02 Königreich Argaan

Eine Frage des Glaubens

In den letzten Wochen ist es ziemlich ruhig um den Krieg geworden. Keine Nachricht über erneute Attacken der Garde und auch von seitens der Klingen dringen kaum Informationen an die Öffentlichkeit. . Es scheint endlich Frieden auf Argaan zu herrschen. Doch der blasse Schein Trügt, wie immer…
Spione Rhobars dringen sogar in die Goldene Stadt ein und suchen nach irgendwelchen Beweisen für die Existenz ihres ach so herrlichen Glaubens. Natürlich stiess der grimmige Adept Aaron eher auf taube Ohren oder auf gesprächigere Leiter, die die Täuschung nicht richtig erkannten. Doch sogar letztere verteidigten unwissentlich, in unendlich langen Diskussionen über das Leben, den Glauben Adanos und ihre gelehrten Anhänger.

Ja, so ist es halt mit uns Setarrifern, wir haben den Widerstand eben im Blut.

Wer am Akademieplatz vorbeikam, als gerade ein Herold die Befehle austeilte, der hat wohl auch mitbekommen, dass eine kleine Gruppe von jungen Klingen sich auf die Suche nach dem verschollenen Klingenmeister Manuele gemacht haben. Dieser soll ja bekanntlich den Wiederstand auf Westargaan organisieren, wenn auch die Meinungen darüber gespalten sind. Man weiss ja wie es an den Stammtischen der Sturmkampfmöve zu und her geht. Einer behauptet das eine und nur Sekunden später kommt einer dazu, der erzählt genau das Gegenteil.

Schön ist ausserdem, dass trotz der angeschlagenen Wirtschaftslage Argaans, die Geschäfte im Marktviertel und im Allgemeinen immer noch in vollem Gange sind. Letzthin ist sogar einer der Bootsbauer nach Setarrif zurückgekehrt, was den Fischern, besonders dem fleissigen Iain, zugute kam. Wie lange Gath jedoch in der Stadt bleiben wird ist noch unklar. Vermutlich wird er mit bedauern herausfinden, dass sein ehemaliges Geschäft „vorübergehend“ geschlossen wurde und dann das Weite suchen. Man kann ja nie wissen, wie viele Gläubiger noch am Tor warten.

So, ich komme, glaube ich, zum Schluss meines kurzen Berichts, oder fehlt da nicht doch was?

Ach ja, bis jetzt rede ich ja fast nur von männlichen Gefährten, was sicher ein völlig falsches Bild von mir abgibt. Schliesslich beobachten meine Argusaugen immer wieder gerne, wie sich das schwächere Geschlecht im Kampfe übt. Da gibt es so die lustigsten Sachen zu beobachten. Zurzeit kann man fast täglich die junge Madlen beim Trainieren sehen, wie sie von der Veteranin Redsonja so manchen Kniff mit dem Schwert erlernt. Obwohl diese lieber mal zu ihrem armen Kinde schauen sollte, diese Rabenmutter… doch sie jagt ja bekanntlich lieber Diebe.
Letztens war Edon sogar so dreist und hat tatsächlich versucht ihre geliebten Scimitars zu klauen. Der hatte wohl Glück, sie an einem ihrer freundlicheren Tage anzutreffen. Da gab es so manch anderen in der Geschichte, für den diese die letzte Begegnung gewesen wäre. Sie beliess es bei einer Verwarnung und versuchte den Strolch auf andere Gedanken zu bringen, wer weiss vielleicht konnte er dem Wiederstand ja noch von Nutzen sein.

Nun, genug getratscht, ihr wisst ja, wer mehr erfahren will, kann selbst mal in unsere Welt eintauchen, oder doch besser auf die nächste Ausgabe des Boten warten.



(-- Manuele)