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5 Interview und Kommentare

Interview mit einem Ork
von Tat'ank'Ka

Werte Leser des Myrtanischen Boten. Heute werde ich Euch in eine Welt führen, die Ihr als Leser wohl noch nie wirklich betrachtet habt. Die Welt der Orks.
Wir kennen es doch alle. Kaum sieht man einen Ork, werden Waffen gezogen und die Konversation lediglich auf Kriegsgebrüll beschränkt. Doch wieso ist das so? Ich werde dem nachforschen. Ich bekam ein Exklusivinterview mit einem Ork der anonym bleiben möchte und bin gespannt wie es sich entwickeln wird.
Ich scheute keine Mühen und Kosten, besorgte mir ein sogenanntes Ulumulu und durfte in ein Heerlager eines Orkclans der sich Urkma nennt. Ich möchte anmerken, dass in diesem Interview der Ork und ich die neuste magische Technologie, ein Übersetzeramulett, tragen und somit keine Sprachprobleme untereinander herrschen.
Doch nun zum Interview. Wir sitzen gerade in einem großen Zelt aus Fellen, es riecht hier ein wenig streng und draußen werden Trommeln gespielt. Fünf Kühe wurden geopfert und viele der Orks legen sich eine Kriegsbemalung an oder drehen sich Kriegszöpfe. Als ich hier ankam, wurde ich mit skeptischen Blicken beäugt und es war eine starke Anspannung zu spüren, da diese Orks bald in die Schlacht ziehen.

Mensch:
"Herr...Ork? Darf ich sie so nennen?"

Ork (winkt ab):
"Nein, Morra! Du fragst ich antworte!"

Mensch:
"Aber...aber ich wollte doch nur höflich sein."

Ork (knurrt):
"Quatsch nicht, Morra! Schon Morgen kann ich in einer Schlacht fallen! Da will ich meine letzten Stunden nicht mit so einer Made wie dir verbringen!"

Mensch:
"Schon ok...schon ok. Reden wir einfach. Wollen sie mir erzählen, was da draußen vor sich geht. Wieso wurden die Kühe geopfert und was haben diese Trommelklänge auf sich?"

Ork:
"Die Kühe sind Opfer für die kommende Schlacht. Wir werden ihr Blut trinken und ihr Fleisch essen. Wenn die Trommelklänge intensiver werden, werden wir zu den Trommelklängen tanzen und unsere Geister wecken. Und dann sind wir bereit für die Schlacht."

Mensch:
"Interessant. Und die Kriegsbemalung an euch?"

Ork:
"Was ist damit?"

Mensch:
"Was bedeutet sie?"

Ork (genervt):
"Ihr Morras wisst auch gar nichts. Weiß im Gesicht steht für den Tod und die Verbundenheit in die Totenwelt. Wer weiß trägt, kämpft mit seinen Ahnen. Rot steht für das Blut, für das Leben. Je länger ein Ork lebt und Schlachten überstand, umso mehr trägt er von diesem Rot. Es kommt nicht von ungefähr, dass Rot eine bedrohliche Farbe ist und ein Veteran ist das allemal. Es gibt noch mehr Farben und je nach Herkunft können sich unter Orks die Farben unterscheiden. Aber wieso sollte ich das alles einem Morra erklären? Ihr versteht es doch sowieso nicht."

Mensch (denkt sich was):
"Khorinis? Also seid ihr ein Khorinisork, ja? Wenn ihr aber erlaubt - was soll der grüne Punkt zwischen euren Augen? Und was eure Kriegszöpfe?"

Ork (etwas erbost):
"Natürlich Khorinis! Sieht man doch, blöde Shuta! Die Kriegszöpfe sind Kriegszöpfe. Sie werden einem gefallenen Bruder gewidmet und so lange getragen, bis man für diesen eine gewisse Anzahl an Feinden getötet hat. So vergisst man diesen nicht und er bekommt Diener in Beliars Reich. Um dies zu bewirken, schneidet man dann in einer kleinen Zeremonie den Zopf ab, verabschiedet sich so vom Freund und Bruder und ein Schamane verbrennt den Zopf dann. Alte Zöpfe abschneiden ist ein orkisches Sprichwort. - Und der grüne Punkt ist das Auge Krushaks. Wer es trägt, lässt Krushak zusehen wie man in der Schlacht kämpft. Er ist dann mit einem und wenn Krushak es gefällt wie man kämpft, hilft er einem!"

Mensch (hebt eine Augenbraue an):
"Krushak, soso. Ihr wollt mir sicher nicht mehr zu Krushak erzählen? - Nein? Dachte ich mir. Dann aber sicher etwas zur momentanen Lage. Was ist los im Orkimperium? Geht es heute Nacht gegen Kans Truppen?"

Ork (schnaubt auf):
"Wenn der Schöpfer es so will. Kan ist schwach. Er versagte als Anführer bei der Belagerung von Vengard. Er erschien nicht einmal. Stattdessen hockte er in Faring, während meine Brüder vor und in Vengard fielen. Jeder andere Kriegsherr hätte uns zum Sieg geführt!"
(Ork umgreift wütend seine Axt)


Mensch (ängstlich):
"Macht bitte nichts falsches...ich bin kein Ork. Die...Niederlage vor Vengard schmerzt euch Orks?"

Ork (nachdenklich):
"Natürlich! Anfangs lief es noch gut und dann wurde es immer schlechter. Früher wurde der Anführer solcher Niederlagen geköpft oder nahm sich selbst das Leben, da solch eine Niederlage ehrlos ist. Und was machte Kan? Nichts! Stattdessen versucht er nun seine Macht auszubauen, indem er die traditionellen Clans abschaffen will und ein Heer, dass nur ihm folgt, schaffen will. Selbst dein Morraverstand wird dir doch zu denken geben, wenn vor Vengard die orkischen Clans und ihre Kriegsherren ihr Blut ließen und Kans Kriegsherren ihre Städte mehr schlecht als recht gegen diese armseligen und ehrlosen Rebellen und Waldmorras verteidigten. An Nachschub kam sehr wenig durch..."

Mensch: "
Für wahr, es klingt nach einem Komplott. Und nun wollen die orkischen Clans sich erheben und Kan stürzen? Führt dies nicht unweigerlich zum Zerfall eures Imperiums?"

Ork: "
War es jemals anders unter uns Orks? Wir sind eine Kriegerrasse. Wir hören auf zu leben, wenn es keine Kriege zu führen gibt. Die Morras machen nichts. Sie sind lästig wie Fliegen, aber haben dieselbe Wirkung. Unter uns Orks herrschen Spannungen die nur durch die Axt entspannt werden können und wenn es darum geht, ob wir das Erbe unserer Ahnen ehren sollen oder wie ihr Morras einen große Anführer folgen sollen, dann spaltet sich das orkische Imperium. Kan fordert absolute Loyalität, doch wir Clanorks sind nur unsere Kriegsherrn absolut loyal. Kan will Macht, aber niemand unter den Orks erlangt Macht, wenn er so versagte! - Wenn das Imperium dadurch zerfällt, so wird es passieren. Wir wahren dafür aber das was uns zu Orks macht. Die Tradition unserer Ahnen!"

Mensch:
"Lieber sterben, als wie wir Menschen zu leben?"

Ork:
"Absolut! Ihr sprecht mit gespaltenen Zungen und tötet eure Brüder hinterrücks. Ihr ehrt dieses glitzernde Sonnenmetall. Kan hat das von euch übernommen. Wir aber nicht!"

Mensch:
"Dann gibt es auch niemals die Möglichkeit, dass Menschen und Orks friedvoll nebeneinander leben können?"

Ork (zuckt mit den Schultern):
"Doch - wenn ihr lernt, wie Orks zu denken. Manch Morrasöldner haben es verstanden, worauf es bei uns ankommt. Viele aber nicht."

Mensch:
"Verstehe...hmm. Was wäre, wenn ihr Kan besiegen würdet? Würden die Orks in Myrtana zu ihren alten Strukturen zurückkehren? Ihr werdet doch siegen?"

Ork:
"Ich hoffe doch. Wir haben mit den Shaks und anderen Clans einen Pakt geschlossen. Wir sind so stark, wie die Streitmcht die Khorinis eroberte. Dagegen sollen Kans Truppen erst einmal ankommen. Orks die wissen wofür sie kämpfen und Orks die es nicht wissen. Ich weiß wofür ich sterben würde. Und wenn wir es schaffen, werden die Orks wieder unter starken Pranken geführt und dann werden wir Myrtana restlos erobern. Vengard wird fallen und ihr König wird vor uns Orks knien."

Mensch:
"Ihr habt Großes vor. Was käme danach?"

Ork (grinst gehässig):
"Varant..."

Mensch: "
Ihr wollt die Menschenreiche erobern?"

Ork:
"Wie ich schon sagte. Wir Orks brauchen immer einen Feind. Egal aus welchen Reihen. Wenn es nach mir gehen würde, würden wir euch Morras in den Minen verenden lassen, bis der Letzte von euch im Staub unter der Erde das letzte Lied der Morras singt. Ihr wärt nur noch eine Geschichte an unseren Lagerfeuern."

Mensch:
"Wer wäre aber dann euer Feind? Ihr braucht doch einen Feind?"

Ork (blickt nach oben):
"Der würde sich finden lassen. Wisst ihr was hinter dem Meer wartet? Niemand weiß es."

Mensch:
"Wohl wahr. Hmm, ich höre die Trommeln draußen schlagen schneller. Wir werden unser Gespräch wohl beenden müssen?"

Ork (wirkt aufgeregt):

"Ja."

Mensch:
"Dann danke ich euch, für eure Zeit."

Ork (abwertend):
"Jaja. Nun verschwinde, Morra!"

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