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03 Ostargaan

SETARRIF

Schöne neue Zukunft?

Alles hatte auf einen Sieg Oktavians hingedeutet, als dieser die öffentliche Hinrichtung des exkommunizierten Wassermagiers Hyperius befahl. Dass die Entscheidung des ehemaligen obersten Wassermagiers von Setarrif, der sich ein autoritäres Regime errichtet hatte, nicht umgesetzt wurde, war mehreren Faktoren zu verdanken. Einer Zusammenarbeit der Hofmagierb Ethorns und der Wassermagier aus Varant, sowie eine Quellen behaupten noch weiteren Mächten, war es zu verdanken, dass in der Stunde, die Oktavian als seinen größten Sieg sah, seine Niederlage heraufbeschworen wurde.
Seine Arroganz und Selbstüberschätzung hatte ihn blind und unvorsichtig gemacht. Während draußen auf dem Königsplatz die Hinrichtung ihren Lauf nahn, wurde Oktavian in den Keller gelockt, wo einige Wassermagier, einem Plan Myxirs folgend, in einem Ritual die Kräfte des obersten setarrifer Magiers bannten und diesen somit zu einer Niederlage zwangen. Doch reicht diese Veränderung bereits um den Orden vollends zu reformieren oder wird bloß eine neue Person in das entstandene Vakuum treten? Wenn es nach dem Obersten Hofmagier, der es ablehnte, selbst die Nachfolge Oktavians anzutreten, ginge und sicherlich auch vielen anderen Wassermagiern, wird erneut der Rat gestärkt und die Macht des Posten des Obersten Wassermagiers ein wenig beschnitten.

Währenddessen war es dem Eingreifen einer Gruppe von Krieger und einer Magierin zu verdanken, dass der Exkommunizierte dem Strick entgang, bevor er spurlos verschwand und im wahrsten Sinne des Wortes vom Erdboden verschluckt wurde. Über seinen jetzigen Aufenthaltsort ist nichts bekannt und doch ranken sich wohl in Teilen der Bevölkerung noch Gerüchte, dass er erneut einen Schlag gegen die Ordnung des Ordens der Wassermagier plant. Ähnlich dieser Befürchtung ist mit dem Abschlagen des Kopfes der Schlange noch lange nicht das Gift der Korruption und Machtgier in den Reihen der Wassermagier beseitigt und lediglich die Zeit wird zeigen, ob sich der Orden erholt und zu einer starken Einheit zusammenwächst.
Doch war dies nicht die einzige Begebenheit, die ihre Schatten in die Zukunft vorauswirft. Der König Setarrifs Ethorn sieht sich in der Notwendigkeit zu handeln, um ein Bollwerk gegenüber den myrtanischen Invasoren aufzubauen, so dass er sich nun scheinbar längst vergessenen Mitteln der Vergangenheit bedienen will. Die Schwerter Ethorns, in den Ohren der meisten nicht viel mehr als eine alte Legende, bei manch einem ein Albtraum der alten Zeiten, soll womöglich eine Trumpfkarte im Spiel um Argaan sein. Doch ist diese Trumpfkarte nicht vielleicht ein zweischneidiges Schwert und die Vergangenheit droht sich zu wiederholen?
Unter großen Anstrengungen wurde der letzte Verblieben der Schwerter Ethorns nach Setarrif geholt. Doch was da vor die Augen des Königs kam, war nicht viel mehr als ein Relikt. Ein gebrochener und scheinbar verwirrter Mann, der mehr seinen eigenen Gedanken, als der Realität nachhing. Der Segen der Schwerter Ethorns, das Bilden einer Einheit innerhalb einer Truppe, was sich über alle Ebenen erstrecken zu scheint, war damals mehr zu einem Fluch geworden, der große Zerstörung hevorgerufen hat. Doch hält der König an seinem Plan fest und welche Folgen dies haben kann und wird, zeigt wohl erst die Zukunft.

(--Hyperius)

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