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04 Schatzkästchen

Von Die Orks, 03.10.2010

Bauernhof nordwestlich Monteras

"Morra lugdusch...HAHAHAHAHAHAHA!", krächzte lachend die Stimme des Orks und mit ihm die der anderen. Tatsächlich kam in dieser unbedeutenden Nacht Besuch mit dem man nicht gerechnet hätte. Ouzo hustete laut und würgte etwas vor, nachdem sein lachen verhallte.
"Urka!", rief er und sein Weib schürrte dann das Feuer damit es heller wurde. Langsam konnten die vier Morras sehen wer hier war. Mit zu Ouzo und seinem Weib, saßen noch drei weitere Orks die wie der Anführer dieser verdammten Gemeinschaft die Morras anblickten - falls sie nicht schon erblindet waren.

In Leinen und Verbände war er gehüllt. Manche Verbände waren durchnässt von eitrigen Beulen oder Blutgerinseln die nicht aufhörten aufzugehen und zu bluten. Seine rechte Pranke trug nur noch zwei Finger und sein linkes Unterbein war schon abgenommen worden, als es damals gefault hatte und brach wie morsches Holz. Ouzos Körper war für niemanden zu sehen, doch unter der Kleidung verbarg sich ein faulender, gezeichneter Körper. Ein Körper der, als er noch gesund war, herrschte und strotzte vor Kraft.

Ouzo machte eine Geste, die gebot dass sich die Morras an sein Feuer setzen. Auf die Frage antwortete er nicht. Sie zögerten.
"Gastfreundschaft ist orkische Ehre. Setzen oder entehren mich! Urka!", rief Ouzo. Sein Weib reagierte, machte Platz und brachte Wurzelschnaps. Das was sie hier aus Orkkraut herstellten. Das Orkweib das sich auf Knien fortbewegte, da sie keine Beine mehr hatte, servierte dann den starken Schnaps in Bechern.
"Setzen...trinken wenn sage.", sprach der Ork und wartete bis die vier Morras saßen.
"Ouzo nennt man mich. Geboren unter Stern von Karkalak in Bergen von Orklande. Großer Krieger der Orks ich bin...", sprach Ouzo mit stolz hinter seinem verborgenem Mund. Nur bei seinen letzten Worten hielt er inne. Man spürte, wie es ihn schmerzte diese Worte zu sagen. War er noch ein großer Krieger?
"...ja großer Krieger. Gekämpft habe als junger Ork in Krieg von Orks und Morras als König von Morras sich erhoben mit Gott von Sonne. Kein Morra in glänzend Rüstung mich besieg. Und dann kommen Zeit der Rache und Oraks! Kommen als Veteran und Anführer von Sturmorks zurück in dieses Land. Viele Oraks kämpften und eroberten Land von schwachen Sohn von erste König. - Nahm schwache Weib, heh? Darum Morras Krieg verlieren! Ich Ouzo eroberte unter Kan Dorf in Wäldern bei See. Erobern Stadt im Norden von hier und erobern Montera! Ich hatte angeführt Kämpfe mit Varek und große Kriegsherr von Kan wurde. Viele Blechmorras durch meine Agash gefallen. Ehrenhaft haben gekämpft und gestorben, aber mir nicht gegönnt Tod auf Schlachtfelda. Götter mich strafen!..." - Ouzo nahm das Tuch vor seinem Mund ab und stülpte die Kapuze herunter. Die Morras erschauderten.
Sein Gesicht war verkrustet, wie ausgetrocknete Erde, ein Auge war zugewachsen, während der halbe Unterkiefer fleischlos war. Die Ohren fehlten, die Nase war einfach ziemlich verformt und nur wenige Haare befanden sich auf seinem Kopf. Als er auflächelte, bleckten die gelben oder mehr braunen Zähne hervor, die er aber noch alle hatte und sein einziges pechschwarzes Auge sah die Morras an. In Ouzo steckte noch Leben, zugleich aber auch der Tod schon.
"...ihr meine Geschichte gehört, aber nicht wissen was dann geschah. Ich erzählen, wenn mir erzählen wer wirklich sein. Ouzo nicht dumm. Varek fürchten Strafe der Götter in Montera. Niemals schicken Söldna hierher, damit bringen wieder Krankheit nach Montera. Nur kommen, um an Austauschstelle Wurzelschnaps zu holen und Essen zu liefern... - Wer sein, Morras!? Morras nicht wissen was hier ist! Nur Narren! - Nur Lugdusch! Hier kommen!", tönte der Ork und bäumte sich leicht auf, als ob er noch die Kraft besäße sie eigenhändig rauszuwerfen.

Tat'ank'Ka



Von Andrim, 03.10.2010

Horrorhof bei Montera

Andrim hätte kotzen können, wollte nur noch auf und davon.
Seine Beine schlotterten wie Espenlaub. Alles in ihm wollte hier weg. Sein Instinkt sagte ihm, dass er rennen sollte, weit weg. Doch er blieb wo er war, vor der Baracke.
Dieser Gestank!

Sie hatten den Hof, ihr Ziel, welches sie von Montera aus angesteuert hatten, erreicht. Eine Weile lang hatte die Gruppe den Hof, wie auch den Bauernhof vor Montera, auf welchen sie sie die Söldnerrüstungen geholt hatten, im Schutze der Bäume des Waldes, nahe des Hofes, beobachtet. Andrim machte sich darauf gefasst diese Aktion weiterhin von hier aus zu beobachten. In der Stille hörte er Sir Ulrich und Sir Iwein flüstern, vermutlich planten sie ihr vorgehen, dann kam der Befehl des Kommandanten der Rebellen. "Aufbruch, alle mitkommen..."
Alle... auch Andrim? Was bewegte die Paladine dazu ihn nicht hier warten zu lassen, würde er eine Chance bekommen sich wieder zu beweisen, oder fungierte er nun als Kanonenfutter?

Es war letzteres. Sie erreichten das Lagerfeuer, welches in der Mitte des Hofes brannte, tischten den dort sitzenden Okrs ihre Lüge auf und gingen dann alle weiter zu einer der Baracken. Ein Schauder lief Andrim über den Rücken, er spürte die Blicke der komischen Orks im Rücken. Es war merkwürdig, dieser Innere Trieb, welcher ihm befahl... "Dreh ihnen nicht den Rücken zu!", die Tür der Baracke schwang auf und ein beißender Gestank erreichte seine Nase. Er spürte, wie sich die Härchen an seinen Armen auf stellten. Der Geruch brannte sich in seine Nase, in sein Gedächtnis, er würgte, hatte sich kurz darauf aber wieder unter Kontrolle.
Würde er je wieder etwas anderes riechen können?

Erleichtert nahm er Ulrichs Worte wahr. "Nur die Paladine gehen rein der Rest bleibt hier vor der Tür und gibt acht", befahl er.
Also würde Andrim nicht in die Hölle mit gehen müssen, denn die Hölle war es, sie stank so, Verwesung, und er wusste, dass die Baracke etwas verbarg, dass er nicht sehen wollte. Gut das er draußen bleiben durfte. Erleichtert drehte er sich um. Nur Jurdace und die Paar Rebellen waren jetzt noch bei ihm. Der Rest war in der Baracke. Er schluckte.

Wenn es einen Gott gibt, will er mich entweder los werden, oder er hasst mich einfach und sieht mich gerne leidend.


Dieser Geruch!
Wo war er hier gelandet, ja es musste sich wahrhaftig um die Hölle handeln, die Baracke war das Tor zu Beliars Reich.

Nun stand er da, beäugt von den komischen grässlich stinkenden Orks, in der Dunkelheit und fungierte als "Rückendeckung der Paladine", oder besser gesagt, als Kanonenfutter.


Von Rodeon, 03.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

„Ich will ehrlich mit euch sein“, begann Rod seine Ausführung. „Unsere Ankunft ist hier … wie soll ich sagen? Nicht ganz von Varek abgesegnet.“
Er konnte förmlich spüren, wie ihn der Ork auf einmal mit seinem Blick zu durchbohren versuchte. Dieser Ouzo, der nur noch ganz grob einem Ork ähnelte, war jedenfalls nicht dumm - und das für einen Ork. Er wollte jedenfalls die Wahrheit hören. Die Wahrheit sollte er bekommen. Nichtsdestotrotz mussten die nächsten Worte wohl bedacht sein.
„Wir sind Mitglieder des Korps der Paladine“, gestand Rod schließlich ein, obwohl er eigentlich kein Teil davon war, aber das wirkte ihm jetzt zu aufgesetzt, auch noch von Rittern und Herolden zu erzählen, „und wir sind hier auf der Suche nach dem Helm, der für uns wichtig ist. Sehr wichtig sogar, auch wenn eher der symbolische Wert interessant für uns wird. Der erste Paladin soll diesen Helm eins getragen haben. Ich kann Euch die Geschichte gerne erzählen, aber sie würde Euch wahrscheinlich nur langweilen, daher fahre ich lieber fort. Uns ist klar, dass unser Auftreten hier eher untypisch ist. Wir wollen jedenfalls keinen Streit mit Euch, sondern nur Eure Hilfe. Wenn Ihr etwas über den Verbleib des Helms wisst, helft uns.“
Mehr Wahrheit ging wohl nicht. Rod war jedenfalls froh, dass der Ork keine Bedrohung mehr darstellte. Hätten sie in Montera diese kleine Geschichte erzählt, hätte es wohl nicht lange gedauert, bis sie Bekanntschaft mit dem Galgen gemacht hätten. Hier aber saß ein verkrüppelter Ork, der nur noch auf den Tod wartete.
Jetzt war Rod gespannt, ob er den Bogen vielleicht nicht doch überspannt hatte.


Von Die Orks, 03.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Er hatte es doch geahnt. Er sah es an ihnen in ihren Augen, er roch es an ihnen. Ouzo hatte genug dieser Sorte bekämpft, um sie zu erkennen, wenn einer vor ihm steht. Er brummte leicht auf. Morras sprachen manchmal einfach zu viel. Ihre Worte wurden länger und länger und dann fragte man sich, ob nicht dahinter eine List steckte - verborgen zwischen den Worten. Orks sprachen meist nicht so.

"Helfen...", brummte Ouzo und schnaubte auf.
"Ich wissen wo dieser Helm ist. Ich wissen, dass Morras ohne meine Worte nicht erfahren wo ist. Aber wieso ein Orak soll helfen Symbol von Blechmorras zu finden? Was suchen Blechmorras darin, dass betreten Ort des Todes und bewegen in Gebiet, wo hinter jeden Baum Tod lauert?", fragte Ouzo und wartete. Noch bevor ein Morra antworten konnte, hielt er an und hob die zweifingrige Pranke.
"Bevor vor Furcht mich anlügen als Gast, ich sagen wieso ich helfen könnte. Ich sagen wieso Ouzo nicht Morras auslacht und Geheimnis in Reich des Schöpfers nimm. Ich wollen andere Morras hier auch sehen, damit erfahren Geschichte von Ouzo den Kriegsherrn!", sprach der einstige Kriegsherr, wies an die anderen Morras rein zu bitten - es gab keine Wahl - und bat zuzuhören. zehn Morras waren es und so manch junges Gesicht erschrak für viele Leben hier und jetzt.
Vielleicht war es einfach Zufall, vielleicht auch Ouzos Stolz und die Abwechslung an diesem Ort. Jedenfalls begann er zu erzählen, damit die Morras verstehen, dass Ork nicht einfach nur Ork ist.

"Ouzo einst großer Kriegsherr von Montera. Zusammen mit Varek herrscht und gefürchtet bei Feinden. Für Ouzo noch größere Ehre, denn Vater und Vatersvater von Ouzo in Kriegerkaste nur Orakkrieger war. Ouzo aber Kriegsherr wurde und seine Ahnen und Schöpfer ehrt. Varek Blut haben von Kriegsherren. Oraks in Kasten leben. Geboren als Sohn von Krieger, werden Krieger. Geboren als Sohn von Schmied, werden Schmied. Geboren als Sohn von Sohn des Geistes, werden Varrag, heilige Orak der mit Schöpfer spricht. Geboren als Sohn von Mushga! Mutter ohne Vater kennen - ehrlose Orak. Orak immer erzogen von Vater. Mutter nur prügel und zäh mach wie Leder.", erzählte Ouzo und lachte leicht auf. Orkmütter waren garstige Weiber die ein jeder Orkjunge verfluchte.
"Kommen Zeit, wo alle erkämpfte Ehre, alle Taten nichts mehr wert. Kommen Zeit von Götterrache. Werden krank wie andere Oraks. Werden ohne Macht und ohne Waffe. Oraks sagen: Orak was nicht durch Krieg Krüppel oder krank ohne Ehre ist. Orak was krank schwaches Geist, schwaches Fleisch, sollen sterben damit Orakblut nicht schwach wird wie Morrablut. Verbannen Oraks. Aber sehen Ouzo an! SEHEN ORAK IN AUGE! SEHEN KRIEGER!", brüllte der einstige Kriegsherr und schlug sich gegen die Brust. Ja, Kraft hatte er immer noch wie ein Bär, auch wenn alles schmerzte.
"Oraks mir Ehre nehmen zu sterben auf Schlachtfelda. Varek mich verbannen. Ichse und Oraks hier nicht mehr glauben an Brüder und Vettern in Städten. Sie nicht an uns glauben. Sie nicht uns Ehre lassen, die wir verdient auf Schlachtfelda! Ouzo kämpft nicht mehr gegen Orakfeinde. Ouzo genug Blechmorras getötet für Beliar, für Brüder, für sich um an Tafel von Ahnen Platz zu kriegen. Ouzo Stolz größer als Worte von allen die auf Ouzo blicken runter! Ouzo sterben, aber Rache noch Varek ereilen. So wie Orakblut es will! Rache in Natur von Orak! Ouzo helfen, wenn erkennen, dass Blechmorras Rache für Ouzo sind. Sagen mir, wieso wollen Helm von heilige Feind? Sagen wieso Reise lang und gefährlich mit zehn Morras für alten Stahl?", forderte der Ork auf und hustete dann heftig. So heftig das er ausspie und ein bräunliches Gemisch aus Blut und sonst was auf den Boden schleimte.

Tat'ank'Ka




Von Jurdace, 03.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Endlich mal jemand, der die richtigen Fragen stellte. Zu dumm nur, dass es ein halb verwester Ork war, den bald das Zeitliche segnen würde - wenn er nicht bereits längst tot war, denn genau so sah er aus. Vielleicht war er ja untot, wer wusste das schon genau? Aber Recht hatte er trotzdem, wer war schließlich so blöd und rannte einem alten Blechnapf hinterher, so wie diese Paladine, die Rebellen und schlussendlich auch die Blonde selbst? Eben, niemand - außer ihnen. Trotzdem vermied Jurdace es besser, dem Ork laut jubelnd zuzustimmen, denn er war gewillt, den Paladinen zu helfen, wenn, ja, das hatte die Rebellin jetzt nicht so genau verstanden. Die Geschichte hatte sie nur am Rande registriert, sie war vielmehr damit beschäftigt gewesen, das orkische Etwas mit halb geöffnetem Mund anzustarren und sich darüber zu wundern, warum es sich überhaupt noch bewegen konnte. Angst verspürte sie keine. Zugegeben, der Gestank war anfangs unerträglich gewesen und die Gestalten unheimlich, aber es war nichts weiter passiert und irgendwie war die Blonde davon überzeugt, dass der Gruppe hier keine Gefahr drohte.

Von Sir Iwein, 03.10.2010

Ihre Tarnung war dahin - verloren, mit einem einzigen Wort. Rodeon! Wie hatte er es wagen können? Streng genommen war er noch nicht einmal Paladin, er war nur Ritter - und doch hatte er freimütig sämtliche ihrer Karten offen ausgelegt, ohne wenigstens den Blickkontakt seiner Kameraden zu suchen.
Doch jetzt half nichts mehr. Ihre Identität war preisgegeben, ob zum Guten oder zum Schlechten. Mit seinem vorlauten Schüler würde Iwein sich später befassen.
Unruhig huschten seine Augen nun durch den düsteren Raum, während Ouzo redete und redete.
Mit wachsendem Ekel lauschte Iwein dem kranken Ork. Alles an diesen grünfelligen Bastarden widerte ihn an. Ihr Aussehen, ihre hässlich klingenden Worte, die Iwein nicht verstand, ja. Doch weit mehr ihre barbarischen Bräuche, ihr finsterer Glaube, ihre Auffassung von Ehre - jeder unzivilisierte Barbarenstamm war dem Paladin lieber als jene schwarze Perversion von Tradition und Tugend, die die Kultur der Orks darstellte. Denn eine Kultur besaßen sie zweifelsohne, leider. Das war es ja, was sie so verdammt gefährlich machte.
Es gab auf Erden keinen größeren Feind der Menschen.
Auch Ouzo war gefährlich, musste Iwein seinen ersten Eindruck revidieren. Oh doch, dieser Ork hatte noch Stolz! Mehr als gut für ihn war, denn in seinem Stolz war er unvorsichtig gewesen. Langsam tasteten Iweins Hände nach seinem Schwert, ertasteten es ordnungsgemäß an seinem Waffengurt, und er entspannte sich ein klein wenig.
Ouzo beendete seine Erzählung für den Moment. Lange hatte er gesprochen, und die Nacht wurde alt, doch die wichtigen Fragen hatte der gerissene Bastard nicht beantwortet und bedrängte die Menschen nun seinerseits mit Fragen.
Stille entstand, und zu hören war nur noch das knisternde Kaminfeuer und der rasselnde Atem des Orks. Bohrend spürte Iwein den Blick von Ouzos Auge auf sich.
Iwein musste seine Augen abwenden, suchte stattdessen Uncles Blick, dann den von Ulrich, und zuletzt auch Rodeons.
Ein kaum merkliches Kopfschütteln.
Kein Wort!, hätte er in die Köpfe seiner Gefährten schreien mögen.

Von Sir Ulrich, 04.10.2010

Bauernhof nordwestlich von Montera

Aufmerksam lauschte der Kommandant den Worten des Orks, dadurch wurde der bestialische Gestank erträglicher, jedenfalls ließ der Würgereiz nach, warum auch immer. So konnte Ulrich seine Sinne schärfen, sich besser auf die derzeitige Situation konzentrieren, die beileibe nicht alltäglich war. Was wollte dieser Ouzo nun hören, nachdem Rod schon mit der Wahrheit rausgerückt war? und scheinbar nur als Information zur Kenntnis genommen wurde. Warum erzählte der Ork seine Lebensgeschichte?, wieso wollte er, das alle sie hören? Wollte Ouzo alle Menschen hier zum Narren halten, oder steckte ein tieferer Sinn dahinter? Der Rebellenführer schaute sich um, Iwein, Uncle, Rod, sogar Rethus, der sich sonst immer in schwierigen Lagen zurecht fand, sie alle wirkten ratlos. Die Blicke waren fragend, Niemand machte Anstalten etwas zu unternehmen, Ouzos Augen wanderten ebenfalls von einem zum anderen, erwartungsvoll, langsam Ungeduld ausstrahlend. Vielleicht wollte der Ork eine Geschichte hören, kam es dem Kommandanten spontan in den Sinn. Ganz langsam zog Ulrich seinen Zweihänder aus der Rückenhalterung und legte ihn vor sich ab.

„Sieh dir das Schwert an, mit dieser Klinge habe ich einige deiner Brüder in Beliars Reich geschickt, wenn es dein Wunsch ist kann ich auch dir damit ein ehrenvolles Ende bereiten. Ich bin ein Streiter Innos, ein Streiter des Königs, durch meine Klinge den Tod zu finden ist keine Schande, es ist eine Gnade. Wir Paladine kämpfen in Ehre, schauen dem Feind ins Gesicht, wir müssen uns nicht verstecken. Wir glauben an unseren Gott, so wie ihr an euren glaubt, das gibt uns die Kraft es mit einem Ork aufzunehmen“. Der Kommandant wartete einige Augenblicke, doch Ouzo wollte scheinbar noch mehr hören.

„Dieser Helm ist ein altes Artefakt, einst hat ihn ein Paladin getragen, er gehörte zu jenen, die selbst von den Orks gefürchtet wurden. Dieser Helm ist nur für Menschen von Bedeutung, so wie eure Artefakte nur für Orks. Habt ihr nicht auch schon seltsame Dinge getan, um an ein Heiligtum zu kommen? Wir Paladine sind ebenfalls bereit Opfer zu bringen, deshalb sind wir hier. Du nennst uns Narren, wir nennen uns Gefährten auf einer heiligen Mission“.

„Du willst Rache an deinen eigenen Brüdern?, ich kann dich beruhigen, die Zeit der Orks ist vorüber. Krieg wird bald das Land beherrschen, die Menschen werden wieder Herr über Myrtana. Dann dürfte auch Varek seine gerechte Strafe bekommen, das ist es doch was du wolltest, oder nicht?“

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