07 Rang-6-Skills - Teil 8: Paladinmagie

Die acht Pfade der Krieger

Vieles hat sich in den letzten Wochen verändert innerhalb des Gefüges des RPG. Umso wichtiger ist es, in solchen Zeiten auch einen Blick auf die Dinge zu werfen, die bleiben - oder vielleicht doch auch eine stille Entwicklung durchgehen. Zu diesen Dingen gehört der einzige Rang 6-Skill, der seine Vorlage direkt in einem der Gothic-Spiele findet und der zukünftig eine gewichtigere Rolle als noch zu Gothic 3-Zeiten spielen könnte.
So steht uns Ferox, Großmeister der Paladine, Rede und Antwort zur Paladinmagie, seine Hintergründe und Möglichkeiten.


Teil 8: Paladinmagie

Was genau ist die Paladinmagie? Wie kann man sie am besten beschreiben?
Ferox: Eine einzigartige Verbindung zwischen Innos und den Paladinen, ausgelöst durch eine Mischung von Erwählt-Werden, Selbstfindung und starkem Glauben.

Inwiefern unterscheidet sie sich dabei von den klassischen Magieschulen?
Ferox: Paladinmagie ist nicht auf Wissen oder Ratio ausgelegt, sondern ein Gefühl. Innos' Anwesenheit ist präsent und damit die Sicherheit seines Schutzes. Dabei kommt der größte Anteil der aufgewendeten Magie direkt von Innos und wird durch Gebete oder gebetsartige Meditation kanalisiert und geformt.
Das ist besonders der Gegensatz, den ich gegenüber Feuer- oder Wassermagie empfinde.

Es ist also eher eine gelebte und keine angelesene Magie. Wie erwirbt man diese Fähigkeiten?
Ferox: Nach der neuen Tradition, durch das Trinken der heiligen Flamme aus einem der Feuerkelche.

Wäre es also auch einem unsittlichen Menschen, der nicht nach Innos' geboten lebt, möglich, die Paladinmagie zu erwerben, wenn er aus so einem Kelch trinkt?
Ferox: Schwer zu sagen. Es gibt einen Fall im Rollenspiel, bei dem das passiert ist, Jun - er trank aus dem Kelch, obwohl er noch kein Paladin und nicht erwählt war. Es hat ihn innerlich gebrandtmarkt - wie genau, muss er selbst beantworten -, aber die Paladinmagie hat er letztlich erhalten. Durch unlautere Mittel, wie man sieht. Gewöhnlich sollte die Flamme ausschließlich Paladine nicht verbrennen.
Leider ist der Fall im RpG noch nicht bekannt und daher nicht untersucht.

Bei einem Blick auf die Sprüche der Paladinmagie drängt sich der Eindruck auf, dass der Paladin als Schützer und Unterstützer gegen das Böse fungiert. Versteht sich der Orden der Paladine auch so?
Ferox: Im Paladineid (Link zum Eid) heißt es: "Weiterhin schwöre ich, alles, das Innos' Schöpfung hervorgebracht hat, zu ehren, zu respektieren und, wenn nötig, zu verteidigen, besonders aber jene, die schwächer sind als ich selbst es bin [...]"
Das ist natürlich nur ein Teil der weltlich gewandten Ausrichtung des Ordens, lässt sich aber auch auf die unterstützende Magie beziehen. - Daneben dürfen die kämpferischen Sprüche nicht vergessen werden. Paladine müssen für viele Situationen gewappnet sein. Der Kampf gegen Untote, die offene Schlacht, das Vertreiben des Bösen in den Seelen Fehlgeleiteter oder Besessener.

Mit der Umstellung wurde die Paladinmagie ausgebaut. Versteht sich der Paladin nun eher als kriegerischer Magier, oder als Krieger mit Unterstützungsmagie?
Ferox: Gute Frage.
Sobald man im Orden aufgenommen ist, bekommt man es eigentlich mit Magie zu tun. Die Waffenweihe ist ein erster Schritt auf diesem Weg. Dass das erste Magische, das man hat, eine Waffe ist, dürfte den unterstützenden Aspekt der Magie hierbei hervorheben.
Ich muss sagen, es gibt beides, den eher auf Kampf fixierten und den auf Magie fixierten Paladin. Hinzu kommt, dass viele der Zauber auf Schlachten oder Kämpfe ausgerichtet sind.
Eigentlich kann man die Frage nicht beantworten. Paladine sind weder das eine noch das andere. Sie sind Paladine.

Das Problem bei der Paladinmagie ist, wie sicher bei allen Rang-6-Skills der Krieger, dass der Individualismus nicht zu kurz kommen darf und man niemanden zwingen kann, die Magie auf eine Art zu lernen. Ich bin der Meinung, dass sie eine Lebenseinstellung bedeutet, zu der man durch unsere Ränge hingeführt wird, zu einem Leben als Streiter Innos'. Dazu gehört der Glauben, dazu gehören die Kampffertigkeiten.
Für mich war es ein langer Weg dorthin, der so ziemlich meine gesamte RpG-Zeit eingenommen hat. Andere mögen das schneller lösen - schneller heißt, in den zwei Jahren, die man ungefähr bis zum sechsten Rang benötigt und nicht unbedingt Ewigkeiten darüber hinaus.

Was hat deinen Weg so lang werden lassen? Schwierigkeiten, sich den Tugenden Innos' ganz zu öffnen?
Ferox: Ja, tatsächlich bin ich dabei noch immer auf dem Weg; es ist wahrscheinlich ein ewiger Weg, das Leben als Paladin. - Ich bin nämlich eigentlich Anhänger Adanos' (gewesen) - dazu auch mein Signaturspruch "Getragen von Adanos. Geführt von Innos." - und musste mich erst an den Gedanken der Gerechtigkeit gewöhnen, die für mich vermutlich noch immer anders aussieht als für andere.
Das hat den Weg lang werden lassen.
Den Weg zur Paladinmagie hat erschwert, dass wir fast während der ganzen Gothic-3-Zeit die Feuerkelche gesucht haben und erst seit einiger Zeit die Paladinmagie offen steht. Vor der Umstellung hatte ich nicht die Gelegenheit, Paladinmagie zu lernen, aber da war das Konzept auch noch irgendwie anders.

Inwiefern hat sich das Konzept der Paladinmagie denn genau gewandelt?
Ferox: Früher wurde die Magie auch aus Büchern gelernt. Sprüche waren ähnlich, soweit ich mich erinnere; es gab einen Lehrmeister und klassische Lehren, wie bei anderen Skills. Es war wahrscheinlich keine so große Identifikation mit der Magie an sich oder mit Innos notwendig.

Gibt es noch irgendetwas, das du unseren Lesern mitteilen willst?
Ferox: Heute ist die Magie ein Teil des Paladinlebens, der gemeinsam mit Glauben und Kampf lebt. Sie ist ein Teil der Ausbildung als Streiter Innos', einer besonderen Art des Kriegers. Manche mögen uns als 'Hybride' bezeichnen, aber mir gefällt diese Klassifikation nicht so sehr. Wir sind Paladine, zu uns gehört Magie. Zu uns gehört ebenbürtig der Kampf.
Jeder sollte ein Leben als Paladin anstreben. *g*