|
Rollenspiel in Zeiten der Barriere
Quests
Das Verhalten geschlechtsreifer Harpyien und deren Fortpflanzungsverhalten
03.11.2002 17:27 | #1 |
meditate |
[GM] Das Verhalten geschlechtsreifer Harpyien und deren Fortpflanzungsverhalten.Dies ist eine wissenschaftliche Untersuchung einer lagerübergreifenden Forschungsgruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine wichtige Frage ein für allemal abschließend zu klären und einige Hypothesen dazu zu überprüfen.
Es geschah in einer Taverne innerhalb der durch Magie geschaffenen Barriere, dass sich einige Abenteurer trafen und das miteinander austauschten, was sie über die seltsamen weiblichen geflügelten Wesen wussten. Im Anschluss fanden sich einige Verwegene, die die Threorien und Hpothesen an der Wirklichkeit überprüfen wollten.
Wer sich an der Sammlung von Theorien, Hypothesen, Legenden und Märchen beteiligen möchte, sei hiermit aufgefordert, dies hier in diesem Thread zu tun, damit die Teilnehmer der Expedition davon profitieren können
|
03.11.2002 23:01 | #2 |
Don-Esteban |
Wo die Harpyien herkommen
Wie alle guten Geschichten beginnt auch diese mit den Worten „vor langer Zeit...“. Scheinbar sind die besten Geschichten diejenigen, die am weitesten zurückliegen, was vielleicht daran liegt, daß im Laufe der Zeit der Abstand zu den Ereignissen einen gewissermaßen abgeklärten Blick auf die damaligen Geschehnisse erlaubt und so die Erzählung erst in ihrer ganzen Fülle sichtbar wird.
Nun denn, es war einmal vor langer Zeit, da lebte in einem längst vergessenem Reich, dessen Namen nur noch irgendwelche verschrobenen Gelehrten im Kopf haben und die, weil sie von allen anderen nun mal als verschroben angesehen werden, nicht unter die Leute gehen (was natürlich dazu führt, daß jede Generation von Gelehrten den Namen dieses Reiches neu entdecken wird) ein berühmter Magier. Ich selbst übrigens habe diese Geschichte nur durch einen Zufall erfahren, als ich in meiner Jugend in Khorinis weilte, wo ich zu einem Freund des Magiers wollte, der mich bei sich aufgenommen hatte, doch mich dabei aus Versehen in der Hausnummer irrte. So stand ich auf einmal mitten in einem Reich aus Büchern, dessen Herr ein alter Zausel mit weißem Bart und vor Tinte schwarzen Fingern war. Da ich nun schon mal dort war, kam ich mit ihm ins Gespräch und er erzählte mir viele interessante Dinge. Eins davon werde ich euch hier erzählen. Ich werde mich bemühen, den Faden der Geschichte nicht zu verlieren und sie so wiederzugeben, wie ich sie vor einigen Jahren, damals war ich noch ein freier Bursche, vernommen habe.
Also, in diesem alten Reich, indem natürlich (wie kann es anders sein) auch die Magie ihren Platz hatte, lebte ein angesehener Magier. Im allgemeinen hielt er nicht viel von den Leuten um ihn herum, denn im Laufe seines wahrlich langen Lebens, in dem er viel herumgekommen war, hatte er eins gelernt. (Natürlich hatte er auch noch anderes gelernt, aber das ist erst mal unwichtig.) Die Meinung der Menschen änderte sich mit der Windrichtung (oder war’s die Tageszeit? Na ja, egal.) Und deshalb gab er auch nicht viel darauf, was die Leute so sagten. Mittlerweile hatte er fast alles erreicht, was er sich wünschte. Er war durch zahlreiche und teils gefährliche Reisen reich geworden und durch seine Fähigkeiten, die wirklich bemerkenswert waren, mußten ihm die Menschen auch notgedrungen ihren Respekt auf die eine oder andere Weise zollen. Mit den auf seinen zahlreichen Fahrten erworbenen Reichtümern hatte er sich einen prächtigen Turm erbaut, wie es sich schon damals für einen richtigen Magier gehörte. Manche Magier lebten ja schon damals in profanen Häusern, aber das waren nur die nicht sonderlich angesehenen. Die Möchtegernmagier, die es wohl nie zur wirklichen Vollendung bringen würden. Jemand wie er hatte so etwas natürlich nicht nötig. Und so lebte er sein eigenes Leben und ließ das der anderen an den Mauern seines Turms abprallen.
Gerne würde ich vom Namen dieses Mannes berichten, doch ach, der war ebenso, wie der Name des Reiches, in dem er lebte, verlorengegangen. Einige sagten, er habe Kalmandur geheißen, doch wieder andere meinten, daß sei nicht sein richtiger Name gewesen und die ver-wegensten von allen behaupteten, das Geheimnis seiner großen Macht läge darin verborgen, daß er nie jemandem seinen wahren Namen erzählt habe, denn er hätte einen Pakt mit einem Dämon geschlossen, der ihm zwar große Fähigkeiten verlieh, aber mit dem Fluch belegte, daß sich später nie jemand an seine Namen erinnern würde, egal wie groß auch seine Taten seien. Aber das mag eine Erfindung sein, die erklären soll, warum sich niemand an den Namen des Magiers erinnern kann.
Nun, eigentlich konnte ihm alles egal sein, was andere so sagten. Doch eins störte ihn immer mehr. Dummheit, besonders, wenn sie mit Überzeugung vorgetragen wurde, war ihm ein Dorn im Auge. Zum Beispiel wurden neue Ideen von manchen Leuten einfach als unmöglich abgetan, indem sie die Bemerkung „Wenn die Götter gewollt hätten, daß der Mensch fliegen kann, hätten sie ihm Flügel gegeben“ bei solchen Gelegenheiten mit Vorliebe von sich gaben. Er wurde dann immer ganz zornig und rief (manchmal sogar mit drohend erhobener Faust) „Wenn es die Götter vergessen haben, werde ich es eben tun!“ Lange Jahre geschah natürlich gar nichts. Er war jung und so lächelten viele über seine so temperamentvoll ausgestoßenen Drohungen. Außerdem hatte er viel zu tun. Anfangs begab er sich auf Abenteuerfahrten mit vielen verschiedenen Gruppen, um sich einen Ruf zu schaffen. Vielleicht auch nur, weil es ihm Spaß machte und er es zu Hause langweilig fand. Später ist es in Mode gekommen, daß junge Magier einige Jahre mit unstetem Wandern verbringen, um ihr Wissen so zu erweitern.
In dieser Zeit lernte er viel über die Welt, sah fremde Länder, besiegte mächtige Feinde und fand alte Artefakte. Doch mit der Zeit wurde er des Umherwanderns müde. Da sein Ruf mitt-lerweile schon recht ansehnlich geworden war, man raunte seinen Namen schon in den Ta-vernen der verschiedenen Königreiche hinter vorgehaltener Hand, und die Barden, die die meisten seiner tatsächlichen und angeblichen Taten besingen konnten, fanden die willigsten Zuhörer. Seltsam genug, daß sich heute keiner mehr an seinen wahren Namen erinnern kann. Aber geht es so nicht mit vielem? Wer kennt heute noch den echten Namen der großen Rui-nen von Garbadogar? Oder die seltsamen Steinkreise von Kar’Sharuk? (Die eigentlich gar keine Kreise sind. Irgendein geschäftstüchtiger Wirt einer Herberge in der Nähe hat sie in späteren Zeiten so anordnen lassen, wie sie seiner Meinung nach ursprünglich ausgesehen haben mußten. Natürlich sah das Ganze dann so spektakulär aus, daß er immer ein volles Haus hatte.) Oder gar der künstliche Berg? Keiner weiß, wer und zu welchem Zweck dies alles in den Reichen errichtet hat und so ranken sich nur Legenden darum und hüllen sie ein, wie der Efeu den alten Turm der Bruderschaft in Marmeria, der so dicht umwuchert ist, daß es in den letzten hundert Jahren kein Abenteurer geschafft hat, in sein Inneres vorzudringen.
Doch zurück zu unserer Geschichte. Nachdem die Jahre der Abenteuerfahrten des Magiers beendet waren, nahm er den Ruf des Dau’tars von Largondor wahr und beriet ihn als sein Gatsch’Kador, was soviel wie ein oberster Stellvertreter des Ministers für magische Angelegenheiten ist. Largondor war damals ein Reich, über das seltsame Legenden im Umlauf waren. Heute ist es etwas in Vergessenheit geraten, da die Nachbarländer im Laufe der Jahrhun-derte ungeheuer an Einfluß gewonnen haben. Von Largondor oder Lark’ordar, wie es heute vielfach genannt wird, hieß es damals, daß die Bewohner mit den Göttern in einer besonderen Verbindung stehen würden. Dies sollte sich zum Beispiel darin äußern, daß dort fremdartige Magien zur Anwendung kämen. Auf den Jahrmärkten der gesamten Reiche waren Gaukler aus Lark’ordar vielbestaunte Gäste. Sie beherrschten die atemberaubendsten Zaubertricks. Wo andere nur ein beifälliges Murmeln für ihre Kunststücke bekamen, ließen sich die Leute bei ihren Vorführungen zu lautem Applaus hinreißen. Natürlich rief das viel Neid hervor. So waren letztendlich Gaukler aus Lark’ordar recht selten, weil sie viel zu fürchten hatten.
Es ist anzunehmen, daß Kalmandur – oder wie auch immer er geheißen haben mag – dem Ruf des Dau’tars nicht von ungefähr folgte. Als Magier war er natürlich an allem interessiert, was seine Kenntnisse erweiterte. Doch leider ist noch heute kaum etwas über die wahre Macht der Lark’ordarischen Magie bekannt. Aber es darf sicher angenommen werden, daß er dort noch eine Menge lernte.
Nach einigen Jahren hatte er auch genug von diesem Posten und zog sich, nun schon im ge-setzten Alter, in einen kleinen Ort im heutigen Orun zurück, wo er sich seinen prächtigen Turm baute. Da er ein weitgereister Mann war, rankten sich natürlich bald Gerüchte um die Herkunft seines Reichtums. Denn reich mußte er sein, wenn er sich einen solch prächtigen Wohnsitz nur für sich allein bauen konnte. Ein hoher, weißer und schlanker Turm, von dessen Spitze aus man in die eine Richtung bis zu den weißen wolkenumhangenen Spitzen der Matarvisala schauen konnte, während man in der anderen Richtung den blauen Schimmer des Kristallmeeres erahnte. Hier ließ er sich zur Ruhe. Und eines Tages mußte er sich wohl an die in seiner Jugendzeit ausgestoßene Drohung erinnern, in der er den Menschen Flügel verpassen wollte.
Und so beginnt der dunkle Teil unserer Geschichte, die wahrlich nicht gut enden wird. Der Magier begann, sich einzuschließen. Er forschte unablässig an der Erfüllung seiner Drohung. Eines Tages würde er einen Menschen erschaffen, der tatsächlich Flügel hätte. Und ab jetzt begannen die Gerüchte über ihn auch seltsamer zu werden Er wurde immer unzugänglicher und so blühten die Vermutungen der Leute auf. Sie ahnten nicht, wie nah sie an die Wahrheit kamen. Die Geschichte wird hier unklar. Zu viele Details sind im Strudel der Zeiten verloren-gegangen, doch eins scheint recht klar zu sein. Der Magier verbündete sich anscheinend mit Mächten, die lieber für alle Zeiten unangetastet geblieben wären. Ob er schon am Hofe des Dau’tars Kontakt mit diesen Dingen bekam, obliegt unserer Phantasie. Doch jetzt hier begann er wirklich ernsthaft, seine Ideen mit Hilfe dieser dunklen, namenlosen Mächte zu verwirkli-chen. Nur eins fehlte ihm noch. Er brauchte zur Erschaffung von eigenem Leben eine Vorla-ge, ein Vorbild. Und dabei half ihm, so vermutet man heute, die unbekannte Macht.
Damals blühte, ebenso wie heute in vielen der Reiche der Aberglaube, daß die Göttin Selene, die in vielen Gegenden von den Frauen verehrt wurde, mehr als nur fromme Gaben von ihren Jüngerinnen annahm. Dies mag Aberglaube sein, doch an einigen Orten wurde der Kult der Göttin zu ekstatischer Höhe getrieben. Gleichzeitig schotteten sich die Anhängerinnen ab. Das schürte natürlich das Mißtrauen gegenüber diesen Frauen. Ebenso mischten sie sich ein, wenn Frauen augenscheinlich von ihren Gatten mißhandelt wurden. Immer wieder flohen solcherart genötigte Frauen vor ihren Peinigern in die Tempel der Göttin. Hier und da gab es reiche Gönnerinnen. So wuchs der Einfluß des Kultes in manchen Gegenden rasch und festigte sich. Kein Wunder, daß das Mißtrauen in den vor allem patriarchalisch geprägten Gesellschaften wuchs. Schnell wurden einige der Frauen als Hexen bezeichnet und nur allzu willfährig unter großer Anteilnahme der, wie überall bei der Unterhaltung nicht wählerischen Volksmassen, die froh über jede Bereicherung ihres tristen Lebens, das in einigen der Grenzländer noch durch die ständige Bedrohung durch die Orks gefahrvoll genug war, in Schauprozessen verurteilt und dann verbrannt. Hierzu bildeten sich überall schwarze Brüderschaften, teilweise schossen sie wie Pilze aus dem Boden. Die angeblichen oder vielleicht auch tatsächlichen Hexen wurden in den Untergrund gedrängt und der Kult der Selene gilt heute offiziell als aus-gerottet. Allerdings werden immer noch Anhängerinnen der Göttin – echte oder auch nur angebliche – gefangen und getötet. Soll der Kult doch noch im Verborgenen weiterbestehen, so auch im Reich Myrtana, das allerdings im Moment andere Sorgen hat. Seitdem die Grenzländer gefallen sind, steht es unter ständigem Druck der Orks, gegen die sich zu verteidigen an-fangs eine ungewohnte Aufgabe für die Myrtaner war, da sie bislang im Schutz eben dieser Grenzreiche gelebt hatten und sich so mit ihren eigenen Grenzkonflikte mit den Nachbarreichen beschäftigen konnten. Nun kamen noch die Orks hinzu. Ich wüßte gerne, wie es um Myrtana steht, doch die Barriere läßt auch Nachrichten von draußen nur wie aus großer Ferne erscheinen.
Doch ich schweife ab. Kehren wir zu unserer Geschichte zurück. Kalmandur, oder wie auch immer, gelang es, mit Hilfe des erwähnten Ungenannten, Kontakt zu göttlichen Mächten aufzunehmen, von denen manche behaupten, es handele sich um Boten der Göttin Selene oder sogar um sie selber, welche, rachsüchtig ob des Kampfes gegen ihre Glaubensanhängerinnen, nur zu gern bereit war, dem Magier bei seinem Tun zu helfen, wenn sie damit die Möglichkeit erhielt, ihre Feinde zu zerschlagen. Nach allem, was man heute noch in den Gasthäusern, und auch innerhalb der Barriere erzählt (wobei mir einfällt, daß ich meiner eigenen Taverne, dem Schattenläufer schon zu lange keinen Besuch mehr abgestattet habe), muß Selene eine ziemliche Furie sein. So nimmt es nicht Wunder, daß einige erzählen, daß der Magier die Möglichkeit erhielt, über die Seelen der getöteten Anhängerinnen der Göttin zu verfügen. Diese hatte jedoch damit eigene Pläne. Ihr diente der Magier nur zur Erfüllung ihrer Rache. Doch dies schien dem Mann nicht ganz klar zu sein oder er nahm es billigend in Kauf, was ein Hinweis auf seinen starken Forscherdrang sein mag.
Der ehemals weiße Turm wurde grau und dunkel, zum Schluß soll er ganz schwarz gewesen sein. Und der Magier forschte und experimentierte. Mit den Jahren, die vergingen, wurde er zu einem Nekromanten, wie es nur wenige gab. Die Leute, die in der Ortschaft um den Turm wohnten, zogen von dannen. Sie wollten nur weg aus der Nähe des finsteren Magiers. Und irgendwann, kurz vor seinem Tod, muß er es geschafft haben. Eines Tages oder vielleicht auch eines nachts flogen dunkle Schatten um den Turm, größer als Adler. Mit unheilvollem Kreischen stürzten sie sich auf die Bauernhöfe in der Umgebung und zerstörten wütend alles, was sie trafen und was menschlich war. Von dem Magier hörte man nie wieder etwas. Ob seine Kreaturen ihn getötet hatten? Immer mehr dieser geflügelten Wesen wurden gesichtet. Und immer waren es weibliche Angreifer. Mit Hilfe der Göttin hatte er es geschafft, die getöteten Frauen wieder zum Leben zu erwecken und er hatte seinen Traum erfüllt, ihnen Flügel zu geben. Doch das diente letztendlich nur der Rache von Selene. Vielleicht ist die Lehre dieser Erzählung, daß man sich nie mit Göttern einlassen soll, da man immer nur eine Figur auf ihrem Gantra-Spielbrett ist. Gantra heißt nicht umsonst das Spiel der Götter. Man nannte die geflügelten Furien Harpyien nach einem Ereignis in einem Tal der Matarvisala, in dem ein junger Bursche einmal einem riesigen Haufen von ihnen erbitterten Widerstand leistete. Auf faramardisch bedeutet Harpyia Fluch der Jugend. Er wollte irgendein junges Mädchen beeindrucken oder dergleichen, was junge Burschen halt so im Kopf haben. Letztendlich unterlag er und sein Mädchen heiratete sicher einen anderen. Doch das ist wieder eine andere Geschichte.
Die Harpyien jedoch werden so lange nicht verschwinden, wie irgendwo in den Reichen und vielleicht auch irgendwo hinter dem Meer, von dem manche sagen, es sei nicht das Ende der Welt, sondern führe in einen anderen, weiteren Teil der Welt, Frauen verfolgt und getötet werden. Selene sorgt dafür, daß sie irgendwo als Harpyien wiederauferstehen, um den Kampf weiterzuführen und in ihrem blinden Haß alles menschliche zu tilgen. So laßt uns hoffen, daß die Feuer der Schwarzen Brüder bald für immer zu kalter Asche werden, auf daß die Erde von den Harpyien befreit werde, denn es gibt wahrlich genug Probleme in der Welt. So hat es mir der alte Gelehrte erzählt und so habe ich es hier im Kastell niedergeschrieben, um die Bibliothek durch meine unwürdigen Traktate wenn nicht im Umfang des Wissens, so doch in der Anzahl der Schriften zu vergrößern.
Don-Esteban,
Hohepriester des Beliar im dreizehnten Jahr der Barriere, Fluch und Segen zugleich, was dem siebzehnten Jahr der Herrschaft Rohbars II. gleichzusetzen ist.
|
04.11.2002 00:25 | #3 |
Tak |
17. Relsun des 8. Jahres der Herrschaft Antonidas
Wir haben die Berge erreicht. Die Berichte über seltsame Kreaturen, die wir durch die Bevölkerung erhalten, nehmen stetig zu. Ein Bauer zeigte uns drei Kühe, die in der vergangenen Nacht getötet worden waren. Bei Innos, die Tiere sahen tatsächlich übel aus. Die Kadaver waren grausam zerfetzt, aber es war nichts gefressen worden. Es waren keine Wölfe. Es war etwas anderes. Ich fürchte, wir haben noch einiges vor uns...
18. Relsun
Wir haben den Aufstieg begonnen. Bis jetzt weiß ich nicht, womit wir es zu tun haben, aber Bruder Benedikt hat einige riesige Vogelschatten in der Ferne gesehen. Unsere Kampfhunde werden auch immer nervöser. Vielleicht haben diese Vögel etwas mit der Lösung des Rätsels zu tun?
19. Relsun
Wir wurden angegriffen. Aber nicht von Räubern oder ähnlichem Abschaum, nein, viel schlimmer. Es waren Vogelfrauen...
Geflügelte Wesen mit gefiederten Frauenkörpern und scharfen Krallen an Händen und Füßen. Sie kreischten bestialisch, als sie und attackierten, doch wir konnten den Kampf für uns entscheiden.
Anscheinend sind meine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden - irgend ein Kult muss hier sein Unwesen treiben. Woher sonst sollten diese wiedernatürlichen Wesen stammen?
Ich werde diesen Kult aufdecken und ihm mit Feuer und Schwert reinigen! Möge Innos mir Kraft geben!
20. Relsun
Wir haben eine versteckte Festung in den Bergen erreicht. Sie ist auf keiner Karte verzeichnet. Meine Leute sind hoch motiviert, wir werden die Feste heute Abend betreten! Geschehe, was des Schicksals Wille ist...
Unbekanntes Datum
Verzeiht, dass ich nicht weiß, welches Datum wir heute schreiben... So viel zu erzählen, so wenig Zeit...
Wir begannen mit der Erkundung der unterirdischen Festung. Immer öfter wurden wir von diesen bestialischen Vogelfrauen angegriffen, irgendwann gelang es ihnen, Matheus, unseren Sanitäter zu töten. Wir konnten ihn nicht begraben, möge Innos über seine Seele wachen...
Irgendwann kamen wir zu einer großen Halle. Eine Zeremonienhalle. Wir versteckten uns, da gerade ein seltsames Ritual durchgeführt wurde. Ich weiß nicht, wie ich den Schrecken dessen beschreiben soll, was wir sahen, aber ich werde mich bemühen...
Hunderte Frauen hatten sich in der, von Fackeln erleuchteten, Halle vor einem Altar versammelt. Hinter dem Altar befand sich die grob gehauene Statue einer geflügelten Frau. Meine schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden. Es war der Kult der geflügelten Göttin. Der Harpyenkult.
Doch auf dem Altar lag eine Frau. Sie war nackt, mit einem seltsam freudig - erwartungsvolen Gesichtsausdruck. Eine Priesterin trat heran. Die Priesterin war keine normale Frau, sie besaß Flügel. Wie die Göttin. Aber sie war keine Bestie...zumindest nicht offensichtlich.
Was dann kam werde ich wohl nie vergessen (vorrausgesetzt, ich lebe noch lange genug zum vergessen). Die Priesterin begann ihre finstere Magie zu wirken. Ein Nebel der Finsternis hüllte bald den Saal ein, während die Priesterin weiterhin ihre blasphemischen Sprüche aufsagte.
Irgendwann hob sie einen Dolch in die Höhe und stieß in in den Körper der Frau auf dem Altar...
Doch die Frau starb nicht, wie ich es erwartet hätte. Sie begann sich zu verwandeln. Federn wuchsen ihr, Federn und Flügel. Federn und Flügel... Dann entdeckten sie uns. Kreischend rannten die wahnsinnigen Weiber auf uns zu, um uns mit Dolchen zu töten, die Priesterin stachelte ihre Gefolgschaft mit Rufen an. Ja, die Vogelpriesterin konnte sprechen...
Obwohl Schwertmeister Harrkan dutzende der Frauen erschlug, wurden wir schließlich überwältigt. Sie töteten alle, nur ich entkam...
Ich bin in den Bergen auf der Flucht, nur Stein, mein treuer Hund, begleitet mich noch. Ich habe mir einige Gedanken über den Kult gemacht, und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Anhängerinnen es offensichtlich als perfekt ansehen, wenn sie, wie ihre Göttin, Flügel bekommen. Doch anscheinend ist diese Verwandlung auch mit einem enormen psychischen Druck verbunden, denn die tierischen Wesenszüge der Vogelfrauen wollen an die Oberfläche. Ich weiß nicht, wie lange dieser Kampf gegen die eigenen Instinkte dauert - aber nur wenige gewinnnen ihn und bleiben bei Verstand. Diejenigen, die verlieren, werden komplett wahnsinnig und degenerieren zu den Wesen, die wir Harpyen nennen...
Ich bin verletzt, die Kultistinnen sind mir auf den Fersen. Sie werden mich wahrscheinlich bald finden und töten. Ich werde diese Botschaft Stein, meinem Hund, am Halsband befestigen und kann nur hoffen, dass er es irgendwie schafft, Euch zu erreichen...
Auch im Tod euer ergebenster Diener,
-[der untere Teil des Zettels fehlt]-
Botschaft eines unbekannten torinischen Inquisitors, die ein Bergbauer am Halsband einer grausam verstümmelten Hundeleiche fand.
Über die Reaktion der Inquisition ist nichts näheres bekannt, es ist allerdings anzunehmen, dass der Landstrich wenig später gesäubert wurde.
|
04.11.2002 00:35 | #4 |
PropheT |
Kloster des Innos
3.Quartal des 5. Kriegsjahres.
Trackt 11; Sanatorium
Bericht von Bruder Alexius A. Xell-Schweisser.
Einer der Patienten erzählte mir von einer seltsamen Geschichte, die von gar schrecklichen Ereignissen berichtet.
Nach Angaben des Patienten handelt es sich in seiner Erzählung um einen Zauberlehrling, der in seinen emotionalen, wie auch sozialen Verhaltensmuster, eine eindeutige psychische Abnormität aufweist.
Aber irgendetwas verschweigt mir der Patient noch.
Tag 2, Mitternacht.
Nach der Elektroschock-Therapie, war der Patient endlich gewillt, mir die ganze Geschichte, auch ohne tägliches Drei-Gänge-Menu, zu berichten.
|
04.11.2002 14:57 | #5 |
blutfeuer |
in den überkommenen liedern der altvorderen wird berichtet, dass harpyien aus rache über die menschheit gekommen sind.
einstmals war eine schöne junge bauersfrau an einen bösen ritter verheiratet worden, der sie quälte und knechtete, bis sie sich das leben nahm. vor ihrem tod flehte sie zu donnra, der göttin der frauen und mütter, dass sie wiederkommen dürfe, um ihre qual zu rächen.
donnra gestattete es und ließ die frau als harpyie neu erstehen. erst als sie ihren peiniger erlegt hatte, ging sie zu ihren ahnen in das reich beliars ein.
seither erzählt man, dass jede harpyie ein fluch einer gequälten frau sei und sie nur mit gleicher münze zurückzahlen würden.
das bedeutet, es gibt keine männlichen harpyien.
|
05.11.2002 23:58 | #6 |
blutfeuer |
mitten in der nacht kam die gruppe an einer schlucht an, die gewöhnlicherweise von einem steingolem bewacht wurde, der niemand über die brücke zur bergfeste ließ.
"wir sollten hier über nacht bleiben. ich kenne hier eine höhle, die wohl mal einem irren als wohnung gedient hatte. sicher ist er irgendwann als futter für die harpyien geendet. aber da können wir den rest der nacht verbringen. in der nacht ist es sicher der reinste selbstmord, sich der feste zu nähern. am besten wir schlafen ein bisschen und legen dann morgen früh los."
da kein protest kam, führte blutfeuer die gruppe bis zu einer höhle, die sogar durch eine tür gesichert war. leise wickelten sich die gefährten in ihre decken und versuchten, noch einmal kraft zu tanken.
|
06.11.2002 00:06 | #7 |
Don-Esteban |
Der Schwarzmagier probierte, nachdem alle in der kleinen Höhle Platz gefunden hatten, den Spruch "magisches Verschließen" aus. So war die Gruppe sicher vor eventuell schlecht gelaunten früheren Bewohnern dieser Notunterkunft. Natürlich durfte keienr der Leute hier eine schwache Blase haben. Mit schnell mal Austreten war jetzt nichts mehr. Der Schwarzmagier hatte einen tiefen Schlaf...
|
06.11.2002 00:06 | #8 |
Tak |
Tak baute noch eine kleine Konstruktion aus Stöckchen für Melchior, den Laberschädel - falls dieser den Unterkiefer bewegte, um etwas zu sagen, würde der Speer des Gildenlosen umkippen und den Schädel in seine Einzelteile zerlegen. Nicht, dass Melchior dies nicht 'überleben' würde, aber Tak hoffte, dass er sich dadurch doch dazu bewegen ließ, ruhig zu sein... Anschließend legte auch der Waldstreicher sich hin, seinen Umhang als Decke benutzend. Seine Waffen waren immer griffbereit neben ihm...
|
06.11.2002 21:04 | #9 |
Bloodflowers |
Einschlafen konnte er in Gegenwart dieser skurilen Gestalten bestimmt nicht. Er schaute alle genau an, und stellte fest das er nicht einen von diesen Leuten überhaupt kannte. Was war bloss in ihn gefahren? Sich in die Hände von völlig Fremden zu begeben, entsprach eigentlich nicht seiner mißtrauischen Art.
Die anderen schliefen schon, doch Bloodflowers nicht, er nahm sich eine Fackel und setzte sich etwas abseits der Gruppe. Dann kramte er sein Buch hervor und las weiter.
... Und so kam es das die Berater des Königs eintrafen. Sie konnten sich aber auf keine Lösung einigen. General Lee forderte eine Offensive der Streitmächte, zum entscheidenden und alles vernichtenden Gegenschlag. Doch der oberste Magier Xardas hielt davon nicht soviel. Vielmehr bevorzugte er die Errichtung eines grossen Gefängnisses. ...
Bloodflowers schlummerte tief und fest. ...
|
06.11.2002 21:55 | #10 |
Scatty |
Scatty stand mitten in der grossen Höhle. Während alle anderen scheinbar noch schliefen, machte er Atemübungen und rauchte gleichzeitig einen schwarzen Weisen. Man könnte denken, die Forscher hätten gestern Williams Birne, Dujardin, Henessy, Remy Martin, Portwein und Bordeaux, Asbach Uralt, Spätburgunder, Wermut und Pernod oder ähnliche Spirituosen zu sich genommen, da sie so fest schliefen. Nun ja, ihm konnte es egal sein. Je länger die Burschn und Madln schliefen, desto mehr konnte er sich einer neuen Art der senkrechten Fortbewegung widmen. Dank seiner aussergewöhnlichen akrobatischen Begabung, gestählt durch eisenhartes Training und kiloweise Schokopudding von Puddis, war er imstande, an eine Wand zu springen und sich rückwärts abzustossen. Dies wollte er nun mit einem Rückwärtssalto kombinieren. Sogar einen Namen dafür hatte er sich schon ausgedacht. Woljamp sollte das ganze heissen, warum, wusste er selbst nicht so genau, es klang eben eingängig. Er schloss die Augen für einen Moment und war dann voll konzentriert. Sein Bewegungsapparat versetzte sich in Schwingung, als er locker laufend und mit den Armen schwingend auf die Höhlenwand zulief. In dem Moment, als seine Füsse die steinere Kälte berührten, schien die Zeit langsamer zu laufen, und er meinte, sein eigenes Herz schlagen zu hören. Zwei Schritte war er die Wand nun schon mithilfe seines Schwunges emporgelaufen, als er sich ruckartig abstiess und nach hinten kippte. Eine Ausschüttung von Glückshormonen war die Folge...
...welche jedoch nicht lange anhielt, da er bald schon, immer noch selig grinsend, mit dem Gesicht auf den Boden knallte. Ein düsteres *Wump* war zu hören, Staub wirbelte auf. Tja. Da hiess es wohl nur noch üben, genauso wie die Sache mit den nohendet Kartwil oder den Walranns, weitere akrobatische Kunststückchen, die Scatty zu seiner eigenen Belustigung oder der der gerade anwesenden durchführte. Wer weiss, wenn mal das Schiesspulver erfunden wird, könnte das ja nützlich sein. Ja, in einer Vision hatte er sogar schon einmal einen Spinner in einem albernen Hawaiihemd unter einer Lederjacke gesehen, der gemütlich diagonal eine Wand hinauf spazierte, und hinter dem Messinghülsen mit explosiver Füllung auftrafen. Zu schade, dass Hawaiihemden noch nicht erfunden waren, das war wirklich ein zu putziger Anblick. Blutfeuer könnte er sich gut in so einem schicken Dress vorstellen... Er hing noch einer Weile seinen lüsternen Gedanken nach, bevor er aufhörte und weiter rauchte.
|
06.11.2002 22:20 | #11 |
Mohammed |
Die ganze Gruppe schien ausschließlich aus Hardcore-Langschläfern zu bestehen. Anscheinend schliefen sie, so lange es dunkel war. In einer Höhle ein Teufelskreis... Doch was blieb Mohammed schon anderes übrig, als weiterhin mit offenen Augen in die Dunkelheit zu starren und in leicht trunkenem Zustand vor sich hin vegetieren? Ein kleiner Spaziergang? Ja, warum auch nicht?! Und so langsam verlangte der Reisschnaps vom gestrigen Aufenthalt in der Taverne nach Auslass. Vorsichtig und lautlos bewegte er sich auf die Tür zu und murmelte dabei einige Sätze, die ihm, warum auch immer, gerade im Kopf herum schwirrten.
"Ich kann kaum noch laufen, doch ich kann noch saufen. Zerfrisst es auch die Därme, schenkt es mir doch Wärme..." Jedoch schaffte er nur ungefähr die Hälfte des Weges zur Tür, ohne durch irgendeinen dummen Zufall aufgehalten zu werden. Denn plötzlich trat er auf etwas rundes, das nach einem verdächtigen Knacken unter seinem Fuß wegrollte und ihn hart zu Boden gehen ließ. Der Rotrock stöhnte schmerzvoll auf. Doch das Knacken von eben wäre nicht verdächtig gewesen, wenn kurz darauf kein Speer auf die ohnehin schon mitgenommene Nase geklatscht wär. Dieses Mal brachte er nur ein "NNNN" hervor. Tak's Schwertschlag mit der Breitseite der Waffe auf den Hinterkopf des sich die Nase reibendenden und auf dem Boden kugelnden Gardisten, welcher kurz darauf zu allem Überfluss noch folgte, gab dem Rotrock drei gute Gründe die Entleerung seiner Blase auf später zu verschieben.
Wobei das letzte Argument das schlagfertigste war. Seeliger den jeh schlummerte Mohammed nun wieder vor sich hin. Das einzige Geräusch, das jetzt noch in der Dunkelheit zu hören war, war ein nervenstrpazierendes Kichern, das von einem scheinbar äusserst belustigtem Schädel ausging.
|
06.11.2002 22:28 | #12 |
Bloodflowers |
Blood wurde durch den dumpfen Knall geweckt, da er schlecht einschlafen konnte und so die halbe Nacht wach war, war er dementsprechend schlecht ausgeschlafen. Das Geräusch kam von dem Sumpfler, der mit dem Gesicht im Dreck lag. Bloodflowers stand auf und wollte mal frische Luft schnappen. Er drückte die Tür auf und lief weiter. Das Problem war nur das die Tür nicht wie gewohnt aufgegangen war.
Nach dem lauten Knall, der entsteht wenn Holz auf Holz trifft, wurde er ohnmächtig.
Nachdem er wieder zur Besinnung kam war auch der Rest wach und somit auch der Schwarzmagier, der die Tür inzwischen wieder geöffnet hatte. Das hiess es konnte weitergehen, die Gruppe verliess die Höhle und Blutfeuer führte sie zu einer Brücke. ...
|
06.11.2002 22:50 | #13 |
blutfeuer |
die gruppe kam vorsichtig in die nähe der brücke und hielt sich hinter den wuchtigen felsnasen versteckt, die sich in den weg reckten. auf der brücke stand ein durch magie beschworener steingolem, es wussten sicher nur die götter, warum der dort immer wieder auftauchte. er war schon tausende male zerschlagen worden, aber erschien an der stelle immer wieder. sehr wahrscheinlich hatte irgend einer der götter mitleid mit den menschen oder den orks und wollte ihnen so den weg zu den wilden harpyien versperren.
blutfeuer sah ihrem freund prophet tief in die augen:
"ich weiß, dass dein heißes herz dir gebietet, dich jetzt für uns alle zu opfern und diesen golem abzulenken. kannst du das? wenn wir drüben sind pfeife ich und dann kommst du nach, ja? ich denke, dir und deiner tigerente kann auch ein steingolem nicht widerstehen. willst du es versuchen? du weißt ja, die schwerter werden immer so stumpf wenn man so lange auf das ding einkloppen muss."
|
06.11.2002 23:04 | #14 |
Tak |
Tak grinste hinterhältig, wärend er der Unterhaltung zwischen Blutfeuer und diesem durchgeknallten Schwarzmagier Prophet lauschte (die Bemerkungen, die Melchior wärenddessen über Blutfeuers Hintern machte, sparen wir an dieser Stelle aus, um das Neveu zu wahren). Vielleicht war dieser komische ZuXler mit seiner Ente ja doch noch zu etwas gut - und falls nicht, gab es ja noch den Gardisten der Gruppe. Tak ärgerte sich noch immer darüber, dass er durch die Dunkelheit nur mit der Breitseite seines Schwertes getroffen hatte... Der Blick des Gildenlosen wanderte zur Spitze der Bergfestung. Harpyen umkreisten ihn, dutzende, vielleicht hunderte. Es würde nicht leicht sein, dort hoch zu kommen...
Hoffendlich stimmte wenigstens der Schwarzmagier bald zu, den Lockvogel für den Golem zu spielen.
|
06.11.2002 23:10 | #15 |
PropheT |
PropheTs Morgenmantel flatterte majestätisch im Wind, sein erhabener Blick schweifte über die Bergschluchten, die sich tief ein das Gebiergsmassiv eingegraben hatten, als ihn plötzlich die kleine Dame mit dem Buntwäscheproblem ansprach.
Anscheinend kannte die Kleine den PROPH, doch mehr als eine seltsame Vertrautheit, die bei ihrem Anblick in ihm aufkeimte, könnte er keine Erinnerungen, vergangenen Ereignisse mit ihr in Einklang bringen.
Verdammt lässig schob er sein Sonnenschutzgläser in Richtung Nasenspitze und Musterte sie von Unten nach Oben.
An den Ausbeulungen ihres Lederharnisches, blieb er etwas länger haften und wandte sich dann mit einem wiederum extrem lässigen Augenzwinkern und einem verschmitzten Lächeln an Blutfeuer.
"Keine Sorge Babe, der Prophmeister wird das Problem lösen, aber auf seine eigene Art und Weise, wie es nur der Proph vollbringen kann. Alles klar Kleines!"
Danach schob er seine Augengläser wie zurück und marschierte breitbeinig und gemächlich auf den Golem zu.
|
06.11.2002 23:41 | #16 |
Steingolem |
Auge in Augen standen sich der Magier und der steinernen Koloß gegenüber. Von einem Augenblick auf den andern, löste sich der Golem aus seiner Starre und schleuderte seine granitharten Pranken ich Richtung PropheT, doch ein lautes *MIEP, MIEP*, unterbrach plötzlich die Aktion des Steinmonstrums.
Mit übereinander verschränkten Armen, betätigte PropheTs Janosch Tröte mit seinem rechten Fuß und richtete seine Stimme dann an den Golem.
"Hohe, immer locker bleiben. Gewalt ist doch keine Lösung. Golems wie du sind es, die mit ihrer unbedachten Handlungen und ihrer offenkundigen Aggressivität, friedliebende Minerale und andere Gesteinsarten in Verruf bringen. Hast du eigentlich schonmal über die Konsequenzen deines Verhaltens nachgedacht?.....natürlich nicht, du egozentrischen Klumpen Stein einer räudigen Amethystin."
Der Kopf des Golems senkte sich auf die Brust und PropheT brannte mit Hilfe einiger Schattenflammen, eine Couch aus einem Baum, auf die sich der Golem niederließ.
"OK......was haben wir denn da... Eltern geschieden, Mutter Alkoholikerin, die aufgrund ihrer Sucht ihren Arbeitsplatz verlor und ihr Kind deswegen an ein Bauunternehmen für Wehrmauern verkaufte...Golem schlägt Bauarbeiter nieder und flüchtet ins Gebirge.....aha sehr interessant....ja, keine Scheu, laß es einfach alles raus...so ist es gut"
Während der Golem PropheT schluchzend umarmte und seine Bademantel als Taschentuch mißbrauchte, winkte der Proph die Gefährten an ihm vorbei.
|
06.11.2002 23:46 | #17 |
blutfeuer |
leise liefen die gefährten über die brücke und bemühten sich, den boden nicht zu laut dröhnen zu lassen. das war eine wundervolle idee gewesen. sie hatten sich jeden kampf erspart und somit waren auch die geflügelten viecher nicht auf sie aufmerksam geworden.
als sie schon ein stück den felsen herauf gestiegen waren, auf dessen gipfel die bergfeste thronte, steckte blutfeuer zwei finger in den mund und stieß einen gellenden pfiff aus. den sollte prophet schon verstehen.
|
07.11.2002 00:02 | #18 |
Tak |
Der Prophmeister kam auch kurz darauf angedackelt.
"Braves Hündchen!" meinte Melchior, als der Schwarzmagier die Gruppe erreicht hatte (der arme Golem guckte etwas verwirrt in die Weltgeschichte, aber diese unsensiblen Menschen achteten nicht weiter auf ihn). Blöderweise aber hatte auch eine Harpyen den Pfiff gehört und kam kreischend auf die Gruppe heruntergeschossen. Zuerst attackierte sie den Gardisten, der zur Seite sprang und sein Schwert zog, anschließend griff sie Tak an. Der Waldstreicher wirbelte herum und stieß mit seinem Speer nach der Angreiferin, die sich allerdings erstaunlich schnell bewegte und auswich.
Tak ließ ihr allerdings keine Zeit und schlug sofort mit der zweiten Klinge seiner Waffe zu - diesmal traf er. Der Speer - der ironischerweise "Harpyenfeder" hieß - hinterließ einen tiefen Schnitt im Bauch der Vogelfrau, die daraufhin zu Boden stürzte und ihr Leben aushauchte...
"Ho ho ho, dir liegen die Weiber ja zu Füßen!" war der selten dämliche Kommentar von Melchior...
Vorsichtig machte sich die Gruppe daran, den Berg zu erklimmen...
|
07.11.2002 00:32 | #19 |
blutfeuer |
es war dennoch eine günstige zeit für den aufstieg. während des sonnenunterganges waren immer mehr harpyien irgendwo im turm verschwunden und der himmel leerte sich. die gefährten bemühten sich trotzdem, so leise wie möglich voran zu kommen, denn sie wollten die harpyien nicht eher aufscheuchen als notwendig. am besten wäre natürlich, wenn diese ihr kommen gar nicht bemerken würden. immerhin waren sie nicht aufgebrochen um möglichst viele dieser flatterweiber zu töten, sondern wollten ihrem geheimnis der vermehrung auf die spur kommen.
je dunkler es wurde, desto weniger schreie waren zu hören. der don entzündete auch keinen lichtzauber und sogar der prophet schaffte es, mit seiner ente unter dem arm den berg lautlos zu erklimmen. tak hatte seinem plauderschädel den mund zugehalten und als sie die erste plattform erreichten, hielten sie erschöpft inne.
von hier aus waren es nur noch wenige schritte bis zur festung, an deren fuß sich eine große terasse befand. auf dieser terasse loderte ein feuer, an dem einige harpyien saßen und miteinander tuschelten.
wenn es ihnen jetzt noch gelang, unbemerkt in den turm zu kommen, dann könnte die forschungsexpedition in ihre heiße phase treten.
|
07.11.2002 07:16 | #20 |
Scatty |
Anscheinend waren diese Harpyien um das Feuer sozusagen die wachhabenden Flügelviecher. Komisch bloss, über was sie wohl tuscheln mochten. Ob die Harpyien wohl ihre eigene Sprache hatten? Naja, es waren Frauen, also würden sie sich höchstwahrscheinlich über den leckeren Menschen von gestern unterhalten, oder den neuen Lidschatten, den sie sich gestern zugelegt hatten, der aber wieder mal überhaupt nicht zu ihrem spitzen Reisszähnen passte, die ja bekanntlich blau lackiert waren. Scatty kam sich irgendwie reichlich komisch vor, standen sie doch hier schon seit 6 Stunden regungslos da, unterhalb der Terasse, in den Schatten gekauert. Irgendwie mussten sie den Turm betreten, möglichst noch bevor das andere Weibsvolk wieder eintraf und den Turm umkreiste wie einen stinkenden alten Socken. Nur wie?
Überlegen wir doch mal. Drei Harpyien sitzen zum Feuer, eine mit dem Gesicht zur Festungsmauer, eine daran gelehnt und eine mit dem Gesicht genau in unsere Richtung. Berücksichtigt man den Wahrscheinkeitsquotient, und teilt diesen, in Relation zum Logarithmus der Lichtquelle gesetzt, durch das Quadrat der Zahl Pi... Dem Templer ging sprichwörtlich ein Licht auf. Mit seinen überaus genialen mentalen Fähigkeiten war ihm gelungen, herauszufinden, dass man sich einfach ausserhalb des Lichtkegels vorbeischleichen musste! Und dies sollte wohl ziemlich schnell vonstatten gehen, da es bald wieder hell werden würde. Er stupste alle Leute an, um ihnen von seinem grossartigen Einfall zu berichten, aber sie schienen nicht zu reagieren. Beim Schläfer, und er hatte sich gewundert, warum sie so regungslos dasassen: Die schliefen doch glatt! Im Liegen! Mit geschlossenen Augen! Komische Leute.
|
07.11.2002 09:30 | #21 |
Bloodflowers |
Durch das anstoßen von Scatty wurde Bloodflowers wach.
Auf dieser Plattform saßen sie also, der Grund für diese Reise. Harpien! Was das, für Blood, unglaublichste war, war das sie sich leise unterhielten. Wie auch immer sie das anstellten, die Harpien stießen kein lautes Gekreische aus. Eigentlich könnten wir jetzt gehen, das wichtigste hab ich heraus gefunden., dachte er sich als er die gefährlichen Krallen der Weiber sah. Kam da etwa wieder der Hasenfuss in ihm hoch?
Sein Gesicht war bleicher als sonst, hoffentlich würde das niemand bemerken. Um davon abzulenken, knödelte er ein wenig rum:
"Ich habe Lust mehr über die Viecher zu erfahren, lasst es uns angehen!" Da Scatty den Weg "exakt berechnet" hatte, konnte gar nichts mehr schief gehen. Die Harpien saßen rechts vom Eingang, die Gruppe hielt sich noch weiter rechts und schritt ungesehen an den Harpien vorbei.
Sie waren so damit beschäftigt Scattys Formel einzuhalten das sie gar nicht bemerkten das sie um den Turm herumliefen, nur um dann urplötzlich links von den wachhabenden Harpien durch die Öffnung zu schlüpfen.
"Danke schön, Professor Scatty!" grinste Bloodflowers. Als die Gruppe den Turm betrat. ...
|
07.11.2002 12:59 | #22 |
blutfeuer |
hier herrschte eine ziemliche dunkelheit. die fensteröffnungen, die den hapyien offensichtlich ail einflugöffnungen dienten waren alle vollgekotet und auch die stiefel der gefährten versanken knöcheltief in den stinkenden exkrementen.
"das können keine frauen sein, so wie es hier aussieht, ich nehme an, es sind kerle, die sich brüste zugelegt haben, damit sie sich nur selbst streicheln müssen. frauen scheißen doch nicht einfach unter sich!
ich weiß das von männern. die erleichtern sich überall hin, wo ihnen gerade danach ist. denen ist kein baum und keine tempelwand heilig. ich wette, wir werden feststellen, dass harpyien gar nicht weiblich sind sondern männlich, ihr werdet schon sehen."
in der mitte des turmes befand sich eine leiter, die nach oben führte, die aber durch wahrscheinlich jahrhundertealts vor-sich-hin-modern auf keinen fall mehr zu gebrauchen war. über diese leiter würde sicher kein mensch mehr gehen können. blutfeuer spannte ihren bogen, suchte einen transportpfeil mit öse heraus. befestigte in dieser ein seil und schoss den pfeil dannn in die obere etage. dann zog sie an dem pfeil, den sie allerdings nach wenigen augenblicken wieder in der hand hielt. hoffentlich fand sich überhaupt etwas da oben, was den pfeil hielt.
sie musste es noch einige male versuchen, aber irgendwann war es geschafft. blutfeuer zug am seil und es war fest. während tak das seil unten festhielt, erklomm die amazone zuerst die erst etage der feste.
da sie sehr ruhig waren und die harpyien wohl auch keine störungen aus der festung selbst erwarteten blieben sie völlig unbehelligt.
die gruppe durchsuchte aufmerksam alle räume, konnte aber außer einigen alten völlig verkeimten möbelstücken, nichts weiter feststellen.
also ging es weiter, noch eine etage höher. gleiche ausganzsposition, gleiches spiel, die gruppe erklomm am seil die nächste etage und auch hier war in der feste nichts zu erkennen. allerdings gab es hier eine weitere terasse, die nach draußen führte.
zuerst aber musste noch die spitze des turmes erforscht werden.
es konnte ja schließlich nicht sein, dass die harpyien hier nicht irgendwo ihr nest hatten. sie wohnten eindeutig hier. nirgends in der barriere gab es so viele, also musste hier doch ein eingang sein.
wenn alle stränge reißen würden, musste sich eben einer aus der gruppe opfern und die harpyien herausfordern. dann konnten die anderen beobachten, aus welchen loch die flatterfrauen krochen.
leider erbrachte auch die untersuchtung der turmspitze keine neuen erkenntnisse. sie war genauso verlassen und verdreckt wie die anderen etagen.
|
07.11.2002 19:32 | #23 |
Bloodflowers |
Bloodflowers stand an der Wand. Es war nur ein leises Plätschern zu hören. Als er fertig war kam ein kleiner, erleichtert klingender Seufzer aus seinem Mund. Er hörte gerade noch wie Blutfeuer ihren Vortrag beendete. Bloodflowers: "Wie? Was? Könntest du das nochmal wiederholen? Ich habe nichts mitbekommen. Ich war grad damit beschäftigt mich zu erleichtern." fragte er zögerlich.
Blutfeuer guckte nur schief und ging nicht weiter darauf ein.
Hätte Bloodflowers gefrühstückt, wäre ihm das bei dem Anblick des Turmes wieder aus dem Gesicht gefallen, aber so blieb bloss der leichte Brechreiz. Überall Kot, widerlich diese Harpien, fast wie im alten Lager. Da die Gruppe einfach keinen Eingang finden konnte, opferte sich einer und wollte sie anlocken. Stahlfräse schritt mutig einen Schritt nach vorne und meldete sich freiwillig dafür.
Die anderen versteckten sich und er stand in der Mitte des Raumes und probierte die Harpienschreie zu imitieren.
Eine unfreiwillige Komik konnte dem Schauspiel sicher nicht abgesprochen werden. ...
|
07.11.2002 20:10 | #24 |
Tak |
Tak beobachtete aus seinem sicheren Versteck heraus, wie sich der Schatten zum Affen...ääh, zur Harpye machte. Zunächst kreischte Stahlfräse nur wie eine Harpye mit Höhenangst (und Polypen), irgendwann fing er an, auf und ab zu hüpfen und dabei mit den Armen zu flattern. Kaum einer aus der Gruppe konnte den Lachreitz verhindern, nur eiserne Disziplin hinderte sie daran, lauthals loszulachen (bei Tak war es eher akuter Humormangel)...
Der Waldstreicher fragte sich wärenddessen, warum sich Stahlfräse geopfert hatte. Sie hätten doch einfach Melchior nehmen können.
Andererseits - wirklich geopfert hatte sich der Schatten doch nicht. Denn die Harpyen hatten anscheinend keine Lust herauszukommen.
Nach fast einer Stunde wurde Tak das Theater zu bunt. Er ging zu Stahlfräse, riss den Schatten aus seiner Flattertrance und schickte ihn zurück zu den Anderen. Anschließend entfernte er den Tesafilm von Melchiors Mundwerk und plazierte den Schädel an einer akustikreaktiven Stelle, bevor er wieder in Deckung ging...
Melchior starrte ein paar Minuten mit seinen leeren Augenhöhlen an die Wand (wo sollte er auch sonst hingucken, er konnte sich ja nicht umdrehen, der Ärmste). Tak befürchtete schon fast, der Schädel wäre eingeschnappt, aber etwas später ging er dann doch los...
"HEY, LEUTE, HAB ICH EUCH EIGENDLICH SCHON VON SEVERINAS FREUDENHAUS ERZÄHLT? ICH SAGS EUCH, DA GIBTS FRISCHFLEISCH, MUAHAHAHAHA...." plärrte der skelettierte Kopf.
Sekunden später war das beleidigte Kreischen und Flattern von Harpyen zu hören...von vielen Harpyen...
|
07.11.2002 20:46 | #25 |
Yale |
Da war er nun über eine Stunde wie ein Hampelmann rumgehüpft und nun hatte ihm dieser hirnlose Knochenball die Show gestohlen! Dafür hätte der eigentlich eine ordentliche Tracht Prügel verdient, dachte sich der schwitzende Schatten.
Erst eine unbequeme Nacht vor dieser vollgekoteten Burg, innendrin meterhohe Krapfenscheisse, dann eine ungemein peinliche stundenlange Tanzeinlage und zu guter letzt auch noch eine Horde schlecht geschminkter Frauen mit Flügeln, die der Gruppe nach dem Leben trachtete. Wie miserabel konnte dieser Tag eigentlich noch werden?
Durch das Gekreische aus dem Schnatterdelirium gerissen, zog der Schatten sein Schwert und bereitete sich schonmal darauf vor, heldenhaft die Gruppe zu verteidigen oder aber zu fliehen, wer wusste das schon so genau? Er rückte die Rüstung zurecht, überprüfte den Sitz seines Gemächts und hockte sich in Kampfposition, die wohl eher einem akuten Darmentleerungsdrang glich.
Jetzt kreischten diese Tratschtanten schon eine Ewigkeit ohne mal irgendwo heraus zu kommen! Kaum den Gedanken beendet kam auch schon der erste Krapfen um die Ecke geschossen und wurde ohne zögern gleichzeitig von drei Schwertern durchtrennt und als Krönung von Taks Speer grillfertig aufgespießt. Immerhin hatten sie jetzt was zum Abendbrot.
|
07.11.2002 21:10 | #26 |
Tak |
Jetzt stellte sich vor allem eine Frage - erst die aufgespießte Harpye essen, dann erforschen, oder erst erforschen, und dann essen...?
Zur Erörterung dieses Problems wurde nach einer hitzigen, ab und zu von ein, zwei Harpyen unterbrochenen halbstündigen Diskussion, geknobelt. Scatty vertrat die Esser, Blutfeuer die Nichtesser...
Alle hielten gespannt den Atem an.
Scatty: Schere.
Blutfeuer: Schere.
Unentschieden. Gespenstische Stille lag im Saal. Die Zukunft der Gruppe lag in den Händen eines Templers und einer Amazone. Die Luft knisterte fast vor Spannung, als die zweite Runde begann...
Scatty: Stein.
Blutfeuer: Papier.
Die Menge tobte. Der Jubel der Nichtesser erschallte über die Festung, unterlegt von den Buhrufen der Esser und den blöden Kommentaren Melchiors. Tak rupfte die Harpye von seinem Speer und wenig später setzte sich die Gruppe in Bewegung, um den Schreien der Vogelfrauen zu folgen...
|
07.11.2002 21:55 | #27 |
Scatty |
Grummelnd, brummelnd und einen schwarzen Weisen rauchend schlich der Templer den Nichtessern hinterher. Beim Schläfer, Harpyienfleisch war doch sicherlich eine Delikatesse! Obwohl...wenn sich das Gemüt der Viecher auf das Fleisch übetrug, würde er wohl in den nächsten Nächten seinen Mageninhalt auf den Boden entleeren dürfen, so kratzig, giftig und bissig wie diese Weiber waren. Und da meinte Blutfeuer doch glatt, das müssten Männer sein, so ein Unsinn. Allein schon die völlig kongruente Oberlippenstruktur, die paralell zur Lidstrichachse verläuft lässt darauf schliessen, dass es Frauen sind, wer wusste nicht um diese wissenschaftlich erwiesene Erkenntnis?
Während er so dahinschritt, und seiner Umgebung keine Aufmerksamkeit zollte, wohl aber hörte, dass die Gefährten lautlos den Harpyienschreien hinterhertrippelten, hing er Gedaknen, die sich um Harpyien essen und Blutfeuer drehten, hinterher. Als die muntere Reisegesellschaft kurz innehielt, um sich neu zu orientieren, lehnte sich Scatty an die nackte Felswand. Soviel Nacktheit wie hier in diesem nackten Felsengang, der aus den nackten Backsteinmauern herausführte, und ganz weit unten wieder auf eine nackte Wiese führte, konnte er sich doch nicht entgehen lassen. Nun, das war wohl einer der grössten Fehler auf dieser Expedition. Denn plötzlich, wie aus heiterem Himmel, schien sich die Wand hinter ihm aufzutun, und er kippte langsam rückwärts. Himmelschläfernochamal, was war hier für Zauberei am Werke? Als er sich jedoch halbwegs herumdrehte, merkte er, dass er nur zu blöd gewesen war, zu sehen, dass er sich in einen Spalt hineingelehnt hatte, aus dem kreischendes Gegacker zu hören war. Die letzten Worte, die er ausstossen konnte, bevor er von der Wand verschluckt wurde, um die Gruppe zu alarmieren, hörten sich etwa so an: "Muaaahhh, ich sehe vier bis fünf Delfi..äh....HarpYIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE...n"
|
07.11.2002 23:06 | #28 |
blutfeuer |
da hatte sich ja eine truppe zusammengefunden! die machten einen krach wie auf dem jahrmarkt und verhandelten zwischendurch über essen oder nichtesssen und verfolgten sinnlose wege, die mit sicherheit alles irrwege waren.
sie wollten feststellen, wo die harpyien herkamen und während die männer einfach irgendwelchen eingebungen folgten und sinnlos vor sich hinstolperten, oder gar wie scatty in felsspalten fielen, war blutfeuer etwas aufgefallen:
die harpyien kreisten zwar hoch am himmel aber sie waren alle von unten gekommen. also musste der eingang in ihr nest nicht irgendwo in der höhe zu suchen sein, sondern irgendwo tief in dem felsen drin.
einen ersten hinweis lieferte scatty mit seinem einbruch an einer dünnen stelle im felsen. blutfeuer hatte ihren freund am umhang gepackt und gerade noch vor dem absturz bewahren können, denn er war durch ein loch mitten in ein riesiges gewölbe gebrochen. zum glück war sein schrei in dem gekreisch einer wilden harpyienhorde untergegangen, die sich im inneren des felsens zu jagen schien. entweder führten die gerade ein wildes ritual auf oder sie debattierten um irgendwelche wichtigen sachen. es herrschte jedenfalls ein höllenlärm.
trotzdem konnten sie hier nicht einsteigen, die wände fielen absolut schroff ab. also zogen sich die gefährten vorsichtig zurück und blutfeuer funkelte sie an und zischte gefährlich, dass sie jetzt endlich mal still sein sollten und sie die faxen dicke hätte.
dann stieg sie vorsichtig wieder nach unten. im erdgeschoss der festung wurden von ihnen jetzt alle räume sorgfältigst durchsucht und plötzlich hatten sie es entdeckt. es war ein alter kamin!
der schlot des kamins wölbte sich nach hinten und war so sauber gefegt, dass man sofort erkennen konnte, dass es hier etwas besonderes geben müsse.
die jägerin hielt mit einer handbewegung die anderen zurück und spähte vorsichtig in das dunkel.
auch hier waren in der ferne die schreie von harpyien zu hören, das echo zeugte allerdings davon, dass sich hier größere gewölbe anschließen müssten.
vorsichtig ging blutfeuer ein paar schritte in den gang hinter dem kamin. im letzten lichtschimmer aus der außenwelt sah sie einen gang, der weiter in den felsen hineinführte und einen gang, der in die tiefe führte. aus dem weiterführenden gang kam das gekreische der harpyien, aus dem gang in die tiefe drang leise musik!
wirklich musik! als würde dort jemand laute spielen. verwirrt blickten sich die gefährten an, die jetzt einer nach dem anderen in den kamin eindrangen.
dem geheimnis sollte man nachgehen!
|
07.11.2002 23:27 | #29 |
Yale |
Immer diesen herrischen Amazonen! Kaum durften sie mal von der Leine, schon führten sie sich auf wie Gomez persönlich. Aber was konnte man schon gegen die geballte Schönheit der Natur tun? Natürlich wieder mal nichts außer stumm und willenlos den Befehlen zu folgen.
Nur etwas konnte er nicht aufhalten. Die Dosenbohnen vom Frühstück waren wohl doch von der Sorte "Extra-Blähbauch" gewesen und so kam mit ohrenbetäubender Lautstärke ein Luftzug aus Stahlfräses Hintern der sogar einen Steingolem umgeweht hätte. Als anschließende Vernichtungswaffe entwickelte sich der Gestank zu bestialischen Ausmaßen und schlug einen nach dem anderen um. Nur Stahlfräse überlebte die Koma- Attacke und atmete tief ein um die Brise zu genießen, jetzt fühlte er sich zu Hause.
Als die anderen aus der Ohnmacht erwachten und angeekelt von dem Schatten Abstand hielten, setzten sie die Tour ins Innere des riesigen Höhlensystems fort, immer an der Wand lang schleichend, bemüht jedes unnötige Geräusch zu vermeiden. Das gelang ihnen enorm gut, bis dieser dämliche Schädel von Tak wieder einmal das Maul aufriss. Er brüllte unüberhörbar durch die Höhle, lauter ging es kaum mehr.
Wenn der nicht endlich die Klappe hielt, dann würde Stahlfräse persönlich bis ins letzte Höllenfeuer laufen nur um dieses Ding dort zu versenken.
|
07.11.2002 23:44 | #30 |
Don-Esteban |
Während die anderen auf die Ankunft einer Harpyie warteten und sich zu Zwecken, die dem Hohepriester verborgen blieben, ein Gardist mitten in den Raum stellte und komische Sachen machte, schaute sich der Magier im Raum um. In einer Ecke entdeckte er einen Pilz. Eine riesigen Pilz. normalerweise wurde Sklavenbrot doch nicht so groß, daß man ihn gepflückt als Regenschirm benutzen konnte. Vielleicht lag das an dem überall herumliegenden Kot der Harpyien. Ja, das mußte es sein. Der Pilz schien direkt darin gewachsen zu sein. Und folglich mußte er deswegen auch so groß geworden sein.
Das war also ein prima Pflanzendünger. Vielleicht sollte man das mal abbauen und an das Sumpflager verkaufen. Die hätten da sicher Verwendung für. Verträumt rechnete der Magier seinen Anteil bei einer fünfprozentigen Gewinnbeteiligung am Verkauf von mit Harpyienscheiße gedüngtem Sumpfkraut aus. Das war ja... ja, wenn nicht sogar... also ganz schön viel. Endlich wandte er sich mit den epochalen Worten "Schaut mal, ich mach ne Regenschirmzucht auf." an den Rest der Gruppe, doch mußte zu seinem Bedauern feststellen, daß keiner mehr da war.
Ja, jetzt viel es ihm auch ein, vor einer Weile war hier so ein Lärm gewesen, dann wurde es immer ruhiger. So rannte er mit wehender Robe, den Riesenpilz wie einen Schirm über sich haltend in die Richtung, in der er den Rest der Forschungsexpedition vermutete. Und bald darauf hatte er sie auch gefunden. Scatty, dieser Templer aus dem Sumpf hatte eine Wand kaputt gemacht und dahinter war ein Loch zum Vorschein gekommen. Da passte man einmal nicht auf und schon wurden hier wertvolle Artefakte demoliert.
Dieser Andenkentourismus, der schon so manche alte Ruine vollständig hatte verschwinden lassen, griff scheinbar auch hier um sich. Vor seinem geistigen Auge erblickte der Schwarzmagier schon die Souvenierstände: Original Mauerstückchen von der Harpyienburg nur 25 €rz mit Echtheitszertifikat und original Kotspuren, eingebettet in ein kitschiges Holzkästchen mit Sichtfenster, ausgelegt mit Kunstseide. "Ich würde ja nie etwas von einer wissenschaftlichen Fundstelle mitnehmen, es sei denn, es handele sich um ein Harpyienei*, also ist das rein theoretisch."
Aufgebracht drehte er seinen neuen organisch abbaubaren Regenschirm, der auch als Notration herhalten konnte, um die eigene Achse. Doch als ihm dann die anderen versicherten, daß Scatty keineswegs Mauerstückchen mitnehmen wolle und das ganze nur ein Versehen war, beruhigte sich der Magier wieder. Um wieder ganz ruhig zu werden, kanbberte er noch etwas am Rand des Pilzes herum, bis dieser ein schönes Bißmuster zeigte.
*"...es sei denn, es handele sich um ein Harpyienei" sagte auch Vrumfondel der Beleibte, als er seine Dienerschaft anwies, ihn nie bei einem seiner ausgiebigen Gelage zu stören. Das hieß soviel wie "Ihr dürft mich erst stören, wenn die Hölle gefriert" - also nie. Dummerweise kam kurz darauf ein Vertreter für in Fett frittierte Kartoffelprodukte ins Schloß, der zufällig "Ein Harpyienei"** hieß. Vrumfondel starb ein Jahr später an Herzversagens infolge Gefäßverfettung.
**Das Ungewöhnliche an Ein Harpyieneis Name war sein Vorname, den ihm sein Vater während einer hitzig verlaufenden Debatte um die Vaterschaft von Ein kurz nach dessen Geburt gegeben hatte. Eigentlich sollte Ein Einhard heißen, leider starb sein Vater vor Beenden der Namensgebung an einem Dolch im Rücken und so hatten die Harpyieneis (übrigens ein altes, angesehenes Geschlecht ehrbarer Kartoffelbauern) ein Familienmitglied namens Ein.
|
08.11.2002 00:15 | #31 |
blutfeuer |
blutfeuer ging weiter, ohne sich um die anderen groß zu kümmern. immer tiefer ging es in den berg und auf einmal stellte sie fest, dass der weg auf dem sie ging, plötzlich ganz anders klang. der prophet, der die ganze zeit samt ente hinter ihr her lief, hatte eine blasse lichtkugel geschaffen, die den gang schwach erhellte. und wirklich - irgenjemand hatte hier einen weg frei gefegt. der kot war sorgsam an die ränder gekehrt und sogar die wände schienen gereinigt. wenige schritte weiter standen auf einmal links und rechts des weges putzig aufgereihte pilze und kleine steinfiguren dazwischen, die wie geflügelte zwerge aussachen. es waren gartenharpyien. und dann sahen sie den ersten harpyienbau. auf jeden fall war es etwas, dass so eine wohnung sein konnte. in der wand erschien eine kleine tür, lustig grün angestrichen mit einem kleinen fenster, hinter dem eine niedliche rotkarierte gardine zu sehen war.
über der tür leuchtete eine kleine lampe und an der tür prangte ein spruch "tritt herein - bring glück hinein". und hinter dem fensterchen leuchtete ein heimisches lichtlein und aus einem daneben liegenden fenster reichte der arm einer laute und es erklangen sehnsuchtsvolle töne.
|
08.11.2002 01:44 | #32 |
Mohammed |
Der Rest der Gruppe, der noch leicht benommen von der verheerenden Darmluftattacke von Stahli war, folgte kurze Zeit Später. Da sie es Leid gewesen waren die ganze Strecke bis unten hin zu Laufen, missbrauchten sie einige der riesigen Pilze, deren Hüte von äusserster Robustheit waren, als Unterlage und schlitterten auf dem Harpyenkot den Gang hinab. Sie veranstalteten ein Rennen und versuchten sogar, jeder den anderen mit allen Mitteln am Sieg zu hindern. Da wurde auch mal eine Handvoll des Verdauungsabfalls unlauterer Weise als Wurfgeschoss verwendet um das Sichtfeld des Kontrahenten stark einzuschränken. Tak jedoch war diese ganze Schose zu blöd. Er rollte.
Es dauerte nicht lange, bis jeder unten angekommen war und durch die Verringerung der Reibungskraft unsanft von seinem eingesauten Gefährt befördert wurde. Welcher bei diesem Rennen am weitesten vorne gelegen hatte, ließ sich anhand der Kotspritzer, die mit jedem Platz der einem verloren gegeangen war, zunahmen, rekonstruieren. Quitschvergnügt gingen sie auf Blutfeuer und PropheT zu, die sie leicht entgeistert ansahen. Nun gut, man konnte zwar nicht mehr sagen, dass sie Wässerchen mehr trüben könnten, doch man(n) war schließlich auch bloß ein Mann... Manchmal musste man ebeneinfach mal spontan sein. Vielleicht würden sie ja noch eine Gelegenheit bekommen, die Fleckenzwerge aus ihrer Bekleidung zu entfernen.
Man wusste ja nie, was sich noch so ergeben würde. Plötzlich verstummte die sehnsuchstvoll Gezupfte Melodie und der Laut, wie er nur durch kraftvoll und schnell in die Nase gezogene Luft erzeugt werden konnte, ertönte. Einmal, dann noch einmal und dann noch einmal sehr lange. Danach rief zur Überraschung aller eine Männerstimme: "Schaaatz, bist du heute etwa schon früher zu Hause?" "JÄÄ, abä ääich gää jätzt wiedää...", krächzte Mohammed ohne zu zögern unüberlegt zurück. Es war ihm einfach so rausgerutscht. Hätte ja sein können, das dieser jemand, wohlmöglich eine der männlichen Harpyen, auf diese Weise keinen Verdacht Geschöpft hätte.
Eine Hand, die kurz darauf unsanft mit seinem Hinterkopf kollidierte, sollte ihm wohl weismachen, dass das nicht so sein würde. Jerdermann zog seine Waffe und machte sich kampfbereit, bereitete sich darauf vor, die vom Andrenalin ausgehende Energie in einem erbarmungslosen, zielgerichteten Angriff zu entladen. Nach einiger Zeit trat eine kleine, arglose Männerperson, ja richtig, normale, männliche Person, nicht gefiedertes Monstrum, in den Türrahmen und musterte zuerst Blutfeuer und PropheT und blickte dann auf den Rest der Gruppe.
"Jo mei, wie schauts ihr denn aus? Aso, das ist ja pfurchtbar! Kommts doch alle erscht a mol nei in die gute Stube! Ihr habts wohl schon lange keinen Waschzuba mehr G'sehn, nich? Wenns ihr wollt, könnts ihr selbstpferständlich auch von meinem Gebrauch machen. Dieser Gestank ist ja der reinste Horror!" Und schon war die lustige Gestalt wieder im Haus verschwunden. Verdutzt taten die Gelegenheitswissenschaftler, wie ihnen gehießen und betraten mit großen Augen die Wohnhöle.
|
08.11.2002 10:33 | #33 |
Bloodflowers |
Bloodflowers stieg als erster in die Badewanne. Die anderen konnten ruhig nach ihm ins Wasser klettern. Der hilfsbereite Mann meinte nämlich: "Ja aber wir müssen sparsam sein mit dem Wasser, denn ich habe morgen Flurdienst. Das heisst ich darf dann die Gänge und Flure saubermachen. Und dafür brauche ich jeden Tropfen Wasser, wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Also nehmen alle das gleiche Wasser."
Bloodflowers: "Du tust mir leid." rief Blood beim fröhlichen plantschen. Harpyienmann: "Ja du solltest mal hier sein wenn eine Magen-Darm-Grippe im Umlauf ist."
Bloodflowers: "Lieber nicht."
Nachdem Bloodflowers fertig war stiegen die anderen in die Wanne. In der Zwischenzeit unterhielt sich Bloodflowers mit ihrem Gastgeber. Bloodflowers: "Schöne Blumen habt ihr hier."
Harpyienmann: "Ja die hat Brunhilde von einem Ausflug mitgebracht. Ach entschuldige Brunhilde ist meine Frau."
Bloodflowers: "Soso, und wie ist euer Name?"
Harpyienmann: "Ich heisse August."
Bloodflowers: "Ahja, freut mich August."
August: "Was führt euch eigentlich zu uns?"
Bloodflowers: "Um genau zu sein seid ihr der Grund."
August: "Ach was ich? Wie komme ich denn zu der Ehre?" August kicherte und lief rot an.
Bloodflowers: "Nunja nicht ihr direkt, wir fragten uns ob es auch männliche Harpyien gibt."
August: "Achso na trotzdem schön das wir hier endlich mal Besuch bekommen. Wir haben ja sonst keinen Kontakt zur Aussenwelt. Und bei unseren schweren Aufgaben im Haushalt kommen wir auch nicht dazu gross auszugehen. Und ausserdem hat Brunhilde nach einer anstrengenden Menschenjagd auch keine Lust mehr weg zu gehen."
Bloodflowers: "So ist das also, ach ihr armen armen Hausmänner."
Nachdem die anderen fertig mit Baden waren, kam ein anderer Harpyienmann in das Haus.
August: "Hallöchen Alfred. Wie geht’s denn so?"
Alfred: "Ach August, du bist ja noch gar nicht aus deiner Schürze geschlüpft." August: "Wieso sollte ich?"
Alfred: "Na drüben bei Heinz ist doch jetzt die Tupperparty. Alle sind da, und du wolltest auch kommen."
August stiess einen schrillen Schrei aus.
August: "Ahh, wie konnte ich das nur vergessen. Ich kann aber diesmal nichts mehr kaufen, ich habe mein Haushaltsgeld für diesen Monat schon fast aufgebraucht. Und wenn ich jetzt noch was kaufe wird Brunhilde nur sauer werden. Aber das kennst du ja von Burglinde auch! Geh schon mal vor, ich und meine Gäste kommen nach."
August schlüpfte schnell aus seiner Kittelschürze und sagte zu den Gefährten: "Kommt, bei unserem Treffen werdet ihr noch mehr über uns erfahren können."
Sie überlegten kurz und folgten dann August nach nebenan, wo schon eine begeistert kreischende Horde Harpyienmännchen anwesend waren. ...
|
08.11.2002 10:53 | #34 |
blutfeuer |
an der tür wurden sie zunächst aufgefordert, ihre schuhe auszuziehen, denn der schönen auslegware würden ihre stiefel nicht sonderlich gut bekommen.
erstaunnt und verwundert befolgten die gefährten den befeht und reihten ihre schuhe neben die pantöffelchen der männlichen harpyien.
als sie den raum betraten, verstummte das angeregte geplauder plötzlich und alle blicke richteten sich auf blutfeuer. mehrere der männlichen harpyien verseckten ihr gesicht hinter den händen und einige rangen sichtlich um fassung, ja einer fiel sogar in ohnmacht.
"wie seid ihr denn drauf? hab ich irgendwas an mir, dass ihr mich so entsetzt anstarrt?" blutfeuer wandte sich fragend an die männerschar.
"du bist eine frau." war die entsetzte einstimmige antwort. "frauen kommen nie zu unseren partys und wo hast du deine flügel. und wo ist dein schnabel! du kannst sprechen! das sind alles sehr schlechte zeichen. uns wurde geweissagt, dass die frauen erst wieder am tag des weltunterganges ihre sprache wiederfinden. und da an dem tag ohnehin alles zerfällt, kommts darauf ja dann auch nicht mehr an."
jetzt war es an blutfeuer entsetzt zurückzustarren.
"ich bin doch keine harpyie. ich bin ein mensch und menschenfrauen haben nun mal keine flügel und können normal reden wie wir alle hier."
die gesichter der harpyienmännchen entspannten sich: "achso, du bist ein bestandteil dieser behinderten rasse, die unser nutzvieh darstellen. davon haben wir auch schon gegessen. die weiblichen braten sind sogar zarter als die männlichen, aber sie kommen viel seltener auf den tisch. so nehmt doch platz, ihr dürft sogar aufs sofa. wir haben uns nicht so mit haustieren. hauptsache sie sind reinlich. wir achten nämlich alle sehr auf reinlichkeit, wahrscheinlich, weil unsere ernährerinnen so ganz gegenteilig sind"
|
08.11.2002 13:27 | #35 |
Yale |
Ein komisches Volk waren diese Krapfenmännchen! Erst dieser Dialekt, der Stahlfräse an ein sagenumwobenes Lederhosenvolk aus dem Norden erinnerte, dann diese verweichlichte Art kombiniert mit einem wahnsinnigen Putzfimmel und zu guter Letzt noch die Erfahrung, dass man eigentlich ja Hauptgericht bei denen war.
Nachdem die erröteten Krapfen ihre Scham gegenüber Blutfeuer etwas verwunden hatten, trat die Gruppe ausschließlich Verrückter in die wohlgepflegte Höhle ein. Auf dem Tisch lagen jede Menge komische topfähnliche Behälter aus einem vielleicht sogar essbaren Material. Sie schienen alle die selbe Geschmacksrichtung zu haben, jedenfalls stand überall "Tupperware" drauf. Dreist wie er nun mal war schnappte sich Stahlfräse zum Entsetzen der Krapfen eines der Dinger und biss kraftvoll zu.
=Stahlfräse= Mhmm, naja *mampf*, schon mal nicht übel, aber sehr sehr zäh! Und ein etwas *schmatz* fader Geschmack lässt sich nicht verbergen. Vielleicht sollte man das Ganze etwas würzen und anbraten. Wo ist denn hier die Küche, wenn ich fragen darf?
Einer der, durch die Aktion des Schattens, paralysierten Krapfen, anscheinend der Hausherr, zeigte stumm in die Richtung einer Tür hinter der sich eine Koch- und Feuerstelle verbarg.
Stahlfräse suchte die umliegenden Schränke nach Gewürzen ab und briet sich aus dem Zeug und ein paar Eiern ein leckeres Omelett.
Währenddessen machte es sich die restliche Gruppe in der Wohnung gemütlich und lauschte den wieder einsetzenden Gesprächen der Krapfen, die sich über allen Schwachfug austauschten, der im Hirn eines "weiblichen" Mannes nunmal herumspukte. Da aus diesen Gesprächen allerdings keine wirklichen Informationen für die Ziele der Gruppe hervorgingen, nahm Blutfeuer wiedereinmal, wie eigentlich immer, das Wort an sich und fragte einen der Krapfen, ob sie ihnen nicht etwas über ihre Entstehung und die ihrer Frauen erzählen könnten.
Etwas erbost über die Störung ihrer wertvollen Konversation, begann einer der Männer mit der Erzählung über ihren Ursprung und die Verwandlung ihrer Frauen.
|
08.11.2002 14:36 | #36 |
Tak |
Tak beschäftigte sich damit, sein Essen ein wenig nachzuwürzen und dabei die Bude mit einem Traumruf auszuräuchern, als sich mal wieder Melchior zu Wort meldete. Allerdings diesmal gänzlich anders als sonst...
"Sonderbar..." meinte der Schädel, "Diese Harpyen sind ein einziger Wiederspruch. Ich frage mich, ob die Eier legen oder lebend gebähren. Und vor allem frage ich mich, wie so ein Männchen von innen aussieht..." "Frag ich mich auch, aber das krieg ich schon noch raus." antwortete Tak, wärend er ein wenig mit seinem Salzstreuer in der Gegend herumhantierte. Plötzlich viel ihm auf, dass Melchior doch tatsächlich etwas nicht vollkemmen Schwachsinniges von sich gegeben hatte!
Der Waldstreicher hielt inne, nahm den Schädel zur Hand und betrachtete misstrauisch ihn von allen Seiten.
"Sag mal, Melchior - bist du krank...?"
"Nö. Nur interessiert." lautete des Schädels Antwort.
Tak sagte nichts mehr sondern hängte den Totenkopf wieder an seinen Gürtel. Sonderbar - vielleicht konnte Melchior doch noch nützlich werden. Er verfügte garantiert über ein beachtliches Wissen, nur hatte er es eben noch nie gezeigt...
Der Blick des Gildenlosen wanderte zu den Harpyenmännchen. Trottelige Typen, dass. Sahen ihn als Haustier und Futter. Aber andererseits - warum sollten sie nicht diese Meinung von ihm haben? Tak betrachtete sie schließlich auch nur als interessante Studienobjekte...
Sobald sich die Gelegenheit bot, würde er wohl mal einen von ihnen genauer unter die Lupe nehmen. Vor allem dessen Innenleben...
"Habt ihr eigendlich eine Schrift?" fragte er plötzlich den am nächsten stehenden Harpyer. Der drehte sich verwundert um und sah den Waldstreicher an. "Ähm, jaa, aber die beherrschen nur wenige von uns. Um genau zu sein nur die vom Adeptus Ministorium."
Tak zog fragend seine Augenbrauen hoch.
"Nun, das Adeptus Ministorium besteht aus den klügsten unter uns. Sie organisieren alles, was hier unten so abläuft. Den Frauen können sie zwar nichts sagen, aber die sind sowieso die meiste Zeit auf der Jagd." Der Gildenlose nickte. Sieh an, sogar so eine Art Regierung gab es hier. Das sollte man vielleicht einmal näher Untersuchen...
|
08.11.2002 20:09 | #37 |
Mohammed |
Mohammed nahm sich frohen Mutes den vielen wohlduftenden Spießen in allen Variationen. So komisch ihre Lebensasichten auch sein mochten, aber koche konnten diese den Harpyenuntergebenen Männer. Hoffentlich stammte das Fleisch, dass er gerade genüsslich zwischen seinen Zähnen zerrieb, nicht von irgendeinem armen Tropf hier in der Barriere. Kannibalisch veranlangt war der Gardist nämlich nicht gerade. Doch aufgrund des großen Hungers, reichte ihm die Tatsache, das der Geschmack des Fleisches, dem von Molerats sehr ähnlich war. Zufälliger Weise hatte er gerade noch den Schluss des Gespräches, das einer dieser seltsamen Männer hier unten mit Tak geführt hatte, mitbekommen. Eine Art Regierung? Adeptus Ministorium?
Dann gab es also doch mehr von diesen komischen Kerlen, denen diese kranke, unwikliche Welt hier unten zu gefallen geschien, wenn schon so etwas wie eine Regierung nötig war. Obwohl Mohammed ja mehr ein Verteidiger der absolutistischen Herrschaftsform war. Sie waren also fähig, so großes aufzubauen, doch nicht dazu fähig zu erkennen, wie mieß es ihnen hier unten ging? Tupperwarenpartys waren hier schon ein großes Gesellschafliches Ereignis. Mohammed schüttelte verständnislos den Kopf. Den Gedanken, wie sich die Harpyen nun forpflanzten, wollte er während des Essens lieber beiseite lassen. Aber interessant war das allemal. So wie er sich hier genug den Bauch voll genug geschlagen hatt, würde er einen der Vogelfrauenliebhaber näher dazu befragen.
Doch jetzt schien ihm erst nochmal ein kleiner Abstecher in die Küche als angebracht. Das viel Essen hatte ihn durstig gemacht. Irgendwas zum Runterspülen würde sich doch bestimmt aufreiben lassen... Während er die Schränke nach einem Bier oder ähnlichem durchsuchte, ertönte plötzlich ein lauter Gong, als ihm eine Bratpfanne gegen der Kopf schmetterte und er, wie schon so oft, mit seiner Nase gegen die Schranktür knallte. "Ahh, verdammt, was soll der Mist?", schnaubte Mohammed wutentbrannt und fuhr herum und gleich darauf zusammen. Denn direkt neben ihm standen plötzlich fünf Hapyen, die gar nicht gut gelaunt aussahen.
Mohammed wusste nicht, wie ihm wurde.
Schneller als der schnellste Wind übr den 13 Meeren sauste er wieder zum Hauptraum der Tupperparty und versuchte wild gestikulierend anzuzeigen, das Gefahr drohte.
|
08.11.2002 20:39 | #38 |
Tak |
Kurz nachdem anscheinend eine Harpye in der Küche herumgekrächtzt hatte, kam der Gardist Mohammed herausgelaufen und fuchtelte wild mit den Armen. Das konnte nichts gutes bedeuten...
Tak lief zur Tür, wo er seinen Speer abgestellte hatte, und schnappte sich die Waffe. Allerdings ging er hinterher nicht wieder zurück ins Haus - zum Einen hoffte er, dass es jetzt noch zu keinem Konflikt kommen würde, und falls doch, so hätte er seine eigenen Pläne...
Somit stellte sich der Waldstreicher hinter den Türrahmen und lugte ins Haus hinein...
Wenig später kamen fünf Harpyen aus der Küche gehüpft und fingen sofort an herumzuzetern. Eine fuchtelte dabei wild mit einer Bratpfanne herum, das Gekrächtse erfüllte den Raum völlig.
Die Harpyenmänner guckten etwas bedroppelt in die Weltgeschichte, anscheinend verstanden nicht einmal sie ihre keifenden Frauen - vielleicht hielten sie es deshalb hier aus. Die Forscher hielten sich im Hintergrund, Blutfeuer vierließ vernünftigerweise die Hütte. Irgendwann begannen die Harpyenmänner, beruhigend auf ihre Frauen einzureden (was sich aber eher so anhörte, als würden sie ihre Haustiere beruhigen), und irgendwann gaben diese dann auch Ruhe. Als die Harpyen wieder verschwanden, atmete Tak erleichtert auf. Ein Kampf zu diesem Zeitpunkt wäre für ihn sehr unpassend gewesen, schließloch gab es noch viel zu viele ungelöste Rätsel, zu denen er die Männchen befragen wollte. Tak stellte seinen Speer wieder weg und begab sich wieder ans Buffet. Dort angekommen, entdeckte der Waldstreicher den Harpyer, der ihm von der Männerregierung hier unten erzählt hatte. Darüber wollte er noch wesendlich mehr erfahren...
"Sag mal..." fragte Tak also, "Was genau hat es mit dem Adeptus Ministorium auf sich?"
Der Harpyer grinste stolz.
"Nun, das Adeptus Ministorium existiert schon sehr lange. Es organisiert die Männer, die Bauten und alles andere hier unten, was organisiert werden muss. Der Rat des Adeptus Ministorium besteht aus den 10 klügsten unter uns, und einem Elften, dem Vorsitzenden, dem weisesten und intelligentesten von allen. Neben dem Rat sind natürlich auch viele weitere von uns beim Adeptus Ministorium beschäftigt - Architekten, Schriftgelehrte, Alchemisten, Richter und natürlich die Archivare..."
Plötzlich hielt der Harpyer inne, als hätte er etwas falsches gesagt. Tak runzelte die Stirn...
"Was ist? Erzähl doch weiter!" ermunterte er den Harpyer, aber der Schüttelte den Kopf.
"Nein, es gibt Dinge, die ich dir nicht erzählen darf, auch wenn ich es liebend gern tun würde... Ich habe schon viel zu viel geredet..."
Der Gildenlose überlegte. So langsam fing es an, interessant zu werden. Archivare... Wenn es Archivare gab, musste es auch ein Archiv geben. Das wäre bestimmt nicht ausser Acht zu lassen...
Nach einer kurzen Redepause zog der Waldstreicher einen seiner Traumrufe hervor und reichte ihn dem Harpyer. Dieser wusste nicht so recht etwas damit anzufangen und schnupperte zunächst an dem Krautstengel, anschließend wollte er ihn in sein Ohr stecken, woran ihn aber Tak hinderte.
"Nein, nicht ins Ohr, in den Mund muss das Teil..."
Der Harpyer guckte ihn groß an und folgte dann Taks Anweisung. Sofort holte der Waldstreicher sein mittelalterliches Feuerzeug hervor und zündete den Stengel an. Anschließend verließ er mit dem erstaunten Harpyer die Hütte...
Draußen ließ die Wirkung des Krautes nicht lange auf sich warten. Immerhin handelte es sich um einen Traumruf, und wer nicht an Sumpfkraut gewöhnt war, wurde von diesem Stoff praktisch sofort aus den Socken gehauen... "Sag mal, gibts hier sowas wie Archivare? Bei uns ham wir davon ziemlich viele..." fragte Tak, als der fröhlich vor sich hinpaffende Harpyer schon ziemlich bekifft aussah.
"Iaaaaaa, nätürlüsch ham wir welchää...hehehe..." lallte der Angesprochene zurück.
"Die bewachn dess...Arsch...iv....verstehst du? Des iss voll...ääh...gähaim. Liegt voll wait untän...genau DA!"
Der Zeigefinger des Harpyers schoss nach vorn und hätte sich fast in Taks Auge gebohrt, nur seine guten Reflexe retteten den Waldsteicher. Er drehte sich und entdeckte hinter sich einen Stollen, der noch tiefer in den Felsen führte. Sehr interessant...dort sollte also irgendwo das Archiv des Adeptus Ministorium liegen.
"Danke... Und träum was schönes."
Mit einem Faustschlag schickte Tak den bekifften Harpyer endgültig ins Nirvana, und nachdem er ihn am Wegrand abgelegt hatte, ging der Gildenlose zurück zur Party...
|
08.11.2002 20:58 | #39 |
blutfeuer |
blutfeuer hatte sich (sehr untypisch für sie) sehr zurückgehalten. irgendwie versuchte sie sich hinter prophet und scatty zu verstecken, auf jeden fall nicht aufzufallen. sie hatte sehr wohl bemerkt, dass ihr aussehen bei den männchen auf widerwillen gestoßen war. irgendwie sahen die immer aus als müssten sie sich übergeben, wenn ihr blick auf blutfeuer fiel. im schlimmsten fall betrachteten sie sie mitleidig wie eine missgeburt oder schlimmeres.
als die situation sich jetzt zuspitzte weil ein paar der ehefrauen aufgetaucht waren, verzog sich blutfeuer unauffällig durch die offen stehende tür.
vorsichtig und dicht an der häuserwand entlang, begann sie die gegend zu erforschen. hier sah es ausgesprochen putzig aus. die verschiedenen wohnhöhlen waren wie schwalbennester im inneren des felsens an die wand geklebt und erinnerten auch irgendwie an schwalbennester, nur dass diese türen und fenster hatten. ganz weit oben war der felsen offen wie ein kamin und ließ das sonnenlicht und das licht der sterne hinein. dadurch war es nie ganz still und die restlichen dunklen winkel wurden durch fackeln erhellt.
vor den wohnhöhlen waren kleine gärtchen eingerichtet, in denen niedliche pilze angepflanzt waren und kleine bänkchen zum verweilen einluden.
ab und zu spannte sich eine wäscheleine von einer wohnhöhle zur anderen und überall erklang eigenartigerweise musik.
blutfeuer spähte immer wieder in fenster und überall sah sie männchen bei ihrer wichtigen hausarbeit oder auch bei hausmusik mit anderen männchen. nur kinder waren nicht zu sehen! oder waren die schon alle im bett?
auch weibchen waren eigenartigerweise nicht zu sehen, dabei musste es die ja hier geben. was hätten diese hübschen wohnungen auch sonst für einen sinn, wenn sie nicht ein heim für diese häuslichen männer und ihre blutgierigen weiber wären?
blutfeuer ging eine steile treppe hinunter, die ihr immer weitere etagen erschloss. angst hatte sie schon lange nicht mehr. von diesen männern ging wirklich nichts bedrohliches aus.
|
08.11.2002 22:03 | #40 |
Bloodflowers |
Es waren nun andere Harpyien aufgetaucht, weibliche Harpyien um genauer zu sein. Sie hatten Mohammmed beim essen erwischt. Nun herrschte ein wenig durcheinander bei der ansonsten netten aber harmlosen Tupperparty. Es hatte sich eine kleine Gruppe Harpyienmännchen von dem ganzen ein wenig abgespalten. Unter anderem waren Alfred und August dabei. Die Gruppe Männchen amüsierte sich und trieb ein paar Späßchen.
Haryie: "Ach Alfred, wo hast du immer diesen verrückten Fummel her?" August: "Ja Alfred sag mal du verrücktes Huhn."
Endlich mal ein treffender Vergleich, dachte sich Bloodflowers und gesellte sich dazu. Die "Männer" kicherten und kreischten.
Das Gespräch ging weiter:
Alfred: "Was ICH ein verrücktes Huhn? Also August das must du gerade sagen. Du alter Schlawiner, du warst doch der der immer die ganzen Weibchen durch den verrücktesten Balztanz angelockt hat." Alfred richtete das Wort nun an Bloody, "Wir nannten ihn deshalb nur Pflaumenaugust", Alfred zwinkerte neckisch und die Horde kicherte.
Da das Niveau nun nicht mehr sinken konnte, mischte sich Bloodflowers ein: "Sagt mal Alfred und ähem... Pflaumenaugust, es wäre nett von euch wenn ihr mir mal ein bisschen von dem ganzen hier zeigen könntet."
August: "Auja, gerne."
Alfred: "Ja, und bei Gelegenheit zeigt August dann seinen berühmten Balztanz." Wenns denn sein muss
Bloodflowers: "Ja sehr..., sehr gerne."
Alfred, August und Bloodflowers verliessen die Feier.
August: "Tschö Heinzi deine Tuperpartys sind doch immer noch die aufregendsten."
Sie verliessen das Haus und Blood zog sich seine Stiefel an. August: "Was meinst du Alfred, fangen wir bei der Bruthöhle an?" ...
|
09.11.2002 01:11 | #41 |
Don-Esteban |
Während all dieser Ereignisse saß Don-Esteban still und in sich gekehrt auf der Couch. Eingezwängt zwischen anderen Forschern rutschte er immer tiefer in eine Ritze zwischen zwei Polstern. Schon spürte er die Kekskrümel, die sich nach einem ungeschriebenen Gesetz* in diesen Ritzen ansammelten, da bemerkte er, wie eins der Harpyienmännchen sich auch noch auf das Sofa zwängen wollte. "Pilz?" Fragte er den Drängelfritzen daraufhin, um ihn von deinem Vorhaben abzulenken und hielt ihm den angeknabberten Pilz ins Gesicht. Der Harpyienmann, nahm dies natürlich gerne an (immerhin war er morgen mit dem Kochen dran). Der Magier war gerettet. Das Männchen (war das jetzt Alfred oder August oder noch jemand anders?) marschierte ab in die Küche. Zwischendurch war mal kurzzeitig ein Tumult entstanden, als einige geflügelte Gäste eintrafen und sich über den Service beschwerten, aber die Männchen bekamen das wieder unter Kontrolle. Die Party ging weiter. Nach ein paar Stunden verließen Alfred und August die Party, doch es war immernoch voll genug.
*Wookan der mehrfach Geknickte beschloß eines Tages, dieses Gesetz aufzuschreiben, konnte sich aber auf keinen adequaten Anfang einigen, der dem Leser die ganze Tragweite der Tatsachen mit der nötigen Wucht vor Augen führte.** Und so harrt dieses Gesetz noch immer seiner Niederschreibung.
**Ein Grund könnte auch gewesen sein, daß Wookan zu einer Zeit lebte, in der es weder Polstermöbel, noch eine Schrift gab. Es waren gerademal die Kekse erfunden worden. Die Leute sahen ihn darum auch alle ziemlich verwirrt an, als er eines Tages mit seiner Idee rausrückte und knabberten dann weiter an ihren frischgebackenen Keksen.
|
09.11.2002 12:14 | #42 |
Tak |
Tak schlenderte langsam durch das unterirdische Dorf, wärend er die Luft mit einem Traumruf räucherte. Komisches Völkchen, diese Harpyen. Vor allem die Männchen, die waren schon fast seltsamer als ihre Frauen... "Ist dir schon mal aufgefallen, dass es hier unten kein Licht gibt...?" meldete sich Melchior, der Laberschädel, plötzlich zu Wort. Tak knurre nur "Ja." Wer hatte das nicht bemerkt? Schließlich waren sie hier unter der Erde... "Nun...eigendlich müssten die Männer hier unten allesamt so blass sein wie der Tod in Person...so wie du ungefähr..." redete Melchior weiter, "Aber das sind sie nicht. Die meisten von ihnen haben sogar eine zwar nicht wirklich sonnengebräunte, aber doch recht gesunde Hautfarbe. Soll heißen, dass sie auf keinen Fall ihr ganzes Leben hier unten verbringen können..." Tak blieb abrupt stehen. Melchior MUSSTE krank sein, schon das Zweite Mal, dass seine Kommentare nicht komplett bescheuert waren - im Gegenteil, diese Tatsache war Tak noch garnicht aufgefallen.
"Das heißt, entweder sind sie Menschen, die sich, warum auch immer, in Harpyen verknallt haben, oder es gibt sowas wie eine Sonnenbadestelle für Harpyenmänner...oder eine Siedlung an der Oberfläche..." murmelte Tak, und Melchior stimmte zu.
So langsam müsste man sich mal näher mit der Anatomie der Männchen befassen... Gedankenversunken schlenderte der Waldstreicher weiter durch das Dorf, irgendwann bog er in einen Seitentunnel ein...zumindest wollte er dies tun, denn plötzlich wurde er an der Schulter gepackt und herumgerissen. Vor Tak stand ein Haryenmann, der einen Lederwams mit eisernen Schulterpanzern trug. Am seinem Gürtel hing ein etwa 75 cm langer Hozstab, an dessen Ende eine Metallkugel angebracht war.
"Halt, zum betreten dieses Bereiches musst du erst eine Genehmigung vorzeigen!" meinte der Harpyer in einem Ich - bin - der - Bulle - Tonfall. Tak grinste böse und blies seinem Gegenüber, das etwa einen Kopf kleiner war als er, eine Wolke Rauch ins Gesicht. Der Harpyer bekam einen ziemlichen Hustenanfall, Taks Speer wirbelte durch die Luft und spießte den Unglücklichen Harpyen - Polizisten auf. Ein kurzer, krächtsender Schrei war alles, was er vor seinem Tod noch herausbringen konnte...
Der Gildenlose entdeckte eine Hütte, die der Besitzer unvorsichtigerweise offen gelassen hatte. Tak warf sich sein Opfer über die Schulter und verschwand in dieser Hütte. Dort angekommen schloss er die Tür, schob den Riegel vor und positionierte den toten Harpyer auf dem Tisch in der Mitte des Raumes. Anschließend holte er ein Messer, ein paar Blätter Papier, seine Schreibfeder und einen Kohlestift hervor.
Die Anatomiestunde konnte beginnen...
|
09.11.2002 18:50 | #43 |
Bloodflowers |
Bloodflowers schritt neben den zwei skurrilen Harpyienmännchen her. Sie unterhielten sich wieder über den Balztanz, doch das interessierte ihn nicht so sehr.
Er betrachtete viel lieber die Umgebung, die Häuser sahen aus wie Schwalbennester, außerdem wurden die Gänge immer sauberer, je näher sie der Bruthöhle kamen. Kein Wunder schließlich ist Kot ein Bakterien und Krankheitsträger. Und das in der Nähe von Jungtieren wäre wohl für eben diese nicht sehr gut.
Alfred: "Dort in der Hütte wohnt mein Vetter Alois, ein uriger Typ sag ich dir. Du musst ihn unbedingt kennen lernen ähm... wie war dein Name?" fragte er Blood Bloodflowers: "Mein Name ist Bloodflowers." murmelte dieser völlig abwesend. Er betrachtete die niedlichen Häuser der Harpyien. Es war eben doch keine Ansammlung wilder Kreaturen. Nein vielmehr hatten sie sogar gesellschaftliche Strukturen, ähnlich denen der Menschen.
Als sie die Wohnhöhle durchquert hatten kamen sie zum Eingang der Bruthöhle. Diese wurde streng bewacht, was auch nicht verwunderlich war. Wache: "Halt Stop! Wer seid ihr und was wollt ihr hier?"
August: "Sag mal erkennst du mich nicht. Ich bin’s August!!!" Wache: "DER August? Mit dem ich zusammen geschlüpft bin?"
August: "Ja wir kommen aus dem selben Gelege. Wie geht’s dir so Axel? Wie ich sehe hast du wieder Dienst. Du Armer, du hast nämlich somit die Party bei Heinz verpasst."
Axel(Wache): "Och nein, ich hasse diesen dämlichen Wachdienst. Aber zurück zum Thema, was führt dich hierher?"
August: "Nun ich möchte mir unser Gelege ansehen, ein paar nette Worte an das Ei von mir und Brunhilde wollte ich auch noch übermitteln."
Axel: "Achso, du und deine Frau ihr habt ein Ei hier im aktuellen Gelege, na dann ist das was anderes, ihr könnt durch."
Bloodflowers hatte sich im Hintergrund gehalten und wurde auch nicht großartig beachtet. So konnte er im Zwielicht unerkannt mit durchschlüpfen. Als sie die Bruthöhle betraten, stand Blood mit offenem Mund da und staunte nicht schlecht. So viele Eier auf einmal hatte er noch nie gesehen, unweigerlich musste er an Eierkuchen, Rührereier, Spiegeleier, Omelette und Eierpunsch denken. Mit brummenden Magen folgte er den zwei Harpyien. Die Bruthöhle war ein großes Gewölbe wo es ziemlich warm war. Außerdem lag jedes Ei in einem kleinen Nest. Die Nester waren ohne System angelegt, also kreuz und quer. Vielleicht gab es ja ein System dabei, jedenfalls durchschaute es Bloodflowers nicht. Bloodflowers: "Also wenn ihr so viele Eier habt dann müsst ihr ja auch viele Kinder haben, wo sind die eigentlich alle?"
Alfred: "Wenn sie geschlüpft sind bleiben sie noch ein paar Wochen hier in der Bruthöhle. Das ist die anstrengendste Zeit für unsere Frauen. Weil sie dann besonders viel von deiner Sorte jagen müssen. Die Kleinen haben nämlich Hunger. Danach lernen sie alles wichtige für ihr späteres Leben in der Harpyienschule. Keine Sorge die zeigen wir dir auch noch. Tja, und dann müssen sie sich in unser soziales System einleben. Das schaffen bei weitem nicht alle, die die es nicht schaffen, müssen die Höhlen verlassen, denn sie würden nur Unruhe stiften. Und alleine, ausserhalb des Schutzes der Gemeinschaft, haben sie kaum Überlebenschancen."
August hatte sein Nest erreicht und redete mit dem Ei.
Meine Güte, der ist ja völlig durchgeknallt. dachte sich Bloody, während er sich noch ein wenig in der Bruthöhle umsah. ...
|
09.11.2002 19:02 | #44 |
blutfeuer |
blutfeuer war immer tiefer in die siedlung vorgedrungen und hatte hinter bunten fensterscheiben so etwas wie einen kindergarten entdeckt. hier spielten weibliche und männliche harpyien wild durcheinander, wie es in der menschlichen gesellschaft üblich war, wenn die frauen ihren männern aufs feld folgten. nur waren es hier keine alten wieber, die die kinder hüteten, es waren eindeutig älte männer. die hielten die kleinen auf den armen und klaubten die mädchen von den lampen, trösteten sie nach abtürzen und sangen den kleinen lieder vor.
aber schon hier war zu bemerken, dass die weibchen die dominateren waren. sie rauften sich und rissen sich gegenseitig an federn und beinen, während die knaben mit puppen spielten und bücher lasen.
vorsichtig sah sich blutfeuer um, von den gefährlichen weiblichen harpyien hatte sie seit geraumer zeit keine mehr gesehen, es machte ganz den anschein, als wäre dies das reich der männer, in dem die weiber nichts zu suchen hatten.
blutfeuer öffnete die tür und trat näher.
"einen guten tag wünsch ich euch, ich wollte mich mal ein bisschen umsehen. bekommt bitte keinen schreck, ich will nichts böses. ich bin mit einigen freunden hergekommen, weil wir wissen wollen, wer unsere mitgeschöpfe sind, die mit uns in der barriere leben. irgendwie sehr ihr doch aus wie menschen und trotzdem sind eure frauen keine menschen. das ist doch merkwürdig! ich möchte wissen, warum das so ist."
|
09.11.2002 19:42 | #45 |
Tak |
Tak packte seine Aufzeichnungen ein und sah sich noch einmal kurz in der Hütte um. Auf dem Tisch lag der ziemlich zerschnipselte Polizist, in der Ecke die Leiche des Hausbesitzers, der Tak unvorsichtigerweise bei seinen Untersuchungen gestört hatte. Alles in Ordnung also...
Der Waldstreicher öffnete vorsichtig die Tür und spähte nach draußen. Niemand zu sehen, sehr gut. Er verließ die Hütte und machte sich so schnell es ging, ohne dass es auffällig wirkte, aus dem Staub...
Die Sezierung hatte Tak so einige neue Kenntnisse verschafft. Die Männchen waren in vielerlei Hinsicht so gebaut wie bei den Menschen, aber es gab wichtige Unterschiede - ihre Knochen waren hohl wie die von Vögeln, und es gab teilweise schwache Ansätze von Befiederung. Sonderbar...
Es war eigendlich biologisch schlichtweg nicht möglich, dass ein Säugetier - Vogel - Mischwesen existierte. Und doch gab es diese Harpyen. Je mehr Tak über sie erfuhr, desto undurchschaubarer wurde diese ganze Sache. Jetzt stellte sich dem Waldstreicher vor allem eine Frage:
Legten Harpyen Eier?
Falls ja, wären Harpyen fast schon wiedernatürlicher als Untote. Denn es gab einfach keine Spezies, deren Jungen aus Eiern schlüpften und hinterher noch von ihnen gesäugt wurden...nun ja, bis auf das australische Schnabeltier, aber das interessiert uns im Moment ziemlich wenig.
Tak zündete sich einen Traumruf an und überlegte, was er als nächstes tun sollte. Eigendlich war es ziemlich klar - er musste die Frage klähren ob die Harpyen Eier legten oder nicht. Und danach sollte man sich vielleicht mal das Archiv des Adeptus Ministorium ansehen...
Wenig später kam Tak wieder bei der Party an.
|
09.11.2002 19:54 | #46 |
Don-Esteban |
Don-Esteban hatte die Party am Abend auch bald verlassen. Die Sitzposition in der Sofaritze, gepiesackt von den Krümeln, war dann doch nicht das Richtige. So war er denn nach draußen gegangen, um etwas Luft zu holen. Dort sah er blutfeuer davon schleichen und schloß sich ihr an. D.h. er ging ihr einfach hinterher, sie bemerkte ihn nicht. Neugierig schaute sie sich alles an und Don-Esteban tat dann das gleiche. Nach einer ganzen Weile blieb die Amazone an einem Gebäude stehen und linste durch ein Fenster. Und jetzt ging sie auch noch hinein.
Was hatte sie da bloß entdeckt, daß sie sich in eine solche Gefahr brachte? Wohl die Schatzkammer der Harpyien. Der Magier war ja auf der Suche nach ganz anderen Schätzen. Er suchte ein Ei. Ein süßes, kleines, schnuckeliges, ovales Harpyienei. Das wollte er mitnehmen und ausbr... nein, das wollte er mitnehmen und meditate geben, so wie sie es ihm aufgetragen hatte. Doch jetzt mußte er erstmal auf blutfeuer aufpassen. Diese Harpyien konnten mit ihren Krallen ganz schöne Kratzer machen.
Und Don-Esteban hatte keine Lust, blutfeuers Gesicht wieder flicken zu müssen, nachdem es ihm einmal so gut gelungen war. Das bekam er doch nie wieder hin. Ubnd so gesellte sich der Magier an die Stelle, die eben noch die amazone eingenommen hatte und schaute nun seinerseits durch das Fenster, nur um zu sehen, wie lauter kleine Harpyienkinder ähm... halt machten, was kleine Harpyienkinder nunmal so tun. Naja, eigentlich das gleiche, wie andere Kinder auch. Nichts besonderes eigentlich. Außer, daß die Hälfte von ihnen Flügel hatten.
|
10.11.2002 01:04 | #47 |
Scatty |
Scatty saß immernoch inmitten von gackernden, kichernden und nasal daherlabernden männlichen Harpyien. Warum er noch hier war, wusste nichtmal er. Zwischendurch war er eingenickt, was ihm den Eindruck verlieh, diese "Tupperparty" dauerte nun schon zwei Tage. Konnte ja garnicht stimmen, so falsch war sein Zeitgefühl nun auch wieder nicht, und nach seinem Zeitgefühl waren erst ein paar Stunden vergangen. Obwohl, wenn man den
Unter-der-Erde-seien-Koeffizienten in die Polynomdivison eines Polynoms dritten Grades mit dem Unbekannten x³ miteinbezog, konnte es durchaus sein...Naja, egal. In dieser Atmosphäre konnte er weder einen wissenschaftlichen Gedanken fassen, noch angenehm chillen. Diese "männlichen" Harpyien ähnelten wirklich frappierend den weiblichen Menschen, als ob hier nur ein Geschlechtertausch vorlag. War ja auch garnichtmal so abwegig.
Doch da es der Templer in dieser Stimmung nicht mehr lange aushalten mochte, beschloss er, selbst bessere Stimmung zu verbreiten. Entschlossen stand er aus dem weichen, plüschigen, kuschligen rosa Sofa mit Quasten auf, riss einem aufgeregt Gackernden Männchen eine grosse Dose aus der Hand, stellte sie auf den Boden und setzte sich im Lotussitz davor. Die meisten Harpyienmänner hatten sich nun aus ihren ach so interessanten Gesprächen gelöst und starrten ihn unverhohlen an. Mit einem Mal begann der Templer dann, geschickt auf diesem komischen Material herumzutrommeln. Das klappte so gut, dass er noch gleich zu einem Singsang angeregt wurde, der beinahe Radio Khorinis-verdächtig war:
Mi a feelin irie tonight, whowhow, yessa! babylon no fi harm mi tonight, yeahyeah! Evryday is good cause mi bein alive! Mi tell a de whole world tonight, listen up, Zion´s risin in de sun,yahyah! Oh Lord, Sleeper, Jahjah, hear mi cry, whowhaiyeaaaah!
Die Harpyienmänner schienen erstaunlicherweise mitzusummen und die Köpfe zu wiegen, als Rastafa..äh..Scatty der Templer seine Weisen zum Besten gab.
|
10.11.2002 01:29 | #48 |
blutfeuer |
die erschrockenen männer umfingen mit ihren armen die kinder, die sich zu ihnen flüchteten und alle starrten entsetzt auf die frau, die da vor ihnen stand. eine frau ohne flügel und mit mund hatte sicher noch keiner von ihnen gesehen.
"wer bist du denn?" fragte einer der mutigeren männer daraufhin.
"ich bin blutfeuer, ein mensch und komme von draußen. was ist das hier? eine schule oder so was? ich hab euch schon eine weile durch das fenster beobachtet. wie macht ihr das, euch mit den weiblichen harpyien verständigen, wenn sie doch keine sprache haben wie ihr?"
der mutigere mann ließ jetzt die kinder los und schob sie hinter seinen rücken.
"wieso muss man mit ihnen reden um sie zu verstehen? sie können uns verstehen, das reicht doch! ansonsten ist doch alles klar. wir führen den haushalt und erziehen die kinder und sie sorgen für die nahrung. und wir tun alles um sie zufrieden zu stellen."
"aber das ist doch eine verkehrte welt. bei uns ist das umgedreht!"
"na und? wenn man was umdrehen kann, dann kann man es auch zurückdrehn. wir brauchen unsere frauen nicht zu verstehen. wir sind ohnehin zu dumm, um uns mit ihnen unterhalten zu können. wir sprechen ja auch immer noch die dumme menschensprache, während unsere wundervollen frauen schon ein viel durchgeistigteres stadium erreicht haben. sie verständigen sich durch zwitschern und durch ihren wundervollen gesang. wir haben nur die dürren worte."
naja, blutfeuer hatte zwar eine andere auffassung von wunderschönem gesang, aber liebe macht bekanntlich blind, warum sollte sie nicht auch taub machen.
diese männer verstanden ihre frauen also nicht und vergötterten sie trotzdem? das verstehe wer wolle.
"aber wie ist das alles hier entstanden? ihr seht doch aus wie menschen. seid ihr von den harpyien entführt worden oder wie ist das alles zu verstehen?"
blutfeuer setzte sich auf einen kleinen kinderhocker und wollte nun endlich alles über diese flattertiere erfahren. und dieser lehrer sah ganz so aus, als würde er ihr alles erzählen.
|
10.11.2002 01:52 | #49 |
Don-Esteban |
Don-Esteban illerte durch das Fenster und konnte erkennen, daß sich die Amazone auf einen der niedrigen Hocker setzte, nach dem sie schon eine Weile mit einem dieser Harpyienmännchen geredet hatte. Anscheinend erzählte er dem Mädchen interessante Dinge, sonst würde das Gespräch nicht so lange dauern. Sowas durfte der wissenschaftlich interessierte Magier von heute natürlich nicht verpassen. So lief er denn zur Tür und huschte hinein, was ihm allenthalben verwunderte Bklicke der Knaben und wildes Kreischen der Mädchen einbrachte.
Letztere schlugen wild mit den Flügeln um sich und versuchten, mit den Krallen nach ihm zu schlagen und mit den Schnäbeln nach ihm zu hacken. Hätte der Magier noch seinen Riesenpilz gehabt, dann hätte er sich mit dem wie mit einer Keule verteidigen können, aber so... Schutzlos war er dem wilden Harpyiennachwuchs ausgeliefert. Allerdings nicht lange, denn die erwachsenen Männchen riefen die angreifer zurück, ehe er eine seiner Runen ins Spiel bringen konnte.
Etwas lädiert schnappte er sich daraufhin einen der niedrigen Hocker, und setzte sich neben blutfeuer. "Es kann weitergehen. Laßt euch nicht von mir stören. Farht fort." Und so saß er da in seiner Robe und wartete auf den Fortgang der Erzählungen über die Harpyien. Die Amazone sah ihn zwar etwas schief an, aber das störte ihn nicht weiter. Nach dem kurzen Angriff eben war ihm sowieso vieles egal. Die Haare hingen noch etwas wirr im Gesicht und auch die Robe selber war mittlerweile von unzähligen Spuren als Andenken an die verschiedenen Reisestationen bedeckt. Von Harpyienkot über Kekskrümel bis hin zu ganz normalem Dreck war alles dabei.
|
10.11.2002 02:18 | #50 |
blutfeuer |
"naja, alles weiß ich ja auch nicht. ich bin ja nur ein einfacher harpyienero. aber wir haben in der schule gelernt, dass unsere frauen für ihre weisheit und schönheit mit flügeln beschenkt wurden. innos persönlich hatt ihnen gestattet, flügel anzulegen, damit sie ihm näher wären als die gewöhnlichen menschen. irgendwann waren wir schon mal auch menschen, aber die magie hat die schönsten und klügsten frauen auf diese weise erhöht und veredelt.
wir männer sind nur dazu da, für den fortbestand dieser göttergleichen geschöpfe zu sorgen und sie zu preisen und ihnen zu huldigen bis an das ende unserer tage.
es stört uns nicht, dass wir mit unseren frauen nicht reden können. was hätten sie auch schon mitzuteilen, was für unsere nichtswürdigen ohren irgendeine bedeutung hätte.
neinnein, wir sind ihre sklaven und das ist auch gut so. das ist von innos so gewollt und wird also richtig sein."
blutfeuer konnte darüber nur den kopf schütteln.
"aber sie töten auch menschen und fressen sie. esst ihr denn auch menschenfleisch?"
der mann grinste:
"esst ihr nicht auch harpyienfleisch? das mit dem essen sollte man eher emotionslos sehen. fressen und gefressenwerden sind doch normale sachen."
blutfeuer musste ihm irgendwie zustimmen. wenn er recht hatte, hatte er recht.
|
10.11.2002 02:40 | #51 |
Don-Esteban |
Harpyienfleisch? Igitt! Wer aß denn sowas? Davon hatte er ja noch nie gehört. "Ich ess übrigens gar kein Fleisch", ließ sich Don-Esteban vernehmen, was von dem einen Harpyienmännchen mit einem wohlwollenden Blick quittiert wurde. Das andere hingegen, das gerade mit erzählen beschäftigt war, schaute eher etwas mißbilligend.
"Unterbrich mich nicht."
Na gut, da war er eben still. Da fiel ihm ein, daß er ja noch nach dem Harpyienei fragen wollte. Aber das mußte dann wohl verschoben werden, da ihm jetzt erstmal was über die Harpyien erzählt werden sollte. Schon die Einstellung, daß sie halt Sklaven ihrer Frauen sein müßten und deshalb auch alles in Ordnung war, fand er doch merkwürdig. Wer weiß, was ihm hier noch alles erzählt wurde. Er wimmelte noch einen der Jungen ab, der ihm am Ärmel der Robe zupfte und anscheinend mit ihm spielen wollte, dann konzentrierte er sich ganz auf die Erzählung des "Harpyierichs".
|
10.11.2002 11:31 | #52 |
Tak |
Tak sah sich noch einmal auf der Party um. Die dauerte ja verdammt lange... Und außerdem fehlten drei Leute: Blutfeuer, Don-Esteban und Bloodflowers. Was die wohl trieben...
Der Waldstreicher entschloss sich, den Verbleib der Drei mal etwas genauer zu untersuchen. Falls sich die Gruppe jetzt aufsplittete, müsste er am Ende noch allein durch die Gegend laufen, Eier suchen und ins Archiv einbrechen... Nicht so ganz das was er sich vorstellte.
Zumindest Blutfeuer und den Don fand er recht bald in einem Gebäude, das so etwas wie ein Kindergarten zu sein schien.
Tak betrat die Hütte, sofort kam eine kleine Harpye angeflattert und landete auf dem Kopf des Gildenlosen. Grummelnd pflückte Tak sie wieder herunter und setzte sie auf die Lampe, an der sie sich kläglich fiepend festhielt. Ein Harpyer kam angelaufen und setzte das Tierchen sanft auf den Boden, wobei er Tak einen bösen Blick zuwarf. Der Waldsreicher, der damit beschäftigt war seine Frisur wieder herzustellen, bemerkte das aber anscheinend garnicht...
|
10.11.2002 14:00 | #53 |
blutfeuer |
der harpyienero fuhr fort zu erzählen, als hätte er schon immer darauf gewartet, dass er endlich mal jemanden fand, der ihm so aufmerksam zuhörte. irgendwie war ihm auch das entzücken darüber anzusehen, dass er einer frau etwas erzählen konnte und diese ihn auch nachweislich verstand.
"außerdem fällt uns die großartige aufgabe der aufzucht und der auslese unseres nachwuchses zu. stell dir mal vor, das würde man den frauen überlassen! nicht auszudenken!
sie würden mit ihren ungeschickten flügeln die kleinen fallen lassen und ihre krallen würden sie beschädigen. da ist es doch gut, dass die kleinen von so liebevollen wesen wie uns aufgezogen werden."
blutfeuer glaubte sich verhört zu haben.
"auslese hast du gesagt? was bedeutet das?"
der harpyienero lächelte verstehend und lud die beiden dann ein, ihm zu folgen.
"ihr könnt mit mir mal in unsere säuglingsstation kommen. der begriff stimmt zwar nicht ganz, denn die kleinen werden schon seit jahrhunderten nicht mehr gesäugt, aber dort könnt ihr alles genau ansehen. die wundervollen brüste unserer frauen wären durch so eine profane angelegenheit wie die ätzung der jungen auch völlig entweiht."
der harpyienero ging voraus und lud die nunmehr drei menschen ein, ihm zu folgen. nach einer kurzen wanderung, die sie noch weiter in den berg hinabführte, gelangten sie an eine bewachte kammer. auf bitte ihres führers wurde der eingang aber frei gegeben und die forscher betraten die brutanlage, hier waren überall nester in denen jeweils ein ei lag. ihr harpyienführer lotste sie einen gang hindurch bis zu einer klappe, aus der in regelmäßigen abständen eier purzelten.
"das ist die klappe, aus der die eier auf eine art förderband gelangen. hier werden sie von uns entnommen und in die vorbereiteten nester verteilt. wir suchen natürlich immer die schönsten aus. die grüngesprenkelten sind eier mit weiblichen harpyien, die männlichen eier sind schlicht weiß. wir sorgen immer für ein ausgewogenes gleichgewicht, denn es dürfen nicht zu viele männchen zur welt kommen. die weibchen werden natürlich alle sofort in ein weiches nest gesetzt, die überzähligen männlichen eier landen in einer großen schüssel und werden als rührei zur kinderernährung eingesetzt."
erstaunt konnten die menschen beobachten, wie ein ei nach dem anderen aus der öffnung purzelte und als sie das förderband entlanggingen, sahen sie auch die große schüssel mit rührei am ende.
"und wer brütet nun?" konnte sich blutfeuer nicht verkneifen zu fragen.
"na wir natürlich. nur legen tun wir die eier noch nicht, aber unsere wissenschaftler arbeiten schon an der lösung auch dieses problems. einige unserer brüder haben sich schon komplizierten operationen unterzogen. irgendwann werden wir unseren wundervollen frauen auch diese entwürdigende arbeit abgenommen haben. das wird dann der tag, an dem unsere göttinnen endgültig von jeder erdgebundenen last befreit sein werden."
die menschen sahen sich etwas ungläubig an: männer die kinder zur welt brachten?
|
10.11.2002 16:52 | #54 |
Bloodflowers |
Alfred und August waren mit dem Ei beschäftigt, sie verhätschelten es ein wenig. Zeit für Blood sich in der Bruthöhle umzusehen, es gab grüngefleckte und weiße Eier. Ob es da wohl einen Unterschied gab? So wie bei Hühnern zwischen braunen und weissen? Er fragte bei August nach. Dieser antwortete ihm das aus den weißen männliche Harpyien und aus den grüngefleckten weibliche Harpyien schlüpfen werden.
Bloodflowers konnte seinen Spieltrieb nicht unter Kontrolle halten und schnappte sich ein Ei. Er warf es Alfred zu und rief:
"Fang!!!"
Doch genau diesen Gefallen tat ihm der völlig überraschte Alfred nicht, das Ei stürzte zu Boden und zerbarst.
"AAAHHHHH" kreischten die beiden Harpyien.
August: "Was hast du da gemacht? Ein Ei ist kaputt gegangen!" Bloodflowers: "Entschuldigung!" flüsterte Blood mit gesenktem Kopf. August: "Nicht so schlimm, nimm ein neues von dem Fliessband da." Bloodflowers hatte dieses Fliessband noch garnicht richtig wargenommen. Er lief zum Band nahm sich ein Ei und packte es in das leere Nest.
Gerade noch rechtzeitig, denn Augenblicke später betrat eine Gruppe die Höhle. Als Blood erkannte um wen es sich handelte verabschiedete er sich schnell von Alfred und August, die ihm aber noch hinterher riefen:
"Komm uns mal besuchen!"
Ganz bestimmt nicht, dachte sich Bloodflowers und schloss sich kurze Zeit später der Gruppe von Blutfeuer, Don, Tak und ein paar Harpyienmännchen an. ...
|
10.11.2002 17:15 | #55 |
Scatty |
Scatty hatte mittlerweile die Tupperparty verlassen, natürlich nicht ohne sich den verdienten Applaus für diese musikalische Meisterleistung abzuholen. Nun zog er mit seiner grossen Tupperdose, die er auf den Namen "Rastablasta" getauft hatte, durch diese unterirdische Höhlenwelt. Komisch, hier sah es wirklich genauso aus wie in einem dieser alten Märchen, mit den kleinen, putzigen Hütten, den niedlichen Vorgärten und so weiter. Fehlte nurnoch das Lebkuchenhaus und die Böse Hexe, die unvorsichtige Harpyienkinder aß. Aber das einzige was wohl hier in der Barriere bösen Hexen ähnelte waren die Anhänger des Zirkels um Xardas. Obwohl die meisten ja männlichen Geschlechts waren, aber es könnte ja auch genausogut ein böser Hexer sein. Aber was hing er solchen abwegigen Gedanken nach, es wurde Zeit, dass er sich wieder einen seiner geliebten Traumrufe zu Gemüte führte. Gesagt, getan. Schnell fand der Stengel seinen Platz in Scatty´s Mundwinkel und wenig später glomm die Spitze des gerollten Krautes munter vor sich hin.
Mitten in einem besonders tiefen Zug hielt der Barbier inne. Die trügerische Stille ward von einem glucksenden Gackern und Kichern durchbrochen, welches wiederum durch einen kreischenden unartikulierten Schrei unterbrochen wurde. Danach wieder Stille. Der Templer bemühte sich so leise wie möglich an die Geräuschquelle heranzuschleichen, und erreichte schliesslich das Gebäude, aus dem die Laute gedrungen waren. Er spähte vorsichtig über den Fensterrand, und was er sah, verblüffte ihn.
In dem weiten Raum waren circa 20 Holzöfen und zahllose Kochutensilien verteilt, hinter jedem Ofen stand ein Harpyienmann mit einer Schürze, auf der "Küss den Harpyier" geschrieben stand. Schon allein dies lies Scatty den Kopf schütteln. Aber dass dann noch eine grosse weibliche Harpyie umherging und aus den Töpfen, in denen augenscheinlich Essen war, kostete, schlug dem Fass ja wohl die Krone ins Gesicht. Zwei Harpyienmänner, die nahe am Fenster standen, flüsterten: "Ob Hildegrim wohl mein Menschenragout mit Steinpilzen und Grünkohl schmeckt?" "Achja, sicherlich, du bist doch der Klassenbeste, anders als ich...wenn sie nur nicht so streng wären, hab ich mir doch letztes Mal schon wieder eine schlechte Note eingehandelt." "Keine Angst, das wird schon. Du musst nur genug üben..." Der eben als Klassenbeste angesprochene konnte den Satz nicht zuende führen, da ihm die Harpyie mit einem Zollstock auf den Kopf schlug. "Tut mir leid, ich werde nicht mehr schwätzen..." war die Antwort des Geschlagenen auf das wilde Gekreische des Viechs. Erst als jene das Gericht probiert hatte, gluckste sie freudig umher. Scatty drehte sich um und musste erstmal den Kopf schütteln. Hauswirtschaftsunterricht? Ganz schön abstrus was hier unten abging. Er wollte lieber nicht sehen, was die Frauen lernten. Wahrscheinlich Menschensezierung am lebenden Objekt, oder "Die 3 besten und schnellsten Arten, einen Menschen zu erlegen". Ihm grauste bei dieser Vorstellung... Aber wenn man es genau betrachtete, aßen die Menschen ja auch nichts anderes als die Wesen, die sie für untergeordnet hielten. Andererseits wäre eine auf zwei Beinen laufende Moleratfamilie, deren Vater sich mit einem Job herumplagen musste, der ihm nicht gefiel, die Mutter alle Hände voll mit den Kindern zu tun hatte... Wuah. Er wollte sich das lieber nicht so genau vorstellen.
|
10.11.2002 21:23 | #56 |
Tak |
Aufmerksam betrachtete Tak den Eierraum. Komische Viecher, diese Harpyen... Und sie säugten ihre Jungen nicht mehr. Aber wofür zum Henker waren dann die Brüste da? Es würden wohl in Kürze einige weibliche Harpyen auf Taks Seziertisch landen...
"Also...Wenn du mich fragst: Die spinnen, die Harpyenmänner." meldete sich plötzlich Melchior zu Wort. Man hatte ja auch viel zu lange nichts mehr von diesem verrückten Schädel gehört...
"Hm." antwortete der Gildenlose nur und betrachtete die Eier. Er warte, bis die Harpyer nicht hinsahen...und schwupps, verschand ein weibliches Ei in der Tasche des Waldstreichers. Etwas später folgte ein männliches. Zwei Studienobjekte gesichert...
Aber ob das reichen würde? Wohl kaum. Die Ezählungen des Harpyenmännchens waren recht interessant, aber auch sie brachten nicht viele Antworten auf die Frage, wo die Harpyen denn nun herkamen...
Aber es blieb noch immer das Archiv. Vielleicht konnte man dort etwas hilfreichs finden. Sobald keine Harpyer in der Nähe waren, sollte Tak das Thema wohl mal zur Sprache bringen...
|
10.11.2002 23:10 | #57 |
Don-Esteban |
Das war ja äußerst interessant. Atemlos hörte der Magier dem Männchen zu, daß ihnen mit stolzgeschwellter Brust von von der Brutpflege und aufzucht der frischgeschlüpften Jungen erzählte. Die männlichen Eier, die überzählig waren, wurden also zu Rührei. Na da konnte er sich doch gleich mal ein paar einstecken. Gesagt getan. Als die Gruppe mit ihrem Führer weiterging, blieb Don-Esteban immer weiter zurück. Und hast du nicht gesehen, schnappte er sich ein, zwei weiße Eier, die kurz davor waren, vom Band zu fallen.
So bemerkte niemand den Verlust. Schnell holte er den Rest der Gruppe wieder ein, der mittlerweile am Anfang des Bandes stand und gerade ungläubig den Worten des Harpyieneros lauschte. Er behauptete gerade, daß es den Männchen bald gelingen würde, zu brüten. Wozu brauchten die dann noch die Weibchen? Dann könnten sie ja alles alleine machen. Und ihre Frauen damit erpressen, daß sie, wnen sie nicht spuren, keine Weibchen mehr ausbrüten würden. Ob sie das schon bedacht hatten?
Doch der Schwarzmagier wollte niemanden auf falsche Gedanken bringen und so war er still. "Schaut mal, dort drüben in dem Nest, da bewegt sich was." Er zeigte mit dem Fingwer auf irgendein nNest und alle sahen sich danach um. Schnell tauschte er eins der weißen Eier gegen ein grünes aus. Niemand bemerkte, daß ein Wechsel stattgefunden hatte. "Ach, ich glaub, ich hab mich geirrt, da hat sich doch nichts bewegt." Allerdings hatten das die anderen auch schon bemerkt und kamen nun zurück, da es nichts Auffälliges an dem Nest zu entdecken gab.
"Wie läuft das denn mit dem Eierlegen ab? Gibts da eine Königin? Muß die... ähm... befruchtet werden? Oder läuft das von alleine, quasi automatisch? Also wenn meine Fragen zu... indiskret sind, dann sagt es, aber ich bin schon neugierig, wie alles vonstatten geht." Unauffällig verstaute er die Eier in den tiefen Taschen der Robe, was gar nicht so einfach war, denn die Dinger beulten den Stoff schon ganz schön aus. (Hoffentlich gehen diese Ausbuchtungen wieder weg, ne ausgebeulte Robe kann ich ja gleich wegschmeißen) dachte er sich noch und dann läuschte er gebannt den Antworten des Reiseleiters.
|
11.11.2002 02:14 | #58 |
Mohammed |
Keuchend und japsend hielt sich der Gardist neben einem der kleinen Häuser die Brust. Der urplötzliche und somit höchst unerwartete, nicht minder überraschende Auftritt der nicht männlichen Harpyen hatte ihn einen sensationellen Dauerlauf noch nie zuvor dagewesener Länge hinlegen lassen. Sich den Schweiß von der Stirn wischend, sah er sich in aller Ruhe um. Von Harpyen keine Spur mehr. Die schienen Momentan wohl alle anderwertig beschäftigt. Diesen Baustiel hatte er zuletzt in Büchern gesehen, in denen es um das Leben in der Gesellschaft der Elfen ging. Doch so verschwitzt wie er war, konnte er sich nicht auf die Suche zum Rest der Gruppe begeben. Voerst war ein kleines Bad notwendig.
Obwohl aufgrund der andauernden Dunkelheitdie idealsten Bedingungen dazu herrschten, gab es hier unten schneinend keine Diebe oder er war auf das Haus eines selten naiven Besitzes gestossen. Die Tür ließ sich ohne Probleme öffnen. Der Rotrock entzündete ein Feuer unter einem Kessel, der fast randvoll mit Wasser gefüllt war. Er legte einige Zähne zu, sodass der Boden des Kessels schon Ruß ansetzte. Man hatte schließlich nicht den ganzen Tag oder die ganze Nacht oder was auch immer gerade war, Zeit. Einige Zeit später entspannte Mohammed seinen Körper schrubbend und Blubber-Bläschen machend in einem Waschzuber. Nachdem das Wasserfast arktische Temperaturen erreicht hatte, entschloss er sich dazu, dass es das beste sein würde, sich möglichst schnell nach etwa Essbarem umzusehen.
Sein Magen bekräftigte ihn in dieser Entscheidung mit stetigem, immer lauter werdendem Knurren. Beim Aufstehen stellte der Harpyenforscher sich jedoch etwas ungeschickt an und rutsche aus. Seine Pobacken machte auf unsanfte Art und Weise Bekanntschaft mit dem Rand des Waschzubers, dessen Inhalt Sekunden später in einem kleinen Schwall über den Boden lief und schlussendlich auch das hell lodernte Feuer erreichte. Was nach dem Kontakt von Feuer und Wasser passierte, war Mohammed hinreichend bekannt. So schnell ihn seine Beine trugen rannte er zu seiner Rüstung. Seinen Körper hatte auf dem Weg dort hin flüchtig mit einer zweckenfremdeten Gardine abgerieben. Nachdem er seine Rüstung angelegt hatte, war es, bei der imensen Rauchentwicklung in der kleinen Hütte, schon fast ein Ding der Unmöglichkeit den Ausgang zu finden.
Doch nach Minuten des Luftanhaltens und Augenzusammenkneifens hatte er es dank seines Orientierungssinnes, wie ihn kein zweiter besaß, doch geschafft den Ausgang zu finden. "Hey, was hast du verdammt noch mal mit der Hütte angestellt? Ich hab dich hier noch nie gesehen. Und so aussehen wie einer von uns, tust du auch nicht! Naa warte, wenn ich dich in die Finger krieg, dann verarbeite ich dich zu Menschenfrikassee, das schwör ich dir!", rief eine durch und durch urige, tief vibrierende Stimme. Da Mohammed mit den tränigen Augen auf seinen normalerweise adlerscharfen Blick verzichten musste, beschloss er erneut wegzurennen. Doch als es mit etwas weichem kollidierte, wurde ihm klar, das er die falsche Richtung gewählt hatte.
Sekunden später befand er sich in einem Schwitzkasten, wie ihn nur ein geübter Profi auszuführen wusste. "Mit Menschen in den Schwitzkasten nehmen hab ich Übung, musst du wissen. Ich bin der Starkoch hier unten. Immer wenn was größeres ansteht, wie zum Beispiel ne Tupperparty, bin ich gefragt. Was meinst du wie die von deiner Rasse immer zapeln, bevor die in den Kochtopf wandern?! Selbst dran schuld! Was musst du Tölpel auch auch die Hütte von einem unserer Leute verunstalten? Hasutiere haben so etwas nicht zu tun!" Nach Beendigung seiner Standpauke gab der Koch ein äußerst beunruhigendes Lachen von sich.
"Du bist Koch, ja? Wenn du mich laufen lässt, verrat ich dir ein absolut umwerfende Rezept, das jeder Fleischsorte den letzten Feinschliff verleiht. Aber erst müsst ihr mich gehen lassen! Also, wie sieht's aus?", legte Mohammed dem Fleischberg sein Angebot dar. "Na gut, dann schieß mal los!", antwortete dieser. "Ah, ah, ah... Quitt pro quo, mein Lieber!", erinnerte der Rotrock. "Ähh... Meinetwegen.", willigte der Harpyenkoch ein und entließ den Kopf Gardisten aus Zonen seines Körpers, welche von den unmöglichsten Gerüchen umschweift wurden. Mohammed holte einige Male Luft und überreichte ihm dann einen Zettel. Da steht alles wissenswerte drauf. Ich brauch das jetzt sowieso nicht mehr.
Einige Zeit später traf Mohammed auf den Eingang einer riesigen Höhle. Doch ein Aufpasser verwährte ihm den Einlass. "Halt, die Besuchszeiten der Bruthöhle sind schon lange vorüber! Der einzige der um diese gottverdammte Zeit noch wach ist bin ich. Es es doch immer so. Immer bin ich der Arsch! Mir Kehno kann man's ja machen! Jetzt hab ich sogar die Tupperpartyy desweegään vääpaaaaasst!", brach der Höhleneingangsteher in Tränen aus. "Ja aber deswegn musst du doch nicht gleich zu weinen anfangen, mein kleiner Krieger! Das kann ja wirklich nicht angehen! Ich glaubs ja nicht, lassen die dich hier einfach so einsam herumstehen...", redete Mohammed auf ihn ein und bekam ein bejahendes Schluchzen zur Antwort.
"Weisst du was?", fuhr er fort, "Du gehst jetzt da raus und sagst denen mal ordentlich die Meinung! Das könnendie doch nicht mit dir machen! Na los, geh schon!" "Du hast vollkommen recht!", gab ihm der Aufgebrachte zur Antwort. "Die Zeit ist reif für Veränderungen." Voller Slebstbewusstsein machte er sich auf und davon und der Erkundung der Bruthöhle stand nun nichts mehr im Wege. Mohammed war so oder so schon klar gewesen, dass die Nahckommen der geflügelten Monster aus Eiern schlüpften. Jetzt fehlte nur noch der Garten... Doch anstelle des Gartens fand er den Großteil seiner Gruppe wieder. Sollte ihm recht sein. So ganz alleine leuerten hier unten viel zu viele Gefahren auf einen.
Eh man sich's versah, konnte man hier schmackhafte Beilage für eine Tupperdose werden. Kein schöner Gedanke. So gesellte er sich zu den anderen, die wohl gerade den wissenschaftlichen Ergüssen einiger Harpyenmänner zu lauschen schienen. Da die Aubeulungen an Don's Kutte wohl keine resultierende Beulen nach einem harten Kampf waren, hatte er folglich einige Eier aus ihren Nestern entwendet. Jeder ahtte seinen Blick starr auf die Höhlenführer gerichtet. Kein Problem also, zwei verschiedene Eier aus ihren Nestern zu entnehmen und in einem Beutel zu verstauen. Die leeren Nester flogen kurz darauf als eine Art prähistorische Fribsbey in eine dunkle Ecke. Nun lauschte auch Mohammed voll und ganz den Worten der faschkundigen, männlichen Harpyen.
|
11.11.2002 08:46 | #59 |
blutfeuer |
der harpyienero guckte ganz empört auf den chef des zirkels der schwarzmagier
"königin? wir sind doch keine insekten! ich muss doch sehr bitten. wir leben in liebevollen kleinstfamilien zusammen. unsere frauen sind unsere königinnen. sie kommen ab und zu nach hause und lassen sich von uns verwöhnen. sie sorgen für uns und die kinder und lesen uns jeden wunsch von den lippen ab. natürlich sind es frauen und sie haben ihre eigene weltsicht. man kann sie nicht an den herd fesseln. frauen brauchen nun mal ihre freiheit. deshalb arbeiten wir ja auch so intensiv daran, ihnen auch die lästige arbeit des eierlegens abzunehmen. alles andere haben wir schon ziemlich gut optimiert. da uns leider die federn fehlen, können wir die eier nicht ausbrüten. also haben wir in die nester automatische wende-wärme-kontroll-vorrichtungen eingebaut, die für ein optimales brutverhalten sorgen. sobald die schalen gesprungen sind, springen unsere säuglingsbrüder herbei und helfen den kleinen, die eierschalen hinter den ohren loszuwerden. und im selben moment beginnt unsere liebevolle fürsorge. die kleinen sind dann keinen moment mehr allein. so lange sie noch im kindergartenalter sind, ziehen wir knaben und mädchen gemeinsam auf. danach findet dann allerdings eine strenge trennung der geschlechter statt. die aufzucht der mädchen ist so unglaublich schwerer und verantwortungsvoller, da kann man sich nicht durch ungeschickte und tollpatschige knaben ablenken lassen.
über die schule der mädchen kann ich wenig sagen, dieses wissen ist uns männern nicht zugänglich. bei den knaben allerdings setzt sich die konsequente erziehung zum helfer und sklaven unserer göttinnen fort."
blutfeuer wurde es langsam langweilig. das war ja nicht auszuhalten. diese trottel behandelten sich selbst ja so, als wären sie gehirnamputiert. den männern hier fehlte ja jegliche selbstachtung. man sollte sie mal von den nesträndern reißen und in das wirkliche leben stoßen. vielleicht würden sie dann ja ihre würde wiederfinden.
|
11.11.2002 16:31 | #60 |
Yale |
Da ihm das eine Tupperomelett nicht gereicht hatte, war Stahlfräse auf die restlichen Schmankerl ausgewichen, die die Krapfenküche so hergab. In der Vorratskammer entdeckte er schließlich eine Art Gulasch, das er mit ein paar Gewürzen und etwas Rotwein verfeinerte und sich zu Gemüte führte.
Als einer der Krapfen auf ihn aufmerksam wurde, anscheinend der Verfasser des Originalgulasch, fragte er den Schatten ob es denn mundete, das Menschenragout mit Pilz- Sahne- Sauce. Bei den letzten Worten schreckte Stahlfräse hoch und übergab seinen bestehenden Mageninhalt ohne weiteres Zögern dem Hausbesitzer. Es folgte eine wahre Erbrechensorgie die die ganze Küche und einen Teil des Wohnzimmers unter dem wohlriechenden Produkt begrub.
Als der Schatten auch den allerletzten Rest seines ausgedehnten Mahles wieder hervorgebracht hatte, sah er sich um und entdeckte zu seinem Missfallen eine Horde vollgereierter Krapfeneros und die Tatsache, dass er der einzig verbliebene seiner Gruppe war. Angesichts dieser aussichtslosen Lage und der schon wieder putzenden Krapfen machte er sich schleunigst auf den Weg aus der Hütte raus.
Planlos und wild gestikulierend lief er in eine Richtung, die er sich selber nicht erklären konnte. Eine Art selbstlaufendes Delirium breitete sich in seinem Körper aus und so schritt er schnellen Laufes durch das Höhlensystem. Auf halbem Wege ins Nichts kam ihm ein seelisch aufgelöster und in Tränen versenkter Krapfenero entgegen und murmelte etwas von "Ich hab genug vom Wache stehen", "Tupperparty" und allerlei anderem Humbug.
Stahlfräse setzte seinen unbestimmten Weg fort, blieb aber plötzlich wie angewurzelt stehen.
Wenn dieser Typ Wache gestanden hatte, dann musste es ja auch was zu bewachen geben! Vielleicht ein Schatz oder sogar etwas ernsthaftes zu essen! Er sprintete, zwar noch immer planlos aber dafür umso motivierter, los und versuchte krampfhaft etwas zu entdecken, was einer Wache wert gewesen wäre. Und sapperlott, tat sich vor ihm ein Torbogen auf, mit der Inschrift "Bruthöhle GmbH& Co. KG". Na wenn das nichts war! Vielleicht fand er hier diesen verrückten Scherzmagier wieder, der so gierig nach einem Krapfenei war. Oder das Sumpfhuhn, das bestimmt wieder auf einem der Eier rumtrommelte und etwas von "Rasta Blasta, Graskanaster" sang.
Er betrat die nunmehr unbewachte Höhle und folgte den Touristentafeln an der Wand. Jeder einzelne Brutschritt wurde mit anschaulichem Material erläutert und manchmal auch von verrückten Krapfen vorgeführt. Am Ende des Rundgangs sah er ein riesiges Fließband und einen Komplex aus Nestern die ihn unfreiwillig an einen Film erinnerten, der erst in tausend Jahren laufen würde, Matrix hieß er. Aus weiter Ferne, die ungefähr drei Meter betrug, konnte er den Rest seiner Gruppe wahrnehmen, einige im tiefen Stehschlaf, dessen offensichtlicher Grund die Ausführungen des Touristenführers waren. Wiedermal als einzige lauschte Blutfeuer den Erzählungen, die sogar Stahlfräse kurz nach seinem Eintreffen in Halbschlaf versetzten. Aber so war es nunmal auf der Welt, wer viel erzählen konnte, wie diese Amazonen, der musste auch viel zuhören.
Der Krapfen schien Gefallen gefunden zu haben an einem so ausdauernden Gesprächspartner wie Blutfeuer und so zogen sich seine Geschichten in eine von Zeit und Raum unberührte Länge.....
|
11.11.2002 23:38 | #61 |
Don-Esteban |
Interessiert und gleichzeitig höchst erstaunt hörte der Schwarzmagier zu, wie die Harpieneros von ihrem ach so tollen Leben schwärmten. Irgendwann war ihm das Gefasel genug. "Wie wärs, wnen ihr uns die weiteren Stationen zeigt? Die Brutstätte haben wir ja gesehen, ebenso die Räumlichkeiten für die Kleinen. Was passiert danach? Werden die Mädchen in irgendwelchen Kampftechniken unterrichtet? was lernen die Jungen? Gibt es Schulen?
Ich möchte umfassend informiert werden, denn immerhin kann das nützen, falls wir mal gegen die Harpyien kä... im Käsekuchenwettessen antreten wollen. Ihr versteht?" Er blinzelte dem einen Harpyierich vertrauensvoll zu. Puh, das war ja grad nochmal gut gegangen. Er führte die Gruppe aus der Brutstätte hinaus, um den Wünschen des Magiers nachzukommen, der gekonnt alle Ecken und Kanten umschiffte, die seiner kostbaren Eierfracht gefährlich werden konnten. Bloß kein Rührei in der Tasche. Die schöne Robe, das war ein teures Stück gewesen.
"Als nächstes sehen wir die Schule für die jungen Männchen. Hier werden Handarbeit, Kochen, Hauswirtschaft und ähnliches gelehrt." Sie kamen an ein weiteres Gebäude, das im üblichen Baustil errichtet war und wurden ohne Zögern hineingeschleust. "Das ist die Kochklasse, geleitet von unserem besten Koch, Hildegrimm. Die Schüler bereiten gerade Menschenragout zu. Oh, pardon, wie taktlos, aber ihr müßt verzeihen, das schmeckt nunmal unseren Frauen am besten. Doch keine Angst, ihr seid unsere Gäste. Doch gehen wir weiter."
Und schon lag die Kochschule hinter ihnen und der nächste Raum öffnete sich. Hier saßen viele Harpienmännchen mit übereinandergeschlagenen Beinen und hielten Stickrahmen in den händen. Darin waren Tücher eingespannt, die sic nach einer vorlage, die groß an einer wand hin, bestickten. Die Vorlage stellte eine geflügelte Harpyie dar, die einen menschlichen Kopf in den Fängen hielt. "Ein nettes Motiv", ließ sich der Magier aus purer Höflichkeit vernehmen.
"Ja, nicht? Es war auch schon immer mein Lieblingsbild. Ich hab es in verschiedenen Variationen zu Hause hängen. Mal mit viel Blut, mal mit wenig Blut. Es baut mich immer wieder auf, wenn ich traurig bin und an meine Königin denke, wie sie draußen in der harten Welt kämpfen muß gegen diese bösen Menschen. Haachjaa." Der Harpyienmann seufzte ein bisschen, dann setzte er die Führung fort. "Ihr wolltet noch die Ausbildung der Mädchen sehen? Nungut, doch seien wir vorsichtig. Sobald sie in die Pubertät kommen, werden sie äußerst agressiv."
|
11.11.2002 23:47 | #62 |
PropheT |
Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Land, hinter den Bergen und jenseits der großen Ozeanen. Dort lebte ein weiser..... "Aufstehen!..Wenn sie die Führung noch mitkommen wollen, müssen sie in einer viertel Stunden fertig sein." stach dem Proph eine hohe, nasale Stimme, tief in seine Ethanol verseuchten Gehirnwindungen.
Langsam und qualvoll zog sich der Hohepriester an dem Couchrücken hoch. Das Gehirn stand einer Vollkornkost, die man auf brutalste Art und Weise in dem gewerblichen Nebenprodukt einer Kuh ertränkte, in nichts nach.
Mit dem letzten Sammeln seiner kaum vorhandenen Energiereserven, erklomm er die andere Seite der Sitzecke.
Da sein, zahnloser und magersüchtiger Opa, Beliar möge ihm gnädig sein[[ Der arme alte Mann kam in seinem hohen Lebensalter noch auf die obskure Idee, in einer dieser feminin angehauchten Jungengruppen beizutreten, die in engen Netzhemden und noch engeren Lederhosen, ein weiterer Aspekt, der ihre "sanfte" Seite unterstrich, anzuschließen.
Da der alte Herr meines alten Herrns aber nicht in das goldenen Ballkleid paßte, ließ er sich seine Zähne entfernen, um sein Idealgewicht zu erreichen. Im Mittelalter war wahrlich keine guter Einfall und so reihte er sich in die Annalen der Leute ein, die ihre Reise zum Zahnarzt ihreletztes Abenteuer zu nennen pflegten. Konnte man denn am Ende seiner immanenten Reise, einen ruhmvolleren Abgang haben ?? ]], stets zu sagen pflegte: "Müsli am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen."
Wie recht der alte Mann doch hatte. PropheT schnappte sich eine Schüssel, pulte einige Kekskrümmel aus den Ritzen der Sitzecke, und goß diese in der Schüssel mit einer Flasche Smirnoff auf. Fertig war sein Frühstück.
Der Fremdenführer ergriff bei diesem Anblick die Flucht und schleuderte dem Proph noch einige zänkische Worte entgegen, die er mit einige zarten Fingerbewegungen, die durch die Luft sausten, an Nachdruck zukommen ließ.
Wohl genährt, breitete er sich auf der Sitzecke auf, sah einem Harpyienmännchen in rosa Schürze zu, wie es gerade komische Kristallkugeln an eine alten Nadelbaum hängte und spülte die restlichen Keksflocken mit einem großen Schluck Brandwein aus seinen Zahnritzen.
Langsam schlummerte der Proph in unwirkliche und wahnwitzige Träume...........in einem fernen Land, in der ein weiser Mann, gegen den kommerziellen Ausverkauf von okkulten Festen am Jahresende und für die Emanzipation von Hausmännern kämpfte. Die Avantgarde der permanent Unterdrückten war geboren!
|
12.11.2002 01:08 | #63 |
Mohammed |
Äusserst erleichtert darüber, dass der altbekannte Koch darauf verzichtet Hatte ihn als Hauptzutat für Gemetzeltes, einer seiner Spezialitäten, zu verwenden, lauschte er weiter den Worten des enthusiastisch faselnden Führers. Sie liefen durch einen kleinen Gang, aus dem schon lange vorher das aufgeregte Gekreische von Harpyen zu hören gewesen war, welcher kurze Zeit später in einer riesigen Halle mündete. Überall schossen hier Harpyen durch die Luft und versuchten sich an den verschiedensten Aufgaben. Mal zerfetzten sie einige Früchte, die von den Ausbildern in die Luft geworfen worden und mal die Ausbilder selbst. Halt, nein! Die menschenähnlichen Gestalten sahen nur auf den ersten Blick menschenähnlich aus. Denn Bei genauerem Hinsehen entpuppten sie sich als eine Art, mit Kleidung bestückter, liebervoll dekorierter, Vogelscheuchen, welche für den Anfang als ungefährliche Sparringspartner galten. Kickboxen versteht sich.
"Und ab und zu,", begann die Führungskraft wieder zu reden, "Wenn den Frauen mal danach ist, bringen sie unseren kleinen Prinzesschen als Belohnug für ihr hartes Training einen richtigen Menschen mit. Mir steigen immer schon fast die Tränen in die Augen, wenn ich sehe, wie sich sogar die jüngsten unter ihnen so richtig mit Herzblut ins Zeug legen und versuchen die Beute mit ihren zierlichen Krällchen zur Strecke zu bringen." Der Ortsansessige wusste "aufschlitzen" und "bearbeiten bis zum Hackfleischformat" wirklich gut zu umschreiben. Jedenfalls ließen die überall verstreuten Stummel einiger etwas älteren Vogelscheuchen darauf schließen. Kaum waren sie bis einige Meter in die Halle hineingelaufen, eierte an ihnen auch schon eine Holztonne, die auf ihrem Weg komischerweise wimmernde Laute von sich gab, vorbei. "Was ist das denn für ein lustiges Ding?", fragte Stahlfräße verwundert.
"Wir nennen es "Die Tonne". Ein sehr origeneller Name, nicht? An der hat unser Tischler ne ganze Weile gehämmert. Sehr robust das Ding. Zur Zeit befindet sich Malacath in ihr. Er hatte esgewagt Lautstark gegen seine Aufgaben zu protestieren und hat es dreister Weise sogar noch gewagt, unser göttliches System in Frage zu stellen. Aber als er die Sache noch weiter auf die Spitze getrieben hatte, indem er andere dazu ansticheln wollte abzuhauen, war entgültig Ende der Fahnenstange. Der "Tonnenroll", wie wir diese Bestrafung passender Weise benannt haben, wird ihm solche Flausen schon austreiben wissen. Und die heranwachsenden haben auch ihren Spass daran. Jaja, es ist schon wirklich der Himmel auf Erden hier unten. Ich liebe es dem trolligen Treiben von unseren kleinen, bald großen Schützlingen zuzusehen..." Seelig lächelnd hielt er inne um dem Kampftraining ein wenig zuzusehen. Das Wehklagen des armen Tropfes in der Tonne unterstrich die märchenhafte Atmosphäre inmitten wild durcheinander krächzenden und flatternden Haprpyenhalbstarken.
Ob sie die Gruppe schon bemerkt hatten, welche beschloß das rege Treiben ein Weilchen auf sich wirken zu lassen? Hatte der Mann in der durch die Gegend holpernden Tonne bereits die Form eines unförmigen Tonklumpens angenommen? Was war mit Mohammeds Mahlzeit, die eigentlich schon längst überfällig war? Würde er noch lange an den Qualen eines monströsen monsterbärenhaften Hungers leiden müssen? Zitterten seine Hände, da sie schon lange keinen Alkohol mehr zu fassen bekommen hatten? War das eine extrem kurzsichtige Harpye, die pausenlos am hinteren Ende der Halle gegen die Mauer flog? Wie lange könnte es wohl dauern, bis sie in den Zustand der Onmacht verfallen würde? Hätte er vor dem Aufbruch mit der Gruppe noch seine Blumen in seiner Hütte gegossen, wenn er welche gehabt hätte? Was würde wohl eine Fleischwanze über diese Szenario denken?
Fragen über Fragen die im Kopf des, aufgrund des Informationsüberschusses der letzen Stunden, verwirrten Rotrocks umherschwirrten.
|
12.11.2002 12:14 | #64 |
blutfeuer |
den weg bis zur mädchenschule hatte blutfeuer genutzt um sich mit dem einen männchen über sex zu unterhalten. dieser hatte gemeint, dass ein hausmann der beste liebhaber sei, weil er eigentlich keine sorgen hätte und dass ihre frauen sie sehr liebevoll und fürsorglich behandlen würden.
"natürlich gibt es frauen, die nur unseren körper haben wollen oder die nur auf puren lustgewinn aussind, aber die sind wirklich eine ausnahme. im regelfall leben harpyien monogam und ein leben lang zusammen bis zu dem zeitpunkt der scheidung. das kommt natürlich vor. und wenn dann ein mann keine frau mehr abbekam und er damit der allgemeinheit zur last fallen würde, dann werden wir uns dieses problems schon auf ein elegante weise entledigen."
"und was bedeutet das, auf elegante weise?"
"na sie werden als futter für unsere jüngsten verwandt!"
"und das lasst ihr euch gefallen? das ist doch schrecklich!"
"wieso das denn? es wäre doch wohl unsozial, wenn man der allegemeinheit zur last fällt. immerhin müssen unsere frauen sehr schwer arbeiten um uns unnütze anhängsel zu ernähren. da ist es doch nur verständlich, wenn wir auch unseren teil zur ernährung unserer kinder beitragen."
das war blutfeuer denn doch zu viel. die machten nicht nur die ganze arbeit für die weiber, die ließen sich auch noch als vogelfutter missbrauchen.
"habt ihr eigentlich schon mal daran gedacht zu fliehen? ihr könntet doch unter den menschen leben. ihr seid doch fast menschen. ich kann mir vorstellen, dass sehr viele menschenfrauen sehr glücklich wären, einen mann von eurer sorte kennen zu lernen. mir scheint, als wäre hier ein völliger rollentausch passiert. alles, was ihr über euer leben erzählt habt, findet bei uns genau umgekehrt statt. bei uns müssen die frauen den männern jeden wunsch von den lippen ablesen und immer machen, was die wollen. ich kenne keine männer, die den haushalt führen. hier in der barriere gibts das sowieso nicht, aber auch außerhalb der barriere hab ich so was noch nicht gesehn. wenn ihr zu uns kämt, könntet ihr den menschen ne menge beibringen."
der harpyienero blieb entsetzt stehn.
"unsere frauen verlassen? wo denkst du hin! es ist eine auszeichnung für uns, bei ihnen zu leben und von ihnen am leben gelassen zu werden. immerhin seid ihr menschen nur futter für uns. glaubst du im ernst, ich will futter werden?"
der mann ging kopfschüttelnd weiter und ließ die verblüffte blutfeuer stehn.
|
12.11.2002 18:17 | #65 |
Bloodflowers |
Der Harpyienero hatte viel zu erzählen, Bloodflowers wusste nun schon eine Menge über die Harpyien. Doch das wichtigste war noch ungeklärt. Wie und wann haben die Harpyien das Antlitz dieser Erde erblickt?
Da er den Harypienero in seinen ausschweifenden Erzählungen nicht unterbrechen wollte, fragte er nicht weiter nach. Er befasste sich mal genauer mit seinen Reisegefährten, der Schwarzmagier wirkte sehr düster, ihn sprach er wohl besser nicht an. Es könnte ja sein das er aus Versehen gegen die Robe stieß und die Eier somit zerstören könnte.
Und Blutfeuer philosophierte mit dem Reiseführer über die Entgleisungen des harpyienschen Sozialverhaltens. Blieb also nur Tak übrig.
Er lief neben Tak her und musterte ihn erst mal genauer, er gehörte wohl keinem Lager an, denn er trug keine der lagerspezifischen Rüstungen. Aber es gab etwas an Tak, das viel auffälliger war. Der Schädel an seinem Gürtel. Vorsichtig stieß er mit der Fingerspitze gegen den bleichen Knochenschädel.
"Grabsch mich nicht an!!!" sagte eine leicht schrille und hektisch wirkende Stimme.
Bloodflowers zuckte zurück. Er hatte Tak noch nicht viel sagen hören, aber so hatte er die Stimme nicht in Erinnerung.
"Was ist mit deiner Stimme passiert?" fragte er Tak, doch dieser antwortete nur mit einem knappen: "Nichts!"
Bloody ließ es darauf beruhen und schritt weiter neben Tak her. Bis sich die Stimme wieder meldete: "Hey Grabscher, machst du so was noch mal beiß ich dir den Finger ab."
Wieder fuhr Bloodflowers zusammen, wollte ihm Tak tatsächlich den Finger abbeißen? Er hatte in den Tavernen der Barriere schon viele Gerüchte über die Gildenlosen gehört, aber das sie sich gerne an den Fingern anderer zu schaffen machten war ihm neu.
Bloodflowers: "Willst du mir wirklich den Finger abbeißen?"
Tak: "Ich bestimmt nicht! Bei Melchior, meinem Schädel hier, wäre ich mir aber nicht so sicher." ein unmerkliches Grinsen umspielte die Mundwinkel des Gildenlosen.
Der Schädel? Also hatte der Schädel gesprochen? Er wollte es jetzt genau wissen.
Bloodflowers: "Du Melchior, kannst du sprechen?"
Melchior: "Natürlich nicht, hast du schon mal erlebt das ein Schädel sprechen kann?" der Schädel lachte.
Bloodflowers: "Veralbern kann ich mich alleine."
Melchior: "Nein! Das kann ich besser." wieder lachte der Schädel.
Blood war nun genervt und ließ den Schädel links liegen, doch dieser hörte nicht auf.
Melchior: "Na... hast du Angst Kleiner?"
Bloodflowers: "Nein! Wenn du gewalttätig wärst, hätte man dich schon längst zur Rechenschaft gezogen." log er.
Melchior: "Da wär ich mir nicht so sicher! Uns Verrückten ist alles erlaubt!" wieder lachte der nervige Schädel.
Danach war Ruhe, doch Blood ließ sich noch mal die Worte des Schädels durch den Kopf gehen. Und langsam aber sicher wurde die Aussage von Melchior für Blood zur Tatsache. Verrückten war tatsächlich alles erlaubt.
Bei dieser Erkenntnis bekam er es mit der Angst zu tun. Hoffentlich würde sich das bei den Verrückten hier in der Barriere nicht allzu schnell herumsprechen. ...
|
12.11.2002 21:16 | #66 |
Tak |
Tak hatte dem Gespräch zwischen Bloodflowers und Melchior zugehört, und irgendwie fragte er sich so langsam immer mehr, warum er diesen dämlichen Schädel mit sich herumschleppte. Aber irgendwie hoffte der Waldstreicher noch immer, dass ihm Melchior eines Tages wirklich nützlich sin könnte... Andererseits beschäftigten ihn die Harpyen momentan mehr. Der Gildenlose zündete sich einen Traumruf an, und kaum blies er die erste Rauchwolke in die Luft, meldete sich Melchior zu Wort:
"Typen wie du werden eines Tages noch unser aller Untergang sein - schon mal was vom Ozonloch gehört...?"
Tak ging nicht weiter auf die Bemerkung ein. Er wusste, wenn er jetzt antwortete, würde Melchior garantiert keine Ruhe geben...
Der Gildenlose dachte weiter über die Harpyen nach. Was ihnen dieser...ähm...'Mann' da erzählte, war zwar recht interessant, beschrieb allerdings nur die Blödheit der männlichen Harpyen, die sich selbst behandelten wie den letzten Dreck, obwohl sie ihren Frauen eigendlich ziemlich weit überlegen waren. Aber warum taten sie das? Wer trichterte all diesen Unsinn in ihre kleinen Gehirne? Wer passte darauf auf, dass es keine Abweichler gab? Oder...gab es Abweichler? Rebellen? Dinge, die die Harpyenmänner ihren ungewöhnlichen Gästen nicht zeigen wollten um ihnen eine heile Welt vorzugaukeln - oder einfach weil sie selbst nichts davon wussten? Irgendwie roch die ganze Angelegenheit nach faulen Eiern...
Der Waldstreicher ging zu dem Harpyenmännchen, das gerade begeistert von den Techniken der Menschenjagd schwärmte, die die Mädels so lernten, und tippte ihm auf die Schulter. Der Harpyer fuhr erschrocken herum, wollte gerade um Vergebung flehen, erkannte aber noch im letzten Augenblick, dass es sich nicht um seine Frau, sondern lediglich um eines der interessierten Beutetiere handelte und beruhigte sich wieder...
"Gibt es hier einen Ort, den die Frauen nicht betreten dürfen?" fragte Tak, und der Harpyer zögerte kurz, bevor er mit einem überzeugten "Nein!" herausplatzte und begann, seine Antwort mit dem üblichen wie - könnten - wir - unseren - göttlichen - Frauen - etwas - vorenthalten - Geschwafel unerträglich in die Länge zu ziehen. Tak schaltete nach dem 'Nein' erst einmal sein Gehör ab und dachte kurz nach. Das kurze Zögern des Harpyers war verdächtig gewesen...er log...
Irgend etwas war hier fauler als ein Erzbaron beim Mittagsschlaf. Das Adeptus Ministorium. Das Archiv.
Was vertrödelte er eigendlich noch Zeit hier, in einem Raum, in dem lauter missgestaltete Mädchen herumflatterten und aus Eiern schlüpfende Männer, die sich anscheinend freiwillig das Hirn amputiert hatten, herumliefen? Diese Idylle war nicht perfekt. Die Makel waren gut versteckt, doch sie waren da und warteten nur darauf, entdeckt zu werden.
Der Waldstreicher verließ ohne ein Wort die Gruppe, mit dem Ziel, sich dieses geheimnisvolle Archiv mal genauer anzusehen...
|
12.11.2002 22:44 | #67 |
Don-Esteban |
Der Schwarzmagier und die Amazone wechselten bedeutungsvolle Blicke. In unbeobachteten Momenten tuschelten sie miteinander. "Sollen wir es wirklich riskieren?" und "Schaffen wir das denn?" Und zum Schluß "Aber erst, wenn die Gelegenheit günstig ist." Dann war das geheime Gespräch beendet. Alle Verbliebenen hörten weiterhin den Ausführungen des Haroyienmännchens mehr oder weniger interessiert zu und ließen sich von dem immer gleichen "Die Frauen sind unsere Göttinnen und wir sind ihre willigen Sklaven"-Gefasel berieseln.
Jeder dachte sich seinen Teil dazu. Wenn es Pillen für mehr Selbstbewußtsein gäbe, dann würden sie hier am allernötigsten gebraucht. Der Schwarzmagier fragte sich, wie lange er es noch aushalten würde, nichts zu den verdrehten Ansichten der Männchen zu sagen. Das war ja alles nicht zum aushalten. Nicht, daß er unbedingt auf dem totalen Gegenteil der Rollenverteilung bestand, aber das Männer sich freiwillig den Frauen untertan machten, ging ja dann doch zu weit.
Schon im Namen des guten Geschmacks sollte hier eingegriffen werden. Und wie er eben im Gespräch mit Blutfeuer erfahren hatte, dachte sogar sie genauso. Und das, obwohl sie eine Amazone war, die doch eigentlich im Gesellschaftsmodell der Harpyien ihr Vorbild sehen müßten. Vielleicht bedurfte das Bild, daß der Dämonenbeschwörer von den Amazonen hatte, ja auch einer geringfügigen Korrektur. Er würde einmal das Lager besuchen und nach dem Rechten dort schauen müssen. Vielleicht hatte sich ja etwas geändert, seit er das letzte Mal dort war.
|
12.11.2002 22:58 | #68 |
Bloodflowers |
Das sich Tak so plötzlich von der Gruppe entfernte, hatte Bloodflowers zuerst garnicht mitbekommen. Als er es jedoch bemerkte war es schon zu spät um ihm zu folgen. Wenigstens war jetzt der freche Schädel ausser Hörweite. Lange hielt es Blood jedoch nicht mehr bei der Gruppe aus, was nicht an seinen Begleitern sondern an den Vorträgen des Harpyieneros lag. Der nicht oft genug betonen konnte wie sehr sie doch an ihren Göttinnen hangen. Wenn doch bloss unsere Frauen so zu uns armen Männern wären, dachte er sich angesichts der kämpferischen Amazonen die hier in der Barriere ihr Unwesen trieben. Er hatte zwar, ausser Blutfeuer, noch keine von ihnen getroffen, aber er hatte bisher nur schlimme Sachen über sie gehört.
So hing er weiter seinen Gedanken nach, doch nach und nach drängte sich die Frage des Ursprungs der Harpyienrasse, immer mehr in den Vordergrund. Bei diesem Harpyienero würde er diese Antwort wohl nicht so schnell bekommen. Jedenfalls nicht so schnell wie es Blood gerne gehabt hätte. Also verliess er die Reisegruppe und schlenderte zurück zur Bruthöhle und dann weiter in Richtung Wohnhöhle. Er traf auf seinem Weg niemanden an, die Wache war aus einem unerfindlichen Grund nicht mehr auf ihrem Posten und so kam er ungehindert zu Alois' Hütte. Er klopfte an und ein untersetzter Harpyienero öffnete: "Ja was kann ich für dich tun?"
Bloodflowers: "Hallo ich kenne deinen Vetter ...(wie war noch gleich sein Name?)...ähm Alfred(ja so hiess er)."
Alois: "Oh, sag das doch! Komm rein!"
Bloodflowers: "Danke!"
Alois: "Jetzt fällt mir auf, das du ja ein Mensch bist. Und vor allem das du ja sprechen kannst."
Bloodflowers: "Wieso sollte ich nicht sprechen können? Du kannst es ja auch." Alois: "Ja es überraschte mich bloss, da ich nicht damit gerechnet hätte das Nutzvieh auch sprechen kann."
Bloodflowers: "Nun jetzt weisst du es."
Alois: "Ja wie sollte ich das auch wissen, normalerweise bringen unsere Frauen einen Menschen schon gulaschfertig in unsere Höhlen."
Nachdem Bloodflowers sich seine Stiefel abgetreten hatte trat er ein. Drinnen blickte er sich erstmal um. Es sah so ähnlich aus wie in den anderen Hütten, jedenfalls von der Bauart und Zimmeranordnung. Auch die Einrichtung ähnelte sich, nur das bei Alois Bilder und Bücher vorhanden waren, und das in nicht unerheblicher Menge. Von einem Bild konnte Bloodflowers seinen Blick nicht lösen.
Ja, es war einfach einzigartig - in seiner Geschmacklosigkeit. Dieser Alois schien ja einen eigenartigen Geschmack zu haben, aber darum ging es jetzt eigentlich nicht. Vielmehr interessierte sich Bloodflowers für das Bücherregal. Doch Alois wollte viel lieber über Kunst diskutieren. Alois: "Na was hältst du von meinen Bildern?"
Bloodflowers: "Ja auf jeden Fall hat nicht jeder solche Bilder in seinem Haus zu hängen, ach übrigens ich vergaß ja das Alfred dich unbedingt sprechen wollte." Alois: "Was? Sag das doch gleich. Ich geh mal zu ihm, pass du solange hier auf!"
Genau darauf hatte Blood gelauert und stöberte nun in den Büchern von Alois. Also schaute er sich erstmal die Bücher an, "100 Rezepte aus aller Welt" als Blood sich das Buch genauer ansah merkte er das es um Rezepte ging mit denen man einen Menschen schmackhaft servieren konnte. Voller Ekel stellte er das Buch zurück in das Regal.
"Das Nest"- ein schnulziger Roman über Liebe und die Gründung einer Familie im System der Harpyien.
Auch das war nicht so ganz was Bloodflowers gesucht hatte, dann fand er es endlich.
"Die Harpyien- von ihrem Ursprung bis zu ihrer Eroberung der Welt" Ein bisschen vorschnell sind sie ja die Propaganda-Leute der Harpyien, doch sie schienen sich auch sicher das sie irgendwann mal Recht behalten sollten. Das jedenfalls konnte man schon an den ersten Zeilen dieses Buches herauslesen. ...
|
12.11.2002 23:27 | #69 |
Yale |
Als der Touristenführer die Gruppe in die "Trainingshalle" für die Krapfenmädels geführt hatte, war Stahlfräses Gehirn wieder zum Leben erwacht. Aber nicht um wertvolle Denkleistungen zu vollführen, sondern um einige perverse Schlachtungsmethoden für diese Viecher zu produzieren. Was hätte er jetzt nicht alles für einen schönen Karabiner oder eine H&K G22 7,62mm gegeben. Zu dumm, dass die Chinesen das Schießpulver erst in vielen vielen Jahren entwickeln würden.
Während der Reiseleiter seine Geschichten zum Besten gab, wurden die Ideen im Kopf des Schatten immer grausamer und brutaler. Ein leichtes bis mittleres psychopathisches Lächeln breitete sich im Gesicht des Schlachters aus.
Unsanft aus seinen Phantasien gerissen wurde er von einer Ladung Krapfenscheisse, die direkt und unmittelbar vor seinen Stiefeln landete. Da hatten die Krapfen aber nochmal Glück gehabt, denn er hatte kurz zuvor mit der Tischdecke des Tupperparty-Gastgebers seine Stiefel blank poliert.
Kaum war er mit dem Gedanken fertig kamen weitere Geschosse von der Höhlendecke und trafen ganz genau seine Stiefel und seine Rüstung. Als ob sie seine rachsüchtigen Gedanken hätten lesen können gackerten die halbfertigen Krapfen los und amüsierten sich anscheinend prächtig über die mit Kot bedeckte Gruppe. Das war genug, nein, das war eindeutig zu viel! Der Schatten verlangte bei allen Expeditionsteilnehmern nach einem Bogen und Pfeilen, er musste einfach ein paar von diesen unsozialen Monstern töten, er musste es einfach tun! Aber wahrscheinlich in weiser Voraussicht dessen, was passiert wäre wenn sie ihm einen Bogen gegeben hätten, verweigerten ihm alle den Zugang zu sämtlichen Fernkampfwaffen.
Maßlos verärgert machte er sich daran die Krapfenschlampen in ihrem eigenen Territorium zu bekämpfen – der Luft. Er versuchte an den senkrechten Wänden hochzuklettern und scheiterte schon bevor er die Füße vom Boden abhob. In seiner Wut und seinem Frust konnte er diesem tuntigen Führerkrapfen nicht länger zuhören und begab sich hinaus aus der Höhle. Auf dem Weg zerstörte er noch die eine oder andere Erklärungstafel und hinterließ so eine markante Spur. Draussen angekommen sah er in der Ferne diesen halbverwesten Gildenlosen Bruder Tak umherstreunen. Vielleicht war er ja auch gerade auf dem Weg um etwas zu zerstören! In freudiger Aufregung machte er sich an die Verfolgung des Krückengehers, immer bemüht nicht in sein Sichtfeld zu kommen um vielleicht überraschenderweise in eine destruktive Aktion mit eingreifen zu können.
So ging die Reise vorran, Tak vorneweg ins Nichts und Stahlfräse als unsichtbares Anhängsel hinterher. Vielleicht könnte ja doch noch eine Metzelei den Tag versüßen.....
|
13.11.2002 00:07 | #70 |
Tak |
Tak hatte nach etwas Sucherei den Gang gefunden, der laut eine bekifften Harpyer zum Archiv führen sollte. Der Gildenlose betrat ohne zu zögern den Stollen. Der Weg war von einigen wenigen Fackeln erhellt, die an den Wänden hingen, kurzerhand schnappte sich Tak eine der Lichtquellen. Das war auch bitter nötig gewesen, denn nur kurze Zeit später gab es an der Wand keine Fackeln mehr... Der Gang führte stetig nach unten, immer tiefer in den Fels der Berge hinein. Dennoch lag kein Geröll auf dem Boden herum, Dreck war hier erst recht nicht zu finden. Alles war blank poliert. Vielleicht befand sich hier ja wirklich eine wichtige Einrichtung der Harpyenmännchen...
Tak erreichte das Ende des Ganges schließlich und blieb erst einmal verdutzt stehen. Eine geradezu gigantische Höhle eröffnete sich vor ihm, und mitten in dieser Höhle befand sich das größte Gebäude, dass er hier unten bisher gesehen hatte. Es war weitaus prunkvoller als alles andere und unterschied sich auch deutlich im Baustil, der wesendlich eher an einen Tempel der Menschen als an die Schwalbennestartigen Hütten der Harpyer erinnerte.
Das auffälligste waren jedoch die beiden Wächter vor dem Eingang des Gebäudes. Diese speziellen Harpyenmännchen trugen Lederrüstungen mit stählernen Schulterpanzern und Beinschienen. Bei ihren Waffen handelte es sich um ca. 1 Meter lange Stöcke, an deren Enden gekrümmte Klingen von ungefähr 75 - 85 cm angebracht waren. Diese Waffen, die Richtstäben sehr ähnlich sahen, waren zwar nicht besonders eindrucksvoll, aber die ersten, die Tak bei den Harpyern sah, die einem Menschen theoretisch wirklich gefährlich werden konnten... Der Waldstreicher hob die Fackel und ging langsam auf die beiden Wächter zu, seinen Speer hielt er in der linken Hand wie eine Nebensächlichkeit, vielleicht kapierten die Harpyer ja nicht, dass es sich dabei um eine tödliche Waffe handelte...
"Halt!" rief einer der Wächter und trat einen Schritt vor, wobei er drohend seinen Richtstab hob.
"Was wollt ihr hier? Ihr habt im großen Archiv des Adeptus Ministorium nichts zu suchen! Verschwindet!"
Das Archiv! Tak verzog die Lippen zu einem schwerer - bis hoffnungsloser Fall psycho - Grinsen. Er hatte das Archiv tatsächlich schnell gefunden... Aber warum hatte der Wächter ihn im Plural angesprochen? Waren die Männchen hier schon so blöd, dass sie nicht einmal das mehr unterscheiden konnten? Oder... Der Gildenlose sah sich um und entdeckte den Schatten Stahlfräse einige Meter hinter sich. Er musste sich unbemerkt an Taks Fersen geheftet haben - eine reife Leistung.
"Hey, ihr sollt verschwinden, oder muss ich erst nachhelfen?" riss der keifende Wächter Tak aus seinen Gedanken. Der Gildenlose fackelte nicht lange sondern stieß dem Harpyenmann den Speer in den Bauch, bevor dieser reagieren konnte. Der zweite Wächter schrie vor Schreck auf, fasste sich aber sofort wieder und ging zum Angriff über. Er war erstaunlich schnell, und Tak gelang es noch gerade so, den Schlag mit seinem Speer abzuwehren. Der Gildenlose versetzte seinem Gegner daraufhin einen brutalen Tritt in die Magengegend, der Harpyer klappte zusammen wie ein Taschenmesser und ließ seine Waffe fallen. Noch bevor Tak weitermachen konnte war Stahlfräse zur Stelle und durchbohrte den unglücklichen Harpyer mit seinem Schwert...
Ohne einen Kommentar abzugeben durchsuchte Tak die beiden Toten, bei einem fand er auch bald einige Schlüssel. Und wie der Zufall so wollte passte einer genau in das Schloss des Archivtores. Knarrend schwang die Tür auf und gab den Blick frei auf das Innere des Gebäudes...
Der Anblick war überwältigend. Innerhalb des riesigen unterirdischen Hauses befanden sich Reihen von mindestens zehn Meter hohen Regalen, die mit tausenden und abertausenden Schriftrollen gefüllt waren. Selbst Melchior konnte nur noch "Ui!" dazu sagen...
|
13.11.2002 00:43 | #71 |
PropheT |
...............die Realität kehrte wieder in PropheTs Leben zurück. Aber um ehrlich zu sein, war seine Realität in der er sich momentan befand, der gleiche namenlose Schrecken wie in der Traumebene.
PropheT kam sich vor, wie in einer dieser budgetaremen Theatervorstellungen auf irgendwelchen Spartenfreilichtbühne hinter der nächsten Pferdemetzgerei, mit einem transpirierenden, definitiv nicht komischen Moderator, der nicht einmal aus Mitleid Beifall für seine pointenlosen zweiminuten Witze bekam, in der Priester eine seltsame Nebenrolle spielte.
Wahrscheinlich hieß der Kerl auch noch Harald Weinfort:
Tor 1: Haarige Harpyienmänner in rosa Schürzen, die Nadelbäume schmückten.
oder
Tor 2: Die Parabel der Emanzipation, ungeschnitten und selbstabspielend....eine okkupierendes und inhaltsloses Laienspiel.
Doch als der Prophman seine Augen langsam öffnete, hatte irgend jemand unbeabsichtigtes Mitleid mit ihm gehabt.
Als der Priester so an sich heruntersah, fand er sich in einem riesigen, erwärmten Kochkessel wieder, der von einigen Harpyien Weibchen beheizt wurde.
" Ah Yakuzi´....los, zieht euch was Knappes an und hüpft zu mir in den Pool. Aight!" richtete sich PropheT mit einer waffenschenpflichtigen Lässigkeit an die Flügelmädchen.
Die Harpyien wollten gerade seine Arroganz mit einigen neuen Holzscheiten beantworten, als sich ihr Blick in des Priesters Antlitz verfing.
" Oh Gott, Hilda, das ist doch Proph, der berühmte Lautenspieler und Reimakrobat. "
"Yeah Groovy Babes..." erwiderte der Prophmeister mit einem unwiderstehlichen Zwinkern, das mit einem noch um einiges heftigeren Lächeln aufgewogen wurde.
Die Harpyienfrauen fackelten nicht lange, zogen sich je einen sexy Zweiteiler an und hüpften in das angenehm kochende Wasser.
"Wißt ihr Mädels, auf meiner Scavengerranch in Montana, hab ich auch so ein Teil, nur größer und vergoldet und noch zwei dicke, tiefergelegte Kutschen mit Erzfelgen und einem installierten Doppelbarden im Armaturenbrett. Yeah....groovy!",deutete der Proph eindeutig zweideutig an, während er offensichtlich an seinem Goldschmuck herumspielte, der an all seine Extremitäten baumelte [Nun gut nicht an Allen, da die hygienischen Verhältnisse für diesen Art von Schmuck im Mittelalter noch nicht ausgereift waren].
"Ohhh grooovy, Prohpmeister, du bist unser Held, wir lieben dich. Deine Anwesenheit macht uns ganz verlegen."
"Aight, wie wärs mit dem neusten Lied von mir---Shake dat booty, booty...ah yeah, all ya gals, shake dat thang, show me what yuh workin wit..--------".
Und so schwenkten sie ihre Champagnergläser von Rechts nach Links durch die Luft, als ob es sie nicht kümmern würde.
Die private Poolfeier hatte begonnen.....
|
13.11.2002 14:16 | #72 |
blutfeuer |
lansam reichte es blutfeuer. diese lächerlichen männchen waren ja noch schlimmer als lächerliche weibchen in der gleichen rolle. da musste unbedingt was passieren.
blutfeuer zog gaaanz langsam ihr schwert und sprang auf einen nestrand. das nest hielt das gewicht zwar nicht aus und zerbrach mitsamt dem ei, dass sich darin befand, aber das war blutfeuer in dem moment völlig egal. in ihr kochte eine heiße wut, die sie fast zum ersticken brachte.
"jetzt reichts aber! seid ihr denn völlig verrückt geworden? erst benehmt ihr euch wie die jämmerlichsten menschenweiber und dann wollt ihr auch noch euren lebensabend in den mägen eures gierigen nachwuchses verbringen? ihr müsst zu eurem glück gezwungen werden. das ist es was ihr braucht!"
blutfeuer nahm anlauf und sprang ins nächste nest. das darin liegende ei zerbars, wie auch die folgenden, denn blutfeuer hörte nicht auf, während ihrer zornigen rede von einem nest ins andere zu springen und die darin liegenden eier zu rührei zu zerstampfen.
"kommt zu uns menschen. da könnt ihr euer selbstbewusstsein wiedererlangen. ihr könnt waffen führen und eure stickrahmen wegwerfen. ihr werdet frei sein, ihr könnt tun und lassen was ihr wollt. wir werden euch von den harpyien befreien, wacht auf, verdammte dieser erde!"
während blutfeuer ein nest nach dem anderen zerstörte, hatte sie wohl irgendeinen alarmknopf ausgelöst. auf jeden fall strömten auf einmal von allen seiten männer in den raum, die sich angesichts der wütenden amazone aufheulend über die noch verbliebenen nester warfen.
immer wieder versuchte eines der männchen, sich der wütenden blutfeuer in den weg zu stellen, aber sie beförderte die harpyieneros mit fußtritten in die ecken des raumes. alle gefährten hatten inzwischen ihre waffen gezogen und der don knisterte bedrohlich mit seinen runen.
|
13.11.2002 15:20 | #73 |
Bloodflowers |
Die Harpyien sind die wohl alles beherrschende Rasse auf diesem Planeten. Besonders aber die Weibchen. Sie sind unerreicht und nahezu perfekt. Ihre graziösen Bewegungen im Kampf werden bloss noch durch ihre glockenhellen und wohlklingenden Stimmen übertroffen. Welch Glück ist über die Erde gekommen als die Harpyien das Licht der Welt erblickten.
"Mensch! Komm zur Sache!" grummelte Bloodflowers als er das Buch hastig las.
Erschaffen wurden sie vor langer Zeit als die Menschheit noch jung und die Natur noch in ihrer schönen Unberührtheit existierte. (Näheres über die Erschaffung der Harpyien, nachzulesen im Kapitel 23, Absatz 3). ...
Bloodflowers blätterte hastig hin und her, lange würde es nicht mehr dauern bis Alois wiederkommen musste. "Aha, da haben wir es ja!"
Es gibt viele Theorien über die Harpyien, wie sie entstanden und wohin ihre Evolution sie eines Tages führen wird. Im folgenden wird die wahrscheinlichste Theorie erläutert. ...
"Wahrscheinlich sind sie ganz normal unnormale Kreaturen, die von der Evolution benachteiligt worden sind." sagte Bloodflowers der noch immer an seiner anfänglichen Theorie festhielt.
Die Harpyien sind auf keinen Fall normal unnormale Kreaturen, viel mehr sind sie durch eine mysteriöse Magie über die Erde gekommen. Sie wurden erschaffen weil sie für einen Ausgleich sorgen sollen. Sie sind sozusagen die Richter über die unterentwickelte Rasse der Menschen. Ausserdem halten sie den Bestand ausgewogen durch Jagden auf die Menschen. ...
"Für die sind wir tatsächlich nur Vieh" erkannte Blood messerscharf.
Genaueres über die Erschaffung finden sie im zweiten Band aber nur in der dritten Auflage, im Kapitel 23, Absatz 3. ...
"Das gibts doch nicht!" fluchte Bloody und suchte verzweifelt im Regal nach dem zweiten Band. "Hoffentlich ist das auch die dritte Auflage sonst dreh ich durch" sprach er mit sich selber als er Alois' Stimme vernahm:
"Das Suchen kannst du dir sparen, ich hab nur die Auflage hunderteinundzwandzig"
Erschrocken fuhr Bloodflowers herum und sah Alois in der Tür stehen. Alois hatte sich einen fiesen - aber leicht tuntigen - Gesichtsausdruck aufgesetzt und probierte krampfhaft gemein zu wirken.
Alois: "Du hast mich ja belogen! Alfred hat garnicht nach mir gesucht!" knurrte er wütend.
Bloodflowers: "Dann... dann hab ich mich wohl geirrt."
Alois: "Nagut.. willst du nen Tee und ein paar Kekse? Alfred und August kommen auch gleich vorbei."
Bloodflowers: "Wie? Du bist nicht sauer?"
Alois: "Ach Liebchen, endlich konnte ich mal meinen Vetter wiedersehen, komm schon das hast du doch nur deswegen so arrangiert, stimmts? Weil du gemerkt hast wie sehr Alfred an unseren Kaffe-und Kuchengesprächen gehangen hat, aber seit unserem Streit waren wir beide zu stolz nachzugeben."
Bloodflowers: "Wie hat der mich eben genannt?... Ja... na klar..., so hatte ich mir das gedacht."
Alois kam mit einem Tablett aus der Küche, er stellt das Tablett auf den Couchtisch und wandte sich wieder an Bloodflowers:
"Komm setz dich bis die andern kommen erzählst du mir ein wenig von euch Menschen."
Bloodflowers: "Ich habe aber keine Zeit ich muss dringen zu ..äh .. meinem Anlageberater. Du weisst ja im Moment hat ja jeder Aktienfonds und da..." Alois: "Keine Widerrede! Hinsetzen!"
Bloodflowers konnte das "charmante" Angebot nicht ablehnen und nahm Platz. Er knabberte an einem Keks als auch August und Alfred endlich eintrafen. Nach der Begrüssungsorgie, das ist keine Übertreibung, berichteten die zwei von einem Höllenlärm in der Bruthöhle. ...
|
13.11.2002 16:05 | #74 |
Tak |
Wärend Blutfeuer versuchte, die Harpyer zu ihrem Glück zu zwingen, stöberte Tak in dem riesigen Archiv herum. das hier gesammelte Wissen war gewaltig, höchstens die Bibliothek des Kastells war noch umfangreicher. Viele der Schriftrollen waren schon Uralt, Jahrzehnte, einige vielleicht Jahrhunderte. Magische Lichtkugeln, die frei in der Luft schwebten, spendeten das Licht, dass man zum Lesen brauchte. Stunden vergingen für Tak wie Minuten, wärend der Waldstreicher sich durch das Archiv las und ab und zu eine besonders interessante Schriftrolle in seinem Gepäck verschwinden ließ...
Stahlfräse hingegen schien kein besonderes Interesse an den Aufzeichnungen zu hegen und zog sich stattdessen einige Karautstengel rein, die er an einer Fackel, welche er mit sich herumschleppte, entzündete.
"Ah, Besuch. Wir haben nicht oft Fremde hier unten..."
Tak ließ die Schriftrolle fallen, die er gerade in den Fingern hielt, wirbelte herum und zog in der selben Bewegung sein Schwert. Der alte Harpyer kicherte, aber nicht so mädchenhaft wie die anderen Harpyer, sondern wie ein normaler alter Mann, der sich über etwas amüsiert...
Der Gildenlose lies sein Schwert sinken, ohne es aber wegzustecken, und musterte sein Gegenüber kalt. Der Alte trug eine schlichte, hellgraue Robe und hilt einen langen hölzernen Stab in seinen Händen, der, wie die Robe, mit keinerlei Verzierungen versehen war. Die grünen Augen des Harpyers waren ständig in Bewegung und konnten keinem Blick standhalten, aber irgendwie strahlte er dennoch eine Ruhe und Überlegenheit aus, die insbesondere Stahlfräse nervös zu machen schien - mit kampfbereit erhobenem Schwert in der einen und der Fackel in der anderen Hand beobachtete er den Harpyer...
"Ich bin hier der Archivar. Ich passe auf, dass unserem größten Schatz nichts passiert. Unserem Archiv, dem gesammelten Wissen unzähliger Generationen..." fuhr der Alte fort, ohne sich durch die gezogenen Waffen der Menschen im geringsten beeindrucken zu lassen.
"Wozu braucht ihr dieses Wissen? Ihr habt doch eure göttlichen Frauen...?" fragte Tak misstrauisch, doch unerwarteterweise zog der Archivar die Mundwinkel nach unten als hätte er in ein Stück verdorbenen Fleisches gebissen... "Die Weibchen? Pah..."
Der eindeutig verächtliche Tonfall des Archivars überraschte Tak ein wenig. "Diese Weibchen sind eigendlich nutzlos. Nicht einmal sprechen können sie mehr, aber mit ihren tollen Flügeln angeben wie sonstwas... Sie sind nicht mehr viel mehr als Tiere. Geflügel sozusagen..."
Der Archivar lächelte hinterhältig und richtete seinen Blick kurze Zeit auf Tak.
"Tja, mein Junge, es ist nicht alles so wie es aussieht...
Das Adeptus Ministorium existiert schon seit Jahrhunderten. Immer arbeiteten wir geduldig auf unser großes Ziel hin. Wir tun es noch heute... Wir sind es, die dafür sorgen, dass all diese idiotischen Männchen dort oben ihre Frauen wie Göttinnen verehren. Wir sind es, die dafür sorgen, dass sie alle dem großen Ziel dienen, auch ohne dass sie etwas ahnen. Sie wissen von unserer Existenz, aber für die Männchen sind wir nicht mehr als eine Art Organisationsstelle. Auch unsere rangniederen Mitarbeiter sind in diesem Irrglauben gefangen, vergöttern die Weibchen und dienen ihnen wie Sklaven. Sie glauben, das Adeptus Ministorium würde nur den Willen der Weibchen vollstrecken und sie von der lästigen Aufgabe des Regierens befreien. Diese Narren..." Erneut kicherte der Archivar boshaft und belustigt, Tak lies sich die Worte durch den Kopf gehen. Bisher hatte er zwar noch nicht allzu viel über die Oranisation und das 'große Ziel' des Adeptus Ministorium erfahren, aber seine Vermutung, dass hier irgend etwas nicht stimmte, hatte sich als richtig erwiesen. Er forderte den archivar auf, fortzufahren, wärend er sein Schwert in die Scheide zurückgleiten ließ...
"Wir halten hier die Fäden in der Hand, wir sind die verborgenen Machthaber. Unsere Pläne entwickeln sich gut, doch leider nicht ohne Probleme. Vor euren Augen verborgen fechten wir seit Jahrhunderten einen Kampf gegen diejenigen Rebellen, die versuchen, unsere Ziele zu durchkreuzen und zu nichte zu machen. Aber wir sind dabei, diesen Kampf zu gewinnen, unsere Propaganda wird kontinuirlich verbessert, nur noch sehr wenige Männchen glauben nicht, dass sie als Sklaven ihrer Frauen geboren wurden. Und diese wenigen werden von unserer Geheimpolizei gnadenlos gejagt und meist schnell zur Strecke gebracht. In den letzten Jahrzehnen haben wir unser Systhem perfektioniert, bald werden wir die Früchte unserer Arbeit ernten können..."
Tak nickte verstehend.
"Ihr leitet und organisiert also die totale Verblödung eurer Mitharpyer, um euer Ziel zu erreichen...dürfte ich erfahren, was das für ein Ziel sein soll?" "Na was wohl?" warf Melchior ein, "Die Weltherrschaft will der alte Knautschehintern! Gib's ruhig zu, Opa!"
Tak verdrehte die Augen und wollte gerade einen Tesafilm herausholen, um dem Schädel den Mund zuzukleben, als der Archivar nickte.
"Ja, Jungchen, das werden wir. Mit Hilfe des Gesammelten Wissens hier in unserem archiv wird uns das nicht schwerfallen. Wir haben schon längst damit begonen, den Tag unserer Machtergreifung im Untergrund vorzubereiten. Unsere Agenten unterwandern die Reiche der Menschen und der Orks, und bald wird sich unsere Mühe und Arbeit auszahlen. Nur noch wenige Jahrzehnte..." Der Archivar grinste, Tak hingegen hob seinen Speer vom Boden auf und machte sich bereit, notfalls zu kämpfen.
"Warum verrätst du uns das alles?" fragte der Gildenlose misstrauisch, "Wie kommst du darauf, dass wir euch mit diesem Wissen nicht irgendwie gefährlich werden könnten, hm...?"
Der Archivar lächelte freundlich, wärend er antwortete:
"Ihr werdet keine Gelegenheit dazu haben, dieses Wissen in irgend einer Weise zu verwenden..."
Genau mit so einer Antwort hatte Tak gerechnet. Der waldstreicher packte den Speer mit beiden Händen und machte sich bereit zum Kampf. Keine sekunde zu früh, denn plötzlich strömten von allen Seiten her mit Richtstäben bewaffnete Harpyer heran und umzingelten Tak und Stahlfräse...
Der Archivar kicherte boshaft.
"Na, Jungchen, wie sieht's aus? Ich fürchte dein Wissen wird dir jetzt nicht viel nützen..."
Auf einen Wink mit der Hand hin hoben die Harpyer ihre Waffen und griffen an... Fieberhaft überlegte Tak, was er tun könnte. Ein Kampf wäre aussichtslos, es waren einfach zu viele. Auch wenn so einige der Harpyer ihr Leben lassen müssten, letztendlich würden sie die beiden Menschen besiegen... Aber halt, eine Möglichkeit gab es noch! Mit einer blitzartigen Bewegung riss Tak dem neben ihm stehenden Stahlfräse die Fackel aus der Hand und hielt sie in die Nähe eines der Regale.
"Halt! Keinen Schritt näher, oder dieses Archiv endet als ein Haufen Asche! Ich wette, diese Schriftrollen brennen seeeeeeehr gut..."
Mit quitschenden Reifen kamen die Harpyer zum Stehen. Jetzt war es an Tak, fies zu grinsen...
"Macht Platz und lasst uns zur Tür!" forderte der Waldstreicher. Die Harpyer zögerten, doch als Tak die Fackel noch ein Stück näher an die Schriftrollen hielt, gefahl der Archivar, den Forderungen nachuzgeben. Grummelnd traten die Soldaten zur Seite und machen den Weg zur Tür frei. Tak lächelte böse und wollte sich gerade auf den Weg machen, als der Archivar plötzlich aufschrie. Der Gildenlose musste feststellen, dass er die Brennbarkeit der Schriftrollen unterschätzt hatte - sie hatten sich durch die Hitze entzündet... "Lauf!" rief der Waldstreicher Stahlfräse zu und stürmte durch die Reihen der Harpyer, in der Hoffnung, noch rechtzeitig den Ausgang zu erreichen. Die Soldaten reagierten zu spät, und als sie sich Tak auf den letzten Metern in den Weg warfen, stieß der Gildenlose sie einfach zur Seite. Einige Hiebe trafen Tak, doch seine Rüstung bewahrte ihn vor Verletzungen. Mit einem Sprung war er durch die Tür, Stahlfräse lief kurz hinter ihm...
Die wütenden Soldaten nahmen sofort die Verfolgung auf, wärend hinter ihnen das Archiv bald in Flammen stand. Die beiden Menschen rannten den Gang, den sie gekommen waren, wieder zurück, bis sie das Dorf der Harpyen erreichten - wo sie feststellten, dass die Harpyer anscheinend die Verfolgung aufgegeben hatten. Aber hatten sie das wirklich...?
Tak bezweifelte es. Wahrscheinlicher war, dass sie nur deswegen nicht weiter verfolgten, weil sie den anderen Harpyern nicht die eigendliche Menge der bewaffneten Männer offenbaren wollten. Doch dass sie der Verfolgung im Moment entgangen waren, hieß für Tak und Stahlfräse noch lange nicht, dass sie jetzt sicher waren. Das Adeptus Ministorium würde wahrscheinlich alles daran setzen sie zu vernichten - und dieses 'Alles' war nicht gerade ungefährlich... "Wir müssen hier weg!" stellte Tak fest und machte sich auf den Weg zum Rest der Gruppe. Wärend hinter ihnen dicke schwarze Rauchschwaden begannen, aus dem Gang zum Archiv zu quellen, beeilten sich Stahlfräse und Tak, schnellstmöglich zur Bruthöhle zu gelangen...
|
13.11.2002 22:08 | #75 |
Bloodflowers |
Bloodflowers hörte sich die Ausführungen der zwei Harpyienmänner an. Er wollte auch gleich nachsehen was dort in der Bruthöhle vor sich ging. Doch vorher musste er noch was klären.
Bloodflowers: "Also sag mal Alois, das was in deinem Buch stand, ist das alles wahr oder nur erfunden?"
Alois: "Natürlich ist das alles wahr. Unsere Frauen sind die besten und die Harpyien im allgemeinen sind, im Vergleich zu Menschen, eine überlegene Rasse." Bloodflowers: "Ich meinte viel mehr die vagen Angaben zu eurer Herkunft." Alois: "Achso, also das weiss niemand os ganz genau. Aber das im Buch stehende ist das wahrscheinlichste."
Bloodflowers: "Gut danke schön, ich werde mich dann mal verabschieden, machts gut vielleicht sieht man sich mal wieder."
Bloodflowers verliess die irgendwie sogar gemütliche Behausung des Haryieneros und wollte sich gerade auf machen in die Bruthöhle, als August aus der Hütte kam und meinte:
"Die beiden dummen Hühner haben keine Ahnung, was sie von sich geben solltest du schnellstens vergessen."
Bloodflowers: "Wie meinst du das?"
August: "Na das mit den Frauen sind unsere Göttinnen, das wurde vom Adeptus Ministorium unter das Volk gestreut und wird von ihnen hartnäckig aufrecht erhalten."
Bloodflowers: "Was ist das Adeptus Ministorium?"
August: "Das ist unsere vermeintliche Regierung, doch in Wirklichkeit ist es eine Organisation die uns gewöhnliche Harpyien für dumm verkauft und die Weltherrschaft an sich reissen möchte."
Bloodflowers: "Aha, aber woher weisst du das? Und vor allem wieso fällst du nicht auf das ganze Theater rein?"
August: "Ich gehöre zu den Rebellen, ich möchte das mein Volk nicht mehr unter dem Joch dieser Regierung lebt. Aber als solcher muss man sich tarnen, deswegen hab ich das ganze Schauspiel mitgemacht."
Bloodflowers: "Komm doch einfach mit hinaus in die Welt der Menschen!" August: "Nein! So kann ich dem Untergrund bestimmt nicht helfen!" Bloodflowers: "Nun könnte ich euch bei eurem Aufstand irgendwie helfen?" August: "Nein! Das ist eine Angelegenheit der Harpyien. Nichts für Menschen. Ausserdem darfst du keiner Harpyie verraten das du davon weisst. Das könnte hier unten deinen Tod bedeuten."
Bloodflowers: "Versteht sich von selbst!"
Der Lärm aus der Bruthöhle wurde nun immer lauter. Bloodflowers wurde langsam nervös.
August: "Ich denke du solltest gehen. Auf wiedersehen und alles Gute." Bloodflowers: "Danke! Ich hoffe ihr habt Erfolg bei eurem Kampf." Bloodflowers schritt schnellen Schrittes zur Wohnhöhle. Angekommen sah er wie Blutfeuer wie wild auf den Eiern herum trampelte, das sahen die Harpyien natürlich gar nicht gerne. Die Höhle füllte sich mit wütenden Harpyien. Da Bloodflowers ein miserabler Kämpfer war, wollte er sich auf eine andere Art und Weise nützlich machen:
"Kaffeklatsch bei Alois!!!" brüllte er in das Gewölbe hinein. Einen Moment lang hielten die Harpyien auch inne, doch dann stürmten sie weiter auf die Gefährten zu.
Bloodflowers: "Hat nichts gebracht, ausser das ich nun ein paar Harpyien auf mich aufmerksam gemacht habe."
Bloodflowers nahm seinen Bogen und schoss blindlinks umher, das nächste was man von ihm hörte war ein panisches "HILFEEEEEE!!!" ...
|
13.11.2002 22:29 | #76 |
Yale |
Als es daran ging, die beiden Wachen am Eingang zu schlachten gab Stahlfräse seine "Verfolgung" auf und ließ seiner Wut über die beschmutzten Schuhe freien Lauf. Herrlich war das Gefühl der Rache!
Anschließend betrat er zusammen mit Tak das Archiv und kam angesichts des enormen Umfangs der Sammlung und dem darin gespeicherten Wissen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Bis dieser fies grinsende Alte auftauchte und eine sehr mulmige Stimmung verbreitete. Taks eindringliche Fragen holten alles aus dem Mann raus, sogar ihre Pläne zur Weltherrschaft.
Aber jeder der einem so etwas erzählt macht das nicht ohne Hintergedanken. Und bei diesem Krüppel war es nunmal der Gedanke, die beiden Menschen einfach zu töten. Stahlfräse hätte wahrscheinlich den Kampf angetreten um wenigstens ein paar Krapfen vor seinem Tod zu schlachten, aber Taks Intelligenz rettete sie glücklicherweise vor den ganz und gar nicht tuntigen Wachen des Ministorium.
Sie flüchteten vor den Wachen und gleichzeitig auch vor den enorme Flammenbergen die sich mittlerweile hinter ihnen auftaten. Sprintenderweise versuchten sie den Rest der Gruppe wiederzufinden und hatten schließlich in der Bruthöhle Erfolg.
Aber anstatt des halböstrogenen Führerkrapfens und einem schlafenden Expeditionsrest fanden sie ein Horde aufgebrachter, heulender und wild schluchzender Krapfen und die restlichen Kaffeefahrtteilnehmer, alle mit gezogenen Waffen und brodelnden Runen.
Den Grund für diese urkomische aber wiederum ernste Situation fand er einen Blick nach rechts später. Die geschwätzige Amazone hüpfte von einem Nest zum nächsten und zertrampelte fluchend und schimpfend die Eier.
Das war mal wieder perfektes Timing, vom Regen in die Traufe! Dem Gildenlosen und dem Schatten blieb nichts anderes übrig als sich zu den anderen zu gesellen und Kampfposition einzunehmen.
Tak erzählte den anderen kurz von den Geschehnissen im Adeptus Ministorium und nun begriffen auch sie, dass es besser wäre den geordneten Rückzug anzutreten.
Just in diesem Moment kam Bloodflowers in die Höhle gestürmt und machte durch eine Kaffeklatsch- Ankündigung unnötig auf sich aufmerksam. Ein paar Krapfen brannten anscheinend die Sicherungen durch und so attackierten sie den Schürfer. er war wahrscheinlich nicht so firm im Schwertkampf und so zog er auf so kruze Distanz seinen Bogen. einen Krapfen riss ein direkter Treffer in den Hals zu Boden. Die restlichen vier oder fünf hatten sich auf Bloodflowers geschmissen und beharkten ihn nun mit "Schlägen" die eher wie Streicheleinheiten aussahen. Den anderen blieb nichts anderes übrig als die wütenden Halbweiber von dem Schürfer zu lösen und sie bewußtlos zu prügeln.
Das war endlich mal wieder der richtige Job für Mohammed und Stahlfräse und so droschen sie sich mit unglaublicher Leichtigkeit durch die, zugegebenermaßen nicht gerade ebenbürtigen, Gegner. Ein paar "Uff's" und "Argh's" später standen sie wieder wie aus dem Ei gepellt und gut gelaunt vor der restlichen Gemeinschaft.
Angestachelt durch die zunehmenden Übergriffe seitens der Krapfen traten sie endlich den Rückweg oder besser Rückzug an. Nur war das Problem, dass keiner genau wusste, welcher der vielen Wege zum Ausgang führte. Ratlos schaute er sich um, aber keiner schien eine Erleuchtung zu haben. Er schaute gebannt auf Blutfeuer, jetzt konnte sie ihre Gesprächigkeit mal endlich dazu nutzen ihnen die richtige Richtung zu zeigen.
|
13.11.2002 22:52 | #77 |
blutfeuer |
"versteht ihr denn nicht? kommt mit uns, es geht in die freiheit!!!"
die amazone brüllte so laut sie konnte und forderte die wütenden männchen auf, ihnen zu folgen.
"ihr müsst euch eure freiheit erkämpfen. das sind doch erbärmliche zustände. ihr habt nichts zu verlieren außer euren ketten. bringt sie um, diese blutgierigen weiber!!"
blutfeuer konnte es gar nicht fassen. ihren überzeugend vorgetragenen kampfesrufen wollte keines der männchen folgen. im gegenteil - sie schienen auf die menschenfrau stinksauer zu sein und schienen überhaupt nicht zu erkennen, dass die amazone nur ihr bestes wollte.
plötzlich hörten sie das gekreische mehrerer wilder harpyien, die kurz darauf im schnellen gleitflug auf sie zukamen mit drohend geöffneten klauen. jetzt war es wirklich zeit, sich in sicherheit zu bringen. wer sich in ein wespennest begibt, sollte nicht drin rumstochern.
"haut aaaab!" die amazone sprang mit einem satz vom nestrand herunter und versuchte die tür zu erreichen.
|
13.11.2002 23:04 | #78 |
Bloodflowers |
Bloodflowers bedankte sich erstmal bei den zwei aus dem alten Lager. Vielleicht hausten dort ja doch nicht nur Halunken. Doch nun war es Zeit das Weite zu suchen. Blutfeuer stürmte zum Ausgang. Ob die anderen folgten wusste Blood nicht, da er nahe dem Ausgang stand und als erster aus der Bruthöhle kam. Wie sollten sie sich in diesen Gängen zurecht finden? Sie waren schliesslich in Eile und hatten nicht gross Zeit zu überlegen.
Da fiel es Bloodflowers ein:
"Immer der Scheisse nach!!!"
Da ja, je weiter sie sich dem Ausgang näherten, auch der Bereich der Hausmänner aufhörte, war es ja nicht schwer der "Kotspur" zu folgen. ...
|
13.11.2002 23:55 | #79 |
blutfeuer |
das wehklagen der männer, die sie noch beim hinauslaufen gesehen hatte, war je nicht auszuhalten.
die hatten sich zum schutz über die nester geworfen und wimmernd nach ihren frauen gerufen, dass diese sie beschützen sollten vor den menschen und vor allem vor der menschenfrau. blutfeuer hatte noch nie so viel angst und hass in den augen anderer gesehen wie in diesen männchenaugen. die wollten nicht gerettet werden. die waren eindeutig der meinung, dass dieses regime das beste für sie war. denen war nicht zu helfen. damit hatte der besuch der kleinen gruppe bei den harpyien auch jeden sinn verloren. was sie wissen wollten, hatten sie erfahren und an der bedrohung der menschen durch die harpyien konnten sie wohl auch nichts ändern, also blieb wohl nur die flucht.
zum glück waren die gänge ziemlich eng, so dass eigentlich immer nur eine harpyie nach der anderen in ihrem nacken sitzen konnte. die gruppe hastete den gang entlang und jeweils der letzte versuchte, möglichst viele der nachfolgenden flatterweiber zu erlegen.
es war alles ein bisschen knapp und es wurde immer gefährlicher. das schlimmste an der sache aber war, dass die gruppe nicht vollständig schien. aber bei dieser betrachtung länger zu verweilen war auch schlecht möglich, denn die harpyien trieben sie unbarmherzig vorwärts.
|
14.11.2002 00:25 | #80 |
Don-Esteban |
Trotzdem fand der Schwarzmagier hin und wieder die Zeit, seine Künste zu demonstrieren. Er schoß wild mit Schattenflammen um sich, verbreitete Beliars Hauch, verstopfte den Fluchtweg mit Golems oder Skeletten und bediente sich auch sonst recht heftig des Arsenals von sprüchen, die er zur Verfügung hatte. Nach jedem Spruch rannte er der fliehenden Gruppe hinterher. Der Plan, die Männchen zu befreien, war ja wohl gründlich in die Hose oder besser in die Robe gegangen. Trotz all der aufflammenden Magie und der wilden Flucht in Richtung des Ausgangs achtete der Magier penibel auf die beiden Eier.
Das waren so ziemlich die einzigen, die das Inferno in der Bruthalle überstanden hatten. Welch Ironie, daß ausgerechnet Angreifer Harpyieneier retteten. Naja, dafür war der Zweck der Rettung ein anderer, als profanes ausbrüten. Es würde sich sicher keiner dafür hergeben, sich über die Eier zu setzen und abzuwarten, bis aus ihnen Harpyien schlüpften. Egal, jetzt suchte sich die Gruppe ihren Weg zurück. Weg von den wütenden Harpyien.
|
14.11.2002 13:49 | #81 |
blutfeuer |
diese hirnrissigen harpyieneros hatten doch wirklich keinerlei anstalten gemacht, sich ihnen anzuschließen. dabei lag es doch klar auf der hand, dass das leben der männchen würdelos und erbärmlich war. aber offensichtlich war diese durch blutfeuer entfachte revolution zu einem falschen zeitpunkt gekommen. vielleicht sollte man später noch einmal auf solch eine befreiungsaktion zurückkommen.
blutfeuer und einige ihrer gefährten hasteten den gan nach oben und waren im ersten moment froh, als sie von weitem das tageslicht erblickten, dass durch den schmalen spalt fiel, der wieder ins freie führte. allerdings würde ab jetzt auch die abwehr der harpyien schwieriger werden, denn der schmale gang war ganz praktisch gewesen. dadurch konnten sie die zahl der verfolger schritt für schritt reduzieren. jetzt aber würden die weiber sich von allen seiten auf sie stürzen.
blutfeuer holte den bogen von der schulter und griff zu ihren pfeilen. sobald sie durch den spalt war, legte sie die pfeile ein und suchte einen gechützen platz, der ihr wenigstens den rücken frei hielt.
|
14.11.2002 16:07 | #82 |
Tak |
Außerhalb des Ganges wurde die Verteidigung um einiges schwieriger - wenigstens bestand die Gruppe aus einer recht ausgewogenen Fern - und Nahkämpfermischung. Blutfeuer und Don holten die Harpyen vom Himmel, bevor sie die Toristen überhaupt erreichen konnten, wer es doch noch bis zur Gruppe schaffte wurde recht schnell im Nahkampf von Stahlfräse, Mohammed und Tak niedergemacht. Dennoch gelang es den Harpyen, ihre Gegner zu zwingen, sich an einer einigermaßen geschützten Position einzuigeln - die Fortsetzung des Rückzuges hätte zu viele verwundbare Stellen bedeutet, schließlich konnten die Kämpfer nich überall sein. Bloodflowers war der schwache Punkt. Im Moment konnte er sich hinter Don und Blutfeuer verstecken und auf die Harpyen feuern, aber wenn die Gruppe weiterzog würde er angreifbar sein...
Tak sprang nach vorn und stieß seinen Speer in den Bauch einer Harpye, ein Pfeil schoss über ihm vorbei und holte eine weitere vom Himmel. Sofort erschienen aber neue Harpyen und stürzten sich auf die Gruppe. Bisher war zwar noch niemand ernsthaft verletzt worden, aber erste Anzeichen von Erschöpfung waren bei einigen Gruppenmitgliedern zu erkennen. Wenn sie nicht bald von hier verschwanden, würden sie noch alle sterben (oh Gott)...
Taks Speer schnitt erneut durch die Luft und anschließend durch den Flügel einer Harpye, deren Leben wenig später von Stahlfräse endgültig beendet wurde. Harpye um Harpye fiel, aber sie kamen so nicht weiter...
Bloodflowers müsste verschwinden. Ohne diesen schwachen Punkt könnte ein Ausbruch gelingen. Nur würden die anderen Gruppenmitglieder wohl nicht allzu begeistert sein von dieser Idee, und alleine könnte es Tak kaum bis nach unten schaffen...
Die einzige andere Möglichkeit war, schrittweise vorzurücken und von einer sicheren Position in die nächste zu wechseln. Tak sah sich kurz um und entdeckte zwanzig Meter weiter eine Stelle, die recht guten Schutz bieten könnte...wenn die Menschen denn bis dort hin kamen.
Der Waldstreicher erläuterte den Anderen kurz seinen Plan, und wenig später machten sie sich an die Ausführung. Stahlfräse, Mohammed und Tak stürmten vor um die Harpyen zurückzudrängen, im richtigen Augenblick vollzogen die Fernkämpfer der Gruppe den Stellungswechsel.
Wunderbar. Ein paar Schritte näher am Ausgang. Aber die Harpyen wurden noch immer nicht weniger...
|
14.11.2002 16:51 | #83 |
Yale |
Dank Bloodflowers genialem Einfall liefen sie der Scheisse nach und kamen nun auch in Sichtweite des Ausgangs. Dummerweise kamen von überall her jede Menge von diesen kreischenden Krapfenschlampen und griffen die verrückten Menschen an. In eine Ecke gedrängt schlachteten sie unzählige von den Viechern ab, die einen mit Bogen und Magie, die anderen mit blankem Stahl.
Stahlfräse gewann wieder Freude an dem Ausflug und metzelte zusammen mit Mo und seinem neuen Schlachterkollegen Tak die bodenständigen Krapfen ab. Vor ihnen türmte sich nun schon ein beachtlicher Berg von Leichen, jedoch würde auch den Kämpfern die Kraft irgendwann ausgehen und den anderen die Pfeile.
Wiedermal war es Tak, der die Idee zu einem Ausfall in eine weitere Nische hatte. Die Drei Fleischer stürmten vor und zerhäkselten das heranstürmende Schlachtvieh, ohne große Worte zu verlieren. Derweil ließen sich die Fernkämpfer in die Nische zurückfallen und bezogen dort Stellung. Jetzt waren sie wieder etwas näher am Ausgang, doch war er immer noch zu weit weg um einfach hinzustürmen.
Da kam dem Schatten eine Idee. Man konnte die Krapfen doch einfach blenden und währenddessen flüchten! Dazu müsste dieser komische Magier den Lichtzauber einfach ein wenig überladen und schon hätten sie eine geeignete Fluchtmöglichkeit. Zum Glück hatte Stahlfräse sein Überlebensset mit, welches vierzehn verschiedene Sonnenbrillen umfasste, jede mit unterschiedlichem Strahlungsschutz. Sie waren ein Geschenk eines schwulen Glasbläsers namens Donatello Versace gewesen. Er verteilte die Dinger und hoffte nun inständig, dass der Magier seine Rune dabei hatte und das Überladen auch Klappen würde.
|
14.11.2002 21:59 | #84 |
Scatty |
Scatty war cool. Er war der Beste, der Schönste, der Einzigartigste. Nur er, ER trug die Gläser der Verheissung. Glas, mit Ruß geschwärzt, befestigt an einem Gestell aus Tupperdosen ruhte auf seiner Nasenspitze und verlieh ihm das Aussehen, das Mafiosi im Italien der 30er Jahre so berühmt gemacht hatte... nur dass die 30er Jahre erst in ein paar Jahrhunderten anbrechen würden. Doch das war Scatty egal, er war cool, cool wie ein Schatten, der von einem Eisblockzauber eingefroren worden war, cool wie ein Eiszapfen, cool wie.... moment! Gerade als er die anderen Gruppenmitglieder, an die er sich leise herangeschlichen hatte (Schleichlehrmeisterskill sei dank), mit einem triumphierenden Lachen aus ihrer Kampfwut reissen wollte, erblickte er einen Schatten der....der...der SEINE COOLHEIT VERTEILTE! Sofort sprang er, nicht auf die herumwirbelnden Harpyien achtend und sein Schwert fuchtelnd, wobei er den vorher erwähnten einige Gliedmassen seperierte, auf den Unhold zu.
"DU FREVLER! DU WAGST ES, DIE COOLNESS EINES DIENERS DES SCHLÄFERS ZU ENTWEIHEN!" Darauf bedacht, theatralisch zu wirken, schwang er seinen Zweihänder in grossen, grimmigen Kreisen und köpfte dabei eine Harpyie, die gerade ihre grauenhaft lackierten Krallen in sein warmes Nackenfleisch hatte schlagen wollen. Doch der Schatten schien eher belustigt zu reagieren, und wand sich ungeschickt vor dem Angriff einer Harpyie. "Und nichtmal ausweichen kann der Herr, na sowas." Kopfschüttelnd packte sich der mittlerweile wieder durch fünf Stengel gleichzeitig besänftigte stolze Templer, nachdem er jene wieder ausgespien hatte, noch einen zwischen die Lippen und zündete ihn an seiner rauhen, schabenden, männlichen Stimme an. "Aber gut, du bist ein Ungläubiger, es sei dir verziehen. Ausserdem hast du so einen niedlichen Scheisshaufen auf dem Kopf. Nun los, lasst uns mal den Weg freikämpfen!" Den perplex dreinblickenden Schatten hinter sich lassend, bahnte sich Scatty, jetzt mit seinem Wakizashi und seiner Feuersbrunst bewaffnet, seinen Weg durch die Harpyienmeute, die sogar hier, in der Bergfeste, noch attackierte. Plötzlich ward er von zwei Seiten angegriffen, eine mordlustige Harpyie schoss direkt von oben auf ihn herab, eine pirschte von der Seite heran. Blitzschnell reagierte Scatty und liess sich geschickt zur Seite fallen. Die Krallen der enttäuschten Harpyie und ihr Schrei kreischten markerschütternd über den Steinboden bzw. durch die Feste. Doch dieser Schrei setzte aprubt aus, als der Templer in einer 360°-Drehung aufsprang und dem Federvieh sein Wakizashi in den Hals rammte. Rotes, schimmerndes Blut troff über die exzellente Klinge, und der Barbier war wieder voll da, kampfbereit und aufmerksam wie ein Luchs. Doch so aufmerksam war er wohl doch wieder nicht, hätte er doch fast die zweite Harpyie vergessen, die nun frontal von vorne auf ihn zuraste. Des Templers Konter bestand darin, sich nach hinten fallen zu lassen, und den linken Fuss hochzureissen. Genau richtig platziert traf die Stiefelspitze des Sumpflers direkt in die Magengrube des Federwesens. Doch zum Überrascht sein liess er dem Tier keine Zeit, sogleich blitzte der kalte Stahl seines treuen Flammenschwertes auf und durchschnitt sauber den Bauch der Harpyie. Ein kurzes Gackern, dann ward die Vogelfrau auch schon durch die Folgen des klaffenden Risses in der Magengegend dahingerafft. Scatty wirbelte auf dem Absatz herum. Noch waren viele Harpyien kampfeslustig und griffen die Gruppe an. Doch er würde sein bestes geben, damit dies nicht so blieb.
|
14.11.2002 22:25 | #85 |
Don-Esteban |
Der Magier hatte seine Runen dabei. Und die Sonnenbrille passte. "Ihr macht einen gewaltigen Fehler", hörte er sich sagen, dann schlug er seine Robe zurück und griff lässig an die Lichtrune. Mit der anderen Hand griff er nach vorne in die Luft und es erschien ein kleiner Ball aus Licht, eine rotierende Kugel, aus der hier und da Strahlen ausbrachen. Immer heller wurde die Kugel, immer größer. Gleißendes Licht erfüllte die nähere Umgebung um die Forschungsreisenden, die kurz vorm Mittelpunkt der Herde kehrt machen mußten und vor ihr die Flucht ergriffen hatten.
Jetzt bekamen die abgedunkelten Gläser einen Sinn. Alles andere wandte sich ab, um die Augen zu schützen. Noch heller wurde die Lichtkugel, stieg etwas höher und verlor fast die Verbindung zur Hand des Magiers, der immernoch dabei war, mehr magische Kraft durch die Rune in den Spruch zu kanalisieren. Unendlich hell gleißte der Ball in der Luft, verbrannte alles mit seinem Licht, so schien es. Alle Harpyien in der Nähe waren verschwunden, suchten Deckung vor dem schmerzenden Licht.
Doch plötzlich explodierte es und übergoß alles mit noch viel hellerem Licht. Weiß, weißer, Schmerz. Doch die Gruppe der Reisenden stand, geschützt durch Sonnenbrillen mit einem Lichtschutzfaktor, der gegen unendlich ging, unbewegt da. Für einen Augenblick hatte das Licht gereicht, etwas durch die Gläser zu erkennen. Ungefähr so mußte es aussehen, wenn man der Sonne Auge in Auge gegenüberstand. Abgesehen von der Hitze, die einen schon einige hunderttausend Kilometer vorher schmolz. Schnell nutzten die Fliehenden die Gunst des Augenblicks und entfleuchten aus dem Kreis der von der Lichtexplosion betäubten Harpyien.
|
14.11.2002 22:37 | #86 |
blutfeuer |
die kurze zeitspanne, in der das licht wie eine zweite sonne gleiste, hatte zur kurzzeitigen erblindung aller harpyien geführt, die entsetzt und mit weit aufgerissenen augen dem spektakel zugesehen hatten. das war die chance!
"los jeeeeetzt! schneeelll!"
blutfeuer sprintete los und hoffte inständig, dass die anderen ihr genauso schnell folgen würden. jetzt bloß nicht hinfallen, denn die erblindung der harpyien würde sich gleich wieder geben.
die gefährten rannten jetzt den hauptweg entlang und mussten nur den weg nicht verfehlen. ein sturz abseits des weges hätte fatale folgen gehabt. blutfeuer hörte nur das stampfen der stiefel hinter sich. umzudrehen wagte sie nicht, jetzt zählte jede sekunde.
da war schon die brücke und der steingolem stand natürlich genau in der mitte. was zum teufel jetzt?
"don, mach was, schnell!"
|
14.11.2002 22:48 | #87 |
Don-Esteban |
Und Don machte etwas. Er beschwor einfach noch einen zweiten Steingolem. Der Brückengolem sah diesen auf sich zukommen und war sofort hin und weg. Gab es etwa weibliche Golems? Vielleicht sollte die nächste Forschungsreise dem Paarungsverhalten geschlechtsreifer Golems dienen? Lässig lehnte der beschworene Golem wie ein Macho an der Brückenbrüstung, ließ sich von dem Brückengolem stumm anhimmeln und tat total desinteressiert. Dabei achtete der Brückengolem gar nicht mehr auf die Brücke, die er (oder sie?) ja bewachen sollte. Schnell rannte die Gruppe vorbei, ohne auch nur eines Blickes gewürdigt zu werden. Geschafft.
|
14.11.2002 22:59 | #88 |
blutfeuer |
nachdem sie die brücke hinter sich gelassen hatten, konnten die gefährten erst einmal aufjubeln und klopften sich gegenseitig anerkennend auf den rücken.
"das war doch mal was und wir sind alle wieder lebend rausgekommen. alle? oje!! prophet!!!"
blutfeuer starrte die gefährten entsetzt an. sie hatten den propheten nicht bei sich. und jetzt fiel blutfeuer auch auf, dass sie ihn schon seit ewigen zeiten nicht mehr gesehen hatte. ratlos sahen sich die expeditionsteilnehmer an.
"was machen wir jetzt?"
|
14.11.2002 23:21 | #89 |
Tak |
Tak lies seinen Blick von den beiden flirtenden Golems zu den Harpyen schweifen, die aufgeregt den Turm der Bergfeste umkreisten. Plötzlich passierte dort oben etwas, die Harpyen stoben auseinander...
Im selben Moment fragte Blufeuer nach dem Prophmeister. Tak dachte kurz nach, bis ihm einfiel, dass er gesehen hatte, wie ein paar Harpyen den Magier in einem großen Kessel hatten verschwinden lassen.
"Gekocht." meinte er teilnamslos. "In einem schrottreifen Kessel und ohne Gewürze. Richtig wiederlich."
Blutfeuers geschockten Blick nahm der Gildenlose gar nicht richtig wahr, ihn interessierte vielmehr das Geräusch von vielen Füßen, die sich von der Bergfestung herunter bewegten...
Die Harpyentouristen diskutierten wild durcheinander, entwarfen Pläne zur Rettung Prophets (oder zumindest zur Bergung seiner Überreste) und verwarfen sie gleich wieder. Keiner nahm wirklich die Truppe der Soldaten des Adeptus Ministorium wahr, bis sich diese in Reih und vor der Brücke aufstellten (die Golems hatten sich inzwischen schon das erste Mal geküsst)... Mit einer militärischen Disziplin, die man bei keinem Menschlichen Soldaten in der Kolonie finden konnte, richteten die Harpyer ihre Richtstäbe auf die Gruppe aus. Es waren mindestens zwanzig Soldaten, sie standen schweigend am anderen Ufer des Flusses und warteten darauf, dass ihr Offizier den Angriffsbefehl gab...
Erst jetzt bemerkte Stahlfräse die neue Gefahr. Er drehte sich zu Tak um und wollte ihn fragen, ob das nicht die selben Typen waren, die sie aus dem Archiv gejagt hatten, doch er brachte keinen Ton heraus.
Tak war nicht mehr da. Der Waldstreicher war in der Dunkelheit verschwunden. Er hatte was er wollte, sollten die Anderen doch alleine sehen wie sie zu recht kamen...
|
15.11.2002 00:03 | #90 |
Steingolem |
Die beiden Gesellen aus Stein waren voll füreinander entflammt und hatten keinen Blick mehr für ihre Umgebung. Sie standen eng aneinandergelehnt und der Brückengolem drängte seinen neuen Freund zärtlich gegen das Geländer. Dieser packte seine Freundin an der Schulter und "wirbelte" sie begeistert herum. Das hatte die Welt noch nicht gesehen. Zwei närrische Steingolems bei einem Balzritual.
Dieses Ritual beinhaltete offensichtlich einige komplizierte Bewegungen, die das Pärchen genau in die Schusslinie der Hapyieneros beförderte. Als die ersten Angriffe der Soldaten erfolgten, bildeten die beiden Steinungetüme einen wunderbaren Schutzschild. Und als die ersten Brocken aus den Steinkörpern herausgeschossen wurden, hatten die Harpyieneros auf einmal ein steinernes Problem, oder besser gesagt zwei.
Auf jeden Fall konnten die Menschen fliehen. Mit den Soldaten würden die Brückenwächter kurzen Prozess machen.
|
15.11.2002 00:13 | #91 |
blutfeuer |
die gefährten schlichen den berg hinab. der don hatte eine lichtkugel gezaubert, die ihnen den weg erleuchtete, aber so rechte freude wollte nicht aufkommen. prophet als menschenbrühe mit einlage, blutfeuer krümmten sich die zehnägel bei dem gedanken. irgendwie konnte sie das auch nicht glauben. ausgerechnet prophet, der in jeder situation einen ausweg wusste, der sicher der schlaueste und zugleich gerissenste der ganzen barrieregesellschaft war, sollte in einem kessel enden? blutfeuer schüttelte den kopf. aber so viel sie auch redete, keiner der anderen teilte ihre auffassung. alle glaubten dem verrückten gildenlosen und gaben für den armen propheten keinen pfifferling mehr.
"dann lasst uns in die taverne zurückkehren. ich werd da auf ihn warten. vielleicht kommt er ja noch. prophet hat mich immer wieder überrascht. mal sehn."
die gruppe stimmte ihr bei und setzte ihren weg fort.
|
26.11.2002 15:47 | #92 |
PropheT |
............der Prophmeister hatte sich mittlerweile einen abgeschnittenen Harpyiendamenstrumpf über den Kopf gezogen, sich ein Pflaster auf die rechte Backe geklebt und ein neues Lied angestimmt.
"its gettin hat in herre, so lets take off all yuh cloth...[female chorus]: - i-m gett-in soo hot...i want take my cloth off..."
Doch sein reimakrobatisches Musizieren wurde von einem ohrenbetäubenden Tumult, der sich vor den Türen der Poolfeier abspielte, jäh unterbrochen.
Noch bevor PropheT seine Strophe zu Ende singen konnte, zerbarst das Tor vor ihm und durch den aufgewirbelten Staub, brachen diese übergewichtigen, schwitzenden Harpyienmännchen in ihren rosa Schürzen, in das Zimmer herein.
Nach haßerfüllten Ausrufen, wie " Wegen dir sind jetzt unsere Nägel eingerissen...Stirb!", die an PropheTs Person gerichtet waren, stürmte die rosa Meute in Richtung PropheT.
Der Priester war wie paralysiert von dem gleißenden Rosa, das sich wie das strahlende Feuer der Mittagssonne in seine Augen bohrte und das trotz Markenlichtschutzgläsern, falls er diesen Tag überleben sollte, so würde er eine Beschwerdebrief an das Produktmanageing aufsetzten.
In letzter Sekunde konnte er sich dem Antlitz diese unheiligen Lichts entziehen und einen Schattenbrand auf die Angreifer wirken.
Käsereiben und Nudelhölzer fielen mit dumpfem Schlag auf den kalten Steinboden und der Angriff der Rosa Ritter wurde in schwarzem Feuer Beliars dem Erdboden gleichgemacht.
"Sorry Mädels, ich glaub ich muß euch jetzt alleine lassen....aber denkt daran..Kastell in zwei Wochen, Konzert....see ya" sprach der Proph an die Harpyiendamen gerichtet, während er mit einem Hechtsprung aus dem Kessel, in seine Bademantel sprang und den Raum mit einer nie dagewesenen Seitenrollen verließ.
In den Höhlengängen fand der Proph noch einen alten Lederhut und eine Peitsche aus selbem Material.
Mit akrobatischer Genialität schwang sich der Proph über einige Felsvorsprünge und sattelte an einem Gefälle Jonosch, mit dem er todesmutig den steilen Höhlenweg hinunterraste.
Vorbei an Wohnhöhlen und behangenen Nadelbäumen, preschte der Prophmeister in Richtung Licht zu. Der Ausgang schien in greifbarer Nähe...
Doch der Proph hatte sich zu früh gefreut, einige Sekunden später, hing er mitsamt Janosch in der Luft, mit einer Schlucht unter seinen Füßen, deren Tiefe einige hundert Meter verzeichnen durfte.
Während PropheT noch über eine Lösung seiner momentanen Probleme nachdachte, schlich ihm plötzlich ein Gedanke in den Geist, der sich mit der Abschaffung der Feudalherrschaft beschäftigte und mit der Einführung eines Mehrparteiensystem, das in einer Republik freiheitlich und in einem Mehrheitsverhältnis vom Volk gewählt wurde, ein System mit Altersvorsorge, Krankenversicherungen und sanitären, wie auch medizinischen Einrichtungen, die frei für Jedermann seien sollten.
Fünf Zentimeter über dem Boden verwarf er diesen Gedanken wieder, berief sich auf Machiavelli und drückte den "Home Sweet Home" Knopf auf seinem vergoldeten Armaturenbrett und löste sich einige Augenblicke später in einer dunklen Wolke auf...........
|
|
|
|