06 Zirkel um Xardas



Zufall?

Seltsam scheint der Monat zu sein, der über uns hineinbricht. Liegt es vielleicht am ermüdenden Wetter oder sind es einfach nur die Tropfen, die das Fass zum überlaufen bringen? An manchen Ecken wird nun gewispert, von anklagender Schuld, dem Kastell den Rücken zu kehren, fernab von der Berufung als etwas zu finster geratener Hüter des Wissens zu agieren, sich vielmehr dem wahrhaftigen Sinn zu widmen, Beliar zu dienen. Wie sich so etwas bewerkstelligen lässt? Diese Frage sollten wir wohl Joe Black stellen, denn dieser inzwischen allzu bekannte Ex-Assassine ließ verlauten, was nun sein nächster Attentat darstellen sollte: Die Ordnung.

Mit was können wir also im Laufe der Zeit rechnen? Hat es sich beim Ausreißer Noxus Exitus um mehr als nur fanatisches Gefasel gehandelt? Lag Bestimmung in seinen Worten und hatte er nun seinen Anklang im Verstand des ein oder anderen Schwarzmagiers gefunden oder war es nur simpler Zufall? Vielleicht nur primitive Frustration, wie dem Fortgang des Alterns? Doch wieso würde die ungeheuerlich junge Olivia Rabenweil dann bereits Dinge vor sich hin flüstern, wenn sie auch aus noch so emotionaler Perspektive von Lauten gegeben wurde, die dem rebellischen Gedankengut Beliars ähneln? So viele Zufälle in so kurzer Zeit? Im Kastell passieren häufig seltsame Dinge, es muss sich hier nicht um eine Kettenreaktion handeln, richtig?

Da besehe man sich einmal Narzuhl und Ceron, die grimmige Oraks in die Tiefen unserer Mauern geleiten, um sicherzustellen, dass sie nicht verloren gehen, wie manch anderer Ork es bereits zu tun gepflegt hatte. Und um was zu erreichen? Natürlich, einen Fleischgolem aufzusuchen. Interessant dabei ist, dass Ceron gerade die Hüterschaft des Kastells an Narzuhl übergeben hat, ziehen sie nun gemeinsam durch die Flure. So ist dem unbestimmten Ereignis nicht genug, taucht auch Nicolei in unseren Armen auf.

Also auf welche der vielen Variablen sollen wir uns stürzen, um uns bald in Erkenntnis baden zu können? Als Diener Beliars, dem Gott des Todes, stellte eben das Ende der Dinge immer eine feste Konstante dar. Wieso verweilte Azshera dann weiterhin in Setarrif und schien sich der Ordnung zu unterwerfen, die der Normalsterbliche so anstrebte? Diplomatie unter den Schwarzmagiern zu finden musste nicht unbedingt schwer sein, doch ein Zufall dass es sich hierbei ausgerechnet um die Erzfeinde der unseren handelte, oder? Oder ist sie die Konstante des Zirkels selbst?

Bedeutet also, wenn Don Esteban die Heimreise antritt, vom gerade angesprochenen Setarrif und nicht früher oder später ankommt, sondern genau dann, wenn Orks durch unsere Hallen schleichen, um direkt umzukehren, handelt es sich dabei um eine Sternenkonstellation oder simplen ... Zufall?

Doch war das nicht der Kern, den Chaos definierte? War das nicht der Grund, wieso einige die wahrhaftige Gerechtigkeit darin sahen? Was sollen wir denn nun glauben, wenn Zufall und Chaos unsere Welt zu beherrschen droht? Woran sollen wir denn glauben?!

Nun, das ist wohl eine Antwort die sich jeder selbst ersuchen muss.

-- Noxus Exitus