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06 Historie der Anhänger der Götter II



"Frieden? Es gibt keinen Frieden. Nicht für sie und nicht für uns." - Tat'ank'Ka, Orkberserker vor dem ersten Angriff auf Vengard.

Ich werde euch noch etwas zu den Orks und ihrem Glauben und Götterverständnis erzählen und euch natürlich daran teilhaben lassen, was eine alte Prophezeiung der Orks besagt.

Auf Argaan ist allen Orks SIE bekannt. SIE deren Name so uralt ist, dass selbst die Orks sich nicht an diesen erinnern oder aus Furcht nicht wagen ihn auszusprechen. SIE ist eine mächtige Dämonin oder gar Erzdämonin, deren Präsenz auf dieser Welt am Karrek, am schwarzen Fels im Orkwald, schon immer da gewesen war.
Der alte Karrek-Clan betete sie an und brachte ihr Opfer, um sie milde zu stimmen und ihren Schutz zu ergattern. Der heutige Karrek-Clan beginnt damit wieder und kehrt zu den archaischen Riten zurück.
Blut fließt in Vollmondnächten oder Tagen an denen das Kriegsbeil ausgegraben wird, wenn sich die Karrek vor ihrem Altar versammeln und ihr Gaben und Opfer widmen. Tiere und Gefangene werden auf ihrem Altar geopfert, die Trommeln erklingen die ganze Nacht und die Orks tanzen ums Feuer um ihrer Herrin zu gefallen.
Die Orks auf Argaan fürchten ihren Zorn und verehren sie gleichzeitig wie das Kind die Mutter. So wie sie den Schöpfer, auch Beliar genannt, fürchten und gleichzeitig verehren.
Das Oruk - eine Art Kodex der Orks - legt gar fest, wie man dem Schöpfer Ehre erweist und auch viele andere Aspekte des Lebens als Orks lebt. Beginnend mit der Geburt und der Auslese durch einen Schamanen und endend mit der letzten Jagd die ein alter Ork alleine beginnt, sofern er nicht im Kampf gefallen ist.

Die Orks in der gesamten Welt fühlen sich mit Tod und Leben gleichzeitig eng verbunden. Archaisch und primitiv mag es manchmal wirken. Schon immer herrschte ein Ahnen- und Geisterkult. Eine Welt der Lebenden und der Toten. Orkfriedhöfe und viele Kultstätten der Orks sprechen davon. Die Geschichten an den Feuern der Orks sind so alt wie ihre gesamte Kultur und sie erzählen nicht nur vom Kampf der Götter. Vom Gott des Feuers und dem Gott des Wassers, sondern auch von Krushak, den Schläfer, vom heiligen Feind, der die Bestie einst erschlug und von so manch Dämonen und Geist aus der Natur.
Man kann sagen, der Schamanismus und Glaube der Orks hat eine große Tiefe und kennt viele Geschichten, die die Menschen längst vergessen haben.
So vereint sich ihr Glaube mit vielen Dingen aus den anderen Kulturen und den Sagen über die Götter. Egal ob über den Feuergott, den Wassergott oder die Geister der Natur und ihre Kinder.

Letztlich aber sind die Orks als Kriegerrasse immer auf den Pfaden Beliars gewandert. Immer suchten sie das Chaos, den Krieg und die Zerstörung. Ein orkisches Sprichwort besagt: Die größte Tugend die Beliar den Orks schenkte, war nicht ihr mächtiger Körper, sondern die Rache und der daraus erwachsende Zorn.
Der unbändige Antrieb seine Feinde immer zu zerschmettern und dem Willen Beliars folgend die Menschen auszurotten.
Beweise dafür? Man schaue in die jüngere Geschichte und den Zerfall des orkischen Imperiums. Kan duldete die Menschen an der Seite der Orks und mitunter deswegen erhoben sich andere Orks und bekämpften ihn. Beliars Wille kam über jene Orks.
Zurück betrachtet wird dies für kommende Generationen von Orks eine mahnende Geschichte werden. Wer Beliar nicht ehrt, wer den Feind umarmt, der wird die Rache Beliars erfahren. Der wird durch die manifestierte Rache des dunklen Gottes fallen - die wahren Orks.

Zuletzt möchte ich euch von der Prophezeiung etwas erzählen, die vor gut zwei Jahren die Orks am Karrek erfuhren, nachdem sie eine alte orkische Kultstätte fanden und ihre Schamanen Kontakt zu den alten Ahnen aufbauten. Ich zitiere erst einmal den Post:

Er schritt langsam vorbei an der Wandmalerie und trat mehr zurück, spürte etwas und rammte seinen Shabba-Nak in den Boden.

"Kommt an das Ahnenfeuer ihr Unwissenden...", sprach der Varrag und entfachte mit Zunder und zerriebener, trockener Rinde ein kleines, schwaches Feuer, neben offensichtlichen Kohleresten. Als Melog dann sein Blut vergoss und die Ahnengeister rief wurde es mehr. Das Feuer allein schien mächtiger durch fremde Macht zu werden, bevor Melogs Blut es auflodern ließ, wie starker Wind. Alle schreckten sie zurück, als Magie ins Spiel kam und man meinte die Stimmen der alten Geister klagen zu hören.

"Ja ihr Ahnen. Klagt ruhig, denn eure Kinder haben euch vergessen. Doch erzählt uns, was einst ihr euch am Feuer erzählt habt und lehrt diese Oraks was naht...", murmelte Melog und hielt mit seinen Mächten das Feuer in Zaum. Eine gespenstische Stimmung zog auf, bevor sich das Feuer in violette Farbtöne umwandelte und kälter wurde.
Melogs seherische Fähigkeiten waren dies und sie gaben Preis, was er einst erfuhr.
"Blickt in das Feuer und seht die Geschichte der Ahnen...", gebot er mit gebieterischer Stimme und sah selbst im Feuer, wie einstige Oraks an diesem hier saßen. Die anderen mochten die Ahnen nicht so hören wie Melog, doch es war nur wichtig ins Feuer zu blicken und seinen Worten zu lauschen.
Als Melog dann die verletzte Stelle an seiner Pranke ins Feuer hielt und sich am Schmerz erlabte, verfärbten sich seine dunklen Augen dämonisch Rot und wirkten leer.

"...wenn das Feuer die Welt beherrscht..." - "...und die Dunkelheit weicht... - wenn die Wasser fallen und die Berge erzittern...wenn die Mutter des Lebens erwacht und der große Stamm der Orak gestorben ist, wird ein Stern vom Himmel fallen..." - Melog zog seine Pranke aus dem Feuer und zitterte am ganzen Leib, während im Feuer sich Dinge abspielten die auch die anderen sahen. Dann schnitt er sich in die andere Pranke und hielt sie wieder ins Feuer.

"...Drachenblut wird IHR Blut. IHR Blut wird Drachenblut. Das neue Blut, wird Orakblut und die Bestien werden über das Land fegen. Die Feuer werden weichen und die Wasser vertrocknen. Die Mutter des Lebens befreit und des Schöpfers neuer Leib wird herrschen über die Welt und mit ihm das Blut der Orak...", sprach Melog in gespenstischer Atmosphäre und Stimme und zog vor Schmerz die andere Pranke auch zurück.

"Dies ist die alte Prophezeiung...", flüsterte er mit zittriger Stimme und bekam wieder normale Augen, während das Ahnenfeuer erlosch.

Was heißt dies? Das Feuer beherrscht die Welt, durch das myrtanische Reich.
Auch bestätigten sich die weiteren Dinge.
...Ein Stern vom Himmel gefallen ist... - vor allem hier sei an den Meteoriten erinnert der in das Weißaugengebirge krachte und aus dem ein junger Drache schlüpfte.
Die weiteren Worte sprechen davon, dass die Erzdämonin die die Orks anbeten, eins mit dem Drachen wird. Das die Orks dem Drachen folgen werden und die Herrschaft des Feuers durch diesen Drachen enden wird. Ein neues Zeitalter in dem die Kinder Beliars herrschen und Beliar letztlich zurück kehrt in diese Sphäre.

Menschen seid gewarnt. In eurer Gier nach Macht, nach Herrschaft über den Bruder überseht ihr die wahre Gefahr für euch alle.

Weiter geht es im nächsten Artikel mit Teil IV, Leben nach dem Tod in Morgrad.

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