07 Interview


Es gibt nicht wenige, die einmal die Gilde gewechselt haben, aber nur eine Hand voll, die damit wirklich Aufsehen erregt haben. Eine Hand voll, die das zu einem äußerst späten Zeitpunkt erst getan haben, die dies gut überlegt und gut begründet haben. Und genau über diese Leute möchten wir hier ein paar Worte verlieren - bzw. sie selbst zu Wort kommen lassen. Den Anfang macht Thorwyn, ehemaliger GIler und neuerdings Waldler.

Gath



Gath: Wie lange bist du als Thorwyn schon im RPG vertreten?

Thorwyn/Kerdric: Seit etwa 2,5 Jahren, genauer gesagt seit Mitte Februar 2010. (als meine damalige Klausurenphase zu Ende gegangen ist )

Gath: Wie bist du eigentlich zum RPG gekommen?

Thorwyn/Kerdric: Als ich mich angemeldet habe, war ich schon seit ein paar Jahren von diversen Usern bearbeitet worden, die mich ins RPG holen wollten. Zu nennen wäre da zum Beispiel Schattengreif, ja, aber auch Nibbler, Rod, Lobedan oder Sandman, die ich alle aus der Gothic Hilfe kannte. Hin und wieder habe ich mir auch tatsächlich Gedanken darüber gemacht, die aber, wenn ich mich recht erinnere, erst Anfang 2010 konkret geworden sind. Ich weiß gar mehr nicht genau, ob es da einen konkreten Auslöser gab, ich schätze, ich hatte halt einfach spontan Lust bekommen.

Gath: Was hat deine Entscheidung beeinflusst, zur GI zu gehen?

Thorwyn/Kerdric: Das waren vor allem besagte User, die zu einem großen Teil zur GI gehör(t)en. Da es bei so einem großen RPG natürlich immer nützlich ist, schon ein paar Bekanntschaften zu haben, lag es dann nahe, mich ebenfalls der GI anzuschließen, auch wenn mein Charakter in der dortigen Hierarchie letztendlich nicht weit gekommen ist. Über andere Gilden habe ich daher nicht mal ernsthaft nachgedacht, es stand schon von Anfang an fest, dass es die GI werden würde.

Gath: Wie hattest du dich ins Gildenleben integriert (OT/RPG)?

Thorwyn/Kerdric: Die Integration in die Gilde hat – wieder zu einem großen Teil wegen der User, die ich bereits kannte – ziemlich gut geklappt, ich habe von Anfang Postpartner gefunden, mit denen ich meine Geschichte schreiben konnte. Das hat mir den Einstieg ins RPG und die Aufnahme in die Gilde sehr erleichtert, so dass ich auch eine gute Ausgangslage hatte, um neue Leute kennenzulernen, mit denen ich bis dahin keinen Kontakt gehabt hatte. Innerhalb der Gilde herrschte und herrscht meiner Meinung nach außerdem eine sehr gute Stimmung ohne irgendwelche Anfeindungen, was den Zusammenhalt natürlich fördert.
Die Integration im RPG lief am Anfang zwar auch ganz gut, allerdings lassen sich da rückblickend schon gewisse Probleme erkennen. Thorwyn hat sich nicht einfach nur aus Überzeugung den myrtanischen Truppen angeschlossen, sondern auch oder vor allem deswegen, weil er keinen anderen Weg mehr gesehen hat. Er brauchte Arbeit, Geld und ein Dach über dem Kopf, und das alles hat er in Vengard nicht gefunden, das er zu diesem Zeitpunkt als recht ungemütlich erlebt hat. Aus diesen und anderen Gründen ist er in der GI aber auch nie über Rang 2 hinausgekommen.

Gath: Wodurch kam deine Entscheidung zu wechseln? Was war der genaue Auslöser?

Thorwyn/Kerdric: Der Grund für den Wechsel lag zum einen in Thorwyns Charakter und zum anderen in der Politik des myrtanischen Reiches begründet. Wie gesagt ist Thorwyn in der Hierarchie der GI nie weit gekommen – beim Wechsel war ich OT Rang 5 und im RPG nur noch Reichsbürger –, weil er einfach keine Führungsperson und auch kein besonders guter Kämpfer ist. Die Bindung an die Gilde war dadurch im RPG schon nicht besonders stark, wozu auch Thorwyns mehrmonatige Gefangenschaft in Faring beigetragen hat, nach der er erst mal eine Pause brauchte, so dass er aus der Armee ausgeschieden ist. Darauf folgte dann allerdings eine vorläufige Zwangsrekrutierung und kurz danach die Umstellung mit einem Wechsel des GI-Feindbildes weg von den Orks und hin zum Königreich Argaan. Beides fand Thorwyn nicht so toll, der nach all den Strapazen der Gefangenschaft und des Krieges eigentlich nur seine Ruhe wollte. Und mit der Neuorientierung der GI haben ja auch diverse andere GIler so ihre Probleme …
Weiterhin gab es Leyla als wichtigen pull-Faktor, mit der Thorwyn inzwischen eine Beziehung aufgebaut hatte. Durch sie kam schon der erste Kontakt mit dem Waldvolk zustande, und von diesem erhoffte sich Thorwyn auch eine Gemeinschaft, die Schutz und einen festen Platz in der Welt bietet, ohne dass man ständig in irgendwelche Kriege ziehen muss.

Gath: Hast du dich im Wald gut eingelebt? Wie hast du den Wechsel RPGlich vollzogen?

Thorwyn/Kerdric: Nein, bereut habe ich den Wechsel nie. Thorwyn hat einfach nicht mehr in die GI gepasst, es war sicher richtig, die Gilde zu verlassen. Die Frage war nur, ob ich gildenlos werden oder dem Wald beitreten soll, allerdings habe ich die erstere Option nach einigem Überlegen verworfen. In einer Gilde hat man es im RPG einfach leichter, aktiv zu bleiben, Kontakte zu knüpfen und einfach dabeizubleiben.
Kerdric ist unmittelbar vor dem Wechsel entstanden, so dass ich zu keinem Zeitpunkt nicht in der GI war. Zum einen wollte ich die Gilde einfach nicht vollständig verlassen, weil ich mich dort immer sehr wohlgefühlt habe, zum anderen wollte ich auch mal einen anderen Charakter ausprobieren. Einen Paladin hatte ich ohnehin schon seit längerem im Kopf, und das war dann der Anlass, die Idee umzusetzen.

Adson Muller: Dann bedanke ich mich für das Interview und wünsche dir noch viel Spaß beim Entwickeln deiner beiden Charaktere und dass du dem RPG noch lange erhalten bleibst. Willst du abschließend noch etwas loswerden?

Thorwyn/Kerdric: Werdet Organspender!

Bearbeitung: Adson Muller und Gath