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07 Fossilien aus der Kreidezeit

Bote: Na gut, das ist die eine Seite, der Umgang mit der Technik. Vor zehn Jahren und noch weiter davor waren Flatrates für jedermann noch nicht flächendeckend verbreitet und sich im Internet zur Kommunikation zu bewegen, fand auch noch auf einem anderen Level statt als heute. Aber mal abseits von allgemeinen, technischen Fragen, wie schätzt du denn die eher inhaltlichen Dinge ein. Also wie leicht hatten es Neulinge vor vielleicht zehn Jahren, durch die Inhalte des Rollenspiels durchzusteigen, zu erkennen, worum es dabei ging und wie das Mitmachen, das Mitschreiben funktioniert. Wie funktioniert die Charaktererstellung, wie geht die Anmeldung vonstatten, welche Ansprechpartner gibt es und wie finde ich sie, wie funktioniert das mit dem gemeinsamen Schreiben, wie finde ich Mitposter und all diese Dinge, die sich mit der ganz praktischen Umsetzung der Teilnahme am RPG beschäftigen. Kannst du dich nach all den Jahren noch daran erinnern, ob dir das damals schwer viel, ob es Dinge gab, die du erst nach einiger Zeit herausgefunden hast?

Nicolei: Ich denke es ist heute einfacher, natürlich nicht leicht, wenn man keinen Bezugspunkt im RPG hat, sondern sozusagen als Quereinsteiger anfängt. Für mich war es recht schwer muss ich zugeben. Ich denke der Einstieg in das RPG ist einfacher. Allein die Anmeldung hat sich seit meinem Einstieg damals sehr verändert. Es gibt jetzt dieses Art Formular, direkt auf der Seite, wo man alles schon eintragen kann. Alles festgelegt ist was wo hinkommt. Zu meiner Zeit musste man noch eine E-Mail schreiben, wenn ich mich recht entsinne. Es ist nicht mehr so komplex habe ich manchmal das Gefühl. Es wurde benutzerfreundlicher, alles in allem. Einfacher sich einzugewöhnen. Auch dass es so gut wie keine Beiträge mehr in der Suppe gibt. Man geht heute viel mehr auf die Leute zu, als zu meiner Zeit. Es ist ein größerer Halt da, vielleicht kommt das auch daher, dass die Userzahlen für mich eher abnehmen (so habe ich das zumindest im Gefühl).

Ich denke man hat offenere Ansprechpartner an die man sich wenden kann, wenn man sich nicht sicher ist. Alle rückten irgendwie näher zusammen. Man trifft überall auf Chancen die man nutzen kann. Es kommt mir manchmal so vor, als wären wir wirklich eine kleine Familie geworden. Vielleicht habe ich das auch nur so im Kopf, da mein Anfang doch sehr holprig war. Ich tat mich in diesen Punkten, als ich angefangen habe, doch sehr schwer. Ich bin jetzt auch nicht der Mensch, der so weltoffen ist. Das hindert mich auch heute noch etwas. Aber auch damals gab es tolle Ideen und Pläne die auch schön umgesetzt wurden.

Das finden von Mitpostern ist denke ich gleich geblieben, wenn man wirklich sucht findet man auch etwas. Ich denke die meisten freuen sich noch immer, wenn sie die Gelegenheit haben, etwas aus sich raus zukommen und etwas Neues zu machen.

Ich denke dass man heute viel eher einen schnelleren Überblick über alles bekommt als zu meiner Zeit. Ich habe das Gefühl wir sind offener geworden und das allein erleichtert den Einstieg.

Bote: Du erwähntest Ideen und Pläne, die auch schon damals umgesetzt wurden. Was für Pläne hattest du denn am Anfang? Dein Charakter ist ja damals recht schnell dem Sumpflager beigetreten. Was waren die Gründe dafür?

Nicolei: Wenn ich ehrlich bin, war mein Plan von Anfang an der ZuX. Ich hatte auch gleich nach Ablauf der Bürgerzeit eine Bewerbung an meine jetzige Gilde geschickt, die abgelehnt wurde (ganz unter uns, ich hätte mich auch selbst abgelehnt). Also war es dann das Sumpflager. Es war schon im Spiel eine meiner liebsten Gilden gewesen. Mir gefiel das Leben dort sehr, die Offenheit und natürlich das Sumpfkraut, das Nicolei noch immer sehr zu schätzen weiß. Es bot für mich einen guten Einstieg in das Gildenleben. Wie funktioniert eine Gemeinschaft, was sind meine Verpflichtungen. Ich lernte dort etwas den Umgang wenn man das so sagen kann. Knüpfte erste wirkliche Kontakte mit anderen Charakteren und baute mir ein kleines Fundament wenn man so möchte. Es war für mich das Startbrett, dass ich auf keinen Fall missen möchte.

Bote: Du warst auch sehr aktiv in dieser Zeit, wenn man deine Posts von damals verfolgt. Die Stadt Khorinis, Rund um Khorinis, Das Minental, Taverne zur Toten Harpyie und noch weitere Threads, in denen du jede Menge Posts hinterlassen hast. Unter anderem hat sich Nicolei auch sehr oft im Kloster der heiligen Allianz aufgehalten. Kannst du dich noch erinnern, was Nicolei van Yunarik dort für Abenteuer erlebt hat?

Nicolei: Es war zu einer Zeit in der man viel Zeit hatte. Ich kann mich entsinnen, dass ich sogar manche Posts in der U-Bahn geschrieben habe, auf irgendwelchen Zetteln. Und dann kam ich doch an einen Punkt meiner Geschichte der mich sehr geprägt hat. Die Heilige Allianz. Das war eine besondere Zeit. Von dort stammen die meisten meiner damaligen Kontakte. Ich kam gleich nach dem Sumpf dorthin. Meine genauen Beweggründe, warum ich den Sumpf verließ, weiß ich nicht mehr. Auf alle Fälle war ich endlich in einer Magier-Gilde. Was für mich sehr viel bedeutet hat. Es sind einige tolle Posts dort entstanden. Nach den Anfängen nährte ich mich dann auch einem Thema, auf das ich immer gehofft hatte. Die Magie.

Im Kloster bin ich dann auch auf meiner erste Quest gegangen. Die Überreste der Verdammten. Ich kenne den Storyverlauf nicht mehr auswendig, aber es war eine tolle Erfahrung. So vollkommen auf wenige Postpartner beschränkt. Ich hab diese Quest als durchweg positiv in Erinnerung. Ich weiß dass ich viel Spaß dort hatte. Ion Storm hat die Quest geleitet. Das erste mal auf großem Abenteuer zu sein war schon etwas Neues und tolles.

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