(Seite 1)




7 Verseschmiede

Auf diesen Seiten herrscht die Poesie. In vielen Jahren des Rollenspiels haben sich schier unendlich viele Verse, Gedichte, ja ganze Epen angesammelt, geschrieben von talentierten Dichtern und Verseschmieden, die alle zu bestimmten Themen etwas ausdrücken wollten, was in schnöder Prosa nicht halb so schön gesagt worden wäre, wie in gereimter Form.

Für die erste Ausgabe des Myrtanischen Boten habe ich mir passend zur Jahreszeit ein düsteres Thema ausgesucht: Vergänglichkeit, so wie man sie im Winter findet, der das Grünen vieler Pflanzen beendet oder in einem Sonnenuntergang, der den Tag beendet. Einen Tag, den man so nie wieder erleben wird.
(-- Dumak)

Winterlied (Dumak)

Winter hält in seinem eisig kalten Griffe
Das ganze Land,
Übern Himmel ziehn unstetig Wolkenschiffe,
Die wohlbekannt
Ihre glitzernd Ladung niederrieseln lassen
Ohne Ruhe,
Schneeweiß bestäubt nun alles ist, kanns kaum fassen,
Hier im Nuhe.
Doch ein kalter Wind pfeift durch die Stoppelfelder
Ohn Unterlaß,
Und auch die hohen und so düstren Tannenwälder
Rauschen mir was.
Frost hält umklammert Zweig und Wurzel ohne Gnade
Wie zum Hohne,
Blutig Wunden durch verharrschten Schnees Grate
Sind mein Lohne.
Ein warmes Haus auf meiner Flucht vor Kältes Grimme
Erreich ich bald,
Mit frierend Ohren höre ich des Winters Stimme,
Er lacht so kalt.
Und zum Abschied er noch einen donnernd Gruße
Schickt hinterher,
Die Schneelawine schnelle flieh, hab keine Muße
Ich nimmermehr.
Nur die Hoffnung bleibt mir noch auf Winters Ende,
Bald, wenns ginge,
Sonst der Frühling immer bliebe nur Legende,
Die ich besinge.

Blättern: 1 2 3 4 5