Rollenspiel nach Fall der Barriere
Quests
[GM] Das Ahnengeheimnis
01.11.2003 15:19 | #1 |
Enzanie |
[GM] Das Ahnengeheimnis
Aufgewacht, aus einem zarten Traum, es war wie ein Käfig, aus tausend Rosenblättern, aus weichen Federn, alles war weiß-rosa-besch wunderschöne, weiche Töne lagen vor seinen Augen, als er aufwachte, es waren nur die Augen, benetzt von Augenwasser, verwirrt von Schlafkörnchen und darüber die Kapuze. Er hatte wieder diesen Alptraum, diesen Traum, den er schon gar nicht mehr als Alptraum bezeichnen wollte, irgendwie war es doch immer wieder dasselbe, langsam hatte er sich schon so daran gewöhnt, dass er es weder versuchte zu verhindern, noch Angst davor hatte. Doch wie dem auch sei, musste eine Lösung gefunden werden, so konnte es nicht weitergehen.
Als sich der schmale Körper erhob, sah er seinen Freund noch schlafen, sie waren beide in den Ruinen und das Feuer loderte noch immer, zwar war es kein Feuer in der reinen Form mehr, doch die Glut schimmerte noch immer, der Wind heizte sie immer wieder an, ließ die Asche fliegen, zum Glück nicht auf sie. Fatalis ging ein paar Schritte, müde wie immer, doch er musste ja irgenwann aufwachen, so wurde er relativ schnell wach, denn der Wind gab frischen Sauerstoff in die Nase und so in die Gehirnwindungen, so wurde er schnell wach und konnte seine Umgebung recht schnell überblicken.
Es gab da ein Gebäude, das war etwas größer, es hatte Stufen die höher führten, doch wohnen tat auch hier niemand mehr, überhaupt wohnte keiner mehr, auch sonst hatten sie noch nie einen Einheimnischen gesehen, wahrscheinlich gab es diese auch nicht mehr, ausgestorben, das war höchstwahrscheinlich. Als er die Treppenstufen hinauf ging bemerkte er eine Kraft, die seine Beine schwerer werden ließ, war das die Tatsache, dass er Treppen hochstieg, oder lag es an etwas anderem? Oben angekommen sah er nur ein zerfallenes Gebäude, nichts besonderes, doch als er sich dann umdrehte....es war unglaublich, seine Augen vernahmen ein Zeichen, diese Trümmer und Ruinen in denen sie geschlafen hatten, sie bildeten ein Zeichen, dass man nur von einer Anhöhe, beispielsweise diesem Gebäude auf dem er stand, sehen konnte. Unglaublich war jedoch nicht die Tatsache, dass er das Zeichen sah, sondern die Tatsache, dass er sich meinte daran zu erinnern, es war so bestimmt, er sah das Zeichen genau vor sich, das Zeichen des Adlers, ja, das war ein Adler, schwer zu erkennen, doch er wusste sofort, um was es sich handelte, doch woher, wieso konnte er das wissen? Es musste etwas mit den Träumen zu tun haben, da musste ein Zusammenhang bestehen, aber wieso? Eine gute Frage, doch wie von hunderten Gefühlen überrant, bebte sein Körper, die Gestalt musste wahrhaft eine Erinnerung haben, an der sich die Seele nicht erinnerte, die Gedanken, sahen nur schwach und das was man sehen konnte, doch Antworten bekam er deshalb noch lange nicht.
Langsam aber sicher ging er wieder herunter, er war auf der richtigen Spur, da war er sich sicher, er brauchte nur noch wenige Hinweise und vorallem ein bisschen Glück, wenn es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen ihm und den Träumen geben würde, dann würde er diesen finden, es war unmöglich soetwas zu verbergen, es musste einfach geschehen.
Von all dem bekam doooom nichts mit, er lag noch immer seelenruhig in seinem Bett aus Gras, Erde und der Mauer, an der er aber nicht mehr lehnte, sondern inzwischen nur noch lag, doch es war Zeit den Freund zu wecken, er musste ihm alles erzählen und dann mussten sie weiter, sie waren so nah, zumindest hatte er das Gefühl nun mehr zu wissen.
Doooom, hey wach auf, ich muss dir was erzählen.
-Was ist los? Ach du bists, warum stehst du immer so früh auf.-Unwichtig, jetzt hör mir zu, ich war heute Morgen auf diesem Gebäude, dieser Ruine die vielleicht mal ein Tempel war, siehst du. Diese Anhöhe, nun ja, es gibt dort nichts tolles, doch als ich heruntersah konnte ich etwas erkennen, das Zeichen des Adlers, hier, in den Ruinen wo wir schlafen steht es, ich weiß nicht woher ausgerechnet ich dieses doch sehr komplizierte Zeichen kenne, doch es ist so, wir sind auf der richtigen Spur, lass uns weitergehen ja?
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01.11.2003 16:24 | #2 |
doooom |
Beinahe hätte der Guru denjenigen, der es gewagt hatte ihn aus seinem tiefen Schlaf zu wecken angefallen und angeschrien. Unerhört, einfach einen schlafenden Baal zu wecken! Doch als er die Stimme, die ihn mit ruhigen Worten aus seinen Träumen gerissen hatte als die seines Freundes Fatalis erkannte war dieser Gedanke schnell wieder verworfen. Noch halb im schlaf hörte er die Worte, die der hohe Novize an ihn richtete an, doch erst als die Worte wir sind auf der richtigen Spur seine Gehörgänge erreichten hatte Fatalis seine volle Aufmerksamkeit und durfte mit einer sofortigen Antwort rechnen. »Du hast eine Spur wo wir hin müssen?«
Bei dieser Frage verschwand die Müdigkeit schlagartig aus dem Gesicht des Gurus und er riss die Augen weit auf. Schon alleine die bloße Hoffnung, das sie nun endlich eine Ahnung hätten, in welche Richtung ihr eigentliches Ziel lag stimmte ihn fröhlich. Endlich einen Grund zu haben diese von verfallenen Ruinen und anderen Überresten der alten Kultur, welche hier früher einmal gelebt haben musste, gekennzeichnete Landschaft, die auch noch von diesen ekelhaften Riesenheuschrecken beherrscht wurde, zu verlassen war eine gute Nachricht diesen neuen Tag zu beginnen. Er konnte diese alten, heruntergekommenen Mauern nämlich wirklich so langsam nicht mehr sehen und hatte teilweise fast das Gefühl, als wären sie in den letzten Tagen im Kreis gegangen.
»Ja, hab ich doch gesagt. Wenn ich das Zeichen des Adlers richtig gedeutet habe, dann müssen wir in diese Richtung. Und ich bin mir sicher, das ich es richtig gedeutet habe.«
Diese Worte waren genau das, was Doooom von seinem Freund hören wollte und sie waren wohl auch das, von dem Fatalis bisher vergeblich gehofft hatte es sagen zu können. Ein wenig Erleichterung konnte man auch deutlich in der Stimme des hohen Novizen vernehmen, denn schließlich waren er oder besser gesagt seine seltsamen Gefühle und Alpträume der Grund, warum sie hier seit Tagen ohne einen Hinweis auf den Grund für diese Gefühle herumgeirrt waren.
»Gut, dann sollten wir uns beeilen. Ich hab keine Lust noch sehr viel länger hier zu bleiben.«
Der Baal erhob sich von dem trockenen, einen knappen halben Fuß hohen Gras, das den größten Teil der vergangenen Nacht seinem Schlafplatz dargestellt hatte. Nur zu Beginn der Nacht war sein schmächtiger Körper noch an eine der von Moos überwucherten Wände gelehnt, doch war der Schlafende Baal recht schnell während des Schlafens aus seiner sitzenden Position zur Seite gekippt und hatte seinen Schlaf in einer liegenden Haltung fortgeführt, die allerdings alles andere als bequem war, wie er nun an seinem verspannten Nacken feststellte. Dem entsprechend hätte er auch alles für eine anständige Massage oder etwas in der Art gegeben, was seinem verspannten Nacken einigermaßen geholfen, doch da er in dieser Gegend mit Ausnahme von Fatalis noch keinen weiteren Menschen erblickt hatte musste dieser Wunsch wohl unerfüllt bleiben.
Eilig packte Doooom seine Sachen zusammen, darunter die spärlichen Überreste des Proviants, die den gestrigen Abend noch überlebt hatten und sah dann zu seinem Mitbewohner hinüber. »Also von mir aus können wir aufbrechen, ich bin so weit.«
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01.11.2003 16:55 | #3 |
Enzanie |
Der Baal hatte sich schnell erhoben und seine Sachen zusammen gepackt, so schnell hätte er das jetzt auch nicht gemusst, schließlich hatten sie erst eine Spur, noch kein Ziel, man konnte nicht sagen, dass es bestimmte Hinweise gäbe die erklären würden und verwirrt war er außerdem noch, aber es war ein Anfang, es war wichtig und darauf konnten sie nun aufbauen, irgendetwas sagte ihm, dass er das richtige tat, irgendwie zumindest, es war nur ein Gefühl und selbst die Wahrnehmung von selbigen konnte einen täuschen, doch diesmal war er sich ganz sicher, so sicher wie man nur war, wenn man an etwas wirklich glaubte, von fester Überzeugung der Sache war, es musste einfach so sein, es war der erste Hinweis seit Tagen, wieso sollte es nicht so sein?
Dann war alles gepackt, sie waren reisefertig, es konnte losgehen und so verließen sie ihr Lager recht schnell, eigentlich unnütz doch auch ihm war es recht, wenn es schnell losgehen würde, schließlich hatten sie eine lange Reise vor sich, von dem ahnte aber noch keiner was.
Doooom schien das ganze relativ gelassen zu nehmen, er schien zwar auch irgendwie froh über die Nachricht, vielleicht sogar ein bisschen erleichtert, gar begeistert, doch konnte er niemals das fühlen, was sein Freund fühlte, was in Fatalis herrschte, er war aufgewühlt, sogar richtig nervös, immer wieder konnte man zittrige Hände sehen, nur für ein paar Sekunden, dann war wieder alles still, doch sie waren da, auch seine Schritte waren nicht so normal, wie gesagt, es waren nur Details, die Doooom da auffielen mussten, doch sie waren nun mal vorhanden, nicht von der Hand zu weisen. Sein ganzer Körper bebte, innerlich, äußerlich, es war eben wie ein Fass, das nun platzte, wie lange wartete er nun schon darauf, heute dieser Traum, dann ein paar Minuten später schon diese Erlösung, nach Tagen und Wochen, natürlich wäre die einfachste Lösung gewesen, dieses Tal zu verlassen, doch nun konnte er nicht mehr weg, auch wenn es unmöglich war, einfach nicht sein konnte, er war mit diesem Stück Land schon einmal in Verbindung gekommen, es musste so sein, doch warum es so war, wie es gelang und vorallem was er in diesem Spiel für eine Rolle spielte, dass alles war unbekannt und unklar, sie mussten es ergründen.
Der Adler hatte nach Südwesten gezeigt, wenn man die Sonnenrichtung auf den Tempelruinen als Maßstab nahm, also mussten sie nun genau in die Richtung gehen und sie marschierten los, nichts und niemand konnte ihn mehr aufhalten, doch dennoch war Vorsicht geboten, denn man wusste nie, wer oder was sich ihnen entgegen stellte, hier war alles so anders, so fremd, dieses Tal, unbekannt, nicht nur den beiden Sumpflern, sondern allen, sie waren vollkommen auf sich allein gestellt, kein Buch hatte hierrüber geschrieben, nichts war bekannt und dies konnte man zurecht als Abenteuer bezeichnen, ein Abenteuer, dass nur mit Antworten oder dem Tod enden konnte.
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02.11.2003 15:10 | #4 |
Enzanie |
Im prallen Sonnenschein gingen sie dann in die Richtung des Adlers, es war schon schön, dass dieser flammende Kugelball mal wieder unter den Wolken hervorkam und irgendwie konnte man es fast symbolisch nennen, denn nun als sie voller Begeisterung aufbrachen, wurden sie mit dem richtigen Wetter belohnt, das würde seinen Freund sicher freuen, denn seinen Füßen und dem damit verbundenen Gesundheitszustand in seiner Nase würde das sicher gut tun, aber Fatalis interessierte das nicht mehr, eigentlich wollte er ihn ja noch ein bisschen sticheln, aufgrund der Tatsache, dass er barfuss lief, sie hatten wohl beide nicht mehr damit gerechnet, dass sie noch etwas begegnen würden, doch nun waren diese kleinen Privatspäße mit dem Baal vergessen, seine ganze Konzentration lag in dem Ziel, dass irgendwo im Zeichen des Adlers liegen musste, es musste einfach ein Ziel geben, ansonsten war wirklich alles umsonst gewesen und dann hätte er auch aufgegeben und das ganze als Humbug abgetan, doch nicht so, so mussten sie weiter daran glauben, aber vorallem der berobte Meisterdieb sah endlich ein Licht am Ende eines tiefen, schwarzen Tunnels und das würde zum ersten Mal Antworten bringen.
In Khorinis gestrandet, verraten von der eigenen Manschaft und auf dieser Insel gelandet, vollkommen auf sich allein gestellt und mit keinen Hab und Gut, dass waren die Aussichten mit denen er gekommen war und nun? Würde er Antworten finden, die er selber nie für möglich gehalten hatte? Was er finden würde, das lag noch in weiter Ferne, verborgen, vielleicht fanden sie auch überhaupt nichts, doch sie mussten fest daran glauben.
Der Weg den sie einschlugen hatte noch viele kleine Ausläufer von den Ruinen und den alten Steinen, immer wieder lagen sie ihm Gras, überwuchert von der Natur und doch erkennbar, er saugte fast jeden Stein auf, sah sich alles an und oft blieben sie auch stehen, weil er wieder einen neuen gesehen hatte, weswegen das ganze auch etwas ins stocken gerat, doch nun waren sie weiter, hier lagen keine Steine mehr, nur noch ein Weg bildete sich ab, eigentlich waren es zwei Wege, doch der eine führte ins Leere, nämlich fünfzig Meter in ein Tal hinab, so weit wollten sie nun doch nicht fallen, eher den anderen Weg nehmen, der deutlich angenehmer aussah, nämlich begehbar war und sogar einen Abfall von vielleicht 2 Prozent hatte. Sehr angenehm zu laufen war dies und es führte vorbei an seltsamen neuen Pflanzen, die recht exotisch an Felswänden hingen oder sich an Baumstämmen hochangelten, hier wirkte alles anders und das Tal war groß, doch noch waren sie auf dem richtigen Weg und keiner hatte eine Ahnung, wohin dieser führte, sie wussten nur, dass sie beide auf sich und die Umgebung aufpassen mussten, was Fatalis nicht immer leicht fiel, wenn er etwas sah, dass interessant aussah.
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03.11.2003 13:53 | #5 |
Enzanie |
Hier ein Stein, oh das wär fein, da ein Stück, man wird noch verrückt, so oder so ähnlich musste es ihm gehen, doch jetzt war erst mal Schluss, denn trotz der großen Begeisterung war nun erst mal Pause gewesen, sie kamen in eine Region, in der sich Steine zählen oder suchen nicht mehr lohnte, denn hier war wirklich alles zugewuchert, ein Wunder, dass sie überhaupt noch einen Weg fanden, der sie zumindest halbwegs "sicher" durch dieses Dickicht geleitete.
Doooom hatte hier wohl gerade ein Hoch der Gefühle oder er war verrückt geworden, was man nie so sicher sagen konnte, jedenfalls musste er irgendwie übergeschnappt sein, denn all diese exotischen und teils auch recht merkwürdigen Pflanzen schien er zu mögen. Das er ein Naturfreund war, das hatte er schon im Lager gemerkt, als er sich immer wieder wegdrehte, wenn Bäume vor seinen Augen gefällt wurden, doch auch schon lange vor der Zeit im Tal hatte er das ein oder andere Gespräch mit ihm geführt, über die Schönheit des Sumpfes, den Sumpf, den er zuerst kennengelernt hatte, mit all seinen morschen Stegen, den baufälligen Hütten, der riesigen Pyramide und den ganzen verrückten Sumpflern, die lieber rauchten als zu trinken, er vermisste das kein bisschen, denn hier war es doch eine Spur intensiver, aber dennoch war es ein Stück Heimat geworden, ein Stücl Heimat, von dem er sich aber bald lossagen wollte, denn wenn all dies hier vorbei war und er noch lebte, was man zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls als sicher bezeichnen konnte, ja dann wollte er vielleicht einmal woanders hin, aber diese Gedanken sollte er sich für später aufheben, wenn es denn Zeit war....
Wenigstens mit dem Wetter hatten sie in den letzten zwei Tagen Glück gehabt, es war ein Mix aus Sonne, Wind und Nebel, aber wenigstens kein Regen, davon hatten beide wohl genug, vorallem Dooooms Füße und sein damit sicher bald kommender Schnupfen begrüßten es, auch den etwas kieseligen, steinigen Boden konnten da nur helfen, wenn sich dieser Verrückte schon nicht helfen lassen wollte, dann musste es eben anders gehen, aber einen kranken, womöglich noch mit Grippe umherirrenden Patienten konnte er echt nicht gebrauchen.
Doch nichts desto trotz stand nur eine Sache im Vordergrund und das war die Suche, da durch den Herbst es schneller dunkler wurde, konnten sie es sich nicht leisten beim ersten Anzeichen von Dunkelheit ein Nachtlager zu suchen, aber wozu hatte der Baal eine Lichtrune, diese galt es dabei effektiv einzusetzen, wenn es bald wieder dunkel würde....
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03.11.2003 19:09 | #6 |
Enzanie |
Inzwischen war es dunkel geworden und die Rune war im Einsatz, so konnten sie noch weitergehen, doch eigentlich hatte dies keinen Sinn mehr, denn es war inzwischen so dunkel, dass man auch durch die Rune nur noch wenige Meter weit sehen konnte, außerdem konnte er selber nicht mehr viel erkennen, es war fast so, als ob bei Nacht auch seine Erinnerungen eine Pause einlegten, zumindest war dieses Kribbeln in seinem Körper weg, entweder waren sie auf der falschen Spur, oder eben es lag an der Nacht, er schloss ersteres auf, denn das Zeichen des Adlers war eindeutig und nicht zu verwechseln.
Doooom musste man in Ruhe lassen, da er ja sonst seine Konzentration nicht aufrecht erhalten konnte, irgendwie fand er diese Art von Magie total doof, es war schon unglaublich was so möglich war, er hatte früher nie geahnt, dass sowas überhaupt möglich wäre und das erstaunen war groß, doch dieser Zauber war eigentlich total nutzlos und für eine Einzelperson nicht zu gebrauchen, denn wenn der Baal seine ganze Konzentration brauchte um die Lichtkugel aufrecht zu erhalten, wie er immer wieder beteuerte, dann konnte er sich nicht auf die Umgebung konzentrieren und war eine leichte Beute für die Tiere und Viecher, aber auch für Banditen und anderes Gesocks, doch wenigstens war er ja bei ihm, da konnte so schnell nichts passieren, erstaunlicherweise hatten sie heute noch keinen Heuschrecken oder anderen Viechern ausweichen müssen, das half unheimlich, denn nun hatten sie schon ein beachtliches Gebiet erkundet, zwar gab es noch keine neuen Hinweise auf weitere Spuren des Adlers, doch bis vor wenigen Stunden fühlte er die Präsens von etwas, dass er noch nie gespürt hatte, es war ein warmes Gefühl in seinem Hals, ein komisches Magenknurren, das unmöglich von einem Hungergefühl her stammen konnte, es war hier wirklich nicht mehr normal und Doooom wusste nicht, was er davon halten sollte, Fatalis fragte sich oft, wie sein Freund von ihm denken musste, doch er traute sich nicht, ihn zu fragen.
Hielt er ihn für komplett übergeschnappt, für einen Spinner, der sich das alles nur einbildete und eher das heilende Serum oder Kraut von einem Heiler brauchte? Hatte ihn der Sumpf vielleicht zu sehr verwirrt, oder hatte er einen Schlag auf den Kopf bekommen? Konnte er sich alles vorstellen, doch dem war nicht so, zumindest wusste Fatalis, dass er kerngesund war, nichts von dem gesagten traf zu, es war real, doch vielleicht begleitete ihn der Baal ja auch nur aus Pflichtbewusstsein, vielleicht auch weil er höherrangig war als Fatalis war, doch dies war vollkommen absurd, schließlich war doooom viel jünger als er und wusste auch, dass er der freien Seele von dem Robenträger nichts befehlen konnte, schon seit seiner Ankunft in Khorinis und der Aufnahme in die Bruderschaft, er hatte sich nie etwas gefallen lassen und so ganz falsch konnte es ja nicht gewesen sein, denn wenn er wirklich so schlecht für das Lager war und sich nicht durch Arbeit auszeichnete, dann hätte man ihn sicher nicht zweimal befördert, doch das war jetzt Nebensache, er glaubte fest daran, dass ihn Doooom aus Freundschaft begleitete, schließlich wusste nicht mal er, auf was sie sich einließen, er hatte keine Ahnung von einer drohenden Gefahr und sogar vom womöglichen Tod, es war alles und auch nichts möglich.
Doch für den heutigen Tag erst mal nichts mehr, es hatte keinen Sinn und er stoppte.
Lass gut sein mein Freund, wir sollten unser Lager für die Nacht aufschlagen, auch wenn der Tag noch jung ist hat es keinen Sinn weiterzugehen, die Gefahr ist zu groß.
-Einverstanden, ich hätte diese geistige Kraft auch nicht mehr lange halten können.
Sie suchten sie ein kleines Plateau, das von mehreren höheren und tieferen umzingelt war und während der Baal wieder Holz suchen sollte, wollte er noch einmal ausziehen und was eßbares suchen, was dies war, sollte egal sein, hauptsache eßbar, auch Fleisch, zur Not aß schon Beliar Fliegen, hatte er einmal gehört...
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03.11.2003 20:42 | #7 |
doooom |
Bäume waren in diesem Teil des Tals wirklich eine Seltenheit, was die Suche nach Feuerholz nicht gerade einfacher machte. Denn auch die Dunkelheit, welche der Baal zwar teilweise, aber nie vollständig mit der magischen Lichtkugel, die über seinem Kopf schwebte, verschwinden lies, machte die Suche nach dem Holz nicht unbedingt leichter. Generell hätte er die Suche nach dem Holz lieber eher im hellen gemacht, was allerdings reichlich sinnlos gewesen wäre, schließlich wollten sie mit dem Holz ein Feuer machen, das sie zumindest ein wenig wärmt und ihnen eine Lichtquelle steht. Und solange die Sonne noch nicht am Horizont verschwunden war, war weder das eine, noch das andere von Nöten. Nach Einbruch der Dunkelheit sah es allerdings anders aus. Ein kalter frischer Wind wehte durch das Tal und strich dem Baal durch die Haare. Dieser hatte sich einige Meter von dem kleinen Hügel auf dem sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten entfernt und stand nun auf einer weiteren kleinen Anhöhe. Überhaupt war die Landschaft hier sehr uneben, immer wieder erhoben sich kleinere Erdhügel einige Meter über den Rest des mit üppig wucherndem Gras überdeckten Boden. In diesem Gras versteckt wuchsen auch eine Menge seltsamer Pflanzen, von denen der Sumpfler die meisten noch nie vorher zu Gesicht bekommen hatte, sowie einige ihm unbekannte Pilze. Besonders eine kleiner rötlicher Pilz, der zusammen mit der weiteren der gleichen Art in einer kleinen Gruppe stand weckte seine Aufmerksamkeit. Etwas seltsam sahen bei diesem Gewächs allerdings die kleinen Punkte, von denen er auf Grund der nicht ganz natürlichen Lichtquelle nicht genau sagen konnte ob sie nun weiß oder gelb seien, aus. Doch auch diese kleinen Punkte hielten ihn nicht davon ab sich die beiden größten Exemplare der Pilze zu greifen und mitzunehmen. Vielleicht würde sich sein Freund ja darüber freuen, wenn er schon über das ständige Fleisch essen nicht unbedingt begeistert war. Nachdem die beiden Pilze verstaut waren richtete sich Doooom wieder aus seiner Hocke aus, in der er sich zum Pflücken der Pflanzen gebückt hatte und setzte seine Suche fort. Erst zwei Hügel weiter konnte er endlich einen Baum entdeckten, das nötige Holz lieferte. Zwischen den Blättern, die wohl früher mal an diesem mindestens 25 Fuß hohen Baumes gewesen waren, sich im Laufe des Herbstes allerdings von ihm gelöst und langsam zu Boden gefallen waren, wo sie nun noch immer lagen, fand er auch einige Äste, die vielleicht bei einem heftigen Wind vom Baum abgebrochen waren. Der Guru suchte sich das zusammen was er brauchte und schritt dann in der Dunkelheit zurück zum Nachtlager.
Die leinen Flügel schlugen in einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit und hielten die kleine Fliege so in der Luft, bis sie schließlich auf der dicken Keule landetet, die über dem Lagerfeuer schmorte. Allerdings hielt dieses es wohl auf Grund des Hitze dort nicht lange aus, begann erneut mit ihren winzigen Flügeln zu schlagen und flog in Richtung des Baals, der kurz mit den armen in der Luft wedelte um das kleine Insekt wieder zu vertreiben. Nachdem das gelungen war glitt der Blick des Sumpflers erneut zu Fatalis hinüber, der zusammen mit ihm am mittlerweile entzündeten Feuer saß und darauf wartete, endlich das Fleisch essen zu können.
»Das willst du gar nicht wissen« war Fatalis Antwort gewesen, als ihn der deswegen leicht verwunderte Baal gefragt hatte, wie er so schnell an dieses saftige Stück Fleisch gekommen war und er hatte mit dieser Antwort wohl auch recht. Genau wollte er nicht wissen wie der Novize das Tier getötet hatte und ihm diese nette Keule entfernte, auch wenn es ihn schon interessiert hätte um was für ein Tier es sich bei ihrem baldigen Abendbrot handelt. Von seinem knurrenden Magen geleitet kamen Doooom die Pilze mit diesen seltsamen Punkten erneut in den Sinn. Nach einem kurzen Suchen fand er diese wieder und richtete sich in Richtung des schweigenden Fatalis, der wohl wieder einmal über die Zeichen des Adlers nachdachte. “Du hast doch auch so einen Hunger wie ich oder? Ich hab vorhin auch ein paar Pilze gefunden, als ich Holz gesucht hab. Willst du auch welche davon haben oder wartest du bis das Fleisch fertig ist? Dann esse ich die nämlich alleine, sind sicher lecker.“
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03.11.2003 21:14 | #8 |
Enzanie |
Ja da saßen sie nun gemeinsam am Feuer und warteten darauf, bis das Fleisch gut war....
Fatalis war zuvor ausgezogen und hatte nach etwas eßbarem gesucht, dies war gar nicht so leicht, dann noch bei Nacht und Finsternis, ausgerüstet nur mit einem Schwert und seiner Robe, doch wenigstens hatte er Glück im Finden, denn er musste nur zehn Minuten suchen, dann fand er zwei Viecher, dessen scharende Geräusche sicher von ihren Beinen kamen, zuerst hatte er nichts erkannt, dann aber hörte er das Gackern, es klang tatsächlich wie Scavenger, diese kannte er ja schon aus Khorinis, es war wirklich erstaunlich, konnte es tatsächlich möglich sein, dass diese Vögel hier lebten? Eigentlich ja nichts besonderes, doch bisher hatten sie noch keinen dieser Vögel, die es in Khorinis doch recht häufig gab, gesehen, deswegen war er so überrascht.
Die Überraschung war noch größer, als er erst mal die Viecher aus der Nähe sehen konnte, das waren keine Scavenger doch kurz darauf musste er schon kämpfen, sein Schwert hatte er schon beim Gackern gezogen, jetzt lag es in seiner Hand und durchschnitt dem ersten die Kehle, allerdings war dies purer Zufall, da er das Schwert nur schützend vor sich hielt. Der zweite war da schon gefährlicher, denn sein riesiger Schnabel, der viel größer als der von einem normalen Scavenger war, zischte auf seine Brust, zum Glück konnte er ausweichen und kurz danach auch noch einmal, doch dann wurde es ihm zu bunt, er hatte von der Amazone Avril nicht umsonst dieses gute Training bekommen, der nächste Schnabelhieb ging in die Leere und sein "Schnabelschwert" krachte in die Seite, danach ein weiterer Schlag und da war der Hals durchbohrt, ein nicht ganz so schöner Anblick, das wollte er doch gar nicht...reiner Zufall dieser Hieb, doch er zeigte nur, dass er schon mit dem scharfen Teil umgehen konnte und kein blutiger Anfänger mehr war, aber solche Schläge waren eigentlich nicht sein Metier, nun ja, jetzt war es geschehen und man konnte es nicht mehr rückgängig machen, doch was waren das für Vögel...
Sie sahen aus wie Scavenger, doch waren sie anders, sie waren Grün...auf einmal schoss es ihm durch den Kopf....eine Stimme....
Saräye, Saräye....Gras, Grasland, Saräyescavenger....
So schnell sie kam, so schnell war sie wieder weg, doch die Worte, sie verließen ihn, doch er konnte sie gerade noch auffangen. Saräye. Gras, Grasland, Graslandscavenger, woher kannte er diesen Namen? Er hatte keine Ahnung, doch so mussten sie heißen, ja natürlich, so hießen sie....
Danach nahm er noch zwei saftige drei Kilo Keulen und kehrte mit blutigen Händen zurück.
Er war vor Doooom da gewesen, hatte das Fleisch in zwei saubere Blätter gelegt, sich die Hände mit zwei Schlückchen Wasser aus den Vorräten gewaschen und dann mit Steinen die Stelle markiert, an der bald das Feuer lodern sollte....
....als Doooom die Pilze reichte, zuckte es wieder durch den Kopf, er schüttelte den Kopf, doch nicht, weil er die Pilze nicht mochte, nein, er sah nur auf die Pilze und war wieder verwirrt, abwesend....Doooom schien das als Nein zu nehmen und wollte gerade in einen Pilz beißen, da blieben seine Gedanken stehen...
Veneno Cogumelo.....Giftpilz....
Blitzartig schnellte seine Hand hervor und schlug dem Baal den Pilz aus der Hand und die Finger ins Auge (rein zufällig...)
Ahhhhh, aua, was soll das?
-Nun ja, ich dachte du hängst an deinem Leben mehr als an deinen Augen, tschuldige, aber ich wollte die Sehorgane nicht treffen, aber du solltest mir dankbar sein, dass ist nichts geringeres als dein Todesurteil gewesen. -Was???
-Hör zu ich erkläre es dir...
Nachdem er seinen Freund aufgeklärt hatte, schnaufte der immer schneller, da hatte er wohl Glück in letzter Sekunde. Danach herrschte Schweigen, im Knistern des Feuers...bis Fatalis wieder begann....
Weißt du was mir gerade passiert ist? Dieses Fleisch hier, es ist von Scavengern, aber nicht von solchen die wir kennen, sie nennen sich Graslandscavenger, nein, hehe, sie werden so gennant, sprechen können sie ja nicht...ich habe diese Tiere noch nie gesehen und doch wusste ich es, ich weiß nicht wieso, aber langsam beginnt hier eine Kette zu reißen und langsam bekomme ich auch Angst, es war genauso mit den Pilzen...aber wieso? Wir müssen dran bleiben, ich spüre, dass sich bald alles aufklärt...
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03.11.2003 21:53 | #9 |
doooom |
Scavenger, die anders sind als die, die er bisher kannte? Dieses Tal war wirklich seltsam. Zuerst diese komischen fliegenden Windbeutel, die mit einem leicht brennbaren Gas gefüllt waren und die wandelnden Steinhaufen, auf die sie im Sumpf gestoßen waren, dazu noch diese komischen seltsamen Ratten, die dort ebenfalls lebten und nun noch fremdartige Scavenger? Das wirkte ja fast so, als ob sich dieses Tal hier vollkommen anders als der Rest der Insel entwickelt hätte. Aber die kurzen Gedanken darüber waren schnell vollzogen und wurden von der Frage entdeckt woher Fatalis den Namen dieser Tiere kannte. War er wirklich schon einmal hier gewesen? Und hatte er zu diesem Zeitpunkt auch schon mal diese wie er meinte giftigen Pilze gefunden? Wenn ja, was war das dann für seltsame Worte in dieser dem Baal nicht vertrauten Sprache, in der er den Namen des Pilzes zunächst aussprach? War dies die Sprache, der Leute die hier einst gelebt hatten, in diesem ominösen Tal? Diese und noch weitere Fragen stapelten sich geradezu im Kopf des Baals und warteten darauf eine Antwort zu finden, doch war Doooom weit davon entfernt sich selbst eine Antwort darauf geben zu können. Das einzige was er konnte war das aufstellen von Vermutungen und Theorien, wie wohl die Antworten lauten könnten und diese hatten allesamt mit seinem Freund und der Möglichkeit, das dieser hier irgendwann schon einmal gewesen ist zu tun, führten aber zu keinem echten Ergebnis. Er musste wohl oder übel abwarten, was in den nächsten Tagen oder gar Wochen passieren würde um endlich die Antworten zu finden, nach denen er oder eigentlich Fatalis suchte, denn der Guru war nur genau genommen nur ein Anhängsel, das seinen Freund unterstützen, aber auch seine eigene, viel zu große Neugierde befriedigen wollte.
»Graslandscavenger? Wie sehen die denn aus?«
»Eigentlich wie normale Scavenger und doch anders. Die von vor hin waren ein wenig größer als die, die ich kenne. Außerdem sahen sie um einiges gefährlicher aus als die normalen, was wohl an der komischen Schädelform und dem spitzen Schnabel lag. Achso, außerdem waren sie grün. Das musst du dir mal vorstellen, ein grüner Scavenger.«
»Grün? Muss ja wirklich ein komisches Vieh gewesen sein. Und wenn die wirklich so gefährlich sind, wie du sagst dann will ich denen lieber nicht im dunkeln, so wie jetzt, begegnen. Aber ich kann ja mal kosten ob sie wenigstens so gut schmecken, wie die normalen Scavenger.«
Der Baal hatte den Verlust der leckeren Pilze, die ihm wohl nicht ganz so gut bekommen wären schnell verkraftet. Kein Wunder, schließlich lief ihm schon wegen den beiden Keulen das Wasser im Mund zusammen. Und nun, da sie beide mittlerweile schon goldbraun waren konnte er nicht mehr widerstehen. Ein schneller Griff nach seinem Abendessen endete damit, das er seine Hand mindestens genauso schnell wieder von den wirklich heißen Keulen wieder zurückzog. »Also Das Feuer heiß ist solltest du mittlerweile gelernt haben.« war von Fatalis zu hören, der unter seine Kapuze sicherlich ein tiefes grinsen aufgesetzt hatte und sich seinerseits mit Hilfe des Blattes eine der beiden Graslandscavengerkeulen nahm, die wirklich ein wenig größer wirkten, als die die er in der Sumpftaverne lag, was aber auch daran liegen konnte, dass er schon eine Ewigkeiten kein frisches Scavengerfleisch mehr gegessen hatte. Nachdem sich Doooom dann auch selbst die andere Keule griff und dieses kurz abkühlen lies, lies er sich diese köstliche Mahlzeit endlich vernünftig schmecken.
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04.11.2003 00:08 | #10 |
Enzanie |
Auch der vegetarisch veranlagte Fatalis hatte sich eben jene Keule gegriffen und sie gegessen, er war nicht an den Verzehr von Fleisch gewohnt, es war nicht so seine Sache, aus Respekt vor den Tieren, die er wohl zu schätzen wusste, aber auch weil es ihm schlichtweg nicht schmeckte, doch nun aß er es immer häufiger, konnte nun eben nicht mehr wählen, nach Gemüse zu suchen war hier so toll wie die Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen, denn erstens war dies ein fremdes Gebiet, trotz allem was geschehen war, zweitens war es Herbst und da wuchs nicht allzuviel Gemüse, drittens wusste er eben nicht, ob man es essen konnte und wahrscheinlich würde eine schmackhafte Zubereitung viel zu lange dauern und damit waren sie auch schon bei viertens, sie hatten keine Zeit um hier zu kochen, sie waren auf der Suche, diese Suche war schon anstrengend genug, nicht nur wegen den physischen Strapazen, nein auch der psychische Druck war nach wie vor da, das alles konnte man echt nicht noch mit der Suche nach Gemüse verlängern und so aß er eben Fleisch, so schlimm war es ja auch nicht gewesen, hauptsache es wurde nicht zur Regelmäßigkeit. Irgendwann würde er auch wieder was anderes essen können, vielleicht früher als ihm lieb war.Doooom hingegen schien zwar auch ein großer Naturfreund zu sein, doch was die Tiere anging, da war es dann doch nicht so weit gegangen mit der Freundschaft, er hatte keine Probleme damit Fleisch zu essen und es schien ihm sichtlich zu schmecken, doch um das ganze etwas aufzulockern konnte er sich mit einer Frage ja dessen noch einmal versichern.
Und schmeckt dir dieses "neue" Scavengerfleisch?
-Und wie, es ist köstlich, mag vielleicht auch daran liegen, dass ich unglaublichen Hunger hab, bzw. hatte und das es extrem gut gebraten ist, nicht zu lange, nicht zu kurz, schöne knusprige Haut, aber ja, man muss wirklich sagen *knurps* esch isch fantaschtisch....
-Na das freut mich, wir werden diese Stärkung brauchen, all unsere Kraft werden wir brauchen, das Zeichen des Adlers, woher kenne ich es, woher kenne ich all diese Begriffe, woher nur? Diese Frage wird geklärt werden und sie wird nicht ohne Blutvergießen gehen, es tut mir leid dies sagen zu müssen, doch es ist meine tiefe Überzeugung, es tut mir leid...
Doooom hatte inzwischen seine Mahlzeit ebenfalls beendet und den Worten seines Freundes gelauscht und konnte nun nur bejahen.
Nun, wenn es denn so sein soll, dann muss es so sein, Blut wird überall vergossen, hier und jetzt in dieser Sekunde stirbt irgendetwas und gleichzeitg wird wieder neues Leben geboren, sei es in der Pflanzenwelt, in der Tierwelt oder in der Menschenwelt.
-Tja, aber Pflanzen müssen kein Blut vergießen...
-Wärst du gerne eine Pflanze?
-Was?
-Wärst du gerne eine Pflanze?
-Ähm...nein, wieso auch?
-Ach nur so.
-Hm....wir sollten Ruhe finden, das Knistern des Feuers ist romatisch und erzählt wieder eine Geschichte, es wärmt uns beim schlafen und hällt Feinde ab, zumindest wenn es Tiere sind und soviele Menschen gibts hier ja nicht, einen schönen Traum wünsche ich dir, meiner wird derselbe sein, wie schon seit vielen Nächten, doch finde ich im Schlaf wenigstens Ruhe und vielleicht ja auch nach den heutigen Ereignissen Antworten, Gute Nacht.
-Ja dir auch.
Und so legten sie sich beide im Schein des Feuers in eine andere Richtung, der Baal mit den Füßen ans Feuer, womöglich um sie zu wärmen und drohende Kälte im Schlaf abzuwenden, er etwas seitlich, so dass er voll und ganz gewärmt wurde, so senkten sich die Lieder und der Tag endete mit dem Heulen eines Wolfes...
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04.11.2003 13:19 | #11 |
Enzanie |
Als der Morgen sich wieder über das Tal erhob und die ersten Sonnenstrahlen des Tages an die beiden Sumpfler traten, da war es soweit, dass Fatalis erwachte, heute konnte man ausnahmsweise nicht sagen, dass Doooom den tieferen Schlaf hatte, obwohl es ganz klar so war, denn ihn trafen die Sonnenstrahlen direkt im Gesicht im Gegensatz zu seinem Freund, der in einer kleinen Mulde lag und die Arme über den Kopf gerießen hatte, während er schlief, doch nun musste er auch wieder geweckt werden, aber ein paar Minuten gab er dem Freund noch, schließlich war er ja kein Unmensch und wieso sollte er ihn jetzt schon wecken, wenn er selber noch nicht ganz wach war, ein paar Streck- und Dehnübungen waren heute mal wieder von Nöten, doch dies musste sich der Baal ja nicht unbedingt antun, sah außerdem ziemlich lächerlich in der Robe aus, aber es funktionierte, nun musste man nur noch sagen, dass er wieder wach war und sogar diesem immer wiederkehrenden Traum etwas positives abgewinnen konnte, denn er fühlte sich nur bestärkt, zwar waren es Alpträume und keine schönen Bilder die sich da jede Nacht vor seinem Auge zeigten, doch daswar ihm egal, er hatte, solange dieser Traum erschien, eine Spur zu verfolgen, bis er nicht mehr normal schlafen konnte war nichts gut und solange mussten sie eben weitersuchen, aber das würden sie auf jeden Fall schaffen, heute sollte der nächste Ansatz dazu gelegt werden.
Der Baal hatte, wie schon vermutet, von all dem Keuchen und Ächzen nichts mitbekommen, er war seelig dagelegen und sah irgendwie richtig süss aus, doch das täuschte sicherlich und so ging kurz danach das so bekannte Beben über den Körper von Doooom, zwar war es nur ein berühren der Schulter ein ein leichtes Ruckeln, doch schlafenden Träumern musste es immer wie ein Beben vorkommen, aber daran konnte er nun nichts mehr ändern, viel wichtiger war nun die Tatsache, auch den Freund schnell wach zu bekommen und die Einzelheiten für diesen Tag zu besprechen.
Na gut geschlafen?
-Bis jetzt schon, warum musst du auch immer vor mir aufwachen?-Tja, gute Frage, aber egal, hier nimm nen Schluck Wasser, das wird dir gut tun....übrigens müssen wir uns mal bald um neues Wasser kümmern, wir haben nur noch diese zwei Tonkrüge, bald ist hier zappenduster was das angeht. Also, halt die Augen nach Wasserstellen auf.
-Hm..
Danach wartete er noch etwas, bis auch die Sinne von dem Baal wieder voll in der Welt der Wachen waren, danach konnte es losgehen, zusammen packen mussten sie sowieso nichts, denn da gab es nichts, was sie mit rum schleppten, außer vielleicht den Proviantbeutel von dem Templer, doch dieser enthielt eh nichts mehr und er wurde nur noch zum Transport der Wasserbehälter benutzt, da würde sich der Baal schon nicht dran totschleppen, hauptsache sie würden das Ding bald wieder fühlen können.
Dann kamen sie recht an die Stelle, wo Fatalis gestern die beiden Scavenger erlegt hatte, eigentlich wollte er dem neugierigen Baal die Kadaver zeigen, damit er sie selbst sehen konnte, doch sie waren weg, aber Blutspuren konnte man noch ganz klar sehen...
Hier haben sie gelegen und jetzt sind sie weg...ein gefundenes Fressen für Aasgeier und Kadaverjäger....
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05.11.2003 12:50 | #12 |
Enzanie |
Nachdem sie an der Stelle noch kurz gestanden waren, weil Fatalis sich nicht so sicher war, ob die Dinger noch irgendwo rumlagen, ging es dann aber weiter, es hatte keinen Sinn gehabt noch weiter nach zwei toten Graslandscavenger zu suchen, wenn sie Glück hatten, würden sie sicher noch einmal auf diese Tiere treffen und wenn nicht, nun ja, ein Körperteil würden sie dadurch sicher nicht verlieren, also konnten sie getrost weitergehen, doch das war gar nicht so leicht, denn der Weg wurde jetzt sehr schmal und man konnte fast nicht mehr zu zweit auf einer Bahn gehen, doch mit Müh und Not (und der Tatsache, dass der Baal so schlank war...) gelang es dann doch noch.
Gerade waren sie aus dem Weg raus, der sehr steil nach unten führte und von zwei Steinwänden eingeengt wurde, so dass sie nur nach oben sehen konnten, sahen sie schon eine weitere, kleine Sensation, denn ein kleines Steinhaus stand in seiner ganzen Pracht vor ihnen, sicher, es war zerstört und in den Jahren waren auch an einigen Stellen Pflanzen über den Stein gewachsen, doch der Meisterdieb kannte sofort kein Halten mehr, denn dies war nun der letzte Beweis, dass sie auf der richtigen Spur waren, wie sonst war es zu erklären, dass das Zeichen des Adlers sie genau hier hin führte?
Doooom hatte seinen Freund nicht aufhalten können und auch nicht wollen, doch während sich der Hohe Novize mit dem Haus beschäftigte, sah sich der Baal erst mal etwas um, denn so ganz schön war die Situation nicht, denn sie standen nun vor einer Abzweigung, die eine führte nach rechts, die andere nach links, er ging ein paar Schritte zu den jeweiligen Abzweigungen und sah bei beiden jeweils eine Brücke und sie sahen beide sehr alt und sehr morsch aus, es waren Hängebrücken, nicht solche wie beim Sumpflager und ihre Höhen waren anders, der Baal schaute einmal nach unten und schreckte zurück, bei beiden konnte man zwar noch einen Boden erkennen, doch Knochenbrüche oder der mögliche Tod waren hier bei einem Sturz so gut wie sicher.
Mit diesen doch sehr beunruhigenden Nachrichten ging er zurück zu Fatalis, um ihm das mitzuteilen....
...Dieser hatte währenddessen alles genauestens untersucht, war in das Haus eingetreten und fand alte Inschriften auf den Wänden, es war sehr dunkel und er konnte komischerweise nichts entziffern, auch wenn es eigentlich normal war, dass er diese Zeichen nicht kannte, war dies doch ein herber Rückschlag, denn nach den letzten Gegebenheiten und dem Geschehen in nächster Vergangenheit hatte er sich nun wahrlich mehr erhofft, doch seine Enttäuschung wurde etwas gemindert, denn an der Außenwand sah er auch diese Zeichen, eines unter Moos gewachsene stieß ihm sofort ins Auge, er schabte das Moos ab und erkannte das Zeichen des Adlers, es war also wahr, sie waren richtig und er hatte sich nicht getäuscht...dann kam Doooom wieder und er sah nicht gerade glücklich aus....
Ich habe versucht die Inschriften zu lesen, doch seltsamerweise geht es nicht, keine Ahnung wie das gehen soll und bei dir? Warum machst du so ein Gesicht, ich habe das Zeichen des Adlers gefunden, hier schau nur, wir sind richtig, verstehst du, es ist nicht nur eine Vision oder ein Traum, es ist wahrhaftig real...
-Das ist schön, aber jetzt hör mal zu, was ich gefunden hab, du warst ja wieder nicht zu bremsen aber ich hab mich mal umgesehen, hier führen zwei Abzweigungen von dem Steinhaus weg, eine nach links und eine nach rechts, beide führen zu Brücken und die sehen nicht gerade intakt aus, sprich wenn wir weiter wollen, müssen wir das Risiko eingehen...
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06.11.2003 14:39 | #13 |
Enzanie |
Fatalis hatte bei den Worten des Baals aufgehorcht und die Informationen regelrecht aufgesogen, alles was sie gebrauchen konnten war wichtig, doch der Baal schien eher nicht so begeistert von der Idee, dass sie nun weitergingen, doch Fatalis war wie elektrisiert, als ob hunderte Elektronenteilchen durch seinen Körper zuckten und ihn so nur noch mehr anstachelten, doch es waren nicht die Elektronen, es war das Adrenalin, dass ihn so nervös machte und vielleicht auch noch ein kleines bisschen Nervosität, er wollte diese beiden Brücken sehen, doch zuerst wollte er nach rechts gehen, irgendwie spürte er, dass rechts der bessere Weg war, nun ja, zumindest sagte er Doooom, dass er es spüren würde, doch das stimmte so nicht ganz, denn das Zeichen des Adlers hatte ihm die Antwort gesagt, diesmal hatte der mächtige Vogel seinen rechten Flügel ausgestreckt und gab so eine klare Antwort, nach rechts war für ihn keine Frage mehr.
Der Baal schien inzwischen richtige Angstschweißperlen auf seiner Stirn zu haben, denn sie standen nun vor der Brücke und Fatalis blieb erstaunlicherweise kühl, etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt, das war nichts weiter als die beiden Pfeiler, die die Konstruktion auf dieser Seite hielten, sie waren aus dickem Holz gemacht und gut zwei Meter hoch, wenn man bedachte, dass sicher noch ein erheblicher Teil im Boden steckte, doch diese Angaben interessierten ihn nicht, es war die Tatsache, dass Schnitzerein in ihnen waren, ja, man hatte in die Holzpfeiler Schnitzerein angebracht, es war diesmal keine Sprache, sondern einfach nur Kunst, einfach nur regelmäßige Zeichen, doch auch sie zeugten von der Kultur, die hier einst gelebt haben muss, sie kamen immer näher, irgendwie musste es doch sein, dass es hier eine Lösung des Rätsels gab, jedes einzelne Stück, das sie fanden, machte nicht nur für ihn das Rätsel klarer, den Nebel deutlicher, nein, es verriet den beiden Sumpflern auch so allgemein eine Menge über das Volk, das hier einst gelebt haben muss. Die Brücke wandte sich im Wind hin und her, die andere Seite war ungefähr vier Meter entfernt, zu weit für einen Sprung, doch sie würden es auch so schaffen, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie lange diese Brücke schon stand und wie morsch ihr Holz war, so wusste er doch, das sie halten würden, sie musste einfach.
So mein Freund, unsere erste wahre Mutprobe steht uns bevor, auch wenn es kein Zeichen von Feigheit ist, sie zu gehen, so muss ich es doch wagen, ich werde den Anfang machen und im Zeichen des Adlers über diese Brücke schweben, nichts kann mich daran hindern, tritt zur Seite.
Er hatte den gefährlichen Weg gewählt, denn einfach nur vorsichtich über die Brücke gehen, das war nichts für ihn, er wusste, dass der Weg auch anders ging, er nahm fünf Meter Anlauf und da er wusste, dass er unmöglich vier Meter springen konnte, musste die morsche Brücke als verlängerter Anlauf dienen. Der Baal wollte ihn noch stoppen, so das Schlimmste kommen, doch er ließ sich nicht mehr aufhalten....knackend und unheimlich knarrend trat er mit unglaublicher Wucht auf die Brücke, sein linkes Bein erhob sich wieder und knallte auch auf die Brücke, zweimal war er mit unglaublichem Druck auf sie gestoßen, doch es hielt, mit dem Schwung im Hintergrund sprang er ab, ja, er flog wahrlich durch die Luft, Sekunden der aboluten Freiheit, dann kam er auf der anderen Seite auf und rollte sich ab, blieb Sekunden liegen und richtete sich dann wieder auf, schlug sich den Staub von der Robe und sah dann zu seinem Freund, sie waren nun getrennt, obwohl sie so nah waren, doch sie mussten zusammen weiter, irgendwie müsste er Doooom seine Angst vor der Brücke nehmen, dass er auch rüber kam, sie war stabil, doch man sollte besser nicht nach unten schauen.
Die Brücke hält mein Freund, trau dich und geh langsam in der Mitte der Brücke, ganz langsam...
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08.11.2003 15:36 | #14 |
Enzanie |
Die letzten Tage waren eine wahre Qual, denn es gab zu viel, was auf die beiden Sumpfler einstürtzte, zu nennen war das sicherlich zuerst einmal, dass es Doooom gelang die Brücke zu überqueren, mit einer kleinen Geschichte, die war so....
Er stand noch immer auf der anderen Seite und wusste nicht, ob er es sich trauen sollte, doch er hatte gesehen, mit welch druckvollenm Schritten Fatalis auf die Brücke zuging und das es schließlich auch hielt, doch andererseits war da eine komische Angst, wahrscheinlich Höhenangst, denn immer wenn er die Augen in den Abgrund warf, musste er zurückzucken. So verbrachten sie da mehr Zeit als nötig, doch dann kam dem hohen Novizen eine geniale Idee. Er wies seinen Freund an die Augen zu schließen und sich vor die Brücke zu stellen, er sollte seine Lichtrune hervorholen und sie zu einer wahren Energiekugel aus Licht formen, dafür musste er sich absolut konzentrieren. Während er dies tat und dann mit geschlossenen Augen und der Lichtkugel vor der Brücke stand, sollte er langsam einen Schritt vor den anderen setzen, dadurch dass seine Konzentration bei der Rune lag, konnte er sich nicht mehr auf seine Ängste konzentrieren und so gelang es tatsächlich dem ängstlichen Baal über die Brücke zu verhelfen...
Ja das war ein ganz schönes Stück Arbeit, doch es ging weiter mit den Überraschungen, sie trafen auf einen Mann, der sich Eremit nannte, zuerst traf es sie wie einen Schlag, plötzlich stand da ein unrasierter, halb nackter Mann vor einer perfekt gearbeiteten Holzhütte vor ihnen, Felle hingen daran und auch sonst wirkte das alles sehr komisch auf die beiden, der Eremit erschrak auch und fast wäre es zu einem Duell zwischen Fatalis und dem seltsamen Fremden gekommen, doch Doooom konnte dies in letzter Sekunde verhindern, wahrscheinlich hatten sie beide entwas verwechselt....
Nach einem sehr intensiven Gespräch hatten sie ein neues Ziel und das war so....
....nun jetzt wo ihr wisst, wer wir sind und wir wissen wer ihr seid und was ihr hier macht, hoffe ich doch, dass ihr mir eine Frage beantworten könnt. Wisst ihr von alten Gebäuden, Ruinen oder Schriften? Alles was auf eine alte Kultur verweist, egal was, sagt es bitte.
Also ich weiß schon was, ich lebe ja nicht erst seit gestern hier und wenn ich auf Jagd bin, dann gehe ich oft weite Strecken in diesem herrlichen Tal, nun, ich bin einmal auf einen riesigen Tempel gestoßen, eine Art Steingebäude, es sah ziemlich alt aus, mit Säulen und so...ich war nicht drinne, ich halte nichts von diesen Dingen, doch wenn ihr wollt, sage ich euch, wie ihr von hier ganz leicht hinkommt
Sehr gerne, wir wären euch sehr verpflichtet.
Gut, ich verrate es euch, doch eins noch, nehmt euch vor den Monstern in Acht, ich weiß nicht, aber ich glaube nicht, dass diese Tempel leer stehen...
Nun, wir werden aufpassen...
Und genau da waren sie nun, sie hatten zahlreichen Gefahren getrotzt, es war nicht immer einfach, da der Weg verschüttet lag und sie erst einen Umweg finden mussten, klettern war angesagt und auch diese lästigen Heuschrecken wurden nicht weniger, doch nun standen sie davor, vor diesem mächtigen Tempel, hatten gestern Abend noch gerastet und waren nun bereit, doch zuvor wollten sie noch ein paar Dinge bereden. Fatalis konnte es kaum erwarten, vielleicht war dies ja schon das erhoffte Ziel, er musste nur fest dran glauben...
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08.11.2003 22:13 | #15 |
Enzanie |
Sie hatten vor dem Tempel gewartet, alles genau besprochen und noch ein bisschen geschlafen, es würde sicher nicht ganz einfach werden, vielleicht war es ein einfacher Steintempel, nur ein einfaches Gemäuer, doch war er sich da nicht so sicher, denn als sie noch ein kleines Schläfchen gemacht hatten, da sah er ein paar neue Dinge, Bilder, die er noch nicht aus den normalen Träumen kannte, es war irgendwie komisch, ein Beben war da zu erkennen, seltsame bewegende Bilder und auch eine menschenähnliche Gestalt, verschwommene Bilder waren es, wie die Träume, oder besser gesagt der Traum, der sich jede Nacht wiederholte, vor dem er sich früher gefürchtet hatte, doch nach dem fünften oder sechsten Male, verlor er diese Angst.
Sie waren nun perfekt ausgestattet, zumindest wie man das perfekt nennen konnte, der Baal hatte die Lichtrune aktiviert und sich bei mäßiger Konzentration auch noch unterhalten, Fatalis hatte das einzig sinnvolle getan, sein Schwert betrachtet und es mit einem Stein geschliffen, das war zwar nicht nötig, da es noch immer so scharf war, wie vor ein paar Monaten, als er es von Melyssa geschmiedet bekam, doch besser war besser, nun sollte es also beginnen, ein Hoffen auf klare Antwort war sein Ziel, es musste einfach eine Antwort geben, es war so wichtig....
Sie betraten die paar Stufen und tauchten in die ganze Materie ein, es waren Steinsäulen zu erkennen, die er schon am Tage untersucht hatte und auch ein paar alte Steine, die sehr alt aussahen, älter als der Großteil des Tempels, doch nun interessierte sie das Innere des Gebäudes.
Innen war es kalt, man spürte sofort einen Abfall von mehreren Grad, obwohl es auch draußen eine frostige Temperatur hatte, zumindest bei Nacht, außerdem war es stockdunkel, keine Fackel brannte, keine Lichtquelle, doch dies war irgendwie nachvollziehbar, was sollte auch noch mehreren Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten noch brennen....er erkannte sofort die Fackelhalter, das hieß also, es musste hier tatsächlich mal etwas gebrannt haben, doch es waren keine Fackeln mehr darin, nicht mal mehr die Stummel, alles abgebrannt wie er vermutete.
Der Baal war sehr schweigsam, schon einige Zeit sagte er nichts mehr, fast schien es, ihn würde etwas bedrücken, seit der Brücke war er so komisch, er hatte doch hoffentlich keinen Schock erlitten, bloß das nicht, dann wäre er ja dran Schuld...doch bei aller Rücksicht auf seinen Freund, er konnte nichts tun, er musste sich nun auf seine Probleme konzentrieren...so war es wichtig, dass der Freund die einzige Lichtquelle aufrecht erhielt, denn nur so konnte er die Wände studieren...an den Wänden waren Inschriften des alten Volkes, doch er konnte die Sprache nicht lesen, er sah aber auch Wandmalereien, sie hatten ihre einstige Pracht verloren, doch konnte er zum ersten Mal etwas erkennen....auf den Bildern waren Menschen, sie sahen etwas witzig aus, doch dann wieder ernst, sie trugen großen Kopfschmuck und hatten eine Menge Schmuck um den Kopf, es war unglaublich zu sehen, wie man hier eine große Stadt aufgemalt hatte, überall waren Felder und einzelne kleine Figuren zu sehen, die Bilder wechselten fast alle paar Meter....es war unglaublich....er erfuhr so viel....sie waren richtig, doch sie mussten weiter in das Innere....
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09.11.2003 12:56 | #16 |
doooom |
Nur kurz flog der Blick des Baals über die kryptischen Zeichen und Buchstaben an der Wand, denen er aber doch keine echte Bedeutung zuordnen konnte. Ohne, das er sich richtig mit dieser Sprache beschäftigen würde, würde er den Sinn dieser Zeichen sicherlich nie verstehen. Doch für so etwas blieb den beiden Sumpflern absolut keine Zeit, so dass sich Doooom den spärlich an der Wand verteilten Zeichnungen zuwandte, um wenigstens ein paar Informationen über diese Alte Kultur zu bekommen. Hier konnte er erneut, wie schon im anderen Tempel im kleinen Außenposten, der dem hiesigen sowohl von außen als auch von innen recht ähnlich war, kleine Darstellungen von Menschen ausmachen, die mit Schwertern, Äxten und ähnlichem bewaffnet waren und sich wohl auf einem Krieg vorbereiteten. Eine dieser Darstellungen stach aus der Masse heraus, denn die dort abgebildete Person war um einige Zentimeter größer dargestellt als der Rest und trug eine dicke Rüstung. Diese Abbildung stellte wohl einen großen Herrscher oder einen Kriegsherren dar, der irgendwelche besonderen Taten vollbracht haben musste, zumindest waren dies die Gedanken des Baals schon alleine deshalb, weil dieses Bildnis größer als die restlichen war. Danach glitt sein Blick weiter, auf eine weitere der Malereien an der Wand, die ihm ein gänzlich anderes Bild dieser Kultur zeigte. Eine große Stadt war darauf zu sehen und in aller ihrer, vielleicht sogar übertriebenen, Schönheit dargestellt. Prächtige Bauwerke wechselten sich selbst auf diesem nicht allzu großen mit idyllischer Landschaft ab.
Der eigentliche Grund des Besuch war bei Doooom irgendwo in den Hinterkopf verdrängt, denn der sichtlich faszinierte Baal hatte seinen Freund und dessen Probleme schon beinahe vergessen, als er sich die Malereien an der Wand ansah. Erst als Fatalis kurz am zerknitterten Ärmel seiner Robe zog und dadurch andeutete, das er weiter gehen wollte, wobei weiter hier wohl hieß tiefer in die dunklen Gänge dieses alten Gemäuers vorzudringen, war der Guru wieder mit seinen Gedanken in der Wirklichkeit. Er nickte dem hohen Novizen kurz zu um ihm zu signalisieren, das auch er bereit war den Weg fortzusetzen und den Geheimnissen dieses Tempels auf die Spur zu gehen.
Die Lichtkugel schwebte wie von Geisterhand durch das dunkle Gemäuer und lies so manchen Schatten verschwinden. Ungefähr 3 Schritte dahinter folgten die beiden Sumpfler, die sich fast übervorsichtig durch den Tempel bewegten. Besonders Doooom war auf der Hut und bereitete sich innerlich schon fast auf einen erneuten Zusammenbruch von Fatalis vor, wie er schon im anderen Tempel stattfand, auch wenn man ihm äußerlich davon nichts anmerkte.
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09.11.2003 13:43 | #17 |
Enzanie |
Fatalis hatte jedes Bild gesehen, mehrfach und doppelt, er gab dem Baal genug Zeit, sich auch seine eigene Meinung zu bilden, sich selber umzusehen, doch sie mussten auch irgendwann weiter...
Die Bilder waren alle so vertraut und doch wusste er nichts über sie, doch eines spürte er ganz deutlich, es wurde von Sekunde um Sekunde schlimmer, die Schmerzen in seinem Kopf, sie pocherten gegen die Schläfen, zwei Hämmer, die aus seinem Gehirn raus wollten, sie wollten schlüpfen und einfach nur raus, so sehr tat es weh, doch noch konnte er sich bei Sinnen halten, die Beine machten ihre Arbeit einwandfrei, doch wie lange noch, die große Frage, doch äußerlich ließ er sich davon nichts anmerken, sie hatten hier alles gesehen, sie gingen weiter....
Der dunkle Gang wurde nach Jahren der Finsternis von einer künstlichen Lichtquelle erhellt und man konnte Staub erkennen, es lagen hier Tonnen von Staub herum, alles war zu, doch man konnte Dinge erkennen, es war noch Materie unter dem Staub vorhanden, wo hätte er sich sonst anklammern und ansammeln sollen...Der Baal hustete unter den Massen, bei jedem Atemzug schienen seine Lungen zu verstopfen, doch es wurde weniger, je länger sie sich in dem Raum befanden.
In der Mitte stand eine Steinsäule, diese war total zu, doch als er sein Schwert zog und die dicken Staubmassen abzog, wurde eine dünnere Säule erkennbar, mit etwas Handarbeit konnte der letzte Staub abgetragen werden und wieder bot sich ein Blick auf alte Zeiten, wieder waren dort Schriftzeichen zu erkennen, unerkennbar, verziffert...doch sie waren in einem Gebäude, das unglaubliche Geheimnisse bergen musste, jetzt standen sie allerdings vor einer Entscheidung, denn es ab drei Gänge, einer rechts, einer links und einer, wie sollte es anders sein, in der Mitte, so dass der Baal verwirrt fragte...
Welchen nehmen wir?
Fatalis schaute sich die Gänge genau an, sie sahen alle gleich aus und waren auch äußerlich gleich, doch er spürte, dass er hier schon mal gewesen sein musste, irgendwann...
Er hatte der Säule den Rücken zugedreht, stand nun auf der anderen Seite, als bei der, bei der er den Staub weggewischt hatte. Fragend schaute er zu ihr hoch und dann sah er es, ein goldenes Zeichen, ja es war pures Gold das da oben prangerte, ohne ein einziges Staubkörnchen strahlte es regelrecht....
Hilf mir mal hoch
Doooom schaute mißtrauisch, dann aber sah er es auch und bot seine Hände zum Aufstieg. Als der Meisterdieb dann oben war, auf des Baals Schultern stehend, konnte er es erkennen....wenn er jetzt nicht total abgelenkt wäre, hätte er Witze über die Situation gerissen, doch nun galt seine Aufmerksamkeit der Säule...es war das Zeichen des Adlers, der Adler strahle und man sah keinen Flügel als Hinweis, doch der Schnabel, er war ungewöhnlich lang...er zeigte genau in die Mitte...da hatte er verstanden, wollte das Objekt noch berühren, doch es glühte regelrecht, er erschrak, zuckte weg und dann....naja, der Sturz hielt sich in Grenzen, doch war es nicht gerade angenehm, zum Glück nichts verstaucht oder gar gebrochen....
Wir müssen geradeaus, folge mir
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09.11.2003 15:09 | #18 |
doooom |
Man konnte den leicht skeptischen Unterton in Dooooms Stimme deutlich hören, als er Fatalis Aufforderung ihm zu folgen mit einem kurzen »OK« beantwortete. Irgend etwas passte ihn an diesem Tempel nicht, doch der Baal war sich nicht sicher, was es war. Lag sein Misstrauen an den Hinweisen, von denen er nicht sagen konnte ob sie sie zu ihrem Ziel oder etwa in eine Falle führen würden? Eventuell lag es auch einfach an Fatalis, der voller Hoffnung darauf in diesen dunklen Gängen Antworten auf seine unzähligen Fragen zu finden nicht unbedingt auf mögliche Gefahren achtete. Er war sich nicht sicher, woran es genau lag, doch er mochte diesen Tempel nicht sonderlich und das worauf sie kurz darauf stießen änderte daran nichts, im Gegenteil es verstärkte seine Aufmerksamkeit und Vorsicht nur noch mehr.
Es waren einige alte Knochen, genauer gesagt Teile eines menschlichen Skelettes gewesen, die ihn zunächst aufschrecken ließen und seine Vorsicht somit weiter verstärkten. Die alten Knochen lagen wohl schon seit Jahrzehnten hier, wenn nicht gar länger und wurden mittlerweile teilweise von den dünnen Fäden eines Spinnennetzes bedeckt, dessen Erbauer kein Problem damit hatte auf den letzten Überresten dieses Toten herumzukrabbeln. Der Baal konnte seinen Blick, der zugleich schockiert und neugierig schien nicht von den Knochen, die zum Teil an eine Wand gelehnt waren, was dafür sprach das dieser Mensch in einer sitzenden Position verstorben war, lösen. Besonders die Frage, wer diese Person einst gewesen war beschäftigte ihn. War es eine Wache, die einst in diesen Hallen ihren dienst verrichtet hatte oder vielleicht ein Priester, welcher früher einmal in diesem Gemäuer, das zumindest laut Dooooms Vorstellung ein Tempel war, gelebt und gearbeitet hatte? Oder handelte es sich gar um einen Abenteurer, als welche man die beiden Sumpfler wohl auch hätte bezeichnen können, der ähnlich wie die beiden in dieses Verlassenen Gebäude eingedrungen war. Der bloße Anblick des Skelettes gab darüber keine Auskunft, genauso wenig wie die wenigen Sachen, die neben den Überresten lagen. Ein altes Schwert, das im Laufe der Jahre immer mehr abgestumpft war und mittlerweile wohl nicht einmal mehr einen Apfel in zwei Hälften hätte teilen können und ein kleinerer Beutel der unter den alten Oberschenkelknochen des alten, toten Mannes lagen waren die einzigen beiden Dinge die er bei sich hatte. Nachdem der Baal zaghaft den Knochen angehoben hatte griff er sich mit der anderen Hand den Beutel. Dieser war mit einer kleinen Schnur zusammengeknotet, welche der Guru ohne größere Mühen öffnen konnte. In dem Beutel befand sich nichts, was wirklich von Interesse für Doooom gewesen wäre, einzig ein aus Ton angefertigtes Gefäß, in dem einst wohl das Trinkwasser aufgehoben wurde und zwei kleine Goldklumpen befanden sich in dem Beutel, für die er allerdings keine echte Verwendung hatte, denn Gold spielte für ihn anders als für seinen Mitbewohner keine wichtige Rolle. Aber auch Fatalis hatte heute wohl wichtigeres zu tun als sich um sein finanzielles Wohl zu kümmern, sonst wäre sicherlich ein Beschwerde auf Dooooms folgenden Satz gekommen. »Hm, ich dachte er hätte etwas dabei, was uns weiterhelfen könnte, aber das Zeug hier ist nur unnütz. Wird sollten wohl lieber weitergehen.« Die einzige Reaktion von Fatalis darauf war ein kurzes nicken, das Doooom dazu brachte sich von dem Skelett zu erheben und sich wieder auf den Gang der vor ihnen lag zu konzentrieren. Dem ersten Goldklumpen entledigte er sich dann, in dem er ihn einige Meter in den Gang hinein warf, der vor ihnen lag. Der unförmige, faustgroße Klumpen verschwand in der Dunkelheit und erzeugte dort mehrere Geräusche. Das erste davon war eindeutig dem Aufprall auf dem steinernen Boden zuzuordnen, doch was das folgende Geräusch war, das aus dieser Richtung drang war den beiden mehr als unklar. Es klang nach etwas großem, Metallenem, doch was es genau war konnte keiner von ihnen sagen. Eiligen Schrittes näherten sie sich der Quelle des Geräusches und erblickten dann unter dem Schein der Lichtkugel die Ursache dieses Lärms. Es waren eine Reihe von spitzen Stacheln, die wohl aus dem Boden geschnellt waren, nachdem der Goldklumpen auf einem bestimmten Stein oder einer Art Auslöser getroffen war. Dieses Stacheln, die sie sicherlich aufgespießt hätten, wenn sie nicht durch Zufall den Auslöser betätigt hätten, stellten nun lediglich noch ein Hindernis dar, das es zu umgehen galt. Beide Sumpfler schmiegten sich eng an die staubige Wand, die hier ohne jegliche Zeichen oder Bilder war und drängten sich so zwischen der Wand und den Stacheln hindurch.
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09.11.2003 15:47 | #19 |
Enzanie |
Fatalis hatte der Falle nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, es war nichts besonderes in seinem Denken, sicher hätte sie die Falle getötet, doch war dies nur eine kleine Nebensache, der man keiner allzu großen Bedeutung widmen durfte, sie waren ihr entkommen und damit hatte es sich, doch viel mehr war die Tatsache interessant, dass es hier überhaupt eine Falle gab, denn was sollte man hier schon bewachen? Einen Schatz? Oder vielleicht doch nur Informationen, ihm war letzteres lieber, doch er würde es schon noch herausbekommen....
Sie gingen weiter, tiefer in den Gang hinein, es wurde größer, größer und dunkler, doch die Lichtrune war nach wie vor sehr gut aktiv, ohne sie wären sie wohl längst untergegangen, aber so erkannte man kleine, schimmernde Teile von der ganzen Materie hier.
Wieder waren sie in einem Raum, der Raum hinter der Falle, es war ein rechteckiger Raum, es gab links und rechts einen Gang, aus dem einen kamen sie, in den anderen würden sie kommen. Doch hier blieb er stehen, wieder sah er Zeichnungen, die er sich anschauen wollte....
Leuchte mal hier mein Freund
Und diesmal war er es, der nur nickte und das tat, was ihm geheißen. Zusammen blickten sie nun auf eine Art Mosaik, es war ein prächtiges Bild, sicher schwer zusammen zusetzen und verdammt lange in der Erschaffung, doch das war jetzt nicht so wichtig, nicht die Daten waren interessant, das Meisterwerk an sich, gab es doch eine Menge preis...sie konnten einen Tempel erkennen, der genau so aussah wie dieser hier, auch war die Umgebung vor dem Tempel sichtbar und man konnte sehen....wenn er sich nicht vollkommen irren würde...
Hey, ist das nicht der Tempel, in dem wir uns befinden?
Der Freund hatte also denselben Gedanken, nun, wenn das wirklich war wäre, dann würde dieses Bild eine ganz andere Bedeutung bekommen...sie sahen weiter, in das gut gebildete Innere und sie erkannten wieder diese Menschen, doch sie waren anders, nicht so wie die Arbeiter, es waren Menschen mit bunten, farbigen Kutten, nicht so wie er sie trug, viel anders geschneidert, viel eckiger und kantiger, doch irgendwie auch mächtiger wirkend....das mussten mächtige Männer gewesen sein....
Er hatte noch immer diese Kopfschmerzen, sie wurden immer schlimmer, doch er unterdrückte sie, sie mussten einfach zufällig gekommen sein, es konnte keinen Zusammenhang geben, wieso sollte er sie spüren und Doooom nicht? Doch was folgte war noch viel schlimmer, während sein Freund weiter fasziniert schaute, war er längst fertig und berührte mit der rechten Hand das Mosaik, danach fiel er auf die Knie, von einem unglaublichen Schmerz gepeinigt konnte er doch etwas sehen....
Wilde Bilder spiegelten sich vor seinem Auge, doch Schmerz empfand er hier nicht, den musste sein Körper im Tempel ertragen, der sich vor Schmerzen und Qualen wand, auf die Knie ging und doch nicht die Hand von dem Mosaik nahm, alles war total verschwommen doch konnte er schemenhaft eine alte Stadt sehen, wo sich Menschen befanden die arbeiteten, alle sahen merkwürdig vertraut aus und er hatte das Gefühl, sie würden ihn kennen, dann wechselte das Bild schlagartig und er befand sich in eben jenem Tempel, alles war ausgeschmückt und Fackeln brannten überall, er sah mehrere der bekutteten Männer und einen steinernen Altar....dann verschwand das Bild wieder und er kehrte zurück, sein Freund hatte ihn losgerißen und schaute ihn wieder mit besorgten Augen an, aber es war in Ordnung, zwar spürte er die Schmerzen noch nach, doch auch sie konnten ihn nicht stoppen, er würde weitergehen.
Verdammt Fatalis was ist los, was hast du denn?
Was ist denn passiert?
Was passiert ist, wir haben das Mosaik angeschaut und dann hast du auf einmal begonnen zu schreien, dich zu winden, es waren unerträgliche Schreie...
Ja richtig, ich spüre es....ich habe gesehen, verstehst du, ich habe sie gesehen, ich, das hier, dieser Tempel, der Tempiale dei priests. Ich glaube, nein ich weiß es, es heißt übersetzt Tempel der Priester, ich habe einen Altar gesehen, wir müssen diesen Altar finden, hörst du Doooom, wir sind ganz nah dran, ich spüre, dass die Lösung aller Probleme in diesem Gemäuer liegt, lass uns den Raum wechseln...
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09.11.2003 16:13 | #20 |
doooom |
Der erneut Zusammenbruch seines Freundes verängstigte den ohnehin schon unsicheren Baal noch weiter. Er war sich unsicher, ob sie wirklich weitergehen sollten oder ob sie nicht lieber umkehren sollten und diesen Tempel so schnell wie möglich hinter sich lassen sollten. »Geht es dir wirklich gut? Bist du dir sicher, das wir weitergehen sollen?«
Erneut war eine kurze auf und ab Bewegung vom Kopf des Hohen Novizen sichtbar, der diesem Nicken noch einige Worte hinzufügte. »Ich spüre es genau, das wir hier richtig sind. Ich kann es nicht erklären, aber ich weiß wir sind auf dem richtigen Weg. Umkehren wäre jetzt das falsche. Am bestem nehmen wir den linken Gang.« Der ausgestreckte Arm von Fatalis, der noch immer mit seinen Knien auf dem staubigen Boden hockte, wies auf einen der zwei weiteren Gänge, die diesen Raum hier verließen. Nachdem sich sein Freund wieder aufgerichtet hatte schritt der Baal als erstes voran, dich gefolgt von Fatalis der den nächsten Raum nur kurze Zeit nach ihm betrat. Dieser war rund und hatte jeweils auf der linken und auf der rechten Seite der Tür zwei prunkvoll verzierte Säulen, an denen Halterungen für Fackeln angebracht waren. Außerdem erregte eine steinerne Truhe, die zwischen den beiden Säulen auf der linken Seite stand für einige Sekunden die Aufmerksamkeit des Baals, doch nicht zuletzt das stabile schloss der Truhe, deren Pendant mit großer Sicherheit früher einmal zwischen dem anderen Säulenpaar gestanden hatte, sorgte dafür, dass seine aufmerksamkeit sich davon abwandte, zu dem was sich gegenüber der Tür, durch die beide den Raum mittlerweile betreten hatten, befand. Dort war ein weiterer Durchgang dem sie sich nach einem weiterem Handzeichen von Fatalis langsam aber zielstrebig näherten.
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09.11.2003 16:31 | #21 |
Enzanie |
Fatalis hatte die Truhe bemerkt, doch ihr würde er später seine Aufmerksamkeit schenken, wenn überhaupt, denn nun sah er etwas wichtigeres, ein kleiner Durchgang, so klein, dass sie sich beide dünn machen mussten und hintereinander gehen, wahrscheinlich war dieser Durchgang perfekt für die damaligen Priester, sie schienen sowieso alle so dünn zu sein, doch das kümmerte sie nicht, nur was sie sahen zählte....
Zuerst einmal sahen sie gar nichts, denn es war stockfinster, staubig war's auch und man konnte sagen der Raum war leer, keine Malereien, keine Mosaiken, nichts, nur kalter leerer Steinboden. Erst als des Freundes Lichtkugel den Raum erhellte, sahen sie, dass es überhaupt einen Boden gab, so schwarz war es, aber irgendwie kam ihm das komisch vor, aber wenn es denn so war...da erinnerte er sich aber daran, was vorhin mit der Falle war, dieser Raum roch nur danach, wenn er es genau nahm musste hier eigentlich eine Falle sein.
Doch er erkannte nichts, auf dem Boden, der im schwachen Licht getränkt war...
Langsam gingen sie vorrann, bis sie auf der einen Seite standen, jetzt mussten sie nur noch auf die andere, fünf Meter waren es vielleicht, vielleicht sieben...der Baal warf einen weiteren Stein, doch nichts passierte, also schlußfolgerte er, wenn nichts auf dem Boden war, musste etwas in der Luft oder in der Seite sein...er bat seinen Freund nach oben zu leuchten und erst jetzt sahen sie, wie riesig hier die Decke war, in der Mitte befand sich eine weitere Falle, ein Fallgitter....spitze Stacheln, die sicher verkrustetes Blut aufwiesen, wenn man näher geschaut hätte. Erst jetzt erkannte sie auch die Knochen, die überall lagen, irgendwie unheimlich, vorallem die Finsternis war ihr größter Feind, ohne sie wären sie viel weiter gekommen.
Doch was löste die Falle aus? Ein größeres Gewicht? Sie mussten es wagen und er merkte die Angst von seinem barfüssigen Freund, der sich fast zu Tode zitterte...waren es die kalten Steinplatten oder die Angst? Vielleicht ja eine Mischung...auch er hatte Angst, doch konnte er nicht anders, selbst die schlimmsten Ängste mussten überwunden werden, sonst würde das hier nichts werden....
Vorsichtig gingen sie Zentimeter um Zentimeter vor, immer weiter, bis sie die Hälfte des Weges hinter sich hatten, doch dann ging es wieder blitzschnell, ein Blitzen in seinen Augen und in derselben Sekunde war Doooom nach hinten gerißen.
Hey, was ist, hast du was gesehen?
Ja habe ich, geh ein paar Meter zurück, nein warte, das mit dem Dolchwurf wird nichts, wir müssen das anderes machen. Siehst du diesen dünnen Faden, ja er ist total dünn, vielleicht Seide, doch er ist sicher der Auslöser für das Fallgitter, pass auf, wir haben zwei Möglichkeiten, entweder wir schneiden den Faden durch, dazu müsstest du mich aber in derselben Sekunde zurückziehen, wie ich durchschneide, oder wir müssen versuchen darüber zu klettern, unten durch ist unmöglich...eine Berührung und wir sind tot...nun was ist dir lieber?
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09.11.2003 18:32 | #22 |
doooom |
Eigentlich gefiel ihm weder die ein, noch die andere Möglichkeit, aber auf einem der beiden Wege mussten sie wohl an dem Fallgitter vorbeikommen. Das kleine Übel für ihn wäre es wohl gewesen, wenn er gesagt hätte Fatalis solle die Schnur durchtrennen, denn dann würde er selbst in keinerlei Art von Gefahr kommen. Doch dafür müsste er befürchten seinen Freund zu verlieren, was für den Baal inakzeptabel war. »Es wäre wohl am besten, wenn wir versuchen drüberzusteigen, so schwer dürfte dies ja nicht sein. Ich leuchte den Raum mal kurz etwas besser aus, damit wir genauer sehen wo die Schnur entlang läuft.« Noch bevor Fatalis seine vermutlich wenig begeisterten Einwände hervorbringen konnte schwebte die Lichtkugel die zumeist über Dooooms Kopf war knapp fünf Fuß weiter, so dass die Sumpfler den Faden richtig sehen konnten und etwas überraschendes feststellten. Dort waren mehrere Fäden! Die dünnen Schnüre waren fast im gesamten Raum verteilt, an den unterschiedlichsten Stellen und in den unterschiedlichsten Höhen. Dort hinüberzusteigen ohne einen einzigen der Fäden zu berühren schien praktisch nicht möglich zu sein. Der Kopf des Gurus drehte sich langsam in die Richtung seines Freundes. »Hast du eine Ahnung, wie wir dort rüberkommen sollen? Rübersteigen dürfte gelinde gesagt schwierig werden.« »Nein. Aber wir müssen unbedingt einen Weg finden in den nächsten Raum zu kommen.« Man merkte den Worten von Fatalis deutlich an, das er es fast gar nicht mehr aushalten konnte endlich Antworten auf die vielen Fragen, die sich ihm immer wieder gestellt hatten zu finden. Und die Hoffnung sie hinter der nächsten Tür zu finden war sichtbar groß. Doch das auch er keinen vernünftigen Weg wusste diesen Raum lebendig zu durchqueren hörte sich nicht gut an. Um besser nachdenken zu können ließ sich der Baal auf dem Boden nieder und wandte seinen Blick nicht von den Fäden ab. Und dort fiel ihm ein Schwachpunkt bei diesen Fäden auf. Der Boden. Direkt am Boden war keine einziger der dünnen Seidenfäden zu erkennen, erst zweieinhalb bis drei Fuß über dem Boden waren die ersten der straff gespannten Schnüre. »Fatalis, schau dir das mal an. Dort drunter müssten wir doch eigentlich durchpassen oder? Wir sind doch beide nicht gerade besonders breit gebaut also müssten wir dort unten doch durchkönnen.«
Der hohe Novize reagierte so, wie Doooom häufig, vielleicht zu häufig in den letzten Tagen. Mit Skepsis. »Ich weiß ja nicht ob wir da unten wirklich durchpassen. Aber wir können es ja mal versuchen, denn was haben wir denn sonst groß für eine andere Wahl.« Ohne sich noch einmal groß zu Doooom umzusehen legte sich Fatalis flach auf den Boden und robbte sich dann quer durch den finsterem Raum unter den Fäden hindurch. An einigen Stellen sah es zwar so aus, als würde er der todbringenden Falle zu nahe kommen doch letztendlich schaffte er es dem Schläfer sei dank ohne eine der Schnüre zu berühren. Danach war Doooom an der Reihe. Flach presste der junge Baal seinen schmächtigen Körper, der in diesem Fall sogar von Vorteil war, an den staubigen, dreckigen Boden welcher dem Aussehen seiner Robe nicht gerade zu mehr Schönheit verhalf. Mit den Armen zog sich der Baal dann langsam in Richtung der anderen Tür, vor der Fatalis bereits auf ihn wartete. Der Raum war nun auch stockdunkel, denn Doooom hatte aufgehört, seine Gedanken zumindest zum Teil auf die Lichtkugel zu konzentrieren. Dies hatte zwar den Nachtteil, das er nicht wusste, ob er den Fänden zu nahe kam, da er diese in der Dunkelheit nicht zu Gesicht bekam, aber wenigstens war er nicht abgelenkt und konnte sich gänzlich auf die robbende Vorwärtsbewegung konzentrieren. Einige Meter bewegte er sich so unsicher vorwärts und erreichte Fatalis schließlich, der mindestens genauso erleichtert schien wie Doooom selbst.
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09.11.2003 18:56 | #23 |
Enzanie |
Also wenn das nicht genug war, dann weiß ich auch nicht, wir haben wirklich genug getan, du siehst übrigens prima aus....
Ja du auch, ich hoffe das war die letzte Falle, der wir gegenüberstanden, hoffen wir's mal...
Auch wenn sie jetzt drüben waren, dass war eine ganz schöne Sache, da hatten sie echt Glück, oder war es kein Glück, war es vielleicht die Tatsache, dass sie auf dem richtigen Wege waren und jetzt den Lohn dafür einsackten? Wie auch immer, sie mussten weiter, andere Wege gab es nicht, also gingen sie durch eine weitere schmale Türöffnung.
Was sie dann sahen war einfach nur U-N-G-L-A-U-B-L-I-C-H, denn sie standen auf der einen Seite einer Halle und man mochte schon fast sagen hier war es etwa zu groß, wie konnte das seien, schließlich war es doch nur ein kleiner Steintempel, nichts großes, nichts außergewöhnliches, aber so länger er jetzt auf die Halle starrte, so schneller kam die Antwort, denn es war ja nur der Eingang zu sehen, kein Mensch konnte sagen, wie tief sich der Tempel in den Berg gebohrt hatte, bzw. gebaut wurde. Doch die Überraschungen nahmen nicht ab, nicht nur, dass diese Halle riesig groß sein musste, wie man unter Dooooms Lichtkugel sehen konnte, sie musste auch sehr prunktvoll sein, denn es gab hier kaum Staub, komisch eigentlich....doch ansonsten war die Halle nur eine Halle, total unverständlich warum man diese so riesig baute, fast dreimal so groß wie die anderen Räume zuvor....sie gingen weiter, keine Falle erwartete sie, nur ein Lichtschein lockte sie an, schon komisch, dass es hier tatsächlich noch Licht gab und sofort warf sich bei Fatalis die Frage auf, ob es da nicht Leben gab, wo Licht war.
Durch einen Zufall blieb er stehen, da er doch noch was erblickt hatte, da der Baal das nicht bemerkte, ging er weiter zu der Lichtquelle, was sollte schon passieren....nun da passierte ganz schön was, denn die Lichtkugel war vor einem kleinen Loch stehengeblieben, man musste sich das so vorstellen, eine schwarze Wand aus Stein, genau in der Mitte ein winziges, faustgroßes Loch mit Licht und da stand der Baal nun davor....was er nicht merkte, warum auch immer, dass da noch zwei Statuen standen und diese schienen sich auf einmal zu bewegen. Zuerst traute er seinen Augen nicht, doch dann sah man es deutlich, die flache Handfläche, ein Finger....
Doooom, geh da weg, komm schnell her.
Was ist denn?
Du sollst herkommen verdammt.
Als sich die Dinger bewegten, passierte etwas noch viel unglaubwürdigeres, denn überall in der Halle brannten nun Fackeln, wie auf einen Befehl hin wurde es nun hell, sie konnten jetzt erst alles sehen, doch dafür war es zu spät...die Knochen waren das einzige, was er noch vernahm....
Etwas wütend über diese Kleinkindbehandlung kam der Baal dann auch, genau im selben Moment hatte sich die Statue vollkommen gelöst, die Finger bewegten sich einzeln, bildeten eine Faust und verursachten ein Geräusch wie bei Knacken eines Sandsteines, dann knallte die Faust an die Stelle, wo Doooom eben noch stand und dadurch das die Faust nun die andere Statue traf, wachte die gleich mit auf, so ein Mist. Was waren das für Dinger, sie sagen aus wie Steine, doch hatten sie menschliche Konturen und Bemalungen auf bestimmten Körperteilen, einen prächtigen Kopfschmuck....da zuckte es durch den Kopf, als ob er wieder zusammen brechen würde, doch dem war nicht so, er erinnerte sich nur....es war eine der Gestalten aus den Träumen, nun bröselte sich alles auf, genau wie die Steinstücke, die von den Dingern herab fielen. Doch zum feiern blieb keine Zeit, nun mussten sie kämpfen und er war bereit, er hatte die ganze Zeit mit dieser Situation gerechnet, die Klinge war scharf und bereit. Aber zwei waren einer zuviel...
So da haste deinen Grund, ich werd die schon packen, aber du musst einen ablenken.
Ablenken? Ich? Und wie?
Machs wie bei dem Ork, hier haste Platz genug um umherzurennen, was weiß ich und nun sollten wir aufpassen, soeben haben sich ihre Füsse gelöst....
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09.11.2003 20:25 | #24 |
doooom |
Machs wie bei dem Ork? Fatalis hatte wirklich gut reden. Wie sollte er denn die Aufmerksamkeit dieser Steinklötze mit Licht auf sich lenken, wie er es bei dem Ork getan hatte? Hier gab es dafür doch viel zu viele Lichtquellen und außerdem schwebte seine kleine Lichtkugel ja schon über seinem Kopf, seit sie den letzten Raum wieder verlassen hatten. Und wenn diese wandelnden Steinhaufen bisher nicht darauf reagiert hatten, dann würde sich dies wohl nicht so schnell ändern. Als musste ein anderes Mittel her um diese steinernen Wächter, die sich beide schnurstracks auf Fatalis zubewegten von seinem Freund abzulenken. Blieb nur noch die Frage welches. Hastig blickte er sich in der geräumigen Halle um, in der Hoffnung etwas zu finden mit dem er wenigstens einen der beiden auf sich aufmerksam machen konnte. Doch das wonach er suchte kam zu seinem eigenen schock nicht in sein Sichtfeld. Etwas zu werfen wäre ideal gewesen, am besten faustgroß, wie es der Goldklumpen von vorhin gewesen war. Der Goldklumpen? Kurz wühlte der Baal in der rechten Tasche seiner Robe und tatsächlich, er stieß auf den zweiten Brocken aus diesem glänzenden Metall. Kein Wunder, schließlich hatte er ihn dort auch kurzerhand verstaut, nachdem ihm der andere Brocken schon nützlich gewesen war.
Kurz visierte er den Steinhaufen an, der näher an ihm dran war. Kein leichtes unterfangen, wie sich für den Guru schnell herausstellte, denn obwohl dieses Wesen quasi wie das Werk eines Steinmetzes mit langer Weile aussah war es doch verdammt beweglich und vor allem schnell. Mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit rannte der Steinklotz auf Fatalis zu und Doooom hatte Glück, das der Goldklumpen, den er kurz darauf auf selbigen warf, ihn auch an dem was bei einem Menschen der Oberkörper wäre, traf. Obwohl, das Glück wohl doch eher das falsche Wort dafür war wurde dem Baal recht schnell klar, schließlich hatte er diese wandelnde Statue nun auf dem Hals. Zunächst hatte sich zwar nur der Kopf, den dieses Wesen scheinbar um ganze 360 Grad drehen konnte in Dooooms Richtung gedreht, doch als er damit den Störenfried erblicke war es um den Steinhaufen geschehen. Auch der rest seines Körpers wandte sich in Dooooms Richtung und ohne nur einmal mit der nicht vorhandenen Wimper zu zucken stürmte die Statue auf ihn los. Doooom blieb nichts anderes übrig, als zu rennen, denn obwohl sein Gegner keine einzige Waffe bei sich hatte, wäre sein Schlag alleine doch schon kräftig genug um einige Knochen des Baals zu brechen. Flink rannte er durch die große Halle, die sich tief im Berg aufgetan hatte, verfolgt von dem dumpfen Geräusch, das bei jedem kräftigen Schritt der steinernen Kreatur entstand. Hektisch blickte er sich um, in der Hoffnung irgendwas zu finden, wo er vor der Statue sicher war, zumindest bis Fatalis die andere erledigt hatte, doch das einzige was ihm ins Blickfeld kam waren zwei riesige steinerne Säulen, die in der nähe des Ausganges der Halle standen. Beide reichten bis zur Decke der Halle, hatten aber eine Verteifung in knapp 6 bis 7 Fuß Höhe. Der Guru steuerte auf die linke der beiden zu und mit einem verzweifelten Sprung hängte er sich mit seinen Händen an eine Kante der Säule. Mit den Füßen versuchte er sich an der glatten Wand der Säule abzustützen, was ihm mehr schlecht als recht gelang, aber schließlich gelang es ihm doch das steinerne Gebilde zu erklimmen. Dem Wächter, der ihn verfolgt hatte ging es da allerdings etwas anders. Beinahe ratlos stand der Steinhaufen vor dem Quader aus dem selben Material und wusste wohl nicht, wie er selbigen erklimmen sollte. Dieses Ding konnte nicht klettern!
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09.11.2003 21:46 | #25 |
Enzanie |
Da hatte er noch mal Glück gehabt, denn es gelang Doooom den ersten der zwei abzulenken, dummerweise war es der etwas agilere, der auch schon zuerst aufgewacht war, wer weiß ob der andere überhaupt wach geworden wäre, hätte er keinen Faustschlag abbekommen, doch das war jetzt nicht wichtig, sie mussten es versuchen, diese Bestien niederzuschlagen, egal was auch passierte. Der Steinhaufen hatte sich nicht wirklich lange Zeit gelassen sich vorzustellen, mit einem Faustschlag begrüßte er seinen Gegner, dieser allerdings wich aus und der Schlag ging ins Leere, doch der nächste kam zugleich, doch wieder waren nur Luftschwingungen das Ergebniss, zwischendurch erspähte er den Baal, der wie von einer Blutfliege gestochen irgendwo hochkletterte, doch dann war auch schon wieder sein Gegner da, wie immer wieder kehrende Angriffe erschien es ihm, doch jetzt war er an der Reihe, mit einem Block konnte er den Schlag stoppen, doch war dieser sowas von druckvoll, dass er auf den Boden wich, komischerweise konnte die Statue ihn aber nicht mehr ausmachen, was ihm einen Zeitvorteil verschaffte, nun tauchte er aus dem Boden auf und schlug mit dem Schwert gegen die Brust der Statue...Steinbrocken faust groß fielen zu Boden, doch die Statue schien das nicht zu interessieren, denn das war wohl kein ernstzunehmender Schlag für sie....
Sofort donnerte ein weiterer Schlag gegen sein Anlitz, doch auch dieses Mal ging es ins Leere. Wieder wollte er zuschlagen, doch der zweite Arm erwischte ihn, die kalten steinernen Hände umklammerten seinen Hals und pressten stark zu, er bekam auf ein Mal kaum mehr Luft, was an eben jener Tatsache des Würgegriffs lag, wie ein kleiner Vogel, der gerade geschlüpft war, rang er um Luft und wurde zusätzlich noch gegen eine Steinwand gepresst, während all dem hörte er Geräusche von Donner oder besser gesagt Steinkrachen, doch was das war, konnte er nicht sehen, er musste schnellstens raus aus diesem Würgegriff, denn die Kräfte die dahinter steckten, waren unglaublich...
Ihm fehlte die Idee, er musste schnell eine bekommen....wenigstens hatte er noch seine Hände frei....das wars, die Idee, er suchte verzweifelnd seinen Dolch, bis er ihn schon blau im Gesicht fand, er zog ihn blitzschnell heraus und dann bekam die Statue einen spitzen Amazonendolch in die Augen, zumindest in das linke der beiden komischen Steinaugen. Sofort zuckte er zurück, ließ für einen Moment den Würgegriff los und Fatalis konnte entkommen. Er wandte sich am Boden, nach Luft ringend und langsam wurde seine Gesichtsfarbe wieder eine Mischung aus Rot und Gesichtsfarben, aber jetzt war Schluss, ein weiteres Mal würde er sicher nicht überstehen. Der Dolch steckte noch immer im Auge, doch nun griff die Statue mit einem Auge an, er war gerade wieder oben, da krachte es, die Faust war zwei Zentimeter neben seiner Robe eingeschlagen, dann wieder, genau auf seinen Kopf, doch da wo eben noch sein Kopf war, war nun nichts mehr, er hatte wieder nur die Wand getroffen, die dabei ziemlich verunstaltet wurde, doch jetzt war Schluss. Er kroch unter der Statue, die daraufhin wieder die Orientierung verlor und suchte sein Schwert, als er das endlich hatte, wartete er nicht alle, zuerst schlug er das Ding in die Brust, daraufhin splitterte fast der ganze Oberkörper, schließlich war die Statue da schon angewärmt, dann wich er blitzschnell in den Rücken und versenkte sein Schwert tief in dem Sandstein der Statue, die daraufhin auf die steinernen Knie sank, doch damit nicht genug, nun holte er zum entscheidenden Schlag aus und steckte seine ganze Kraft in den Schlag, wie er es bei seiner Ausbildung gelernt hatte. Krachend riss der Kopf ab und flog ein paar Meter, bis er noch etwas weiterrollte und dann stehenblieb, soviel dazu, diese Statue war erledigt, doch jetzt war noch die zweite dran.
Was machte Doooom eigentlich?
Fatalis, hilf mir, die Säule ist gleich kaputt
Er sah sich um und sah den Baal auf einer großen Säule stehen, doch diese war schon ganz schön angekratzt, die Statue schlug immer wieder dagegen, wie ein Baum der gefällt werden sollte, aber so nicht, seinen Freund hatte die gefälligst in Ruhe zu lassen, doch er brauchte etwas Zeit, dieser eine Schlag hatte ihn viel Zeit gekostet, er brauchte noch etwas....
Er schlich sich vorsichtshalber schon mal an, bis er sich in Schlagdistanz sah, dann holte er aus, versuchte sich wieder voll auf diesen Schlag zu konzentrieren und dann flog ein weiterer Kopf durch die Gegend, danach atmete er tief durch...sie hatten es geschafft und während der Baal wohl auch durchatmete konnte er seinen Dolch einsammeln.
Meine Güte, was war das? Naja jetzt haben wir es wenigstens überstanden. Gehts dir gut? Hm, ich glaube ich weiß schon wie's weitergeht....
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11.11.2003 23:50 | #26 |
Enzanie |
Fatalis half dem Baal die Säule herunter zu klettern und kurz darauf krachte diese auch ein, sie war wirklich übel behandelt worden und sah schon als sie noch stand wie ein Wrack aus, dabei war sie mal verdammt stabil gewesen. Dann war es endlich ruhig und sie konnten sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren, dem weiterkommen, Fatalis rückte sich am Hals etwas zurecht, der Baal klopfte den Staub von seiner Robe.
So und jetzt werden wir hier weiterkommen...
Aber wie, außer diesem Licht sehen wir doch nichts? Wo soll es denn hier weiter gehen?
Denk nach Doooom, wo Licht ist, muss man auch hinkommen und ich werde dieses Geheimnis nun lüften.
Fatalis ging an die Wand mit dem Licht und sah sie sich genauer an, es war wirklich kein Durchkommen zu erkennen und so mussten sie überlegen, wie es nun weitergehen sollte, selbst ihm fiel nicht wirklich was ein, er hatte keine Ahnung, wenn er denn eine Ahnung gehabt hätte, irgendetwas genaues, so wie er es schon mal hatte, doch hier war er machtlos, er gab nicht auf.
Seine Hände entfesselten wieder die unglaubliche Energie, er versuchte sich wieder auf die alten Dinge zu konzentrieren, die Steinwächter hatten ihn erst nichts gesagt, doch jetzt auf einmal kamen ihm Gedanken, diese Wächter, er hatte sie nicht nur gesehen, nicht nur bekämpft, er wusste schon von anfang an, dass der Kopf ihre Schwachstelle war, er wusste, dass er schon mal gegen diese Wesen angetreten war, er kannte ihre Bewegungen, vielleicht auch ihre Erbauer?Seine Hände bebten nun fast vor Energie, denn alles auf was er sich konzentrierte lag in diesen Händen, er wusste, dass das Geheimnis hinter der Tür sein musste, dies wollte er jetzt lösen, seine Hände berührten die Steinwand neben der Lichtquelle und in seinen Gedanken veränderte sich kurzzeitig das Bild der Zeit, er sah die Priester der Alten Kultur, wie sie den grauen Altar versiegelten und zeigten ihm so unbewusst die Stelle.
Total überrascht kam er wieder zurück in die reale Welt und dort wartete Doooom schon ungeduldig.
Na haste jetzt deinen Plan
Oh ja, warts nur ab....
Er ging zu besagter Stelle, die eben in jenem Raum lag und drückte die Steinplatte in die Wand, sie ließ sich ohne Probleme nach hinten versetzen, doch sie war perfekt getarnt, aber er hatte es gewusst, der Baal konnte nur seine Kauleisten öffnen, leider ließen sie sich nicht mehr zusammen klappen, doch eigentlich hätte er wissen müssen, dass Fatalis seit ein paar Wochen anders war, zumindest hier. Nach dem drücken der Steintafel öffnete sich augenblicklich eine Steinwand, sie fuhr wie von jemand gesteuert hinunter und klingte sich im Boden ein, der Raum war frei und es herrschte eine unglaubliche Lichtquelle, die größer als die der Fackeln war, die hier nun brannten, es war unglaublich glänzend, es funkelte überall, es war unglaublich.
Glaub mir mein Freund, ich habe immer noch keine Ahnung, warum wir hier sind und ich weiß auch nicht, was wir finden, aber jetzt weiß ich, dass wir auf jeden Fall etwas finden werden, ob das hier ist weiß ich nicht, doch es wird bald enden, man kann mir das Wissen nicht mehr länger verbergen. Den letzten Raum muss ich alleine begehen, warte bitte hier, du würdest es sicher nicht ertragen, denn dort erwartet mich eine unvorstellbare Qual. Ich spüre es.
Dann ging der berobte Mann in den Raum, es war ein Raum aus purem Gold, ein kleiner Quader, vielleicht für vier Menschen, dann ein Gang für einen Menschen, er musste sich bücken, dann, nach diesem drei Meter langen Gang aus purem Gold, kam er in einen Raum, der absolut golden war, wie die anderen auch, doch hier stand er, der "graue Altar", total schmucklos in der Gegend herum, wie ein unpassendes "Ding", doch dies sollte nun sein Schicksal entscheiden...
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12.11.2003 18:30 | #27 |
Enzanie |
Fatalis spürte, wie sehr doch in diesem kleinen Quader die Antworten auf seine Fragen lagen, er hoffte es zumindest, dass er Recht hatte, alles andere wäre eine bittere, vielleicht die bitterste Enttäuschung, er musste einfach Recht haben, die Träume, die Visionen, die Bilder, alles nur Schein und Sein, alles nur eine Folge von Gefühlen oder Wahnvorstellungen, dass er seit er hier war vier Wochen denselben Traum träumte, alles nur Vorstellungen und Glück, dass er das Zeichen eines Adlers zu sehen vermochte und dieser ihn hierher führte, dass er überhaupt wusste, was das war? Sollte dies wirklich alles ein Zufall sein, alles nur purer dummer Zufall? Jetzt würde sich entscheiden, ob dem wirklich so war.
Wie er schon gesagt hatte, wusste er, dass nun Schmerzen auf ihn warten würden, beim Tempel im Sumpf war er zusammen gebrochen, ohne eine Chance, hier hatte er eine Menge Kopfschmerzen und es wurde immer schlimmer, je weiter er vorrann kam, nun war er soweit gekommen, nun hatte er längst eine andere Ebene erreicht, sonst hätte ihn der Schmerz längst zerfetzt, doch das würde alles nichts gegen das darstellen, was er gleich erleben würde, er musste nur fest die Zähne zusammen beißen und dann ging das schon, ganz sicher würde es das, es musste, in diesem Moment der Wahrheit durfte er keine Schwächen zeigen, nicht jetzt, nicht hier.
Er ging schon mal vorsichtshalber auf die Knie und nahm langsam seine Hände, die Robe an seinen Armen wich dabei keinen Zentimeter und rutschte mit, doch daran dachte er nicht, das war schon seit er sie hatte so, aber über seine Robe nachdenken, dafür hatte er keine Zeit, er musste sich auf etwas anderes konzentrieren. Er atmete tief und klar, zählte von eins bis drei, langsam und genau, dann, bei drei, nahm er beide Hände gleichzeitig und berührte den grauen Altar, sofort zuckten Blitze an seinen Armen entlang und peinigten ihn mit einer Riesenmenge von dieser Macht, überall zuckte es, der Schmerz war unerträglich, doch er durfte nicht loslassen.
Während er dann im realen Leben von diesen Schmerzen gequält wurde und laute Schreie ausstieß, die klangen als ob der Leibhaftige persönlich da wäre, war sein Geist in einer anderen Welt, viele Jahre war es her und er sah es....
Zuerst machte sich eine verschwommene Welt breit, wie ein Tümpel in dem er tauchte, ein tiefer, brauner Tümpel oder ein Sumpf, als dessen Mitglied er ja auch geschimpft wurde, doch langsam wurden die ilder klarer, es war eine klare Welt, man konnte alles genau sehen, nun begann die Erinnerung zu arbeiten, er sah das Tal der Erbauer, ja das wahre Tal der Erbauer, in dem er lebte, er sah das Bild von den Menschen die damals lebten und er sah auch Personen, die vor seinem Auge erschienen und die ihn scheinbar grüßten, er hatte keine Ahnung, wo er genau war, doch es schien eine Stadt der alten Kultur zu sein, er lief ein paar Wege, er konnte nichts steuern, nur sehen, es waren eine Menge Bilder, die er da sah, diese alte Kultur in ihrer Pracht zu sehen und auch lebende Menschen, die übrigens gar nicht mal so komisch aussahen, wie auf den Wandmalereien, das war ja alles sehr schön, doch er brauchte mehr, er konnte mit diesem Zeug nichts anfangen, doch dann wechselte sich das Bild, es wurde sehr stürmisch udn tausende Partikel waren zu sehen, doch von was? Nach einer Weile hatte sich das Bild gelegt und er sah eine wüstenähnliche Region, er stand vor einem Tempel, der dort mächtig alles überragte, dann, plötzlich und überraschend, kam ein Mann vor sein Auge, ein anderer auch, sie lachten und sprachen in einer Sprache, die er normalerweise nie verstanden hätte, doch jetzt konnte er sie, er wusste jetzt alles.
So, da wären wir, in dieser geheiligten Stätte warten schon ein paar Leute auf dich, ich denke nicht, dass du ahnst, was wir mit dir machen werden, aber uns reicht es jetzt, da wir dich nicht töten dürfen aufgrund gewisser Differenzen zwischen unseren Meistern und deinem Vater wirst du sicherlich Verständnis dafür haben, dass wir dein Gedächtnis löschen müssen, hahaha.
Dann führten sie ihn wieder weiter, leider konnte er sich nicht sehen, er hätte zugern gesehen, wie er damals aussah, oder eben zu jenem Zeitpunkt, doch das war nicht wichtig, denn nun trat eine zweite Stimme an sein Ohr, diese Stimme klang nicht wie aus den Bildern, die auch augenblicklich zerfielen. Wenn er nicht schon knien würde, wäre er jetzt gefallen, doch nun konnte er nur die zitternden Hände und den geplagten Körper sehen, irrte er sich, oder sprach der leblose Altar da zu ihm, verlieh jemanden Stimme?
Alles Antworten die du suchst wirst du in der großen Bibliothek finden, geh in den Canyon, überwinde die Gefahren und stelle dich deiner einzigen Hoffnung, dann wirst du alle Antworten bekommen, die du suchst...
Danach war es absolut ruhig, nichts passierte mehr, es war vorbei, er hatte den Schmerz überlebt und kaum Antworten bekommen, nur zwei hoch brisante Dinge, erstens, er war gefangen und man hatte sein Gedächtnis gelöscht, zweitens, sie mussten zu einem "Canyon" und dort in die Bibliothek, dort sollte das Ende der gesamten Reise sein und er glaubte diesen Worten, denn der Altar konnte nicht lügen....
Sofort als er wieder gehen konnte, ging er wieder raus aus dem Raum, er wollte Doooom suchen, nein eher finden, zum Glück pennte dieser Schlafbolzen nicht, sondern lief ihm gleich mit fiebernden Blick in die Arme, er hatte wohl die Schreie gehört, wollte aber nicht eingreifen, das wäre auch ein Fehler gewesen.
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13.11.2003 18:16 | #28 |
Enzanie |
Und was ist passiert? War's schlimm?
Es ist unwichtig, hauptsache ich lebe noch, es kommt primär darauf an, dass ich jetzt weiß, wo wir hin müssen, es hat sich gel....
Mitten im Satz fing die Erde an zu beben, der Baal rutschte weg, konnte sich aber noch fangen, er selber spürte es auch, das war kein typisches Beben der Erde, das war ein ausgelöster Mechanismus, irgendetwas hier setzte sich in Bewegung, doch er wollte nicht wissen was, er nahm seinen Freund beim Ärmel der Baalrobe und zog ihn mit.
Los komm, raus hier, schnell, alles stürtzt ein, wir müssen raus.
Sie rannten die Halle hinab, bis zum anderen, dort verschwanden sie sofort in dem kleinen Spalt, doch auch hier bebte die Erde, es war so gefährlich, dass die Fäden vibrierten und jede Sekunde zu zerreißen drohten, gerade als er das sah war es dann soweit, *zack* der erste war weg und eine Stachelfalle fiel von der Decke hinab, kurz darauf der nächste, wieder öffnete sich eine Falle, diesmal eine Fallgrube rund um diesen Bereich, als dann wirklich alle auseinander krachten, war fast der ganze Raum nicht mehr betretbar, doch sie sahen einen Weg, der wohl sicher war, es konnte noch Fäden geben, sie sahen aber keine, doch Zeit zu prüfen blieb nicht, denn hinter ihnen fielen die Steinsäulen wie Zahnstocher und auch dieser Raum fing nun an gewaltig zu beben, sie mussten es versuchen, Fatalis wagte den ersten Schritt und zog den paralisierten Baal mit sich.
Sie hatten eine Menge Glück, denn tatsächlich waren alle Faden gerissen und sie kamen unbeschadet auf die andere Seite, doch das reichte nicht, denn hinter ihnen krachten nun die Steine von der Decke, von der Seite, alles stürtzte ein, die ganze Statik zerfetzte es, sie wurden nun von den Steinen gejagt, auf Leben und Tod, einmal Stolpern war eine sichere Karte in die Hölle, sie durften einfach nicht stolpern, sie mussten rennen, so schnell es ging.
Wie verrückt erreichten sie den Raum, mit der grauen Truhe, doch leider hatten sie keine Zeit mehr, sie zu öffnen, ihr Geheimnis würde sie für immer wahren, nur hatten sie einen Nachteil, mussten kurzzeitig einen Weg laufen, der genau seitlich zum Einsturzgebiet war und so wurde es dann auch, die Wand, die eben noch da stand und an der sie gerade noch vorbeiliefen stürtzte ein, genau auf Doooom, er war noch nicht ganz durch, zum Glück konnte Fatalis ihn noch rechtzeitig wegziehen, doch sie fielen und verloren Zeit, er packte ihn und stand auf. Los, los komm, wir müssen weiter, beeile dich
Endlich dann kamen sie zu der Stelle, wo sie die erste Falle ausgelöst hatten, sie war noch immer da, die scharfen Stacheln in die Höhe, hier huschten sie auch vorbei, so schnell es nur ging wollten sie daran vorbei kommen, mussten aber deutlich Tempo rausnehmen. Dann endlich hatten sie es geschafft, dachten sie für ein paar Sekunden, denn das Grollen verschwand kurzzeitig, aber nur für Sekunden, dann kam es mit einer unbändigen Macht wieder und begrub die Halle, in der sie vor ein paar Sekunden noch gestanden waren, sie mussten weiter, konnten jetzt aber laufen, denn es gab keine Hindernisse mehr, sie rannten und ließen die Säule mit dem Zeichen des Adlers hinter sich, da krachte es weiter, doch dann war auf einmal wieder Ruhe, war dies wieder nur eine Täuschung? Nein, das Beben hatte aufgegeben, oder konnte nicht mehr, vor der Abzweigung in die vier Himmelsrichtungen war Ruhe, doch der Gang gen Norden war für immer von Tonnen von Steinen zugeschüttet, den würde niemand mehr betreten können, vielleicht würde sich die Nachwelt daran versuchen, aber heute würde er nicht mehr geöffnet. Trotz der vermeintlichen Sicherheit rannten sie, bis sie draußen waren rannten sie, nur noch raus aus diesem Grab, hier wollte keiner von beiden begraben liegen, nein, hier nicht, er hatte ein neues Ziel, dieses sollte das letzte sein und er würde es auch noch packen, danach wollte er Antworten, erstaunlich, wie gut der Baal zumindest physisch mithielt, zwar war seine Psyche sicher zerrütet, nach all dem was er gesehen hatte, doch würde auch dies bei dem Mann wieder vergehen, ein kühles Bier und eine gewohnte Umgebung und der naive Junge würde wieder lachen können, doch dafür hatte er keine Zeit, aber vielleicht war es besser, den letzten Weg alleine zu gehen, er würde ihn bei Gelegenheit dazu fragen.
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13.11.2003 18:32 | #29 |
Enzanie |
Fatalis war innerlich erregt, dieser Einsturz war kein Zufall, jeder in seiner Position hätte das bestätigen können, doch man musste sehen, dass es weiterging, er hatte schon längst vergessen zu weinen, längst vergessen zu trauern, seit er hier war, hatte er sich verändert, er war eine vollkommen andere Person und doch noch derselbe, seinem Freund mochte das sicher befremdlich vorkommen, auch die Art, wie er jetzt kühl weiterredete, doch es war nur normal für ihn, anders sein, das konnte er gar nicht mehr.
Also ich war stehemgeblieben, als wir von diesem Beben unterbrochen wurden, ich wollte eigentlich sagen....
Wie kann dich das so ruhig lassen, wir wären da drin fast draufgegangen, du hast selbst gesehen, wie knapp es war, fast hätte mich so ein zehn Tonnen Quader erschlagen.
Doooom, wenn das ein natürliches Erdbeben gewesen wäre, in Ordnung, aber das war kein normales Beben, dieses Beben war geplant und es ging nur darum, dass ich sterbe, dass die Geheimnisse des alten Volkes unberührt blieben, ich weiß nicht, warum das alles, doch ich weiß nun einiges mehr. Hör zu. Als ich den Altar berührte sah ich einige Dinge, es war sehr vage und schwer zu verstehen, doch es ist mir geglückt, ich weiß nun einiges mehr, hör zu, ich bin ein Gefangener, ja du hast richtig gehört man hat mich gefangen genommen und mir mein Gedächtnis geraubt, meine Peiniger haben mir mein edächtnis geraubt, ich kann mich also an nichts mehr erinnern, total logisch, doch als wir dann dieses Tal betraten muss etwas aufgebrochen sein, es muss sich eine undichte Stelle gebildet haben, jetzt weiß ich es endlich, verstehst du Doooom, ich bin nicht der, für den du mich hältst, selbst das, was ich über mich weiß ist nicht unbedingt wahr, es könnte sein, dass wir bald alle große Veränderungen sehen werden, jedenfalls wird dieses Abenteuer bald enden, es wird enden in der Wüste, in einem Canyon, dort wartet ein weiterer Tempel auf uns, diesen Tempel werden wir besuchen und dort wir alles enden, dort werde ich die Antworten bekommen, die ich suche, das steht fest, ich weiß es. Du musst mich nicht begleiten, wenn du nicht willst, ich möchte dich nicht in Gefahr bringen, denn es ist eine gefährliche Sache und wenn du mit dem Tempeleinsturz nicht fertig wirst, dann wirst du dich vorsehen müssen, denn wer fähig ist soetwas zu tun, mir meine Gedanken zu rauben und einen Tempel einstürtzen lassen, der wird auch vor noch groberen Dingen nicht zurückschrecken, aber auch das wird mich nicht stoppen, mag sein, dass ich bald den Tod an einem Scavenger finde, doch ich werde nicht in einem dieser Tempel sterben und nicht, bevor ich weiß, was es damit auf sich hat.....irgendwie bin ich auch etwas erleichtert, denn anfangs hielt ich es noch für ein Gehirngespinst, dass ich mir das alles nur ausdenke und das es nur in meinen Gedanken existiert, doch inzwischen weiß ich, dass es wahr ist, ja alles ist wahr was ich dir gerade erzählt habe und ich weiß auch, wo dieser Canyon liegt, ich werde ungefähr drei bis vier Tage brauchen, bis ich da bin, begleite mich, oder kehre zurück in den Sumpf, es ist dir freigestellt, was sonst, aber erhoffe dir nicht zu viel davon, das einzige was du kennenlernen wirst ist grenzenlose Pracht, sowohl als auch. Alles andere wird sich zeigen. Aber für heute bleibe ich noch hier, es hat keinen Sinn Nachts loszuziehen.
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13.11.2003 21:02 | #30 |
doooom |
Ein breites Grinsen war die erste Reaktion, nachdem der Baal die Frage seines Freundes vernommen hatte, denn die Antwort darauf stand für ihn eigentlich außer Frage. »Du fragst mich allen ernstes ob ich dich begleite? Was ist denn das für eine Frage? Eigentlich solltest du mich doch gut genug kennen um die Antwort darauf zu wissen. Natürlich! Natürlich werde ich dich begleiten. Was wäre ich denn auch für ein Freund wenn ich dich einfach so alleine in dieses Wüstengebiet losziehen lassen würde.« Auf seine letzte Frage erwartete er keine Antwort und er bekam auch keine. Einzig ein »Gut, das freut mich.« war von Fatalis daraufhin zu hören.
»Und was hast du eigentlich damit gemeint, das du Gefangener bist?«»Das weiß ich auch nicht so genau. Oder besser gesagt ich kann es nicht richtig erklären. Ich hab das Gefühl ich bin ein Gefangener in ..... in meinem eigenen Körper. Aber das musst du nicht verstehen. So richtig verstehe ich es ja selbst nicht ganz, aber ich bin zuversichtlich, das mit dem Besuch im Tempel in diesem Canyon auch dies klären wird.«
»Na wenn du meinst. Aber du bringst mich gleich auf die nächste Frage: Wo in Beliars Namen soll denn hier ein Canyon sein. Darunter stelle ich mir wirklich etwas wüstenartiges vor. Und eine Wüste, hier in diesem Tal? Wie soll das möglich sein? Unter einer Wüste stelle ich mir einen heißen, trockenen Ort vor. Und solch einen Ort in diesem Tal mit dem kalten, harschen Winden und noch dazu dem feuchten Sumpf zu finden halte ich für recht unwahrscheinlich.«»Stimmt, es klingt in gewisser Weise unlogisch, doch weiß ich, dass es genau so ist. In Richtung Norden vielleicht auch Nordwesten liegt einig Tagesmärsche entfernt ein wüstenartiger Canyon. Du wirst schon sehen, das ich recht habe.«»Warst du schon einmal dort? Oder warum weißt du das so genau?«»Gute Frage. Ich kann dir keine genaue Antwort darauf geben, aber wahrscheinlich schon. Irgendwann muss ich wohl früher einmal in diesem Teil der Insel gewesen sein, sonst könnten mich die Erinnerungen nicht einholen, es würde mir hier nicht so vertraut und doch so fremd verkommen und ich würde mich auch nicht an Fetzen dieser alten Sprache erinnern können. Aber mit Gewissheit kann ich dir keine Antwort geben, denn wie es scheint wurden mir Teile meiner Erinnerungen, meines Gedächtnisses genommen. Ich wäre froh, wenn ich sie wieder hätte, denn dann hätte ich wohl endlich die endgültigen Antworten nach denen ich hier seit Wochen suche. Aber lass uns jetzt nicht weiter darüber reden. Wir sollten warten, bis wir den Canyon erreicht haben, eventuell kann dort alles geklärt werden.«
»Und wenn nicht? Was machst du dann?«
»Wenn nicht? Keine Ahnung, absolut keine Ahnung. Aber frag mich soetwas jetzt nicht. Wir sollten uns lieber auf das hier und jetzt konzentrieren, anstatt irgendwelche Szenarien auszumalen, von denen einige dann doch nicht eintreffen. Es ist mittlerweile dunkel geworden, also sollten wir unser Lager aufschlagen anstatt sich hier endlos den Kopf zu zerbrechen.«
»Hast wohl recht. Und wo wollen wir die Nacht verbringen? Der Tempel würde sich doch eigentlich anbieten, dort sind wir zumindest vor dem Wind geschützt.« Dooooms Blick glitt die unzähligen Treppenstufen zum Eingang des tief in den massiven Fels gebauten Gebäudes, an deren unteren Ende sie platz genommen hatten, hinauf. Doch Fatalis erwiderte seine Frage gleich mit einer verständlichen ablehnenden Antwort.
»Dort oben schlafen? Damit uns dann auch noch der Rest des Tempels zusammenstürzt und uns begräbt, wahrend wir da drinnen ruhig schlummern? Nein danke, da bleib ich lieber in der Kälte hier draußen. Außerdem ist es doch gar nicht so kalt, zumindest wenn man intelligent genug war sich ein paar warme Stiefel über die Füße zu ziehen.«
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14.11.2003 19:39 | #31 |
Enzanie |
Über Stock und Stein, über alles was ihnen in die Quere kam, der Lauf der beiden war nicht zu stoppen, doch zunächst ein kleiner Blick in die Vergangenheit.
Sie hatten sich gestern hingelegt, ohne Feuer, so wurde niemand aufmerksam aber es war eher eine Sache von unglücklichen Umständen, denn wo kein Holz ist, da ist auch kein Feuer, jedenfalls waren die beiden Sumpfler noch am Leben, nichts anderes war anzunehmen, als sie am nächsten Morgen aufwachten, schnell, weil ohne etwas packen zu müssen, waren sie aufgebrochen, Doooom hatte am Morgen großen Hunger und auch er hatte nicht gerade ein Völlegefühl, was einfach daran lag, dass sie schon seit mindestens zwei Tagen nichts gegessen hatten, doch um Essen wollten sie sich erst später vor ihrem Nachtlager kümmern, der Weg zum Ziel war entscheidend und dieser war verdammt lange und anstrengend. Natürlich freute sich Fatalis, dass er seinen Freund noch dabei hatte, doch andererseits war er lästig, denn wenn er dabei war, machte er sich nur Sorgen, dass ihm was passierte und das minderte seine Aufmerksamkeit, aber die Erleichterung diesen schwierigen Weg nicht alleine bestreiten zu müssen wiegte mehr. Überhaupt, der Baal war eigentlich recht unnütz, denn er konnte weder kämpfen noch sonstige Angriffe ausführen, mit seinen Käsedolch würde er sich wohl eher noch selber ein Auge ausstechen, nene das sollte er mal lieber sein lassen, aber er war trotzdem eine große Hilfe, außerdem hatte er manchmal auch die entscheidenden Ideen, weil er anders fähig war zu denken, nicht so komplex, sondern eher auf die Sekunde, was ihm eben so einfiel und die Lichtkugel hatte sie schon das ein oder andere Mal vor schlimmeren bewahrt.
Sie waren den ganzen Tag gegangen, hatten dabei eine große Entfernung zurückgelegt, mehrere Kilometer waren sie gegangen, das Gebiet war verdammt steil und hatte bestimmte Wege, die gefährlich waren, diesmal jedoch war alles anders, seit dem Zusammentreffen beim Altar war er anders, er wusste zwar nicht was ihm geklaut wurde, aber er wusste, was ihm gegeben wurde, er wusste alles über dieses Tal, weniger über die Menschen und die Kultur, mehr über die Geographie, er kannte Höhlen, die noch nie jemand von den Sumpflern gesehen hatte, er kannte Schleichwege, die seit Jahrzehnten zuwuchsen, all dies benutzten sie bei ihrem Gang, damit sie schneller vorrann kamen, es hätte auch einen Weg gegeben, der nicht über die Brücken geführt hätte, doch diesen wollte er nicht gehen, er war zu schwierig und vorallem zu gefährlich, also musste sich Doooom noch mal überwinden, doch das meisterte er sehr gut, so gingen sie weiter und weiter und der Baal fragte zurecht, ob sie nicht in die selbe Richtung wie schon hin gingen, das war auch so, sie würden noch mal in den Sumpf zurückkehren war seine Antwort, eigentlich war es ein Umweg, aber der Weg war durch die schwebenden Sumpfler rund um dieses lächerliche Lager gesichert, deshalb nahm er ihn, auch wenn er es kaum mehr erwarten konnte, wollte er unbedingt sicher reisen, vorallem wegen Doooom, dieser verstand die Welt nicht mehr, denn er verstand den Sinn nicht, Sumpf - Wüste, das passte nicht, doch dies konnte er nicht verstehen, Fatalis wusste von einem Höhlensystem, dass er noch gut kannte, dort würden sie in die Wüste kommen.
Auf ihrem Weg dahin hatten sie sich jetzt bis zu den Steinruinen gekämpft, es war schon dunkel doch gerade als sie hier ihr Lager aufschlagen wollten, überraschte sie eine Graslandscavenger, was für wunderschöne Tiere, ihm fiel es erst jetzt wieder auf, er musste diese Tiere früher geliebt haben, doch in ihrer jetzigen Verhaltensform konnte er sie nicht verschonen, deswegen hatte er die Vierergruppe auch angegriffen, zwei fielen schon nach wenigen Sekunden, ein Dritter wurde tödlich verwundet, der vierte war noch immer in ein Gefecht verwickelt, der Baal war erst erschreckt, doch dann widmete er sich auch diesen Tieren, in ihrer Schönheit, ganz schön leichtsinnig, aber so war er halt der Doooom.
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14.11.2003 20:32 | #32 |
doooom |
Der Spitze Schnabel schrammte haarscharf an ihm vorbei und rammte sich tief in weichen Erdboden. Doooom hatte wirklich Glück gehabt, dass er dem Maul das Tieres noch rechtzeitig ausweichen konnte, denn dieses hätte mit seiner länglichen, spitzen Form eine tiefe Wunde in den Arm des Baals reißen können. Doch den Graslandscavenger störte dieser missglückte Angriff in keinster Weise. Sofort riss er seinen Kopf, der schon halb im Erdboden steckte, wieder in die Höhe, sah sich einige Augenblicke verwirrt um und fand dann seinen Gegner, der schon das Ziel seines ersten Angriffs war, wieder. Doooom. Der Baal selbst stand dem Scavenger, mehr oder weniger hilflos gegenüber. Zwar hielt er seinen Dolch fest umschlossen in seiner rechten Hand, doch im Prinzip war er wohl viel zu ungeschickt um damit seinen Gegner überhaupt schädigen zu können. Und als ob diese seltsame Abart eines Scavengers dies ahnen konnte setzte es zu einer neuen Attacke an. Mit einem lauten kreischen riss er seinen Kopf beinahe fast senkrecht in die Höhe und setzte dann dazu an damit erneut blitzschnell auf den Boden herunter zu fahren. Doch dazu kam es nicht mehr. Noch während des lauten Aufschreis, mit dem das Tier seinen Angriff auf den quasi wehrlosen Baal ankündigte erwischte ihn von hinten ein Schwerthieb. Es war die Klinge von Fatalis, die sich den Weg quer durch den Rücken des Tieres suchte, welches in seiner Konzentration auf den Guru nicht den Hohen Novizen in seinem Rücken bemerkt hatte. Das Kreischen des Tieres wandelte sich von einem drohenden Aufschrei in einen Schmerzensschrei, der allerdings nach einem weiterem Schlag von Fatalis, nachdem der nun leblose Körper zu Boden sackte, verstummte. Leicht angewidert wandte sich der Baal vom nun toten Körper des Tieres ab und richtete seine Stimme zu Fatalis in seinem Rücken. »Dies sind also diese anderen Scavenger von denen du geredet hast. Du hast recht gehabt, die sehen wirklich total anders aus als die in der Umgebung von Khorinis. Besonders diese grüne Farbe sieht ganz schön ungewohnt aus. Naja, wie dem auch sei. Kannst du den Tieren etwas Fleisch entfernen? Ich habe nämlich keine Lust diese toten Körper selbst anzufassen. Deshalb kümmere ich mich in der Zwischenzeit um etwas Feuerholz, denn warm schmeckt das essen doch sicherlich gleich doppelt so gut.« Ohne auf eine Antwort seines Freundes zu warten entfernte er sich langsam von diesen und den vier toten Scavengern, deren Geruch schon die ersten Fliegen angelockt hatte.
Schon von weitem konnte er im rötlichen Licht des Abendhimmels einen großen Baum ausmachen, der mit Sicherheit ausreichend Holz für ein gemütliches Feuer liefern konnte. Eiligen Schrittes näherte er sich dem hohen, kräftigen Baum, dessen Stamm sicherlich eine dicke von vier Fuß hatte. Rundherum um diesen konnte er mehrere mal mehr, mal weniger dicke Äste finden, die er allesamt aufsammelte und damit in Richtung Fatalis zurück marschierte, in der Hoffnung, das dieser den Tieren mittlerweile ihre Keulen entnommen hatte. Es war schon seltsam, wie sehr sich der Baal schon beim Holz sammeln auf eben diese Keulen freute, das ihm schon beim bloßen Gedanken daran das Wasser im Mund zusammenlief. Besonders da er sich erst einige Minuten zuvor mit leichtem Ekel von eben diesen Keulen, von denen er hoffte sie bald essen zu können, abgewendet hatte, da sie ein Teil des toten Graslandscavengers waren. Schon seltsam, wie irrational er in solchen Sachen war.
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14.11.2003 21:05 | #33 |
Enzanie |
Fast tat es ihm leid um diese schönen Tiere, sie waren wirklich prachtvoll und edel zugleich, während er bei den normalen Scavengern in Khorinis nichts dergleichen empfand, war er bei diesen stolzen Tieren mit ihrem grünen Panzer richtig angetan, er hätte sie nicht getötet, aber es war notwendig, er konnte es nicht ändern. Nun hatten sie so viel Fleisch, dass sie es gar nicht alles essen konnten, außerdem spürte er einen Appetit darauf, aber hatte er früher nicht das Essen von Fleisch gehasst? Irgendwie schon, doch dies war mehr als ein einfaches Essen für den Magen, es war richtiger Appetit darauf, schon seltsam, er konnte daraus nur eines schließen, er musste früher einmal diese Scavenger geliebt haben und Fleisch verzehrt, das waren zwei interessante neue Aspekte, die er hier und heute gelernt hatte, es war ziemlich interessant, wie er jetzt jeden Tag neue Dinge kennenlernte, er konnte jetzt wirklich alles wieder bekommen, die Fesseln waren gesprengt, er konnte sich wieder erinnern, nur der Kern, das eigentliche, über ihn, über die Gefangennahme, mögliche Gründe und alles, da war eine Riesenmauer, die er aber im Tempel im Canyon erklimmen wollte, bis dahin nahm er alles begierig auf, was ihm in die Finger kam, es war wie die Entwicklung eines kleinen Kindes, das jeden Tag ein Jahr älter wurde und somit auch eine Menge von Informationen aufnahm, doch noch konnte er nicht zufrieden sein, sicher war es eine unglaubliche Sache, was hier passierte, doch vor ein paar Wochen hatte er noch nicht mal eine Ahnung gehabt, was mit ihm geschehen war, es war einfach unglaublich, wie man sowas hinbekam, dass er wirklich sein ganzes Gedächtnis verlor, dass er wirklich nichts mehr wusste, dieses Geheimnis von der ominösen Insel wo er seine Eltern, die reichen Kaufsmänner ausgeraubt hatte, wahrscheinlich alles erstunken und gelogen, denn er hatte keine Erinnerungen daran, nur immer wieder die selben Bilder aber nichts persönliches, es war ihm noch nie aufgefallen, aber jetzt wo er daran dachte, dass es vielleicht doch etwas anders war, da ergab dass alles einen Sinn.
Er nahm seinen Dolch und schnitt zwei der Tiere ein paar dicke Keulen ab, was ihn schon sehr weh tat, denn mal abgesehen davon, dass er Blut nicht so mochte musste er ja noch allerlei Sehnen und Muskeln durchtrennen und solche Arbeiten hielt man wirklich nur durch, wenn man ein Jäger war, oder an was anderes denken konnte, wie er es auch tat, die restlichen Scavenger hätten sie als zusätzlichen Proviant mitnehmen können, doch er beließ es bei ein paar Keulen, so dass sie, wenn sie alle braten würden, genug Proviant für einen weiteren Tag hatten.
Dann kam auch schon der Baal, der eine Menge Holz anschleppte, zusammen schafften sie es denn an der selben Stelle ein Feuer zu entzünden, wo sie noch vor ein paar Tagen geschlafen hatten.
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14.11.2003 23:02 | #34 |
doooom |
Schnell war ein knisterndes und vor allem wärmendes Feuerchen entfacht, an dem sich die beiden Sumpfler auch sogleich niederließen. Das Fleisch der Scavenger schmorte über den Flammen des Lagerfeuers vor sich hin, eigentlich hätte zu einem typischen Lagerfeuer nur noch gefehlt, dass die beiden angefangen hätten zu singen. Aber dies war nicht der Fall, was dem Baal auch recht war, denn seiner eigenen Meinung nach hatte er eine furchtbare Stimme und war das absolute Gegenteil von dem, was man als musikalisch hätte bezeichnen können. Und wenn sich Doooom seinen Freund so ansah war er sich doch recht sicher, das es ihm ähnlich geht. Denn ein singender Fatalis war für ihn ein abstruse Vorstellung, die er sich aber auch leicht amüsant vorstellen würde. Trotzdem verwarf er den Gedanken seinen Freund zu einem Ständchen zu überreden schnell wieder und sprach ihn lieber auf etwas anderes an. »Bist du dir sicher, das wir vom Sumpf aus in eine Wüste kommen können? Irgendwie will mir dieser Gedanke nicht recht in den Kopf.«
»Das hab ich dir doch jetzt schon mindestens drei mal erzählt. Ja, ich bin mir sicher. Auch wenns nicht gerade unbedingt logisch klingt«
»Hm, wenn du dir wirklich so sicher bist. Machen wir denn dann auch einen kleinen Abstecher in den Außenposten? Mal gucken ob dort noch alles steht und eventuell wieder neuen Proviant besorgen. Kasim würde uns da bestimmt wieder gerne etwas vorbereiten.«
»Nen Abstecher zu den anderen Sumpflern? Das hab ich eigentlich nicht vor. Ich will gleich durch in Richtung Bibliothek und Canyon. Und durch den Sumpf ist nun mal ein guter weg dort hin. Zwar ist er nicht gerade der kürzeste, aber wenn ich mich nicht irre der ungefährlichere. Das ist der einzige Grund warum ich dort lang will. Achso und wer ist Kasim? Der Name sagt mir nicht wirklich was.«»Das war der Templer, der unseren Proviant zusammengestellt hatte«»Ach der Kerl. Na der kann mir eh gestohlen bleiben.«
Es dauerte nicht allzu lange, mit das zarte rosa Fleisch, das von einer knusprigen Haut umschlossen war, fertig gebraten war. Nach dem beide es einige Minuten abkühlen ließen begann Doooom sofort mit dem essen. Mit einem herzhaften Biss in die Keule riss er etwas vom Fleisch ab, kaute es danach kurz und lies es genüsslich seine Kehle hinunter gleiten. Wirklich ein echter Genuss für den Gaumen des Baals. Das einzige was ihn an der Mahlzeit störte war der chronische Mangel an Bier, mit dem fast jede Mahlzeit gleich nochmal doppelt so gut geschmeckt hätte. Doch hier mitten in der Wildnis, des zumindest für ihn unbekannten Landes würde er an dieses alkoholische Getränk wahrlich nur schwer herankommen, also musste er sich mit dem klaren, aber faden Wasser begnügen, das man hier in rauen Mengen bekommen konnte. Aber es war besser als nichts und außerdem hatte er sich mittlerweile daran gewöhnt, das man hier nicht alles bekommen konnte was man wollte.
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15.11.2003 11:11 | #35 |
Enzanie |
Schnaaaarrrchhhh
Wacht der Kerl denn nie auf....
Raaaaaaaaaa
Oh man, jetzt warte ich schon seit einer halben Stunde, dabei gabs gestern gar kein Bier....
Huiiiiiii
Wie soll ich ihn wecken, mit einem Tritt in den Magen oder soll ich eher auf seinem Rücken tanzen, eine schwierige Entscheidung, feststeht, dass der Kerl aufwachen muss, also hilft nichts, drei, zwei, eins....
AUFWACHEN!!!
Wassssss?
Los aufstehen, wir müssen weiter, du schläfst schon seit zwei Tagen, jetzt reichts mir.
Zwei Tage? Wirklich?
Neinh, aber egal, komm jetzt.
Der faule Baal erhob sich eher ungewollt und mit ein paar Flüchen, aber die hörte er schon gar nicht mehr, denn Fatalis hatte sich inzwischen den Beutel des Baals gegrabscht, was keine, aber absolute keine Herausforderung für ihn war, einem Langschläfer nem leeren Beutel zu klauen, ts. Darin hatte er weitere vier Fleischkeulen, die schon vorgebraten waren, eingepackt, die Scavenger waren also so gut wie verwertet, da fehlte also nur noch, dass sie mal was anderes bekamen, doch das war nicht so wirklich real, sie hätten zwar in das Lager gehen können, aber das mochte er nicht, es war ihm fremder als je zuvor, überhaupt konnte er sich nicht mehr damit identifizieren ein Anhänger von ihnen zu sein, gut, auch bei seinem Eintritt war es das nicht, an den Schläfer glaubte er eben so nicht, genau wie an die anderen verrückten Gottheiten und auch sonst waren ihm diese Typen mit ihren Rauschgegenständen und dem Gesaufe zuwieder, eigentlich waren sie ihm sogar richtig wiederwärtig. Aber darüber konnte er noch nachdenken, wenn er wieder Zeit dafür hatte, entweder oder, sie mussten so schnell wie möglich reisen, es gab keine Zeit mehr für irgendwelche Verzögerungen, es musste langsam geschehen. Er kannte den Weg wirklich gut, es war so, als ob sie jeden Tag hier gewesen wären, als ob er schon immer hier gelebt hätte, es war wirklich total real und irgendwie schien er langsam mehr zu wissen, als er eigentlich wissen durfte, aber dieser innere Ring, den er zweifelsohne um sich hatte, er schien langsam zu brechen, doch er war sich sicher, dass die Macht der Verbannung größer war als seine Vorstellungskraft, er musste in den Tempel, da führte kein Weg dran vorbei, wenn er nicht riskieren wollte, dass Lügen und Schleier weiter Besitz von ihm ergriffen, irgendwo war es auch eine Neugier, er freute sich auch ein ganz kleines bisschen auf den Moment, wo er vor dem Tempel stehen würde, doch diese Freude wäre sicher bald getrübt, denn so ganz schön war das dann doch nicht, schließlich wartete in und um den Tempel wieder eine Gefahr, die scheinbar nur auf ihn angesetzt war, man wollte etwas verhindern, auf wen er dann noch treffen sollte, das wusste er nicht, doch es waren sicher nicht nur positive Aspekte.
Langsam war auch der Freund so weit, so dass sie endlich los konnten, was sie auch zugleich taten, nun ging es wieder genau in die Richtung, aus der sie schon gekommen waren, doch als sie die Ruinen hinter sich hatten, schlug Fatalis einen völlig anderen Weg ein und der Baal wunderte sich, wo ihn sein Freund doch hinführte, doch er wusste genau, dass der Weg zum Sumpflageraußenposten genau die entgegen gesetzte Richtung war, in die sie mussten, sie mussten jetzt nämlich zu einer Art Urwald, der direkt an die Sumpf angrenzte und er wusste auch, woran er diesen Platz erkennen würde, denn dort standen einst Säulen des alten Volkes, zumindest Ruinen müsste man auch hier noch finden, wenn sie dort erst mal waren, hatten sie es schon fast geschafft, dann waren sie nur noch zwei Tagesmärsche entfernt....
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23.11.2003 12:08 | #36 |
Enzanie |
In den letzten Tagen war etwas nicht zu glaubendes passiert, ein Regensturmgewitter, wie man es auch nennen wollte, hielt sie auf zu gehen, es war ihnen unmöglich auch nur einen Schritt aus den Ruinen zu machen und man musste sich wirklich ernsthaft fragen, ob das Zufall sei? Die Nahrungsvorräte waren auch recht schnell aufgebraucht und neue gab es nicht, also mussten die beiden wohl oder übel fasten, das schmeckte ihm nicht, aber Doooom ganz besonders nicht, denn das war schon eine harte Zeit für ihn, doch heute Morgen, als sie wieder aus ihrem Unterschlupf erwacht waren, da schien die Sonne, zum ersten Mal seit Tagen schien wieder die Sonne und sie konnten endlich weiter gehen, noch länger hätten sie es wohl kaum ausgehalten, der Baal aufgrund von Entzugserscheinungen und er hatte sich fast zu Tode geflucht, da war man so nah daran alles aufzudecken, ein Geheimnis, das vielleicht sein Leben verändern würde und dann sowas, nicht zu fassen, das war einfach nicht zu fassen, doch sie mussten es hinnehmen, jetzt ging es weiter, zwar war der gesamte Boden im Sumpf aufgeweichter als je zuvor, doch das war jetzt auch egal, auf seine Robe gab er schon lange nicht mehr Acht, die konnte man schließlich reinigen, doch es gab Dinge, die waren bedeutend wichtiger als seine Robe.
Sie waren schon den ganzen Vormittag unterwegs und im Sumpf war eine unangenehme Luft, es roch fast ein bisschen nach Dämpfen, die durch den Regen erst richtig in die Luft und die Atmosphähre entweichen konnten, doch sie überlebten es, das war die Hauptsache, zum Glück hatten sie bisher Glück mit Viechern, noch war nichts zu sehen, das hieß, so ganz unglücklich wären sie auch nicht mit etwas essbaren gewesen, denn schließlich hatten sie Hunger, doch er konnte auch auf weitere Komplikationen verzichten, denn das war schon schwer genug hier zu sein, durch diese Brühe zu waten und immer wieder auf Treibsand und Schlammlöcher aufzupassen, zahlreiche Male rettete er den Freund, denn er hatte selbst hier einen Vorteil, dass er hier scheinbar schon sehr oft gewesen war, manchmal glaubte er laufende Bilder vor seinem Auge zu sehen, als ob sich hier eine Jugenderinnerung breit machte, doch dann verschwamm das Bild wieder und alles war wieder wie zuvor, doch er durfte nicht aufgeben, jetzt war Schluss mit lustig, heute Abend noch würden sie die Grotten erreichen, dort waren sie vor Regen und anderem Wetter sicher und im Canyon, da regnete es so gut wie nie, aber da mussten sie auf andere Dinge aufpassen, vorallem bewegliche....
Aber er würde nicht aufgeben, in zwei Tagen wollte er endlich bei dem Tempel sein, von dem alle sprachen, in dem sich seine Fragen auflösen sollten, er wollte es stark hoffen, denn mit einer unzufriedenen Rückkehr konnte er nicht leben, schließlich war er ja nicht blöd, er hatte es gesehen, es war nicht mehr normal...
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24.11.2003 21:53 | #37 |
doooom |
Nur an vereinzelten Stellen fielen Strahlen der untergehenden Sonne durch kleine Löcher an der Decke des Höhlensystems, in dem sie mittlerweile wohl schon den gesamten Tag verbracht hatten. Genau konnte aber keiner der beiden sagen, wie lange sie nun mittlerweile durch dieses undurchsichtige Gewirr von Höhlen irrten, einzig die rötliche Färbung der wenigen Sonnenstrahlen gab ihnen einen Anhaltspunkt darauf, das der Abend wohl schon angebrochen war. »Du siehst etwas müde aus. Aber keine Angst, wenn wir den Canyon am anderen Ende dieser Höhle erreicht haben machen wir erstmal eine Rast. Und bis dahin ist es nicht mehr weit, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen.«Diese aufmunternden Worte von Fatalis erfüllten ihren Zweck, denn der Baal der ihn begleitete bekam zumindest ein wenig Hoffnung wieder, diese Höhle so schnell wie möglich zu verlassen. Denn Doooom gefiel es in dem größtenteils total dunklen, im Prinzip nur von der künstlichen Lichtquelle ein wenig erhellten Tunnelsystem, das laut Fatalis Worten den Sumpf mit einem Canyon verbinden sollte, gar nicht. Er hatte schon fast das Gefühl hier drinnen depressiv werden zu können, so fast gänzlich abgeschnitten von beinahe jeglichem Sonnenlicht. Deshalb waren die Worte seines Freundes um so aufmunternder für ihn, zumal er ja keinen Grund hatte, an ihnen zu zweifeln. Denn schon im Sumpf war der hohe Novize trotz des regelmäßigen, nervigen Nachfragens von Seiten Dooooms, ob sie wirklich auf dem richtigen Weg seien und jedes Kommentars des Baals, das es hier doch nie und nimmer zu einer Höhle ginge, strikt auf dem Weg, an den er sich wie er einmal kurz erwähnte verschwommen erinnern kann, geblieben und hatte damit recht behalten. Obwohl sie einen weiten Weg durch den vom Dauerregen extrem feuchten und durch die Feuchtigkeit für diese Zeit des Jahres ungewöhnlich warmen Sumpfes zurücklegen mussten kamen sie schlußendlich zu einer alten, steinernen Treppe, hinter der dieses Höhlensystem begann, genau wie er es vorausgesehen hatte. Und gerade diese teilweise extrem genauen Beschreibungen der Gegend von Fatalis ließen ihn jetzt hoffen, das ein Ende der ewig lange Höhlen bald in sich wäre.
Der Kopf des Tieres war über den toten Körper der großen Ratte mit dem hellen Fell gesenkt und mit den sichelförmigen vorderen Extremitäten hatte dieses sehr kräftige Exemplar eines Minecrawlers den Kadaver einmal quer über den Bauch aufgeschlitzt um besser an das rohe Fleisch heranzukommen.
»Sei ruhig. Ich hab keine Lust auch so zu enden.« flüsterte Fatalis seinem Begleiter zu, mit dem zusammen er ungefähr 30 Schritt von dem Crawler und dessen Abendbrot entfernt war.
»Ich wusste gar nicht, das die Crawler Fleisch essen. Eigentlich würde ich mir das gerne mal aus der nähe ansehen. Obwohl, lieber doch nicht, ich will ja nicht so enden wie die Ratte dort.«
»Eben. Am besten sollten wir uns an ihr vorbei schleichen so lange sie noch am fressen ist, denn dann ist sie beschäftigt und bemerkt uns nicht so leicht.« Der Baal reagierte einzig mit einem kurzen nicken auf Fatalis Vorschlag, ehe dieser begann sich im Rücken des stark gepanzerten Tieres, das durch den dicken Schuppenpanzer auf seinem Rücken um einiges kräftiger wirkte als die Crawler, die Doooom bisher kannte, vorbeizuschleichen. Einen Schritt setzte er behutsam vor den anderen, dicht gefolgt von Doooom, der es ihm gleichtat und sich mindestens genauso ungeschickt dabei anstellte. Doch das Tier war so mit dem Fressen beschäftigt, das es keinen der beiden Sumpfler in seinem Rücken bemerkte, die sich rasch in eine weitere der unzähligen Höhlen verzogen und sich so dem Canyon immer weiter näherten.
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25.11.2003 14:19 | #38 |
Enzanie |
Sie waren sehr gut vorrann gekommen in den letzten Stunden, keine nennenswerte Gegenwehr von irgendwelchen Seiten, zwar wurde der Gang ab und zu sehr eng und die spitzen Steine die von der Decke ragten, waren beängstigend, doch eigentlich war es alles kein Problem, auch von den Minecrawlern an die er sich erinnerte und auch richtig vorausgesagt hatte war kaum mehr was zu sehen, sie lebten viel tiefer in dem Felsen, da hatten sie wirklich nichts zu befürchten und wenn, dann wäre seine Klinge bereit gewesen, sie war sowieso bereit alles feindliche, dass sich ihnen in den Weg stellte niederzumetzeln, doch zum Glück war bisher kaum etwas nötig gewesen. Diese Grotten, er hatte sie nicht nur vorausgesagt, als sie noch im Sumpf waren, er konnte sie auch einordnen, denn eigentlich war dies ein wahres Labyrinth, überall gab es hier Gänge und tiefe Abzweigungen, die überall hinführten, nur nicht zum Ziel. Es war schwierig, ja wirklich schwierig, sich hier alleine zurecht zu finden, doch erstens waren sie ja nicht alleine und zweitens hatte er wirklich das Gefühl, dass er hier schon einmal war, er musste auf jeden Fall hier schon mal gewesen sein, denn sonst hätte er unmöglich von der Existenz dieser Grotte wissen können und das half den beiden nun ungemein, hier konnte man sich auch sicher verlaufen und verirren.
Eigentlich waren die Höhlen wirklich schön, denn wenn Tageslicht in sie schien, dann verwandelte sich das alles zu einem blitzenden Meer aus Farben, man konnte es sehen, wie die Steine glitzerten, sie hatten alle feine Steinchen in ihrem Ursprungsstein und waren vielleicht sogar wertvoll, doch er dachte nicht im Traum daran hier was mit zu nehmen, dafür hatte er keine Zeit, ihm ging es nicht um Materie, wenn sie hier eine schwere Goldtruhe gefunden hätten, dann hätte er sie stehenlassen, auch wenn es sicher Reiz war, wenn man so nah dran war etwas über sein Leben zu erfahren, wenn man so nah dran war eine Veränderung zu spüren und man nicht wusste, was einem da erwartete, ob es gut war oder doch schlecht, dann war man so nervös, dass da nichts und niemand wichtiger war als dieses Ziel, sie waren nun schon so lange herum geirrt, er wollte gar nicht wissen wie lange, durch das ganze Tal, das neu entdeckte, und nun wusste er, wo er hin musste, nun sollte es auch enden, er fühlte sich bereit dazu, hatte lange nachgedacht während des langen Sumpfregens und nun spürte er die Zeit war gekommen....
Es wird sich nun entscheiden, die Vergangenheit hat mich eingeholt und sehnt sich nach einer Antwort, auf eine Offenbarung. Ich bin bereit...
Sie hatten heute nach dem aufstehen und der ersten Nacht in dieser Grotte ein hohes Tempo angelegt und waren durch die Grotten gehuscht, immer der Baal hinter dem Novizen, der sich in den letzten Tagen bewusst war, dass er dieser Gemeinschaft nichts mehr eigen hatte, dass er ihr nicht mehr dienen würde, nicht mehr das tun würde, was er nie tat, den Namen Novize ablegen und sehen was die Zukunft bringt, nun war es an der Zeit, nun sollte sich die Zukunft entscheiden, die Zukunft entschied sich in der Gegenwart, aufgrund der Vergangenheit, wirklich suspekt. Nun hatten sie es geschafft, die Grotte ihren letzten Gang preisgegeben und nun standen sie da, blicketen auf dieses unglaubliche, faszinierende. Die Wüste, sie war hier, zerklüftete Landschaften, staubig, trocken, windig, so war sie und er brauchte ein paar Minuten, bis er sich losreißen konnte.
Sono indietro, nel deserto santo
Doooom verstand kein Wort und auch ihm war kurz danach nicht so klar, was er da gerade gesagt hatte, doch konnte er es doch noch wissen, die heilige Wüste, er war zurück, seltsam, doch nur ein weiteres Indiz, nun konnte der letzte Teil der Reise beginnen. Der Zeitpunkt rückte näher....
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06.12.2003 14:29 | #39 |
doooom |
Das weit verzweigte Höhlensystem lag nun hinter den beiden Sumpflern, doch die Landschaft die sich vor ihnen auftat war auf den ersten Blick mindestens genauso interessant, wie der größtenteils dunkle Wohnort von seltsamen Ratten mit einem Fell, dessen helles, ockerfarbenes Farbe perfekt an den Boden angepasst war und von den verschiedensten Arten von Minecrawlern. Denn die Landschaft, die sie nun betraten schien genau das zu sein, was Fatalis vorausgesagt hatte. Eine Wüste. Während er die ersten Schritte aus der Höhle hinaus machte blickte sich der Baal mit leicht ungläubigen Augen in dieser ihm völlig fremden Form der Landschaft, die er vorher nur aus Erzählungen anderer Leute kannte um. Doooom hatte noch nie zuvor eine Wüste gesehen, zumindest konnte er sich nicht an etwas vergleichbares zu diesem kahlen Stück Erde erinnern, auf dem er auf den ersten Blick nur ein einziges, vertrocknetes Grasbüschel ausmachen konnte. Aber eventuell täuschte ihn auch nur der erste Eindruck dieser Landschaft, die sein Freund in einer vorherigen Unterhaltung auch als einen Canyon bezeichnet hatte und hinter der nächsten Ecke befand sich schon wieder erheblich mehr Vegetation. Um die zu überprüfen und quasi nebenbei weiter in Richtung des Tempels, welcher sich irgendwo in der nähe befinden sollte zu gehen bewegte er sich langsam weiter vorwärts. Noch waren sie zwischen zwei schroffen Klippen, die nicht viel weiter auseinander waren, als der hinter ihnen liegende Höhlenausgang breit war. Doch genau von diesem Ausgang entfernten sich die beiden Abenteurer mit jedem Schritt, den sie vorwärts taten, mit jedem einzelnen Male, in dem sich der nackte Fuß des Gurus in den hellen Sand grub und selbiger zwischen den Zehen Dooooms kitzelte. Nach einigen Schritten hatte der diesmal recht schweigsame Doooom zusammen mit seinem Begleiter Fatalis oder richtiger ausgedrückt der Novize Fatalis, der auf der Suche nach Antworten auf die unzähligen Fragen von seinem Mitbewohner Doooom begleitet wurde eine Art steinerne Brücke erreicht. Diese erhob sich mehrere Dutzend Fuß über dem eigentlichen Boden des an Flora armen Gebietes. Allerdings bot dieser offenbar natürlich geformte Bogen aus massivem Gestein bei gutem Wetter den Vorteil eines Kilometerweiten Ausblicks. Und wie es der Zufall so wollte hatten sie das Glück den weiten Ausblick genießen zu können.
Der Canyon war länglich geformt und wurde von nicht sonderlich weit auseinanderliegenden Klippen eingerahmt, die schroff anstiegen und für jene Verrückte, die auf die Idee gekommen wäre an ihnen hinaufzuklettern mehr als nur eine echte Herausforderung dargestellt hätten. Auf der rechten Seite der steinernen Brücke war der Boden leicht abfallend und man konnte eine hölzerne Konstruktion erkennen, welche an einer der Felswände befestigt war und wohl den Eingang zu einer Art Mine darstellte. Allerdings war das, was auf der anderen Seite des Bogens aus Felsgestein war wesentlich interessanter, zumindest für Fatalis. Dieser hatte seinen Blick konsequent in diese Richtung gerichtet, während Doooom beide Seiten abwechselnd betrachtete. Erst nach einem kurzen Kommentar seines Freundes, den der Baal als er »guck mal dort hinten« verstanden hatte, registrierte dieser den aufmerksamen Blick des Novizen. »Kannst du dort hinten etwas sehen? Ein Gebäude?« fügte selbiger hinzu. Der Guru nahm eine Position direkt neben seinem Freund ein, hielt seine Hand schützend über die Augen um von der im Zenit stehenden Sonne nicht zu sehr geblendet zu werden und schaute starr in die selbe Richtung. »Nein, ich kann nichts sehen. Bist du sicher, das dort etwas ist?« Stellte er allerdings leicht resignierend fest. »Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube dort ein Haus zu erkennen. Und genau dort müssen wir hin.«
»Na wenn du das meinst, dann wird es wohl stimmen. Dann sollten wir wohl sofort aufmachen und keine Zeit verlieren, hier sinnlos herumzustehen bringt uns ja auch nicht dort hin«
Fatalis stimmte mit einer kurzen Bewegung seines Kopfes, die sein Begleiter als Nicken interpretierte, zu und die beiden Sumpfler stiegen langsam auf der anderen Seite des steinernen Bogens herunter.
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06.12.2003 14:41 | #40 |
doooom |
Die Klischees in seinem Kopf waren wohl mehr als überholt oder zumindest übertrieben. Diesem war sich der Guru aus dem Sumpflager sicher, als er sich wie gewohnt barfüßig durch das bewegte, was Fatalis noch so groß als Wüste angekündigt hatte. Aber unter einer Wüste hatte er wohl wirklich etwas falsche Vorstellungen gehabt. Denn an Stelle von Meter hohen Sanddünen, enormer Hitze bei der man beinahe verdurstet und eventuell auftretenden Sandstürmen herrschte hier ein leichter, kühler Wind vor, gelegentliche Grasbüschel hatten ihren festen Platz in der Landschaft und von Sandstürmen war noch nicht einmal ein Ansatz erkennbar. Die ihm bekannten Bücher hatten in diese Hinsicht bei dem Baal wohl einen geringfügig falschen Eindruck des Begriffes Wüste hinterlassen, den er sich besonders im Bezug auf die hiesige Kälte leicht erklären konnte. Denn für diese Region wäre es schlichtweg untypisch gewesen, wenn hier das gesamte Jahr durch eine drückende Hitze geherrscht hätte, zumal auch ein Sumpf in der nähe war, der bei diesem Klima sicherlich nicht existieren würde. Auch von der Fauna des Tales, das sich zwischen den hohen Felswänden aufgetan hatte, hatte er anfangs eine falsche Vorstellung mit groß gewachsenen Tieren, welche riesige Wasserspeicher auf ihrem Rücken hatte. Doch auf solche Lebenwesen stießen sie hier nicht und zum Glück auch auf nichts gefährlicheres, sondern lediglich auf zwei weitere dieser komischfarbigen Ratten, die man wohl glatt als Wüstenratten bezeichnen konnte und die für Fatalis Schwert keine allzu große Herausforderung darstellten. Denn mit jeweils zwei bis drei flinken Schlägen des hohen Novizen waren die beiden Tiere, die den Weg am Ende des steinernen Bogens versperrt hatten, in Beliars Reich eingegangen, zumindest falls Tiere nach ihrem Ableben überhaupt in das Reich dieses finsteren und unheimlichen Gottes kamen. Nachdem dieses Hindernis auf dem Weg in Richtung Tempel, denn viel mehr stellten die Wüstenratten für die Sumpfler nicht dar, beseitigt waren folgten sie dem leicht abfallenden Weg, falls man es überhaupt als Weg bezeichnen konnte, weiter. Dieser Weg führte die beiden Sumpfler zu einer weiterem Stelle, die nicht unbedingt in das typische Klischee einer Wüste passte. Es war ein kleiner See, der sich vor dem Duo aufgetan hatte und der eine willkommene Möglichkeit darstellte die raren Wasserreserven wieder aufzufüllen. Mit ruhigen Schritten näherten sich beide dem Tümpel, der halb ausgetrocknet zu sein schien. Der Wasserpegel in selbigen war in der letzten Zeit scheinbar immer weiter gesunken, was man wohl auf mangelnden Regen zurückführen konnte. Das Ufer des Tümpels wurde von kleinen Pflanzen nur so überwuchert, von denen Doooom einige bekannt vorkamen, andere davon erklickte er hier aber zum ersten mal in seinem Leben. Doch die meiste Aufmerksamkeit beim Baal erregte etwas anderes, das sich scheinbar auch für das Wasser des Tümpels interessierte. Es war ein mindestens fünf Fuß hohes, dunkles Tier, das alles andere als harmlos aussah und das Kenner als einen Razor erkannt hätten. Dieser hatte den Kopf tief, bis knapp über die Wasseroberfläche geneigt und tauchte damit in unregelmäßigen abständen in das klare Tümpelwasser ein und trank einen Teil davon. So abgelenkt war es unwahrscheinlich, das der Razor die beiden Sumpfler, welche wohl ein potentielles Mittagessen dargestellt hätten, schon bemerkt hatte. »Was ist denn das für ein Vieh?« fragte der Baal seinen Begleiter, der sich weiter an den See herangewagt hatte, wohl ohne den Razor bemerkt zu haben.Der Novize richtete seinen Kopf kurz auf und antwortete mit einem Doooom unbekannten Wort, das wohl aus der fremden Sprach stammte. Doch um weiteren Fragen vorzubeugen fügte er noch eine auch dem Baaal verständliche Erklärung hinzu. »Das sind sehr schnelle Viecher, mit einem Gebiss, das Problemlos Knochen zermahlen kann. Außerdem haben sie an ihren Hinterbeinen extrem scharfe Krallen. Solchen Viechern sollten wir besser aus dem Weg gehen.«
»Solchen Viechern? Meinst du es gibt noch mehr davon?«
»Ja, der Canyon ist voll davon. Also wenn du eins davon siehst, dann sag Bescheid, damit wir nicht zu nah herankommen. Wenn die dich einmal gewittert haben, dann hast du schlechte Karten.«
»Und das sagst du mir erst jetzt? Hättest du mich nicht einmal vorwarnen können?«
»Mir ist es erst jetzt wieder eingefallen, als ich den dort gesehen habe.« Der Arm des Robenträgers hatte auf den Razor auf der anderen Tümpelseite gedeutet, von dem er sich nun langsam entfernte.
»Das Wasser dort können wir nun wohl vergessen oder?«
»Sieht ganz so aus. Du kannst ja versuchen welches zu holen, wenn dir nichts an deinem Leben liegt. Ich für meinen Teil gehe lieber weiter. Der Tempel ist eh nicht mehr weit entfernt, da bin ich mir sicher.«
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06.12.2003 16:46 | #41 |
Enzanie |
Endlich, es war schon leichte Dämmerung. Endlich. Endlich kamen sie an ihr Ziel, es war eine beschwerliche Reise gewesen, sie hatten den Sumpf ein weiteres Mal hinter sich gelassen, hatten diesen fürchterlichen Regen ertragen, waren durch die Grotten mit Minecrawlern gegangen und nun, nun waren sie endlich auch durch die Wüste. Gut es war keine richtige Wüste, es war mehr ein Canyon, aber als der Baal auf dem Weg hin ein paar kräftige Windböen voller Sand ins Gesicht bekam, da war ihm sicher schön sandig zumute. Es gab hier oft kleine, ausgtreocknete Büsche mit einer sehr rauen Oberfläche, die Sandkörner waren grobkörnig und die Gefahr war auch groß, denn die Razor, sie waren hier überall und nicht alles war so ungefährlich wie die Wüstenratten, aber das war jetzt alles auf einmal vergessen, denn dieses Gebäude, es war gigantisch, zwei unglaublich hohe Steinsäulen ragten prachtvoll in den Himmel, nur eine prachtvolle Wanddecke hielt sie irgendwann auf noch größer zu wirken, sie kamen sich darunter total klein vor und auch wenn sie noch nicht da waren, so waren sie jetzt so gut wie am Ziel. Während Doooom noch schaute und staunte, rannte Fatalis los, seine Stiefel zerteilten den Wüstensand und mussten bald eine enorme Steigung hinnehmen, die ihn ziemlich steil nach oben laufen ließ, doch das war egal, hauptsache er war dann endlich da, hier war ihr Ziel, hier wollte er die ganze Zeit hin, noch immer hatte er keine Ahnung, was ihn da drin erwarten würde, er wusste nur, dass er nicht der war, für den er sich hielt, er musste irgendjemand anders sein, denn ansonsten wäre das nicht zu erklären gewesen. Seine Gefangenschaft, seine womögliche Gedankenmanipulation, seine Vergangenheit, das alles würde ihn wohl da drin erwarten, also blieb ihnen keine andere Wahl, es gab nur diesen einen Weg.
Il tempiale santo, la bibliôtecá di Jharkendar. Infine sono e qui nei periodi precedenti non andrò, prima di voi ho restituito la mia vita me. Il bianco I, come a lungo quello già non va, che il fascino è adatto o che punizione I per rendimento qui, ma con il giuramento dell'aquila, ottengo io stesso, che è autorizzato me.
Sein Gesicht war nun wieder versteinert, seine Blicke waren tot und man konnte langsam den Hass in seinen Augen erkennen, denn trotz des Unwissens wusste er, dass man ihm nichts gutes getan hatte und dass es nicht einfach war hier wieder rauszukommen, doch alles würde er dafür tun oder nicht mehr wiederkehren. Dann endlich kam auch der Baal die letzten Stufen hinauf und schaute ihn mit fragendem Blick an.
Hattest du irgendwas gesagt? Ich hörte dich wieder diese unverständlichen Worte sprechen.
Ja, ich weiß...es ist soweit, die Gedanken kommen zurück, langsam kann ich wieder die Sprache meiner Vorfahren sprechen, spürst du es auch mein Freund? Die Zeit ist gekommen. Ich bitte dich mir nur zu folgen, wenn du dir eines im Klaren bist. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich das überlebe und ich kann dir nicht versprechen, dass ich Fatalis bleibe, denn man hat irgendetwas mit mir angestellt und ich weiß nicht was, vielleicht ist Fatalis nur eine Lüge.
Danach betrat er den Tempel, die Zeit war wirklich gekommen, eine Entscheidung musste nun her...
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28.02.2004 14:58 | #42 |
doooom |
Die Worte des Hohen Novizen von dieser fremden Sprache, die Doooom von seinem Begleiter mittlerweile schon mehrmals, wenn auch nur in bruchstückhaft vernommen hatten verwirrten ihn noch ein wenig, doch das war ja in letzter Zeit wahrlich nichts neues für ihn. Viele der Dinge, die er zusammen mit seinem robentragenden Freund erlebt hatte waren gelinde gesagt ungewöhnlich, wenn nicht gar mysteriös. Aber dies schien ihm jetzt egal zu sein, zumal sich einige dieser Mysterien, nämlich die, welche sich um Fatalis rankten wohl bald geklärt werden würden, auch wenn keiner der beiden eine echte Ahnung hatte, wie diese Erklärung aussehen würde. Aber eines stand für den kleinen Baal fest, nämlich das er seinem Freund beim finden der Antworten auf seine schier unzähligen Fragen behilflich sein wollte, komme was wolle. Und dementsprechend viel auch seine Antwort aus. »Denkst du wirklich ich bin hierhin mitgekommen, nur um im entscheidenden Augenblick zu kneifen? Natürlich begleite ich dich weiter, egal was uns in diesem verlassenen Gemäuer erwartet.«
Der schmächtige Baal machte einige Schritte nach vorn, in das alte Herrenhaus hinein und blickte sich in dem dunklen Raum um. Er konnte eine alte Kiste erkennen, die der im anderen Herrenhaus ähnelte und außerdem erlaubten ihm die wenigen Sonnenstrahlen, welche durch die Eingangstür fiehlen noch eine Treppe auf der linke Seite des staubigen Raumes zu erkennen. Erst nachdem er mit einer kurzen Handbewegung und dank dem ausführlichen Training, nur noch geringer mentaler Anstrengung eine Lichtkugel erschaffen hatte, die über seinen Kopf schwebte und dem ansonsten düsteren Eingangsraum eine ungwohnte Helligkeit verpasste, erkannte er eine ähnliche Treppe auf der gegenüberliegenden Seite. Mit wenigen, langen Schritten näherte er sich selbiger nicht ganz geraden Treppe, die auf der rechten Seite hinab führte. Der Blick des Baals wanderte zu Fatalis, der nur zwei Schritte hinter ihm stand.
»Warst du schon einmal hier? Oder hast du wenigstens eine Ahnung, welchen der beiden Wege wir jetzt nehmen sollten?«
Der Novize schien sich etwas unsicher zu sein, das bildete sich Doooom zumindest ein bei ihm trotz des von der Kapuze verdeckten Gesichts erkennen zu können, doch dann gab er eine doch recht sicher wirkende Antwort.
»Diese Weg hier müsste der richtige sein, das spüre ich einfach.« Auf Grund der Intuition von Fatalis stieg er also die Treppenstufen, sogar so klein waren, das die nackten Zehen von Dooooms recht zierlichen Füßen über die einzelnen Treppenstufen hinausragten, hinab und folgte somit diesem engen Gang. Zwischen den einzelnen, mit weiteren Gemälden versehenden Wänden des dünnen Ganges war nicht einmal genug Platz für die beiden Sumpfler um nebeneinander zu gehen. Doch genauso eng, wie dieser Gang war, genauso kurz war er auch. Denn schon nach wenigen Metern hatten sie eine alte, marode Holztür erreicht, die ein lautes Quietschen von sich gab als der Baal sie aufstieß. Hinter der nun geöffneten Tür erstreckte sich ein weiterer Raum dieser unheimlichen Tempelanlage.
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28.02.2004 15:19 | #43 |
Enzanie |
Fatalis huschte nun an dem Baal vorbei und sah sich um. Es war eine größere Halle, doch noch war dies nicht das Ende, das wusste er genau. Mit ein paar Anweisungen dirigierte er seinen Freund zu ein paar Inschriften, die an der Tempelwand angebracht waren, als er sie las und als er sie berührte spürte er, dass sie hier unten richtig waren. Ja, genau hier ist es geschehen. Wir müssen weiter. Doooom runzelte nur die Stirn über seine Worte, doch das war ja mittlerweile normal für ihn geworden. Gerne hätte Fatalis seinem Freund alles genau erzählt, doch dafür reichte die Zeit nicht und aufgeregt war er ja auch so sehr.
Schnell rannte er zum Ende der Halle, seine Stiefel klackten auf dem Boden und wirbelten Generationen von Staub und Dreck in die Luft. Der Baal rannte hinter ihm her und bei ihm war nur das Schaben der Füße zu hören. Das Dumme war nur, ihr Weg wurde versperrt durch eine mehrere Zentimeter dicke Steinmauer. Doch konnte man deutlich erkennen, dass es eine Tür war. Fatalis wusste, dass hinter dieser Tür irgendwo sein Geheimnis liegen würde, nur war die Frage, ob sie es vermauert hatten, oder ob sie es nur verschlossen hatten. Wenn letzteres der Fall gewesen wäre, dann wäre ihre Suche vergeblich gewesen, doch seine Peiniger konnten nicht so bescheuert gewesen sein.
Hast du ne Idee, wie's weitergeht?, fragte Doooom leicht ratlos. Fatalis versuchte sich ja zu erinnern, doch selbst er stand hier vor einem Rätsel.
Minuten vergingen und der Baal machte es sich auf dem Hosenboden bequem, während die Lichtkugel weiterhin über ihm schwebte. Er selber jedoch konnte nicht sitzen, fanatisch stand er vor der steinernen Wand und versuchte ihre Geheimnisse zu ergründen, doch auch sie sagte ihm nichts. Er versuchte ein paar Bruchstücke zu sammeln, doch ihm fiel nichts mehr ein. Verzweifelt drehte er sich um, dann erst fand er die Lösung. Genau über dem schmalen Eingang, den sie gekommen waren, stand die Statue eines mächtigen Adlers. Prunkvoll sah das Tier aus und innerlich dankte er dafür. Ich hab's. Es war üblich, dass solche Türen mit raffinierten Mechanismen verschlossen wurden. Dabei stand immer unser Wappentier im Vordergrund. Siehst du den Adler da vorne? Wir müssen noch einen zweiten Finden, vielleicht hat ihn die Zeit unkenntlich gemacht. Erst wenn wir den zweiten Adler finden, können wir durch, die Nase ist ein versteckter Schalter. Hilf mir suchen.
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28.02.2004 15:55 | #44 |
doooom |
Die beiden Sumpfler stellten sich nah nebeneinander um beide von der magischen Lichtquelle profitieren zu können und in diesem ansonsten stockfinsteren Raum unter den nicht gerade dünnen Schichten Staub den zweiten Adler entdecken zu können. Minutenlang suchten sie an den Wänden und auf dem kalten, harten Steinboden nach der zweiten Statue, allerdings vergeblich. »Das bringt doch nichts, hier finden wir doch nie etwas.« konnte Fatalis daraufhin von seinem leicht resignierenden Begleiter vernehmen, der sich wie ein kleines Kind, das keine Lust mehr auf etwas hatte, trotzig einige Meter von Fatalis weg auf den dreckigen Boden setzte. Doch der hohen Novize, der verständlicherweise darauf erpicht war die Wirren seiner Vergangenheit zu entschlüsseln hatte keine Lust die Suche nach dem zweiten Schalter so schnell aufzugeben. »Jetzt komm doch mal hier hinüber, hier haben wir doch noch gar nicht gesucht.« entgegnete dieser und wies auf eine weitere der dunklen Ecken des Raumes hin. Der Baal war zwar noch immer davon überzeugt hier nichts finden zu können, erhob sich aber trotzdem wieder und machte einen Schritt in Fatalis Richtung. Eigentlich wollte er auch noch einen zweiten Schritt machen, doch kam er nicht mehr dazu, da er mit seinem linken Fuß ab irgendetwas hängengeblieben war und ins stolpern geriet. Mit einem dumpfen Knall fiel Doooom daraufhin unsanft auf den Boden, von dem er sich nur Sekunden vorher erhoben hatte, und wirbelte eine unwahrscheinliche Menge an Staub auf. Doch Fatalis interessierte der wahrscheinlich recht komische Anblick den der Baal dabei machte nicht im geringsten. Der Novize konzentrierte sich nur auf das, worüber der Baal da gerade gestolpert war. »Du hast ihn gefunden« rief Fatalis ihm erfreut zu. Doooom, der dank des Sturzes noch immer auf dem Foßboden lag drehte sich langsam zu seinem Begleiter um und tatsächlich, er war wirklich gerade über den zweiten der Adler gestolpert. »Siehste und ich hab das wieder mal entdeckt« antwortete der Baal leicht verlegen. Doch auch auf diese Worte von ihm hatte Fatalis nicht groß geachtet. Dieser bewegte sich lieber in Richtung der ersten Adlers über dem Eingang. »Gut, wir müssen die jetzt beide gemeinsam aktivieren, dann müsste das Tor eigentlich aufgehen.« Doooom erhob sich, beugte sich über die Zweite, der als Schalter dienenden kleinen Statue, bestätigte kurz mit einem Nicken und aktivierte daraufhin gemeinsam mit dem Robenträger den alten Mechanismus. Daraufhin tat sich zunächst einige Sekunden rein gar nichts, doch dann war auf einmal das Geräusch zweier auf einander reibender Steinplatten zu hören. Der große Fels wurde mit Hilfe eines Mechanismus tatsächlich beiseite geräumt und gab einen weiteren, nicht ganz so engen aber nicht unbedingt geräumigen Gang frei. Fatalis konnte es daraufhin nicht erwarten. Ohne Doooom auch nur eines Blickes zu würdigen rannte er den langen, dunklen Treppengang hinab und der Baal folgte ihm und versuchte bei den unzähligen Treppenstufen den Anschluss an seinen Kameraden nicht zu verlieren. Dann schließlich erreichten sie eine riesige, beinahe komplett leere Halle. Einzig ein seltsamer Altar, einige wohl schon ewig brennende Fackeln und einige Kammern an den Seiten der Hallen waren hier zu sehen.
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28.02.2004 16:55 | #45 |
Enzanie |
Wie von Sinnen war da diese Halle, gut doppelt, vielleicht auch dreimal so groß, wie die eben. Ein leichtes Stöhnen drang aus Dooooms Mund, der nun leicht außer Atem hinter ihm angekommen war. Noch eine Halle? Na prima… Sein Begleiter hatte Recht, auch Fatalis musste innerlich seufzen und zugeben, dass er eigentlich mit etwas anderem gerechnet hatte, doch nach den ersten Blicken musste dies hier das Ende sein. Zumindest war keine Stelle mehr zu erkennen, bei der es hätte weitergehen können. Sollte diese Halle nun endlich das Ende sein? Zunächst einmal war sie gut hundert Fuß lang und zwanzig Fuß hoch. Hatte demnach eine beachtliche Größe. Auf der einen Seite standen sie, oder besser gesagt der dünne Durchgang, auf der anderen Seite ein Altar, der sofort sein Interesse anlockte. Es war komisch… Sie waren sehr lange den letzten Gang gegangen und dabei immer im Winkel von 45 C° nach unten. Sie mussten demnach sehr viel weiter unter der Erde sein. Überhaupt, diese Kammer war ihm ein Rätsel.
Langsam kamen wieder Erinnerungen in ihm auf. Er war zu schnell und zu unvorsichtig gewesen. Während Doooom noch rum stand und sich wieder umblickte, ging er noch einmal zurück zu diesem Durchgang. Was ist los? Kehren wir wieder um?, fragte der Baal, doch bekam er darauf keine Antwort. Fatalis konzentrierte sich auf das, was er meinte zu wissen. Immer noch fühlte er sich als Fremder hier, nicht wirklich als ein Teil des Ganzen. Es war immer noch eine Art Schatzsuche, allerdings mit unwahrscheinlich persönlichen Anteilen. Als ob er selbst der Schatz wäre und sich somit selber jagen würde. Noch bei seinen letzten Schritten dachte er daran, wie sie hierher gekommen waren. Dieses Wissen, dass er von einer Insel, weit entfernt von Khorinis kam, das war seine Vergangenheit. Und lange Zeit lebte er in Khorinis, besser gesagt im Lager der verwirrten Bruderschaft und ging dort seinem Handwerk als Dieb nach. Doch hätte es nicht diese Expedition hierher gegeben, so wäre er niemals dort hingegangen. Er wäre niemals hierher gekommen. Seitdem er hier war, plagten ihn Alpträume und Visionen. Er sprach Sprachen, die er selber niemals sprechen konnte, hatte Ahnung von Dingen, die niemand mehr kannte. Dabei war er sicher einhundertprozentig sicher, dass er niemals hier war, niemals in diesen Tempeln, niemals in diesem Teil von Khorinis.
Doch nun war alles so brüchig, dank der Hilfe des Baals konnte er soviel herausfinden, nun war der Zauber angekratzt. Der graue Altar hatte ihm vermeintliche Bilder aus der Zeit gezeigt, in der die Menschen, die diese Tempelanlagen bauten, noch lebten. Unter den schmerzhaften Sekunden sah er sich vor diesem Tempel und andere Männer sprachen davon, wie sie sein Gedächtnis auslöschen wollten. Es war alles eine große Lüge gewesen, sie hatten ihn nicht getötet und dafür mit einem Zauber belegt. All das wusste er, aber er wusste nicht, wer er war, was er war, wo er war und wieso das alles geschah und vor allem eines wusste er nicht, wie man den Zauber brechen konnte.
Doch durch all das erreichten sie nur, dass sie weiterforschten und niemals aufgaben. Manchmal war es schwerer als sonst, manchmal waren sie nah am aufgeben, aber nun waren sie hier, in der letzten Halle und immer mehr Erinnerungen flossen in seinen Kopf. Als ob sie in der Luft lagen. Fatalis ging die letzten Treppen wieder hinauf, dann blieb er stehen und berührte die Wände links und rechts, spürte die Treppenstufen unter ihm.
Nein, nein, nein, lasst mich los, damit kommt ihr nicht durch. Niemals, loslassen – Hahahahahaha, schrei so laut du willst, es wird dir nichts nutzen.
Fatalis hörte seine eigenen Schreie, als ob sie ein Vielfaches verstärkt als Echo der Vergangenheit zu ihm zurückkamen. Seine Hände zitterten, als er aus dem Gang wieder hinaus trat, er hatte die Blutflecke an den Wänden gesehen, die nach all der Zeit nicht mehr vorhanden waren. Der Robenträger taumelte den Weg heraus, doch bevor der Baal ihm zu Hilfe eilen wollte, winkte er – kurzzeitig abgelenkt – ab. Nein, lass mich!
Weiter ging sein Weg, in der Mitte der Halle schliffen sie ihr Opfer weiter, immer weiter. Die aufgeschürften Knie, das blutende Kinn und die blutende Stirn hatten sehr viel Blut auf dem Boden hinterlassen, so dass er der Spur ohne Probleme folgen konnte. Ganz am Ende stand der Altar, eine graue Konstruktion, genau wie der im anderen Tempel. Irgendwo hier mussten sie den Zauber gesprochen haben, der Blutgeruch der grauen Platte verriet ihm, dass er hier gelegen haben musste. Doch egal wie viele Erinnerungen er auch bekam, wirklich erinnern konnte er sich nicht. Aber die Stimme hatte doch gesagt, hier würde er Antworten finden, bis jetzt hatte er nur herausgefunden, dass man ihn hierher verschleppt hatte.
Ein wenig hilflos legte er die Hände auf die graue Steinplatte, doch schon alleine das hätte er mal lieber sein lassen. Rumpelnd öffneten sich sechs schwere Steinplatten, die ganze Halle bebte kurze Zeit, dann traten sechs Steinstatuen aus ihren Kammern, jedes Mal wenn sie auftraten bebte der Boden ebenfalls und das Schlimmste war, dass Doooom genau mitten drin war, war er ihm ja nicht gefolgt.
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28.02.2004 19:29 | #46 |
doooom |
Ungläubig starrte der Baal auf diese wandelnden Statuen. Was hatte Fatalis denn da jetzt schon wieder angerichtet? Wie sollte die beiden denn ein halbes Dutzend dieser steinernen Wächter besiegen. Zwei von diesen seelenlosen, sicherlich von irgendeiner Art Magie angetriebenen Beschützer dieser Herrenhäuser waren ja schon schwer genug zu besiegen, aber 6 dieser ehemaligen Staubfänger? Wie sollten sie das nur überleben? Exakt diese Frage spielte sich in dem Kopf des Gurus ab, der dabei vor Schock über diese neuen Gegner regungslos stehen blieb, was die steinernen Wächter aber nicht dazu verleitete ihm es in dieser Hinsicht gleich zu tun. Sie stürmten lieber alle sechs gemeinsam auf Doooom zu, auch wenn Fatalis wohl eigentlich derjenige gewesen war, der sie aufgeweckt hatte. Doch eines wurde Doooom langsam klar, nämlich das es wohl die schlechteste Wahl wäre, hier einfach stehen zu bleiben und sich von den Steinklötzen über den Haufen rennen zu lassen. Also nahm er die Beine in die Hand und versuchte den Gang, von dem sie gekommen waren erneut zu erreichen, in der Hoffnung das diese steinernen Götzen nicht in der Lage waren Treppenstufen zu erklimmen. So wich er zwei von ihnen aus und rannte dann auf direkten Wege auf den Ausgang zu. Unglücklicherweise hatte einer diese wandelnden Steinhaufen wohl geahnt, wobei es den Baal wirklich überraschen würde, wenn diese Dinger wirklich in der Lage gewesen wäre Dinge zu ahnen, was er vorhatte und stellte sich direkt vor den einzigen Ausgang aus dieser großen Halle, wobei sein massiver Körper den Ausgang wirklich so verdeckte, das es kein durchkommen gab. Also konnte er diesen Weg wohl vergessen. Aber was tun, schließlich gab es hier keinen anderen Ausweg? Der Guru drehte sich um und versuchte mit hektischen Blicken etwas anderes zu finden, was ihm irgendwie behilflich sein konnte, doch konnte er unter dem schwachen Licht der Fackeln und der Lichtkugel nichts dergleichen finden. Einzig auf die 3 symmetrisch angeordneten Kammern, die auf jeder Seite vorhanden waren und aus denen diese steinernen Ungetüme erst kamen, fiel ein wenig Licht von der über seinem Kopf schwebenden Lichtkugel. Das war wohl seine einzige Wahl. Sich in einer dieser Kammern zu verstecken, die Lichtkugel erlöschen zu lassen und zu hoffen, das diese Statuen ihn dort nicht entdecken können.
Mit großen Schritten rannte der kleine Baal auf die linke Kammer zu, die dem Eingang am nächsten war, doch das dreckige halbe Dutzend hinter ihm machte keine Anstalten die Verfolgung auf ihn abzubrechen. Mit einige weiteren Schritten erreichte er schnell die Kammer, blieb an deren Eingang – wieder einmal – an einer Schnur hängen, diesmal allerdings ohne ins stolpern zu geraten. Dann lies er die magische Lichtquelle auf einen Schlag erlöschen und presste seinen nach Luft japsenden Körper mit dem Rücken dicht an eine der Wände der komplett leeren Kammer. Sein Herz schlug ob des Stresses so schnell und laut, das er fast nicht bemerkt hätte, das noch ein weiteres Geräusch in der Halle zu vernehmen war. Es war das Geräusch, das er erst vor wenigen Minuten gehört hatte, als die steinerne Tür den Gang in diesen Raum geöffnet hatte, dieses schabende Geräusch wenn Stein sich auf Stein reibt. Aber dieser Geräusch, das in sein Ohr drang, entstand nicht durch diese Steinwächter, nein, es entstand durch etwas anderes, etwas größeres. Doooom drehte seinen Kopf langsam nach rechts und erkannte dann hinter seinen 6 steinernen Verfolgern eine riesige, sicherlich 9 Fuß hohe Kugel aus Stein, welche aus der gegenüberliegenden Kammer kam und direkt auf seine zurollte. Jetzt hieß es schnell handeln, bevor diese steinerne Kugel, die sicherlich ein weiterer Verteidigungsmechanismus der Tempelanlage war und schon zwei seine anderen, ebenfalls steinernen Probleme aus dem Weg geräumt hatte, ihn in dieser Kammer zerquetschen würde. Der Baal stieß sich von der kalten Wand der Kammer ab und sprang mit letzter Kraft aus der Kammer hinaus, bevor die Kugel mit einem lauten Knall in der linken vorderen Kammer der Halle einschlug und dabei die restlichen der Steinernen Wächter mit in den Tod riss, wenn es so etwas wie den Tod für diese Lakaien der Erbauer der Anlage überhaupt gegeben hatte.
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28.02.2004 23:05 | #47 |
Enzanie |
Du hast es geschafft. Du hast die Wächter besiegt, alle auf einmal, wie hast du bloß diese Falle ausgelöst? Fatalis half seinem Freund auf die Beine, war er doch ziemlich unsanft auf dem Boden gelandet. Es war schon ganz schön nervenaufreibend hier unten. Er wollte Doooom ja helfen, doch er konnte nicht. Immer noch schwer psychisch angeschlagen konnte er nicht mal an einen Kampf denken, das Schwert war für ihn nur noch ein Zierdegegenstand an seiner Seite. Na ja, da waren die sechs Steinwächter und ich. Und eines davon musste eben weg. Und da hab ich gedacht, Doooom dachte ich, da nehme ich doch lieber die Steinwächter als mich. Fatalis hätte normalerweise gegrinst, aber momentan war er nicht in der Lage diesen trockenen Humor zu erkennen und so nickte er nur zustimmend. Es war ja eigentlich auch egal, wieso die Wächter zermalmt waren, hauptsache sie waren weg.
Doch das half ihnen jetzt auch nicht weiter, noch immer standen sie vor einem Rätsel und dieses konnten sie nicht lösen. Der Baal natürlich noch viel weniger, als er selbst. Irgendwo musste des Rätsels Lösung sein, doch sie schienen zu blind sie zu finden. Fatalis begab sich wieder zum Altar, um dort weiterzusuchen, doch bis auf weitere Bilder und Schreie konnte er nichts vernehmen. Er wusste, dass er hier mal gelegen hatte und er wusste auch den Grund dafür. Aber immer noch war sein damaliges Leben ein großes Geheimnis für den Robenträger. Seine Augen blitzten aus der Kutte hervor, doch der Gedanke sie einmal abzunehmen, die war ihm noch nie gekommen. Auch so ein Zauberbann seiner Peiniger. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte es nicht geschafft. So war es zumindest besser.
Die Zeit verrann und die Ergebnisse blieben bei Null, sein Freund war nicht beim Altar, sondern erholte sich erst mal von dem Schrecken, den er erlitten hatte. Doch auf einmal, plötzlich und unvorhergesehen, stieß er einen Aufschrei aus. Es klang wie ein Jubeln und nicht nach weiteren bösen Überraschungen. Was ist, warum schreist du so? Fatalis war direkt zu ihm hin gerannt und blieb nun stehen. Hier, sieh dir das an. Ich habe es bei einem der Statuen gefunden. Es ist ein Stein, aber geschliffen und sehr dünn. Außerdem ist da irgendetwas eingemeißelt. Kannst du es lesen? Der Baal übergab ihm die Tafel und er sah sie sich genauer an. Im tiefsten Inneren fühlte er, dass solche Tafeln als Kommunikationsmittel eingesetzt wurden, wichtige Nachrichten wurden so weitergeben, Geheimnisse, aber auch einfache Rezepte bewahrt und vor allem Zauber geschrieben. Das alte Volk kannte alte Magie, die die verschiedensten Dinge bewirkte, doch die Zeichen sahen unleserlich und alt aus. Kratzer und Kerben hatten sich hinein geschlichen und doch, so schien es, las Fatalis ein Wort nach dem anderen, ohne Probleme konnte er aus den teils sehr einfachen Zeichen Wörter bilden und sie ins myrthanische übersetzen. Was murmelst du da? Was steht da drauf? Doch er deutete nur an, dass der Baal abwarten musste. Es vergingen noch ein paar Sekunden, dann schien er den Text übersetzt zu haben.
Durch die Schatten der Zeit
Gereist ist er weit
Kommt nun sich zu holen
Das was ihm gestohlen
Kommt auch um zu brechen
Einen Bann einzustechen
Wird ringen, wird fordern
Wird den Kampf ordern
Der alte Geist sich wird erheben hier
Sprecht ihr die Klänge der Anzahl gleich vier
Haltet ihr die Tafel in Händen
Soll’s zu diesem Platze hier enden
Und nun sprecht an diesem Ort
Klar und deutlich, Wort für Wort
Schon wieder diese seltsame Sprache. Fatalis drehte sich um und sah zu Doooom, der ihn gerade daran gehindert hatte die Formel die als letztes auf der Steintafel stand, auszusprechen. Die letzten vier Worte also, sie waren nicht zu übersetzen, das hieß, man konnte sie schon übersetzen, nur würden sie so nicht ihren Sinn erfüllen. Schnell war dem Robenträger klar geworden, dass es sich um eine Beschwörung handelte, dies sollte ihm seine Antworten geben. Dennoch blieben die Worte nicht ohne Rätsel. Warum diese Tafel, warum ließ man sie nicht weg und von welchem Kampf war hier die Rede gewesen? Fragen über Fragen, die alle nur dann beantwortet werden konnten, wenn die Beschwörung gelang. Es war nun eben die Sprache dieses Volkes. Weißt du was ich glaube. Die einzige, logische Erklärung die ich dazu habe ist die, dass ich einst diesem Volk angehört haben musste. Als ich den grauen Altar im anderen Tempel berührte, da sah ich auch Bilder aus der Zeit, als hier noch reges Leben herrschte. Doch in welchem Zusammenhang das alles steht, ich weiß es nicht. Aber nur diese Steintafel kann uns die Antworten geben, denn einen weiteren Weg wird es nicht geben. Alles endet hier. So steht es geschrieben. Und nun, nun lass mich die Worte sprechen, die mir Antworten bringen könnten. Fatalis machte zwei Schritte nach vorne, dann hob er die Steintafel vor sich und fing an die letzten vier Worte in der Sprache der Schreiber klar und deutlich vorzulesen:
Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze
Einige Sekunden vergingen, doch nichts geschah. Alles blieb ruhig. Keine Fallen, keine Steinwächter, keine Antworten. Nichts. Ich verstehe das nicht. Wieso funktioniert das nicht. Ich war mir sicher, dass es des Rätsels Lösung wäre. Leicht niedergeschmettert wandte er sich zu Doooom, doch dieser hatte keine wirkliche Idee. Vielleicht sollten wir es zu zweit versuchen? Die Idee schien ein wenig Hoffnung zu bringen, auch wenn sie auf keinem logischen Standpunkt stand. Einen Versuch ist es wert. Also hier, die Worte spricht man so aus... Nachdem Fatalis seinem Freund die Bedeutung und die Aussprache der einzelnen Silben beigebracht hatte, versuchten sie es zu zweit.
Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze
Doch trotz richtiger Aussprache und klangvollem Ton regte sich wieder nichts. Lass es uns ein letztes Mal ausprobieren. Seine Hoffnung hatte sich so sehr daran geklammert, er konnte jetzt nicht einfach aufgeben. Wieder stellten sie sich auf und sprachen die vier Worte laut und deutlich.
Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze
Erwartungsvolles Warten – doch wieder wurde es nicht belohnt. Stattdessen flog die Steintafel gegen eine Wand und zerbrach in tausend Stücke. Dieser kleine Schatz aus der alten Zeit wurde also zerstört, doch Fatalis war so wütend, dass er nicht mehr wusste, was er tun sollte. Irgendwo musste er ja seine Wut auslassen. Doch die erste Wut wich schnell einer großen Trauer, denn jetzt schien jeder Lichtblick verschwunden, die ganze Mühe umsonst und was blieb waren Bruchstücke, mit denen er nicht leben konnte. Bist du sicher, dass es keinen anderen Weg mehr gibt? Ich meine, außer diesen vier Worten? Plötzlich ging einer der seltenen Geistesblitze durch seinen Kopf, durchzuckte ihn wie eine Erleuchtung des Allmächtigen und spülte neue Hoffnung in seinen geschafften Geist. Das ist es. Das ist die Lösung. Du bist genial Doooom. Der Baal schaute ihn mit verwirrten Augen an, war er sich doch keiner Genialität bewusst, doch unbewusst hatte er ihm die Lösung verraten. Ich habe die ganze Zeit gedacht, die Wortanzahl spielt auf die vier an. Doch dabei geht es ja um die Klänge. Das heißt, die vier Wörter müssen viermal erklingen. Das ist einerseits typisch für den wachen Geist des alten Volkes und andererseits meine allerletzte Chance. Auch wenn wir die Worte nicht mehr auf Stein haben, ich kenne sie noch und du doch auch oder? Der Baal nickte kurz. Gut, dann lass sie uns noch ein letztes Mal durch diese kalten Mauern schicken. Drei, zwei, eins...
Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze
Zum Glück ließ der Zauber sie nicht warten, schon nach dem letzten Vokal fing die Erde an zu zittern und wieder passierte in der untersten Halle etwas. Schnell brachten sie sich in Sicherheit und hinter einer Felssäule harrten sie bis zum Ende des Bebens aus. Wieder hörte man das Schaben zweier Steinwände, eine weitere Kammer öffnete sich und gab Sacerdote Tze-Kaze preis. Als es aufhörte zu rumpeln und schunkeln kamen sie hinter der Deckung hervor und sahen, wie eine schemenhafte Gestalt am Ende der Halle stand, mit einigen Fingerbewegungen alle anderen Fackeln entzündete und auf sie wartete. Durch den Lichteinbruch war es nun so hell, dass man alles sehen konnte, auch die Halle wurde noch ein Stückchen größer, doch für ihn zählte nur der Erfolg. Sie hatten es also tatsächlich geschafft, sie hatten ihn erweckt, den Priester des alten Volkes. Etwas mulmig war ihnen ja schon, vorallem Doooom, denn der Geist hatte die Figur eines Menschen, genauer gesagt eines Mannes und auch das Gewand der damaligen Priester in Jharkendar. Einziger Nachteil. Er war durchsichtig, eben schemenhaft, da er schon lange tot ist, nur wartend auf diesen einen Tag, an dem er, Fatalis, hierher zurückkehren sollte.
T: Ah endlich. Endlich seit ihr gekommen Fatalis. Endlich stellt ihr euch der Prüfung und ich kann endlich von hier fort.
F: Wie kommt es, dass ihr unsere Sprache sprecht Sacerdote?
T: Nun, ich sie gelernt, mehr müsst ihr nicht wissen.
F: Ich bin hier, weil ich Antworten suche.
T: Antworten auf euer Leben nicht wahr? Ihr seid hier, weil ihr Antworten zu eurer Vergangenheit sucht. Es ist lange her...
Ich weiß nicht mehr wieviele Jahrhunderte, aber einige werden es schon sein. Man nahm euch gefangen und schleppte euch hierher, in die Bibliothek von Jharkendar. Man hatte alles lange geplant, diese Halle hier, sie wäre ohne euch nie gebaut worden. Finstere Intrigen um den Platz eures Vaters, den ihr hättet einnehmen sollen, sie sind dafür verantwortlich. Die Kräfte, die damals am Werk waren, waren nur politisch, doch selbst ihr konntet euch nicht gegen sie erwehren. Man wollte euch für ewig wegsperren, töten durfte man euch ja nicht. Aber man hatte Angst, dass ihr fliehen könntet, also sprachen sie den Fluch auf euch aus. Erst nach einigen Jahrhunderten solltet ihr wieder auf der Erde wandeln. Die mächtigsten Priester, die sich der feindlichen Kaste verschworen hatten, sprachen und wirkten ihn. Euer Gedächtnis, eure Erinnerungen, eure Vergangenheit, all dies wurde ausgelöscht und in eine Kreatur verbannt. Alles war perfekt, bis der Plan aufflog und die feindliche Kaste von den Männern eures Vaters niedergeschlagen und vernichtet wurde. Aber selbst als man diese Hallen hier fand, war es zu spät. Vielleicht erinnert ihr euch noch an mich, ich war auch einer der Priester eures Vaters. Man erfuhr, welche Art von Bann auf euch ausgesprochen wurde, es war ein gefährlicher, verbotener Spruch der schwarzen Kunst. Ein Fluch, der über Jahrhunderte andauerte. Man beschloss sich ebenfalls der schwarzen Kunst hinzugeben und so ließ man mich all die Jahre hier zurück. Erst jetzt, nach eurem auftauchen, kann ich sterben.
F: So viele Antworten und doch werfen sie so viele neue Fragen auf. Warum hat man diese Kreatur nicht getötet? Warum hat man mich nicht von dem Fluch befreit? Wer war mein Vater? Wer war ich? Und warum konnten sie mich nicht töten?T: Euer Vater war das Oberhaupt einer mächtigen Adelskaste. Sie hatte hohe Ämter bei den Kriegern inne und hatte die Unsterstützung der Bauern sicher. Doch damals gab es viele politische Morde. Niemand konnte euch von dem Fluch befreien, da man euch nicht finden konnte. Als der Zauber gewirkt wurde, versankt ihr im Strudel der Zeit. Ich sagte doch, die schwarze Kunst war verboten, da sie so unglaublich grausam war. Alles um eure Person müsst ihr selber herausfinden. Niemand weiß etwas über euch, eure Erinnerungen trägt nun die Kreatur inne. Ein spezielles Geschenk eurer Entführer, da sie die Zeiten auf ewig überdauert und überaus grausam ist.
Ich kann euch nicht mehr sagen, ich spüre langsam, wie meine Kraft schwindet. Seit dem wir reden, endet mein Daseinszauber. Bald schon werde ich nicht nur physisch tot sein. Außerdem bestand mein Auftrag nur darin, euch etwas zu übergeben, solltet ihr es jemals so weit schaffen. Euer Vater wollte es so. Wir haben die Kreatur eingesperrt, auf das sie so lange gefangen ist, bis ihr kommt. Hier...
Der Schemen ließ einen Gegenstand entstehen, der in der Luft schwebte, bis Fatalis ihn an sich nahm. Es war eine weitere Steintafel mit Zeichen.
...dies ist die Formel, mit der die Kreatur aus ihrem Gefängnis kommt. Eine Warnung, einen Hinweis und einen Rat zuletzt. Sobald die Kreatur aus ihrem Gefängnis kommt, wird sie alles daran setzen euch zu töten, sterbt ihr, seid ihr für immer tot, das ist hier nicht anders wie überall sonst auch. Also bereitet euch vor. Solltet ihr sie besiegen können, nehmt das Amulett und legt es auf den Altar. Sobald es zerstört ist, werdet ihr alles wissen, was ihr jetzt noch hinterfragt und errätseln wollt. Sucht aber nicht nach weiteren Angehörigen. Sie sind alle seit Jahrhunderten tot, wenn man es genau nimmt, wie ich. Doch irgendwann... sieht man sich immer wieder...auch wir...viel.....Glück.
Der Schemen löste sich buchstäblich in der Luft auf, Sekunden danach stand er wie gelähmt da und hielt noch immer die Tafel in den Händen. Sie war also des Rätsels Lösung. Vorsichtig stellte er sie auf den Altar, genau in die Mitte, damit sie ja nicht kaputt ging oder runterfiel.
Dann lehnte er sich gegen den Altar und sah zu seinem Freund, der still daneben stand. Ausdrücke von Ohnmacht und Ratlosigkeit beherrschten die helle Halle, niemand wusste so Recht, wie es weitergehen sollte.
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01.03.2004 06:44 | #48 |
doooom |
Nahezu regungslos stand der Baal, neben Fatalis, seinem Begleiter, seinem Freund, von dem er vor einigen Wochen wohl noch behauptet hätte ihn gut zu kennen, ohne eigentlich auch nur die geringste Ahnung davon zu haben, wer er wirklich war. Denn das was dieser Geist, diese durchsichtige und doch klar erkennbare, Jahrhunderte alte Seele den beiden Sumpflern gerade offenbart hatte, wäre Doooom nicht einmal ansatzweise über Fatalis in den Sinn gekommen. Wer hätte auch denn erwartet, das dieser unscheinbare und doch geheimnisvolle Robenträger in Wirklichkeit vor mehreren Jahrhunderten zum ersten mal das Licht erblickt hatte? Und wer hätte gedacht, das der hohe Novize einst, lange bevor er das große Glück hatte in die Gemeinschaft des Schläfers aufgenommen zu werden, mit einem Fluch belegt wurde und seine sämtlichen Erinnerungen verlor? Doooom jedenfalls nicht und wenn er den von Ungläubigkeit über die Worte des schemenhaften Wesens, das mittlerweile wohl komplett in das Reich Beliars übergegangen war, gekennzeichneten Fatalis so ansah, ging es diesem wohl ähnlich.
Doch auch wenn Fatalis ungläubig oder besser gesagt überrascht, über seine eigene Vergangenheit schien, war er scheinbar doch gewillt auch den Rest über sein früheres Leben herauszufinden. Und zwar allein rauszufinden. Mit ernster Stimme wendete er sich an den Guru »Du musst jetzt gehen. Von jetzt an geht es nur noch mich etwas an, schließlich geht es hier um meine Vergangenheit. Außerdem hat Sacerdote ja gesagt, das mein Wissen in einer Kreatur eingeschlossen ist und da ich selbst nicht weiß, was für ein Wesen dies ist solltest ich dich nicht auch noch in Gefahr bringen, in dem ich dich auf dieses Ungetüm treffen lasse.« Doch Doooom schenkte auch dieser, wie schon der letzten Aufforderung ihn allein zu lassen nicht sonderlich viel Beachtung. »Ich habe dir schon einmal gesagt, das ich dich hier nicht alleine lassen. Schließlich bin ich nicht den gesamten Weg hierher gegangen um dann im entscheidenden Moment zu verschwinden. Außerdem hast du selbst gesagt, das du nicht weißt, auf was für eine Kreatur wir gleich treffen werden und wenn sie wirklich furchterregende sein sollte«, wobei Doooom insgeheim hoffte, das sie dies nicht war, schließlich war er nicht unbedingt als Kämpfer verschrien, »dann werde ich dir dabei helfen ihr dein Geheimnis zu entlocken. Zu zwei haben wir da sicher eine größere Chance als einzeln. Schließlich würde ich meinen Freund nicht allein gegen eine Bestie antreten lassen.«
Der Baal, der selbst überrascht über seine eigenen forschen Worte war, denen er hoffentlich keine Taten folgen lassen musste, wartete gespannt auf die Antwort von Fatalis auf diesen Kommentar von ihm. Doch er bekam von Fatalis, der wohl eingesehen hatte, das es jetzt keinen Zweck hatte mit Doooom zu diskutieren, nur ein einfaches »na wenn du meinst« zu hören. Im gleichen Atemzug richtete der Robenträger seine volle Aufmerksamkeit wieder auf den Altar und die dort gelegene Steintafel. Mit seinen Augen überflog er den Text einmal kurz, gab dem Guru daraufhin Bescheid, das er sich bereit machen sollte und begann dann den Text laut zu lesen.
Die Worte von Fatalis hallten in der riesigen Halle und nachdem sie endlich verstummt waren herrschte erneut für einige Sekunden stille. Nichts geschah, erst als die beiden Sumpfler sich schon gegenseitig fragende Blick zuwarfen begann ein anderer versteckter Mechanismus dieses alten Gemäuers seine Arbeit. Es war erneut eine Kammer, die durch das Aussprechen der Worte auf der Tafel aktiviert wurde und die mit einem ohrenbetäubenden Lärm etwas frei gab, was zumindest der Baal wohl besser nicht hätte sehen wollen. Es war ein riesiges Tier, das einem Schattenläufer ähnelte, riesige scharfe Zähne und noch beeindruckendere Klauen besaß, das sich aber in mindestens einer Hinsicht von einem Schattenläufer unterschied: Es hatte ein brennendes Fell. Feuerrote Flammen stießen von dieser aus dem Rücken der Kreatur, ja eigentlich aus ihrem ganzen Körper. Dort wo andere Lebewesen ein Fell hatten loderte bei dem Wesen ein echtes Flammenmeer Diese Kreatur hätte die Bezeichnung Feuerteufel wahrlich verdient.
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01.03.2004 17:36 | #49 |
Enzanie |
Der ganze Boden begann zu beben, als er die Worte gesprochen hatte. Es war unglaublich, was da geschah. Als die Worte verhallten, da spürte er ganz deutlich, wie etwas in seinem Kopf vorging. Kurzzeitig merkte er, wie da etwas sich veränderte, doch noch lange nicht zu seinen Gunsten. Es war eher ein Gefühl von einer gewissen Lähmung und einer Öffnung zugleich. Spätestens nach den Worten des Priesters war ihm klar geworden, dass es hier endete, entweder mit den Antworten, oder mit seinem Tod. Das sein Freund bei ihm geblieben war, das ehrte ihn, doch er riskierte damit nur seinen eigenen Tod, mit Dummheit sollte er aber nicht sterben, niemand sollte sterben, nur die Kreatur.
Den Boden zerriss es fast vollständig, ein tiefer Riss ging durch ihn, die Felsspalten rückten auseinander und tonnenschwere Brocken fielen in eine tiefe Grube, an deren Enden spitze Metallspitzen lagen, natürlich mit der Spitze nach oben. Jeder der da reinfiel würde elendig sterben. Und auch auf die nun daliegenden Steine zu hoffen war Blödsinn, denn einen Sturz aus zehn Metern überlebte man normalerweise nicht. Lange Zeit ruckelte es nur, was noch annehmbar war, doch dann kam sie. Oder er. Oder Fatalis selber. Schließlich trug sie all sein Wissen in ihm und wurde somit zu einem Teil von ihm. Es waren seltsame Momente, denn die riesige Kreatur war gut drei Meter hoch und fünf Meter lang, zudem flackerten überall am Körper Feuerzungen entlang, die Hitze war auch aus mehreren Metern Entfernung zu spüren. Am liebsten hätte er jetzt seine Kapuze vom Kopf genommen, doch es ging nicht, da ihm dieser Gedanke einfach nicht kommen wollte, stattdessen waren die hervorschielenden Pupillen auf den wahrhaftigen Feuerteufel gerichtet, wie Doooom leise zu sich selbst flüsterte. Doch noch griff das Wesen aus Feuer und Flamme nicht an, sondern reckte und streckte sich, schien sich einen Spaß draus zu machen und war froh nach Jahrhunderten wieder frei zu sein. Als es näher kam, konnte man ein Skelett hervorschielen sehen, also bestand dieser Körper nur noch aus den Knochen eines einstigen Tieres. Es musste ein wahrhaft mächtiges Tier gewesen sein. Zudem der Zauber, der sicherlich nicht durch die Natur gegeben wurde. Dicke Flammenwände, zündeln und brennen wie durch Reisig. Majestätisch gleich kam es auf sie zu, langsam und bedacht, doch man wusste sofort, dass es schneller konnte, wenn es nur schneller wollte.
Die ganze Zeit über spürte er, dass es mehr auf sich hatte, als nur diese Kreatur und tatsächlich, etwas blitzte trotz des Feuerglimmens am Hals der Kreatur auf. Das helle Gleißen, das musste das Amulett sein, von dem Tze-kaze sprach. Doch sogleich wurde klar, es gab nun keinen zweiten Ausweg mehr, nur noch seinen Tod, oder den Tod der Kreatur. Und doch spürte er nichts Fremdes an ihr, wie ein außergewöhnlich guter Freund, den man schon Jahre über kannte, wirkte es auf ihn. Nur noch wenige Meter von ihnen entfernt – sie harrten die ganze Zeit auf dem einen Platz aus – blieb es stehen. Selbst Fatalis überraschte es für einen kurzen Augenblick, als der Feuerteufel anfing Laute von sich zu geben, die keinen animalischen Ursprung hatten, doch im Gegensatz zu seinem Freund fing er sich wieder und versuchte den reißerischen, fast knurrenden Lauten zu folgen.
¡Antars ladeo! ¡Antars! Estoy contento que él vino antars. Ahora voluntad significo tarea de satisfacer, de modo que el plan tuviera éxito también después de siglos. Tengo hambre grande. Mane que también todavía trae a lo largo de otros otros seres humanos.
Ein weiteres Knurren ging durch die Hallen, die deutlich dunkler geworden war, da einige Fackeln von herumfliegenden Steinbrocken gelöscht oder zerstört wurden. Fatalis spürte as Rütteln an seiner Schulter und wand sich zu dem Baal. Was hat dieses Wesen gesagt? Mit ungläubiger Mine sah der Robenträger zu ihm und versuchte es so gut es ging zu übersetzen und das, obwohl der Feuerteufel immer näher kam und scheinbar keine Lust mehr hatte einen gemütlichen Plausch zu führen. Nun, er hat gesagt, dass er froh ist endlich frei zu sein, dass er jetzt endlich seine Aufgabe erfüllen kann, auf dass der Fluch auch nach Jahrhunderten aktiv bleibe. Zu guter letzte freut es ihn mich zu verspeisen und er ist auch sehr froh, dass ich noch einen Happen mitgebracht, bzw. dagelassen habe…und dann hat er noch gesagt, wir sollten jetzt schleunigst von hier verschwinden!
Mit einem Ruck zog er den Baal weg von dem offenen Weg, direkt in Richtung untere Wege. Durch den aufgebrochenen Boden waren überall Felsen, manchmal bis zu drei Meter hoch, die vorher nicht in der absolut korrekten, architektonischen Halle zu sehen waren. Hier suchten sie vorerst Deckung, bevor Sekunden später eine Feuertatze dadurch ging, wo eben noch zwei Menschen standen. Lauf. Das war alles was Fatalis sagen konnte, denn auch wenn sie erst mal sicher waren, so konnten sie so schlecht verbleiben. Der Feuerteufel rammte gegen die losen Steine, die keinen Halt hatten und schon nach zwei Rammen dagegen kippte alles ein. Sekunden waren es wieder, die über Leben und Tod entschieden, ehe die tonnenschweren Brocken sie begraben hätten. Nun hasteten sie den schmalen Gang entlang, überall lagen Steine und die Kreatur direkt hinter ihnen. Sie war viel schneller und konnte schnell aufholen, doch im letzten Moment vor dem erneuten Angriff sprangen sie nach rechts und wichen so einer gut fünfzig Zentimeter weiten Feuerflamme aus. Schnell war klar, dass sie den Gegner nicht einfach bezwingen konnten. Schon gar nicht, mit diesen riesigen Loch in der Mitte, denn dorthinein durfte der Teufel nicht, sonst hätten sie unweigerlich mit einem Seil hinterher und das wäre weniger prickelnd geworden. Doch die beiden Sumpfler hatten schon genug Mühe, um überhaupt am Leben zu bleiben. Nach erneuten Angriffen glaubten sie sich sicher hinter einer stabilen Felswand, beide keuchten sie laut und in seinem Kopf arbeitete es fieberhaft, doch es wollte nichts einfallen. Gerade wurde es etwas ruhiger in der Halle, da schlug etwas neben Doooom’s Schulter ein, nur Zentimeter an jener vorbei, hatte irgendetwas glatt den Stein durchschlagen, kleine Bruchstücke davon waren noch auf seiner Schulter gelandet. Sofort schreckte er auf und das war auch gut so, denn im selben Moment durchbohrte ein zweites Objekt die Wand, dieses Mal genau dort, wo eben noch sein Rücken war. Noch zweimal wiederholte sich dieses Schauspiel, dann bekam das riesige Felsteil Risse und mit einem fünften Schlag brach es in tausend Stücke und vor ihnen stand dieses massige Ding.
Erneut nahmen sie Reißaus. Zwischen zahlreichen beschädigten Säulen hindurch und da war sie endlich, die ersehnte Idee. Wir…müssen versuche…die Säulen umzustoßen….hilf mir. Die Säulen, einst unbeweglich und fest, standen nahe des Loches und waren teilweise nur noch auf wenigen Steinchen befestigt, das war ihre Chance. Zu zweit hievten sie eine der schwer beschädigten Säulen aus der letzten Vertiefung, mit einem Poltern und dem Aufwirbeln von Millionen Staub- und Dreckpartikel zerbarst die Säule und verschaffte ihnen etwas Zeit, denn wieder blieb der Feuerteufel stecken. Hinter ihnen hörten sie schon das Bröckeln des Steines, als Fatalis eine weitere, geeignete Säule fand. Sie stand sehr nahe am Loch, doch sie mussten es riskieren. Hör zu, stell dich hinter die Säule und wenn ich jetzt sage, stößt du sie um, verstanden? – Gut, wenn du jetzt sagst, aber, was hast du eigentlich vor? Keine Zeit mehr zum antworten verblieb, denn gerade als sie ihre Positionen eingenommen hatten, durchbrach die Kreatur den Berg aus Schutt und Stein. Erst jetzt zog Fatalis das erste Mal sein Schwert und stelle sich ehrgeizig entgegen des Angriffes. Doch das Feuer flösste Respekt ein, doch er hatte keine Angst, denn was war ein Leben schon wert, wenn es eine Lüge war? Als die erste Tatze auf die Klinge traf, wäre er fast umgefallen, doch die Klinge blieb standhaft. Angesicht zu Angesicht standen sie sich dann gegenüber und er meinte zu hören, wie der Feuerteufel höhnisch über ihn spottete und zum erneuten Angriff ausholte, doch da ertönte die Stimme von Fatalis: [b]Jetzt![/i] und der Baal setzte all seine schmächtige Kraft ein, um die angeschlagene Säule vom Sockel zu holen. Gleichzeitig wich er einen Schritt zurück und dachte gar nicht dran den zweiten Schlag zu blocken. Der Angriff ging ins Leere, als ein Rumpeln zu hören war. Seine Beine lösten sich vom Boden und dann passierten drei Dinge gleichzeitig:
Die Felsen der Säule krachten mit voller Wucht auf den Feuerteufel, er landete glücklich und unverletzt auf dem Boden und Doooom verlor bei der Aktion sein Gleichgewicht und fiel mit einem schrillen Schrei in das Loch. Sofort erhob er sich wieder und ließ den Feuerteufel unbeachtet, schien er doch mausetot zu sein und somit keine Gefahr mehr, doch er wollte dem Schrei nachgehen. Doch er konnte niemanden mehr sehen, als er nur noch ein verzweifeltes Hilf mir schnell, ich kann mich nicht mehr halten!, hörte. Dann sah er auch die einsame, nackte Hand, die da am Boden hing und sofort rannte er zu ihr hin.
Im letzten Augenblick, als sie schon losließ und sein Freund in den Abgrund zu fallen drohte, konnte er sie packen. Zum Glück war der Baal ein Leichtgewicht, dennoch dauerte es, bis er endlich oben war. Vollkommen entnervt und auch ein ganz, ganz klein wenig außer Atem lagen sie dann am Boden und keuchten, schien doch alles vorbei zu sein...
...aber dummerweise gab es da einen Hacken...
Sie konnten gerade wieder stehen, sich halbwegs sicher fühlen und aufatmen, da drang ein Geräusch zu ihnen. Es klang so, wie das Zittern von Steinen…mit einem gewaltigen Rumms zerfetzte es den Steinhaufen, brennende Steine (!) flogen an ihnen hauchdünn vorbei und gaben einen Blick frei auf einen alten Bekannten. Das Feuer brannte nicht mehr ganz so stark, er war geschwächt, doch noch immer hätte er es dreimal mit ihnen aufnehmen können.
Sie hatten ein klitzekleines Problem und da schien es auch nicht wirklich neu zu sein, als Fatalis zu seinem Freund Lauf! sagte.
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01.03.2004 19:35 | #50 |
doooom |
Die Halle oder besser gesagt, das was noch von ihr übrig war, glich einem Schlachtfeld. Denn dort, wo noch beim betreten der einst so prunkvoll wirkenden Halle Gemälde an Decken und Wänden zu erkennen waren, die wohl auch einen Teil von Fatalis Vergangenheit und der seines Volkes widerspiegelten, klafften jetzt riesige Löcher. Die Steine dort lagen in mehr oder weniger große Steinklumpen zerfallen und bedeckten so einen großen Teil, des aufgerissenen Bodens. Und zwischen all dieser Zerstörung befanden sich die beiden Sumpfler, erneut auf der Flucht vor ihrem feurigen Verfolger. Aber auch dieser schien, ähnlich wie die Halle von den Ereignissen in den letzten Minuten lädiert worden zu sein. Es war zwar keine sichtbare Wunder bei diesem Untier erkennbar, aber das es vom Kampf gezeichnet war, erkannte man trotzdem. Denn es war der Gang des Feuerteufels, der sich merklich verändert hatte. Der ruhige, fast majestätische Gang mit dem sich diese Ausgeburt Beliars noch vor kurzem bewegte, wurde zu einem unsicheren, stockenden Humpeln. Das rechte Hinterbein der Bestie war leicht eingeknickt und offenbar nicht mehr voll belastbar und diese Verletzung beruhte wohl auf der schweren Steinsäule, die ihn teilweise unter sich begraben hatte und dabei das rechte hintere Bein wohl etwas stärker in Mitleidenschaft gezogen hatte, als den Rest des massiven Körpers. Doch auch wenn der Feuerteufel nun angeschlagen war, stellte er noch immer einen sehr gefährlichen, eigentlich unbesiegbar scheinenden Gegner dar, denn von seiner Kraft hatte er nichts verloren. Dies war auch der Grund, weshalb sich Fatalis und Doooom ihm noch nicht in einer offenen Konfrontation gegenüberstehen wollten und sich lieber an Fatalis sehr Weise gewählten Kampfspruch »Lauf« hielten. Sie entfernten sich so schnell sie konnten von dem Loch und Fatalis hatte trotz ihres Verfolgers, der nun zur Fortbewegung praktisch nur noch die anderen drei Beine benutzte und das verletzte quasi hinterher zog, den Atem einige Worte an den Guru zu richten. »Das mit der Säule scheint gut geklappt zu haben. Das sollten wir wiederholen, dann haben wir ihn vielleicht bald so weit geschwächt, das wir eine Chance gegen ihn haben,.« keuchte der Novize vor sich hin »aber vorher müssen wir wieder etwas zu puste kommen. Siehst du den Felsen dort vorne? Der dürfte groß genug sein, um uns dahinter zu verbergen.« Dooooms einzige Reaktion auf diese Worte war ein kurzes, aber trotzdem recht deutliches Nicken, das Fatalis klar machte, das der Baal mit seinem Vorschlag einverstanden war. Wenig verwunderlich, schließlich hatte er selbst keine bessere Idee, was sie machen sollten.
Zielstrebig rannte der Erbe dieses längst untergegangenen Volkes auf einen der riesigen Geröllhaufen zu, die quasi in der gesamten Halle verstreut waren zu, gefolgt von einem kleinen Baal und, in einigem Abstand, von einer Kreatur, die die Erinnerung des größeren der beiden Robenträgers beinhaltete. So schnell es ihnen möglich war, verschwanden die beiden menschlichen Vertreter dieser skurrilen Verfolgungsjagd hinter dem Steinhaufen und somit zumindest kurzzeitig aus dem Blickfeld des Feuerteufels. Doch dieser wusste noch immer, wo sich die beiden Sumpfler befanden und dem waren diese sich auch bewusst. Deshalb bewegten sie sich von dort aus ohne Pause geduckt weiter zu einem weiteren der Hindernisse, das zumindest aus sich des Feuerteufels hinter dem ersten Steinhaufen verborgen lag. Doch die feurige Bestie hatte davon nichts mitbekommen und war dementsprechend überrascht, als sie nach der Zerstörung des ersten Felsens durch drei kräftige Schläge nicht die erwarteten Happen für ihre nächste Mahlzeit vorfand, sondern gar nichts. Verwirrt sah sich das Gefäß von Fatalis Geschichte, seiner Erinnerung, seiner gesamten Vergangenheit in der zerstörten Halle um, doch die beiden Menschen, die sie suchte waren nirgends zu entdecken. Denn diese waren in der Zwischenzeit, unbemerkt von den verwirrten Blicken des Feuerteufels zu einem weiteren Felsen geschlichen, der direkt aus der Wand der Halle gebrochen war und noch immer an dieser lag. Fatalis hatte sich dort gegen den Felsen gelehnt um wenigstens einige Sekunden zu verschnaufen und Doooom tat das selbe nicht unweit von einer der wenige verbliebenen Fackeln, an der nicht mehr ganz intakten Wand, während die beiden einige Meter entfernt hörten, wie die hörbar erzürnte Bestie einen anderen der Felsen zertrümmerte, in der Hoffnung ihre Opfer würden sich dahinter befinden. Doch den beiden Sumpflern war auch bewusst, das sie hier nicht ewig hocken konnten, irgendwann mussten sie sich der erzürnten Bestie gegenüberstellen, doch bis es soweit war wollten sie alles versuchen deren Aufmerksamkeit nicht unnötig zu erregen. »Hey Doooom, mach mal die Fackel dort neben dir aus, die könnte dieses Ungetüm vielleicht anlocken« flüsterte der Novize in Richtung des Baals. Dieser drehte seine Kopf leicht nach links und erkannte das nur schwach lodernde Licht der Fackel, aber es spielte keine Rolle, ob es schwach oder stark loderte, so lange es Feuer war würde es den Feuerteufel wohl früher oder später anlocken und das wollten die beiden jetzt wirklich nicht, da hatte Fatalis wohl recht. Der Guru drehte seinen Körper in die Richtung, in die sein Kopf eh schon schaute und nahm dann die Fackel langsam aus ihrer Fassung, doch dann bemerkte er, das die Fackel neben dem spenden von Licht wohl noch eine zweite Funktion haben musste, denn als er diese aus ihrer Fassung entfernt hatte bewegte sich diese langsam nach oben. Dies schien wohl ein weiterer Versteckter Mechanismus des alten Bauwerkes gewesen zu sein, doch was war sein Zweck? Noch während er sich diese Frage stellte, kam die Antwort darauf wie im Fluge und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine riesiges metallenes Gitter krachte aus der brüchigen Hallendecke herunter und verfehlte seinen Kameraden nur um wenige Zentimeter, zerstörte dafür nur aber den Stein, an dem selbiger sich angelehnt hatte in einige tausend Stücke, woraufhin Fatalis nach hinten kippte, da der ihm halt gebende Stein ja zertrümmert war. Außerdem hatte der laute Aufprall der Stachelfalle noch eine unangenehme, aber logische Nebenwirkung. Der Feuerteufel wusste wieder, wo sie sich befanden, denn auch wenn seine Ohren wohl nicht so etwas wie ein Trommelfell aufwiesen, schließlich waren sie ja nur aus Knochen, hatte er diesen Knall nur unschwer überhören können. Das wars dann wohl mit der erhofften Verschnaufpause.
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01.03.2004 22:20 | #51 |
Enzanie |
Durch die Auslösung der Falle standen sie wieder ohne Schutz da und mussten weiter laufen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie beinahe erschlagen wären, hatten sie jetzt auch wieder die Kreatur aus der vergangenen Zeit auf dem Hals. Innerlich fragte sich Fatalis, ob es noch einen Weg hier raus gab, doch das konnten sie vergessen. Und er vergaß es auch gerne. Sofort stürmte der Feuerteufel wieder auf sie zu, gerade noch kam er hoch, hinter ihm wirbelten Krallen, getränkt in warmes Feuer, sie erwischten ihn nicht ganz, doch seine Robe wurde angesengt von dem Feuer, doch das hinderte sie nicht daran einfach nicht zu brennen anzufangen. Als sie wieder etwas Abstand gewonnen hatten – die Kreatur war nur noch geringfügig schneller als sie – musste ein Plan her, dass war klar. Doch die geniale Idee mit der Säule war alt und der flammende Todesbote würde sicher nicht noch einmal darauf reinfallen. Dennoch versuchten sie es erneut. Doooom, der vor ihm lief, schaffte es zwei weitere Säulen so geschickt umzustoßen, dass sie wieder etwas Luft hatten. Doch das brachte ihnen auch nicht viel, denn es war immer wieder dasselbe Spielchen. Verstecken und Schleichen, sowie Fliehen und Wegrennen. Ein Kampf schien so sinnlos, wie eine Aufgabe. Während hinter einen das so gewohnte Geräusch die Steine aus dem Weg schaffte, kauerten sie sich wieder hinter einem Stein, in der Hoffnung dieses Mal nicht irgendeine Falle auszulösen. Angespannt blickten sie sich zu, während es hinter ihnen immer lauter wurde.
Wie kann man diese Bestie nur besiegen. Hast du denn gar keine Idee? Doooom war jetzt richtig verzweifelt, so kannte er seinen gelassenen Baal gar nicht, doch wie sollte er eine Idee haben, er kannte weder diese Halle, noch die Lösung. Die "Diablo del fuego", wie man die Feuerteufel damals nannte, waren älter als sein eigenes Volk. Auch sie waren ein Produkt der schwarzen Kunst. Er hatte von ihnen gehört, aber nie einen gesehen oder etwas über sie in Erfahrung gebracht. Er hatte keine Ahnung, was dagegen half. Außerdem schmerzte sein Kopf, schon die ganze Zeit, seit der Anwesenheit der Bestie hatte er richtige Kopfschmerzen. Kein Wunder, hatten seine Erinnerungen doch endlich ihren alten Herrn wieder, so wollten sie nun zu ihm, doch es ging nicht, noch nicht. Er wusste keinen Weg…oder doch? Er saß plötzlich totenstill da und blickte nach vorne. Als ob er einen Geist gesehen hätte. Es kam ihm so bekannt vor, als ob er diesen Geist kennen würde. Aber konnte das wirklich... Utzatekl sein? Das war unmöglich. Er hätte Stimmen, Stimmen die er nicht verstehen konnte. Stimmen, so klar wie die güldenen Flüsse an den Berghängen zur Nordwestseite. Schmerzen durchzuckten ihn, es waren Schmerzen wie bei dem grauen Altar. Nichts sah er, drohte in eine schwarze Ohnmacht zu fallen, ihm wurde schlecht, ihm war speiübel, er taumelte, schrie…
Hinter ihnen drohte die Gefahr nur mehr. Schwierig war es geworden für den Feuerteufel, da die Kraft nachgelassen hatte, doch seine Kraft regenerierte sich. Feuerteufel waren magische Wesen, sie waren in der Blütezeit der schwarzen Magier von Jharkendar entstanden, kein Vergleich mit den Schwarzmagiern der Südseite. Auch sie profitierten davon, sicherlich, doch kein Vergleich zu den grauenvollen und doch so faszinierenden Erfindungen der hiesigen Schwarzmagier. Der Feuerteufel wurde immer stärker, seine Flammen schlugen schon bald wieder in die Höhe, er hatte sich nur eine kleine Pause gegönnt und auch sein Wahrnehmungssinn war wieder besser, so dass er genau wusste, wo sich die Opfer versteckt hielten. Doch das brachte Doooom und Fatalis herzlich wenig, wollten sie doch das Gegenteil hinbekommen. Und immer noch durchzuckte eine fremde Macht seinen Körper, unbeeinflusst von seinen frei schwebenden Erinnerungen. Was ist, was ist mit dir los. Komm zu dir, du kannst doch jetzt nicht einfach umkippen. Mensch, der Feuerteufel ist hinter uns, los, aufwachen. Durch das Gerüttel seines Freundes kam er wieder zu sich, doch immer noch war er höchst verwirrt, was er da eben meinte zu sehen. Das konnte einfach nicht Utzatekl gewesen sein. Dennoch war er es, was sich bald herausstellen sollte.
Ist schon in Ordnung. Danke. Er hielt sich kurz den Kopf, doch da sah er schon den Feuerteufel durch einige lose Löcher in den Steinen. Jetzt hieß es schnell handeln. Utzatekl musste es so gewollt haben, anders ist es nicht zu erklären, dass er erschienen war, um in den so alten Hallen noch einmal zu wandeln. Doch er war eventuell das berühmte Zünglein an der Waage, oder besser gesagt das, was gleich folgen sollte.
Zieh die Fackel Doooom! Wieder war da so eine Fackel, genau über ihnen spendete sie karges Feuerlicht. Es war eine derjenigen, die erst später entzündet wurden und das war auch der Sinn dieser Fackeln, zumindest einige besaßen jene versteckten Mechanismen. Meinst du wirklich? Letztes Mal...- Zieehhhh. Na los! Durch den Schrei erschreckt, zog der Baal mit seiner ganzen Kraft an dem hölzernen Schaft und erneut ertönte ein Klicken. Es hatte einen Grund warum er so schrie, denn gleichzeitig mit dem Schrei ertönte auch der erneute Durchbruch durch ihre Mauer, die Kreatur machte einen Satz...und war da. Auf der Mauer, hinter der sie sich bis eben noch wacker hielten, stand nun diese riesige Bestie und schien fast zu grinsen. Elegant und schnell wie ein Adler erhob sie ihre Klaue, bereit einen der beiden Sumpfler damit zu durchbohren, zu verbrennen oder einfach nur zu töten. Die Klaue fiel – ein Schrei ertönte.
Doch weder der Feuerteufel, der gar nicht schreien konnte, noch einer der Sumpfler war es, der da geschrieen hatte. Es waren die rostigen Scharniere der Falltüre, die da mit einem Höllentempo runtergerasselt waren. Knapp an dem zurück geschreckten Doooom vorbei, Zentimeter vor ihm zur Ruhe gekommen. Eine 3m x 3m große Metallplatte, auf der einen, herunterkommenden Seite, nach unten abfallende Metallstacheln, Speerspitzen. Einfallslos, Einfach, Effektiv. Die drei E’s streckten den Feuerteufel nieder, seine ganzer Körper wurde durchbohrt von Stacheln, das wenige was davon übrig war. Doch selten floss bei einem Tod durch diese Fallen kein Blut. Dieses Mal war es wieder soweit. Beide schnauften durch, doch während es bei Doooom ein Schnaufer zum Ende war, war es für Fatalis nur eine kleine Etappe. Sekunden hatten sie gerade mal. Wir haben’s geschafft. Das Ding ist tot Fatalis…hey was ist? Es ist doch tot oder, wir haben gewonnen? Schon während Doooom sprach zuckten die ersten, winzigen Knochen auf. Bald würde auch der Rest aufzucken. Gewonnen? Wir haben Zeit gewonnen, mehr nicht, dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei. Lauf! Lauf zum Altar, los.
Die beiden hatten einen langen Weg vor sich, waren sie doch am anderen Ende der Halle mittlerweile angekommen, mussten jetzt den ganzen Weg zurück. Und das im höchsteiligen Tempo. Doooom merkte man an, dass er nicht mehr konnte, doch irgendwie schafften sie es. Keuchend, nichts Neues also, stützten sie sich an dem Altar, doch ihm blieb keine Zeit. Du bleibst jetzt hier. Keine Widerrede, du hast schon genug getan. Aber du siehst selbst, es gibt kein effektives Mittel gegen diesen Gegner. Aber ich werde die Sache jetzt zu Ende bringen. Ohne dich!
Doooom gab nun endlich kleinlaut bei, auch sicherlich erleichtert, denn am Ende seiner Kräfte, wusste er genauso gut wie Fatalis, das er als nächster dran wäre, hätte sein Freund keine Chance. Doch sie hatten Zeit gewonnen, wenig Zeit. Doch die wenige Zeit galt es zu nutzen. Fatalis legte sein Schwert auf den grauen Altar, legte kurz die Hände darauf – ohne irgendetwas auszulösen – und ging dann auf die Knie. Es war ein altes Ritual seines Volkes, das Kraft und Stärke bringen sollte, doch es brachte ihm noch viel mehr. Immer wieder stand er auf, berührte den Altar und kniete wieder zu Boden, dabei sprach er die Worte Utzatekl, dê-me a força, eine Art Beschwörung, vielleicht auch ein Gebet. Er spürte, in den Momenten der Stille, wie sein Geist frei war, doch ihn etwas hinderte zu gehen, doch er spürte etwas neues, etwas ungewohntes. Vielleicht mochten seine Gedanken fern von ihm bleiben, doch sein Gefühl kehrte zurück und auf einmal machte sich das Gebet bezahlt. Erste Stücke seiner physischen Fähigkeiten kehrten zurück, unter anderem das Gefühl des Kampfes. Die Ruhe mochte fünf Minuten anhalten, fünf Minuten des Friedens und fünf Minuten, die jeder hier länger leben durfte, wobei leben wohl nicht ganz der passende Begriff für den Feuerteufel war. Aber wie er schon gesagt hatte, der Feuerteufel war nicht tot, erst musste er von ihm bezwungen werden und das ging nur durch ein Schwert, oder eine andere Waffe. Nicht mal diese Falle hatte ihn getötet.
Der Feuerteufel hatte sich länger Zeit als nötig gelassen, doch zweifellos war er schwer angeschlagen nach der erneuten "Verletzung", doch nun war er wieder ganz der Alte, warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht mag sich der ein oder andere denken. Jedenfalls war er wieder so stark, wie noch am Anfang ihrer Begegnung und das wurde auch gleich deutlich. Als er sich aus der Falle, dessen Metallspitzen sich teilweise in den Boden gerammt hatten, befreite, riss er die gesamte Deckenbefestigung der Falle mit sich, zugleich bebte die Erde und ließ den Spalt noch weiter ausweiten. Es gab kein Entkommen mehr. Das Ende war gekommen. Endlich. Endlich...endlich... Mit wiedergekehrter Kraft und zurück gewonnenen Gefühl traten sie zum letzten Duell an. Nun sollte sich entscheiden, ob er dem Vertrauen von Utzatekl gerecht werden konnte.
Nicht lange dauerte es, da trafen sie schon aufeinander, ohne Furcht ging er nun in den Kampf, keine Angst mehr vor dem Tod, denn er hätte nichts geändert. Wieder donnerten die Krallen und Tatzen mit ungewöhnlicher Stärke gegen die einsame, kleine, schlanke Klinge, doch sie wurde anders geführt. Ganz anders. Es war nicht mehr ein Phantom, eine lebende Hülle, eine lebende Lüge, die diese Klinge führte, es waren die wahren Kräfte seines Körpers. Mühelos war es nicht, ganz und gar nicht, doch jetzt endlich war er ein gleichwertiger Gegner, doch als der Feuerteufel dann zu einem Feuerwurf ansetzte, musste auch er in Deckung gehen, nur um sofort wieder auf die Bestie loszugehen. Der Kampf dauerte schon ganze drei Minuten, als mal wieder eine Fackel im Mittelpunkt des Geschehens stand, dieses Mal aber nicht für ihn. Es war eine der Fackeln, die aus ihren Verankerungen gerissen wurde und lose auf dem Boden lag, über diese Fackel taumelte er, verlor das Gleichgewicht und wurde von der Tatze der Kreatur erwischt. Erstaunlicherweise entstand dabei keine Wunde, was an der Robe liegen musste, doch anstatt wenigstens im Unglück Glück zu haben, standen auf seinem Flug zwei Säulen im Weg. Die erste durch krachte er einfach so, den Sockel der zweiten streifte er, blieb vor ihr liegen und sah genau wie der Feuerteufel, wie diese anfing zu ächzen. Viele kleine Stücke krachten ab, fielen splitternd zu Boden und ließen nur einen Entschluss zu. Das Ding krachte in nicht allzu langer Zeit um. Hämisch und zufrieden sah der Feuerteufel zu, wie sich die schwere Steinsäule, die einst so prächtig prunkvoll aussah, wand und wackelte. Doch er ließ es beim zuschauen und rechnete nicht mehr mit einem Auferstehen des scheinbar Geschlagenen. Doch Fatalis war noch nicht geschlagen. Sein Unterleib schmerzte enorm und er sah zeitweise wieder nur schwarz, doch als die Säule bedrohlicher knackte, da wusste er wieder, wo er war. Blitzschnell rollte er sich zur Seite, als ein entscheidender Stein nachgab und alles herunterfiel. Zwar wurde er bis zum Oberarm in Steine gehüllt, nur war das überhaupt nicht schlimm, da er absolut sicher lag. Ganz im Gegensatz zu den zwei Metern daneben, auf die sich nun eine drei Meter hohe Schuttschicht gebildet hatte.
Zufrieden seiner Arbeit wegen ging die Kreatur noch einmal nachschauen, schabte deshalb in den Steinen, doch alles was sie dort fand war Schutt und Stein. Unterdessen hatte sich Fatalis aufgemacht in der dünnen Rinne weiter zu kriechen, das gelang, bis er auf der anderen Seite stand. Es war ein seltsames Bild, er ganz am Ende der Halle, wo sie herkamen, das Schwert in der Hand, die Kapuze weit im Gesicht, die Robe bis zum Boden taumelnd und sein Blick nach vorne, der Feuerteufel in der Nähe des Altars und hinter dem kauerte sein Freund. Voller Zorn und absolut in Rage stapfte der Feuerteufel auf, schnaubte und knurrte wild, fast mochte man meinen, er würde nun über das sicher fünfzig Meter lange Loch springen, doch so weit ging es dann doch nicht. Er nahm den Weg zur Seite, überall war Schutt, manchmal Steinberge, doch diese haute er einfach weg, auch Fatalis tat es ihm nach, rannte auf ihn zu. Genau das hatte er so erhofft, ein Gegner in Rage, langsam außer sich. Er hingegen war vollkommen ruhig und gelassen, atmete beruhigt und regelmäßig. Nur sein Puls und sein Herzschlag überschritten jedes gesunde Mass. Er wusste, noch nie war das Ende so nah wie jetzt, denn noch einen solchen Angriff würde er nicht überleben und der Feuerteufel war einfach unbesiegbar, wenn man auf Zeit spielte. Es konnte nur noch diesen einen Moment geben, diese einzige Chance, dieses absolute Jetzt.
Sie waren nah genug. Wie es der Zufall so wollte hatten beide eine "Rampe" zur Verfügung. Bei ihm war es der Steinhaufen, der einst aus massiven Platten bestand und den der Feuerteufel zerschmetterte, auf der anderen Seite sah es ähnlich aus. Er lief höher, dieses Mal jedoch stolperte er nicht, wie auf Treppenstufen knallten seine Stiefel auf dem Stein auf. In der nahen Ferne war das Knurren zu hören, doch sehen konnte er seinen Gegner seit Beginn des Laufes nicht mehr. Dann endlich war es soweit, er war auf dem obersten Punkt. Im Lauf noch wirbelte sein Schwert den ersten Halbkreis. Ohne zu zögern und mit dem richtigen Gespür sprang er ab, im selben Moment sah er den Feuerteufel vor such in der Luft. Sie flogen für kurze Zeit, dank des Anlaufes recht weit sogar, doch schon bald hätte sie die Schwerkraft wieder auf den Boden zurückgeholt. Doch noch zuvor würde eine Entscheidung fallen müssen. Während sich der Feuerteufel für seinen gefürchteten Feueratem entschied, wirbelte er den zweiten Halbkreis. Im festen Glauben an sich, seine Schwertkunst, sein Schwert und vor allem an Utzatekl umpackte er den Griff mit beiden Händen, dann endeten ihre Flüge und es geschah. Ein Schrei hätte folgen müssen, doch das einzige was folgte war das aufkommen seiner Stiefel...danach der lebende Körper und dann klatschte das Skelett des Feuerteufels auf den Boden. Die meisten Knochen schlitterten in das Loch und auch der gleißende Gegenstand. Mit letzter Kraft hechtete er hinterher und schnappte ihn, bevor es der schwarze Abgrund tat. Er hatte seine Vergangenheit in Händen.
Doch was war passiert?
Bevor der Feuerteufel ihn rösten konnte, hatte sein Schwert die offensichtliche Stirn der Kreatur durchbohrt, doch das alleine hätte nicht den Feueratem verhindern können. Aber es war ihm gelungen, die legendäre Eisflamme seines Volkes zu erzeugen. Vielleicht war es nicht mal er, der das tat. Durch die Berührung mit der Eisflamme erfror jegliche magische Flamme im Körper des Feuerteufels, er fiel zu Boden, das Eis wurde zu Wasser und die losen Knochen hauchten ihr Leben aus. Ohne das Feuer konnte der Feuerteufel nicht existieren, er war seine Magie, seine Kraft, sein Alles. Doch der Preis war nicht gerade gering und dennoch berechtigt. Sein Schwert, dass er einst Bruder Fatalis nannte und das er als solcher von der Amazonenschmiedin Melyssa bekam, es wurde ebenfalls zu Wasser und löste sich auf.
Als er bei Doooom endlich ankam, war sein Körper unter der Robe schon fast tot. Doch eben nur fast, er lebte noch. Sein Freund und Baal kam wieder von dem Altar hervor und schien fast zu strahlen. Jetzt ist er aber tot oder? Sag mir, dass er jetzt tot ist verdammt? Fatalis legte das Amulett auf den Altar, als könnte ihn nicht mal der Weltuntergang aus der Ruhe bringen, ehe er sich zu Doooom wandte. Ja, es ist vorbei. Der Feuerteufel ist besiegt. Weiterhin nahm er seinen Dolch, die letzte verbliebene Waffe die er noch hatte und umpackte den Griff fest und starr. Das Amulett, das in vier Farben unterteilt war, glänzte und gleißte, es blendete sie so sehr. Dann legte er den Dolch noch einmal hin und wandte sich zu Dooooom, so ernst, wie er es noch nie getan hatte.
Hör zu. Ich weiß nicht, was jetzt gleich geschehen wird. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr derjenige sein werde, denn du kennst. Ich weiß auch, dass es nichts nützt, dich zum gehen aufzufordern. Ich weiß nicht, wer ich damals war und wie ich damals war. Ich weiß nicht, ob ich mich an dich erinnere, oder dich als Feind sehe. Ich weiß nicht, ob ich das alles überhaupt überlebe. Aber eines solltest du wissen. Du bist echt jemand, an den man sich gewöhnen könnte. Jedenfalls wäre mein Leben in Khorinis bedeutend ärmer gewesen. Und vielleicht hätte ich es nie bis hierher geschafft. Nein, ich bin mir sogar sicher, ich hätte es nicht geschafft. Ich möchte mich als der, der ich zu sein schien verabschieden. Ich möchte mich als Fatalis verabschieden. Mach’s gut…Freund.
Ehe Doooom etwas sagen konnte, nahm er den Dolch und schmetterte die scharfe Klinge auf das Amulett. Es zersprang sofort, die Steine wirbelten in der Luft und ließen die gebrochene Fassung liegen. Seine Augen wurden weiß, vor ihnen wurde es schwarz. Der erste Stein war Jade.
Jade sorgte für das Ende des miesen Zaubers. Doch gleichzeitig tötete es auch Fatalis damit. Mit dem Tod von Fatalis erlosch der Zauber und die leblose Leiche fiel wie ein leerer Sack zu Boden. Dort blieb er jedoch nicht lange liegen. Noch ehe Doooom seinem nun scheinbar toten Freund berühren konnte trat der zweite Stein hervor.
Der zweite Stein war Rubin. Rubin hievte den toten Körper nach oben, so dass er leblos in der Luft schwebte. Ein Teil des Fluches war, dass der Körper der Gefangenen eine Robe auferlegt bekam, die sie nie von sich nehmen konnte. Nicht einmal in ihren Leben dachte sie daran, denn selbst dies war damit verbunden. Während der Körper nun in einem milchigen, wohltuenden, rosa-weißen Licht schwebte, hörte man zwei Klacken, daraufhin löste sich die Robe, fiel durch die helle Schicht und verbrannte, wodurch Doooom rasch einen Schritt zurücktrat. Unter der Robe kam endlich das wahre Gesicht der Gefangenen zum Vorschein. Fatalis hatte nie ein Gesicht gehabt, da es unter dem der Kapuze verborgen blieb, nie konnte man sehen, wie er aussah, nur Teile einer Maske sehen. Doch jetzt sah man es, das zarte Gesicht einer Frau, nicht das eines Mannes. Ein weiterer, fieser Trick der Gedankenmanipulation. Doch noch war es nur der Körper, nichts weiter. Ein lebloser Körper. Doch es folgte Stein Nummer drei.
Der dritte Stein war Saphir. Saphir sorgte mit seinem beruhigenden, sanften Blau für eine wohlige Stimmung bei Doooom, doch das war nicht der Sinn der Sache. Sein mildes Licht schenkte dem leblosen Körper wieder all das, was ihm geraubt wurde. Sein ganzes Leben bis zur Sprechung des Zaubers. Der Bann war nun endgültig gebrochen. Die üblen Machenschaften hatten nur teilweise Erfolg, sie konnten es nicht verhindern, dass die einstige Gefangene wieder das zurückbekam, was ihr einst genommen wurde. Doch noch wirkte das alles so unnötig, war sie noch immer tot. Aber ein Stein war noch übrig und das war der Schrecklichste von allen.
Diamant. Diamant schwebte wie die anderen in der Luft, doch nachdem Saphir verschwunden war, wirbelte Diamant um den schwebenden Körper, drang dort, wo das Herz lag, ein und explodierte in einem gleißenden Meer aus weißem Licht. Die Welle breitete sich über die ganze Halle aus und endete selbst bei Mauern nicht, durchdrang alles und bescherte der Frau ihr Leben zurück. Es war vorbei. Endlich.
Damit endete der ganze Zauber, die Steine waren für immer verschwunden und damit auch der Zauber der alten Hallen. Zumindest fast. Der Körper fiel zu Boden, unsanft aber folgenlos aus zwei Metern und dann lag sie da, nur spärlich bekleidet und mit denselben Verletzungen, wie sie ihr vor mehreren hundert Jahren zugefügt wurden. Sie hatte hunderte Jahre alte Erinnerungen in sich, doch Fatalis war vergessen, genau wie auch Doooom...
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02.03.2004 22:43 | #52 |
doooom |
Nun lag er da, der leblos scheinende Körper seines Freundes Fatalis oder zumindest der Person, die er all die Monate für Fatalis gehalten hatte. Aber die Wahrheit sah da wohl anders aus, denn die Person die auf dem harten Boden der verwüsteten Halle lag, war wohl nicht mehr die, die er einst kannte. Aber wer war er? Nein, die Frage sollte wohl besser lauten, wer war sie? Denn zu Dooooms erstaunen verbarg sich unter der Robe seines Mitbewohners, unter der man früher fast nie mehr als Hände und nur selten mal das Kinn oder einen anderen Teil des Gesichtes erkennen oder besser gesagt erahnen konnte, der Körper einer jungen – oder dafür das sie auf gewisse Art und Weise mehrere hundert Jahre alt war, jung wirkenden – und schönen Frau. Langsam näherte er sich ihr und betrachtete sie dabei ungläubig, schließlich hätte er unter der Fassade der Robe alles mögliche vermutet, alles, nur keine Frau. Nach wenigen Schritten war er bei ihr und kniete sich langsam hin. Noch immer verwundert betrachtete er das Gesicht der jungen Frau und bemerkte er jetzt, das der Körper doch nicht leblos war, wie es zuerst schien, denn sie atmete, wenn auch nur flach. Dabei hatte er noch vor wenigen Minuten gedacht sein Kamerad sei bei diesem Ritual gestorben, aber dies schien dann wohl nur eine Täuschung seiner Sinne gewesen zu sein. Dem Schläfer sei Dank, denn er hätte es seinem Gott und wohl auch allen anderen nie im Leben verziehen, wenn alle Strapazen umsonst gewesen wäre und diejenige, die er einst als Fatalis bezeichnete dieses, ihm nicht ganz geheuere, Ritual nicht überlebt hätte. Doch dies war ja nicht der Fall.
Behutsam hob Doooom den Kopf der jungen Frau, von der er nicht einmal wusste, wie er sie hätte nennen sollen, denn Fatalis war wohl nicht ihr richtiger Name, leicht mit der linken Hand an und überlegte, wie er sie am besten ansprechen sollte. Dabei betrachtete er das liebliche Gesicht der Schönheit, wie er es bei Fatalis nie hätte tun können. Ihre Augenlider waren geschlossen und eine Strähne ihres lange, glatten Haares hing ihr ins Gesicht. Mit einer kurzen, zarten Bewegung strich der Guru selbige aus dem Gesicht und entschloss sich dann sie endlich aufzuwecken. Mit ruhiger, fast sanfter Stimme sprach er zu ihr, wie er sie in seinem rechten Arm hielt. »Aufwachen. Na komm, wach auf. Du hast jetzt genug Jahrhunderte verschlafen. Es wird Zeit, das du dich wieder erhebst, schließlich hast du deine Erinnerungen ja jetzt wieder.«
Scheinbar hatten seine Worte Erfolg. Zunächst bewegte sie ihren Kopf hin und her und kurz darauf öffnete die noch namenlose Dame ihre Lider und die schönen blauen Augen kamen zum Vorschein. Auch ihr Mund begann sich zu bewegen und die ungewohnt zarte Stimme, zumindest im Vergleich zu der rauhen Männerstimme von Fatalis, die kein Anzeichen seines waren Geschlechts war, richtete sich an Doooom. »Wo bin ich hier? Was ist geschehen?« fragte sie verständlicherweise mehr als nur leicht verwirrt. »Wir sind in der alten Bibliothek oder zumindest dem, was davon noch übrig ist. Und du hast endlich deine Erinnerungen wieder, bist wieder du selbst, die Person die du eigentlich schon immer warst.« antwortete Doooom ihr mit einem freudigen Lächeln im Gesicht.
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03.03.2004 18:24 | #53 |
Enzanie |
Alles so unglaublich, so unglaublich lange her. Ihr Kopf schmerzte, enormer Druck musste darauf gelastet haben, die alten Erinnerungen von ihren Peinigern zuckten noch immer im Kopf umher. Sie wusste zwar, wie sie hierher gekommen war, doch wer war dieser Mann. Er sah in keiner Weise wie die Entführer aus, trug auch kein Priestergewand, aber sie kannte ihn nicht. Und eines wunderte sie ganz besonders, woher kannte sie bloß diese seltsame Sprache, mit der sie gerade gesprochen hatte. Es schien irgendetwas passiert zu sein, denn die Halle sah nicht mehr so aus, wie sie sie in Erinnerung hatte. Das letzte was sie noch wusste war, dass sie auf diesem Altar gelegen hatte und dann war da ein großes schwarzes Loch, bis gerade eben. Auf dem Körper waren noch die alten Wunden zusehen, Peitschenhiebe im Rückenbereich waren besonders ausgeprägt, doch sie fühlte sich fit genug, um aufzustehen. Die Arme des Fremden halfen ihr dabei, vorsichtig stand sie dann leicht wacklig auf beiden Beinen, aber schon nach einigen Sekunden konnte sie wieder stabil stehen. Sie warf weitere Blicke in den Raum, um sich zu überzeugen, dass wirklich niemand der alten Feinde mehr hier war, doch bis auf schwaches Licht, in der einst so hellen letzten Halle der Bibliothek von Jharkendar, erkannte sie nichts. Dann wandte sich die junge Frau wieder an den Mann, der scheinbar äußerst ungläubig von ihrem Anblick war. Er sah seltsam aus, so etwas hatte sie noch nie gesehen, er trug eine Robe, ein Gewand, doch der Schnitt war sonderbar, genau wie die Farben und Zeichen darauf. Das einzige was normal zu sein schien war, dass er barfuss lief, denn das taten viele in ihrem Volk. Doch das dieser Mann nicht von diesem abstammte, dass war ihr sofort klar geworden. Etwas schüchtern und noch sehr zittrig versuchte sie dann näheres über ihn herauszufinden. Wer bist du eigentlich und wieso meintest du vorhin, dass ich Jahrhunderte geschlafen hätte? Ihre Augen blinzelten ihn an, während ihre Augen sich immer wieder in der ganzen Halle umdrehten und nach Dingen suchten, die Anhaltspunkte wären, doch da war nichts, alles leer, wie aus einem Traum erwacht, alles hatte sich so sehr verändert und nur dieser Fremde könnte eventuell Antwort wissen... Das ist ne lange Geschichte… Bis vor wenigen Minuten warst du noch Fatalis, ein Robentragender Mann...oder so. Kannst du dich wirklich an gar nichts mehr erinnern. Wir waren doch seit Wochen hier in diesem Tal. Die junge Frau schüttelte nur den Kopf. [i]Nein, ich wache auf und denke, dass ich wieder gefangen bin. Ich dachte kurz, ich wäre tot, aber ich lebe ja noch. Der Fremde schüttelte nur den Kopf und verdrehte die Augen. Er schien wohl nicht minder verwirrt zu sein. Wieso sollte sie nur eine Robe tragen und an den Mann konnte sie sich auch in keinerlei Weise erinnern. Und wieso sollte sie Fatalis, oder so ähnlich heißen. Das alles passte zu den Kopfschmerzen. Das ist alles so unglaublich. Wenn du wüsstest, was alles passiert ist. Aber vielleicht sollte ich dir erst mal meinen Namen sagen und dir erklären, wer du warst, oder immer noch bist, so eine verrückte Situation...ich heiße Doooom. Und so hast du mich auch meistens genannt. Ich bin Baal in der Bruderschaft des Schläfers, eine Gemeinschaft aus Menschen, die dem Schläfer huldigt. Wir leben im Sumpf, bis zur Entdeckung des Tales waren wir nur im Süden von Khorinis, doch seitdem das Tal entdeckt wurde, haben wir auch hier einen Außenposten. Du, bzw. Fatalis war auch in dieser Gemeinschaft. Als Novize standest du mir zur Seite. Meistens jedenfalls. Doooom hieß er also. Sie prägte sich den Namen schnell ein, auch wenn er merkwürdig klang, doch er gehörte ja auch nicht zu ihnen. Was er da erzählte war aber alles äußerst merkwürdig, denn sie war doch gerade hier und nicht in diesem Sumpf oder wie auch immer. Immer noch mit vielen Fragezeichen auf der Stirn hakte sie ein weiteres Mal bei dem Baal nach. Aber ich bin doch hier gewesen. Wieso weiß ich nichts von alledem? Der junge Mann, soviel hatte sie inzwischen geschlussfolgert, runzelte mit der Stirn und rieb sich das Kinn, als ob er nach Erklärungen suchen würde, doch sie blieb geduldig und wartete, irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie nun genug Zeit hatte. Du warst nicht hier, das heißt, irgendwie warst du es doch. Pass auf, das ganze ist viel komplizierter. Meine Güte, wie erkläre ich das jetzt, ich hab doch keine Ahnung... Also, ich erzähle dir einfach mal ne Kurzfassung von dem, was ich weiß, in Ordnung? Sie nickte, war sie doch sehr gespannt darauf, ob sie ihn dann verstehen würde und auch das, was sie so sehr beschäftigte. Also, alles begann damit, dass ich vor vielen, vielen Monaten, vielleicht auch einem Jahr, einem Mann begegnet war. Der Typ trug eine Robe und immer eine Kapuze über seinem Gesicht. Man konnte nie viel von ihm erkennen, aber seine Stimme, seine Name und seine Sprechweisen ließen darauf schließen, dass er männlicher Herkunft ist. Dieser Typ nannte sich Fatalis. Kommst du soweit mit? Wieder nickte sie nur kurz. In Ordnung, also der Typ nistete sich so im Laufe der Zeit bei mir ein, du musst wissen, ich besaß damals eine kleine Hütte und er hat einfach, frech wie er war, bei mir gepennt. Wir haben da im Laufe der Zeit einiges erlebt, das ist jetzt aber nicht so wichtig. Jedenfalls kam es dann dazu, dass eines Tages irgendjemand einen Pass entdeckt haben musste. Bisher dachten alle, Khorinis endet bei dem hohen Bergen im Norden, aber scheinbar gab es da noch ein Tal, wie wir alle hörten. Eine Gruppe aus dem Sumpf, also unserer Gemeinschaft, machte sich auf, dieses Tal zu erkunden. Dieser Fatalis und ich sind ebenfalls mitgegangen. Doch schon nachdem wir die ersten Nächte in dieser Umgebung übernachteten, hatte er sich seltsam benommen. Er war oft alleine weg und benahm sich auch sonst nicht normal und ich muss es wissen, denn ich kannte ihn gut. Irgendwann einmal hab ich ihn dann gefragt und er erzählte mir dann von Alpträumen und seltsamen Visionen. Wahrscheinlich nur, weil er zuvor in einem der großen Tempel zusammengebrochen war.
Plötzlich zuckte sie, sagte Doooom da gerade, Tempel im Sumpf? Sie kannte diesen...Tempel. Hm, redest du vielleicht vom Haus der Heiler? Das ist der einzige Tempel im Sumpf, er liegt weit entfernt von hier. Der Mann staunte, oder zumindest sah es für sie so aus, dann fuhr er fort. Tut mir leid, ich weiß nicht, ob es das ist, ich komme ja auch nicht von hier, aber es ist, bis auf einige Ruinen, tatsächlich das einzige Gebäude dort. Jedenfalls machten wir uns dann auf eine Suche. Ich verstehe heute noch nicht so genau, was wir eigentlich zu finden gedachten. Wir suchten...Antworten.
Ich erspare dir den Rest, das kann ich dir später noch erzählen, nur soviel, nachdem wir einen weiteren Tempel in einem Berghang besucht hatten, was auch wieder ziemlich kurios war, kamen wir zu diesem hier. Wir haben ganz schön was auf uns genommen, aber Fatalis wurde immer komischer. Er sprach dauernd in einer fremden Sprache, kein Wort blickt man da durch, ich jedenfalls nicht. Er sprach von Dingen, dass er nicht er sei und dass irgendwas ihn gefangen hielt. Am Ende wurde mir dann klar, dass wir hier wirklich keinen Schatz suchten, sondern irgendetwas anderes. Nun ja, dieser Typ und ich kamen hier runter. Zuerst fanden wir eine Art Steintafel, darauf stand etwas, ich konnte es nicht lesen, aber er. Als wir es dann schafften diesen Zauber auszusprechen, erschien ein Geist. Kannst du dir so was vorstellen, ein Geist. Der hat gesagt, dass er schon Jahrhunderte auf Fatalis warten würde und bevor er verschwand, gab er meinem Begleiter eine weitere Steintafel. Und dann sagte er noch, dass Fatalis vor hunderten von Jahren gefangen genommen wurde und eben in diese Kammer geschleppt, nur um auf ihn einen Fluch oder so was auszusprechen, dass er niemals mehr seine Gedanken zurückbekommen sollte. So hab ich das jedenfalls verstanden. Du musst entschuldigen, aber so ganz konnte ich mich nicht in diese Situation hineinversetzen, das ganze ist einfach verdammt verwirrend. Als sie die Worte von der Gefangenschaft hörte, dachte sie sofort an sich, denn dasselbe hatte sie ja auch erlebt. Die Geschichte gefiel ihr eigentlich, doch bis dahin hatte sie noch nicht wirklich verstanden, was dieser Mann eigentlich sagen wollte, was das alles mit ihr zu tun hatte, doch langsam begann es in ihrem Kopf zu arbeiten. Das ganze war ganz schön anstrengend und einfach nur der pure Horror, also da erschien ein Monster, dass wir Feuerteufel nannten, ich zumindest. Ein brennendes Tierskelett, ich glaube von einem Schattenläufer, der Geist sagte nur, das dieses Tier die Vergangenheit meines Begleiters in sich trage. Als es dann besiegt wurde, hinterließ es ein Amulett. Wie gesagt, das ist nur die Kurzfassung dieser verdammten Stunden hier unten, aber ich will dich ja nicht unnötig auf die Folter spannen. Also, jetzt kommen wir zu dem, was dich wohl interessieren, aber zugleich auch ein wenig schockieren wird, falls du es dir noch nicht denken kannst, was ich sagen wollte, oder versucht habe, dir zu erklären. Also...als dieser Typ, dieser Fatalis dieses Amulett auf dem Altar hinter dir zerbrach, na ja...zuerst sah es so aus, als ob er tot zusammensackte. Dann schwebte er in der Luft, irgendetwas ließ seine Robe, die er niemals abgenommen hatte, verbrennen und zu guter letzt fiel er wieder zu Boden. Nur, dass war nicht mehr Fatalis. Nicht mehr dieser Robenträger, den ich kannte und mit dem ich hier kreuz und quer durch dieses Tal gelatscht bin. Das, das warst du. Und seitdem reden wir hier. Vor wenigen Minuten noch warst du ein ganz anderer, ein Robentragender Mann. Und jetzt bist du eine Frau. Glaub mir, das ist keine ausgedachte Geschichte, das ist die Wahrheit.
Lange Zeit herrschte Stillschweigen, das ganze saß tief. Sie musste das erst mal verdauen und natürlich auch versuchen zu erklären. Doch sie nahm es erstaunlich gefasst und blieb ruhig.
Ich denke, dass du die Wahrheit sagst. Ich kann mich noch gut an die Priester erinnern. Sie müssen die schwarze Kunst wieder entdeckt haben. Sie war verboten, verhasst und vergiftet, doch nur sie konnte gewirkt worden sein. Wenn es also stimmt was du sagst, dann heißt das ja, dass ich tatsächlich einige hundert Jahre weg von meiner Zeit bin. Bei Utzatekls Steinen, das kann doch nicht wahr sein. In gewisser Weise hast du mich also schon Monate begleitet Fremder? Es tut mir leid, wenn dieser Fatalis und du euch gut verstanden, aber er war nur ein Trugbild und ich kann mich an gar nichts aus dieser Zeit erinnern. Aber vielleicht willst du es mir ja erzählen? Aber dazu sollten wir diesen Tempel hier verlassen, ich denke, mir wurde dieses wirkliche Leben geschenkt, obwohl ich eigentlich schon tot war, also habe ich alle Zeit der Welt.
Der Fremde bejahte nur, schien ihr immer noch ein wenig helfen zu wollen, zumindest waren seine Hände immer noch auf ihren Schultern, als sie die ersten Schritte wagte. Es fiel ihr schwer, dass alles in einen logischen Zusammenhang zu bringen und es würde sicher noch viele Tage dauern, bis sie sich an das Leben gewöhnt hatte und wieder das konnte, was sie früher schon konnte, doch für sie zählte nur eines, Hauptsache am Leben. Als sie schon zum Ausgang gehen wollte, hielt sie dieser Baal fest und deutete auf einen Gegenstand, der auf diesem grausamen, grauen Altar lag, besser gesagt, daneben auf dem Boden. Hey, vergiss deinen Dolch nicht "......"...ähm, wie heißt du eigentlich? Es war komisch, irgendwann musste diese Frage ja kommen, aber trotzdem war es komisch. Sie hörte zwei Namen in ihrem Kopf, der eine kam ihr vertraut vor, so wie man sie seit ihrer Geburt nannte und dann war da noch ein anderer Name, in einer anderen Sprache, die sie schon die ganze Zeit sprach. Doooom würde den Namen aus seiner Sprache sicher bevorzugen, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie so was möglich war. Doch es konnte nur eine Folge ihres Lebens als dieser Fatalis sein. Danke für den Hinweis Doooom. Ich denke es ist am besten, wenn du mich Enzanie nennst, so zumindest glaube ich auf eurer Sprache zu heißen.
Es blieb keine lange Zeit zum reden, denn da bückte sie sich schon, um den Dolch aufzuheben, doch dabei entdeckte sie eine tiefe Steinplatte auf der versteckten Seite des Altars. Es sah aus wie ein Schalter und diese Konstruktionen waren ein typisches Zeichen für Fallen, oder aber für das öffnen von Verstecken. Kurz sah sie zu dem Mann, der zum Ausgang blickte, also schien sie es wagen zu können. Sie presste ihre dünne Hand auf die Platte, die knirschend zurückging, Sekunden später rumpelte es in der Halle. Was hast du gemacht? fragte der Baal aufgeregt und in einer Mischung aus Zorn und Verwunderung, aber so richtig sah sie selbst nicht, was da passiert war. Das Rumpeln kam von da vorne, warte hier, ich sehe mal nach. Die Beine waren in Ordnung, sie konnte gut laufen, kurz blieb sie stehen, dieses riesige schwarze Loch flösste Respekt ein und diese außergewöhnliche Falle noch mehr. Ihre Vorfahren waren berühmt dafür, aber so was war auch für sie nicht mehr normal. Doch dann schlängelte sie sich – vorahnend – zu dem Ursprung des Geräusches. Die Halle schien zwar zerstört, doch sie konnte sich noch ein klein wenig an Kammern erinnern, die hier standen. Einige waren geöffnet und nicht sehr groß, doch auf einmal stand sie vor einem Kammerstück, aus dem eine Lichtquelle kam. Sie sah, wie sich eine zweite Wand erhoben hatte, es wirkte so, als ob davor mal irgendeine Statue oder so was gestanden hätte. Jedenfalls war es möglich die Kammer zu betreten, in der zwei einsame Fackeln brannten. Es war, zugegebenermaßen, ein Schock und eine Freude zugleich, was sie da erblickte. Niemals hätte sie diese doch so dumme Tat ihren Peinigern zugetraut, doch sie sah es mit eigenen Augen. Der Raum war eine Schatzkammer, doch weder Silber, Gold oder Edelsteine befanden sich darin, nein, es war ihre Ausrüstung, darunter so mächtige Stücke, wie das Schwert, dass sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hatte.
Die Rüstung des heiligen Adlers, die sie zum Zeitpunkt ihrer Gefangennahme trug und die ihr abgenommen wurde, der Gürtel aus dem Leder der verehrten Alligatoren, die einfachen, aber tödlichen Wurfmesser und natürlich dieses eine Schwert. Es gab viele Schwerter, die damals geschmiedet wurden und die Priester der Vorfahren verstanden sich auf einige magische Rituale, aber nichts war damals diesem Schwert gleichzusetzen. Man sagt, ihr Vater bekam es von Utzatekl höchstpersönlich. Geschmiedet sei es nicht aus Stahl, sondern aus Stein. Stein aus den Hängen um Carm. Die Legierung sollte feinster Diamantenstaub sein. Das alles war nur Legende, doch sie wirkte bis heute in ihrem Kopf. Ob die Legende wahr war, war eine andere Frage, denn die Klinge war ganz normal. Nur der Griff war, wie damals schon, aus grüner Jade, Jade, die Utzatekl so liebte und die deshalb so häufig zu den Opfern gehörte. Und dann stand da noch diese eine Truhe...
Doch zuerst einmal legte sie die Rüstung an, vorsichtig und penibel, doch es schien so, als ob sie erst gestern abgelegt wurde. Nachdem auch Schwert und Gürtel saßen und die Messer in eben jenem Gürtel fein säuberlich verstaut waren, wollte sie sich gerade der Truhe widmen, als sie den Fremden sah. Ich hab doch gesagt...ach egal, schließlich hast du mich ja scheinbar gerettet. Es tut gut nach so langer Zeit wieder das Gewand der Kriegerelite zu tragen. Gefällt es dir? Der Mann lächelte und nickte leise, dann deutete er auf die Truhe. Was ist denn da drin Enzanie, ist ja ein riesiges Ding. Doch sie konnte nur mit den Schultern zucken. Keine Ahnung, sehen wir doch mal nach. Das Schloss war leicht zu überwinden, es gab nämlich keins. Knackend öffneten sich die jahrhundertealten Scharniere, dann sahen sie gemeinsam in den Inhalt. Es gab nur eine einsame Steintafel und kurz bevor sie lesen konnte, was darauf stand, klackte es noch mal irgendwo. Was steht drauf?, fragte der Mann erneut und sie las geschwind. Es war schnell gelesen, bestand der Text doch nur aus drei Worten. "Du stirbst trotzdem", steht da. Im selben Moment löste der Mechanismus dann die eigentliche Falle aus. Sollte der Baal noch die Erschütterungen des Bebens im Kopf haben, was auftrat, als sich der Boden geöffnet hatte, so würde er jetzt noch mal eine Schippe drauf bekommen. Denn schon die ersten Zwanzigtonner, die von der Decke fielen, waren lauter, rissen größere Löcher und erzeugten mehr Dreck und Staub. Eine Falle...nichts wie raus hier! Schnell rannten sie aus der Kammer, schon der gesamte Altarbereich war unpassierbar, der Riss in der Decke zog sich weiter. Riesige Quader und einzelne Stücke lösten sich, die gesamte Decke brach zusammen. Ohne zu zögern zog sie nun ihrerseits diesen immer noch so undurchschaubaren Fremden am Arm, während sie den Weg zum Ausgang nahm. Leichtfüßig waren ihre Schritte, nicht mehr so gehemmt wie bei dem einstigen Robenträger. Flink und geschickt steuerte sie sich und den Baal zum Ausgang, begleitet von einem Krach, den es sicher nicht mehr oft in diesem Tal zu hören geben würde.
Am Ende erreichten sie den schmalen Gang, sie ging als erster hinein, behielt die Hand von Doooom aber weiter bei sich. Obwohl nur der untere Teil der Halle einstürzte und sie eigentlich schon sicher waren, traute sie dieser verfluchten Halle nicht mehr und blieb deshalb auch nicht stehen. Der Mann hinter ihr keuchte, doch würde er sich im Freien sicher ebenfalls wohler fühlen. So rannten sie, nichts und niemand sollte sie in einem toten Tempel mehr aufhalten. Sie schafften es irgendwann heraus, das Rumpeln war noch unter ihren Füßen zu hören und sollte noch zwei Tage lang leichte Nachbeben mit sich bringen, so heftig war der Einsturz gewesen, doch dies war jetzt egal, erst als sie aus dem Tempel ganz und gar raus waren und sie den blauen Himmel über sich sah, konnte sie wieder aufatmen. Auch bei ihr forderte der lange Lauf Tribut. Wie schön war es doch, dass sie sich nun in den Sand fallen lassen konnten. Sand... Wie lange schon hatte sie dieses Gefühl nicht mehr gehabt. Ein blauer Himmel über allen, weiße Wolken darunter. Die Natur, die frische Luft... War das ein Traum? Nein, es war keiner, sie wachte nicht mehr auf. Es gab noch viel zu viele Ungereimtheiten und was sie von Doooom halten sollte, sie wusste es nicht, noch nicht..., aber sie war am Leben, nicht mehr da unten, egal durch was man sie gefangen hielt. Damals hatte sie noch viele Pläne, vielleicht kämen einige ja zurück. Auf jeden Fall stand sie der neuen Welt offen gegenüber, auch wenn sie jetzt schon sah, dass es schmerzhaft werden würde. Die Gebäude, die einst um die Bibliothek standen, sie waren alle weg, ein klares Zeichen...
Niemals aufgeben, niemals aufhören.
Auch nicht nach Jahrhunderten.
Immer weiter kämpfen, für das was man lebt.
Keine Lügen zulassen, für sich kämpfen.
Nicht den Tod fürchten.
Weiterleben.
Der Tod von Fatalis war die Wiedergeburt von Enzanie, Elitekriegerin der Kriegerkaste von Jharkendar, Tochter des Trakon, legitime Nachfolgerin ihres Vaters, verhasst und respektiert von feindlichen Kasten und nun wieder unter den Lebenden. Soll Utzatekl entscheiden, wie ihre Zukunft weitergeht.
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