpfes grollen hinter sich.
|
| 16.09.2002 23:17 | #332 |
| vollstrecker |
Er war mit Sicherheit das böseste Geschöpf von Beliars Vertrauten.
Beliar gebot über viele grauenerregende Geschöpfe, aber nur eines hatte den Platz an seiner Seite besetzen können. An sich waren ihm die bösen Kreaturen wichtig, aber nicht angenehm. Dieser aber war anders.
Beliar war ein Freund der Menschen mit einer unstillbaren Sehnsucht, der Vollstrecker war ein Feind der Menschen. Er verachtete diese sterblichen schwachen Geschöpfe und hätte sie am liebsten mit einem Male alle zu Sklavendienst in Beliars Reich verurteilt.
Er hasste sie, weil sie nach seiner Auffassung den Herrn und Meister schwächten.
Er hatte frohlockt, als der Herr ihm den Auftrag gab, die Gruppe aufzuhalten. Dummerweise hatte er hinzugefügt, dass er die Menschen nicht töten durfte. Zu seiner unermesslichen Freude hatte der Herr den Befehl aber nicht präzisiert. Er durfte nicht töten, aber doch wohl die Felsen!
|
| 16.09.2002 23:33 | #333 |
| meditate |
dieses grollen ließ den felsen erbeben durch den sie liefen und ließ von allen seiten staub und steine auf die magier fallen.
"lauft! hier stürzt sicher gleich alles zusammen!"
die magier hasteten den gang lang und medi lief als letzte. dann sah sie die riesige steinkugel hinter ihnen. sie füllte den ganzen raum aus und ließ eigentlich keine möglichkeit des entrinnens - und die kugel war schneller als sie selber.
es sah nicht so aus, als würde es eine rettung geben. erbost blieb die magierin stehen und ließ die anderen vorbeilaufen. dann konzentrierte sie sich und hob ihren stab. diesmal richtete sie ihn gegen die steinkugel und beschwor einen steingolem.
dieser erschien und stemmte sich auf befehl der hüterin der kugel entgegen. und konnte sie aufhalten. die magier hatten eine galgenfrist erhalten. denn wirklich wirksam war der steingolem nicht. zwar befolgte er natürlich den befehl der hüterin, aber die kugel war einfach zu schwer oder es war eine unbekannte magie im spiel.
jedenfalls hörten die flüchtenden plötzlich hinter sich ein krachen, bersten und knirschen und konnten gerade noch sehn, wie die steinkugel ihren weg durch den golem fand. das geschöpf aus meditates magie zerbars an den felswänden und unter der kugel in tausend stücke. die kugel riss die überreste noch eine weile mit und zermalmte sie an den felswänden. dann erhöhte sie ihre geschwindigkeit wieder.
|
| 16.09.2002 23:58 | #334 |
| vollstrecker |
Das war lustig! Diese Menschen rannten um ihr Leben und hatten doch keine Chance, hier im Totenreich. Er würde ihnen erst mal Respekt vor dem Tod beibringen und Respekt vor ihm selbst. Er kannte die Geschichten von den wohlwollenden Prüfungen. Bei ihm wären sie alle durchgefallen. Er hätte sie alle hierbehalten. So wie jetzt diesen Don. Ganz schlau wurde er aus dem Kerl nicht, aber nach seiner Arroganz zu urteilen, passte er schon hierher. Er war nicht so jämmerlich menschlich wie die anderen.
Jetzt jedenfalls würde die Kugel diese Schwächlinge zermalmen. Aber was passierte denn jetzt?
Diese Magierin und der ältere von den Männern waren stehen geblieben und beschworen erneut Kreaturen, die nicht annähernd so stark waren wie die, über die er als Vollstrecker gebot.
Trotzdem, irgendwas brüteten die beiden aus. Sie sahen so triumphierend aus. Zuerst erschien ein Feuergeschöpf und der Vollstrecker wollte sich schon amüsieren bei dem Gedanken, dass die Magier den Stein wohl verbrennen wollten. Aber dann erschien auch das zweite Geschöpf - ein Eisgolem. Beide stemmten sich dem STein entgegen. Von der einen Seite stecke er in den Flammen, auf der anderen Seite überzog er sich mit Eis. Und dann passierte das Unvermeidliche: die Steinkugel sprang in der Mitte entzwei. Den gewaltigen
Temperaturunterschieden hatte seine wundervolle Kugel nichts entgegen zu setzen. Sie hatte keine Chance. Im selben Moment, in dem sie zerbrach verschwanden auch die beiden Golems und die nunmehr zerstörte Kugel bewegte sich kein Stück mehr weiter.
Der Vollstrecker war etwas konsterniert. Die hatten ihn reingelegt! Jetzt musste er sich wieder etwas überlegen, was die Menschen töten würde, aber nicht von seiner Hand war.
|
| 17.09.2002 00:12 | #335 |
| meditate |
das war aber knapp gewesen. die idee mit der gleichzeitigen anwendung von feuer und eis war harald grad noch im letzten augenblick gekommen, war dafür aber ein volltreffer gewesen.
die kugel war zerbrochen und konnte nicht mehr rollen, weil es keine kugel mehr war. die gefährten sanken erschöpft zu boden. das war wirklich knapp gewesen. sie mussten sich erst mal erholen. mit geschlossenen augen lagen die fünf in dem endlos erscheinenden gang und versuchten, die seitenstiche wieder loszuwerden. als die ersten vor erschöpfung einschliefen, beschlossen die anderen, es ihnen nachzumachen. die magier schliefen ein.
|
| 17.09.2002 00:20 | #336 |
| vollstrecker |
Der Vollstrecker glitt durch die Felsmassive, bis er die schlafenden Magier in weitem Bogen überholt hatte. Dann hob er die Arme und ließ sie blitschnell wieder fallen. Unter ohrenbetäubendem Krachen wurde durch diese Armbewegung der Fels gespalten. Eine Seite des Massivs begann sich zu senken. Immer tiefer und tiefer. Der Fels schien ins Bodenlose zu fallen.
Die Bruchkante befand sich in kaum erkennbarer schwindelerregender Höhe. Hier würden die Menschen zerschellen. Er würde sie jagen und ihnen keine Möglichkeit zur Flucht geben.
Natürlich würde er sie nicht persönlich jagen, aber er verfügte über ganze Heerscharen, die nur auf einen Fingerzeig warteten. Er freute sich schon auf die Hetzjagd. Ein paar Stunden Ruhe würde er ihnen gönnen, dann würde der Anfang vom Ende für die sterbliche Gruppe beginnen.
|
| 17.09.2002 15:52 | #337 |
| meditate |
die magier erwachten und hatten alle vor erschöpfung einige stunden sehr tief geschlafen.
meditate hatte durch ihren schlauen plan mit der steinkugel neuen mut gefasst. sie wusste, dass die begegnung mit dem don nicht mehr weit sein konnte. darum trieb sie die anderen zur eile an.
"lasst uns gehen. ausruhen können wir, wenn wir den don wieder haben. irgendwann wird ja auch dieser blöde tunnel ein ende haben. immerhin habe ich hier in beliars reich schon große weiten sehen können und fast so etwas wie einen himmel.
dass es hier noch viel schrecklichere sachen gab, verschwieg sie lieber. was hätte es auch genutzt. sollte sie den schrecklichen heerscharen beliars begegnen müssen, dann konnten sie sowieso nicht wegrennen.
plötzlich hörten die magier hinter sich ein schleifendes geräusch. zuerst war gar nicht zu erkennen, woher das kam, aber dann konnte man in dem undefinierbaren grau doch etwas erkennen. boden und wände des ganges bewegten sich. schienen sich auf sie zu zu bewegen. konnte das möglich sein? waren das auswüchse des steins oder tiere? noch war nichts wirklich zu erkennen, dazu war das licht zu schlecht und ie bewegung zu weit entfernt. nathano schoss eine gewaltige lichtkugel in richtung der bewegung und da konnte man es sehen. alle wände, decke und fußboden waren von irgendwelchen grauen tieren bedeckt. genaueres konnte man noch nicht erkennen, aber auf jeden fall waren es kleine tiere.
meditate fühlte, wie sich alle härchen auf ihren armen aufrichteten, die gänsehaut spürte sie förmlich nach innen stechen.
"bei beliar, mach, dass es keine spinnen sind."
|
| 17.09.2002 18:37 | #338 |
| {-NaThAnO-} |
Der kampf gegen die Zombies hatte Nathano sichtlichen Spaß bereitet und natürlich war es leichtes Spiel, mit Gladius Morti, die Gegner schnell zu besiegen. Endlich war hier Leben in die Bude gekommen! Der Phönix war äußerst erstaunlich und man konnte mit Sicherheit sagen, dass nur wenige Menschen das Glück hatten, haben und haben werden, dieses prachtvolle Tier zu bewundern. Im Gegensatz dazu war diese Nixe eine Art schwarzes Entlein gewesen, obwohl auch sie die Augen der mannlichen Begleiter verwöhnen hätte können. Andererseits attakierte sie jedoch Olirie, was ein völlig anderes Licht auf das schöne Wesen warf.
Einem geistesblitz Meditates und Haralds war es zu verdanken, dass die Gefährten noch lebten. Schon zum zweiten Mal war Harald der jenige, der mit verantwortlich für das Weiterleben Nathano´s war. Wie konnte man das nur wieder gut machen?
Die Stunden Schlaf, die den Reisenden zugestanden hatten, wirkten bei Nathano wie ein Jungbrunnen. Endlich wieder bei Kräften, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg Richtung....ja, Richtung Don-Esteban, musste man annehmen. Doch Beliar machte es ihnen nicht gerade leicht...
Spinnen? Scorpione? Es war nicht zu erkennen, zu viele krabbelnde Viehcher wuselten rund um die Fünfen. An und für sich, hatte Nathano keine Angst vor Kleinviehch, aber in dieser Menge! Es würde wahrscheinlich den Tod bedeuten, einfach drauf los zu rennen, also musste man sich anderweitig helfen.
"Ok, bleibt dicht zusammen und lasst sie nicht so nah herankommen! Jeder, der kann, eine Lichtkugel, sodass der ganze Raum beleuchtet
ist....*Stille*....VERDAMMTE TROLLSCHEIßE!!!"
Das war heftig. Tausend, Millionen? Der Raum schien riesig und ein Ende war nicht in Sicht.
"So weit so gut....ähäm....versuchen wir es mit Feuer! Meditate, Harald, versucht es mit Schattenbrand, ich werd ihnen ein paar Schattenflammen schicken. Olirie, Scabaeus, nehmt euch ne Fackel und achtet bitte darauf, dass uns die Viehcher nicht erreichen. Bereit? LOS!"
|
| 18.09.2002 00:41 | #339 |
| meditate |
meditate konnte aufatmen. es waren jedenfalls keine spinnen. das konnte man jetzt erkennen. trotzdem waren die tausende und abertausende kleine graue käfer zum fürchten. es waren einfach zu viele und friedlich wirkten die auch nicht.
vor allen das seltsame wispern kroch einem als schauder die wirbelsäule hoch.
die freunde begannen eilig zurückzuweichen, wobei harald und meditate immer wieder in schneller folge schattenbrände in die käfermassen schickten. scabaeus und olirie zündeten sich fackeln an, von denen sie in jeder hand eine trugen. mit diesen versuchten sie, möglichst viele der viecher anzuzünden. dabei wichen sie beständig vor den käfern zurück, die einfach nicht weniger wurden.
plötzlich stolperte scabaeus und bevor jemand zuspringen konnte, stürzte er und fiel der länge nach hin.
alles andere vollzog sich dann in einer geschwindigkeit, die niemand später begreifen konnte. im nu war der magier von einer dicken schicht käfer bedeckt. bevor hilfe bei ihm war, waren die schreie schon erstickt. die käfer hatte nicht nur seinen körper besetzt sondern auch seinen mund, seine nase, seine ohren und wo sonst noch käfer hin konnten. als meditate den platz mit schattenbrand geräumt hatte, war scabaeus schon bis auf die knochen abgenagt.
aber zeit für entsetzen war nicht. meditate beschwor blitschnell ein skelett und ließ die gebeine des magiers aufnehmen und dann stürzten die freunde weiter.
das wispern jagte ihnen nun tölichen schrecken ein. von der tödlichen falle vor ihnen wussten sie ja noch nichts.
|
| 18.09.2002 18:11 | #340 |
| meditate |
einer ihrer gefährten war tot. dieser gedanke wollte sich immer wieder in ihrem herzen einnisten, obwohl er sie eindeutig lähmte. jetzt war aber keine zeit, irgendwie trüben gedanken nachzuhängen, es galt auf jeden fall diesen käfermassen zu entkommen und meditate würde auf keinen fall zulassen, dass noch einer der gefährten zum opfer dieser gefräßigen insekten wurde.
sie selbst war die stärkste unter den magiern, sie musste gemeinsam mit harald die gefahr aufhalten.
"lauft so schnell ihr könnt. ich werde sie aufhalten."
zu harald gewandt:
beschwöre einen feuergolem, ich werde die massen noch einmal mit schattenbrand aufzuhalten versuchen.
harald ließ wieder einen der feurigen kolosse erscheinen, der mit seinen riesenhänden zwischen die krabbeltiere fasste und lauter schwarze spuren hinterließ.
meditate hatte noch im laufen all ihre kräfte fokussiert. das würde der gewaltigste schattenbrand ihres lebens werden. als die energie ihr fast den zauberstab aus den händen reißen wollte, drehte sie sich blitschnell um und ließ den stab sich über die kristallkugel an seinem oberen ende entladen.
das schwarze feuer traf unmittelbar vor dem käferheer auf und schob es auf einer immer höher werdenden schwarzen welle vorwärts, in diesem fall dahin zurück, wo es hergekommen war. die in flammen aufglühenden käfer fielen über den kamm der welle nach hinten und entzündeten weitere käfermassen, die das feuer wiederum weitergaben.
es sah fast so aus, als würde der schattenbrand einen teppich zusammenrollen, so gewaltig trug er seine tödliche kraft von den magiern weg. die fetzen, die der schattenbrand löste und weiter in die menge schleuderte, riss große löcher in die tödliche käferflut. es war eindeutig eine gigantische und höchst effektive form der insektenvernichtung.
hinterher lief der feuergolem, der mit seinen flammenden händen die reste der tiere von der decke und von den wänden fegte.
auf jeden fall entfernte sich das wispern des millionenheeres von den gefährten. würde diese magie ausreichen, um sich in sicherheit zu bringen? die magier ließen es nicht daruf ankommen und hasteten weiter.
|
| 18.09.2002 19:09 | #341 |
| meditate |
der gang lief immer weiter abschüssig hinab. als sie den ersten schrei von vorn hörte fuhr es ihr wie ein messer durch den kopf, käfer auch von vorn?
dann hörte sie den ruf von olirie, der ihnen laut "halt und stop" zurief. aber irgendwie hörte sich das seltsam an, als würde er fallen!
meditate hatte sich mit harald verabredet, gemeinsam beliars hauch auf die käfer loszulassen. sie mussten sich beeilen, denn die käferflut begann wieder auf sie zuzulaufen. offensichtlich hatten die vorigen zauber sich verbraucht.
beide magier hasteten vorwärts und sammelten derweil ihre kräfte. deswegen oder auch weil das schicksal sie genau hinter einer kurve erwartete, sahen sie auch nicht das ende ihres weges. beide hatten sich gleichzeitig umgedreht um beliars hauch auszusprechen und beide waren den einen verhängnisvollen schritt zu weit gegangen.
der boden verschwand unter ihren füßen und sie stürzten ins bodenlose. das heißt, meditate nicht, sie konnte mit einer hand noch die felskante greifen und sich festklammern.
verzeifelt sah sie sich um. an einer hand konnte sie sich keine paar minuten halten und die zweite hand fand trotz aller mühe keinen halt. außerdem waren die gefährten alle in dem bodenlosen abgrund verschwunden.
vor anstrengung konnte sie nicht einmal rufen. was sollte sie nur tun? zum glück waren die käfer offensichtlich durch beliars hauch wirksam zurückgedrängt worden. aber was würde ihr das nutzen? sie würde wohl jetzt den tod finden wir ihre kameraden. denn von denen war auch nichts mehr zu hören.
meditate starrte nach unten. ein boden der schlucht war nicht zu erkennen. sie schaute nach oben, eine rettung war nicht zu sehen. dann wäre es das ja wohl gewesen.
|
| 18.09.2002 21:19 | #342 |
| {-NaThAnO-} |
Sekunden? Minuten? Nathano kam es wie Stunden vor, die er einfach nur in die Tiefe gafallen war. Im Fluge hatte er schon mit dem Leben abgeschlossen und sich auf seine eine Zeit in Beliars Reich vorbereitet. Ein letztes Gebet noch an Beliar und Nathano kam auf. So hart, dass ihn der Schmerz in Ohnmacht fallen ließ.
Nathano wusste nicht wie lange, aber sicherlich eine lange Zeit hatte er dort auf dem Boden in Ohnmacht gelegen. Nun wachte er auf, ohne Orientierung und ohne Ahnung, was passiert war. Er wollte sich aufrichten, doch ein stechender Schmerz durchzog seinen ganzen Körper bei der ersten Bewegung und hielt ihn vor seinem Vorhaben ab.
Trotzdem wusste Nathano, dass er sich aufsetzen musste. Was war mit seinen Freunden? Wo war er? Also zwang der hohe Schwarzmagier und Einhand-Lehrmeister sich und seinen Körper mit aller Kraft und Disziplin auf. Kurz darauf erhellte eine Lichtkugel des Magiers den Raum. Was er zu sehen bekam, gefiel ihm allerdings gar nicht. Olirie und Harald in unmöglichen Körperhaltungen, wie sie auf dem Boden lagen und einen komischen engen Raum, der keinen offensichtlichen Ausgang bot.
Mit viel Schmerz verbunden robbte Nathano zu seinen Freunden und schaute sie sich von näherem an. Glück! Anders konnte man es nicht sagen. Es war Glück, dass Harald und Olirie beide noch Atmeten. Doch....wo war Meditate geblieben? Sie war nirgends zu sehen und.....sie war als letzte gegangen.... Bei Beliar, hoffentlich war ihr nichts passiert! Mit den schlimmsten Hintergedanken versuchte Nathano die beiden anderen zu wecken. Ein Toter hatte genügt, nun bitte nicht noch jemand, und schon gar nicht, wenn es sich dabei um Meditate handelte!
|
| 18.09.2002 22:01 | #343 |
| vollstrecker |
Ui, das war ja doch ein bisschen schief gegangen. Hatte doch tatsächlich einer von diesen lächerlichen Geschöpfen sein Leben hingegeben für den Stoffwechsel von Kreaturen, die er selbst geschaffen hatte!
Der Vollstrecker war unglaublich stolz auf seine Insektenarmee, hatte er mit ihrer Hilfe doch schon so manchem Sterblichen die letzten Minuten ihres albernen Lebend in einen wirklich gelungenen Horror verwandelt.
Besonders niedlich dah das immer bei Grabräubern aus, die sich zum Beispiel in Pyramiden auf der anderen Seite der Erde herumtrieben. Da hatte er schon öfter seinen Spaß gehabt.
Schade war nur, dass diese Krabbelarmee nur in der Unterwelt funktionierte. Sollte es seinem Herrn irgendwann gelingen, sein Reich auf die Welt der Lebenden auszudehnen, dann würde er seine fleißigen verfressenen Freunde über die Kontinente schicken und würde die Erde von diesen Nichtswürdigen leerfressen lassen.
Diese Magierin hatte allerdings seine Spezialarmee in kurzer Zeit schon zum zweiten Mal nachhaltig geschwächt. Das verlangte eindeutig nach einer Bestrafung. Natürlich würde er selbst auch nicht ungeschoren davonkommen. Immerhin war einer dieser Verlierer tot. Das würde Beliar nicht gefallen, aber er würde seinem treuesten Diener wie immer irgendwann wieder verzeihen.
Diese Magierin sollte er gleich mitschicken. Immerhin war das dann ein Abwasch und konnte bedeuten, dass sich die Aufgabe mit diesem seltsamen Don-Esteban erledigt hätten.
Der Vollstrecker schlug seine Hände über dem Kopf zusammen und verwandelte sich in eine riesige Fledermaus. In dieser Gestalt begann er in der Schlucht zu kreisen und der Magierin immer näher zu kommen.
Diese schwächliche Person krallte sich mit den Fingerspitzen und ihren Nägeln in den Stein, als könnte sie mit Hilfe ihrer Finger Löcher in den Fels bohren. Dem könnte man doch ein bisschen Pikanterie verleihen, indem man sich an die Füße hängte!
Der Vollstrecker kreiste immer dichter vor der Frau und dann griff er mit seinen Füßen nach ihren Beinen und ließ sich kopfüber fallen.
|
| 18.09.2002 22:08 | #344 |
| meditate |
meditate hatte das riesenvieh gesehen und sofort gewusst, dass das wohl das ende sein würde. andererseits - warum sollte beliar so viel mühe auf ihre ausbildung verwendet haben, wenn er sie jetzt fallen ließ. irgendetwas stimmte nicht. sie sollte ihn rufen. vielleicht sah er ja nicht, was hier gerade vor sich ging!
meditate wusste aus ihrer ersten begegnung mit wesen der unterwelt, dass durchaus nicht alle dieser schrecklichen wesen bedingungslos gehorchten. beim erschaffen der schrecklichen und bösen monster nahm beliar durchaus in kauf, dass sie sich nicht so verhielten, wie er es haben wollte.
andererseits war er der herr und gebot über die mächte der unterwelt. er konnte sie retten. intensiv dachte meditate an ihren herrn und bewegte unmerklich die lippen:
"hilf mir, mein herr und meister! in deiner hand liegt mein leben. hilf mir!"
meditate schloss die augen und legte alle intensität derer sie fähig war in diesen ruf.
|
| 18.09.2002 22:14 | #345 |
| olirie |
Noch von dem Schrecken des versterbens von Scabaeus gezeichnet, lief Olirie dierekt in den Abhang. Es war grauenhaft, die Fallgeschwindigkeit war sehr hoch, die Luft pfiff an seinem Ohr vorbei, fast so, wie ein kalter Sturm. Der kalte zug des Windes schmerzte dem Magier im Ohr. Er war sich sicher, dass er diesen Sturz niemals überleben könnte, er hoffte nur, glücklich zu fallen und direkt beim Aufprall zu sterben, anstatt mehrere Stunden schwer verletzt auf dem Boden zu liegen und nur darauf wartend, enlich zu sterben. Wenn er auf seinem Genick oder seinem Kopf aufschlagen würde, wäre er sofort tot. Dann würde er nicht lange zu leiden haben. Doch es schien ihm nicht vergönnt, denn er fiel mit dem Becken zuerst. Er versuchte sich noch in der Luft zu drehen, doch er bekam es nicht hin, er würde dann wohl lange Zeit mit schweren unterleibsschmerzen auf dem felsigen Boden liegen und sein Ende erwarten. Und was würde nach dem Ende des Lebens sein? würde er seine Eltern wiedersehen? Oder jemanden ganz anderes, von dem es Olirie nicht erwartet hätte? Dann kam der Aufschlag und ein fürchterlicher Schmerz durchzog Oliries Körper, dann, weißes Licht, heller als alles, was er zuvor gesehen hatte.
Doch was war das? Irgendjemand schien ihn zu wecken, es war Nathano und er sah noch ziemlich lebendig aus, wie konnte das sein? Starb er doch nicht? Olirie schaute sich um und sah Harald, der ebenfalls gerade zu erwachen schien. Dann versuchte Olirie sich zu erheben, doch ein schrecklicher Schmerz durchzog sein Becken. Hatte er Glück und es war nur geprellt oder war es gebrochen? Mit zusammengebissenen Zähnen stand er auf und fragte Nathano, Wie ist das möglich? Wie konnten wir einen solchen Sturz überleben? Das ist doch nicht normel.
|
| 18.09.2002 22:29 | #346 |
| {-NaThAnO-} |
Überglücklich sah Nathano seine Gefährten erwachen und ein Stoßgebet zu Beliar ging über seine Lippen. Allein ihm war es wohl zu verdanken, dass sie noch lebten. Dann wandte er sich Olirie zu.
"Ich....ich habe kein Ahnung. Das haben wir glaube ich Beliar zu verdanken. Wenn er gewollt hätte, dass wir sterben, hätte er uns sterben lassen. Doch unsere zeit scheint noch nicht gekommen zu sein. Nun schweigt bitte, ich bin in keiner guten Verfassung und es schmerzt mich jede Bewegung und jedes Wort. Wir brauchen die Hüterin, sie hat die Federn des Phönixes, mit denen wir uns heilen können. Wir müssen darauf hoffen, dass sie nicht..."
Nathano sprach nicht weiter. Langsam lies er sich auf den Rücken rollen und starrte in die Höhe. Das Ende des Schachts war nicht zu sehen. Irgendwo da oben war sie noch, das wusste Nathano!
|
| 18.09.2002 22:54 | #347 |
| olirie |
Olirie legete sich der länge nach gerade auf den Boden und schaute nach oben, es rieselte immernoch etwas Sand von dort ben, scheinbar waren dort oben Steine, die nicht gerade fest waren, sondern langsam abrutschten. Dann konnte er etwas mit unheimlicher Geschwindigkeit auf sein Gesicht herabfallen sehen. Als der Magier erkannte, was das war, drehte er sich schnell zur Seite, es war ein Faustdicker Stein, der ihn da fast erschlagen hätte, aber glücklicherweise auf dem Boden zerschellte.
Erleichtert, aber dennoch besorgt sagte er, Habt ihr den Stein gesehen? Der hätte mich fast erschlagen, hoffentlich kommen nicht noch mehr von diesen Teilen runter, denn ich glaub nicht, dass wir auf dauer den Steinen ausweichen können. Und außerdem schmerzt es höllisch, wenn man sich zur Seite bewegt, hoffenlich kommt meditate bald, oder jemand anders, der uns hilft.
|
| 19.09.2002 01:35 | #348 |
| Don-Esteban |
Angenommen, Beliar war eine Idee. Die Idee einer anderen Macht. Die Frage war, wie sich die Dimension dieser Idee fortpflanzte. Von einer höheren Ebene in eine tiefere oder umgekehrt. Essentiell für die Lösung der Probleme war die Frage, welcher Art die Idee war. Und welcher Natur die Kraft, die sie schuf. Die komplette Welt war nur eine Idee. Doch war die Welt der Lebenden eine im Gegensatz zu den Göttern unerheblich erscheinende Idee. Diese Erkenntnis war Don-Esteban schon früh aufgegangen.
Jetzt war die Frage, wer steuerte die Idee? Gab es ein Bewußtsein hinter dem Bewußtsein? Er hatte alles sorgfältig geprüft. Alle Unwägbarkeiten ausgeschlossen. Und es blieb nur eine Erkenntnis übrig. Doch deren Tragweite war so ungeheuerlich, daß alles in ihm für einen Moment stockte, erstarrte. Nein, er konnte sich nicht getäuscht haben. Oder doch? Fieberhaft wurde mit Hilfe des gewaltigen, aufgebauten Denkapparates aus unzähligen Kreaturen das Gedankengebäude wieder und wieder überprüft, andere Ergebnisse erwartet und doch kam er immer wieder nur auf das eine zurück.
Verzweiflung machte sich breit. Hatte das alles eine Sinn? Warum fragte er sich überhaupt danach? Sinnsuche war etwas menschliches, nichts, was ihn tangierte. Er wußte, daß jemand auf der Suche nach ihm war, es war ihm egal gewesen. Dies hier schien seine neue Bestimmung zu sein. Doch jetzt war er sich nicht mehr ganz sicher. "Beliar, warum? Warum hast du mir diese Erkenntnis nicht erspart?" Doch Beliar antwortete nicht. Beliar redete nicht mit ihm.
Zusammengekrümmt hockte Don-Esteban auf dem Boden, die Hände ins Gesicht geschlagen, erstarrt in Verzweiflung. Vor Schmerz überwältigt gab er sich dieser Verzweiflung hin. Woran sollte er jetzt noch glauben? Alles, worauf sich sein Weltbild aufgebaut hatte, war in einem Augenblick zerborsten. Doch sein Wissen durfte er nicht preisgeben. Würde ihm denn überhaupt einer glauben? Nein. Niemals durfte jemand erfahren, was er wußte. Doch die Möglichkeit, anderen etwas von seinem Wissen mitzuteilen, gab es hier nicht.
Er erinnerte sich an die Verbrennungen von Ketzern, die er als Jugendlicher in Khorinis gesehen hatte. Lebenden Fackeln gleich hingen sie durch den Rauch ohnmächtig geworden in den Seilen, die sie an den Pfahl fesselten, eh sie der Rauch und die Flammen verschluckten. Diese Unglücklichen wußten es, sie hatten es auch rausbekommen oder zumindest vermuteten sie etwas. Noch war es egal, hier in dieser Welt war er unerreichbar für alle anderen Menschen, doch auch unendlich einsam.
Er war allein. Doch würde es immer so bleiben? Schon waren sie auf der Suche nach ihm. Wollten sie ihn zurückzerren und zur Rede stellen? Das durfte nicht sein. Sie durften ihn nicht erreichen. Wie mechanisch nahm er wieder den Denkprozess auf, wollte den einmal eingeschlagenen Weg fortsetzen. Auch Ideen brauchten Nahrung, um real zu werden. Er war diese Nahrung. Eines Tages würde die Idee real sein, sehr real. Die Idee von Beliar.
|
| 19.09.2002 07:51 | #349 |
| vollstrecker |
Die Flügel wurden ihm plötzlich auseinandergerissen und eine sengende Flamme fraß sich durch seinen Körper. Nicht dass er Schmerzen empfinden konnte, aber er war plötzlich ohnmächtig und dieses Gefühl war alles andere als angenehm.
Eine unsichtbare Kraft riss ihn von den Füßen der Magierin und wirbelte ihn wie ein welkes Blatt durch den von ihm geschaffenen Raum. Der Herr hatte irgendwie Wind von der ganzen Angelegenheit bekommen. Kalte Wut packte den Vollstrecker. Hatte der Herr das Vertrauen zu ihm verloren? Dass er ihn hier so demütigte?
Seine ganzen Bemühungen, diese Sterblichen aufzuhalten wurden mit einem Schlage zunichte gemacht. Das sah wirklich übel aus. Er wurde nicht nur durch den Raum gewirbelt, er hatte auch das zwingende Gefühl im Kopf, dass er den Sterblichen ab sofort helfen müsse, weil er ihnen einen der Magier zerstört hatte. Nicht dass Beliar darüber wirklich sauer war, es war nur weil er einem Befehl zuwider gehandelt hatte.
"Na schön, na schön! Es tut mit leid! Ich wollte das auch eigentlich nicht. Wer kann schon damit rechnen, dass diese Menschen so empfindlich sind. Ich machs wieder gut. Ich werde dieser Frau helfen. Dieses Mal!"
Eigentlich schäumte er vor Wut und es war ihm egal, ob Beliar in seinem Kopf die Wut und die geheimsten Gedanken entdeckte. Er würde tun, was sein Herr befahl. Aber irgendwann, wenn er mal nicht hinsah, würde er diese Frau zu Staub zerfetzen.
Jetzt aber musste er ihr helfen. Er sah, wie sich ihre Finger vom Fels lösten und wie sie ins Bodenlose stürzte. Ach, es wäre so schön gewesen.
Jetzt aber glitt er ihr entgegen und konnte sie mit seiner wieder gewonnenen Flugfähigkeit einfangen und sicher zum Boden bringen.
|
| 19.09.2002 08:13 | #350 |
| meditate |
dieses unterweltmonster, dass zuerst an ihren füßen gehangen hatte und sie nun in seinen häutigen flügeln barg und sicher auf den boden brachte, war verantwortlich für den tod von scabaeus, dessen war sich meditate sehr sicher. dieses wesen war verantwortlich für die steinkugel und die käfer. dass es jetzt zu ihrer rettung erschienen war, hatte sie dem willen ihres herrn zu danken. dessen war sich meditate ebenfalls absolut gewiss.
in ihrem kopf herrschte plötzlich klarheit über den willen ihres herrn. sie sollten lebendig bleiben und sie sollten den lebendigen don-esteban bei beliar belassen. meditate hatte das gefühl, sie könne mit beliar korrespondieren, wenn sie sich genügend konzentrierte.
während sie in den armen des eiskalten wesens gen boden sank, dachte sie beständig und intensiv daran, dass der zirkel verloren wäre ohne seinen führenden magier. und sie fühlte widerstand gegen ihre gedanken.
als sie den boden erreichte, sah sie auch sofort ihre gefährten. dank der gnade ihres dunklen gottes war keiner zerschellt, obwohl sie auch nicht gerade in bester verfassung waren. aber meditate konnte die zwiesprache mit ihrem stummen herrn noch nicht beenden. es war ein kampf der gedanken, ein ringen um den einzigen menschen, der ihr im kastell wirklich wichtig war.
er hatte immer an ihrer seite gestanden und mit ihm hatte sie alle fährnisse überstanden. ohne ihn wäre sie nur eine gefangene der barriere unter anderen. das musste beliar akzeptieren. er musste ihn freigeben! außerdem gefährdete er die existenz des zirkels. in letzter zeit waren so viele der vertrauten gesichter für immer verschwunden und eine andere macht hatte sich eines teil der magier bemächtigt. wenn beliar wollte, dass das kastell seiner verpflichtung nachkam, dann musste er den don wieder hergeben.
und dann fühlte sie, wie der widerstand in ihrem kopf langsam nachließ. auf einmal wusste sie, dass ihr herr den meister des ZuX soeben freigegeben hatte. sie wusste, dass sie ihn finden würden und zurückkehren konnten. wenn der don denn wollte.
meditate eilte zu den anderen. ein neuer optimismus beseelte sie. sie würden es schaffen.
zuerst aber musste sie ihre freunde heilen. mit ihrer fähigkeit zur heilung und mit diesen wunderbaren phoenixfedern.
|
| 19.09.2002 18:49 | #351 |
| olirie |
Von oben kam ein Wesen herab, es schien eins der Wesen der Unterwelt zu sein, doch was Olirie am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass es meditate mit sich trug. Ein glücksgefühl durchzog den Magier, die Hüterin hatte überlebt und das hieß, dass die anderen ebenfals überleben würden.
Als er geheilt war, fragte er die anderen, wie kommen wir jetzt wieder hier raus? Ich sehe keinen Schacht, der uns weiterbrint, hier sind nur Felswände. Lasst uns versuchen, hier raus zu klettern, es ist zwar ein weites Stück, doch gemeinsam könnten wir es schaffen. Zu dem ist die Wand glücklicherweise grob und nicht glatt, was meint ihr, sollen wirs versuchen?
Da kein Wiederspruch kam, fing Olirie an zu klettern, der rest der Gruppe tat es ihm gleich und schon bald hatten sie die ersten paar Meter bewältigt. Immer, wenn ein Felsvorsprung kam, wartete man bis auf den letzten und kletterte dann gemeinsam weiter.
Doch Olirie hatte pech und geriet an einen losen Stein, der, als der Magier sich daran hochzog, abbrach. Der Magier konnte sich nicht mehr halten und fiel abwärts. Aber Nathano griff schnell mit einer Hand nach ihm, wobei er selbst das Risiko einging, hinabzustürzen und zog Olirie zurück an die Felswand. Erleichtert bedankte er sich dann.
|
| 19.09.2002 21:42 | #352 |
| {-NaThAnO-} |
Zehn Trolle bewegten sich von Nathano´s Herz herunter, als er die Hüterin wohl behalten wieder bei sich und der Gruppe hatte. Schnell waren alle wieder auf den Beinen und waren wie neu geboren, dank den Phönix-Federn. Es konnte weiter gehen.
Der Aufstieg gestaltete sich recht schwierig und es zehrte mit der Zeit an den Kräften, die immer andauernden Klimmzüge durchzuführen. Nur durch seine starke Kondition und Kraft war es Nathano möglich noch mit einer Hand nach dem fallenden Olirie zu greifen. Zum Glück war dieser relativ leicht, sonst wären wahrscheinlich beide in die Tiefe gefallen. Immer wieder machte die Gruppe eine kleine Verschnaufpause auf Vorsprüngen, wo die vorausgekletternden immer auf die Folgenden warteten. Harald war seine Unsportlichkeit stark anzusehen, er hatte mit am meisten Probleme, die Wand zu erklimmen.
Bald hatten sie es geschafft, das obere Ende war schon in sicht, und alle fassten noch einmal Kraft für den letzten Anstieg. Doch die benötigten sie nicht. Mit einem Mal wurde das Loch oben immer kleiner, Nathano, der schon angefangen hatte, sich weiter zu hangeln, machte einen Entsetzensschrei, doch es war zu spät. Das Loch hatte sich verschlossen und somit war der letzte Ausweg verriegelt. Zu allem Unglück, veränderte sich aprupt die Gegebenheiten an der Wand. Blitzartig mutierte sie zu einer spiegelglatten Oberfläche, mit einem fast 90° Winkel nach unten. Und es kam, wie es kommen musste, die ganze Gruppe rutschte wieder in die Tiefe, wobei sie alle irgendwie versuchten, die Geschwindigkeit zu verringern, was zur Hälfte auch gelang.
Und schon waren sie wieder dort, wo sie angefangen hatten - unten. Diesmal allerdings mit einem erträglicherem Tempo und minimalen Verletzungen. Nathano war wutentbrannt und kochte über. Er konnte sich nicht beherrschen, nahm sein Schwert und schleuderte es mit einem lauten Schrei geradewegs auf die Wand. Doch was war das? Das Schwert prallte nicht wie erwartet ab, sondern blieb einfach darin stecken, und zwar bis zum Anschlag. Nathano trat an die Stelle und beobachtete, wie eine Flüssigkeit an dem Einschlagsloch hinunterlief. Das war doch..... "BLUT!!" Nathano konnte es nicht fassen und zog Gladius Morti aus der....Wand? Mehr Blut strömte aus dem Loch. Das war keine gewöhnliche Höhle! Sie bafanden sich inmitten eines Lebewesens! Alle betrachteten sich die Wunde, doch jetzt galt es, hier heraus zu kommen. Die Wand musste abgesucht werden, um nach irgendwelchen Ausgängen zu suchen, Adern, Röhren, was auch immer!
Doch finden mussten sie einen Ausgang nicht. Mit einem Mal öffnete sich die Wand an einer Stelle horizontal, große, scharfe Zähne wurden zum Vorschein gebracht, dahinter konnte man etwas erkennen, was Nathano nicht identfiziern konnte.
"Wir müssen hier raus! Das ist unsere einzige Möglichkeit. Ich würde vorschlagen, einzelnd hindurchzugehen, wer weiß, ob das Ding nicht zuschnappt? Seid so schnell wie möglich, springt am Besten! Ok, wer macht den Anfang?"
|
| 19.09.2002 22:21 | #353 |
| olirie |
Das war eine herbe Enttäuschung, fast hätten sie es geschafft, fast wären sie aus der Vertiefung entkommen. Es fehlte nicht mehr viel, bis sie aus dem Loch gekommen wären, doch es schien so, als sollten sie nicht entkommen. Wieso verschloss sich sonst die Öffnung? Und wieso hätte sich sonst die Beschaffenheit der Wände derart verändert, dass sie glatt waren und die Gruppe keinen Halt mehr fand und abrutschte. Das rutschen kam Olirie schon fast so vor, als vürde er fallen, doch diesmal hatte er einfluss auf die Geschwindigkeit und dadurch wurde es natürlich wesentlich erträglicher. Aber dennoch konnte er das Pfeifen des Windes an seinem Ohr hören, jedenfalls zu Anfan des Rutschens, denn am Ende bremste er nochmal stark mit Füßen und Händen ab. Das zog allerdings einige Schmerzen durch Abschürfungen mit sich.
Die Hände und Füße brannten Olirie, es war für ihn kaum auszuhalten, so schmerzhaft war es. Allerdings war es nichts im Vergleich zu den Schmerzen nach dem Sturz, aber dennoch waren sie stark vorhanden. Doch nicht nur Hände und Füße schmerzten, auch der Hintern hatte etwas abbekommen, schließlich rutschte der MAgier ja die ganze Zeit auf ihm die Wand hinunter. Mit schmerzvezerrtem Gesicht wollte Olirie sich auf den Boden setzen, doch seinem Gesäß hätte das nicht gut getan, desshalb blieb er erstmal stehen.
Olirie war überrascht über den Wutausbruch Nathanos, so zornig hatte er ihn noch nie gesehen. Es war schon fast unheimlich, wie er sein Schwert warf und es in der Wand stecken blieb, die dann auch noch anfing zu bluten. Eine blutende Wand hatte der Magier zuvor noch nie gesehen. Es stellte sich ihm die Frage auf, ob Nathano sen Schwert durch die Steinwand geschleudert hatte und dahinter ein Lebewesen aus Fleisch und Blut durchbohrt hatte. Doch diese Frage beantwortete sich schon schnell von selbst.
Es war eindeutig die Wand, die dort blutete, das bewies die offene Stelle mit den Zhnen, die wohl ein Maul zu sein schien, das sich geöffnet hatte. Fasziniert und erstaunt beäugte Olirie das Maul gründlich, er wüde zu gerne wissen, was da hinter steckte, doch die Vermutung von Nathano, dass es zu schnappen würde, versetzte Olirie in Vorsicht. Immerhin schien er nicht der einzige zu sein, der sich das Maul noch etwas genauer anschaute, alle anderen taten es auch. Doch der Magier wollte wissen, ob es wirklich zuschnappte, deshalt hielt er seinen Arm in das Maul und wartete ab, was geschah. Zuerst geschah nichts, doch dann schnappte es tatsächlich zu. Olirie konnte gerade noch seinen Arm wegziehen, dann war das Tor kurz zu. Es hatte nur einen Zipfel von Oliries Robe erwischt. Doch das war nicht weiter tragisch. Viel wichtiger war die Erkenntnis, das das Maul wirklich zuschnappte.
|
| 20.09.2002 05:46 | #354 |
| meditate |
meditate wirkte dennoch optimistisch. ihr ruf zu ihrem meister hatte gewirkt, also würde es auch einen weg weiter geben. warum sollte er sie sonst ein mal retten um sie danach diesem maul zu opfern. es musste sich nur eine lösung finden lassen.
|
| 21.09.2002 09:18 | #355 |
| meditate |
die magierin hatte sich dieses maul eine weile grübelnd angesehen. da mussten sie wohl durch, wenn sie weiter kommen wollten. es war ganz klar, das war die pforte und sie wusste auch, dasss dahinter der don nicht mehr weit sein müsste.
wieder sandte sie ein stoßgebet an ihen dunklen gott. konnte er nciht wenigstens eine eingebung schicken? die golems würden in diesem fall nicht viel nutzen, die gerippe genauso wenig. man musste etwas finden, dass diesen türmechanismus blockierte.
harald beschwor einen steingolem, den er in die zähne schickte, aber das maul zerbröselte ihn in wenigen augenblicken. es war ein hilfloses unterfangen.
|
| 21.09.2002 09:28 | #356 |
| vollstrecker |
Der Vollstrecker erhielt jetzt sogar den Auftrag, diese Gruppe zu unterstützen und sie aus der Falle zu befreien, die er so sorgfältig aufgebaut hatte.
Doch der Herr hatte nicht gesagt, wie er das machen solle. Er würde den Menschen zumindest noch eine harte Nuss zu knacken geben. Der Herr hatte in seiner Weisheit zu den gleichen Mitteln gegriffen, also konnte er das auch.
In einer Aura aus dunklem Feuer erschein er plötzlich vor dem Maul und stellte seine Aufgabe.
"Eine ziemliche Menge Schwarzmagier sitzen in einer Postkutsche, so daß jeder jeden sehen kann. Die sind alle viel schlauer als wir, und außerdem ziemlich eitel. Nachdem die Postkutsche in einer Nacht im Wald gehalten hatte und die Magier an einem Feuer geschlafen hatten, klärt der superehrliche Postillon die Menge darüber auf, daß mindestens einer von Ihnen ein rußiges Gesicht habe. Jeder weiß nun von jedem, daß er, wüßte er 100%ig von sich, daß er Ruß im Gesicht hat, bei der nächsten Station die Postkutsche verlassen würde. Niemand spricht einen Ton, niemand gibt Zeichen und niemand prüft bei sich selbst, ob er dreckig im Gesicht ist. die Postkutsche hält bei der ersten Schänke, aber niemand rührt sich. Genauso bei den nächsten 4 Schänken. Als die Postkutsche ihren rasenden Ritt verlangsamt, um bei der 6. Schänke zu halten, stehen auf einmal alle auf, die Ruß im Gesicht haben und verlassen geschlossen den Postkutsche. Wieviele waren es? Und warum verließen sie gerade jetzt ihr Gefährt?"
Der Vollstrecker frohlockte. Wenn sie diesmal versagten, würde er triumphieren und die Magier vernichten. Und da konnte Beliar nun wirklich nicht meckern. Sie hatte eine reelle Chance gahabt.
|
| 22.09.2002 00:00 | #357 |
| olirie |
Olirie schaute das Wesen etwas verwundert an, schon wieder ein Rätsel, er hätte an dieser Stelle mit etwas anderem gerechnet, als ausgerechnet einem Rätsel. Zudem war es auch keins der einfachen Rätsel, hierbei schien jeder Probleme bei der Lösung zu haben. Doch das schien auch keinen abzuschrecken, sie hatten es bis hier geschafft und werden es dann auch noch bis Don-Esteban schaffen. Aufgeben wüden sie auf keinen Fall, egal wie schwer die Rätsel sein würden.
Olirie setzte sich auf einen Stein und überlegte lange, manchmal war er so verzweifelt, dass er es am libsten versucht hätte, einfach durch das Tor durch zu laufen, auf gut Glück, dass es nicht zubeißen würde. Doch diesen Gedanken verbannte er schnell wieder aus seinem Kopf, er brauchte seine Konzentration zur Lösung des Rätsels.
Plötzlich ging ein Lächeln über sein Gesicht, er stand auf und trug dem Wesen seine Antwort vor. Es sind insgesamt 6 Schwarzmagier in der Postkutsche und es haben sie auch 6 verlassen, das haben sie daraus geschlossen, dass an keiner Station jemand ausgestiegen ist. An der 6ten hatten sie dann durch dieses Verfahren herrausgefunden, dass sie selbst auch voller Ruß waren und sind geschlossen ausgestiegen.
|
| 22.09.2002 02:16 | #358 |
| meditate |
das Tor hatte sie entlassen. mitten in einer mahlenden bewegung, waren die zähne miteinander kollidiert und hatten sich verkloemmt. nacheinander konnten die magier durchsteigen. zum shluss kam das neue von harald geschaffene skelett mit den überresten von scabaeus.
meditate erblickte den raum zuerst. hoch wölbte sich ein blau-grauer himmel der eine seltsam gleichmäßige färbung hatte: nicht wie in der oberwelt, an den horizonten anders als am scheitelpunkt des gewölbes, nein anders – wie angemalt.
eine weite ebene erstreckte sich vor ihnen, von einem seltsamen gelben gras bedeckt, dass kein lufthauch bewegte. diesen himmel durchstreiften keine vögel und dieses gras beugte nie ein wind. aber menschen waren hier, die seltsam unbewegt vor sich hin schritten, kreuz und quer, ohne kontakt zueinander.
die magier liefen etwas verunsichert zwischen den menschen hindurch und versuchten immer wieder mal, den blick des einen oder anderen aufzunehmen – es war nicht möglich. diese menschen konnten keinen kontakt zu lebenden aufnehmen. sie waren tot und in ihrer neuen existenz gefangen.
meditate sah suchend um sich, wohin sollten sie weiter gehen. der raum erstreckte sich nach allen seiten in die unendlichkeit. sogar das klaffende maul war verschwunden. auch wenn sie sich umdrehte ging ihr blick in die unendlichkeit.
war das das reich der toten? die unendlichkeit? das, was sie alle erwartete nach dem hinscheiden? meditate hob die hand und berührte eines dieser unglücklichen geschöpfe und siehe da, es blieb stehen.
"darf ich dich stören? ich möchte wissen, was ihr hier macht?"
"wir sind"
"und das ist alles? nur da sein, ohne etwas zu tun?"
"was ist tun?"
"na irgendetwas schaffen, um zufrieden zu sein oder glücklich."
"was ist schaffen? was ist zufrieden? was ist glücklich?"
"das sind empfindungen. fühlst du denn nichts?"
"ich fühle nicht, ich existiere und warte."
die magierin blickte entsetzt. was waren denn das für seltsame geschöpfe. konnte ihr denn niemand auskunft geben?
ohne dass sie es auch nur gewünscht hätte, materialisierte sich plötzlich die kore vor ihr.
meditate sah ihr zu, wie sie gestalt annahm und stellte sofort die frage:
"warum existieren sie wenn sie nichts fühlen? sind sie nicht traurig? und worauf warten sie?"
|
| 22.09.2002 02:19 | #359 |
| kore |
"sie sind nicht traurig. das haben sie hinter sich gelassen. sie empfinden noch ein bisschen, aber sie warten auf den moment, an dem sie nichts mehr fühlen. sie vermissen schon nichts mehr, aber irgendwie wissen sie noch, dass es mal etwas anderes gab, irgendwann."
sie kommen nach dem tod hierher und alle erinnerungen erlöschen nach und nach. jeder schmerz vergeht, aber auch das, was du mal freude, sehnsucht oder liebe nanntest. der abstand wird mit jedem tag größer und wenn alle erinnerung und jedes gefühl dahin sind, dann werden sie zu einem grashalm in diesem meer von halmen.
wenn alle erinnerung in der welt der lebenden erloschen ist und niemand mehr an sie denkt, dann kehren sie ein in dieses unendliche meer der halme. wenn man sie oben vergessen hat, dann ist es so weit.
mehr ist nicht, aber das ist doch schon etwas. sie werden für immer sein ? irgendwie."
|
| 22.09.2002 02:23 | #360 |
| meditate |
"aber das ist doch ganz schrecklich! dann bist du vergessen?"
|
| 22.09.2002 02:24 | #361 |
| kore |
"passiert das nicht jedem menschen, irgendwann? sieh dich um! die menschen, die dich noch ansehn können, die noch die sprache kennen, die sind noch lebendig in den erinnerungen der menschen in der oberwelt. in dieser zeit können sie auch noch selbst denken, aber je mehr sie oben vergessen werden, desto mehr vergessen sie sich selbst hier unten. so ist das. für alle sterblichen. es gibt nur wenige ausnahmen, denen beliar ihr bewusstsein läßt. es sind auserwählte in jeder richtung. solche, die er strafen und solche, die er belohnen will. sieh dich um. oben tobt gerade ein krieg. beliar hält reiche ernte. ich kann mir vorstellen, hier findest du menschen, die du oben kannstest. mit denen wirst du auch sprechen können ? noch."
|
| 22.09.2002 02:25 | #362 |
| meditate |
meditate begann sofort intensiver zu gucken. auch die anderen magier versuchten jetzt in jedem gesicht etwas bekanntes zu finden. wenn sie es richtig verstanden hatte, dann wären also menschen, die noch nicht vergessen waren, noch hier auf der ebene. das müsste bedeuten, dass hier auch noch freunde waren, deren tod sie noch nicht verwunden hatte. gnat zum beispiel oder alaerie.
suchend blickte sie den toten ins gesicht. irgendwelche bekannten züge?
plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. dieses gesicht? das war doch nicht möglich! ihr wurde plötzlich entsetzlich übel und ihre beine vermochten sie nicht mehr zu halten. sie sank in das gras und starrte mit weit aufgerissenen augen auf den menschen, der gerade ihren weg kreuzte.
|
| 22.09.2002 02:26 | #363 |
| meditate |
"väterchen? manmouse? du bist es nicht, oder?"
der general sah sie aus seinen gütigen augen an, die aber deutlich zeigten, dass er um erinnerung bemüht war.
"was ist dir zugestoßen, es kann doch nicht sein! das ist doch gar nicht möglich!"
meditates herz hörte fast auf zu schlagen, so entsetzt und traurig war sie. nie im leben hätte sie daran gedacht, dass ihr väterchen auch einmal sterben könnte, dass er sie verlassen könnte!
sie breitete die arme aus und schloss ihn so fest an ihr herz, dass man meinen konnte, sie würde seinem herzen ihre eigene kraft übertragen. sie spürte es doch dieses pomm, pomm, pomm, das so selbstverständlich war, aber sie spürte an ihrem herzen kein echo. so war es wohl doch wahr!
"was ist passiert mit dir? du warst doch so gesund! du hattest dich doch gerade verliebt? ich hatte davon gehört! eine junge frau, die ins lager gekommen war, hatte dein herz erobert. da stirbt man doch nicht. das kann doch nicht sein!"
meditate strömten die tränen übers gesicht. so hatte sie schon lange nicht mehr geweint. die tränen netzten dem alten mann das gesicht und er schaute sie verwirrt an.
"warum weinst du denn töchterchen? es ist alles in ordnung. es musste so kommen. meine tage waren gezählt und ich bin nun eingegangen in die ewigkeit des vergessens. irgendwann werde ich ein halm dieser millionen und abermillionen sein. irgendwann hast auch du mich vergessen. und das ist gut so. dort oben das ist eure welt, das hier unten ist nun meine. ich bitte dich, lass die dummen tränen und lass mich gehen. es ist alles gut so. denn hier gibt es keinen schmerz mehr. das erste mal seit ich denken kann, verspüre ich keinen schmerz. das ist wundervoll.
meditate mein mädchen, du kannst es dir nicht vorstellen. erst jetzt habe ich begriffen, dass wir nie ohne schmerzen waren. es ist ein schönes geschenk, dass du im augenblick des todes von beliar bekommst. und das, was du gibst, ist gern gegeben. mein leben gegen diesen immerdauernden schmerz. lass mich jetzt gehen, mein töchterchen. ich muss meinesgleichen suchen. ich hoffe, hier freunde vergangener tage wiederzufinden.
geh wieder in dein kastell. immer hatte ich geglaubt, du wärst auf dem falschen weg. heute weiß ich, du hast dir den richtigen herrn gewählt. er ist der gütigste. Leb wohl mein kind!"
damit wandte der general sich um und war in kurzer zeit unter den unendlich vielen menschen verschwunden.
meditate starrte ihm nach und versuchte ihm mit den blicken zu folgen. sie hatte ihn nicht gefragt, wie er zu tode gekommen war. es war auch nicht wichtig. sie würde ihn nie wieder sehn, nie wieder seinen weisen rat einholen können. es war ein weiteres stück ihres herzens abgestorben.
sehr müde sah sie sich zu ihren begleitern um.
"lasst uns gehen. wir haben eine aufgabe,"
|
| 23.09.2002 01:05 | #364 |
| meditate |
der riesiger raum fand kein ende. sie waren fast am verzweifeln. harald, der als erster lief, prallte plötzlich gegen ein hindernis, dass niemand von ihnen erkennen konnte. davor und dahinter schien sich das gras ins unendliche fortzusetzen.
vorsichtig setzten die anderen fuß vor fuß, aber es ging allen genauso. vor ihnen erhob sich eine unsichbare wand. meditate tastete sie behutsam ab. die konsistenz war elastisch, wie eine schweinsblase. nur weicher. trotzdem verhärtete sich das material, je stärker man dagegen drückte.
meditate zog ihren kleinen dolch und versuchte, in das material hineinzustechen. es war vergeblich.
"dann lasst uns an der wand entlang gehen. irgendwo werden wir schon weiter kommen."
|
| 23.09.2002 18:40 | #365 |
| Don-Esteban |
Er erfüllte die Idee mit Leben. Wenn das der Sinn war, daß durch Glauben Erdachtes Wirklichkeit wurde, so wollte er dafür sorgen, daß das so bliebe. Vielleicht war ja alles nur eine Idee. Wer sagte denn, daß er selber nicht auch nur erdacht und erträumt war. Was war Wirklichkeit? Mit neuem Vertrauen nahm Don-Esteban die Aufgabe, die Beliar ihm zugedacht hatte, wieder auf. Beliar, ja, es gab ihn. Egal warum und wie. Doch war ein Schwarzmagier wirklich der richtige für diese Aufgabe. Zu viel fehlte ihm. Er konnte die inneren Zweifel nicht abschütteln.
Vielleicht war dies nur eine Prüfung, zugegebenermaßen eine aufwendige, um zu zeigen, wie wenig das Oberhaupt der Schwarzmagier doch in den Augen Beliars wert war. Vielleicht war es aber auch ganz was anderes. Die Grübeleien ließen Don-Esteban nicht mehr los. Vielleicht sollte er zurück. Doch nein, wie sollte das zu bewerkstelligen sein? Nein, er mußte seine Aufgabe vollenden. Nicht zurückblicken. Vorwärts. Er wußte, daß jemand auf dem Weg zu ihm war. Wer es war und wann dieser sein Ziel erreichte, wußte er jedoch nicht.
Für Beliar war alles nur ein Spiel. Magier waren nur Bauern auf dem Schachbrett. Ersetzlich. Und doch, er hatte ihn auserkohren, schicksalhafte Entscheidungen zu treffen. War das noch Teil des Spiels oder schon mehr? Wo waren die Grenzen? Zweifel nagte an dem Meister des ZuX. Ob woanders andere an die gleiche Aufgabe gefesselt waren. Ein Wettlauf? Und schon wieder der Vergleich mit einem Spiel. Die Parallelen waren nicht zu verleugnen. Don-Esteban lächelte. Er hatte wieder Gefallen gefunden.
|
| 23.09.2002 22:40 | #366 |
| olirie |
Diese Wiese der Toten war Olirie nicht geheuer. Überall waren leere, ausdruckslose Gesichter. Personen, die keinen anderen Zweck erfüllten, als einfach nur zu existieren. Dieses Schicksal war für Olirie unvorstellbar, man vergisst langsam alles und irgendwann ist nichts. Einfach nichts, sie sollte das gehen? So sehr sich der Magier auch anstrenkte, er konnte es nicht in den Kopf bekommen, wie so etwas ginge. Er bekam schon Kopfschmerzen, desshalb dachte er nicht weiter darüber nach.
Beim vorbeigehen sah Olirie ein Gesicht, dass er irgendwo her kannte, doch er wusste nicht woher. War die Person früher mal sein Nachbar? Oder war es gar mal ein Freund von ihm? Oder ein Soldat, den er steren sah? Olirie konnte die Person nicht zuordnen, es schien auch so, als wäre sie fast komplett vergessen. Auch Olirie kannte nur noch das Aussehen, doch keinen Zusammenhang damit. Er hatte keine Ahnung, wer es war, er hatte die Person vergessen.
Nach einer Weile an der Wand herrumirrens, fand die Gruppe endlich einen Ausgang. Doch als sie durch die Pforte traten, standen sie in einem Raum, der Raum war voller seltsamer Personen, doch in deren Mitte konnte man Don-Esteban erblicken. Olirie schaute strahlend Nathano an, sie hatten es geschafft, sie waren an ihrem Ziel angelangt.
|
| 24.09.2002 09:19 | #367 |
| vollstrecker |
der vollstrecker empfand wirklich wut. da war diese person mit ihren begleitern doch bis an ihr ziel vorgedrungen. alle hürden hatten nichts genutzt, weil sein herr darauf bestanden hatte, dass er diesen menschen kein leid antat. dabei wäre alles so leicht gewesen. diese menschen waren so verletzlich, man musste eigentlich nur mit dem finger auf sie deuten und sie würden zerplatzen. vielleicht wollte sein herr ja nicht wirklich, dass er sie zurückhielt. seine entscheidungen waren manchmal durchaus verworren und von gefühlen gesteuert, die der vollstrecker nicht nachvollziehen konnte.
nun hatte er zum zweiten mal diese wand aufgebaut, in der er befehlsgemäß wieder eine schwachstelle hatte einbauen müssen. oh wie er die menschen hasste! irgendwann, wenn seinem herrn mal die aufmerksamkeit fehlte, würde er sich ihrer ganz genüsslich annehmen. dann würde er den menschen die ganzen demütigungen heimzahlen, die er im moment erdulden musste.
warum machte er so ein theater um diese sterblichen? er hatte sich doch sonst nie so gehabt. warum ausgerechnet die? was war an denen besonderes?
|
| 24.09.2002 09:21 | #368 |
| meditate |
meditate hatte ihn sofort gesehen. da stand die vertraute und liebgewordene gestalt in der leicht verschmuddelten robe, die haare, die seit tagen nicht gekämmt waren standen nach allen seiten, vor allem, weil der don immer wieder mit beiden händen darin rumfuhrwerkte. die augen hatten eine fiebrigen glanz und das gesicht zuckte von irgendwelchen nervösen impulsen.
um sich herum hatte er merkwürdige gestalten zu stehen, die durchaus menschen glichen, aber dennoch unwirklich und unbewegt aussahen. er ging inmitten dieser unbeseelten lebewesen hin und her, sah sie an und redete vor sich hin. ab und an verhielt er um einem gedankengang nachzugehen, setzte dann aber seine wanderung fort.
meditate hielt die anderen zurück und ging vorerst allein auf den don zu. plötzlich prallte sie wieder auf dieses kautschukähnliche hindernis. das was ärgerlich und sah sicher auch verdammt blöd aus und ausgerechnet in diesem moment schien der don sie zu bemerken. er starrte sie zuerst wütend an und machte den eindruck, als wolle er auf sie losgehen, dann aber überzog sein gesicht ein schadenfrohes grinsen, hatte er ihr doch angesehen, dass sie nicht zu ihm gelangen konnte.
|
| 24.09.2002 17:07 | #369 |
| {-NaThAnO-} |
Unheimlich war es unter diesen ganzen Toten gewesen. Niemals würde Nathano verstehen, wie es nur schön sein konnte, nichts mehr zu fühlen. Nicht als lebender Mensch. Aber wie es schien, arbeiteten alle diese Gestalten auf dieses Ziel hin. Irgendwo hier musste auch Nathano´s Familie sein, was ihm bange machte. Der Magier hatte keine Lust ihnen zu begegnen, das ganze Leid und die Schuld wieder zu erwärmen. Umso mehr tat es ihm Leid, die Hüterin dort mit dem General zu sehen. Krampfhaft versuchte Nathano nicht in die Gesichter der Toten zu sehen, zu groß war die Angst auf eine Begegnung der besonderen Art.
Schließlich hatte die Gruppe die magische Wand durchtretetn können und scheinbar waren sie ihrem Ziel so nahe, scheinbar. So nah und doch so weit entfernt stand dort Don-Esteban, sichtlich zerzaust von der zu kurz gekommenen Hygiene. Um ihn herum weitere dieser komischen Gestalten, was Nathano langsam nicht mehr abschreckte. Zu gut wusste er mitlerweile, dass man auf ales gafasst sein musste, hier in der Welt Beliars. Meditates Versuch an den Don heran zu kommen, war gescheitert. Was nun? Alle waren sehr angespannt und keiner wusste so richtig Rat.
Schließlich nahm Nathano Gladius Morti zu Hand und versuchte mit einem kraftvollen Schlag die scheinbar elastische Wand zu zerschneiden. Doch kaum hatte Gladius Morti aufgesetzt, wurde die ganze Kraft, die den Schlag gelegt wurde einfach zurück katapultiert. Der Arm des Einhandlehrmeisters fing an zu vibrieren und schließlich musste er mit schmerzversehrtem Gesicht die Klinge fallen lassen und ging in die Knie, seinen Arm haltend. So kamen sie nicht weiter. Doch wie sollte diese Barriere durchtrungen werden? Mit einem entschuldigenden, aber auch fragenden Blick wendete sich Nathano zur Hüterin.
|
| 24.09.2002 17:27 | #370 |
| meditate |
meditate fuhr mit ihren händen an dieser absolut fugenlosen wand entlang. der versuch von nathano war zwar gut gemeint, hier aber sicher absolut unpassend. es gab keine menschliche waffe, mit der man einer schöpfung des dunklen gottes schaden konnte.
trotzdem musste es einen zugang geben. den ganzen langen weg bis zum don hatte es immer ein weiterkommen gegeben. beliar wollte also schon, dass sie weiter kämen. es war irgendwie rätselhaft, aber nicht rätselhafter als alles, was sie bisher von beliar kennen gelernt hatte.
die golems und gerippe, die mächtigen zaubersprüche der gilde würden hier auch keinen gewinn bringen. irgendwie dachten sie falsch. es musste etwas anderes sein, dass diese wand durchlässig machen würde. nur was?
|
| 24.09.2002 18:44 | #371 |
| vollstrecker |
Diese albernen Menschen hatten wirklich kein bisschen Ahnung. Jetzt klebten sie außen an der Wand und wussten nicht, dass jede Berührung der Membrane diesem durchgeknallten Magier auf der Innenseite neue Energie zuführte.
Der Typ hatte Geschöpfe geschaffen mit überdimensionierten Schädeln und probierte die ganze Zeit so eine Art Riesenhirn zu schaffen um den Geheimnissen der Welt auf den Grund zu gehen. Dazu hatte er die Geschöpfe mit zarten spinnwebartigen Leitungen verkabelt und sie auf irgend eine Weise gleichgeschaltet. Wie das funktionieren sollte, war ihm völlig egal, es würde ohnehin nicht funktionieren. Trotzdem war der Typ irgendwie putzig. Nicht so wie die anderen Menschen. Und die Idee mit der Membrane war fast genial, sie hätte fast von ihm selbst sein können.
Wie war der bloß drauf gekommen? Und wozu? Immer wenn jemand die Membrane berührte, floss ein unsichtbarer Strom an Energie und Gedankenkraft in dieses Menschenkraftwerk, dass dieser Don-Esteban da schuf.
Wenn sich das alles günstig entwickelte, würde dieser Don selbst verwirklichen, wozu der Vollstrecker aus irgend einem unerfindlichen Grunde nicht gekommen war. Die Menschen würden immer schwächer werden und - was besonders amüsant war - immer dümmer. Zuerst würden sie ihre Zauberkraft vergessen und irgendwann sicher auch ihre Fähigkeit zu denken. Das wäre dann perfekt. Dann würde der Vollstrecker diese verhassten Wesen an die Erdoberfläche zurück schaffen und ihnen einreden, dass sie Molerats wären. Das wär dann nicht nur genial sondern aus lustig.
Amüsiert beobachtete er, wie sich die Sache weiter entwickelte
|
| 24.09.2002 20:26 | #372 |
| Don-Esteban |
Der Fluß der Gedanken war plötzlich durch eine neue Komponente bereichert worden. Eine menschliche Komponente. Zuerst schwach nur nahm Don-Esteban sie immer mehr wahr, wurde sie immer deutlicher. Und dann sah er sie. Die Magier des Kastells. Waren sie von Beliar geschickt worden, um ihn zu verstärken? Oder waren sie aus eigenem Antrieb hier, hatten sie sich durchgekämpft durch diese fremde Welt? Wieso hatte man sie dann passieren lassen? Darüber mußte er nachdenken.
|
| 25.09.2002 15:39 | #373 |
| meditate |
meditate suchte mit ihren gefährten einen zugang. sie hatten alle diese unsichtbare barriere abgeschritten und jeden zentimeter befühlt. diese langwierige arbeit hatte sie immer erschöpfter werden lassen, einen erfolg hatte es aber nicht gebracht.
meditate musste sich setzen. all ihre gefährten machten einen müden eindruck, bei harald konnte man sogar auf den gedanken kommen, dass er gleich zusammenbrechen würde. das war zumindest ungewöhnlich. meditate hatte schon erschöpfung erlebt hier in der unerwelt aber nicht in solchem maße. sie legte sich einen moment hin und dabei erblickte sie plötzlich ihre eigenen fingerspitzen. dort befanden sich seltsame rote flecken, die aussahen, als würden dort die finger vertrocknen. so etwas hatte sie noch nie gesehen. verwundert sah sie sich das an und bat auch die anderen, ihre hände mal zu betrachten. diese male hatten sie alle!
eigenartig! warum hatte sie so etwas überhaupt noch nie gesehen? und was machte sie eigentlich hier? wo kam sie her? und wo wollte sie hin?
meditate blickte entgeistert in die runde. wo waren sie hier und was wollten sie hier? meditate konnte sich an nichts mehr erinnern.
|
| 25.09.2002 15:39 | #374 |
| Harald |
harald hatte diese seltsame wand schneller wieder losgelassen als die anderen. irgendetwas war unangenehm gewesen. diese berührung, die sich anfühlte, als würde etwas aus ihm heraus gesaugt. er hatte es dann dabei belassen, den don und seine merkwürdigen geschöpfe zu betrachten. diese menschen, oder was so aussah wie menschen, hatte überdimensionierte köpfe und irgendwie hatte es den anschein, als hätte der don diese geschöpfe miteinander verkabelt. als wolle er, dass alle an einer gemeinsamen aufgabe arbeiteten. harald kannte seinen don gut genug um zu wissen, was ihn wirklich reizte. es war immer nur das streben nach neuen erkenntnissen, dem bei don leider keine moralischen oder ethischen grenzen gesetzt war.
irgend sowas seltsames hatte er doch auch hier vor.
und dann entdeckte harald die feinen leitungen, die auch diese seltsame membrane mit den kopfriesen verband, die der don geschaffen hatte. diese menbrane hing also auch mit dem ganzen zusammen.
harald besah noch einmal seine seltsam verfärbten fingerkuppen und dann dämmerte ein verdacht herauf. was wäre, wenn diese membrane sie irgendwie anzapfte? vielleicht war seine erschöpfung und die der gefährten darauf zurück zu führen, dass sie angezapft wurden?
er ging zu meditate und teilte ihr seinen verdacht mit.
|
| 25.09.2002 15:40 | #375 |
| meditate |
"welche membrane? wovon redest du? und wer bist du? kenne ich dich überhaupt?"
|
| 25.09.2002 15:41 | #376 |
| Harald |
harald war entsetzt. er ging noch einmal auf die membrane zu und hielt seine fingerspitzen in einigem abstand dagegen. es war jetzt deutlich zu sehen, dass sich diese membrane seiner hand entgegenwölbte. wenn er die hand bewegte, dann folgte die membrane seinen bewegungen. da war also wirklich etwas faul.
harald drehte seine hand herum und versuchte es einmal mit dem handrücken. jetzt passierte genau das gegenteil. die wand wich deutlich vor ihm zurück. harald schleifte den noch ein wenig wacheren olirie an die wand und ließ ihn die gleichen bewegungen vollführen, immer in sicherem abstand zu der membrane. die handinnenflächen bewirkten die gleiche reaktion, aber die außenhand veränderte in diesem falle nichts an der reaktion der wand. harald überlegte.
dann hatte er plötzlich einen einfall. was war an seiner hand anders als an der von olirie? richtig, er trug den ring der kore. olirie nicht. das musste der schlüssel sein.
harald trat entschlossen zu der wand und berührte sie mit dem ring.
|
| 25.09.2002 15:47 | #377 |
| vollstrecker |
Da hatten sie die einzige Schwachstelle dieser Barriere doch gefunden. Der Vollstrecker schrie seine Enttäuschung und Wut so laut heraus, dass der ganze umgebende Raum bebte. Sogar dieser Don hielt einen Moment inne und lauschte.
Dieser Magier hatte den Raum des Don betreten und zog entschlossen sein Schwert. Mit gewaltigen Hieben durchtrennte er jede verbindende Leitung zwischen der Membrane und den seltsam seelenlosen Geschöpfen mit den riesigen Gehirnen. Im selben Moment fiel die Barriere in sich zusammen.
Die Magier außen schienen auch im gleichen Moment wieder zu sich zu finden, auf jeden Fall kehrte ein Art Leuchte in ihre Augen zurück. Nur dieser seltsame Schwarzmagier in Kreis seiner Geschöpfe schien auf einmal etwas zu vermissen. Auf jeden Fall sah er verwirrt auf.
|
| 25.09.2002 15:49 | #378 |
| meditate |
wie war sie hierhergekommen? irgendetwas war passiert. meditate kam sich vor, als sei sie aus einem tiefen traum erwacht. und jetzt fiel es ihr auch ein. sie hatten den weg zu don gesucht und ihn endlich gefunden. irgendetwas hatte dann den weg versperrt, was jetzt nicht mehr da war. sie konnte zu don. der weg war frei.
|
| 25.09.2002 16:27 | #379 |
| Don-Esteban |
Nein! Das empfindliche Gleichgewicht wurde gestört. Diese... diese... diese Menschen. Diese dummen, tölpelhaften Menschen. "Was fällt euch ein? Ich arbeite hier an Aufgaben, die euer Vorstellungsvermögen um ein Vielfaches übersteigen und ihr habt nichts besseres vor, als mich hier aufzusuchen und meine Kreise zu stören." Der Magier war wirklich wütend. Wütend? Eine menschliche Regung. Ein sonderbares Gefühl. War es das, was er vermisst hatte. Die Erinnerung an sein Menschsein.
Konnte er nicht seiner Vergangenheit entfliehen, die vielleicht auf immer seine Bestimmung war? "Also was sucht ihr hier? Ich wurde von Beliar berufen, meine Aufgaben liegen hier. Hier kann ich ihm besser dienen, als im Kastell. Soll euch etwa das gleiche Schicksal vergönnt sein? Hat er euch auch zu sich beordert?" Das plötzliche Auftauchen der anderen verunsicherte ihn. War er etwa nicht der einzige? War er wirklich nur einer unter vielen? Irgendetwas stimmte nicht.
|
| 25.09.2002 18:50 | #380 |
| meditate |
die magierin bewegte sich vorsichtig durch diese seltsamen figuren hindurch, die der don da geschaffen hatte. als sie nahe genug heran war, war ihr völlig klar, dass das alles geschöpfe ihres freundes waren. alle hatten dasselbe tote gesicht, in denen sie eigene züge, aber auch den stolzen gesichtszug des don wiedererkannte. irgendwie hatte er es auch noch verstanden, elemente einer anderen weiblichen person einzuweben, in denen sie orphelia erkannten und ein kleines bisschen glaubte sie auch maleks schwarzes gesicht zu erkennen.
aber all diese gesichter waren leer und trugen ein gemeinsames merkmal - überdimensionierte schädel für ein überdimensioniertes hirn.
meditate ging auf den don zu und berührte ihn sanft mit der hand. eine leichte schmetterlingsberührung, wie bei einem schwerkranken.
"kannst du mich sehen und hören? wir sind da, wir wollen dich heimholen."
|
| 25.09.2002 21:24 | #381 |
| Don-Esteban |
Und jetzt berührte sie ihn auch noch. Zuerst störte sie seine Konzentration, dann kam sie an und berührte ihn! War das nicht meditate? Irgendetwas berührte ihn in seinem Inneren. Und sie sagte irgendwas. Irgendwas unwichtiges. Heimholen. Was war heimholen? Heimholen! Er setzte zu einer Antwort an, doch stockte nach einer Weile. Sie hörte ihn nicht. Achja, reden... Er öffnete den Mund. Reden, ja, das hatte er früher nötig gehabt, um sich zu verständigen.
"Ich bin heimgegangen. Früher war ich woanders, doch jetzt bin ich zu Hause. Hier ist mein zu Hause. Also was willst du noch hier?" Reden war schon fast ungewohnt. Die Kehle schmerzte so dabei. Sie war trocken. War das immer so beim Reden? Er hatte es vergessen. Er hatte wahrscheinlich vieles vergessen. Panik bemächtigte sich seiner. "Sag, wie sieht es im Kastell aus. Es ist doch dunkel dort und es gibt eine große Bibliothek und im Kastell gibt es Dämonen? Sag schon! Und drumrum ist diese Barriere? Richtig, Sag, nun sag schon."
Er hatte gar nicht gemerkt, wie er die Magierin an den Schultern gepackt hatte und sie schüttelte. Hin und her. "Sag es mir, ich muß es wissen." Er verstummte. Und ließ sie los. Seine Züge waren eingefallen, sorgenvoll, der Blick unstet und hektisch. Die Augen wanderten hin und her, als ob sie nichts verpassen wollten. Er sackte in sich zusammen. "Was hab ich alles vergessen. Was hab ich verloren und aufgegeben. Und wofür." Don-Esteban war auf den Steinboden gesunken, den Kopf in die Hände vergraben, die zerzausten Haare fieln ihm über das Gesicht.
|
| 26.09.2002 19:27 | #382 |
| {-NaThAnO-} |
Haralds Idee war hervorragend gewesen. Endlich war die Gruppe zum Don vorgedrungen, welcher sich endlich an die für ihn störenden Magier wandte. Doch was er da von sich gab verstand Nathano nicht. Wieso stellete er solche Fragen? Er wusste doch als einer der besten im Kastell bescheid! Beliar, was hast du mit ihm nur getan? Dieser Don-Esteban war nicht wiederzuerkennen. Total histerisch rüttelte er an Meditat, doch Nathano griff nicht ein. Sie würde das schon schaffen und mit ihm allein fertig werden. Noch nie hatte Nathano Meditate so für etwas kämpfen sehen und er war sich sicher, dass sie es schaffen würde, den Don zurück zu holen. Sie MUSSTE es schaffen!
|
| 27.09.2002 01:17 | #383 |
| meditate |
behutsam näherte sich die hüterin dem mann, der sie einst in das kastell geholt hatte. ganz zerbrochen sah er aus, wie er so auf dem boden lag und eine wehmut erfasste die magierin, die sie schon lange nicht mehr verspürt hatte. ja, sie hatte nicht mal mehr gewusst, dass überhaupt noch solche gefühle in ihrem herzen platz hatten.
sie sank neben dem don auf den boden und umfing ihn mit ihren händen.
"lass doch, es ist nicht wichtig. wir haben dich nicht vergessen. was deinem gedächtnis entschwunden ist, hat sich in unserem wieder gefunden. wir warten auf dich. hier ist nicht der platz, an den du gehörst. komm mit mir."
|
| 27.09.2002 01:53 | #384 |
| Don-Esteban |
"Mitkommen? Mit dir?" Ungläubig schaute der Magier meditate an. "Ich kann nicht. Ich habe hier eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die ich lösen muß." Er schüttelte langam den Kopf. "Bevor ich diese Aufgabe nicht gelöst habe, kann ich nicht von hier fort. Und wohin sollte ich auch gehen? Mein Platz ist hier. hier bei Beliar. Alles, was früher war, ist unwichtig, ist verblasst. Beliar will mich hier haben."
Doch warum waren die Magier dann gekommen? Niemals hätten sie es bis hier hin geschafft, wenn nicht, ja wenn sie nicht eine Chance bekommen hätten, den Weg auch wirklich zurückzulegen, um ihn zu finden. Sollte er etwa gefunden werden? Don-Esteban war für einen Moment verwirrt. Dann aber kam mit dem Anblick der ehemals vertrauten Gefährten die Erinnerung. "Doch sag mir, wie sieht es im Kastell aus? Ich erinnere mich daran. Und diese Erinnerung hilft mir, daran zu denken, was ich bin. Ein Mensch. Vielleicht war ich das auch nur."
Den letzten Satz sagte er mehr zu sich selbst. Er blickte hoch, in das Gesicht der Magierin. Was hatte er hier wirklich zu tun. Warum schafften es seine ehemaligen Freunde, bis zu ihm durchzudringen. Wollte Beliar, daß er gefunden wurde. War dies vielleicht seine Prüfung? Zu erklennen, wo sein Platz war? Jetzt in diesem Moment erschien es ihm so klar wie nie vor Augen. Wie konnte er in seinem Hochmut nur glauben, daß ein Gott ihn benötigte, um seine Pläne zu vollenden?
Hatte er vor kurzem noch geglaubt, alles übernatürliche sei nur eine Idee, so fragte er sich jetzt, ob er nicht selber eine Idee des übernatürlichen war. Vielleicht diente alles materielle nur als Zeitvertreib der Götter, um ihre Langeweile zu vertreiben, ihre Neugier zu stillen und ihren Wissensdurst zu befriedigen. Waren Menschen nur die Versuchsobjekte? Vielleicht waren sie ja nach dem Abbild der Götter geschaffen. Gab es nicht irgendwo einmal Leute, die dies propagierten? Er schaute zu meditate auf, hoffend, daß sie das richtige sagen würde.
|
| 27.09.2002 02:17 | #385 |
| meditate |
"don, mein freund, du bist ein mensch. diese welt ist die welt der toten, die welt der götter, vielleicht auch die welt der chimären, die du hier erschaffen hast. du bist aber viel mehr, fühle mal!"
damit führte sie die hand des don an ihr herz und sie hoffte, er würde ihren herzschlag spüren.
"hier lebt nichts. alles hier ist schein und betrug. unser gott kann sich mit dem leben nicht messen. überleg doch mal, wie lange er schon versucht, sich die welt der lebenden anzueignen? doch nur, weil wir etwas besitzen, das er nicht hat. wir kennen sehnsucht und wünsche, wir lieben und trauern, wir träumen und hoffen.
was gibt es vergleichbares bei beliar?
komm wieder, wir brauchen dich. bei uns können sich deine wünsche erfüllen. das geht hier nicht. hier gibt es keine wünsche. hier wird sich niemals etwas erfüllen."
meditate hielt ihren freund fest umklammert und hoffte, dass er durch sie spürte, was das leben war.
eine unglaubliche traurigkeit hatte sie erfasst. diesen freund würde sie sicher nicht hergeben. und wenn sie beliar selbst zum zweikamof herausfordern müsste.
|
| 27.09.2002 02:32 | #386 |
| Don-Esteban |
"Oh rede nicht so über Beliar. Stell dich nicht über Götter." Er spürte ihren Herzschlag ganz deutlich. "Sie stehen über uns und wir können ihre Gedanken nur erraten, nicht verstehen, ihre Wünsche nur ausführen, nicht bestimmen und ihre Launen nur erahnen, nicht beeinflussen." Er ließ seine Hand wieder sinken, sah meditate jedoch weiter an. "Es mag sein, daß dies hier nur eine tote Welt ist, die unvollkommene Nachbildung der unseren. Doch gerade darum braucht Beliar uns Menschen. Er braucht unsere schöpferische Kraft aus Ideen Wirklichkeit werden zu lassen."
Und wieder macht er eine Pause. "Doch frag ich mich, warum er euch bis hierher durchgelassen hat, wenn er nicht gewollt hätte, daß ich euch begegne und so Zweifel in meine Gedanken gesät werden, ob ich hier am richtigen Platz bin. Sag mir, warum bin ich hier und was ist eure Rolle bei diesem Spiel. So es denn überhaupt ein Spiel ist und nicht bitterer Ernst. Denn ich vermute, das trifft es eher. Denn ich vermute, daß dies alles noch Teil meiner Prüfung ist.
Die Prüfung besteht darin, herauszufinden, wo ich hingehöre und euer Auftauchen läßt mich daran zweifeln, ob ich diese Prüfung auch alleine bestanden hätte. Also muß meine bisherige Entscheidung, hier zu bleiben, falsch sein." Die Verwirrung war auf Don-Estebans Gesicht deutlich abzulesen. Was war richtig, was falsch? Er schankte hin und her. Möglichkeiten wie hier hatte er noch nie und doch fehlten all die Dinge, die das Menschsein ausmachten. War dies wirklich der richtige Platz?
|
| 27.09.2002 03:27 | #387 |
| meditate |
"diese entscheidung war mit sicherheit falsch, wir sind die lebendigen. alles was wir an schöpferkraft in uns haben, schöpfen wir aus dem leben. ich bitte dich, steh auf und komm mit uns."
meditate konnte die tränen nicht mehr zurückhalten. sie liefen ihren weg über die wangen, rollten an der nase entlang und tropften an den nasenflügeln auf den magier hinunter.
"steh auf, mein don! lass uns zurück gehen. komm wieder mit in die welt der fragen, der zweifel, der ängste, aber auch der hoffnung, der träume und der erinnerungen. nimm meine hand und lass uns zurück gehen."
|
| 27.09.2002 03:50 | #388 |
| Don-Esteban |
Die Träne lief über die Wange und verharrte auf der Lippe. Irgendwie fand sie den Weg dorthin und von hier war es nicht mehr weit bis zur Zunge, wo der Geschmack des Salzes die Erinnerungen im Kopf des Don explodieren ließen. Sie hatte recht. Dies war nicht seine Welt. "Laß uns gehen. Ich komme mit zurück. Ich weiß nicht, was der Sinn meines Aufenthaltes hier war, doch ich weiß, wo ich hingehöre." Er stand auf und schaute an sich hinab. "Meine Güte, seh ich ungepflegt aus. Die schöne Robe."
Er klopfte sie ab, ohne daß dadurch wirklich etwas verbessert wurde. Dann schien er sich an etwas zu erinnern. Er sah meditate an. In ihren Augen glitzerte es feucht. "Laß uns umkehren, uns alle. Gehen wir zurück, suchen wir uns einen Weg zurück ins Kastell. In das, was unser zu Hause ist." Bereitwillig hatte er meditates Hand ergriffen und ließ sich von ihr fortführen. Nathano, olirie und Harald standen etwas abseits. Auch sie sahen erschöpft aus. "Wie steht es um eure magischen Studien?" Wandte er sich an die beiden erstgenannten.
|
| 27.09.2002 03:59 | #389 |
| kore |
plötzlich erschien ein kleiner weißer rauch vor der gruppe, der sich schnell verdichtete und gestalt gewann. die kore erschien.
"ihr könnt nicht zurück. der spiegel ist zerstört! fremde mächte greifen nach dem kastell. meditate, du musst den weg erst öffnen!"
|
| 27.09.2002 04:06 | #390 |
| meditate |
"ich soll den weg öffnen? womit denn aber, wenn der spiegel nicht mehr existiert?"
die kore deutete auf meditates brust und die magierin sah erstaunt an sich herab. was meinte die kore? plötzlich hatte sie den kristall in der hand, dessen kraft sie nie erfahren hatte. jetz aber pulsierte er plötzlich heiß auf ihrer brust. die zog ihn hervor und hielt ihn hoch über ihren kopf.
im gleichen moment erschien vor ihnen ein spiegel. und dieser spiegel führte zurück in meditates zimmer. die kore umschloss olirie mit ihrem umhang und die anderen magier schritten entschlossen durch das tor in die welt der lebenden zurück.
|
| 14.10.2002 03:34 | #391 |
| manmouse |
Plötzlich ohne sein zu tun, war der alte Mann hier erschienen. Was war geschehen und wo war er? Manmouse sah sich um, drehte sich im Kreis immer wieder, sein Herz raste. Sein Herz? Was war geschehen.
Manmouse wollte nach vorne gehen, doch wohin nur? Sein Geist wollte dem Körper befehlen endlich einen Schritt nach vorne zu tun. Doch nichts geschah. Der alte Mann sah an sich herab und bemerkte das er nicht mit seinen beiden Füßen auf dem Boden stand. Es war als würde er über dem Boden schweben, wenn auch nur minimal. Dann hörte der alte Mann ein wimmern und heulen. Erst war es weit weg, doch es kam näher. Schnell immer schneller. Manmouse hielt sich die Ohren zu, doch die Schreie wurden immer lauter. Der alte Mann wollte sich zu Boden werfen und schreien. Doch der Körper versagte dem Geist wieder den Dienst. War dies die Hölle? War dies der Ort des Todes?
Nein das konnte nicht sein. Der glatzköpfige Zeichner, dem Manmouse damals in seinem wirrem Traum, begegnet war. Hatte ihm doch gesagt das er ihn länger auf Erden lassen wollte. Der Hüter hatte doch Wort wörtlich gesagt das die Zeit des alten Mannes nicht gekommen war. Dies musste wieder ein Traum sein. Manmouse grübelte. Dann hörte eine Stimme. Die Stimme einer Frau. Erst leise, so als schien sie zu flüstern, dann immer lauter. „ Nein, dies ist kein Traum. Diesmal nicht alter Narr. Deine Zeit ist gekommen. Hörst Du? Deine Zeit ist gekommen. Unterwerfe Dich dem Hüter.“ Das Flüstern hatte sich gewandelt und war zu einem Kreischen geworden. Laut, immer lauter. Dann wurde es hell und der alte Mann, erschrak. Sein Körper begann sich ein wenig zu erheben. Manmouse blickte auf das grelle Licht, alles drehte sich vor seinen Augen. Und dann wurde der Geist des alten Mannes mit einer ungeheuren Wucht in das Licht gesogen. Alles ging so schnell und doch so langsam.
Nach einer Ewigkeit, die jedoch in Wirklichkeit jedoch nur wenige Sekunden dauerte, fand sich der alte Mann in einer riesigen Halle vor. Manmouse saß auf einem hüft hohen Gesteinsbrocken, und wusste nicht wie ihm Geschehen war. Ihm war übel, sein Herz pumpte wild in seiner Brust, so als wenn das ganze Blut von einer klaffenden Wunde, fernhalten musste. Langsam sah der alte Mann auf, die riesige halle schien von vier riesigen Statuen gehalten zu werden. Und dort am anderem Ende war ein Tor. Das Tor was Manmouse schon einmal gesehen hatte. Dies war das Zeichen.
Langsam erhob sich der alte Mann von dem hüft hohen Stein und schritt, ganz ohne sein zu tun, auf das große Tor zu. Und mit jedem Schritt den der alte Mann tat, spiegelte sich ein Lebensabschnitt vor seinen Augen ab.
Stück für Stück. Schritt für Schritt. Gedanke für Gedanke. All dies geschah, ohne das Manmouse etwas dagegen tun konnte. Es war erschreckend und abstoßend. Doch auf die andere Art wunderschön und erfüllend. Und mit dem Glücklichen empfinden was der alte Mann verspürte, drang plötzlich ein zartes Glockenspiel an seine Ohren. Wonne, Manmouse fühlte sich glücklich. Doch die liebliche Melodie wurde durch ein Rufen unterbrochen, die Musik erstarb und Manmouse drehte sich erschrocken um.
Was er sah ließ ihn einen weiteren Schauer über den Rücken laufen. Dort auf dem Stein wo der alte Mann eben noch gesessen hatte, saß nun Meditate. Nein, sie konnte es nicht sein. Es musste ein Trugbild sein. Doch die Gestalt erhob sich plötzlich und schien den alten Mann zu sich rufen zu wollen. Sie breitete die Arme aus und legte den Kopf zur Seite.
Der alte Mann hielt inne. Was sollte er tun? Sollte er seinen Gefühlen nachgeben und weiter in die Richtung des großen Tores schreiten? Oder sollte er zu der Gestalt am Stein gehen und sich Ihr in die Arme legen.
Die Gedanken von Manmouse, wechselten zu einem Bad aus Gefühlen. Seine Seele schien einen innerlichen Kampf auszustehen. Hin und her gerissen, von Gefühl und Vernunft, Liebe und Hass, brach Manmouse plötzlich zusammen. Und fand sich alsbald wieder auf dem Stein sitzend vor.
Es begann wieder von vorne. Meditate war weg, oder zumindest Ihr Trugbild. Das Tor auf der anderen Seite der riesigen Halle war verschlossen und wartete. Darauf dem alten Mann die Pforten zu öffnen.
|
| 16.10.2002 22:39 | #392 |
| manmouse |
Zum wievieltem Male war der alte Mann den Weg zum Tor geschritten, um sich dann doch wieder sitzend auf diesem Stein vorzufinden? Wie oft wurde er von einer Person gerufen? Die früher eine Rolle in dem Leben des alten Mannes eine Rolle gespielt hatte?
Er sah, wie Saleph mitleidig zu ihm rüber schaute. Wie der Magier dem alten Mann ein müdes Lächeln schenkte, sich dann umdrehte und davon schritt. Wie Cole einfach nur da stand und seine Waffe, stolz vor der Brust, in beiden Händen hielt. Fast so als wäre der Söldner eine wilde eigenwillige Kampfmaschine. Selbst seine alten Freunde aus den anderen Lagern waren hier erschienen. Champ, Tomekk, und all die anderen. Und jede Erscheinung endete auf die gleiche Weise. Der alte Mann stockte auf dem Weg zum Tor und grübelte. Dann fand er sich wieder auf dem Stein vor.
Was sollte das? Welchem Zweck war diese Sache dienlich?
Manmouse hatte genug von diesem Spiel. Er schaute zur Decke der gigantischen Halle und schrie.
“ Was habe ich getan, das Ihr meinen Geist so quälen müsst?“ Doch auf eine Antwort wartete der alte Mann vergebens. Denn so oft er auch diese Frage stellte, so hallte ihm jedes Mal nur sein eigenes Echo in der vollkommenen Stille zurück.
So blieb dem ehemaligem General nichts anderes übrig, als es erneut zu versuchen, das Tor, welches am anderem Ende der Halle auf ihn wartete, zu erreichen. Diesmal würde er sich nicht von dem Weg abbringen lassen.
Langsam setzte der alte Mann einen Fuß vor den anderen, das Tor immer fest im Blickwinkel. Er musste es einfach erreichen, koste es was es wolle. Denn lange wollte Manmouse nicht mehr in dieser halle sein da sein fristen. Keiner würde ihn jetzt noch davon abhalten können. Kein Trugbild, keine Melodie. Keine Stimmen, einfach nichts. Doch der alte Mann wurde wieder auf die Probe gestellt.
Da war sie wieder, die liebliche Melodie. Die sich den Weg in sein innerstes suchte. Oder zumindest den Versuch wagte, denn Manmouse hielt sich die Ohren zu. Und weil das nicht genügten wollte, schrie er gegen die Melodie an. Und es schien zu funktionieren.
Dann erschienen wieder die Trugbilder. Erst Meditate, doch als Manmouse nicht darauf reagierte erschienen auch die anderen alle. Sie blickten den alten Mann böse an, lachten und schrieen Manmouse an. Doch Manmouse strotze auch dieser Versuchung indem er einfach die Augen schloss und weiterlief. Nach gut fünfhundert Fuß hatte er das Tor erreicht. Die Melodie verstummte so plötzlich wie sie gekommen war und auch die Trugbilder erloschen. Da war er nun, langsam legte Manmouse seine Hand auf das schwarze Holz des Tores und wie durch Zauberhand legte sich ein kleiner Hebel um, so das, das Tor mit einem gigantischem Mechanismus geöffnet wurde. Über dem Tor waren riesige Zahnräder angebracht, die sich nun mit einem lautem klackern bewegten. Sie setzten eine Kette aus geschmiedetem Eisen in Bewegung und langsam schwang das Tor auf. Was Manmouse dahinter sah, lies ihn den Atem anhalten.
Das konnte doch nicht sein, denn hinter dem Tor befand sich die Kammer von Meditate. Dies konnte nur ein Trugbild sein. Der alte Mann kannte diesen Raum. Der Kamin flackerte, leise knisterte das Holz, so als wenn es schreien würde vor den Schmerzen die ihm das Feuer anhabte.
Noch einmal drehte sich Manmouse um und betrat dann zaghaft das Gemach. Wo er sich langsam aufs Bett nieder lies. Dann schlug das Tor mit einem lauten Knall zu und das Feuer im Kamin erlosch. Manmouse saß nun im Dunkeln. “ Schreie wenn Du kannst! Nur ob sie Dich auch bemerken wird?“
Wo kam diese Stimme nun schon wieder her? War dies wieder ein Spiel? Eine Prüfung?
“ Ich will nicht mehr. Hörst Du? Ich will nicht mehr!“ die letzten Worte hatte der alte Mann nun wirklich geschrieen. Doch wieder keine Antwort. Leere, vollkommene Leere machte sich nun in dem alten Mann breit. Verzweifelt lies sich Manmouse auf das weiche Bett sinken. Sein Gesicht drückte er in das Daunenkissen. Dann rannen dem alten Mann heiße Tränen an den Wangen herab. Er wollte nun endlich sterben. Ruhe, vollkommene Ruhe. Hilfe.....
|
| 18.10.2002 01:47 | #393 |
| manmouse |
Nach einer Weile voller schwärze und stille. Raffte sich der alte Mann wieder auf. Die Kammer seiner Ziehtochter war noch immer in volle Dunkelheit gehüllt. Doch dies änderte sich im Nu. Langsam begann das Feuer im Kamin wieder zu züngeln. So als wen es darauf gewartet hätte, das sich Manmouse nun endlich aufrichten würde. Die Kammer füllte sich nun mit warmen rotem Licht und der alte Mann konnte sich nun ein wenige genauer umsehen. An der Wand standen zwei Truhen. Der Boden wurde mit einem kostbaren rotem Flies gesäumt. Und dort in der Ecke stand ein Mannshoher Spiegel, der von sieben Kerzenständern gesäumt war.
Manmouse lies seinen Blick langsam durch den Raum streifen, grübelte kurz und entschied sich mal einen Blick in den Spiegel zu wagen. Und wie auf ein Zeichen entzündeten sich die Kerzen am Spiegel von Zauberhand. So das der alte Mann einen Blick in sein innerstes werfen konnte. Doch was er sah lies ihn das Blut in seinen Adern gefrieren, denn er sah nicht sich sondern ein Skelett. Manmouse wich einen Schritt zurück und rieb sich die Augen. Dann sah er noch einmal in den Spiegel und blickte in Meditate’s Kammer. Aber sich sah der alte Mann nicht.
Wie konnte das denn sein? Wenn dies ein normaler Spiegel war, musste sich der alte Mann vor dem Spiegel sehen und hinter ihm musste die Kammer von Meditate sein. Doch dem war nicht so. Also was sah der alte Mann, wieder ein Trugbild ? Ein Trugbild in einem Trugbild? Oder blickte er diesmal ins echte Zimmer?
|
| 18.10.2002 02:13 | #394 |
| meditate |
meditate streckte ihm die hände entgegen.
"väterchen, was tust du denn hier? du warst doch schon auf dem weiten feld des vergessens! wie hast du denn den weg hierher gefunden?"
sie nahm seine hände in die ihren und fühlte im selben moment die todeskälte. sie sollte sich nicht täuschen. der alte war tot. beliar hatte ihn zu sich beordert und der natürliche gang der dinge war, dass er für immer dahinging. auch wenn es für alle beteiligten schwer war.
andererseits, was machte er hier? vor der pforte in die welt der lebenden?
|
| 18.10.2002 02:20 | #395 |
| manmouse |
Der alte Mann schritt ungläubig zurück. Was machte sein Töchterchen denn hier? Oder war das wieder ein Trugbild? Eines der vielen den denen Manmouse in den letzten Stunden über den Weg gelaufen war.
“ Komm mir nicht zunahe, wann hat dieses Spiel endlich ein Ende? Kann ich nicht in Ruhe sterben? Ihr habt doch gefaselt das meine Zeit nun gekommen ist.“ Manmouse sackte auf die Knie und schaute Meditate mit verzweifelten Augen an. “ Bitte bereitet diesem Spiel ein Ende. Ich flehe Euch an“
|
| 18.10.2002 02:32 | #396 |
| meditate |
"du kannst doch nicht vor mit knien! ich bins doch, dein töchterchen. manmouse, was ist denn los? findest du keine ruhe? wie kann ich dir helfen? müssen wir unser gespräch fortsetzen? willst du abschied nehmen? kannst du dich nicht lösen?"
meditate war ganz verzweifelt. das konnte doch nicht sein, dass ihr väterchen hier so leiden musste. was konnte sie nur tun. sie musste die kore fragen. die hatte ihr schon so oft geholfen mit ihren rätselhaften sprüchen.
diese wanderin zwischen den welten würde sicher helfen können.
|
| 18.10.2002 02:35 | #397 |
| kore |
in einem feinen weißen rauch erschien die kore.
"was kann ich für dich tun meditate? du brauchst meinen rat?"
|
| 18.10.2002 02:37 | #398 |
| meditate |
"was ist mit meinem väterchen. er wurde im krieg tödlich verletzt und jetzt steht er vor mir und findet keine ruhe. ich kann und will ihn nicht so leiden lassen. was soll ich tun?"
|
| 18.10.2002 02:39 | #399 |
| kore |
"er ist einfach noch nicht so weit. manchmal, sehr selten, hat unser meister ein einsehen und entläßt einen toten wieder auf die welt. ihr nennt sie dann untote, wiedergänger, geister oder zombies.
wir nennen sie arme seelen, die nicht loslassen können.
mir scheint, dieser manmouse wird jetzt als solcher auf die erde wiederkommen."
|
| 18.10.2002 02:40 | #400 |
| meditate |
"aber das ist ja schrecklich. das will ich auf keinen fall. ich will dass er seine ruhe findet. entweder als toter oder als lebender, nicht irgendwas zwischendurch.
kannst du mir keine lösung sagen?"
|
| 18.10.2002 02:42 | #401 |
| kore |
"wenn er in deine welt entlassen wird, gibt es keine andere lösung. es sei denn, du nimmst seinen geist mit dir und beschützt ihn."
|
| 18.10.2002 02:45 | #402 |
| meditate |
"und wie soll ich das tun? ich kann ihn schlecht in die hand nehmen. wenn er ein geist ist, dann ist er doch flüchtig und vergeht wie rauch. ich hab schon genug geister gesehen."
|
| 18.10.2002 02:48 | #403 |
| manmouse |
Der alte Mann sah Meditate und die Kore an, stand dann auf und so langsam verschwand die bleiche aus seinem Gesicht.
“ Du bist es wirklich.“ Manmouse schritt auf Meditate zu und wollte sie umarmen, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Der alte Mann konnte die junge Frau nicht umarmen. Verdutzt lies Manmouse von der Hüterin ab und wandte sich an die Kore. “ Wie meint Ihr das ? Natürlich bin ich nicht bereit zu sterben, ich habe noch soviel vor. Meint Ihr ich bin freiwillig hier ?“
|
| 18.10.2002 02:48 | #404 |
| kore |
die kore sah den alten mann an
"weißt du, auf was du dich da einläßt? du bist ein wesen zwischen den welten. wenn du wieder lebendig sein willst, dann brauchst du einen körper. meditate, nimm ihn in deinen kristall. er ist ein sehr gutes gehäuse für einen geist.
aber überleg gut. willst du das wirklich tun? er hat keinen körper mehr. der ist längst verwest. ohne körper kannst du ihn nie mehr lebendig machen. überleg dir genau was du machen willst. wenn du ihn jetzt mit dir nimmst, übernimmst du auch die ganze verantwortung für ihn. das heißt , du musst einen weg finden, ihn wieder lebendig zu machen. das kann beliar nämlich nicht. wenn du keinen weg findest, wird er für immer in diesem kristall eingeschlossen sein."
|
| 18.10.2002 02:58 | #405 |
| manmouse |
Manmouse hörte der Kore zu."Es ist falsch Meditate diese Entscheidung aufzuzwingen. " Dann blickte er Meditate tief in die Augen." Ich bin sicher das Du einen Weg finden wirst. Also lege ich mein Schicksal in deine Hände.Ich denke dort bin ich sicher und gut aufgehoben."
Sein Blick lies keine Zweifel zu." Ich war lange genug hier unten. Es wird Zeit für mich"
|
| 18.10.2002 03:02 | #406 |
| kore |
"nun dann meditate, gib mir den kristall."
die hüterin nahm die kette vom hals und übereichte diese der hüterin.
die sah dem alten mann lange in die augen und dann legte sie ihm eine hand auf das haupt. im selben moment verging er in einem feinen weißen rauch, der eine weile schwebte und sich dann in den kristall verzog.
"hier meditate. das ist der geist deines väterchens. ich wünsch dir viel glück. mehr kann ich nicht machen."
damit schloss die kore ihre schleier und war in wenigen augenblicken verschwunden.
|
| 18.10.2002 03:04 | #407 |
| meditate |
die magierin nahm den kristall, legte sich die kette um den hals und hoffte, dass manmouse an ihrem busen gut aufgehoben war. dann berührte sie mit dem ring den spiegel und trat wieder in ihr zimmer.
|
|