06 Zirkel um Xardas



Reiselust oder infektiöse Pest?

Während viele unserer sich dem Glauben verschreiben, ja nahezu jeder, finden manche dieser ihr Glück auf fremden Land. Wo sonst sollte man noch das Unbekannte aufdecken, Plotte planen wie Weisheit erfahren? - Richtig, das Kastell wäre ebenfalls der richtige Ort dafür, ohne auf Reisen gehen zu müssen. Außer, natürlich, für jene, die nicht zu unserem Zirkel gehören und sich dennoch erdreisten unsere (un-)heiligen Hallen aufzusuchen, sich an Trank und Speis zu laben, am Wissen der Bibliothek zu erfreuen, an Geheimnissen zu ergötzen. Sicherlich gab es bereits einige wirre Besucher in den düsteren Mauern, gar welche die mit dem Feuer spielten, wie kleine Kinder sich selbst verbrannten - Doch diesen Sommer heißen wir Orks willkommen. Nicht einen, leicht kontrollierbaren, wie damals, als der irre Weißäugige wieder Fieses ausheckte, nein, tatsächlich Mehrzahl, wie in den Tagen, an denen sie sich unserer vergreifen wollten! Da kann man es den Dienern Beliars, den sonst so emotionslosen Dämonen kaum verübeln, wenn sie von behaartem Ungeziefer sprechen.
Doch, wir, als elitärste Gruppierung Argaans, sind mehr als nur physisch besonnen, wir sind Gefäße der Weisheit in Schwarz und erkennen notwendige Diplomatie, wo sie erforderlich ist. Die meisten von uns, zumindest. Wie die Regel es auch immer bestätigen muss, gibt es natürlich Ausnahmen, selbst in unseren Reihen. Wir wollen uns jedoch vorerst nicht mit diesem demütigendem Fakt weiter befassen, werden wir doch noch früh genug von dem Versagen unseres Gleichen erfahren.

Narzuhl hingegen - Der Drahtzieher des orkischen Besuches - verschwendet seine Zeit nicht, sondern nutzt sie, um seine Kräfte zu mehren, die Haarigen sind also nicht ohne Grund unter uns, denn es gibt selbst Geheimnisse, welcher sich nicht einmal die Schwarzmagier des Besitzes wegen strotzen können. Die wahrhaftige Frage hier ist, wie lange noch?

Aber nicht nur die Grünhäute suchen unsere abgeschottete Welt auf, auch Königsmenschen finden sich hier ein. Ungewiss sind ihre Ziele, doch ihre Macht ist so zimperlich schwach, so lassen wir auch sie in unseren Sandkasten der Begierde, lassen sie spielen und sich austoben, bis ihre Vorsicht nachlässt und ... wir sie selbstverständlich wieder gehen lassen. Möglicherweise. Eventuell. Vielleicht.

Stolz jedoch, darf Olivia Rabenweil, die sonst so verwöhnte Göre aus Thorniara, nun von sich behaupten, wahrhaftig dem dunklen Lord zu dienen und wie alle von uns, verarbeitet sie dessen Weisheit, die ihr Ohr durch Ardescion geflissentliche Zunge fand, sehr gründlich. Wir sind nämlich nicht jene, die einfach blind folgen, tatsächlich sind wir befähigt zu denken, nicht wie andere Fraktion, welche hier aus politischem Grunde nicht genannt werden. *Feu-Hust!-Pala-Hust-Inno-Nies!* Verzeihung, Schnupfen ziert derzeitig meine Gesundheit ...

Ihre eigene Mutter mit dem Dolch von ihrem Leid und ihres Irrglaubens erlöst, floh sie als Mitglied des Trios - bestehend aus dem kalten Hohepriester Ardescion, besagtem stolz erfüllendem Würdenträger des Monats und dem charmanten Ex-Assassinen - auf eine Art und Weise, wie sie an graziler Gerissenheit kaum zu überbieten wäre. Es ist sicherlich ein kreatives Vorgehen erforderlich, um mit mehrfachen Mord aus der Stadt zu entkommen, doch schaffen es nur wenige, als Frau getarnt diese auch zu betreten.

*Lautsprecherstimme: Ich möchte noch einmal Eingehens erwähnen, dass o-l-i-r-i-e tatsächlich als Frau Thorniara betreten hat*
Ich komme in die Hölle.

Wenn wir gerade bei interessanten Neuigkeiten sind, wer hätte sich denn ausmalen können, dass die Schwarzmagier einen Pakt mit König Ethorn VI schließen würden? Sicherlich, manch einer hatte sich vorgestellt, besonders die rauchigen Stimmen des Blutordens, eines Tages eine Feder auf ein Pergament zu setzten, um einen Vertrag mit dem Namen zu besiegeln, doch handelt es sich hierbei auch noch um Don Esteban persönlich - Wer wäre hier mehr geeignet, die Diener Beliars zu vertreten? So kann die reizende Azshera nun als Botschafterin sowie Vertreterin unserer Vereinigung voller Stolz ihr Haupt erheben, für solch eine Ehre würde sich so manch einer vor das rennende Pferd werfen.

Apropos, vor das Pferd werfen, der weißäugige und äußerst irrsinnige Schwarzmagier, zog nun aus dem Weißaugengebirge aus um im Sumpf Raubauz von kurzer Dauer zu provozieren um daraufhin von Männern ... Nein, nicht einmal dies blieb ihm erspart, einer Frau Thorniaras gefangenen genommen zu werden. Derzeitig wird ihm Wissen über eine Banditenbande vorgeworfen, weshalb er bald wohl die Bekanntschaft mit den leicht eingerosteten Inquisitions-Folterwerkzeuge der Innosler machen wird, doch könnte man ihm ja beinahe zutrauen, noch schlimmere Dinge angestellt zu haben. Ob er sich dieses Mal ebenfalls so glücklich herauswinden kann?

Hoffentlich nicht, ich habe nicht umsonst 200 Goldmünzen auf seine Exekution gewettet, also ... Oh, Moment ... Ich, äh ... ?

-- Noxus Exitus