Rollenspiel nach Fall der Barriere
Gorthar
[Q] Das Land Gorthar # 3

01.02.2003 18:17#1
Tak Recht schnell näherte sich das kleine Boot der Küste, obwohl die drei Insassen immer wieder ihr nicht allzu gutes Können im Steuern von Segelbooten aufwenden mussten, um den im Wasser treibenden Eisschollen auszuweichen. Dennoch, so langsam schälte sich die Silouette der Stadt aus dem Nebel, das Boot hatte gute Fart drauf, und das Ziel würde bald erreicht sein...

"Verdammt!" fluchte Tak, der Segler erbebte, die drei Insassen wurden zur Seite geschleudert. Ein Tau löste sich und peitschte über das Deck, das Krachen des gequälten Holzes vermischte sich mit den aufgeregten Rufen Dorriens und Petes. Das Segel wurde herumgerissen, die Stange fegte in einem Halbkreis über die Köpfe der Reisenden, das Boot neigte sich deutlich zur Seite...Tak packte eines der Taue und zog sich hoch. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, was er ohnehin schon wusste - eine Eisscholle hatte das Boot gerammt. Jetzt steckte sie im Kiel des Seglers, machte ihn manövrierunfähig, lieferte ihn der Strömung aus, die das Boot gnadenlos in Richtung Meer schob...und zu den Orkschiffen...
Hastig sah sich der Waldläufer um, er entdeckte einen Bootshaken, den er Dorrien zuwarf.
"Los, wie müssen das Eis loswerden!" rief der Gildenlose, packte seinen Speer und versuchte zusammen mit dem Inquisitor, die Eisscholle zu lösen. Ohne Erfolg...
Langsam lief auch der Rumpf des Bootes mit Wasser voll, obwohl die Wellen nicht besonders hoch waren, reichte es doch aus, um immer wieder Wasser ins Boot zu befördern.
"Frost, wenn ich dich erwische bist du dran..." zischte Tak und schlug weiter auf das Eis ein, das sich allerdings ziemlich uninteressiert zeigte..."Die Orks!"
Petes panischer Ruf riss Tak aus seinen Rachegedanken, sein Kopf ruckte herum und er starre auf die beiden riesigen Galeeren, die vor dem ehemaligen Sumpflager ankerten. Die schiffe waren keine zweihundert Meter entfernt, schwarze Kugeln rasten von einem der Orkgaleeren aus auf das Segelboot zu. Mit lauten Platschern schlugen die Steine und Metallkugeln neben dem Segler ein, Dorrien fluchte...
"Die kommen und holen!" schrie Pete panisch und deutete auf ein mit sechs Orkkriegern bemanntes Ruderboot, das schnell näherkam. Toll, ganz toll. Frost würde eines Tages seine Abreibung bekommen, oh ja...
Dorrien warf Pete den Bootshaken zu und nahm seinen Bogen von der Schulter. Er legte einen Pfeil ein und schoss, doch er traf nichts. Hätte Tak auch gewundert...
Der Gildenlose fasste seinen Speer mit beiden Händen und machte sich bereit. Pete stellte sich neben ihn und streckte den Bootshaken nach vorn, um den ersten besten Ork damit zu durchbohren. Dorrien stand hinter beiden und zielte erneut, aber mit dem Schuss wartete er noch...
Alle drei wussten, dass die Orks - so seltsam es klingen mochte - ihre einzige Chance waren. Sie mussten das Boot bekommen, ansonsten war der Ofen aus. Wenigstens waren keine Elitekrieger unter den Orks.
Dann waren die Grünhäute da. Die Entfewrnung betrug nur noch knappe fünf Meter, Dorrien schoss, unbd tatsächlich, der Pfeil bohrte sich in die Kehle eines Orks, der einen gurgelnden Laut von sich gab und ins Wasser stürzte. Die anderen Orks sprangen auf, begierig, seinen Kameraden zu rächen, holte einer aus und schleuderte seine Axt auf Dorrien. Dieser warf sich im letzten Augenblick zur Seite, die Waffe flog an ihm vorbei und landete im Meer. Die entfernung der Boote betrug knappe drei Meter...
"Jetzt!" rief Tak, stieß sich ab und sprang auf das Boot der Orks, Pete neben ihm tat es ihm gleich. Der rostige Bootshaken bohrte sich in die Schulter eines Orks, der von der Wucht nach hinten gerissen wurde, im nächsten Augenblick zerteilten die tödlichen Klingen der Harpyenfeder die Luft und zerfetzten die Luftröhre eines weiteren Orks. Vollkommen überrascht durch den Angriff der Menschen waren die Grünhäute total aus dem Konzept gekommen, Tak wirbetlte herum und stieß seinen Speer in den Bauch von Ork Nummer drei. Noch während dieser mit den Armen ruderte, riss der Waldläufer seine Waffe wieder aus den Eingeweiden des Grünlings und schlug auf den Kopf des von Pete zu Boden beförderten Orks. Die Waffe zerschmetterte den Schädel des Grünlings, als Nummer drei den Kampf ums Gleichgewicht verlohr, ins Wasser stürzte und wenige Augenblicke später versank.
Als Dorrien einen den fünften Ork mit Hilfe seines Bgens zu seinen ahnen schickte zog der letzte der Grünhäute es vor, keinen Kampf zu riskieren und stattdessen lieber gleich beden zu gehen. So ein Pech führ ihn, dass das Wasser so klt war, die Galeere erreichte er auch ohne Feindeinwirkungen nicht mehr...Jetzt musste alles schnell gehen. Die Menschen sprangen alle ins Orkboot, der letzte tote Ork wurde ins Wasser geschmissen, dann stießen sie sich von ihrem geschrotteten Segler ab. Jetzt mussten sie zwar rudern, aber immernoch besser als abzusaufen...
Langsam näherte sich das orkische Ruderboot der Küste Gorthars.

Mit einem Schabenden Geräusch schob sich der Rumpf des bootes auf den Grund, Tak sprang als erster ins Wasser und watete zum Ufer, die beiden Anderen folgten ihm in geringem Abstand. Vor ihnen erstreckte sich ein ziemlich vereister Strand mit einem kahlen Wald dahinter.
"Ich glaube wir sind nicht ganz richtig." stellte Tak trocken fest und ging los. Jetzt mussten sie erst einmal die Stadt finden...



01.02.2003 19:08#2
Der Inquisitor Seit einigen Stunden schon folgten Dorrien und Pete dem Waldläufer Tak durch die Wälder Gorthars, in denen nicht einmal dieser sich auszukennen schien. Pete trug den Bootshaken noch immer bei sich, er wollte wohl keinen Nahkampf riskiren, falls sie auf Orks trafen. Dorrien hoffte zwar, dass die Orks noch nicht hier Fuß gefasst hatten, aber angesichts der Streitkräfte, die sie in Khorinis zusammenzogen, würde es ihn eher überraschen, wenn die Grünhäute nicht auch hier in Gorthar wären...
"Was willst du hier überhaupt?" fragte der Inquisitor Tak, er war dem Waldläufer doch tatsächlich mehr oder weniger blind gefolgt. Er hatte keine Ahnung, was Tak hier wollte...
"Einen Kapitän und ein Schiff." antwortete der Gildenlose in einem Tonfall, als hätte er gesagt 'Ein Brot und eine Zwiebel'. Dorrien blieb stehen, sein Unterkiefer klappte nach unten.
"So ein Unsinn!" meinte er, nachdem er den ersten Schreck überwunden hatte, "Einen Kapitän gibt es vielleicht noch - aber ein Schiff? Niemals. Keines, dass die Orks nicht schon versenkt haben."
Tak drehte sich um und sah den Hexenjäger ungerührt an.
"Du kannst gerne gehen." antwortete der Waldläufer leise, "Ich brauche dich nicht mehr."
Dorrien entgleisten die Gesichtszüge, was für eine Frechheit, dieser Typ da sah in ihm wohl nur ein Werkzeug? Blitzschnell hob er den Bogen, den er in der Hand gehalten hatte, spannte ihn und hielt Tak die Spitze des Pfeils unter die Nase."Red nie wieder so von mi..."
Weiter kam er nicht. Der Waldläufer ließ sich plötzlich nach hinten fallen, stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und stieß seine Stiefel in den Bauch des Inquisitors. Der Pfeil sirrte los und verschwand irgendwo zwischen den Ästen der Bäume, Dorrien klappte zusammen wie ein Taschenmesser und schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Tak hingegen stand schon wieder auf den Füßen, er drehte sich um und ging einfach weiter als wäre nichts gewesen...

Fast zwei Stunden waren seit der kleinen Meinungsverschiedenheit vergangen, nimand hatte seitdem ein Wort gesprochen, und der Wald schien kein ende nehmen zu wollen. Lustlos trottete Dorrien hinter Tak her, der geschickt irgendwie immer den Weg des geringsten Wiederstandes durch das Unterholz zu finden schien, aber gut, er war Waldläufer, da dürfte er mit derartigem Untergrund schon einige Erfahrungen haben. Plötzlich blieb Tak aprupt stehen...
"Riecht ihr das auch?" fragte er, doch Dorrien roch nichts, Pete ebensowenig."Brandgeruch. Von links." meinte der Gildenlose und änderte die Richtung, immer der Nase nach...



01.02.2003 19:44#3
Tak Zuerst war der Geruch nur schwach, aber je weiter Tak ihm folgte, desto stärker wurde er. Der Waldläufer musste also die richtige Richtung eingeschlagen haben. Langsam lichteten sich auch die Bäume, das Unterholz wurde dünner, alles deutete darauf hin, dass sie sich dem Ende des Waldes näherten...
Etwas später hatten sie dieses dann auch erreicht, ebenso wie die Quelle des Brandgeruchs - eine Hütte, sie stand in Flammen. Einige grölende Männer liefen in der Gegend herum, schwenkten grobe Schwerter und trieben einen alten Mann mit Schlägen und Tritten durch die Gegend. Banditen, gewöhnliche, verachtenswerte, Banditen...
Ab und zu erklangen die Schrei einer anscheinend noch recht jungen Frau, sie schien sich hinter dem Haus zu befinden, und spätestens als nach einer halben Minute einer der Banditen mit einem breiten Grinsen im Gesicht und an seinem Schritt herumfummelnd hervorkam und sofort von einem anderen abgelöst wurde, wussten Tak und seine Begleiter, was hinter dem brennenden Haus vorging...Ein leises Klacken, Tak spürte einen zarten Lufthauch, dann brach eine Sekunde später einer der Banditen zusammen, als Dorriens Pfeil sich in seinen Brustkorb bohrte. Die anderen Räuber drehten sich sofort um, zogen ihre waffen und gingen eine Sekunde später um Angriff über. Einige zogen ihre Langbögen, Pfeile sausten Tak und seinen Begleitern um die Ohren...
"Danke!" fauchte Tak Dorrien an und duckte sich, wärend er sich bereitmachte. Der Inquisitor anwortete nicht sondern spannte seinen Bogen erneut, dann sprang er hoch, schoss, tötete einen weiteren Banditen. Aber zu mehr kam er nicht, dann waren sie da...
Tak katapultierte sich nach vorn, die Klingen seines Speeres beschrieben glänzende Halbkreise und zerfetzten den Hals eines Räubers. Neben Tak wurde ein weiterer von Petes Bootshaken durchbohrt, während Dorrien sein Schwert zog und angriff...
Nach einer halben Minute lagen die fünf angreifenden Banditen tot am Boden, doch sie waren noch längst nicht alles gewesen. Haken schlagend lief Tak auf die Bogenschützen zu, während Dorrien mit seinem eigenen Kurzbogen das Feuer eröffnete. Tak musste sich doch eingestehen, dass der Inquisitor ein ziemlich guter Schütze war, als ein weiterer Bandit mit einem Pfeil in der Kehle zu Boden ging. Glücklicherweise waren die Banditen das nicht, ihre Pfeile gingen daneben, schließlich zogen sie ihre Schwerter. Tak lächelte Grimmig und stürzte sich ins Gemetzel, sein Speer schnitt durch die Luft und ein weiterer Bandit stürzte mit durchtrennter Kehle in den Schnee, kurz darauf rammte Tak einem Kameraden des eben Verschiedenen seinen Speer in den Bauch und hob ihn in die Luft... Tak wütete unter den Banditen wie ein Templer zwischen Blutfliegen, kein Wunder eingendlich, waren seine Gegner doch verdammt schlecht ausgerüstet und ausgebildet, zum Teil waren sie sogar stockbesoffen. Um Holzfäller zu überfallen reichte es noch, aber gegen einen Waldläufer hatten sie keine Chance mehr...


01.02.2003 20:33#4
Der Inquisitor Wut ergriff von Dorrien besitz, unbändige Wut. Diese Banditenbrut, sie überfielen unschuldige Menschen, um ihr eigenes wertloses Leben zu finanzieren. Sie waren eine Plage, eine Krankheit, die es auszurotten galt... Der Inquisitor spannte den Bogen immer wieder und jagte einen Pfeil nach dem anderen in den Pulk der Banditen. Der Boden war bald übersäht mit Toten und Verletzten, Tak räumte sich seine Gegner mit weit ausolenden Schlägen aus dem Weg. Schreie hallten durch die Luft, der Schnee färbte sich rot vor Blut...Doch die räuber waren viele, viel mehr als ie zunächst zu sein schienen, sie strömten herbei, zogen ihre Waffen und griffen an. Pfeile schnitten durch die Luft, aber glücklicherweise waren die Banditen nicht nur schlechte Nahkämpfer sondern auch erbärmliche Bogenschützen...
Sein Kurzbogen erwies Dorrien gute Dienste, so einige Banditen hatte er schon gefällt, dennoch, etwas besseres musste her. Der augenblick war günstig, die Räuber waren mit Langbögen bewaffnet, genügend waren tot und ihre Waffen lagen herrenlos im Schnee. Kurzentschlossen warf der Inquisitor seinen Kurzbogen zur Seite, riss sein Schwert aus der Scheide und stürzte sich mit einem Schrei in den Nahkampf. Er rammte seine Waffe bis zum Griff in den Rücken eines Banditen, der sich gerade auf Tak konzentrierte, drehte sie herum und riss sie wieder heraus. Blut lief aus dem Mund des Räubers, er ging zu Boden...Klirrend traf das rostige Langschwert eines weiteren Banditen auf die Klinge des Todeswächters, mit einem wütenden Schrei stieß Dorrien ihn nach hinten und bohrte sein Schwert in den Bauch seines Gegners...
Schreie. Die Schrei einer jungen Frau, sie waren noch immer nicht verstummt. Machten diese Banditen etwa noch immer weiter? Wutentbrannt ließ Dorrien sein Schwert über seinem Kopf kreisen, rammte es in die Hüfte eines Räubers und bahnte sich einen Weg durch die Kämpfenden. Während Tak weiterhin auf die Wegelagerer eindrosch und einen nach dem anderen zu seinen Ahnen schickte, rannte Dorrien hinter das brennende Haus...
Und tatsächlich, ein kräftig aussehender Kerl hatte nichts besseres zu tun, als ein höchstens sechzehnjähriges Mädchen zu vergewaltigen, während seine Kameraden starben. Der Inquisitor stürzte sich auf den Typen, wobei er sein schwert fallen ließ, und zog ihn von dem Mädchen herunter. Der Bandit war erst überrascht, aber zum Nachdenken blieb ihm keine Zeit, bevor Dorriens Fäuste in seinem Gesicht und die Stiefel des Hexenjägers in den ungeschützten Geschlechtsteilen landeten...


01.02.2003 21:25#5
Tak Blut lief zwischen den schwarzen Panzerplatten der Rüstung des Waldläufers hindurch, aber die Verletzungen behinderten ihn nicht. Die Harpyenfeder raste durch die Luft und hinterließ eine Reihe verstümmelter, blutiger Körper, als Tak sich durch die Banditenbrut hackte...
"ZURÜÜÜCK! WEG HIER!" erschall ein Rf, und scheinbar hatten die Räuber darauf gewartet. Wie ein Mann drehten sie sich um und nahmen die Beine in die Hand, das Pack floh in Richtung Wald...
Aber so einfach würden sie nicht entkommen. Tak schleuderte ihnen den Speer hinterher, die blutverschmierte Waffe segelte durch die Luft und bohrte sich in den Rücken eines Banditen. Einen Herzschlag später folgten einige Wurfmesser, wie silberne Blitze flogen sie hinter den Fliehenden her, streckten einen weiteren nieder.
Dann war es vorbei...
Tak beobachtete noch, wie die letzten Räuber im Wald verschwanden, dann sank er auf die Knie und blieb schwer atmend stzen. Trotz allem war der Kampf kräftezehrend gewesen, viel länger hätte er das wohl nicht mehr durchgehalten. Aber das war auch nicht nötig...
Der waldläufer ieß seinen Blick über den Boden wandern. Mindestens zwanzig Tote lagen herum, einige waren 'nur' schwer verletzt und wanden sich stöhnend im Schnee, allerdings bereitete Pete diesen ein Ende und durchbohrte alle, die noch lebten, mit dem Bootshaken...
"Ich...ich danke euch..."
Tak blickte hinter sich. Der alte Mann stand da, der von den Banditen geschlagen worden war, anscheinend hatte ihm diese Hütte gehört.
"Tu was du nicht lassen kannst." antwortete Tak kühl und richtete sich wieder auf, um seine Waffen einzusammeln. Etwas später kam Dorrien hinter der Hütte hervor, er schleifte einen grün und blau geschlagenen Banditen hinter sich her. Ein höchstens sechzehnjähriges Mädchen, dürftig bekleidet mit dem Mantel des Inquisitors, folgte ihm, und als es ihren Vater bemerkte lief es zu ihm und fiel ihm um den Hals...
Tak kümmerte sich nicht weiter um Vater und Tochter, auch Dorren hatte nur Augen für den Banditen. Über seiner Schulter hatte der Hexenjäger ein festes Seil, er zerrte den Banditen zu einem Baum mit einigen starken Ästen. An einem solchen angelangt fesselte Dorrien seinem Opfer die Hände auf den Rücken und warf das Seil über einen der Äste.
"Hilf mir mal!" wandte er sich an Tak und zog das Seil an. Tak zuckte die Schultern. Warum nicht...
Die beiden zogen den Banditen am hoch, er brüllte wie am Spieß, als seine Arme ausgekugelt wurden. Nachdem der Inquisitor das Seil noch an einem Baumstamm festgebunden hatte, rieb er sich zufrieden die Hände. Der Bandit konnte zappeln bis er tot war...
Pete war inzwischen fleißig gewesen und hatte die Toten durchsucht. Eine ganz ordentliche Menge Gold war zusammengekommen, fast 1000 Münzen, ein guter Bogen für Dorrien und ein besseres Schwert für den Bürgermilizionär selbst."Wie können wir euch danken?" fragte der alte Mann verunsichert, Tak sah ihn an."Wir müssen in die Stadt." antwortete der Gildenlose, der Alte nickte."Ja, ich denke, dort müssen wir jetzt auch hin. Diese Banditen, es wird immer schlimmer. Erst die Orks, jetzt die Menschen. außerhalb der Stadt ist man nirgendwo mehr sicher. Folgt mir..."


Die Wanderung dauerte drei Stunden, dann durchschritten die Reisenden das Tor von Gorthar. Der alte Mann und seine Tochter verabschiedeten sich, Taks Weg führte ihn zunächst zum hafen. Sein erstes Ziel war eine schmierige Spelunke, vielleicht gab es ja hier einen Kapitän...



01.02.2003 23:36#6
Kaszan Toras Ein Schatten fiel über den Waldläufer, der Geruch von starkem Tabak verbreitete sich.
"Ich habe g'hört, sie suchen nach nem Käpt'n?", fragte eine rauhe, kratzige Männerstimmme.
Ein leicht buckliger Mann war an den Tisch getreten. Breite, von schmalen Furchen bedeckte Hände hatten sich auf die Tischplatte gestützt, bewahrten den breitschultrigen Fremden vorm Umfallen. Schwarzes, krauses Haar fielen ihm wie Algen ins Gesicht, verliehen ihm einen leicht wirren Ausdruck.Sein rechtes Auge war von einem seltsamen, matten Glanz erfüllt, es ruhte beständig auf dem Gildenlosen, während das Linke langsam den Rest der kleinen Tischgesellschaft musterte.

Als er den abschätzenden Blick seines Gesprächspartners bemerkte, zuckte er die Schultern.
"War nur ne Frage, hab ich vom Wirt aufgeschnappt", meinte er wollte sich schon zum Gehen umwenden, als ihn der Waldstreicher zurückrief.
"Nun, mein Schiff wurd im Kriesch versenkt. Lag noch im Hafen, als es losging. Hatte nich mal mehr die Zeit, die Taue zu lösen, da hatt ich scho ein Loch im Rumpf. Gebt mir nen Schiff, und ich bring euch überall hin. Ich verlang nich viel dafür, die Seefahrt ist mir Dank genug. Aber, ham sie überhaupt nen Schiff?"



01.02.2003 23:53#7
Tak Tak betrachtete den Mann erneut und ließ den Stummel seines Traumruf zu Boden fallen.
"Nein, ein Schiff habe ich noch nicht. Aber das wird schon noch..."Was für ein Unsinn. Ein Schiff besorgen, wenn der Kapitän das glaubte musste er tatsächlich zurückgeblieben sein. War er aber nicht.
"Kein Schiff?" fragte der Mann, "Ich bezweifle, dass Ihr hier eines organisieren könnt. Schade, ich hätte den Job gerne gemacht..."
Ein weiteres Mal wandte er sich ab, wieder rief Tak ihn zurück."Ich werde ein Schiff bekommen. Glaubt mir, ich habe meine Quellen, Mittel und Wege dazu. Es wird nicht mehr lange dauern." meinte der Gildenlose kühl, Dorrien glotzte ihn doof an und wollte erwas sagen, aber Tak brachte ihn mit einem bösen Ein - Wort - und - tot - Blick zum Schweigen.
"Wenn Ihr den Weg zum 'Herzen des Feuers' kent - es dürfte sich dabei um eine Insel handeln - könnte ich Euch als Kapitän gebrauchen." wandte der Waldläufer sich wieder an den buckligen Typen.



02.02.2003 00:09#8
Kaszan Toras "Ne Route zum Herz des Feuers?"
Der alte Seebär lachte aus einem für seine Gesprächspartner unersichtlichen Grund laut auf.
"Ihr seid mir ja lustige Burschen", lachte er als er sich halbwegs wieder gefangen hatte.
"Niemand kennt eine richtige Route zum Herzen. Das ne Vulkaninsel, eingerahmt von einem hübschen Irrgarten aus weiteren Vulkänchen. Selbst wenn ich die Inselgruppe irgendwie finden sollte, durch den Irrgarten kommen wir nie. Frag mich, wie der alte Rothenberg da durchgekommen ist....
Sie müssen wissen, die Vulkane wirbeln so viel Asche auf, dass das ganse Gebiet nebliger ist, als das Land nach zwanzig Orkfurzen."

Der Fremde fuhr sich mit der Rechten durch den wild wuchernden Bart."Sie ham also nich einmal nen Schiff. Nun gut, ich sach euch was."Er beugte sich weit nach vorne und sprach mit verschwörerisch gehobener Hand."Vielleich' kann ich euch trotzdem helfen. Sie schaun doch wie ordentliche Kämpfer aus. Hier geistern schon seit einiger Zeit interessante Gerüchte rum. So ein Haufen von Banditen ist angeblich auf das Grab des Seekönigs gestoßen. Sie ham richtig gehört, der Seekönig. Blöderweise soll da so'n Wächter rumspuken. Wird schon was dran sein, an der Sache. Von den Halunken hat man auf jeden Fall nie wieder was gesehen oder gehört. Wahrscheinlich hat sie das Viech alle erwischt. Ich wär ja schon selbst zu dem Grab, nur bin ich ein Seemann und kein Kämpfer. An dem Viech komm ich nie vorbei. Und ich brauch meine Haxen noch für andere Sachen."



02.02.2003 00:15#9
Tak "Ja, Banditen gibts hier ne Menge!" warf Dorrien eifrig ein, Tak holte einen Lutscher heraus und reicht ihn dem Inquisitor, dann wandte er sich wieder an den Kapitän.
"So so, ein Grab, ein Seekönig, ein Wächter. Dann erzähl doch einfach mal was es mit Grab, Seekönig und Wächter so auf sich haben soll, und auch wie du uns helfen könntest. Ich werd mich garantiert nicht durch ein paar Zombies und Dämonen hacken um dann festzustellen, dass alles für die Katz war."


02.02.2003 00:38#10
Kaszan Toras "Sie ham noch nich vom Seekönig gehört?"
Der Fremde hob erstaunt die Augenbrauen.
"Nun schön, ich werd ihnen erzählen was ich weiß. Manche Leute meinen, dass es sich bei der Geschicht nur um eine Legende handelt, aber jeder der schon einmal auf den Weltmeeren gesegelt ist, weiß dass es den König gab."Der Kapitän genehmigte sich einen Schluck Bier aus dem Krug seines Gegenübers um seine Zunge zu lockern.
"Der Seekönig lebte vor vielen Jahrhunderten in seinem Reich am Grund der See. Von dort aus führte er seine Kriege gegen den Rest der Welt, unantastbar für seine Feinde. Niemand konnte seinem Schiff, dem Meeresgeflüster folgen, wenn er in seine Stadt am Meeresgrund zurückkehrte. Zu Dutzenden sanken die Schiffe der Feinde auf den Grund, es gab keinen Gegner der dem Seekönig ebenbürtig war. Doch seine weltlichen Erfolge ließen den König übermütig werden. Er kürte sich zum selbst zum alleinigen Herrscher über die Meere, selbst die Götter wollte er nicht mehr ehren. Das erzürnte Adanos selbst, und als der Seekönig zu einem neuen Beutezug auszog, raubte er seinem Schiff die Fähigkeit, in die Fluten des Ozeans zu entschwinden. Es kam, wie es kommen musste. In einem erbitterten Kampf wurde das Schiff stark beschädigt und der König getötet. Seine überlebenden Getreuen legten das Schiff in einer Höhle zur Ruhe und versiegelten das Grab. Damit der König niemals in seiner Ruhe gestört werden konnte, ließen sie die Gruft von einem Monster aus den tiefsten Abgründen des Meeres bewachen."Der Blick des Seebären wanderte von einem Gesicht zum anderen."Und jetzt haben diese Narren das Grab gefunden. Wenn es ein Schiff gibt, das uns zum Herzen des Feuers bringen kann, dann dort."



02.02.2003 00:51#11
Tak Tak beobachtete den Kapitän misstrauisch. Ein Seeungeheuer, das fing ja prima an. Alles nur, weil Frost ein verdammtes Schwert haben wollte. Der lümmelte wahrscheinlich gerade im Kastell rum und ließ es sich gutgehen. Eines Tages, eines Tages würde dieser verdammte Waffenmeister ein ernsthaftes Problem bekommen...
"Ich soll also mal eben ein Seeungeheuer verhauen und einen magischen Pott klauen?" fragte Tak, der alte Seebär nickte.
"Das wird bestimmt ein Spaß..." meinte der Waldläufer und zündete sich einen neuen Traumruf an. Spätestens jetzt konnten ihm die gesundheitlichen Schäden eh wurscht sein.
"Wo ist das Grab?" fragte Tak, Dorrien sah ihn schockiert an. "Du willst doch nicht etwa..." stammelte der Inquisitor, doch Tak unterbrach ihn mit einer schnellen Handbewegung.
"Doch, will ich." meinte er und richtete seinen Blick wieder auf den Kapitän.


02.02.2003 11:21#12
Tak Der Kapitän nickte. Tak zog kurz die Augenbrauen hoch.
"Nun gut, ich werd sehen was sich tun lässt. Wo finde ich dich, wenn ich das Schiff habe?" fragte der Waldläufer, ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Kapitäns.
"Ich bin fast immer hier." antwortete er, "Mein Name ist Theorwulf. Falls ich mal nicht hier sein sollte bin ich wahrscheinlich am Hafen arbeiten...irgendwie muss ich ja zu meinem Gold kommen!"
Tak nickte verstehend.
"Gut, ich werd sehen was sich machen lässt."
Der Gildenlose erhob sich und verließ die Schenke, Dorrien und Pete folgten ihm.
"Toll, jetzt dürfen wir also ein Seeungeheuer verkloppen. Danke." fing der Inquisitor an herumzumaulen, aber Tak bejahte lediglich kühl, als wäre es eine ganz normal Frage gewesen.
"Dann werde ich mir vorher einen Bogenmacher suchen! Der Banditenlangbogen ist zwar ganz Ok, aber noch nicht wirkich mein Geschmack. Und ein Waffenschmied für Pete wäre wohl auch nicht schlecht. Und dann vielleicht noch ein Rüstungsmacher..."
Tak verdrehte genervt die Augen.
"Also gut, tu was du nicht lassen kannst..." meinte er schließlich und übergab die Führung an den Inquisitor, der sich auch gleich mal auf die Suche nach einem Bogenbauer machte...



02.02.2003 12:52#13
Der Inquisitor Dummerweise verlief diese Suche nicht ganz so toll, wie er es gerne gehabt hätte. Statt zu den Händlern führte Dorrien die anderen ausgerechnet ins Armenviertel. Tak schimpfte mal wieder über die verdammten Städte und die beschissene Menscheit, Pete wollte möglichs schnell raus und Dorrien lief ohne Orientierung zwischen den Hütten herum...
"Halt!"
Ein breit gebauer Mann sprang hinter einigen Kisten hervor und stellte sich der Gruppe in den Weg, in der Hand hielt er einen langen Knüppel mit einigen Näglen am Ende, an seinem Gürtel baumelte ein langer Dolch. Im selben Augenblick lösten sich einige Schatten von den Häusern und umzingelten die Gruppe. Die Männer waren in zerschlissene, schmutzige Gewänder gekleidet, einige hatten Tücher vor ihre Gesichter gebunden, um eine spätere Identifikation zu verhindern. Sie trugen provisorische Waffen, einfache Streitkolben oder alte Kurzschwerter und Messer bei sich, einer zielte mit einer kleinen, offensichtlich nicht gerade neuen Armbrust auf Tak...
"Guten Morgen, meine Herren, wisst ihr vielleicht, wo es hier einen Bogenmacher giebt?" fragte Dorrien in einem unschuldigen Tonfall, seine Hand ruhte allerdings auf dem Griff seines Schwertes. Die Wegelagerer brachen entgegen der Erwartungen des Inquisitors allerdings keineswegs in Gelächter aus."wenn ihr uns einen kleinen Wegzoll entrichtet können wir euch gerne zu einem bogenmacher Bringen." meinte der Typ mit der Nagelkeule, der wohl der Anführer war, trocken.
"Dieser kleine Wegzoll bestünde allerdings aus all eurem Gold und euren Wertgegenständen. Also?"
Dorrien sah den Räuberhauptmann kalt an.
"Nein."
Mit einem schabende Geräusch glitt der Todeswächter aus der scheide, die glänzende Klinge beschrieb einen Halbkreis und traf wuchtig auf die Nagelkeule des Banditenanführers. Der allerdings schlug das Schwert des Hexenjägers mit einer kraftvollen Bewegung zur Seite, stieß sein Knie vor und rammte es Dorrien in die Magengrube...
Überrascht starrte der Inquisitor seinen Gegner an und rang nach Luft, bevor die Faust des Wegelagerers schmerzhaft mit seinem Kiefer kollidierte und ihn zu Boden schickte...
Der Blick des Banditenanführers wanderte zwischen Pete und Tak hin und her. Pete war wohl ein kleiner Fisch, der einzige, der gefährlich werden könnte, war dieser schwarz gekleidete Typ, aber da Bud ihm seine Armbrust in den Nacken druückte und Spencer ihm den Speer abgenommen hatte, war von dem wohl auch nicht mehr viel zu befürchten...
"Also, ich wiederhole mein Angebot: Alles Gold, alle Wertsachen, dafür zeigen wir euch den Weg zum Bogenbauer!" rief der Oberwegelagerer mit rauher Stimme und wartete...



02.02.2003 19:18#14
Tak Na toll. Verdammte Großstädte, verdammte Menschheit, ausrotten sollte man sie...Diese Banditen waren eindeutig aus anderem Holz geschnitzt als die vor der Stadt, die Armbrust in seinem Nacken reichte Tak als Beweis dafür aus. Er müsste sich etwas gutes einfallen lassen...
Vielleicht bei der Geldübergabe ein paar Wurfmesser mitübergeben? Hmm, nein, das könnte vielleicht ein oder zwei Banditen töten, aber die restlichen würden Kleinholz aus ihm machen. Den Armbrustfritzen überraschen und seine Eingeweide an die frische Luft befördern? Könnte auch klappen, aber dann wären da schon wieder die Anderen...
"Wirds bald?" rief der Obermotz ungeduldig, Tak nickte.
"Is ja gut, hier hast du dein Geld..."
Der Waldläufer trat an den Gangsterboss heran, seine Hand verschwand in der Tasche an seinem Gürtel und holte einen prall gefüllten Lederbeutel hervor. Der Oberbandit grinste zufrieen und wolte nach dem Beutel greifen, doch im selben Augenblick packte Tak ihn am Arm und riss ihn nach vorn. Das Säckchen fiel klirrend zu Boden und die Goldmünzen verteilten sich über die Straße...Tak wirbelte den überraschten Banditenführer herum und suchte hinter diesem Deckung vor dem Armbrustschützen. Der oberbandit schrie plötzlich, die Armbrust viel zu Boden, und dann sackte auch der Chefe zusammen. Tak stieß einen Fluch aus und riss sein Schwert aus der Scheide, wärend er mit einer blitzartigen Bewegung seiner linken Hand den Armbrustheini mit einem Wurfmesser beglückte. Warum hatte dieser Trottel auch geschossen? Jetzt war aus die Maus...Pete sprang von seinem Gegner weg, riss sein Schwert aus dem Gürtel und flüchtete zu Tak, der sich mit erhobener Waffe vor den noch immer besinnungslosen Inquisitor stellte und den Angriff abwartete. Doch es gab keinen Angriff. Die Straßenräuber verkrümelten sich so schnell wie sie aufgetaucht waren. Tak hob die leicht Augenbrauen, seltsam - aber doch eigendlich logisch. Sie hätten ihn zwar wahrscheinlich töten können, aber ein paar Banditen hätte der Waldläufer noch mitgenommen. Und Tak vermutete einfach mal, dass diese Typen Leute überfiehlen um selbst überleben zu können. Gorthar war ziemlich heruntergekommen wie es aussah, wie überall in Myrthana waren auch hier die guten Zeiten vorbei...
Tak packte Dorrien am Kragen, zog ihn hoch und schüttelte ihn, bis er wieder zu sich kam.
"So, jetzt führ uns endlich zu deinem verdammten Bogner, oder wir verschwinden von hier!" knurrte der Gildenlose...



03.02.2003 15:13#15
Der Inquisitor Dorrien spannte seinen neuen Bogen, zielte aufs Meer hinaus und schoss. Der Pfeil sirrte los und verschwand schnell aus dem Sichtbereich des Hexenjägers. Gut, dass sie letztendlich doch noch die Händler und Handwerker gefunden hatten. So hatte Dorrien jetzt nicht nur einen neuen Bogen, der zwar schlicht aussah aber von hervorragender Qualität war, sondern auch einen langen Fellumhang, der wesendlich besser vor der Kälte schützte als die dünne Magiernovizenrobe..."Gut, ab ins Boot, wir haben noch 100 Goldstücke..." erklang hinter ihm Taks Stimme, der gerade einem Fischer seinen Kahn abgekauft hatte. Selbiger dümpelte einige Meter vor dorrien im Wasser, Pete sprang hinein, Tak folgte dem Milizionär und zu letzt stieg der Inquisitor das Gefährt. Die Segel wurden gesetzt, die Leinen gelöst, das Boot nahm Fahrt auf...



06.02.2003 20:15#16
Don-Esteban Schweiß rann von den Stirnen einiger, während ihre Füße zu Eis erstarrt waren. Das Rudern innerhalb dieser hohlen Scholle strengte an. Noch dazu sah man kaum, wo es hinging. Der von Frost ins Eis gehackte Sehschlitz gewährte nur begrenze Sicht. Doch trotzdem wußten alle, daß das Ufer Gorthars näher kam. Sie hatten Myrtana verlassen. Die hohen Klippen, auf denen sich die Herzogsburg erhob, verdeckten bald den Himmel, der vorher stundenlang das einzige war, was die Reisenden in ihrerm Boot unter dem Eis sehen konnten.
Frost erhob sich und hackte an der Decke der eisigen Tarnkappe herum, bis er sie durchstieß. Im Inneren taute das Eis mittlerweile kräftig, so daß es morsch und brüchig geworden war. Die Orkgaleeren, die im Fjord kreuzten, waren auf sie nicht aufmerksam geworden und wenn, dann hätte es sowieso kaum einer rechtzeitig unter dem schützenden Eispanzer bemerken können. Doch nun war er nicht mehr notwendig. Auch Arson, der Paladin, half mit bei der Befreiung des Bootes von seinem ungewöhnlichen Schutzpanzer. Nach einigen kräftigen Hieben gelang es einem der beiden, die Scholle so zu spalten, daß sie über dem Boot auseinanderbrach und langsam in den Fluten links und rechts davon versank, um dann hinter ihnen zurückzubleiben. Die anderen konnten geradenoch die Riemen aus den Löchern im Eis ziehen, sonst wären sie mit fortgerissen worden.Endlich ledig der die Fahrt so behindernden Eisscholle, der sie jedoch neben einem Muskelkater auch ihr Leben zu verdanken hatten, ruderten sie nun mit frischem Mut in Richtung der Hafeneinfahrt und erreichten im Schutz der Dämmerung mit ihrem Boot den Hafen von Gorthar. Nur ein einziges größeres Schiff dümpelte an einem der Kais. Auch in Gorthar war man sich der Gefahr durch die Orks bewußt und litt wahrscheinlich genauso, wie in Myrtana unter ihr. Die beiden Wachtürme, die die Hafeneinfahrt flankierten, wirkten bedrohlich. In ihren Spitzen brannten helle Feuer, die Schiffen schon von weither den Weg weisen sollten. Doch in diesen Zeiten, in denen der Schiffsverkehr, durch die orkische Bedrohung fast gänzlich zum Erliegen gekommen war, waren die Feuer, deren lautes Prasseln hier unten im Boot nur noch sehr leise zu vernehmen war, nur mehr ein Zeichen der hoffnung, der hoffnung auf bessere Tage, die dereinst wieder komen mochten. Niemand konnte sich erinnern, daß es jemals schon so schlecht gestanden hatte um die Reiche hier in diesem Winkel der Welt. Und durch diese Gedanken war selbst die Stimmung des Don eher gedrückt.Noch wenige Ruderschläge und sie hatten einen flachen Steg erreicht, der wohl für Boote wie ihres gedacht war. Leichtfüßig sprang Tak aus dem Boot, als es nahe genug war und ließ sich von Maximus die Leinen zuwerfen. Eine seltsame Stille lag über dem Hafen. Irgendwo, ein Stück weit weg wurden Kommandos gebrüllt und schwere Schritte hallten vom Pflaster der Straßen wider. Die Abenteurer schnappten sich jeder einen Packen aus dem Boot und diesmal griff selbst der Don zu. Das Boot blieb leer hinter der Gruppe zurück, die sich ohne große worte zu verlieren, auf machte, den Hafen hinter sich zu lassen. Die militärischen Kommandos, die man eben gehört hatte, kamen aus der Richtung des Kriegshafens, der durch einen Kanal mit dem Handelshafen verbunden war. Niemand, der keine Befugnis hatte, kam dort hinein. Das sah man schon an der schweren Kette, die den Verbindungskanal zwischen den Häfen abschnitt. Ebenso war der Weg von einer Mauer gesäumt, auf der in regelmäßigen Abständen Wachen pattroullierten. Mehr konnte man in der beginnenden Dunkelheit nicht erkennen.Frost lud den Rest mit einer Handbewegung ein, ihm zu folgen und führte seine Leute dann in den Handels- und Geschäftsteil der Stadt. Hier standen die großen Handelshäuser der gorthanischen Kaufmannsgilden, die jetzt alle vom angefutterten Speck vergangener Jahre zehrten. Handel war der Lebensnerv dieser Zusammenschlüsse von Kaufleuten und jetzt war der Nerv wenn schon nicht gekappt, so doch eingequetscht. Zahllose Werkstätten von Handwerkern, die den Händlern zulieferten oder einfach nur an Einheimische und Fremde verkauften, füllten das Viertel. Schiefe, alte geduckte Häuser, mit vorspringenden Dachtraufen neben höheren, neuen, mit vorkragendem oberen Stockwerk passierten sie. In einigen Gassen sah man wohl nie die sonne, so eng kamen sich in den höheren Stockwerken die Häuser nahe. Krumme Straßen und Gassen durchschritten sie und hier und dort war noch das Hämmern eines Meisters zu hören, der wohl nicht mit dem Tagesgeschäft fertig geworden war. ansonsten war es eher ruhig, Aus einem Fenster drang das Gelächter zweier junger Frauen, die sich die neuesten Geschichten über einen gewissen Kabugir erzählten, war wohl jemand aus der Nachbarschaft, von woandes drangen würzige Schwaden von Sumpfkraut herüber. Auch in Gorthar wußte man scheinbar den Genuß des Krautes zu schätzen. Ein paar Straßen weiter hörten sie - nur unterbochen von einem rhythmischen Klatschen - die Schreie eines Jungen, der wohl gerade von seinem Vater ein paar übergebraten bekam, wegen irgendwelcher Streiche. Leute begegneten der bunt zusammengewürfelten Gruppe kaum.
Zu dieser Zeit, der beginnenden Dunkelheit, schlossen die meisten ihre Läden und Arbeitsräume und sahen zu, daß das sie heim kamen, was meistens bedeutete, in die Wohnung über der Werkstatt zu verschwinden.
"Was wollen wir hier? Wir sollten lieber eine Unterkunft suchen. Ich halte dafür allerdings eine Taverne für geeigneter, als das Haus irgendeines Handwerkers." Der Magier war skeptisch. Was hatte Frost nur vor? Doch der lächelte nur leise und meinte, daß das Ziel des Wegs gleich erreicht sein würde. Und tatsächlich, die Gruppe bog noch um ein, zwei Ecken, als ihr plötzlich Lärm entgegenschlug: Eine Taverne.
"Hierhin also verkriechen sich diese einfältigen Handwerker am Ende ihres Tages." Frost kannte wohl die Taverne von irgendwoher. Wenn er sie hierher geführt hatte, würde das sicher einen Grund haben. Sie traten ein und wurden mit dem üblichen Mischmasch aus Gerüchen und Geräuschen begrüßt. Ein großer Schankraum bot sich dem Auge, angefüllt mit vielen Menschen. "Deshalb waren die Straßen also so leer...", schmunzelte Don-Esteban zu Frost. "Ich kümmere mich um ein paar Zimmer." Er verschwand in der Menge, um zum Wirt vorzudringen, während die anderen sich Plätze suchten.
Es war gar nicht so einfach, sich durch das Gedränge durchzuwühlen. Und scheinbar bekam auch keiner mit, daß sie es hier mit eienr gewichtigen Persönlichkeit zu tun hatten. Ein zahnloser Glatzkopf prostete dem Don von seinem Tisch aus lachend zu, als der ebenso energisch wie erfolglos versuchte, einen Weg durch die Massen zu finden. Irgendwas rief er noch, aber daß verstand man in dem Lärm, der hier herrschte nicht. Jetzt ging es weiter."Pass doch auf!" Irgendein Depp war ihm auf die Robe getreten. Der Don griff verärgert an seinen Gürtel. Achja, die Runen lagen ja sicher verpackt in dem Bündel, das er sich umgeschnallt hatte. Er wollte ja nicht auffallen. Da hatte der Unglücksrabe aber nochmal Glück gehabt.
Endlich, geschafft, er stand an der Theke vor dem Wirt. "He, Wirt! Ich brauche Zimmer."
"Ihr raucht nimmer? Schön für Euch", strahlte ihn der Wirt an. "Aber ich habe da diese Mischung, die wird auch jemanden wie Euch wieder umstimmen.""ICH BRAUCHE ZIMMER!" Dieser verdammte Lärm. Bei Beliar, allen hier sollte die Zunge zu Stein erstarren.
"Achso, Zimmer, ja warum sagt Ihr das nicht gleich." Die gute Laune des Schankwirtes war anscheinend in seinem Gesicht festgemeißelt."SECHS ZIMMER!"
"Jaja, ich bin ja nicht schwerhörig. Seht Ihr dahinten die Treppe? Den zweiten Gang links." Freudestrahlend hatte er das verkündet, als ob er eben erzählt hätte, daß er die Königstochter heiraten würde und als mitgift das halbe Reich bekäme (abgesehen davon, daß Gorthar ein Herzogtum war.) Und weiter: "Macht zwanzig Goldmünzen pro Zimmer." Es klang wie ein Halleluhja.Kommentarlos zahlte der Schwarzmagier den Preis und machte sich dann wieder auf, das gefährliche Wagnis der Rückreise zum Rest der Gruppe einzugehen. Diesmal nahm er einen anderen Weg durch die Menge, nur um dem dämlichen Saufbruder von der Hinreise zu entgehen. Nach einigen Minuten war auch das geschafft. In kurzen worten klärte er den Rest über den Stand der Dinge auf. Arson meinte daraufhin, die Schenke nocheinmal verlassen zu müssen. Er würde sich schonmal nach Schlitten für die Weiterreise umschauen. Dem Don wars nur recht. "Gehe mit Gott. Mit welchem auch immer", fügte er so leise hinzu, daß es in dem allgemeinen Trubel keiner hören konnte.



06.02.2003 20:16#17
Arson Kaum hatten die Gefährten ihre Zimmer in der belebten Taverne bezogen, als Arson sie auch schon wieder verließ. Die nächste Etappe des Abenteurers würde die ungleichen Gefährten in die eisigen Höhen des nahen Gebirges führen, eine Reise, den man besser nicht zu Fuß antreten sollte. Der Paladin hatte beschlossen, seine hohe Stellung im Orden des Lichts auszunutzen, und einige robuste Holzschlitten sowie ausdauernde Zugtiere zu besorgen. So schritt der junge Krieger nun durch die mäßig belebten Gassen der abendlichen Hafenstadt. Vor ihm spitzte die Masse der Bürger auseinander, ehrfürchtig wurden Köpfe geneigt und höfliche Grüße getauscht. Arson bemühte sich um ein freundliches Lächeln, während er in den von flackernden Laternen erhellten Gassen nach den Objekten seiner Begierde Ausschau hielt.
Im südlichen Teil der Stadt, nahe der Eisenhändlerstraßen wurde er fündig.„Edler Herr, was verschafft mir das außerordentliche Vergnügen Eurer Anwesenheit?“
Die Stimme des fettleibigen Händlers überschlug sich beinahe vor Höflichkeit. Einem aufgescheuchten Mastschwein gleich sprang er zwischen den großen, mit schweren Eisengattern verschlossenen Zwingern umher, scheuchte seinen Angestellten, ein bärbeißiger Mann mittleren Alters, von Schloss zu Schloss, lobte die zahllosen Hundegruppen bis in die höchsten Höhen des Himmelszeltes. Arson ließ die wortreichen Anpreisungen des Mannes an sich abperlen wie Wasser an einem fettigen Stück Leder, geduldig stapfte er durch die Zwinger, das kantige Antlitz zu seinem schmalen Lächeln verzogen. Mussten Geschäftsleute immer so kriecherisch sein?
„Ich denke….ich nehme diese dort. Dann die da hinten und die in dem Zwinger, den Ihr mir zu Anfang zeigtet..“ Der junge Paladin wies auf die besagten Käfige und beobachtete, wie das Gesicht des Händlers zu leuchten begann.„Das wären also fünf Gespanne? Ich nehme an, der Herr wünscht die passenden Schlitten ebenfalls zu erwerben?“
Arson nickte. „Ganz recht. Zwei Gespanne werden Gepäck ziehen müssen, die restlichen drei sind als Reisegefährt für mich und meine Kameraden gedacht. Ich wünsche also entsprechende Schlitten zu erhalten.“
-„Aber natürlich, gar kein Problem. Wollt Ihr einen Blick auf…“Der hochgewachsene Kämpfer winkte ab. „Ich werde sie morgen abholen, dann sehe ich sie ja. Ich bin mir sicher, sie werden zu meiner Zufriedenheit ausfallen, denn ansonsten wird es keine Bezahlung geben.“
Der Händler nickte eifrig und verabschiedete den Paladin.
Arson beeilte sich aus dem Gewirr der Seitengassen zurück auf die breite Marktstraße zu finden, doch anstatt den direkten Weg zurück zur Taverne zu nehmen, folgte er dem breiten Pfad die mächtige Klippe hinauf. Aus der Nähe wirkte die wuchtige Burg wie ein uralter Gigant aus schwarzem Fels und braunem Holz, bereit, jederzeit aus seinem dunklen Schlummer zu erwachen.Die Wachen an den gewaltigen Toren machten keine Schwierigkeiten, der goldene Siegelring, der die rechte Hand des Kriegers zierte, gewährte seinem Träger den Zugang zu sämtlichen Flügeln der großen Festung. Es verging kaum eine Viertelstunde, bis der Streiter Innos den weitläufigen Ratssaal betrat.Schwer hallten die beschlagenen Kampfstiefel auf den steinernem Bodenplatten, hochgewölbte Dachkuppeln warfen die leisen Gespräche der deutlich überraschten Mitglieder des Stadtrates dutzendfach zurück, gaben ihnen einen unwirklichen, fast geisterhaften Klang.
„Innos zum Gruße.“
Arson neigte sein Haupt, trat dann näher an den wuchtigen, hufeisenförmig geschwungenen Eichentisch herum und musterte die versteinert auf ihren Stühlen sitzenden Menschen. Da waren prunkvoll gekleidete Großbürger, affektiert dreinblickende Gelehrte und sogar ein untersetzter, äußerst breiter Mann in schwerer Kettenrüstung. Dies war also die Regierung von Gorthar. Der junge Paladin hatte mehr erwartet.
„Grüße auch euch, edler Ritter…“ Der Sprecher, ein hagerer Mann, dessen schlohweißer Haarkranz seine glänzende Glatze nichteinmal ansatzweise verbergen konnte, spielte nervös mit einer Schreibfeder. Einige dunkle Tintenflecke hatten das Pergament, auf dem er anscheinend Rechnungen anstellte, bereits besudelt. „…was verschafft uns die Ehre Eures Besuchs?“
-„Ich komme im Auftrag meines Ordens, und befinde mich lediglich auf der Durchreise.“
„Also seid Ihr nicht von der Inquisition?“ Der muskulöse Hauptmann der Wache spuckte aus. „Wann wird der König uns die erbetenen Truppen schicken?“-„Bitte, bitte.“ Der Schreiber funkelte den brummenden Krieger an, seine feine Stimme klang beschwörend. „Dies ist nicht die Angelegenheit unseres Gastes. Nun, wohlan, ehrwürdiger Paladin, erlaubt ihr mir, nach Eurem Namen und Eurem begehr zu fragen?“
-„Mein Name ist Arson und ich diene als Kommandant unter dem ehrwürdigen Lord Hagen.“
Bei dem Namen des obersten Streiter Innos’ ging ein Raunen durch den Raum. Unbeirrt fuhr der Kämpfer fort.
„Mein Begehr ist schnell erzählt. Ich befinde mich in Begleitung einer kleinen Gruppe von Männern und einer Frau. Zusammen werden wir uns auf eine längere Reise begeben, um nach Dingen zu suchen, die dem Orden gehören.“Der ältere Mann hatte sich zurückgelehnt. Seine Miene zeugte von deutlicher Erleichterung. Arson wusste nicht, womit diese Menschen gerechnet hatten, aber allem Anschein nach hielten sie ihre Anspannung nun für unbegründet.„Eine Reise, wie schön. Verzeiht mir, aber ich verstehe noch immer nicht, was diese Sache mit unserer Stadt zu tun hat.“
Der junge Paladin lachte, ein kalter Laut. „Ganz einfach, Mann. Ihnen ist nicht zu trauen. Ich habe den Verdacht dass einige von ihnen ihr Antlitz vom Licht unseres Erlösers abgewandt haben, und nun der Dunkelheit dienen.“-„Soll ich sie festnehmen lassen?“ Der Wachhauptmann ballte die Hände zu Fäusten. „Bevor die Sonne das nächste Mal aufgeht hängen ihre Überreste in den Käfigen unseres Verlieses.“
Arson trat an den älteren Soldaten heran und starrte ihm in die Augen. „Seid Ihr des Wahnsinns? Ich will sie nicht umbringen, sie sind noch immer äußerst wertvoll. Sie allein kennen den Weg zum vorbestimmten Ziel.“-„Um was bittet Ihr uns dann?“
Langsam wurde es dem ehemaligen Novizen zu bunt.
„Was ich von Euch verlange, ist dass Eure Truppen ständig in Alarmbereitschaft bleiben. Es besteht Grund zu der Annahme, dass die Gruppe versuchen wird, den Hafen ohne mich zu verlassen. Jedes Schiff, das ab dem morgigen Tag den Hafen verlassen möchte, wird vor dem Auslaufen kontrolliert werden. Jeder Kapitän, der Passagiere an Bord führt, hat diese vorzuführen. Niemandem wird die Ausreise aus diesem Hafen erlaubt, bis ich persönlich nicht das entsprechende Signal gegeben habe.“Die Ratsherren waren nun sichtlich bestürzt. Wild gestikulierend erhoben sich einige von ihnen sogar von ihren Stühlen, um lautstark auf den Paladin einzureden.
„Der Handel, Herr Paladin! Wir können den Handel doch nicht versiegen lassen!“Arson winkte ab. „Seid unbesorgt. Die Gültigkeit der Sperre wird sich nr auf wenige Tage belaufen, wenn überhaupt. Sobald ich den Hafen wohlbehalten verlassen habe, sind alle Anordnungen aufgehoben. Bitte denkt daran, dass es sich um eine Mission von großer Dringlichkeit handelt. Seid versichert, dass ich nicht zu solch radikalen Mitteln greifen würde, wenn der Zweck ein solches Vorgehen nicht rechtfertigen würde.“
Sekunden der Stille folgten. Schließlich war es wieder der weißhaarige Schreiber, der das Wort ergriff. Seine Stimme klang scher und müde.„Nun gut, bei Innos, so möge es sein. Eure Anordnungen werden ausgeführt.“-„Ich danke Euch, Bürger von Gorthar. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet – meine Zeit ist gezählt.“
Die Ratsherren verneigten sich, dann wurde die breite Flügeltür geöffnet, und Arson verließ die riesige Zwingburg, um sich auf den Weg zurück in die Stadt zu machen. Er war durchaus zufrieden mit sich. Er hatte Schlitten und er hatte die Unterstützung der Stadt. Dazu eine warme Mahlzeit und ein weiches Bett, und er würde zufrieden sein.



06.02.2003 22:38#18
Don-Esteban Während der Paladin durch die Gassen der Stadt stapfte und seinen eigenen Intrigen nachging, feierten die Gäste der Taverne weiter. Und mittendrin die bunte Truppe, die der Waffenmeister angeheuert hatte. Grmmig saß der Don da, neben ihm ein ihm wildfremder Mann, der ihm seint Stunden auseinanderzusetzen versuchte, was an dem Leder von borstenlosen Schweinen besser war, als an dem von Borstenschweinen. Was für eine interessante Unterhaltung. Zum Schluß ließ sich der Magier sogar dazu herab, dem Typen ein extrastarkes Bier zu bestellen, damit er sich in Ruhe besoff und endlich den Mund hielt.
Doch kaum war das Problem erledigt, johlte die Menge auf einmal auf. Was war denn nun los? Und dann sah er es. Mitten im Schankraum war ein Platz freigemacht worden. Und dort sah man nun einen fremdartigen Mann, der im Schneidersitz auf dem Boden saß, vor sich eine Art Trommel. Auf ihr schlug er mit bloßen Händen einen seltsamen, fremdartigen Rhythmus. Und das brachte die Menge dazu, vor Begeisterung zu johlen und zu pfeifen? Ach nein, jetzt kam eine Frau ins Blickfeld, vorher verborgen durch den Quadratschädel des Schweinelederexperten. Jetzt war auch klar, was die Leute hier so begeistert beklatschten. Die Frau war sehr grazil gebaut. Das sah man auf den ersten Blick. Eine perfekte Figur würden das wohl viele nennen, auf die zu Hause ein etwas kräftiger gebautes Eheweib wartete, noch dazu, wo dieses sicher nicht einsah, warum ihre Männer stundenlang in irgendwelchen Kneipen rumhängen mußten und dort ihr sauer verdientes Geld versoffen. Ihre Figur sah man deshalb so gut, weil ihre Kleidung so spärlich und außerdem hauchdünn war. Die Beine waren nur durch ein paar verknotete Tücher bedeckt und auch die Brüste waren durch bemerkenswert wenig Stoff in Szene gesetzt worden. Der Schwarzmagier zog die Mundwinkel halb verächtlich, halb belustigt herunter. Tropfte da Geifer vom Kinne Taks? Oder war das der Rest vom Bier?
Er wandte sich wieder der Attraktion des Abends zu. Grazil war ihr Körper und ebenso grazil ihre bewegungen, im Takt der Trommel setzte sie den Fuß vor und zurück, drehte sich dann um ihre eigene Achse, so daß sich die Tücher ihres Gewandes mit Luft füllten und aufbauschten. Die Arme bildeten Figuren und die Beine bewegten sich anscheinend von ganz alleine. Sie war eine Tänzerin. Und die Menge lag ihr zu Füßen. Der magisch anmutende Rhythmus des Trommlers, eines auch halbnackten, doch komischerweise deswegen nicht sonderlich beachteten, ausgemergelten Mannes in weiter Hose und mit einem Lappen um den Kopf gewickelt elektrisierte sowohl die Tänzerin, als auch die Menge. Vereinzelt wurde mitgeklatscht und hin und wieder konnte der Magier beobachten, wie die tanzende Grazie einem der Männer ein Lächeln schenkte. Dabei sah man ihre weißen Zähne aufblitzen. Ihr schwarzes langes Haar flog durch die Luft und ihre Bewegungen wurden immer scneller. Jeder, den sie anlächelte, hatte plötzlich ein seltsam entrücktes Lächeln auf den Lippen, als ob er in anderen Sphären weilte. Anscheinend versetzte diese exotische Tänzerin jeden der Männer hier in eine seltsame Extase. Der alkohol tat sicher sein Übriges.
Da, ganz hinten sah der Don ganz kurz das Gesicht des Wirtes, das in einem seltsamen Ausdruck ein wissendes Lächeln offenbarte. Der wußte wohl, wie man den Umsatz ankurbelte. Mittlerweile hatte sich die Tänzerin von ihrem trommelnden Begleiter entfernt und tanzte leichtfüßig durch die Menge. Überall waren Aaahs und Ooohs zu hören, wo sie vorbei kam. Hin und wieder warf sie eine Kußhand in die Menge und jeder, der auch nur entfernt in der Richtung saß, nahm für sich in Anspruch, damit gemeint zu sein. Still lächelte der Don bei seinen Beobachtungen der anderen Gäste. Das Mädchen wußte, wie man mit dem Publikum flirtete. Wohl so mancher rechnete sich Chancen bei ihr aus, doch eine Gleichung auf der Grundlage eines gewissen Alkoholpegels hatte immer eine Unbekannte zuviel. Und ging nie auf. Der Wirt machte sicher ein mächtiges Geschäft. So harmlos wie er vorhin gewirkt hatte, so fautdick hatte er es hinter den Ohren, wenn es ums Geschäft ging.
Doch irgendwann war die Tanzeinalge zu Ende und das Mädchen und ihr Begleiter verschwunden. Jetzt kreisten die Krüge und alle hatten nur ein Gesprächsthema."Ihre Beine, hast du ihre Beine gesehen?" Ah, jetzt war das Schweineleder vergessen.
"Sagt, was haltet ihr von den Problemen in Khorinis?" Egal, worums ging, jetzt nur ein Themawechsel.
Der Lederexperte zuckte mit den Schultern. "Was gehts uns hier an? Wir sind in Gorthar, wir haben unsere eigenen Probleme. Was interessiert es mich, was in Khorinis oder überhaupt in Myrtana passiert."
"Aber hat Gorthar nicht genauso unter den Orks zu leiden, wie Myrtana auch?" Etwas verwundert war der Magier dann doch über die Haltung seines Gesprächspartners.
"Ja, hat es, Doch was bringts? Soll ich jetzt Myrtana auch noch bemitleiden? Ich habs schon so schwer genug, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Leben als..."
"Lederhändler nehm ich an", unterbrach ihn der Don.
"...ähm, ja, genau, das ist schon schwer genug. Gorthanisches Leder ist gutes Leder, doch wie soll ich es verkaufen, wenn die verfluchten Orks das Meer blockieren?"
"Tja, das ist wohl wahr." Mehr wußte der Magier auch nicht zu erwidern."Ach, was solls. Noch ein Bier, nein, zwei, für meinen wackeren Freund auch noch eins", brüllte er in den Raum.
Ach, jetzt war er schon der Freund des Lederhändlers. Na Prost, darauf mußte man ja ein Bier trinken. Bald kam der Wirt und brachte zwei große Krüge mit dem trüben, starken Bier, das bald den Weg in die Kehlen finden sollte.


06.02.2003 23:21#19
Tak Gelangweilt stieß Tak den magischen erzbrocken, der vor ihm auf denm hölzernen Tisch lag, mit dem Finger an. Das bläuliche Gestein kullerte über die Oberfläche des Tisches, stieß gegen die andere Hand des Waldläufers, wurde von dieser wieder in die entgegengesetzte Richtung gestoßen. Nur kurze Ruhepausen gönnte Tak dem erzbrocken, um ein paar Schlucke aus seinem mit Wein gefüllten Becher zu nehmen. Er hatte zwar weiß Gott schon besseren Wein getrunken, aber der hier war immerhin besser als garnichts...
Der Erzbrocken war gerade auf dem Weg zur Tischkante, als eine Hand auf ihn herabstiß, ihn zunächst gänzlich bedeckte, ihn dann fast zärtlich zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmte und in die Höhe hob. Fasziniert betrachtete Tak die feinen blauen Adern, die das Gestein durchzogen, während er den Brocken drehte und wendete, um alle Seiten zu begutachten...
Flüchtig, eher zufällig, fiel der Blick des Waldläufers auf die leicht bekleidete Tänzerin. Hübsch hübsch, diese Statur war sicherlich recht gut beeinflussbar mit Hilfe von Magie. Ja, genau, ein gutes Versuchsobjekt für Mutationsexperimante...
Eine Weile brütete der Gildenlose über seinen Plänen zum 'modifizieren' von Tänzerinnen, irgendwann war der Trubel allerdings vorbei. Tak riss sich kurzzeitig von seinen Gedanken los, sein Blick wanderte über die Visagen der Leute hier drin. Ein ganzer Haufen verschiedener Typen, große, kleine, alte, junge. Sie grölten, besoffen sich oder stopften Essen in sich hinein, zudem verursachten sie ein ziemliches Gedränge. Menschen... Einmal mehr fiel Tak auf, wie sehr er Menschenmassen hasste...
"Hey, du, kenn ich dich nich?"
Tak drehte sich um, die Stimme kam ihm tatsächlich bekannt vor. Und wirklich, es war der Kapitän, der sie zum Herzen des Feuers schippern wollte."Ja." antwortete der Waldläufer trocken und ergriff kurz die ihm hingestreckte Hand.
"Das hier sind die anderen Verrückten, die mitfahren wollen."Der Kapitän nickte.
"N' Abend, meine Herren..."



06.02.2003 23:40#20
GlutaeusMaximus Maximus hatte von der Tänzerin nicht viel mitbekommen und das war wohl auch besser so. Hatte er doch schon Probleme mit Frauen in normalen Klamotten. Er hatte noch immer Alpträume dank der Dame aus dem Sumpflager die vor einiger Zeit nackt im Refektorium gesessen war...

Der Grund seiner verminderten Aufnahmefähigkeit, seiner eingeschränkten Sichtweite und mittlerweile erbärmlichen Rhetorik, war der geschäftstüchtige Wirt. Als Maximus seinen Beutel mit Gold auf den Tisch gestellt hatte um ein Bier zu zahlen huschten die Augen des Wirtes sofort über den prallgefüllten Behälter. In einem Augenblick hatte der Wirt die darin enthaltene Goldmenge geschätzt und berechnet wie viel Getränke er dem Gast dafür bringen konnte.
Und so war die Sichtweite des Schwarzmagiers schon auf ungefähr sechs Fuß gesunken als die leichtbekleidete Dame den Tisch betrat. Mittlerweile war er bei vier Fuß und der Beutel bereits halb leer. Ihm gegenüber nahm der Kapitän platz und besprach irgendetwas mit Tak und dann auch mit Frost. Dem Hohepriester war ziemlich heißt, er zog die Kutte runter und saß nun in seiner Priesterrobe da. Wenn der Don das konnte...

Von dem Gespräch im gegenüber bekam er reichlich wenig mit, auch nicht mehr das der Wirt nicht mehr dem Umweg über Maximus machte um sich für die Getränke zu bezahlen. Besonders kräftig waren Bier und Wein hier zwar nicht, aber die Menge machts...



07.02.2003 00:01#21
Superluemmel Abschätzend musterte Frost den Mann, den Tak als Kapitän angeheuert hatte. Sah recht abgewildert aus, sein rechtes Auge schien beständig auf seinem Gesprächspartner zu hängen, während sein linkes von einem geradezu unheimlichen Eigenleben erfüllt war.
Es war die meiste Zeit über in Bewegung, ruckte von einem Gesicht der Runde zum nächsten, kam niemals völlig zur Ruhe. Das Rechte hingegen strahlte nur matt vor sich hin, man konnte beinahe denken, es sei eingeschlafen.
Erst bei genauerem Betrachten fiel Frost auf, dass es sich um ein Glasauge handelte. Allerdings um ein wirklich exzellent gefertigtes Imitat. Sogar die Iris glich dem seines Vorbilds bis aufs kleines Detail, würde es sich bewegen hätte er es glatt für echt gehalten.

"Ihr seid also der Kapitän, der uns sicher bis zum Herzen des Feuers bringen kann", begann Frost das Gespräch.
"Theorwulf mein Name", stellte sich der Seemann vor.
"Geb'ns mir ein Schiff und ich bringe sie überall hin."
Die Stimme des Kapitäns war fest und rauh. Er schien durchaus von sich überzeugt.
"Man nennt mich Frost", sprach der Waffenmeister und rückte seinen Mantelkragen zurecht. Trotzdem entging ihm nicht, wie die Augenbraue des Kapitäns ein kleines Stück nach oben rutschte.
"Meinen Schüler Tak habt ihr ja schon kennengelernt. Das sind meine Begleiter Don-Esteban, Glutaeus Maximus und Samantha", stellte er die Gefährten der Reihe nach vor.
"Ich hoffe ihr seid euch bewusst, dass es sich um eine Reise ohne Wiederkehr handeln könnte?"

Frost behielt das Gesicht Theorwulfs genau im Auge. Gespannt wartete er auf irgendeine Regung, das kleinste Wimpernzucken, ein unbewusstes Stirnrunzeln.Doch der Kapitän lachte nur herzhaft.
"Schaun se mal", meinte er und klopfte mit der offenen Hand sanft auf die Tischplatte.
"Ich hab mein' Schieber im Kriesch verloren. De Scheisskerle ham mir'n Loch in Rumpf geballert, bevor ich auch nur ablegen konnte. Seitdem bin ich nur noch ne halbe Seele. Die verfluchden Landradden hier schlachen mir auf de Magen, ich brauch wieder richtige Seeluft zum Atmen, nich diese Brise, der noch der Gestank von Orkscheisse anhaftet."
Nette Ausdrucksweise.
Allerdings konnte Frost nur zu gut verstehen, was der Seebär meinte. Er brauchte nur daran zurückdenken, wie hilflos und nackt er sich vorgekommen war, als er nicht mehr die gewohnten Hornplatten seiner Rsütung am Leib spürte.
"Ich kann euch für eure Dienste nicht viel geben -"
"Ach, hören's doch auf mit diesem Krempel", unterbrach ihn Theorwulf und ließ die Hand hörbar auf den Tisch klatschen.
"Das hat mir ihr Schüler da auch scho erzählt. Mir isses egal, was dabei für mich rausspringt. Ich mach das nich wege dem Gold, ich mach's wege dem Schiff. Und falls se wirklich drauf bestehen, könne wir immer noch nach der Reise über den Preis rede."
Der Waffenmeister nickte nur still.
"Nun gut, ihr scheint es ernst zu meinen. Wir brechen morgen früh auf, für Proviant ist gesorgt, falls ihr noch etwas spezielles braucht, müsst ihr selbst dafür sorgen. Vorerst geht es in Richtung Gletscher, dort wartet ein Luzkan nur darauf, von mir erlegt zu werden. Trefft uns morgen zum Sonnenaufgang vor der Taverne."
Etwas mitten in dem Gewühl schien Frosts Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Für einen kurzen Moment erschien ein Ausdruck der Trauer in seinen Augen, doch dann wurde er von derselben Ausdruckslosigkeit ersetzt, die er auch schon im Boot an den Tag gelegt hatte.

Ohne den Blick abzuwenden stand Frost auf.
"Entschuldigt mich bitte."
Einen Moment später war der Krieger in dem Getummel verschwunden. Eine steife Brise ließ den Mantel des Waffenmeisters auf und ab tanzen, als er kurze Zeit später einen kleinen Hügel nahe der Gortharfeste erreichte. Direkt an der Klippe blieb er stehen, starrte mit leerem Blick in die Ferne.Leise rauschend brachen sich die Wellen gute zwanzig Schritt unter ihm an der steil abfallenden Felsformation. Die sanft gewellte Hügellandschaft des Meeres nahm seinen gesamten Sichtbereich ein, wurde nur von der Schwärze des Nachthimmels durchbrochen. Irgendwo dort draußen schob sich ein mächtiger, schwarzer Schatten über den Horizont, eine stille Standarte der orkischen Bedrohung.
Kaltes Sternenlicht brach sich in den eisblauen Pupillen des Kriegers, seine Haare sprangen im Takt des Windes sanft auf und ab. Trauer lag in seinem Blick, in Gedanken befand er sich ebenfalls in Gorthar, zu einer anderen Zeit, zu einem anderem Zweck.

Hier lag sein Grab.
Vor Monaten war er hier gestorben, gefallen im Kampf gegen den Machthunger Sorims, dem Magier der von der Macht von Artefakten korrumpiert worden war, welche niemals in die Hände eines Menschen gelangen sollten.Und dennoch stand er hier.
Bis zum heutigen Tage hatte er sich noch nicht erklären können, warum er noch lebte. Irgendeine ihm unbekannte Macht hatte ihn aus Beliars Reich gerissen, zurück in die Welt der Lebenden.
Frosts Blick fiel auf die Handfläche seiner linken Hand.
Vor nicht allzu langer Zeit war diese Hand aus nicht viel mehr als dem bloßen Knochen bestanden. Ein Tribut an die Unterwelt, der Preis den er hatte zahlen müssen um dem Tode ein Schnippchen zu schlagen. Ruckartig ballte der Krieger die Hand zur Faust.
Jetzt war sie wieder lebendig, er spürte das pulsierende Leben in seinem Arm intensiver als je zuvor. Und dennoch, würde diese Kraft ausreichen, dem Dämon zu trotzen? Würde er gegen ihn bestehen, wenn es darauf ankam?
Begleitet von einem leisen Ploppen löste sich der Verschluss von Frosts Feldflasche. Langsam hob er den Behälter über seinen Kopf, dann kippte er den Inhalt aus.
Leise plätschernd ergoss sich die blutfarbene Flüssigkeit auf Frosts Rüstung, wurde binnen Sekunden gierig von ihr aufgesogen.
Ein starkes Schwindelgefühl schlug wie eine Flutwelle über Frosts Bewusstsein zusammen, ließ ihn benommen nach hinten taumeln.
Er spürte, wie sich ein Teil seiner Seele gegen das starke Gift auflehnte, der Dämon versuchte den Bann zu brechen, der sich zu erneuern drohte. Doch selbst die überirdische Kraft des Höllenwesens reichte nicht aus, sich der Wirkung des Tranks entgegenzusetzen.
Benommen lehnte Frost an einem nahestehenden Baum, versuchte seinen rasenden Puls zu beruhigen, einen klaren Gedanken zu fassen.
So extrem die Wirkung des Gifts auch sein mochte, es forderte seinen Tribut. Und jedes Mal wenn er diese Prozedur wiederholte, wurde der Dämon resistenter gegen die betäubende Wirkung. Die Abstände zwischen der Einnahme würden zunehmend dahinschmelzen, bis er freikam und seinen Geist in einem Tornado aus Wut und diabolischer Macht hinwegfegte.
Soweit durfte es nicht kommen.
Eine gute Stunde später verließ Frost das einsame Grab, suchte sich seinen Weg zurück in die still daliegende Stadt. Mit sich trug er einen länglichen, in ein Tuch eingeschlagenen Gegenstand.
"Irgendwann", dachte sich der Krieger, "Irgendwann...."



07.02.2003 04:50#22
GlutaeusMaximus Während der Kapitän noch irgendwelche Geschichten von früher erzählte näherte sich der Goldbeutel des Hohepriester der völligen Leere. Auch das entging den scharfen Augen des Wirtes nicht und er tischte Maximus zum 'Abschied' noch etwas Kräftigeres auf.

Der Schwarzmagier sackte in sich zusammen behielt aber erstaunenswerterweise all seinen Alkohol im Verdauungstrakt. Auch Samantha und Tak hatten genug von den Geschichten und nahmen den Hohepriester in de Mitte. Besonders schwer war Maximus trotz seiner 6 Fuß und 7 Zoll nicht. Das meiste Gewicht kam von der dicken Robe und der guten Füllung...

So hatten es die beiden auch nicht schwer ihn oben ihn eins der Zimmer zu verfrachten. Mit einem Krachen, und ohne den Magier auch nur ein einziges Mal aufzuwecken, ließen die Templerin und der Gildenlose Maximus aufs Bett fallen.
Auch Tak und Samantha begaben sich auf ihre Zimmer. Währendessen hörte sich Don die spannenden Geschichten des Kapitäns an und erwatete die Rückkehr der beiden Krieger. Arson betrat die Schänke als erster. Er schien guter Laune zu sein und trank sogar ein Bier mit dem Kapitän und dem Schwarzmagier bevor er auf sein Zimmer ging.

Um einiges später – als sich die dicken Schwaden in der Schänke schon fast wieder aufgelöst hatten und nur noch wenige Gäste einsam herumsaßen – kehrte auch Frost zurück. Auch der Kapitän war schon verschwunden. Der dunkle Krieger hatte nicht so ein fröhliches Gesicht wie der Paladin und so nickte Don ihm nur stumm zu und beide zogen sich auf ihre Zimmer zurück...



07.02.2003 12:08#23
Superluemmel Die ersten, goldenen Lichtlanzen stachen hinter den Hausdächern hervor, liebkosten die schlafende Stadt mit ihrer wärmenden Umarmung. Rauhreif glitzerte im Licht der tief stehenden Sonne, verwandelte Gorthar in eine funkelnde Kristalllandschaft.
Schnee knirschte leise unter schweren Stiefeln, ein einsamer Schatten schritt langsam durch die Gassen, trat schließlich nahe einem Brunnen ins Licht hinaus.In weißen Atemwolken verließ die Luft die Lungen des Kriegers, ein leiser Seufzer war zu hören. Dunkelheit umgab seine Gestalt wie ein undruchdringlicher Schleier, selbst die Sonne schien sich von den mattschwarzen Panzerplatten unter dem weiten Mantel fernhalten zu wollen. Nur die in langen Strähnen über Gesicht und Schulter fallenden, silbergrauen Haare standen in krassem Kontrast zu seinem restlichen Äußeren.

Frost liebte diese Momente.
Um diese Zeit lagen die meisten Menschen noch seelig schlummernd in ihren warmen Betten, vergaßen für wenige Stunden die vor der Tür vorherrschende Kälte und den kräftezehrenden Arbeitstag.
Der Waffenmeister genoß die vollkommene Stille, die Ruhe der frühen Morgenstunden. Nur ab und zu wurde der Mantel des Schweigens von einer weißen Nebelwolke gelüftet, wenn eine kleine Schneelawine sich ihren Weg über die Kante eines der Dächer suchte und in die Tiefe stürzte.
Es war immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel, die Geburt eines neuen Tages mitanzusehen. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, was der Tag bringen würde, ob er sich zum Guten oder zum Schlechten wenden würde.Und ob man den Anbruch eines weiteren Tages überhaupt noch miterleben durfte.


07.02.2003 14:46#24
Samantha Das Hörnchen stand am Fenster und hoppelte aufgeregt quieckend auf der Stelle herum. Samantha grummelte in ihr Kopfkissen und drehte sich zur Seite. Was sollte dieser Lärm früh am Morgen? Konnte man sie denn nicht einmal ausschlafen lassen? Jetzt, wo es endlich mal wieder schön mollig warm um ihre kalten Füsse war.
Doch der kleine Fellknäul wollte einfach keine Ruhe geben. Seine Äuglein starrten neugierig nach draußen und sein buschiger Schwanz zuckte aufgeregt herum. Und dann noch dieses ohrenbetäubende Quieksen...
Samantha hatte genug. Sie griff nach ihrem Kissen und schleuderte es in Richtung Nervensäge am Fenster.
Das Hörnchen bemerkte das Geschoss zu spät, protestierend quäkend fanden Hörnchen und Kissen sich schließlich auf dem harten Holzboden wieder.
Samantha war jetzt aber trotzdem wach. Fluchend erhob sie sich und kleidete sihc an. Gut, es war ja auch schon hell draußen. Sicher hätte sie wieder verschlafen.
Die Templerin gähnte ausgiebig, packte dann ihre sachen zusammen und stieg die dunkle hölzerne Treppe hinab.



07.02.2003 17:14#25
Arson Leise raschelte das bräunliche Leder des groben Wamses, rau und kratzig glitten die grauen Haare des Innenfutters über Arsons nackte Brust, schützten den Oberkörper des Paladins vor der schneidenden Kälte des Winterwindes, der heiser heulend an den geschlossenen Fensterläden rappelte. Gewissenhaft knotete der junge Krieger die Bänder in der Halsgegend des Kleidungsstückes zusammen, zog es dann mit einigen schnellen Griffen in die richtige Position. Zufrieden mit seiner Arbeit ließ er sich auf das einfache Bett seines Schlafgemaches sinken, um sich seinen Stiefeln zu widmen. Während er die Füße in die schweren Konstruktionen aus Metall und Leder steckte, fiel sein Blick auf das am Fußende des bettes lehnende Schwert. Ein einzelner Sonnenstrahl hatte sich im goldenen Knauf der Waffe verfangen, sprenkelte die gegenüberliegende Wand nun mit weichen, warmen Lichttupfern. Lange Sekunden verharrte der hochgewachsene Kämpfer auf der groben Strohmatratze, starrte gedankenverloren auf das seltsame Muster aus gelblichen Punkten, dann stand er mit fast aphatischen Bewegungen auf, griff nach der ledernen Scheide und zog die Klinge mit einer ruckartigen Bewegung aus ihrem dunklen Heim. Nachdenklich musterte er das scharfe Klingenblatt, fuhr mit dem Daumen über den makellos geschliffenen Stahl. Seit seiner Ernennung zum Paladin hatte nicht ein einziger Tropfen Blut die schimmernde Waffe besudelt, keine Kerbe, nicht einmal eine winzige Unreinheit war auf dem Mordinstrument zu finden. Arson fragte sich, wie lange das jungfräuliche Metall sich seine glänzende Reinheit noch würde bewahren können. Bald schon würde die Klinge auf ihre unzähligen Schwestern treffen, sich klirrend und kreischend im Kampfe mit ihnen messen. Bäche von Blut und anderen Körperflüssigkeiten würden das silbrige Heft hinunterrinnen, bleiches Gebein unter der brutalen Kraft des singenden Stahls zersplittern. Dies war das Los der Paladine und ihrer Waffen. Sie mussten ihre Reinheit aufgeben, um die Unschuld der Schwachen zu bewahren, mussten töten, um Leben zu bewahren. Manchmal mussten sie sich mit den Geschöpfen Beliars verbünden, um das Werk Innos' zu vollbringen...
Ein hartes Klopfen an der Tür riss Arson aus seinen Gedanken."Herr Paladin? Seit Ihr wach?"
Die Stimme gehörte eindeutig einer Frau. Der Krieger vermutete, dass es sich um eine der Schankweiber handelte. Fast unwillig stieß er sein Schwert zurück in die Scheide.
"Ja, ich bin hier. Was gibt es?"
-"Es wird nach Euch verlangt. Ein Händler mit dem Namen Soharim sagt, Ihr hättet Schlittengespanne bei ihm bestellt."
Die Stimme der Frau wurde das dicke Holz der Tür gedämpft. Der junge Paladin stieß einen gedämpften Fluch aus, griff dann eilig nach seinem Brustharnisch."Sagt ihm, ich komme gleich."
Ohne sonderliche Eile legte Arson den Rest seiner Rüstung an, überprüfte jede Schnalle doppelt auf ihren korrekten Sitz, so, wie er es von Sludig gelernt hatte. Als er schließlich in den gedrungenen Schankraum trat, war er im Nu umringt von Soharim und seinen beiden Gehilfen. Der fettleibige Händler grinste bis über beide Ohren.
"Herr Paladin, schön, Euch wiederzusehen!"
-"Habt Ihr meine Schlitten?" Dem Hochgewachsenen Krieger war heute nicht nach müßigem Geschwätz zumute. Kommentarlos ließ er sich von Soharim versichern, dass sowohl Hunde als auch Schlitten vor den Stadttoren auf sie warteten."Sobald Ihr es wünscht, werde ich Euch hinführen, edler Herr."Arson nickte, trat an einen der Holztische und setzte sich auf eine grob geschnitzte Bank.
"Wartet vor der Taverne. Wir werden Euch rufen lassen, sobald wir Eurer soweit sind."
Der Händler verneigte sich und verschwand durch die niedrige Eingangstür. Der junge Streiter Innos winkte nach dem Wirt und ließ sich sein Frühstück bringen - es gab Brot, Käse, kalten Braten und dazu Sauerbier, eine Mahlzeit, wie der Recke sie noch aus der Zeit als Bauerssohn gewöhnt war. Hungrig machte er sich über die Speisen her, während er auf den Rest der dunklen Gesellen, die sich Abenteurer schimpften, wartete.



07.02.2003 18:47#26
Superluemmel Irgendwann in den späten Abendstunden schwang die Tavernentür auf und der Paladin verließ sichtbar gut gelaunt die Taverne. Kurz nach ihm folgte der Rest der Abenteurergruppe.
Im Schatten der gegenüberliegenden Hauswand lehnte Frost, die Arme vor der Brust verschränkt, sein Fuß in regelmäßigen Intervallen auf den Boden trommelnd.Die unverhohlene Zufriedenheit des Innosstreiters führte zu einer weiteren Verschlechterung von Frosts ohnehin schon angeschlagenen Laune. Dieser Kerl war ihm einfach zu selbstgefällig. Dem würde das Lachen schon noch vergehen.Gerüchte verbreiteten sich schnell in der Stadt, ein kurzer Spaziergang über den Marktplatz genügte um sich über jegliche Vorkommnisse in Gorthar zu informieren. Neben den üblichen Kleinigkeiten wie Ladendiebstähle, Raubüberfällen, einem unehelichen Kind und dem restlichen Bürgergetratsche machten auch Gerüchte von einer vorübergehenden Auslaufsperre für den Hafen die Runde. Der Waffenmeister konnte sich gut vorstellen, wer dafür verantwortlich war.
"Erst drängt ihr euch mir auf und dann verspätet sich auch noch unsere Abreise, weil ihr euch erst noch den Wanst vollschlagen müsst!", fauchte der Krieger den Paladin zur Begrüßung an.
"Wenigstens wart ihr geistesgegenwärtig genug, für Schlitten zu sorgen...."An den Rest der Gruppe gewandt fuhr Frost fort.
"Ich habe mich mit dem Schlittenhändler unterhalten und vereinbart, ihm das Boot als Ausgleich für die Schlitten zu überlassen. Der größte Teil der Ausrüstung ist bereits verladen, fehlt nur noch euer eigenes Gepäck. Theorwuld steht schon bei den Schlitten, er wird uns bis zum Gletscher begleiten und bei der Hütte der alten Frau auf uns warten. Ich will ihn nicht im Kampf gegen eines der Gletscherbiester verlieren. Sobald ihr eure Ausrüstung verladen habt, ziehen wir los. Wir werden dem Verlauf des Flusses folgen, bis wir die Schlucht erreichen. Theorwulf berichtete, dass ab dort das Eis nicht sicher genug für eine Weiterfahrt wäre. Deshalb werden wir durch die Schlucht ziehen und dann weiter in Richtung Gletscher. Beeilt euch, wir haben schon genug Zeit verloren."Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sich Frost herum und schritt in Richtung Stadttor davon.



07.02.2003 19:25#27
Samantha Wie bestellt warteten bereits die Hundeschlitten hinter dem Stadttor. Die kleine Gruppe von Abenteurern stapfte durch den knöcheltiefen Schnee auf die Gespanne zu und begann das Gepäck aufzuladen.

Das Hörnchen hatte sich angesichts der riesigen wolfsähnlichen Viechern und ihren tiefblauen Augen eilig in Samanthas Rüstung versteckt. Eines der Tiere jedoch hatte das kleine Knäul gerade noch so davonschlüpfen sehen und beäugte nun aufmerksam mit schiefgelegtem Kopf die Templerin.
Samantha lächelte und tätschelte den Kopf des Hundes.
"Guter Kerl, du hast nichts gesehn", sie steckte ihm unauffällig ein Stück Scavengerschinken von ihrem Proviant zu. Der Rudelführer schmatzte zufrieden und warf seinen Kollegen böse Blicke zu, die schon neugierig herüberschauten und ebenfalls auf ein Leckerli hofften.

"Die Schlitten sind beladen, wir können aufbrechen!"
Samantha versicherte sich nochmals, dass ihr Gepäck auch nicht herunterfallen konnte unterwegs, dann ging sie hinüber um sich ebenfalls ein Plätzchen auf einem der Gespanne zu ergattern. Das Gepäck hatte zwei Schlitten in Anspruch genommen, daher blieben noch drei übrig um die sechs Menschen zu transportieren.
Samantha schwang sich zuversichtlich zu dem Paladin auf den Schlitten und nahm das Geschirr in die Hände. Die anderen arrangierten sich ebenfalls, sodass schließlich die beiden Gespanne mit jeweils zwei Menschen und die beiden Gepäckschlitten sich in Bewegung setzten. Vorneweg rutschten bereits die Kufen mit den beiden Waldläufern und dem alten Kapitän durch den Schnee.


07.02.2003 20:42#28
Superluemmel Die Landschaft verwandelte sich in eine einzige, weiße Masse als die Hundeschlitten an Fahrt gewannen und die Hauptstadt des gorthanischen Reiches hinter sich zurückließen.
Wolken aus Pulverschnee stoben hinter den Schlitten in die Höhe, schon nach kurzer Zeit begannen die Hunde zu hecheln, folgten aber dennoch ihrem Leittier. Dünne Wolkenfetzen hingen vor dem einzigen Lichtspender in der stockfinsteren Nacht, dennoch reichte der Lichtschein des Sichelmondes aus, den Gefährten ihren Weg zu beleuchten.
Wie erwartet teilte sich die Templerin ihren Schlitten mit dem Paladin. Der Don thronte auf dem einzigen, dreifach besetzten Gefährt, zusammen mit Glutaeus Maximus und dem Kapitän bildete sein Untersatz die Mitte der Formation. Die Gildenlosen hatten sich ebenfalls zusammengerottet und auf dem letzten Schlitten eingefunden.

Während Tak am Schaft seines Speeres herumfingerte, kümmerte sich Frost um die Steuerung des Schlittens.
Schon nach einer knappen halben Stunde hatten die Abenteurer den vereisten Flusslauf erreicht. Für einen Moment drohte der Schlitten auszubrechen, das Gewicht verlagerte sich stark auf eine Seite. Kreischend fuhren die stählernen Kufen über das Eis, dann brachte der Waffenmeister das Gefährt wieder unter Kontrolle.
Aus dem Augenwinkel sah er den Paladin, wie er versuchte sich an die Spitze der Gruppe zu setzen. Typisch, immer mussten diese Kerle den starken Mann markieren. Der Krieger kniff leicht die Augen zusammen, schob mit einer Schulterbewegung den Kragen seines Mantels ein Stück höher um seinen Hals gegen den eisigen Zugwind zu schützen.
Wahrscheinlich war dem Innoskrieger durchaus bewusst, dass der ehemalige General über diese Provokation nicht einfach hinwegsehen konnte. Mit einem schrillen Pfiff entwich die Luft zwischen Frosts an die Lippen gelegten Fingern, dann spornte er die Hunde zu schnellerer Fahrt an.
Irgendwie fühlte sich der Krieger an seine Kindheit in den Tundren rund um Hammerfoldt erinnert. Damals hatte er des Öfteren an kleinen Wettrennen mit Hundeschlitten teilgenommen.
Die Miene des Kriegers war ausdruckslos, als er nach wenigen Sekunden an dem Schlitten des Paladins vorbeizog. Immerhin konnte man sich nicht alles gefallen lassen. Und es wurde durchaus Zeit, dass jemand dem Gottesstreiter seine Grenzen aufzeigte.



07.02.2003 21:36#29
Don-Esteban Herrje, fuhren diese Männer da vorne tatsächlich ein Rennen? Der Don wußte, wo das endete: Ein Schlitten stürzte um, bei dem Versuch seines Führers, das Letzte aus dem Gespann herauszuholen und den anderen zu überholen. So würde es sicher auch diesmal kommen. Was wohl die Templerin davon hielt? Der Magier genoß lieber die Fahrt durch die Winterlandschaft. Verschneite Uferhänge begleiteten den Weg der Reisenden, manchmal hingen sie über und unter ihnen taten sich dunkle, schwarze Löcher auf. Doch ehe einer der Neugierigen hineinlugen konnte, waren die Schlitten schon vorbeigeflutscht. Weiter ging es, immer weiter den vereisten Fluß hinauf. Hinter jeder Biegung warteten neue Dinge auf das staunende Auge. Waren es einmal sanfte Hänge, die in Jahrtausenden von den Wassern des Flusses ausgewaschen wurden, konnte hinter der nächsten Biegung schon wieder ein hoher Felszacken auftauchen, bekrönt von einem gefrorenen Wasserfall, bestehend aus tausenden von Eiszapfen, die das Licht glitzernd zurückwarfen. Doch all dies bekamen die beiden Wettstreiter weiter vorne nicht mit.
Die kalte Luft schnitt in die Haut, die schnelle Fahrt ließ einen Wind ins Gesicht wehen, der schnell auskühlte. Der Schwarzmagier wickelte sich enger in seinen pelzbesetzten Umhang. So ließ es sich aushalten. Das weiße Haar flatterte im Wind, die Augen waren zu engen Schlitzen zusammengekniffen. Schlittenfahren war eine interessante Fortbewegungsart.



07.02.2003 21:45#30
Tak Der kalte Fahrtwind schnitt unangenehm über Taks Gesicht, verwandelte seine Ohren in Eisklumpen und brachte seine Frisur ganz schön durcheinander. Knirschend glitten die Kufen des Schlittens über Schnee und Eis, ab und zu ruckelte das Gefährt, wenn der Boden uneben war, das Trappeln der Hundepfoten und das Hecheln der Tiere vermischten sich mit dem Pfeifen des Windes. Kleine Schneeflocken fielen von oben herab und suchten die Abenteurer mit einer dünnen weißen Schicht gefrohrenen Wassers zu bedecken...
Während der Fahrt behandelte Tak seinen Speer noch mit dem Schleifstein, der er stets dabei hatte, um die Waffe für den bevorstehenden Kampf in möglichst gute Verfassung zu bringen. Sein Umhang flatterte fast senkrecht hinter ihm im Fahrtwind und verlieh dem Waldläufer beinahe das Aussehen eines geflügelten Wesens...
Plötzlich stieß Frost einen Pfiff aus, eine Sekunde später nahm die Geschwindigkeit des Schlittens zu. Tak sah ärgerlich zu dem Waffenmeister, als ihm die Schneeflocken plötzlich mit vermehrter Kraft ins Gesicht peischten, doch der stand nur ruhig vorne auf dem Schlitten und lenkte die galoppierenden Hunde. Als Tak einen Blick zur Seite warf, sah er den Schlitten des Paladins, der von Frost gerade überholt wurde. Der Innosfuzzi warf den Gildenlosen einen kurzen Blick zu, dann trieb er seine Hunde zur eile an. Der Schlitten des Paladins nahm Fahrt auf, doch Frost dachte nicht daran, seinen Vorsprung aufzugeben und beschleunigte weiter...
"Verdammte kleine Kinder..." fluchte Tak leise vor sich hin, während er mit zu Schlitzen verengten Augen das Rennen beobachtete. Der Schlitten der Schwarzmagier wurde jetzt auch schneller, aber wohl eher, um den Anschluss nicht zu verpassen, als am Rennen teilzunehmen. Mit geradezu halsbrecherischer Geschwindigkeit rasten die Gefährte durch die verschneite Pampa...


07.02.2003 21:51#31
GlutaeusMaximus Während sich die beiden tollen Krieger ein Rennen lieferten fiel der mit drei Mann überladene Schlitten zurück. Weder der Kapitän noch Maximus konnten besonders gut mit dem Schlitten umgehen und so wurde der Abstand zwischen den beiden Gruppen immer größer. Der Don war sich ja zu fein hier mitzuhelfen, wahrscheinlich würde der sich eh nur blamieren, dachte sich Maximus, unfähig körperliche Arbeit zu verrichten...

Der Schwarzmagier hatte nicht an Handschuhe gedacht. Bisher konnte er seine Hände immer in die weiten Taschen des Mantels stecken wenn’s kalt wurde, aber jetzt durfte er die Leinen nicht loslassen. Jedes Mal wenn sie eine Schneeverwehung durchfuhren stob der Schnee auf und wurde zum einen weißen Nebel der sich in jede Ritze der Kleidung legte um dort zu schmelzen. Eiskaltes Wasser lief dem Magier am Kragen hinab und unter die Robe.

Weit vor ihnen hatte sich das Rennen endlich entschieden. Frost hatte seine Führungsposition wieder inne. Das war auch um einiges sinnvoller, nachdem Arson den Weg nicht kannte... Jetzt war der befahrbare Bereich auf dem Fluss teilweise so eng, dass Überholmanöver unmöglich waren.

Frost drosselte das Tempo wieder etwas um den Hunden etwas Erholung zu gönnen und der Schlitten mit den beiden Schwarzmagiern und dem Kapitän konnte endlich wieder aufholen...



07.02.2003 22:38#32
Samantha "Mensch, verdammt! Ihr Männer habt einfach kein Händchen dafür!", Samantha schob Arson unsanft zur Seite und riß ihm die Leine aus der Hand, "wir hätten wunderbar überholen können. Wir hatten es schon fast geschafft, aber nein, die Feiglinge davorne mußten ja unbedingt den schmalen Flussweg einschlagen und du bremst lieber als aufs Ganze zu gehn..."
Arson hockte ohne eine Miene zu verziehen immer noch neben ihr und ließ das Gezeter der aufgebrachten Templerin stillschweigend über sich ergehen.
Samantha war es gewesen, die Arson und den Schlitten zu so einer rasanten Fahrt gedrängelt hatte. Es war so ein wundervolles Gefühl den eisigen Wind im Gesicht zu spüren, zu sehen wie der Schnee in jeder Kurve schwungvoll unter den kreischenden Kufen hervorspritzte. Aber leider hatten die Schneehunde doch etwas mit dem Gewicht der schweren Paladinrüstung zu kämpfen und brachten so den Herausforderern einen leichten Nachteil. Nun war das Rennen eh gelaufen, der Fluss suchte sich seinen halb zugefrorenen Weg dicht neben ihnen und die Berge drängten sie auf der anderen Seite zusammen. Außerdem hechelten die Hunde auch schon erbärmlich, lange hätten sie solch eine rasante Fahrt sicher nicht mehr durchgehalten.

Samantha lehnte sich zurück und stieß resigniert die Luft aus.


07.02.2003 23:02#33
Superluemmel Der Schlitten war zu schnell, um dem Loch im Eis noch ausweichen zu können. Während die Hunde einfach mit einem Satz über den isch plötzlich auftuenden Aubgrund hinwegsetzten, fuhr der Schlitten mit einem Mal nur noch auf einer Kufe.
Frost Reaktion war nur seiner Kindheit im rauhen Norden zu verdanken. Im selben Moment, in dem er die Kluft im Eis bemerkte, verlagerte er sein Gewicht auf die noch am Boden haftende Kufe. Blitzartig ließ er mit der Linken die Zügel los, griff stattdessen nach der Flanke des Fahrzeugs. Sein rechter Stiefel kam hoch, schob sich auf der anderen Seite unter den Schlitten und hob ihn leicht an.Das Ergebnis war eine schon fast groteske Haltung, nur noch auf einem Bein stehend und den Körper tief über das Eis gebeugt, versuchte er die Balance und gleichzeitig die Zügel zu halten.

Doch die Aktion zeigte Erfolg.
Ein ungehaltener Kommentar Taks drang an seine Ohren, als der Waldstreicher um seinen Halt kämpfen musste. Auf einmal schlitterte der Schlitten mit einer beachtlichen Seitenlage über das Eis, die Kante der Kufe hinterließ eine tiefe Rille im erstarrten Körper des Flusses.
Obwohl er fast all seine Aufmerksamkeit darauf lenken musste, nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten, wagte der Waffenmeister einen kurzen Blick über die Schulter. Seine Sorgen galten schon nicht mehr dem eigenem Gefährt, sondern vielmehr dem Lastschlitten, der ihm folgte.
Ein kräftiger Ruck, die Kufe kreischte gequält auf und schleuderte wie aus Protest einen Funkenschauer über das Eis, dann brach das Heck leicht aus, zog den nachfolgenden Schlitten aus der Gefahrenzone.
Schweiß perlte trotz der bitteren Kälte von Frosts Stirn, als er schließlich auch die zweite Kufe wieder auf dem Eis aufsetzen ließ.

Die Blau- und Grautöne des Flusslaufes wurden in immer kürzeren Abständen von dunklen Flecken durchbrochen. Tückische Löcher und Risse im Eis, die zu schnellen Reisenden leicht zum Verhängnis werden konnten. Da hob sich ein dunkler Umriss gegen das monotone Weiß des Umlandes ab.
"Dort vorne ist die Brücke!", rief Frost über seine Schulter hinweg."Runter von dem Eis und nach rechts in die Schlucht! Es ist zu gefährlich, noch länger auf dem Fluss zu bleiben! Wir fahren weiter, bis wir das Hügelland hinter der Schlucht erreichen!"
Der Krieger wusste nur zu gut, was hinter der Schlucht auf sie warten würde. Dort lag die Ebene, in der das Heer Kaszan Toras' auf das der Freiheitskämpfer der Kolonie geprallt war.
Keine zehn Pferde brachten den Waffenmeister dazu, in dem von dem Kampf der beiden Sphärendämonen zerfurchten Land zu nächtigen. Er war weiß Gott kein abergläubischer Mensch, aber diese Ebene war selbst ihm nicht geheuer.


08.02.2003 00:33#34
Tak Die Fahrt ging zügig voran, auch wenn die Hunde inzwischen langsam müde wurden. Die zerklüfteten Hänge der Schlucht flogen fast an den Reisenden vorüber, während der mittlerweile dicht fallende Schnee Schlitten, Gepäck und Passagiere unter einer dicken, weißen Decke begraben wollte...
Mit einer blitzartigen Bewegung schoss Taks Speer zur Seite und daraufhin sofort nach oben, bevor der Waldläufer seine Waffe zufrieden wieder weglegte. Schnell näherten sich die Schlitten dem Tal der Schlacht um Gorthar, jener zerfurchten, gepeinigten Ebene, auf der vor garnicht alzu langer Zeit viele Soldaten Gorthars und der Gefangenen ihr Leben gelassen hatten. Tak konnte sich gut an diese Schlacht erinnern, dieses Massaker, als ein verrückter Magier sonstwas entfesselt hatte...
Die Schlucht wurde breiter, dahinter offenbarte sich eine Landschaft, deren Narben selbst unter der dicken Schneedecke erkennbar zu sein schienen. Spitz wie Dornen schälten sich einige Felsen aus dem dichten Schneegestöber, woanders waren tiefe Gräben in den Boden gerissen und geschmolzenes Gestein zu strickförmiger Schlacke erstarrt. An einigen Stellen ragten rostige Waffen oder Rüstungen aus dem Schnee, die Toten lagen ineinander Verschlungen auf dem Boden, die knöchernen Finger um die Griffe schartiger Schwerter geklammert, so als ob ihr Kampf niemals enden würde. Auf den laublosen Baumleichen, die Skelettartig in den grauen Himmel ragten, saßen einige Raben und putzten ihr Gefieder, sie schienen die Anwesenheit des neuen Futters zu spüren...
Raben?
Tak kniff die Augen zusammen und betrachtete die großen schwarzen Vögel erneut. Schien es nur so oder hatte einer wirklich zwei Köpfe...?

Mit einem ruhigen, monotonen Geräusch glitten die Kufen der Schlitten über den Schnee, Frost drosselte die Geschwindigkeit, es sah fast aus, als würde der Waffenmeister dies nicht einmal wirklich mitbekommen. Er schien instinktiv zu handeln, um so lange wie möglich wegzubleiben von diesem Schlachtfeld. Die Hunde schienen der selben Meinung zu sein, sie wurden immer nervöser, je näher sie der Ebene kamen, sie verfielen vom flotten Galopp in einen gemütlicheren Trab, während ihre Nasen ständig die Umgebung sondierten. und tatsächlich, irgend etwas musste hier sein...
Der Griff des Waldläufers um seinen Speer wurde fester, seine scharfen Augen beobachteten die Gegend, damit ihnen keine Regung entgehen konnte. Tak spürte sie, irgend eine sonderbare Macht, eine mächtige Energie, die den ganzen Ort zu durchdringen schien. Und er war sich sicher, das es den Anderen genauso ging. Hier war nicht nur die Natur krank, es schien, als sei das Gefüge zwischen den Welten, die dünne Grenze zwischen Wahrheit und Wahnsinn, hier brüchiger als irgend wo anders...
"Beeiling, ich will dieses verfluchte Schlachtfeld möglichst vor Einbruch der Dunkelheit hinter mir haben!" rief Frost den Anderen zu und trieb seine Hunde einmal mehr zur Eile an. Hächelnd zogen die Tiere an, der Schlitten glitt schneller über die Schneedecke. Tak zog sein Schwert und stieß es mit einer schnellen Bewegung nach unten in, als er es wieder aus dem Schnee zog steckte ein menschlicher Schädel auf der Klinge. Tak betrachtete diesen kurz, murmelte "Eindeutig Sumpfi...", und ließ den Knochen hinter dem Schlitten wieder zu Boden fallen...



08.02.2003 10:51#35
Arson In zügigem Tempo glitten die Schlitten durch das unendliche Meer aus weißer Kälte, störten die ewige Ruhe der im Eis begrabenen Seelen der Toten durch das knarzende Hundegeschirr, das japsende Hecheln der gräulichen Tiere und die knappen Befehle ihrer Herren. Je weiter die Abenteurer in die frostige Wüste eindrangen, desto schneidender wurde das kühle Lied des Windes, die feinen nadelspitzen seiner luftigen Finger hatten sich in scharfe Rasierklingen verwandelt, versuchte die Haut von den Gesichter der Reisenden zu schälen. Arson hatte das Visier seines Helms heruntergeklappt, starr und unbewegt starrte das stählerne Antlitz des Rüstungsstückes auf die im Eis steckenden Zeugen eines längst vergangenen Krieges, gaben dem Paladin das gefühllose, unmenschliche Aussehen einer lebendig gewordenen Statue. Allein die durch die Luftschlitze dringenden Atemluftwolken verrieten dass sich ein lebendes Wesen in dieser schimmernden Schale aus schweren Eisenlegierungen befand.
Während des temporeichen Wettrennens noch hatte der hochgewachsene Krieger vergnügt in den Wind gelacht und seinen Hundeschlitten, ein Gefährt, dass er freilich zum ersten Mal in seinem Leben lenkte, mit mehr Glück als Verstand um enge Kurven und zwischen scharfkantigen Hindernissen hindurch manövrierte. Rüstung eines Paladins hin oder her, der ehemalige Bauerssohn zählte kaum zwanzig Sommer und war im Grunde seines Herzens immer mehr ein ziemlich großer, ziemlich breit gebauter Junge geblieben. Aus eben diesem Grunde hatte sich die Laune des Kämpfers auch binnen Sekunden verdüstert, als die Schlitten die ersten erfrorenen Überreste einstmals tapferer Krieger passierten. Hatte das Helmvisier zuvor die ausgelassene Heiterkeit des Streiter Innos' verborgen, so verdeckte sie nun die Betroffenheit in den Augen des Mannes. Er wusste nur allzu gut, dass hier viele seiner ehemaligen Lagergenossen lagen, Templer, Novizen und vielleicht sogar der ein oder andere Baal, dahingemetzelt von der Wucht eines mächtigen Gegners, gestorben in den eisigen Höhen des Gletschers, unbesungen, doch nie vollends vergessen.
Der Paladin schlug das Zeichen des Lichts und wandte sich der Schlittenführung in Person seiner Templerfreundin zu. Auch Samantha schien der Anblick nicht gänzlich unberührt zu lassen, immer wieder blickte die Kriegerin zur Seite und musterte die im eisigen Boden steckenden Waffe und Rüstungsteile. Endlich hatte die Gefährten das Schlachtfeld hinter sich gelassen, das unebene Ruckeln der über Kadaver und sonstige Überreste holpernden Schlitten verwandelte sich wieder in das wunderbar leichtfüßige Gleiten in einem ruhigen Meer aus aufwirbelnden Schneewolken. Erst jetzt begann Arson sich zu fragen, was genau sie eigentlich hier oben suchten. Irgendein Tier. Lurkan? Luzkan? Was, bei allen Göttern, sollte das sein? Würde die unsterbliche Seele des Berges seine weiße Decke bald über sechs weitere im Eis gestorbene Leichen ausbreiten dürfen? Die Zeit würde es zeigen.



08.02.2003 11:26#36
Tak Tak wunderte es fast, dass das Schlachtfeld sie so ohne weiteres hatte passieren lassen. Misstrauisch warf der waldläufer einen blick zurück, fast erwartete er, dass irgend etwas sie verfolgte, es nicht zulassen konnte, das die Sterblichen so ungeschoren davonkamen. Doch da war nichts...
Das Hecheln der Schlittenhunde und die selten gewechselten Worte der Reisenden waren die einzigen Anzeichen von Leben in dieser Eiswüste. Tak wandte sich wieder nach vorn, bald würden sie ihr Ziel erreicht haben...
Bellen, Bellen in der Ferne, unnatürliches Geheul drang leise an die Ohren das Waldläufers. Die Geräusche schienen vom Schlachtfeld zu kommen, Tak drehte sich noch einmal um. Immer noch nichts. Dennoch, auch die anderen schienen es bemerkt zu haben, fast alle warfen kurze Blicke nach hinten...
Getrappel, irgend etwas rannte durch den Schnee, hinter ihnen. Knurrend, hechelnd verfolgte es seine Beute. Nein, nicht eines, mehrere. Wölfe? Vielleicht.
Tak packte seinen Speer und behielt den Bereich hinter ihnen jetzt ständig im Auge. Dann tauchten sie auf...
Riesige Biester, vier Stück, rannten über den Schnee als wäre er Steinhart, sie hatten gewisse Ähnlichkeit mit Hunden - und auch wieder nicht. Jedes der Tiere war mindestens doppelt so groß wie der größte Hund, den Tak bisher gesehen hatte, und sie waren garantiert keine natürliche Spezies. Einer der Hunde hatte zwei Köpfe, die beide geifernd mit ihren langen, gelblichen Zähnen nach den Abenteurern schnappten. Ein peitschenartiger Schwanz befand sich am anderen Ende des Monsters, zuckte durch die kalte Luft und wirbelte den Schnee in kleinen, weißen Staubwölkchen auf. Drahtiges, grau - braunes Fell bedeckte den ausgemergelten Körper des Tieres, an einigen Stellen war es abgeschabt und legte die dunkle, ledrige Haut darunter frei.
Der zweite Hund war allerdings noch seltsamer, er trug überhaupt kein Fell mehr, sondern eine schuppige, reptilienartige Haut. Sein Schwanz war gespalten wie die Zunge einer Schlange, lange, spitze Knochenstacheln ragten aus dem Körper des Tieres. Die eckzähne des Wesens waren unnatürlich verlängert, ähnlich denen eines Säbelzahntiegers, aus drei Augen starrte es die Abenteurer böse an. An seiner linken Seite hing ein fünftes Bein, allerdings war es nicht wirklich ausgewachsen, es schien lose am Tier herumzubammeln und keine Funktion zu erfüllen. Die anderen beiden Schlachtfeld - Hunde konnte Tak nicht genau erkennen...
Der Waldläufer spürte, wie der Schlitten beschleunigte, wie Frost die Zughunde einmal mehr zu Höchstleistungen anspornte. Doch die Schlachtfeld - Bruten kamen näher...



08.02.2003 12:48#37
GlutaeusMaximus Die Hunde kamen bedrohlich nahe an den letzten Schlitten heran. Während Maximus versuchte die Zügel zu halten und die immer panisch werdenden Schlittenhunde zu beruhigen steckte der Don die Hand in den Beutel mit den Runen und tastete nach der richtigen. Dann schleuderte er dem nächsten dieser Monstrositäten eine Ladung schwarz Magie entgegen. Der Hund wurde an der Flanke getroffen und stoppte kurzzeitig in seiner Verfolgungsjagd. Aber nicht um aufzugeben oder sich ein schwächeres Opfer zu suchen...

Er streckte beide Köpfe in den Himmel und startete ein schauerliches Geheul das von den fernen Felsen widerhallte. Widerhallte? War das wirklich ein Echo das sie da vernahmen? Es klang eher nach einer Antwort.

Plötzlich vernahmen sie ein Kreischen von oben und bevor sie überhaupt den Blick nach oben gewandt hatten stürzten sich die Krähen wie fallende Steine auf den letzten Schlitten. Maximus und Don duckten sich instinktiv aber der Kapitän wich zur Seite aus und verlor das Gleichgewicht...

Maximus reichte ihm noch die Hand, doch der alte Mann stürzte bei voller Fahrt vom Schlitten. Schnell hatte er sich wieder aufgerappelt und lief dem Schlitten schreiend hinterher während die Hunde ziemlich schnell aufholten...
Don hatte sich nun komplett umgewandt und suchte schon nach dem nächsten Zauber während Maximus dabei war die Hunde zum Halt zu zwingen...



08.02.2003 13:50#38
Arson Bei Innos, was war das!? Mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen starrte Arson auf die schwarzen Höllengestalten, die Augenblicke zuvor aus einer Wolke aus berstendem Schnee und Eis an den Flanken des Schlittenzugs aufgetaucht waren. Die Augen des Paladins waren unter dem dunklen Helmvisier weit aufgerissen, während sein paralysierter Geist die Ereignisse zu verarbeiten suchte. Endlich klärten sich das aufgewühlte Gedankenmeer, während der junge Krieger sein Schwert zog, hielt er sich mit der linken Hand weiterhin am Holz des dahinrasenden Schlittens fest. Ein knapper Blick über die Schulter zeigte dem hochgewachsenen Recken, dass die Hunde aufgeholt hatten, dem letzten, leicht überbeladenen Zuggespann bedrohlich nahe kamen. Das schmutziggraue Himmelszelt hatte sich verdunkelt, unzählige kleine schwarze Leiber verdreckten die blasse Sonnenscheibe mit ihren finsteren Federschwingen.
"Langsamer!"
Der Ausruf war an Samantha gerichtet. Die Templerin reagierte mit gewohnter Präzision und verlangsamte die rasante Fahrt, während Arsons geistige Fühler nach seinen Runensteinen tasteten. Noch während der Schlitten langsam zurückfiel blitzte es in den dunklen Sichtschlitzen des Paladinhelmes bläulich auf. Die Luft in der nächsten Umgebung der gepanzerten Faust des Kriegers begann zu flimmern, feine Dampffetzen leckten an der silbrigen Rüstung, tausende winziger Eiskristalle, die durch die Wärmeentwicklung des Zaubers in feinem Nebel vergingen. Binnen weniger Sekunden hatte Arson seinen Zorn kanalisiert, ihn in die äußersten Spitzen seiner Finger getrieben, schürte dort das alles verzehrende Feuer des Lichts.
Die schwarzen Bestien kamen in Sicht. Der Schlitten des jungen Kriegers und seiner wagemutigen Gefährtin war nun auf gleicher Höhe mit dem letzten Nachzüglergespann. Wuterfüllt fixierte Arson eines der dunklen Höllenbiester mit seinen gleißenden Pupillen, die Augenbrauen vor Konzentration so fest zusammengezogen, dass es fast schon schmerzte. Heiß und heftig schlug der Atem des Paladins gegen die Innenseite seines Visiers, verflüchtigte sich in weißen Dampfwolken durch die kleinen Luftschlitze. Diese unheiligen Geschöpfe wagten es die Erde des wahren Gottes mit ihrer Existenz zu besudeln!
"Für Innos!"
In einem extatischen Zustand stieß Arson die Hand nach vorn, trennte den pulsierenden Energieball von seiner geistigen Lebensquelle, schickte ihn seinen Feinden entgegen. Krachend schlug die gleißende Konzentration aus purer Lichtenergie in den schwarzen Körper der vordersten Höllenbestie ein, fraß sich unter explosionsartiger Geräuschentwicklung in den dunklen Leib des Monstrums. Ein Schrei so tief und finster wie die Eingeweide der Erde selbst entstieg der unheiligen Kehle der Schattenkreatur, bläuliche Flammen schlugen aus der aufgerissenen Flanke des Ungetüms, vermischten sich mit einem Schwall dunklem Blut. Die schiere Wucht des Zaubers warf den Höllenhund zurück, ließ ihn in einer Wolke aus aufgewühltem Schnee und zersplitterten Eisfragmenten verschwinden. Zufrieden knurrte Arson ein knappes Dankgebet, wandte sich dann an die Templerin.
"Einer weniger! Jetzt..."
In diesem Moment erwischte etwas Dunkles die Kufen des Schlittens. Krachend gab die hölzerne Konstruktion nach. Die rechte Speiche brach weg und das dahinrasende Gespann verwandelte sich in ein zappelndes Knäuel aus jaulenden Hunden, splitterndem Holz und keuchenden Menschen. Arson fühlte sich von unsichtbaren Händen gepackt und durch die Luft geschleudert. Sekundenlang schienen die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben, leicht und ungehindert schwebte der Krieger durch das eisige Chaos. Der harte Aufprall presste ihm sämtliche Luft aus den Lungen. Mit der Wucht eines Ambosses krachte der hochgewachsene Kämpfer auf den gefrorenen Boden, rollte haltlos durch den spritzenden Schnee. Irgendetwas streifte seinen Schulterpanzer, prallte jedoch an den stählernen Platten der Rüstung ab. Kostbare Augenblicke blieb der Streiter Innos reglos zwischen den Trümmern seines Schlittens liegen, dann kam Bewegung in die gepanzerten Glieder. Ächzend stemmte er sich in die Höhle, wühlte sich aus einer Decke aus kristallisiertem Wasser an die Oberfläche. Schnee rieselte aus jeder Ritze seiner Rüstung, die klamme Kälte des Winters schlug ihre Zähne nun auf durch das gefütterte Lederwams unter dem Eisenpanzer. Orientierungslos und noch immer durch den Aufprall paralysiert stolperte Arson zwischen den Schlittentrümmern umher.
"Samantha!"
Bei Innos, wo war seine Freundin? Er musste sie finden, und zwar schnell. Schon jetzt konnte er das donnernde Gebell der Höllenbestien durch den Schleier aus dichtem Eisnebel hören. Sie kamen, um der verletzten Beute endgültig den Rest zu geben. Sie würden einen hohen Blutzoll zahlen müssen, das schwor sich der Paladin, während er weiter nach seiner Gefährtin suchte.



08.02.2003 14:25#39
Superluemmel Zwei dicht hintereinander folgende, schrille Pfiffe, dann wurden die Zughunde langsamer.
Doch die heranhetzenden Kreaturen aus einer fremden Dimension kannten keine Gnade und gewährten erst recht nicht genug Zeit um den Schlitten erst zum Stillstand kommen zu lassen.
Die Knie des Kriegers knickten ein, dann stieß er sich von dem noch immer rasenden Gefährt ab. Im Flug bog Frost seinen Körper nach hinten, riss schlagartig die Beine nach oben und setzte mit einem Salto über seinen Schüler hinweg.
Schnee knirschte, die darunterliegende Eisplatte gab mit einem lauten Knacken nach, als das gepanzerte Knie des Waffenmeisters den Boden berührte. Ohne den aufwallenden Schmerz in seinem Kniegelenk zu beachten, rollte sich Frost über die Schulter nach hinten, presste die flache Hand fest auf das Eis und drückte sich nach oben. Noch bevor seine Stiefel den Boden berührten, blitzte bereits die Klinge des Eisbrechers kampfeslustig in seiner Hand.

Bläuliche Flammen schlugen aus der Flanke des einen Höllenhundes, für ein paar Momente zuckten noch seine Hinterläufe, sein Kopf hob sich in einer letzten Anstrengung, dann lag er still.
Die zweite Kreatur hatte von seinem ursprünglichem Ziel, dem Kapitän, abgelassen und stürzte nun mit geifernden Lefzen auf den verunglückten Schlitten zu. Von der Templerin war nichts zu sehen, der Paladin war vollauf damit beschäftigt, nach seiner Reisegefährtin zu suchen.
Wenigstens schien er etwas von Kameradschaft zu verstehen....Die Nacht zur Seite des zweiköpfigen Ungetüms schien sich zu verdichten, Gestalt anzunehmen. Das Stakatto von schweren Stiefeln auf eisigem Untergrund hallte durch die Dunkelheit, die Rufe des Paladins und das Knurren des Hundes schienen einen unheimlichen Chorus anzustimmen.
Gestalt gewordene Schwärze schälte sich aus der Umarmung der Nacht, ein verschwommener Umriss schloss zu der Höllenkreatur auf, überbrückte mit einem weiten Satz die restliche Distanz und warf das Biest zu Boden.Frosts Unterschenkel schlossen sich in einer Zangenbewegung um den Hals des einen Kopfes, drückten unbarmherzig zu und warfen das Biest beim Landen aus dem Gleichgewicht. Vom Gewicht des Hundes mitgerissen, stürzten die beiden ungleichen Gegner und rollten in tödlicher Umklammerung über den Boden. Ein Jaulen übertönte das Schlagen der ledernen Schwingen der Raben, dann verbiss sich der zweite Kopf in Frosts Seite während der andere noch immer versuchte, sich aus dem mörderischen Zangengriff zu befreien.
Grausamer Schmerz schoss durch Frosts Körper, die dolchartig blitzenden Fänge des Hundes zerfetzten seinen Mantel, schlossen sich mit der Unbarmherzigkeit eines Schraubstocks um seinen Brustkorb.
Mit einem wütenden Aufschrei fasste Frost den Eisbrecher mit beiden Händen, hackte in blinder Wut auf der an den Boden genagelten Höllenkreatur herum. Das Knurren des Hundes verwandelte sich in eine gepeinigtes Winseln, dunkles Blut besudelte den Schnee, bestialischer Gestank wehte Frost ins Gesicht. Immer und immer wieder durchschlug die Ironiaklinge die ledrige Haut, zerteilte Knochen und Fleisch gleichermaßen, trieb mit jedem Hieb die Kreatur näher an die Schwelle des Todes.
Im Todeskampf zuckte der Hund wild herum, verstärkte dabei noch seinen Druck auf Frosts Brustkorb.
Der Krieger japste nach Luft, er glaubte seine Rippen knacken zu hören.Wie ein Berserker drosch er auf das Vieh ein, trieb die mittlerweile blutbesudelte Klinge durch das Genick des Köters.
Das Knurren des Höllenhundes erstarb, taumelnd kam Frost auf die Beine, der zerstückelte Kadaver des Hundes verlor seinen Halt und klatschte in den blutgetränkten Schnee....



08.02.2003 14:31#40
Samantha Samantha hatte noch vergeblich versucht, den Schlitten zur Seite zu manövrieren, aber es war schon zu spät. Holz splitterte auf, Hunde jaulten, als der Karren in immer noch fast voller Fahrt seine eine Kufe verlor und schließlich mit einem lauten Krachen weitergezogen wurde und dann in sich zusammenfiel. Samantha hatte den Halt verloren. Sie spürte, wie der Schlitten unter ihr auseinanderbrach. Ihre Hände suchten hilflos Halt am Geschirr der Hunde, doch dieses hatte sich längst mit dem freigewordenen Gespann verschreckter Hunde davon gemacht.

Die Templerin kam unsanft im Schnee auf und sah auch schon einen Balken der Schlittenkonstruktion auf sich zukommen. Unweigerlich prallte das schwere Holzstück auf sie zu, traf sie an der Schulter und ließ ihr schwarz vor Augen werden. Bewußtlos wurde Samantha weitergeschleudert, bis sie schließlich auf der halb eingebrochenen Eisfläche des Flusses zum Stillstand kam. Reglos lag sie da.


08.02.2003 15:58#41
Tak Na toll, da setzte sich der Schlittenlenker einfach ab ohne die Hunde anzuhalten...
Tak kletterte so schnell wie möglich nach vorn und griff sich die Zügel der Hunde, er verlangsamte den Schlitten und wendete schließlich. Einen Moment lang beobachtete der Waldläufer die szenerie, missgestaltete Bestien sprangen knurrend und fauchend durch den Schnee, große schwarze Vögel - wohl Raben oder Krähen - flatterten zwischendrin herum und attackierten die Abenteurer mit ihren scharfen Schnäbeln. Der Paladin schleuderte irgendwelche Lichter durch die Luft, aber viel brachte das nicht mehr - die missgestalteten Hunde waren schnell, zu schnell, und wichen den magischen Geschossen, die daraufhin im Schnee landeten und das gefrohrene Wasser schmelzen und verdampfen ließen..."Lauft!" rief Tak den Schlittenhunden zu und schülltelte an den Zügeln. Der schlitten nahm wieder Fahrt auf, schnell und schneller raste das Gefährt auf den Kampf zu. Taks Hand schloss sich fest um den Schaft seines Speeres, wie eine Lanze streckte er die Waffe nach vorn und visierte das Vieh mit der Schuppenhaut an...
Der lärm des Kampfes übertönte das Hecheln der Schlitenhunde bei weitem, einige der Raben stießen auf den Waldläufer herab, als er auf das Geschehen zuraste. Tak stach mit dem speer in die Luft und erwischte tatsächlich einen der Vögel, aber sofort wurde seine Aufmerksamkeit wieder von etwas anderem beansprucht. Vom Schuppenhund, um genau zu sein...
Der Schlitten raste jetzt mit einem Abstand von höchstens einem Meter an der Bestie vorbei, das konnte sich Tak nicht entgehen lassen. Er sprang vom Schlitten und stieß dabei mit dem Speer zu, die Waffe bohrte sich mit enormer Wucht in die Flanke des Tieres. Der missgestaltete Hund wurde umgerissen, eine Sekunde später landete Tak auf dem Tier, wobei er ihm die eisenbeschlagenen Sohlen seiner Stiefel in den Brustkorb rammte. Der Hund quietschte auf vor Schmerzen, krachend brachen einige der Rippen der Bestie. Noch immer auf seinem Opfer stehend riss Tak seinen Speer wieder aus dem Fleisch des Hundes, holte aus um erneut zuzuschlagen - aber dazu kam es nicht. Mit ungeahnten Kräften stieß das Ungetüm sich vom Boden ab, richtete sich auf und schleuderte den Waldläufer dabei durch die Luft wie eine Strohpuppe. Wütend brüllte die Bestie ihre Wut heraus, ihr Kopf ruckte herum und fixierte seinen Gegner, die langen, tödlichen Reißzähne glänzten fast im fahlen, silbrigen Licht des Mondes...Tak gelang es, sich während seines Fluges so zu drehen, dass er mit den Füßen aufkam. Als der Gildenlose den Boden berührte, knckte er mit den Beinen ein, um die Wucht des Aufpralls zu kompensieren. Gleichzeitig stieß er den Speer nach vorn, in erwartung des Angriffes seines Feindes...
Der mutierte Hund knurrte böse, Geifer tropfte zu Boden, als er zum Sprung ansetzte. Eine Sekunde später katapultierte er sich nach vorn, auf den Waldläufer zu, der mit zusammengekniffenen Augen im Schnee saß und wartete. Plötzlich, fast im selben Augenblick wie der Hund, sprang auch tak nach oben, drehte sich um die eigene Achse und schlug zu. Die scharfe Klinge seiner Waffe traf den Kopf des Untieres, der Hund jaulte auf, Blut spritzte zu Boden und hinterließ hellrote Spritzer im aufgewühlten Schnee. Die wucht des schlages riss den Schlachtfeld - Hund zur seite, sein Körper drehte sich noch im Flug und krachte dann in den Schnee. Das gefrohrene Wasser stob nach allen Richtungen weg und verdeckte den Körper des Hundes mit einer Ladung Pulverschnee, doch das Monstrum war noch lange nicht am ende. Schneller als Tak es lieg war sprang es wieder auf die Pfoten, schüttelte den Schnee ab und fixierte den Waldläufer mit seinen drei Augen. Der linke Reißzahn war abgesplittert, das Monstrum blutete aus einigen tiefen Wunden, doch es schien den Hund nicht im geringsten zu stören. Er duckte sich und rannte los, um Tak mit einem angriff von unten außer Gefecht zu setzen, doch zuvor wirbelten in kurzen Abständen drei silbriege Metallsplitter durch die Luft, Wurfmesser um genau zu sein. Das erste glitt einfach an der harten Schuppnhaut des wiedernatürlichen Tieres ab, das zweite ebenfalls, aber Nummer drei hinterließ einen tiefen Schnitt in der Schnauze des Hundes. Nicht gerade das Ergebnis, das Tak sich erhofft hatte, aber zumindest etwas...
Der Hund schoss auf Tak zu, er riss sein Maul auf und entblößte eine Menge langer, spitzer Zähne. Tak sprang im letzten augenblick zur seite, der Hund raste an ihm vorbei, in dem Moment rammte der waldläufer dem Ungetüm mit einer schnellen Bewegung seinen Speer in die Seite. Der Hund jaulte einmal mehr und wirbelte unerwartet schnell herum, mit ungeheurer Kraft riss es dem Waldläufer den Speer aus den Händen. Die Waffe, die in seinem Körper steckte, ignorierend stürzte sich die Bestie einmal mehr auf seinen Feind, und diesmal war er etwas zu langsam. Tak warf sich zur seite und riss dabei sein Schwert aus der scheide, doch die Pfote des Hundes traf ihn an der Schulter. Die langen Krallen hinterließen gut sichtbare Spuren in der Rüstung des Waldläufers und eine der Panzerplatten drohte sich zu lösen, als die Lederriemen durchtrennt wurden. Der Waldläufer wurde nach hinten gerissen und flog mit unbeabsichtigem Kurs durch die Luft, bis er kurze Zeit später - ebenfalls unbeabsichtigt - auf dem Rücken im Schnee landete. Der Hund ging sofort wieder zum Angriff über, Tak rollte sich zur Seite, das Maul seines Gegners grub sich dort, wo er gerade gelegen hatte, in den pulvrigen Schnee. Sofort drehte Tak sich wieder zurück, sein schwert sauste durch die Luft und bohrte sich in den Hals des Hundes, jaulend ging sprang dieser nach hinten und entriss Tak seine zweite Waffe...Der Hund taumelte leicht und warf den Kopf hin und her, kratzte mit den Pfoten an seinem Hals herum, um Taks Schwert aus selbigem herauszubekommen. Der Waldläufer unterdessen rappelte sich auf und Griff zu seinem zweiten Schwert, wenn er das auch noch verpulverte hätte er "nur noch" einen dolch und die in seine Rüstung eingearbeiteten Handgelenkklingen...
Aber die brauchte er niht mehr. Während der Hund krampfhaft versuchte, Taks Hauptschwert aus seinem Hals zu bekommen, griff der Gildenlose an. Er hob seine Waffe über seinen Kopf, rannte auf den Hund zu, und das letzte was dieser sah war die Spitize des Schlitzers, die sich einen Herzschlag später tief in sein drittes Auge bohrte. Tak trieb seine Waffe durch den Schädel des Hundes hindurch und drehte das Schwert noch ein paar Mal, obwohl das zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr nötig gewesen wäre...



08.02.2003 16:11#42
GlutaeusMaximus An dem Schlitten der beiden Hohepriester flimmerte die Luft. Zu beiden Seiten des Gefährts wurden Kreaturen aus dem Reiche Beliars beschworen. Unter Dons Kontrolle materialisierte sich ein gewaltiger Feuerdämon und griff auch sofort einen der mutierten Höllenhunde an.

Sein jüngerer Kollege hatte vier Skelette beschworen die nun den mittlerweile völlig erschöpften Kapitän zum Schlitten schleiften und sich dann um das Gefährt positionierten um auch die Hunde und das Gepäck zu schützen.
Maximus zog seinen Kampstab aus dem Gepäck und stürzte sich selber in die Schlacht. Seite an Seite mit dem Feuerdämon und einem der Skelette bekämpfte er die immer zahlreicher werdenden Gegner. Besonders effektiv war der Kampfstab in den Händen des Magiers nicht, aber er bewegte sich so gewand das er zumindest mehr austeilte als er einstecken musste.

Auf dieser Ebene lebten aber nicht nur mutierte Vögel und Wölfe sondern auch weitaus gefährlichere Kreaturen...

Das Eis erzitterte und den stampfenden Schritten eines schwarzen Bärs. Zumindest war das was da auf sie zukam entfernt mit einem Bär verwandt. Die Kreatur war ungefähr sechzehn Fuß hoch und pechschwarz. Die normalerweise natürliche Tarnung schien bei diesem Monstrum wohl nicht mehr nötig zu sein.

Der Bär stapfte auf den Schlitten mit Don und dem Kapitän zu. Der Schwarzmagier rief den Dämon zurück zu sich und Maximus war alleine mit dem Skelett und zwei Wölfen. Während sich der Knochenkrieger ritterlich opferte und die Wölfe ablenkte eilte Maximus zurück zum Schlitten um den anderen Beiden beizustehen.
Der Bär war auf wenige Schritte an das Gefährt herangekommen und die Skelette erfüllten ihren Auftrag ohne mit der nicht vorhanden Wimper zu zucken. Die verbliebenen drei stürmten auf das schwarze Monstrum zu. Don dirigierte den Dämon hinter den Bär um der Kreatur in den Rücken zu fallen.
Die gewaltigen Pranken waren indessen damit beschäftigt Knochen zu zertrümmern. Die leichten Skelette flogen weit durch die Winterlandschaft und zerprallten an den Felsen. Schnell hatte Maximus vier Neue beschworen die sich wieder opferten um die Aufmerksamkeit des Monstrums von den Menschen abzulenken.
Dons Feuerdämon hieb mit seinen Pranken auf den Hinterkopf der Kreatur ein und fügte ihm tiefe Fleischwunden zu. Doch das war für den Bären, der mittlerweile über die Skelette hinwegtrampelte, soviel wie ein pickender Vogel für uns. Auf Dauer tödlich wenn man nichts tut, aber in einer Schlacht nur nebensächlich.
Maximus wollte einen Feuergolem beschwören verwarf die Idee aber wieder bei dem Gedanken auf welchem Untergrund sie sich hier befanden. Er entschiede sich für einen Eisgolem der auf den Bären zustapfte und sofort versuchte seinen Gegner einzufrieren. Aber dich Macht des Golems reichte nicht für so ein großes Wesen aus.

Der Bär schlug auf die Eiskreatur ein und große Brocken flogen durch die Luft. Der Eisgolem kannte weder Schmerz noch Furcht und kämpfte weiter, aber früher oder später würde auch er unterliegen und der Bär kam immer näher an den Schlitten heran...



08.02.2003 16:45#43
Superluemmel Eines der bläulichweißen Geschosse des Paladins schoss einem Kometen gleich durch die Nacht, prallte mit einem gleißenden Blitz auf den Körper eines der todbringenden Raben. Das Vogelwesen wurde aus der Luft gefegt, blaue Flammen züngelten an seinem Federkleid empor. Inmitten einer Schneewolke krachte das Biest in das weiße Kleid des Winters, ein letztes, schwaches Krächzen dann rührte es sich nicht mehr.
Frosts Knie wurden plötzlich weich, die Spitze des Eisbrechers ritzte das Eis zu seinen Füßen, kraftlos sank er auf die Knie.
Wie durch einen Schleier sah er die von unheiliger Magie korrumpierten Kreaturen auf die Gefährten zuhetzen, bereit ihre messerscharfen Fänge in das warme Fleisch zu vergraben, jegliches Leben durch ihre Mordlust zu ersticken.Es war wie damals, vor unzähligen Monden.
Grelle, in eine feste Form gezwungene Magie schoss in einer weiten Kreisbahn über das Schlachtfeld, kollidierte mitten in einer Menschenansammlung mit dem Boden. Schlagartig bahnten sich die astralen Ströme ihren Weg in die Freheit, Freund wie Feind wurde von der mörderischen Druckwelle wie Blätter im Wind davongeschleudert.

Benommen hob Frost seine Hand an die Stirn, versuchte mit wildem Kopfschütteln die Geister der Vergangenheit zu verdrängen.
Einmal aus ihrem tiefen Schlummer gerissen, stiegen die Erinnerungen wie dichter Nebel vor seinem inneren Auge auf, überschwemmten sein Bewusstsein mit einer Flut an Bildern von Tod und Verderben.
Gepeinigt schrie der Krieger auf.
Er ertrug es nicht mehr. Die Erinnerungen lähmten sein Denken, hinderten ihn zu reagieren. Sie trieben ihn an den Rande des Wahnsinns, drängten ihn dazu, sich in den gierig aufgerissenen Schlund zu stürzen, sämtliche Schmerzen zu vergessen und sich ganz dem Irrsinn hinzugeben.
In seiner Verzweiflung klammerte sich der Waffenmeister an einen Quell nie versiegender Kraft, dem Zentrum aller zerstörerischen Triebe, seinen größten Feind.
Brüllend erwachte seine zweite Seele aus ihrem Schlummer, griff mit feurigen Klauen nach seinem Geist, fegte auf ihrem Weg sein Bewusstsein fort wie einen Windhauch. Wut kochte in Frosts Herzem, unbändiger Zorn über den Schlaf in den der Dämon gezwungen worden war, verzehrte auch den Rest seiner Verzweiflung.
Frosts Augen glühten vor Hass und wildem, ungestillten Blutdurst.Langsam stand der Waffenmeister auf, fixierte den Schwarm der Killerraben und stürmte mit einem tiefen Grollen auf sie zu.
Eine Spur aus Funken hinter sich herziehend, glitt die Spitze des Eisbrechers über das Eis, kam in einem weiten Bogen hoch und zerfetzte auf seinem Weg Knochen, Federn und Haut gleichermaßen.
Ohne seinen Lauf zu bremsen stürmte Frost geradewegs durch den Vogelschwarm hindurch, direkt auf den riesenhaften Bären zu.
Schwerfällig drehte sich das tapsige Ungetüm herum, hob drohend die Pranken udn stieß ein dröhnendes Knurren aus, als es den Angreifer bemerkte.In seinem Kampfrausch dachte der Waffenmeister nicht einmal daran, abzubremsen.Die gigantischen Pranken schnellten nach vorne, versuchten den mickrigen Menschen zu packen um ihn dann zu zermalmen.
Für den Bruchteil einer Sekunde rutschte Frost über das Eis, ging leicht in die Knie und katapultierte sich nach vorne.
Um eine Haaresbreite verfehlten ihn die todbringenden Klauen, wuchtig krachte Frosts Fuß gegen den Brustkorb des Riesenbärs, ließ das Biest nach hinten taumeln. Im Moment des Aufpralls drückte er den Fuß nach unten, katapultierte sich auf diese Weise ein Stück in die Höhe und wiederholte mit dem anderem Bein die Bewegung.
Der Bär brüllte vor Schmerz und schüttelte sich wie ein vor dem Kopf gestoßener Stier.
Noch immer in der Luft wurde Frost von seinem Schwung über den breiten Schädel des Tieres getragen, vollführte einen kompletten Salto und lehnte sich dann mit seinem gesamten Gewicht auf den Griff seines Schwertes.
Einem Fallbeil gleich schoss der Eisbrecher mitsamt seinem Träger senkrecht nach unten - direkt auf das Genick des mutierten Bären zu.



08.02.2003 22:12#44
Tak Die magischen Geschosse des Paladins flogen auf den gewaltigen Bär zu, verbrannten Fell und Haut der Bestie. Die rostigen Schwerter der Skelette gruben sich tief in den Körper des mutierten Monsters und rissen klaffende Wunden, ebenso wie die messerscharfen Klauen des von Don - Esteban beschworenen Dämon und die Harpyenfeder, der tödliche Speer des Waldläufers Tak. Doch all das interessierte den gewaltigen Bären nicht weiter, Verletzungen, die einen Menschen auf der Stelle getötet hätten, schüttelte die Bestie ab wie bloße Kratzer. Im Sekundentakt zerschmetterten die gewaltigen Pranken des Bärs die von Maximus beschwohrenen Skelette, zerschmetterten die Knochen zu Staub...Bis Frost kam. Mit einem gewaltigen Satz und einer Akrobatischen Einlage war er oben auf dem Ungetüm und rammte diesem mit ungeheurer Kraft den Eisbrecher in den Nacken. Der Bär brüllte, er erreichte dabei eine Lautstärke, die Tak bisher nie für möglich gehalten hatte...
Dann geriet das Monstrum ins taumeln, scheinbar konnte es sich nicht mehr richtig bewegen. Maximus' Skelette und Dons Dämon nutzten die Gelegenheit, um gnadenlos auf den Bären einzudreschen, Tak verkrümelte sich lieber, um nicht etwa von dem stürzenden Ungetüm erschlagen zu werden.
Die kleinen Punkte, die sich langsam vom Schlachtfeld her näherten, bemerkte niemand...
Die Erde bebte, als der Gigant fiel, ein letztes stöhnendes Röcheln entrang sich der Kehle des Bären, dann erschlafften die gewaltigen Muskeln...Vorsichtig näherte sich Tak, was mit Frost passiert war hatte er nicht mitbekommen. Trotzdem, der Bär war tot, die mutierten Hunde ebenfalls, und die Raben fiehlen nun reihenweise den vereinten magischen Kräften des Paladins und der Schwarzmagier um Opfer, immer mehr Bratraben plumpsten in den Schnee. Die Menschen waren vollzählig und größtenteils unverletzt. Sie hatten gewonnen...Taks Blick strich über den Horizont, da bemerkte er sie. Sie kamen näher, vom Schlachtfeld her, ihre alten Waffen in skelettierten Händen haltend. Templer marschierten neben Gardisten und Södnern, Buddler zogen an der Seite von Banditen in die Schlacht, mittendrin die alten Rüstungen der gortharianischen Soldaten. Zerschlissene Banner flatterten im kalten Wind, während sich das Heer schweigend und zielstrebig auf die Abenteurer zubewegte.
Und also wandelten die Toten erneut auf Erden, um gegen die Lebenden zu marschieren...
"Wir müssen hier weg! Sofort! Die Toten kommen!" brüllte Tak...


09.02.2003 03:11#45
Don-Esteban Eigentlich hatte der Schwarzmagier nicht vor, seine Magie so offensichtlich zu zeigen, jetzt, wo der Paladin dabei war. Doch was blieb ihm übrig? Die plötzlich auftauchenden Bestien ließen keinen anderen Ausweg. Das sie nicht natürlichen Ursprungs waren, war förmlich zu spüren. Es kribbelte überall und die feinen, verschlungenen tätowierten Linien am Körper des Magiers nahmen die Magie gierig auf, warme Schauer aus Magie liefen ihm über den Rücken, die Arme entlang und entluden sich über die Hände in die gerade gewirkten Zauber. Hier hatten nicht nur diese magischen Kreaturen ihr Revier. Hier, inmitten dieses Feldes aus Magie wuchs auch die Macht des Magiers selbst. Die Hände erstrahlten in einer Aura aus kalten Flammen, die aus unzähligen magischen Entladungen bestanden. Die überschüssige Magie wollte irgendwo hin. Langsam verstand er, diese Bestien waren das Ergebnis ungezähmter Magie, die frei durch die Gegend streifte und aus dem, was sie aufnahm, was sie berührte, neues schuf. Das Ergebnis lag jetzt vor ihnen. Der riesige Bär war erst nach hartem Kampf von Frost besiegt worden. Doch nun ließ auch die Dichte der Magie nach. Das Feld wanderte entweder weiter oder hatte sich durch den Tod der Bestie erschöpft. Die magischen Schauer auf dem Körper des Dämonenbeschwörers verebbten. Es war ein angenehmes und gleichzeitig beunruhigendes Gefühl gewesen. Das Gefühl großer Macht... als ob alles möglich gewesen wäre. Er hätte es nur aussprechen müssen. Nur für einige Augenblicke, dann war es verschwunden. Was war hier nur geschehen, daß soetwas möglich war. Freie Magie war so selten wie weiße Raben. Geschichten aus grauer Vorzeit sprachen von solchen Phänomenen. Bücher in der Bibliothek des Kastells redeten von diesen Dingen. Doch bisher hatte der Don diese Passagen immer schnell überblättert, sie als Ammenmärchen vertrockneter Gelehrtenhirne abgetan. Nun wußte er, sie hatten tatsächlich recht gehabt. Vielleicht würde er eines Tages an diesen Ort zurückkehren, um mehr darüber zu erfahren. Doch heute hatten sie keine Zeit dafür.
Der Schwarzmagier wandte sich mit zusammengekniffenen Augen an den Paladin."Nun, junger Arson, was gedenkt Ihr zu tun, jetzt, wo Ihr den Beweis habt, daß Ihr mit Schwarzmagiern reist? Wollt Ihr gleich weiterkämpfen, dann laßt mich nur noch schnell ein paar Skelette zu meiner Verteidigung beschwören oder wollt Ihr erstmal meine Hilfe bei den noch zu befürchtenden Kämpfen in Anspruch nehmen, ehe Ihr in einem ruhigen, unbewachten Augenblick zuschlagt und eines Nachts in der Dunkelheit meinen Kopf vom Rumpf trennt, auf das ich eingehe in Beliars Reich?" Don-Esteban baute sich vor dem Paladin auf. Was ihm trotz seiner eher durchschnittlich zu nennenden Statur erstaunlich gut gelang. Denn ein gewisses Charisma war dem Magier nicht abzusprechen.
"Oder geziehmt es einem ehrenhaften Diener Innos' nicht, sich einer solchen Handlungsweise, die man eher Banditen zutrauen würde, hinzugeben?" Er schaute an dem Paladin vorbei in die Ferne.
"Ich fürchte, wir werden unser Gespräch nicht zu Ende führen können."Jetzt hörte man es auch. Das Heulen in der Ferne. Ein Rudel Wölfe. Jetzt im Winter rotteten sich die Einzelgänger zu großen Rudeln zusammen, um gemeinsam auf Beutejagd zu gehen. Das war der Zwang des Winters. Die Kälte, der Schnee und der daraus resultierende Nahrungsmangel ließen Rudel bis weit über fünfzig Tiere entstehen. Und wehe dem, der von ihnen gejagt wurde.
"Schnell auf die Schlitten. Wenn die Hunde schnell genug sind, können wir ihnen vielleicht entkommen. Ansonsten Gnade uns Beliar. Oder Innos", fügte er mit Blick auf den Paladin hinzu. Die ausgehungerten Wölfe verloren im Winter jede Scheu. Sie waren sich ihrer Stärke wohl bewußt. Gegen einige vereinzelte Tiere kam man sicher leicht an, doch gegen ein Rudel von der Größe, wie sie dieses hier offenbarte, würde es schwer werden. Am Rand einer Hügelkette tauchten der Reihe nach ein Wolf nach dem anderen auf. Immer weiter wurde die Gruppe der Abenteurer eingekreist.
"Los, wir sollten schnell aufbrechen, ehe das Rudel uns komplett in der Zange hat." [i]Hoffentlich waren wenigstens die Wölfe nicht magisch beeinflußt, sondern einfach nur normale Wölfe. Die Gefährten suchten ihre Schlitten auf, und beruhigten die durch die Anwesenheit der Wölfe aufgeregten Schlittenhunde.


09.02.2003 12:05#46
Superluemmel Dunkles Blut quoll aus der klaffenden Wunde, die der Eisbrecher in den Rücken des Bären geschlagen hatte, suchte sich in breiten Strömen seinen Weg über das struppige Fell des Kolosses um dann eine Seenlandschaft aus unheilvollem Rot auf dem Eis zu bilden.
Widerlich schmatzend grub sich Frosts Knie in die Wunde, presste kühle, schwarze Hornpanzerplatten auf warmes, rotes Blut, versiegelte den Strom des Lebens mit der Zerstörungswut der Hölle.
Genießerisch schloss Frost die Augen, labte sich an der kochenden Wut die durch seine Adern brandete, als die Panzerplatten des Dämonenlords den Lebenssaft des Bären gierig aufsogen.
Hilflos versuchte der klare Teil seines Verstandes, wieder die Kontrolle über seinen Körper zu übernehmen, ihn zum Aufspringen zu zwingen und endlich aus diesem verfluchten Landstrich zu entfliehen.

Erst nach mehreren Minuten zog sich der Dämon gesättigt zurück, überließ dem Krieger seinen in kalter Mordlust glühenden Körper.
Taumelnd durch das Adrenalin kam Frost auf die Beine, schaffte es erst nach mehreren stolpernden Schritten in einen schnellen, sicheren Lauf zu verfallen.Der Eisbrecher kehrte von einem leisen Scharren begleitet in seine Scheide zurück, mit einem Sprung überbrückte der Waffenmeister die letzten vier Schritt und kam leichtfüßig auf dem Schlitten auf.
Das tückische Funkeln des Wahnsinns zog sich langsam aus seinem Blick zurück, ließ wieder die kühlen, eisblauen Augen erstrahlen.
Wild bellend hetzten die Schlittenhunde nach einem schrillen Pfiff durch den Schnee, zogen das Gefährt anfangs noch leicht schlingernd hinter sich her und lieferten sich mit den Schatten des hungrigen Wolfrudels ein erbittertes Wettrennen um Leben und Tod.



13.02.2003 17:25#47
Samantha Samantha hatte die Schlittenhunde sachgemäß vor den Stadttoren abgegeben und die Nacht in derselben Taverne verbracht, in der sie auch auf dem Hinweg gerastet hatten. Jetzt stand die Templerin samt Gepäck unschuldigen Blickes am Hafen und guckte sich das schnittigste Boot aus. Irgendwie mußte sie schließlich wieder über den Fjord kommen. Schwimmen war ihr dann doch etwas zu kalt und zu anstrengend. Außerdem waren da ja auch noch die Orkgaleren. Ein schnelles Boot war da eindeutig von Vorteil.

Der Blick der jungen Frau schweifte weiter, bis sie ein passendes Objekt gefunden hatte. Nochmal kurz schaute sie sich um, dass auch ja keiner in der unmittelbaren Nähe war. Dann schlenderte Samantha mit engelsgleicher Miene den Kai entlang, bis sie das kleine Ruderboot erreicht hatte. Mit einem Satz war sie in dem Gefährt, hatte es losgebunden und begann kräftig zu rudern.
Als der Diebstahl bemerkt wurde und sich die Leute lautstark und mit erhobenen Fäusten auf dem Kai versammelten, hatte das kleine Ruderboot mit dem schadenfroh quiekenden Hörnchen längst das Hafengebiet verlassen...



15.02.2003 17:18#48
Bran Stürmische Fußmärsche hatten Bran müde gemacht. Dazu noch der stürmische Wind, der immer wieder einige Schneeflocken mit sich brachte - es war eine Horrorreise zum Gorthar. Bran war von der Rüstung auf bis hinunter in die Schuhspitzen komplett naß - seinen Verfolgern Shaela und Gotrek ging es nicht besser. Blutfliegen erschwerten das Vorrankommen auf dem Fjord immer mehr. Die verfolgung der Wölfe war zum Glück gescheitert, sie waren von dem Wasser des Fjords mit Respekt zurückgetreten.

Ein kleines Bootsfrack mit einigen Lochern darin kam rudernd an das vom Schneeregen nur schwer erkennbare Land. Bran's und Gotreks Muskelkraft war es zu verdanken, dass man ohne Probleme durch die reißende Strömung im Fjord gekommen war, denn der Regen verwandelte nahen Schnee in Wasser und ließ das Fjord etwas Hochwasser führen, sodass die Überfahrt sehr schwer war. Im Nebel stiegen drei Personen aus dem Boot: Gotrek, Shaela und Bran. Sie banden das Boot fest und bewegten sich den Hügel hinauf, bis sie auf eine mit Steinen gepflasterte Straße kamen. Dieser folgten sie eine Weile, dann bogen sie nach rechts ab und Bran erkannte die Taverne wieder, in der er vor einigen Monaten schon einmal gewesen war: Die Taverne, inder er seinerzeit mit Scatty, Shadow, Frost und Rony gewesen war. Ja, das waren Zeiten gewesen...Bran erinntere sich zurück an die Banditenjagt und hoffte, dass dies hier im moment nicht nötig war. Banditen und Söldner gab es in Khorinis genug, dazu musste Bran nicht eine gefährliche Fahrt in den Gorthar unternehmen.

Bran stieg die Steinstufen zur Tür der Taverne hinauf und schleppte seine beiden Gefährten hinter sich her. Seine Metallschuhe klackerten auf dem Stein. Bran tat seine Hand auf den Eisernen Griff der Holztür und schwang sie leicht nach innen auf. Drinnen war eine gute Stimmung wie sie in doch jeder Kneipe zu so einer Abendstunde war. Bran tat die Tür weiter auf und trat ein. Er zog zuerst Gotrek, seinen Lehrling und danach Shaela, die Amazone hinein und schloss dann die Tür hinter ihnen. Einige Männer pfiffen, wegen dem Körperbau der Frau, von denen es hier nur wenige gab. Einige machten die Amazone etwas blöd an, sie sah sich verzweifelt nach dem Blick von Bran um. Dieser traf ihren und verstand sie. Bran packte sein Schwert und hammerte es dreimal schwer auf einen Tisch. Auf einmal kehrte stille ein in der Taverne. Der Ritter blickte vom Tisch auf und heulte in die Menge:

"Wer noch einmal ein falsches Wort zu dieser Frau sagt oder seinen Augen zu weiten schweif schenkt, der kann ich darüber freuen, dass seine Zunge bald hier in diesem Haus als Schnitzel verkauft wird. Also rate ich euch, in meiner Anwesenheit euch nicht über sie lustig zu machen. Vergesst nicht, eure größte Schande wird sein, dass sie selbst euch die Zunge herausschneidet..."
Die Leute drehten ihre Köpfe wieder nach hinten und Bran steckte sein Schwert wieder in die Scheibe. Natürlich war dies alles nur Ablenkung, natürlich würde man keinem Mann hier die Zunge herausschneiden. Dazu wäre mann hier zu stark an die Regeln gebunden. Moment mal. Gab es hier überhaupt regeln?
Sich darüber gedanken machend setzte sich Bran mit seinen Gefährten an einen Tisch in der Ecke, etwas abseits vom leben in der Taverne. Bran bestellte zwei Bier und ein Amazonenbräu, als der Wirt verschwunden schaute, als Bran das Amazonenbräu bestellte, schaute Bran den Mann böse an. Der Wirt setzte ein Lächeln auf und verschwand hinter den Thresen. Seine peinlichkeit war, dass er in der Küche nach dem Gebräu fragte...so laut, dass man es hier draußen hören konnte. Bran und die anderen mussten kichern. Als der Wirt die bestellung brachte, insklusive dem Amazonenbräu und dem weiß schäumenden Bier bestellte Bran sich noch ein Schafskotlett mit Söße und Champingnons, die beiden andren bestellten ebenfalls eine gute Mahlzeit. Nachdem man schnell gespeist hatte gingen die drei auf ihre Zimmer. Sie alle hatten einzelzimmer, die Amazone sowieso und Bran hatte keine Lust sich nachts den schweiß des Lehrlings in die Nase ziehen zu lassen, so nahm er auch lieber ein Einzelzimmer. Man vereinbarte, sich in einer Stunde wieder unten in der Schankstube zu treffen, um zu hören, was eigentlich so los war hier im Gorthar.

Auf den Zimmern lagen frische weiße Leinen, Bran entkleidete sich sofort seinen momentan angezogenen Kleidern und ließ sich in einer Wanne heißem Wasser nieder. Vorher aber legte er seine Metallplatten der Rüstung noch vor den Kamin, in dem ein großes Holzfeuer wütete, um sie später auf die Frischen Leinen zu ziehen. Das Logo von Khorinis, das Emblem, würde Bran hier lieber weg lassen, um Menschen von seiner Unabhängigkeit zu überzeugen und seinen Bund zum König lieber zu verstecken.

Wie besprochen trafen sich die drei am Abend in der Schankstube und hörten sich ein wenig um.



15.02.2003 20:24#49
Gotrek Diese Taverne war anders al die in Khorinis. Der Rekut hatte nach einer knappen halben Stunde erst bemekrt, dass es hier kaum Frauen gab'. Deshalb hatten die Männer in der Bar also der Amazone hinterhergepfiffen. Während seiner zeit im Zimmer hatte er sofort sein Schwert gezogen und trainiert. Das vorherige wandern hatte zwar sehr an seinen Kräften gezerrt und ihm taten sämtliche Knochen weh, aber er musste einfach gut werden, das hatte er sich selbst vorgenomen. Knappe fünf Minuten vor ihrem treffen hatte Gotrek dann sein Schwert weggepackt und sich ein wenig aufs Bett gelegt um wenigstens ein bisschen Ruhe zu bekomen.
Ein paar Minuten später war der Rekrut dann unten mit Bran und Shaela. Sie hörten sich in der Schenke etwas um. Er selbst saß an der Theke und versuchte Gespräch mit dem Wirt aufzunehmen. Hier mussten scließloch ein-zwei Herumtreiber rumlaufen, die eins auf die Mütze wollten. Der Wirt blockte zuerst ständig ab, aber irgendwann konnte Gotrek doch noch etwas aus ihm herausquetschen. Zwei von diesen Leuten waren vor zwei Tagen hier in der Taverne gewesen und hatten einen Typen ausgenommen. Danach sind sie wohl weiter gen' Norden gegangen, zu einem kleinen Waldabschnitt, der hauptsächlich von Wölfen bewohnt wurde. Jedoch sollte sich dort irgendwo auch einen Schattenläufer niedergelassen haben. Das war gut, so konnte Gotrek sich vielleicht mal Anerkennung bei Bran verdienen. Dieser Ritter war komisch. Der Rekrut spielte mit dem Gedanken das dieser angebliche "Paladin" nur eine kraftbestätigung brauchte. Den Gedanken verwarf er aber schnell wieder, einen nachdenklichen Gesichtsausdruck konnte er sich nicht leisten, Bran würde ihn wahrscheinlich solange ausquetschen, bis er es sagen würde. Bevor er sich allerdings umdrehte um Bran die Nachricht zu erzählen bestellte er sich ein Bier und trank es schnell aus.

Dann drehte der Rekrut sich um um fing an zu Bran zu sprechen: "Ehrwürdiger, ich habe eine Nachricht!"Gotrek ging näher an Bran heran und flüsterte ihm die Mitteilung ins Ohr, die anderen Gäste hier sollten nichts darüber wissen, sie könnten verdacht schöpfen. "Ich weiß über einen Wald in dem sich ein paar Herumtreiber befinden sollen. Außerdem soll es da einen Schattennläufer geben. Sonst ist er hauptsächlich von Wölfen bewohnt!" Der Rekut setzte von Brans Ohr ab und wartete auf die Reaktion des Ritters.



18.02.2003 21:00#50
Shaela Wehmütig schaute die hohe Amazone auf den Wald und die Wiesen. Schade, dass sie ihren Scavenger nicht mitnehmen hatte können. Jetzt hätte sie so gern einen Ausritt gemacht, aber so musste gelaufen werden. Wieso eigentlich laufen? Sie konnte ja auch drinnen bleiben. Besser das.
Zurück in der Taverne bedachte die junge Frau noch einmal bei einem Krug Amazonengebräu die Lage. Bran wollte Gotrek im Rahmen einer „Banditenjagd“ das Kämpfen beibringen, und Shaela begleitete sie. Doch wie wollte man schon Banditen finden, wenn man sich schlecht auskannte? Man konnte ja eigentlich nur auf Nachfrage Hinweise erhalten.
Aber wieso hatte sie denn noch nicht an Karten gedacht? Das war doch grundlegend zum Orientieren. Vielleicht verkaufte ja einer der Bauern hier in der Taverne Karten.
Shaela nahm sich für den Abend vor, eine günstige Karte zu erwerben, und aus dem Verkäufer vielleicht auch noch ein paar Infos rauszuquetschen.


19.02.2003 14:40#51
Gotrek Bran hatte eingewilligt, das war schonmal gut, so konnte der Rekrut sich sicher sein, dass sein Training bald vollendet sein würde. Er hatte nun lange Zeit über Taktiken zu grübeln, die er anwenden konnte um diese Herumtreiber schnell und effektiv zu besiegen. Er hatte schon ein paar Ideen, die er noch richtig durchdenken musste um die beste zu finden, aber dafür hatte er schließlich noch Zeit.

Im moment machte der Rekut sich aber keine Gedanken darüber. Gotrek trainierte gerade wieder in seinem Zimmer, wie lange er das schon tat, wusste er selbst nicht, aber es dürften schon fast vier Stunden sein. Er machte nur ab und zu eine Pause von ein bis zwei Minuten um Wasser zu trinken. Er konnte schon gut mit der Klinge umgehen, das Schwert sauste schon geradzu lautlos durch die Luft und die Schläge kamen geschickt. Das Abwehren würde der Rekrut dann heute Abend trainieren. Nach wohl ungefähr sechs Stunden, beendete Gotrek sein Training ersteinmal und ging nach unten um ein Schluck Bier zu trinken.


20.02.2003 19:17#52
Gotrek Heute war also das Abwehrtraining angesagt. Gotrek hatte sich einen der Tavernenbesucherals Sparingspartner ausgesucht. Er hatte zwar Geld verlangt, ganze 50 Goldstücke, aber das war ihm eigentlich egal, schließlich würde er nach dem Training mit dem Schwert gut umgehen können.

Der Rekrut gab seinem Trainingspartner ein paar Anweisungen wie: "Du greifst mich einfach nur an und ich versuche abzuwehren. Ich kann das noch nicht so gut, also mach am Anfang bitte etwas langsam. Ich geb' dir dann gleich ein Handzeichen wenn du anfangen kannst." Gotreks Trainignspartner nickte nur und wartete auf das Startzeichen. Einmal atmete der Rekrut noch tief ein und aus, dann gab er das Handzeichen und sein "Gegner" fing langsam an mit dem Schwert zu schlagen.

Das war einfacher als er gedacht hätte. Mit einzelnen "Schneller!" gab Gotrek seinem Sparingspartner zu verstehen, schneller und härter auf ihn einzuschlagen. Es wurde schwieriger, der Rekrut merkte es meist schmerzhaft, denn sein Arm fing nun langsam an den Dienst zu verweigern, er tat bereits richtig weh, aber er musste einfach weiter machen um später gut mit dem Schwert umgehen zu können. Ein paar Stunden ging es noch so weiter, mit kleinen Pausen um zu trinken oder etwas kleines zu essen.

Gotrek und sein Partner trainierten noch bis in die Nahct hinein, bis schließlich Beide wohl zu kaputt waren um noch einen Muskel zu bewegen. Mit lautem gekeuche schleppte Gotreks Partner sich aus dem Zimmer des Rekruten um an der Bar noch etwas zu trinken und sich dann ins Bett zu werfen. Gotrek selbst trank noch schnell ein Glas Wasser aus und fiel dann wie tot in sein Bett und schlief innerhalb von wenigen Minuten ein...



21.02.2003 17:34#53
Gotrek Heute war wieder nur Training angesagt. Vor allem das Abwehren musste der Rekrut noch üben um überhaupt eine Chace gegen bereits geübte Kämpfer zu haben. Zwei Stunden hatte er bereits trainiert, da kam ihm dann die Idee.
Gotrek zog sich wärmende Kleidung an und ging mit seinem Schwert nach unten und dann hinaus in das gewaltige Schneegestöber das draußen herrschte. Während er seinen Blick kurz durch das vom Auge nahezu undurchdringlichen Schneesturms schweifen ließ, kam dem Rekruten eine zweiter Einfall. Er drehte sich nocheinmal kurz um und rief in die Taverne: "Hört mal zu Jungs, wenn jemand an zehn Goldstücken interresiert ist soll er mal zu mir kommen!" Sofort sprang eine Gruppe von sechs Männern auf und hetzte zu ihm hin. Alle riefen gleichzeitig: "Ich brauche dringend zehn Göldstücke!" Gotrek musste grinsen, als die ganzen Männer zu ihm gehetzt waren und wie aus dem gleichen Mund gesprochen hatten. "Gut, dann kommt mit raus." Die sechs Typen guckten sich zunächst verwirrt gegenseitig an, warum sollten sie bei der Kälte nach draußen? Erst wollte wahrscheinlich jeder den Dienst doch noch verweigern, aber die Geldnot siegte und sie folgten dem Rekruten mit einem leichten Nicken.

"Gut! Ihr stellt euch jetzt in den Schneesturm und greift einfach an. Habt keine Angst mich zu verletzten! Ihr könnt die Äste nehmen, die hier vorne liegen!" Gotrek musste in diesem lauten geheule des starken Windes schreien, damit die anderen in verstanden, aber schließlich nahmen die die Äste und verschwanden ihm Sturm. Gotrek selbst ging einfach in den regelrechten Orkan und brüllte aus vollem Halse ein: "LOS!" Mitten im Sturm war es wahrscheinlich doppelt so laut, aber Gotrek musste sein Gehör einsetzen um die Angreifer warzunehmen. Was sich jedoch als sehr schwer herausstellen würde, dass wusste er selbst. Am Anfang wurde Gotrek sehr oft geschlagen und verletzt, da ständig Angreifer von hinten kamen die er nicht bemerkte. Es war schließlich schon schwer genug die Leute von vorne zu erkennen. Aber eins wusste der Rekrut, er würde trainieren bis er umfiel, sei es duch die Kälte oder durch die Erschöpfung.



22.02.2003 18:58#54
Gotrek Das Training gestern während des Sturmes war sehr anstrengend gewesen und der Rekrut hatte bis tief in die Nacht trainiert. Lange Zeit während des Tages hatte er deshalb geschlafen um sich gut zu erholen. Jetzt erst am Abend wachte er auf, als der Rekrut sich aber aufrichten wollte, spürte er einen Schmerz, der durch all seine Knochen und Muskeln zu führen schien. Na toll, einen Muskelkater hatte er nun wirklich gebraucht. Aber ungeachtet davon schaffte es Gotrek irgendwann doch noch sich aufzurichten und seine Kleidung anzuziehen. Was wollte er heute tun? Vielleicht würde ein Tag Auszeit seinem Körper ganz gut tun. Schließlich hatte er in den letzten Tagen so hart trainiert, dass er befürchete, dass er einfach tot umfallen würde. Also beschloß er ersteinmal sich nach unten zu schleppen und dort vielleicht ein Bier zu trinken.

Nach wahrscheinlich guten fünf Minuten war der Rekrut endlich unten angekommen. Seine Reflexe dürften jetzt wohl in etwa so gut sein wie die eines alten, gebrechlichen Mannes. Es hatte ihn echt schlimm erwischt. Aber zum Glück hatte er sich da draußen keine Krankheit eingefangen, das wäre sicherlich schlimmer gewesen als der Muskelkater. Nachdem er sich ersteinmal auf den Hocker am Tresen gesetzt hatte, taten ihm wenigstens die Beine nicht mehr so stark weh. Nach den ersten beiden Bieren sah er auch Bran und Shaela. Mit einem: "Guten Tag!" grüßte er beide kurz und bestellte sich ein zweites Bier. Knapp eine Stunde saß der Rekrut noch unten am Tresen, trank Bier und unterhielt sich ein wenig mit dem Wirt und anderen Gästen über Gerüchte und andere Sachen. Danach schleppte Gotrek sich wieder hoch in sein Zimmer, fiel kraftlos in sein Bett und schlief sofort ein.



23.02.2003 00:45#55
Lord_Xardas - N ‚Im sechzigsten Jahr des Lebens Anaxorgaras, im siebten Monat am sechzehnten Tag wart es das ich dieses Niederschriebe. Dies am Anfang der Botschaft über Nek, den Sohn des Gardisten so wie es unser brauch seid jeher verlangt. Beschrieben für den Sohn …’

Ein Alter Man bereits an Jahren alt und weiße tunkte die Feder erneut in das Glas mit Tinte und beugte sich erneut über das soeben begonnene Schriftstück. Nun war es doch schon eine lange zeit dass er verschwunden war…
Zur gleichen Zeit in in Ophelia’s Gemach. Ein Schrei dringt aus dem Haus hinaus auf den Hof. Die Alte Frau spricht Ihr gut zu…

In Gedanken schreibt der Alte die Worte zu ende, taucht die Federspitze wieder in das kleine Glas um wieder einige Zeichen aufzuzeichnen. Hoffentlich wird er noch lange genug Leben um seinem Enkel das Schreiben beibringen zu können. Er liebte ihn schon jetzt wie sein eigenes Kind, auch wenn einige aus der Dorfgemeinschaft sich damit nicht abfinden konnten das Ophelia, seine eigene Tochter, ein uneheliches Kind von einem „Fremden“ zur Welt brachte…
Die ersten Sonnestrahlen brachen sich über den Berggipfeln und kündeten einen neuen Tag an als ein Lauter Babyschrei durch das alte Bauernhaus ging. Der erste Atemzug des kleinen war gemacht. Eingewickelt in einem dunklen Tuch nahm Ophelia es in die Arme während doch einige Tränen Ihrer Wange herunter kullerten.
Anaxorgaras, der bis tief in die Nacht weiter geschrieben hatte, fuhr mit einem mal hoch. Müde rieb er sich die Augen, wusste er doch noch nicht wie spät und was geschehen war. Die Müdigkeit noch deutlich im Gesicht gezeichnet marschierte er nun hinaus zu seiner Tochter.



Währenddessen weit weg vom geschehen der letzten Nacht in einem fernen Waldstück der alten Kolonie.

Nek: „Was denkst du gerade Gwanáreé?“
Gwanáreé Du'Orden: „Was soll ich denk denken mein lieber Nek?“Nek: „Deine Augen, ich sehe es dir an…“
Gwanáreé Du'Orden: „Ich denke du warst lange genug mit mir fort… Und ich denke es wird Zeit das du wieder zurück zu deiner Ophelia gehst gehst. Ich weiß doch das kein Tag vergeht an dem du nicht an Sie denkst und in Gedanken immer bei ihr bist.“
Nek: „Ach Gwanáreé …“
Ein langes schweigen.
Nek: „… du hast wohl recht.“
Gwanáreé Du'Orden: „Ich weiß, deswegen habe ich dich ja auch ausgebildet kleiner Mann.“
Der Erwachsen gewordene Nek lächelte seinen kleinen Vogel an und war in Gedanken wirklich wieder bei seiner geliebten. Er konnte kaum die Monate zählen die verstrichen seid dem letzten Besuch. Langsam schlenderte er nun einen spärlich beleuchteten weg entlang, in Gedanken tief versunken… Auf dem weg zurück?!


24.02.2003 19:31#56
Gotrek Morgen würde es endlich soweit sein. Gotrek, Bran und Shaela würden in den nahegelegenen Wald aufbrechen um die Banditen zu suchen. Also würde der Rekrut die letzten Stunden in der warem Taverne nutzen um in Ruhe zu trainieren. Den Angriff und die Abwehr mit dem Schwert beherrschte er bereits sehr gut und er wusste, dass das harte Training sich gelohnt hatte. Auch wenn Bran ihm dabei kein bisschen geholfen hatte. Naja, vielleicht war das gut gewesen so hatte der Rekrut wenigstens gelernt sich selbst zu Trainieren. Auch wenn er um besser zu werden wohl einen Lehrer brauchte.

Der Rekrut war gerade wieder auf sein Zimmer gegangen um in Ruhe nocheinmal einige Kombinationen einzustudieren. Es war zwar nich sonderlich schwer, aber er wusste: Um so perfekter er war, um so schnell würden seine Gegner sterben. Also konnte man nie genug an seiner Schwerttecknik feilen um besser zu werden. Er beherrschte den Umgang mit dem Schwert schon gut, und er konnte sich nun gegen eine Überzahl von Gegnern wehren, selbst unter schweren, wittrigen Bedingungen. Alles durchstreifte nocheinmal die Gedanken des Rekruten, alle seine Trainingsstunden und was er dort gelernt hatte. Man wie lange hatte Gotrek nun insgesamt trainiert? Bestimmt waren es mehr als die hälfte seiner Zeit hier in Gorthar, die er hier mit Training verbracht hatte. Doch im moment, hatte der Rekrut nur den Gedanken bis morgen noch besser zu werden, noch stärke und gefährlicher...



25.02.2003 18:39#57
Gotrek Heute ging es endlich los. Gotrek, Bran und Schaela waren nun bereit zum Aufbrechen. Bran befestigte gerade wieder draußen den Banner des Königs auf seiner Rüstung und Shaela und Gotrek checkten nocheinmal alle Gegenstände, die sie dabei hatten. Gut, soweit war alles klar. Nachdem alle schließlich ihre Zimmer bezahlt hatten machten sie sich auf den Weg. Das Wetter hatte sich inzwischen verbessert. Im moment gab' es keinen Schneesturm mehr alo kamen die Drei im hohen Schnee ganz gut voran.

Nach einer knappen halben Stunde standen sie am Rand des Waldes und versuchten einigermaßen einen Überblick zu bekommen. Nach einer Weile meinte Bran schließlich: "Gut, wir gehen langsam hinein. Es könnte sein, dass die Herumtreiber auf uns warten." Shaela und der Rekrut willigten ein und Bran ging zuerst langsam vor. Nach ein paar Metern blieb er dann aber wieder stehen, drehte sich zu Gotrek um und meinte: "Du gehts vor, dann kannst du gleich noch was lernen!" Gut, der Rekrut setzte sich an die Spitze des Reihe und ging, so wie Bran, langsam voran. Schon fast waren sie in der Waldmitte, als Gotrek eine Art Heulen vernahm, wusste er, dass das hier gleich ein paar Wölfe auftauchen würden. Also blieb er still stehen und gab' den Anderen ein Handzeichen, dass sie stehen bleiben sollten. Die Ahnung des Rekruten bestehtigte sich bereits wenige Sekunden später. Knapp sechs Wölfe kamen auf die Drei zugerannt. Bran rief noch soetwas wie: "Jeder nimmt zwei!" Das dürften die Amazone und der Rerkut allerdings schon nicht mehr gehört haben, da sie bereits mitten ihm Kampf waren. Gotrek wusste was er machen wollte. Er hatte gerlernt auch nachzudenken, selbst beim härtesten Kampf. Die Wölfe, die Bran und Shaela angegriffen hatten waren bereits so gut wie tot. Gotrek dagegen, hatte noch mit beiden zu kämpfen. Beide Wölfe griffen schnell an und ließen dem Rekruten kaum noch Zeit um auszuweichen. Aber nach einer knappen Minute, ergriff er eine Chance und schlug mit einem Schwung einem der Wölfe den Kopf ab. Der Zweite war nun kein großes Problem mehr, nach zwei Hieben mit dem Schwert war der Wolf ebenfalls tot. "Gut du hast etwas gelernt!" Bran freute sich schon ein wenig über die neugewonnene Kampffertigkeit seines Schülers und ein Lächeln bildete sich auf der Gesicht des Ritters. Aber schnell verflog das wieder und sie zogen weiter nach Norden um entweder den Schattenläufer oder die herumtreiber zu finden.


25.02.2003 19:42#58
Gotrek Die Drei waren inzwischen eine knappe Stunde unterwegs und hatten bis jetzt nur gegen Wölfe gekämpft und kein einzigen Herumtreiber oder Schattenläufer gefunden. Der Rekrut hatte bis jetzt keine wirklich große Herausforderung gehabt und hoffte nun, wenigstens gegen einen richtigen, erfahrenen Schwertkämpfer zu treffen. Eine knappe halbe Stunde wanderten Shaela, Gotrek und Bran bereits durch den Wald, auf der Suche nach einem Schattenläufer oder Banditen um Gotreks Training abzuschließen. Irgendwann schließlich bemerkten die Drei eine Höhle vor ihnen, aus der Männergebrüll drang. "Sehr gut, Gotrek du gehts vor und erkundest, wie viele Männer dort drinn sind." Mit einem nicken ging der Rekrut vor und sah schon bald, dass es "nur" drei Leute waren. Mit einem Fingerzeichen zeigte er den Anderen beiden, dass es lediglich drei waren.
Plötzlich und ohne Vorwarnung stürmten der Ritter und die Amazone nach vorn und rannten in die Höhle hinein. Gotrek kam nur langsam hinterher und erwischte seine Gefährten bereits mitten im Kampf. Einer der Herumtreiber sah Gotrek und rannte sofort auf ihn zu. Gut, jetzt konnte er seine Fähigkeiten im Schwertkampf beweisen. Dieser Kampf war deutlich schwerer als der gegen einen Wolf. Wie ein Roboter schlug Gotreks Kontrahent immer wieder auf seinen Arm ein und er fing an langsam wehzutun. Also musste schnell eine Gegentaktik her. Nachdem sein Gegner wiedereinmal zugeschlagen hatte, machte der Rekrut einen Schritt zu Seite und schlug blitzschnell mit seinem Schwert in die Seite des Banditen. Der Kippte sofort voller Schmerzen um und starb unter Qualen nach knappen zehn Sekunden. Die Gegner der anderen Beiden waren bereits erledigt und lagen tot am Boden. "Gut Gotrek, hiermit hast du dein Einhandtraining bestanden und kannst als geübter Schwertkämpfer nach Khorinis zurückkehren. Wer weiß, vielleicht wirst du ja eines Tages zur Miliz gehören!" Ja, endlich hatte er es geschafft. Nun würde der Rekrut nach Khorinis zurückkehren um dort vielleicht bald zum Waffenknecht befördert zu werden. "Ich danke euch für das Training ehrenwerter Ritter!" Mit einem freundlichen Nicken gingen die Drei zuerst zurück zur Taverne, wo Gotrek sich dann absetzte um nach Khorinis zurückzukehren.

Die Reise zum Minental verlief ohne große Zwischenfälle. Dem Rekruten begegneten ein paar Blutfliegen, die er aber schnell erledigen konnte. Die Überfahrt mit dem Boot war auch schnell vorbei, da es ja zur Zeit keinen Sturm gab' und die Überfahrt deshalb schnell von statten ging. Am anderen Ufer angelangt machte Gotrek sich schnell auf um so schnell wie möglich durch das Minental zu kommen. Denn auf Orks wollte er nicht unbedingt treffen...



13.03.2003 21:16#59
Tak Dunkelheit und Stille...
Tak versuchte seine Gedanken zu ordnen. Was war eben passiert? Sie waren geflogen, in einem verrückten Konstrukt aus Metall tatsächlich geflogen, quer über das Meer. Ohne Orkschiffe, ohne Seeschlangen...
Aber mit Drachen. Genau, ein Drache war es gewesen, der sie angegriffen hatte. Ein drache, der ihren Absturz herbeigeführt hatte...
Die verworrenen Bilder im Geiste des Waldläufers ordneten sich langsam wieder zu einem ganzen, die verschwommenen Erinnerungen wurden wieder klar und ergaben ein ganzes. Sie hatten das Herz des Feuers auf dem Luftweg verlassen, nachdem Frost sein Schwert geschmiedet hatte, und waren von einem Artgenossen ihres letzten Opfers angegriffen worden, was letztendlich zu ihrem Absturz geführt hatte...
Blut sickerte Taks Luftröhre hinunter, irgend ein scharfkantiges Metallstück setzte alles daran, seine Seite aufzuschlitzen. Zischend entwich irgendwo Dampf aus einer der zahlreichen geborstenen Leitungen, eine ölige Flüssigkeit tropfte auf die Rüstung des Waldläufers. Sein linker Arm war zwischen einigen Metallplatten eingeklemmt, überall drückte irgend etwas und zwang seinen Körper in eine recht eigentümliche, verdrehte Pose...
mit der noch einigermaßen freien Rechten packte der Gildenlose blind eine über ihm liegende, verbogene Röhre und rüttelte an selbiger herum, aber sie schien fast eingemauert und bewegte sich keinen Millimeter. Tak tappte weiter herum, irgendwann fand er einen Griff und zog an selbigem. Aber auch der wollte sich nicht rühren, egal wie sehr er auch zog...
Doch warum nur ziehen? Tak drückte den Griff nach oben, fast wiederstandslos schwang er hoch, eine anscheinend noch intakte Automatik öffnete die zugehörige Luke. Ein scharfer Sonnenstrahl schoss augenblicklich ins Dunkel des Fahrzeugst, Tak kniff die Augen zusammen und spähte nach draußen. Sie schienen in einem Wald oder etwas ähnlichem gelandet zu sein... Ach nein, es war ein Moor. Wohl in Gorthar...
Vorsichtig befreite Tak seine Beine aus den verbogenen Metalltrümmern und buddelte unter einiger Anstrengung seinen linken Arm frei. Sein Plattenpanzer war an einigen Stellen verbeult und drückte unangenehm, aber das würde ein guter Schmied schon wieder hinbekommen, wenn er sich nur aus dem Wrack befreien konnte.
Mit einem Ruck zog sich Tak ein stück näher zu seinem ausgang, brachte sich in eine bequemere Position und begann nun, sich irgendwie nach oben zu zwängen. Keine einfache Aufgabe, aber irgendwie schaffte es der Gildenlose schließlich, sich nach draußen zu quetschen...

Erschöpft setzte sich Tak erst einmal auf die Trümmer. Rasselnd sog er die feucht - kalte Luft in seine Lungen, Blut lief in einem dünnen Rinnsal seine Mundwinkel herunter. Seine rüstung war an einigen stellen ziemlich ramponiert, er würde wohl einen Schmied aufsuchem müssen oder sie selbst reparieren. Wie auch immer, erst einmal musste er ohnehin aus diesem Sumpf raus...


13.03.2003 22:59#60
Superluemmel Keuchend und hustend arbeitete sich Frost unter dem eingebeulten Dach hervor. Blut sickerte in einem breiten Fluss aus einer Platzwunde auf seiner Stirn, tropfte in sein Auge und zwang ihn zum Blinzeln.
Eine letzte Kraftanstrengung, dann zog sich der Krieger vollends aus der zersplitterten Cockpitscheibe, sank kurz darauf auf dem Schnabel der Sturmkrähe zusammen.
Lange Minuten vergingen, bevor sich der Waffenmeister abermals regte. Der kupferartige Geschmack von Blut beherrschte seinen Mundraum. Ein Lachen durchbrach den Geräuschvorhang der Flammen, die das Heck der gefallenen Sturmkrähe einhüllten.
Für ein paar Stunden war er dem Himmel so nahe gewesen. Er hatte die grenzenlose Freiheit gespürt, die oberhalb der dichten Wolkendecke verborgen auf ihre Entdecker wartete.
Zum ersten Mal hatte Frost bemerkt, wie mickrig sein Wissen über diese Welt eigentlich war. Da lebte er seit über dreißig Wintern auf diesem Felsbrocken und hatte noch nicht einmal die Hälfte von ihm entdeckt.
Es war eine verdammte Schande, dass Rothenbergs Flugapperat so enden musste. Dieser Wissenschaftler musste einfach genial gewesen sein. Ein absolutes Genie. Welche Möglichkeiten eine derartige Maschine offenbarte....
Unvorstellbar.
Doch jetzt war er aus, der Traum vom Fliegen.
Verfluchter Mist, nur wenige Flugstunden hatten ihn von seiner Heimat und damit von seiner Familie getrennt. Jetzt war er schon wieder hier, in dem von allen Göttern verlassenen Fleckchen Erde um Khorinis.
Das Wrack der Sturmkrähe bewegte sich. Gluckernd stiegen Luftblasen aus der Tiefe des morastigen Sumpfes empor, schmatzend versank der Flugapperat tiefer im Moor.
Vorsichtig ließ sich der Krieger vom metallenen Rumpf gleiten. Der Morast schmiegte sich augenblicklich mit seiner klebrigen Umarmung an seine Stiefel. Obwohl er sein Bein leicht nachzog, grinste der Gildenlose, als er sich langsam an einem nahestehenden Baum niedersinken ließ.
Ein weiteres Mal hatte er das schier Unmögliche geschafft....


14.03.2003 11:08#61
Arson Fluchend wischte Arson Wasser und Seegras aus dem triefend nassen Gesicht, watete dann durch das hüfthohe Wasser zu einer kleinen Insel aus aufgeweichter Erde, um sich dort an einen der verkrüppelten Sumpfbäume zu lehnen und zu warten, bis der Großteil der grünlichen Brühe aus den Fugen seiner Rüstung abgelaufen war. Noch immer konnte er kaum glauben, noch am Leben zu sein. Der Einschlag der Flugmaschine war von solch unglaublicher Härte gewesen, dass der Paladin damit gerechnet hatte, von der Wucht des Aufpralls schier zerschmettert zu werden. Doch der Härte seines Panzers, den Flugkünsten des Waffenmeisters und nicht zuletzt der Beschaffenheit dieses versumpften Landstriches war es wohl zu verdanken, dass er lediglich ein paar leichtere Prellungen davongetragen hatte. Sogar sein Rucksack befand sich noch sicher in seiner Obhut, und mit ihm das alte Buch des geheimnisvollen Paladinordens, welches er nach seiner Rückkehr nach Khorinis zu studieren gedachte. Doch würde er zurückkehren? Der heilige Krieger blickte sich um. Braune Baumstämme, grünliches Erdreich und übelriechende, schlierige Teiche gefüllt mit einer abgestandenen Brühe, die einstmals vielleicht Wasser gewesen sein mochte, erstreckten sich in alle Richtungen bis zur schwarzen Linie des Horizont. Ein kühler Wind war aufgekommen, wogte in den traurig herabhängenden Ästen der kranken Weiden, brachte das feuchtschwarze Haar des jungen Mannes zum tanzen. Der Anblick erinnerte ihn an das alte Sumpflager des Minentals, in dem er als Novize mehrere Monate lang Dienst an einem üblen Erzdämon verrichtet hatte. Irgendwie schien ihn das Schicksal immer wieder an die Orte zu führen, an die er als Bauerssohn nur allzu gut passte - zurück in Schlamm und Dreck, von Kopf bis Fuß schmutziger als der verwahrloseste Straßenbettler. Ein schmales Lächeln huschte über die rissigen, von kurzen Bartstoppeln umkränzten Lippen des Paladins. Für einen Bauern hatte er wahrhaft eine Menge Dinge gesehen und überlebt. Langsam konnte selbst Einskaldir seinen gutmütigen Spott über die Herkunft seines Ordensbruders nicht weiter rechtfertigen. Wer konnte schon behaupten gegen riesige Metallgiganten gekämpft, hohe Gipfel erklommen, einen Drachen gesehen und getötet, und sogar die Wolken des Himmels von oben bewundert zu haben? Sludig? Arson war sich nicht sicher. Der ältere Glaubenskämpfer war weit erfahrener, als sein noch junges Alter vermuten ließ. Wahrscheinlich konnte auch Lord Hagen selbst nicht einschätzen, woran er an dem geheimnisvollen Sohn eines Adligen wirklich war.
"Wohlan...dann wollen wir doch einmal sehen..."
Der Paladin blickte durch die dürren Baumkronen gen Himmel, schätzte am Stand der Sonne die Tageszeit sowie seine ungefähre Position ein. Seines Wissens nach gab es westlich der Stadt Gorthar ein ausgedehntes Sumpfgebiet."Nach Osten also..."
Nachdenklich blickte Arson in die Richtung, die seiner Meinung nach als Osten bekannt war. Wasser, Erde und Schlamm so weit das Auge reichte. Ein letztes Mal musterte er die Absturzstelle, betrachtete die gezackten Metallreste, die von der einstmals stolzen Kunstkrähe übrig geblieben waren. Irgendwo hier in der Nähe mussten seine Gefährten sitzen. Nun, die Zeit ihres Abenteuers war vorbei, die Trennung stand unmittelbar bevor. Doch man würde sich wiedersehen, das versprach Arson sich selbst. Für wen es ein glückliches Wiedersehen sein würde, davon hatte der Paladin auch schon eine relativ klare Vorstellung. Schmatzend lösten sich die schweren Kampfstiefel aus dem feuchten Bodenschlamm, trugen den massigen Körper des Kriegers zielstrebig durch die glucksende Sumpflandschaft. Sein Ziel stand fest: Die Stadt Gorthar.



14.03.2003 15:18#62
Tak Das Schwert des Gildenlosen beschrieb einen silbrigen Halbkreis durch die von Modergeruch angereicherte Luft, knirschend traf die schlanke Klinge auf den Chitinpanzer der Blutfliege. Wie durch Papier schnitt die messerscharfe Waffe durch das Außenskelett des Insekts, die Fliege taumelte und im Flug und stürzte eine Sekunde später platschend in das brackige Wasser zu Füßen des Gildenlosen. Das Brummen ihrer Flügel war bereits verstummt, als der Sumpf gierig den toten Körper verschlang...
Mit einer nebensächlichen Bewegung wischte Tak das gelbliche Blut der Fliege von seiner Klinge und ließ diese zurück in die Scheide gleiten, während er seinen Weg schon wieder fortsetzte. Nur wiederwillig gab der Sumpf seine Stiefel frei, versuchte beim nächsten Schritt erneut, sich ihrer zu bemächtigen. Verfaulte Baumleichen ragten aus dem abgestandenen Wasser, wie eine Warnung an all diejenigen, die sich zu weit in den Sumpf wagten...

Tak ging nach Osten, dort musste Gorthar liegen, irgendwo hinter dem Sumpfgebiet. Von seinen Gefährten hatte er nichts mehr gesehen bevor er gegangen war, wahrscheinlich waren sie beim Absturz ums Leben gekommen. Es wunderte ihn selbst, dass er so unversehrt davongekommen war, sogar seine Ausrüstung war intakt, mal abgesehen von ein paar Beulen in der Rüstung. Wenn ihn jetzt nicht der Sumpf verschluckte war er vielleicht der Einzige, der noch von Rothenbergs Labor wusste. Doch selbst wenn, es gab dort nichts mehr zu holen. Die Bibliothek war zerstört, der Drache tot, die Magie verflogen. Obwohl die Magie ihn am meisten interessiert hätte...
Allerdings gab es ja noch einen Ort, an dem eine große Menge ungebundener Magie herumgeisterte, das alte Schlachtfeld, auf dem der katastrophale Kampf der Koloniebewohner gegen den General Kaszan Toraz stattgefunden hatte. Der waldläufer erinnerte sich noch zu gut an diese Schlacht, in der irgend ein gortharianischer Magier Kräfte entfesselt hatte, die einfach zu mächtig für ihn waren und letztendlich wahrscheinlich auf beiden Seiten die größten Verluste verursacht hatten.
Seitdem hatte sich das Schlachtfeld nie wieder wirklich erholt, die Grenze zwischen den Sphären war dünn, die Trennlinie zwischen Realität und Wahnsinn kaum mehr als ein Zahnstocher zwischen zwei Bleigewichten. Die Flora und Fauna dieses Landstriches waren von der Magie korrumpiert und verzerrt worden, die Toten lagen unruhig unter der steinigen Erde...
Obwohl starke Magie von sich aus veränderte, so schien es Tak jedoch, je länger er darüber nachdachte, dass irgendwer das Schlachtfeld bereits entdeckt hatte und sich seine Kräfte zu Nutze machte. Die Untoten waren ein Beweis dafür, nicht einmal die stärkste Magie erweckte die Toten zu neuem Leben, wenn sie nicht von irgend einer Intelligenz kontrolliert wurde.
Irgend etwas war da auf dem Schlachtfeld, etwas, dass Tak wesendlich mehr beschäftigte als das Schicksal seiner ehemaligen Kameraden...
Langsam lichteten sich die Moos - und Algenbedeckten Bäume, die Luft wurde frischer und das morastige Wasser flacher. Er musste die Stadt Gorthar bald erreicht haben, wurde auch Zeit. Die schritte des Waldläufers wurden länger, schneller strebte er dem Ende des Sumpfes entgegen...




Mit prüfendem Blick begutachtete Tak die kleinen Fischerboote im Hafen der Stadt, ab und zu wanderte sein Blick auf das windgepeitschte, aufgewühlte Meer hinaus. Die Wellen waren zwar nicht zu hoch für eine Überfahrt, aber mit einem allzu kleinen Boot wollte er sich doch nicht nach draußen wagen. Seit einiger Zeit hatte er ein Fischerboot ins Auge gefasst, einen rüstigen Segler, der gerade am Kai festmachte. Die beiden Insassen hatten ihren mickrigen Fang am Heck verstaut, die Zeiten waren nicht gut für Fischer. Sie waren auf den Fjord beschränkt, wenn sie nicht unweigerlich Beute einer Orkgaleere werden wollten. Um genau zu sein, dieses fast leere Boot war doch das geeignete Gefährt...Scheinbar zufällig schlenderte Tak am Kai entlang auf das Schiffchen zu, mit einem überraschenden Sprung landete er in selbigem, noch bevor die Fahrer das Segel hochgezogen hatten. Ohne darauf zu warten, dass einer etwas sagte, zog Tak mit einer blitzartigen Bewegung seinen Dolch und drückte die Waffe einem der Seemänner gegen den Rücken.
"Abfahren, sofort. Zur anderen Seite des Fjords, ehemalige Gefängniskolonie. Beeilt euch, wenn ihr wisst, was gut für euch ist..."



14.03.2003 20:17#63
Arson Langsamen Schrittes stapfte eine verwahrlost aussehende Gestalt durch die Tore der lärmenden Hafenstadt Gorthar. Verwundert beschatteten die wachhabenden Soldaten ihre Augen mit den Händen als sie das Wappen des Paladinsordens zwischen zahllosen Kratzern und Dellen auf dem beschädigten Brustpanzer prangen sahen, wichen jedoch schnell zur Seite um den breitschultrigen Krieger passieren zu lassen.
Unbeirrt setzte Arson seinen Weg fort, stapfte mit klirrendem Waffengurt die breite Hauptstraße entlang, den Blick müde zu Boden gerichtet, das stoppelbärtige Gesicht zwischen langen Strähnen aus schwarzem Haar verborgen. Während er langsam in der geschäftigen Menschenmenge verschwand, spürte er die Augen der Torwachen noch immer auf sich ruhen. Jemand blies in ein Horn, ein volltönendes Dröhnen ließ die Trommelfelle der umstehenden Passanten beben. Keine fünf Minuten später trabten gute zwei dutzend Gardisten den Pfad der gorthanischen Feste hinunter, nahm scheppernd und rasselnd Aufstellung, bildete ein waffenstarrendes Spalier zu beiden Seiten des zurückgekehrten Paladins. Neugierig hob Arson den Kopf, blickte der hochgewachsenen Gestalt entgegen, die nun ohne sonderliche Eile auf den Diener Innos zustapfte.
"Bruder!" Die Gestalt hob den Arm und beschleunigte ihre Schritte. Glänzende, sorgfältig polierte Stahlplatten glitzerten in der Sonne. Arsons Miene verzog sich zu einem schmallippigen Grinsen.
"Sludig, alter Freund."
Scheppernd schlug der lachende Paladin seinem verwahrlosten Freund die Hand auf die Schulter, musterte seinen Kameraden von Kopf bis Fuß.
"Bei Innos, du siehst aus als hättest du der gorthanischen Kloake einen intensiven Besuch abgestattet! Was ist passiert? Doch warte, erzähl es mir später..." Sludig sah sich um, gab dann den Wachen einen Wink. Im Laufschritt verteilten sie sich in den umliegenden Gassen. "...sag an, wo sind deine Gefährten? Wo ist Frost?"
Arsons Augenbraue hob sich.
"Du kennst ihn? Woher?"
-"Ach...naja, sagen wir, er ist kein unbeschriebenes Blatt, ich erklär es dir später. Sag mir einfach wo er ist."
Der junge Paladin zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht noch im Sumpf, vielleicht in der Stadt, vielleicht aber auch am anderen Ende der Welt. Ich weiß es nicht."
Sludigs Miene verfinsterte sich um einen Deut.
"Im Sumpf? Was sucht er im Sumpf?"
-"Nichts, aber wir sind dort notgelandet. Was glaubst du warum ich so aussehe?""Notgelandet?"
Nun war es an Arson zu lachen. Die völlig verwirrte Miene seines Freundes wirkte einfach komisch.
"Ich werde dir alles erzählen - später. Jetzt bin ich ersteinmal müde und hungrig. Du hast nicht zufällig ein Zimmer für mich auftreiben können?"Der Ordenskrieger lächelte, hob die hand und bedeutete seinem Bruder ihm zu folgen.
"Komm, wir begeben uns zurück in die Burg. Dort kannst du ruhen. Glaub mir, nutz die Gelegenheit, denn du wirst es nötig haben. Es gibt neue Arbeit für dich, mein Freund."
Arson seufzte leise.
"Ich kanns kaum erwarten."



15.03.2003 12:57#64
Arson Mit einem feuchten "Platsch" fiel das Rasiermesser in die halbgefüllte Wasserschüssel, ließ die feinen Schaumkronen auf kleinen Wellen tanzen. Bedächtig strich Arson über sein feuchtes Kinn, ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem kantigen Antlitz. Die Sonne blinzelte durch die hohen Fenster der Felsenfeste Gorthars, erhellte das üppig ausgestattete Gästezimmer der Burg, zauberte güldene Vierecksmuster auf den grauen Steinboden, die schneeweißen Stofflaken und die schwere Kommode aus Eichenholz. Ein wuchtiger Kamin sorgte für angenehme Wärme innerhalb des Zimmers, erlaubte es dem jungen Paladin, lediglich mit einer einfachen Unterhose aus gräulichem Leinen vor der Waschschüssel zu stehen und sich das erste Mal seit mehreren Tagen der Körperpflege hinzugeben.
Tatsächlich sah der Krieger aus wie ausgewechselt. Der verwahrloste Waldschrat in seiner verbeulten Rüstung war verschwunden, an seiner Stelle stand ein frisch gebadeter und rasierter Jüngling von hohem Körperwuchs und wachem Blick. Das lange, schwarze Haar war gekämmt und mithilfe eines himmelblauen Seidenbandes zu einem einfachen Zopf zurück gebunden, hing nun in einem dicken, finsteren Bündel zwischen den breiten Schulterblättern des heiligen Streiters. Die zahlreichen kleinen Schnittwunden und Prellungen waren behandelt worden, so dass lediglich vereinzelte rote Striemen auf Brust und Armen von den tödlichen Gefahren zeugten, denen Arson noch vor kurzem zu trotzen hatte. Auch die schmutzigen Panzerplatten hatte man weggetragen, stattdessen lag nun ein ordentliches Bündel aus gegerbter, an Schultern und Knien beschlagener Lederkleidung auf der großen Bettmatratze. Als der Paladin sie überstreifte, schmiegte sich das Material an seine Haut als wäre sie eigens für ihn angefertigt worden. Für den an die schwere Stahlrüstung gewohnten Krieger stellte das Leder eine angenehme Abwechslung dar, befreit von der Last des Metalls fühlte er sich, als würden sich seine Füße jeden Moment von den kalten Bodenplatten lösen und mitsamt den Rest des Leibes zur Decke emporschweben. Arson lachte und wollte an das Fenster herantreten, als er hörte, wie die Klinke der Zimmertür heruntergedrückt wurde. Lautlos schwang sie auf, gab den Blick auf den hereintretenden Sludig frei. Der Paladin lächelte.
"Einen guten Morgen wünsche ich."
Arson nickte knapp und schaute aus dem Fenster. Sekunden verstrichen, dann klirrten schwere Stiefel über den Boden.
"Was ist los, Kamerad? Du wirkst auf mich als läge dir etwas auf dem Herzen."Der junge Paladin wandte den Kopf, grüne Augen musterten seinen Ordensbruder. Einen Augenblick schien es als wolle Arson zu einer Erklärung ansetzen, dann seufzte nur und zuckte mit den Schultern.
"Ich kann es nicht erklären. Du warst nicht dabei."
-"Rothenbergs Labor?"
"Ja."
-"Ist es zerstört?"
"Aufgegangen Rauch und Flammen."
Sludig schnalzte mit der Zunge. "Sehr gut."
Arsons Blick wurde finster. "Ach. Ist es das?"
-"Natürlich. Sag, was redest du da? Haben dir deine Gefährten den Kopf gewaschen?"
Der junge Paladin lachte auf. "Nein, die haben lediglich versucht mich umzubringen - zumindest ein Teil."
Sludig schien damit nicht ganz zufrieden. Mit kritischem Blick musterte er seinen Freund. Dann entspannte sich die Miene des erfahrenen Kämpfers und er grinste.
"Da haben sie sich anscheinend die Zähne an dir ausgebissen."Befreiendes Gelächter nahm der Stimmung ihre Spannung, gemeinsam verließen die beiden Paladine das Gästezimmer der Burg, schritten mit ernster Miene durch die hallenden Korridore der Feste. Der Anblick scherzender Streiter Innos' hätte den Respekt der Soldaten dem Orden gegenüber trüben können. Vor der großen Flügeltür des Ratssaal blieb Sludig noch einmal stehen.
"Wir werden die Herren nun von unserer Abreise in Kenntnis setzen. Eine Nachricht, die sie nicht sonderlich betrüben dürfte."
Der Paladin zwinkerte. Auch Arson musste grinsen.
"Dann wollen wir sie nicht warten lassen."
Quietschend schwangen die Torflügel in den Angeln und die hochgewachsenen Krieger des wahren Gottes traten hindurch.



15.03.2003 17:22#65
Arson Mit einem schnellen Satz sprang Arson in das schaukelnde Fischerboot, setzte sich auf die feuchte Ruderbank und ergriff eines der länglichen Holzpaddel. Sludig neben ihm tat es ihm gleich.
"Tut mir leid dich mit dieser Ruderei belästigen zu müssen..." Der erfahrene Paladin lächelte ironisch. "...aber unser Fischer wurde auf dem Hinweg von einer Orkaxt in mehrere Stücke gehackt. Die Biester sind in letzter Zeit wieder sehr aktiv geworden."
-"Natürlich, ich war ja auch nicht da um ihnen das Fell zu gerben."Arson lachte, griff dann mit beiden Händen fest um das Ruder und begann zu pullen. Langsam entfernte sich das schwankende Seegefährt von der steinernen Kaimauer der Hafenstadt, ließ Gorthar bald als einen dunklen Fleck am Horizont hinter sich. Die Überfahrt verlief fast schweigend, nur einmal riss Sludig seine Aufmerksamkeit von der Umgebung, die er anscheinend permanent nach Orks oder sonstigen Gefahren absuchte, und ergriff das Wort.
"Wie sah...das Labor...eigentlich aus?"
Arson wandte den Kopf. "Viel Metall... viele Bücher...viele Gefahren."-"Gefahren?"
Der junge Paladin nickte.
"Drachen und...große Krieger ganz aus Stahl."
Arsons Ordensbruder stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
"Dass du überlebt hast ist eine wirklich beachtliche Leistung. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr solch tödlichen Gegnern ausgesetzt sein würdet. Wäre ich besser informiert gewesen, hätte ich dich begleitet."
Arson zuckte mit den Schultern und betrachtete das grünlich schimmernde Flusswasser.
"Wie du siehst bin ich auch allein zurechtgekommen."
-"Ja das sehe ich. Und genau deshalb bin ich jetzt auch sicher dass du auch deine nächste Aufgabe mit Bravour erfüllen wirst."
Eine einsame Nebelkrähe zog krächzend über dem Boot hinweg, um Augenblicke später in einem nahen Hain zu verschwinden. Stumm sahen die beiden Krieger Innos' dem Tier nach.
"Wirst du mir von meinem Auftrag berichten?"
Sludig schüttelte den Kopf.
"In Khorinis wirst du alles erfahren. Lord Carthos hat die nötigen Informationen. Keine Sorge, der Plan ist ausgeklügelt, es sollte ein Kinderspiel werden."
Arsons Miene wurde nachdenklich.
"Ein Kinderspiel...nach dem, was ich auf meiner letzten Mission erlebt habe, wird mir alles wie ein Kinderspiel vorkommen..."
Wortlos ruderten die beiden Gefährten den Fluss hinab, ein Jeder in seine eigenen Gedanken versunken.



15.03.2003 19:36#66
Don-Esteban Der Sternenhimmel blinkte in der klaren Luft. Einige Bäume verdeckten den Blick und durch die Äste schimmerten immer dann einige Sterne, wenn der Wind die Äste bewegte.
Was war passiert? Ächtzend erhob sich der Magier. Ah... der Fall auf den Boden. Und vorher? Dieser Flug durch die Lüfte. Das mußte Magie gewesen sein. Wie sonst sollte es möglich sein, daß Menschen sich in die Luft erhoben? Seltsame Sachen... Am besten, er erzählte niemandem etwas davon. Glauben würde es sowieso keiner. Er hörte schon die spöttischen Stimmen: "Und wo hast du deine Flügel gelassen?" oder "Wohl zuviel von den eigenen Tinkturen probiert?" Nein danke, darauf hatte er keine Lust. Wie es wohl den anderen ergangen war? Und wie lange hatte er hier gelegen? Nun, jeder war für sich selbst verantwortlich.Die Glieder taten ihm weh, alles war naß. Wo war er? Die Gegend sah sumpfig aus. Was der Mond beschien, waren hohe Gräser, die im Wind schwankten und schwarze, knorrige Stämme, die ihre düsteren Schatten darauf warfen. Hier und da gluckste das Moor und eine einsame Grille zirpte in der Ferne. Dunkle Schatten von Nachtvögeln glitten über den Magier hinweg. "Hab ich überlebt oder ist das lediglich eine Art Vorhof der Welt der Toten?"
Schweigend stand er inmitten der Szenerie und schaute sich um. Seine Robe war naß, klitschnaß und klebte am ausgemergelten Körper fest. Ein prüfender Griff an den Gürtel. Die Runen waren alle noch da. Jetzt bemerkte er auch, daß er etwas in der Hand hielt. Seine Finger umschlossen fest ein kleines Bröckchen Metall, scharfkantig und silbrig glänzend. Er hatte es aus dem Drachenhort. Lange hatte er nach diesem Material gesucht. Und noch etwas anderes stach ihm förmlich in die Seite. Seine Tasche und darinnen einige Bücher, die er aus der Bibliothek Rothenbergs gerettet hatte.
Lächelnd schaute der Don auf. Er hatte es also geschafft. Mit frischem Mut begann er, sich einen Pfad aus dem düsteren Moor zu suchen, trat dabei oft daneben und zog ein ums andere mal seinen Stiefel aus dem gierigen Boden, der es darauf abgesehen hatte, alles, was da käme, zu packen und zu verschlingen.Dann, plötzlich blieb er stehen. "Was für ein Dummkopf bin ich bloß." Leise sprach er diese Worte, griff sich dann an seinen Gürtel und berührte die Rune, die ihm zum Lager der Amazonen bringen sollte. "Wer weiß, vielleicht funktioniert es ja?"
Und tatsächlich, ein mattes Schimmern entstieg dem Sumpf und flirrende Lichtreflexe breiteten sich aus, fanden dann, nur ganz allmählich zu ihrem Zentrum und hüllten den Magier ein, der zuerst leise, dann immer lauter die Worte murmelte, dann sprach und zum Schluß laut rief, die der Magie befahlen und ihr seinen Willen aufzwang. Das Licht verstärkte sich und nach einem dumpfen Knall wurde es schlagartig dunkel. Der Teleport war vollzogen und das Moor versank wieder in sein üblöiches Schweigen, nur unterbrochen von einem gelegentlichen Laut eines Tiers, dem Blubbern aufsteigenden Gases oder dem Wehklagen eines einsamen Irrlichts. Doch das konnte auch ein Käuzchen sein.


16.03.2003 23:18#67
Angroth Sachtes Plätschern auf dem Meer empfing innerhalb der scheinbar aufgeschütteten Wälle die frisch angekommenen. Innerlich lachte Angroth sich selbst aus, das er die Leuchtfeuertürme der Stadt übersehen hatte. Aber vielleicht war er einfach zu vertieft in seine Rachepläne gewesen. Doch innerhalb der Mauern war Leben zu finden, das rüttelte ihn auf. Spärliches Leben. Die Stadt machte keinen prunkvollen Eindruck, mehr den Begebenheiten angepasst und Nutzenorientiert. Soldaten liefen an den Wällen, es schien fast als sei Kriegszustand hier. Die Luft war auch ungewöhnlich trocken, es war unangenehm. Die Nacht hier erschien gruselig und Menschenfeindlich, seine Begleiter sahen Angroth nur ungläubig an dass dieser hier mehrere Wochen zu verbringen gesuchte. Doch das war seine Entscheidung, so wurde es auch gehandelt. Sie banden das Boot an einen Poller und gingen an Land.

Die müden Glieder mochten zunächst fast nachgeben, und dem älteren musste geholfen werden von Bord zu kommen. Aber auch das war bald geschafft, sie sahen sich um. Irgendwo gab es sicher auch eine Schlafmöglichkeit, doch zu suchen wo, das war die Frage. Unschlüssig machten sie einige Schritte als aus dem Boot unglückliches Bellen erklang. Sie hatten beinahe Cara vergessen, die nun auffordernd brüllte man solle sie gefälligst herausholen. Schnell war die Wölfin geangelt, und noch schneller war sie herumgerannt und unbeschreiblich glücklich Boden unter den Füßen zu haben, nicht solch unsichere Planken auf unsicherem Grund. Ausser den Soldaten war kaum ein Mensch zu sehen, eigentlich keiner. Eine trostlose Stadt, die sicher um ihre Existenz in einer Einöde kämpfte und immer auf die Städte aus Khorinis oder andere reiche angewiesen war.
Kein besonders schönes Gefühl musste das für die Bewohner sein, und unangenehm war es auch für die Besucher. Fackeln beschienen die Spartanisch wirkenden Gebäude, eine Feste erhob sich über einen kleinen Hügel, bewehrt mit allerlei Belagerungsschutz. Hier musste vor nicht allzu langer Zeit ein Krieg getobt haben, anders konnte er sich nicht erklären wie es hier aussah. Dem Schwertmeister war es unbegreiflich alles in einem derart unfertigen Zustand zu sehen, die Schattenspiele in der Stadt und in der Ferne hinter den Mauern auf das Inland gerichtet der dunkelblaue eisige Schatten des Gletschers, der Legende nach entstanden als damals die Menschen fortgegangen waren. Auf dem Ursprungsboden seiner Familie angekommen und sich dessen auch bewusst senkte Angroth das Haupt mit im Winde wehendem Haar und Mantel, ballte die Schwerthand zur Faust und setzte sie an das Kinn, die Augen geschlossen. Uralte Worte gingen über seine Lippen, der Gruß der Ruchká auf ihrer Urtümlichen Sprache die kaum noch einem bekannt.

Kurz bevor er endete mit seinem Gebet fand Krieger auch schon einen Ort an dem es sicht schlafen ließ, ungeduldig wartete er die Andacht seines Freundes ab und scheuchte auch den Barbier zu jenem Ort. Es war eine Taverne, kein Ort des Schlafens eigentlich. Doch sie entschlossen sich den Abend eben bei einem Bier ausklingen zu lassen und am Tisch einzuschlafen. So taten sie auch in der leeren Taverne, tranken und erzählten Geschichten, irgendwann dann schliefen sie unter den lustigen Augen des Wirtes ein.



17.03.2003 21:06#68
Angroth Es ward erneut dunkel, und wahrscheinlich hätte Angroth noch länger geschlafen hätte ihn nicht der Wirt verärgert geweckt und gemeint er solle gefälligst woanders schlafen! Erst als er Goldmünzen klimpern ließ gab der Mann Ruhe und sah gierig auf das blitzende Metall, doch der hohe Novize stellte eine Bedingung: “Lasst meine Freunde friedlich ruhen, auf dass sie ihrer eigenen Wege ziehen können wenn sie bei Kräften sind. Ich werde sie nun verlassen. Sorgt ihr nur dafür das sie ein gemütliches erwachen bekommen sowie genug Speis und Trank!“ Mit diesen Worten ließ er die Münzen springen, fünfzig an der Zahl. Ein nicken zeichnete den Wirt aus, er wünschte dem zahlenden Kunden alles gute, doch fragte er was denn überhaupt das Ziel der Reise in dieses Gottlose Land war. Er antwortete darauf er suche jemanden, wobei er noch vor der Ebene der Schlachten gewarnt ward, schrecklich unaussprechliche Dämonen und derlei Gestalten sollen dort hausen! Der hohe Novize tat dies lächelnd ab, sein Glaube an etwas gleichkommendes war nun von Wissen überlagert, und Erfahrung. Ihm würde nichts geschehen. Angroth stand leise vom Stuhl auf und weckte seine Wölfin, die lautstark gähnend beinahe ein erwachen von Krieger herbeigeführt hätte. Der aber regte sich nur kurz und schlief dann weiter, die heimliche Abreise konnte vonstatten gehen.

Mit übergeworfenen Fellen beinahe als hoher Novize der Bruderschaft unkenntlich lief er hinaus, sah sich an den Mauern der Stadt um und entschloss sich nach Süden hinauszugehen, entlang des Flusses. Die Stadt war hinter ihm, Fackeln in spärlichen Abständen erleuchteten noch schwach die Natur auf der er nun wandelte. Sein Schatten war riesig, doch auch durch den hellen Mondschein getrübt, blass. Langsamen Schrittes kamen sie voran, Cara lief vorsichtig voraus und schnüffelte fast die ganze Zeit am Boden entlang. Der Fluss zu ihrer Rechten schien unüberwindlich, denn er war breit und reißend. Den Fluss zu überqueren war aber auch nicht ihr erstes Vorhaben, sie wollten zunächst alles absuchen was nicht jenseits seiner lag. Auch die Ebene der Schlachten. In der Ferne empor, hoch droben in den Himmel ragend schlängelten sich die Schwaden hinauf, der Mond ließ sie wie Skelettartige Finger aussehen, die gierig nach dem Reich der Götter griffen, und das schon seit Jahren. Trotz allen Misstrauischen Warnungen und neutralen Betrachtungen war es nicht abzuschlagen das etwas seltsames den Ort umgeben musste, ein wenig bang war dem Sumpfler doch bei dem Gedanken an das magische Landstück. Doch genau das verachtete er: Magie! Nichts würde ihn davor ängstlich zurückschrecken lassen, sein Verdacht erhärtete sich dort jemanden zu finden.

Keine Wolke war am Himmel, nur der Mond und einige Sterne schienen hinab, ein Vollmond so schien es Angroth. Weit und breit waren kaum Bäume zu sehen, irgendwie machte alles den Eindruck von Ödland. Wenn er sich nicht täuschte war er der erste Ruchká auf Gorthar seit der Flucht damals. Und was musste er mit ansehen, die Heimat zerstört und verbraucht, alles wegen den Orks! “Mögen sie in den Verliesen des Schläfers schmoren und sterben“ murmelte er vor sich hin. Die kleine Wölfin hob immer noch nicht den Kopf, war einmal nur zum Fluss gegangen und hatte getrunken. Der Lauf des Stromes verschwand in der Dunkelheit, doch er wurde sicher aus dem Gletscher gespeist, folgerte er. Eines seiner Hauptvorhaben würde sein den Gletscher zu besuchen, viele Schätze und Höhlen sollten dort vorzufinden sein. Man hatte ihn gewarnt das auch viele Räuber unterwegs seien und jeden abfingen den sie erwischen konnten. Mutig ging bei dem Gedanken die Hand an den Schwertknauf des Eineinhalbhänders, der nach Blut dürsten würde: seine neue „Mondklinge“. Ihren Namen verdiente sie bei diesem Mondschein umso mehr, würde ihnen jemand in die Quere kommen würde er dem Schwert in die Arme laufen, es war ihre Zeit. Der trockene Boden knautschte unter den Füßen, Wind wehte, griff in Mäntel und Haar, war kalt.


18.03.2003 15:30#69
Superluemmel Das Land Gorthar (Südöstlich von Khorinis) #2
Im Südosten der Insel von Khorinis erhebt sich ein weiteres Mal der dunkle Schatten einer Landmasse aus den dunklen Fluten, die uns allgemein als das myrthanische Meer bekannt sind.
Durch den Fjord von seiner Schwesterninsel Khorinis getrennt, liegt dort das Land Gorthar. Dort tobte vor etlichen Monaten ein grausamer Krieg, als sich die Freiheitskämpfer der Minenkolonie gegen den Herzog des Landes auflehnten, welcher die Kontrolle über das khorinische Erz zu erlangen versuchte. Doch nach dem Ende des Krieges stand die Zeit in Gorthar nicht still. Vieles hat sich geändert, einiges zum Guten, einiges zum Schlechten. Die Hauptstadt selbst hat den Krieg gut überstanden, nur die Feste wurde von dem Sphärenlord Valentoth schwerst beschädigt. Inzwischen erstrahlt jedoch selbst die Festung wieder in ihrem alten Glanz. Die Bürger haben sich von dem patriarchalischen Regime ihres Herzogtums gelöst und einen Rat gegründet, der sowohl das Wohl der Stadt wie auch der verbleibenden Armee im Auge behält.
In den Weiten von Gorthar ist währenddessen jedoch ein weiterer Kampf entbrannt.
Der Kampf ums Überleben.
Um die Sicherheit der Hauptstadt zu garantieren, kann die Armee nur noch schwer den sich häufenden Überfällen von Orks oder Banditen und Plünderern nachkommen. Die Peripherie des Reiches ist in Anarchie verfallen.
Auch hat der Krieg seine Narben im Landschaftsbild hinterlassen. Westlich des großen Stromes liegt die Schlachtenebene, jenes sanft gewellte Land, in der die schicksalshafte Schlacht zwischen den Freiheitskämpfern und der gorthanischen Armee tobte. Tiefe, schwarzverbrannte Furchen durchziehen das Erdreich, selbst am hellichten Tage scheint eine geheimnisvolle Dunkelheit über dem Lande zu liegen. Niemand weiß, welche Schrecken sich in diesem menschenverlassenen Landstrich verbergen mögen....
Lasst euch dies eine Warnung sein, geehrter Wanderer.
So friedlich die Hauptstadt im sanften Grün der umliegenden Wälder und Ebenen liegen mag, so tödlich ist das Land außerhalb des von der Armee kontrollierten Gebietes.
Dieses Land beherbergt unzählige Schätze und Gelegenheiten, an Reichtum und Ruhm zu gelangen. Vergesst jedoch nie, dass seine Gefahren weitaus zahlreicher sind.


18.03.2003 18:20#70
Sven S. Schlaftrunken wachte Sven S. auf, er rieb sich die Augen und schaute sich dann nach seinen Begleitern um. Aber es war nur noch Krieger da. Wo war der andere, da kam der Wirt, "Wo ist den unserer anderer Gefährte?" fragte Sven. "Der hat beschlossen alleine loszuziehen,er hat mir dann noch gesagt das ihr und euer Freund noch für das Geld das er gegeben hat ein Frühstück bekommen sollt." antwortete er. "Nadan nur her damit! Mein Gefährte kriegt dann sein Frühstück wenn er aufwacht."erwiderte Sven.Der Wirt eilte davon und kam wenig später mit einem kargen MAhl wieder, das Sven sofort hungrig hinunterschlang.


18.03.2003 18:35#71
Sven S. Als er fertig gegessen hatte beschloß Sven
den Ort zu erkunnden während Krieger noch schlief. Also ging Sven hinaus und wurde dabei von einer Frau angerempelt so das er beinahe hinfiel, als die Frau weg war bemerkte Sven, das ihm etwas in die Tasche gefallen war: Ein schmaler Lederbeutel mit 20Münzen ,"Na besser als garnichts" sagte Sven zu sich und beschloß das Geld zu behalten und ging weiter die Gassen entlang.


18.03.2003 18:45#72
Sven S. Kurz danach wurde er von wildem Geschrei
hellhörig: "Ach, diese Haare bringen mich noch um!" und es kam aus einem der Häuser ein Mann mit langen strupigen Haaren an denen er zog das er in Trennen vor Schmerz ausbrach. "Aber,aber, doch nicht gleich verzagen und z.b. mich einem Barbier fragen!" sagte Sven reimerrisch. "Barbiere?! Zu teuer Barbiere verlangen mindestens 50 und ich habe nur 5Goldmünzen!"sagte er traurig."Mir genügen schon 5." erwiderte Sven. "Nagut.Wenn ich nur diese Haare wegkriege!"sagte er."Ich nehme lieber gleich eine Glatze als mich noch mal mit denen rumzuschlagen."Also holte Sven S. ein Rasiermesser,ein Erbstück seines Großvaters raus und schnitt ihm langsam eine Glatze, wobei Sven immer auf die Haut des Mannes achten musste um sie nicht zu verletzen.



18.03.2003 19:00#73
Sven S. Endlich war Sven fertig, mit der Glatze und ließ seinen Kunden das Werk bewundern "Fantastisch!" rief er, und befummelte eifrig die Glatze. "Hier das Geld!"er drückte Sven 5Münzen in die Hand und rannte dann jubelnd durch die Gassen.Solangsam gefiel Sven dieses Land, wenn alle Leute hier so sind.Nach dem Erfolg dachte ich es wäre auch mal Sinnvoll die Welt drausen zu erkunden und lief zum Stadtor hinaus, in die Wildnis.



18.03.2003 19:47#74
Angroth Der gestrige Tag war in Frieden ausgeklungen, die Nacht hatte ihre schützenden Hände doch über sein Haupt gelegt, und an dem rauschenden Fluss waren sie eingenickt. Ihre Ruhe endete nun an diesem Sonnigen Tag, wo sehr wenig von ihr zu sehen war. Denn die Rauchsäulen der Ebene – schon nahe – verdeckten große Teile des Himmels, als wollte sie die Götter im Unklaren darüber lassen was dort drunten geschah. Von dem provisorischen Nachtlager erhob er sich, atmete die kalte und rauchig schmeckende Luft ein, krauste die Nase. Etwas Staub - oder war es Asche? – hatte sich auf das Fell über der Rüstung gelegt, gab ihr einen Grauton. Da sicher noch weit mehr Staub auf ihn fallen würde ließ er von der Reinigung ab. Bevor er weiterwandern wollte nahm er sich seinen Wasserschlauch von der Hüfte, trank ein wenig und füllte das Wasser an dem reißenden Strom wieder auf. So lange er sich hier entlang bewegen würde, würde es auch keinen Wassermangel geben. Vielmehr machte ihm der Nahrungsmangel hier zu schaffen. Doch davon ließ sich bei gegebener Zeit sicher abhelfen. Derweil knurrte sein Magen klagend, doch es gab nun wichtigeres als den Sieg über Hunger. Nicht lange nach ihm erwachte die kleine Wölfin und reckte sich, ging an das Ufer und erfrischte ihren Geist an dem kühlen Nass. Auch Angroth gönnte sich eine kleine Erfrischung, säuberte sein Gesicht und beschloss dann nach kurzer Überlegung heute in Richtung „Ebene der Schlachten“ abzuwandern, sich dort einmal umzusehen. Sicher würde er dort etwas finden, wenn nicht gar jemanden.
Sein Weg führte ihn aber weiter Richtung Gletscher, denn es konnte ja sein das er so am ehesten zu der Ebene gelangen könnte. Von dem Fluss hatte er ohnehin nichts gewusst, hätte er doch ahnen können das Gletscher auch abfließen müssen. Nun musste er dem ihm unbekannten Verlauf folgen und hoffen auf der richtigen Seite zu sein um nicht einen Weg hinüber zu suchen. Schwimmen war mit dem Eisenbeschlag um die Brust nicht wirklich eine Möglichkeit, er hatte zu hoffen auf nichts ungewöhnliches zu treffen was einen Uferwechsel erzwingen würde. Weitere wanderte er, immer dunkler wurde die Rauchdecke unter der er entlangwanderte, in der Ferne immer die Säulen vor Augen wie sie sich dunkel und Aschespeiend empor wanden. So weit er dem Fluss folgen konnte kam er dicht an der Ebene vorbei, möglicherweise reichte das. Sein Weg führte ihn weiter, kaum eine Pflanze, kaum ein Baum. Nicht einmal Fische waren in dem Fluss zu sehen, geschweige denn ein anderes Tier. Die Schlachten die dies Land heimgesucht hatten haben wahrlich einen hohen Zoll verlangt, das ward dem jungen Krieger gewiss. Um einen Teil dieser Vergangenheit auszulöschen war er hier, um alles zu rächen was verloren war, seine Familie, seinen Clan. So vieles hatten sie verloren, und nichts bekamen sie zurück. Das Land auf dem er sich befand war leer, es würde nicht wieder Heimat der Ruchká werden, sollte er auch scheitern. Doch sollte dies so sein wollte er Ehrenhaft fallen, den Ruhm weitergeben und doch nicht sterben, im Geiste und im Worte der andren weiterlebend. Die Rucká würden leben, würde er hier zu Ruhm kommen. Doch wollte er keinen Ruhm, er wollte Rache!

Cara hatte ihre Nase in den Boden gesteckt und schnüffelte neugierig hin – und her. Sie war so auf das schnüffeln konzentriert das es ihr gar nicht auffiel das sich Leute näherten, Fremde! Auch Angroth bemerkte es nicht, er war dem Bann seiner Gedanken verfallen und lief Achtlos den Fluss entlang. Mit einem Mal schwirrte ein Pfeil seines Wegs, dicht an dem Körper des Schwertmeisters vorbei! Der Reflex seiner kam zu spät, doch war der Pfeil eh fehlgegangen. Er schreckte zurück, weit hinter ihm bohrte sich der Eisenkopf in den unfruchtbaren Boden. “Wieder ein Kampf mehr auf diesen Blutgetränkten Feldern!“ Schoß es ihm durch den Kopf, instinktiv wanderte seine Hand an den Knauf der „Mondklinge“. Das eisige zischen erscholl als der Stahl seinen Weg aus dem Gurt fand, geschickt in eine lockere Handposition gebracht ward. Just wandte er sich zu allen Seiten, suchte die Landschaft ab. Weit konnte der feige Schütze nicht sein, soviel stand fest! Unmittelbar schoss ein weiterer Pfeil heran, Angroth sah ihn kommen, doch auch dieses Mal entdeckte er den Ursprung nicht. Ein fluchen ging über seine Lippen, Cara hatte ebenfalls die feindselige Lage bemerkt und war verwirrt umhergedackelt, unwissend was zu tun. Schreie erklangen, von der schweren Luft um ein vielfaches reflektiert und wiederholt, das Echo kam hundertfach wider. Immer noch hatte Angroth seinen Feind nicht ausgemacht, er war damit beschäftigt den unsichtbar wirkenden Bogenschützen zu lokalisieren.

Endlich sah er einen in Felle gekleideten Krieger auf sich zurennen, mit einer schwer wirkenden Keule. Der Mann sah wild aus, entschlossen sein Blick – selbst auf diese Entfernung. Ein weiterer Pfeil sauste heran, das tödliche Singen der schnellenden Todesfinger warnte ihn vor dem Aufprall. Wieder ein Fehlschuss! Angroth betete zu seinem Gott während er sich offen seinem herannahenden Gegner zuwandte. Wenn der Angriff aussehen würde wie er ankam würde der Kampf ein schnelles Ende finden. Doch wo war der Bogenschütze?
Da! Ein Schatten! Hinter dem Baum!
Der Feind war gefunden. Eine verwelkte und morsch scheinende Esche bedeckte mit ihrem Schatten einen ebenfalls recht wild wirkenden Mann. Mit wem er es zu tun hatte wusste er nicht, doch die anfänglichen Verdachte er habe Erfolg mit seiner Suche stellten sich als ungewiss heraus. Im innern traute er solch unzivilisiert anmutenden Menschen nicht zu eine komplizierte Wasserreise zu unternehmen, und das sogar zweimal.

Der Keulenträger rannte unvermindert heran, Cara suchte das Heil in der Flucht und Angroth breitete fordernd die Arme aus, sein Mantel wehte im Winde. Sein Blick war ebenfalls entschlossen, der schreiende Wilde würde ein schnelles Ende haben. Da war er auch schon angekommen, seine Keule raste mit brutaler Gewalt hinab! Geschickt wich Angroth aus, ließ den Kämpfer auslaufen und stand hinter ihm. Überrascht wandte sich der Angreifer um, sah den hämisch grinsenden Sumpfler dastehen als ob er durch ihn hindurchgelaufen wäre. Die Verwirrung wandelte sich in Wahnsinn, wieder brüllend stürmte der Wilde vor, doch wieder war der Schwertmeister schneller, seine Klinge dürstete es immer noch. Endlich sah der Ankömmling ein das es nichts brachte blind anzurennen. Die neue Taktik war vielversprechender, doch immer noch nicht dem überlegenen hohen Novizen gewachsen. Der andere Wilde sah ein das der Bogen keine geeignete Waffe war um einen Nahkampf zu stören, so kam auch er aus der Ferne schreiend heran. Um eine Überzahl zu vermeiden machte Angroth nun ein Ende mit dem ersten, er blockte die Keule und hackte sie entzwei mit einem beidhändigen Gewaltschlag, sah dem verzweifelten Wilden noch einmal in das junge Gesicht bevor er ihm das Schwert in die Brust jagte und ihn zu Boden schickte. „Mondklinge“ hatte endlich getrunken! Der trauernde aber trotzdem angreifende zweite wurde noch vor seinem ersten Schlag getötet als er an Angroth vorbeirannte, er war ihm ausgewichen, hatte ihm einen Fuß hingehalten und als er den Boden berührte auch schon mit dem finalen Stoß erlöst. Der Kampf dieser zwei Räuber und Wilden war hiermit beendet, sie würden nicht mehr um Nahrung streiten müssen. An der Kleidung des einen Toten reinigte er sein Schwert und steckte es zurück an den Gurt. Sein Weg führte weiter entlang des Flusses, doch nun hatte er ein offenes Auge für die Gefahren die hier lauerten, ebenso musste er Cara wiederfinden. Am Horizont ging der Mond auf, noch zu niedrig um von der Rauchdecke versteckt zu werden, es war ein riesiger Mond. “Töten und getötet werden, das ist hier das Gesetz!“ Murmelte er als er über die zwei nachdachte.



18.03.2003 21:54#75
Krieger-BP Ein hartes drücken auf Kriegers linken Gesichtshälfte empfing ihn, während er erwachte. Wie lange hatte er schon in dieser Taverne gefristet? Hätte er den Abdruck des Tisches auf seinem Gesicht gesehen, würde er es eventuell erraten können, doch zum einen bedeckte seine Haar dies nun und zum anderen hatte er keinen Spiegel. Nun wieder aufrecht sitztend schaute Krieger sich um. Niemand war da, außer dieser struppige, rustikale Wirt, der schon auf ihn zugelaufen kam, mit warmer Speis und einem großen Krug Bier. „Was gibt mir die Ehre, diese Schmacht zu bekommen, ohne danach verlangt zu haben?“, fragte Krieger in höflicher Form den alten Wirt. „Dein Kumpane, der hier noch vor 2 Tagen schlief hat mich dafür bezahlt! Der alte Mann mit den langen grauen Bart hat das gleiche bekommen, also halt das Maul und iss gefälligst. Andere wären froh über so ein Mahl!“ Ohne ein weiteres Wort zog Krieger den Teller mit der warmen Suppe und dem Stück Fleisch, sowie den Krug Bier zu sich heran und machte sich daran zu schaffen. Genüsslich ließ er das köstliche Essen in sich gleiten. Wie lange hatte er nicht mehr gegessen? Die Überfahrt schien wirklich anstrengend gewesen zu sein. Nach dem Krieger all sein Essen und Trinken heruntergebracht hatte, kontrollierte er noch einmal seine Ausrüstung. Schwert, Gold, sowie der Verpflegungsbeutel war noch am Gurt befestigt. Die Rüstung hatte auch keine Schäden genommen. Nun wandte er sich wieder dem genervten Wirt zu. „Wenn ich fragen darf, wo ist der jüngere von den Beiden hin verschwunden?“, fragte er abermals höflich. „Der hat die Stadt verlassen, mit dem komischen Hund und ist in Richtung der misteriösen Ebene! Der ist wenigstens ordentlich und haut schon am ersten Tag ab und besetzt nicht ewig meinen Tisch und geht mir nicht andauernd auf die Nerven. Du solltest ihm nacheifern und zwar flott!“ Krieger bedankte sich nicht. Er wendete den Blick von dem Alten und ging aus der Taverne. „Wenn Angroth hier draussen alleine unterwegs ist, dann wird ihm bestimmt bald die fürchterliche Kreatur fressen, oder verhungert oder erfriert!“ Krieger dachte sich den Rest und verschwand aus der Stadt, auf der Suche nach seinem Freund Angroth.

Die Spuren der Beiden außerhalb der Stadt waren kaum zu übersehen. Man konnte in dem Matsch Schnee Gemisch eindeutig die Füße eines Menschen und die Tapsen eines Wolfes erkenne. Krieger rüttelte sich noch einmal am Gurt und bereitete sich auf einen lange Lauf vor. Er sah, das es hier vom Schnee genug Wasser gab, so leerte er den Inhalt seiner Wasserflasche um Gewicht gut zu machen. Sein lockerer Lauf begann. Mit etwa doppelter Gehgeschwindigkeit lief er nun den Spuren hinterher. Angroth war ihm 2 Tage voraus, so konnte er ihn vielleicht in einem Tag oder etwas mehr einholen. Locker hob Krieger seine Knie und ließ den unteren Beinbereich auspendel um sich dann wieder kraftvoll abzustoßen und das ganze mit den Armbewegungen unterstütze. Zweimal einatmen und einmal ausatmen war die beste Technik für lange Läufe. Die Luftbedingung war perfekt, nur die Schuhe nicht. Er würde sich bei passender Gelegenheit mal neue machen lassen. Die Landschaft zog an ihm vorbei, zwar langsam, aber stetig und gleichmäßig. Nach einer weile des Gehens kam er an einen Fluss. Die Spuren waren nun nicht mehr ganz so deutlich zu sehen, da Wasser an das Ufer plätscherte und so die Oberfläche immer und immer wieder veränderte. Doch war der Fluß mächtig breit und transportierte eine Menge Schutt mit sich. Krieger kontrolierte mit seiner Hand die Wassertemperatur, doch da würde sich doch kein normaler Mensch hineintrauen. Sie war um den Gefrierpunkt, wenn nicht sogar etwas drunter. Nein, den Fluss überquert haben konnte Angroth keines Wegs. So blieb Krieger nur die Möglichkeit am Ufer entlang zu laufen. Der Fluss sah wahrlich gigantisch aus und riss sich wie ein Blitz durch die Schneebedeckte Ebene. Krieger schaute auf die endlose Fläche, die mit dem Gletscher endete. Der sich bis hoch zum Himmel erstreckte. Doch was sah er da auf der anderen Seite. Drei Schwarze Punkte, die sich bewegten. Konnte das denn sein. Die Sonne lugte nur noch kurz über den Gletscher und ließ alles in einen feinen Rot Ton erscheinen. Als die Punkte sich aus dem Schatten machten und sich ins Licht wagten kam auch der restliche Körper zum vorscheinen. Das Rot ließ das Weiße Fell in einem leichten Orange-Rot Mix scheinen und so konnte man die Bewegungen des Tiers beobachten. Die drei Punkte waren zwei große schwarze Knopf Augen, sowie eine Nase. Es sah aus wie ein Fuchs, doch komplett in weiß. Ein Schneefuchs oder ähnliches. Wie der sich nur hier hin verirrt haben konnte? Er lief Krieger nach, doch nur am anderen Flussufer. Sich über den neuen Reisepartner freuend, legte Krieger noch einen Zahn drauf und lief so lange, bis er wahrlich nicht mehr konnte und nahe am Ende seiner Kräfte war. Schnaufend ließ er sich auf einem großen Felsen nieder und legte sich mit dem Rücken auf den Stein. Sein Herz bebte und seine Oberkörper senkte und hebte sich in rasender Geschwindigkeit. Sein Atem entrann in weißer rauchartiger Form aus seinem Mund und verbreitete sich in der Umgebung. Wie Menschen rennen können, wenn es darauf ankommt ist erstaunlich. Nach dem Krieger seine Gliedmaßen wieder einigermaßen Bewegen konnte ging er zum Fluss und füllte seine Flasche.

Der Aufbau des Nachtlager folgte. Der Stein war zwar nicht der bequemste Untergrund, aber der trockenste und so breitete Krieger eine seiner zwei Stoffdecken auf dem Stein aus. Die dickere nutze er um sich zuzudecken. Eingemummelt in seine Sachen und den Verpflegungsbeutel als Kopfkissen benutzend, nahm er einen Schluck aus seiner Flasche und beobachtete den endlosen Sternenhimmel, mit all seiner Schönheit. Er griff in seine Tasche und zog einen Stängel hervor, ihn einen Moment später anzündend. Kriegers Geist öffnete sich. Seine Muskeln entkrampften sich und er war voll dabei sich zu entspannen. Den Blick immer noch auf den Himmel gerichtet schoß ihn eine Frage durch den Kopf. „Wo waren die blauen Blitze, die den Himmel früher andauernd durchzuckten. Sie waren wahrlich schön“ Doch um auf die Antwort der Frage zu kommen war es zu spät. Krieger war bereits ins Reich der Träume versunken und träumte vom Fall der Barriere, von Kreaturen des Bösen und schönen Frauen. Er fand die Ruhe in sich und vergas die Kälte, die um ihn herum jeden zu schaffen machte. Wieder ging ein Tag zu Ende, wie viele es wohl noch werden?



19.03.2003 15:14#76
Sven S. Sven S. war den ganzen Tag und Nacht durchgelaufen und brach erschöpft an einem Baum zusammen, aber sofort fuhr er wieder hoch. Er war auf etwas hartem gelandet das unter dem Sand der Einöde vergraben sein musste. Also fing Sven wie verrückt an zu buddeln, Und er fand einen Haufen Gold der schön Gestapelt unter dem Sand gelegen hatte."Gold! Ich scheine das Glück ja geradezu gepachtet zu haben." sagte Sven freudig und ließ das Gold durch seine Finger gleiten. Er fing gerade an schub für schub das Gold in seine Taschen zu füllen als er hinter sich ein Knurren hörte. Sven drehte sich erschrocken um und sah etwas wie einen Schneeweißen Fuchs der wie ein Wolf langsam um mich herumschlich.Sven schluckte und fing wie verückt an zu rennen als dieser Schneefuchs oder was er war bedrohlich näherkam, schließlich wollte er nicht als Mittagessen eine Wesens enden das er nicht einmal kannte. Als er so durch die Einöde richtung Gletscher floh sah er zwei wild aussehende Männer die tot auf dem Boden lagen." Hatte diese Bestie diese Männer auch getötet?! So ein Monstrum!" dachte sich Sven im rennen.



20.03.2003 17:02#77
Sven S. Endlich hatte Sven das Biest abgehängt und war am Fuß des Gebirges angekommen.Als er sich gerade auf den Boden fallen lassen wollte. bemerkte er einen kleinen Höhleneingang aus dem frische kühle Luft strömte. Also ging Sven hinein und staunte
vor ihm erhob sich eine riesige aber spärlich beleuchtete Halle, es führte eine große Treppe zu einem großen Kreis in dem ein großes blaues Pntagramm war. An jedem der enden war eine Säule mit jeweils einer Rune bestückt.Langsam ging Sven durch den schlecht beleuchteten Raum und besah sich Runensteine die alle richtung des großen blauen Pentagramms deuteten.da bemerkte Sven das an jedem der Runen ein Hebel war. Also betätigte Sven alle Hebel nacheinander und an der Rune an der ein Hebel umgelegt wurde fing die Rune an zu leuchten. Als er dann alle Hebel umgelegt hatte und nichts passiert war, wollte er wieder gehen und war gerade dabei das Pentagramm zu durchqueren als ein summen anhob. Erschrocken schaute sich Sven um, er stand nun in der mitte des Pentagramms.die Runensteine fingen an stärker zu glühen als vorher und blaue Flammen umschloßen das Pentagramm. Da zuckte von jedem der Runen ein Blitz und traffen Sven ,sodass er ohnmächtig zusammensank.



20.03.2003 17:08#78
Angroth Ein weiterer Tag war ins Land gegangen und es war nichts passiert, die endlosen Flächen und Ödlande Gorthars wurden langsam aber sicher zu einer Geißel für seine Füße und sein Bewusstsein. Stetig lief er den Fluss entlang, fragte sich was Krieger wohl machen würde. Sein verschwinden war nicht gerade das was man als feine Art betrachtete, doch wollte er seine Bürde doch alleine tragen. Cara war Begleitung genug. Ausserhalb des Inlands müsste sicher ein schöner Tag sein, mit einer fröhlich-warmen Sonne und viel faszinierender Natur, nicht aber hier. Die Aschesäulen verdeckten mit ihrer immensen Größe den Himmel, sie hatten ein künstliches, wahrscheinlich magisches Dach aus Schmutz erzeugt. Je dichter diese Decke wurde und je mächtiger die Ursprünge in Erscheinung traten umso genauer wusste Angroth er war der Ebene nicht mehr fern.
Ein Problem aber hatte sich gezeigt, denn der Fluss beschrieb eine starke Krümmung, weg von dem Ort den er zu besuchen und untersuchen gedachte. Seit einem ganzen Tag nun schon suchte er einen Übergang, eine Furt oder auch nur eine schmale Stelle, doch je mehr er sich dem Gletscher näherte umso breiter und reißender wurde das gefährliche Gletscherwasser. Cara trippelte unbekümmert ob des Riesen - Gassiganges umher, schnüffelte fröhlich und genoß die spärliche Umgebung, auch wenn es doch eine Tierfeindliche Landschaft war.
Mit der Zeit und den verstrichenen Tagen verfluchte sich der hohe Novize dafür nicht für ausreichend Verpflegung und Vorbereitung gesorgt zu haben, nun brauchte er Essen ohne welches zu besitzen. Da in dem Fluss keine Fische zu sehen waren konnte man meinen die Lage wurde prekär und er würde sich zurückziehen, doch ein solcher Mensch kannte einen Ruchká schlecht! Er hatte sein Ziel halbwegs erreicht, und ein läppisches Hungerproblem - das sich auch auf Cara ausweitete - würde ihn nicht mehr stoppen. Sein Ziel schien nahe, desgleichen er nicht von einer Spur reden konnte die es zu verfolgen sich lohnend erachten würde. Er spürte es einfach, er musste weitermachen. Der Blick auf den Gletscher wurde ebenfalls langsam unangenehm überwältigend, ja, es war als ob man in seinem Schatten wandern würde, einem bedrohlichen Schatten voller Gefahren.
Es war nicht die Absicht Angroths sich in Gefahr zu begeben, vielmehr wollte er sie in das Land tragen! Er wollte die Gefahr für die Mörder sein die schon viel zu lange unbekümmert überlebten. Es war an der Zeit für Rache. Das Rauschen des Stromes war das einzige Geräusch das bedeutend in das Ohr des Mannes drang, auch Cara schien nichts anderes zu bemerken, es war auch keine Unmittelbare Gefahr erwartet - was nichts zu bedeuten hatte. Der Vorfall mit den Wilden hatte ihn Misstrauen und Wachsamkeit gelehrt, denn wenn der Bogenschütze ein fähiger Mann gewesen wäre, so würden die Fußstapfen Angroth´s sich nicht mehr weiter fortbewegen, sein Weg wäre zu Ende. Doch es herrschte hier nun einmal das Recht des Stärkeren, nicht zu unterscheiden mit dem Technisch überlegeneren. Und er war ein Starker Kämpfer, lange nicht ausgereift aber doch schon mächtig genug seinen eigenen Weg zu gehen.

Immer weiter gelangte er voran, immer weiter entfernte er sich wieder von der magischen Ebene. Sein Auge wanderte wachsam über das Ödland, doch war nichts und niemand zu erkennen. Langsam gab er es auf, einen Weg über den Strom zu finden, er gedachte schon seiner frisch erworbenen Rüstung, sie zurückzulassen um den Weg zu schwimmen. Doch auch dieser Plan wurde von der eisigen Kälte des hinderlichen Wassers verhindert. Da endlich - er wollte seinen Augen nicht trauen - sah er eine Brücke! "Eine Brücke!" stieß er überrascht hervor, seine Wölfin hob sogleich aufmerksam den Kopf und sah hinüberm folgte dem Blick ihres Herrchens. Tatsächlich stand da eine Brücke, im Nichts der Umgebung, kein daherführender Weg, einfach eine Brücke. Etwas ungläubig ging er näher heran, förmlich flog er trotz der schweren Last hinüber, musterte die steinerne Baut. Kleine Gargoyle, möglicherweise auch Harpyien waren in steinernen Skulpturen auf die Standsockel gehauen. Drohend hatten sie die Klauen erhoben, die Flügel ausgespannt und ein Hauch purer Bosheit blitzte in ihren granitenen Augen. Dieses doch lebendig anmutende Detail machte den Sumpfler etwas stutzig, nur zögerlich betrat er den dunklen Übergang.
Cara, ängstlich wie immer traute sich nur in sehr geschwindtem Lauf auf die andere Seite, und war immer noch stark damit beschäftigt die Brücke zu "beschwichtigen". Beinahe war der hohe Novize herüber, da erhob sich ein Teil der Brücke, ihm wurde klar es war eine schon lange zerfallene Brücke, nur von einem Golem benutzt sie als Falle für Opfer zu benutzen und sich als Teil zu tarnen. Nun, die Falle war ihm gelungen, denn schon schlossen sich die massiven Arme um den Eisern geschützten Brustkorb seiner selbst, er spürte wie der Boden unter den Füßen davonwehte und ihm langsam Sterne vor die Augen traten, es wurde dunkel.



20.03.2003 17:55#79
Sven S. Sven wachte aus seiner Ohnmacht auf und
stellte sich auf die Flammen und Blitze sowie das leuchten der Steine hatte ein Ende gefunden. Langsam ging er nach draußen, und wollte sich in draußen vom Schock erholen. Als er sich dann draußen in den Sand hockte, und langsam mit der Hand nach seinem langem Bart griff wie er es immer machte wenn er überlegte. Bermerkte er das der Bart weg war.Überhaupt war Sven ziemlich verändert die Falten waren aus seinem Gesicht verschwunden. Die Haare waren nun kurz und braun, und er fühlte sich wie um Jahrzente verjüngt das nach dem muskelbepackten jungen Körper zu schließen schien auch stimmte. Erfreut wieder "jung" zu sein, und endlich hatte Sven auch die möglichkeit alle verschwendete Zeit wieder sinnvoll zu nutzen. Neugierig mehr zu erfahren, ging er noch einmal in die riesige Halle. Als er wieder in die mitte des Pentagramms angekommen war schaute er sich die mitte mal genauer an. Dort war ein Schwert in den Bodenbelag gelegt worden. Hastig zog er wie verrückt am Schwert um es irgendwie rauszukriegen. Es war ein altes Langschwert in das Kleine Symbole reingeritzt worden waren.Mit einem Rug war es draußen und Sven lag mal wieder auf den Boden, er richtete sich wieder auf und betrachtete das Schwert. Aber er war enttäuscht es war ein ganz normales Langschwert keine mächtige Waffe wie er sich gedacht hatte. Also begang er damit das Schwert nach den alten Symbolen zu deuten. Aber es war ein Name der kaum noch leserlich war. Or.ri.t Sven hockte sich hin und dachte darüber nach was der Name wohl bedeuten sollte. Aber er wurde von seinem Magen unterbrochen der schon vor Hunger schrie , also nahm Sven das Schwert und steckte es in den Gürtel und lief nicht ohne seinen alten Wanderstock aufzusammeln wieder los richtung Stadt oder Kaff jenachdem wie man es fand.



20.03.2003 18:38#80
Sven S. Als Sven schließlich mit sprindtempo durch das Stadtor lief. Schloßen die Verdutztend Wachen das Stadtor und luden ihre Armbrust und spähten geduckt in den Horizont, "Ihr könnt aufatmen da kommt nichts!!!" rief Sven und freute sich abermals denn auch seine Stimme hatte sich passent verändert.Schnell lief Sven in die Tarverne und setzte sich auf einen der vielen freien Plätze. "Wow, wie schnell man vom Hunger getrieben werden kann, so schnell bin ich ja nicht mal gerannt als ich noch "alt" war, und vor diesem verrücktem Schneefuchs weggerannt bin." keuchte er. Da kam auch schon der Wirt und fragte was ich den bestellen wollte ich hätte gerne einmal das Tagesmenü einen Krug Wein und würde dann noch gerne hier übernachten, aber diesmal bitte in einem Bett." erwiederte Sven auf die Frage. Der Wirt schaute etwas verwirrt und fragte sich wahrscheinlich ob Sven schonmal übernachtet hatte. Dann eilte er davon und kam wenig später mit einem großen Teller Schweinebraten wieder. Sofort haute Sven gierig alles weg, so das man es schon als eine Schweinerei bezeichnen konnte. Dafür hatte Sven dann die Höflichkeit sich mit der Serviette fein säuberlich abzutupfen.Dann bezahlte er mit dem angesammelten Geld, und ließ sich den Schlüßel für ein Zimmer aushändigen. Danach wollte er noch die Stadt erkunden, und ging hinaus.



20.03.2003 18:59#81
Sven S. Nun stand Sven draußen vor der Tarverne. Meinen ersten halt wollte er bei der Schneiderin machen, dort verkaufte er den Mantel und Hut und kaufte dafür sich andere Sachen die ihm auch Richtig passten.
Danach verließ er die Schneiderin und wurde vor der Tür von einem Mann angerempelt: "Aus dem Weg!Der große Fondor
geht hier lang!"
"Fondor? Nie gehört." dachte ier sich. Aber das ist ja wohl kein Grund ihn so anzurempeln. Also wollte er einen kleinen Racheackt starten, langsam ging Sven hinter ihm her bis er kurz hinter ihm war. Holte das alte Rasiermesser raus und schnitt damit unbemerkt das Band durch das den fröhlich klimpernden Geldbeutel hielt.
Den steckte er in seine Tasche und spazierte diesmal in die gegengesetzte Richtung weiter.Diesmal kherte er zurück in Tarverne und verschanzte er sich in seinem Zimmer.Dort leerte er sein Gold über einen Tisch aus und auch den gestohlenen Lederbeutel. Ergebnis nach ausführlichen Zählen: 204 fröhlich klimpernde Münzen. Diese Packte Sven in den Lederbeutel nachdem er diesen gewaschen und ausgebürstet hatte. Diesen Wiederum steckte er an den Gürtel aber mit einer Kette befestigt, er würde nicht denselben Fehler begehen wollen wie der Rüpel der durch die Strßen wandert. Dann endlich legte er sich ins Bett und schlief wenig später ein.



20.03.2003 19:42#82
Krieger-BP Wie aus dem Nichts schoss Krieger in Richtung der Brücke, vollkommen durchgeschwitzt und heißer. Die langen Haar klebten nass am Kopf und einige Strähnen hatten Krieger die Sicht verschlossen. Mit einem schnellen Fingerstreich war das Problem beseitigt und die Strähne wieder hinters Ohr geklemmt. Krieger spürte seine Herz bereits auf der Stirn schlagen. Unaufhaltsam, wie blitzschnelle Trommelschläge schlug es, ohne Anstalten zu machen aufzuhören. Noch ein paar weitere Sätze und Krieger würde sie erreichen. Näher, immer näher kam das Ziel, doch Krieger konnte nicht schreien, seine Kehle war wie ausgetrocknet. Nur das stöhnen der Anstrengungen kam noch über ihn.
Ohne Worte packte Krieger die Hand, die nach Hilfe suchte und schleuderte den dazugehörigen Körper aufs Festland, um kurz danach ein paar kleine Tatzen zu um fassen und auch diesen dazugehörigen Körper aufzunehmen und auf sicheren Boden zu bringen. Nur ein paar Sekunden später brach die Brücke zusammen. Platschend fiel das Geröll in den reisenden Fluss und verschwand unter der Wasseroberfläche. Krieger wandte den Blick ab von diesem Specktackel, sackte auf den Boden und lag nun keuchend auf dem Rücken. Es drang immer noch kein laut von seinen Lippen, wie versiegelt, von den andauernden Läufen der letzten Tage. Seine letzte Rast war auf dem Stein gewesen, auf dem er eine Nacht blieb, am nächsten Morgen jedoch mit blaugefrorenen Füßen, sowie Händen aufwachte und von da an beschloss nicht mehr so schnell halt zu machen, denn die Kälte erst einmal wieder loszuwerden war eine Qual, die alles, was er bisher erlebt hatte überstieg. Er musste mit seinen nicht mehr Spürbaren Füßen rennen, die vor Kälte schmerzenden Glieder bewegen und den fast erstarten Atem wieder anfachen. So ran er schneller als sonst, nur um die Qualen los zu werden und seinen Freund Angroth einzuholen, um ihn gerade in diesem Augenblick das Leben zu retten.
Immer noch keuchend lag Krieger am Boden. Ein leises, „habt ihr es überstanden“, kam über seine Lippen. Doch nur eine warme Zunge im Gesicht Kriegers antwortete auf seine Frage. Die tapfere Wölfin Carra stand schon wieder auf den Beinen und fing an Krieger zu begrüßen. „hey Carra“, brachte Krieger flüsternd hervor und Strich sie kurz am Bauch, um die Hand einen Augenblick später wieder zu kraftlos zu Boden sinken zu lassen. Mit aller Kraft drehte Krieger seinen Körper auf die Seite um den ebenfalls liegenden Angroth zu beobachten. Doch dieser regte sich nicht! Kein zucken, nichts. Voller schreck vergas Krieger seine Schmerzen und beugte sich über seinen Freund. Er hatte aufgehört zu atmen. Mit weitgeöffneten Augen, vollkommen starr beobachtete Krieger ihn, war er tot? Langsam senkte er den Kopf auf Angroths Brust. Nichts. Kein Herzschlag, einfach nichts. Zu entsetzt um irgendetwas zu tun ließ Krieger den Kopf auf dem Brustkorb liegen. Tränen entwichen seinen Augen und flossen an der Nase herunter. „Wie konnte er den sterben?“, war das einzige was Krieger durch den Kopf ging. So lag er, auf Angroth und Cara kam hinzu um sich ebenfalls auf ihr Herrchen zu legen und zu wimmern. Stille, nichts als Stille.

Krieger glitt schon über in die Welt des Jenseits, als sich plötzlich sein Kopf hob. Kurz danach senkte er sich wieder. Doch nicht aus eigener Kraft. Fassungslos hob er den Kopf und schaute auf die Brust Angroths, die sich schon wieder hob. „Angroth“ Krieger holte seine Decke heraus und umwickelte ihn damit und nahm in die Arme. „Angroth, wach auf!“ Ein stöhnen entwich ihm. Langsam öffnete Angroth die Augen. „Wo bin ich?“ sprach er. „In Sicherheit! In Sicherheit. Mach dir keine Sorgen.“ Krieger holte seine Flasche herraus und gab den erwachenden frisches Wasser. Erst langsam, dann immer gieriger schlang Angroth das Wasser herunter. Genauso kontinuierlich schien auch seine Energie wieder zurück zu kommen. Doch ein Knurren schoss hervor. „Cara sei still, Angroth muss sich erholen!“, sprach Krieger schnell, doch das Knurren kam nicht von Cara, sondern von Angroth selbst. Sein Magen meldete sich zu Wort. Den Ernst der Lager erkennend, zauberte Krieger aus seinem Beutel ein frisches Brot hervor. „Iss, stärke dich!“ Auch dieses Geschenk nahm Angroth dankend an. Seine Backen glühten mittlerweile, woran man sehen konnte, dass sein Körper wieder am arbeiten war. Langsam erhob er sich aus Kriegers Armen, sich auf die Knie stützend und dann wieder vollkommend stehend, sah man, dass es wieder bei vollen Kräften war. Wahrscheinlich war der Schock zu groß gewesen.
Auf Krieger starrend stand Angroth nun da. Auch Krieger richtete sich wieder auf und stellte sich hin. Durch diese Augenblicke waren Müdigkeit, sowie Erschöpfung eigentlich dahin. Krieger starte zurück und brachte seine Frage hervor. „Wieso stürzt denn eine Brücke einfach so ein? So schwer seit ihr doch wahrlich nicht!“ Angroth war immer noch still. Mit großen Augen blickte er nicht auf Krieger sondern auf den Fluss, in den sich die Trümmer der Brücke bewegte. Doch nicht einfach kreuz und quer, sondern direkt auf sie zu, währen sie eine Golemartige Form annahmen. Krieger folgte den Blicken Angroths und sah ebenfalls das Unfassbare. Irgendwoher kannte er diese Form. Nicht nur Irgendwoher, sonder aus dem Pyramidental. Dort hatte er auch schon mit diesem Dingern zu tun, doch viel Erfolg hatte er ohne die richtige Waffe nicht gehabt. Gebannt stand er da, das Schicksal abwartend, ob es nun um Tode oder zum Leben führte....


21.03.2003 22:13#83
Krieger-BP Langsam hob sich die Gestallt vom Wasser ab, da sie sich langsam, aber kraftvoll daraus hob.
Zwei kräftige Arme griffen nach dem Ufer um den restlichen Körper mit heraus zu ziehen. Ein steiniger Kopf war zu sehen, mit Andeutungen von Augen, die Angroth, sowie Krieger scharf ansahen. Sie hatten bereits ihre Opfer gefunden. Nun kam auch der Rest zum Vorschein, der ganze 5 Meter hohe Ausmaße hatte, komplett aus Stein. Ein wahrlich prächtiger Steingolem baute sich vor ihnen auf, beugte sich vor und ließ einen markerschütternden Schrei von sich, der Lawinen am Gletscher auslöste und wieder zurückhalte. Nur langsam verlor er an Lautstärke, bis es vollkommen Still war.

Der Golem zog polternd ein Bein nach dem anderen nach vorn. „Was nun, schrie Krieger entsetzt. Das werden wir niemals Überleben! Wir werden alle sterben.“ Krieger stürzte sich auf sein Bündel und steckte alle seine Sachen hinein, um sofort abhauen zu können. „Angroth komm, renn der Gegner ist zu stark! Beile dich!“ Doch Angroth stand immer noch wie angewurzelt da, vollkommen regungslos, ohne Anzeichen auf irgendwelche Emotionen wie Angst oder Mut. Sich der Lage bewusst, ran Krieger zu Angroth und zerrte ihm am Arm weg. Eine Sekunde länger und ein Fausthieb hätte ihn zerschmettert. Aus dem Koma erwacht ran nun auch Angroth. Am Fluss entlang. Weiter immer weiter, nur weg von diesem unbezwingbarem Gegner.

Doch auch der Golem kann rennen und so nahm er Lauftempo an. Den Boden erschütternd prasselte jeder seiner Schritte zum Erdmittelpunkt. Die Füße bohrten sich in die Erde und ein weiterer kreischender Schrei verließ die steinere Kehle, denn von der Statur her war er nicht der beste im laufen. Doch er war in Sachen Kondition überlegen. Er hatte keine Organe, die es zu versorgen galt, keine Muskeln, die arbeiten mussten. Er bestand aus magischen Dingen, die Unergründlich für die beiden Sumpfler waren. So waren sie zwar schneller, doch konnte sie nicht so lange laufen wie er vor allem nach den Antrengungen der letzten Tage. Ihnen blieb keine andere Wahl, als so schnell wie möglich zu laufen und so viel Abstand zu gewinnen, wie es ihr Laufvermögen zulassen würde.
So rannten sie, bestimmt schon den halben Tag Fluss abwärts, waren dem Riesen schon einiges an Weg überlegen, als Krieger an einer Wurzel hängen blieb. Kraftlos sackte er zu Boden. Ein alter Baum hatte sich hier in dieser lebensfeindlichen Umgebung sein Plätzchen gesucht und vegetierte so vor sich hin. Blätter hatte er nicht, nur kleine Dornen und der war von innen leicht ausgehölt. Kriegers Gesicht lag nun genau neben dieser kleinen Baumhöhle, die wahrscheinlich früher mal ein Unterschlupf für kleine Tiere gewesen war, doch nun hauste niemand mehr drinnen. Obwohl, Kriegers Augen sahen einen leicht Goldenen Schimmer, der aus der Höhle trat, doch nichts im inneren. Langsam fuhr seine Hand in die Baumwölbung und bekam etwas zu fassen. Es war glatt und leicht rund. Daneben stand noch so etwas. Mit einer schnellen Handbewegung beförderte Krieger die beiden, wie es sich herausstellte, Fläschchen hervor, mit einer komisch leuchtenden Flüssigkeit drinnen.

„Was ist das?“, fragte sich Krieger. Interessiert entfernte er den Pfropfen, der sich mit einem dumpfen Ton beschwerte. Er roch daran, doch dieses Getränk war geruchlos. Einen tropfen ließ er zu Boden fallen, doch nichts passierte. Ein weitere Tropfen fiel auf seine Hand, doch wieder passierte nichts. Schließlich nahm er einen Schluck davon. Doch es passierte wieder nichts. Langsam richtete Krieger sich auf und sprach zu Angroth, „lass und weiter laufen“Krieger begann zu laufen, doch nicht im normalen Tempo, sondern viel viel schneller. „Warte“ , schrie Angroth, denn Krieger hatte sich bereits um die hundert Fuss von ihm entfernt. Der Trank war kein normaler Trank, sondern ein Zaubertrank, der eine schneller laufen ließ.

Freudig schaute Krieger zu Angroth, „jetzt kommen wir super schnell nach Hause!“ Angroths Gesicht verdunkelte sich. Das Gesicht sank gegen den Boden. „Ich kann nicht, ich habe noch etwas zu erledigen“ „aber..“ „kein ABER! Ich muß einfach. Lass mich meinen Weg gehen, auch wenn es meinen Tod bedeutet.“ Angroths Gesicht wendete sich nun vom Boden ab und sah direkt auf Krieger. In seinen Augen spiegelte sich ein eisener Wille, der jemanden eindeutig zu erkennen gab, was Sache war und was nicht. Krieger sah in diese Augen, überlegend ob sie sich wirklich das richtige dachten, denn mit dem Tod spielt man nicht. Einen langen Augenblick herrschte Stille zwischen den beiden Freunden. Krieger wusste, dass er in dieser Sache keines Falls hätte mitspielen konnte, so übergab er Angroth eine der beiden Wunderfläschchen und ran hinfort, in Gedanken die Hoffnung, dass Angroth heil wieder zurück kommen würde. Es bestand mittlerweile ein kleines magisches Band zwischen den Beiden, den genau in diesen Moment wusste jeder die Gedanken des anderen einzuschätzen.

So rann Krieger wieder zurück, immer am Fluss entlang, genau den gleichen Weg, wie er hingekommen war. Vorbei an den 2 toten Urmenschen, an seinem Stein, den er als Schlafplatz nutzte und auch den Fuchs, der komplett weiß war, rannte er vorbei. Dank des Zaubertrankes, weswegen er sich noch einmal an einen Gelehrten wenden müsse, kam er nach nur einer Stunde des Marsches wieder in der Stadt an, die von stolzen Soldaten bewacht wurde. Lange machte er nicht halt, denn er wollte die Wirkung des Trankes soweit wie möglich ausnutzen. So kam es nur zu einem kurzen Besuch in der Taverne, um sich ein kühles Bierchen zu gönnen und noch einmal an den Freund zu denken, der immer noch an diesem schrecklichen Ort war. Kurz nach der Pause schritt er zu seinem Schiff und hüpfte hinein, band das Seil ab und paddelte aus dem Hafen aus, aufs offene Meer. Auch hier half der Trank ungemein und so schwamm das Schiff mindestens doppelt so schnell wie auf der Hinfahrt übers Meer, vorbei an den netten Fischchen und der Insel und nach nicht alt zu langer Zeit waren die Lichter von Khorinis zu sehen, die sich stetig näherten. Auch dieses Ziel erreichte Krieger und fuhr so in den Hafen von Khorinis....



22.03.2003 12:10#84
Sven S. Endlich nach einem langen und erholsamen Schlaf wachte Sven S. auf. Zog seine Sachen an und ging hinunter zum Wirt um denSchlüssel abzugeben. Als er den Schlüssel abgegeben hatte dachte sich Sven das es an der Zeit wäre mal endlich von diesem Land runterzukommen. Also machte er sich auf zum Hafen zum Boot, doch als er gerade Einsteigen wollte packte ihn das schlechte Gewissen, er konnte doch kein Boot von Bekannten stehlen die dann hier festsitzen. Also stieg Sven in ein Fischerboot da er sicher war das der Fischer hier wenigstens lebt und nicht nach Khorinis ging legte er ab und segelte hinaus auf die See.


23.03.2003 15:52#85
Angroth Da war Krieger schon davongelaufen, Angroth war endlich alleine, der Golem weit fort von ihm. Es war unangenehm warm heute, selbst die Aschewolke die sich über das Land legte vermochte die drückende Wärme nicht zu dämpfen. Ein weiteres Problem war aber nicht die Wärme an sich, vielmehr das er sich schon fast wieder an der Stadt befand und den ganzen Weg ein weiteres Mal zurücklegen musste. Cara neben ihm hatte das viele Laufen ebenfalls etwas ermüdet, es war für sie die Zeit gekommen erst einmal zu schlafen. So übernachteten sie an Ort und Stelle, missachteten jede drohende oder mögliche Gefahr und schliefen selig.
Der neue Morgen nun brachte kein kühleres Wetter, im Gegenteil. Es war wärmer als je zuvor - so fühlte Angroth sich. Ein dumpfes Krachen und Donnern erscholl von dem Landesinnern, wahrscheinlich die Aschefontänen. Sie ragten immer noch bedrohlich und mahnend empor, doch der Gletscher wirkte noch viel gefährlicher, in seinem dunklen Weiß und der schieren Masse.
Wieder liefen die zwei Wanderer den Fluss entlang, wieder suchten sie nach einem Übergang, dieses Mal in der Gewissheit ihn auch überqueren zu müssen. In gutem Tempo kamen sie voran, aber immer blieb er wachsam um nicht dem unliebsamen Golem auf den Leim zu gehen. Immerhin rannte das Monstrum möglicherweise immer noch hinter ihm her, und das war nicht gerade das was er gebrauchen konnte jetzt wo Krieger auch weg war. Wenigstens sorgte das gute Wetter für eine weite Sicht, er war also frühzeitig gewarnt sollte er sich nähern.

Das Flusswasser glitzerte fröhlich und reflektierte die paar Sonnenstrahlen die es trotz aller Isolation geschafft hatten zu der öden Erde vorzudringen. Das Rauschen war beruhigend, die Reise verlief ruhig. Kaum Wind blies hier unten, so sah er manche Fußstapfen die er vor einer halben Woche getreten hatte, erstaunt verfolgte er seine eigenen Spuren. Lange dauerte es bis er wieder an der Stelle war, wo die Brücke ihn beinah das Leben gekostet hatte, aber der Golem war nicht da. Würde dies noch auswirkungen haben? Der Gegner der ihn nun verfolgen konnte war nicht gerade ungefährlich, es würde einen erbitterten Kampf geben, den der hohe Novize wohl auch verlieren würde, denn einen Hammer oder dergleichen besaß er nicht mehr, er hatte ihn Cifer an die Schmiede gelegt. Da fiel ihm ein er musste noch Holz besorgen, Stein alleine würde nicht reichen. Aber da der Paladin ohnehin sehr verletzt war dauerte es wohl noch etwas bis er zurückkehrte in sein Heim. Und sollte alles schlecht laufen müsste er den Baumeister erst einmal ausfindig machen, Gorthar war groß!
Sie passierten die Brücke, liefen weiter voran, immer in Richtung Gletscher, unfreiwillig allerdings.

Immer tiefer, noch tiefer als er je war, drang er in das gefolterte Land ein, auch die Sonnenstrahlen scheuten sich allem Anschein nach hier ihre Anwesenheit deutlich zu machen, es war dunkel. Nur die dunkelgraue Asche und einige rot leuchtende Blitze in ihrem Innern waren noch zu sehen. Beinahe wie bei Nacht. Magische Ladungen, scheinbar auch Blut der Erde - Lava - entluden sich in lautem Getöse in den Wolken, an manchen Stellen kam auch glühender Regen zu Boden.Unmerklich hatte der Fluss doch noch eine Beuge gemacht und am Rande der Ebene seinen Lauf genommen. Auf der anderen Uferseite sah man eine schwarz verkohlte Landschaft, ein unnatürlicher Wind wirbelte kleine Tornados einige Fuß in den Himmel. Angroth war da, wo er hinwollte, nur auf der falschen Seite! Innerlich platzte er vor Spannung und Zorn, wollte hinüber doch fand keinen Weg! Wutentbrannt stürtzte er sich in den reißenden Strom, das letzte was er hörte bevor das Wasser ihn verschlang war ein Jaulen seiner kleinen Begleiterin. Viel früher als der hohe Novize angenommen hatte schlug er auf dem Grunf auf, hart erwischte es seinen Arm. Verdutzt schrie er auf, doch so verlor er nur Luft, mächtige Luftblasen schossen gen Wasseroberfläche und zerplatzten dort. Mit einem Ruck katapultierte er sich hoch, seine Rüstung aber war dabei sehr hinderlich, zog ihn so stark sie konnte wieder hinunter.
In einem Kraftakt den er selbst nicht für möglich gehalten hatte, die aber vom Schläfer gegeben sein musste schaffte er es sich aufzurichten, bemerkte wie flach der Fluss hier doch war. Bis zu den Oberschenkeln stand er im kühlen Nass, atmete tief und befreit ein. Endlich war er drüben, er hatte einen Weg gefunden. Die drängelnde aber glückliche Cara nahm er auf den Arm und trug sie an das andere Ufer, folgte ihr auf dem Fuße. Triefend stand er da, seine Haare hafteten an Wangen und Schultern. Er stieß hervor: "Du bist verdammt schwer geworden kleine!" dann musste er lächeln und knuddelte sie liebenswürdig.
Kurz darauf aber wurde er wieder ernst, sein Blick fiel in die dunkle und verbrannte Ebene vor ihm. Unweit seiner Position rumpelte es enorm, er fiel von dem Beben auf ein Knie und auch die Wölfin musste sich zu Boden werfen um nicht geworfen zu werden. Dann gab es einen Ohrenbetäubenden Knall, die Asche des Bodens raste gen Himmel und Teile der Erde flogen hoch durch die Luft, zerschmetterten in viele hundert Teile als sie erneut aufprallten. Cara winselte ein wenig ängstlich, Angroth beruhigte sie aber wieder. Da waren sie nun in der Ebene der Schlachten, begrüßt von einer Aschesäule und vorsichtig wie es nur möglich war. Langsam tasteten sie sich vor in jenem unnatürlichen Halbdunkel und gestreift von den magischen Winden.



25.03.2003 18:54#86
Angroth Wieder waren einige Tage ins Land gegangen, die Suche nach Hinweisen oder versteckten Bewohnern die nicht gestört werden wollten war erfolglos vonstatten gegangen. Nur Säulen von Aschewolken waren zu finden, und eine Ascheschicht auf dem Boden zeugte von der kriegerischen Vergangenheit und des magischen Potenzials der Landschaft, durch den Kampf von unnatürlichen Dämonen ausgelöst. Auch rieselte stetig weiterer Staub und Asche hinab, die Wolken am Himmel blitzten Magmafarben in ihrem innern. Und stets ein Donnern im Hintergrund. Die Natur hier war vollkommen zerstört oder magisch, kein Baum, keine Wiese, nichts. Tiere waren ebenfalls keine zu sehen, nur hin und wieder ein schneller Schatten, der kaum nachvollziehbar über die Ebene huschte. Gestern Nacht hatte der hohe Novize auch Klagen vernommen, klagen wie von hunderten gequälter Seelen, die um Erlösung schrieen. Aber viel beunruhigender war, dass sie nicht lange nach ihrem ersten klagen anfingen seinen Namen zu rufen, immer wieder langgezogen als wenn ihre Stimmen durch mehrere Dimensionen reisen mussten, verzerrt und Bizarr: "Angroth! Angroth, komm zu uns! Wir brauchen dich. Bitte, hilf uns!" Völlig starr lag er da, unfähig die Augen zu schließen weil seine innersten Instinkte ihn warnten sich dem Schlaf hinzugeben derweil Geister und Wesen zu ihm sprachen. So war er liegengeblieben, die Augen offen, die Worte im Ohr und schweißnass. Vollkommen grotesk und verwirrend in seinen Augen war, das Cara neben ihm lag und ruhig bis ins letzte Glied ihren Schlaf ausübte. Fast dankbar das die völlige Dunkelheit dem halbdunkel des Tages wich, war er an diesem Morgen aufgestanden, suchte interessiert nach Quellen der Stimmen, aber es gab keine.
Glauben wollte er aber nicht recht das Wesen aus einer anderen Dimension oder gar magische Gefangene zu ihm gesprochen hatten, vielmehr musste ihm seine Fantasie einen Streich gespielt haben. Angst gehabt zu haben leugnete er nicht, Angst war ein gutes Gefühl, sie machte dich wissend das du noch lebst, eben so wie Schmerzen. Um sein erhitztes Gemüt abzukühlen öffnete er seinen Wasserschlauch und goss sich den Rest Wasser in die Kehle, um den Schlauch zu füllen war er zu weit von dem Fluss entfernt als dass er dorthin zurückwollte. Der neue Tag begann mit einer zaghaften Suche und Umrundung mancher Erdspalten und Kluften. Keine Stimmen, nur Donnern. Die Wolken aber waren heute wieder etwas anders als gestern, sie schienen beinahe zu rotieren, fast von selbst. Am Morgen war es fast unmerklich, doch nun, da es beinahe Abend ward, war das Kreiseln schon sehr fortgeschritten und stark. Der Ascheregen hatte sich verstärkt und vom Boden wirbelte weiter Staub auf, der Boden begann sachte zu beben und viele neue Fontänen suchten sich ihren feurig - magischen Weg gen Himmelsdach.
Cara fing wieder an beunruhigt zu winseln, und zum ersten Mal seit er sie hatte fuhr Angroth die kleine an sie solle nicht flennen wie ein Bauernweib auf der Flucht vor einer Fleischwanze! Erstaunlicherweise wirkte das Gemecker, sie bekam sich unter Kontrolle. Doch langsam wurde auch der hohe Novize unsicher, die Magie des Ortes schien ihre Kraft zu entfalten.
Dann, ganz plötzlich und hart schlug es zu! Mit einem überraschten Stöhnen riß es ihn von den Füßen, der Himmel drehte sich und der Boden nahm seinen Platz ein, hart schlug er auf. Staub und Asche wirbelte auf, durch einen magischen Wind emporgetragen. Er spuckte die Asche aus, wischte sich über die Lippe und sah sich um, Schmerz schoss durch seinen Nacken. Cara sah ihn konfus an, zwischen wegrennen und beschützen in einem heftigen Konflikt. Wie als wenn die Wolken platzen würden krachte es unbeschreiblich, die Wirbel lösten sich und kleine glühende Brocken fielen vom Himmel, zischend verbrannten sie die Erde die sie trafen. Immer mehr Steinchen prasselten zu Boden, dann fingen die Stimmen wieder an zu schreien - dringlicher und warnender als zuvor dröhnten ihre Stimmen zu tausenden in seinem Kopf: "Pass auf! Er kommt, er ist fast da! Ruchká, pass auf! Angroth Ruchká, er naht um dich zu vernichten, schütze dich und damit uns!"
Angroth kniff die Augen zusammen, angestrengt suchte sein Blick um ihn, dann streckte ihn etwas nieder. Nur kurz war der Moment in dem er schwarz sah, dann kehrte er zurück, sah einen Dämonen vor sich, schwer mit den Flügeln schlagend. Ein kehliges und gurgelndes Knurren hauchte er hervor, seine tiefschwarzen Augen die sogar die Dunkelheit zu verschlingen drohten trafen die gegensätzlichen, Eisblauen des hohen Novizen Angroth Ruchká. Der fuhr ein wenig auf, robbte auf den Rücken mit den Ellenbogen ein Stück zurück, durch Magische Hand gehalten. Die Augen bohrten sich ineinander, dann erst bemerkte Angroth dass das Wesen Cara in der Klaue hielt! Wutentbrannt und mit flammendem Blick befahl er dem unnatürlichen Wesen die kleine loszulassen, sie quiekte auch voller Todesangst laut auf. Doch dem Dämon entrang sich nur eine hämische Fratze, die man auch als Grinsen ansehen konnte. Dann erscholl ein kurzes aber entschiedenes Knacken, gefolgt von einem Todesschrei und dann Stille.
Innerlich wurde der Sumpfler leer, sein Blick ging fehl und er fiel auf den Rücken. Die kleine war tot! Nie mehr Fleischwanzen jagen, keine Sumpfhaiprügeleien, kein heiteres Spielen um sich fallenzulassen. Die leere nahm zu, ein Schmerz in seinem Herzen war alles was er fühlte. In der Stille dann ertönte eine grimmige, brutale Stimme, viele viele Jahrhunderte Erfahrung klangen in ihr mit: "Du erbärmliches Wesen willst ein Ruchká sein? Deine Vorfahren waren eindeutig mächtiger und nicht so kindlich! Ich hatte mir mehr von dir versprochen, wo du doch mein Versteck entdeckt hast! Willst du mich nun töten, dann versuche es. Doch ich verspreche dir, dir wird es genau so ergehen wie diesem Haufen Elend in meinen Händen!" Mit diesen Worten glitt der erschlaffte und zerschmetterte Körper aus den blutigen Klauen des Wesens, er untermalte dessen Sturz mit einem grausamen Lachen, unerträglich scholl es durch die Ebene als das dumpfe Klatschen davon kündete das Cara ihren Ruheplatz gefunden hatte. Der hohe Novize hatte die Worte gehört, doch hinsehen wollte er nicht mehr, er wusste auch das er einem Kampf nicht gewachsen war, nicht jetzt. Fest wurde er auf die Füße geholt, nicht aus eigener Kraft allerdings. All seine Versuche fortzuschauen wurden magisch unterbunden und die Kraft die er so verabscheute zwang ihn einmal mehr zu etwas feigem: der Flucht! Die Blicke fanden sich doch noch einmal, und wahnsinn war in den Augen Angroth´s zu sehen als er der Schwärze entgegensah. Voller Verachtung und Hass sprach er: "Du wirst mich nicht töten, niemals! Und was du gerade getan hast wirst du bereuen, wer auch immer du bist!" Einige Feuersteine landeten unweit von ihnen auf dem Boden, der Wind ward stärker geworden. Das unbekannte Wesen entgegnete: "Wenigstens bist du willens dich zu wehren! Andernfalls hätte ich dich hier und jetzt töten können, doch ich respektiere dein Angebot mich zur Reue zu bewegen. Ob dies von Erfolg gekrönt sein wird wage ich zu bezweifeln, doch dürfen wir nicht alle einmal träumen?" Wieder lachte er unheilvoll, er provozierte den unfähigen Ruchká bis aufs Blut, doch der wusste ob seiner Schwäche angesichts jener Magischen Kreatur. Dann verschwand er mit einem blauen Lichtblitz, ließ nur eine Wolke von magischer Energie zurück.
Langsam und traurig stapfte er auf die tote Hülle seiner Gefährtin zu, einziges Zeugnis des Wesens. Denn der Himmel war wieder wie vorher, die Steine waren mit dem Boden verschmolzen und die Asche rieselte unvermindert weiter, Windstille. Der Ruchká kniete nieder und senkte das Haupt, wieder hatte er jemanden verloren den er liebte. Heiße Tränen rollten seine Wangen hinab und er schwor bei seinem Leben Rache für die kleine, auch für seine Familie, deren Mörder er nun gefunden hatte. Seine Hand spreizte er, führte sie langsam und mit geschlossenen Augen auf das tote Tier zu, das beinahe ein Teil seiner geworden war. Sachte schloss sich seine Hand um das Fell, er ballte behutsam eine Faust und öffnete dann die Augen, rot von den Tränen, sah sie an. Er sprach leise ein Gebet zu seinem Gott, dem Schläfer, ihre Seele aufzunehmen und ihr einen Platz an seiner Seite zu geben, auch wenn sie manchmal vielleicht etwas umständlich sein konnte. Dann öffnete er die Faust und spreizte die Hand wieder, führte sie langsam und mit gesenktem Haupt zu seiner Brust, setzte sie dort auf und sprach ein weiteres Gebet der Kraft. Das Ritual war beendet, ihre Kraft war auf ihn übergegangen, sie würde in ihm weiterleben während ihre Seele dem Schläfer Gesellschaft leiste.
Noch mehr Rachegedanken plagten ihn nun als zuvor, er war sich sicher er musste eine Expedition zusammenstellen die ihm bei seiner Rache helfen konnte. Er wusste, Hostis wollte ihm helfen, doch hatte er ihn schon lange nicht mehr gesehen, ob er noch lebte? Bevor es noch dunkel ward, hatte er die Furt überquert und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt um nach Khorinis zurückzukehren, Cara wollte er auf See bestatten, er konnte sie nicht herumliegen lassen. Um schneller voranzukommen bediente er sich des Trankes, doch auch mit fliegendem Schritt war es ihm noch zu langsam. Ihm war nicht klar das es dauern konnte eine Gruppe zusammenzustellen, er wollte nur zurück, um jeden Preis. Nichts würde ihn abhalten seine Rache zu bekommen, niemand! Die Wolken und das Donnern rückte in die Ferne, die Säulen verloren an bedrückender Atmosphäre und langsam hatte ihn der wahre Abendhimmel wieder. Irgendwann endlich kam die Stadt in Sicht, die Soldaten an den Mauern sahen ein wenig misstrauisch als der Sumpfler mit einer Wolfsleiche auf der Schulter eintrat. Als er sie fragte ob er ein Boot haben konnte wurde ihm gesagt er könne mit dem Versorgungsschiff aus Khorinis mitfahren, es lege morgen früh ab und würde im Laufe des Tages im Hafen von Khorinis ankommen. Beinahe dauerte Angroth dies zu lange, doch konnte er es sich nicht leisten ein eigenes Boot zu kaufen, so nahm er das Angebot an, gab einem Matrosen das Gold und bat ihn ihm bescheid zu geben. Von seinem Restgeld betrank er sich in der Taverne, die ganze Zeit wollte er Cara nicht loslassen. Der Wirt sagte nichts, aus Angst vor einer Überreaktion auf ihn ließ er gewähren.
Der Abend kam, dann die Nacht. In die Taverne drang das Rauschen der Brandung, und bald ertönte das unruhige Schnarchen eines erschöpften Mannes der alles verloren hatte.



13.04.2003 23:31#87
Lord_Xardas - N Dies ist was geschah seitdem Nek über den Fjord segelte um seine Frau wieder zu sehen, unwissend das sie ihm bereits einen Sohn schenkte.

Zusammenfassung start:

Der Druide überquerte eines Nachts den Fjord mit dem gekauften Schiff des Händlers, dieses liegt nun in einem kleinerem Steg irgendwo in Gorthar.
Nach einer eintägigen Wanderung quer tief in das Land stand er wieder dort wo er schon ein Jahr zuvor auch stand. Auf einer Anhöhe über dem Dorf in dem seine geliebte lebte. Es dämmerte bereits und Nek machte sich mit langsamen schritten auf, ging sehnsüchtig seiner geliebten entgegen die er solange nicht gesehen hatte. Auch schmerz spiegelte sich in seinem Herzen wieder und auch die innige Freude…

Als er das Haus erreichte hörte er bekannte stimmen. Ein Klopfen lies den alten Anaxorgares aufhorchen. Er marschierte zur Tür und öffnete dem Druiden, ohne ihn erst zu erkennen. Erst der unverkennbarer Blick aus den im Licht der Fackeln und Kerzen schimmernden Augen verriet dem alten Mann wer da vor ihm stand. Mit einer Umarmung von ihm wurde Nek willkommen geheißen. Und auch seine Frau Orphelia war schon gleich an der Tür des großen Hauses…

Sie schaute ihm in die Augen, es war ein stechender und fragender Blick. Dann… klatsch… und Nek hatte die Handfläche seiner geliebten in seinem Gesicht. Die getroffene stelle wurde sofort rot. Zugleich glitt Orphelias andere Hand auf die anderen Wange, zärtlich zog sie ihn zu sich und verpasste dem geliebten einen Kuss der seines gleichen suchte.

An diesem Abend gab es viel zu erzählen. Das ganze Haus war erfüllt von freude als der Druide seinen Sohn das erste mal sah. Einige tränen verlor Nek auch in dieser Nacht…

Zusammenfassung ende:

Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten, denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden. Liebende Güte und Wahrhaftigkeit mögen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, und finde so Gunst und gute Einsicht in den Augen des wahren und des Erdenmenschen. Vertraue auf den einzigen mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.
Werde nicht weise in deinen eigenen Augen. Fürchte ihn, und weiche vom Bösen. Möge es Heilung werden für deinen Nabel und Erquickung für deine Gebeine.Seine Zucht, o mein Sohn, verwirf nicht, und seine Zurechtweisung widere dich nicht an, denn wen er liebt, den weist er zurecht, ja wie ein Vater einen Sohn, an dem er Gefallen findet.
Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen erlangt, denn sie als Gewinn zu haben ist besser, als Gewinn an Silber zu haben, und sie als Ertrag zu haben besser als selbst Gold. Sie ist kostbarer als Korallen, und alle anderen Dinge, an denen du Lust hast, können ihr nicht gleichkommen. Länge der Tage ist in ihrer Rechten; in ihrer Linken sind Reichtum und Herrlichkeit. Ihre Wege sind Wege der Lieblichkeit, und all ihre Pfade sind Frieden. Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und die sie festhalten, sind glücklich zu nennen.Der Gott deines Vaters selbst hat in Weisheit die Erde gegründet. Er hat die Himmel mit Unterscheidungsvermögen fest erstellt. Durch seine Erkenntnis wurden sogar die Wassertiefen gespalten, und die Wolkenhimmel träufeln fortwährend leichten Regen herab. Mein Sohn, mögen sie nicht von deinen Augen weichen. Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen, und sie werden sich als Leben für deine Seele und als Anmut für deinen Hals erweisen. In diesem Fall wirst du auf deinem Weg in Sicherheit wandeln, und selbst dein Fuß wird nicht an irgendetwas anstoßen. Wann immer du dich niederlegst, wirst du keinen Schrecken empfinden; und du wirst dich gewiß niederlegen, und dein Schlaf soll angenehm sein. Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. Denn er selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren.
Enthalte das Gute nicht denen vor, denen es gebührt, wann immer es in der Macht deiner Hand liegt, es zu tun. Sprich nicht zu deinem Mitmenschen: „Geh und komm wieder, und morgen werde ich geben“, wenn du etwas bei dir hast. Schmiede nichts Böses gegen deinen Mitmenschen, wenn er mit einem Gefühl der Sicherheit bei dir wohnt. Zanke nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat.
Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewalttat, noch erwähle irgendeinen seiner Wege. Denn wer auf Abwegen geht, ist für ihn etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen. Der Fluch Innos ist auf dem Haus des Bösen, aber den Aufenthaltsort der Gerechten segnet er. Wenn es sich um Spötter handelt, wird er seinerseits spotten; aber den Sanftmütigen wird er Gunst erweisen. Ehre ist das, was die Weisen besitzen werden, aber die Unvernünftigen erhöhen Unehre…

Nach diesen Zeilen setzte Nek seine Feder ab von dem Stück Papier das vor ihm lag. Es war bereits tief dunkle Nacht als er durch das Fenster nach draußen schaute. Dieser Text würde der erste sein den der Druide für seinen Sohn schreiben würde… Endlich hatte er eine Familie. Würde er sich endlich niederlassen können?!

Doch nun wartete Orphelia schon im warmen Bett mit dem kleinen…


23.04.2003 13:21#88
Tak Tak blies den grünlichen Rauch seines Trauchrufes in die stickige Luft und schob gelangweilt den Becher vor sich hin und her. Er hatte sich einen Tisch im hintersten Winkel der Taverne gesucht, wobei Taverne eigendlich noch viel zu nett war für diese schmierige Hafenspelunke. Scheinbar hatte er den Treffpunkt des miesesten Packs erwischt, das in Gorthar zu finden war...Am Tag war hier allerdings nicht viel los. Ein paar Matrosen und Hafenarbeiter saßen an den Tischen, unterhielten sich in fast schon gesitteter Lautstärke und ließen sich von der hier arbeitenden, ziemlich leicht bekleideten jungen frau ein Bier nach dem anderen bringen. Tak zweifelte nicht daran, dass sie gegen Bares auch andere Dienste anzubieten hatte...
Der Besitzer der Kneipe war ein fettleibiger, unrasierter und ständig nach Schweiß stinkender Kerl, der allerdings ein geschickter Geschäftsmann war und mit den hier ein und ausgehenden Halunken gut umgehen konnte. Und dann gab es da noch den Rausschmeißer, ein Kerl wie ein Bulle und scheinbar ungefähr genauso intelligent. Der saß eigendlich den ganzen Tag in einer Ecke, soff ein Bier nach dem anderen, ohne dass es ihm etwas auszumachen schien und klatschte der Schankmaid ab und zu debil grinsend auf den Hintern. Diese schien das allerdings schon garnicht mehr mitzubekommen, sie ignorierte den Typen einfach.
Tja, nun stellte sich die Frage, was Tak ausgerechnet in einer solchen Kneipe suchte (woher er plötzlich Geld hatte, konnte ein mit gebrochenem Genick im Sumpf vor der Stadt liegender Wanderer beantworten...). Nun, die Antwort war recht einfach - Informationen. Vielleicht war ja etwas interessantes darunter...Ein schmächtiger Kerl in abgerissenen Klamotten kam in die Taverne spaziert und grüßte den Wirt mit einem flüchtigen Kopfnicken, das dieser nicht erwiederte. Der Neuankömmling sah sich kurz um und steuerte dann direkt auf Taks tisch zu. Er schnappte sich einen Stuhl, setzte sich vor den Druiden, stützte seinen Kopf auf seine Arme und sah Tak eindringlich an.
Der Gildenlose hob kurz den Kopf, um seinem Tischgesellen eine Rauchwolke ins Gesicht zu pusten, dann widmete er sich wieder dem hin und herschieben des vor ihm stehenden Bechers.
"Hey, geiles Zeug..." meinte der andere Typ und sog den Rauch ein. "Wo hast'n das her?"
"Sumpflager." knurrte Tak, ohne sein Gegenüber anzusehen.
"Hey, wenn du was willst - ich hab da Krautstengel anzubieten. Aus Gorthar, hehehe. Ja ja, auch hier läuft so langsam die Krautproduktion an, hehehe. Ach ja, mein Name ist übrigends Wiesel. Na ja, mein Spitzname... Und deiner?"Wiesel begann in seiner Gürteltasche herumzukramen und hielt Tak etwas später einen Krautstengel unter die Nase. Der Druide nahm den Stengel entgegen und schnupperte daran.
"Hehehehe, beste Qualität!", versicherte Wiesel, "Nur fünf Goldstücke pro Stück!"
"Mist.", stellte Tak trocken Fest, "Sonen Scheiß wollte mir ja noch nichtmal Fortuno zu seinen besten Zeiten andrehen." geringschätzig ließ er den Krautstengel in die Hand des entgeisterten Dealers fallen.
"Ey Mann, das ist das Beste was wir hier haben..." begann Wiesel, aber Tak brachte ihn mit einem eiskalten Blick zum Schweigen.
"Euch fehlt noch ne Menge Erfahrung, mein Junge. Mit den Dingern landest du vielleicht bei den Trotteln die hier rumlaufen, aber garantiert nicht bei mir."Wiesel zuckte die Schultern und wollte aufstehen, als Tak ihn zurückhielt."Warte mal - du bekommst doch sicherlich ne Menge mit von dem, was hier so passiert?"
Wiesel nickte und setzte ein kaufmännisches Grinsen auf.
"Fünfzehn Goldstücke."
Tak kramte in seiner Tasche herum, förderderte einen Lederbeutel zu Tage und zählte das Gold auf den Tisch. Ziemlich teuer, dieser Typ. Aber nun ja, wenn er glaubte, Tak würde ihm letztendlich auch nur ein einziges Goldstück bezahlen, dann hatte er sich getäuscht...
"Fein, fein.", meinte Wiesel und strich zufrieden das Geld ein, 2Also, was gibt es neues zu berichten? In der letzten Zeit ne Menge. Die obrigkeit ist beunruhigt wegen eines sonderbaren Kultes, der hier schon seit längerer Zeit sein Unwesen treibt. Was genau es mit dem Kult auf sich hat weiß niemand so genau, und auch wer sein Anführer ist, ist den Behörden ein Rätsel. Vor ein paar Tagen ist ein Inquisitor aus Torin hier eingetroffen, zusammen mit ein paar Gefolgsleuten. Offiziell ist der Grund des Besuches ein diplomatischer, aber ich Zweifle nicht daran, dass der eigendliche Grund dieser Kult ist. Außerdem nimmt die Orkpräsenz in diesem Gebiet ständig zu, die Bauern draußen vor der Stadt berichten von immer mehr Überfällen. Die Armee hat die Gebiete außerhalb der Stadtmauern schon seit dem Krieg gegen die Sträflinge nicht mehr im Griff, und nach dem fall der Barriere wurde das alles nur noch schlimmer. Und auch innerhalb der Stadt verliert der Rat so langsam aber sicher die Kontrolle."Tak nickte, Wiesel schwieg ungefähr eine halbe Minute und überlegte, ob es noch irgend etwas wichtiges gab, dann erhob er sich. Nun, zumindest hatte er das vor, als ihn der druide am Oberarm packte und wieder auf seinen Stuhl zurückdrückte."Und jetzt das Geld bitte, Wieselchen..." knurrte der Gildenlose und hielt die Hand auf, Wiesel starrte ihn nur perplex an. Dann wanderte seine Hand zu seiner Tasche - doch statt des Geldes riss Wiesel einen langen Dolch heraus, die Klinge blitzte kurz im Schein der Fackeln, dann bohrte sich sich in den Tisch genau an der Stelle, an der sich eben noch Taks Hand befunden hatte. Der Druide schüttelte nur langsam den Kopf.
"Junge, das war ein Fehler..."
Plötzlich sprang Tak auf, stützte sich mit einer Hand auf den Tisch und rammte Wiesel seine schweren Kampfstiefel ins Gesicht. Der Krautverkäufer wurde nach hinten geschleudert und landete auf dem Boden, im nächsten Augenblick stand Tak schon vor ihm. Jetzt war allerdings der Rausschmeißer aufgesprungen und hatte eine Brutale Keule aus seinem Gürtel gerissen, mit der er auf den Druiden zustürmte. Tak wartete bis ihn der Kerl fast erreicht hatte, dann sprang er hoch. Mit Hilfe seiner Magie war es ihm ein Leichtes, einfach über den Kerl drüberzuspringen, dessen Keule pfeifend die Luft zerteilte. Tak kam hinter ihm auf und als sich der Rausschmeißer perplex umdrehte, krachte auch schon der Stiefel des gildenlosen gegen seinen Unterkiefer...
Der bullige Kerl taumelte zurück, Wiesel war allerdings aufseprungen und versuchte aus der Kneipe zu entkommen. Tak griff unter seinen Umhang, einen Herzschlag später wirbelte ein silbriges etwas durch die Luft und blieb im Bein des Krautverkäufers stecken. Dieser schrie auf, als das Wurfmesser ihn traf und stürzte, schon war Tak bei ihm und hielt ihm die offene Hand unter die Nase."Das Geld bitte..."
Die Stimme des Gildenlosen klang fast gönnerhaft, Wiesel fluchte leise.


23.04.2003 20:13#89
Die Inquisition "Inquisitor Heinrich Tannenberg..."
Der Ratsvorsitzende hielt das Schritstück ziemlich nah vor sein Gesicht, seine Augen waren wohl nicht mehr die besten. Tannenberg ließ sich auf den Stuhl nieder, den ihm der Diener bereitstellte, sein Blick wanderte prüfend von einem der Ratsmitglieder zum nächsten.
"27 Jahre im Dienst als Hexenjäger des Ordo Haereticus. Verandwortlich für das Aufspüren und die Bestrafung von 158 erwiesenen und 323 vermuteten* Ketzern. Mehrfach belobigt durch Großinquisitor van Ebonhardt. Einen Nachfolger ausgebildet, Inquisitor Gregor Dorrien, der wohl vor nicht allzu langer Zeit auf Khorinis verschwunden ist."
Der Ratsvorsitzende legte das Schriftstück zur Seite und sah eindringlich den Inquisitor selbst an, den das ziemlich kalt ließ.
"Also, meine sehr geehrten Ratsherren, dies ist die Situation. Dieser Kult bereitet uns immer mehr Probleme. Obwohl Engor schon seit einigen Wochen versucht, die Bedrohung einzudämmen, und sogar Auftragsmörder, die wir normalerweise einsperren würden, auf die kultisten ansetzt, weitet diese Organisation ihre Tätigkeiten immer weiter aus. Wir wissen praktisch nichts über sie, wir kennen ihre Ziele nicht, ihre Herkunft und ihre Anführer. Wir wissen nur, dass diese Kultisten sehr einflussreiche Freunde zu haben scheinen - wen genau, das wissen wir natürlich wieder nicht..."
Der Vorsitzende hiellt inne und schüttelte niedergeschlagen den Kopf, die Situation in Gorthar war einfach nicht mehr feierlich.
"Wir wissen, dass sie eine akute Bedrohung darstellen für die öffendliche Sicherheit und Ordnung. Ich danke dem Hohen Rat von Torin, dass er uns Unterstützung zugesichert und dieses Versprechen auch gehalten hat. Ich heiße Euch hier in Gorthar Willkommen, Inquisitor Tannenberg!"
Ein Murmeln ging durch den Saal, als der Hexenjäger sich erhob. Heinrich Tannenberg gehörte zu den erfahrensten und erfolgreichsten Mitgliedern des Ordo Haereticus, was nicht zuletzt auf seine schonungslosen - böse Zungen würden sagen rücksichtslosen - Aufklärungsmethoden zurückzuführen war. Der Inquisitor war ein großer, breit gebauter Mann mit wettergegerbtem, narbigem Gesicht und kleinen, eiskalten Augen. Sein Haar war schon früh grau geworden und jetzt, im Alter von 58 Jahren, fast schneeweiß, aber noch immer dicht. Er trug eine prunkvolle, schwere Rüstung, ein teures Schattenläuferfell bildete den Kragen seines langen roten Umhangs. Ein hochwertiges Breitschwert steckte in der an seinem Gürtel hängenden reich verzierten Lederscheide, neben einigen Dolchen und auch Runen, mit denen er die Macht der Magie entfesseln konnte. "Ich freue mich, Gorthar helfen zu können, diese Plage zu beseitigen.", erhob der Hexenjäger seine feste Stimme, "Ich und meine Gefährten werden diese Klutisten schon kriegen. Alles, was ich brauche, ist die Bedingungslose Zusammenarbeit dieses Rates und der gortharianischen Armee und Polizei.""Die habt Ihr, Inquisitor, die habt ihr." versicherte der Ratsvorsitzende, Tannenberg nickte zufrieden.
"Dann werde ich mich nun zurückziehen, ich habe eine beschwerliche Reise hinter mir und muss noch das Material sichten, welches ich bekommen habe. Ich wünsche den Herren noch einen angenehmen Abend..."
Mit einer kurzen, nicht allzu tiefen Verbeugung verabschiedete sich der Inquisitor und verließ den Saal, ein Diener schloss hinter ihm die Tür. Ratsherr Marcus Defay starrte finster die eichenhölzerne Tür an.
"Und ich sage, es war ein Fehler..." knurrte er, doch zu leise, als dass es jemand anderes hätte mitbekomen können...

* vermutete Ketzer: meist Unschuldige



24.04.2003 01:43#90
Lehna "Und es ist wirklich keiner zu Hause?"
Auf ihre Frage hin grinste Roland breit. Wären die Ohren nicht im Weg gewesen, hätte er im Kreis grinsen können.
"Wenn ich es dir doch sage, Süße... Meine Frau ist in Khorinis, und jemand anderes lebt nicht bei mir. Wir haben alle Zeit der Welt..."Lehna lächelte zurück. Dieser Kerl war doch einfach widerlich. Ein emporkömmling, ein Neureicher, der mit irgendwelchen zwielichtigen Geschäften sein Geld verdiente und sich jetzt einbildete, er sei der Größte. Er hielt ihre Hüfte fest umschlungen und zerrte sie fast mit sich zu seinem Haus. Sie wusste, dass er es kaum noch erwarten konnte. Ihr ging es genauso - auch wenn sie wohl an etwas ziemlich anderes dachte als Roland...
Recht bald hatten sie Rolands Haus erreicht, nur so kurz wie möglich ließ er Lehna los, nicht länger als er brauchte um die Tür zu öffnen. Dann zog er sie wieder an sich. Kaum fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss, rammte der Geschäftsmann seiner 'Eroberung' die Zunge in den Hals, seine Hand wandere langsam hoch zu ihren Brüsten. Lehna kannte soetwas, und obwohl sie den Kerl nicht ausstehen konnte, erwiederte sie den Kuss ebenso leidenschaftlich...Nach einer Ewigkeit wie es ihr schien drückte sie Roland von sich und setzte ein geheimnisvolles Lächeln auf, als sie begann, ihren Rock zu heben. Roland grinste erst zufrieden, dann überrascht, als zwei Dolche darunter zum Vorschein kamen..."Was..." stammelte er und starrte perplex auf die Waffen.
"Schönen Gruß von Manfred, Arschloch!" fauchte Lehna, mit einer blitzartigen Bewegung riss sie die Dolche aus ihren Halterungen. Die Klingen blitzten kurz auf, im nächsten Augenblick schrie Roland auf und stolperte zurück. Entsetzt befühlte er seine Schultern und starrte auf das Blut, das langsam sein Hemd durchtränkte.
"Du... Du bist eine Auftragsmörderin..." brachte er mühsam hervor, er konnte es wohl noch immer nicht fassen. Lehna setzte ein wölfisches Grinsen auf."Ganz recht, Süßer..."
Sie wirbelte die Dolche in ihren Händen herum, feine Blutspritzer lösten sich von den klingen und hinterließen winzige Flecken auf der weißen Wand...Plötzlich warf sich Roland mit einem Schrei gegen sie, und obwohl sie ihm dabei die Dolche in die Hüften rammte, wurde sie doch zur Seite geschleudert. Lehna wurde unsanft gegen die Wand gestoßen, Roland stolperte an ihr vorbei, gerade so konnte er sich auf den Beinen halten und schleppte sich wimmernd in weg von ihr. Die junge Frau lächelte hämisch, und ging ihm ohne Eile hinterher. Roland hinkte bis in die Küche, wo er sich ein Messer griff. Er verzog sich in eine ecke und hielt ihr seine 'Waffe' entgegen, seine Hand zitterte dabei als würde sie unter Strom stehen, Tränen liefen seine Wangen hinab. Lehna lachte böse, langsam kam sie auf ihn zu.
"Sieh an, unser Kleiner hat doch nicht etwa genug?"
Blitzartig stieß sie zu, ein Klirren ertönte, Rolands Messe viel zu Boden, dann zog Lehna ihre Dolche aus dem Hals ihres Opfers. Roland sackte leblos zusammen und rutschte wie Wand hinunter, eine dünne Bluspur auf selbiger hinterlassend. Fast schon fasziniert beobachtete die Meuchlerin dieses kurze Schauspiel, dann wischte sie ihre Klingen an Rolands Hemd ab und ließ sie wieder unter ihrem Kleid verschwinden. Einen geringschätzigen Blick warf sie ihrem Opfer noch zu, bevor sie das Haus verließ und in den nächtlichen Gassen Gorthars verschwand...


24.04.2003 15:58#91
Lehna "Das ist er." flüsterte der Wirt und deutete auf die dunkle Gestalt in der Ecke.
"Der Typ sitzt jetzt schon seit gestern hier, er kauft kaum was, und wenn doch, dann bezahlt er nicht. Und Paul hat irgendwie keine Chance gegen ihn..."Paul, der bullige Rausschmeißer, nickte bestätigend.
"Er ist einfach verflucht schnell. Und springen kann er... Ich sag euch, mit dem stimmt was nicht. Und deswegen will ich ihn endlich loswerden. Wenn die Versprechen eures Kultes nicht nur leere Phrasen sind, dann kümmert euch darum."Der Anführer der kleinen Gruppe nickte nur. Es waren fünf Kultisten, gekleidet in dunkle Mäntel und Roben, sowie Lehna, die nun schon seit einiger Zeit für den Kult arbeitete. Sie schloss sich ihm nicht an, aber Aufträge gab es zur genüge. So wie diesen hier...
Die junge Frau musterte den Kerl, den sie rausschmeißen sollten, misstrauisch. Die ganze Zeit schon sah er zu ihnen hinüber, sein Blick war eiskalt und berechnend. Seine aschfahle Haut bildete einen Gegensatz zu der nachtschwarzen Rüstung, die er trug. Und unbewaffnet war er auch nicht, sie erkannte mindestens ein Schwert und einen Dolch, und neben ihm lehnte eine sonderbare Waffe an der Wand. Eine Stange mit brutal aussehenden Klingen an beiden Enden...Karl, der Anführer der Gruppe, ging langsam auf den Tisch des dunklen Gastes zu, die anderen postierten sich hinter ihm, ihre Hände lagen auf den Griffen ihrer Schwerter. Lehna hielt sich noch nicht ganz so offensichtlich bereit, die Waffen zu ziehen, dennoch konnte sie im Bruchteil einer Sekunde zu ihren Dolchen greifen...
"Der Wirt meinte, du würdest Ärger machen?" sprach Karl den Fremden mit bedrohlichem Tonfall an, dieser allerdings blieb vollkommen ruhig, er musterte den Kultisten nur kühl und schien nicht vorzuhaben, zu antworten. Nachdem Karl eine halbe Minute gewartet hatte, wurde es ihm dann doch zu bunt, ein kurzes Kopfnicken war das Signal, dann zogen die Kultisten ihre Schwerter. Der Gast reagierte allerdings wesendlich schneller als sie es erwartet hätten, ein stählernes Etwas wirbelte durch die Luft. Plötzlich ließ Karl sein Schwert fallen und umklammerte röchelnd seinen Hals, aus dem der dunkle Griff eines Wurfmessers ragte...
Der Gast sprang auf, vollführte mal eben einen Salto über den Tisch und die Köpfe der restlichen Leute hinweg und zog in der Luft sein Schwert. Die Klinge stieß nach vorn und bohrte sich in den Hinterkopf eines weiteren Kultisten, noch bevor der Kämpfer wieder auf dem Boden aufkam. Lehna riss ihre Dolche aus den Halterungen und griff nun an, die beiden Klingen schnitten pfeifend durch die Luft, der Gast wich zurück. Jedoch etwas zu langsam, einer der Dolche hinterließ einen kleinen Schnitt in seinem Hals...
Plötzlich ließ sich der dunkle Kämpfer nach hinten fallen, stützte sich mit einer Hand auf den Boden und rammte Lehna seine Kampfstiefel in den Bauch. Sie schrie überrascht auf, die Kraft, die hinter diesem Tritt steckte, war nicht von dieser Welt. Fast zwei Meter wurde sie nach hinten geschleudert, bis sie gegen die Wand prallte und zu Boden stürzte. Ein kurzes, trockenes Husten, ein Gefühl des Erstickens, sie krümmte sich zusammen und hielt ihre Arme schützend vor ihrem Bauch verschlungen. Sie schnappte nach Luft, doch sie bekam keine, zumindest schien es ihr so, der kuperne Geschmack von Blut lag ihr auf der Zunge. Sie sah nichts mehr von dem Kampf, und angesichts dessen, was sie hörte, war sie schon fast froh darüber...

Stille. Nur ihren eigenen Atem hörte sie noch. Dann Schritte, die eisenbeschlagenen Sohlen schwerer Kampfstiefel polterten recht gut hörbar auf dem Holzboden der Taverne. Die Schritte kamen genau auf sie zu...Panisch versuchte Lehna, sich aufzurichten, doch ihre Versuche scheiterten schon im Ansatz. Sie brauchte... Luft...
Der Mann, der sich ihr genähert hatte, blieb stehen, sie starrte genau auf die leicht blutverschmierten Stiefel. Es waren die selben, die sie getroffen hatten. Eine Träne löste sich aus ihrem Auge und fiel auf die Bretter des Bodens. Sie wusste, was jetzt kommen würde, der Krieger hielt noch immer das schwert in seiner Hand, mit dem er die Kultisten getötet hatte. Sie selbst hatte niemals Mitleid gehabt mit ihren opfern, und sie wusste, dass auch dieser Mann keines ihr gegenüber haben würde. Hoffendlich machte er es wenigstens schnell...Der dunkle Kämpfer packte sie an der Schulter und zog sie unsanft hoch, drückte sie gegen die Wand. Sie spürte das Bedürfnis, einfach wieder umzufallen, doch ihr Gegenüber hielt sie eisern fest, bis sie selbst wieder stehen konnte...Sie sah über seiner Schulter die Taverne. Was sie sah, schockte selbst sie. Er hatte nicht nur die Kultisten umgebracht - er hatte alle getötet. Den Wirt, den Rausschmeißer, die junge Kellnerin und auch die drei Gäste, die zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Sein Blick war vollkommen kalt und gefühllos. Als er das Schwert hob, schloss Lehna die Augen......und hörte, wie der dunkle Kämpfer die Waffe in die Scheide zurückgleiten ließ. Vielleicht wollte er sie ja mit ihren eigenen Dolchen töten, oder er hatte noch unangenehmere Dinge mit ihr vor. Ja, das würde es sein. Sie erwartete, dass er jetzt anfangen würde, ihr die Kleider vom Leib zu reißen...Aber auch das geschah nicht. Sie wartete eine Ewigkeit wie es ihr schien, aber der Mann tat nichts. Garnichts. Schließlich öffnete sie vorsichtig die Augen. Er hielt ihr ihre Dolche hin...
Vollkommen perplex nahm sie die Waffen an sich, der Mann drehte sich um und ging ohne Eile zurück zu seinem Tisch. Dort nahm er den an der Wand lehnenden Speer und zog sein Wurfmesser aus Karls Hals, bevor er gemessenen Schrittes der Tür entgegenstrebte. Mit der Hand gebot er Lehna, ihm zu folgen...


24.04.2003 16:08#92
Superluemmel "So mein Freund, wenn du jetzt so freundlich wärst, mir dein gesamtes Geld zu geben, wird sogar niemand verletzt werden."
Unter dem Mantel des Mannes brach sich ein einzelner Sonnenstrahl auf blankem Stahl. Auffordernd streckte er seine geöffnete Hand aus.
"Da muss ich euch leider enttäuschen."
Obwohl sich Frost innerlich spannte, war seine Stimme so ruhig als ob er mit einem alten Freund plaudern würde.
"Denn selbst wenn ich im Besitz von auch nur einer Münze wäre, so würde ich sie nicht mit einem lausigen Strauchdieb teilen."
Die Mundwinkel seines Gegenübers verzogen sich zu einem hämischen Grinsen."Komm mir doch nicht so. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass ein Krieger wie ihr ohne Geld unterwegs seid."
Nun war es an Frost, ein wölfisches Grinsen aufzusetzen. Das waren nicht die ersten Diebe, die sich von seinem Äußeren hatten täuschen lassen. Und es würden mit Sicherheit auch nicht die Letzten gewesen sein.
"So ist es."
Für den Bruchteil einer Sekunde mischte sich ein erstaunter Ausdruck in die Augen des Räubers. Dann fasste er sich und setzte erneut sein bösartiges Grinsen auf.
"Nun gut, du hast es so gewollt. Eigentlich verletze ich nur ungern Leute, vor allem wenn sie verletzt sind. Aber wer mein gutmütiges Angebot ausschlägt, lässt mir keine andere Wahl."
Im selben Moment, in dem der Anführer der Bande seinen Langdolch unter dem Mantel hervorzog, traten zwei weitere Gestalten aus den Schatten der Hauswände. Auch in ihren Händen blitzte kalter Stahl.
Frost brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es in seinem Rücke nicht anders aussah. Er hörte das leise Schlurfen von ledernen Sohlen auf dem rauhen Pflaster.
Langsam kamen die Räuber näher. Doch dabei machten sie einen nicht zu verachtenden Fehler : Anstatt sich zusammen auf den Waffenmeister zu stürzen, begannen sie ihn einzukreisen.
Sie stützten sich zu sehr auf das zweifelhafte Wissen, dass Frost verwundet war und deshalb hilflos erschien. Nun, in gewisser Weise hatten sie auch recht. Doch ließen sie dabei zwei wichtige Aspekte außer Acht.
Zum Einen ging es Frosts geschienten Bein dank der Heilkünste der Donnrapriesterin besser als es den Anschein hatte. Eigentlich hatte er die Schiene nur noch nicht abgelegt, um den Knochen noch etwas zu schonen.Zum Anderen unterschätzten sie die Reichweite des momentan als Gehilfe dienenden Eisbrechers. Da die Räuber fast ausschließlich mit kurzen Klingen bewaffnet waren, verfügte Frost um einen Reichweitenvorteil von fast einer ganzen Armeslänge.
Und diesen wusste er auch auszunutzen.
"Ich habe euch gewarnt", seufzte Frost und fasste unmerklich den Griff seines Schwertes fester.
Ein Windhauch strich durch die Gasse und spielte einige Herzschläge lang mit den langen Haarsträhnen des Kriegers.
Sein Blick ruckte nach links, dann nach rechts.
Zu seiner Rechten war die Formation um eine Kleinigkeit lockerer.Ohne Vorwarnung sprang der Eisbrecher nach oben, wurde in einem schnellen Ausfallschritt in einem sirrenden Halbkreis auf den alleine stehenden Straßenräuber zugetragen und schmetterte ihm den Dolch aus der Hand. Ein gellender Schrei hallte durch die Gasse. Mit vor Schmerzen verzerrtem Gesicht umklammerte der Bandit seine geprellte Waffenhand.
Bevor die Bewegung zu ihrem Ende kam, hob Frost das rechte Bein leicht an um es zu entlasten, ließ die Klinge frei fahren um neuen Schwung zu schöpfen und schwang sie in einem blitzenden Hieb herum.
Scharrend rutschte sein Absatz auf den Pflastersteinen, als der Krieger herumfuhr. Geschmeidig bog er seinen Oberkörper nach hinten um einem weiteren Dolchstoß zu entgehen, stützte sich mit der freien Hand auf der Straße ab und schmetterte dem zweiten Angreifer die Klinge in die ungeschützte Seite. Im nächsten Moment stieß er sich kraftvoll mit dem unverletzten Bein vom Boden ab, schwang sich über seine stützende Hand hinweg und entging somit den Attacken der verbleibenden drei Räuber. Die Hauswand stoppte das Ausweichmanöver abrupt, als sein Stiefel an der Wand abfederte, seinen Körper schwungvoll in die entgegengesetzte Richtung katapultierte und kurz darauf knirschend mit dem Kieferknochen des Bandenanführers kollidierte.
Endlich drückte sich der Waffenmeister mit der Stützhand vom Boden hoch, vollführte eine blitzartige Drehung und kam in Begleitung eines weiteren Schwertstreiches auf die Beine.
Mit einem dumpfen Knallen barst der Degen eines weiteren Angreifers, als der Bandit versuchte, Frosts Waffe mit der eigenen, dünnen Klinge abzufangen. Ungebremst vollendete der Eisbrecher seine Kreisbewegung, schnitt durch Kleidung und Haut des Räubers und hinterließ einen blutigen, aber nicht sonderlich tiefen Schnitt in seiner Brust.
Geschockt starrte der Mann auf seine blutbesudelten Hände, dann bracht er wimmernd in die Knie. Der letzte Dieb blickte Frost mit einem Ausdruck zutiefsten Entsetzens an.
Dann fuhr er mit einem lauten Schrei herum und stürzte Hals über Kopf davon. Frost ließ ihn laufen.
Sollte sich die Stadtgarde um diesen armseligen Haufen kümmern. Doch als er an dem Anführer der Bande vorbeischritt, blieb er stehen. Die Spitze seines Schwertes hob sich und verharrte dicht unter der Kehle des zitternden Mannes. Den Tritt würde er wohl nicht mehr so schnell vergessen....
"Ihr lasst euch zu schnell von Äußerlichkeiten täuschen. Ich wünsche euch noch viel Spass mit der Garde."
Der Räuber zuckte zusammen, als der Eisbrecher ruckartig an seiner Seite vorbeischnitt und seinen Geldbeutel vom Gürtel trennte. Mit der Spitze des Schwertes hob Frost den Beutel auf, betrachtete ihn kritisch einige Sekunden lang und ließ ihn dann die Klinge hinunterrutschen, um ihn mit der freien Hand aufzufangen.
"Den nehme ich mal besser mit. Ist ohnehin nicht euer Geld. Seht es als Entschädigung, dass ich euren Gestank ertragen musste."
Klimpernd verschwand der Beutel in Frosts Tasche, dann setzte er seinen Weg fort. Er hatte noch einiges zu erledigen....



24.04.2003 21:24#93
Tak Nachdem er die Taverne verlassen hatte, erhöte Tak die Geschwindigkeit etwas, er hatte keine Lust sich noch mit der Stadtgarde rumzuschlagen, wenn diese hier aufkreuzte. Lehna trottete ihm einfach hinterher, als er in eine der zahlreichen engen Seitengassen einbog...
Nach einer Weile zog Tak ein Amulett aus seiner Tasche und warf es seiner unfreiwilligen Begleiterin hin, die es geschickt auffing und einen kurzen Blick darauf warf. Das Amulett war einfach gearbeitet, eine matt silbrige, runde Metallplatte mit einer symbolischen Sonne darauf.
"Was ist das? Jeder von den Typen hatte so ein Amulett."
Tak drehte sich weder um noch wurde er langsamer, seine Stimme klang kalt und gefühllos, keinen Widerspruch zulassend.
"Das Erkennungszeichen des Kultes der erneuernden Sonne..."
"Was ist das für ein Kult?"
"Der Kult existiert noch nicht lange, aber er ist sehr schnell ziemlich einflussreich geworden. Die Mitglieder glauben, dass eines Tages - und dieser Tag soll nicht mehr fern sein - der heilige Erlöser kommen wird, um das Unrecht dieser Welt in heiligem Feuer zu verbrennen und 'ne neue, gerechte Weltordnung zu schaffen."
"Du bist nicht Mitglied des Kultes nehme ich an?"
"Nein... Ich arbeite freiberuflich, allerdings schon seit gewisser Zeit für den Kult. Er zahlt recht gut..."
"Hattest du einen anderen Kontaktmann oder blutet der grad den Tavernenboden voll?"
Lehna schwieg, nach einer halben Minute wiederholte Tak die Frage und verband sie mit der Feststellung, dass er eine Menge aua machender Todesarten kannte und keinerlei Skrupel hatte, ihr sein Wissen auf diesem Gebiet zu demonstrieren. Aufgrund der Vorstellung in der Taverne glaubte sie es dem Druiden dann auch..."Er heißt Manfred...", begann sie zögerlich und stockte kurz, "Er lebt in der Taverne 'Zum einäugugen Butt' am Hafen. Hinter der Theke ist eine Geheimtür in der Wand eingebaut, dort geht es zu seinem Versteck."
Tak nickte, allerdings noch immer ohne sich umzusehen.
"Gut. Und ich warne dich - wenn du mir Lügen erzählt hast, werde ich dich finden und töten. Du kasst vielleicht wegrennen, aber du kannst dich nie im Leben vor mir verstecken..."
"Warum hast du mich eigendlich nicht schon längst umgebracht?" fragte sie plötzlich, Tak blieb unvermittelt stehen und drehte sich langsam um. Sein Blick traf den ihren und schien sich in ihren Kopf bohren zu wollen."Soll ich's nachholen?", knurrte der Gildenlose, Lehna wich verunsichert einen Schritt zurück.
"Weil du Talent hast, deswegen habe ich dich nicht getötet. Du musst zwar noch eine Menge lernen, aber du hast Talent..."
Lehna zog fragend die Augenbrauen hoch, so eine Antwort war so ziemlich das Letzte was sie erwartet hatte.
"Du könntest mir eines Tages nützlich sein. Doch nun entschuldige mich, ich habe ein paar Kehlen aufzuschlitzen."
Urplötzlich katapultierte sich Tak in die Höhe und landte mit einem einzigen Sprung auf dem Dach des nächststehenden Hauses, wobei es wirkte, als wäre es das natürlichste der Welt, dass man einfach mal so auf Häuser hüpfte - mal abgesehen davon, dass die Luft um seine Füße herum zu wabern schien als wäre sie erhitzt worden. Lehna sah ihm endgültig verwirrt nach, man konnte ja nicht gerade behaupten, dass ihr bisheriges Leben ruhig verlaufen war, aber soetwas war ihr noch nie untergekommen...



24.04.2003 23:10#94
Lehna Lehnas Blick streifte über den ruhig daliegenden Hafen, keine Menschenseele war um diese zeit noch hier draußen zu sehen. Um so besser, allzu viel Aufmerksamkeit könnte sie jetzt ohnehin nicht gebrauchen. Sie musste weg aus Gorthar, diese Stadt war einfach zu heißes Pflaster geworden. Dass der Rat wegen des Kultes einen Inquisitor angeheuert hatte ging ja noch, aber wenn jetzt schon Typen wie dieser finstere Krieger aus der Taverne begannen, Jagd auf die Kultisten zu machen, dann war ihr das doch ein wenig zu viel. Talent... Was dieser Typ damit wohl gemeint hatte? Und das sie ihm vielleicht noch nützlich sein konnte... Eigendlich hoffte sie viel mehr, dass sie ihm nie wieder über den Weg laufen würde. Allerdings war ihr irgendwie so, als ob sie wüsste, dass sie ihn wiedersehen würde, ob sie nun wollte oder nicht. Sie bezweifelte nicht, dass stimmte was er sagte - dass sie sich nicht vor ihm verstecken könnte. Warum auch immer...

Sicherheishalber warf sie noch ein paar Blicke in die Runde, doch es war nach wie vor niemand zu sehen, also sprang sie leichtfüßig in eines der kleinen Fischerboote, die hier vertäut lagen. Mit einem ihrer dolche durchtrennte sie das Seil und stieß sich vom Kai ab, bevor sie das Segel setzte und das Boot langsam aber sicher auf den Fjord hinaus steuerte, in Richtung der Insel Khorinis...



25.04.2003 16:26#95
Tak Tak drückte die Klinke herunter und rüttelte kurz an der Tür. Verschlossen. Und das zur Mittagszeit... Mochten ihn die Leute hier vielleicht nicht?Der Druide sah sich kurz um, niemand in der Nähe. Gut. Einen Fußtritt später flog die Tür dann doch auf, Tak betrat die Taverne 'Zum einäugigen Butt' und sah sich kurz um. Im Vergleich zu den anderen Tavernen war diese fast schon luxuriös eingerichtet, insbesondere in hinblick auf die Möbel. Allerdings war keine Menschenseele zu sehen...
Der Gildenlose schloss die Tür hinter sich, nicht dass ihn noch jemand störte, und ging dann zielstrebig hinter die Theke. Die Untersuchung der Wand dauerte nicht lange, dann hatte er gefunden was er suchte - ein paar hauchdünne Spalten verrieten die Geheimtür. Tak klopfte an, eigendlich hatte er nicht wirklich mit einer Reaktion gerechnet, doch es gab sogar eine. Die Tür wurde aufgerissen, der dahinterstehende Wächter stieß mit einem Langschwert zu. Tak reagierte sofort, schlug die Klinge mit seinem Unterarm zur Seite und rammte dem Wachposten die Stahlkuppe seines rechten Stiefels in die Weichteile. Wie zu erwarten ging der Mann wimmernd zu Boden, etwas später hatte er sein eigenes Schwert im Rücken stecken...
Tak drehte den Toten um und tatsächlich, um seinen Hals hing dieses Amulett, dass ihn als Anhänger des Kultes auszeichnete. Scheinbar war er hier richtig... Der Druide stieg über die Leiche hinweg und betrat den hinter der Geheimtür liegenden Gang, der bald in einer nach unten führenden Treppe endete. Ohne Eile ging er die Treppe hinunter, unten stand ein weiterer Wächter, doch bevor dieser mehr tun konnte als überrascht die Augen aufzureißen, steckte ihm auch schon ein Wurfmesser in der Kehle. Erneut folgte ein kurzer Gang, der vor einer weiteren Tür endete, die sich allerdings problemlos öffnen ließ...
Unter dem Druiden erstreckte sich eine Halle von unerwarteten Ausmaßen, er selbst stand auf einer Art Podest, von dem eine Treppe hinunterführte. Die Halle war gefüllt mit Kisten, Säcken, Waffen und anderen Gütern, der hintere Teil war durch eine Art Kistenwand fast abgeteilt vom vorderen, nur ein Schmaler Durchgang war noch frei. Und er vernahm Stimmen dahinter. Der Durchgang wurde von einem weiteren Posten 'bewacht', der allerdings letzt Nacht zu lange durchgezecht zu haben schien, jedenfalls fand er es im Reich der Träume angenehmer als in der Wirklichkeit...
Tak sprang von dem Podest hinunter und näherte sich lautlos dem Durchgang. Dem Wächter wurde noch schnell die Kehle durchgeschnitten, dann duckte sich Tak hinter eine Kiste und spähte in den hinteren Teil der Halle. Dieser war wesendlich kleiner als der vordere, mindestens zwanzig Leute standen dort herum, die meisten waren schwer bewaffnet und gerüstet, besser als die anderen Kultisten, denen Tak bislang begegnet war. Scheinbar handelte es sich bei ihnen um soetwas wie eine Elite.
wirklich interessant waren allerdings vor allem die beiden männer in der Mitte, die an einem Eichentisch saßen und sich unterhielten. Einer von ihnen musste wohl dieser oberkultist sein, von dem ihm Lehna erzählt hatte, Manfred. Er trug eine plattenrüstung, die seinen Oberkörper schützte, und einen langen schwarzen Mantel darunter. Auf seinem Rücken war ein robuster Zweihänder festgeschnallt, ein langer Dolch steckte in einer Lederscheide an seinem Gürtel.Wesendlich interessanter war allerdings der andere Mann. Tak hatte ihn vor kurzem schon einmal gesehen - es war der dunkle Magier aus dem Tempel unter dem Blutfliegenmoor...
"Ja, Meister Sarevok, es läuft alles nach Plan. Die Inquisition wird daran nichts ändern, wir sind vorbereitet."
Der dunkle Magus nickte langsam.
"Gut, ich verlass mich auf dich, Manfred. Es ist wichtig für unsere Pläne, dass sie nicht groß gestört werden. Ich habe dir das Buch mitgebracht, in dem die Beschwörung nachzulesen ist... Wir müssen so schnell wie möglich die Tafeln zusammensuchen und zuschlagen."
Der Magier griff unter seine Robe und holte ein dünnes Buch hervor welches er Manfred überreichte. Tak lächelte böse. Glück musste der Mensch haben...Ein Schatten schoss zwischen den Kisten hervor auf die beiden Redner zu, Stahl blitzte auf. Manfred schrie überrascht auf und zog seinen Arm zurück, als die Klinge in sein Fleisch schnitt und ihm das Buch aus der Hand gerissen wurde. Tak sprang hoch, stieß sich von der Wand ab, landete mit einem Sprung wieder im Durchgang zwischen den Kisten und war eine Sekunde später schon auf dem Podest angekommen. Er drehte sich noch einmal kurz um, dann schlug er die Tür hinter sich zu, das folgende Klopfen wurde von den Pfeilen verursacht, die sich in das Holz bohrten...

Sarevok schmetterte seine eiserne Faust auf die Tischplatte, die nachgab, als wäre sie aus Pappe. Unbändige Wut stand in seinen Augen, als er Manfred anstarrte. Der Kultist wich verunsichert zurück, während er sein verletztes Handgelenk umklammerte.
"Findet ihn!", knurrte Sarevok, "Findet ihn und bringt mir das Buch... UND SEINEN KOPF!" brüllte der finstere Doppelgänger Saturas', Manfred stotterte ein kaum verständliches "Natürlich, Meister..."
"Du hast doch keine Ahnung was das bedeuten kann..." begann Sarevok, unterbrach sich dann aber.
"Findet ihn. Ich muss mich beeilen."
Der Magier dematerialisierte sich in einer Wolke dunkler Magie, während Manfread finster vor sich hin starrte. Ja, sie würden denjenigen finden, der das eben getan hatte. Und er würde sich dann wünschen, niemals geboren worden zu sein...


25.04.2003 23:40#96
Superluemmel Der Schankraum war gut gefüllt. Überall drängten die Leiber der Sauf- und Vergnügungssüchtigten aneinander, Krüge klirrten zum gemeinsamen Prost und das Lachen der Besucher erfüllte den Raum.
Feine Rauchfahnen kräuselten sich von den einzelnen Tischen in die Höhe und sammelten sich unter der Zimmerdecke zu einem dichten Nebelteppich. Der Geruch von Tabak, Bier und Schweiß lag in der Luft, vermischte sich mit dem würzigen Duft von Tee.
Die Quelle dieses Dufts war schnell gefunden. Auf einem Tisch in der düstersten Ecke des Raumes stand eine Tasse und dampfte einsam vor sich hin. Sah man nur beiläufig hinüber, so entging dem ungeschulten Auge mit großer Wahrscheinlichkeit die in der Ecke sitzende Gestalt. Die Kleidung des Schattens verschleierte ihn fast vollständig von ungewollten Blicken. Eine tief ins Gesicht gezogene Kapuze verdeckte den größten Teil des Kopfes und tauchte den wenigen Rest in wogende Schatten.
Der weite, schwarze Mantel verhüllte die Gestalt der Person fast vollständig. Nur die offensichtlich schon etwas ausgelatschten Stiefel waren noch sichtbar.Ja, er war zurück.
Frost hatte wieder einen seiner unzähligen, berühmt/berüchtigten Mäntel!Als er diesen Vormittag über den Markt der Hauptstadt schlenderte um Vorräte und Ausrüstung für sein bevorstehendes Unternehmen zu ersteigern, konnte er nicht widerstehen. Zu lange musste er schon ohne seine äußere Seele durch die Lande wandern.
Seitdem sich sein alter Mantel im Feuerodem des alten Drachen in Rauch aufgelöst hatte, fehlte ihm ein Teil seiner Selbst. Nein, er konnte so nicht weiterleben!Deshalb hatte er einen Teil seiner neu erworbenen Ersparnisse in den Kauf eines neuen Mantels investiert. Doch irgendwo in den tiefsten Abgründen seiner Gedankenwelt flüsterte eine bösartige Stimme dass auch dieser schöne, zutiefst schwarze Mantel nicht allzu lange halten würde.
Glücklicherweise hörte Frost nicht auf diese Stimme. Sonst wäre er noch Gefahr gelaufen, wahnsinnig zu werden. Allein schon die Vorstellung an den Verlust eines weiteren Mantels....
Nein, besser gar nicht dran denken.
Es gab wichtigeres. Zum Beispiel die Gespräche am Nachbartisch."Sog a moi, Hubert, host scho vom Eggert g'hört?"
Das Gegenüber des Sprechers, ein etwas dickleibiger, bärtiger Mann setzte gespannt sein Bier ab.
"Na, da bin i jetz aber g'spannt. Lass hör'n!"
Der erste Mann beugte sich weit über die Tischplatte, blickte aufmerksam erst nach links, dann nach rechts und fuhr dann hinter verschwörerisch gehobener Hand fort.
"Der Eggert, der is nimma!"
"A kumm, geh weida, des konnst mia net erzähl'n...."
Doch sein Gesprächspartner schien es durchaus ernst zu meinen. Um seine Wichtigkeit zu betonen, fuchtelte er mit dem Zeigefinger direkt vor dem Gesicht des Dicken herum.
"Des stimmt! Gut, i woa net seibst dabei, aber der Horst hot's mia erzählt."Erneut sah sich der Mann gehetzt zu beiden Seiten um. Wie gut, dass man nicht in die selbe Richtung schauen musste, aus der man Geräusche empfangen wollte...."Pass auf, der Eggert war halt wie eig'nlich jed'n Abend in seiner Kneipen, als da dieser Kerl zur Tüar neikimmt. Wenn i er g'wesen wär, i wär glei abg'haut. Und dann hat dieser Kerl, so'n richtig finstrer muss des g'wesen sei, ein riesen G'metzel veranstalt't. Alle tot, host mi!"
Jetzt war der Dicke doch geschockt.
"Na, wer mocht'n sowas?"
Das restliche Gespräch war für Frost nicht mehr sonderlich interessant. Allerdings musste er zugeben, dass dieses Gerücht sein Interesse geweckt hatte. Erstaunlich, dass ein einzelner Mann eine komplette Kneipe ausräucherte. Ein Wahnsinniger wäre wahrscheinlich kurz darauf von der Garde geschnappt worden, doch dann hätten die beiden Tratschtanten sicherlich davon geredet. Der Waffenmeister nahm sich vor, die Augen offenzuhalten....


26.04.2003 00:42#97
Tak Die Tür der Taverne quietschte leise, die Bodendielen knarrten beleidigt, als eine dunkle Gestalt eintrat. Die Tür fiel hinter dem Neuankömmling ins Schloss, er blieb ein paar Sekunden lang stehen und musterte die Leute, die in der Kneipe saßen, als würde er etwas oder jemanden suchen. Dabei entging ihm nicht, dass zwei der Gäste irgendwie berunruhigt zu ihm starrten und möglichst unbeteiligt auszusehen versuchten, als sein eiskalter Blick sie streifte. Dennoch schien er niemanden zu finden, den er suchte. Ob er das nun gut oder schlecht fand konnte man nicht sagen, seine Miene war vollkommen ausdruckslos.
Ohne sich zu beeilen ging der Mann zur Theke, legte ein Goldstück auf selbige und verlangte ruhig einen Weißwein. Der Wirt schenkte ein, noch einmal streifte der Blick des dunklen Gesellen über die Anwesenden. Und blieb letztendlich auf den beiden hängen, die so beunruhigt schienen durch seine Anwesenheit. Man konnte meinen, das seine Augen noch ein paar Grad kälter wurden, während er sie betrachtete. Die beiden Gäste hingegen konnte man beinahe schrumpfen sehen...Schließlich erhoben sich beide gaaaanz unauffällig, ohne den dunklen Besucher an der Theke aus den Augen zu lassen, und gingen beide zur Tür. Betont langsam, um auch ja nicht so zu wirken, als würden sie vor etwas oder jemandem flüchten. Schließlich hatten sie den rettenden Ausgang erreicht und einer von ihnen, ein dicker Kerl mit Bart und Lederhose, griff nach der Klinke. Jedenfalls hatte er das vor, bis plötzlich die Tür zu leben begann. Das Holz formte sich innerhalb von Augenblicken zu einem Wolfskopf, der nach der Hand des Dicken schnappte. Dieser schrie entsetzt auf, als die Tür ihre Fänge in seine Finger schlug und riss seinen Arm zurück. Voller Entsetzen taumelte er nach hinten und drückte dabei seine blutende Hand an seine Brust, der andere Kerl tat es ihm gleich und flüchtete nun in eine dunkle Ecke des Raumes.
Tak lächelte spöttisch und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Weinglas...


26.04.2003 19:16#98
Die Inquisition Ungerührt ging Tannenberg von einem der Opfer zum nächsten. Elf Leute waren es, die das Massaker bei in der Taverne nicht überlebt hatten. Sie alle wiesen nur sehr wenige Verletzungen auf, meist nur eine einzige, die dann tödlich gewesen war. Wer auch immer die Kneipe in ein Schlachthaus verwandelt hatte, der musste sein Handwerk verstehen...
"Also, es steht fest dass mindestens vier der opfer dem Kult angehörten, und bei einem fünften wird dies sehr stark angenommen, auch wenn wir nur vier Amulette gefunden haben."
Tannenberg nickte langsam und wartete darauf, dass der Stadtgardist seine Ausführungen fortsetzte.
"Die restlichen Opfer sind Lothar, der Besitzer der Taverne, Paul, sein Rausschmeißer und Susi, die als ***** 'gearbeitet' hat. Die Tavernenbelegschaft also. Außerdem drei weitere Männer die als Eggert, Sigert und Wulfgert identifiziert werden konnten. Laut ihren Bekannten und Verwandten - so sie welche hatten - war das ihr Stammlokal, in dem sie fast jeden Tag zu finden waren, wir vermuten daher, dass sie eigendlich nur unbeteiligte Gäste waren, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten haben. Wahrscheinlich hat der Täter sie umgebracht, um eventuelle Augenzeugen aus dem Weg zu räumen."Inquisitor Tannenbergs Blick wurde nachdenklich, dann ging er zur Theke und nahm sich eine Flasche Bier.
"Ähm... Inquisitor..." wollte der Gardist ihn darauf aufmerksam machen, dass das jetzt vielleicht etwas unpassend kam, aber ein böser Blick Tannenbergs brachte ihn zum Schweigen.
"Fahrt fort.", forderte der Hexenjäger den Gardisten auf, "Gab es irgendwelche Zeugen?"
Der Gardist fummelte umständlich an einem Zettel herum, den er in den Händen hielt und hatte erst nach ungefähr einer viertel Minute gefunden was er suchte. Die Zeit nutzte Inquisitor Heinrich Tannenberg sinnvoll aus, um die Bierflasche zur Hälfte zu leeren.
"Ja, es gab einen Augenzeugen. Na ja... Sowas ähnliches. Ein alter Fischer der den Hafen entlaggewandert ist hat angeblich eine Gruppe von sechs Leuten in der Taverne verschwinden sehen, unter ihnen war eine Frau. Dann dauerte es nicht lange, höchstens einige Minuten, bis so ein 'unheimlicher Kerl', wie der Fischer Krause sich ausdrückte die Taverne verließ zusammen mit dieser Frau. Er hat dem zunächst keine große Bedeutung beigemessen, erst als dann ein weiterer Gast die Taverne betrat und sofort schreiend wieder rausgerannt kam und die Garde alarmiert hat, hat er kapiert, was er da beobachtet hatte..."Tannenberg nickte langsam.
"Also eine Frau? Zwei Täter?"
"Tja, Inquisitor, da sind wir uns nicht so ganz sicher. Immerhin kam diese Frau mit der Gruppe in die Taverne, von der wir übrigends vermiuten dass es sich um die Kultisten handelte. Etwas anderes wäre nicht sonderlich wahrscheinlich. Also entweder sie steckt mit dem Täter unter einer Decke oder es gibt irgend einen anderen Grund, warum er sie nicht getötet hat, was ich mir allerdings nicht so recht vorstellen kann..."
"Daran, dass er keine Frauen schlägt, wird's kaum liegen." meinte Tannenberg kühl und warf einen geringschätzigen Blick auf die tote Barnutte."Also, ich brauche diese Frau. Und zwar lebend. Egal wo sie ist. Sie ist der Schlüssel zu Täter."
Und der Täter vielleicht der Schlüssel zum Kult, dachte er noch. Wer auch immer hierfür verantwortlich war, er hatte es kaum nur aus Spaß getan. Die Kultisten waren der Grund für das Gemetzel gewesen, die Anderen hatten aus Gründen der Augenzeugenbeseitigung dran glauben müssen. Ja, wenn er erstmeinmal den 'Kneipenkiller' hatte, wie das Volk ihn mittlerweile nannte, dann wäre er wahrscheinlich ein großes Stück weiter...



27.04.2003 00:37#99
manmouse Esteron war also dem Mann auf das Boot gefolgt. Das Boot hob und senkte sich. Die Männer ruderten wie wild. Sie ruderten sich aus dem Nebenbecken. Sie ruderten sich an den ersten kleinen Inseln vorbei, wo einige Schiffwracks lagen. Sie ruderten und ruderten.

Krieger klärte den jungen Esteron unterwegs auf, was den letzten Abend passiert war. Das sie sich im Wald unter einer riesigen Birke kennen gelernt hatten. Wie Horaxedus von seinem Ofen erzählt hatte, und das er eine Abzugtrichterhaube aus gehärtetem Schwarzstahl benötigte. Was immer das auch war. Wie die vier Männer sich an den Sumpfkrautstengeln gelabt hatten. Und Esteron tierisch auf die Kacke gehauen hatte, das er diese ominöse Haube in Gorthar besorgen würde. Koste es was es wolle.

Dann erzählte er ihm von dem Weg zur Stadt. Den steppenden Wachen, der Hafenspelunke und schließlich von der Roten Laterne. Davon das Esteron so besoffen und zugekifft war, das er mit den Mädels um die Wette getanzt hatte. Und der hübschen braunhaarigen freiwillig auf das Zimmer gefolgt war.
Esteron hatte nur die Wahl den Worten des Kriegers Glauben zu schenken, da ihm solche Detail der vergangenen Nacht schlichtweg fehlten.

So ruderten die Männer immer weiter auf der offenen See. Das Meerwasser bäumte sich auf und die Wellen schlugen ab und an über die Männer herein. Esteron war die offene See nicht gewohnt, und sein Kreislauf schon gar nicht.
Sein Magen rebellierte, wahrscheinlich war es die Mischung. Kiffen sowie saufen am Vorabend und heute eine Reise in einem Boot auf dem Meer. Es kam wie es kommen musste.

Esteron, beugte sich nach vorne und erbrach seinen ganzen Mageninhalt auf das feuchte Holz. Es wollte gar nicht mehr aufhören. Nein, es wurde immer schlimmer. Der junge Mann kotze grade um sein Leben. Am Horizont glitt derweil das Amazonenlager vorbei. Wie lange würden sie noch brauchen bis sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten? Wann hatte diese Tortour ein Ende?


27.04.2003 01:00#100
Krieger-BP „Ähm, das ist nicht nett!“, brachte Krieger hervor. Die kleinen grüngelblichen Kotzteile verbreiteten sich im gesamten Vorderteil des Schiffes. Und wenn man mal eine Welle brauchte, die das Schiff überflutete, kam sie nicht. Ja, wenn’s um Kotze geht, dann ist das Meer scheu. Krieger klopfte dem Bloondi, „ist nicht so schlimm, nach der Nacht“. Kriegers Gesicht verzog sich erst zu einem Grinsen, dann brach er jedoch in schallendes Gelächter aus. „Ja ja, der Tanz mit den Mädels war echt klasse!“, brachte er noch mal hervor. „Vor allem das grüne Zeugs, was du wie nix weggetrunken hattest!“, Kriegers Gesicht lief leicht rot an vor lachen, er konnte kaum noch normal sprechen, „das liegt jetzt vor uns, hahahahaha“

Krieger sprach immer noch im heiteren Ton, „mach dich mal nach hinten! Ich rudern den Rest des Weges! Und kotze jetzt bitte ins Meer.“ Dann schöpfte er mit der Hand etwas Wasser ins Boot und verteilte es auf dem Boden. Mit den Füßen schob er die Kotze in die eine Ecke. Das mussten sie sauber machen, wenn sie in Gothar angelangt sind! So packte er sich beide Ruder und wendete den Bug nun vom Festland weg, genau auf Gothar zu. Das Paddel tauchte ins Wasser ein und traf dabei versehentlich ein paar Fliegenfische, die gerade imposant nach oben springen wollten, um ihr Schuppen im Mondlicht zu zeig, doch aus die Maus. Der nächste Fisch wird sich freuen.

Es dauerte nur noch ein paar Ruderminuten, da trafen sie auch schon im Hafen von Gothar ein. Er war nicht sehr groß, doch es genügte. Der nächst beste Anlegesteg gehörte ihnen. So lenkte Krieger direkt darauf zu, warf dein Seil nach ihm aus und band das Bootchen fest. Sogleich schritt er aus dem Boot und reichte seinem Kameraden die Hand. „Komm ich helfe dir, du wirst jetzt wohl etwas wackelig auf den Beinen sein!“, sprach er und zog ihm aus dem Boot. In der Tat war Esteron etwas wackelig auf den Beinen, weshalb er sich auf den Steg setzte. Krieger hatte eh noch damit zu tun die verursachte Kotze wegzumachen und auch das Heck wieder sauber zu bekommen, denn Esteron hatte ein paar mal verfehlt.
„Du“; sprach er, während er das Schiff reinigte, „weißt du, woher wir dieses Haubenteil bekommen sollen? Ich hab nämlich nicht den blassesten Schimmer, denn mir ist hier nur die Taverne und ein Teil des endlosen Landes außerhalb der Stadt bekannt!“ Krieger kratzte sich fragend am Po. Hoffentlich hatte Esteron wenigstens davon eine Ahnung, ansonsten blieb ihnen erst einmal nur die Möglichkeit sich in der Taverne um zuhören. Auch so war das Land hier ziemlich erschüttert vom Krieg. Fremde wahren nicht so gern gesehen und vor allem nicht so ein Gauklerduo wie Esteron und Krieger, doch solange sie gut zahlten, dürften sie keine Probleme bekommen...



27.04.2003 01:23#101
manmouse Esterons Kreislauf begann sich langsam wieder zu fangen. Dieses verdammte hin und her Geschaukel hatte nun mal seinen Tribut gefordert.
Immer noch den Bauch haltend, sah er zu Krieger rüber, entschuldige sich zum wiederholtem male, für die Sauerei auf dem Schiff. Dann erwiderte er auf Kriegers Frage.

“ Nein Krieger, ich kenne dieses Land ja nicht mal. Geschweige denn wie wir an diese blöde Abzugtrichterhaube, für den Vorsitzenden des Kastell kommen sollen. Da haben wir uns auf etwas eingelassen. Wobei es sicher lustiger wird als nur blöde Steinchen zu sammeln. Ich vertraue da ganz auf deine Fähigkeiten als Fremdenverkehrsführer.“

Esteron begann jetzt laut zu lachen.

“ Ich könnte jetzt was zu rauchen vertragen, hast du noch einen Stengel für mich? “ Immer noch lachend kippte Esteron nach hinten über und hielt sich den Bauch vor Schmerzen.

Was war denn bitte schön so lustig daran, in einem fremden Land, nach einer Haube zu suchen?
Die erste Hürde jedoch hatten die beiden Halunken gemeistert.


27.04.2003 01:51#102
Krieger-BP Krieger kratzte sich abermals verwirrt am Hintern. War das jetzt ernst gemeint? Wollte Esteron ihn total verarschen? Erst raucht er wie ein Schlot, dann leugnet er zu rauchen und sagt, dass er Nichtraucher sei und jetzt, jetzt wollte er so einfach einen Stängel haben? Krieger verharrte noch einen Augenblick, „Nun gut, hier hasst du einen“ und lächelte ihn an.

Das Schiff war blitze blank. Wäre es hell gewesen hätte man es bestimmt mit einem Spiegel vergleichen können. Was Ordnung anbelangte, war Krieger einfach nur auf dem höchsten Stand. Wieder kratzte er sich am hinter. Irgendwas juckte da ganz gewaltig. War das wirklich eine Frau, die vorhins in seinem Bett lag. Krieger zuckte mit den Schultern, da solle jemand mal sagen, dass Sumpfkraut die Menschen nicht zusammenbringe.

„Ich würde sagen, dass wir uns jetzt erst einmal zur Taverne aufmachen, dort noch ein bisschen einen Heben gehen und die Leute etwas belauschen! Wir könnten uns natürlich auch nach einem Lusthaus umhören, doch um ehrlich zu sein, kann ich echt nicht mehr. Ich glaube ich brauche mal ne Nacht ein Bett für mich allein.“ Krieger half Esteron wieder auf die Beine und zündete seinen Stängel an. Danach schob er sich auch noch einen in den Mund und zusammen, rauchend, zogen sie zur Taverne.

Die schmale Gasse zeigte kein Leben, nur die beiden Wanderer torkelten hindurch. „Da vorn dann Links, da wieder rechts, und dann eine rechts links Täuschung an der Säule vorbei und an der nächsten Abbiegung gerade aus, und wir sind da!“, erklärte Krieger den Weg. „Willst du nicht schon mal voraus gehen?“, fragte er Esteron. Dieser schüttelte grinsend den Kopf. Dann setzte beide ihren Weg fort und nach zweimal Verlaufen fanden sie auch schon die Schenke. Die Tür prasselte auf und die beiden traten ein...



27.04.2003 02:27#103
manmouse Die beiden Männer betraten, die Taverne. Dichter Rauch sowie der Gestank von verkipptem Bier und Schweiß trat dem
Pärchen entgegen. Die Taverne schien gut besucht zu sein. Die beiden Männer hatten aber das Glück einen leeren Tisch zu finden. Schnell kam eine freundliche aber fette Bedienung an den Tisch und fragte die Wanderer nach dem gewünschten Verlangen.
Esteron bestellte sich eine Hühnersuppe um den Salzgehalt in seinem Magen wieder auszugleichen und Krieger hingegen bestellte sich einen Humpen Bier. Die Bedienung verschwand so schnell wie sie gekommen war und die beiden Männer hatten nun erst mal die Gelegenheit sich in der Taverne umzusehen.
Ob hier einer war der ihnen bei der Suche nach der Haube helfen konnte? Esteron war sich nicht schlüssig, denn es hatte eher den Anschein, das die anderen Tavernenbesucher die beiden sehr misstrauisch beäugte. Ja das war es, nicht Krieger und Esteron hatten jetzt die Gelegenheit bekommen, sich in der Taverne umzusehen, nein seit dem die fette Vettel die Sicht freigemacht hatte, hatten die anderen Gäste Gelegenheit die beiden Männer zu beobachten. Und es waren nicht gerade wenige Blicke die auf den beiden ruhten.

Wie viel Zeit verging jetzt grade? Fühlte sich Krieger genauso unwohl in seiner Haut? Wo blieb nur die Vettel mit den Speisen.
Dann spielte das Schicksal den beiden in die Hände, denn hinten in der Ecke, begannen sich zwei Kerl zu prügeln. Der eine hatte wohl beim Knobeln beschissen, und das passte dem anderen Kerl überhaupt nicht.
Die Blicke richteten sich wieder von den beiden Männern ab, und da kam auch endlich die Frau mit der ausladenden Theke und brachte die Speisen, mit einem schwitzigem Lächeln. Krieger hatte es der Dame wohl angetan.


27.04.2003 03:05#104
Krieger-BP Nur für einen kurzen Augenblick berührten sich die Hände der fetten Vettel mit Kriegers. Ein funke sprühte und ein leichter Gefühlserguss durchdrang den Raum. Blicke trafen sich, ein Lächeln wurde ausgetauscht und eine kurze Kussbewegung wurde gemacht. Kriegers Augen funkelten, als die Wirtin sich wieder umdrehte und zur Theke galoppierte und dabei ihr bestes Teil präsentierte, das elegant von rechts nach links wippte.

Kriegers Gedanken schweiften ab. Er war hier in Gothar, mit einem jungen Blondschopf, in einem eisigkalten Gebiet, voller Räuber und Gefahren und jetzt, da sich ihm hier ein Lichtblick darbot, sollte er so einfach sitzen bleiben? Wer weiß wie lange er keine Frau mehr sehen würde, ja vielleicht war die fette Vettel die letzte, die ihm überhaupt noch vor die Augen kaum. Sollte er es jetzt nicht riskieren, ihre Blick und Gesten, der übertriebene Hüftschwung, das schwitzige Lächeln, das alles sagte doch schon alles. Krieger sollte die Gelegenheit an den Haaren packen und sie zu sich ziehen. Nein, das war zu schwer, besser er ginge zu ihr.

Mit einem eleganten Schwung, stand er auf und sprang über den Tisch, machte zwei Sätze und landete nun direkt vor dem Tressen, hinter dem die dicke Vettel stand. Die Bar war perfekt auf sie zugeschnitten, denn dort wo es zu eng gewesen wäre, hatte der nette Hausmeister einfach ein Stück weggesägt. Die anderen Variante, der Vettel was wegsägen, wäre kostensparender gewesen und hätte viel Aufwand erspart, aber egal. Krieger übernahm das Reden. „Holde Vettel, die fett... ähh... schönste Frau auf Erden, nein sogar in ganz Gothar. Euer Antlitz hat mich fasziniert, wollet ihr unter meine Haube kommen und für ewig an meiner strammen Männerbrust stehen?“ Krieger streckte die Arme nach ihr aus, gestikulierte viel und stark mit den Augen und dem Kopf und beachtete die verächtlichen Buh rufe neben ihm gar nicht.

Die fette Vettel eröttete sogleich, denn sie war es ja nicht gewohnt soviel positive Aufmerksamkeit zu bekommen. Sprachlos stand sie da, ein paar Schweißperlen tropften ihr übers Doppelkinn und die schweißigen Haare klebten am dicken Nielpferdkopf, genau wie das T-Shirt, dass gerade einen Schweißkontest hinter sich hatte und ihre natürlichen, etwas stark ausgeprägten, Rundungen elegant hervorhob. Ihr Mund öffnete sich, brachte die leicht gelblich angehauchten Zähne hervor, und nebenbei streckte auch sie ihre Arme aus um Krieger an sich zu schmiegen, was natürlich sein zur Zeit sehnlichster Wunsch war. Ich meine schweiß ist ja was ganz natürliches, jeder Schwitzt mal, und die Rundungen kann man(n) ja auch noch glätten. „Oh, mein Eretter, ihr wollet mich zur Frau, fürs ganze Leben und wollet mich in eure starken Arme schließen, oh wie gern würde ich, nein, ich will es! Ja ...“, doch weiter konnte sich nicht sprechen, denn Esteron brachte das Massaker zum stoppen. Krieger hatte in den Hauch von Gefühle, der ihn umgab, gar nicht bemerkt, wie er sich ihm genähert hatte. Nun sprang Esteron auf die Theke. „Halt ihr beiden Knutschgeilen! Jetzt ist Schluss, seht ihr nicht, dass da drüben kleine Kinder sitzen?“ Esteron zeigte auf einen Tisch ganz hinten in einer Ecke. Die Kinder hatten sie schon vor Angst unter den Tisch verkrochen. „Gut, wir gehen ins Nebenzimmer!“, sprach Krieger und Esteron nickte ihm daraufhin zu. Das war in Ordnung.
Leider stoppte ein zu tief hängendes Regal Kriegers Marsch. Dabei verlor er das Gleichgewicht; man müsse noch dazu erwähnen, dass er die fette Vettel auf den Armen versuchte ins andere Zimmer zu hiefen; und stürzte zu Boden. Schmerzhaft gaben ein paar Rippen den Geist auf und brachen unter der Last. Erst jetzt wurde Krieger bewusst was er hier machte. Jetzt wieder vollkommen bei Sinnen rollte er die fette Vettel von sich herunter und sprang wieder zu seinem Tisch zurück. Er fühlte sich, als sei er entjungfert worden. Verächtlich schob er den Aschenbecher von sich weg. Er würde kein Sumpfkraut mehr rauchen, zumindestens heute!...



27.04.2003 03:39#105
manmouse Man was war das nur für ein Kerl? Hätte Esteron nicht schon seinen Magen auf dem Boot leer gekotzt so würde er es sicher jetzt tun. Was dieser Sumpfkraut vernebelte Kerl da eben abgezogen hatte, konnte man nicht mehr toppen. Die Schlägerei in der hintertesten Ecke wurde unterbrochen und die Kerle hatten ihre Augäpfel auf Kriegers Balzversuch gerichtet. Sie hatten mit ansehen müssen, wir der Kerl aus dem weit entfernten Pyramidental, der dicken Wirtin den Hof gemacht hatte. Wie er sie nach Esterons Einwurf in die hinterste Kammer schleppen wollte um sie zu beglücken, um seinen Spaß zu haben. Aber nein, er lies sie alleine zurück. Brach der jungen Frau das Herz.

Die Wirtin lief weinend nach hinten ins Kabüfken, und heulte wie ein Schlosshund. Krieger und Esteron bekamen von alledem nicht viel mit. Der junge Wanderer hatte sich wieder seine Brühe zugewandt und Krieger musste dem Spott und Hohn der anderen Kerlen trotzen. Was war nur in den Mann gefahren, lag es an dem Sumpfkraut?

Dann ganz plötzlich schlug die Tür der hinteren Kammer auf. Ein dicker bärtiger Mann von einer verdammt großen Statur trat mit zwei weiteren jüngeren aber ebenso stämmigen Kerlen heraus, schritt zu den beiden jungen Männern und blickte finster drein.
“ Liesellotte, komm sofort her und zeig mir welcher dieser Kerle dir den Hof gemacht hat.“ schrie der Vater der Wirtin. Doch Liesellotte schluchzte nur. “ Wer von euch beiden Wichten war das? Wer hat meiner hübschen Tochter den Hof gemacht“

Esteron rutsche unruhig auf dem Schemel hin und her, Krieger tat erschrocken, so als wenn er von nichts wusste. Der Wirtsvater wurde immer wütender, langsam traten seine Augen hervor. Er blickte drein wie ein aufgeblasener Ochsfrosch. Doch keiner der beiden antwortete ihm.

Wie würde sich diese Situation klären lassen? Einfach weiter schweigen und warten bis sich der Kerl wieder beruhigen würde? Nein, soweit sollte es nicht kommen.

Der Ochsfrosch drehte sich um, und rief in die Gruppe der Gäste.„Werte Kundschaft, wer mir sagt, wer von den beiden Wichten meiner Tochter nachgestellt hat, bekommt eine Woche Freibier.“
Bumms, damit hatten sie den Salat, öh Ärger. Denn jetzt ging alles so schnell, das man schon gar nicht mehr mitkam.

Alle Finger in der Taverne zeigten auf Krieger. Der Wirtsvater fackelte nicht lange, packte den Blondschopf am Kragen und zog ihn in die hintere Kammer. Esteron hingegen wurde von nun an von den zwei stämmigen Kerlen bewacht. Hilfe holen war nicht.



27.04.2003 04:11#106
Krieger-BP Fuchsteufelswild packte der Wirtsvater Krieger an den Haaren. Die Arme und Beine nach allen Richtungen ausstrampeln riss Krieger jedes in seinem Umkreis stehende Glas mit, doch von dem eisenhartem Griff konnte er sich nicht mehr lösen. Das war und wird sein Ende sein, egal wie es ausging. Entweder er müsse diese dicke Berta heiraten oder ihr Papa dreht ihm den Hals um. Krieger heulte laut los und schloss die Augen.

„Bitte bitte bitte, ich will noch nicht sterben! Ich bin doch schon viel zu verbraucht dafür! Was will der Tod denn mit einer ausgelaugten und zugerauchten Seele? Ich kann doch noch gar nicht sterben, ich bin doch viel zu schön!“, bettelte er. Doch der Lieselottevater antwortete eisern und fest entschlossen, „mit dir hab ich noch was Besonderes vor! Warts nur ab, du wirst dir noch wünschen zu sterben!“ Sein eiserner Griff wurde stärker. „Ok, dann bringt mich um! Meine Seele taugt nichts mehr, sie fällt den Anderen nur zur Last und bringt Unheil über die Welt!“ Doch nichts geschah. Diesmal antwortete der Vater nicht, doch er ging nun schneller auf das Kämmerchen zu. Die Lieselotte blieb draußen. Das sollte ein Konversation zwischen Vater und vielleicht zukünftigen Sohn werden.

Krieger öffnete die Tränen verschmierten Augen. Er befand sich in einem kleine Raum, dessen Beleuchtung ein angenehmes Rot hatte. „Oh Gott, das wir doch wohl nicht! Der wird mich doch jetzt wohl nicht ...“, dachte er sich. Die Faust des Mannes schnellte auf sein Gesicht zu, zuckte jedoch kurz davor zur Seite und schmetterte gegen die Tür. Nun sprach der Mann übertrieben laut, „Ho ho ho, jetzt geht’s dir an den Kragen!“, doch es hatte den Anschein, als würde diese Aussage nicht Krieger betreffen, sondern als Ablenkung dienen. Der Mann ließ sich auf eines der Sofas sinken, die in Kuhfarbenen Mustern, zu dritt in dem Raum standen. Nun deutete er mit einer Handbewegung auf den Sessel neben dem Sofa. Krieger setzte sich brav.

Wieder brachte sich der Mann lauthals hervor, „jetzt bist du fällig, dein letztes Stündlein hat geschlagen!“, doch er machte diesmal keine Anstallten Krieger zu schlagen, ja, er sah nicht mal böse aus. „Muss ich jetzt eure Tochter heiraten?“, stammelte Krieger. Der Mann fing nun an leise zu lachen. „ha, die dicke Kuh? Die würde ja nicht mal mein Esel zu sich in den Stall lassen!“ Krieger schaute etwas desorientiert drein. „Was?“, brachte er nur hervor, „gerade eben..“ „ach vergiss das, ich muss so auftreten, ansonsten bringt die kleine sich noch selber um! Aber nun zu anderen Dingen, zu wichtigeren Dingen!“ Der Wirt schob eine Glastisch vor. „Ich sehe ihr kommt aus dem Sumpflager!“ „Richtig gesehen, aber was hat das..“ der Wirt ließ Krieger wieder nicht ausreden, „Sehr Gut! Hast du was dabei?“ „Was dabei? Was soll ich dabei haben?“ „Na du weißt schon!“ „Nein, weiß ich nicht!“, verneinte Krieger wahrheitsgemäß. „Na was von dem Kraut!“, sprach der Wirt weiter.

Jetzt leuchten die Birnen über Kriegers Kopf. „Ahh, versteh! 10 Gold pro Stängel! Ich verlange aber nur die Hälfte, wenn wir hier für die nächsten Tage eine Unterkunft bekommen!“, handelte er sofort los. „5 Goldstücke und Vollpension! Willst du mich in den Ruin treiben? Ich würde sagen 3!“ „3,5!“ „Ok, abgemacht! Ich will Hundert Stängel, das wären dann..?“ Krieger überlegte scharf mit. „Ach, 100 Goldstücke sind ok!“, er war ja schließlich nicht geizig. „Ok, dann lass uns einen auf das gute Geschäft rauchen!“
Sofort entflammte Feuer und zwei Stängel entzündeten sich. Qualm stieg in dem Raum empor und ein leises kichern war zu vernehmen. Wollte er nicht mit dem rauchen aufhören? Naja, das würde er nie schaffen. So grinsten sie fröhlich vor sich hin, bis die Stängel zu Ende waren. Dann räusperte sich der Wirt und schrie laut, „Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt!“, und lächelte Krieger an. Krieger spielte mit, „Oh, ja, großer Herr Wirt“, sprach er in hoher Stimme.
Dann öffnete sich die Tür wieder und zwei sichtlich grinsende Gesichter traten heraus. Doch es störte niemanden, denn die Meisten hatten die Taverne verlassen oder hatten den Streit schon vergessen. Nur Esteron saß noch zwischen seine zwei Freunden und schien sich zu amüsieren. Vor ihnen standen mindesten 8 Hopfen Bier. Leer Hopfen Bier! Krieger lächelte ihn an und schritt zu ihm. „Ich habe uns eine Unterkunft besorgt! Und keine Angst, ich musste mich dafür nicht bücken!“



27.04.2003 23:19#107
manmouse Esteron lachte. Die acht Humpen Bier hatten seinen klaren Sinn verdrängt. Der junge Mann saß nun in der Mitte der beiden stämmigen Söhne. Man kann nicht anders behaupten, aber die drei hatten sichtlich Freude aneinander.
Sie lachten und sangen.....


Da wollen wir nit zaghaft sein
Bring noch ein volles Glas
Heda Wirt, vom besten Wein
Dort aus dem größten Faß

Alle meine Lebetag
Und immer Sonne her
Schenk voll ein
Und immer immer mehr

Sauft die Gläser zügig aus
Werft Tisch und Bänke um
Schmeißt den Wirt zum Fenster raus
Heda der schaut sich um

Heda he! Er kann nicht mehr
Sein Bauch ist viel zu klein
Sauf dir einen Ranzen an
Wie ich so sollst du sein

Saufen ist ein gut's Gelag
Das kostet nicht das Geld
Drum trauert keinem Pfennig nach
Das Geld bleibt in der Welt

Wer beim Saufen kläglich ist
Ist nüchtern nicht gescheit
Darum sauft die Gläser leer
Und klagt zur andern Zeit

Da wollen wir nit zaghaft sein
Bring noch ein volles Glas
Heda Wirt, vom besten Wein
Dort aus dem größten Faß



Dann kam plötzlich Krieger wieder. Der Wirtsvater grinsend im Hintergrund. Esteron hingegen war jedoch zu voll, um überhaupt noch was zu merken.
“ Ah, Herr Krrrrrrrrieger mein Freund.“ Unterbrach Esteron den Gesang. ” Seht her. Das ist Kurl Korl mein neuer Freund.“ Und zeigte schielend auf den Mann zu seiner Linken. “ Und das hier ist Korl Kurl“ Jetzt zeigte Esteron auf den rechten.

“ Die sind janz lustisch. Ihr müsst wisse Herr Krrrrrrrrrrrrieger, dat sin eschte Zwillinge.“
Lallte der junge Wanderer hervor. “ isch bin de glücklischtse Jung uff Erden. Willste ned auch mit uns enen hinger de Wampe kippe?“
Esteron stand auf, kletterte auf den Tisch und begann zu tanzen.“ Loooooos Freunde singe wir dat Lieeed nochma.“

Kurl Korl und Korl Kurl ließen sich das nicht zweimal sagen und begannen das Lied zum zehnten Mal zu trällern.


Da wollen wir nit zaghaft sein
Bring noch ein volles Glas
Heda Wirt, vom besten Wein.............

Heda Wirt, vom besten Wein
Dort aus dem größten ............



27.04.2003 23:32#108
Krieger-BP Komisch, und Krieger dachte schon ihm würde es gut gehen, aber der hatte ja gleich zwei junge Spunde für sich, während er sich mit dem Alten abgeben musste, dessen müde Knochen auch nichts anderes außer chillen können.
Neidisch schaute Krieger auf die drei, doch als Esteron aufsprang und wieder anfing zu singen, sang er auch ganz unaufällig mit. „Dort aus dem größten Faß ... Holla hi, Holla ha..“
Doch Esteron durchschaute seine Absichten nicht, noch nicht. Leicht in die Hände klatschend und mit einem aufgesetzten Grinsen, als ob nichts wäre, näherte er sich den beiden jungen Männer. Sogleich setzte er zum Sprung an und landete neben ihnen.

„Na, ja mei, wie heißts ihr noachma?“, sprach er in übertriebenem Dialekt, „ao ne, soagt nichts, i rad mal! Also i woad soagen, du doa bioast der Ditoar und du der Hoeinrich, oda?“ Die beiden überraschten Männer schauten ihn komisch an und nickten nur mit dem Kopf, um jedem weiteren Gespräch zu entgehen, doc Krieger hatte seinen Platz, da sollte Esteron erst mal wieder ran kommen. „HAHAHA“


27.04.2003 23:47#109
manmouse Ja aber was machte denn der Krieger da?
Der konnte doch nicht einfach hingehen und Esteron den Platz zwischen den beiden verdammt gut aussehenden Kerlen wegschnappen.

Traurig über den Umstand das sich seine Freunde von ihm abwandten, wollte sich Esteron umdrehen und langsam vom Tisch klettern.
Nur leider forderte der Alkohol seinen Tribut. Esteron geriet ins straucheln. Ruderte schreiend mit den Armen und viel rücklings vom Tisch.
Der junge Mann viel so unglücklich das er mit den Kopf gegen die Tresenkante knallte und in einer blutigen Lake aus dunkelrotem Blut, bewusstlos liegen blieb.



27.04.2003 23:57#110
Krieger-BP Krieger konnte es gar nicht fassen. Alles ging so unglaublich schnell. Er hätte nicht einmal im entferntesten damit gerechnet, dass Esteron wegen dieser kleinen Kuschelaktion gleich Selbstmord begeht. Was sollte er jetzt nur tun? Was zum Henker.. ach ja, einfach Hilfe holen!

„Ohh, Holde Vettel, so kommt herbeigeilt! Ein Mann ist in Not! Vergesst unsere Streitigkeit und rettet das Leben meines Freundes, oh ihr Schönste aller Schönsten!“ Der Wirt sah Krieger verdutzt an. Eigentlich wollte der sich ja gerade auf Esteron stürzen und ihm einen Verband um den Kopf legen, doch es ging nicht.

Der Boden vibrierte, Gläser klapperten aneinander und Schmerzenschrei ertönten. Die Vettel war wieder unterwegs! Schnurstracks lief sie auf den Verletzten zu, würdigte Krieger dabei aber keinen Blick. In Krieger brach eine kleine Welt zusammen, aber egal, denn das was jetzt zählte war das Leben des Mannes zu retten.

Selbstlos sprang er von der Bank, zur Vettel, brachte ihr Blicke gewaltsam zu den seinen. „Bitte, rettet ihn“, sprach er überzeugungsstark. Die Vettel packte Esteron auf den einen Arm und Krieger af den anderen und hüpfte in die obere Etage...



28.04.2003 00:08#111
manmouse Die junge Frau schleppte die beiden schmächtigen Kerle hoch in die Küche. Oben angekommen lies sie Krieger unsanft auf den Boden fallen. Mit dem nun freigewordenen Arm räumte sie die Arbeitsplatte ab, wo noch die verklebten Schüsseln mit dem gammeligen Hammel Hack standen. Dann bettete sie den armen Esteron darauf.

“ Los lauf, scher dich zum Kamin und hol mir eine Schüssel mit heißem Wasser. Dort findest du auch frische Leinentücher.“
Krieger schluckte, nickte aber und lief los.
“ Was hat die Vettel denn jetzt vor? Esteron muss doch nicht gebären. Gleich wenn ich wieder zurück bin werde ich sie drauf ansprechen“ dachte sich der verschüchterte Krieger.

Die holde Maid indes machte sich daran Esteron das leichte Kettenhemd abzustreifen, sein Hemd aufzuknöpfen und dann legte sie den Kopf mit ihren schmiereigen haaren auf die Brust des Wanderers.
“ Hm, sein Herz schlägt noch. Glück gehabt“ In dem Moment kam Krieger zurück.“Hey! schrie er.“ Du wirst doch wohl nicht....“



28.04.2003 00:16#112
Krieger-BP „Der gehört mir!“, sprach Krieger und zog sein Schwert, „Wenn du auch nur auf den Gedanken kommst mit ihm was anzufangen, gibt’s Schweinebraten!“Die fette Vettel ließ sich das nicht zweimal sagen und stürzte sofort auf den armen Esteron.
„Nein, ich meinte du bist derjenige, der gebraten wird! Du bekommst kein Schwein, bist sowieso schon zu dick!“, schrie Krieger, der Vettel zu, die seine vorherige aussage nicht ganz verstanden hatte.
„Achso..“, sichtlich gekränkt entriss sie nun Krieger das heiße Wasser und den Lappen.
Leise fügte Krieger noch hinzu, „vielleicht bekommst du ja doch einen Schweinebraten, wenn du ihn wieder ganz machst!“ Daraufhin sah ihn die Vettel mit gierigen Augen an.
Ihr fettigen Wurstfinger näherten sich nun immer mehr dem Gesicht Esteron, der, so blutverschmiert und bewusstlos obendrein, sich nicht einmal wehren konnte ...


28.04.2003 00:34#113
manmouse Die junge Frau, machte sich daran dem jungen Esteron das Gesicht und die Wunde auszuwaschen. Dann Verband sie ihm den Kopf.
Männer. Warum mussten die sich immer so besaufen? Was das genetische Veranlagung? Liesellotte schüttelte verächtlich den Kopf.

Nach einigen Momenten war Esteron versorgt und lag wie eine zugebundene Leiche auf dem Arbeitstisch.
Liesellotte drehte sich um. Sah Krieger tief in die Augen. “ Los hilf mir deinen Freund ins Bett zu bringen. Wir beide können gleich danach auch das Bett teilen. Das schuldest du mir. Und hier oben ist nicht mein Profitgeiler Vater. Er glaubt ich kenne ihn nicht. Aber er macht das mit jedem meiner Verehrer.“
Der Blick der Vettel lies keinen Widerspruch zu.
Das Pärchen schaffte also den verletzten Esteron in sein Zimmer, und gleich darauf schritten die beiden in die Kinderstube von Liesellotte. Es gab kein zurück.



28.04.2003 00:58#114
Krieger-BP „Wa..“, Krieger stand mit offener Kinnlade. Das konnte nur ein Traum sein! Diese ganze Aktion, war ja der reinste Horror. Das werden wohl die schrecklichsten Stunden seines Lebens! Mit zarten Schritten hüpfte die Lisse zur Kerze, sog tief Luft ein und ließ sie dann in Begleitung von einem Schwall Sabber wieder heraus und ertränkte die arme Kerze so mit ihrer Spucke. Oh, wie gerne wäre er jetzt Esteron. Der konnte im Nebenzimmer in ruhe am Daumen nuckeln und er, er musste .. ja er müsst es anpacken. „Augen zu und durch“, sagte er sich und schlich sich an die Vettel, die gerade ihr Kleidchen auszog. Zum Glück war es Dunkel!
Er packte es an, und zwar kräftig. „Jetzt zeig ich dir mal wozu meine Arme fähig sind Vettel!“, sprach er in seiner tiefsten und erotischten Stimme. „Bitte nenne mich nicht Vettel! Ich heiße Lisellotte!“ „Ganz wie du willst, meine wunderschöne Moostulpenrose.“ Krieger schupste die Vettel aufs Bett, das sich mit einem lauten Knarren und einem anschließenden Knacken bedankte. Ein Latte war gebrochen, doch es hielt noch. Krieger durchzuckte der Eckel noch mal. An seinem Rücken kroch eine riesige Gänsehaut hoch. „Du schaffst das! Du schaffst das!“, sprach er.

Er wollte gerade aus seiner lange grünen Unterhose fahren, doch er stolperte über den Teppich, riss sich am Schrank noch einen Splitter in den Fuß und viel letztenendes auf den Bauch der Vettel. Dieser gab mit einem wabernden Ton nach, schoss jedoch gleich wieder nach oben. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder beruhigt hatte. „Irgendwie wie ein Wasserbett“, dachte sich Krieger und freute sich, denn ein Wasserbett war ja auch nicht unbequem. So voll in Gedanken versunken drohte er schon auf dem Bauch einzuschlafen , doch die Vettel stieß ihn an, „Hey, was ist nun?“

„Roach, ja meine Tiegerin, es geht gleich los!“ Krieger ließ den Blick zur Tür schweifen. Er konnte noch davon laufen. Und er wollte es auch, doch der Würgegriff, in dem er sich befand ließ es nicht zu. Jetzt musste Krieger anfangen, ihm blieb keine andere Wahl, „aber mein Splitter! Der tut so weh!“, versuchte er sich noch zu retten, doch die Vettel umklammerte ihn immer fester. Krieger drückte die Augen zusammen und packte zu. Weiche Polster umschlang er. Polster? Krieger riss sie ab. Das waren nur Polster! Das war kein fett! Krieger riss alles ab. Bis unter diesen Plüschpolstern eine wunderschöne Frau auftauchte. Elben gleich. „Überraschung sprach sie in einer hohen eregenden Stimme.

Krieger kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Glück war wieder bei ihm. Oh ja, die Qualen hatten sich gelohnt. Diese wunderschöne Frau sagte ihm noch, dass sie sich mit dieser Tarnung lässtige Besucher vom Hals halten wolle, doch Krieger hörte dies nicht mehr. Er war schon mittendrin, in seinem Traum. Er war vor Glück, ja man konnte es kaum glauben, eingeschlafen. Wütend drehte sich die schöne Frau auf die Seite, doch zu ihrem Ärgerniss zog Krieger ihr auch noch die Decke weg. Naja, selbst schuld, wäre sie dick, hätte sie nicht gefroren...


29.04.2003 19:00#115
Tak Tak saß inzwischen an dem zweiten dunklen Tisch in der Taverne (der wirt hatte wohl vorgesorgt für den fall, dass eines Tages mal ein Haufen Gildenloser bei ihm einkehren würde...). Der Matrose neben ihm schien zu schlafen, sehr fest sogar. so fest, dass er schon seit geraumer Zeit das Atmen vergessen hatte. Lag wohl an den Kräutern, mit denen der Druide die Suppe des Matrosen gewürzt hatte, als dieser zu geschwätzig wurde...
Jetzt saß Tak also herum, mit einem Teller vor sich, auf dem nur noch einige abgenagte Knochen von einer Scavengerkeule kündeten, und einem halb vollen Becher Rotwein. Nicht gerade der beste, den er kannte, aber trinkbar...Neben ihm lag das Buch, dass er Sarevok, wie der dunkle Magier zu heißen schien, geklaut hatte. Die Lektüre des nicht allzu umfangreichen Werkes hatte ihm einige Einblicke verschafft in die Pläne des Kultes. Hinter all den irreführenden, fanatischen Formulierungen schien letztendlich die Beschwörung eines Erzdämonen beschrieben zu sein, der von den Kultisten als großer Erretter und sonstwas verehrt wurde. Zur Beschwörung benötigte man laut dem Text die 'Heiligen Worte', die über die 'Mutter allen Lebens verstreut' waren, dort, wo 'selbst der Geist nicht mehr sicher ist'. Tak hatte schon eine ziemlich konkrete Vermutung, was das bedeuten könnte...

Er würde wohl bald wieder auf die Jagd gehen müssen. Wobei er eigendlich schon auf der Jagd war. Er wusste, dass die Kultisten längst hinter ihm her waren, alles was er noch tun musste um seine Beute zu bekommen war warten...Es war Tak nicht entgangen, dass sich Frost ebenfalls in der Taverne aufhielt. Eigendlich hatte er gedacht, der Waffenmeister sein tot...wobei, das hatte er schon ziemlich oft gedacht bei Frost. Hoffendlich war Arson nicht auch so ein Stehaufmännchen, und wenigstens den Paladin hatte es entschärft beim Absturz ihres Fluggerätes, als sie vom Herzen des Feuers gekommen waren. Und diesen Schwarzmagier am besten gleich mit...
Bevor Tak seine Gedanken weiterführen konnte flog die Tür auf, der Blick des Gildenlosen wanderte zu dem Neuankömmling. Dieser trug einen langen, hellgrauen Umhang und sah sich aufmerksam in der Taverne um. Tak umfasste den Griff seines Schwertes, es war soweit...
Einige weitere Leute traten ein, keiner von ihnen war offensichtlich bewaffnet, aber Tak wusste, das der Teufel im Detail stecken würde. Jedenfalls bezweifelte, dass der Kult ihm Anfänger schicken würde...
Plötzlich blieb der Blick des Mannes in dem grauen Mantel auf Tak hängen, allerdings nur kurz, unauffällig, und wanderte dann weiter. Dem Druiden war jedoch klar, dass der Kultist nun wusste, dass er gefunden hatte, wonach er suchte...
Plötzlich schoss die Hand des grau bemäntelten Mannes vor, Stahl blitzte auf und schnitt durch die Luft, direkt auf Taks Hals zu. Mit einer blitzartigen Bewegung riss der Druide sein Schwert aus der Scheide, klirrend prallte das Wurfmesser an der Klinge von Taks Waffe ab. Fast im selben Moment sprang Tak hoch, durch seine Magie war es ihm ein leichtes, die Meter zwischen sich und dem Oberkultisten mit einigen Saltos zu überbrücken. Er landete vor dem Mann, seine Klinge zog eine halbkreisförmige Bahn durch die Luft, doch der Kultist musste damit gerechnet haben. Er riss ein Kurzschwert aus seinem Gürtel und wehrte den Schlag des Gildenlosen ab. Im selben Moment löste er seinen Umhang, der ihn beim Kämpfen nur behindert hätte, und auch die versteckten Waffen der anderen Kultisten kamen zum Vorschein...



29.04.2003 19:51#116
Superluemmel Chaos brach in der Taverne aus.
Polternd fielen Tische und Stühle um, als die Besucher beim ersten Anzeichen des Kampfes erschrocken aufsprangen und in wilder Panik zur Tür oder einem der Fenster hetzten.
Der Wirt verkroch sich ängstlich hinter seiner Theke, knallend wurden Türen zugeschlagen und die Schlüssel herumgedreht. Die merkwürdigen Angreifer schienen es jedoch auf eine einzelne Gestalt abgesehen zu haben - Tak. Der Druide ging auch sogleich mit wilden Attacken auf die Männer los, zischend zerschnitt seine Klinge durch die Luft. Doch gegen diese Übermacht hatte er schlechte Chancen. Und die Angreifer schienen ihr Handwerk zu verstehen. Plötzlich löste sich ein Stuhl von seinem angestammten Platz, schoss wirbelnd durch die Luft und riss einen der Kultisten von den Beinen.
Kurz darauf huschte ein Schatten knapp unter der Zimmerdecke entlang. Zwei Klingen blitzten auf, dann brach einer der Tische ein, als eine schwarzgepanzerte Gestalt ihren Sprung auf ihm beendete.
Drei der nahen Angreifer wichen erschrocken zurück.
"Tragt euren Streit anderswo aus. Oder es könnte passieren, dass euch jemand in die Suppe spuckt."
Die Augen des Waffenmeisters funkelten wie Eiskristalle in einem Schneesturm. Ruhig kniete er auf der Platte des zusammengebrochenen Tischs, die Schwerter kampfbereit in den Händen. Zutiefst schwarze Hornplatten schienen das schwache Licht der Kerzen fressen zu wollen.
In weiser Voraussicht hatte der Krieger seinen Mantel in der Ecke abgeworfen. Sonst konnte er sich wohlmöglich gleich wieder einen neuen kaufen. Als ob er so viel Geld hätte....
Die Angreifer tauschten einen kurzen Blick, dann machte einer von ihnen eine schnelle Bewegung mit der Hand. Kerzenlicht brach sich blitzend auf geschliffenem Stahl.
Mit einem dumpfen Zittern blieben zwei Wurfdolche in der Tischplatte stecken. Frost senkte die Schulter und verwandelte sein Ausweichmanöver in einen wütenden Sturmangriff. Die drei Männer waren augenblicklich auseinandergestoben, doch hatte einer von ihnen den Fehler begangen, dabei Frosts Weg zu kreuzen.Seine Rippen zahlten den Preis für diesen Fehler, als sich das Horn auf Frosts Schulterpanzerung krachend in seine Brust bohrte und den Kultisten zu Boden schleuderte.
Blitzschnell ließ sich Frost zu Boden fallen, als er eine Bewegung in seinem Augenwinkel bemerkte. Sirrend zerschnitten scharfe Klingen die Luft über seinem Kopf, schwenkten in einem weiten Kreis herum und fanden auf geradezu gespenstische Weise in die Hand ihres Besitzers zurück.
Dieser fackelte nicht lange und griff sofort erneut an. Der Waffenmeister hatte derartige Waffen noch nie zuvor gesehen. Es waren zwei kurze Stäbe, die beiden Enden jeweils mit gefährlich blitzenden Klingen versehen. Rasend schnell rotierten sie um die eigene Achse und schnitten mit einem hellen Sirrton durch die Luft. Mit Hilfe dünner Ketten versuchte der Kultist ihre Flugbahn zu beeinflussen und sie rechtzeitig zu sich zurückzuziehen, bevor sie in einem der unzähligen Hindernisse einschlagen konnten.
Allerdings war er nicht schnell genug.
Frosts Beine knickten ein, dann segelte er mit einer eleganten Rolle über die rotierende Gefahr hinweg. Eine der Klingen bohrte sich mit einem deutlichen Tschak! in die hölzernen Dielen und blieb stecken.
Der Eisbrecher blitzte auf. Im buchstäblich letzten Moment sprang der Angreifer zurück und entging der tödlichen Schneide, musste dabei jedoch seine feststeckende Waffe loslassen. Doch Frost hatte keine Zeit, um erneut zuzuschlagen.
Mit beachtlicher Geschicklichkeit ließ der Kultist seine verbleibende Klinge von ihrem fehlgeleiteten Kurs zurückkehren und in einem weiten Kreis auf Frost zurasen.
Der Krieger wollte sich instinktiv nach hinten werfen.
"Kontrolliere deinen Körper. Vertraue nicht deinen Instinken."Die Stimme des Alten hallte in seinem Gedächtnis wider.
Statt der heranrasenden Klinge auszuweichen, sprang Frost direkt auf den Angreifer zu. Die Schwerter funkelten im Kerzenschein, als sie dicht nebeneinander auf den Kultisten zuschossen. Seltsam, Frost glaubte zu spüren, wie sich die Klingen gegenseitig anzogen....
Ruckartig riss er sie auseinander. Während die Flammenschneide den Unterleib des Angreifers durchbohrte, blieb der Eisbrecher ein gutes Stück über seiner Schwesternklinge stecken.
Mit einem Aufschrei riss Frost die Schwerter nach oben. Ein erschrockenes Keuchen entwich dem Kultisten, als er den Boden unter den Füßen verlor und in hohem Bogen über den Krieger hinwegsegelte.
Ein kräftiger Ruck befreite Frosts Klingen und schleuderte den Kultisten mitten in eine Ansammlung aus Tischen.
Doch der Kampf war noch nicht vorbei....



29.04.2003 21:04#117
Krieger-BP Krieger wachte durch ein lautes schepperndes Geräusch auf. Er wollte den Kopf eigentlich erst unters Kopfkissen stecken, um dem Lärm zu entringen, doch als er eindeutig den Klang von aneinanderklirrenden Waffen erkannte, sprang er auf. Das Weib an seiner Seite war immer noch da und sah ihn ängstlich an. „Was geht da vor?“, fragte sie mit zitternder Stimme, wobei sich ihre Augen fragend in Kriegers Gesicht bohrten. „Ich werde nachsehen gehen! Bleib du hier oben und schließ am besten die Türe hinter mir zu!“
Im nächsten Moment packte er seine Sachen und warf sie sich über. Vor allem seine Rüstung schnürte er jetzt besonders fest, wer weiß was ihn im nächsten Moment erwarten würde. Krieger warf der holden Schönheit auf dem Bett noch ein kleinen Blick zu und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, dann war er durch die Tür verschwunden. Er hörte hinter sich ein kleines Klack. Die Frau hatte die Tür zugeschlossen. Doch Kriegers erster Weg führte nicht die Treppe hinab, sondern erst in das Zimmer von Esteron, der immer noch friedlich schlief. Als er sich von der gesundheitlichen Verfassung seines Freundes, welche nicht schlecht zu seien schien, überzeugt hatte, verließ er auch diesen Raum und wandte sich der Treppe zu, die hinab in die Schenke führte. Vorsichtshalber zog Krieger sein Schwert. „Lieber sicher gehen, als sterben!“
Als er das Ende der Treppe erreicht hatte sirrte sogleich ein kleines Messer neben ihn in die hölzerne Wand. Vor Schreck nahm er eine geduckte Haltung ein und lugte kurz in den großen Raum. Alle Gäste waren verschwunden, denn ein Kampf tobte zwischen mehreren Personen. Manche davon waren in Kutten, andere lagen bereits verletzt oder tot am Boden. Einer von ihnen sirrte wie ein Blitz durch die Luft und schlug nicht nur mit den zwei sonderbaren Schwertern, wovon er in jeder Hand eins hielt und sie gekonnt im Rhythmus durch die Gegner schmettern lies, um sich, sondern benutze auch gehörigen Körpereinsatz, um sich zu verteidigen. Der andere war mit einem Schwert bewaffnet und setze seinen Gegnern ebenfalls damit heftg zu. Die anscheinenden Gegner waren eindeutig in der überzahl und schossen mit sonderbaren Waffen um sich, wovon eine Krieger fast getroffen hätte. Doch schien diese nur ungezielt durch den Raum geflogen zu sein.
Krieger wartete eine günstige Gelegenheit ab und rollte sich dann zur Bar, hinter der der Wirt ängstlich kauerte und sich den Kopf hielt vor dem Glas, dass auf ihn herabprasselte. Krieger versuchte seine Blicke zu fangen und sprach in flüsterndem Ton, „Was ist passiert? Ist das im Preis mit inbegriffen?“ Der Wirt schaute ängstlich auf ihn und sprach, „helft mir, bringt diese Kuttenmenschen hier raus! Sie bringen verderben!“ „Wer sind die anderen beiden Kämpfer?“, fragte Krieger noch, doch der Wirt antwortete nicht mehr, sondern nahm die kauernde Stellung wieder ein um sich von herumfliegenden Gegenständen zu schützen.
Gerde huschte eine Gestallt am Tressen entlang und Krieger fackelte nicht lang und nahm ihn in den Würgegriff, um ihn über den Tressen zu ziehen. Den Typen zu Boden werfend stürzte er sich auch gleich auf ihn und ließ seine Fäuste sprechen, die dem Gesicht des Fremden heftig zusetzte. „Was wollt ihr hier? Sprich!“, sprach er in befehlerischer Stimme und ließ wieder eine Fausthieb geschehen. Der Andere antwortete mit einem Fußtritt gegen Kriegers Magen und beförderte Krieger so von sich herunter und ehe sich Krieger versah schoss abermals einkleiner Dolch auf ihn, denn der Gegner noch im liegen geworfen hatte. Im letzten Moment ließ er sich noch auf den Rücken fallen und entging dem Todeswerkzeug so. Wieder retteten Kriegers Reflexe ihm das Leben, denn durch seine schnelle Seitwärtsrolle entging er einem mörderischem Schwerthieb. Krieger trat so gleich zur Seite und ließ dadurch den Kontrahenten gegen die Wand prallen, was er mit einem lauten Uff bestätigte. Ein paar Augenblicke waren Zeit sich zu erholen und Krieger nutze auch die Gelegenheit sich aufzurichten. Sekunden später schoss seine Klinge nach dem Gegner, der aber auch im letzen Moment entfleuchte und Kriegers einfaches Schwert so an der Wand entlang glitt und helle Funken von sich gab. Krieger wollte gerade ein Stück zurückspringen um dem Hieb des Gegners zu entgehen, doch der konnte ihn nicht zuende bringen, denn der Wirt hatte ihn von hinten mit eine Flasche auf den Kopf gehauen und ihn so bewusstlos geschlagen.
Krieger nickte dem Wirt zu und wendete sich nun dem Raum zu...



29.04.2003 23:07#118
manmouse Esteron wurde ruppig geweckt. Was war denn hier los? Das konnte ja nicht angehen. Wütend schwang sich Esteron aus dem Bett, bemerkte erst jetzt das er sich zum wiederholtem male in einem fremden Bett vorfand, und nicht wusste wie er da rein gekommen war. Komischerweise, geschah so etwas erst seit dem er mit Krieger durch die Gegend stapfte.

Esteron schwang also wütend und irritiert die Beine aus dem Bett. Wurde aufgrund seiner derben Kopfverletzung so derbe überrascht das sein Kreislauf erst mal in den Keller ging.

Dem Wanderer wurde spei übel. Der Kopf dröhnte, schien gar zu zerplatzen. Was in Innos Namen war nur geschehen.
Unten im Schankraum schien der Krach immer lauter zu werden. Eine Invasion? Oder prügelten sich wieder die beiden ollen Kartenspieler?
Esteron musste dieser Sache auf den Grund gehen. Wackelnd kroch er zu seinem stumpfen Einhänder und seinen Kleidern. Dort angekommen legte er die Sachen auf dem Boden liegend an. Fasste noch einem Moment der Ruhe und stand dann vorsichtig auf.
Ah, schon besser. Der Kreislauf schien sich gefangen zu haben und Esteron konnte jetzt halbwegs grade auf die Tür zuschreiten und den Raum nach unten in die Schenke verlassen.

Vorsichtig schlich der Wanderer die Treppe herunter und lugte um die Ecke. Nichts ahnend was er gleich zu Gesicht bekommen würde.

Er sah Männer in komischen Kutten. Eigenartigen Waffen. Zwei Parteien die sich gegenseitig an die Unterwäsche wollten. Und mittendrin, sein Freund Krieger. Der junge Sumpfler lies wohl keine Party aus.

Esteron hatte genug gesehen schnell zog er seinen Kopf wieder zurück. Was sollte der Wanderer jetzt tun? Er konnte ja nicht mal mit seinem Einhänder umgehen. Der Blondschopf grübelte und dabei kam ihm eine Idee.
Esteron zog seine Kleidung enger an den Körper. Richtete sein leichtes Kettenhemd und lies den Einhänder stecken.
Dann bückte er sich, lugte noch einmal vorsichtig um die Ecke und kroch dann vorsichtig von Tisch zu Tisch in Richtung Tresen.
Alles flog hier rum. Waffenstahl schlug aufeinander. Schreie. Blut Tote und verletzte. Es schien einem Wunder gleich zu kommen das Esteron die Rückseite des Tresen lebend erreichte.

Dort angekommen, sah er den dicken Wirt verstört in einer Ecke hocken. Der Mann war den Tränen nahe. Sein Laden wurde gerade auseinander genommen und er konnte nicht dagegen tun.
Wo waren eigentlich die beiden Zwillinge Korl Kurl und Kurl Korl? Esteron, schluckte. Er hatte seinen beiden Freunde noch nicht gesehen. Lebten sie noch? Esteron fasste den Entschluss, eben nach den beiden zu sehen. Kühn strecke er den Kopf hervor und lies seinen Blick durch die Schenke gleiten. Dies hätte er besser nicht getan. Korl Kurl lag aufgeschlitzt hinten an der Tür und sein Bruder Kurl Korl lag in der anderen Ecke und regte sich nicht mehr. Sie waren beide Tot.

Esterons Kopf suchte wieder Schutz hinter dem Tresen. Tränen liefen an seinem Gesicht herunter, jaja der junge Mann war schon immer nahe am Wasser gebaut. Wut stieg mit dem Schmerz in ihm auf. Er hatte das Gefühl den Tot seiner beiden neuen Freunde rächen zu müssen.

Wütend robbte er zu den Stapeln dreckiger Zinnteller, packte sich ein paar davon und stand dann auf.

“ Hier her!” rief er. Die Kämpfe stoppten für einige Sekunden, jeder Blick ruhte nun auf dem Blondschopf. Wer würde ihn zuerst angreifen? Oder besser gefragt wer war denn hier der böse?
Esteron blickt kurz zu Krieger und sah das er mit einem Kuttenkerl tanzte. Das waren also die Bösewichte.

Schnell griff sich Esteron einen Teller mit Speiseresten und warf ihn wie eine Frisbee © dem Mann mit der Kutte entgegen.
Leider ohne zu treffen. Der Teller landete scheppernd an der Wand. Doch Esteron hatte ja noch genug Teller. Und so warf der junge Held einen Teller nach dem anderen durch die Schenke. Einer würde bestimmt sein Ziel finden.


29.04.2003 23:23#119
Tak Klirrend traf Stahl auf Stahl, der Mann, der scheinbar der Anführer der Kultisten war, führte sein Kurzschwert mit ziemlicher Geschwindigkeit. Plötzlich riss er einen Dolch aus dem Gürtel und stieß zu, Tak sprang nach hinten, die Waffe des Kultisten kratzte nur noch oberflächlich über die schwarzen Platten seiner Rüstung. Augenblicklich griff Tak wieder an, erneut trafen die Klingen aufeinander...
Frost hatte in den Kampf eingegriffen, so wie Tak es erwartet hatte. Tja, die Kultheinis hatten einen schweren Fehler begangen...

Wurfmesser flogen durch die Luft, die Kultisten verteilten sich in der mittlerweile praktisch besucherleeren Taverne, einer von ihnen öffnete einen großen Lederbeutel, den er umgehängt hatte, und holte eine Armbrust heraus. Er warf einen Tisch um, kniete sich hinter selbigem nieder und lud die Waffe. Etwas später zielte er auf Tak, der noch immer mit dem Oberkulisten focht, ohne dass einer von ihnen bisher einen Vorteil hatte erlangen können. Seine Finger krümmten sich um den Abzug der Waffe...
Tak sprang hoch, keinen Augenblick zu früh, er spürte nur noch einen scharfen Luftzug, als der Bolzen dort vorbeipfiff, wo soeben noch ein Kopf gewesen war. Der Druide veranstaltete einige Rückwärtssaltos und landete dann auf der Theke, hinter der sich der Wirt verkrochen hatte und bei der der Templer, der schon seit längerem in dieser Taverne Gast war, sich in den Kampf einzubringen suchte...
Der Gildenlose riss ein Wurfmesser, welchen im Holz der Theke steckte, heraus, und schleuderte es auf seinen wieder angreifenden Gegner. Der Kultist aber war nicht gerade von der langsamen Sorte, ruckartig brachte er seinen Hals aus der Gefahrenzone. Hmm, hier musste man wohl größere Geschütze auffahren als Schwert und Wurfmesser...
Tak konzentrierte sich kurz, einen Moment später schien die Luft um ihn herum leicht zu flimmern. Ein weiterer Bolzen schoss genau auf ihn zu – doch es gab nut einen kleinen Blitz und einen leisen Knall, als er kurz vor Tak von irgend etwas abprallte. Der Kultist hieb mit seinem Schwert zu, doch auch diesen prallte einfach ab, als hätte er einen Fels geschlagen. Tak steckte ruhig sein Schwert weg und löste den Speer aus seinen Halterungen. Er fasste die Harpyenfeder und stieg ruhig von der Theke...
Der Schutzschild verschwand, Tak wirbelte die Klingen seiner Waffe gekonnt durch die Luft, mit einem Sprung griff er den Oberkultisten an, dieser wehrte den ersten Schlag mit seinem Kurzschwert ab. Tak stieß sich vom Boden ab, wirbelte in der Luft herum und trat nach dem Unterkiefer des Anführers, dieser aber packte den Fuß des Druiden und wollte ihn nach hinten ziehen, um Tak zu Fall zu bringen. Schwerer Fehler. Die Harpyenfeder stieß vor, die scharfe Klinge bohrte sich tief in den Hals des Kultisten, während das Knie des Gildenlosen gegen seine Schulter krachte. Der Mann wurde umgerissen, Tak rollte sich nach vorn ab und stand im nächsten Moment wieder auf den Füßen...



29.04.2003 23:37#120
Superluemmel Wütende Schwerthiebe zwangen Frost dazu, sich mit einer geschickten Rolle unter einem Tisch hindurch und in Sicherheit zu bringen.
Mehrere dumpfe Aufschläge auf dem Holz in seinem Rücken kündigten davon, dass er gerade noch rechzeitig reagiert hatte. Ja, das Leben eines Kriegers war hart. Selbst ein winziger Augenblick der Unachtsamkeit konnte ausreichen, um den Kopf für immer zu verlieren.
Heißes Adrenalin brannte durch Frosts Adern, als er sich mit einem Salto in die Höhe und über einen weiteren Tisch katapultierte und zu seinen Gegnern herumfuhr. Das leise Rauschen in seinen Ohren vermischte sich mit dem rasenden Takt seines Herzschlages zu einem Chorus aus hörbar gewordener Kampflust. Seine beiden Gegner näherten sich vorsichtig in einer stetig weiter auseinanderklappenden Zangenbewegung. Doch anstatt zurückzuweichen, verharrte Frost ruhig und mit gehobenen Schwertern auf seiner Position. Ab und zu ließ sich im Kampf ein nicht zu verachtender Vorteil herausschlagen, indem man den Gegner durch absolute Unnachgiebigkeit einzuschüchtern versuchte. Eiskalte Ruhe konnte genauso tödlich sein wie geschliffener Stahl. Der Tod ihres Kameraden hatte die anderen beiden Meuchler zur Vorsicht gemahnt. Im Gegensatz zu dem missglückten Einkesselungsversuch der Straßenräuber, ging von den Kultisten jedoch eine ernsthafte Bedrohung aus. Diese Männer waren Profis, geschult zum effektiven Töten.
Frost entschied sich, seine Gegner nicht noch näher herankommen zu lassen. Urplötzlich schnellte sein Stiefel hoch, schleuderte einen nahestehenden Stuhl in die Luft.
In einer blitzschnellen Rotation schraubte sich der Waffenmeister ebenfalls in die Höhe, klappte das Bein aus und trat den Schwung der Bewegung nutzend gegen den Stuhl.
Eines der Stuhlbeine gab berstend nach, als sein Stiefel gegen das Holz krachte und den Stuhl mit brutaler Wucht auf seinen Gegner zuwuchtete. Dieser hatte mit einer derartigen Reaktion nicht gerechnet und wurde von dem improvisierten Geschoss am Kopf getroffen und zu Boden gerissen.
Den Schmerz in seinem Fuß ignorierend, landete der Krieger sanft wie eine Feder auf dem Tavernenboden und wandte sich dem zweiten Meuchler zu. Der Kultist hatte die Gunst der Stunde ausgenutzt, mit einem weiten Satz über einen der Tische hinweggesetzt und holte mit seinen beiden, sichelartig geformten Klingen aus. Ein Funkenschauer tanzte durch die Luft, als vier Schwertklingen stakattohaft aufeinanderklirrten. Scharrend glitten die Waffen aneinander ab, als die beiden Kontrahenten gleichzeitig versuchten, den Arm des Gegners zur Seite zu drücken. Begleitet von stechenden Schmerzen kollidierte die Faust des Kultisten mit Frosts Nase. Zeitgleich trieb ein harter Tritt den Angreifer zurück. Ein Rumpeln in Frosts Rücken kündigte vom Wiedereintritt des zweiten Meuchlers. Es war besser, wenn er diesen verdammten Mörder so schnell wie möglich loswurde.
Erneut prallten die Schwerter wuchtig aufeinander, hinterließen ein unangenehmes Klingeln in Frosts Ohren. Doch dieses Mal würde er seinen Gegner nicht genug Zeit geben, um sich wieder zu sammeln.
Mit einem Ruck zog er die Flammenschneide nach oben, drehte sie schnell zur Seite und klemmte die feindliche Klinge zwischen den Parierdornen und der eigenen Schneide ein.
Ein herumfliegender Zinnteller ließ die beiden Duellanten zusammenzucken. Haarscharf verfehlte das Wurfgeschoss den Meuchler, lenkte ihn jedoch für den Bruchteil einer Sekunde ab.
Dieser Moment reichte Frost.
Krachend fuhr der Eisbrecher auf die festgeklemmte Schwertklinge nieder und ließ sie mit einem ohrenbetäubenden Knallen auseinanderbersten. Brüllend vor Schmerz taumelte der Meuchler zurück und ließ die nutzlos gewordene Waffe fallen. Doch damit nicht genug.
Der Stiefel des Waffenmeisters löste sich abermals vom Boden, kam in einem Halbkreis hoch und kollidierte schwungvoll mit dem Kopf des Kultisten. Sein Aufschrei verwandelte sich in ein qualvolles Röcheln, als die Flammenschneide in ihrer tödlichen Liebkosung seine Kehle streichelte.
In diesem Moment spürte Frost eine Bewegung in seinem Rücken. Noch während er die Schwerter hochriss, merkte er dass seine Reaktion zu spät kam. Die Waffe seines Gegners, ein kurzer Speer mit mehreren, in alle Richtungen abstehenden Stacheln, zuckte direkt auf seinen Kopf zu.
Der Krieger versuchte sich zu retten, indem er seinen Fuß in der Drehbewegung wegrutschen ließ und somit zwar das Gleichgewicht verlor, aber gleichzeitig seinen Kopf aus der Gefahrenzone brachte.
Der Speer schrammte über seine Schulterpanzerung und glitt ab. Keuchend schlug der Waffenmeister mit dem Rücken auf dem Boden auf. Doch sein Gegner bewies einmal mehr, dass er sein Handwerk verstand.
Elegant wendete er den Speer und ließ ihn gerade nach unten herabfahren. Einer der Stacheln hinterließ eine blutige Schramme an Frosts Hals, als sich der Gildenlose geschmeidig wie ein Aal zur Seite rollte und mit zusammengebissenen Zähnen auf die Beine kam.
Ein Rückwärtssalto brachte ihn aus der Reichweite der gegnerischen Waffe. Knieend landete der Krieger auf dem einem Ende eines langgestreckten Tisches. Sein Gegner setzte sofort nach und sprang ebenfalls auf den Tisch. Jedoch landete er dabei auf der gegenüberliegenden Seite und drückte durch die Wucht des Landens Frosts Seite kräftig nach oben.
Frost vollendete das Desaster, indem er sich erneut vom wackeligen Untergrund abstieß und geradewegs auf den Meuchler zusegelte. Des Gegengewichts beraubt, fungierte der wegklappende Tisch als improvisiertes Katapult. Gleichzeitig verlor der Kultist die Balance, fiel vom Tisch und krachte schwer auf den Boden.Ein Wirbel aus purer Schwärze, wehendem silbdergrauen Haar und blitzenden Klingen sirrte durch die Luft auf den gestürzten Mann zu.
Kurz bevor er auf dem Boden aufkam, rollte sich Frost auseinander und ließ die Schwerter fahren. Dem Beil eines Henkers gleich schossen die Klingen herab und schnitten auf ihrem Weg durch Fleisch und Knochen bis sie im Holzboden stecken blieben.



30.04.2003 14:45#121
Tak Unerwartet traf ein harter Schlag den Wangenknochen des Druiden und ließ ihn einen Schritt zur Seite taumeln, ein Teller segelte durch die Luft und zerschellte neben Tak auf dem Boden. Der Gildenlose ging in die Hocke und schlug mit seinem Speer nach seinem neuen Gegner, Klingenstahl traf auf das Holz eines Kampfstabes, den der Kultist durch die Luft wirbelte. Tak katapultierte sich in die Höhe, drehte sich in der Luft um die eigene Achse und trat nach dem Gesicht des Kultisten, dieser jedoch warf sich nach hinten und stieß gleichzeitig seinen mit Stahlkuppen versehenen Kampfstab gegen Taks Hüfte, allerdings glitt die Waffe an den Schwarzholz - Panzerplatten ab. Als Tak landete, griff sich der Kultist eine Stuhl und schleuderte ihn auf den Druiden, die Harpyenfeder wirbelte herum und wehrte das Möbelstück ab. Tak vernahm ein leises Sirren hinter sich, instinktiv warf er sich zur Seite - keine Sekunde zu früh, das Wurfmesser streifte noch seine Schulterpanzerung, wurde aus der Bahn geworfen und fiel etwas später auf den Boden der Taverne...
Der Kultist mit dem Stab hatte diesen kurzen Augenblick allerdings genutzt, um sich in die richtige Position zu bringen, und im nächsten Augenblick krachte schon wieder das Holz seiner Waffe gegen Taks wangenknochen. Der Gildenlose sprang einen Schritt zurück, in seiner Hand sammelte sich magische Energie, ein hellgrüner Flammenball entstand und schoss einen Herzschlag später auf den Kultisten zu. Dieser warf sich zur Seite, dennoch erwischte das magische Geschoss seine linken Hüfte, was er mit einem überraschten Schmerzensschrei kundtat. Er strauchelte und ging polternd zu Boden, Tak wollte ihm gerade den Rest geben, als hinter ihm etwas die Luft zerschnitt...
Der Druide sah hinter sich, und er bemerkte gerade noch, wie ein Kultist ein langes Seil über seinem Kopf rotieren ließ. Das Ende des Seils war mit einer stacheligen Stahlkugel beschwert. dann ließ der Mann das Seil auch schon los, Tak stieß sich reflexartig vom Boden ab, doch zu spät. Der Strick umschlag unnachgiebig seine Füße, der Kultist zog augenblicklich an, Tak wurde aus der Bahn gerissen und knallte rücklings auf den Tavernenboden...Ein schwerer Lederstiefel kollidierte mit seinem Unterkiefer, der Kultist mit dem Stab hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und schien trotz seiner Verletzung ziemlich sauer zu sein. Leise Schabend glitt ein Dolch aus der Scheide, ein Teller zerschellte auf den Tavernenboden, aus der anderen Ecke war ebenfalls Kampfeslärm zu vernehmen, und auch hinter der Theke wurde kräftig geprügelt. Ein Bolzen zischte durch die Luft und zerschmetterte über dem Kopf des Templers, der sich im letzten Augenblick duckte, einige Flaschen...Der Kultist mit dem Stab stieß inzwischen Mit seinem Dolch nach Taks Hals, doch er hatte die Schnelligkeit des Gildenlosen unterschätzt. Blitzartig packte Tak den Fuß, der ihn eben getreten hatte, drehte sich zur Seite und riss das Bein des Kultisten mit. Dieser stieß erneut einen überraschten Schrei aus, dann landete er unsanft auf dem Hinterteil...
Dummerweise hatte der Typ mit dem Seil inzwischen ein Kurzschwert gezogen und sprang auf Tak zu, im nächsten Moment landete er mit beiden Beinen auf dem Bauch des Gildenlosen. Tak krümmte sich fast automatisch zusammen, als die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde, doch im selben Moment zerschnitt kalter Stahl die Luft. Der Kultist gab einen grunzenden Laut von sich, mit einem Ruck drehte Tak das Schwert noch einmal in der Wunde herum und stieß es noch ein Stückchen tiefer in den Bauch des Meuchlers. Der Kultist röchelte und kippte etwas später um, die Hände auf die Wunde gepresst...



30.04.2003 16:41#122
Krieger-BP Krieger ließ einen wutendbrandten Schrei von sich, riss den Bolzen aus der Wand, der gerade an seinem Kopf vorbeigezischt war, und schleuderte ihn seinem Verursacher entgegen, wartete jedoch gar nicht erst den Aufprall ab, sondern rann gleich in dessen Richtung. Der Bolzen streifte die Wange des Kultisten und hinterließ eine hauchdünne rot Spur. Verwundert schaute der in Richtung des Hochgewachsenen Templers und konnte nur im letzen Moment dessen von unten nach oben geführten Schlag abblocken,
doch nicht dem Tritt in die Magengegend, der darauf folgte. Polternd flog der Kultist zu Boden, rollte sich nach hinten ab und stand schon wieder auf den Beinen. Krieger hatte keines Wegs inne gehalten, sondern war weiten auf ihn zugelaufen und ließ einen weiteren Tritt geschehen, der auf das Knie des Kultisten prallte, dass sich mit einem Knacken bedankte. Die Knieschreibe war bestimmt in tausend kleine Stücke zerbrochen, doch Krieger war das Egal, er Schlug dem winselnden Gegner mit dem Schwertknauf nieder. Dieser krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden, doch bekam nicht das Glück bewusstlos zu werden oder gar getötet zu werden. Krieger packte ihn kurzerhand und warf ihn zu Esteron, der seine totbringenden Geschosse immer noch durch den Raum warf. Sollte er über das Leben dieses Arsches entscheiden.
Im nächsten Moment riss Krieger ein Schwerthieb herum, der glücklicherweise an seiner Rüstung abglitt, jedoch ein heftiges Kribbeln in seinem Rücken verursachte. Der andere Kuttenträger ließ wieder das Schwert nach ihm ausfahren, welches in Richtung seiner Kele züngelte, doch Krieger warf sich nach hinten fallen. Nahm sich den Stuhl rechts neben ihm und warf ihn auf den Gegner, was ihn ein paar kostbare Sekunden einbrachte um sich aufzurichten. Wieder schoss ein Bolzen durch den Raum und diesmal traf er. Kriegers Schulter brannte vom Schmerz des heftigen Einschlages und der bewaffnete Gegner warf sich auch wieder auf ihn und verpasste ihn einen heftigen Fausthieb in den Magen. Krieger erkrümmt, packte den Typen jedoch mit letzer Kraft an den Eiern. Der Kulti schrie auf, flennte und wagte es nicht sich zu bewegen. Aus den Augenwinkeln erkannte Krieger, das abermals jemand eine Armbrust auf ihn richtete. Geistesgegenwärtig riss er seine Geisel herum, so dass der nächste Bolzen den mit hoher Stimme schreienden traf. Krieger benutze ihn noch eine Weile als Schutzschild und warf ihn schließlich auf den Schützen, der hinter einem umgekippten Tisch kauerte. Dieser fing seinen toten Kameraden auf und hatte danach keine Chance mehr den Teller abzuwehren, der direkt auf seinen Kopf zuflog. Ein dankender Blick Kriegers ereichte Esterons.
Doch nun wurde es Krieger schwarz vor Augen. Er kämpfte gegen die drohende Bewusstlosigkeit an, die sich in ihm breit machte. Taumelte umher, ließ sich auf einen Tisch fallen. Für ein paar Sekunden war er weggetreten und das wohltuende Hier und Jetzt empfing ihn mal wieder mit beisenden Schmerz. Hätte er nicht wieder neben der Frau aufwachen können? Mit einem gewaltigen Krafthieb zog er den Bolzen aus seiner Schulter, woraufhin sich frisches Blut über seine Rüstung ergoss. Ein von Schmerzen kündender Schrei verließ seine Kehle und ließ die Umliegenden kurz erstarren.
Doch nun waren einige wieder auf ihn aufmerksam Geworden. Und ein komisches Wurfgeschoß prallte neben seinem Kopf in das Holz. Krieger rollte sich hinter den Tisch und hielt sich dort die Schulter. Plötzlich bohrte sich eine Klinge neben ihm durch das Holz. Zum Glück hatte sie verfehlt. Krieger drehte sich Blitzschnell um und stieß mit den Füßen gegen den Tisch, welcher gegen den Kultisten prallte. Dieser bekam jedoch sein Schwert nicht mehr aus dem Tisch und lag sowieso durch die Kollision auf dem Hintern. Sogleich sprang Krieger hervor und ließ sei Knie sprechen, welches sich in den Kiefer des Gegners rammte und ihm um etliche Zähne leichter machte. Das Blut des Gegner, sowie einiger Speichel klebten an Kriegers Knie, doch der Gegner war nicht mehr bei Bewusstsein. Mit der letzen ihm verbliebenden Kraft rettete sich Krieger wieder hinter die Theke, um dort seine wohlverdiente Pause einzunehmen. „Mach weiter so!“, sprach er aufmunternd zu Esteron, der die Teller hatte sprechen lassen. Ein musternder Blick Kriegers in den Raum ließ ihn kurz die Lage überschauen. Die Zahl der Angreifer hatte sich stark gelichtet und die anderen Kämpfer, die, so wie es aussah mit auf ihrer Seite kämpften, waren Meister ihres Faches. Wie anmutig schnell und Geschickt sie sich bewegten war unglaublich und deren Umgang mit ihren Waffen war meisterhaft. Davon war Krieger noch weit entfernt, denn er kämpfte mehr mit dem Körper, als mit dem Schwert und war noch viel zu plump in seinen Bewegungen, was das Malör mit dem Bolzen verursachte. Was ihn wieder zu seinen Schmerzen brachte. Er schnappte sich eine Flasche Schnaps, die unter dem Tressen stand und schüttete den Inhalt über die Wunde. Es brannte höllisch, doch es musste sein. Ein Gestank machte sich Krieger jetzt auch stark bemerkbar. Es war der Gestank des Wirtes, der sich vor Angst selbst besudelt hatte. Wie sollte Krieger und auch sein Freund nur wieder lebend herauskommen? Und die viel wichtigere Frage, wie sollten sie diese komische Haube für den Offen finden? All diese Fragen schwirrten Krieger durch den Kopf und ließen ihn gar nicht bemerken, wie der Mann vor ihm wieder zu Bewusstsein kam, doch der Wirt ließ abermals seine vernichtende Faust walten und brachte den Grufti wieder ins Reich der Träume....



30.04.2003 23:06#123
Superluemmel Krachend zerbarst die Tischplatte, die eine Sekunde zuvor noch Frost als Deckung gedient hatte.
Ein Rad rückwärts brachte den Waffenmeister aus der unmittelbaren Gefahrenzone und einige Schritt Distanz zu seinem Gegner. Der befreite gerade seinen gewaltigen Kriegshammer mit wütenden Fußtritten aus den Trümmern des Tisches.Ein kehliges Knurren kündigte von dem Zorn des Kultisten über sein gerade noch entwischtes Opfer. Offensichtlich hatte er schon fest damit gerechnet, den Gildenlosen in den Fängen zu haben.
Allerdings hatte er nicht mit der Beweglichkeit Frosts sowie sich unverhofft in Hindernisse verwandelnde Holztische gerechnet. In geduckter Haltung wich Frost vor seinem Widersacher zurück, die Schwerter locker in den Händen pendelnd. Der überdimensionierte Hammer bremste den Kultisten beträchtlich ab, wenn er sich geschickt anstellte, würde er ihm vorerst aus dem Weg gehen können. Denn momentan hatte er noch ganz andere Probleme.
Eines davon rappelte sich gerade vom Boden hoch, schüttelte benommen den Kopf, fixierte dann jedoch mit eisigem Blick den Waffenmeister. Diese Zinnteller konnten ganz schön Kopfschmerzen bereiten....
Wäre dieser Verrückte mit dem Riesenhammer nicht dazwischen gekommen, gäbe es inzwischen noch einen Kultisten weniger in der Taverne.
Ein Aufblitzen in der Hand des zu neuem Leben erwachten Kultisten riss Frost aus seinen Gedanken und zurück in die harte Realität des Kampfes. Durch eine schnelle Seitwärtsdrehung entging er dem heranschießenden Wurfdolch. Doch der Kultist war ein wahrer Meister seines Fachs. Weitere Stahlklingen funkelten in seinen Händen, als er herumwirbelte und die tödlichen Geschosse in schimmernde Bahnen entließ. Das Splittern von Holz und das Scheppern der vorbeisausenden Klingen begleitete Frost, als er mit einer rasend schnellen Folge aus Radschlägen, Schulterrollen und Saltos dem Hagel von Wurfdolchen zu entkommen suchte.
Eine einzelne Haarsträhne segelte zu Boden, als einer der Dolche seinen Kopf um Haaresbreite verfehlte und zitternd im Holzbeschlag der Wand steckenblieb. Mit einer Hand stützte sich der Krieger auf der Lehne eines Stuhls ab und schwang sich mit einem Überschlag über das Hindernis.
Ein Luftzug striff seine Finger.
Der Stuhl erbebte unter dem Einschlag einer scharfen Klinge. Ein schmales Rinnsal aus Blut lief über Frosts Zeigefinger. Der Klingenhagel stoppte abrupt. Beim Aufsetzen auf dem Boden wirbelte Frost um die eigene Achse, holte Schwung und sprang gleichzeitig auf einen nahen Tisch. Kaum berührten seine Stiefel das Holz, da verließen die beiden Schwerter seine Hände.
Sirrend schnitten sie durch die Luft - geradewegs auf den Messerwerfer zu. Und bohrten sich mit brutaler Wucht in seine Schultern.
Einen lauten Schrei ausstoßend taumelte der Kultist rückwärts. Von dem Schwung der Schwerter aus dem Gleichgewicht gebracht, krachte er gegen die Wand. Die Wucht der Geschwisterklingen reichte noch immer aus, um sie tief in das Holz zu treiben und den Meuchler festzunageln.
Ein Schatten fiel auf Frost.
Nur seine blitzschnelle Reaktion bewahrte ihn vor einer äußerst schmerzhaften Bekanntschaft mit dem gewaltigen Hammer des anderen Kultisten. Verdammt, den hatte er für einen Augenblick aus den Augen verloren....Doch jetzt konnte er seinen vorigen Fehler relativieren und den Kerl ein für alle Mal ganz ausschalten. Bevor der Kultist den Schwung des Angriffes ausgleichen konnte, sprang Frost auf.
Seine Faust schnellte nach vorne und grub sich mit brachialer Gewalt in die Magengrube des Gegners. Keuchend ließ der Meuchler seine Waffe fallen und wich zurück.
Unnachgiebig setzte der Waffenmeister nach, zwang seinen Ellenbogen zu einer kurzzeitigen Symbiose mit dem Schädelknochen des Kultisten und verteilte mit einem weiten Schwinger den Nachschlag.
Ohne seinem Gegner eine Chance zur Gegenwehr zu lassen, fuhr Frost herum. Sein Bein hob sich. Der Kopf seines Widersachers wurde zur Seite geschleudert. Eine weitere Drehung schraubte den Krieger höher in die Luft. Das zweite Bein folgte dem Beispiel seines Vorgängers und krachte gegen die Brust des Meuchlers. Noch bevor der Kultist auf dem Boden aufkommen konnte, stürzte Frost auch schon mit einem zornigen Brüllen nach vorne, packte den Kerl am Kragen und riss ihn in die Höhe. Berstend gaben die hölzernen Fensterdielen nach, als der Kultist gegen sie prallte und in einem Trümmerregen auf der Straße aufschlug.


01.05.2003 01:08#124
Tak Tak rappelte sich schnellstmöglich auf, genau wie der Kultist mit dem Kampfstab. Fast gleichzeitig standen sie wieder auf den Füßen, der Stab wirbelte durch die Luft. Tak wehrte den ersten Schlag mit dem Schwert ab, als der Kultist nachsetzen wollte sprang der druide hoch und landete einen Rückwärtssalto später hinter der Theke. Der hölzerne Stab fuhr nur durch leere Luft, im nächsten Augenblick allerdings hatte sich Tak einn Bierkrug gegriffen. holte kurz aus und schleuderte ihn in Richtung des Kultisten. Dieser konnte nur noch überrascht die Augen aufreißen und einen Schrei ausstoßen, als der Krug seine Stirn traf...Ein Bolzen zischte mal wieder durch die Luft, plötzlich war über dem eigendlichen Kampfplatz ein Klirren zu vernehmen, begleitet von einem Aufschrei, als das Geschoss Esteron einen Teller noch in dessen Hand zerschmetterte. Wütend warf dieser nun seine Teller auf den Armbrustschützen, der ab und zu zurückballerte und auch mal Geschirr im Fluge erwischte.
Tak bekam von dieser Gegebenheit allerdings nicht allzu viel mit, er war damit beschäftigt, sich ein Duell mit einem Kultisten zu liefern, der ein Langschwert führte und damit auch verdammt gut umgehen konnte. Im Sekundentakt prallten die Klingen klirrend aufeinander, Tak sprang hoch und trat nach dem Kopf des Kultisten, dieser jedoch duckte sich und stach nach dem Bauch des Druiden. Einmal mehr bewahrten die Schwarzholzplatten den Gildenlosen vor einer ernsthaften Verletzung. Tak landete hinter seinem Gegner, dieser wirbelte sofort um die eigene Achse und führte seine Klinge gegen den Oberkörper des Gildenlosen. Tak konterte mit einem unerwarteten Zug, er riss seinen Arm hoch, die Waffe des Kultisten traf kurz die Brust des Druiden. Tak ignorierte die Schmerzen, die der Aufprall verursachte und klemmte das Schwert mit seinem Unterarm ein. Er packte die Klinge, warf sich nach hinten und trat gleichzeitig nach dem Kinn des Kultisten...
Der Mörder ließ im letzten Augenblick sein Schwert los und wich zurück, so dass er gerade so dem Tritt entgehen konnte. Allerdings dachte er nicht daran, jetzt aufzugeben und riss eine Flasche aus dem Regal. Plötzlich warf er sich nach vorn, schwang die Flasche in hohem Bogen auf Taks Kopf zu. Reflexartig riss der Druide sein Schwert hoch, der Kultist allerdings ließ die Flasvhe an selbigem vorbeischlagen und packte stattdessen die Hand seines Gegners. Er drehte sich um die eigene Achse, riss Tak damit nach vorn und drückte die Schwerthand des Gildenlosen auf die Theke, im nächten Augenblick krachte die Flasche brutal auf Taks Finger. Zischend entwich die Luft zwischen Taks zusammengebissen Zähnen hindurch, er stieß den Kultisten von sich und riss seine Hand zurück, das Schwert rutschte von der Theke...
Der Meuchler allerdings ließ Tak keine Zeit, er wirbelte herum und im nächsten Moment krachte die Flasche gegen den Unterkiefer des Gildenlosen. Schmerz bahnte sich seinen Weg in Taks Gehirn, bunte Flecken explodierten vor seinen Augen...Der Druide ignorierte dies alles. Schmerz, ein Gefühl. Wer andere besiegen wollte, der musste zuerst sich selbst besiegen - und damit seine Gefühle...Tak taumelte einen Schritt zurück, fing sich dann aber sofort wieder und packe ebenfalls den Hals einer Flasche aus dem Regal, mit der er sofort zuschlug, fast zeitgleich mit seinem Gegner. Es klirrte, Splitter schossen durch die Luft...Der Kultist starrte einen kurzen Moment auf den abgebrochenen Flaschenhals in seiner Hand. Einen Moment zu lange. Brutal rammte Tak ihm seine eigene Flasche, die ebenfalls abgebrochen war, ins Gesicht. Der Kultist schrie auf, ließ seine Waffe fallen und schlug die Hände vor die Augen, Blut quoll zwischen den Fingern hindurch, als er zurücktaumelte. Tak war allerdings noch nicht zufrieden, seine Faust schoss vor und schmetterte mit voller Wucht gegen den Kehlkopf des Kultisten...
Gurgelnd ging der Auftragsmörder zu Boden und krümmte sich, als Tak ihm noch seinen schweren Kampfstiefel in den Magen trat. Der Gildenlose wollte gerade hämisch grinsen, als er plötzlich von hinten gepackt wurde. Zwei Arme umschlangen unnachgiebig seinen Oberkörper, drückten ihm die Luft aus den Lungen und hoben ihn scheibar ohne Mühe hoch. Im nächsten Augenblick segelte er auch schon über die Theke und krachte hinter selbiger unsanft auf den Boden. Tak wälzte sich herum und versuchte aufzustehen, doch sein Angreifer - ein mindestens zwei Meter großer Muskelprotz, der seines Gleichen suchte - schwang sich über die Theke hinüber und packte ihn am Kragen, um ihn hochzureissen und sofort wieder durch den Raum zu werfen. Es war nicht gerade angenehm, als Tak gegen die Wand geschmettert wurde, wahrscheinlich waren inzwischen schon so einige Knochen in die Brüche gegangen...
Der Riese griff erneut an, Tak schlug mit der Faust zu, doch selbst als diese den Unterkiefer des Mannes traf, schien das den Kultisten nicht zu interessieren. Der packte Taks Handgelenk, wirbelte herum, beugte sich vor und warf den Druiden über seine Schulter. Tak jedoch riss plötzlich die Füße hoch und einen Moment später krachten die Kampfstiefel des Gildenlosen in den Nacken des Schlägers...
Dieser quittierte die Aktion mit einem "Uff!" - artigen Laut, dann packte er Tak und zog ihn hoch, um ihn schon wieder von hinten zu umklammern, von den Füßen zu heben und gegen eine Wand zu rennen, Tak dabei als Puffer benutzend...Zumindest hatte er vor, gegen eine Wand zu rennen, doch kurz bevor er selbige erreicht hatte riss Tak die Beine hoch und stieß sich von selbiger ab. Normalerweise hätte das den Riesen auch nicht weiter gestört, höchstens Taks Beine wären hinterher im Arsch gewesen, aber Druiden waren halt nicht normal. Der ungeheuren Kraft der Magie hatte der Kultist nichts entgegenzusetzten, egal wie Muskelbepackt er sein mochte, es riss ihn von den Füßen. Einen kurzen Flug später kollidierte er unsanft mit einem im Weg stehenden Stützbalken, der Griff um Taks Oberkörper lockerte sich. Tak nutzte diesen kurzen Augenblick aus, um seinen Dolch aus dem Gürtel zu reißen und ihn dem Kultisten in die Hüfte zu stoßen...
Der Meuchler grunzte und schubte Tak von sich, dieser sprang nach vorn und landete einen Salto später sicher auf dem Boden. Der Kultist rupfte ungerührt den Dolch aus seinem Körper und griff schon wieder an...
Tak reagierte blitzschnell. An der gegenüberliegenden Wand war als Deko das Horn eines Schattenläufers angebracht. Der Gildenlose sprang zur Seite, dann huschte er geduckte zu dem Kultisten. Dieser packte Tak an den Oberarmen, doch den Druiden interessierte das nicht weiter. Er umklammerte die Hüfte des Meuchlers und rammte ihm sein Knie in die Weichteile. Der Riese jaulte auf, im selben Augenblick stieß sich Tak vom Boden ab und riss den Meuchler mit. Es musste etwas seltsam aussehen, wie plötzlich zwei aneinandergeklammerte Typen durch die Luft segelten, doch spätestens als sie gegen die Wand krachten war es vorbei mit der Komik...
Tak stieß sich sofort von der Wand ab und landete sicher auf einem Tisch, der Kultist hingegen blieb an der Wand hängen. Blut lief in dünnen Fäden aus seinen zuckenden Mundwinkeln, er verdrehte die Augen und röchelte gequält. Etwas später knackte es, einige Nägel wurden aus der hölzernen Wand gerissen und der Riese, mittlerweile fast tot, stürzte polternd zu Boden. Das Schattenläuferhorn hatte sich fast vollständig in seinen Rücken gebohrt.
Tak lächelte kurz, dann zog er sein Zweitschwert aus der Scheide und katapultierte sich erneut in die Höhe, um sein nächstes Opfer anzugehen...


01.05.2003 03:39#125
manmouse Esteron sah wie Krieger hinter der Theke zusammenbrach. Wie Tak mit dem Riesen einen richtig heftigen Tanz auf den Holzdielen hinlegte. Und wie der andere Mann den Kerl in dem Umhang aus dem Schaufenster warf.
Esteron blickte dem Kerl nach. Umhang?
Mensch das war es. Schnell suchte Esteron wieder Deckung hinter dem Tresen. Die Kerle in den Kutten würden sich umsehen müssen. Der Wanderer lies seinen Blick schweifen und fand schnell was er suchte.
Vorsichtig robbte er zum Regal, schnappte sich ein paar Zinnbecher, eine Tischdecke aus weißen Leinen und robbte dann weiter zur Ofenstelle.Dort angekommen, füllte er die Becher mit ranzigem Moleratmelkfett. Als nächstes riss die Leinen auseinander, zog diese ebenfalls durch das Fett, umwickelte die Zinnbecher mit den „Brandtücher“ und stellte sie auf ein Tablett welches er am Boden liegend vorfand.

Esteron grinste. Der junge Mann hatte soeben ein paar Brandcocktails geschaffen. Schnell robbte er mit den gefüllten Bechern zurück zu Theke und Krieger dem es anscheinend wieder etwas besser ging.

“ Meine Tellerwurfaktion, konnte die ungebetenen Gäste nicht vertreiben. Mal sehen ob es die Cocktails schaffen.“ Zwinkerte Esteron Krieger zu. Der Wirt schien zu ahnen, was dies bedeutete. War aber nicht in der Lage was dagegen zu unternehmen.

Schnell stand Esteron auf schnappte sich eine noch brennende Kerze und entzündete den ersten Becher.
“ Aua, das brennt ja wie Zunder“ schimpfte der junge Mann als er sich die Finger selbst ansenkte. Jetzt aber nichts wie wech mit dem Zeugs.

Esteron huschte aus seiner Deckung hervor. Und bewarf den nächstbesten Kuttenbruder mit dem Brandsatz.

“ Treffer und versenkt“

Dann schaute er Krieger an. “ Na? Willst nicht mit werfen?“
Dann warf Esteron den zweiten Brandsatz, traf diesmal aber nur den Vorhang, der sogleich in Rauch aufging.



01.05.2003 04:13#126
Krieger-BP Krieger schaute verdutzt auf Esteron, dann auf den Wirt, der immer noch Pipi machte. Wem wollte er wohl eher helfen? Na ja, natürlich Esteron, weshalb er sich mit an die Wurfbude stellte und sich einen Cocktail zur Hand nahm. Einmal kurz über die Kerze auf dem Tressen gehalten und das Ding leuchtet lichterloh, nur darauf wartend einen armen wehrlosen Angreifer in die Arme zu fallen.
„Hey du da!“, rief Krieger, woraufhin aber keiner reagierte. „Ja du, mit den arschlangen Haaren, der Kutte und der Kartoffelnase!“ Plötzlich drehte sich einer um und zeigte mit dem Zeigefinger auf sich „Ich?“. „Na klar! Ich hab hier was für dich!“, sprach Krieger und warf ihm den lecker in alle Richtung züngelnden Cocktail entgegen. Der Dummkopf fing diesen natürlich fröhlich, da er wohl noch nie ein Geschenk bekommen hatte, flammte jedoch sofort auf und entzündete weitere Einrichtungsgegenstände, so dass der Raum sich bald in ein Inferno aus Feuer verwandelte.

Doch die Ballermänner an der Theke hörten nicht auf zu werfen. Es machte ja so viel Spaß, wie über ein armes wehrloses Rehkitz Benzin zu schütten und es dann anzuzünden (OT: bitte nicht aufregen, es ist ein von harald Schmidt geklauter satz und ist nicht ernst gemeint!)
, oder alte hilflose Leute zu Boden zu stoßen und die Hunde auf sie los zu lassen.
Was hatte sich den da in Krieger entfesselt. Er war selbst erschrocken über seine Gedankengänge, sprach jedoch zu Esteron: „Das war die beste Idee, die du jemals hattest!“ und warf weiter fröhlich um sich.

Doch da passierte was passieren musste. Ein unkontrolliert umherlaufendes Brandopfer, welches immer noch lichterloh brannte, rannte direkt auf die Beiden Brandtstifter zu. Was sollten sie tun und wie sollten sie sich wehren? Sollten sie noch mehr Alkohol über es schütten?



01.05.2003 14:31#127
Der Inquisitor Ein kleines Fischerboot machte am Hafen der Stadt fest. Jedoch nicht lange, nachdem Leon und Dorrien ausgestiegen waren und der Fischer Karl sein Geld kassiert hatte, machte er wieder los und segelte zurück nach Khorinis.Dorrien stand erst einmal da und betrachtete die Stadt. Scheinbar war sie größer als Khorinis, auch wenn sich die restlichen Unterschiede in Grenzen hielten.Am auffälligsten war die riesige Feste, die auf einem Fels über der Stadt thronte, die Häuser schienen sich in ihrem Schatten zu ducken. Diese Feste war der Ort, zu dem sie hin mussten...

Sie wanderten ein wenig durch die Stadt, bis sie den Weg fanden, den sie brauchten. Den Weg, der zur Festung führte. Etwas später standen sie dann vor dem massiven Tor der Anlage...
"Halt! Was wollt ihr?" fragte einer der beiden Wachpposten barsch und musterte zuerst Dorrien, dann Leon.
"Zu Inquisitor Tannenberg wollen wir."
Der Wachposten kniff die Augen zusammen.
"Warum das denn?" fragte er misstrauisch, Dorrien grinste ein wenig."Mein Name ist Gregor Dorrien, ich bin Inquisitor des Ordo Haereticus. Ich bin hier um den Kult zu untersuchen. Er hier..."
Dorrien deutete mit dem Daumen hinter sich auf Leon.
"...wird mir dabei helfen."
Der Wachposten schien noch lange nicht überzeugt, doch Dorrien ließ sich nicht beirren und kramte in seiner Tasche herum, schließlich förderte er ein matt glänzendes, silbernes Metallplättchen hervor. Eine Sonne war darauf eingraviert, in ihrer Mitte ein Totenkopf und auf der anderen Seite war ein kurzer Text zu lesen, eine Widmung. Das Siegel der Inquisition.
"Gib das hier Tannenberg."
Dorrien reichte dem wachposten das Siegel, welches dieser erst von allen Seiten betrachtete, dann nickte er kurz und verschwand in der Burg. Einige Augenblicke später kam er wieder heraus.
"Ein Diener wird eure Botschaft überbringen.", richtete er noch aus, dann starrte er über Dorriens Schulter hinweg in die Leere.

Die kleine Tür, die Personen den unkomplizierten Durchlass durch das Tor der Burg gewährte, öffnete sich. Ein älterer Mann in einer prunkvollen Rüstung kam heraus, ein langes Breitschwert hing an seinem Gürtel, sein dunkelroter Umhang flatterte leicht im Wind. Sein Blick sprang zwischen Leon und Dorrien hin und her, schließlich blieb er auf dem breit grinsenden Dorrien hängen. Tannenberg verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln, und es war ihm anzusehen, dass er krampfhaft versuchte, seine Freude einigermaßen unter Kontrolle zu halten."Sieh an, Dorrien, du lebst noch? Wer hätte das gedacht."
Der alte Hexenjäger ging zu seinem ehemaligen Schüler und schüttelte ihm erst einmal ausgiebig die Hand.
"Unkraut vergeht nicht. Du bist doch selbst das beste Beispiel dafür..." antwortete Dorrien mit einem fetten Grinsen. Währen nicht die Ohren dazwischen gewesen, hätte er im Kreis grinsen können.
Tannenberg nickte nur und reichte Leon die Hand, nachdem Dorrien die beiden miteinander bekannt gemacht hatte...

Einige Kerzen erhellten das kleine Zimmer des Inquisitors zusätzlich zu dem Licht, das durchs Fenster fiel. Tanneberg stand an selbigem und sah nachdenklich nach draußen. Staubkörner tanzen in der Luft, Dorrien und Leon hatten es sich auf den beiden Sesseln des Zimmer bequem gemacht.
"Der Kult. Tja... Er existiert noch nicht lange, entwickelte sich aber sehr schnell zu einer Bedrohung. Er ist inzwischen schon ziemlich einflussreich, einflussreicher als es mir lieb ist. Ich glaube, er sitzt sogar schon im Rat der Stadt... Nun ja, über die Ziele des Kultes wissen wir nicht viel. Aus ein paar Verhören, die ich durchführen konnte, habe ich erfahren, dass die Kultisten wohl an irgend eine Gottheit glauben, die sie auf die Welt beschwören können und die dann das Unrecht beseitigt. Was das für eine Gottheit sein soll, das weiß ich noch nicht. Und ich glabe auch nicht, dass das alles ist. Doch um mehr zu erfahren, müsste ich einige der Anführer in die Finger kriegen."Tannenberg nickte, als wollte er sich selbst bestätigen, und fuhr dann fort."Es gibt etwas, dass sich vielleicht zu einer Spur entwickeln könnte. Der Kult hat Feinde. Und zwar nicht gerade ungefährliche Feinde, wie es scheint. Fünf Kultisten wurden vor kurzer Zeit in einer Taverne am Hafen getötet... Und sechs andere Leute auch, ber die sind eigendlich uninteressant. Angeblich wurde diese Tat von einem einzelnen Mann verübt oder von diesem Mann sowie einer jungen Frau. Das ganze dauerte laut Augenzeugenberichten nur wenige Minuten. Wenn wir denjenigen finden, der diese elf Leute in der Taverne getötet hat, könnte uns das schon weiterbringen. Seine Hauptziele waren eindeutig die Kultsiten, die anderen wurden wohl nur aus Gründen der Augenzeugenbeseitigung mit getötet."


01.05.2003 16:27#128
Skeleon Leon hatte während dem ganzen Treffen kein Wort gesprochen und auch bei der Begrüßung des Inquisitors keine allzu große Teilnahme gezeigt.Nachdem Tannenberg seinen Bericht geschlossen hatte, stand er noch einen Moment Dorrien und Leon gegenüber. Schließlich nickte er erneut, wie um seine Ratschläge und Erzählungen zu bekräftigen.
"Passt auf euch auf." sagte er noch, bevor er sich ohne ein weiteres Wort umwandte und Dorrien und Leon allein in der großen Vorhalle stehen ließ.Dorrien wandte sich ab und verließ die Festung ... Leon trottete ihm schweigend hinterher und folgte ihm den Bergweg hinunter, zurück zur Stadt Gorthar.Doch etwas außerhalb blieb Dorrien stehen und wandte sich zu Leon um.Der sah ihn fragend an.
"Was nun zu tun?"
Er grinste ein wenig ob seines Stabreimes.
Dorrien sah ihn einen Augenblick nur zweifelnd an, dann antwortete er:"Wir müssen mehr über den Kult herausfinden ... und das ist der Punkt, an dem du zum Einsatz kommst. Du hast es geschafft dich bei den Amazonen so weit einzuschmeicheln, um für unsere Zwecke genug über ihre Religion herauszufinden. Nun wirst du das Ganze bei dem Kult hier in Gorthar wiederholen, und zwar auf schnellen Sohlen." veralberte Dorrien Leon's Reimkünste.
Leon blickte ihn völlig perplex an.
"Ich soll mich diesen Kultisten anschließen ... nachdem, was ich eben gehört habe? Nachdem irgendwelche Verrückten regelrecht Jagd auf sie machen?""Gerade deswegen! Wir müssen mehr über den Kult und seine Feinde in Erfahrung bringen."
Leon blickte einen Moment unschlüssig zu Boden. Dann sah er zu Dorrien auf."Also gut. Ich tu's. Aber wie nehme ich Kontakt mit den Kultisten auf, ohne dass sie unsere Absichten herausfinden? Ich glaube kaum, dass du als Inquisitor mich mit ihnen bekannt machen kannst, ohne ihren Argwohn zu erregen."Er grinste schief.



01.05.2003 16:48#129
Der Inquisitor "Kennen wir uns?" fragte Dorrien trocken, Leon schien im ersten Moment etwas überrascht, dann antwortete er allerdings vollkommen selbstverständlich "Nein..."
Der Hexenjäger nickte zufrieden.
"Der Kult gedeiht vor allem dort, wo die Leute unzufrieden sind - er verspricht ihnen ein besseres Leben. Ich denke du solltest in den Armenvierteln anfangen. Wahrscheinlich wird sich das dann so ziemlich von selbst entwickeln, wenn du nur dran bleibst. Versuche, so weit wie möglich in ihre Organisation einzudringen. Kontaktiere mich oder Tannenberg nur dann, wenn es absolut nicht mehr anders geht. Von jetzt an bist du auf dich allein gestellt. Viel Glück...""Was tust du jetzt?" fragte Leon, Dorriens Blick strich über die Häuser der Stadt.
"Auf die Jagd nach dem Jäger gehen. Ich werde denjenigen finden, der die Kultisten getötet hat. Vielleicht ist er uns noch nützlich."


01.05.2003 17:46#130
Skeleon Leon nickte nachdenklich.
Dann hob er die Hand zum Abschied und wandte sich ab, Richtung Gorthar.Nach nur wenigen Minuten erreichte er die Stadt und begann recht ziellos durch die Straßen und Gassen zu schlendern.
Er sah sich interessiert um, denn in der ganzen Stadt herrschte ein reges Treiben.
Die Bürger und all die andren Menschen, die sich in Gorthar aufhielten, hetzten die Straßen auf und ab, kauften oder rafften Waren zusammen und schienen sich auf weitaus schlimmere Zeiten einzurichten.
Die Geschichte vom Tavernenmassaker hatte wohl alle in Aufregung versetzt - eigentlich eine perfekte Gelegenheit, die Taschen der Armen noch ein wenig zu erleichtern.
Doch dann besann sich Leon und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.Er folgte den Menschenmassen, die in Strömen in Richtung Hafen weiterzogen.Und das erinnerte ihn an Khorinis. Bestimmt sammelte sich hier der Abschaum und das Elend der Stadt genauso im Hafenviertel an, wie in Leon's Heimatstadt.Zuversichtlicher als zuvor bahnte Leon sich seinen Weg durch die Menschenmenge, den Bauch einziehend und die Ellenbogen einsetzend. Und dann bog er in eine der düsteren Seitengassen ein und fand sich in den Slums von Gorthar wieder. Leon folgte der vor Schmutz und Schlamm triefenden Gasse und schmeckte bereits wieder die salzige Meeresluft auf der Zunge, als die Häuser ein wenig zurücktraten und er ins Freie hinaustrat.
Der Gehweg war noch immer gepflastert, doch Sand und Staub wehten hier von der sanften Meeresbrise getrieben immer wieder in kleinen Wolken auf. Leon verschloss einen Moment die Augen, als ihm feinkörniger Sand und einen Augenblick später eine Träne ins Auge stieg.
Er wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht und betrachtete die Ansammlung von kleinen, meist eingeschossigen Holzhütten vor ihm.
Dann warf Leon einen Blick über die Schulter - die eng aneinander gebauten, steinernen Häuser hatten abrupt den kleinernen Fischerhütten Platz gemacht. Auch hier sah es nach Armut und Elend aus, die Menschen saßen hilflos auf den Straßen und irgendwo quietschte das rostige Scharnier eines losen Fensterladens. Leon folgte dem Weg mit gesenktem Kopf.
Nur wenige Dutzen Meter hinter ihm waren die reichgeschmückten Häuser von wohlhabenden Händlern oder Reedern gestanden, abgelöst von stinkenden Dreckslöchern und schließlich von windschiefen Holzbarracken.Und plötzlich vernahm Leon freudige Rufe, ganz in der Nähe und hier so völlig fehl am Platz. Er sah auf und erblickte vor sich eine Gruppe von Menschen, die sich um ein hölzernes Podest drängte.
Darauf standen einige Männer und Frauen in weiten, dunkelgrauen Roben und warfen Brotlaiber, Schinkenkeulen und andere, gut haltbare Fressalien wie Honig oder alten Käse in die Meute.
Sieht weniger nach einem Kult als nach überhilfsbereiten Spinnern aus ...Leon näherte sich noch ein Stück und erblickte dann etwas, was seinen ersten Eindruck wieder zunichte machte.
Nicht weit weg von der Meute hatte sich einer der Kuttenträger auf eine Bank sinken lassen und redete auf einige der armen Fischer und ihre Frauen und Kinder ein.
Da hab ich mich wohl geirrt. Die versuchen einfach neue Anhänger zu ködern ... mit den einfachsten Grundbedürfnissen der Menschen.
Einen Moment lang zögerte Leon, dann sah er an sich hinunter - verstaubte und verdreckte Robe und eine abgewetzte Lederjacke, man könnte ihn für einen der Penner hier halten -, legte einen mitleiderregenden
'Ich-habe-Hunger'-Gesichtsausdruck auf und mischte sich unter die Menge.Mit einem sanften Schlag mit dem Ellenbogen sicherte Leon sich einen Laib Brot und wurde sogleich von denen, die noch nichts bekommen hatten, aus der Menge gedrängt.
"Jeder kriegt nur eins!" rief ihm eine Kuttenträgerin zu. "Und vergesst nicht, euch einzuschreiben!"
Und plötzlich wurde Leon dezent auf den Werber zugeschoben. Der hatte gerade die letzte Fischersfamilie 'abgefertig', machte sich ein, zwei Notizen und sah dann zu Leon auf.
"Ich grüße dich, mein Freund. Wie ich sehe hast du unsere Gabe erhalten." Dabei blickte er auf den Laib Brot in Leon's Händen. "Der Orden der aufgehenden Sonne arbeitet darauf hin, die Armut zu lindern und den klaffenden Spalt zwischen Arm und Reich zu schließen. Und du kannst dabei mitwirken!" Bei diesen Worten deutete er mit dem rechten Zeigefinger provozierend auf Leon. Wieso fiel dem ausgerechnet jetzt der Name Samuel ein?!
Einen Augenblick sah Leon den Mann verwirrt an, dann raffte er sich auf zu sprechen:
"Und ... wie, kann ich euch helfen?"
Sein Gegenüber lächelte.
Ja, da haste noch ein Opfer, wie? dachte Leon unvermittelt. Nach außenhin blickte er ihn unverändert mit verwirrtem Interesse an.
"Ich bin froh, dass du fragst." antwortete der Mann schließlich. "Denn jeder, der willens ist, auf unsere Ziele hinzuarbeiten kann helfen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und wenn du deiner Überzeugung bewußt bist ..." Hör endlich auf mit der Propaganda und komm auf den Punkt! "... wirst du sehen, dass unser Orden nur das Beste für uns alle will."
"Und wie - genau - kann ich helfen?" zischte Leon, nun schon ein wenig gereizt.Das Lächeln des Mannes erstarb für einen Moment und er musterte den Jungen aus misstrauischen Augen. Doch der Eindruck verschwand sogleich wieder und sein geschäftsmännisches Lächeln wurde von einem nur noch breiteren abgelöst."Du bist wohl ein ganz eifriger, wie?"
"Ich habe gesehen, was ihr für mich und meinesgleichen tut." Bei diesen Worten deutete Leon mit dem Daumen auf die Meute, die immer noch mit Brot und Schinken beschmissen wurde. "Und ich sehe, dass ihr Gutes bewirken wollt ... und ich will euch helfen."
Der Mann sah regelrecht entzückt aus.
"Du bist seit langem der gläubigste Bewerber, der mir untergekommen ist. Nimm dies als Zeichen meiner Wertschätzung."
Der Kuttenträger reichte Leon eine feingliedrige Kette aus Eisen, an der eine dünne, ebenfalls eiserne Plakette mit dem Symbol einer aufgehenden Sonne befestigt war.
"Trage dies nicht offen, bis wir dich kontaktiert haben. Wo hälst du dich die nächste Zeit auf?"
Leon überlegte einen Moment.
"Ich bin erst seit kurzem hier." antwortete er dann. "Ich wollte in einer Taverne einkehren."
Der Mann sah ihn prüfend an und erwiderte schließlich:
"Gut, dann nimm dir ein Zimmer in der Taverne 'Zum Hecht im Karpfenteich'. Dort geht es recht ruhig zu. Wir werden dich dort treffen und bereden, inwiefern du dem Orden dienstbar sein kannst."
Er lächelte und klopfte Leon freundschaftlich auf die Schulter.Der wandte sich schließlich ab und verschwand mit sehr gemischten Gefühlen aus den Fischerslums und lenkte seine Schritte zu den Docks, wo er nach einigem Suchen die Taverne vorfand.
Er warf einen letzten Blick auf den Anhänger bevor er die Schwelle zur Taverne übertrat.



01.05.2003 19:13#131
Sarevok [NPC] Als eine der wenigen Tavernen der 'Hecht im Karpfenteich' auch nach dem Massaker praktisch zu jeder Stunde gut besucht, obwohl in den meisten anderen Gasthäusern meist nur noch die hartgesottenen Stammgäste ein und aus gingen. Viele potentielle Kunden hatten Angst davor, eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, was ja schon mindestens sechs Menschen das Leben gekostet hatte.Doch wie schon gesagt, im 'Hecht im Karpfenteich' war davon nichts zu spüren. Der Schankraum war gut gefüllt, der leicht untersetzte Wirt schenkte mit einem Dauergrinsen im faltigen Gesicht aus und war immer zu Späßchen bereit. Die Taverne war gut gepflegt und sah ziemlich sauber aus, trotz der Leute, die sich stets hier befanden. Es schien so, als ob sie alle zusammen darauf achten würden, dass das Gasthaus seinen guten Zustand behielt.
Als Leon das Haus betrat, richteten sich erst einmal fast alle Blicke auf ihn, musterten ihn abschätzend und auch ein wenig misstrauisch, aber nicht unfreundlich.
"Setz dich doch!" rief der Wirt dem Neuankömmling zu und deutete auf einen leeren Tisch in der Ecke. Leon war zunächst etwas überrascht, tat dann aber was der Wirt gesagt hatte. Etwas später kam der Mann mit einem gefüllten Bierkrug an den Tisch und stellte ihn vor Leon ab.
"Auf Kosten des Hauses." meinte er noch und zwinkerte.
Was danach kam, war etwas beunruhingender - ein kleinerer Mann, der jedoch bullig gebaut, muskelbepackt und mit einem Langdolch bewaffnet war, der in einer Lederscheide an seinem Gürtel hing, setzte sich zu Leon. Er trug einen hellgrauen, fleckigen Mantel und versuchte, freundlich zu lächeln, was allerdings gründlich misslang und eher nach einem 'Und jetzt polier ich dir die Fresse' - Grinsen aussah.
"Hast du das Amulett?" fragte der Mann leise, Leon verstand sofort was er meinte und zog die Halskette hervor, die er von dem Missionar im Hafen erhalten hatte.Der Mann drehte es ein paar mal prüfend herum und nickte dann, bevor er es Leon zurückgab.
"Gut. Ich nehme an, du bist neu hier, Bruder?"
Leon nickte.
"Im Slumviertel hat mich jemand von eurem Orden angesprochen und mir gesagt, ich solle diese Taverne aufsuchen." erzählte er, der Mann vor ihm lächelte zufrieden, und diesmal wirkte es sogar so.
"Gut, sehr gut. Pass auf, diese Taverne hier gehört unserem Orden. Fast jeder hier ist Mitglied unserer Organisation. Wir helfen uns gegenseitig, jedes Mitglied des Ordens kann umsonst in diesem Gasthaus speisen. Dafür achten wir auch alle darauf, dass hier alles in Ordung bleibt. Keine unnötige Verschmutzung, kein Streit, keine Schlägereien oder sonstwas. Wir sind eine Einheit, und wer von uns den Orden schädigt, der schädigt sich selbst. Wir sind immer bereit, unseren Mitgliedern zu helfen, sollten diese in Schwierigkeiten geraten, und genauso muss jeder von uns bereit sein, dem Orden nach Kräften zu dienen, wenn seine Dienste vom Orden benötigt werden. Gemeinsam bereiten wir den großen Tag vor..."
"Den großen Tag?" fragte Leon, doch der andere Lächelte nur verschmitzt."Wenn du dich uns anschließen willst, kann ich dich zu demjenigen bringen, der all dies organisiert. Bist du bereit?"
Leon nickte, zufrieden erhob sich daraufhin der Kultist und bedeutete dem Dieb mit einer Handbewegung, dass er ihm folgen solle. Mit Leon im Schlepptau stieg er eine Treppe hoch und ging im zweiten Stock zielstrebig zu dem Zimmer, welches am Ende eines langen Ganges lag. Er öffnete die Tür und ließ Leon eintreten, anschließend schloß er die Tür wieder und wartete außerhalb des Zimmers.Der Raum war nicht besonders groß und mit einer zwar nicht luxuriösen, aber dennoch geschmackvollen Einrichtung versehen. Den Mittelpunkt bildete ein massiver Eichentisch, einige Papiere lagen auf selbigem verstreut, hinter ihm saß ein junger Mann in einem Sessel. Auf der anderen Seite des Tisches stand ein weiterer Sessel, er schien zwar nicht gerade neu zu sein, sah aber dennoch bequem aus.
"Setz dich doch bitte."
Der junge Mann deutete auf den Sessel und Leon ließ sich nicht lange bitten. Der Kultist hinter dem Tisch trug eine lange, schwarze Kutte, seine Augen waren Stahlblau, seine glatten Wangen ein wenig blass und sein gepflegtes Haar dunkelbraun, fast schwarz. Er strahlte Ruhe und Intelligenz aus, aber auch eine gewisse Autorität, während er Leon musterte.
"Mein Name ist Manfred. Und deiner?"
"Leon."
"Schön. Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Du willst dem Orden beitreten?"Leon nickte, Manfred sah daraufhin irgendwie zufrieden aus.
"Also, der Orden versucht den Menschen zu helfen und bereitet die Ankunft des Erlösers vor. Der Erlöser wird bald erscheinen, der Auserwählte führt uns an und es wird nicht mehr lange dauern, bis wir den Erlöser befreien und er das Unrecht von dieser Welt tilgt."
Manfred lächelte ein wenig und sah Leon an.
"Ich weiß, das mag etwas sonderbar klingen, aber du wirst es bald verstehen, wenn du mitmachst. Vielleicht wirst du eines Tages sogar den Auserwählten kennenlernen, der uns anführt. Er ist kein gewöhnlicher Mensch, er ist fast schon ein göttliches Wesen."
"Aber wenn dies stimmt, warum hat der Orden dann Feinde?" fragte Leon, Manfred nickte langsam.
"Ja, diese Frage hatte ich erwartet. Unsere Feinde sind diejenigen, die vom Unrecht profitieren. Und sie sind der beste Beweis dafür, dass wir im Recht sind. der rat hat einen Inquisitor aus Torin angeheuert, um uns zu bekämpfen. Dieser Inquisitor ist das beste Beispiel. Sein Name ist Heinrich Tannenberg. Er gehört zu den eifrigsten Mitgliedern des Ordo Haereticus... Und damit meine ich, dass sein Lebenslauf getränkt ist vom Blut der zahllosen Unschuldigen, die er auf dem Gewissen hat. Eines Tages erwischte Tannenberg einmal einen jungen Knecht dabei, wie er aus Langweile ein Pentagramm in den Sand zeichnete. Der Inquisitor ließ den Knecht pfählen. Und nicht nur das - das gesamte Heimatdort des jungen Mannes ließ er auslöschen. Mit der Begründung, der Ketzer, der gar keiner war, hätte sie alle mit seinen Lügen vergiftet. Ich denke, du weißt, was ich meine?"
Manfred schwieg, um seine Worte wirken zu lassen.
"Wir bekämpfen all dies Unrecht. Und wir werden Erfolg haben. Willst du ein Teil dieses Erfolges sein?"



01.05.2003 20:19#132
Krieger-BP Der Wirt hatte wieder die Fassung bekommen und stachelte das ankommende Bandopfer einfach mit dem Besen weg. Anschließend wandte er sich den beiden Koklern zu.
„Sag ma, habts a noch alle? Ihr könnt doch nicht einfach alles niederbrennen!“Beschämt, wie kleine Kinder, sahen die Beiden zu Boden. Vielleicht war das ganzen Brandtzeugs übertrieben, doch es half!

Plötzlich knackte es über ihnen. Die Decke hatte ebenfalls Feuer gefangen und mittlerweile stand fast der gesamte Raum in brand. Krieger sah sich um. Es fanden nur noch vereinzelte Kämpfe statt und die meisten der Kuttenträger waren schreiend herausgerannt. Doch das Schlimmst war ja nicht mal die nahezu unerträgliche Hitze hier, sondern dieser verdammte Rauch, der einem das Atem zur Last machte. Krieger war zwar, was den Rauch betraf schon ziemlich trainiert, doch der junge Esteron neben ihm nicht so ganz. Vor allem drohte dieser vor Atemnot in Ohnmacht zu fallen.
„Schnell retten sie sich!“, befahl Krieger dem Wirt und schubste ihn weg, denn einen Augenblick später krachte ein brennender Balken zu Boden. Der Wirt rannte an der Treppe vorbei und verschwand aus dem Hinterausgang. Krieger nahm sich Esteron auf den Rücken und wollte ihn auch auf diesen Weg heraustragen, doch auch diesmal viel die Decke zu Boden und versperrte ihnen den Weg. Prustend drehte sich Krieger und versuchte sich die Funken vom Haar zu streichen. Esteron half ihm zum Glück etwas. Danach ging er wieder zum Hauptraum, wo die Wahnsinnigen immer noch am Kämpfen waren. Ohne sie zu beachten, rann Krieger an ihnen vorbei, stemmte sich auf einen Stuhl, sprang anschließend auf die Bank kurz vor dem Fenster und sauste, samt Esteron, durch dieses Hindurch. Klirrend flog das Glas auseinander und prasselte zu Boden. Krieger taumelte in der Luft, verlor das Gleichgewicht, geriet in Vorlage und landete mit voller Wucht auf dem Bauch. Esteron hinterher. Dieser landete direkt auf Krieger.
Doch Krieger blieb nicht lange ließen. Stieß Esteron von sich, der daraufhin die Strasse runterrollte, und schrie entsetzt: „Vettel, Oh Gott, die Vettel ist noch da drin!“



01.05.2003 20:21#133
Skeleon Leon lauschte den Worten dieses Kultisten mit einer Mischung aus Verwunderung und Begeisterung. Er spürte, dass, was er sagte wahr war - oder zumindest nicht völlig gelogen. Es war erstaunlich, was für eine Überzeugungskraft und Charisma dieser Mensch besaß.
Leon nickte bei jeder seiner Ausführungen und pflichtete ihm stumm bei. Und als der Kultist ihm schließlich die Frage nach seiner Loyalität stellte lieferte Leon eine außerordentlich überzeugende Antwort ab. Fast so überzeugend, dass er sich mit Schrecken fragte, ob er das ganze nicht ernst gemeint hatte."Auf jeden Fall, ich möchte, nein ich hoffe der aufgehenden Sonne dienen zu können!!" Leon war aufgesprungen und hatte sich, auf beide Hände gestützt, über den Tisch zu dem Mann hingebeugt.
Einen Augenblick später blickte er etwas wirr im Raum umher, bis er sich schließlich zurück in den Sessel sinken ließ.
Der Kultist ihm gegenüber lächelte nur wissend und nickte zufrieden."Sehr gut. Es freut mich, das zu hören, Bruder Leon."



02.05.2003 00:02#134
Tak Taks Klinge beschrieb einen eleganten Halbkreis durch die Luft, ein Kultist, der bis eben noch brennend durch die Gegend gerannt war, röchelte und ging zu Boden. Geschrei drang von draußen in die Taverne, die überlebenden Kultisten versuchten aus dem brennenden Gebäude zu entkommen. Die Flammen breiteten sich schnell aus und schlugen immer höher, züngelten nach Taks Umhang. Der Druide verfluchte diese Idioten, die die Taverne angezündet hatten, eigendlich sollte er sie gleich mit aufschlitzen...
Die Hitze wurde unerträglich, der dichte Qualm machte das Atmen zur Qual. Krachend barst ein Balken und stürzte zu Boden, Asche und Funken aufwirbelnd. Tak versuchte die Flammen zu umgehen, lange konnte er nicht mehr bleiben, aber seine Waffen musste er noch zusammensammeln, koste es was es wolle. Dummerweise lagen die in der gesamten Taverne verstreut...
Irgendwo huschte auch Frost durch die Gegend, prügelte sich mit einem der letzten Kultisten und versuchte seinen Mantel zu retten. Tak wich einem brennenden Stuhl aus, in einem Haufen Asche blitzte sein Dolch. schnell hin und einstecken...
Plötzlich ein wütender Aufschrei, Holz splitterte, Tak wirbelte herum. Da kam doch tatsächlich so ein Wahnsinniger zwischen zwei brennenden Balken hervor, mit einem Lederpanzer gerüstet und zwei riesige Haken schwingend. Mit wütenden Schlägen bahnte er sich seinen Weg und tobte genau auf den Druiden zu. Tak riss seine Waffe reflexartig hoch, klirrend traf Stahl auf Stahl. Im selben Augenblick aber hieb der Kultist mit dem zweiten Haken nach Taks Hüfte, der Gildenlose konnte noch gerade so zurückweichen. Sein Gegner jedoch ließ nicht locker, stieß sich vom Boden ab, wirbelte durch die Luft und schlug nach Tak, der sich mit einem Rückwärtssalto aus der unmittelbaren Gefahrenzone brachte...Der Kultist ließ allerdings gönnte Tak keine Pause, mit einem seiner Haken riss er einen brennenden Stuhl an der Lehne in die Höhe und schleuderte ihn gegen den Druiden. Tak allerdings sah dies als den geeignete Augenblick zum Angriff, er sprang mit Hilfe seiner Magie in die Höhe, über den noch immer durch die Luft fliegenden Stuhl hinweg. Im Sprung drehte er sich um die eine Achse und streckte sein Bein, der Kultist schrie überrascht auf, als der schwere Kampfstiefel des Druiden ihn traf und zur Seite schleuderte...
Der Hakenkiller überschlug sich beinahe und landete der Länge nach auf den Bodendielen, die so langam auch Feuer zu fangen begannen. Tak hingegen spprang zur Theke und sammelte sein Schwert auf, das er soeben dort geortet hatte. Fehlte nur noch die Harpyenfeder. Aber die war nirgendwo zu sehen. Verdammt...Tak stieß einen leisen Fluch aus, der Kultist grunzte und rappelte sich auf. Schreie drangen von außerhalb der Taverne an das Ohr des Gildenlosen, Wasser wurde ins Feuer geschüttet, Waffen klirrten. Wahrscheinlich waren die Stadtgarde und die Feuerwache endlich eingetroffen. Um so schneller sollte er mal sein Zeug packen und verschwinden...
Doch der Hakenpsychopath hatte andere Pläne. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte er sich wieder auf Tak, sprang hoch kurz bevor er den Druiden erreicht hatte und schlug nach unten zu, was den Haken eine unglaubliche Wucht verlieh. Tak ließ sich zur Seite fallen und versuchte gleichzeitig, einen der Haken mit dem Schwert abzulenken. Doch er hatte die Kraft unterschätzt, die der Kultist aufbringen konnte...
Dumpfer Schmerz machte sich in seiner Hand breit und kletterte schnell zu seinem Unterarm hinauf, als die Waffe Tak aus der Hand geprellt wurde. Der Kultist schmetterte das Schwert auf die Theke, die Klinge zersprang unter dem gewaltigen Hieb in zwei Teile...
Tak starrte kurz auf die zerstörte Waffe. Na toll. So viel zum Schlitzer...Ein lautes Knarren riss ihn sofort wieder ins Geschehen zurück, das Haus drohte so langsam einzustürzen. Verdammt, er musste den Kultisten loswerden, die Harpyenfeder finden und dann nichts wie raus hier...
Der Druide sprang über sdie Theke und griff sich zwei Weinflaschen, er wirbelte herum und schleuderte die beiden Flaschen dem überraschten Kultisten entgegen. Dieser ließ seine Haken sprechen, laut klirrend zerbarsten die Gefäße, überschütteten den Psychopathen mit Splittern und vor allem ihrem Inhalt. Tak grinste böse, als der Kultist seinen Fehler erkannte und seine Augen sich vor Schreck weiteten. Doch es war zu spät für Einsicht...
Tak sprang erneut hoch, auf den Meuchler zu und stieß sein Bein vor. Der Kultist schlug mit seinen Haken zu, doch er beging den Fehler, die Waffen von zwei Seiten gleichzeitig gegen Taks Bein zu schmettern. Dadurch hob sich ihre Wirkung praktisch gegenseitig auf, zumal die Schwarzholz - Panzerung sich nicht weiter davon beeindrucken ließ.
Die eisenbeschlagene Sohle von Taks Stiefel krachte gegen die Brust den Kultisten, der von dem Tritt umgerissen wurde, Tak hingegen setzte mit einem Salto über ihn hinüber. Kaum landete er auf dem Boden, da schnappte er sich auch schon ein brennendes Holzstück, wirbelte herum und schleuderte das Holz gegen den Meuchler. Der Kultist schrie entsetzt auf, als der Alkohol an seinem Körper Feuer fing...

Krachend stürzte ein weiterer Balken von der Decke herunter, Tak ließ sein blutbesudeltes Schwert wieder in der Scheide verschwinden, nachdem er dem sich windenden Kultisten den Todesstoß gegeben hatte. Er hörte, wie die Leute draußen versuchten, dem Feuer Einhalt zu gebieten und zu verhindern, dass es auf die benachbarten Häuser und von dort aus auf die restliche Stadt übergriff. Ob sie das schafften oder nicht war Tak ziemlich egal, er entdeckte endlich seinen Speer. Die Waffe lag unter einem Haufen verkohlten Holzes - und auch direkt unter einem Dachbalken, der jeden Moment hinunterzustürzen drohte...Taks Blick fiel auf den Balken, dann wieder auf die Waffe. Scheiß auf den Balken, er musste wenigstens den Speer retten, wenn er schon eines seiner Schwerter verlohren hatte in dieser Flammenhölle. Der Druide rannte los, sprang nach vorn und segelte fast durch die Luft auf seine Waffe zu...Es krachte, der Balken löste sich und stürzte hinunter. Die Zeit schien zu kriechen, als würde die Luft dickflüssiges Gelee sein. Takkam mit einer Hand auf dem Boden auf, seine Finger schlossen sich um den Schaft der Harpyenfeder. Der brennende Balken raste inzwischen ungebremst auf den Druiden zu, der sich genau unter ihm befand - doch nicht schnell genug um Tak zu erwischen, bevor er sein Rad beenden und sich aus der Gefahrenzone bringen konnte...
Funken stoben, Asche wurde aufgewirbelt, ein trockenes, unangenehmes Husten kam aus Taks Kehle. Er fuhr sich mit der Zunge über die aufgeplatzten Lippen, seine Augen tränten. Verdammter Rauch. Er musste hier raus. Und zwar genau jetzt...Der Gildenlose sah sich hektisch um. Die Tür war versperrt. Die Fenster waren auch versperrt, verdammt. Er könnte zwar versuchen, den Schild der Schwerkraft zu aktivieren und dann zu warten, bis das Feuer endete, doch er bezweifelte, dass er die Magie so lange aufrecht erhalten könnte. Der Kampf hatte ihn viel Kraft gekostet, körperlich wie auch geistig...
Plötzlich fiel Taks Blich auf die dünne, instabile Decke. Sie bestand in diesem Teil der Taverne nur aus einigen Brettern und war durch das Feuer brüchig. Es gab für Tak nur noch einen Weg aus der Taverne. Und der führte nach oben... Der Druide duckte sich und konzentrierte sich, um genügend magische Kraft zu sammeln für sein Vorhaben. Dann katapultierte er sich schräg in die Höhe, zog den Kopf ein und reckte die Sulter nech vorn. Das verkohlte Holz krachte, als der Gildenlose mit unglaublicher Kraft auf es traf, berennende Splitter, Funken und Asche wurden in die Luft geschleudert...

Tak kam auf dem Dach eines benachbarten Hauses auf und ließ sich schwer atmend auf die Knie sinken, wobei er sich auf seinen Speer stützte. Seine Kehle brannte, ebenso wie seine Augen. Schmerz machte sich in seinem Körper breit, Schmerz, für den er während des Kampfes keine Zeit gehabt hatte und der nun um so heftiger Beachtung forderte. Grob geschätzt hatte er sich zumindest einige Rippen gebrochen...
Sein Blick wanderte zur Taverne. Die Feuerwache hatte eine Kette zum nächsten Brunnen gebildet und die Männer schütteten Eimer um Eimer in die Flammen. Die Stadtgarde drängte unterdessen aufgebrachte und schaulustige Bürger zurück und hatte, wie es schien, einige Leute in Gewahrsam genommen.
Tak grinste kurz, was allerdings in einem trockenen, schmerhaften Hustenanfall endete. Verdammter Rauch. Er brauchte erst einmal Ruhe...
Der Druide erhob sich langsam und hüpfte auf das Dach eines weiteren Hauses. Er musste raus aus dieser Stadt, und dann irgend einen Ort suchen, an dem er sich ausruhen konnte, bevor er erneut zuschlug...



02.05.2003 04:23#135
manmouse Es ging alles schnell. Verdammt schnell. Das Feuer hatte sich ausgebreitet. Und die Taverne war schneller abgebrannt, als sie wohl damals erbaut worden war. Esteron stand vor dem Gebäude, Ruß verschmiert und musste mit ansehen wie Krieger wie in die Taverne gelaufen war um seine Geliebte zu retten.
Mittlerweile waren die Bewohner von Gorthar aus allen Winkeln der Stadt eingetroffen. Die Feuerwache in Form der Bürgerwehr, bildete mit Eimern und Pinkelpötten eine Wasserkette zum nächsten Brunnen. Doch so sehr sie sich auch bemühten, die Taverne war nicht mehr zu retten. Wohl aber das übergreifen auf die umstehenden Gebäude.
Esteron stand sprachlos vor dem Gebäude. Ein aufmerksamer Bürger hatte wohl die Stadtgarde informiert, die sich auch schnell dem Verdächtigen zugewandt hatte.
Der einzigste Verdächtige den sie ausmachen konnten, war der Fremde Wanderer, den toten Kultisten konnte man schlecht befragen.
Esteron wurde also in Ketten gelegt, und abgeführt.
Abgeführt, in einen Teil der großen Stadt den er nicht kannte. Der Weg führte durch die dunklen Gassen. Abseits gelegenen Wegen. So lang das sich Esteron den Weg nicht merken konnte.

Was war mit Krieger, würde Esteron seinen Freund und Fremdenführer wieder sehen? Lebte er überhaupt noch?

Esteron grübelte den ganzen Weg über. Dann erreichte der Gardetrupp mit dem Verdächtigen die Festung. Esteron wurde mit einem wütendem Grummeln durch das riesige Tor geführt, und dann in einen Nebentrakt der riesigen Anlage gebracht. In das Verlies.

Dunkel und modrig war es hier unten. Ein paar Fackeln säumten den Weg zum Zellentrakt, und in der Ferne konnte man die Schreie der Folterkammern ausmachen. Esteron lief ein eisiger Schauer über den Rücken. In welche Lage hatte sich der junge Held da nur gebracht?

Der Weg führte weiter. Tiefer in die Anlage hinein.

Unten angekommen, erblickte Esteron einen Tisch an dem eine schmierige Wache ihren Dienst verrichtete. Als er die Gruppe Männer mit dem Verdächtigem erblickte, stand er schnell auf salutierte vor dem Höherrangigem Mann und blickte mit einem bösen Blick auf den Blondschopf.

“ Ich bringe euch einen Verdächtigen. Sorgt dafür das er gut untergebracht wird.“ Dann drehte sich der Kerl um und verschwand mit der Truppe.
Esteron hingegen wurde unsanft an dem Ellenbogen gepackt und in eine Zelle gestoßen.
“ Viel Spaß mit unseren Ratten und Kakerlaken.“ lachte der schmierige Wachhabende und schloss dann die massive Zellentür mit einem Knall.
Esteron tapste ein Stück in den Zellenraum und ließ sich erschöpft auf den dreckigen Boden nieder. In der Ecke huschte eine Ratte durch das spärliche Licht. Und hinterlies ein schäbiges Kratzendes Echo.

Hoffentlich würde sich der Irrtum aufklären lassen. Oder zumindest hoffte Esteron, das wenn Krieger das Flammeninferno überlebt hatte, das er ihn hier rausholen würde.

Ob das mit der Abzugtrichterhaube für den Vorsitzenden des Kastells noch was werden würde? Der Magier hatte seine Steine sicher schon beisammen.


02.05.2003 14:37#136
Sarevok [NPC] Manfred strich sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn und blickte durch das kleine Fenster seines Zimmers auf die Stadt hinaus. Eine schwarze Rauchwolke stieg unheilverkündend in den Himmel, der Kultist wusste schon längst woher sie kam. Seine Leute hatten den 'Tavernenkiller', wie er vom gewöhnlichen Volk genannt wurde, aufgespürt. Und was folgte, das war laut dem einzigen der Meuchler, der noch lebend bei Manfred angekommen war, ein einziges Gemetzel. Vor allem aber war der Feind nicht allein gewesen. Ein weiterer dunkel gerüsteter Mann sollte ihm zur Seite gestanden haben, ein Mann, der mit zwei ziemlich gefährlichen Schwertern gleichzeitig kämpfte. Dazu noch jemanden, der nach seiner Rüstung nach zu urteilen aus Khorinis kam, aus dem Lager der Sumpfsekte, die das Kraut herstellte. Und zuletzt noch ein junger Mann, der ausgesehen hatte wie ein Wanderer und Landstreicher und nichts besseres zu tun gehabt hatte, als mit Tellern auf die Kultisten zu werfen... Und das eigendliche Ziel der Aktion war natürlich entkommen. Angeblich einfach durch die Decke gehüpft. Sonderbar, dieser Mann musste irgend eine Magie verwenden, aber es war keine die Manfred irgendwie einordnen konnte.Ein Gefühl, dass der Kultist nicht leiden konnte, machte sich in seiner Magengegend breit. Das Gefühl der ratlosigkeit. Was sollte er jetzt tun? Seine besten Leute waren fast ausnahmslos tot, zwei befanden sich in den Klauen der Inquisition, nachdem sie beim Versuch zu fliehen von der Stadtgarde ergriffen worden waren, und nur ein einziger hatte es wieder hier her geschafft. Manfread fragte sich so langsam, was die Rolle des Kultes bei diesem 'Spiel' überhaupt war - die der Jäger, oder etwa die der Gejagten...?



02.05.2003 15:30#137
manmouse Die vergangene Nacht war kalt und verdammt lang gewesen. Esteron hatte nicht geschlafen. Allein die Vorstellung, eine Ratte würde über ihn drüber laufen oder gar an seinen Händen oder Ohren knabbern, machte ihm Angst.

Der Wanderer überlegte. Es musste eine Möglichkeit geben wieder aus diesem Loch zu kommen. Er war unschuldig. Esteron hatte sich doch nur seiner Haut zu wehren versucht.
Zwei neu gewonnene Freunde hatte verloren. Wenn er Pech hatte sogar den dritten im Bunde.
Der junge Mann dachte nach. Er hatte Krieger gemocht. Sicher, sie hatten nur eine kurze Zeit miteinander verbracht, aber es war eine verdammt lustige Zeit gewesen.
Esteron kannte nur die Schwarzmagier aus dem Kastell und eben diesen Krieger. An dessen Tode Esteron wohl einen großen Anteil hatte.

Der Blondschopf rief sich den Tag nach der Begegnung ins Gedächtnis. Krieger war sorglos. Aber trotzdem eine Treue Seele gewesen. Er liebte das Kraut, den Alkohol, große Feste und vor allen Dingen Frauen. Egal ob dick oder dünn. Blond oder Braun.

Esteron lächelte bitter. Nun saß er hier. Und wartete auf die Dinge die noch kommen würden.



02.05.2003 18:30#138
Skeleon Nachdem Leon (selbst für sich) so überraschend überzeugt dem Orden seine Dienste angeboten hatte, hatte der Kultist ihn über sein Leben und seine Fähigkeiten ausgefragt.
Fast zu offen leistete Leon dem Mann Rede und Antwort und musste sich sehr konzentrieren, um nicht die gefährlicheren Dinge auszuplaudern. Nach außen hin behielt er eine recht kühle Fassade und versuchte seine Anspannung mit der Vorfreude auf seine Dienste für den Orden zu überspielen.
Wohlweislich ließ Leon seinen letzten Auftrag - das Ausspionieren der Amazonen - unerwähnt. Wer könnte wissen, was Manfred sich daraus zusammenreimen würde?Doch die letzten zwei Jahre, die er als Taschendieb, Fassadenkletterer und Taugenichts zugebracht hatte konnte Leon kaum verheimlichen. Es schien ihm sogar so, dass Manfred dieser Teil von Leon's Vergangenheit nicht störte sondern eher noch gefiel.
"Du hast die letzte Zeit deines jungen Lebens mit eigensinnigem Handeln vergeudet ... doch du hast letztlich zur Räson gefunden. Und der Zufall will es, dass der Orden deine Talente wirklich gebrauchen kann. Ich denke, ich habe bereits einen ersten Auftrag für dich, Bruder Leon."
Er lächelte freundlich - Leon lief ein Schauer den Rücken hinunter.


02.05.2003 18:44#139
Sarevok [NPC] "Pass auf, wir haben in nicht allzu langer Zeit etwas vor, das uns dem Erlöser näherbringen wird..."
Manfred lächelte noch immer freundlich und gleichzeitig distanziert, doch in seinen stahlblauen Augen blitzte Fanatismus auf. Er drehte sich um und ging langsam wieder zum Fenster.
"Es gibt da etwas, das wir voeher benötigen. Und deine Diebestalente sind es, die uns behilflich sein könnten, es zu bekommen. Es handelt sich um ein Buch, welches einem Magier gehört, der hier in der Stadt lebt. Er ist kein allzu mächtiger Magus, aber sehr reich...
Doch das tut eigendlich nichts zur Sache. Sein Haus liegt im Virtel der Reichen. Bruder Pertus wird es dir zeigen, frag einfach den Wirt wo der Kerl gerade steckt...
Nun ja, in seinem Haus hat er eine kleine Bibliothek. Größtenteils Schrott, aber ein sehr wertvolles Buch ist auch darunter. Es trägt den Tietel 'Das gläserne Reich'. Es enthält einige sehr wichtige Informationen, die wir benötigen. Der Besitzer hält das Buch glücklicherweise für nutzlos, es ist also nicht extra gesichert."
Manfred schwieg kurz und sah Leon tief in die Augen. Der falsche Kultist hatte Mühe, dem Blick standzuhalten.
"All meine anderen Leute mit Diebestalenten sind vor kurzer Zeit von diesem Wahnsinnigen getötet worden, der da draußen rumläuft und sich durch die Tavernen schlachtet. Du bist der Einzige, der diesen Job erledigen kann - erledige ihn gut..."



02.05.2003 19:03#140
Der Inquisitor Das Schloss der Zellentür knackte deutisch hörbar, als es geöffnet wurde. Der Soldat stieß die Tür auf und ging dann direkt zu Esteron, der verängstigt zurückwich. Ohne Erfolg...
Der Kerkermeister befestigte mit wenigen schnellen, hunderte Mal geübten Handgriffen eine lange Kette an den Handgelenken des Gefangenen und zerrte ihn dann rücksichtslos hinterher, als er die Zelle verließ. Ein anderer Soldat verschloss die Tür wieder.
Der Kerkermeister zog Esteron durch den langen Hauptzellentrakt bis zu einer schmalen Wendeltreppe, die steil nach unten führte. Schreie drangen von unten herauf, Esteron zerrte an seinen Ketten, hatte der Kraft des Soldaten allerdings nichts entgegenzusetzen.
Die Treppe endete in einem schmalen, klaten Gang, links und rechts waren einige Türen zu finden. Das schmerzvolle Geschrei hatte seinen Ursprung hinter diesen Türen. Dies war der Folterkeller der Burg...
Der Kerkermeister brachte brachte Esteron zu einem raum im hinteren Ende des Ganges und stieß ihn grob hinein. Krachend flog die Tür hinter dem Gefangenen zu.
Der Raum war klein, zwei Fackeln beleuchteten ihn spärlich, ein Fenster gab es nicht. Die Einrichtung bestand ausschließlich aus einem massiven hölzernen Tisch, einem Stuhl und einem kleinen Schemel.
Die Tür wurde einmal mehr geöffnet, ein junger Mann trat ein. Er trug die Robe eines Klosternovizen, allerdings war diese schon ziemlich abgetragen und staubig. An seinem breiten Gürtel hing ein Langschwert. Wirklich beunruhigend war allerdings vor allem die Tatsache, dass er gerade damit geschäftigt war, sich mit einem Lappen seine blutigen Finger zu säubern...

"Guten Morgen!" begrüßte Dorrien den Gefangenen mit einem nahezu spöttischen Unterton. Er ging ohne Eile zu dem Tisch in der Mitte der Zelle und ließ sich auf den Stuhl fallen, noch immer das Blut des Kultisten, der er gerade verhört hatte, von seinen Fingern wischend.
"Setz dich doch bitte!" meinte er ruhig und deutete auf den Schemel, Esteron gehorchte notgedrungen.
"Mein Name ist Dorrien, ich bin Inquisitor des Ordo Haereticus. Du heißt Esteron, soviel ich weiß?"
Der Gefangene nickte.
"Gut. Ich werde dir einige Fragen stellen zu der Angelegenheit in der Taverne. Wenn du gut mit mir zusammenarbeitest geschieht dir nichts."Der Inquisitor sah Esteron kalt an.
"Solltest du dich weigern, werde ich ungemütlich. Ich hoffe du weißt, was ich damit meine?"
Dorrien wartete nicht auf eine Antwort Esterons sondern lehnte sich zurück und stellte sogleich seine erste Frage.
"So, was genau ist in der Taverne passiert?"



02.05.2003 19:04#141
Krieger-BP Die Lisellotte war noch in dem Haus; Krieger nannte sie zwar nur Vettel, aber egal; und Krieger stand hier draußen, obwohl sie da drinne verbrennen könnte, ja sogar verbrennen wird, wenn ihr nicht geholfen wird.

Mit ein paar gewaltigen Sätzen war er bei der Leiter angelangt, die einer der Feuerwehrsmänner nutze um den Brand auf dem Haus zu löschen. Auf der sich schon leicht biegenden Leite standen zwei Männer, die sich immer die Eimer reichten und der oberste kippte das Wasser im Behälter aufs Dach. Krieger fackelte nicht lang und trat gegen die Leiter, worauf hin die Leute auf ihr wie Äpfel vom Baum fielen. Doch sie hatten nicht viel Zeit sich bei Krieger zu beschweren, denn er war bereits samt Leiter hinter der nächsten Ecke verschwunden. Dort, in Sicherheit, ließ er die Leiter fallen, stütze die Arme auf die Knie und verschnaufte erst mal. Wann hatte er das letzte mal einen derartigen Sprint hingelegt?

Ein Schrei ertönte. Hell und sich ins Ohr beißend verbreitet er sich über die Hälfte der Stadt. Die Glasscheiben, die in der Taverne noch ganz geblieben waren zersprangen nun entgültig. Krieger wusste sofort wem der Schrei gehörte. Es war die Vettel. Sofort richtete er sich wieder auf, nahm die Leiter in die Hand und richtete sie unter dem Schlafzimmerfenster der Vettel auf. „Oh Vettel, dein Retter naht!“, schrie er, während er die Sprossen erklomm.
Oben angekommen viel er erst mal wieder von der Leiter. Die Vettel war ja wieder fett! Hatte er das nur geträumt? Sollte er sie jetzt hier lassen? Nein, so einer war er nicht.

„Schnell Vettel, komm hier rüber, ich trage dich hinab!“, autsch, da hatte er genau das falsche gesagt. Die Vettel kam, tränenüberströmt zu ihm und versuchte sich durch den Fensterrahmen zu quetsche. „Ich komme nicht durch!“, rief sie verzweifelt. Das Blöde war nur, sie kam auch nicht mehr da raus. Mit ein paar verzweifelten Fußtritten gegen den Hintern der Vettel, brachte er sie wieder aus der Zwickmühle, fiel jedoch wieder von der Leiter. Mühsam kraxelte er wieder hinauf und brach den Fensterrahmen aus dem Gemäuer, doch auch diesmal viel er mit samt Fensterrahmen in der Hand von der Leiter. Egal, für die Vettel würde er alle Schmerzen der Welt auf sich nehmen. Zumindestens fast alle.
Wieder, und dies mal sichtlich geschwächter, kroch er die Leiter empor, die Arme nach der Vettel ausstrecken, damit sie sich auf diese setzten konnte. Sogleich kam sie angepollter und streckte ihren Hintern aus dem Fenster. „Lasst mich bloß nicht fallen!“, schluchzte sie verzweifelt. Den gleichen Wunsch hatte Krieger auch, denn er wäre bei einem Sturz der, der unten liegen würde. Langsam betteten sich die Pobacken in Kriegers starke arme und stetig nahm der Druck auf diese zu, bis sie schließlich vollends, wie auf einem Thron, auf diesen saß. Kriegers Arme zitterten vor Anstrengung, genau wie seine Beine, doch er würde es schaffen, er würde es durchhalten! Doch irgendwas Knackte unter ihm so komisch. Nicht nur irgendwas, es war die Spross auf der er stand.

Krieger kamen die nächsten paar Sekunden, wie ganze Züge von Stängeln vor. Die Spross unter ihm gab, unendlich langsam, nach. Sein einer Fuß brach durch, fand auf der unteren Spross halt, der andere taumelte in der Luft. So versuchte er einigermaßen, mit dem dicken Koloss auf dem Arm, die Balance zu halten. Er hätte es auch geschafft, wäre nicht abermals die Spross gebrochen und wieder und wieder und wieder. So polterte unaufhaltsam durch die Leiter, auf seinem Armen dieser Elefant von Frau und unter ihm der knallharte Boden. Noch ein paar Sekunden schrecken. Krieger war jetzt schon halb bewusstlos, von dem Schmerz, der ihm erwarten würde. Noch ein Stoßgebet zum Schläfer und es passierte.
Sein Körper berührte den Boden, prallte immer mehr dagegen und schließlich landete die Vettel auf ihm. Irgendwas in seinem Brustkorb knackte und die Luft schoss aus allen Öffnungen aus seinem Körper. Er konnte nicht einmal Schreien. Noch lange blieb die Vettel star auf ihm sitzen und seine Hände und Füße liefen bereits, auf Grund des Blutmangels, blau an. „Mir geht’s gut und dir?“, die Vettel drehte sich auf ihm um und sah in nun ins Gesicht, wobei sie immer noch auf ihm lag, „irgendwie erregend diese Stellung also ich hätte jetzt Lust!“ Krieger schlug bereits mit dem einem Arm auf den Boden. Ihm ging die Luft aus und wenn dieses Vieh nicht bald wich, würde er zum Schläfer gesant werden.
„Hey was macht ihr hier?“, sprach eine vorbeikommende Stadtwache, der gerade das Bild der Zerstörung sah. „Ah, ich sehe schon, Fräulein wird gewalttätig!“ Ein Fußtritt gegen die Vettel folgte und beförderte sie von Krieger herunter. „Tut mir Leid Herr, DIE wird konfesziert!“
Krieger wollte was sagen, doch sein Körper rang noch nach Luft. Verzweifelt versuchte er zu sprechen, doch der Wachmann ging, mit der Vettel an seiner Seite in Richtung Burg.
Endlich hatte er seine Stimme wieder: „Haltet ein! Wartete einen Moment!“, Krieger ran den beiden hinter her. „Sagt, wo werdet ihr sie hinbringen?“, fragte er. Er durfte den Mann nicht einfach niederschlagen, denn sonst wären seinen Kollegen herbeigeeilt und hätten wohl auch Krieger verhaftet. „Wir haben bei uns in der Zelle so einen Blondschopf. Ziemlich schmächtiger Kerl! Ich glaube er wird sie gut mit der Fetten hier verstehen!“, der Wachmann lachte laut auf. Seine Schadenfreude wuchs buchstäblich bis ins Unermessliche.
Krieger konnte nur hinterher sehen. Ihm wurden zwei seiner liebsten Menschen genommen und jetzt war er alleine. So alleine. Er musste sie retten, doch wie? Krieger stand ratlos da und wartete auf Antwort...



02.05.2003 20:22#142
Skeleon Leon hatte sich kurz nachdem der Kultist ihm seinen Auftrag gestellt hatte abgewandt und war aus dem Raum hinaus in die Gaststube der Taverne getreten. Hier stand er nun und blickte sich unsicher um.
All diese Menschen waren Kultisten, offensichtlich von mehr oder weniger hohem Rang. Doch sie alle waren in einfache Straßengewänder gekleidet. Vom Händler bis zum Bettler schien alles vertreten zu sein, Menschen so verschieden wie Tag und Nacht, Männer, Frauen, ja sogar einige Kinder. Und dennoch hatten sie zwei Dinge gemein: Die eiserne Kette die um ihren Hals baumelte, an der das Zeichen des Ordens - unter der Kleidung versteckt - befestigt war. Und die seltsame, fast fanatische Euphorie, mit der sich die Kultisten gegenseitig und anderen Menschen begegneten.
War dieser Kult wirklich so falsch? Es war ein Haufen Spinner, schon wahr. Aber was taten sie schon? Das einzige, was der Inquisition ernsthaft sauer aufstoßen könnte war ihr Irrglaube an den Erlöser ... aber war das so schlimm? Sie schadeten niemandem damit, nein, viel eher halfen sie den Armen und Entkräfteten.
Leon schüttelte energisch den Kopf, einige der Kultisten sahen etwas verwirrt zu ihm.
Lass dich nicht von ihnen beeinflussen. Dieser Manfred ist ein ganz Gerissener. Ich werde aufpassen müssen ... aber jetzt kümmere ich mich erstmal um den Auftrag, damit sie mir ernsthaft vertrauen.
Und damit stapfte Leon auf den Wirt der Taverne zu, der ihm freundlich lächelnd, jedoch etwas debil, entgegenstarrte.
Leon fischte nach der Plakette und hielt sie ihm vor die Nase."Ich suche unseren Bruder Pertus."
Das Lächeln des Wirtes wurde noch breiter und erzeugte allmählich den Eindruck eines Sumpfkrautjunkies im Vorratslager von Fortuno.
Schließlich brachte der Mann seine Lippen wieder in eine waagrechte Position und antwortete:
"Scheint als wärst du nun ein volles Mitglied unserer Bruderschaft. Manfred hat mich bereits informieren lassen. Dein erster Auftrag. Bist du nervös?"Was geht dich das an? Sag mir lieber wo der Kerl steckt!
Laut sagte Leon:
"Ein wenig. Aber ich hoffe dem Orden so gut wie möglich dienen zu können.""Das wirst du auch." erwiderte der Wirt aufmunternd. "Pertus findest du im Obergeschoss, in der ersten Gastkammer rechts. Er wurde ebenfalls informiert und wartet auf dich."
Mit einem zufrieden-dümmlichen Grinsen wandte sich der Wirt schließlich wieder seinen Geschäften zu - Freibier für Kultisten und Gläserspülen.Leon verließ die Gaststube und stieg die Treppe zu den Wohnräumen empor. Er folgte einem fensterlosen und nur schwach von Kerzen beleuchteten Gang und stand schließlich vor der ersten Tür zu seiner Rechten.
Vorsichtig klopfte er an. Und nur einen Sekundenbruchteil später wurde die Tür bereits von einem jungen Mann aufgerissen - er musste regelrecht auf Leon gelauert haben - und der bat ihn sofort mit einer höflichen Handbewegung herein.Wie unten in der Gaststube war die Einrichtung nicht gerade luxuriös aber dennoch geschmackvoll und anheimelnd. Ein weiches Bett, grobgeschnitzte Stühle und ein Tisch, wie aus einem Baumstamm gefertigt. Das einzige Fenster wies nach Süden und die rötliche Abendsonne schien gerade noch so herein.Leon musterte sein Gegenüber - der andere tat es ihm gleich.Der junge Kultist trug eine graue Robe und hatte einen einfachen Dolch an der linken Hüfte festgeschnallt. Sonst trug er keine Waffen und auch keinen Gedlbeutel - zumindest nicht offen.
Sein Gesicht erschien recht durchschnittlich, ein wenig naiv vielleicht. Sein kurzgeschorenes dunkles Haar stak hier und da wirr empor oder hing ihm in die Stirn. Aus dunklen doch wachen Augen beäugte er Leon seinerseits. Schließlich lächelte der Mann.
"Mein Name ist Pertus. Und du - du bist Leon, richtig?"
Leon nickte stumm.
"Dann arbeiten wir jetzt wohl zusammen!" lächelte der Mann noch breiter.Leon zwang sich zu einem schiefen Grinsen und sagte:
"Scheint so ... du weißt, was ich tun soll?"
Pertus schüttelte erst nur den Kopf. Dann antwortete er:
"Nein, nicht wirklich. Aber ich kann's mir denken. Du sollst etwas für den Orden beschaffen. Und ich soll dich zum Wohnhaus des Bücherwurms führen.""Bücherwurm?"
"Ja, so nennen wir den Magus. Er studiert und studiert, Tag aus, Tag ein, obwohl er seine Kräfte doch auch für die Bedürftigen nutzen könnte, so wie wir. Aber nein, er liest in seinen Büchern und ist inzwischen so verstaubt wie seine ganze Bibliothek."
Leon zuckte die Achseln.
"Ich soll ihm einen Besuch abstatten."
"Hab ich mir fast gedacht!" erwiderte Pertus grinsend. "Dann gehen wir, oder?"Leon nickte zögerlich, doch Pertus nutzte schon das erste Anzeichen einer Zustimmung um geschwind an Leon vorbei aus dem Zimmer zu stürmen. Der wandte sich auf dem Absatz um und hetzte hinter ihm her.
Pertus führte ihn aus der Taverne heraus und ein Stück durch die Hafengegend. Der junge Mann lief schnell vor Leon her und schien nur hin und wieder den Weg suchen zu müssen. Dennoch wandte er sich häufig um und wartete, bis Leon ihn eingeholt hatte, denn der lief zwar recht schnell, hielt aber nicht mit dem begeisterten - fanatischen? - Pertus mit, der wie vom wilden Affen gebissen rannte.
Hier und da fing Leon die misstrauischen Blicke der Bürger auf. Andere sahen mitleidig zu dem jungen Ordensbruder, andere schon fast flehend ... diese Menschen erwarteten allesamt etwas von den Kultisten, was sie niemals bekommen würden ...
Pertus führte Leon schließlich aus der Hafengegend heraus, über die Hauptstraße weiter ins Landesinnere. Die Häuser wandelten sich von hölzernen und steinernen Wohnbaracken zu soliden Handwerkerhäusern und schließlich zu reich verziehrten Patrizierresidenzen.
Schließlich bog Pertus in eine der Seitengassen ein und blieb nach etwa zwei weiteren Minuten schnellen Marsches vor einem großen, weißen Gebäude stehen. Das Eingangstor, die Fensterrahmen und die Dachschindeln schienen in der Abendsonne wie blankpoliertes Kupfer (bei näherem Hinsehen erkannte Leon, dass diese Teile aus Stahl oder einem noch edleren Metall bestanden), der Rest des Hauses erstrahlte trotz dem rötlichen Licht wie in reinem weiß verputzt. Pertus wandte sich schließlich von dem seltsam schönen Anblick ab und grinste Leon dumm-dreist an.
"Da sind wir. Ich denke, du wirst sowieso nicht anklopfen wollen. Also schau ich mich in den Nebenstraßen um und warne dich notfalls ..."
Pertus schritt ohne ein weiteres Wort davon und patroullierte die Gasse auf und ab.
Hier war zwar ein reicheres Viertel, aber die meisten Menschen waren dennoch auf der Hauptstraße unterwegs ... trotzdem, vielleicht würde sich ja doch eine Wache hierher verirren.
Durch Pertus abgesichert - der Junge schien zwar dumm wie Brot, aber der erste Eindruck hatte wohl getäuscht - machte Leon sich nun an den Aufstieg. Hier und da fand er im reinweißen Putz guten Halt und kletterte so langsam an der Hauswand empor.
Seltsam sah er aus, wie er da hing: Eine schwarze, vierbeinige Spinne, die vor der weißen Wand richtig hervorstach. Er war ganz einfach nicht zu übersehen ... blieb also nur zu hoffen, dass Pertus seine Aufgabe gut machte.Schließlich schaffte es Leon, eines der Fenster im ersten Geschoss zu erreichen. Er schwang sich auf die Fensterbank und schlitterte auf der glatten Stahloberfläche hinein ins Zimmer. Mit einem schmerzhaften THUD landete Leon auf hartem Steinboden, der Teppich, der im Zimmer ausgelegt war lag zwanzig Zentimeter entfernt.
Mit einem ärgerlichen Grunzen richtete Leon sich auf.
Der Raum war eine riesige Bibliothek, an allen Seiten des Raumes standen Regale, sogar neben und über Fenstern und Türen stapelte sich das gebundene Papier. Wär das Buch diesem Bücherwurm was wert wäre es wenigstens einfacher zu finden, auf einem Podest oder so ... diese ganze Bibliothek zu durchforsten wird eine Weile dauern ...
In der Mitte des Raumes stand ein edler Holztisch, doch er war alt und abgegriffen und überall war die Tischplatte von Kratzern und Dellen verschandelt.
Bis auf diesen Tisch, den Teppich und all die Bücher war der Raum vollkommen leer.
Im Vorbeigehen überflog Leon die Beschriftung auf den Buchrücken, erwartete jedoch nicht auf gut Glück gleich sein Ziel zu finden.
Er näherte sich einer der beiden Türen, drückte langsam und vorsichtig die Klinke herunter und öffnete die Tür zu einem Spalt.
Mit einem Ächzen taumelte Leon zurück.
Er ging schnellen Schrittes zu der anderen Tür und öffnete auch sie - dasselbe Bild. Alle drei Räume waren von oben bis unten mit Büchern vollgestopft.Seine Hoffnung das Buch noch zu Lebzeiten zu finden schwand radikal.Als Leon schließlich die zwei anderen Räume abschritt und die Tür zu einem vierten Raum öffnete war er nicht überrascht, noch eine Bibliothek vorzufinden.Hatte dieser Mensch nichts anderes? Grobes Gestühl, ein alter Teppich in jedem Raum und verstaubte Bücher? Wo waren all die Wertsachen?

Einige weitere Minuten schritt Leon das Haus ab.
Insgesamt gab es sieben Bibliotheken, ein schmuckloses Zimmer nur mit Ohrensessel und offenem Kamin und eine Speisekammer.
Außerdem hatte Leon die Tür zum Schlafzimmer des Magus gefunden.Nachdem er sich ein paar schmackhafte Vorräte besorgt hatte, machte Leon sich an die Erkdundung des Schlafzimmers.
Ein weit ausladendes Bett stand direkt gegenüber der Tür.
In ihm war die Gestalt des Magus zu sehen, der offensichtlich tief und geräuschvoll schlief.
Auch in diesem Saal fand Leon einige Bücher und keinerlei Wertsachen vor. Doch dann fiel sein Blick erneut auf das Bett des Magus.
In der Linken, die unter der Bettdecke sichtbar war, hielt der Alte ein dickes Buch!
Leon grinste unwillkürlich und näherte sich dem Bett.
Mal sehen, was der Mann fürne Abendlektüre hat ...
Fast scherzhaft redete er sich ein, dass er bestimmt "Das gläserne Reich", ob seines vielversprechenden Titels, gelesen hatte.
Und als Leon den Buchrücken sah hätte er vor Überraschung fast laut aufgeschrien.
Was der Mann da in seinen blassen und staubigen Griffeln hielt war tatsächlich ausgerechnet das Buch, das Manfred gefordert hatte.
Vorsichtig fuhr Leon mit der Rechten in Richtung des Bandes, überlegte es sich dann aber anders.
Er umwickelte seine Hand mit dem Laken, in das sich der Alte gebettet hatte. Jetzt fasste er, so sanft er konnte, die Hand des Magus und führte sie langsam und vorsichtig von dem Buch weg.
Mit einem freudigen Grinsen schnappte sich Leon den Band und verschwand geschwind aus dem Zimmer.
Der Schlaf des Mannes blieb unverändert ruhig und laut, als Leon bereits seinen Weg zurück zum Fenster fand.
Das war fast zu einfach! Was soll's, lieber so, als all die Regale zu durchforsten. Nur schade, dass der Spinner all sein Geld in Bücher investiert hat ...
Geschwind sprang Leon auf das Fensterbrett und wollte sich an den Abstieg machen - aber erneut rutschte er auf dem blanken Stahl aus, schlitterte diesmal jedoch nach Draußen statt ins einigermaßen sicher Zimmer.
Er verlor den Boden unter den Füßen und sah ihn schließlich mit dem Kopf voran wieder auf sich zu kommen.
Einen Augenblick später und ein Stockwerk tiefer schlug er unsanft auf den Pflastersteinen der Gasse auf.
Noch ehe er den Schmerz spürte wurde ihm schwarz vor Augen.



02.05.2003 21:27#143
Satura
Verdammt, wo war sie hier? Sie befand sich in einem scheinbar unendlich großen weißen Raum; es war hell, ohne dass sie die Quelle des Lichtes ausmachen konnte. Nichts schien plastisch, nichts real - und doch, sie war hier, sie war doch wirklich?

Intuitiv warf sie einen Blick auf ihr Amulett; sie war erleichtert, denn es glühte nicht - der rote Stein war blaß und kühl.
Satura begann zu laufen, irgendetwas musste sie doch tun? Und tatsächlich - der Raum schien sich zu verändern! Sie spürte Boden unter ihren Füßen, hartes Pflaster, wo zuvor noch 'nichts' gewesen war, und in der nächsten Sekunde nahm es um sie herum Gestalt an. Neben ihr erschienen Häuser, Menschen, Gassen... und sie stand eindeutig in einer Gasse mitten in einer ihr unbekannten Stadt...
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Das kann doch nicht....

"Leon!" Ihr Herz schlug schneller vor Freude, ihren alten Begleiter wiederzusehen. Leon stand da, mitten in der Gasse, und rieb sich den Kopf. Er schien sich überhaupt nicht auszukennen - noch verwirrter schien er zu werden, als er Satura erkannte. "Was...wie...wo kommst du denn her?" stammelte er. "Ich habe keine Ahnung - wo sind wir hier?" meinte Satura. Leon legte den Kopf schief. Was zum... war hier los?? Er sah sich um. Kein Zweifel - das war noch immer... "Gorthar." sagte er trocken. Doch war er nicht eben noch aus dem Fenster gefallen? "Wie kommst du..." begann er zu Satura gewandt.
Satura sah sich um - und verstand. Sie war nicht wirklich in Gorthar - sie träumte.

'Du glaubst, zu träumen... auch ich kann dich nur im Traum finden... Deine Welt ist zu weit entfernt, und nur im Traum schweben Menschen zwischen den Welten...'
Das waren Cords Worte gewesen, als sie ihm in einem Traum begegnet war. Und, wie auch immer, irgendwie hatte sie nun Leon erreicht... "Das hat etwas zu bedeuten," begann Satura. "Es hat etwas zu bedeuten, dass ich zu dir gefunden habe..." Leon sah sie immer noch entgeistert an. Sie lächelte - wie sollte sie das einem Skeptiker wie Leon nur erklären? Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen - es gab einen Grund, warum sie hier war. Und das konnte nur einer sein. "Du bist in Gefahr..." begann sie plötzlich, "egal worin du gerade verwickelt bist, du bist in Gefahr!"

Leon schüttelte ungläubig den Kopf - da begann sie, ihm zu erzählen: von der Begegnung mit Cord in der 'Traumwelt', und von all dem, was er ihr erzählt hatte. Auch darüber, das Leon sie, ohne es zu wissen, beschützt hätte - vor dem 'Fremden'.
"Du hast große Kraft in dir, hat Cord gesagt. Nütze sie für die richtigen Dinge... Und gib acht auf dich..."
Satura nahm Leons Hand. Sie dachte daran, wie das Amulett, das in ihren Träumen geglüht hatte, wirkliche Wunden hinterlassen hatte... "Zum Beweis, das ich da war..." Noch ehe Leon reagieren konnte, hatte sie mit ihrer Linken seinen Dolch gezogen und fügte ihm einen leichten Schnitt am Handrücken zu."Spinnst du??" rief Leon entgeistert. Sogar in seinen Träumen schien Satura etwas durchgedreht zu sein...

Satura spürte, dass sie gehen musste: das Bild begann zu verschwimmen, alles wurde auf eine eigenartige Art durchsichtiger... "Pass auf dich auf, Leon! Verschwende deine Kraft nicht an die falschen, lass dich nicht verleiten..." Und dann entglitt ihr das Bild der Stadt, und auch Leon verschwand wie in einem Nebel...





03.05.2003 09:27#144
Skeleon Als Leon wieder zu sich kam sah er noch immer das lächelnde Gesicht von Satura vor sich.
"Hee ... du bist ja wirklich hier." sagte Leon erfreut.
Doch einen Moment später verschwamm der Eindruck zur grinsenden Fratze des Ordensbruders.
Leon wich ein Stück zurück und fühlte eine Wand im Rücken, nur einen Augenblick später einen dumpfen Schmerz an der Stirn. Er spürte, wie ihm warmes Blut aus seinem Haaransatz bis in sein Gesicht hinunter lief.
Pertus hielt ihm wortlos grinsend die Hand hin. Nach einigem Zögern wurde sie von Leon ergriffen und er wurde empor gezogen.
"Dich hat's ziemlich erwischt! Bist du in Ordnung?" fragte Pertus und das erste Mal, seit er ihn kannte verschwand das dümmlich-fröhliche Lächeln von seinem Gesicht.
Leon nickte und kramte einen unsauberen Lappen hervor, mit dem er sich über die Stirn wischte.
Als er den Unterarm beugte sah er auf seinen Handrücken: Ein langer Schnitt zog sich von seinem Handgelenk bis zum Knöchel des Mittelfingers. "Was zum Teufel ..."
Pertus erblickte die Wunde.
"Wo hast du dir das geholt? Eben beim Sturz oder schon da drinnen?" Dabei deutete er auf das Haus des Bücherwurms hinter ihm.
Leon schüttelte verwirrt den Kopf und stiefelte die Gasse entlang, wie in Trance.
"Hey, warte! Hast du erledigt, was immer du machen solltest?!"Leon sah einen Moment über die Schulter, brachte ein "ja" hervor und marschierte weiter, den Weg Richtung Hafenviertel und damit zur Taverne 'Zum Hecht im Karpfenteich'. Pertus stapfte ihm hinterher, ließ ihn jedoch wenigstens jetzt mit seinem dummen Gegrinse in Ruhe.
Während Leon sich durch die Menschenmenge schob dachte er über diesen Traum nach ... und die Resultate: Die Verletzung am Kopf war einfach zu erklären, er war kopfüber aus dem Fenster gefallen - wie ein verdammter Anfänger! Er schlug sich selbst vor den Kopf und bereute es sofort wieder.
Dann blickte Leon auf die Wunde an seinem Handrücken.
Der Schnitt war nicht tief, aber recht lang gezogen. Er blutete nicht mehr - es hatte sich bereits ein Schorf gebildet - aber er war da!
In Gefahr? Na, das kann schon stimmen. Ich bin hier Teil eines Kultes, der sich für Weltenretter hält und von ein paar Wahnsinnigen abgeschlachtet wird. Vielleicht ist es wirklich nicht so klug, ausgerechnet jetzt hier zu sein?Doch dann drang der Gedanke an die Belohnung von 2000 Goldstücken durch.Pah, nicht gleich wieder überreagieren. Ich liefere jetzt dieses verdammte Buch ab und werde dann schon sehen, was passiert.

Und obwohl er sich selbst beständig das Gegenteil einredete, spürte er, dass er den Traum nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte.
Was ihn aber am meisten irritierte war, dass die Wunde an der Stirn wieder aufgeplatzt war.
Leon fühlte mit der unverletzten Hand danach und schüttelte stumm den Kopf als er auf seine Finger blickte. Kalter Schweiß.

Er wischte sich erneut mit dem Lappen über die Stirn und beschleunigte seinen Schritt weiter, bis er schließlich im Hafenviertel ankam und die Schwelle zur Taverne übertritt.
Pertus verabschiedete sich stumm und holte sich ein, zwei Bier an der Theke - inzwischen grinste er wieder ... doch Leon marschierte gleich weiter zum hinteren Raum, in dem Manfreds Büro aufgebaut war.



03.05.2003 12:45#145
Sarevok [NPC] Manfred sah von seinen Notizen auf, als die Tür geöffnet wurde. Als Leon eintrat, begrüßte er den Dieb mit einem freundlichen Lächeln, das einem fragenden Heben der Augenbrauen weichen musste, als er die Verletzungen Leons sah.
"Kleiner Unfall, nichts wichtiges..." beschwichtigte ihn dieser, Manfred zuckte daraufhin mit den Schultern.
"Falls du etwas brauchst, um die Wunden zu versorgen, rede mit dem Wirt. Aber gut... Hast du das Buch?"
Leon griff unter seine Lederweste und holte das Werk hervor, Manfred nahm es zufrieden grinsend entgegen. Der Kultist schlug das Buch sofort auf und blätterte es kurz durch, schließlich hatte er wohl gefunden was er suchte - eine Landkarte.
"Weißt du, die Legende vom gläsernen Reich ist uralt.", begann Manfred, ohne den Blick von der Karte zu nehmen. Sein Finger fuhr über das Papier und schien einen Weg zu verfolgen, als wollte er sicherstellen, dass es sich bei der Karte nicht etwa um eine Illusion handelte.
"Angeblich lebte vor ewigen Zeiten, als die Menschheit noch jung war, ein mächtiger König. Er wurde von seinen Untertanen wie ein Gott verehrt. Nach seinem Tode bestatteten sie ihn im Gletscher. Aber nicht einfach irgendwo, es heißt, dass sich sein Grab in einer Höhle tief unter dem Gletscher befindet, einer Höhle, die fast gänzlich aus wunderbaren Kristallen besteht. Mächtige Schutzzauber beschützen das Grab und halten Räuber fern - ganz einfach, indem niemand den Eingang finden kann."
Manfred schwieg und vertiefte sich kurz in die Karte, dann schlug er das Buch zu und hob den Kopf.
"Aber das sind keine einfachen Legenden und Märchen. Das gläserne Reich, wie diese Grabstätte genannt wird, gibt es wirklich. Und wir müssen dort hin, denn dort gibt es etwas, das uns den Tag näher bringt, an dem der Erlöser erscheinen wird. Wir haben schon viel herausgefunden über das gläserne Reich und seine Schlüssel, und die letzten Hinweise, die wir benötigen, befinden sich in diesem Buch."
Der Kultist legte das Werk auf den Tisch und begann, sich seiner Robe zu entledigen. Darunter trug er einen einfachen Lederwams und eine schlichte Leinenhose, seine Füße steckten in ausgelatschten Stiefeln. Anschließend nahm er noch seine Kette ab, die ihn als Mitglied des Ordens identifizierte, und ließ sie in einer an seinem Gürtel befestigten kleinen Tasche verschwinden."Du solltest dein Amulett auch besser in irgend eine Tasche stecken.", wandte er sich an Leon und ging dann zu dem einzigen großen Schrank in seinem Zimmer."Die Stadtgarde ist misstrauisch geworden, was Halsketten anbelangt."Der Kultist öffnete die Schranktür und holte einen etwa 1,80 Meter langen, in ein schmutziges graues Tuch eingewickelten Gegenstand heraus. Er wickelte ein Stück des Tuches ab, zum Vorschein kam der mit Lederriemen umwickelte Griff eines Zweihandschwertes.
"Der Rechtbringer. Diese Waffe war ein Geschenk des Auserwählten an mich. Sie wiegt nur wenige Pfund, also viel weniger als ein normales Schwert dieser Größe, und ist scharf wie ein Rasiermesser. Egal wie oft die Schneide beansprucht wird, sie verliert ihre Schärfe nicht."
Manfred befesetigte wieder sorgfältig das schmutzige Tuch um den Griff, damit die Waffe vor den Augen derer, die sie nicht sehen sollten, verborgen blieb. So verpackt wirkte das Schwert wie irgend ein Gut aus dem Hafen und würde kaum Aufmerksamkeit erregen. Der Kultist nahm noch das Buch und ließ es unter seiner Weste verschwinden. Er blieb noch kurz stehen, überlegte, ob er auch nichts vergesen hatte, und nickte dann zufrieden. Mehr zu sich selbst als zu Leon."Gehen wir." meinte er knapp und verließ das Zimmner, danach die Taverne. Leon folgte ihm.

Manfred führte den Dieb irgendwelche verschlungenen Gassen entlang, dem Stadttor entgegen. Die Wache am Tor hob unmerklich die Hand, um Manfred zu grüßen, dieser grinste Leon daraufhin vermitzt an.
"Ja ja, wir sind überall..."
Ihr Weg führte die beiden weg von der Stadt in einen Wald. Der Kultist benutzte irgendwelche Trampelpfade, die Leon kaum erkennen konnte, die aber dennoch existierten. Nach einem längeren Fußmarsch durch das Unterholz erreichten sie schlielich eine verwachsene Höhle.
Manfred betrat die Höhle ohne zu zögern, und sofort wurde er von einigen Leuten begrüßt. Diese trugen lange schwarze Mäntel, darüber schützten sie sich mit hochwertigen Schienenpanzern. An ihren Gürteln hingen Schwerter und Streitäxte, einige waren auch mit Bögen oder Armbrüsten bewaffnet. Ein jeder von ihnen trug eine Amulett um den Hals, das Symbol des Ordens.
"So, Leon, dies hier ist sozusagen unser geheimer Stützpunkt.", erklärte Manfred, "Die besten Kämpfer unseres Ordens werden hier ausgebildet, bewaffnet und untergebracht. Das Hölhlensysthem hier ist wesendlich größer als es von außen vermuten lässt, wir lagern hier unsere Waffen und andere Dinge, die wir nicht ohne weiteres in die Stadt bringen können. Folge mir..."Der Kultist führte Leon durch einige Stollen zu einer kleineren Nebenhöhle. Diese war angefüllt mit Rüstungen und Waffen aller Art - Kettenhemden, Schienenpanzer, Schwerter, Dolche, Streitkolben, Äxte, Bögen, Armbrüste und auch die entsprechende Munition.
"So Leon, rüste dich mit allem aus was du deiner Meinung nach brauchen kannst. Und sei nicht sparsam - was du hier siehst ist nur ein kleiner Teil unserer Ausrüstung. Du fragst dich, warum wir all diese Waffen haben? Ob wir einen Krieg führen wollten? Nun, wir wollen es nicht - wir müssen. Man kann leider nicht vollkommen friedlich gegen das Unrecht vorgehen, so gerne wir das täten. Nun ja, rüste dich aus, wenn du fertig bist komm zum Eingang. Wir brechen bald auf..."Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sich Manfred um und stapfte davon. Er musste sich selbst noch bewaffnen und die Leute zusammentrommeln, die er mitnehmen wollte. Er bezwifelte zwar, dass ihr Vorhaben allzu gefährlich werden würde, aber Vorsicht war immer besser als Nachsicht...



03.05.2003 13:31#146
Skeleon Leon sah sich in der Waffenkammer um.
Diese Kultisten hatten ein Lager, fast so groß wie eine kleine Armee! Waffen, Rüstungen und alles andere, was hier gestapelt wurde, war in jeder Form und Qualität vorhanden.
Schien als hätte jedes Ordensmitglied seinen Teil so gut es ging geleistet - hier lehnte eine Mistgabel an der Wand, dort lag ein langer Einhänder in edel verzierter Lederscheide.
Leon warf seine Robe ab und darunter kam seine Jacke zum Vorschein. Den Anhänger hatte er in einer ihrer Taschen verstaut. Auch der Jacke entledigte er sich und stand nun in seinen alten Lumpen da.
Vorsichtig wog er die Rüstungen ab, hier ein Lederwams, da eine schwere Plattenrüstung ... am Ende entschied er sich für ein leichtes Kettenhemd.Er warf es sich über und musste sich zunächst gegen das zusätzliche Gewicht stemmen, nach kurzer Zeit stand er jedoch wieder aufrecht.
Alles eine Frage der Gewöhnung, nehm' ich an.
Er warf sich den verschlissenen Kaputzenmantel über.
Und mit einigen Lederriemen machte er seine zu einem Bündel verknotet Jacke an seinem Rücken fest. Er achtete darauf, dass sämtliche Wertsachen in den Innentaschen verstaut waren, sodass unterwegs nichts herausfallen könnte.Nun wandte er sich den Waffen zu.
Das meiste, was er sah, schien ihm zu schwer: Hämmer, Knüppel, schartige Zweihänder ...
Anstatt sich noch mehr Gewicht aufzuladen suchte er sich einen leichten und langen Dolch heraus.
Dann fand er noch etwas interessantes:
Ein Dolch mit kurzer Klinge und einem weit ausladenden Parierkreuz. Eine typische Paradewaffe.
Die lange Klinge machte er sich an der linken, den Parierdolch an der rechten Hüfte fest.
Leon's Blick fiel auf ein Bündel von Wurfmessern.
Der Stahl war kurz gehalten und beidseitig geschliffen. Leon wog eines der Messer in der Hand ab.
Sehr leicht und kompakt.
Kurzerhand nahm er auch das Bündel Messer mit.
Als letztes fand er noch eine schöne Einhandwaffe:
Eine klinge, fast so schmal wie die eines Floretts und darum sehr leicht, doch an beiden Seiten geschliffen.
Zusammen mit der edel verziehrten Lederscheide schob er die Klinge in seinen 'Buckel'.
Er ging ein paar Schritte, sprang in die Luft und wirbelte sich herum, um zu sehen, wie er mit dem zusätzlichen Gewicht zurande kam.
Das Kettenhemd wiegt schon 'ne Menge ... bei einer schnellen Flucht muss ich es vielleicht zurücklassen ... aber ansonsten geht's eigentlich.Zufrieden verließ Leon die Waffenkammer und stiefelte durch die verschlungenen Gänge zurück zum Eingang.
Hier hatten sich inzwischen noch mehr Kultisten gesammelt, gegen das Tageslicht außerhalb der Höhle standen sie wie lebende Schatten vor dem Durchgang. Leon erkannte den Schemen von Manfred und ging auf ihn zu ...


03.05.2003 14:08#147
Sarevok [NPC] Manfred trug inzwischen einen dunkel gefärbten Schienenpanzer mit einem Kettenhemd darunter, an seinem breiten Ledergürtel hingen ein schmuckloses, aber gefährlich aussehendes Kurzschwert sowie ein Langdolch. Seine Füße steckten in schweren ledernen Kampfstiefeln, Lederhandschuhe schützten seine Hände. An seinem Rücken war die lange Scheide des Rechtbringers befestigt, das Schwert selbst hielt er in den Händen und ließ die Klinge gekonnt durch die Luft schneiden. Das Metall, aus dem die Waffe gefertigt war, war sehr dunkel, fast schwarz. Sonderbare Runen, bei deren Betrachtung einem die Augen schmerzten, zogen sich über die Klinge.
Drei weitere Kultisten hatten sich bereits vor der Höhle versammelt. Ein kleiner, schmächtiger Kerl mit wirren schwarzen Haaren und kleinen, stechenden Augen, die immer in Bewegung waren und keinem Blick standhalten konnten. Er trug eine Lederrüstung, darüber einen langen schwarzen Umhang, und war mit einem Kurzschwert und vor allem einem gefährlich aussehenden Komposit - Langbogen bewaffnet.
Ein hochgewachsener, schlanker junger Mann mit schulterlangen blonden Haaren und offenen, freundlichen braunen Augen. Er trug ein Kettenhemd, bewaffnet war er mit einem Langschwert und zwei Dolchen.
Und zuletzt war da noch ein etwas kleinerer, aber ausgesprochen muskulöser Glatzkopf, der mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch in die Gegend starrte. Ein Brustharnisch schützte seinen Oberkörper, in der Hand hielt er einen schweren Kriegshammer.
Als Leon aus der Höle trat, ließ Manfred sein Schwert sinken und steckte es einen Augenblick später in die Scheide zurück.
"So, wie es scheint sind wir vollzählig.", verkündete er, die anderen Kultisten nickten zustimmend. Der Trupp setzte sich in Bewegung...

Wieder folgten sie irgendwelchen Pfaden, die kaum zu sehen doch vorhanden waren."Um das gläserne Reich betreten zu können, benötigt man einen Schlüssel.", erklährte Manfred dem neben ihm gehenden Leon.
"In den alten Schriften stht, man bräuchte Herz, Geist und Kraft. Wir sind inzwischen zu dem Ergebnis gekommen, dass das symbolisch gemeint ist. Der Kristallkönig - wie der alte Herrscher auch genannt wird - hatte drei Töchter. Da es damals üblich war, dass nur ein männlicher Nachkomme den Thron erben konnte, vermachte der Kristallkönig sein Reich seinem engsten Vertrauten, seinem General. Dieser allerdings war größenwahnsinnig und setzte sich das Ziel, eines Tages anstatt seines Vorgängers in der Kristallhöhle, im gläsernen Reich, bestattet zu sein. Doch nebenbei richtete er das Reich zu Grunde.Die Töchter des Kristallkönigs fassten einen Plan, um das Grab ihres Vaters vor dem Zugriff des verrückten Generals zu schützen. Eine jede von ihnen gab einen Teil von sich, um einen mächtigen Schutzzauber zu weben. Niemand, der nicht den passenden Schlüssel hat, wird das Grab jemals finden, und wenn er das gesamte Gebirge zentimeterweise absucht. Dieser passende Schlüssel besteht aus drei Teilen und jede der Prinzessinnen nahm eines dieser Teile mit ins Grab, nachdem die Schaffung des Schutzzaubers sie das Leben gekostet hatte. Wir haben die Standorte ihrer Gräber herausgefunden, na ja, bis auf eines, das ist in dem Buch beschrieben welches du uns gebracht hast. Wir müssen nun also den Schlüssel zusammensuchen. Und dann können wir das gläserne Reich betreten..."


03.05.2003 14:45#148
Tak keiner der Kultisten bemerkte den Schatten, der ihnen folgte. Lautlos sprang er von Baum zu Baum, verborgen hinter Geäst und Blättern behielt Tak die kleine Gruppe im Blick. Das gläserne Reich... Ein Schlüssel aus drei Teilen...Der Druide wusste, dass er die Kultisten ohne weiteres hätte töten können. Er hätte sich ihnen nicht einmal weiter nähern müssen. Doch das würde ihn nicht weiterbringen. Früher oder später würden sie ihr Ziel ja doch erreichen, und je mehr er sie jetzt störte, desto vorsichtiger würden sie werden. Nein, er musste sie beobachten. Ihre Ziele kennen. Ihnen folgen...



03.05.2003 17:30#149
Superluemmel Ein leises Klopfen, dann öffnete sich die schwere Eichenholztür zu Tannenbergs Zimmer.
Hinein trat ein hochgewachsener, etwas hagerer Mann. Mit ihm schien ein Teil der Dunkelheit des Korridors in das Zimmer zu schlüpfen. Die Kleidung der Gestalt als schwarz zu bezeichnen, war schon beinahe untertrieben. Sowohl Mantel wie auch die darunter liegende Rüstung hüllte sich in völlige Finsternis. Eines der beiden Mantelenden schien leicht angesengt.
Ein eisiger Luftzug spielte einige Momente lang mit den silbergrauen Haarsträhnen des Mannes, dann entfloh er in die Kammer, ließ ein paar Pergamentblätter flattern und die Augenbrauen des Inquisitors näher zusammenrücken.
"Ich grüße euch, Inquisitor Tannenberg", begann Frost das Gespräch nachdem er die Tür geschlossen und den Wind ausgesperrt hatte.
"Mein Name ist Frost und ich bin hier aufgrund der aktuellen... Ärgernisse hier in Gorthar. Ich denke ihr wisst über den Zwischenfall im "Hinkenden Orkhund" bereits Bescheid."
Zu keiner Sekunde wichen Frosts kalt funkelnde Augen von Tannenbergs Gesicht ab. Kein Muskelzucken, kein Blinzeln entging dem scharfen Blick des Waffenmeisters. Er wusste, dass der Mann vor ihm gefährlich war. Ein Raubtier, lauernd hinter der Fassade eines menschlichen Körpers.
Er wusste nicht, wieviel Tannenberg über seine eigene Persönlichkeit wusste. Doch seiner Eisnchätzung zufolge hatte er sich schon vor seinem Aufbruch nach Gorthar mit möglichen Problemen auseinandergesetzt.
In den Augen des Innoskults war Frost ein Problem.
Es war besser, Vorsicht walten zu lassen.
"Der Rat von Gorthar bat um meine Hilfe in dieser Angelegenheit. Er meinte, ihr solltet euch besser auf das eigentlichen Problem, diesem neu aufgetauchten Kult, konzentrieren."
Der Krieger machte eine Pause, um seinem Gegenüber Gelegenheit zu geben, das Gesagte zu verdauen.
"Wie ich in Erfahrung bringen konnte, befinden sich einige der Überlebenden des Tavernenbrandes in eurem Gewahrsam. Einer von ihnen könnte Informationen besitzen, die für die Erfüllung meines Auftrages von essentieller Bedeutung sind. Allerdings müsste ich mit ihm sprechen, bevor ihr mit ihm fertig seid."


03.05.2003 17:47#150
Die Inquisition Tannenberg schwieg und betrachtete den Neuankömmling genauso ungerührt, wie dieser den Inquisitor. Ohne Eile sammelte der Hexenjäger die verrutschten Pergamente zusammen und erhob sich dann langsam.
"Frost also?" fragte er kühl, erwartete jedoch keine Antwort. Er bekam auch keine.
"Wären wir hier in Torin, hätte ich Euch getötet."
Es schien fast, als würde ein wenig Bedauern in der Stimme des Inquisitors mitschwingen. Tannberg kam langsam um den Schreibtisch herum, ohne Frost aus den Augen zu lassen. Hatte der Rat tatsächlich diesen Mann angeheuert? Frost war ein Abtrünniger. Ein Verräter. Er war Abschaum...
Tannenberg wusste jedoch auch, dass er Feinde im Rat hatte. Das wahrscheinlich sogar der Kult den Rat bereits infiziert hatte. Es könnte also durchaus stimmen. Wut stieg in ihm auf, er wusste das dies hier kein ehrliches Spiel war - doch er konnte nichts tun...
Noch nicht.
"Nun, Frost, die Vorfälle in beiden Tavernen hängen durchaus mit dem Kult zusammen. Jedes Mal waren Kultisten diejenigen, die die Metzelei ausgelöst und letztendlich auch den Kürzeren gezogen haben. Das heißt, wenn wir den 'Tavernenkiller' finden, wären wir auch schon in Bezug auf den Kult ein ganzes Stück weiter. Wir bekommen zwar immer wieder Kultisten in die Hände, aber die wissen entweder nichts oder sie sagen es nicht."
Der Inquisitor bedachte Frost mit einem leicht überheblichen Blick."Warum glaubt Ihr, Ihr wäret besser dazu geeignet, diesen Mann zu finden, als wir?"



03.05.2003 18:09#151
Superluemmel "Ich war sein Lehrmeister."
Die Stimme des Waffenmeisters zeigte genauso wenig Emotionen wie seine Miene.Der Inquisitor mochte einiges über seine Vergangenheit herausgefunden haben. Doch von Taks Ausbildung wusste er definitiv nichts. Diesen Vorteil konnte sich Frost nun zunutze machen.
Die Inquisition lebte von ihrem ausgedehnten Informationsnetzwerkes. Sobald jemand mehr wusste als sie selbst, wurde sie verwundbar. Tannenberg wusste ebenso wie Frost von diesem Umstand.
Welcher Wahnsinnige hatte ausgerechnet Tannenberg nach Gorthar gerufen?Dieser Mann war ein Mörder. Ein Metzger, der nur auf weitere Schafe wartete um sie zur Schlachtbank zu führen. Er war ein Diener Innos'....Frost wusste, dass ein Teil des Rates hinter dem Inquisitor und seinen Methoden stand. Doch längst nicht alle. Als diese Ratsmänner von Frosts Aufenthalt in Gorthar erfuhren, hatten sie ihn sofort zur Festung rufen lassen. Dem Waffenmeister war dieser Vorfall recht gelegen gekommen, da er sich so nicht mit der Stadtgarde herumschlagen musste. Diese hatte auf den Brand recht ungehalten reagiert und einige Personen festgenommen.
Somit bestand Frosts Aufgabe nicht allein aus dem Aufspüren Taks. Wenn er der Inquisition einen Strich durch die Rechnung machen konnte, tat er sowohl sich selbst wie auch den Ratsmännern einen Gefallen.



03.05.2003 18:27#152
Die Inquisition Tannenberg zog überrascht die Augenbrauen hoch, dann wurde sein Blick gleich noch ein paar Grad kälter.
"Ihr habt ihn also ausgebildet? Ihr habt ihm also beigebracht, rücksichtslos anzugreifen und Schuldige wie Unschuldige gleichermaßen niederzumetzeln auf seinem sinnlosen Feldzug?"
Der Inquisitor verzog die Lippen zu einem hinterhältigen, leicht spöttischen Lächeln.
"Ich hatte nichts anderes von Euch erwartet, Frost..."
Seine Miene wurde wieder kalt und ausdrucklos, er ging an dem Waffenmeister vorbei zur Tür und trat auf den Gang hinaus.
"Gut, Ihr bekommt diesen Gefangenen, er weiß scheinbar ohnehin nichts, was für uns wichtig sein könnte. Ich will allerdings den Tavernenkiller haben. Und zwar lebendig."

Der Inquisitor führte Frost in den Kerker, bei einer Zelle blieb er stehen und ließ diese von dem Wärter öffnen. Die fette Vettel saß darin und drückte sich verängstig in eine Ecke.
"Liesellotte, eine Überlebende des Brandes. Ich hab sie erstmal auf Nulldiät gesetzt. Und dann haben wir noch Esteron. Der wird gerade von meinem Kollegen verhört. Wen willst du haben?"



03.05.2003 18:48#153
Superluemmel Bei dem Anblick der Gefangenen wusste Frost nicht, ob er laut loslachen oder weinen sollte. Das war ja mal wieder typisch für die Inquisition."Falls ihr wirklich glaubt, dass diese Frau irgendetwas über den Vorfall in der Taverne geschweige denn von dem Kult weiß, habe ich euch wohl gewaltig überschätzt. Führt mich zu dem anderem."
Die Kerkertüre fiel wieder ins Schloss und Tannenberg führte den Waffenmeister tiefer in die Kellergewölbe. Schon bevor der Krieger die schmerzerfüllten Schreie hörte, wusste er wohin sie ihr Weg führen würde.
Die Folterkammer.
Dieser Raum war prinzipiell die erste Anlaufstelle für jeden auch nur halbwegs verdächtigen Unglücksraben, der der Inquisition in die Klauen fiel. Wenigstens dort bekamen die Inquisitoren einmal das zu hören, was sie hören wollten. Dass diese Aussagen mit der Wahrheit meist rein gar nichts zu tun hatten, war dabei nebensächlich.
"Ach übrigens, was meinen Schüler betrifft - ich habe ihm nur beigebracht wie er länger am Leben bleibt. Falls er eine Aubsildung zum rücksichtslosen Töten von Schuldigen sowie Unschuldigen gefordertr hätte, so hätte ich ihn bedenkenlos zu einem Inquisitor geschickt."
Frosts Tonfall erinnerte an ein gewöhnliches Gespräch mit einem alten Bekannten. Ein beiläufiger Kommentar am Rande, mehr nicht.



03.05.2003 19:05#154
Die Inquisition "Da wäre sein Talent auch garantiert besser aufgehoben gewesen." antwortete Tannenberg trocken und ging bis zu einer Zelle am Ende des langen, schmalen Ganges, an dem die Folterkammern angeordnet waren. Der Inquisitor stieß die unverriegelte Tür auf. Der kleine Raum dahinter beinhaltete einen groben Eichentisch und zwei Sitzgelegenheiten. Auf dem Tisch hatte sich mittlerweile eine Daumenschraube eingefunden, allerdings schien Dorrien sie noch nicht benutzt zu haben. Der junge Hexenjäger wischte sich jedenfalls noch immer das Blut von den Fingern, auch wenn das, was noch an selbigen klebte, schon längst getrocknet war.
"Hatte er irgend etwas interessantes zu sagen?" fragte Tannenberg und deutete auf den verängstigten Esteron, Dorrien schüttelte allerdings langsam den Kopf. "Der Kerl kann plappern wie ein Wasserfall, aber etwas wichtiges ist nicht aus ihm rauszukriegen. Um genau zu sein, ich bezweifle, dass er etwas weiß das wir nicht auch wissen."
Tannenberg nickte langsam und winkte dann den Gefängniswärter zu sich, etwas später war Esteron von seinen Ketten befreit. Dorrien beobachtete das ganze ein wenig verwundert, abschätzend musterte er den schwarz gerüsteten Krieger hinter Tannenberg.
Der alte Hexenjäger wandte sich wieder an Frost und wünschte ihm viel Spaß mit seiner Errungenschaft, dann verließ er mit langen Schritten den Kerker, ohne sich nooch einmal umzudrehen.
Er würde sich wohl erst einmal um diesen verdammten Rat kümmern müssen...


03.05.2003 19:29#155
Superluemmel "Folgt mir. Ich habe andere Pläne als euch in diesem Loch vergammeln zu lassen."Mit einem Nicken zu der Wache verließ Frost zusammen mit Esteron das Verließ. Erst beim Ausgang des Verließtraktes wurden sie von einer Wache angehalten."Wo gedenkt ihr mit dem Gefangenen hinzugehen?"
Frost winkte ab.
"Beruhigt euch, es hat schon alles seine Richtigkeit. Dieser Mann ist unschuldig. Mit freundlicher Genehmigung von Ratsherr Norlin."Die Wache musterte den Waffenmeister und seine Begleitung abschätzend. Doch dann trat sie zur Seite.
"Na schön. Aber seid euch gewiss, dass ich dem Ratsherren Bericht erstatten werde."
Der Waffenmeister lächelte.
"Tut was auch immer eure Pflicht ist. Falls es Probleme geben sollte, mein Name ist Frost. Ach, bevor ich es vergesse : Wenn ihr so nett wäret, meinem Begleiter sein Hab und Gut wiederzugeben...."
Leise murrend verschwand der Soldat in einem angrenzenden Raum und kam kurze Zeit später mit einem Schwert und einigen anderen Habseligkeiten zurück. Nachdem Esteron seine Habe an sich genommen hatte, trat Frost unter dem eisernen Gittertor hindurch und stieg die enge Wendeltreppe des Kellergewölbes nach oben.
Erst als sie das Tageslicht erreichten und sich auf dem Weg hinunter in die Stadt befanden, erhob Frost abermals seine Stimme.
"Euer Name ist Esteron?", fragte er mit einem Seitenblick auf seinen Begleiter."Dankt den Göttern, dass ich euch rechtzeitig rausgeholt habe. Nicht jeder verlässt die Kerker der Inquisition lebend. Doch um gleich etwas klarzustellen : Ich habe euch nicht aus reiner Freundlichkeit befreit. Und ich kann euch nicht einfach so laufen lassen."



03.05.2003 22:50#156
manmouse Esteron sah den Waffenmeister mit Verwunderung an. Es war ja schön und gut, das sich der Wanderer wieder auf freiem Fuß befand. Aber das der Mitverursacher an der Tavernenschlägerei, einen Dienst dafür verlangte war ja schon Dreist. Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein?

“ Das könnt ihr euch von der Backe putzen. Durch euch bin ich doch erst in diese Lage geraten. Und jetzt verlangt ihr einen Dienst dafür?“ Esteron blieb stehen und stapfte wütend auf, bevor er in kaltes Gelächter verfiel.
“ Ihr seid echt witzig. Ich denke wir sind quitt. Sagt mir lieber ob mein Freund noch am leben ist. Vorher gehe ich nicht weiter.“

Esteron machte keinerlei Anstalten auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzten, bevor er nichts über den Verbleib von Krieger in Erfahrung gebracht hatte. Was führte der Waffenmeister nur im Schilde? Wieso hatte er sich die Mühen gemacht Esteron zu befreien.



04.05.2003 12:46#157
Sarevok [NPC] ----löschen bitte----



04.05.2003 13:10#158
Skeleon Der Kultist Manfred stapfte wie zuvor voraus und brach mehr durch das Unterholz, als dass er Pfade benutzte. Den Blick meistens auf die Karte gerichtet fand er seinen Weg durch den dichten Wald, blieb hier und da einen Moment stehen um sich neu zu orientieren und marschierte dann weiter.
Leon folgte dem Kultisten auf den Fuß, die kleine Gruppe von Kriegern bildete die Nachhut.
Der junge Dieb war nervös - irgendetwas schien hier nicht zu stimmen.Oft genug war er allein in den Wäldern unterwegs gewesen, um zu wissen, wie wenig sich die Vögel des Waldes um ein paar Menschen kümmerten, die durch das Unterholz preschten. Sie setzten für gewöhnlich ihr fröhliches Lied ungehindert fort. Doch hier ...
Absolute Stille.
Keiner der Männer sprach, nur das Knacken von zertretenen Ästen oder das leise Kratzen von Blättern auf Kleidung war zu hören.
Ungewöhnlich ... als würde der ganze Wald den Atem anhalten und die Gruppe anstarren.
Leon warf einen Blick über die Schulter - er war nicht der einzige, den die Stille beunruhigte, die anderen spähten angespannt in den Wald um sie herum hinein. Nur Manfred schien sich nicht beirren zu lassen und trampelte sich seinen eigenen Pfad durchs Unterholz.

Leon atmete erleichtert auf, als er schließlich nach Manfred aus dem düsteren Wald heraustrat.
Sie befanden sich auf einer großen Lichtung, schwaches Sonnenlicht fiel auf die Wiese vor ihnen. Inmitten des weiten Grasgebietes staken einige Steinquader aus der Erde, bereits dick mit Moos überwuchert, hier und da war der blanke Granit jedoch noch zu erkennen.
Manfred blieb am Waldrand stehen und betrachtete einen Moment die Szenerie.Mehr zu sich selbst als seinen Leuten murmelte er:
"Nun endlich haben wir unser Ziel erreicht ... kein Wunder, dass unsere Späher es nie finden konnten, so tief im Wald und in diesem abgelegenen Tal. Ich frage mich, ob vor uns je jemand hier war seit den Tagen nach dem Kristallkönig."Er beschleunigte seinen Schritt und hielt genau auf die steinernen Überreste zu. Die übrigen Kultisten folgten ihm schweigend, Leon blieb noch einen Augenblick zurück.
Er hatte eine unbestimmbare Bewegung im dunklen Wald hinter sich gesehen. Gesehen. Oder eingebildet?
Er rieb sich über die Augen und spähte noch einmal zurück.
Nichts.
Mit einem Kopfschütteln - Paranoia, krieg dich wieder ein ... - machte er sich daran, den Kultisten zu folgen und ließ den dunklen Wald hinter sich.Dort huschte eine Gestalt noch schwärzer als die Schatten von Baumstamm zu Baumstamm und näherte sich ebenfalls der Lichtung.

Vor der kleinen Gruppe ragten alte Säulen und Steinquader aus uraltem Granit auf, den Bergmassiven der letzten Jahrhunderte entrissen.
Wer mit ein wenig Phantasie die gesamte Szeneria beobachtete konnte die in den Himmel stakenden Säulen für die Rippen einer riesigen Kreatur halten, die hier zugrunde gegangen war.
Wer hingegen mit ein wenig Architekturwissen hinsah erkannte einen Säulengang, der mit großen Granitplatten gepflastert war.
Manfred schritt erneut voran und durchquerte einen Teil des Säulengangs. Nach etwa der Hälfte des Weges tat sich vor ihnen eine Grube aus Dunkelheit auf. Einer der Kultisten entzündete eine Fackel und reichte sie Manfred. Der leuchtete die Vertiefung aus:
Grobe Steintreppen, wie direkt in den Fels gehauen, suchten sich hier ihren Weg hinunter ins Erdreich.
Langsam machte sich die kleine Gruppe an den Abstieg.
Zu beiden Seiten ragten nun die ebenfalls mit Granitplatten verkleideten Wände empor und schlossen das letzte Sonnenlicht aus.
Und je tiefer sie in die Erde eindrangen desto düsterer schien auch das Licht der Fackel zu werden.
Die Wände wurden nach einer Weile zu beiden Seiten überhängend und näherten sich schließlich aneinander an.
Als sie sich in der Mitte trafen und die Kultisten mit Leon als letztem den Tunnel betraten schien die Welt um sie herum in den Schatten zu schrumpfen.Nur Leon sah noch einmal über die Schulter - ein leises Rauschen wie von Gewändern im Wind hatte ihn aufgeschreckt. Doch nichteinmal seine scharfen Augen konnten die Finsternis durchdringen.

Seiner Gefühle ungewiss wandte er sich schließlich ab ... und beschleunigte seinen Schritt, um die Kultisten einzuholen.

Soweit Leon das im schwachen Fackelschein sagen konnte waren die kunstvoll mit Granitplatten bedeckten Wände und der Boden einem grob aus dem Gestein gehauenen Tunnel gewichen.
Hier und da waren eiserne Halterungen in die Tunnelwand geschlagen worden, doch in keiner war mehr eine Fackel vorzufinden.
Mit der Zeit wurde der Tunnel ausladender und die Decke wich nach oben zurück, während der Boden sich immer noch tiefer in die Erde hineingrub.Schließlich nach einem schier endlosen Marsch in der Dunkelheit - Leon fragte sich bereits, ob der Tunnel vielleicht in Khorinis herauskommen würde - hörte der Boden des Tunnels auf abzusinken.
Er war nun wieder - genau wie die Wände - mit Granitplatten ausgelegt. Hoch über sich konnte Leon die Decke nur noch erahnen, das Licht der Fackel schien auf halbem Wege geschluckt zu werden.
Vor ihnen tat sich nun der Tunnel weiter auf und endete schließlich in einer geräumigen und hohen Kammer.
Getragen wurde die Decke von vier hohen, grobbehauenen Granitsäulen, die etwa auf halber Entfernung zwischen den Ecken und der Mitte des Raumes postiert waren.
Dort, in der Mitte der Halle, war ein Altar oder Schrein errichtet worden, auf den Manfred nun direkt zustrebte, dicht gefolgt von den anderen Kultisten, die sich misstrauisch in der Gruft umblickten.
Leon schien es fast, als würden sich einige der Schatten bewegen oder mit einander wispern ... ein leises Rascheln, der Tritt leiser Füße ... und das Flackern ihrer einzigen Lichtquelle tat sein Übriges.
Doch auch Leon näherte sich nach einigem Zögern dem Schrein. Als er näher kam entpuppte der sich als großer, steinerner Sarkophag, an den Seiten reich mit Verziehrungen ausgestattet.
Auf dem Deckel lag ein inzwischen von Staub und Dreck verunreinigtes Tuch aus dunkelblauer Seide.
Manfred packte es grob an einer Seite und zog es beiseite, der Staub wirbelte in einer großen Wolke umher und fing das Licht der Fackel auf. Zwei der anderen Kultisten nahmen lange und dicke Eisenstangen zu Hand und stemmten sie gemeinsam an einer Seite zwischen den Steindeckel und den Sarg. Begleitet von grässlichem Kratzen und Scharren schoben die Männer den Sargdeckel beiseite. Ein Moment der Stille in dem die Steinplatte zu Boden raste, ein lauter Knall der die unheimliche Ruhe dieses Ortes zu entweihen schien - und der Sargdeckel lag entzweit und in Stücken auf dem Boden.
Manfred beugte sich über den Sarg, die Kultisten und Leon taten es ihm gleich.Ein menschliches Skelett lag in einer Pose der Ruhe darin, die Hände auf der Brust gefaltet, noch immer ein reichverziehrtes, silbernes Kettenhemd und darunter uralte, doch edle Gewänder tragend.
Auf der Stirn der Prinzessin befand sich noch immer ihr schmales, silbernes Krönchen.

Manfred fasste sanft und vorsichtig nach den Händen des Skeletts. Er öffnete seinen Griff um einen seltsamen Gegenstand.
Das kleine Etwas rutschte beiseite und fiel neben der Leiche in den Sarg.Der Oberkultist ordnete in einer Geste seines Respekts ihre Hände wieder in ruhender Position an und schnappte sich dann das kleine Ding. In seiner offenen Rechten lag ein etwa eine Handbreit langer Kristall. Seine Oberfläche schien stumpf und glanzlos, die Farbe war von einem dunklen und tiefen Königsblau. Bis auf eine Stelle war der Kristall fast unbearbeitet, nur grob angeschliffen. Doch dort wo sich die Hände der Prinzessin getroffen hatten war der Stein zum Glanz geglättet und ein Kreuz eingeritzt. Nein, kein Kreuz. Ein kunstvoll gemeißeltes Schwert! Bei näherem Hinsehen erkannte man auf der Klinge feine Runen und einzelne Scharten. Leon war unverständlich, wie es dem Künstler gelungen war, auf so kleinem Raum soviele Details unterzubringen.Nur einen Moment später schloss sich Manfreds Hand um den Kristall und er ließ ihn in einer seiner Ledertaschen verschwinden.
Dann gab er Befehl an einige seiner Ordensbrüder eine der Steinplatten aus der Wand heraus zu brechen und als neuen Sargdeckel über das Grab zu legen. Danach wäre das dunkle Tuch, gesäubert von Dreck und Staub, wieder über das Grab der Prinzessin auszubreiten.
"Ich werde ihre Ruhe nicht wieder stören ... und es keinem Grabräuber erlauben, ihre Schätze zu stehlen." sagte Manfred auf Leon's fragende Blicke.
Nach einigen Minuten war die Arbeit erledigt, der Sarg abgedeckt und das Tuch ausgeklopft. Eben bereite Manfred es über den steinernen Deckel aus und wandte sich schließlich ab.
"Gehen wir."

Und so machten sich die Kultisten auf den Rückweg, in Besitz ihrer winzigen, doch kostbaren Beute.
Sie marschierten geschwind den dunklen Tunnel entlang und schienen sich bereits wieder dem Ausgang zu nähern - ein kalter Luftzug strich über Leon's Wangen. Plötzlich begann die Fackel zu flackern und zu qualmen.
Einen Augenblick später verlosch sie mit einem leisen Zischen.Die Männer hinter Leon schienen ihre Angst, die sie die ganze Zeit zu unterdrücken versucht hatten, nicht mehr zügeln zu können.
Leon hörte schreckenserfülltes Geschrei hinter sich, die schweren Schritte von Manfred vor sich.
Und er hörte, dass sich die Schritte entfernten.
So schnell er konnte wetzte Leon hinter ihm her, hinter sich hörte er die Schreie der Männer leiser werden. Irgendwo neben ihm liefen einige der Kultisten, die auch die Nerven behalten hatten.
Zum Glück war der Weg gerade und ohne jede Gabelung und so spürte Leon schon bald die frische Luft der Nacht auf seiner Haut.
Nun brach er aus dem Tunnel hervor, raste die Treppe empor und fand sich im Säulengang wieder. Erleichtert atmete Leon auf, als er das matte Licht des Mondes erblickte.
Hier saß Manfred auf einem abgebrochenen Säulenstück und blickte ihm entgegen. Mit Leon hatten noch vier andere Kultisten den Tunnel verlassen. "Wo sind die anderen?" fragte Manfred in die Runde
Doch weder Leon noch die Ordensbrüder konnten ihm diese Frage beantworten.Plötzlich durschnitten zwei Schreie die Nacht.
Leon blickte zurück zum Zugang der Gruft.
Im schwachen Licht sah er eine Gestalt am Boden liegen und eine andere gekrümmt die Treppe emporsteigen.
Auf dem obersten Absatz brach der Kultist zusammen.
Manfred, Leon und die anderen sprangen auf und rannten zu ihm. Im Rücken des Mannes steckten zwei kurze Wurfmesser, die Kehle, die sich der Tote bis eben noch gehalten hatte war aufgeschlitzt worden. Seine Robe verfärbte sich noch dunkler und unter seinem Hals bildete sich eine im Mondlicht schwarze Lache.
Angewidert wandten sich Leon und die übrigen Kultisten ab.
Manfred zog eines der Wurfmesser mit einem ekelerregenden Geräusch aus dem Rücken des Ordensbruders.
Er wog es in der Hand, wie um sein Gewicht zu schätzen.
"Du bist also hier." murmelte er schließlich.



04.05.2003 16:02#159
Krieger-BP „Hey, Vettel, ich bins, Krieger! Wie geht’s dir?“, fragte der durch die Fenstergitterstäbe guckende Krieger. Aus einem tränenschweißmixigen Blick sprach sie ihm mit weinerlicher und zitternd lauter Stimme entgegen „Bitte, befreit mich! Es ist so schrecklich hier!“
„Psst, nicht so laut! Du holst nur die Wachen!“, flüsterte Krieger ihr zu.
Hey Peter, hast du das auch gehört?
Was soll ich gehört haben?
Na dass gerade!
Ich geh mal nach schauen.

„Vettel, ich muss weg, aber ich komme wieder. Du musst nicht mehr lange aushaaren! Sag mir nur noch schnell, was mit Esteron, dem Blondschopf, geschehen ist!“
„Sie haben ihn freigelassen! Irgendjemand hat ihn weggeschafft, aber ich weiß nicht wer. Bitte helft mir!“
„Verlass dich drauf. Ich werde dich befreien!“

Im nächsten Moment war Krieger in der Dunkelheit verschwunden. Von Gebüsch zu Gebüsch hüpfend, hinter Bäumen versteckend und an Wachen vorbeirobbend, schaffte er es sich wieder sicher von der Burg zu entfernen. Er wäre niemals hineingekommen, doch zum Glück hatte jede Zelle ihr eigenes Gitterfenster. Wie sollte er da nur die Vettel rausholen und wo war Esteron hin?
Es war spät Nachts. Krieger schlenderte durch die Gassen Gothars und kaum eine Menschenseele war noch zu sehen. Knarschend wog der Wind die Bruchbuden des Hafenviertels, wobei sich das elend penetrante Geräusch bis zu Krieger ausbreitete, der es sich mittlerweile hinter einem Haus gemütlich gemacht hatte und versuchte einzuschlafen. Die Erschöpfung gewann und gewährte ihn den Schlaf, den er, nach all den Strapazen, so dringend benötigte.

Krieger wachte er am späten Mittag des darauffolgenden Tages auf. Die Sonnenstrahlen bohrten sich in sein Gesicht, das im Schlaf wohl schon die ganze Zeit angespannt war und jetzt leicht schmerzte. Mit einem Stöhnen rappelte er sich auf und streckte die Glieder in alle Richtungen aus. Dann wandte er sich wieder der Stadt zu. Er musste seinen Freund und Reisebegleiter finden. Ohne in würde er hier nicht wieder verschwinden...



04.05.2003 17:33#160
Tak Eine Bewegung im Schatten, der Kultist fuhr herum. Nichts, nur die Dunkelheit des Grabes hinter ihm. Doch irgendwie war ihm, als würde die Dunkelheit zurückstarren..
Plötzlich schien seine Fackel zu leben, das frische Holz verformte sich, wuchs über die Flamme. Ein leises Zischen. Dunkelheit...
Zuerst Stille. Eine Klinge sang ihr tödliches Lied, als sie durch die Luft schnitt. Ein erstickter, gurgelnder Schrei...
Tak lächelte eiskalt. Sein behandschuhter Finger fuhr über die Schneide seiner Waffe. Ein einzelner Blutstropfen fiel zu Boden. Tak sah ihn nicht, er hörte es...
Die Kultisten flohen aus dem Grab, doch bevor sie es schafften holte das Schwert des Druiden blutige Ernte ein. Eigentlich wusste Tak garnicht so recht, warum er die Leute hier unten abschlachtete. Aber nun ja, seit wann brauchte der Tod einen Grund...?


"Nicht nur hier. Ich bin überall."
Manfred wirbelte herum, ließ die Wurfmesser fallen und riss mit einer fließenden Bewegung sein Schwert aus der Scheide. Die anderen Kultisten sowie Leon taten es ihm gleich. Wie konnte dieser Mensch nur ungesehen aus dem Grab kommen und plötzlich hinter ihnen stehen? War es überhaupt ein Mensch, mit dem sie es da zu tun hatten?
Nein.
Es war ein Baum...
Ein alter, knorriger Baum am Rande des Waldes, ein Gesicht hatte sich im Holz gebildet. Aber keineswegs ein nettes Gesicht, wie es die sprechenden Bäume in den alten Sagen hatten, sondern eine verzerrte Fratze. Aus den hölzernen Augen schien den Kultisten der Tod persönlich entgegenzustarren. Der in den Stamm geschnittene Mund war gespickt mit kurzen, aber verdammt spitzen Zähnen, die Äste bewegten sich wie klauenbewehrte Tentakel...
Manfred fluchte leise, seine Hände schlossen sich fester um den Griff seines Schwertes, langsam wich er zurück.
"Vergesst nicht wer ich bin. Ich bin die Dunkelheit. Ich bin der Wald. Ich bin der Jäger..."
Die Stimme des Baumes klang knarrend, schabend.
"Gebt es auf nach mir zu suchen. Wenn ihr glaubt, ihr hättet mich gefunden, dann habe ich euch gefunden. Wenn ihr glaubt, ihr würdet mich verfolgen, dann führe ich euch nur dort hin, wo ich euch haben will. Denk immer daran, für mich seid ihr nur Beute. Sonst nichts."
Der Baum schwieg kurz, um die Worte wirken zu lassen. Manfred kniff die Augen zusammen. Es sah fast aus, als stimmten diese Worte...
"Geht nun. Ich habe im Moment nicht vor euch zu töten. Doch seid euch stets bewusst dass ich es jederzeit tun könnte."
Stille.


Tak stützte sich an der Wand des Grabes ab, seine andere Hand presste er gegen seine Schläfe. Er fühlte sich ausgelaugt, leer. Der Zauber hatten ihn eine unheimliche Kraft gekostet. Aber er hatte hoffendlich gewirkt. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kultisten Sarevok davon berichteten. Sarevok. Der ausrwählte, wie sie ihn nannten. Ihr falscher Prophet.
Tak war fast schon belustigt bei dem Gedanken daran, warum sie diesem Wesen folgten. sarevok war definitiv kein Geschöpf Innos'. Und selbst wenn, für Tak hätte es keinen Unterschied gemacht...
Sarevok musste vernichtet werden. Der Kult spielte keine Rolle.


04.05.2003 20:11#161
Der Inquisitor Die Tür im Tor der Burg öffnete sich, Dorrien trat heraus. Er trug allerdings nicht mehr seine Novizenrobe, sondern einen roten Mantel. Sein Oberkörper wurde von einem Schienenpanzer geschützt, vergleichbar mit dem eines römischen Legionärs. Neben seinem Schwert hing auch ein Lederbeutel an seinem Gürtel, auf seinem Rücken befanden sich sein Bogen und ein frisch gefüllter Köcher. Der Hexenjäger blinzelte ins Licht der sonne. Mit dieser neuen Ausrüstung fühlte man sich doch gleich viel besser. Und wahrscheinlich würde sie auch bitter nötig sein...
Frost und Esteron waren noch nicht weit gekommen, sie standen vor der Burg herum und stritten sich über irgend etwas. Der inquisitor grinste leicht spöttisch und ging den beiden entgegen.
Frost begrüßte Dorrien mit einem frostigen Blick, der Inquisitor ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken.
"Ich werde euch begleiten. Tannenberg traut euch nicht... Und ich auch nicht. Daher werde ich mitkommen."
Aus dem Tonfall des Hexenjägers ging zweifelsfrei hervor, dass jeglicher Widerspruch ihm an seinen fünf Buchstaben vorbeigehen würde...


04.05.2003 21:06#162
Superluemmel Auch Frost blieb stehen und drehte sich zu Esteron herum.
In einer bewusst langsamen Bewegung verschränkte er die Arme vor der Brust und sah seinen Begleiter ruhig an.
"Im Gegensatz zu euch wurde ich nicht der Brandstiftung angeklagt. Zudem habe ich die Schlägerei nicht ausgelöst sondern versucht die Leben Unschuldiger zu schützen. Falls ihr damit ein Problem haben solltet, bitte! Ihr könnt auch gerne wieder zurück in den Kerker wandern. Ich bin mir sicher, dieser Inquisitor würde sich freuen."
Einige Sekunden lang herrschte Schweigen. Dann fuhr Frost fort."Was euren Freund betrifft, ich habe ihn seit dem Brand nicht mehr gesehen. Ich bilde mir ein, dass er noch einmal zurück in das Haus gerannt ist. Tut mir leid."
Schlagartig verfinsterte sich das Gesicht des Kriegers, als er eine Gestalt in einem roten Mantel aus der Festung kommen sah. Das hatte ihm ja gerade noch gefehlt.
Seine Hände wanderten zu seiner Hüfte um sich um die dort liegenden Schwertgriffe zu schmiegen.
"Wer mich begleitet, entscheide immer noch ich", knurrte er den neu dazugekommenen Inquisitor an.
"Falls ihr euch wirklich einbilden solltet, dass ich mich mit euresgleichen abgebe, habt ihr euch gehörig getäuscht. Eher gehe ich ein weiteres Mal durch den Tod. Macht dass ihr wegkommt, Inquisitor."
Was bildeten sich diese Innostrottel eigentlich ein?
Ständig mussten sie ihm an der Ferse kleben. Wie ein Krebsgeschwür, das sich unaufhaltsam weiter ausbreitete. Erst dieser Paladin beim Herzen des Feuers und jetzt auch noch einer dieser großmäuligen Inquisitoren.
Vielleicht wurde es einfach Zeit, diesen Speichelleckern zu zeigen dass sie in diesen Landen ungewünscht waren....



04.05.2003 21:17#163
Der Inquisitor "Das entscheidet Ihr?"
Dorrien zog spöttisch die rechte Augenbraue hoch.
"Falsch, Frost. Ihr arbeitet für den Rat. Und der Rat will nunmal dass Ihr nicht... unbeobachtet bleibt. Es mag ja sein, dass Ihr Freunde habt im Rat. Aber die haben wir auch..."
Der Blick des Inquisitors wanderte kurz zu Esteron, dann wieder zurück zu Frost, der ihn noch immer hasserfüllt anstarrte.
"Wenn Euch das nicht passt kann ich Esteron auch gerne wieder mitnehmen und Euch die Aufgabe wieder abnehmen. Niemand hat Eure Hilfe - wenn man das überhaupt Hilfe nennen kann - gefordert. Nur ein kleiner Teil des Rates. Also entweder Ihr spielt hier nach unseren Regeln, oder Ihr verschwindet aus Gorthar. Die Entscheidung überlasse ich Euch."



04.05.2003 21:29#164
Superluemmel Jetzt war es an Frost, die Mundwinkel zu einem bösen Grinsen zu verziehen."Ach ja? Nur um eurem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen : Der Beschluss, die Inquisition nach Gorthar zu rufen wurde ebenfalls nur von einem Teil des Rates durchgesetzt. Und dank eurer ach so unfehlbaren Methoden ist ein weiterer Teil sogar schon nach so kurzer Zeit nicht sonderlich zufrieden mit eurer Arbeit."Das Funkeln in Frosts Augen wich einem wahren Blizzard.
"Also entweder passt ihr in Zukunft besser auf, oder ihr verschwindet aus Gorthar ebenso schnell wie ihr gekommen seid. Vergesst nicht, hier gelten andere Regeln als auf dem Festland. Dieses Land hat schon viel durchgemacht, ich glaube das Volk sehnt sich nicht nach einem Beschützer, der die eigenen Lämmer schlachtet."



04.05.2003 21:37#165
Der Inquisitor "Diejenigen, die im Rat hinter uns stehen, bilden noch immer die Mehrheit, Frost. Und das wird auch so bleiben." meinte Dorrien trocken, verschränkte die Arme vor der Brust und sah einfach nur den dunklen Krieger an. Es hätte keinen Sinn, sich mit ihm zu streiten. Er konnte Dorrien genausowenig ausstehen wie der Inquisitor ihn. Aber trotzdem - oder auch gerade deshalb - durfte man ihn nicht aus den Augen lassen. Und um den Rat würde sich Tannenberg schon kümmern...



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