(Seite 1)




5 Interview und Kommentare

Die Magie des RPG

Magie-ein Tropfen auf heißem Stein… die segelnde Eleganz eines Blattes am herbstlichen Tage…
das leise platzen einer Knospe, wenn sich frische Farben an die Oberfläche kämpfen und eine duftende Blüte hinterlassen-
der erste Schnee auf gefrorenem Boden oder einfach nur der besondere Augenblick. Das Gefühl von Wärme und Kälte, ein Schauer an Energie...überall und nirgendwo.

So könnte das Gefühl der Magie in Worte gefasst werden. So oder auch hundert mal anders, denn für jeden Charakter fühlt sie sich anders an. Die Beschreibung von Magie ist nicht einfach, aber jeder der sie postet verleiht seiner Magie einen individuellen Charakter. Gerade deshalb sind die Posts in derer Magie gewirkt wird so interessant zu lesen und wir finden ihr solltet eine kleine Vorstellung der Magiearten in unserem Rollenspiel bekommen.
Jede Art wird in den folgenden Ausgaben des Boten in Form eines Interviews von den Lehrmeistern vorgestellt.

Die Wandlungsmagie


Das folgende Interview wurde mit den beiden Lehrmeistern Corax Erindar und Ornlu geführt.

Wie würdest du die Magie in einem Satz beschreiben?

Corax:
Die Magie der Druiden ist Leben, im Gegensatz zu den anderen Magiearten ist sie eher eine Schaffende, denn eine Zerstörende.

Welche Mythologie/Geschichte trägt der Magiezweig?

Corax:
Puh, das alles hier niederzuschreiben wäre wohl etwas sehr viel. Ich versuche mich kurz zu halten. Der Druidenzweig ist, wie der Name schon impliziert, um die Druiden aufgebaut. Dabei hat sich ein ganz eigener Naturgeistkult entwickelt, der zusammen mit dem selbst geschaffenem Druidenbild wohl so ziemlich das ist was unseren Zweig ausmacht. Druiden sind die Wächter der Natur, ähnlich den Wassermagiern sind sie Bedacht das Gleichgewicht zu halten, jedoch in einer ganz anderen Weise. Während die Wassermagier sich eher um die menschlichen Belange (und die Streiter Beliars und Innos') kümmern und versuchen ein Gleichgewicht zwischen den Gottheiten zu halten, sind die Druiden mit den Konflikten in der Natur selbst und Einflüssen von außen die diese gefährden beschäftigt. Da sie also eher in ihre eigenen Affären verstrickt sind und das auch so lassen wollen sind sie sehr verschwiegen und kaum etwas ist in der Welt über sie oder gar ihre Magie bekannt.

Das ist denke ich auch einer der tollen Aspekte daran ein Druidenlehrling zu sein, man hat seine eigenen Geheimnisse und ist auch immer dabei neue zu entdecken. Die Druiden sind auf ihre Weise forscher, jedoch eher praktische, die wie Indiana Jones in der Welt rumreisen und weniger Theoretiker. Diese Suche nach Geheimnissen trägt sehr zu dem mystischen Flair bei den das Druidentum mit sich bringt. Das und die Tatsache dass unsere Religion sich quasi immernoch weiter entwickelt und erweitert. Anfangs war nur die Spielgrundlage da, die ja sehr Adanos bezogen und sonst wenig detailliert war, vorhanden. Im Laufe der Zeit hat sich das stark ausgebaut und ist vom Adanosglauben zu einer Naturreligion und dann schließlich zu den Naturgeistern übergegangen. Ich persönlich hatte immer das Gefühl die Welt in der mein Char lebt selbst mit zu Gestalten und immer weiter zu entwickeln.

Was ist die Grundlage der Magie? Woher kommen die Kräfte?

Corax:
Die Grundlage der Magie ist für einen Druiden die Natur. Er bezieht seine Kräfte aus all dem Leben das in Adanos' Sphäre existiert, dieses Leben ist es ja auch auf das er mit seiner Magie Einfluss nimmt. Jeder der anfängt die ersten Schritte in Richtung der Magie zu machen muss daher zuerst einen Bund mit der Natur eingehen. Das ist ein Ereignis, welches der Schüler sich selbst ausdenkt und gestaltet und die Grundlage für das Wirken der Druidenmagie darstellt. Viele gehen einen Bund mit der Natur ein, andere lassen sich auch z.B. von einem Naturgeist unterstützen. Manche bauen eine Philosophische Frage in diesen Bund mit ein, so hatten wir letztens erst ein Beispiel wo einer das Prinzip, das etwas geopfert werden muss um etwas anderes zu erhalten, zu dem entscheidendem Thema seines Bundes machte.

Inwiefern spielt der Glaube in Lehre (Theorie) und Anwendung (Praxis) der Magie eine Rolle?

Corax:
Vom Glauben zu sprechen ist eigentlich eine Sache für sich, denn der Druidische Glaube wird von denen die ihn praktizieren auch gelebt. Rituale oder auch der physische Kontakt mit Naturgeistern werden jedem der sich darauf einlässt irgendwann mal über den Weg laufen. Der Glaube wird also quasi zur Gewissheit, zumindest empfindet es Corax so. Aber man merkt schon worauf es hinausläuft, gerade in der Praxis spielt der Glaube eine große Rolle. Auch in der Theorie sind wir bemüht ihn einzubinden. Wer die Magie kennenlernt, der darf damit rechnen sich Geschichten über alte Ereignisse (wie z.B. die Druidische Schöpfungsgeschichte wenn man so will) anzuhören oder so dem ein oder anderen Kultort zu pilgern um dort von einem der alten Druiden zu lernen.

Ornlu:
Vieles. Da unsere Magie sehr viel auch von den Emotionen des Charakters geprägt wird, fließen in der Regel auch sehr viele der persönlichen Erlebnisse eines Druiden mit ein. Aber das sagte ja schon Corax. Um noch ein Beispiel zu nennen, möchte ich da die Steinkreise erwähnen. Druiden wissen ihre Mächte zu wecken und das was in diesen Mächten steckt, ist das alte Wissen des Waldvolkes. Damit kommen schon die Schüler bei der Initiation in Kontakt und ein Druide selbst, erfährt eben an solch einer Kultstätte, die zum druidischen Glauben gehört, Lehre und Anwendung zugleich. Also beides geht bei uns Hand in Hand und ich denke Corax stimmt mir zu, wenn wir in der Hinsicht recht zufrieden sind.

Wie strukturiert sich der Zweig? Was ist besonders?

Corax:
Puh. Nunja man könnte sagen der Druidenzirkel ist in drei Teile gegliedert.
Den äußeren, mittleren und inneren Zirkel. Der äußeren Zirkel wird von den Lehrlingen gebildet, den Sprösslingen und Novizen die quasi noch nicht bereit sind um auf eigenen Beinen stehend die Welt zu erforschen. Der mittlere Zirkel wären die Seher. Wenn man irgendwo in der Welt eine Waldhexe, einen magiefähigen Eigenbrödler oder sonst was findet, dann ist es höchstwahrscheinlich ein Seher. Seher sind so weit selbst Verantwortung zu übernehmen und die Geheimnisse der Welt zu erforschen, sowie zu erkennen wie sie der Natur helfen können. Darauf weist auch ihr Name hin, die Seher erkennen erste tieferliegende Wahrheiten und Zusammenhänge. Als Zeichen für ihre Fähigkeit bekommen die Seher die Schärpe der Bereitschaft und werden von anderen Sehern und Druiden als Bruder bzw. Schwester anerkannt. Das letzte Glied in der Kette ist der innere Zirkel, der der Druiden. Die Druiden sind im RPG nach wie vor was besonderes, es gibt immerhin keine zwei Dutzend von ihnen auf der Welt. Gerade jetzt haben wir 3 Spieler die Druiden sind und noch einige NPCs. Auch wenn das Rangsystem sagt das nach dem Druiden der Weltenwandler kommt, stimmt das im RPG nicht. Die gibts da gar nicht. Jeder Druide ist gleichwertig. Sie sind diejenigen die wohl am Meisten über die Natur und die Vorgänge in dieser Wissen und sind Wächter für diese, Forscher, Lehrer und Vorbild.

Wie viele Lms gibt es? Wie ist der Zweig besetzt?

Corax:
Wir haben momentan zwei Lehrmeister für die Wandlungsmagie, das wären Ornlu und ich. Allerdings wird demnächst ein dritter dazukommen Gerade jetzt haben wir wieder eine große Welle an Neulingen die sich für den Zweig interessieren. Insgesamt können wir uns da nicht beklagen. Wir sind nicht zu viele und nicht zu wenige Leute und alles in allem recht aktiv in unserem Tun. An gemeinsamen Aktionen mangelt es eigentlich auch nicht, im Gegenteil, in letzter Zeit gabs davon fast nen Überschuss, weshalb jetzt ne Weile lang nicht so viel los war. Aber jetzt gehts auch schon wieder mit ner großen Lehrreise für viele Schüler los und für die Zukunft sind auch schon andere Dinge in Planung.

Wie kommt man zur Ausbildung?

Corax:
Zur Ausbildung kommt man durch den Bund mit der Natur. Der wird in der Regel vor Ausbildungsbeginn geschlossen. Entweder wird man vom LM drauf gestoßen oder man kommt selbst dazu (wobei ich letzteres Bevorzuge). Lehrbeginn... puh. Nun zuerst gilt es ein generelles Gefühl für die Magie zu finden. Prüfungen gibt es bei mir zumindest nicht. Sehe ich keinen Sinn dran, wer alles gelernt hat und es kann, der kanns und muss es mir nicht erst nochmal in irgendeinem inszenierten Showoff zeigen.

Ornlu:
Ähnlich wie Corax. Was er vergessen hat zu erwähnen. Der Bund mit der Natur sorgt im Prinzip dafür, dass man eben Magie in sich spürt. Ob die immer da war oder einflöst steht jedem frei. Jedenfalls beschreiben wir es dann als Chaos und Unruhe, die in einem Erwählten herrscht und dazu gibts dann eine Art Initiationsritus in einem Steinkreis. Da werden die alten Mächte geweckt und der Druide weckt im Schüler zum ersten Mal die Magie wirklich. Er hilft sozusagen das Baby auf die Welt zu bringen und dieses Baby ist die Magie. Aber bitte hetzt mir jetzt nicht schwangere auf den Hals die nicht zaubern können oder mir gleich was von Chaos erzählen .
Von da an kommt der Schüler sozusagen ins Gleichgewicht mit seiner Magie und wird erlernen sie auch selbst zu wecken. Danach hege ich es lediglich die Grundlagen zu lehren. Ich halte nichts davon einen Zauberkatalog abzuarbeiten. Mir ist lieber, dass die Grundlage der Magie solide verstanden wird und man dann gleich ans Eingemachte der nächsten Stufe gehen kann. All diese Taschenspielerzauber bis aufs Licht lehre ich nur, wen es wirklich gebeten wird. Ansonsten erwarte ich schon vom Schüler, dass er von Anfang an mit Verstand an die Magie heran geht, mich aber auch gerne immer - auch nach der Lehre -dazu befragen darf. Ich bin ja nicht umsonst LM und deswegen versuche ich die Lehren auch möglichst unvergesslich zu gestalten. So kommen auch die philosophischen Aspekte, etc. nicht zu kurz und man erlebt eine intensive Lehre. Oberflächlichkeit macht das RPG kaputt.

Was letztlich für mich und auch Corax zählt, ist dass man die Magie versteht und mehr noch sie lebt. Wandlungsmagie interagiert mit Leben, da muss das auch so rüber kommen. Bei uns soll man nicht den Skillpunkt verbraten, sondern den Weg zum Druiden erlernen und leben/posten lernen.

Was sind die Ingame Voraussetzungen?

Corax:
Bund mit der Natur. Ansonsten gibt es zum Ende der Stufe 3 Lehre eine Seherprüfung mit deren Bestehung man halt Seher wird. Das ist kein schriftlicher Test oder sowas, sondern eine Aufgabe die den Fähigkeiten eines Sehers entspricht. Die Stufe 4 Lehre wird dann meist mit der Druidenreise des Lehrlings zusammengelegt. Wie die Aussieht, die Story is oder so, hat dabei alles der Schüler zu entscheiden. Es ist seine Geschichte, daher ist der LM gerade bei Stufe 4 nur ein Begleiter, das meiste muss der Schüler sich selbst erarbeiten. (Stufe 4 sehe ich auch als Vorstufe zur Meistermagie und gerade die Verwandlung wird so unterschiedlich gepostet das man sie nicht wirklich "beibringen" kann.)

Welche Riten oder spezielle Prüfungen stehen in Verbindung zur Magie?

Corax:
Samhain und Beltane. Bei beiden gibt es ein Stabritual, welches das Erwachen bzw. Einschlafen der Natur symbolisiert. Die Magie geleitet die Bewohner Sildens also in das neue Jahr bzw aus dem alten heraus.

Was sind wichtige Aspekte der Lehre?

Corax:
Der Bund mit der Natur, die Mythologie und Position des Waldvolkes und speziell der Druiden und natürlich die Magie. Da die Druidenmagie sich mit Lebewesen (Pflanzen und Tieren) beschäftigt ist natürlich auch die Kommunikation mit eben diesen Grundpfeiler für alle Fähigkeiten.

Was ist die Stärke dieser Magiegattung?

Corax:
Die Druiden sind diejenigen die am ehesten Etwas schaffen können. Auch die anderen Magiearten können in dieser Richtung tätig sein (ein Wassermagier könnte z.B. einen Tunnel schaffen). Jedoch lange nicht so stark wie ein Druide, der das Holz quasi in jeder Form wachsen lassen kann. So ist z.B. auch ein lumineszierendes Moos als Beleuchtung möglich. Man hat sehr viele Möglichkeiten. Zudem ist ein Druide in einem Wald ziemlich unschlagbar, ähnlich wie ein Feuermagier es in einem Flammeninferno wäre. Nur das ein Wald halt wesentlich wahrscheinlicher anzutreffen ist ^^.

Was ist die größte Schwäche dieser Magiegattung?

Corax:
Wenn ein Druide kämpfen will ist er sehr von seiner Umgebung abhängig. Stehen ihm keine Pflanzen zur Verfügung muss er erst welche wachsen lassen, was Zeit und Kraft kostet.

Was wäre denn möglich, wurde aber noch nie gemacht?

Corax:
Ornlu wird jetzt was von seinem Fusionstanz erzählen, aber ehrlichgesagt mir fällt nix Großartiges ein. Wir sind eigentlich immer dabei unsere Grenzen auszutesten Aber das es annähernd unendliche viele Möglichkeiten gibt mit der Druidenmagie seine Kreativität auszutoben wird es auch noch viel geben was noch nie gemacht wurde, zumindest im Detail.

Ornlu:
Bestes beispiel war ja die Aktion von Durnir in Al Shedim, der dieser Einöde dort einen unvergessenen Naturstempel aufdrückte.
Jedenfalls ist in der Meistermagie und allgemein in unserer Magie nichts unmöglich, wenn man mich fragt. Sie ist so vielfältig wie die Natur selbst und wie immer gilt für Magie eigentlich - die eigene Fantasie setzt lediglich die Grenzen.


Worin seht ihr klassische Beispiele, was nicht geht oder oft falsch verstanden wird. Powergaming etc.?

Corax:
Puh ich hoffe mal es wird nichts falsch verstanden, dafür sind ja die LMs da, alles verständlich zu erklären ^^ Aber es gibt halt ein paar Klassiker was nicht geht, wie z.B. eine Teilverwandlung oder das Sprechen von Tieren in wörtlicher Rede. Powerplay... tja ist eigentlich überall gleich. Kein Druide sollte einfach mal so mitm Fingerschnippen 20 Orks von hölzernen Spießen die aus dem Boden kommen aufspießen lassen, nebenbei nen Martini trinken und mit seiner Liebsten über den Urlaub sprechen. Generell ist immer ne Menge möglich, es kommt auch darauf an wie man es schreibt.

Blättern: 1 2 3