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2 Myrtana

Abtrünniger Druide?

Silden - Wenige Tage nach unserem letzten Bericht zu der Verfolgung Vareks ereignete sich etwas was nicht nur den Waldläufern sondern auch speziell den Druiden sehr auf das Gemüt schlagen dürfte. Die überlebenden des Hinterhalts, verfolgten Varek weiterhin und holten ihn und seine Getreuen schließlich ein. Bei dem darauf folgenden Kampf bei dem Varek und seine Leute unterlagen ereignete sich etwas was wohl nur Varek gewusst hatte.
Der Abtrünnige wurde von einem riesigen Adler gepackt und davon geflogen.

Die Bruderschaft vermutet, dass dies ein Druide zu verantworten hatte. Doch die lebenden Druiden lassen sich an vier Händen abzählen und keiner davon ist bekannt dafür, dass er sich in einen riesigen Adler verwandelt. Also lauten die Fragen: War es ein Druide? Wenn ja ist er ein Abtrünniger oder einer welcher unbekannt mächtig wurde. Die Ermittlungen in diesen Fall laufen bereits, der Horst wurde durchsucht, durch die Befragung eines Gefangenen Wurde auch der verdacht laut e sei ein Druide und ein Sonderkommando wird zusammengestellt um den Adler zu finden.
Natürlich schürt all dieser mögliche Verrat und auch der des inzwischen toten Euryiakos das Misstrauen. In Silden bleibt es deshalb zwar nicht mehr so frostig wie in den vergangenen Monaten doch es bleibt angespannt.
Es bleibt also spannend um den Abtrünnigen. Wird er jemals geschnappt, wird er tatsächlich von einem Druiden unterstützt?
(-- Samorin)


Enthüllt: Geiselnahme in Vengard

Der Königssitz Rhobars II. ist im vergangenen Monat zum Schauplatz einer Geiselnahme geworden, infolge derer es mindestens einem inhaftierten Verbrecher gelungen ist dem Arm des Gesetzes zu entkommen. Seit dem sieht sich die ansässige Stadtwache mit dem Vorwurf der Erpressbarkeit konfrontiert.

Vengard – Hohe Mauern, eine ungenommene Burg und Paladine, die als Streiter Innos’ allem Bösen Paroli bieten. Von dieser Seite präsentiert sich die Trutzfeste des myrtanischen Reiches gerne gegenüber ihren Einwohnern und dem Rest der Welt. Doch unlängst schon hat der strahlende Ruf der Stadt unter der Realität ihres am existenziellen Abgrund dahinsiechenden Daseins Schaden genommen. Umso schwerer wiegen nun ans Tageslicht gekommene Berichte, die jüngst von einem eklatanten Versagen der Sicherheitskräfte zeugen.

Begonnen hatte die ganze Sache, als eines grauen Februartages ein Unbekannter in der Burg auftauchte und verlangte, mit dem Oberbefehlshaber persönlich über das Leben einer wichtigen Geisel zu verhandeln. „Dieser abgerissene Kerl meldete sich mit seinem Anliegen einfach bei den Torwachen“, beschreibt ein Soldat, der ungenannt bleiben möchte, die Kaltschnäuzigkeit des Unterhändlers. Bei dem darauf folgenden Verhör bestätigte sich, dass es sich bei der Geisel um Lopadas, den Hohepriester und Tempelvorsteher von Vengard handelte. Ebenfalls erhärteten sich die Hinweise auf die Drahtzieherin des Verbrechens. Die schwerkriminelle Redsonja, die schon mehrfach steckbrieflich in Vengard gesucht wurde und in Armeekreisen als Soldatenmörderin bekannt ist, hatte den Diener Innos’ entführt, um einen ihrer Komplizen frei zu pressen. Dieser war der Armee erst wenige Wochen zuvor ins Netz gegangen, als er mit einer Gruppe von Marodeuren vermeintlich schutzlose Höfe im Umland von Vengard plündern wollte. Gerüchten zufolge soll der Komplize, der sich selbst Taeris nannte, in der Vergangenheit auch politische Kontakte zum Hochverräter Lee und den Barbarenclans des Nordens unterhalten haben.

Unter dem Vorwand, den Forderungen der Terroristen nachzukommen, ordnete General Medin umgehend an, den Komplizen aus dem Kerker zu holen und eine Übergabe zu fingieren, bei der der Zugriff durch in zivil gekleidete Soldaten erfolgen sollte. „Wir hatten bloß ein knappes Dutzend Leute vor Ort. Teilweise Waffenknechte der Stadtwache, die weder ausreichend vorbereitet noch ausgerüstet waren“, so der Informant weiter. Über die darauf folgenden Ereignisse gibt es nur bruchstückhafte, teils widersprüchliche Angaben. Anscheinend gelang es dem General, die Geisel im Austausch gegen sich selbst frei zu kriegen, da die Terroristen einen Pfand für die ungehinderte Flucht zu Wasser verlangten. Als sich das Fluchtgefährt samt seiner Insassen dann aus dem Hafen entfernte, erfolgte der Zugriff. „Das war ein großes Durcheinander“, kommentierte ein Fischer, der Augenzeuge der Ereignisse wurde und den wir später dazu befragten. Bolzen flogen und die Soldaten versuchten teils mit Booten, teils durch schwimmen die Geiselnehmer zu erreichen. „Der General und die Rädelsführerin gingen über Bord, aber sie ist dann doch noch mit ihren Kumpanen entwischt.“

Und das ist auch schon die Bilanz des Einsatzes. Zwar erfreut sich der Tempelvorsteher bester Gesundheit, doch ist allen beteiligten Terroristen sowie dem Gefangenen die Flucht gelungen. Zu den Fragen, ob man den Kriminellen gegenüber zu nachgiebig gewesen sei und bei dem Einsatz zu viele Risiken offen gelassen habe, erfolgte von offizieller Seite keine Stellungnahme. Dennoch ist es kein Geheimnis, dass der Erfolg der Geiselnehmer in den Reihen der Sicherheitskräfte für einigen Unmut auch gegenüber den Führungsstäben gesorgt hat. Ob aus diesem Debakel allerdings Konsequenzen erfolgen bleibt fraglich. Dabei ist schon länger bekannt, dass es der vengardschen Miliz an einer für solche Situationen gerüsteten Anti-Terror-Einheit fehlt – und das ist nur eines von vielen Defiziten, wie das jüngste Attentat auf den König selbst gezeigt hat. Doch personelle Konsequenzen bleiben aus und auch in anderer Hinsicht ist fraglich, ob die Verantwortlichen ihre veralteten Konzepte überdenken und Maßnahmen ergreifen werden, um die Sicherheit der Bürger Vengards für die Zukunft zu gewährleisten. Bis dahin patrouillieren die Soldaten weiter tagtäglich durch die Straßen, an den Toren und auf den Mauern und stellen ihre oftmals noch zur Korruption missbrauchte Autorität als höchstes Gut dieser Stadt zur Schau. Bis zu den nächsten Unruhen, den nächsten Anschlägen – oder bis zum nächsten Orkangriff.
(-- Medin)

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