Rollenspiel nach Fall der Barriere
Quests
[GM] Licht und Schatten

29.02.2004 19:37#1
Hilias [GM] Licht und Schatten




29.02.2004 20:18#2
erzähler Prolog
Das Schicksal ist ein grimmiger Narr, der die Menschen in einem blutigem Würfelbecher über den Tisch rollen lässt. Und nie ist er mit dem Ergebnis zufrieden. Wie ein Süchtiger muss er immer neue Würfe machen. Unter seinen flinken Händen stehen und fallen ganze Völker. Wie es ihm beliebt, rennen die Menschen auf blutverscheuchter Erde auf einander zu, töten, meucheln , verderben.
Und dieser grausige Würfelspieler grinst über ihnen. Doch irgendwann, wenn er sich satt am Tod ohne Folgen gesehen hat, wenn er der ewigen Spirale aus Vergehen und Wiedererstehen überdrüssig ist, dann holt er die schweren Würfel hervor. Würfel, die das Sein und Werden aller Menschen bestimmen werden.
So trug es sich zu, das auf Gorthar eine Schlacht tobte, die lange Zeit ihres Gleichen suchen sollte.
Die Heer des Dreigestirns zog gen Westen. Zu suchen die Vernichtung eines tausend Jahre wärenden Schreckens.
Die dunkle Abtei, wie sie in den Geschichtsbüchern vergangener Tage geheißen hat, sollte unter den wütendem Geschrei tapfer Männer erzittern.Lange hatten die Mönche dieser Abtei in der Abgeschiedenheit des Westens, ihr geheimen Zauber- und Hexenrituale durchgeführt. Sie hatten gemordet, gefoltert, verderbt, hatten verseucht und Krankheit geschaffen. Sie hatten Monster und Übelkeiten beschworen und in die Welt gesandt. Nichts kam den Verbrechen gleich, das sie über den Menschen ausschütteten wie einen Kübel Säuere.
Selbst Beliar konnte seine Augen nicht vor dem chaotischen Vernichtungshunger dieser Mönche verschließen. So brachten die drei Götter drei Medien hervor. Mit ihnen und tausend weiteren Kriegern zogen sie gen Westen, brachen den Ring aus Ungeheuern und Söldnern, der sich zur Verteidigung bereit gestellt hatte. Drangen in die Abtei und vernichteten alles sterbliche, un vermeindlich unsterbliche Leben, ob es auf zwei Beinen oder vielen dahin kroch.Nichts hielt dem rechtschaffendem Zorn stand, das sie entfesselten.
Doch der höchste geistige Führer der Abtei, sprach einen mächtigen Fluch. Er berief sich auf die verzerrenden Kräfte des Dämonensternes und sobald sich der unheilige Zenit dieses Himmelskörpers wiederholen sollte, würden die Toten wieder auf Erden wandeln. Um Rache zu üben. Feuer in die Länder der Feinde zu tragen, Tod zubringen ihren Kindern und Frauen. Zu schäden ihr Klöster und Kastelle. Zu roden ihre Städte und zu tilgend ihre Zeugnise. Nicht sollte verschohnt bleiben.



29.02.2004 21:35#3
Veltrin Kapitel 1
Ankunft und Aufbruch

Soviel hatte der Streiter auf sich nehmen müssen. Soviele Entbeehrungen, soviele Verluste, soviel an Kraft hatte er verloren, das er zuerst gar nicht glauben wollte, was er sah. In der Dunkelheit zeichnete sich gegen den Himmel ein mächtiger Bau ab. Veltrin zog seinen Mantel enger an den Körper und danke Lokia dafür, das die Hand des Ewigen ihn hier hergeleitet hatte. Endlich würde er die Auserwählten finden.
Er schaute auf die zwei Steine, die er um den Hals trug. Der eine mattschwarz, der andere samtrot. Beide puliesierten kräftig und je nähr er seinem Ziel kommen würde, desto stärker würde das Leuchten werden.
Seine einzigen Hilfsmittel auf dieser Suche, die erste ihren Anfang nehmen sollte.
Er schritt weiter, erklomm langsam den steilen Pfad, der sich zu der Bergfeste empor schlängelte.
Veltrin hatte zwei Männer auf der Reise verloren. Er war sogut wie am Ende seiner Kräfte, doch der Glaube an seine Aufgabe trieb ihn weiter an. Bald hatte er es geschaft. Nur noch wenige hundert Meter trennten ihn vom Ziel.


01.03.2004 19:01#4
Hilias Vier Männer schritten die dunklen Gänge des Kastells entlang. Der eine war klein und breit, sein Antlitz schien irgendwie die Farb verloren zu haben. Doch seine Augen brannten vor Entschlossenheit und Tatendrang. Hilias, ehmaliger Steinmetz und Waffenknecht der Garde Innos. Dunkel Mächte hatten ihn auf diesen Weg getrieben.
Daneben lief ein ungleich größer, aber dünner Mann der Miliz. Lama, ebenfalls Waffenknecht. Ihn knüpfte gleich zwei Versprechen an den Weg seinen Glaubensgefährten Hilias.
Dahinter liefen zwei finstere Gestalten. Rhodgar und Seraphin, Schwarzmagier des Katells. Ihre Beziehung zum Schicksal Hilias war ungleich kompliezierter, als das des Lamas, doch auch ihre Motive waren stark.
So schritten die Männer über den kalten Boden. Hart schlugen ihre Solen auf, verbissen schauten ihre Gesichter. Aufbruch und Tatendrang lagen auf ihren Gesichtern. Es gab Dinge zutun, von denen noch keiner der Vier nur die geringste Vorstellung hatte. Doch eines war für alle klar. Etwas stand bevor. Hilias schritt weit aus. Einer der MAgier schloss zu ihm auf."Hilias? Wohin wollt ihr jetzt gehen? Was gedenkt ihr nun zutun?"
"Das Leben suchen...aber nicht für mich!" sprach der Steinmetz mit rätselhafter Stimme und erreichte die Eingangshalle. An der großen Statur angekommen, warf er seine ganze Habe an Gold oder anderen Werttümern, die er nicht mehr benötigte, in die Schahle. Nur seine Pfeife und das Rauchkraut behielt er für sich, sowie den Funkenwerfer, seine Waffen und seine beiden Mäntel.
"Lama, wenn du mir folgst, weiß ich nicht, ob du je wieder kommen wirst."Der Waffenknecht lächelte bitter. "Kanns endlich los gehen oder willst du weiter reden schwingen?"
Hilias nickte erleichtert. "Von euch will ich mich verabschieden, meine Freunde. Ihr ward..."
Die Magier sahen Hilias entsetzt an. "Ihr wollt alleine gehen?" sprachen sie fast gleichzeitig.



01.03.2004 19:06#5
Ceron Ceron war es leid sich in den Schatten des Kastells zu verstecken, nun in der Nacht konnte er ja genauso gut in den Innenhof gehen. Der Lehrling bewegte sich also leise an den Kastellwänden entlang, wie ein Dieb, der unentdeckt bleiben wollte, kurz danach erreichte er den Innenhof, wenig später fand er sich auch schon unter der Esche wieder. Er war nicht alleine, die Magierin Rena war auch da, aber das störte wenig, da sie ihn in dieser Dunkelheit sowieso nicht hätte erkennen können. So brauchte Ceron auch seinen Schleier nicht zu tragen, langsam zog er den Stoff von der Haut und atmete tief ein. Er spürte wie die vom Klima etwas feuchte Luft sich in seinen Lungen absetzte um wenig später auch schon wieder mit einem wohltuenden Stöhnen hinausbefördert zu werden. Ceron liebte die Nacht, der Tag war auf seine Art schön, doch der Ruhe und Stille der Nacht konnte er nicht das Wasser reichen.

Auch Rena schien diese Gefühle zu teilen, sie sass jedenfalls regungslos da und blickte in den offenen Sternenhimmel, oder schlief sie sogar? Ceron konnte und wollte es momentan gar nicht wissen. Zusammen genossen sie die Einsamkeit.


01.03.2004 19:38#6
Rhodgar Es hatte eine kleine Zeit gedauert bis Rhodgar überhaupt realisiert hatte, was dieser verrückte Kerl vorhatte. Alleine wollte er sich durchs Land schlagen, um dann schließlich irgendwann am Ziel anzukommen, und dort vernichtend geschlagen zu werden? Für wie dumm hielt Hilias die Schwarzmagier eigentlich? Es stand jawohl außer Frage, dass sie ihn auf diesem Abenteuer, in welch Gefahren es sie auch immer führen würde, begleiteten. Diese Tatsache war eigentlich nichtmal die Gedanken wert, die Rhodgar immoment an sie verschwendete. Weder ihm noch Seraphin käme es in den Sinn, den Waffenknecht alleine von dannen ziehen zu lassen. Schließlich konnte man nicht leugnen, dass sie doch auf eine seltsame Weise an diesen Mann gebunden waren. Ein unsichtbarer Bund hatte sich geschlossen, in dem Moment als die Telekineserollen Wirkung gezeigt hatten, und ihn somit vor dem sicheren Tod durch Ersticken (wenn der Strick ihm nicht gleich das Genick gebrochen hätte) gerettet hatten. Soetwas war kostbarer als so mancher Schatz, wertvoller als vieles Gold. Soetwas nannte man wohl Freundschaft. Und überhaupt, wieso sollte das Lama eine Chance auf eine Menge Spass und Monster haben, und die beiden SChwarzjünger nicht? Rhodgar war sich sicher, dass er mindestens mit seiner Magie eine Hilfe sein konnte, wenn nicht gar mit mehr. Vielleicht wurde ja irgendwann ein kluger Kopf benötigt, in solch einer Situation würde er selbstverstädnlich auch sein Bestes geben. Gleichermaßen dachte er von Seraphin, woraus letztenendes folgte, dass beide ihn gleichzeitig an den Schultern packten, er rechts, und sein Kollege links. Die Lippen zu einem aufmunternden Grinsen gerichtet, ließ er Hilias wissen, dass die beiden dies alles keineswegs akzeptieren würden.

"Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft, dass wir euch alleine ziehen lassen? Soviel wie wir durchgemacht haben, was kann denn da noch groß geschehen? Ihr könnt tun was ihr wollt, doch werdet ihr allerzeit die schützenden Hände Beliars an eurer Seite wissen."

Seraphin unterstrich alles mit einem feierlichen Nicken. Noch immer ließen die beiden nicht von den Schultern des Rotbaarts, und würden es wohl auch nicht tun, solange er nicht Zustimmung preisgegeben hatte.



01.03.2004 19:56#7
Hilias TRänen der Hochachtung und des Stolzes traten in die Augen des Steinmetzes. Er schaut zu Boden, damit es nicht so auffiel und räusperte sich.Dann sah er auf. "Ich danke euch, meine Freunde. Ihr habt viel für mich getan und ich werde im Jenseits nur gutes über die Günstlinge des dunklen Gottes zu berichten wissen. Und wenn sie mich dafür raus schmeißen, kann ich gleich im Schattenreich eueres Meisters ein gutes Wort für euch einlegen."Darüber lachten die Magier herzlich. Hilias bot die Hand vor, Rhodgar und Seraphin legten ihr drauf. Lama trat hinzu, schaut die Magier etwas misstrauisch an, dann zuckte er die Schultern. Er war ein zu offener Mensch, als das er Groll gegen sie hegen konnte, und schlug ebenfalls ein.
"Ich danke euch, meine Freunde." sagte Hilias feierlich. "Kein Verrat, kein Feind und nicht einmal der Tod soll unser Bündnis brechen können." sagte er langsam. "Wir sind ein Ketf. So sagte mien Großmutter immer. Wir sind eine Gruppe, die an das gleiche Schicksal gekünft sind. Seraphin runzelte leicht die Stirn, Rhodgar nickte verstehend, Lamas Augen leuchteten voll wildem Tatendrang. Hilias Augen waren matte, rohglühende Steine in einem toten Gesicht. Er wusste nicht, was ihn erwartete. Doch es würde furchtbar werden. Gerade zu schrecklich, wenn es stimmte, was ihm seine Visionen offenbart hatten.
"Wir haben viel zu sehen und noch mehr zutun. Halten wir uns ran. Ich will noch vor Anbrich der Dunkelheit..."
WAMWAMWAM
Hilias wandte den Kopf zum Kastelltor. Die Magier hoben ihre Köpfe, Lamas Hand wanderte schnell zum Griff seines Schwertes.
Da drausen war etwas und es verlangte Einlass.
Hilias trat der Schweiß in den Nacken. Ein dicker Knoten pulisierte in seinem Hals. Eine unbestimmte Gewissheit, von großen Ereignisen, die ihren Lauf nehmen würden, machte sich in seinem Herzen breit.
"Was immer durch diese Tore kommen mag, seid wachsam..." raunte Hilias und bewegte sich auf die riesigen Flügeltüren zu. Die drei flogtem ihm dicht auf.Am Tor angekommen, nickte Hilias Seraphin zu. Der hob die Hand und sprach etwas in die kalte Luft der Eingangshalle, worauf sich die Flügeltüren lautlos und geschmeidig öffneten.
Hilias sah in die nächtliche Finsternis. Eine Gänsehaut jagte die nächste.Was wartete dort auf sie. In der Finsternis, durch die ihr Pfad verlief.


01.03.2004 20:10#8
Veltrin Veltrin hatte drei Mal gegen die großen Tore gehämmert und das Geplapper der zwei Geister, die in Schädeln gefangen waren, schnell als harmlos, also belanglos abgetan.
Die Türen öffneten sich schleppend. Veltrin sah eine große Eingangshalle vor sich.
Und vier dumm gaffende Ölgötzen. Veltrin sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Na da schau einer an. Was die in Khorines nicht alles reinlassen?" knasterte er mit tiefem Bass und drängte ohne weitere Worte durch die Gruppe durch."Hey..." kam ein schwacher Protest, doch Veltrin hatte keine Zeit mit den vier Witzfiguren zu vergeuden. Er holt den schwarzen Stein unter seinem schwerem Kettenhemd hervor und schritt in die Richtung, in der sich der Leuchtimplus zu verstärken schien.
Dort entlang? Nein, doch ehr da...Ja da war es richtig.
Veltrin schritt hart aus, durchquerte die Gänge und kam eine große Tür. Dort hinter würde es sein. Sein erstes Ziel. Mit einem Tritt sprengte er die Türen auf und betrat eine großen Hof. Ein Baum stand in Immergrüner Pracht in der Mitte. Darunter zwei Gestalten. Veltrin schritt auf die zwei Personen zu. Die vier Würstchen vom Eingang waren ihm gefolgt und schien den Mut wiedergefunden zu haben.
Veltrin bewegte sich mit fließenden Bewegungen, als ihm plötzlich einer der Männer aus der Eingangshalle den Weg versperrten.
"Wer bei Beliar seid ihr und was wollt ihr?" donnerte es. Veltrin lächelte schief.
"Sieh an! Es lebt...und spricht sogar."



01.03.2004 20:19#9
Ceron Ceron wurde aus seinem einsamen Traum gerissen, Licht es kam Licht zu ihm auf den Hof. Schnell warf sich Ceron den Schleier über, Ende mit der Einsamkeit zu zweit, zu dritt geht das aber nicht wenn einer mit solch einem harschen Schritt herumtrampelt.
Auch schon sein Eintritt, wahrlich ein Eintritt dieser Mann hatte das Tor aufgetreten, hier war kein sicherer Ort mehr für Ceron.

Dem sich nähernden Mann stellte sich jedoch einer der Magier in den Weg, aus der Ferne konnte Ceron nicht erkennen wer es war. Dieser Mann schien jedoch nicht darauf einzugehen, er wollte an dem Zirkelmagier vorbei. Ceron rutschte ein wenig näher zu Rena, welche das Spektakel auch verfolgte. Am Ende saß er schon neben ihr, irgendwie dachte er es sei das beste zusammenzubleiben, wer weiss ob da nicht noch mehr solch unbekannte und unerwünschte Gestalten den Hof betreten.


01.03.2004 20:31#10
Renata Das leise Rascheln der Blätter in der Baumkrone über ihr war seit einer ganzen Weile das einzige Geräusch. Sehr beruhigend. Balsam für überstrapazierte Nerven. Warum musste gerade jetzt so ein Tumult da vorn am Eingang zur Halle aufgeführt werden? Eine Menge Leute schienen auf die Esche zuzustürmen, sich gegenseitig behindernd und in den Weg stellend.

Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte die Magierin das Spektakel mit Neugierde bertracht, aber heute war ihr der Aufruhr dort - zuviel Aufruhr. Vielleicht drehte die Gruppe ja ab. Mit der Hoffnung wandte sie ihren Blick wieder dem Sternenhimmel zu. Doch die Hoffnung wurde nicht erfüllt. Angeführt von einem energisch ausschreitenden Fremden hielt die Gruppe weiterhin auf den Baum zu und verursachte dabei zuviel Lärm, um weiter ignoriert werden zu können.


01.03.2004 20:46#11
Seraphin "Ja, wie ihr seht... und im Gegensatz zu euch weiß es sich zu benehmen und ist in der Lage ein Tor auf normale Art und Weise zu öffnen. Geschweige denn sich vorzustellen, zu Fragen ob man erwünscht ist und... überhaupt wer seid ihr eigentlich, verdammt?!"

donnerte Seraphin hervor, während er neugierig den Körper des Fremden musterte, der sich auf ziemlich einfache und doch recht wirkungsvolle Art und Weise Einlass verschafft hatte. Ein wenig respektvoll wanderte sein Blick über die schwere Plattenrüstung des Hühnen, die breiten Schultern und den gewaltigen Speer den er auf dem Rücken trug. Doch dann viel ihm ein das er dem Eindringling genauso wenig Respekt entgegen bringen musste wie dieser ihm und den Anderen, also genau genommen gar keinen. Trotzdem war er schwer verwundert und auch irgendwie beeindruckt das dieser Kerl mit einem Tritt das doch Recht massive Tor zum Innenhof aufgestoßen hatte. Allgemein war er verblüfft von diesem Verhalten. Verdammt was glaubte der eigentlich wo er war?! Normale Bürger trauten sich noch nichtmal freiwillig hier hin und dieser Typ maschierte einfach in das Kastell und brachten den heiligen Hallen des Zirkel ungefähr soviel Respekt entgegen wie einer toten Fleischwanze. Seraphins Augen wurden schmal und er richtete erneut das Wort an seinen Gegenüber.

"Also sprecht, wer immer ihr auch seid!"

zischte er leise. Gleichzeitig sah er aus den Augenwinkeln wie Rhodgar den Fremden einmal umrundete, die Rune schon in der Hand und neben ihm Stellung bezog. Sein Freund schien diese Beleidigung ebenso wenig dulden zu wollen wie er und gespannt wartete er auf die Reaktion des Fremden, während er sich sicher war um ihn herum das schlagen unzähliger unsichtbarer Flügelpaare zu spüren...


01.03.2004 20:59#12
Veltrin "Oh verzeihe mir, das ich meine gute Kinderstube vergass, aber ich habe werde Lust noch Zeit, mich gegenüber einem dürren Klappergestell wie dir zu rechtfertigen. Ich will deinem Hort nicht böses. Ich muss nur etwas überprüfen."Er sah sich nicht um, das war gar nicht notwendig. Die Augen des MAgiers vor ihm spiegelten genug, das er erkennen konnte wie ihn die anderen drei Bursch versuchten, zu umringen.
"Und der Rest von euch hält die Füße still, dann bin ich sofort verschwunden. Ohne das irgendetwas passiert ist."

So drängte sich der Krieger an dem Magier vorbei. Wieder hafteten seine Augen auf dem schwarzen Stein. Das violette Leuchten wurde stärker, schneller. Dann stand es still. Aus dem mattschwarzem Oval war ein hellleuchtendes Kleinod geworden.
Veltrin hob den Blick. Er kniete sich nieder. Sah die Frau an. Sie war es also. Das erste Medium. Der Fokus Beliars. Der Wille der Vernichtung. "Verzeiht mir, werte Dame. Das muss alles ungelaublich verwirrend für euch sein, aber erlaubt mir euch etwas zu fragen."
Die Frau sah ihn aus misstrauischen Augen an. "Mein Name ist Veltrin und ich bin ein weitgereister Krieger aus dem Südwesten Gorthras. Ich will euch fragen, hattet ihr in letzter Zeit üble Träume? Visonen vielleicht?"Die Frau sah Veltrin aus entsetzten Augen an. "Ich will euch nichts böses, glaubt mir. Aber ich bin hier um euch zu erklären, was mit euch geschieht."Die Frau blickte über Veltrin Schultern. Der Krieger drehte sich um, doch konnte nichts erkennen, aus einem rotbärtigem Musekelpacket, das wegen der blassen Hautfarbe, wohl zulange in Höhlen gehaust hatte.
"Lass mich euch erklären, warum ich hier bin. Bitte."



01.03.2004 21:12#13
Teufelslama Die Schwarzmagier verblüfften ihn doch immer wieder, nicht nur gastfreundlich waren sie, auch Ehre und Freundschaft schien ihnen etwas zu bedeuten und was er jetzt erkannte, sie hatten durchaus Schneid.


Ein Krieger war durch die Kastell Tore gebrochen, wie konnte da überhaupt jemand ohne Belagerungswaffen durchbrechen, und schritt selbstsicher ohne jedes Zögern in die Hallen von Beliars Tempel. Wer war das? Zumindest war sein ganzes Bild äusserst beeindruckend, so das Lama sich in die Beobachter Position verdrängt sah. Die schwere Rüstung schien schon in ettlichen Schlachten gedient zu haben und machte trotzdem den Eindruck selbst die Klauen eines ausgewachsenen Drachen stand zu halten. Ein Schwert zierte den Gürtel und auf dem Rücken war ein Speer gespannt. Vor ihnen stand ein Krieger der sich seiner sicher sein konnte und der sich genau darüber sicher war.


Trotzdem waren es Rhodgar und Seraphin die sich dem Fremden entgegenstellten. Ob es daran lag das hier der Frieden ihres Heims gebrochen wurde, ob es an der Respektlosigkeit des Mannes lag oder ob sie einfach nur den Verstand verloren hatten, was spielte es für eine Rolle.


Langsam fasste sich der Waffenknecht ein Herz, wenn die halbe Gruppe schon hier kopflos enden würde wäre die Reise schneller vorbei als er "war doch klar" sagen konnte.


Seufzend bewegte er sich auf den Hühnen zu und bezog mit verschränkten Armen hinter ihm Stellung. Sollte es zu Ausschreitungen kommen wäre er ihm sowie so hoffnungslos unterlegen doch wenn sie keinen Zusammenhalt zeigen würden müssten sie erst gar keine Reise starten.


Verwundert, erblickte er das leuchtende etwas in der Hand des Fremden und folgte mitsammt den anderen auf den Innenhof. Dort lauschte er den Erklärungen die sich nun ergeben würden.



01.03.2004 21:15#14
Renata Eine verrückte Zeit. Noch jemand, der von ihren Träumen zu wissen schien. Dem Krawall nach, den er bei seinem Eintreffen mitbrachte, war es ihm entweder egal, dass man ihm das Fingerspitzengefühl eines Steingolems nachsagen mochte oder es war ihm eilig und wichtig mit dem, was er zu sagen hatte. Oder aber beides.
Die Magierin hatte das Gefühl, in einem Strudel gefangen zu sein. Seit ein paar Stunden war nichts mehr so, wie das, was sie gestern noch als "normal" bezeichnet hätte. Dieser Fremde hier, gerüstet und bewaffnet, wie um in einen Krieg zu ziehen, der aus dem Nichts erschien und sie nach ihren Träumen fragte, war im Grunde um keinen Deut ungewöhnlicher als die Tatsache, dass sie und Hilias...

"Nun, nachdem ihr Euch bis hierhin...durchgekämpft habt" die zornesroten Gesichter derjenigen, die ihn bis hierher verfolgt hatten, sprach Bände "sollt ihr Eure Informationen loswerden. Und steht endlich auf, ich bitte Euch."


01.03.2004 21:17#15
Carras Die Sonne ließ nur wenige Lichtstrahlen herab gleiten , die WOlken waren einfach zu dicht und zu dunkel als dass die Sonne hindurch dringen könnte.Das Singen der Vögel war verstummt und die Luft schien auf den Schultern der beiden Personen zu liegen die vor dem Eingang zur Stätte des Schläfers: Dem Sumpflager standen.

Einer von ihnen lag auf einem großen Stein direkt neben dem Tor , Tarim. Der andere hatte sich in eine Baumkrone gesetzt und betrachtete neugierig den Wolkenverhangenen Himmel, Carras.
Novize und Templer der bruderschaft , die Verfechter des einzig wahren Glaubens.
"Mir ist unwohl Tarim....." begann Carras mit ruhiger aber zugleich besorgter Stimme zu sprechen.
"Etwas besonderes wird passieren......" setzte er nachdenklich nach ohne seinem Freund eine Möglichkeit zu geben zu antworten.

Tarim runzelte die Stirn, scheinbar war er verwundert über Carras´s Worte."Was meinst du damit Carras? Du benimmst dich komisch , erst schleifst du mich von deiner Hütte hierher , zum Eingang des Sumpfes und jetzt érzählst du mir dass etwas nicht stimmt?"
Etwas schüchterndes , ja fast etwas flehendes lag in Tarims Stimme,immerhin hatte Carras das letzte mal als er Bedenken geaüßert hatte auch recht behalten....damals..... kurz vor dem Erscheinen des Erzdämons......
"Merkst du es nicht?!" fragte Carras energisch und mit aufbrausender Stimme."....Nein , nach deinem Gesicht zu schließen merkst du es nicht!"Tarim machte große Augen. "Stimmt , erklärs mir...."
Carras schüttelte den Kopf vor Empörung , die Gabe der Vorraussicht besass leider nicht jeder.
Dafür besaß Tarim andere wichtigere Eigenschaften wie Treue,Ehre und Mut. Und das waren nur wenige seiner guten Eigenschaften.

Trotzdem sah Carras Tarim an dass ihm unwohl war.
Vielleicht besaß er die Gabe der Vorraussicht ja doch?
"Nein Tarim , ich verstehe es selbst nicht........."



01.03.2004 21:24#16
Ceron Ceron lief es eiskalt den Rücken hinunter, dieser Mann liess sich nicht von den Magiern aufhalten und strebte auf die Esche zu, dazu noch einen glühenden Stein haltend, und noch schlimmer er begann Rena anzusprechen. Ceron dachte sich: Na da haben wir's sie hat etwas mit ihm zu tun, Träume deuten will der können, mir wäre es lieber wenn er einfach wieder verschwinden konnte, doch Rena scheint wirklich Träume gehabt zu haben.

In Ceron's Kopf tobte ein Schaukelstuhl der Gefühle, sollte er nun von der Esche weg, zurück in sein Gemach? Nein, das wäre nicht gut, Rena hier alleine zu lassen, er würde einfach sitzen bleiben und hoffen dass dieser Mann mit der imposanten Rüstung ihn nicht für genug wichtig hielt um ihn umzulegen. Dieser Krieger hatte sogar etwas, was die Magierin in der blauen Robe, welche ihren Namen nicht bekannt gibt, nicht hatte. Bei ihm verspürte er die Angst zu sterben, die hohe Magierin hingegen verbreitete nur sehr einflössenden Respekt.


01.03.2004 21:32#17
Veltrin "Ihr seid auserwählt, werte Frau. Auserwählte euers Gottes, Wunder zuwirken, die wie sie nur alle zwei Ewigkeiten gewirkt werden können." sprach Veltrin. Dann erhob er sich zu seiner vollen Größe.
"Der Tod ist unterwegs. Er kommt. Ich weiß, nicht wohin es seine Heere zieht, doch gewiss ist, die Untoten wandern nach Norden."
Er kniete sich wieder nieder und griff Renata an die Schulter."Ihr wisst, wovon ich spreche, nicht wahr? Ihr habt es gesehen. Das Heer. Das graue Heer der Toten...Es ist wirklich. Und es ist bereits auf dem Weg. Nach Norden. Vielleicht liegt sein Ziel sogar auf dieser Insel."

"Das tut es." kam eine tonlose Stimme aus dem Hintergrund. Die Stimme eines Toten. Veltrin fuhr auf. Wie viele hatte er schon erschlagen, und nichts hatte es geholfen. Wieviele sollte er nocht metzeln, bevor sie endlich zu staub vergingen?
"Was ist das?" donnerte er. "Wie konntet ihr mich hier finden? Monster, zeigt eure fauligen Antlitze, damit ich sie spalten kann!"
brüllte er mit markerschütterner Lautstärkte durch den Hof.

Der abgebrochene Rotbart trat vor. Die Blässe seiner Haut, die geistlosen Augen....natürlich! Ein Zombie wie er im Buche stand. Warum war ihm das nicht schon vorher aufgefallen?
Er trat auf den bärtigen Untoten zu, wollte schon sein Schwert zu schlage ziehen, da brannte der samtrote Stein unter seiner Brust, bis die Hitze seine Haut versengte.
"ARGG!" entfuhr es ihm.
"Was ist das? Hexerei?" fluchte er unf zog den Stein hervor. Keine Frage, das Kleinod irrte nie. Dieser...Untote...war das zweite Ziel. Der Fokus Innos. Die Kraft des Feuers.
"Du bist..." stammelte Veltrin.



01.03.2004 21:42#18
Teufelslama Vielleicht könnte der sich mal vorstellen und erklären was er überhaupt will anstatt sich in diese wirren Reden zu kleiden. Das einzige was ihm irgend eine Art von Glaubwürdigkeit spendete war dieser leuchtende Stein den er bei sich trug.


Diese Magierin Beliars war also auserwählt, auserwählt zu was?


Dann trat Hilias vor und mit ihm wechselte der Gemütszustand des Fremden abbrupt. Seiner Körperhaltung nach stand er kurz davor den Steinmetz anzusrpingen und die Worte die er folgen ließ bestärkten die Annahme des Waffenknechts. Langsam spannte er seine Muskeln an, Hilias zu schützen lag noch immer in seiner Verantwortung und wie es aussah würde sich nun die Gelgenheit dazu ergeben.


Doch was war das? Unter seinem Hemd begann ein rotes Leuchten und wieder wechselte die Stimmung des Kämpfers.



01.03.2004 21:44#19
Renata Als der Fremde, der sich Hilias zugewandt hatte, nach dem Heft seines Schwertes griff, war Renata aufgesprungen "haltet ein. und entehrt diesen Platz nicht durch Eurer unangemessenes Brüllen.

Ja, die Visionen, von denen Ihr spracht sind mir nicht fremd. Mir nicht und auch nicht dem Mann, den ihr gerade zu erschlagen suchst."

Beliars Auserwählte also. Was denn noch?



01.03.2004 21:44#20
Rhodgar "Von was für einem Heer faselst du da?" Rhodgar war empört aufgesprungen, hatte er sich doch zuerst auf der Bank, die rund um die Esche errichtet war, niedergelassen. Lange hielt es ihn dort allerdings nicht drauf. "Sprecht, von welcher Gefahr erzählt ihr da? Woher sollen wir wissen dass nicht jedes Wort das euren Mund verlässt..."
Doch abruppt brach er ab. Natürlich, Hilias hatte gestern im Thronsaal ebenfalls etwas von einer riesigen Streitmacht erwähnt. Aber ergab das alles Sinn? Wenn dem so war, dann müsste Rena ebenfalls soetwas gesehen haben. An seine Freundin gewandt sprach der Schwarzmagier nun: "Rena, ist dir etwas ähnliches passiert?"


01.03.2004 21:48#21
Seraphin Verärgert hatte Seraphin registriert wie sich dieser Kerl einfach an ihm und Rhodgar vorbeischob und auf Renata zuging. Während er sich umdrehte hatte er Lama noch einen dankbaren Blick zugeworfen, der Magier hatte sehr wohl mitbekommen wie sich der Waffenknecht hinter dem Fremden postiert hatte. Lama wusste wobei es bei einem Kampf ankam und er war ihm dankbar das er auf seiner Seite gestanden hätte, auch wenn sie, so wies es aussah selbst zu dritt Mühe hätten diesen Riesen von Krieger in Bedrängnis zu bringen. Aber das wäre ihm ehrlich gesagt ziemlich egal gewesen, was bildete sich dieses Schlachtschwein von abgebrochen Möchtegern Kämpfer eigentlich ein...

Trotzdem... so rüde er auch war, viel mehr interessierte ihn was der Kerl hier überhaupt wolllte? Und was hatte er vorhin gemeint, Heer der Toten, Rena eine Auserwählte? Und hatten sie und Hilias etwa den Tod in ihren unruhigen Träumen, ja offensichtlichen Visonen erblickt? Was das Ganze wohl bedeuten sollte...
Mittlerweile hatte sich Hilias aus dem Schatten gelöst und der Fremde schien äußerst gereizt auf ihn zu reagieren, wenn ihn nicht eines der beiden Amulette um seinen Hals zurück gehalten hätte wäre der Waffenknecht jetzt wohl tot...
Obwohl, Hilias konnte ja nicht wirklich sterben.

"Was redet ihr da von Auserwählten? Und einem Heer von Toten?"
warf er jetzt ein und auch die Anderen schienen nun nicht mehr länger auf Antworten warten zu wollen. Doch der Fremde schien im Moment viel zu sehr mit dem Rotbärtigen beschäftigt zu sein, als ihnen antworten zu wollen. Gespannt beobachtete Seraphin das weitere Geschehen und den verstörten Gesichtsausdruck des Kriegers, der jetzt zum ersten Mal Unsicherheit zeigte.



01.03.2004 21:48#22
Hilias Es war alles deutlich vor ihm ausgebreitet. Innos und Beliar hatten sich zwei Medien auserwählt. Diese mussten das Heer der Untoten bekämpfen. Doch mit dieser Erkenntnis kam auch die nackte Panik in ihm auf. Wie sollten sie diese Massen an Übelkeit und Verderbnis nur je bezwingen? Sie allein?
Der Krieger, der sich als Veltrin vorgestellt hatte, gaffte immer noch etwas konstaniert auf Hilias.
"Was ist mit euch?"

Der Krieger klappte den Mund hörbar zu und schüttelte den Kopf."Nichts. Sei es, wie es sei! Wir müssen gehen. Sofort. Ihr und die Frau." Er zeigte zum Baum.
"Es muss noch heute nacht sein."
Der schrill schreinende Vogel der Panik riss sich von der Kette und wirbelte durch Hilias Verstand. "Heute nacht noch?" entfuhr es ihm.
"Packt euere Sachen, ich erwarte euch in der Eingangshalle."Jemand schien einen Protest anmelden zu wollen, aber Veltrin warf einen bösen Blick zurück.
"Wenn ihr die Vernichtung euer Welt aufhalten wollt, folgt mmir oder vergeht. Es ist euere Wahl. Ich bin eure einzige Rettung." Damit verließ er den Innenhof.Hilias machte den Anfang. Er schulterte seine Rucksack und folgte dem Krieger, mit einem seltsamen Gefühl im Bauch.



01.03.2004 21:56#23
Tarim Tarim war seit seinem Training am gestrigen Abend unwohl, eigentlich seit ihn der Wind vom Meer erreichte. Er wusste nicht woher es kam. Eigentlich sollte er sehr zufrieden mit sich sein nach dem Training, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Irgendwas hinderte ihn daran zufrieden zu sein. Ob es wirklich das Meer war, das Meer welches sich in seinem Herzen niedergelassen hatte? Tarim wusste es selbst nicht. So lag er noch eien Weile auf dem Stein und dachte darüber nach. An das was Carras meinte verlor er keinen Gedanken mehr. Er war zuweit davon abgeschweift um darauf zurückzukehren. Seine Gedanke schweiften komplett nu noch um das unbarmherzige und fürchtebare Meer. Doch Tarim liebte es genauso wie er es hasste. Es nahm ihm etwas, doch hatte es ihm auch etwas gegeben.
"Carras", fing Tarim an seinen Lehrmeister zu fragen,"können wir mal zum Meer gehen? Ich weis es ist nicht gerade hier in der Nähe, doch dort habe ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht und ich muss es wiedermal besuchen. So denke ich zumiendest." Seine Stimme war nur leise, doch klar verständlich, als wenn sie aus seinen Gedanken heraussprudelte.
Tarim sah Carras, der immernoch in einem baum hockte, an und hoffte auf eine Antwort.



01.03.2004 21:59#24
Renata Die Vorstellung, dem Heer, das sie ihn ihren Träumen gesehen hatte, entgegenzugehen, drehte sich ihr buchstäblich der Magen um, damit war es aus der Befürchtung Gewissheit geworden.

Aber trotz allem war es wohl der bessere Part, der Gefahr entgegen zu gehen als auszuharren und das anrückende Verderben einfach zu erwarten. So schnell schon... und nichts vorbereitet. Sie eilte denen die sich schon in Richung Halle abgewandt hatten hinterher, schnell noch das Nötigste zu packen.


01.03.2004 21:59#25
Veltrin Veltrin Gedanken war ein riesiges Durcheinander. Ein Untoter war der Erwählte Innos? Konnte das sein?
Aber die Steine irrten nie und er konnte froh sein, das er das zweite Medium so früh erreicht hatte.
Er wartete in der Eingangshalle. Dieser Rotbärtige, war der Erste. Dann folgten die anderen. Die Meisten waren wohl schon abmarschbereit gewesen. Das war gut. Doch sah keiner von ihnen besonders kampferprobt aus.
"Das wird nicht reichen..." sagte Veltrin langsam. "Ich habe jetzt keine Zeit eure Fragen zu beantworten. Dafür ist später noch Gelegenheit. Vorerst müssen wir uns auf den Weg machen."
So verließ er das Kastell, die anderen folgtem ihm langsam und misstrauisch. Nurder Rotbärtige schritt sicher hinter ihm drein.

Die Gruppe verließ das Kastell und nährte sich langsam dem Pryramidental. Veltrin lief vorne Weg, die anderen versuchten schritt zuhalten, doch nur die rotgekleideten Männer schienen traniert genung, um Veltrin folgen zu können."Warum muss es so schnell gehen?" fragte ein Stimme von hinten.Veltrin antwortete nicht. Er deutete auf das Tal vor ihnen.
"Was ist dort? EinLager?"
"J-ah...das LAger *keuch*..der Bruderschaft *jabs*..." bekamm er zur Antwort.Dort werden wir uns mit dem Nötigen eindecken, beschloss der Recke und schritt weiter.
Die anderen murrten schwer.
Fragen wurden laut.
"Warum hat es der Kerl so eilig?"
"Ich frage mich, warum wir ihm überhaupt so blind folgen?"
"Können wir ihm trauen?"
Veltrin hörte sie. Doch es war Eile geboten. Schreckliche Eile.So kam die Gruppe im Pyramidental an. Veltrin sah sich um. Wer konnte ihm hier dienlich sein.
"Du da!" rief er aus und deutete in die Finsternis.



01.03.2004 22:14#26
Carras Carras betrachtete noch einen Moment den Wolkenverhangenen Himmel und rauchte derweil einen Stengel Sumpfkraut.
Langsam drehte er sein Gesicht , und eben so langsam begann er zu sprechen: "Zum Meer? Nun , wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Doch dies ist der denkbar unpassendste Moment dafür ........"
Tarim nickte zögernd , aber dankbar. Das Meer schien ihm viel zu bedeuten. Langsam dämmerte es Carras. Er schaute Tarim so tief in seine Augen wie es von einer Baumkrone aus möglich war.
"Jetzt weiß ich mit was du den Schwertkampf vergleichst".
Er konnte ein Grinsen nicht abtun , Tarim allerdings grinste nicht.
Entspannt hüpfte er der 2,10 Meter große Einhandlehrmeister und Rüstungsschmied den Baum herunter und zog sich seinen zweihänder wieder auf seinen Rücken den er an dem Baum angelehnt hatte als eine Stimme aus der Dunkelheit ertönte.In seiner Nähe schienen mehrere Personen zu stehen die er aber nicht ganz erkannte, mit seinem ganzen neuen Aussehen baute sich Carras in seiner vollen Pracht vor den unbekannten auf und begann mit kalter und gefährlicher Stimme zu sprechen. Er mochte es nicht wenn ihn jemand so ansprach.Wie Tarim reagierte beachtete er garnicht.
"Wer bist du...?! Egal wer , für dich bin ich nicht "du"!"



01.03.2004 22:18#27
Seraphin Das gab es nicht. Jetzt ließ er sie einfach so stehen. Mit einer Mischung aus Unglauben und Staunen aufrund der Dreistigkeit dieses Kerls blickte er ihm hinterher. Doch als er Hilias beobachtete, der ihm ohne Wiederspruch folgte und in Renas Augen sah, merkte er, das hinter dem Ganzen noch viel mehr stecken musste als er erwartet hatte. Und jetzt realisierte er das gesamte Ausmaß....
Heer der Toten...

Das klang einfach zu phantastisch. Ein solches Heer sollte sich gerade auf dem Weg hierher befinden? Das... Das... war nicht zu glauben. Doch jetzt traf er wieder Renas Blick und ihre Augen schienen ihm entgegenzuschreien... das es war sei, das sie es gesehen hätte. Und schließlich hielt er dem Ihren nicht mehr stand. Während Hilias sich bereits aufmachte um dem Fremden zu folgen, drehte er sich schweigend um. Eigentlich... konnte er sich nicht beschweren, wenn das nicht nach Abenteuern klang, was dann? Nur das dieser Fremde ihnen Befehle erteilte... gefiel ihm nicht. Doch schien der Krieger mehr zu wissen, viel mehr als sie alle zusammen und scheinbar hatte das auch noch etwas mit diesen Beiden Amuletten zu tun. Nun, er würde noch Gelegenheit haben ihn fragen zu können, so wie es aussah. Wie hatte er sich Rena vorgestellt? Veltrin? Komischer Name... irgendwie... fremd. Aber das war jetzt egal, ein letzter Blick in die Runde, dann schoss es einfach aus ihm heraus.

"Also ich bin dabei..."

Ohne auf eine Reaktion der Anderen zu warten schritt er durch die aufgebrochene Tür des Innenhofs in Richtung Eingangshalle, warf dem Fremden im vorbeigehen einen schwer zu deutenden Blick zu, registrierte Hilias Körper im Halbdunkel und nahm die Treppe in den ersten Stock. Nach ein paar Gängen und Fluren kam er schließlich in seinem Gemach an und sah sich um. Zufrieden registrierte er den prallen Beutel auf dem Bett und zwei Wasserschläuche direkt daneben. Der Küchendämon hatte ganze Arbeit geleistet. Mit einer schnellen Bewegung schwang er sich die Sachen auf den Rücken, überprüfte nochmal ob alles da war und schickte sich dann an den Raum zu verlassen. Aber plötzlich stockte er...Ein komisches Gefühl beschlich ihn auf einmal, als er in das leere Zimmer sah. Das Fenster offen, die wehenden Vorhänge im stillen Nachtwind und das seltsame Flüstern des Kastells welches ihm auf einmal viel umfassender, eindringlicher erschien. Als ob es sich dagegen wehren würde seine Jünger einfach so gehen zu lassen...oder war es doch nur einfach das Gefühl, als ob man einen guten Freund zurücklassen würde? Mit einem Ruck riss er sich von den unsichtbaren Strängen, die ihn halten wollten, los. Es gab kein Zurück mehr, das Ganze schien sich zu einem großen, wenn auch gefährlichen Abenteuer zu entwickeln. Und er würde es auf keinen Fall verpassen...

Unten angekommen erblickte Seraphin die meisten seiner Freunde bereits im Aufbruch begriffen vor dem Tor, nur der Fremde stand etwas abseits und warf mit dunklen Blicken um sich. Einzig Hilias und Rena musterte er auf eine ganz andere Art als die übrigen Mitglieder ihrer kleinen Gruppe. Schweigend gesellte sich der Magier dazu und stellte sich neben Rhodgar und Rena. Irgendwas... schien ihn auf einmal von unten bis oben zu durchfließen, hatte ihn gepackt. Der Ruf nach Abenteuern, Ferne und ja... auch Gefahren. Doch das war es wert.
Und er war nicht alleine...

Mittlerweile hatten sich alle eingefunden. Veltrin stieß ein paar hastige Wörter hervor und dann gingen sie los. Der Krieger legte ein atemberaubendes Tempo an den Tag und schon nach kurzer Zeit erblickten sie die Pyramiden des Sumpflagers, während die dunklen Mauern des Kastells ihren Bewohnern einen letzten, stummen Abschiedsgruß hinterher zu werfen schienen...



01.03.2004 22:25#28
Veltrin Veltrin erkannte in dem hünenhaften Kerl sofort einen stattlichen Kämpfer. "Macht kurz eine Pause. Wir gehen bald weiter. Dann müsste ihr frisch sein." rief er hinter sich. Die anderen warfen ihm giftige Blicke zu. Doch Veltrin ignoriete sie. Es musste jetzt hart sein. Es durfte keine Zeit verschwendet werden.
"Ihr seid wohl einer der ganz zähen was?" knurrte Veltrin den Gegeüber an. "Das kommt mir wahrlich gelegen. Sagt mir, können wir hier in eurem Lager einige Reisegegenstände erwerben? Vorallem an Verbandszeug und Seilen haben wir großes Interesse."
Veltrin zog einen kleinen LEderbeutel vor. "An fehlender Bezahlung soll es nicht scheitern." Er warf den Beutel in die Finsternis und registierte mit Freude, das der lange Kerl sicher in das Dunkel der Nacht griff, um den Beutel zu fangen."Und dann würde ich euch auch genre einen Vorschlag unterbreiten..." setzte er lächelnd hinzu.
"Denn wo das herkommt"; er deutete auf den Lederbeutel "ist noch viel mehr." beschloss er den Satz.
"Ich begleite einen kleine Reisegruppe...aus Magiern...die nach Gorthar wollen. Doch brauche ich noch ein oder zwei starke Paar Hände, die mir bei der Verteidigung dieses...kümmerlichen Haufens da"; er deutete hinter sich, Lama und Hilias sahen sich verblüfft an, Rhodgar und Seraphin funkleten beleidigt zu dem Mann, " und sie sicher über die Berge zu geleiten."



01.03.2004 22:36#29
Carras Carras gefiel der Ton des Mannes ihm gegenüber nicht.
"Genau , ich bin einer der ganz zähen! Du hast es erfasst!
Wie wäre es wenn du mir erstmal deinen Namen sagst?
Dein Gold kannst du übrigens behalten , mir geht es um wichtigeres als Gold." Mit Schwung warf er seinem Gegenüer den Geldbeutel zu.
"Obwohl ich wenn alles stimmt was du sagst sehr wohl etwas zugreifen werde. Was Reisesachen angeht , mit Seilen könnte ich noch dienen. Wenn auch nur mit wenigen. Ansonsten fällt mir hier niemand ein bei dem ihr so etwas kaufen könntet."

Carras schaute kurz in die Runde und erkannte die Schwarzmagier mit dennen er auf dem Sumpffest zusammen gesessen hatte. Und ... er schnaubte... zwei Gardler."Die Schwarzmagier brauchen wohl keine Hilfe , du und die Rotkittel schon......kurz heißt dass soviel wie ich komme mit!"
Ein Lachen der Schwarzmagier ertönte kurzeitig.
Dann warf Carras einen Blick zu Tarim , er nickte.
"Und ich komme auch mit" meinte Tarim



01.03.2004 23:14#30
Veltrin Na, diese kleine List hatte nur halb geseßen, doch Veltrin hatte zwei weitere Kämpfer dazu gewonnen. Damit war seine Gruppe gestärkt.
Dennoch beschlichen ihn arge Zweifel, als er den Blick über die Krieger und Magier schweifen ließ. Zwei Wachen der Stadt, davon einer untot und auserwählt. Sicher waren sie ohne Kampferfahrung.
Vier Magier, davon eine Frau und sie war ebenfalls auserwählt. Was nicht gerade als Pluspunkt zu verbuchen war. Sie war zu wichtig, als das sie im Kampf in den vorderen Reihen hätte stehen dürfen.
Die Kämpfer dieses Lagers. Sie sahen schon besser aus, aber ihnen fehlte die Bindung zur Gruppe. Noch jedenfalls...
Alle sahen ihn misstrauisch an. In jedem Augenpaar sah er Erschöpfung und aufkeimenden Wiederwillen. Doch er musste sie dazu bringen gemeinsam an einem Strang zuziehen. Er schafte es ohne ihre Hilfe sicher nicht. Er war bis hier her, nur unter Opferung zwei guter Männer gelangt. Ein übles Omen.
"Hört mal alle zu, Leute. Ich weiß, ihr seid erschöpft. Ich weiß, das unsere Abreise hastig und kraftrauben war. Ich weiß, das ihr alle verunsichert seid und mir nicht traut. Dazu habt ihr vielleicht euere Gründe, aber leugnet es nicht, ich sehe es in euer Augen."
Er holte tief Luft.
"Ich treibe euch nur mit solch harten Wort weiter, weil ich nicht weiß, wie weit der Feind schon vorgedrungen ist. Wir haben noch ein weites Stück zu gehen und viele Gefahren liegen noch vor uns. Doch wenn wir es nicht tuen, nicht gehen, wenn wir das graue Heer aus Untoten nicht aufhalten, werden diese Truppen eure Heime schleifen, bis nicht üpprig ist als Staub und Leere. Ich habe sie gesehen. Man kann ihnen nur auf eine Weise entgegen treten. Man muss das Übel an der Wurzel ausreisen."
Er deutete auf Hilias und Renata. "Wir alle sind bedeutungslos. Nur die Auserwählten haben die Kraft, zu tun, was zutun ist. Wir anderen müssen ihnen den Weg breiten. Das kann ich jedoch nicht alleine tun. Ihr müsst mir helfen." Er sah in die Runde. Betretene Gesichter, wo er hin sah.
"Ich bin Krieger, kein Redner. Ich führe Männer und Frauen in die Schlachten und bin es nicht gewohnt, bitten zu müssen. Wenn mein Ton unangemessen war...so entschuldige ich mich dafür."
Er holte ein Stück Brot hervor.
"Es gibt einen Brauch in meiner Heimat. Wenn man mit Fremden zu reisen gesucht, soll man das Brot vorher brechen." Er brach ein Stück ab und reichte den Laib weiter.
"Kaut wohl und sprecht mir nach." Er hielt das Stück kurz hoch."Ich bin Veltrin, erster Krieger des Zirkels der wilden Länder des Westens. Ich komme aus dem Westen Gortars. Wer seid ihr?"
Er wartete, das die anderen es ihm gleich taten.
Es war sowohl als Pause, als auch zur Festigung des Gruppenhaltes gedacht.


01.03.2004 23:29#31
Teufelslama Der Soldat griff sich das Brot, brach es und nahm das Stück in seinen Mund. Während er den Laib weiter reichte konnte er ein unterdrücktes Lachen nicht zurück halten. Das war auch wirklich zu gut, ein völlig Fremder spaziert in die Hallen des Kastells, des furchterregensten Gebäudes in ganz Khorinis, herein lässt eine Horde Schwarzmagier links liegen, erzählt Geschichten von Armeen der Untoten und bringt diese doch recht unterschiedliche Gruppe mal eben dazu ihm Fragenlos zu folgen. Das solle ihm erst mal einer nach machen.

Und nun, nun standen sie im Sumpflager, brachen das Brot und schon hatte der Typ sich zwei Sektenspinner angelacht die der Gruppe folgen sollten, einfach mal eben so wie nebenbei. Was hatte dieser Mann nur an sich das ihm das gelang?

"Man nennt mich Lama, ich bin Waffenknecht der Miliz und Soldat der Garde Innos der ich als Ausbilder der Körperbeherrschung diene. Ich stammte vom Festland Myrtanas doch hab ich hier in Khorinis meine neue Heimat gefunden und wenn ich das so sagen darf: Was zur Hölle geht hier eigentlich vor sich?"

Nun war der nächste an der Reihe



02.03.2004 01:13#32
Renata "Das wollen wir wohl alle gerne genauer wissen. Hoffen wir, dass unserer Anführer hier während unserer Reise etwas freigiebiger mit seinem Wissen um sich wirft."

Sie nahm den Brotlaib entgegen, brach ein Stück ab, hielt das Brotstück kurz hoch, so, wie man es mit einem Becher oder Pokal macht, wenn ein Toast ausgesprochen wird. "Renata, Schwarzmagierin im Zirkel um Xardas. Dienerin Beliars und dem Kastell im Norden zugehörig. Gebe Beliar, dass wir den vor uns liegenden Aufgaben gewachsen sind." Dann biß sie von ihrem Brotstück ab und hielt den Brotlaib in die Gruppe, damit der nächste zugreifen möge.


02.03.2004 13:55#33
Carras Carras war der nächste der das Brotlaib in die Hand nahm.
"Mein Name ist Carras. Templer,Rüstungsschmied und Einhandlehrmeister des Schläfers. Ich würde ebenfalls gerne wissen was hier los ist....."Aber genaugenommen intressierte es Carras nicht sonderlich, scheinbar ging es um kämpfen,kämpfen und nocheinmal kämpfen.
Das war alles was er brauchte.
Mit einem Nicken hielt er das Brotlaib wieder in die Mitte so dass einer der anderen zugreifen könnte.



02.03.2004 14:33#34
Seraphin Seraphin betrachtete einen Moment nachdenklich den Laib, dann Veltrin und dann wieder das mittlerweile kleiner gewordene Stück Brot. Konnte es sein das er sich getäuscht hatte? Diese Geste fand er äußerst... geschickt, außerdem schweißte er damit die Gruppe zusammen und das war wichtig. Zusätzlich gab es ein gutes Gefühl, jeder stellte sich vor und jeder von ihnen war jemand, nicht nur irgendwer. Ein schöner Brauch, vielleicht hatte er den Krieger ja doch falsch eingeschätzt. Immerhin, wenn das mir dem Heer stimmte war wirklich äußerste Eile geboten. Nun, es würde sich herausstellen...

"Ich bin Seraphin, Magier des Zirkels um Xardas und Diener Beliars. Auch ich hätte Fragen doch werden die Antworten bestimmt bald folgen, hoffe ich..."
sprach er in die Runde, während er sich ein Stück des Brotes abbrach und dabei Veltrins Augen fixierte. Dann hielt er den Laib wieder in die Mitte so dass die übrigen noch zugreifen konnten.



02.03.2004 15:46#35
Tarim Nun war Tarim wohl an der Reihe. Er griff nach dem Brot und brach sich ein Stück ab.

"Ich bin Tarim, Novize des Schumpflagers, Gläubiger des Schläfers und Schüler von Carras. Ich komme vom Festland habe hier aber schon vor über einem Jahrzehnt ein neues Zuhause gefunden."

Das war genug, mehr brauchten sie nicht wissen. Tarim interessierte es worum es hier ging und normalerweise wär er nie mitgekommen, doch das Carras mitging war ausschlag genug mitzugehen. Während er das Brot kaute, hielt er den schon stark dezimierten Laib wieder in die Mitte.



02.03.2004 16:04#36
Hilias Hilias war wohl einer der letzten. Er bertrachtete das Stück Brot und nahm es auf. Hielt es hoch und sprach dann langsam. "Ich bin Hilias. Steinmetz aus Khorines." waren seine Wort. Er sah Veltrin kurz an.
"Ich weiß vielleicht schon etwas mehr, als meine Kamaraden hier, doch verlangt es auch mich zu wissen, wie es weiter geht. Und als erstes, wohin gehen wir?"Er steckte das Stück Brot in den Mund und bemerkte verblüfft, das keines mehr für Rhodgar und Ceron übrig geblieben war.
Alle sahen zu den beiden Vergessenen. Die schaute zurück, Rhodgar kratzte sich unsicher am Kopf, Ceron schaute etwas ratlos umher. Dann aber sprach Rhodgar mit gespielt beleidigtem Tonfall: "Ach so ist das, ja? Sich selber vollstopfen, aber die Brüder vergessen? Komm Ceron, in dieser feinen Gesellschaft haben wir wohl nichts mehr verloren." Er tat so, als wolle er Ceron mit sich hochziehen und wütend davon stapfen. Die Gruppe lachte leise.
Hilias lächelte sanft. Dann trat ein seltsames Schweigen über die Gemeinschaft. "Also? Wohin geht es abjetzt?"
Veltrin erhob sich; "Erstmal nach Südwesten. Wir sollten uns sputen, doch rastet erstmal eine Weile. Ich werde der Weil Feuerholz suchen gehen." und wollte schon davon schreiten.
"Und werdet ihr uns danach aufklären?" fragte jemand aus der Gruppe.Veltrin drehte sich um. "Auf dem Weg wird genung Zeit sein. Für heute hattet ihr genung Aufregungen. Bald werde ich euch mehr erzählen."
So verließ er die Gruppe. Hilias horchte, wie der riesige Krieger, fast lautlos im Unterholz verschwand. Die anderen sahen sich unsicher an.Hilias beschloss, nicht lange zu fakeln. Er ging auf die Männer zu, die so unverhofft und kurzer Hand zu ihnen gestoßen waren.
Carras und Tarim. Echte Anhänger des Schläfers. Hilias hatte noch nie zuvor einen ihrer Vereinigung gesehen.
"Ich grüsse euch...oder wie sagt man bei euch. Der Schläfer wache auf?" Hilias streckte die Hand Carras entgegen und nickte Tarim freundlich zu.


02.03.2004 16:18#37
Carras Carras musterte Hilias langsam, er war ein Milizsoldat.
Einer der verlogenen Innos Anhänger , ein Anhänger eines nicht vorhandenen Gottes.
Trotzdem....diese beiden Männer vor ihm schienen sich von anderen Gardlern zu unterscheiden. Vorallem Hilias........

Mit einem lächeln erwiederte Carras den Händedruck.
"Erwache" verbesserte er zwinkernd
"Oder auch: Der Schläfer erwache!"



02.03.2004 16:36#38
Hilias Ein hartes Gesicht, doch zeigte es sich von einer durchaus freundlich Seite, wenn man ebenfalls freundlich war.
Das einfache Einmaleins der Verständigung und Kooperation.
"Ich bin noch nie einem eueres...Ordens begenennt. Man sagt, ihr seid offen für vieles, hab jedoch auch große Geheiminse. Meisterhaft im Schwertkampf sollen euere Templer sein und eure Heilkünste sind viel gerühmt." Carras nickte.Hilias sprach weiter. "Doch sollt ihr auch Götzenanbeter sein, die sich aus einem Haufen fauler Krautraucher oder fanatischen Dämonendiener zusammen setzen..."
Carras Augen blitzen einen Augenblick gefährlich auf und Tarim trat nähr zu seinem Lehrmeister.
Hilias hob beschwichtigend die Hände. "Seid versichert, das ich mir erst selber ein Urteil über eure Tüchtigkeit bilden will. Und bin ich auch ein Diener Innos, so überlasse ich es jeden selbst, unter welchem Namen er das Göttliche anruft." Er deutete auch die vier Schwarzmagier, die sich gerade anregt darüber zu unterhalten schienen, was Veltrin im Sudwesten zu finden hoffte. "Seht doch, ich reise mit dem Feind Innos. SChwarzmagiern aus dem Kastell. Sie haben mich gelehrt, immer auf das Innere zu achten, anstatt sich von Vorurteilen und alten Feden leiten zu lassen." begründete Hilias seine Meinung. Carras warf erst den Magiern, dann Hilias einen nachdenklichen Blick zu.



02.03.2004 17:16#39
Carras Carras konnte sich ein Grinsen nicht abtun.
"Götzananbeter? Soso.....aus unserer Sicht würde diese Beschreibung sehr genau auf euch passen. Aber genug davon, ich erzähle euch gerne einiges über den Schläfer,allerdings vermute ich dass dies ein schlechter Moment dafür ist.Veltrin wird wohl jeden Moment wiederkomme......"

In seinem Inneren war Carras schon ein wenig verletzt, dass sie als Verrückte bekannt waren wusste er ja schon lange, mehr verletzte ihn die Tatsache das ein Milize sich die Mühe machte etwas über den Schläfer und seine Anhänger zu erfahren.
"Vielleicht sind ja nicht alle Innos´ler so schlecht" dachte er langsam.


02.03.2004 19:54#40
Rhodgar Nach dem Vorfall mit dem Brot, welches eben nicht für ihn und seinen Glaubensbruder gereicht hatte, war Rhodgar ein wenig still geworden. Nicht gar, weil er beleidigt war, doch überkamen ihn leise Zweifel, ob die ganze Reise nicht schon am eher mäßig bemessenen Proviant scheitern würde. Er selbst hatte soviel wie hineinpasste in sein Wanderbündel gepackt, dass er wie immer mit einem massiven Stock über die Schulter getragen hatte. Für den Schwarzmagier selber würde es wohl genügen, doch was war mit den anderen? Ach egal, mussten sie sich halt etwas imrpoviesieren wenn es mit dem Essen knapp wurde.
Verträumt blickte der Schwarzjünger in den Himmel, der flammend rot aufleuchtete, als sich die Sonne daran machen ihre täglichen Zyklus zu beenden, und unterzugehen, nur um im nächsten Moment irgendwo erneut in ihrer ganzen Pracht einen neuen Tag einzuleiten. Hier und da konnte man die Siluetten von ein paar Vögeln ausmachen, wie sie so am Abendhimmel ihre Runden zogen. Oder waren sie gar auf der Reise in ein unbekanntes Land? Er hatte mal davon gelesen, dass die Federviecher sich jedes Jahr zur selben Zeit aufmachen würden. Ob man das glauben konnte war eine andere Sache, doch warum nicht?
Genauso machten sie es im Prinzip ja auch. Verließen ihre Heimatstätten, um im Süden Abenteuer zu suchen. Bei genauerem Überdenken eigentlich eine völlig wahnwitzige Idee. Wieso taten sie das überhaupt? Oder anders gefragt, mehr an sich selbst gerichtet nun, warum tat er das überhaupt? Wieviel bedeutete ihm Hilias denn eigentlich. War es eigentlich wert, sich für ihn in die unter Garantie bestehende Gefahr zu begeben? Natürlich, das stand außer Frage. Die Freundschaft hatte sich in den letzten, sicheren Tagen nocheinmal ziemlich verhärtet, wie Rhodgar fand. Und was konnte überhaupt noch auf sie warten, beziehungsweise, welche Gefahren waren überhaupt noch da? Das graue Heer, an dem würden sie vorbeiziehen, unbemerkt. Und die paar Monster die sich am Zielort aufhalten würden, die wären bestimmt nichts im Vergleich zu dem Risiko, was Seraphin und Rhodgar eingegangen waren, als sie den mittlerweile zum Tod Geweihten vor dem Galgen hatten retten können.

Inspiriert von dieser überwältigenden Szenerie die sich ihm am Firmament bot, zückte der Schwarzmagus kurzerhand Pergament und Feder, und begann zunächst schemenhaft, die Konturen und Umrisse seiner Mitstreiter auf Papier fest zu halten. Die Details würden dann später noch folgen.



02.03.2004 21:14#41
Veltrin Der Krieger hatte lange Zeit schweigend im Unterholz geseßen und über vieles nachgedacht. Der Weg würde weit werden. Und gefährlich. Nicht einmal die Hälfte würde durch bringen können.
So sah er nach Südwesten und ihm graute es, vor dem was sie dort erwaten würde. Doch zu verweilen, hieß ihre Chancen nur zu verringern. Und die standen sowieso schon mieß.

Der Krieger der wilden Länder durchbrach das Unterholz und kam zu ihrem Lager zurück. Einige der Männer hatten sich ausgeruht, Lama und Rhodgar saßen still neben einander. Das Bild war friedlich, harmonisch. Einzig.
Veltrin hasste sich dafür, das er diesen Frieden nun wiederbrechen musste.
"Also gut, Leute. Es geht endlich weiter. Wir durchqueren die Wildnis erstmal auf den gewohnten Wegen. In Sichtweite der Bauernhöfe machen wir kurz rast und ich sage euch wie es weiter geht."
Die Gruppe erhob sich langsam. Carras und Tarim waren nirgends zu sehen. Anscheinend holten sie noch einige Sachen aus ihrem Lager.
Darauf konnte die Gruppe nicht mehr warten.

Sie würden den Anschluss halten oder verliren. Veltrin zog den Mantel über die schwere Rüstung und ging vorran. Die Magier folgten, dann die Männer der Garde. Der Auserwählte Innos bildete den Schluss.
"Und sputet euch. Wir müssen uns beeilen." rief Veltrin.



02.03.2004 21:22#42
Renata Gar nicht so lange her, dass sie hier fröhlich gefeiert hatten. Und in dem Templer, den Veltrim dort bei ihrer Ankunft angeheuert hatte, glaubte sie ein bekanntes Gesicht zu erkennen. Aber die Erinnerung war nur verschwommen. Wenn sie an dieses Fest und dann an die Bilder vom brennenden Sumpflager dachte... nein, lieber nicht.

Da kam es ganz recht, dass sie ihre Bündel wieder schulterten und weiterzogen. So willkommen die Rast gewesen war, die Zeit drängte, kein Zweifel. Je schneller sie diese Sache hinter sich brachten, desto schneller waren sie zurück. Wenn sie denn zurück kehren würden.



02.03.2004 21:25#43
Carras Mit einem Kopfschütteln tiptte Veltrin auf die Schulter.
"Anschluss halten oder ihn verlieren,eh?"
Erneut schüttelte Carras grinsend den Kopf und ließ den irrtierten Veltrin stehen , Tarim trottete Carras hinter her und schien ebenfalls darüber zu grinsen dass Veltrin so irrtiert war.
Woer sollte er auch ahnen dass die beiden Sumpfler schon lange wieder da waren und sich in einer Baumkrone verschanzt hatten?

"Los gehts , ich will endlich wieder Spaß haben........"



02.03.2004 21:28#44
Hilias Hilias blieb kurz stehen und warf einen letzten Blick auf das ihm vertraute Khorines. Er wollte noch etwas tun, bevor er von hier fort ging. Sicher würde das für immer sein. So es Innos wirklich gab.
Er kniete sich nieder und breitete eins seiner alten Tabaksäckchen aus, ohne Kordel war es nähmlich nicht mehr als ein Ledertuch mit Löchern im Rand, und hob mit den Händen, die feuchte Erde von Khorines auf das LEderstück. Dann bandete er es zu und zog die Kordel fest. Wer wußte, wo zu das noch einmal gut sein konnte.
Er rieb zufrieden nickend, die Hände am Mantel ab und wollte sich erheben, als hinter ihm eine bedrohliches Summen laut wirde. Hilias drehte sich um und hatte die Hand am Griff des Schwertes.
Was bei Innos, war das?



02.03.2004 21:40#45
Rhodgar Erst ein paar Schritte war die Gruppe gekommen, als ihr Wanderfluss auch schon wieder unterbrochen worden war. Zwar hatten die beiden Sumpfler sowieso noch gefehlt, doch trotzdem wurden sie jetzt schon wieder gestört. Alle anderen hatten bereits die Hände an ihre Waffen gelegt (bei solch Aussichten auf ununterbrochenes Abenteuer wurde man wohl leicht paranoid, was wahrlich nichts schlechtes wahr, denn Angst ist einer der besten Freunde des Menschen. Sie warnt , bringt dazu, davon zu laufen, und damit das eigene Leben zu sichern), jedoch nicht Rhodgar selber. Er kannte dieses Geräusch. Denn während seiner Magieausbildung beim Don hatte er ein ums andere Mal mit eben jenem Summen zu tun gehabt. Auch wenn es für die Gefährten nicht hörbar war, es lag ein kleiner Unterschied in der Tonlage einer normalen Blutfliege, und dem Flügelschwingen eines der Exemplare, die direkt aus der Hölle Beliars gerufen wurden. Das Brummen jener war tiefer, dröhnender, was aber für gewöhnliche Ohren wie gesagt nur schwer auszumachen war.

In jedem Fall näherte sich ihnen dort ein Gerippe einer Blutfliege, beschworen durch die Hände eines Kundigen der Magie Beliars, eines Schwarzmagiers also. Doch Vorsicht hatte noch nie jemandem geschadet, das wusste Rhodgar. Vielleicht war es nur ein Ablenkungsmanöver, eine Falle oder gar ein frontaler Angriff, von wem auch immer eingefädelt. Es war ja bislang nicht bekannt, welchen Gefahren sich die Gruppe ausgesetzt sehen würde.
So griff er geschwind unter seine Robe, und hielt im nächsten Augenblick den feinen Runenstein zur Beschwörung eines solchen Geschöpfes in der Hand. Zunächst umspielten seine Finger die feinen Gravierungen, dann schloss er jedoch für einen kurzen Moment die Augen, konzentrierte sich darauf, seinen Kopf vollends frei von allem zu machen (was ihm für die Situation erstaunlich gut gelang), und begann damit, die magischen Energieflüsse zu leiten, und umzusetzen. Ein kurzes, kaum vernehmbares Beben, ein leiser Knall, und schon brummte ein zweites Knochengeschöpf direkt neben den erstaunt aufblickenden Gefährten.Ersteinmal abwarten, was passiert. Nur nichts überstürzen. schoss es dem Schwarzmagier durch den Kopf, während er mit verschränkten Armen da stand und wartete, dass sich die Quelle des zunächst einzigen Summens endlich offenbarte. Trotz allem legte sich ein überlegenes Lächeln auf seine Lippen, denn er konnte die überraschten Blicke seiner Freunde geradezu spüren.



02.03.2004 21:44#46
Ceron Ceron hörte das Surren einer Schwertscheide, schnell hatte er seinen Dolch in der Hand und drehte sich um, was er wohl mit diesem Ding wollte?Er fand die Quelle des Aufruhrs, eine Skelletblutfliege näherte sich dem Führer Veltrin, was für ein Wunderwerk, Ceron glaubte sie stamme aus dem Kastell. Er packte sogleich seine erste Chance mit der Magie des Kastells in Verbindung zu treten, als er zu Veltrin trat, hatte dieser das Schwert schon in der Scheide und wollte weiter gehen. Doch Ceron blieb vor dem Geschöpf Beliars stehen, er musterte das Blutfliegenskellet genau, da war etwas Magisches an diesem Wesen, jemand musste es beschworen haben.

Ceron blieb nicht lange alleine, schon bald kam Rhodgar zu ihm."Das ist ein beschworenes Wesen, Rhodgar, nicht wahr?"

Rhodgar: "Ja, das ist ein einfacher Zauberspruch, Blutfliegen beschwören, doch wer könnte diese hier beschworen haben?"

"Du sagtest doch ein einfacher Spruch, vielleicht benutzt man sie als Späher! Wir sollten uns in Acht nehmen."

Rhodgar: "Nein, wieso auch, solches Knochenzeug beschwören nur die Kastellmagier, vielleicht sucht uns jemand!"

"Na dann sollten wir ihm eine Information geben."

Rhodgar reichte Ceron ein Stück seiner Pergamentrolle, dieser bekritzelte das Pergament mit den Worten "Momentan Sumpflager, werden bald zum Hügel bei der Taverne < Zur Toten Harpyie > kommen- die Gefährten"
Den Zettel klemmte er der Blutfliege ins Maul, welche ihn schnell an sich nahm und gerade wieder wegschwirren wollte. Zuerst wollte Ceron das Geschöpf nochmals genau betrachten, doch als er die wartende Gruppe sah, entschied er sich widerwillig weiter zu gehen und die Skelletfliege ziehen zu lassen.


02.03.2004 21:46#47
Seraphin Und weiter ging es. Seraphin hatte mit einem Grinsen zu Kenntnis genommen das sich ihre kleine Gruppe nun wieder ein bisschen erweitert hatte, noch mehr freute es ihn dass er diesen riesigen Sumpfler kannte. Carras war sein Name und durch den grünen Dunst einer längst vergangenen Feier kämpften sich die Erinnerungen an ein nicht mehr ganz so klares Gespräch, aber der Templer war ihm sympathisch gewesen, nicht nur weil er mit ihm sein Kraut geteilt hatte. Und jetzt hatten sie einen weiteren Krieger in ihrer Gemeinschaft, das konnte nur von Vorteil sein. Den anderen Mann kannte er nicht, doch dafür würde bestimmt noch reichlich Zeit übrig bleiben. Nur eben jetzt nicht, da Veltrin schon wieder zum Aufbruch rief. Aufmerksam ließ Seraphin seinen Blick kreisen, Rhodgar hatte die Pergamente gerade wieder weggesteckt und er hob sich nun ebenfalls, genau wie Rena und die Anderen. Doch schon nach kurzer Zeit blieben sie stehen, genauer gesagt Hilias, der das Schlusslicht ihres kleinen Trupps bildete. Scheinbar beunruhigt stockte er und wandte sich schließlich um. Verwundert über das Verhalten des Waffenknechts verlangsamten auch der Rest seine Schritte und kam schließlich ganz zum Stehen, während Hilias angespannt in die Dunkelheit hinein lauschte. Neugierig postierte sich Seraphin neben seinem rotbärtigen Freund und trieb ebenfalls all seine Sinne zu Höchstleistungen. Doch das brauchte es schon fast nicht mehr, denn jetzt hörte der Magier ebenfalls das Geräusch welches Hilias bewegt hatte stehenzubleiben. Es war ein lautes Summen, welches immer näher kam. Angestrengt spähte er ins Dunkel, wenn er es nicht besser wüsste würde er sagen das wäre eine Blutfliege, normalerweise für so eine Gruppe nicht gefährlich. Doch die Biester interessierte es nicht wie hoch ihre Chancen standen, in der Regel griffen sie alles und jeden an. Seraphin wusste was die gefährlichen Stachel dieser Monster auslösen konnten, in der Barriere wurde einmal ein Buddler von einem besonders großen Exemplar gestochen. Danach konnte er zwei Tage seinen linken Arm bis zur Schulter nicht mehr benutzen. Langsam spannte sich der Magier während er angestrengt versuchte das Geräusch zu orten...

Dann kam es aus dem Dunkel geflogen, doch nicht etwa eine normale Blutfliege, nein eine Untote wie sie nur die Magier des Kastells beschwören konnten. Gleichzeitig hatte Rhodgar einen fast identisch anmutenden Zwilling gerufen der jetzt schützend vor ihm schwebte. Doch die Blutfliege griff sie keinesfalls an. Innerhalb kürzester Zeit hatte Ceron sich ihr, ganz ohne Scheu, genähert und auch Rhodgar folgte seinem Beispiel. Hastig kritzelten sie irgendetwas auf ein Pergament und...

..steckten es der Blutfliege ins Maul?!

Und jetzt verstand er. Natürlich, ein Bote, warum auch immer. Und, genau wie die Anderen, sah er nun beruhigt zu wie sich das summende Skelett, ausgestattet mit einer Rolle Pergament, wieder in die dunkle Nacht Richtung Kastell erhob.


02.03.2004 21:53#48
Hilias Hilias sah, wie Ceron und Rhodgar sich schienbar ohne Furcht auf das brummende Ding zubewegten. Hilias wandte sich an Renata. "Was ist das, Renata?"


02.03.2004 22:01#49
Renata Renata hatte dem sich nähernden Geschöpft schon entgegegen gesehen. "Das ist zweifelsohne eine Blutfliege. Pardon, eine untote Blutfliege. Ein Geschöpf, das mit schwarzer Magie aus dem Jenseits zurückgerufen wird. Bis jetzt habe ich noch nie eine beschworene Blutfliege gesehen, dafür heute gleich zwei". Dabei wies sie auf die Kreatur, die von Rhodgar herbeigrufen worden war. "Ein Zauber, wie ihn nur die Schwarzmagier beherrschen. Und die Blutfliege, die sich dort nähert, kommt aus Richtung des Kastells und scheint zu wissen, was sie sucht. Uns offensichtlich."

Die Fliege war praktisch einmal um Ceron herum geflogen und drehte schon wieder ab, wohl um zurück zu ihrem Meister zu gelangen. "Halt" rief Renata unwillkürlich. "haltet sie auf. Das muss ein Bote des Kastells sein..." Schon lief sie auf das Geschöpf zu, Hilias tat es ihr nach, war schneller, aber auch er kam zu spät. Wie hätten sie das fliegende Wesen auch zurück halten können?


02.03.2004 22:25#50
Veltrin Veltrin wandte sich entnervt um. Was sollte die weitere Verzögerung dahinten?Kopfschüttelnt, wnadte er sich an den langen Buschen neben sich. "Du heißt doch Lama, stimmts?" Der Angesprochene reckte den Hals, um das Geschehen, im hinteren Teil der Gruppe verfolgen zu können. Dann sah er Veltrin aus wachen Augen an."Wir werden heut Nacht, bei den See hinter dem Hügel;" Veltrin deutete an, wo er meinte, Lama nickte, "übernachten. Morgen geht es weiter. Hilf mir Feuerholz sammeln, solange wir noch Grünzeug um uns haben." sagte er und verschwand im Unterholz.



02.03.2004 22:40#51
Hilias Hilias und Renata sahen der Blutfliege enttäuscht nach. Das kleine Geschöpf war schnell, zwischen den Bäumen verschwunden. Hilias wandte sich an Rhodgar. "Was habt ihr mit dem Vieh gemacht?" fragte er.
Rhodgar und Ceron erzählten in knappen Sätzen, was sie getan hatten. Hilias zog die Augenbrauen zusammen.
Das war äußerst leichtsinnig gewesen. Denn soweit er es nach Renatas Informationen beurteilen konnte, musste die untote Fliege nicht zwangsläufig im Dienst des Kastells stehen.
Doch es war zu spät dafür und lamentieren bracht sie auch nicht weiter. So kehrte sie zur Gruppe zurück, wo die Männer es sich bereits bei einem Traumrufer gemütlich gemacht hatten.
Von Lama oder Veltrin fehlte jede Spur. "Wo sind sie?" fragte Hilias knapp.Die Brüder deuteten unbestimmt ins Unterholz. "Wollten Feuerholz holen. Wir rasten am See, der bei Bengars Hof." kam die entspannte Antowrt eines der Brüder. Hilias schnüfelte interessiert, seine Leidenschaft fürs Pfeifenkraut holt ihn ein, doch Seraphin grinste schräg und zog ihn weg. "Das ist nichts für euch, Herr Steinmetz." sagte er kichernd. Hilias sah etwas enttäuscht auf die beiden rauchenden Gestallten.



02.03.2004 22:55#52
Teufelslama Waren sie nun also komplett, nun müssten sie noch einen Wassermagier aufgabeln um alle Entenitäten zu vereinen, wobei, den Schläfer konnte man kaum als solche bezeichnen oder etwa doch?


Allgemein galt es als bekannt das dieser ein Erzdämon sei, aber ebenso bekannt war auch die Tatsache das Schwarzmagier, mordlüsternde Irre waren die nichts weiter planten als den Untergang der Menschheit herauf zu beschwören. Nun, es würde sich bestimmt die Gelegenheit bieten sich ein eigenens Bild zu machen. Oft hatte Lama von den Kampfkünsten der Templer des Sumpfes gehört und dieser Carras schien die fleischgewordene Bestätigung dafür zu sein, dieser andere, Tarim, meinte er sei Carras Schüler. Bildete der Templer etwa Leute in der Kunst des Schwerkampfes aus? Das konnte für den Waffenknecht nur von nutzen sein, wusste er doch kaum an welchem Ende er seine Waffe zu fassen hatte und angesichts der drohenden Gefahren war es gut sich mit mehr als nur seinen bloßen Händen verteidigen zu können.



Das Auftauchen der untoten Blutfliege schreckte einige der Reisegruppe auf, er selbst kannte das Geräusch noch, hatte es ihn doch erst vor wenigen Tagen auf die Magier Rhodgar und Seraphin aufmerksam gemacht die sich im Wald in dem Hilias Begräbnis statt finden sollte an ihn angeschlichen hatten. Wenn er nicht schon vorher in den Bann des Steinmetzes geraten wäre, an dieser Stelle wäre er es mit Sicherheit. Zu fantastisch waren die Ereignisse der jüngsten Zeit, zu frisch um sich ihrer nicht lebhaft zu erinnern, fast hatte man sie mit Händen greifen können.



Veltrin dieser seltsame Kriege schreckte ihn wieder auf, eine Rast wäre keine schlechte Idee. Sie hatten kaum Weg zurück gelegt doch waren die meisten mehr als verwirrt und vor allem kannte sich kaum einer Gefährten, vielleicht würde eine Nacht am Lagerfeuer dies ändern.


Bevor er dem Fremden ins Gehölz folgte legte er noch rasch seinen Rucksack mit dem Proviant ab, wäre nur hinderlich. Gemeinsam standen die zwei einige Zeit nah beinander, sie sprachen kein Wort doch herrschte keine Angespanntheit zwischen ihnen während sie Ast um Ast sammelten.


"Ich denke das sollte für heute Abend genügen" sprach Veltrin und Lama nickte bestätigend.

Zurück an ihrem Ausgangspunkt sahen sie ihre Freunde die es sich bereits auf der abgesprochenen Weide gemütlich gemacht hatten.



02.03.2004 23:16#53
Veltrin Mit einem angestrengtenem Seufzer ieß Veltrin das Holz auf den Boden fallen und wieß Ceron an, es zu einem Lagerfeuer aufzubauen.
Dann nahm er Platz und schaute zu, wie das Lagerfeuer langsam Form annahm. Die Sumpfler spendet mit einem Feuerstein den Funken und bald prasselte ein wärmendes Feuer.
Die Gespräche waren leise, verhalten. Noch immer lag die Ungewissheit wie eine schwere Last auf der Gruppe.
"Ich werde euch eine Geschicte erzählen. Von dem was uns erwartet. Vielleicht kennt ihr die Legenden ebenfalls, die man sich in meinem Volk erzählt." Alle hörten Veltrin zu.
"Ich habe diese....



02.03.2004 23:45#54
erzähler Am dem Himmel über Khorines funkleten unzählige Sterne. Sie spenndeten fahles Aschelicht, glitztern sie doch so klar, ihre KRaft vermochte nicht zu wärmen. Der See in der Nähe eines Bauernhofes lag ruhig da, die Frösche waren noch nicht aus ihrer Winterstarre erwacht. Glühwürmer stiegen über dem Rohkolben des Schilfes auf. Ihr hellen Leiber tanzten würder dem Wasserspiegel, feine Ringe entstanden, wenn eines der Tierchen sich zu tief wagte, weil ihn das eigene Licht angezogen hatte.
In dieser Nacht saßen sie alle vereint und lauschten der tiefen, wohldröhnenden Stimme Veltrins, der aus den wilden Landen Gorthars gekommen war, um die Auserwählten zu ihrem Schicksal zu führen.
"...Legend schon gehört, als ich ganz klein war. Legenden über einen bösen Ort, dem man nur die Feste nannte. Die Feste des Bösen oder Feste des Todes. Sie lag fern hinter einem Sumpf versteckt und keiner hatte sie je gesehen. Damals glaubte man diese Geschichten, weil man ein Kind ist. Heute glaubt man sie nur, wenn man alles selbst gesehen hat, sowie ich es einst tat.Ich weiß nicht viel zu sagen, über die Vergangenheit der Feste. Ich kenne jedoch ihren Namen. Abtei. So hieß sie. So nannte sie wohl auch die Mönch die dort einzt lebten....und starben."
Der Schein des Lagerfeuers tanzte in schläfrigen Bewgungen über das kantige Antlitz des Kriegers. Die Schatten hoben die Narben und Falten seines Gesichtes hervor. Der Mann hatte zuviel gesehen und war vor der Zeit gealtert."Ihr Motive sind bis heute unklar...wenn sie anbeten oder ob sii sich überhaupt eines Gottes oder eine Gotze bedienten. Sie kannte die Kräfte der Magie." Er lächelte bitter ins Feuer. Ein schneidener Wind bließ über die Aue, als wolle selbst der körperlose Wandersmann versuchen, den Krieger am eRzählen zu hindern."Sie schufen Krankheiten...üble Seuchen...beschworen widerliche Dienerkreaturen und Dämonen, die für sie auf Raubzüge gingen. Um neue Opfer zu holen. Diese unglücklichen Männer, Frauen....und...Kinder, manche von ihnen nicht einmal dem Säuglingsalter entwachsen..."
Er sah jedem lange ins Gesicht, um seinen Worten nachdruck zu verleihen. "Sie folterten sie, testeten Gifte und Säueren an ihnen...verhexeten oder verderbten sie." Er schluckte hart. Der Wind dröhnte erneut, jagte den Zuhören ein Gänsehaut nach der anderen über dne Rücken.
Veltrin erzählte lange, von den Greulltaten der Abtei. Er erzählte von den Heerscharen des Dreigestirns und der drei Medien. Er erzählte von der Unterwerfung der Abtei und von allem, was er sonst noch so wusste. Seine Gefolgsleute, denn nichts anderes waren sie, Leute die ihm folgten, hörten zu, bis auch dem letzten das Wasser in den Adern zu frienen drohte."Und jetzt ist dieses Heer aus vielen tausend Untoten hierher unter wegs. Was sie gerufen hat, was sie antreibt, was ihr Ziel ist, das weiß ich nicht zu sagen. Doch bei den Göttern der vier Lüfte, ich weiß, das sie nach Norden ziehen, ich weiß, das sie nur die Vernichtung des Lebens kennen und ich weiß, das wir;" er sah in die Runde," die einzigen sind, die sie aufhalten können. Jetzt wisste ihr, was ich weiß. Wenn wir die Abtei erreichen, muss etwas geschehen. Was, das werden die Medien allein zu sagen vermogen, sobald die Zeit gekommen ist. Doch nicht im Augenblick, kann ich euch mehr nicht sgaen." Das war gelogen, aber er wollte ihnen nicht vollends die Hoffung nehmen."Ich bin müde." sagte er langsam und rollte sich am Feuer zusammen. "Schlaft schnell, hier in diesem Land sind wir noch sicher. Hier brauchen wir keine Nachtwachen. Ruht euch aus. Morgen müssen wir die verlorene Zeit wieder ein holen."

Die Stern funkleten blass, das Feuer knackte. Die Mtiglieder derGruppe saßen noch lange schweigsam am Feuer. Keiner mochte seine Gedanken, seine Ängst im Augenblick in Wort zu kleiden. Versuchte es jemand, so verzagte er schnell und klappte den Mund wieder zu. Veltrin lag noch lange wach. Schlafen konnte er einfach nicht. Er hatte es über die vielen dunklen Nächte verlernt.


03.03.2004 19:41#55
Hilias Hilias erwachte kurz nach der Därmung. Nebelbänke zogen üder den See, das Grass stand im nasskaltem Morgentau, die Vögel legten die zwiten Akt ihres Morgenkonzertes ein.
Das Land lag in verschlafener Ruhe vor ihm. Er setzte sich auf und schmatzte herzhaft, kratzte sich am Brat und sammelte einige graue Strännen heraus, die zu Asche verfielen und glühend davon trieben.
Veltrin saß, den Mantel eng um den Körper geschlungen, aif der anderen Seite der Feuerstelle und verfolgte das Schauspiel.
"Wie hat Innos nur dich erwählen können?" flüsterte er leise, doch kein Vorwurf lag in seiner Stimme.
Hilias sah zerstreut zu Veltrin. "Das würde ich auch gerne wissen." nickte der Steinmetz betrübt.
Veltrin streckte die rechte Hand unter dem Mantel hervor und griff über die toten Kohlereste zu Hilias hinüber. Er musste sich vorlehnen, doch sein massiger, muskulöser Körper schaffte das spielend.
"Darf ich?" fragte er, Hilias lächelte nur und nickte.
Veltrin zog ein einzelnes Haar aus dem Bart. Seine Augen müssen scharf wie Rasierklingen sein...dacht Hilias. In diesem Dämmerlicht...

Veltrin sah zu, wie die hellrote Haarelle grau wurde, zu Asche verdarb und sich mit dem Wind davon machte.
"Dein Körper vergeht langsam, richtig?"
Das Lächeln auf Hilias Gesicht wurde schwächer, schmolz wie Schnee in der Frühlingssonne.
"Ja, es scheint fast so..." sagte er und überblickte mit müden Augen die sanften Hügel von Khorines.
"Ein Grund mehr, sich zu sputen." meinte Veltrin knapp.
Hilias sah Veltrin an. "Wohin ziehen wir? Wohin wird es nun gehen?"Der Krieger sah mit sorgendurchfurchten Gesicht nach Südwesten."Wir werden den Gebirgspass in Südwestlicher Richtung überqueren und dann zur Küste weiter ziehen. Dannach geht es nach Gorthar."

Hilias überlegte kurz, kann sich allerdings zu schlecht in der Tophgraphi der Insel aus, als das er sagen konnte, ob das ein guter oder schlechter Weg war."Das graue Heer kommt von Süden, ist aber weit im Westen. Es wird nicht auf Wege, Gebirge oder Meere achten. Es wird stikt nach Norden wander, weshalb wir nach Osten gehen und auf See einen Haken nach Westen schlagen."Hilias holte seine Pfeife vor. "Wir brauchen neues Holz." Veltrin erhob sich, Hilias tat es ihm gleich und warf die Pfeife auf die Decke zurück.Beide gingen los, dem nahen Wald entgegen. Sie durchschritten gerade eine niedrige Senke, in dem das Grass hüfthoch stand, als vor ihnen ein tiefes Grollen ertönte. Hilias wusste noch gar nicht, woher es stammte oder von wem es verursachte wurde, da hatte Veltrin schon den schlanken Kriegshammer zur Hand."Zurück..." fuhr er Hilias an und stellte sich vor ihn.
"Aber was..." fragte dieser und versuchte zu sehen, was sich vor Veltrin abspielte, doch der Umhang wehte ihm ins Gesicht.
"ZURÜCK BEI DEINEM VATER! WAS IMMER ES IST, ES IST VERDAMMT GRO...."Der Rest ging in einem ohrenbetäubenden Lärm unter. Hilias rannte zurück zum Lager und hörte noch, wie Veltrin seltsame Worte in die Luft schrie, dann hörte er Kampfeslärm und traf endlich im Lager ein. Seraphin war gerade erwacht und wollte Hilias begrüssen, doch der Steinmetz hatte keine Zeit dafür.Als er zu atmem gekommen war, brüllte er die anderen aus den Decken."Da...ist...DA IST EIN MONSTER! ES TÖTEN VELTRIN!!!" gellte es durch die klamme Luft.



03.03.2004 20:22#56
Seraphin Seraphin fuhr hoch, rieb sich irritiert die Augen und schaute sich hastig um. Noch halb im grauen Netz des Schlafes gefangen registrierte er die panischen Schreie von Hilias und vernetzte die einzelnen Laute zu einem sinnvollen Satz...nur um kurz danach entsetzt aufzuspringen, als er bergriff was die Worte des Waffenknechts zu bedeuten hatten. Sie wurden angegriffen! Hastig strampelte er sich aus der Decke die er im Schutz gegen die Kälte der Nacht zusätzlich mitgenommen hatte und versuchte sich so schnell wie möglich ein Bild der Lage zu verschaffen. Hilias stand keuchend in der Mitte des kleinen Kreises aus verschlafenen und halbwachen Personen die nun langsam in die Realität zurückfanden und setzte gerade an zu erzählen was er gesehen hatte...
...da wurde er von einem wütenden Schrei unterbrochen, gefolgt von einem ziemlich flinken Veltrin, der halb rückwärts rennend in ihr Blickfeld stolperte. Wie gebannt starrte der Krieger auf eine Stelle in den Büschen, während er hastig seinen gewaltigen Speer vom Rücken nahm und sich in Kampfhaltung begab. Alle wandten ihre Köpfe in die Richtung und betrachteten verwirrt den gespannt dastehenden Hühnen, welcher sich voll und ganz auf in der Dämmerung daliegenden Bäume vor ihm konzentrierte, während er sich sammelte. Irgendetwas gewaltiges krachte da durchs Unterholz, Äste splitterten und ein markerschütterndes Brüllen suchte sich den Weg in die erschreckten Ohren der Gruppe das ihnen endgültig klarmachte was da angerannt kam...

"ES IST EIN SCHATTENLÄUFER!"

brüllte Veltrin noch, kurz bevor irgendetwas Riesiges mit einem gewaltigen Sprung in ihr Sichtfeld gelangte. Es schien, als ob der Boden unter dem unvorstellbaren Gewicht des Monsters erzitterte und diese Reaktion setzte sich bis in die Gliedmaßen der erschrocken da stehenden Gruppe fort. Veltrin hatte Recht, es war ein Schattenläufer...
Respektvoll betrachtete Seraphin das ehemals schöne Fell, welches jetzt stumpf geworden und in Fetzen von dem Leib dieser Kreatur herunter hing. Die gewaltigen Muskelstränge waren zu verfaulten Fleischresten geworden und dem Verfall anheim gegeben, bis sie schließlich nur noch symbolisch die knöchernen Gliedmaßen dieser untoten Bestie vor ihren Augen zu zieren schienen. Dann traf sein Blick in die leeren Augenhöhlen... und im selben Moment begriff er, was Veltrin ihnen jetzt ebenfalls zubrüllte.

"Nun schlagt da nicht Wurzeln, verdammt!"

Carras war der erste, welcher mit einem Ruck sein Schwert zog und sich in Kampfhaltung dem untoten Herrn der Schatten näherte. Auch die anderen machten jetzt anstalten, während Veltrin und der Templer bereits den fauchenden Schattenläufer eingekreist hatten, soweit es ging. Dieser ließ den Blick seiner leeren Augenhöhlen immer weider zwischen den beiden Kriegern hin und her wanderen. Entschlossen packte Seraphin seinen Stab fester und trat ebenfalls hinzu. Mit einem Ruck sauste der bleiche Schädel herum und ein paar Fleischfetzen segelten in das Dunkel zwischen den Bäumen, während die Bestie über ein drittes potenzielles Ziel zu entscheiden hatte...



03.03.2004 20:23#57
Carras Carras blickte auf. Mit einem Stirnrunzeln auf dem Gesicht begann er zu sprechen:"Das heißt "Es tötet Veltrin!"......."
Mit einem Kopfschütteln richtete sich Carras langsam auf und begab sich Schritt für Schritt in die Richtung aus der Hilias,schon beinahe kreischend, angerannt kam.
Nach einigen wenigen Schritten drehte er sich nochmal um: "Nur die die ein wenig Magie beherrschen oder wenigstens ein klitzekleines bisschen mit dem Schwert umgehen können kommen mit.
Der Rest bleibt hier.....!"

Carras´s Ton war klar.Es war ein Befehl, keine Frage oder eine Feststellung. Und jeder der sich daran nicht halten würde würde sein blaues Wunder erleben.Hätte Carras seinem wahren Gefühl nachgegeben hätte er dagestanden wie ein kleines Kind. Innerlich rief er "Meins,meins,meins,Das ist mein Gegner!Geht weg!".
Nach wenigen Schritten,inzwischen rannte Carras, bekam er zu sehen gegen was Veltrin kämpfte. Es war groß und sah siemlich kräftig aus, es war ein Schattenlaüfer.Aber kein normaler, ein Untoter!
"Erst ne Blutfliege und jetzt das,ich hasse Untote!"

Veltrin schein etwas in Bedrängnis geraten zu sein, alleine hatte er dem Biest nicht viel entgegen zu setzen. Zumindestens vermutete Carras das.
Mit einem tödlichen Grinsen auf den Lippen sprang Carras dazu und versetzte dem untoten Biest schon die ersten gut plazierten Schläge.



03.03.2004 20:36#58
Ceron Geschrei, Rufe, Stimmen von Veltrin und Hilias, Schwerterzücken, der Kampf war schon in vollem Gange. Ceron wusste nicht was zu tun sei, die Waffenkundigen kämpften gegen einen untoten Schattenläufer an.
Doch in Cerons Kopf hallten die Worte:
"Nur die die ein wenig Magie beherrschen oder wenigstens ein klitzekleines bisschen mit dem Schwert umgehen können kommen mit.
Der Rest bleibt hier.....!" immer wieder, die Worte die Carras sprach bevor er sich in das Getümmel warf.

Ceron entschied sich für die sichere Variante, wozu auch Kräfte verschwenden, er konnte ja eh nichts ausrichten und wenn diese Expedition schon an einem Schattenläuferchen scheiterte dann war der ganze Ausflug wohl schon der kostenlose Eintritt in Beliars Reich. Viel Glück wollte er noch hinterher rufen, als er sah wie Veltrin von dem Untier übel ramponiert wurde. Doch das Untier schien wieder keinen eigenen Willen zu haben, es musste also beschworen sein. Ceron konnte einen Gegenstand erkennen, welcher um den knöchernen Hals des Tieres gebunden war, doch das war auch schon Alles, was ihn an diesem Kampf zu interessieren schien. Vielmehr interessierte er sich für den Absender dieser Todesengel, wer war es wohl? Gedankenversunken, das Kampfgeschehen schon halb vergessen machte er sich ans Holz suchen. Zuerst die trockenen dünnen, dann die trockenen dicken Stämme und Äste...



03.03.2004 20:37#59
Teufelslama Der Waffenknecht erwachte vom rufen Hilias`, der Dreck war noch nicht aus den Augen gerieben als er schon mit einem Satz auf den Beinen landete und loslief. Wer oder was griff sie da an oder besser, was zur Hölle war so unverfroren sich einem Krieger wie Veltrin entgegen zu stellen?


Aus den Augenwinkeln konnte der Soldat erkennen wie auch die anderen erwachten und sich kampfbereit machten. Nur dumm das der Kampfschauplatz entfernt vom Lager war, so würde Veltrin erst einmal ohne Hilfe ausharren müssen, doch machte sich Lama weniger Sorgen um ihren Führer als um sich selbst und den Rest der Gruppe, schließlich waren die wenigsten von ihnen ausgebildete Kämpfer und auch er selbst würde nicht viel gegen einen mächtigen Feind auszurichten haben.

Und dann sahen sie es, es war gewaltig, es war hässlich, es war untot, und es hatte schlechten Atem. Ein Schattenläufer oder besser das was von ihm übrig war stand nun vor ihnen, fast nur ein Skellet das sich auf sie zu bewegte. Schon die lebenden Exemplare waren mehr als gefährlich ganz zu schweigen von einem Untoten.



Carras brüllte einen Befehl in die Gruppe die langsam den Schauplatz erreichte.

"Mich raushalten und dir den ganzen Spaß überlassen? ... Nichts gibts."
ein Lächeln lag auf den Lippen des Waffenknechts, am liebsten hätte ers ich tatsächlich rausgehalten aber jeder einzelne der Gruppe wurde noch gebraucht, sie konnten es sich nicht leisten wenn sich ihre Kämpfer beim erst besten Konflikt verletzten.



An den anderen vorbei rannte nun der Waffenknecht, wie er so ungestüm losstürzte musste er entweder wahnsinnig oder lebensmüde gewirkt haben. Selbst das tote Ungetüm schien von dem roten Gummiball überrascht zu sein, der einzige Grund der Lama dies überleben ließ.


Nach seinem Sprint sprang er kurz vor dem Schattenläufer ab, kam auf und holte sich so den nötige Schwung um einen Salto zu vollführen, er landete rittlinks auf dem Rücken des Tieres, schnell schwang er seine Beine herum und nun saß er wie ein Reiter auf seinem Pferd, ein äusserst bizarres Pferd zugegeben.


Nun, hier oben stellte er jedoch fest das das ganze wohl ein wenig unüberlegt war, was sollte er hier überhaupt machen ausser sich festzuhalten denn der Schattenläufer bockte gewaltig und versuchte den Soldaten abzuwerfen.

Fiebrig überlegte er und dann sah er es, am rechten Vorderlauf war der Knochen zu sehen, würde es ihm gelingen sein Messer in das Gelenk zu treiben wäre das Ungetüm lahm, keine schlechte Idee lobte er sich selbst aber die Umsetzung stand auf einem anderen Blat.


Sich mit der linken "im Sattel" haltend versuchte er nun das Messer zwischen Knochen und Gelenk zu treiben doch rührte sich nichts auch nur einen Millimeter, Lama blieb keine Wahl als mit aller Gewalt und beiden Händen zuzustechen. Er bot alle seine Reserven aus und mit einem gewaltigen Ruck schaffte er es.
"Hab dich." freute sich der Soldat... Sekundenbruchteile bevor er feststellte das er sich nicht mehr festhielt und vom wilden Schattenläufer abgeworfen wurde. Nicht die geringste Chance sich abzufangen, der Körper wurde einfach gegen einen Baum geschleudert und blieb dort reglos liegen.


Alle Luft war aus einen Lungen gedrängt worden, die vom Kampf mit Hilias gebrochenen Rippen fühlten sich an als wären sie pulverisiert worden, nun lag es bei den anderen.

Immerhin hatte er seinen Teil noch leisten können.



03.03.2004 20:51#60
Renata Verflixt, warum hatte sie bloß den Schattenflamme-Zauberspruch nicht mehr und öfter geübt? Dass sie an dem Abend noch nicht wissen konnte, wie schnell und wie dringend diese Fertigkeit gebraucht werden würde, war in dem Augenblick, als der Schattenläufer die Gruppe erreichte, nur ein schwacher Trost.
Aber so konnte die zauberlose Magierin nur sehen, dass sie denen, die sich dem Untier in den Weg stellten, nicht in die Quere kam. Den Gedanken, die untote Kreatur mit einem Lichtzauber zu blenden, verwarf sie schnell wieder, als sie die leeren Augenhöhlen bemerkte. Der Spruch würde hier nichts ausrichten.
Die Kämpfer standen dem Vieh jetzt gegenüber, Rhodgar hatte bereits eine Rune ergriffen und suchte sich gerade eine günstigere Angriffsposition. Die Hiebe, die die Kreatur gerade einstecken musste, machten sie so wütend, dass sie mal links, mal rechts nach den Waffen schnappte, ohne bisher Schaden angerichtet zu haben. Dabei entblößte das Tier seine Kehle und damit einen Beutel, der um seinen Hals hing.



03.03.2004 21:29#61
Seraphin Erstaunt und fast schon lachend hatte Seraphin den Ritt von Lama auf dem Schattenläufer beobachtet. Dann fiel ihm wieder ein wie Ernst ihre Lage eigentlich war. Das, was da vorne vor sich hintobte, war nicht irgendeine Bestie, nein sie hatten es mit der untoten Version eines der schlimmsten Monster in Khorinis zu tun. Und damit war nicht zu spaßen... Mittlerweile hatte Lama seinen Höllenritt beendet, jedoch nicht erfolgslos. Die Bestie schien sich immer noch rasend schnell zu bewegen, und sie kannte keinen Schmerz. Trotzdem, der eine Vorderlauf hinkte beträchtlich und die geschmeidigen Bewegungen des Schattenläufers hatten an Zielsicherheit und Schnelligkeit eingebüßt. Zusätzlich drangen Carras und Veltrin immer wieder mit harten Schlagfolgen auf die knöchernen Gliedmaßen ein und tänzelten geschickt um das Monster herum, während dieses wie wild brüllte und von den vielen Gegnern aus der Fassung gebracht schien. Insgeheim bewunderte Seraphin die Kampfweise der beiden Krieger. Sowohl der Templer als auch ihr Führer ergänzten sich gegenseitig perfekt, obwohl es der erste "gemeinsame" Kampf von ihnen war. Und was konnte er tun? Nicht viel... das knöcherne Ungetüm dort vorne war ein ganz anderes Kaliber als eine Blutfliege oder Riesenratte. Die Pranken rissen tiefe Wunden in den Schoß der Erde während sich der, durch unsichtbare Fesseln zusammengehaltene Körper , wie wild immer wieder in die Waffen der Krieger warf. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, mit der er Schaden anrichten konnte, irgendeine...
Und dann kam ihm eine Idee. Ob sie funktionieren würde wusste er nicht, aber alles war besser als einfach zuzusehen. Entschlossen packte er seinen Stab fester und wartete, bis sich der Schattenläufer erneut umgewandt hatte und ihm ihm Zweikampf mit Veltrin den Rücken zukehrte. Während der Krieger die Bestie mit seinem Speer auf Abstand hielt, sprintete Seraphin los. Aus den Augenwinkeln registrierte er noch einen verwunderten Blick von seinen Freunden, dann konzentrierte er sich wieder vollends auf die Bewegungen der Bestie. Schließlich war er bei ihr angelangt. Noch im Laufen rammte er seinen Stab irgendwo in den knöchernen Brustkorb des Schattenläufers, bevor er sich mit voller Wucht gegen das glatte Holz warf und ihn wie einen riesigen Hebel benutzte. Und es krachte! Ein markerschütterndes Brüllen schallte durch die Dämmerung und übertönte für einen Moment die Kampfgeräusche. Irgendetwas in dem Leib der Bestie war zerbrochen, sein Plan war aufgegangen. Doch viel Zeit sich darüber zu freuen blieb dem Magier nicht. Hastig ergriff Seraphin wieder seinen Stab und registrierte erfreut die Knochensplitter welche plötzlich um ihn herum den Boden zierten. Dann hastete er mit einer Mischung aus Stolpern und Rennen wieder zurück in sichere Entfernung. Er war noch kein Krieger, noch nicht. Diese Aufgabe würden Veltrin und die anderen Kämpfer meister müssen, ab jetzt konnte er nur noch zuschauen, während er sich keuchend neben Rena postierte und gebannt den weiteren Verlauf des Kampfes beobachtete...



03.03.2004 22:02#62
Tarim Tarim war sich nicht sicher, was er tun sollte. Er war sich fast sicher, dass Carras ihn mit einem klitzekleinem Bisschen gemeint hatte, doch was sollte er schon tun. Wenn er sich schon sein Schwert an sah. Ein Trainingschwert, ein Schwert was extra stumpf geschliffen wurde. Wie sollte er damit was ausrichten. Und überhaupt wie sollte er gegen dieses Untier überhaupt etwas ausrichten?Tarim hatte ehrlich gesagt Angst, große Angst. Doch nach und nach stürtzen sich immer mehr in die Schlacht, erst Lama und dann auch noch Seraphin. Er wusste wie Carras denken würde. Warum war er nicht auch eingegriffen, würde er ihn fragen oder gleich ganz verstoßen. Tarim dachte nach was könnte er nur tun? Ja, genau, das wäre eine Idee. Er könnte versuchen das Untier auf sich zu lenken und damit Carras und Veltrin die Möglichkeit geben dem Vieh den Gnadenstoß zu verpassen. Er lief so unbemerktbar wie möglich auf den Schattenläufer zu. Sein Schwert in der rechten Hand. Nur noch ein paar Meter, dann wäre er da. 30 Meter, 20 Meter, 10, 5, 4, 3 und er war auf Reichweite. Der Schattenläufer stand mit dem Hinterteil zu ihm und Veltrin werde es von vorne ab. Wie nur die Aumerksamkeit erwecken?, fragte sich Tarim. Genau der Schwanz. Er sah zwar genauso vermoddert wie der Rest aus, aber damit war es vielleicht eine Chance für seine unbrauchbare Waffe. Er dachte an sein Training und hob die Waffe und Sprang auf den Schattenläufer zu. Und zack, unerwartet trennte sich der Schwanz von dem restlichen Körper und segelte zu Boden. Das Tier heuelte markerzitternd auf und vor herum. Tarim machte einen Schritt nach hinter. Das war einen idiotische Idee, dachte er. Verdammt was habe ich mir dabei gedacht? Er machte noch einen Schritt zurück, der Schattenläufer auf ihn zu. Tarim hilt vor Verzweiflung seine Waffe mit beiden Händen vor die Brust. Er wusste einfach nichtmehr was er tun sollte. Und da geschah es schon. Der Schattenläufer ging in die Knie und sprang auf ihn zu. Tarim sah wie das Untier auf ihn zu flog und lies sich langsam einfach nach hinten fallen.
Der Schattenläufer landete mit seinem gesamten Gewicht auf Tarim, sodass dieser das Bewusstsein verlor, doch das Schwert bohrte sich in den Körper des Schattenläufers und man musste das darauf folgene Aufheulen noch weit hören. Auch wenn er er nicht mehr mitbekam, hatte er wenigstens eines geschafft: der Schattenläufer war abgelenkt.



03.03.2004 22:24#63
Veltrin Der Schüler von Carras hatte das Untier abgelenkt, Veltrin sah seine Chance. Er nahm Anlauf, steckte den leichten Kriegshammer weg und zog seinen Speer. Kruz bevor er an dem Hinterteil des Monsters anlangte, ramte er den Schaft in die weiche Erde und dürckte sich ab. Er steig auf, drehte den Speer, wie er es schon als Kind gelernt hatte und ließ die Schwerkraft den Rest erledigen...Er hatte viele Jahr lang Untote und Dämonen in den Sümofen seiner Heimat gejagt. Die Schwachstelle eines jeden Zombis oder untoten Geschöpfes ist der Schädel. Selbst starkte Verletzungen können ihnen dort nur wenig schaden, doch durchtrennte man Nacken und Wirbelsäule, so hielt sich die üble Magie nicht mehr aufrecht.

Die Spitze des Speers durchstieß den harten Deckenknochen vom Kopf des Monsters und fuhr tief. Stieß ins lockere Erdreich ein. Der untote Büffel mit Zähnen und Klauen hätte das sicher verkrafte, wenn Veltrin nicht mit den Füßen ungebremst auf dem Kopf gelandet und sich wie auf einem Sprungbrett abgestoßen hätte.Veltrin landete sicher, wirbelte herum und zog den Kriegshammer. Das untote Wesen versuchte verzweifelte, den Kopf zu heben, doch der Speer saßs zu tief und der Schaft ließ sich nicht brechen.
Der Krieger donnerte eine Verwünschung nach der anderen, ging ohne Furcht auf den faulenden Wandler mit vier Pfoten zu und trieb den Kriegshammer nieder. Das Ende mit dem Dorn blieb im Nacken stecken, Veltrin zog sein Schwert und rammte es in die Kerbe, stellte den Fuß aufs Schwertheft und trat zu. Der zweite Nagel saßs. Das Ungeheuer scharrte schon karftlos mit den Gliedern, warf Grassbüschel umher, aber nicht half. Sein Schicksal würde sich erfüllen. So oder so.Veltrin packte mit beiden Händen unter den Kieferknochen und zog. Seine Muskeln und Andern traten am Hals und den Armen vor, er entblosste die Zähne und zog weiter...bis das befriedigende Geräusch kam.
KNACK!!!
Der Haufen verderbenes Fleisch verlor jegliche Kraft, der Schädel riss ab und Veltrin fiel nach hinten.
Sofort stürzte er wieder vor, griff nach dem Kriegshammer und wollte erneut zuschlagen...wie im Wahn war er. Da trat Hilias zwischen ihn und der niedergestreckten Bestie.
"Haltet ein!!! Es ist vorbei!!!"



03.03.2004 22:47#64
Hilias Der Kampf war vorbei. Schwer atmend standen sie um den zerschundenen Körper des Schattenläufers. Hilias kniete vor den Leib und fischte den Beutel aus dem Dreck, damit er nicht erdrückt wurde, wenn die anderen den stinkenden Fleischberg umwälzten, um Tarim darunter hervor zu ziehen.
Lama und Tarim waren ohne Bewusstsein. Veltrin stand immer noch bei dem Schattenläuferüberresten, wärend die anderen bei den Bewusstlosen wache hielten.Hilias hatte den Beutel an Rhodgar weitergegeben, der aufgeregt und zerstreut das Ding verpackte, ohne nach zusehen, was drin war.
"Wir müssen weiter..." kam es nach einer Weile von Veltrin. Die anderen waren überraschte und verärgerte Blick zu dem Krieger."Wir können nicht weitergehen. Lama und Tarim..."
"Sind bewusstlos, aber sie atmen noch. Ihr Atmem ist ruhig und gleichmässig, ihre Hautfarbe rot und gesund. Keine Anzeichen also für Schock oder innere Blutungen. Sie sind transportfäig." dränge Veltrin zwischen die anderen und untersuchte die Männer. Sein Tonfall würgte jeden weiteren Protest ab.Er packte seinen Speer wieder ein, wechselte zuvor aber noch die Spitze durch eine längere aus. Jetzt hatte die Waffe ehr Ähnlichkeit
mit einer Lanze, als einem Speer.
Kriegshammer und Schwert wanderten zurück in den Gürtel.
Hilias sah auf Lama und Tarim. Lama zuckte leicht und schien fast das bewusstsein wieder zu gewinnen, Tarim war noch völlig weggetreten.Doch es schien tatsächlich so, als wären sie nicht schwer verletzt, bis auf Abschürfungen und der gleichen.
Aber konnten sie desen gewissensein? Veltrin schien es zu können und das war wohl ausschlaggebend geung, das man die Resie vorsetzte.
"Wir können sie jetzt doch nicht einfach so rumschleppen und..." hörte Hilias weitere Einwürfe.
Veltrin packte weiter alles zusammen, als habe er nichts gehört."Wir haben folgende Möglichlkeiten. Entweder wir lassen sie hier zurück...oder wir gehen und tragen sie mit uns. Carras und Ceron? Da ihr euch bei dem Kampf nicht ganz so stark verausgabt habt, werdet ihr sie tragen. Und jetzt abmarsch."
Der Sumpfler zuckte leicht zusammen. Rauchwolken schienen sich über seiner Stirn zu ballen. Hilias fand nicht, das er sich zurück gehalten hatte. Sicher, er hatte nicht solche harten Trefer gelandet, doch war er ohne zu Zögern neben Vletrin als erster in den Kampf gezogen. Ceron war tatsächlich etwas zurückhaltend gewesen. Doch Hilias hatte sich selbst kaum am Kampf beteiligen können. Schließlich hatte er weder die Fähigkeiten dafür, noch hatte er Zeit gehabt. Es war alles so schnell passiert. So unverhofft.

Veltrin stand nun abmarschbereit da und schaute die Gruppe an. Seine Augen leuchteten wild entschlossen, jeden weiterem Einwurf mit der alten Leier ded Zeitdruckes zu begegen.
So seufzte Hilias schwer und erhob sich, um dem Krieger zu folgen.Die anderen packten ebenfalls ihre Sachen ein und folgtem Veltrin, der schon vorraus geschritten war.
Plötzlich drehte sich Hilias um. Ließ die anderen vorbei ziehen. Etwas lag in der Luft. Oder fast. Als wenn man glaubt, zu wissen, das man etwas vergessen hat.
Hilias sah der Gruppe hinterher und dann wieder zum Lagerplatz zurück. Er war hin und her gerissen. Dann fluchte er leise und rannte zu dem toten Untoten zurück. Er suchte hastig, ohne die geringste Vorstellung davon zu haben, was er suchte.
Er wollte schon aufgeben und hätte es wohl auch getan, wenn dieses Gefühl nicht immer stärker geworden wäre. Wenn es nicht immer heftiger angefangen hätte ihn zu jucken. Ein paar Meter noch...in diese Richtung oder doch hier...nein hier. Ganz sicher hier.
Hilias leif gebeuckt üder die aufgewüllte Erde des Kampfplatzes, ohne nach vorne zu sehen. Gerade noch rechtzeitig um zu verhinderte, dass er sich übel den Kopf an den Knochen des Monsters anstieß. Er wollte schon entnervte das Ding umkreisen, als ihn etwas aus dem Inneren der Leiche blendete. Das Gefühl wurde von einem Jucken zu einem regelrechten Toben. Er griff, ohne lange nachzudenken, zwischen den Rippen durch und packte den schwebenden Glanz vor sich.Es war ein Kristall. Ein einer sehr feinen Kette.
Das Gefühl nahm ab und verklang, als wäe es nie dagewesen.
Hilias schüttelte verwirrt den Kopf, schlang den Anhänger um seinen Hals und machte sich schnell dran, zu der Gruppe wieder aufzuzschließen.


04.03.2004 00:26#65
Renata Der Kampf mit dem Schattenläufer hatte sie Zeit gekostet. Trotzdem war es noch nicht allzu später Vormittag, als sich die Gruppe aus dem Schatten des Gebirgszuges heraus und hinaus in eine weite Ebene wandte. Sie hielten sich jetzt genau in südlicher Richtung und liefen durch winterlich brache Äcker.
Nach nicht allzu langer Zeit passierten sie den Hof der Söldner. Noch so ein Ort der noch sehr frischen und fröhlichen Erinnerungen. Die Hochzeit. Ein Blick zu Seraphin und Rhodgar, ein “wisst ihr noch?”-Grinsen, dann hatte auch schon einer der beiden eines der dort gehörten Lieder angestimmt:

Wohl im schönen Maienschein
Sieht man sie am gold'nen Rhein
Vögel singen voller Lust
Mit den Nymph.....

„Ruhe da hinten“ brüllte ihr Anführer von vorne „spart Euch die Luft lieber, marschiert dafür schneller. Die Zeit wird knapp“.

Wahrscheinlich hatte er recht, vielleicht war Singen angesichts ihres Reisezieles auch unangemessen. Vielleicht war er aber einfach nur unmusikalisch.


04.03.2004 14:00#66
Carras Allmählich nervte Veltrin Carras.
"Veltrin sei einfach mal still und lauf weiter, keiner hat dich zum Befehlshaber ernannt!
Führer bist du,kein König!
Lass sie singen wenn sie wollen, das verbraucht nun wirklich nicht viel Kraft....."

Auch Veltrins Kommentar am Ende des Kampfes gegen den Schattenlaüfer war ihm mächtig auf den Strich gegangen
"Carras und Ceron? Da ihr euch bei dem Kampf nicht ganz so stark verausgabt habt, werdet ihr sie tragen. Und jetzt abmarsch!"

Carras spielte nunmal gerne mit seinen Gegnern,beziehungsweise seinen Opfern und begann erst nach einer Weile richtig zu kämpfen, leider hatte Veltrin ihm diesen Spaß nicht gegönnt.
Auch dass er ihm befohlen hatte die beiden bewusstlosen zu tragen missfiel ihm, egal wer Veltrin angab zu sein, er könnte ihm nie Befehle geben. Er trug Tarim nur weil dieser sein Freund war........

Gleichzeitg grinste aber aber auch über Veltrin, obwohl dieser ihn nervte gab es auch etwas an ihm was Carras sehr gefiel.
Auch wenn er noch nicht wusste was genau das war.



04.03.2004 15:50#67
Rhodgar Gedankenverloren trabte Rhodgar auf dem kleinen Weg entlang, den die Gruppe als Leitpfad eingeschlagen hatte, und ließ dabei dem gestern Abend erlebten Revue passieren. Wie Hilias sie so erschreckend plötzlich aus dem Schlaf gerissen hatte, wie sie lange Zeit vergeblich versucht hatten die knöcherne Kreatur aufzuhalten. Er selbst hatte es versucht, vergeblich. Die magische Energie seiner Schattenflamme hatte der des Schattenfläuferskelettes einfach nichts entgeggenzubringen, wie ein Schneeball zerplatzte sie jedesmal an den Geripppen. Gleich darauf hatte er nochmals demonstiert, wie man eine schön gefügige Blutfliege aus den dunklen Tiefen der Unterwelt heraufbeschwor, blind war sie ihrer Bestimmung gefolgt und hatte sich an die Befehle ihres Meisters gehalten. Auf in den Kampf hatten diese gelautet, obwohl er sich völlig im Klaren darüber gewesen war, dass dies wohl ebenso wenig nützen würde, wie mit kleinen Kieselstaunen auf die Stadtmauer von Khorinis zu werfen und dabei zu hoffen, jene zum Einsturz zu bringen. Doch wenigstens hatte er es versucht, war bei der ganzen Sache nicht untätig geblieben. Er war ja selbst noch ein Anfänger, ein Schüler der dunklen Magie, noch nicht in der Lage solch Taten zu vollbringen wie es von der älteren Generation Schwarzmagier gemunkelt wird. Ganze Armeen von Skelettkriegern sollen sie heraufbeschworen haben, um damit über das Land zu fegen wie eine Epidemie (bis auf den ersten Punkt natürlich alles blanker Unsinn). Umso mehr schmerzte es ihn, dass seine Kreatur schon bald den stampfenden Tatzen der Bestie zum Opfer gefallen war, und sich mit einem lauten KNACK verabschiedet hatte.

Doch was den Schwarzmagus viel mehr beschäftigte, war der Leichtsinn einiger seiner Mitstreiter. Einer dieser Sumpfler zum Beispiel. Viel zu verantwortungslos hinsichtlich seines eigenen Lebens hatte der sich in den Kampf geworfen, genau wie das Lama. Es grenzte schon an Dummheit. An Dummheit oder Unwissen, wie man es sah. Denn natürlich konnten sie die Macht einer solchen Kreatur unmöglich so einschätzen wie die Schwarzmagier es konnten. Diesen Narren würden nie die Geheimnisse der Beschwörungsmagie offenbart werden, sie würden für immer in dem Glauben leben, es mal eben aus dem Handgelenk mit einer dieser Kreaturen aufnehmen zu können. Irgendwann würde ihnen diese vorschnelle Art noch einmal zum Verhängnis werden. Und vor allem, zur Zeit befand sich die Gruppe ja noch nichteinmal dort, wo es wirklich gefährlich werden würde. Verglichen mit dem was noch auf sie wartete, bereitgestellt vom Feind, war das hier wie eine Entspannungskur in einem heißen Wasserbecken mit anschließender Massage, und trotzdem waren schon zwei bewusstlos. Das konnte ja heiter werden, wenn diese Witzbolde nicht aufpassten, dann müssten sie sich ihr Grab schnelelr schaufeln als ihnen lieb war. Nicht dass Rhodgar wirklich viel an ihnen lag, doch gefährdeten sie mit solchen Aktionen nur den Erfolg und das Gelingen des ganzen Plans. Über diese Kindsköpfe musste ein Auge offen gehalten werden, oder sogar zwei.

Nur Veltrin, der Führer der Gruppe, hatte sich in diesem Kampf wirklich zu verteidigen gewusst. Nein, es war viel mehr als das gewesen, dank ihm hatten sie sich der grässlichen, aber dennoch eine gewisse Schönheit und Faszination, die wohl nur von den Schwarzmagiern auch als solche aufgefasst wurde, ausstrahlende Kreatur, Bestie entledigen können. Er strahlte eine solche Kraft aus, wobei dies weniger von seinen dochwohl existierenden Muskeln ausging. Es hatte den Anschein, als arbeite dieser Mann eher im Kopf, plante seine Schritte, überlistete die Gegner anstatt mit roher und sinnloser Gewalt auf sie einzuprügeln. Und genau dies war es, womit sich Rhodgar identifizieren konnte. Ja, es würde ihn gar nicht mal überraschen, wenn Veltrin noch ein paar Überraschungen mehr zu offenbaren hätte. Die Eigenschaften eines Beliarzugehörigen waren ihm eindeutig in den Schoß gelegt worden.


04.03.2004 16:01#68
Rhodgar sry, forum hat gelaggt



04.03.2004 17:20#69
Teufelslama Wellen, Wellen aus Schmerz. Sie durchfuhren den Körper, signalisierten das noch Leben im geschundenem Leib steckte. Lama blinzelte, selbst das schwache Licht der Sonne schmerzte tief in seinem Kopf. Seine Orientierung kehrte nur langsam zurück, um so überraschter war er das die Umgebung wackelte und an ihm vorbei zog. Einen Moment später verstand er das ihn jemand trug, und das nicht gerade sampft so wie es auf und ab ging.


"Uuuuh, würdet ihr mich freundlicher Weise runter lassen?" die Gruppe hielt inne, Überraschen schien auf einigen Gesichtern als Ceron den Waffenknecht herunter ließ.

Noch gehorchte der Körper seinem Besitzer nicht und die Beine knickten ihm Weg. Schwindel erfasste ihn und ein Hustenanfall durchfuhr seine Lungen, Lama nahm all seine Kraft zusammen, schloß die Augen, konzentrierte sich, hörte auf seine Atmung, lauschte seinem Herzschlag, dann stand er auf. Unsiche schwankte er zuerst doch dann kehrte das Gefühl zurück, zu seinem Leidwesen verbunden mit weiteren Schmerzen die aus allen Regionen zu branden schienen.
Wo waren sie jetzt eigentlich? Die Gruppe schien mit ihm als Ballast weiter gezogen zu sein, langsam erinnerte er sich. Die Bilder des Kampfes erschienen vor seinem Inneren Auge, Veltrin und Carras im Kampf gegen das Ungetüm, sein Ritt auf der Bestie und dann der Abwurf, danach nichts... nur Schwärze. Der Barbier ließ sich kurz Zeit, er schien keine gröberen Blessuren davon getragen zu haben, ein paar Prellungen und vielleicht Verstauchungen aber das wars schon. Man konnte das immer so leicht zu seinen Patienten sagen, alles harmlos, aber sobald man selbst darunter litt, Lama musste schmunzeln.

Wie es aussah war es einem der Gruppe ebenfalls schlecht ergangen. Tarim schwankte auf den Schultern Carras voran, er schien bewusstlos wie es Lama bis vor kurzem auch gewesen war.


Eine Hand tastete an seinen Gürteln, ein Seufzer untermalte was er schon geahnt hatte.

"Na super, mein Messer haben sie natürlich liegen lassen." keiner hörte ihn dies sagen bis er seine Stimme erhob um sie an Ceron zu richten.

"Danke für die Hilfe und die Mühe die ich verursacht habe, aber ich komme jetzt wieder allein klar," mit einem Blick zum ungeduldigen Veltrin "wir sollten uns wirklich wieder auf den Weg machen."



04.03.2004 19:39#70
Tarim Tarim wachte langsam wieder auf. Was war nur passiert?, schoss es ihm durch den Kopf. Er erinnerte sich nur wage an den Vorfall mit dem Schattenläufer. Alles schwankte um ihn herum. Links, rechts, links. Tarim öffnete die Augen. Das Erste was er sah waren Carras Haare. Langsam bewegte er seine Kopf zu Seite und sah sich um. Er wusste überhaupt nicht wo sie waren.

"Carras, du kannst mich herunter lassen."
Carras nickte nur, blieb stehen und lies Tarims Arme langsam los. Er glitt an Carras Rücken herunter. Die Gruppe hielt an, bis auf Veltrin, der immer weiter lief. Tarim stand nur schwankend auf seinen Füßen. "Kommt schon, wir haben keine Zeit", kam es schon wieder von vorn. Wie Veltrin Tarim nervte, aber was solls. Tarim versuchte weiterzulaufen, doch knickte er sofort um. Carras half ihm wieder auf und dannach ging es weiter. Carras stützte dabei Tarim. Nach einiger Zeit fing Tarim leise an zu sprechen, sodass nur Carras es hören konnte:"Danke." Carras nickte nur. Der Schüler machte sich auf dem weiteren Weg eine lange Zeit Gedanken darüber, was Carras wohl über seine Aktion sagen würde.


04.03.2004 19:58#71
Veltrin Der Krieger führte die Gruppe weiter. Lama hatte sich bereits erholt, doch noch schien er schmerzen zu haben. Das Gelände gewann auch langsam an Steigung. Es wurde kälter. Sie hatten sich bei den Bauernhöfen südlich gehalten und durchquerten nun die lichten Wälder, wieder in westlicher Richtung. Der Schnee war hier noch knöcheltief und das nagte schwer an der Geschwindigkeit der Gruppe.
Lama schnaufte mit rotem Gesicht, die Magier waren körperlich zäh, aber eben keine Krieger.
"Wir machen eine halbe Stunde Pause." rief Veltrin plötzlich. Alle seufzten erleichtert auf.
Der Krieger ging zu Lama. Der Waffenknecht hatte die Stirn an einem Baum gelehnt und rang schwer nach Atem.
Veltrin griff nach dem Handgelenk des Mannes, fühlte desen Stirn und legte ihm die Hände vorsichtig um die Rippen.
"Wo tut es weh?" fragte er knapp.
Lama wollte den Kopf schütteln. "ich schaff es schon, ich muss nur..."Veltrin sah auf und unterbrach den Waffenknecht rüde: "Schweig still. Ich werde nicht zu sehen, wie du hier den Helden spieltst und mir am Ende auf dem Berg zusammen klapst." Er fühlte noch einmal kurz den Brustkorb ab, dann kramte er einige Krauter aus seinem Gürtelbeutel hervor. "Kau sie. Davon kann dir etwas schwindlig werden, am Anfang, soch das geht vorbei. Dann fühlst du auch keine Schmerzen mehr. Und nimm Schnee in den Mund. Lutschen, nicht sofort schlucken. Das Wasser baut dich wieder auf." Veltrin wollte schon gehen, dann drehte er sich noch einmal um.
"Das war sehr mutig von dir. Nicht jeder hätte solch einen Gegner so einfach angesprungen. Ich war beeindruckt." sagte er, doch sein Gesicht blieb eisig. Ohne jede Regung. Lama schien verwirrt, ob das jetzt nun ein Kompliement war oder nihct. Er nickte nur.

Veltrin ging auf Rhodgar zu. "Komm mit." sagte er im befehlsgewonnten Ton und erklomm weiter die Steigung.
Rhodgar wechselte einen kurzen Blick mit Hilias und Seraphin, die zuckten nur die Schultern. Dann folgte der Schwarzmagier dem Krieger.

Veltrin hatte schon das erste Plateau erreicht, als Rhodgar schaufend neben ihm eintraf. Der Anblick ließ ihn verblüfft den Mund zu klappen. Vor ihnen erhob sich ein steilansteigende Landschaft, die sich am Horizont, zu einer fast senkrechten Wand verwandelte. Unter dem strahlend blauen Himmel zogen riesige Gebirgsfalten wie Brettwurzeln von einem weißen Regenwaldbaum durch das Tal. Trotz der Sonne und dem wolkenlosem Gestirn, waren die Gifel in einem dichten Nebel verborgen. Wie hoch die Bergkette war, das vermochte man nur zu schätzen. "Dort müssen wir rüber." sagte Veltrin, als habe er gerade nur die Wetterlage für Morgen abgeschätzt.
"Es ist der einzige Weg. Von einem fahrenden Händler, der mir an der Küste über den Weg lief, weiß ich, das diese zwei Berge da, Teufelszähne genannt werden. Der Pass dazwischen heißt sinnigerweiße der Arsch des Teufels." Veltrin lachte laut auf.
"Das gefällt mir. Dem Teufel einfach so durch den Hintern laufen, ohne das er was mitkriegt." Der Krieger wandte sich an Rhodgar.
"Also, ihr tragt mir dafür sorge, das die anderen gut versorgt sind. Lasst Seile und Nahrung für alle gleichmässig verteilen. Der Frühling naht." Veltrin ging wieder zurück und ließ Rhodgar auf dem Plateau stehen. "Frühlingszeit heißt Lawinenzeit." sprach Vletrin wie zu sich selbst. Was Rhodgar wohl dabei denken mochte.



04.03.2004 20:08#72
Carras Carras grinste innerlich, Tarim´s Aktion war sehr mutig gewesen doch zugleich auch töricht.
"Das war sehr mutig Tarim......" nuschelte er Tarim zu bevor er ihn gegen einen Baum anlehnte und´mit großen Schritten auf Teufelslama zumarschierte deren Augen sich weiteten als er Carras mit böser Miene auf ihn zugehen sah.
Nach einem weiteren großen Schritt war er bei dem Gardler,packte ihn am Kragen und hob ihn in die Luft.
"Was hast du dir eigentlich gedacht?! Ich hab doch gesagt wer nicht mit dem Schwert umgehen kann soll sich raushalten!"

Im nächsten Moment sah man einen Gardler einen Meter durch die Luft fliegen und unsanft auf dem Boden aufschlagen.
Carras hatte aber Rücksicht darauf genommen dass er krank war, am meisten aber verwunderte ihn dass Lama sich merkwürdig schnell und auch sehr geschickt wieder aufstellte. Es erinnerte ihn an Scatty´s Art sich aufzustellen, hatte Lama etwa die Körperbeherrschung gemeistert? Eventuell könnte Carras hier ja seine Ausbildung fortsetzen?

Mit einem Grinsen auf den Lippen marschierte er jetzt wieder auf Lama zu. "Entschuldige bitte falls dass zu hart wird, ich gebe mir Mühe auf andere zu erst zuachten anstatt auf mich und wenn dann jemand mit einer solchen Aktion wie der deinen ankommt ....nun, was auch immer, ich würde es jedesmal wieder tun. Und dann noch gemeiner."
Ein fieses grinsen erschien auf Carras´s Lippen.
Dann nahm er wieder das Wort.
"Gehe ich recht der Annahme dass du ein Schleichlehrmeister bist?"


04.03.2004 20:27#73
Rhodgar Ein verblüffendes Bild bot sich dem Schwarzmagier, als er wie zu einer Salzsäule erstarrt, auf der Erhebung stand. Hier oben herrscten windige Verhältnisse, eben jener zischte ihm durch sein Haar und ließ es herumwirbeln. Noch immer regungslos starrte er gen Süden, dort wo sich die Berge hoch in die Lüfte erhoben, als wollten sie geradezu alles Blau vom Firmament kratzen, was zwischen den Schneewolken zu sehen war. Auf den Spitzen, genau wie an dem Ort wo du Gruppe halt gemacht hatte auch, bedeckte der zartweiße Schnee das Geröll. Eigentlich konnte ihnen das nur Recht sein, denn sollte eine Fuhre dieser doch immens großer Steine auf sie herunter donnern, dann wars das wohl gewesen. Doch was hatte Veltrin ihm gesagt? Frühlingszeit, Lawinenzeit. Natürlich war es um keinen Deut besser, von den Schneemassen eingeschlossen zu werden. Auf beides muststen sie vorbereitet sein.

Nun endlich löste sich Rhodgar aus der Starre, und stiefelte wieder zu den anderen hinunter. Sie hatten bereits ein kleines Lager errichtet, und ebenfalls genügend mehr oder weniger trockenes Holz aufgetrieben, um sich nach einem anstrengenden Tag einmal mehr vor den Flammen auszuruhen, und vielleicht darüner nachzugrübeln, wie es denn überhaupt weitergehen sollte. Das einzige Problem schien zu sein dass die mitgenommenen Feuersteine nicht so recht zu funktionieren schienen. Wieder und wieder schlug Tarim die beiden Brocken aufeinander, doch erfolgslos. Kein Funken entsprang den beiden Steinen, und ohne Funken nunmal kein Feuer.
"Darf ich mal?"
Der Schwarzmagus schob sich an den Gefärten vorbei, griff unter seine Robe und zückte den Runenstein für die Schattenflamme. Ihrem Glühen konnten weder Kälte noch Nässe etwas anhaben, denn ihr Feuer basierte in keinster Weise auf dem des Elements. Reine magische Energie, die nur darauf wartete, freigelassen zu werden. Und eben das tat Rhodgar auch. Nachdem er sich ein paar Momente konzentriert hatte, schwebte ein schwarz-rot flackernder Ball über seiner Hand, der schließlich mit einem Ruck seinem Standort entfloh, und auf den Holzhaufen niederbrach. Ein kurzes rauchiges Aufflammen, und schon prasselte das Lagerfeuer in seiner ganzen Pracht. Rhodgar setzte ein zufriedenes Lächeln auf und ließ sich auf den Überresten eines umgefallenen Baumstammes nieder, wobei er, von wem auch immer es kam, noch Worte wie "elendige Zaubertricks" vernehmen musste. Das störte ihn jedoch kein bisschen. Mochte doch jeder in seinem Glauben gelassen werden, wenn es ihm danach gelüstete. Viel mehr als Zaubertricks und magischer Schabernack war die dunkle Magie, doch er hatte es schon seit längerem aufgegeben, Fremden seine Überzeugung klarmachen zu wollen. Stattdessen zückte er um ein weiteres Mal Pergament und Tinte, zog die Konturen vor, und ließ die Feder mit leichten Handbewegungen über das Papier huschen. Dieses Mal stand, nein besser gesagt saß ihm, wenn auch ungewollt, seine Freundin Rena Portrait. Ihr Kopf lehnte an der der Schulter Seraphins, der sich leise mit Ceron unterhielt. Ein wirklich heimeliges Bild, drückte es doch soviel aus. Wärme, wo eigentlich keine war, Friede, der im Prinzip nur trog. Freundschaft, die... die einfach bestand.



04.03.2004 20:58#74
Renata Die Landschaft war phänomenal. Der unberührte Schnee, der blendend weiß in der Sonne leuchtete, die beeinduckenden Berge. Bald würden sie die Waldgrenze hinter sich gelassen haben, die Bäume standen schon weniger dicht und waren im ganzen knorriger, als müssten sie sich mehr gegen die Umwelt und gegen Wind und Wetter zur Wehr setzen. So, wie das Feuer entfacht worden war, regte sich wieder ihr schlechtes Gewissen. Immer noch nicht wieder den Spruch Schattenflamme geübt.
Aber gerade jetzt konnte sie sich nicht überwinden, sich aus dem Kreis, der sich um das Feuer gebildet hatte, zu entfernen. Ihr gemeinsamer Weg war bisher sehr anstrengend gewesen und die schneebedeckte Steigung, die jetzt vor ihnen lag, verhieß kein leichteres Marschieren. Lieber noch ein wenig hier ausruhen, so friedlich würden sie vielleicht so schnell nicht wieder rasten können. Den Kopf immer noch auf Seraphins Schulter (der so tapfer stille hielt) sah sie abwechselnd zu, wie die Wärme des Feuers kleine Dampfwölkchen aus dem schneenassen Saum ihrer Robe löste und dann wieder, wie Rhodgar konzentriert seiner neuen Leidenschaft, dem Zeichnen, nachging.



04.03.2004 21:03#75
Teufelslama Der Marsch war anstrengend gewesen, die gebrochenen Rippen hatten nochmals einen harten Schlag abbekommen und raubten ihm nun die Luft, er verbiss sich die Schmerzen so gut es ging doch war er um so mehr erleichtert als Veltrin zu einer Rast anhielt. Schnaufend lehnte er sich an einen Baumstamm, sein Kopf drehte sich und seine Schläfen pochten als ihr selbst ernannter Führer zu ihm trat.

Seine Fürsorge überraschte den Barbier, seine Vorräte an Kräutern waren fast aufgebraucht und so war er dankbar für die angebotene Hilfe auch wenn er sich ein wenige belehrt wie ein Schuljunge fühlte, die lobenden Worte aus dem Mund des Kriegers schockierten ihn hingegen fast. War Veltrin bisher recht gefühlskalt gewesen tauten nun zumindest seine Worte schon einmal auf, nennens werter Fortschritt.



Veltrin liess den verwirrten Lama zurück und schon stampfte ein wutentbrannter Sumpfler auf ihn zu, ehe er es sich versah lag er schon im Dreck und sah sich genötig mit einem raschen herumwirbeln wieder auf die Beine zu kommen. Gar nicht übel dieser Wurf, zwar hatte Lama noch versucht sich abzufangen doch zog er sich dabei nur noch mehr Schmerzen zu. Verdammte Rippen, verdammter Kampf mit Hilias, verdammter Schattenläufer, das Leben war einfach unfair. Dieser Carras war ein richtiger Straßenkämpfer, wild und voller Kraft doch fehlte ihm noch die nötige Finesse um ein wahrhafter Meister des waffenlosen Kampfes zu sein. Würde er seinen Körper vollends beherrschen wäre er eine einzige gewaltige Waffe die zu unterschätzen tödlich wäre.

Komischer Kauz, macht sich Sorgen um die Gruppe und drückt Lama erst einmal eine rein als er versucht den anderen den Kampf zu erleichtern.



Der Soldat ging auf den Templer zu und klopfte sich dabei den Staub ab. Keine Regung zeugte von irgend einem Gefühl, etwas das er bei Starseekers Nahkampfausbildung gelernt hatte. Innerlich freute er sich schon auf das was nun folgen sollte, leider konnte er wohl nicht sein ganzes Können demonstrieren. Zum einen war dieser Hühne ein potentieller Irrer der den Kampf liebte, ihn zu unterschätzen wäre wohl mehr als nur übel für den angeschlagenen Waffenknecht ausgegangen. Zum anderen würde er sich lieber jetzt als gleich hinlegen und sich ganz dem pochendem Schmerz in seiner Seite widmen.


"Du hast recht, ich bin als Meister der Körperbeherrschung ausgebildet und ich unterrichte auch Schüler, interesse an einer Lektion?"

den letzten Teil sprach er schon während seiner Bewegung, zu seinem Glück überraschte er den Templer, zog ihm mit einer raschen Drehung die Beine weg. Mehr als überrascht sah er wie der riesige Körper sich in der Luft drehte, die Arme ausstreckte und eine tatsächlich ganz passable Landung zu stande brachte. Zu gut für einen einfachen Straßenprügler, in diesem Mann steckte wirklich eine Menge.

Bevor Carras wieder aufstand und ihm ans Leder konnte ergriff Lama wieder das Wort.

"Äusserst beeindruckend. Du wurdest wie es aussieht schon unterrichtet? Ich mache dir einen Vorschlag, ich bilde dich zu einem Meister der Körperbeherrschung aus und im Gegenzug lehrst du mich den Umgang mit dem Schwert. Dann geraten wir auch nicht wieder in so eine Zwickmühle wie vorhin mit dem Schattenläuferbiest. Interessiert?"


Ein Lächeln säumte Lamas Mundwinkel, innerlich schwitzte er jedoch und hoffte sein Gegenüber nicht falsch eingeschätzt zu haben.



04.03.2004 21:32#76
Seraphin Seraphin saß am Feuer und ruhte sich ein wenig von dem anstrengenden Fußmarsch aus, während er träumerisch in die Flammen blickte. Das zuckende Licht spigelte sich in den schwarzen Augen des Magiers und die Wärme des Feuers kroch langsam in seine erschöpften Glieder. Nachdenklich ließ er seinem Geist freien Lauf während sich der Körper regenerierte. Ihre kleine Gruppe hatte nun mittlerweile den dichter besiedelten Teil von Khorinis durchquehrt, der Hof des Großbauern lag hinter ihnen und die Teufelszähne konnten laut Veltrin nicht mehr weit sein. Das, was Seraphin bis jetzt von diesem Gebirge gehört hatte war nicht viel und der Name klang auch nicht wirklich nach einer leichten Aufgabe. Doch gleichzeitig übte er einen Reiz auf ihn aus. Zwar war er kaputt, erschöpft und spürte seine Beine wie schon lange nicht mehr, andererseits erlebte er was. Und das zählte.

Mittlerweile wurde das Feuer kleiner und rasch legte er ein wenig Holz nach, bevor er sich wieder niederließ und Sekunden später das vertraute Gewicht von Renas Haupt auf seiner Schulter wahrnahm. Die Schwarzmagierin schien ebenfalls froh zu sein, endlich rasten zu können und ihre erfahrenen Augen zogen tastend durch die Landschaft. Einen Moment starrte Seraphin auf sie hinab und plötzlich hatte er das Gefühl, die Wärme des Feuers würde einer anderen Platz machen, einer, die von Innen kam und ihn ganz anders aber gleichzeitig viel besser wärmte. Und dieses Gefühl steigerte sich noch, als er seinen Blick auf Rhodgar richtete, den jungen Schwarzmagus und treuen Freund welcher jetzt dort saß und die schöne Szenierie mit seinem Talent für die Ewigkeit festhielt. Der Blick des Magiers fuhr weiter, ruhte auf Hilias, welcher ebenso nachdenklich ins Feuer starrte und plötzlich den Kopf hob. Ihre Augen begegneten sich und für einen Moment glaubte Seraphin unendlichen Schmerz und die Angst, Trauer und Resignation einen vergehenden Körpers zu erkennen der sich mit seinem Schicksal schon lange abgefunden hatte. Doch dann lächelte der Magier, so ehrlich wie noch nie. Und gleichzeitig bildete sich in Hilias Antlitz etwas, was ihn wieder hoffen ließ. Der rote Bart hob sich im Schein der Flammen und ein mattes Spiegelbild von Seraphin's Zügen erschien auf dem narbenzerfurchten Gesicht des Waffenknechts.

Der Magier ließ seinen Blick weiter wandern, glitt über die beiden Kämpfer Carras und Lama, betrachtete den noch etwas wackeligen Schüler des Templers namens Tarim, welcher sich im Kampf genau so hervorgetan hatte wie Lama, blieb für einen Moment an dem ihm gegenübersitzenden Lehrling Ceron hängen und stoppte schließlich bei ihrem Führer. Veltrin saß wie immer etwas abseits und hatte eine verschlossene, nachdenkliche Miene aufgesetzt. Wenn Seraphin ehrlich war hatte er den Krieger bis jetzt noch kein einziges Mal Lachen gesehen. Und das bestätigte nur eins, wie Ernst die Lage langsam wurde. Noch saßen sie friedlich hier am Lagerfeuer, doch zur gleichen Zeit marschierte ein Heer von allen Übeln dieser Welt, untoten Monstern, verblichenen Kämpfern und allem möglichen anderen Schrecken auf Khorinis zu. Bilder enstanden in seinem Geist, Flammen, Blut, Schreie und Tot... Ärgerlich verscheuchte Seraphin den Gedanken, zwar nicht zur Gänze aber weit genug, das er die friedliche Ruhe dieses Moments nicht weiter stören würde. Natürlich war es unausweichlich, doch gerade deswegen sollten sie die letzten Stunden, welche ihnen vielleicht noch in Sicherheit blieben, nicht damit verschwenden... nicht jetzt...

Mittlerweile hatte Rhodgar seine Zeichnung beiseite gelegt und war ein Stück weit in den Wald marschiert, zwar blieb er in der Nähe, aber sie konnten trotzdem nur erahnen was der junge Schwarzmagier gerade tat. Jetzt kehrte er zurück, bewaffnet mit zwei großen dunklen Taschen, aus denen er sogleich anfing Ausrüstungsgegenstände, Proviant und andere Dinge herauszukramen und sie an die Grupppe verteilte. Rena hob ihren Kopf und auch die anderen schraken aus ihren Gedanken hoch.

"Versorgt euch gut, ich möchte das jeder ausreichend vorbereitet ist. Wir werden noch heute aufbrechen und morgen dann die Teufelszähne bezwingen."
schallte Veltrins Stimme durch die Nacht und die Flammen schienen bei dem Wort "Teufelszähne" für einen Moment, ein ganz klein bisschen wilder, unheilvoll aufzulodern.

Aber vielleicht war es auch nur Einbildung...



04.03.2004 21:44#77
Ceron Das war dann wohl der Lohn für die Befehlsbeachtung, einen bewusstlosen Gardler schleppen, dieser Führer hatte wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Doch Cerons Konditionslehrbuch hätte dies sicher als extrem hilfreich betrachtet, sodass auch Ceron nur die Vorzüge daraus sah, das würde seinen Geist stärker und Körper und Charakter formen. Jedenfalls trug er einige Stunden den bewusstlosen Lama, als dieser dann plötzlich abspringen wollte verspürte Ceron doch ein enormes Gefühl der Genugtuung. Ach, tat dies gut, diese Last die einem die ganze Zeit über auf den Rücken hämmerte loszuwerden.

Später, angekommen an dem Rastplatz, an welchem Veltrin dem müden Pack eine halbe Stunde Ruhe gönnte, setzte sich Ceron zu seinem Patienten Lama. Er wollte eigentlich nicht reden und da kam es ihm gerade recht, dass dieser schon mit Carras in ein Gespräch verwickelt war. Ceron zog seinen Kopfschleier noch tiefer ins Gesicht, das ganze schien kalt zu werden. Nun war Ceron sehr froh seine Wolfsrüstung mit den weichen und flauschig warmen Fellen und noch zusätzlich die Kastellrobe und den Schattenläuferumhang mitgenommen zu haben. Als er sich nun schön warm eingepackt hatte konnte er sich ein Grinsen zu Carras nicht verkneifen, ein Grinsen welches dem Rüstungschmied zeigen soll was er für Ceron getan hatte.
Es ist nicht einfach eine Rüstung, nein es ist ein wahres Meisterwerk. Das Beste daran war, dass dieser schwarze Farbstoff für die Felle sich bei schlechter Witterung nicht auflöste, sondern noch viel mehr im nassen Glanz erschien.
Ceron hatte seine Sorgen um die Haut schon fast vergessen, denn nun war die erschlagende Müdigkeit einfach grösser, hätte er sich hingelegt würde er innert einigen Minuten schlafen, doch Ceron getraute sich keine Minute mehr unachtsam zu sein. Er zog seinen immer noch prall gefüllten Proviantsack, den er in der Stadt gefüllt hatte an sich und begann an einem wärmenden Reisschnaps zu nuckeln. Eigentlich mochte Ceron ja keinen Alkohol, doch es diente ja nur der Wärmung des Körpers und da war dem Lehrling jedes Mittel recht.
"Teufelszähne", was meinte dieser Typ von Krieger eigentlich, unter normalen Umständen hätte Ceron nun geantwortet: "Keine zehn Pferde bringen mich da hoch, nicht einmal König Rhobar selbst. "Doch da es hier um die Rettung eines Körpers und einer Seele, ja sogar eines Menschen der dem werdenden Magus ans Herz gewachsen war, würde Ceron jeder Gefahr trotzen nur um seinen Weg zu beschützen, na ja bis auf den Schattenläufer, aber das war ja ganz was anderes...
Ceron wurde es jedoch bei Lama und Carras zu langweilig, beide vertieft in Lehrmeistergespräche, da zog Ceron eine gemütliche Runde am Feuer vor. Er setzte sich gegenüber von Seraphin und Rena vor das Feuer, er legte sich sein Schattenläuferfell unter den Kopf und deckte sich mit der Robe zu. Dies alles vermittelte ihm, wenn auch nur für kurze Zeit, ein ausgesprochenes Gefühl der Dazugehörigkeit und Wärme.



04.03.2004 21:53#78
Carras Auch Carras grinste breit.

Das kam ihm sehr gelegen, Scatty hatte er leider lange Zeit nicht mehr gesehen. "Ok, abgemacht. Ich unterrichte dich zusammen mit Tarim im Einhandkampf und du mich in der Körperbeherrschung."

Das alles hier lief ja besser als er jemals erwartet hatte. Monster bekämpfen und zugleich noch ausgebildet werden?
Hoffentlich würde sich Tarim bald erholen, Carras wollte sein Training nicht verschieben.
"Also?" fragte Carras und deutete auf seine ausgestreckte Hand.....


04.03.2004 22:04#79
Teufelslama Endlich ein Ausbilder für den Einhändigen Kampf und dann noch einer wie Carras. Irgendwie ahnte Lama das ihm in nächster Zeit noch einiges bevor stehen würde, und damit meinte er nicht die Horden von Untoten und die anderen Gefahren von denen Veltrin gesprochen hatte. Um ehrlich zu sein freute er sich jedoch schon auf ein gutes hartes Training, genau das würde auch seinen Lehrmeister erwarten wollte er seine Ausbildung erfolgreich ablegen.


Dieser Templer war schon eine Marke für sich und man musste wohl immer mit allem rechnen. Also spannte er, während er die Hand Carras ergriff, seine Muskeln an um seinen Körper auf alle Eventualitäten vorzubereiten.


Der Griff war fest, fast schon schmerzhaft doch gleich wusste der Waffenknecht hier einen recht sympathischen neuen Bekannten kennen gelernt zu haben. Der Hühne klopfte ihm auch gleich mit seiner Pranke die er Hand schimpfte auf die Schulter und schob ihn zum Lagerplatz wo sich Carras, Tarim und Lama etwas abseits hinsetzten. Die drei plauschten noch eine Weile und dem Waffenknecht gefiel die Gesellschaft der Sumpfler doch sehr, für Gastfreundschaft war der Sumpf ja immer hin schon einmal bekannt.



05.03.2004 20:30#80
Veltrin Die Teufelszähne


Alle hatten ihre Rücksäcke geschultert, die Seile waren verteilt, der Proviant ausgegeben. Veltrin sah sich noch mal um. Ihre Gesichter waren von Müdigkeit, Nervösität und Tatendrang zu seltsamen Masken verlaufen, die nur jene tragen, die sich in ein Abenteuer stürzen, in das sie nicht wollen.
Veltrin machte sich da keine Illosionen. Einige waren hier, weil sie der Kampf und die Herrausforderung lockte. Andere waren durch Freundschaften oder Bündnise gebunden. Sein Blick fiel auf Renata und Hilias.
Sie waren die einizigen, die keine Wahl hatten. Sie mussten gehen oder würden sterben. Doch der Weg vor ihnen barg ebenfalls den Tod in so manigfaltiger Pracht, das selbst Veltrin die Farbe aus dem Gesicht weichen würde, hätte er auch nur die Hälfte gekannt, die er jetzt schon erahnte.
"Ich sag es nochmal. In der Nacht zu gehen is ne bescheuerte Idee." brummte es von hinten.
Veltrin machte den Anfang, tat den ersten Schritt. Er fühlte es. Hier würde die Reise erst wirklich beginnen.

So überquerten sie nacheinander das Plateau, danach kämpfen sie sich mühevoll durch die, mit dicken Schneeverwehungen blockierte Talsenke. Dann kam wieder einen Steigung und dann wieder einen Senke.
Das war kraftzerrend. Der Mond schien aschefahl und die Gruppenmitglieder warfen trügerische Schatten in den Schnee. Zähneklappern wurde laut. Es war bitterkalt, jetzt wo die schützenden Bäume nicht mehr waren.

Veltrin hatte eine weitere Kuppe erreicht, sah zurück und stöhnte auf. Sie waren weit gekommen, doch längst nicht weit genung. Dann sah er wieder zum Pass, der nur unmerklich vom Horizont auf sie zu gerückt war.
"Okay, ab jetzt geht es nur noch bergauf." sagte er hinter sich. Sie stöhnten, doch waren zu müde, um lange aufzubegerren.

Veltrin wartete, bis alle an ihm vorbei gezogen waren. Jedem reichte er die Hand, zog alle nacheinander auf die Kuppe. "Kurze Pause. Es nützt nichts, wenn wir dort oben nicht mehr weiter können. Lieber hier, als da." Er deutete auf die steilen Felswände.
Tarim war als letzter gegangen und schnaufte nicht minder, doch er hielt sich sehr gut, dafür, das er von einer untoten Bestie erst gestern umgehauen worden war.
Veltrin zog auch ihn hoch, sah ihm fest in die Augen und drückte seine Schulter kurz. Es sollte Trost und Kraft spenden.

Die Gruppe kam schweigend zu Atem. Dann ging es weiter. "Ab jetzt werden wir seitlich versetzt, hinter unserem Vordermann laufen." Veltrin stellte sich recht hinter Ceron, um es vor zu machen.
"Wenn einer abrutscht, kann der Hintermann ihn halten, ohne selbst mitgerissen zu werden. Immer ein starker hinter einem schwächeren. Seraphin, du gehst vor. Dahinter kommt Carras, dann Renata. Lama folgt und dann Ceron, dann Tarim. Der Rest hinten dran."
Veltrin ließ die anderen aufstehen und sah noch einmal zu denGifeln empor.Sie waren selbst in dem grellen Mondschein nicht auszumachen. Nebelartige Wolken zogen um die zwei Kronen des Gebirges.
Sturm...über den Gifeln. In der Mitte werden wir sein...bitte lass es nicht den Wind drehen...Bitte! dachte er angestrengt.



05.03.2004 20:56#81
Ceron Beim Aufbruch herrschte eine seltsame Atmosphäre, die Wolken die über den hohen Bergen thronten schienen aller Gemüt zu treffen. Momentan dachte Ceron gar nicht an den Weg, doch ehe er sich versah stand er auch schon in der Reihe. Die Expeditionsmitglieder reihten sich in einer Kolonne auf und stiegen geradewegs den Berg hoch. Eine Riesenplackerei, den müden Körper Schritt für Schritt den immer steiler werdenden Berg hinaufschleppen und dabei auch noch auf die Bodenbeschaffenheit achten. Ceron befand sich zwischen Lama und Tarim, wie es Veltrin der Führer anordnete.

Der Konvoi bewegte sich im Schneckentempo auf die Schlucht der Teufelszähne zu, dort noch hoch oben, dort wo die Wolken alles in ihren Schleier hüllten, dort würde Ceron seine letzten Atemzüge gemacht haben. Der Druck erhöhte sich und erschwerte das Atmen enorm, der Lehrling fühlte wie sich ihm die Kehle allmählich zuschnürte, nein zuschnüren konnte man das nicht nennen, es war eher ein Atmen ohne richtig neuen Sauerstoff zu bekommen. Ein leeres Atmen sozusagen. Ceron hätte am liebsten seinen Schleier sich vom Gesicht gerissen, hier oben behinderte es ihn nur beim Atmen. Doch wie würden die Andern mit seinem Echsengesicht zu Schlag kommen? Würde Ceron sie erschrecken? Dies wäre nun wirklich das Letzte, es geht ja nicht um Ceron sondern um Hilias und Rena und die Zukunft des Steinmetzen.

Ohne viel zu überlegen entledigte er sich dann schlussendlich seines Schleiers, er stopfte ihn in seinen Proviantsack und genoss wie der Wind über die nun schon drachenschuppenharten Wölbungen. Es begann Form anzunehmen, so schlecht war es sicherlich gar nicht, denn seit seinem Bad hatte er es nicht mehr im Spiegel betrachtet, sein Echsengesicht. Schon wieder hatte er alles andere vergessen und bemerkte so auch das zeitweilige Verschwinden seines Vordermannes nicht. Ceron drehte sich um zu Tarim, welcher aber nur auf die rechte Seite deutete, tatsächlich, Ceron hatte es schon von Anfang an gewusst. Der Meister der Körperbeherrschung blickte noch fröhlich über seinen Ausflug, als er jedoch Cerons Gesicht erblickte, währe er beinahe in die Tiefe gestürzt.


05.03.2004 21:21#82
Teufelslama Das Atmen schmerzte, erschwerlich kam noch die dünne Luft hier oben hinzu. Jedesmal wenn seine Lungen sich füllten spürte er seine Verletzungen. Immerhin hatte er am Vorabend noch die Zeit gefunden einen neuen Stützverband zusammen mit etwas lindernder Salbe anzulegen doch auch das half ihm jetzt nur wenig. Der Marsch war lang und beschwerlich und Lama dankete Innos auf Knien für das harte Training das Starseeker ihn unterzogen hatte. Besah er sich die anderen konnte er immer wieder die Entschlossenheit finden die Qualen zu verdrängen, die anderen schafften es ja auch ihre Müdigkeit zu überwinden.



Veltrin hatte sich ein neues Marschsystem ausgedacht sie gingen nun leicht versetzt und einer nach dem anderem, stark hinter schwach um sich gegenseitig halt zu geben. Alles andere als eine schlechte Idee, immer deutlicher wurde es das die Gruppe aufeinander angewiesen sein würde wollten sie die Reise überstehen und ihr Ziel erreichen.


Der Waffenknecht und der Templer hatten sich arrangiert, Lama war fortan sein Schüler und Carras fand Unterricht beim Schleichlehrmeister.
Für den Aufstieg hatte er sich gleich die erste Übung ausgeacht. Mit Kraft und Konditionstraining musste er gar nicht mehr anfangen, das wäre bei diesem Mann überflüssig. Er erklärte Carras das dieser auf Zehenspitzen gehen solle und zwar den ganzen Weg hinauf. Durch diese Gangart würde er seine Körperlage verändern und ein besseres Gespür für seine Balance finden. Zudem würde der Ballast in Form des schweren Sackes auf Carras Rücken dazu beitragen das er sein Gleichgewicht immer wieder angleichen musste und wer weiss, unter Umständen würde diese Übung sogar noch ein wenig seine Beinmuskulatur stärken.

Der Templer blickte ob dieser seltsamen Übung etwas skeptisch, ergab sich aber in seine Aufgabe nachdem Lama den Sinn kurz erläutert hatte. Training war schwer umzusetzen wenn man immer unterwegs war und praktisch keine Zeit hatte.




Sie gingen nun schon seit einigen Stunden und langsam litt die Aufmerksamkeit. Die Gedanken des jungen Mannes baumelten wieder einmal als er sich umsah und seinen Hintermann Ceron in einiger Entfernung erblickte. Zumindest sollte er dort Ceron erblicken doch was er sah glich eher einer Echse auf zwei Beinen, was war mit dem Mann geschehen den er im Kastell kennen gelernt hatte?
Nach dem kurzen Schock erholte der ihn sogar ins Straucheln brachte erholte der Soldat sich rasch wieder, schließlich hatte er genug seltsammes erlebt mit diesen Schwarzmagiern.


"Ist das die neueste Mode bei euch im Kastell oder was soll diese Aufmachung?"


05.03.2004 21:41#83
Ceron Dieser gefühlslose Rüpel von Waffenknecht wagte es also wirklich so über Cerons Wandel zu sprechen. Dem würde er... Nein, das war nicht Cerons Art, er antwortete hingegen:
"Das, ist ein trauriges Malheur. Bei euch, in der Stadt, kann man wohl noch ein Bad nehmen ohne dass man als Drache wieder raus kommt. Könntest du dir das vorstellen?"

Der Waffenknecht suchte springend und kletternd Aufschluss zu Ceron. Als er dann neben dem Lehrling ankam, begann jener zu erzählen. Einige Zeit dauerte es; Angefangen bei dem Badeelixier, dann kam der hässliche Zettel aus der Bibliothek dran, der Krankenbesuch bei Rhodgar und zu Ende erzählte er von seiner Vermummung. Doch nun sei alles schon so verhärtet, dass er gar keine Haut mehr fühle. Es sei vielmehr eine Art Kettenhemd auf der Haut.
Der Waffenknecht, sichtlich betroffen, entschuldigte sich auch sogleich für seinen rauen Umgangston und bemerkte, dass ihm neues und merkwürdiges sowieso suspekt erschien.
"Im Kastell sind mir nun schon einige sehr komische Dinge passiert, doch nun wird das wohl weiter so gehen, gnade Innos!"

Nun, diesen Satz konnte Ceron nicht ganz verstehen, sein heiliger Glaube beschrieb Beliar als den Herrn aller Dinge, nicht Innos. Diese Expedition war jedoch sowieso voller verschiedenen Kulturen, da spielte ein Anhänger des Innosglauben mehr oder weniger keine Rolle mehr. Die beiden sahen sich an, keiner wusste genau wie viel der jeweils andere von seinem Gotte hielt, doch plötzlich brachen beide in ein sanftes Lachen aus. Garniert das Lachen mit einigen Grunzern zu Ende, zog Lama wieder weiter nach oben. Ceron war das nicht einmal unlieb, denn momentan hatte er wieder Atemprobleme, er hätte nicht die ganze Zeit durch Geschichten erzählen dürfen.



05.03.2004 22:41#84
Rhodgar Soweit es ihm möglich war, war Rhodgar momentan damit beschäftigt, im Gehen ein paar Zeilen zu Papier zu bringen. Ihm war nämlich eine Idee gekommen, manche würden seinem Plan mit einem Grinsen begegnen, andere würden ihm wohl einige lobreiche Worte entgegenbringen.
Wieder und wieder ließ er die Federspitze über das Pergament kratzen, wenn eine Reihe vollgeschrieben war, so setzte der Schwarzmagier sogleich bei der nächsten an. Ein Buch sollte es werden. Ein Schriftstück, in dem alles Erlebte, alle Freude, jedoch auch aller Schmerz und die eventuell zu erfahrene Trauer für die Nachwelt festgehalten waren. Auf dass dieses Werk vielleicht einmal in den Weiten der Kastellbibliothek zu finden sein würde, auf den Boden gefallen beim Ausspruch des Wortes "Schicksal". Diesen Titel hatte er sich überlegt, so sollte es heißen. Schicksal... das Schicksal war etwas, worüber man sich den Kopf zerbrechen konnte, man hatte jedoch auch die freie Möglichkeit, einfach in den Tag hinein zu leben, ohne auch nur einen Gedanken an Dinge wie Vorbestimmungen oder Zufall zu verschwenden. Der Schwarzmagus zählte sich ganz klar zur ersteren Gruppe, er lebte mit dem Glauben, dass eine höhere Macht existierte, die einen jeden Schritt seiner Selbst leitete. Ob die´s nun Beliar war oder etwas anderes, darüber war er sich nicht im Klaren. Noch nicht. Vielleicht würde es ihm ja einmal gelingen, sich seinen Weg zum erhofften Wissen zu bahnen. Irgendwann einmal.

-Schicksal-

Vorwort: Nun, lieber Leser, nun bist auch du auf mein Werk gestoßen. Ein Buch dass dich vielleicht verwirren mag, dir eventuell viele Fragen mit auf den Weg geben wird. Doch gerade dies strebe ich an. Weit, weit fort begaben wir uns, wir neun Gefährten, die wir unterschiedlichstem Glauben unterstanden. Ein Mann, der mit uns reiste, war uns gänzlich unbekannt. Weder Glaube noch Abstammung seinerseits konnte ich unter die Kategorie "bekannt" einordnen. Jener würde uns wohl durch die wildesten Gebiete, doch dazu später mehr. Neben zweien des großen Dreigestirns war ebenfalls die Lehre des Schläfers vertreten, zwei waren es an der Zahl, die seiner Richtung folgten. Innos unterstand nur einer der Gruppe, während es viere waren, die sich ganz und gar dem dunklen Beliar verschrieben hatten (wozu meine Wenigkeit zählte).
Nun fragst du dich, warum sprach ich von neun Gefährten, wo doch nur acht aufgezählt sind. Das ergibt sich daraus, dass unser neunter Begleiter, um den sich das ganze Abenteuer wohl gedreht hatte, eine etwas schwierig zu definierende Art an sich hatte. Bis vor kurzem ein strikter Diener des Lichtgottes Innos, so hatten gewisse Vorfälle ihn doch zu einem Opfer gemacht, zu einem Opfer eines Geistes, eines Dämons... man weiß nicht was es genau gewesen war. Völlig klar war lediglich die Tatsache, dass es von Zeit zu Zeit vorkam, dass der Gehängte, wie sich das Scheusal selbst nannte, im Körper des Gepeinigten die Überhand über das klare Denken des einst so stolzen Verfechters des Rechts, ergriff. Doch mit Hilfe von ein paar sehr loyalen und treu zu uns haltenden Personen war es uns schließlich gelungen, der Situation Meister zu werden. Viele kritische Situationen hatten wir bewältigen müssen, hatten Sachen erlebt, die speziell mir beinahe den Verstand und die Sinne geraubt hätten. Wider den hiesigen Gesetzen unternahmen ein weiterer Beliargläubiger und ich diverse Schritte, die es uns schließlich möglich gemacht hatten, die zweigeteilte Persönlichkeit wieder zu minimieren, den bösen Geist erneut in sein inneren Gefängnis zu verbannen. Doch damit war die Gefahr bei Weitem nicht gebannt. Viel zu hoch das Risiko, eines Tages eine Ernüchterung erleben zu müssen, es wäre dumm gewesen sich auf dem Geleisteten auszuruhen. Es hieß nun all dem ein Ende zu setzen. Doch wie stellten wir das an?
Zunächst einmal brachten wir den Mann in unsere Festung des dunklen Glaubens, in das immerwährende und ehrfurchterregende Kastell unseres schwarzen Zirkels, wo wir eine Zeit lang beraten wollten, was uns für die nächste Zeit vorschwebte. Jedoch eben diese Entscheidung wurde uns abgenommen, und zwar durch jenen ominösen Menschen, der unsere Gruppe durch so allerlei prikäre Situationen stets zielstrebig und sicher leiten würde, dessen waren wir uns alle, wenn auch nur insgeheim, sicher. Er fand sich von einer auf die andere Sekunde in unseren unheiligen Hallen ein, und stellte schon wenig später einen Trupp auf, mit dem wir gen Süden zogen. Es war von einem grauen Herr von Untoten die Rede, das direkten Kurs auf Khorinis genommen hatte, die Rede, von Visionen und von allerlei. Inwiefern dies alles im Zusammenhang stand, fragst du dich? Das kann ich dir selbst nur schwer beantworten, und auch wenn, es wäre besser du bildest dir bei Abschluss dieses Buches deine eigene Ansicht über die Dinge. Fakt ist nur, dass wir immer weiter in das Herz des Südens eindrangen, mittlerweile verstärkt durch die oben genannten Schläfernovizen. Wieviele Abenteuer und Gefahren mochten wohl auf uns lauern? Komm mit, überzeuge dich selbst, und lass dich in eine fremde Welt entführen, deren Magie mich selbst so lange in ihrem Bann gefangen halten würde.

Zufrieden nickte Rhodgar, wohl eher zu sich sich selbst. Doch, das war ein ganz passabler Beginn für sein Werk. Hier und da noch ein letzter prüfender Blick, und wenig später konnte er sein Vorwort als abgeschlossen betrachten.


06.03.2004 00:05#85
Renata Bis jetzt war es so, dass diejenigen, die vorangegangen waren, eine tiefe Spur im Schnee hinterlassen hatten. Ihre Fußstapfen hatten einen schmalen Pfad getreten, von denen die Nachfolgenden profitierten. Jetzt aber, bei dem sicherlich sinnvollen versetzten Gehen, musste sich ein jeder seinen eigenen Pfad im tiefen Schnee suchen. Bei jedem Schritt merkte man, dass Tauwetter eingesetzt hatte: beim Auftreten schien die Schneedecke noch festen Halt zu bieten, belastete man den Fuß aber voll, gab der Schnee mit einem Knirschen noch einige Zentimeter nach.

Renata ging wie befohlen hinter Carras, Lama Schritte hörte sie hinter sich. Der Hang, den sie hinauf marschierten war bisweilen steil genug, dass man auch die Hände zum Klettern zu Hilfe nehmen musste. Die danach völlig unterkühlten Hände versuchte sie wieder zum Leben zu erwecken, indem sie in die Höhle zwischen den gegeneinander gehaltenen Handflächen hauchte. Bei einer dieser Gelegenheiten verfing sich ihr Fuß im Saum ihrer Robe; als die Magierin stolpernd zu fallen drohte, fühlte sie sich am Arm und Schulter gepackt und kurzerhand wieder auf die Beine gestellt. Die Taktik des versetzten Gehens hatte durch das Zugreifen Lamas ihren Zweck erfüllt.



06.03.2004 00:15#86
Seraphin Seraphin schritt hinter den Anderen her und konzentrierte sich angestrengt darauf, die kleinen eisigen Monster, welche immerzu versuchten sich in seinen Körper zu zwängen und ihn von dort aus langsam aber sicher auszukühlen, an ihrem Vorhaben zu hindern. Mittlerweile waren sie schon ein gutes Stück weiter gekommen und der Magier konnte von hier aus einen großen Bereich des Tales überblicken. Die Nacht war war sternenklar und eisig kalt, doch die Sicht war gut und für einen Moment blieb er stehen und genoss das Schauspiel welches sich ihm bot. Wer wusste schon wann er für so etwas wieder Gelegenheit haben würde. Der Mond schien hell und beleuchtete die in Decken, Roben und Mäntel gehüllten Schemen welche sich deutlich gegen den weißen Schnee abhoben. Langsam aber beständig arbeiteten sie sich den Berg hoch in Richtung des Passes, der irgendwo dort vorne in der Dunkelheit auf sie wartete. Die Flocken hatten hier oben einen dichten Teppich gebildet und wohin man sah traf der Blick auf ihr glitzerndes Antlitz. Bei jedem Schritt sanken sie ein paar Fußbreit ein, was das Gehen nicht gerade erleichterte, und die Kälte war unbeschreiblich. Außerdem schien es, als ob das Atmen immer schwerer wurde. Zuerst hatte Seraphin befürchtet es würde nur ihm so ergehen, doch die anderen keuchten ebenfalls merklich und das nicht nur vor Anstrengung. Je höher sie kamen desto schlimmer wurde es. Der Magier hatte zwar schon ein paar mal davon gehört, aber es bis zu diesem Moment nicht geglaubt. Doch jetzt wurde er eines Besseren belehrt während sich sein Lungen erneut ausdehnten und anfühlten wie zwei schmerzende Klumpen Kälte. Mittlerweile war auch der Letzte ihrer kleinen Gruppe an ihm vorbeigeschritten und schnell wandte er sich um und reihte sich erneut in ihre Marschfolge ein.
Vor ihm lief Rhodgar, die dunkle Robe mit weißen Kristallen bedeckt. Er schien beschäftigt, es sah fast so aus als würde der Schwarzmagier irgendetwas auf Pergament festhalten. Seraphin reckte sich ein bisschen und schaute seinem Freund über die Schulter. Der kurze Moment reichte aus um das Wort "Schicksal" zu erkennen... ein Schmunzeln versuchte sich durch die tauben Züge seines Gesichts zu winden und endete in einer kläglichen Grimasse, während er wieder den Kopf zurückzog. Er wusste immer noch nicht wirklich seine Meinung. Na das würde er noch nachholen können, am besten bei einem Krug Wein im warmen Innenhof des Kastells, ein wenig frisches Brot, das Rauschen der Esche... ärgerlich verscheuchte der Magier den Gedanken. Sie waren gerade mal ein paar Tage los und er begann sich schon wieder nach den Annehmlichkeiten des Kastells zu sehen. Es war wirklich mal Zeit geworden gerade Diese hinter sich zu lassen, sonst würde er bald total darauf angewiesen sein. Mittlerweile waren sie ungefähr auf die Hälfte an den Pass zwischen den beiden Gipfeln heran gekommen. Der Schnee knirschte, während er unter ihren Füßen zu fast glattem Eis zusammengedrückt wurde und der Mond schickte sein fahles Licht auf sie herab. Seraphin hob den Blick, tastete an den schier endlos scheinenden Hängen der "Teufelszähne" entlang bis er die Gipfel erreicht hatte. Die beiden Spitzen waren nicht zu erkennen, um sie herum... schien eine Art Nebel zu liegen, ähnlich wie Wolken, aber vie düsterer. Außerdem... irgendwas stimmte damit nicht, eine Art Bewegung lag in den dunklen Schwaden, als ob sie ein seltsames Eigenleben besäßen und in ewiger Unruhe um die Spitzen der beiden Berge kreisen mussten. Mit einem unguten Gefühl wandte Seraphin den Blick wieder ab und konzentrierte sich auf den Rücken seines Vordermanns, während sie sich weiter durch den tiefen Schnee arbeiteten. Hier und da waren hohe Verwehungen der weißen Kristalle entstanden und auf eine bizarre Art und weise schienen sie wie in der Bewegung eingefroren. Als hätten sie verzweifelt versucht sich doch noch ein wenig weiterzurecken und dann entkräftet aufgegeben, wie ein Durstender in der Wüste...

...oder ein Erfrierender auf dem Weg durch die kalte Hölle eines Zwillingsberges...

dachte Seraphin, während er seinen Blick wieder in das ungewisse Dunkel zwischen den beiden "Teufelszähnen" schickte, wo der Pass liegen musste der sie auf die andere Seite bringen würde. Nachdenklich blieb er stehen, richtete die Augen auf den weißen Boden...

..und versteifte sich plötzlich, als er die Spuren erkannte. Sie mussten schon mehrere Tage alt sein, halb verweht und nur noch schwer zu erkennen. Sie kreuzten einmal ihren Weg und verschwanden auf der anderen Seite wieder in der Dunkelheit. Langsam ging er in die Hocke und betrachtete die Abdrücke näher. Vorsichtig folgte er mit seinem Finger der Außenkante an der der Schnee bereits gefroren war und sein Geist versuchte sich ein Bild daraus zu machen, zu forschen ob er sie schonmal irgendwo gesehen hatte. Doch welches Lebewesen hielt sich freiwillig in solch einer Umgebung auf? Bis jetzt hatte er noch nichts Lebendes erblickt seitdem sie hier oben waren, noch nichtmal eine Pflanze! Irgendetwas... stimmte nicht. Etwas war... falsch, auf eine schwer zu beschreibende Art und Weise. Er konnte es nicht in Worte fassen, aber es war als ob sie hier oben in einen anderen Bereich vorgedrungen waren, eine andere Welt die sich nur zufällig mit der Ihren überschnitt. Und es sah so aus als sie schon von jemand Anderem in Beschlag genommen war...

"Seraphin, verdammt wo bleibst du?!"

schallte Veltrins Stimme ungeduldig durch die kalte Luft und riss ihn mit einem Satz aus seinen Gedanken. Hastig rappelte er sich mit einem letzten Blick auf die Spuren auf und beeilte sich den Anschluss zurück an die Gruppe zu finden. Gleichzeitig legte er den Kopf in den Nacken und betrachtete erneut die beiden Gipfel. Die Wolken schienen wieder um eine Kleinigkeit dunkler geworden zu sein und... auf eine seltsame Art noch lebendiger zu wirken. Schatten tobten in ihnen und mit einem Male fror Seraphin noch ein bisschen mehr. Sie sollten nicht hier sein, das war kein Ort für Menschen. Seine innere Stimme, die ihn schon so oft gewarnt hatte, schien sich bereits heiser geschrien zu haben oder war in der eisigen Kälte des Berges längst verstummt.

Langsam schritten sie immer weiter auf den dunklen Pass zu der sie wie ein aufgerissenes Maul erwartete...



06.03.2004 01:42#87
erzähler Die Teufelzähne ragten wie drohende Zeigefinger eines gefallen Riesen aus der Erde und schlossen den festen Kreis aus Gebirgsketten, rund um Khorines. Kein Lebewesen konnte es hier lange aushalten. Nichts vermochte hier lange zu bestehen. So allerdings, schlugen sich 9 Sterbliche durch den dicken Schnee und keuchten wegen der eisigdünnen Luft schwer. Das hier war kein Ort für sie. Nicht einmal die zähen Gämsen trauten sich in dieser gottverlassenen Gegend.Schon gar nicht in den Passkessel. Wer hier von einer Lawine überrascht wurde, brauchte nicht einmal zu rennen. Er konnte nicht entkommen. Steile, fast senkrechte Wände erhoben sich in schreckliche Höhen, die noch nie ein Mensch bezwungen hatte.

Doch den Vögeln war dieser Ort gar nicht fremd. Im Sommer war er das Hauptbrutgebiet vieler Greif- und Raubvögel. Und auch diese Nacht schwebte einer dieser königsgleichen Kreaturen in Anmut und Eleganz, Kraft und Schnelligkeit, über den Pass hin weg. Doch das Tier, das einst frei und ungebunden, in den steinigen Wipfeln der Teufelszähne gehaust hatte, war nur noch ein grotesker Schatten, seiner selbst. Das Gefieder war verklebt und filzig, ohne Glanz, ohne die einstige Reinheit.
Seine Krallen waren von dem frischem Gelb in ein staubiges Grau verfallen und sein Schnabel, früher kräftig und schnell, war er jetzt stumpf und ohne jedes Leben.
Die Augen aber waren das schlimmste. Es hatte einmal ungezügeltes Feuer darin geleuchtet. Jetzt war nur noch das dümmliche Weis von Zombiewahn darin auszumachen.

Der Vogel kreiste zwei Mal über dem Pass, dann hatte er die Gruppe erspäht. Er quietschte einen grässlichen Ruf hervor, nach Südosten gerichtet. Dort, wo die Sonne erst viel zu spät aufgehen sollte.
Dafür öffnete etwas anderes in dieser Richtung seine weißen, verderbten Augen.


06.03.2004 01:44#88
Abt_Seronius Das Zimmer stank nicht einmal mehr. Führer war er gerne hier drin gewesen. Es hatte nach Blut, Schmerz und Exkrementen gerochen. Der Geruch von tausenden, leidvollen Toden. Doch nun?
Der Abt strich mit sehnsüchtigen Fingern über die Folterinstrumente, die alle, feinsäuberlich, auf dem Tisch lagen. Gut sortiert und einsatzbereit. Was wäre das nicht für ein Genuss, noch einmal eine dieser Werkzeuge anzulegen. Noch einmal mit Spannung und Erregungen, den Tod des Versuchsobjektes heraus zu zögern. Zu sehen, wie weit man gehen konnte, und sich am Ende nicht zu verschätzen, das war die Belohnung. Und jedes Mal hatte es der Abt weiter gebracht. Und sei es nur für Sekunden gewesen.

Aber jetzt war das alles vorbei. Spinnen hatten die am häufigsten Auftretteten Zeugen der Zeit hinterlassen. Ihre Netze waren so alt, das sie schon mit hunderten von anderen Netzen überspannt worden waren. Die Tisch, die Regale, die Böden. Alles war so staubig, das sich schon kein Staub mehr legen wollte.Rache... dachte der Abt lahm. Er empfand nicht mehr viel, wenn er über die Rache nachdachte. Alles war irgendwie zu weit weg. Alles war am Ende so leicht gewesen. Es gab ihm gar keine Befriedigung.
Dann, vor drei Tagen, waren die Medien erwacht und die Spione des Abtes hatten den Krieger verfolgen können.
Ich will fast…das sie kommem. Ob die von Göttern besessenen länger durchhalten würden? überlegte er kalt. Eine gute Frage. Eine wichtige Frage. Er würde eines von ihnen am Leben lassen, um diese Frage zu klären.
Er wollte schon den Raum verlassen, da durchzuckte ihn ein kalter Schauer. Er trat sofort ans Fenster, klappte seine Lieder über die weiß geronnen Augäpfel und ließ seinen Geist über die Landschaft, das Meer, die Berge und schließlich über die Höfe rasen. Es dauerte keine vier Sekunden, bis er sich in dem Vogel manifestiert hatte. Endlich, da waren sie. Neun insgesamt. Alles verlief nach Plan wirklich alles…
Der Abt stand vor dem Fenster und mit schleimiger, rostig klingender Stimme sprach er zwei Wörter aus. Zwei kleine Wörter. Kaum hörbar, doch schneller als ein Gedanke gedacht wurde, hatten sie viele Meilen überquert und geistlose Kreaturen, die einst Menschen waren, schlugen ihre Augen auf. Sie hörten nichts, sahen nichts, rochen nichts, fühlten nichts. Sie waren Fleischverfallene Maschinen. Doch die zwei kleinen Worte reichten aus. Die ehemaligen Menschen schlurften vor. Gingen auf die Mitte des Passes zu.
ERWACHT! GEHT Das klang immer wieder in ihrem leeren Kopf wieder und sie taten, wie ihn geheißen wurde. Sie erwachten und gingen.



06.03.2004 01:45#89
Veltrin „Wir haben es bald geschafft.“ sagte der Krieger und atmete schwer. Auch er verlor ihr oben schnell seine Kräfte. Die Höhenluft war einfach zu dünn.„Seid bereit.“ Sagte er noch und stapfte weiter gerade aus. Dann hatten sie es wirklich geschafft. Der Pass war erreicht. Die Mitglieder der Gruppe brachen halb zusammen und lächelten sich kaputt, aber auch stolz zu. Veltrin sah sich zum Tal um. „Wir müssen das letzte Stück geflogen sein.“ Sagte er ungläubig, aber auch er erleichtert. Endlich hatten sie das erste Teilstück hinter sich und…
Veltrin versteifte sich. Gestalten wankten auf sie zu. Sie kamen von der anderen Seite des Passes. Wie Betrunkene schwankten sie aus dem Schneetreiben, wurden langsam sichtbar, ihr Kleidung gewann Konturen, ihre Gesichter waren mit Tüchern und Pelzen geradezu versteckt.
Die Mitglieder der Gruppe wollten schon zu den Waffen greifen, als Veltrin vortrat. „Ich grüsse euch. Ihr habt euch Zeit gelassen. Ich hatte euch schon auf der anderen Seite erwartet. Was hat euch aufgehalten?“
Die Kälte und die Höhenluft musste wohl auch ihnen schwer zugesetzt haben, weshalb sie sonst zu langsam und behäbig auf Veltrin zu marschieren sollten, das kam ihm nicht in den Sinn.
„Wer sind die?“ fragten einige der Mitglieder. Veltrin drehte sich knapp um. „Männer, die ich angeheuert habe, damit sie uns nach Gorthar bringen.“ sagte er gewohnt sparsam und ging auf die fremden Männer zu. Ohne Misstrauen, ohne Scheu, ohne Vorsicht. Er kannte sie wohl gut.



06.03.2004 01:49#90
Hilias Dem Steinmetz war nicht wohl dabei, als er die fremden Männer kommen sah. Außerdem kündigten sich auf einmal Kopfschmerzen an. Kopfschmerzen von der Sorte, die hart und schnell kommen, scheinbar ewig bleiben, um dann wieder, völlig unvermittelt, zu verschwinden.
Hilias rieb sich die Schläfen, sah hoch, obwohl das Schneetreiben immer stärker wurde und die Sicht langsam unter fünf Fuß fiel, sah er die Fremden genau. Es schien, als haben eine blassrosa Aura von ihnen besitz ergriffen. Plötzlich wurde Hilias übel. Richtig gehend übel. Er beugte sich vor, der Brechreis polterte wie ein lärmendes Tier heran, doch nichts geschah. Da sah er wieder hoch … und wurde halb wahnsinnig. Jetzt waren die Fremden nicht mehr nur schwachrosa umrandet, sie glühten förmlich in einem satten Kamin vor sich hin. Aber das wäre ja noch als Fantasiegespinst entschuldigen können, schließlich war er hundmüde. Doch die Berge, der Schnee, die fliegenden Flocken. Alles schien in einem feurigen Rot zu brennen. Geblendet kniff Hilias die Augen zu, doch das Bild verschwand nicht, wurde nur leicht undeutlich.
Die Schneemassen schmolzen zu Heißglühenden Glass und trieben hastig von den Rücken der Gipfel in den Pass. Hilias konnte die Hitze spüren und das Sengen von Haut hören.
Menschenhaut. Der Steinmetz wollte aufstehen, doch Schwindel ergriff ihn, als ein mächtiges Dröhnen seinen Kopf zu sprengen drohte. Und aus der nun flüssigen Erde, da stießen brennende Grashalme empor, die Gipfel schmolzen zu Hügeln, die Nacht würde zu einem brennendem Firmament aus Rauch, Feuerschein und dem Gestank von Tod in der dicken Luft.
Hilias sah sich um. Er war umringt von üblen Kreaturen, Zombies, Orkgeistern und Wesen, die er nicht einmal ein zu ordnen wusste. Doch einige von ihnen erkannte er sofort wieder. Die Fremden standen mit in diesem Pulk aus Bösem und glotzten ihn aus fauligweißen Augen an. Sie waren Untote…Sie waren alle Un….
„TOTE! ALLE UNTOTE! O INNOS ES ZERREISST MIR DEN SCHÄDEL!“ schrie er und fiel vorne über. Die Bilder tauchten erneut in seinem Kopf auf. Die Vision würde nicht nur ihn ergreifen, dessen war er gewiss.



06.03.2004 04:33#91
Renata Es sah ihrem Führer ähnlich, dass er diesen Zuwachs zu ihrer Gruppe bisher noch mit keinem Wort erwähnt hatte. Eine Verstärkung war sicher nicht falsch, warum aber diese Geheimniskrämerei? Noch war für die Magierin nicht zu erkennen, wie viele Männer sich der Gruppe näherten, ein Schleier aus etwas Schwarzem, was wohl pulvriger Schnee gewesen sein mochte, behinderte die Sicht. Am Himmel tobten rußig dunkle Wolken, die sich überschlagend und walkend zu mächtigen Knäueln ballten, über das verletzliche Grüppchen von Abenteurern hinweg. Darunter Nachtschwarze Erde, kein reflektierender Schnee, nur Dunkelheit. Zwischen beidem ein schmaler Streifen schweflig fahles Licht, vor dem sich die Silhouetten der sich Nähernden abhoben. Kein Laut, nur Stille, wie stumm oder besser: wie taub.

Am Herankommen dieser Fremden war längst nichts Harmloses mehr, verschwunden waren die tarnenden Mäntel und die die Körper bedeckenden Felle. Übrig blieben die Leiber von Wiedergängern, Untoten, Skeletten, die Knochen blank oder mit mehr oder weniger madigem Fleisch bedeckt. EINE FALLE schrie es in Renata. Schon sah sie, wie die dem Totenreich Angehörenden ihre Waffen zogen. FEINDE. Der den Blick trübende staubige Schleier wurde von einem lautlosen Wind zu ständig wachsenden Windhosen verwirbelt, die die Dunkelheit der Erde mit der Schwärze des Himmels verbanden. GEFAHR. Die Kreaturen der Unterwelt näherten sich weiter, die Mäuler, deren Lippen längst Gewürm und Verwesung zum Opfer gefallen waren, wie zum Kampfgeschrei geöffnet. Aber kein einziger Laut störte die Stille dieses Szenarios, eine Stille, die die Magierin durchbrechen musste, um die Gruppe zu warnen, das wusste sie .... EINE FALLE, "EINE FALLE! FEINDE! DAS SIND FEINDE!". Schreiend durchbrach sie die Grenze zurück zur Realität. Und bemerkte, das Hilias etwas ähnliches brüllte. Das Warnen der Gefährten war ihnen geglückt, Veltrin stoppte, die andern griffen nach Stab, Schwert oder Rune, ein jeder nach seiner Berufung...



06.03.2004 12:11#92
Rhodgar Verschreckt hatte Rhodgar über seinen Pergamenten aufgeblickt, als die gellenden Rufe der zwei die doch so dünne Luft durchschnitten hatten. Zunächst hatte der Schwazmagier nicht bemerkt, dass die Gruppe mitten auf diese Ansammlung von Gestalten zugewandert war, war er doch, im wahrsten Sinne des Wortes, blind für seine Umwelt durch den Schnee gestiefelt. Doch was sich ihm nun bot, das war sehr schwer zu beschreiben. Er selbst konnte in der Ferne nur die schemenhaften Konturen jener ausmachen, die da auf sie zu kamen. Wenn er seinem Gefühl getraut hätte, dann wäre er wohl weitergelaufen, nichtsahnend der von ihnen ausgehenden Gefahr.
Nun jedoch wachgerüttelt ob den Dingen, die Hilias wie Renata zum Besten gegeben hatten, schaute Rhodgar mit Inbrunst in die Nebelschwaden, aus denen sich die Körper nach und nach zu nähern begannen. Doch konnte er beim besten Willen nichts warnendes erkennen, nichts was ihn wirklich hätte veranlassen können, irgendwelch Schritte zu unternehmen. Im Gegenteil, wenn diese Männer sie nach Gorthar begleiten würden, konnte man ihnen doch nicht dankbar genug sein. Jede Hilfe und jede Unterstützung würden sie brauchen, denn auch wenn sie neun an der Zahl waren, so war doch nch immer völlig ungewiss, in wievielen der Feind sich offenbaren würde.
Andererseits, warum sollten Hilias und speziell Rena sonst soetwas tun, noch dazu gleichzeitig und in sehr aufgebrachter Tonlage. Das ergab alles keinen Sinn, es sei denn... ja, es sei denn mit den Gestalten stimmte wirklich etwas nicht.

Schnell die Pergamentstücke zusammengeknüllt, und schon gleich hatte er seinen derzeit wohl wichtigsten Runenstein in den Händen. Die Fähigkeit, Gerippe einer Blutflieg aus der Unterwelt materialisieren zu können erwies sich ein ums andere Mal als ziemlich nützlich.
Wieder und wieder umspielten seine Finger die Gravierungen, die ein winziges Muster mit einem Symbol formten, und schon nach kurzer Zeit brummte eins der knöchernen Insekten direkt vor ihm. Und was für ein stattliches Exemplar! Mattgrau die Knochen, doch insgesamt von imposantem Körperbau. Die majestätischen Flügel schwangen im Takt, und dem Schwarzmagier war als würde der mächtige Stachel am Hinterteil der Kreatur angriffslustig hin und her zucken. Für einen kurzen Moment wurde Rhodgar von der Schönheit, die dieses Wesen ausstrahlte, geblendet. Doch wohl nur er und die anderen Beliartreuen in der Gruppe wussten jene zu schätzen, für die anderen war die Kreatur bestimmt nur eine andere Art einer Waffe, anstatt it einer Klinge auf den Feind einzuprügeln ließen das die Schwarzmagier halt von ihren Dienern erledigen. So würden die Gedanken der anderen Mitstreiter wohl lauten.

Das ganze Szenario würde in Rhodgars Schicksalsbuch wohl als eine verbitterte Pattsituation eingehen. Nun standen die Neun am Eingang zum Pass, der sich zwischen diesen vermaledeiten Gipfeln durchschlängelte, und sahen wankende und stolpernde Gestalten auf sich zu kommen, immer näher und näher. Außerdem hatten sie die Worte Veltrins, er kenne die Männer und habe sie angeheuert. Doch gleichzeitig wurde dies von Hilias und Rena in Frage gestellt, die davon überzeugt waren, dass eine akute Gefahr von diesen torkelnden Menschen (oder was es auch immer wahren) ausging. Wem konnten sie nun Glauben schenken? Am besten war wohl, ersteinmal vorzusorgen (was Rhodgar in Form seiner Beschwörung bereits getan hatte, die anderen zogen ihre Klingen), um nicht kalt und böse überrascht zu werden. Vorsicht konnte ja nicht schaden.



06.03.2004 13:31#93
Veltrin Veltrin sah entsetzt zurück, keine vier Schritte war von dem ersten der Männer entfernt gewesen. "Was ist da hinten eigendlich los?" brüllte er und sah es gerade noch rechtzeitig, wie die Männer, die er angeheuert hatte, ihre Säbel, Messer und Knüppel zogen.
Er sprang zurück, als der erste mit einem schnellen Strich seinen Hals etwas stutzen wollte.
Veltrin zog ebenfalls und spaltete den Mistkerl den Schädel...und konnte seinen Augen nicht trauen. Anstatt das hellen Rot den weißen Schnee fächerförmig überzog, trat nur ein wenig schwarzer Schleim in dickflüssigen Tropfen hervor und glit an der Klinge entlang. Die Wollmütze und Stoff um das Gesichte des vermeindlich Sterbenden fielen zu Boden. Ein weißes Augen blickte ihn gierig an, das andere war unter seiner Klinge verdampft. Veltrin erholte sich von dem Schrecken, stellte den Fuß auf den Brustkorb des Zombies und zog die Klinge heraus. Der Untote fiel in den Schnee, Veltrin zielte auf den Hals und schlug zu. Einmal, zweimal...dann erkannte er den Fehler. "Eisenkragen..." flüsterte er und zog sich schnell zurück. Der Untote stand ohne Hast wieder auf, seine Brüder schlurften mit ihm auf die Sterblichen zu.

"Hört zu, die Zombies davorne. Die tragen Eisenkrägen um den Hals. Das heißt, wir können ihnen nicht so einfach die Köpfe abschlagen. Wenn einer einen Plan hat, ich bin für vorschlage offen."
Er sah hinter sich. Renata kniete bei Hilias, der sich anscheint noch nicht von seiner Vison erholte hatte. Die anderen hatten ihre Waffen gezogen."Also gut, geben wir den Magiern etwas Zeit, damit sie einen Ausweg für uns finden." sprach er zu Carras, Tarim und Lama.
"Die Sumpfbrüder gehen links, Lama und ich nehmen die rechte Seite. Wir trefen uns in der Mitte." Er drehte sich zu Tarim.
" Tragt das hier lieber. Oder wollte ihr tun? Die Vieher anschreinen?"Er zog das Kurzschwert hervor und warf es dem Sumpfler. Der fing es geschickt auf.
Veltrin schaute zu Ceron, Rhodgar und Seraphin. "Schützt die Medinen mit eurem Leben. Egal was passiert, weicht nicht von hier weg."
Er sah noch mal zu linken Seite des Passes. Die Sumpfler schienen bereit zu sein. Lama war neben ihm. "Schon mal in einer Schlacht gewesen, Lama?" fragte Veltrin und zog seinen Speer, schraubte die lange, scharfe Lanzenspitze auf. Schärfer als jedes Rasiermesser.
Die Zombies kamen nähr. Veltrin ging auf ohne zögern vorwärts.


06.03.2004 14:09#94
Ceron Die Männer, Zombies im Schnee, Veltrin in Gefahr, die Krieger bildeten eine schützende Mauer um die Magier. Somit waren nun die Gelehrten dran einen Weg zu finden, diese Monster zu töten. „Eisenkragen“ zischte der Führer zu den Magiern hinüber, als ob er nun eine Lösung für dies forderte, doch das war es wohl auch. Dieser Zombie wurde niedergeschlagen aus seinem abgestumpften Halsstück drang ein grellblauer Lichtstoss und das Untier entstand von neuem.
Der Drachenmensch blickte sich um, keiner der Magier jedoch schien das Gesetz, das Geheimnis dieser Untoten zu kennen. Der werdende Magus strengte seine Hirnzellen bis aufs äusserste an. Eisenkragen, Eisen-Feuer, Feuer schmelzt Eisen, könnte das gehen? Man müsste die offene Wunde brennen, bevor der Geist den Körper erneut kontrolliert. So musste es ja gehen, am besten geeignet war wohl der Feuerpfeil-Spruch. Hätten sie nur welche dabei, doch wie Ceron in einem der Bücher las beherrschten die Schwarzmagier anstelle des Feuerpfeils, die Schattenflamme, welche auch Bestehendes verbrennen konnte. Wenn die Wirkung der Schattenflamme auch nicht so starke Verbrennungen anrichtete, es müsste so gehen.

„Angehörige des Kastells, wir müssen handeln, die Krieger können diese magischen Wesen nicht töten. Ich denke den Eisenkrageneffekt könnte man mit einer Verbrennung dieselbigen aufheben. Die Schattenflammekundigen müssen also… Moment ist das nur Rhodgar? Ja, Rhodgar, denkst du auch dass eine Verbrennung des Kragens den Nachwuchs stoppen könnte?“

„Ja, sehr weise junger Drachling, ich denke das könnte hinhauen. Die Idee könnte von mir stammen, obwohl ich gleich dasselbe vorschlagen wollte.“ sagte Rhodgar, irgendwie zu einer Antwort gedrungen, auch wenn ihm dies niemand abnehmen würde, er hatte es zumindest versucht.

Ceron blickte wieder in die Runde der Magier, darauf zu den Kriegern. Einige schienen schon ihre Schwerter gezogen haben, auch Cerons beschuppte Hand wanderte langsam an den Saum der Wolfsrüstung zu dem Erzdolch…


06.03.2004 15:07#95
Rhodgar Sein Misstrauen hatte den Schwarzmagier also nicht getäuscht. Gebannt hatte er die Szenerie beobachtet, wie die Gestalten immer näher herangerückt waren, wie die Figuren in einem stratgischen Schachzug, doch nicht anmaßend so elegant. Das immer aufälligere Torkeln hatte spätestens nach Veltrins Aussage, es handle sich bei den Kerlen um Zombies, nur noch die Konsequenz, dass es eben jene Aussage nur nochmals unterstrich. Also hatten sie es mit wahren Untoten zu tun, mit jenen die Rhodgar in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft zu kontrollieren wüsste. Irgendwann, wenn es wieder Zeit war, sich in die Bibliothek zu setzen, den sinnvollen wie des öfteren lustigen Worten seines Mentors Don Esteban zu lauschen, und wieder über einem Haufen von Büchern zu brüten, auf dass er sich das darin enthaltene Wissen so schnell wie möglich aneignen konnte, auf dass er der nächsthöheren Magiestufe mächtig würde.
Doch handelte es sich bei diesen Zombies beileibe nicht um diese Art, die von den Schwarzjüngern aus ihren dunklen Gefängnissen in der Unterwelt hinaufgeholt wurden auf die Erde, nein sie standen unter dem Einfluss und der Kontrolle des Feindes, einer anderen höheren Macht, die sich offensichtlich ebenfalls auf diverse Beschwörungen verstand. Das konnte ja doch noch interessant werden!Wenn der Schwarzmagus Zeit und vor allem die Nerven gehabt hätte, so hätte er sogleich ein paar Pergamente gezückt, und alles niedergeschrieben, von der reinsten Tatsache bis zur kleinsten Vorahnung, alles hätte er zu Papier gebracht, um es für die Nachwelt fest zu halten. Unter der Überschrift "Zombies und andere Überraschungen", oder so ähnlich. Doch war die Situation leider viel zu ernst, als dass er sich damit hätte beschäftigen können. Denn allem Anschein nach nützte einem der geschmiedete, feine Stahl einer Klinge gegen jene Monster nicht allzuviel, trugen sie doch eine Art Schutzmantel um ihren Hals. Sehr ausgeklügelt, zugegeben. Rhodgar beschlich so ein leises Gefühl, als hätte selbst er das gesamte Unterfangen bislang unterschätzt, speziell die geistigen Fähigkeiten des Feindes, denn es war ja offensichtlich, dass eine Authorität existieren musste, quasi eine Macht, die aus der Dunkelheit die Fäden zog. Des anfänglichen Schocks zum Trotz, wandte sich Rhodgar nun an Renata, die das alles ebenso fassungslos beobachtet hatte wie er selbst. Nach Veltrins Aufforderung, die Auserkorenen mit dem Leben zu schützen, selbiges in den Hintergrund zu stellen und alles zu tun, um für die Sicherheit der beiden garantieren zu können, und Cerons wohldurchdachten Plänen, welche doch wirklich den Anschein hatten, funktionieren zu können, hatte er nun eine dringende Bitte an seine Freundin.

"Rena, ich weiß dass du deine Prüfungen noch nicht abgeschlossen hast, mir ist bewusst, dass es, ohne dir zu nahe treten zu wollen, ein Risiko sein könnte, dir diese Verantwortung aufzutragen, trägst du doch sowieso schon mehr davon als wir alle zusammen. Doch ich bitte dich, übernimm du die Schattenflamme. Es ist mir unmöglich, jenes Magiegeschoss hervorzubringen, und gleichzeitig die geistige Verbindung zu meiner Kreatur nicht zu verlieren, doch unsere tapferen Freunde können da vorne jede Hilfe gebrauchen. Ich glaube an dich, ich bitte dich, ich bete für dich." Schnell drückte er der überrascht dreinblickenden Magierin einen Kuss auf die Stirn, und sprach nun zu seinem Freund Serapin. "Nun bitte ich dich, gib auf unsere Freundin acht, während sie die Magie fließen lassen wird. Es darf ihr nichts geschehen. Versprich es mir." Ein letzter Blick zu beiden (es war wirklich eine Szene, wie sie in Büchern steht), und schon drehte sich der Schwarzmagus um, seine Kreatur im Schlepptau. Er hatte sich eine kleine Anhöhe ausgesucht, von wo er das gesamte Geschehen überblicken konnte, und schaute nun auf die Schalcht, die unter ihm tobte. Wacker schlugen sich seine Freunde durch die Zombiemasse, doch ein wirklicher Erfolg wollte sich nicht einstellen. Hoffentlich konnte seine Blutfliege etwas daran ändern, auch wenn er dies stark bezweifelte. Doche s half nichts. Sein beschworenes Geschöpf summte und brummte, wie noch nie zuvor, als es immer wieder geschickt den Hieben der Untoten auswich, und mit dem Stachel gelang es ihr sogar, den einen oder anderen Zombie um einen Arm zu erleichtern. Jedoch war dies alles nicht genug, von einem abgehackten Arm ließ sich keiner aus der Ruhe bringen, der ein echter Untoter war. So musste Rhodgar des öfteren mitansehen, wie sein Geschöpf auch ein paar Treffer einstecken musste, gehörig ins Trudeln geriet, sich aber jedesmal wieder fangen konnte. Wirklich eine Kämpfernatur! Genau wie die anderen Gefährten, die unten auf den Schlachtfeld ihr Leben riskierten.


06.03.2004 15:30#96
Veltrin Die Männer hatten sich dem Übel entgegen geworfen. Veltrin fegte mit der Lanze um sich, zog Beine Weg und durchstach Brustkörbe. Lama keuchte neben ihm. Er stürzte sich völlig unbewaffnet in den Kampf. Veltrin hielt kurz inne und sah sich zur linken Flanke um. Carras und Tarim waren nicht zu sehen, doch ihr Kampfgebrüll drang weit.
Der Zombie zu Veltrin Füßen wollte sich erheben, doch der Krieger jagte den Speerschafft durch dessen Schädel. Doch das Monster zuckte weiter voll grausiger Zähigkeit.
Veltrin sah eine Untoten Fliege über dem Schlachtfeld surren. Die Magier mischten sich scheinbar ein. Doch es würde nicht reichen. Sie würden verlieren wenn nicht irgendwer eine brennende Id…
Veltrin verharrte reglos. Seine Augen arbeiteten Fieberhaft. Das wars. Er sah zu den steilen Felswänden, die den Pass umschlossen. Der Kriege rannte zu den Magiern zurück und griff sich Seraphin.
„Hör zu, in meiner großen Tasche ist eine dunkle Flasche Brandwasser. Für Wunden und der gleichen. Nimm sie und verteile alles auf dem Feld. Kreisförmig. Dann verschwinde mit den anderen auf die andere Seite.“
Er sah das Lama hinter ihn getreten war. „Lama wird euch decken.“ Seraphin verstand nicht genau, aber er kannte, dass jetzt nicht die Zeit für lange Erklärungen war.
Also bewegte er sich, Lama begleitete ihn als Schutz. Der Kampflärm wurde stärker. Carras und Tarim würden es bald mit doppelt soviel Zombiefratzen zutun bekommen, wo Veltrin und Lama sie auf der rechten Seite nicht mehr banden. Nur einen Augenblick… flehte Veltrin innerlich.
Er eilte auf seinen Beutel zu und kramte darin rum. Da war es. Er zog vorsichtig die Glaskolben raus und zählte sie. Sieben Stück. Würde es reichen?Renata kniete immer noch bei Hilias, der wimmernd vor und zurück wiegte, seine Augen starrten Blicklos.
Veltrin ging an Renata vorbei. „Seid bereit zu fliehen. Ceron? Du schützt sie.“ „Was habt ihr da?“ fragte die Frau.
„Damit bringe ich die Hölle über dieses Eistal.“ Antwortete er und kehrte in den Kampf zurück.
Hoffentlich eilt sich Seraphin… dachte er, während er einem weiteren Zombie mit dem Kriegshammer die Frisur richtete.



06.03.2004 16:58#97
Seraphin Angespannt beobachtete Seraphin das bizarre Spektakel welches sich dort vorne im Schnee abspielte. Die vier Krieger wehrten sich gegen mindestens ein Dutzend Untote zugleich, die zwar langsam waren aber den Vorteil hatten weder Schmerz noch Angst oder irgendein anderes Gefühl zu kennen, welches sie benachteiligen konnte. Jedesmal wenn Veltrin und seine Kampfgefährten versuchten die fauligen Häupter von den verrotteten Körper zu schlagen, scheiterten ihre Klingen an den eisernen Kragen und glitten funkensprühend wieder ab. Der Schnee war mittlerweile aufgewühlt und mit geronnem Blut bedeckt, außerdem mit etwas, was aussah wie schwarzer Schleim. Einzelne Körperteile zierten den Kampfplatz und das Gestöhne von einem Dutzend durchlöcherter Kehlen drang an das Ohr der kämpfenden Gruppe. Veltrin wütete wie ein Wilder unter den Zombies und auch die Anderen standen ihm in nichts nach, Carras spaltete so eben einem weiteren Dienerwesen den verroteten Schädel, Tarim erleichterte den gleichen Gegner um einen weiteren Arm und Lama kämpfte sich mit bloßen Händen und unglaublich erscheinenden Bewegungen durch die dunklen Gestalten. Ein bizarres Ballett des Todes spielte sich dort vorne ab und Rena, Hilias, Ceron und er konnten nur zuschauen. Rhodgar unterdessen hatte sich gerade mit dem Lehrling besprochen, das wenige was er zwischen den Kampfgeräuschen vernommen hatte klang danach, das sie einen Weg finden sollten die eisernen Kragen zu brechen während der Schwarzmagier sich ein wenig außerhalb der Kämpfenden postierte und seine eigene Dienerin wütend brummend ins Gewühl schickte.

"...es darf ihr nichts geschehen. Versprich es mir."

Hatte Rhodgar ihm noch zugerufen und Seraphin hatte keinesfalls vor diese Bedingung nicht zu erfüllen. Rena kniete neben Hilias der sich von seiner Vision noch nicht zur Gänze erholt hatte. Jetzt sah sie auf und Seraphin er kannte etwas in ihren Augen. Etwas Anderes, das vorher noch nicht dagewesen war, dunkel aber nicht bedrohlich. Es schien als ob eine zweite Kraft ihren Körper durchdrang, fremd und düster aber nicht gegen sie gerichtet. Verwirrt eiste er sich von ihrem Blick los und sah zurück zu den Kämpfenden. Das Bild hatte sich nicht großartig verändert, lediglich einer der Untoten schien ansatzweise außer Gefecht gesetzt, jedenfalls zog er sich nur noch mit zwei verstümmelten Armen durch den Schnee auf der Suche nach seinen übrigen Gliedmaßen, die irgendwo verstreut waren. Seine Ebenbilder allerdings torkelten weiterhin, scheinbar langsam und unkoordiniert durch die kalte Nacht. Trotzdem waren sie verdammt gefährlich und keine Wunde oder etwa eine durchlöcherte Brust konnte ihnen etwas anhaben. Im Gegenzug wurden die Bewegungen der Kämpfer immer kraftloser, noch waren sie tödlich und tausendmal schneller als die der Untoten, aber ihre Kräfte ließen langsam nach und die Schläge verloren an Eleganz. Gerade rammte Veltrin einen weitere Gegner mit einem kraftvollen Stoß regelrecht in den Boden und nagelte ihn mit dem Speer einfach fest. Unbekümmert ob den Versuchen des zappelden Untoten sich wieder zu Befreien, welche allerdings von keinem großen Erfolg gekrönt waren, ließ er ihn dort stecken und rannte mit schnellen Schritten auf die Schwarzmagier zu. Lama hatte sich unterdessen gerade den beinlosen Madenwirt geschnappt und unter protestlautem Röcheln in die Dunhelheit den Hang hinunter geschleudert. Bevor er es wieder bis hier oben schaffen würde wäre er wahrscheinlich längst eingefroren. Jetzt folgte auch er Veltrin und kam nur einen Moment später bei den Schwarzgewandeten an, während ihr Führer das Wort an Seraphin richtete.

„Hör zu, in meiner großen Tasche ist eine dunkle Flasche Brandwasser. Für Wunden und der gleichen. Nimm sie und verteile alles auf dem Feld. Kreisförmig. Dann verschwinde mit den anderen auf die andere Seite.“

entgegnete er hastig, und mit einem Seitenblick zu Lama fügte er hinzu:
"Lama wird euch decken."

Dann bedeutete er Ceron, gut auf die Auserwählten aufzupassen und auch Seraphin bekräftigte diese Worte mit einem wissenden Blick in die Richtung des Lehrlings. Schließlich hatte er Rhodgar ein Versprechen gegeben, doch er war sich sicher das Ceron diese Aufgabe genau so gewissenhaft erfüllen würde. Veltrin hatte sich unterdessen wieder in den Kampf gestürtzt, dem festgenagelten Untoten im Vorbeirennen noch einen liebevollen Tritt in das madenzerfressene Antlitz verpasst und sich mittlerweile dem nächsten röchelnden Interessenten zugewandt.Schnell griff sich Seraphin die große Tasche des Kriegers und wühlte suchend in ihr herum. Schließlich fand er das, was Veltrin ihm beschrieben hatte. Eine große Flasche dunklen Brandwassers, welches jetzt glucksend in dem gläsernen Bauch des Behältnisses hin und her schwankte. Jetzt realisierte der Magier endlich Veltrins Plan und ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinen Zügen aus. Trotzdem war es verdammt gefährlich, sie mussten höllisch aufpassen sonst würden sie sich vielleicht selber mit in den Tod reißen. Ein fragender Blick zu Lama, gefolgt von einem zustimmenden Kopfnicken, dann griff er sich die Flasche mit der einen und den Stab in der anderen Hand. Ein wenig unwohl war ihm schon dabei, Rena und Hilias einfach zurückzulassen. Aber sie waren eine Gruppe und Ceron würde gut auf sie Acht geben, außerdem war seine Freundin durchaus wehrhaft.

Jetzt näherten sie sich den Kampfplatz, und ehe sie sich versahen waren sie mittendrin. Schnell riss Seraphin den Korgen aus dem Flaschenhals und die dunkle Flüssigkeit ergoss sich in den weißen Schnee um dort mit dem schwarzen Schleim der Untoten zu einer einzigen breiigen Masse zu verschmelzen. Mit schnellen Schritten folgte er einer Kreislinie, immer darauf bedacht nicht zu viel oder zu wenig der des Brandwassers zu vergießen damit sich die Falle am Ende auch noch schließen könnte. Um ihn herum röchelte und stöhnte es, gepaart mit den rauhen Schreien der Krieger und dem Singen der Schwerter. Saugende Geräusche erklangen wenn sich die Klingen zum tausendsten Male in das tote Fleisch ihrer Gegner bohrten und doch keinen Schaden anrichteten, außer einem besonders lauten Röcheln und einer kurzen Verschnaufspause. Seraphin musste sich ganz auf Lama verlassen, er selbst war praktisch wehrlos solange er das Wasser vegoss, er würde es noch nichtmal bemerken wenn einer der Untoten sich plötzlich auf ihn stürzen würde. Doch der Waffenknecht war wie ein Schatten, schnell und lautlos bewegte er sich im Kreis um ihn herum und die stumpfen Aufprälle von schweren Körpern signalisierten ihm, das die trägen Untoten gegen die bltzschnellen Bewegungen seines "Beschützers" keine Chance hatten. Mittlerweile hatten sie den Kampfplatz fast einmal an der äußeren Seite umrundet und die dunkle Spur des Brandwassers schloss sich mit dem letzten Tropfen zu einem passablen Kreis. Keuchend schmiss Seraphin die Flasche auf den Boden und auch Lama hielt einen Moment inne, während sie sich erschöpft gegenüber standen.

Dann schien es plötzlich als würde die Zeit aus einer Laune heraus langsamer laufen. Seraphin erkannte den torkelnden Körper, welcher sich mit schlurfenden Schritten bis auf wenige Handspannen an Lamas ungeschützten Rücken genähert hatte, fast zu spät, und riss seinen Stab in die Höhe. Der Waffenknecht realisierte die Gefahr im selben Moment in dem der Untote ein lautes Röcheln verlauten ließ, das in einem gequälten Gurgeln unterging sobald das stumpfe Ende des stabilen Holzstabs in seinem Gesicht landete, das grausige Antlitz nach hinten drückte und die verrotteten Knochen des Genicks hörbar brachen. Ungläubig riss Lama seine Augen auf, doch anstatt eines dankenden Blickes fuhr seine Faust plötzlich in die Höhe und raste direkt auf das Gesicht des Magiers zu...
...und schlug im letzten Moment einen Bogen bevor es die madenzerfressenen Züge des mit Fleischresten behangenen Schädels hinter Seraphins Rücken wieder zurück ins Dunkel schickte. Der Untote knallte mit einem dumpfel Laut zurück in den Schnee aber sein Ebenbild hinter Lama rappelte sich schon wieder auf. Trotz oder vielleicht gerade aufgrund der verrückten Situation stahl sich ein Lächeln auf Seraphins Züge welches prompt von dem Waffenknecht erwiedert wurde. Doch dann wurden sie sich schlagartig wieder der Gefahr bewusst in der sie sich alle befanden. Lama schickte die beiden Untoten ein weiteres Mal zurück auf den Boden während Seraphin die Händ zu einem Trichter formte und versuchte die Kampfgeräusche zu übertönen.

"Es ist soweit! Rennt auf die andere Seite, schnell!"

schallte die Stimme des Magiers durch die kalte Luft und wurde von den Anderen solange weitergerufen, bis alle sie verstanden hatten. Beruhigt beobachtete er wie Hilias, gestützt von Ceron und Rena, sich auf die andere Seite begab, während Rhodgar die Blutfliege schützend um das kleine Dreiergespann schweben ließ und jeden Versuch der Untoten, ihnen Nahe zu kommen, im Keim erstickte. Lama kämpfte sich ebenfalls wieder durch die Zombies und unterstützte die restlichen Krieger beim Rückzug. Auch Seraphin folgte Ihnen, bis sie sich schließlich alle auf der anderen Seite des zerwühlten Kampfplatzes befanden. Jetzt stand nur noch Veltrin den verstümmelten Untoten gegenüber. Wie ein bizarrer Tanz sah es aus, während die madenzerfresenen Körper jeder seiner Bewegungen wie ein Bienenschwarm folgten. Und er lockte sie langsam immer weiter in den Kreis, den Seraphin und Lama vorbereitet hatten...



06.03.2004 17:27#98
Teufelslama Der eisige Wind heulte durch den Pass und liess die Glieder der Gefährten erstarren die geplanten Verbündeten hatten sich als Gegner erwiesen, eine Falle die ihnen nun drohte das Leben zu kosten. Langsam und unheimlich schlurften die Fleischhüllen auf sie zu, viel zu wenig kampferprobt waren sie und nun durften sie nur auf ihren Verstand und vor allem ihr Glück hoffen.


Veltrin zeigte seine Erfahrung im Kampfe und als Kommandant, rasch ordnete er eine Schlachtreihe und gab der Gruppe so Zeit sich zu formieren und eine Strategie aus zu tüfteln durch die sie überleben würden.


Links stellten sich Carras und Tarim in den Weg der Untoten, rechts sollten Lama und Veltrin deren durchbrechen verhindern. Ihr Führer stiess noch eine Warnung wegen der Eisenkragen aus, doch was interessierte das den Waffenknecht? Warum sollte man auch ausgerechnet die Köpfe abschlagen, schließlich boten diese Zombies mehr als nur den Hals als Angriffsfläche. Plötzlich weiteten sich seine Augen als er begriff. Hilias, auch er war mehr oder weniger untot und er hatte bereits demonstriert wie wirkungsvoll die Methode Schwert durch Brust bei seines Gleichen doch war. Still verfluchte Lama die Wendungen des Schicksals und machte sich kampfbereit. Sein Schwert zu ziehen wäre witzlos, nie hatte er bisher damit gekämpft und wer weiss ob er je dazu kommen würde.


"Schon mal in einer Schlacht gewesen, Lama?" fragte Veltrin.
"Irgendwann ist immer das erste mal." erwiederte dieser grimmig doch mit einem leichten Lächeln.

und irgendwann ist auch die Zeit der Entscheidung, entweder zu kämpfen und gegebenfalls zu fallen, oder zu fliehen und alles andere im Stich zu lassen. Der Soldat war in jedem Fall in der ersten Kategorie anzusiedeln, auch wenn er nicht viel würde helfen können immerhin könnte er den Rücken des Kriegers frei halten und ihm so etwas Zeit und Raum verschaffen.


Da kamen sie, die ersten Hautsäcke waren in Reichweite geschlurft und erhoben langsam, fast betont gespielt ihre Waffen um sie auf ihre lebenden Gegner nieder sausen zu lassen. Veltrin erwiess sich wieder einmal als geborener Anführer, er war der erste der ins Getümmel stürzte und Zombie um Zombie zurück drängte, doch riss deren Strom nicht ab.


Einmal mehr dankte er für sein Training im waffenlosen Kampf, die Schälge der Untoten waren langsam und vorhersehbar für das geübte Auge so gelang es ihm mit mehr oder weniger Mühe auszuweichen. Der erste Leblose der sich ihm entgegenstellte schwang eine Nagelkeule nach ihm doch war es nicht weiter schwer sich unter dieser hinweg zu ducken. Schnell kam er wieder nach oben und verpasste seinem Gegner eine Schlagfolge, der bekam die Rechte, die Linke und noch einen rechten Haken des Soldaten zu spüren und taumelte schwer getroffen ein paar Schritte zurück, sein Kopf hatte sich unnatütlich zur Seite verdreht, doch nun ganz langsam und unter einem Knacken brachte er ihn wieder in eine normale Position und schlurfte wieder auf Lama zu. So sah er kein Land gegen diese Monster, er spürte seine Hände die unter der Kälte und unter den Schlägen schmerzten, lange konnten sie das nicht durch halten.

Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, Knacken, der Hals, das war eine Möglichkeit. Mit großen Schritten trat er auf das untote Wesen zu und griff es mit beiden Händen am Kopf. Der rechte arm packte am hinten Hinterkopf und der linke vorne am Kinn an, mit einem Ruck wechselten die Arme ihre Position und ein Krachen ertönte. Das Genick des Zombies brach im gleichen Moment wie die Nagelkeule die lädierte Seite des Waffenknechts traf.

Beide gingen sie zu Boden, der Soldat unter schweren Hustenanfällen der Untote endgültig tot. Grelles Licht brach aus seinen Augen und seinen Mund doch endlich, er rührte sich nicht mehr.

Alles was noch irgendwie in ihm lebte, alles woran er glaubte, alles was ihm lieb und teuer war, er musste alles zusammen nehmen um sich wieder auf zu raffen und weiter zu machen.




Der Kampf tobte nun schon eine Weile und Veltrin schlug einen der verräterischen Verbündeten nach dem anderen zurück während der Angehörige der Miliz so gut es ging seinen Rücken deckte. Doch wenn sie ehrlich zu einander waren, die Situation war hoffnungslos die Gegner schienen kaum weniger zu werden und die Kräfte der Gruppe waren, ohnehin ausgezerrt, am Ende. Nur eine Frage der Zeit. Veltrin war es der einen Plan fasste, er kommdandierte Lama zum Leibwächter des Schwarzmagiers Seraphin ab und dieser sollte das Schlachtfeld mit Brandöl tränken, ein wahrhaft guter, wenngleich nich minder gefährlicher Plan.

Die Blicke Seraphins und Lamas kreuzten sich und schon begann der wilde Lauf rund um den Schauplatz. Während Carras, Tarim und Veltrin die meisten der Untoten aufhielten musste der Waffenknecht sich nur vereinzelten Zombies erwehren. Es war alles andere als einfach hinter dem wehrlosen Magier herzurennen und alles aus dem Weg zu räumen, allerdings war der Kampf an sich einfacher. Anstatt die Monster aufzuhalten oder gar auszuschalten galt es nun nur noch sie von einem beweglichen Ziel fern zu halten. Immer wieder stiess er die Angreifer mit Tritten fort, zog ihnen die Beine weg oder schleuderte sie anderen entgegen so das gleich mehrere zu Fall kamen. Nichts hielt die Gefühlslosen auf, doch verschaffte es Seraphin genügend Zeit um sein Werk zu vollenden, endlich hatten sie ihre Runde vollendet und standen sich nun völlig ausser Atem gegenüber.


Mit Schrecken sah der Waffenknecht wie eines der Wesen von hinten auf den Kastellbewohner eindrang, dann geschah es rasend schnell. Seraphin schlug mit seinem Stab zu und Lama mit seiner Faust. Beide konnten hinter sich das Fallen der schweren Leiber hören und mussten unwillkürlich Lachen. Doch lange blieb ihnen nicht Zeit dazu, wieder mussten sie sich der Monster erwehren und gleichzeitig den Rückzug antreten, es war Zeit den Zombies einzuheizen.


06.03.2004 17:37#99
Veltrin Die anderen hatten sich langsam zurückgezogen. Veltrin sah sich jetzt von den übel entstellten Monstern umzingelt. Einige krochen nur noch, andere hatten schlimme Wunden, gespaltene Schädel oder keine Arme mehr. Doch das Gewürm des Todes steuerte weiter auf den Krieger zu. Veltrin hielt den Speer mal dort hin, mal hier hin. Dann sah er, wie seine Gefolgsleute die andere Seite erreichet hatten.
Veltrin grinste wild und legte den Speer auf die Erde, schob den rechten Fuß drunter und zog die Glaskolben hervor. Schnelles Brennpulver. Kam es mit Wasser in Berührung, entwickelte es sich zu einer brennenden, ätzenden Flüssigkeit, die haftete wie Orkblut.
Der Krieger schätzte seine Chancen ab. Mehr als schlecht. Doch er war nicht wichtig. Nicht mehr. Die Medien waren auf dem Weg. Sie würden die Abtei auch sicher ohne sein weiteres Zutun erreichen.
Sein Schicksal war erfüllt. Veltrin, Krieger der wilden Länder von Westgorthar, nahm die Kolben zur Hand und brach die Glaskorken ab. Der Schnee fiel in dichten Vorhängen. Die Zombies schlurften auf ihn zu, zogen den Kreis enger.„HEUTE IST NICHT DIE NACHT, IN DER IHR ÜBER DAS LEBEN GEBIETEN WERDET!“ brüllte er und drehte einen Halbkreis. Das Pulver wurde aus drei Kolben geschleudert, fing in der feuchten Luft sofort an zu Zischen und ätzte sich den Weg vorwärts.Die Zombies wurden getroffen, watschelten noch ein, zwei Schritte, dann bemerkten sie, was passiert war. Veltrin verstreute den Rest des Pulvers auf dem Schnee. Die Luft fing augenblicklich Feuer, die Schneeflocken begannen sich in heiße Tränen zu verwandeln.
Der Ring aus Brandwasser flammte auf, einige Zombies wurden erfasst, das Pulver reagierte heftig auf die offenen Flammen und die Körper der Zombies explodierten in wildtanzenden Stickflammen. Die Fetzen flogen umher, klatschten auf und das Feuer fraß sich durch den ganzen Pass. Als wenn der Schnee dem gierig leckenden Flammen selbst als Nahrung dienen könnte.
Veltrin war eingeschlossen, verloren. Doch er haute weiter mit dem Speer zu sich, hinter ihm ging zwei weitere Zombies hoch. Das Feuer wurde dichte. Der Krieger versuchte sich die Monster vom Leib zu halten, doch sie waren zu zahlreich. Schon rissen sie ihm den Speer davon und er musste sich mit dem Kriegshammer wehren. „GEHT WEITER!!!“ schrie er den anderen zu.„BEI ALLEN GÖTTERN UND DEN GESICHTERN EUER VÄTER, GEHT WEITER. ICH KOMME NACH!“ Er hackte auf die Fratzen ein, trieb einen von ihnen ins Feuer. Es krachte ohrenbetäubend, die Druckwelle haute Veltrin von den Füßen. Schon waren die kalten Gummihänder der Zombie über ihm. Er schrie. Der erste schlug seine Zähne in Veltrins Hals. Der Schrei riss ab und nur noch das Prasseln der Flammen warf sich in dem Passkessel hin und her.



06.03.2004 18:06#100
Renata Verdammt. Verdammt, VERDAMMT. Schattenflamme, die Rune hielt Renata, die immer noch neben Hílias kniete, schon in den Händen, einen ersten Versuch hatte sie bereits verpatzt. Jetzt, dieser zweite, sah erfolgversprechender aus, aber wie in diesem Chaos die nötige Konzentration aufbringen? Die beschworene Schattenflamme zerrte, drängte weg und auf den von der Magierin anvisierten Schädel eines Untoten zu. Noch entließ sie sie nicht, ließ statt dessen den Feind noch ein bisschen näher kommen. Dann, einmal freigelassen, fand das dunkel flammende Geschoss rasend schnell sein Ziel. Von der Wucht des Aufpralls wurde die eiserne Halsberge der Kreatur durchschlagen, die darin geborgenen Halswirbel zertrümmert; der Schädel wurde vom nicht mehr vorhandenen Hals weggerissen und landete etliche Schritte hinter seinem Besitzer im Schnee, dabei erloschen die ihn umzüngelnden Flammen mit einem Zischen. Der Eisenkragen bot seinem Träger keinerlei Schutz mehr, war überflüssig wie ein Kropf an der gleichen Stelle.
Das vom Kopf befreite Geschöpf sank schlicht in sich zusammen und blieb liegen, wie eine Marionette, deren Fäden durchschnitten wurden. Hurra, geschafft, zurück mit dir in die Unterwelt, du Monstrum. Das Gefühl von Stolz hätte Renata sich gerne noch eine Weile ausgekostet, wären da nicht noch mehr von diesen Zombies gewesen.

Gerade in diesem Moment drang ein Befehl zu der im Hintergrund gebliebenen Gruppe: "Es ist soweit! Rennt auf die andere Seite, schnell!"
Hilias, der vorhin noch keuchend am Boden lag, hatte sich während dieser Aktion so weit erholt, dass er schon wieder auf seinen Beinen stand. Allerdings schien er noch orientierungslos zu sein, murmelte Unverständliches vor sich hin, während er sich langsam um sich selbst drehte. Als die Aufforderung zum Rennen sie erreichte, fasste Renata Hilias unter einem Arm und forderte den Lehrling Ceron auf, es ihr mit dem anderen Arm des Waffenknechtes gleichzutun. So zogen sie den Verwirrten und offensichtlich Willenlosen weg von der kämpfenden Gruppe, weg von den Untoten. Hinter sich hörten sie zunächst noch das Klirren von aufeinander treffenden Waffen und das Schreien der Kämpfenden, etwas später dann, wie sich im Laufschritt schnell mehrere Personen näherten. Zu schnell für die sich nur langsam und eckig bewegenden Untoten.

Ein paar Dutzend Meter hatten sie sich schon von ihrem ursprünglichen Standort entfernt, als sie das Geräusch wie das Flackern einer gewaltigen und plötzlich auflodernden Flamme hörten. Erst da hielten sie an, um sich dem Geschehen wieder zuzuwenden. Fasziniert sahen sie, dass die Untoten in einem Ring aus wütendem Feuer eingeschlossen waren und der Glut einer nach dem anderen zum Opfer fielen, indem sie auf geradezu groteske Art zerplatzten. Die Erleichterung, die Angreifer besiegt zu haben wich jedoch abrupt Entsetzen, als eine menschliche Stimme aus dem Flammenring zu ihnen drang, die Stimme einer der ihren.
Schnell flog der Blick aller durch die Runde, schnell waren die Gefährten durchgezählt. Veltrin. Es war ihr Anführer, der fehlte.



06.03.2004 18:53#101
Tarim Immer und immer wieder hatte Tarim zusammen mit Carras die Untoten zurückgedrängt. Veltrins Kurzschwert sei Dank, konnte Tarim halbwegs helfen sie zurückzudrängen. Sie waren langsam, dafür fast unbesiegbar. Er hatte zwar mehrere Körperteile abhacken können, doch half dies überhaupt nichts. Die Körper bewegten sich immer weiter. Selbst Carras hatte nur mäßig Erfolg gehabt sie in die ewige Ruhe zu schicken. Gerademal bei einem Zombie war dies geglückt und noch viele weitere waren übrig. Tarim spürte wie seine Kräfte immer weiter abnahmen. Er holte weit aus und lies sein Schwert durch den Arm eines weiteren Zombies gleiten, als er plötzlich von etwas harten getroffen wurde. Im nächsten Moment hörte er schon ein Niederfallen hinter sich. Carras hatte einen Zombie niedergeworfen. "Gehts?" Tarim bekam einen Moment lang keine Luft. Also war es das, was ihn getroffen hatte. Der Schüler nickte seinem Lehrmeister nur sachte zu. Ein Glück hatte er nochimmer das Kettenhemd an. Sonst wäre es vielleicht schlimmer ausgegangen, dachte er sich. Plötzlich drang von Hinten ein Schrei an seine Ohren:

"Es ist soweit! Rennt auf die andere Seite, schnell!"

Lange hätte er auch nicht mehr gekonnt. Noch einmal wehrte er einen Schlag ab und rannte mit den Anderen zusammen los. Sie rannten alle so schnell sie konnten, doch als die Flammen hinter ihnen aufblitzten hielten sie inne. Wenn das ihnen nicht den Rest geben würden, dachte Tarim mit einem Gedanken an seine Abenteuer mit Abaddon, bei dem sie ebenfalls die untoten Horden verbrannten. Doch nicht lange hatte er Zeit in Gedanken zu schwelgen, denn die Schrei eines Menschen, eines lebenen Menschen erreichten seine Ohren. Direkt von dort wo das Feuer loderte. Wer fehlte?, Tarim fuhr herum und durchfuhr mit einem hastigen Blick die Reihen. Veltrin! Nein, das konnte nicht sein. Tarim vernahm nur noch die Worte:

„GEHT WEITER. BEI ALLEN GÖTTERN UND DEN GESICHTERN EUER VÄTER, GEHT WEITER. ICH KOMME NACH!“

Danach noch einen Schrei und man hörte nur noch das Prasseln der lodernen Feuer. Tarim wollte zurückrennen, ihm zur Hilfe eilen, doch eine kräftige Hand hielt ihn zurück. Es war Carras. "Nein, Tarim. Du hast gehört wir sollen weitergehen. Er kommt nach. Das hat er selbst gesagt." Tarim glaubte nicht daran und bezweifelte das Carras daran glaubte. Doch er konnte Carras nicht ansehen, um es zu erfahren. Er blickte nur zum Feuer, zurück zu Veltrin.

"Wir müssen weiter", schallte es von Carras. Das war keine Feststellung, es war ein Befehl, denn nicht nur Tarim wollte zurückeilen...

"Hört ihr, kommt!", rief er erneut. Langsam machten sich die Ersten auf den Weg, doch Tarim sah mit Tränen gefüllten Augen zurück. War das sein Ende? Tarim spürte einen Zug an seiner Schulter.

Mussten sie ihn nun wirklich zurücklassen?

Tarim wischte sich möglichst unauffällig die Tränen aus den Augen und wand sich ab. Er lief mit Carras am Schluß des Zuges. Tarim lauschte in die Still, doch er hörte nichts, nichts von ihrem zurückgelassenen Gefährten.



06.03.2004 19:20#102
Ceron Ceron warf noch einen einzigen Blick zurück, zu Veltrin, dann schnitt sein Schrei plötzlich ab. Ceron konnte nicht hinsehen, deswegen beeilte er sich um mit Hilias und Rena schnell die Andern zu erreichen.

Erst als sich die Gefährten versammelten liessen die schuppigen Hände Hilias' Arm los. Ganz sanft wurde er auf den Boden gelegt. Der Verlust schien alle zu bedrücken, ob dieser Teufelskerl es wohl schaffen würde? Nun, die Gruppe setzte sich in Bewegung, hinunter von den Bergen in Richtung der Ebene.
Der Wind peitschte auf dieser Seite nicht so unangenehm gegen die Wandernden, nein im Gegenteil, ein sanfter Wind wehte ihnen ständig im Rücken, was den Abstieg noch ein wenig mehr erleichterte. Langsam bahnte sich die Gruppe ihren Weg, alle liessen ihre Köpfe irgendwie niedergeschlagen hängen, sie alle dachten wohl an den strengen Führer, der sie seit der Abreise immer im Griff hatte, immer das Kommando übernahm und niemals einen Fehler zugegeben hätte. Dieser Mann, obwohl sie ihn überhaupt nicht kannten, hatte schon einen Platz in ihren Herzen gefunden, der nun leer stand. Würde er wiederkommen? Wahrscheinlich schon dachte sich Ceron. Er würde genau im richtigen Moment auftauchen und das ganze Geschehen herumreissen, diesen Untoten ein Ende bereiten. Oder war das bloss Cerons Hoffnung. Sosehr in der Verlust drückte so sehr spürte er auch die Hand des Steinmetzen, welche er beständig stützte, während sie den Abstieg bestritten.

Mit den ersten Steinen, die noch nicht von Schnee bedeckt waren, kamen auch Cerons erste positive Gedanken auf. Zuerst dachte er wieder an sein Äusseres, doch dies schien niemanden sehr zu missfallen, viel mehr akzeptierten sie es. Er war Ceron für sie und nicht eine Drachenbestie, dies verlieh dem jungen Lehrling der dunkeln Künste neue Hoffnung. Er liess Hilias los und dieser ging, wenn auch nicht sehr geradlinig, alleine weiter. Ceron hatte unterdessen die Zeit genutzt um sein Schuppengesicht mit klarem Wasser zu waschen, welches er aus seinem Sack nahm. Darauf kniete er nieder, er hatte einen Entschluss gefasst. Der Magier Rhodgar hatte beschlossen die Reise in einem Roman niederzuschreiben, Ceron wollte die Reise dokumentieren. Auf dem Boden wuchs nämlich eine Pflanze, seit sie diesen verwünschten Berg betraten hatte Ceron nichts solches mehr gesehen. Einmalig triumphierte das erste Grün von weit und breit. Der Drachenmensch hatte seinen Dolch gezückt und das Pflänzchen ausgegraben. Schnell wurde das Wunder der Natur in einen Wasserbehälter gesteckt, sodass ihm das Leben nicht ausgehen würde, dann schritt Ceron auch schon schnell wieder der Gruppe hinterher. Carras und Tarim, die letzten der Gruppe, hatte Ceron schon bald wieder eingeholt. Sie schienen den Sinn von Cerons Pflanzenkunde wohl nicht zu verstehen, doch das machte ja auch nichts. Ceron dachte sich immer, alles was Kämpfer mehr können als Kämpfen macht sie interessant, in diesen Tagen jedoch war er sehr froh, dass sie kämpfen konnten.

Bald hatte Seraphin ein Plateau gesichtet, noch ein kleines Stück weiter unten, aber noch weit vor der Waldgrenze. Schnell ging die neue Information durch die Gruppe, in absehbarer Zeit würden sie also wieder in einigermassen lebensfreundliches Gebiet eintauchen, wie Ceron sich darauf freute. Er hatte langsam aber sicher eine Rast verdient.



06.03.2004 19:36#103
Hilias Brennende Flecken tanzten noch vor seinen Augen. Sein Glieder waren steif und seine Ohren klingelten. Doch die hässlichen Visonen waren vorbei. Waren ausgestanden. Er sah das besorgte Geschicht von Renata vor sich."Wie geht es euch?" fragte sie.
"Beschießen..." krächzte der Steinmetz wahrheitsgemäss. "Wo sind iwr? Was ist geschehen?" fragte er und sah sich verwirrt um.
Renata erzählte das Erlebte in kurzen Sätzen. "Also habt auch ihr es gespührt?" fragte Hilias nachdenklich.
Die Frau nickte langsam. Ihr Augen waren ängstlich. Hilias hatte ebenfalls Angst. Sogar große Angst. Was da auf sie zurollte einfach zu groß für sie. Einfach zu gewaltig.
"Wo ist Veltrin?" fragte Hilias plötzlich und schrack hoch.
Rhodgar sah von seinem Pergament auf, die anderen schwiegen betrofen."Wo ist er?" bellte der Steinmetz, wollte aufspringen, doch Schwindel bracht ihn schnell wieder zu Boden.
"Wir gehen ihn suchen." sagte Lama knapp. Seraphin und Tarim erhoben sich ebenfalls.
"Ich komme mit eu..."
Lama drehte sich um. "Kommt nbicht in Frage." sagte er scharf, vielleicht schärfer als beabsichtig. "Veltrin gab vielleicht sein Leben für euch. Ihr werdet jetzt nicht seinen möglichen Tod mit Füßen treten, in dem ihr euch toll selbst in die Gefahr stürzt."
Seraphin kniete nieder und sprach sanfter, aber auch ihn traf das ungewissen Schicksal des Anführers: "Ihr seid zu wichtig. Begreift das endlich." Die Männer machten sich wortlos an den Aufstieg.
Hilias sah ihnen nach.
Ich hab es mir nicht ausgesucht...



06.03.2004 19:47#104
Teufelslama Es hatte ihm gar nicht gepasst einen Gefährten im Stich zu lassen, einzig sein Respekt vor Veltrin hatte ihn dazu veranlasst dem Befehl folge zu leisten und sich mit den anderen zurück zu ziehen. Sollte oben am Pass noch irgend etwas untotes exestieren würden sie es finden und auslöcschen, ihr Anführer sollte gerächt werden.

Nur wenig Hoffnung trug der Soldat noch für Veltrin in seinem Herzen, er hatte den Körper in den Flammen gesehen, hatte die Zombies über ihn gesehen, hatte gesehen wie sie über ihn hergefallen waren.



Schnell teilte sich die Gruppe, die Auserwählten sollten zurückbleiben und ausser Seraphin, Tarim, Carras und ihm selbst sollte der Rest auch zurück bleiben um sie zu schützen. Der Aufstieg war nach dem langen Tag beschwerlich und der tiefe Schnee tat sein Übriges. Nichts desto trotz liefen sie den langen Weg, alle schienen sie innerlich zerfressen und zugleich wild entschlossen alles zu tun was nötig sein würde.

Langsam bahnten sie sich ihren Weg und die Kuppe auf der der Pass ruhte war fast erreicht, nur noch wenige Schritte trennten sie vom Schlachtfeld und da hörten sie ein Stöhnen, Veltrin oder überlebende Untote? Entschlossen traten die vier Gefährten dem entgegen was sie erwarten würde.



06.03.2004 20:49#105
Tarim Zügigen Schrittes kam sie immer näher an das Schlachtfeld. Schon von weitem konnten sie den immer noch berennenden Feuerring erspähen. Ihre Schritte wurden immer schneller und schneller. Sie hatten gerade noch einen Stöhnen vernommen. War es Veltrin?, durchzuckte sie ein Gedanke. Sie kamen an den Ring aus lodernden Flammen, welche noch knöchelhoch züngelten. Es war ein Anblick des Grauens, was sich den Vieren bot. Überall lagen verkohlte Leichen von den ehemals Untoten herum. Ihnen fehlten Gliedmaßen, wie Arme und Beine. Die Stümpfe waren schwarz, Pech schwarz, sodass Tarim schon beim Anblick ein Brechreiz überkam. Doch er fasste sich. Ein reizender Geruch nach verkohltem Fleisch kroch ihnen in die Nase. Ein widerlicher Gestank war das. Kein Einziger der Angreifer war mehr am Leben. „Dieser Teufelskerl. Er hat sie alle vernichtet, jeden einzelnen.“, sprach Tarim laut aus. Doch nur wo war er? Sie trennten sich um ihn zu suchen. Tarim trat gegen die kräftig gegen die verkohlen Überreste eines Zombies. Einzelne verkohlte Hautfetzen stiegen von dem Körper nach oben. Bei dem Trittstelle war nun ein großes Loch. Tarim dachte daran, was sie ihnen antun wollte. Beherzt trat er noch einmal zu. Die Leiche verlor ihren Kopf und flog ein Stück durch die Luft. Tarim entdeckte darunter die Lanze ihres Führers. Ihrem Retters. Langsam ging er in die Knie und nahm sie auf. Man ist die schwer. Tarim rammte sie durch den Schädel eines weiteren Untoten. Er musste leicht grinsen und zog sie wieder raus. Er wollte gerade noch einmal ausholen, als sie erneut ein Stöhnen vernahmen. Hier rief Seraphin. Carras, Lama und Tarim eilten zu ihm. Er hatte Veltrin gefunden und stützte seinen Kopf hoch. Die vier Suchenden knieten um Veltrin herum, der langsam seinen Augen öffnete. Tarim konnte auf den ersten Blick, bis auf eine Verletzung am Hals und Verbrennungen an den Händen, keinen nennenswerten Verletzungen erkennen.

„Was macht ihr hier? Ich sagte doch geht weiter.“, sprach Veltrin mit dünner Stimme. Keiner von ihnen antwortete. Veltrin lächelte, doch nicht so wie Tarim es am Morgen gesehen hatte, sondern schmerzverzerrt. „Habe ich es geschafft. Sind sie vernichtet?“ Seraphin erhob die Stimm: „Ja das sind sie. Sie sind vernichtet. Das ist nur eher verdienst.“ Tarim nickte nur lächelnd. Ob es nun stimmte oder nicht. Er gab Seraphin Recht. Veltrin war wirklich ein Held. Selbst in diese Situation wollte er noch wissen ob er sie bezwungen hatte. Ob sein Plan aufgegangen war. Ja, wahrlich, das war er....



06.03.2004 21:12#106
Renata Nachdem die Vier sich von der Gruppe entfernt hatten, war kein Gespräch mehr aufgekommen. Die Zurückbleibenden hingen jeder für sich ihren Gedanken nach, wahrscheinlich fragten sich alle, wie sie ihre ohnehin unlösbar scheinende Aufgabe wohl ohne Veltrin schaffen würden - denn nach dem Gesehenen glaubte wohl niemand mehr so recht daran, dass ihr Führer das Feuer überlebt hatte.
Renata setzte sich auf der Suche nach Ablenkung von ihren finsteren Gedanken neben Ceron, der sich mit hängendem Kopf auf einem Felsen niedergelassen hatte. Scheinbar konzentriert sammelte er winzige Steinchen zu seinen Füssen zusammen, um sie ordentlich auf ein kleines Häufchen zu schichten. Eine sinnlose Beschäftigung, die wohl ebenfalls nur der Ablenkung diente. Die Veränderung seiner Haut war ihr heute bei der Flucht vor den Untoten aufgefallen. “Willst Du mir erzählen, was mit Deinem Gesicht passiert ist?”



06.03.2004 21:17#107
Veltrin Diese hirnlosen Thore waren wirklich zurück gekehrt. Doch Veltrin konnte ihnen nicht böse sein.
„ Steht da nicht rum und glotzt. Wir müssen zu den anderen zurück.“ Er erhob sich und klopfte seine Sachen ab. Dann sah er zu dem gespenstisch tanzendem Feuer, das irre Schatten an die Felswände warf.
„Gehen wir, hier gibt es nicht als Tod und Wahn für uns. Erinnert euch gut an diese Nacht. Jetzt wisst ihr, mit was wir es zutun haben.“
Die Männer wollten schon gehen, da hörten sie Kriechlaut. Veltrin wandte sich um, die anderen sahen ihm zu, wie er auf den letzten Zombie zu schritt.„Er ist verloren. Er kann nicht sterben, sondern wird langsam vergehen. Ein furchtbarer Tod…“ sprach Veltrin mit verträumten Augen. Er kniete vor dem zerstörten Gesicht.
„Ich glaube, dieser hier hieß Fallas. War Bootsjunge auf unserem Boot. Er hatte keine 17 Sommer auf dem Holz.“
„Erlös ihn doch.“ kam es von hinten.
Doch ungelaubliche Härte trat ins Gesicht des Kriegers.
„Nein. Der Dreckskerl darf die Jahrhunderte zählen und sich in Qualen winden auf diesem toten Stück Land.“ Hass und Kälte war in Veltrin Augen getreten. Als er die anderen ansah, wichen sie etwas unsicher zurück.
„Gehen wir.“ Sagte er und schritt voran. Den Seelenlosen ließen sie zurück.


06.03.2004 21:28#108
Ceron "Also wenn es nur das Gesicht wäre" seufzte Ceron.
"Es ist wie folgt passiert: Vor unserer Abreise aus dem Kastell wollte ich noch einmal ein Bad geniessen. Dann sah ich plötzlich eine hoch gelegene Wanne, geradezu perfekt für ein Warmwasserbad. Ich stieg also hinauf und sofort fiel mir ein Badeelixier auf, Drachenbad genannt. Nun ja, so geduldig ich bin habe ich natürlich nicht erst die Anleitung gelesen sondern habe gleich die hälfte in den Kopf der Gargoyle hineingeschüttet. Darauf färbte sich das Wasser in den Farben des Regenbogens, ich entspannte mich und liess meinen ermüdeten Körper treiben, als ich plötzlich bemerkte wie meine Haut sich färbte, ich riss schnell das Elixierfläschchen an mich und las "Bitte nur eine Verschlusskappe beigeben, für Nebenwirkungen übernehmen wir keine Verantwortung." Tja und da war es schon zu spät, ich sprang noch in das untere Bad, doch das half nichts mehr, eine Stunde danach hatten sich die Schuppen schon auf den ganzen Körper verteilt. Ich rannte in die Bibliothek und nach einigen Fehlschlägen segelte dann wirklich ein Papier auf den Boden vor den Regalen. Es war ein böser Scherz, der sich jemand erlaubte, mutwillige Zerstörung der Körper der Schwarzmagier, nimm dich ja in Acht vor solchem Zeug. Doch meine Mutation hat auch Vorteile, ich kann die Schuppen mit meinem Erzdolch schon fast nicht mehr knacken. Das bildet eine Art von Hautschutz."

Ceron hatte inzwischen das Steinchenbeigen aufgegeben und verbrachte nun seine Zeit mit Sterne zählen, er lag auf dem Rücken als er aufhörte zu sprechen auf seinem Schattenläuferfell, das sehr viel Platz bietet, lag er und betrachtete die Sterne, stillschweigend, wartend auf eine Reaktion.



06.03.2004 21:48#109
Renata So lange also schon. Die Farbe der Schuppen war jetzt nur noch als Rot zu erkennen, vorhin, im helleren Licht, glaubte die Magierin sie rotgolden schimmern gesehen zu haben.

"Für uns ist dieser Anblick vielleicht neu, es ist aber nichts, an das man sich nicht gewöhnen könnte. Wüssten die Krieger um die Vorteile der Schuppen, würden sie Dich wohl um diesen Panzer beneiden."

Ihr Blick fiel auf seine Hand, deren Handrücken ebenfalls mit den Schuppen bedeckt war. Vorsichtig tastete sie über die gleichmässig angeordneten Erhebungen. Sehr glatt waren sie, wie poliertes Horn. "Und die Rüstungsschmiede würden Dich wahrscheinlich hassen."



06.03.2004 21:59#110
Ceron Ceron spürte wie ihre Hand über die Schuppen auf dem Handrücken fuhr."Ja die würden mir wohl die Haut abziehen und mich wieder und wieder darin baden lassen, doch kein Mensch, der bei vollem Verstand ist, tut sich solch eine Qual zweimal an."

Ceron, der sich selbst schon wie der Proviantmeister fühlte kramte in seinem Sack herum und seine Hand kam mit einem triumphierenden Schwung und was noch wichtiger ist, mit zwei fetten Schinken wieder hervor. Er legte zudem noch seinen Wasserschlauch auf das weiche Fell. Rena bot er an, sie solle sich doch bedienen und auch Hilias warf er eine grosse Keule und einen Reisschnaps zu.
"Nun werde ich das Zeug aus der Stadt endlich los, sonst fault das noch." Ceron füllte ein wenig Wasser in das Trinkhorn und leerte dieses in wenigen Zügen. Ziemlich erschöpft legte er sich nieder, er deckte sich mit seiner Robe zu und blickte in den offenen Sternenhimmel, so offen wie die Zukunft des jungen Lehrlings.



06.03.2004 22:00#111
Seraphin Er lebte tatsächlich noch. Seraphin betrachtete den Körper des Hühnen, die jetzt blut- und rußverschmierte Rüstung und den grimmigen Gesichtsausdruck in den von Schmerz verzerrten Zügen. Die Anderen wandten sich um und marschierten wieder in Richtung Lager, einer von Ihnen bot Veltrin seine Hilfe an doch er wurde mit einem schroffen Wort abgewiesen. Seraphin allerdings blieb noch kurz stehen. Sein Blick wanderte ausdruckslos über den jetzt im unbeständigen Schein der Flammen daliegenden Pass. Das flackernden Licht des Feuers enthüllte unbarmherzig die grausamen Überreste ihrer kleinen Schlacht. Der Boden war aufgewühlt, überall lagen Gliedmaßen und schwarze, verstümmelte Körper herum. Der blutig rote Schein der Flammen ersparte ihm keine Einzelheit...
...und er lief weiter, stolperte fassungslos durch die Trümmer während der süßliche Geruch des Todes unaufhaltsam in seine Nase stieg. Ungläubig betrachtete er die verkohlten Überreste des Stalls, das komplette Dach war abgebrannt und Teile der lockeren Wände in sich zusammengefallen. Verstümmelte Tiere tränkten den Boden mit ihrem Blut, eine Kuh, seltsam verrenkt als ob sie noch versucht hätte zu fliehen und ihr Körper... fast zur Gänze gespalten. Die schartige Klinge der riesigen Kampfaxt war in das weiche Fleisch gedrungen und hatte es brutal auseinandergerissen. Das Tier war sozusagen an dem Boden geheftet und in den erlöschenden Augen... flackerte noch Leben. Übelkeit stieg in ihm auf und er stolperte hastig zurück, wandte sich um und fiel hin. Einen Moment blieb er liegen, atmete hektisch und viel zu schnell. Dann ballte er seine Fäuste und erhob sich wieder. Er musste wissen was hier passiert war. Langsam richtete er sich auf und zwang sich den Blick weiter über den zerstörten Hof kreisen zu lassen. Das Hauptgebäude stand ebenfalls in Flammen und gerade brach wieder einer der Dachbalken in einem Funkenregen zusammen. Fassungslos ging er weiter, wie in Trance marschierte er auf die Eingangstür zu... und erstarrte. Der Ork wart tot. Das riesige Beil lag blutvermschiert am Boden. Die Bestie hatte keine Chance gehabt, der muskulöse, fellbedeckte Körper war regelrecht an die Tür genagelt. Mindestens ein Dutzend Pfeile steckten in dem regungslosen Körper und hielten den Ork davon ab an dem Holz hinunterzurutschen und leblos auf dem Boden liegenzubleiben. Mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Schrecken betrachtete er die gewaltigen Muskeln und knotigen Sehnenstränge welche jetzt schlaff herunterhingen. Hier und da schwelte das Fell bereits und der flackernde Schein der Flammen hauchte der Bestie auf bizarre Art und Weise wieder Leben ein. Die gewaltigen Arme schiene sich im unbeständigen Licht des Feuers wieder zu bewegen, es war als ob er sich jeden Moment von den massiven Bohlen losreissen wollte und auf ihn los stürmen würde. Hastig bewegte er sich ein paar Schritte zurück und stolperte über irgendetwas. Benommen blieb er liegen, dann richtete er sich ganz langsam auf, aus Angst, das zu sehen, was er schon die ganze Zeit befürchtete. Doch das grausame Schicksal ersparte ihm nichts. Tränen stiegen in seine Augen als er den blutigen Körper seines Vaters erkannte. Die Arme seltsam verrenkt, den Kopf zur Seite gelegt und die ehemals weißen Haare jetzt rotgetränkt und ohne ihren einstigen Schimmer kraftlos in der schmutzigen Erde. Der schöne Langbogen war in zwei Teile zerbrochen und lag jetzt, zusammen mit dem nie mehr abgeschossenen Pfeil neben ihm. Er musste sich gewehrt haben wie ein wahrer Krieger, in der Nähe konnte er noch zwei weitere mit fellbedeckte Gestalten erkennen welche jetzt regungslos und tot auf dem Boden lagen. Doch letzendlich hatte er verloren. Der Blick der dunklen Augen war gebrochen und kein Leben spiegelte sich mehr in ihnen...

Lange hatte er einfach nur dagesessen, wie in Trance, unfähig zu denken, zu handeln, ja selbst zu weinen. Dann schließlich erhob er sich. Durch den Schleier der Tränen erblickte er die Überreste des Haupthauses und langsam wankte er darauf zu. Er musste weiter, nachsehen ob irgendjemand überlebt hatte und gleichzeitig kannte er bereits die Antwort. Seine Mutter... und seine kleine Schwester... sie waren alle...

"Wo bleibst du, verdammt?"

schallte die schneidende Stimme Lamas durch die Nacht und riss ihn aus seinen Erinnerungen. Irritiert sah er auf.

"Lass uns nicht länger an diesem Ort des Todes verweilen als nötig."
setzte der Waffenknecht hinterher, und Seraphin wandte sich um. Ein letzter Blick auf die flammende Kampfstätte und die schmerzhaften Erinnerungen zogen sich wieder in das dunkle Innere seines Geistes zurück. Langsam trottete er hinter den anderen her und sie erreichten Bald den Rest der kleinen Gruppe, von dem Veltrin mit großer Freude wieder gesehen wurde. Seraphin hingegen verharrte etwas abseits, starrte nachdenklich zum Pass zurück und das schwache Leuchten der brennenden Schlucht spiegelte sich in seinen dunklen Augen...


06.03.2004 22:22#112
Rhodgar -Kapitel 1-

Die Höhe der Teufelszähne zerrte an unseren Kräften, Kälte und Unwohlsein nagten an unseren Leibern. Wahrlich, die Überquerung dieser Gebirge ist nichts, was man anderen wünschen sollte. Knietief sanken wir mit jedem Schritt in den immerwährenden Schnee, die Kleider durchnässt, mit den Nerven am Ende. Doch wir wurden vom Winde getragen, schafften es irgendwie, den angestrebten Gebirgspass zu erreichen, um unsere Reise fortzusetzen. Das Ziel in unser Hirn eingebrannt, liefen wir blind für alle Geschehnisse durch das ewige Weiß, so tief und weit. Existierte der azurblaue Himmel heute nicht, ich hätte den Sinn dafür verloren, was noch real und was nur Täuschung war. Ich hätte mein Selbst inmitten dieses Mysteriums verloren.
Du wirst dich fragen, warum schreibt er so betrübt, der Autor dieses Werkes? War doch bisher alles wunderbar gelaufen? Nun, das ist nur ein Teil der Wahrheit. Es drehte sich um Veltrin, unseren Führer und Leiter auf dieser Expedition. Was er uns doch bedeutete, was wir ihm zu verdanken hatten und was wir ihm doch schuldig waren.
Sie sind plötzlich da gewesen. Wankend und torkelnd waren die Kreaturen auf uns zugeschlichen, inmitten dunkler Nebelschwaden, so finster wie die Nacht, die wohl bald hereinbrechen würde. Allen Vorsichtsmaßnahmen unsererseits zum Trotz war dieser tapfere Krieger auf die Meute zugegangen, war er doch im Glauben gewesen, dies sei seine angeheuerte Mannschaft, die uns sicher nach Gorthar bringen würde. Nichtsahnend hatte sich unser Anführer in seines Schicksals Hände begeben. Die Vision, die unsere beiden Auserwählten der Götter zur gleichen Zeit empfangen hatten, war zu nichts nütze gewesen. Dass es sich bei den Gestalten um Untote gehandelt hatte, um solche von der Sorte die nicht einmal wir Beliardiener zu beherrschen wussten, diese Erkenntnis kam zu spät. Zu spät für uns, zu spät für Veltrin.
Der Ernst der Lage war lediglich schnell begriffen, doch das Unheil war nicht mehr abzuwenden, waren die Hälse der Zombies zu allem Überfluss auch noch mit Metallkrausen geschützt, sodass der fein geschmiedete Stahl einer jeden Klinge einfach daran abprallte, nichts bewirkte. Todesmutig stürzten sich aber jene, die des Kampfes geschult waren, in die Schlacht, und fochten den verbitterten Krieg gegen einen schier unbesiegbaren Feind. Blut? Nein, Blut gab es nicht in diesen seelenlosen Hüllen einstiger Menschen. Dort, wo einmal der rote Lebenssaft gewesen war, quoll nun dickflüssiger, schwarzer Schleim, mit Madengewürm garniert. Der Schnee war schon bald gekennzeichnet von dieser Masse, war voll mit Armen und anderen Gliedmaßen, die vermodert wie eh und je ihr lebloses Dasein fristeten. Ich selbst habe nur indirekt am Kampf teilgenommen, habe meine Dienerkreatur, die reanimierten Gebeine einer Blutfliege, in die Schlacht geschickt, um jene zu unterstützen, die ihr Leben riskierten, nur um uns eine sichere Flucht zu ermöglichen.
Wie dieser aussichtslose Zwist zuende gegangen ist? Nun, ein weiteres Mal hatten wir es Veltrins Verstand zu verdanken, dass wir uns sicher auf die andere Seite des Passes hatten retten können. Sein Geistreichtum und das schnelle Handeln des Seraphin ermöglichten es unserem Anführer, uns in Sicherheit zu bringen. Doch musste er dafür sich selber zurücklassen, eingekreist von den Untoten und gefangen in einem scheinbar ewig und gierig brennenden Kreis aus züngelnden Flammen. Und es war an uns übrigen acht Gefährten, zusehen zu müssen, wie uns unser Freund mit ein paar letzten, gellenden Rufen dazu antrieb, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, nicht zurückzuschauen und vor allem die Medien zu schützen. Sie wären der Schlüssel zu allem. Und dann schob sich eine Stichflamme vor meine Sicht, und es war mir nicht länger möglich seine Konturen inmitten des Infernos auszumachen...
Doch halt, was war das? Unmöglich, völlig ausgeschlossen, aber... das konnte nicht sein. Fassungslosigkeit und zugleich unendliche Erleichterung und Freude trafen in meinem Kopf aufeinander. Aus den qualmenden Ruinen des Schlachtfelds kehrten fünf Männer zu uns zurück. Vier waren aber zuvor nur aufgebrochen, der fünfte... ja, als sie näher kamen, verdeutlichten sich ihre Konturen, nun war es klar zu erkennen. Veltrin, der Teufelskerl, hatte diese Infernowoge überlebt, war mit einem blauen Auge davon gekommen, wie man so schön sagt. Neben ihm die Diener des Innos, des Schläfers und der meines Herren. Schon waren sie zu uns gestoßen, und sogleich hatte Veltrin dafür gesorgt, dass alle Euphorie aus unseren Herzen verschwand. Davon sollten wir uns nicht blenden lassen, sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, und unseren Marsch, der sich noch lange hinziehen würde, fortsetzen. Und das taten wir...

Immer wieder fuhr Rhodgar mit seinen Blicken über den eben vollendeten Text. So langsam war die grobe Struktur seines Werkes zu erkennen, das Buch nahm langsam Form an. Er freute sich schon auf den Tag, an dem sie glorreich ins Kastell zurückkehren würden, und an dem es soweit wäre. Wenn er diese Zusammenstellung ihrer Erlebnisse in der Bibliothek der schwaren Festung wiederfinden könnte.


07.03.2004 14:17#113
Ceron Am vergangenen Abend fielen Cerons Augenlieder dann sehr schnell zu, der junge Lehrling schlief unter der Bettdecke des Himmels, den Sternen ein. Sein Fell hielt ihn schön war, wenn auch nicht für besonders lange zeit. Denn nachdem sich die andern auch ausgeruht hatten, sie kamen ja noch in dieser Nacht mit Veltrin zurück, konnte der Trupp seinen Weg durch die karge Lande fortsetzen.
Ceron war es mulmig zumute, das war wohl auch der Grund wieso er sich während dem Marsch immer bei Carras aufhielt, dort hätte er Schutz wann immer er ihn brauchte. Als die Gruppe dann endlich am anderen Fuss des Berges ankam blickten sie alle hoch, hoch auf den Berg der sie beinahe einen Kameraden gekostet hätte.
Doch Veltrin trieb die Gruppe nun wieder ohne Gnade voran, keine Zeit für lange Unterbrüche und die Luft vom Schwatzen sollen sie aufs Laufen konzentrieren. Bald schon trieb sie der Weg ein kleines Tälchen hinunter, welchem oben ein Bach entsprang. Veltrin ordnete an hier noch einmal alles aufzufüllen und dann weiter zuziehen.

Alle taten wie Veltrin es befohlen hat, sie waren auch alle froh darüber wieder einen selbstsicheren Anführer zu haben. Veltrin gab ihnen Sicherheit, dass sie das richtige tun würden wenn sie auf den erfahrenen Kämpfer hörten und das liess jedem einzelnen einige Fünkchen von Hoffnung, dass dieses Himmelfahrtskommando doch noch gelingen könnte. Verluste würden keine Rolle spielen, die Medien müssen zur Abtei gelangen, koste es was es wolle. Dies hat der Führer noch einmal klar gemacht, indem er sie hat ziehen lassen.

Der Trupp trottete darauf weiter bis sie über einer kleinen Klippe standen. Ceron, der sehr scharfe Augen hat, konnte das Meer schon erkennen. Er rief: "Freunde, das Meer, ich sehe es, es kann nicht mehr lange dauern!"Tarim trat schnell heran, ein Funkeln war in seinen Augen zu sehen, ein Funkeln wie Ceron es noch nie zuvor gesehen hat.
Auch Rena trat an den Abgrund, darauf kam Carras, der sich hinter Tarim stellte und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Nach und nach stand die ganze Gruppe da, sogar Veltrin. Dieser jedoch konnte nicht lange stehen bleiben und befahl: "Dort links runter dann über das angeschwemmte Geröll des letzten Hochwassers an den Stand runter, schnell beeilt euch, die Zeit wartet nicht um Emotionen einzufangen!"

Tarim rannte an die Spitze der Gruppe, der Junge konnte es wohl nicht mehr erwarten das andere Element zu berühren.



07.03.2004 16:19#114
Renata Nachdem sie die Abhang - mehr rutschend als kletternd - überwunden hatten, fanden sie sich auf einer weiten Ebene wieder. Das Meer, das vorhin von der Kante des Abhangs bereits zu sehen gewesen war, verschwand jetzt hinter der Grenze des Sichtbaren. Die Ebene, die sie sich jetzt anschickten zu durchqueren, bestand aus dicht nebeneinander liegenden gewaltigen Steinplatten, jede einzelne mit Rinnen und Spalten übersäht, die Zeit und Wasser gefressen hatten. Größere Pflanzen hatten hier keine Chance, lediglich struppiges Gras wuchs in den Ritzen. In diesen steinernen Rinnen versickerte gluckernd der Regen, der inzwischen eingesetzt hatte, schräg prasselten die vom Wind getriebenen Regentropfen auf sie ein. Die kalte Nässe setzte der Gruppe zu, kaum einer sprach.

Lediglich Tarim schien es nicht erwarten zu können. Er lief bereits weit voraus und hatte als erster die Küstenlinie erreicht. Ein Glück, dass gerade in diesem Augenblick die Nachmittagssonne durch die Regenwolken brach. Hier wies Veltrin sie an, dem Strand in westlicher Richtung zu folgen.



07.03.2004 20:56#115
Ceron An der breiten Küste schien die Gruppe ein wenig auseinander zu gehen. Ceron suchte weiter nach interessanten Werken der Natur, einige Wasserpfützen machten den jungen Lehrling aufmerksam. Er berührte mit seiner Hand das Wasser und fuhr dann zu seinem Mund, Süsswasser, es musste hier irgendwo eine Quelle geben. Doch wie kann das hierher kommen?

Ceron lief ein wenig vom Meer weg, er suchte weitere Hinweise auf eine Quelle, eine Quelle des Lebens. Als der Drachenmensch fast mit seinen Lederstiefeln in einer, durch pflanzliche Erosion entstandener, Rinne stecken blieb, kam sein Gesicht sehr nahe auf den sandigen Boden. Für seinen Geschmack fast zu nahe, doch das brachte wie vieles, auch etwas Gutes mit sich. Denn als er mit dem Kopf im Sand lag, wurde der junge Lehrling auf Spuren von Kleintieren aufmerksam, das müssen fast Ratten sein, dachte er sich. In seinem Kopf schnitt er nun die Gerade, die die Abdrücke bildeten mit der des Baches, welcher dort oben in den Bergen entspringt. Es hätte nicht besser kommen können, genau auf dem Schnittpunkt lag ein kleines Loch in der Wand. Ceron rief schnell einige der Anderen, welchen es wohl auch langweilig war, zu sich es gäbe etwas zu entdecken. Auch Rena und Rhodgar suchten beschäftigen und eilten so schnell zu Ceron.

"Schaut mal da oben, da in der Höhle muss es Süsswasser geben. Lasst uns das näher ansehen. Kommt schon!"

Mit diesen Worten eilte Ceron voller Tatendrang auf die Höhle zu, dieses vorhin beschriebene Loch wurde je näher man kam umso grösser. Als die Drei vor der Höhle angekommen waren war die Öffnung schon mannshoch.

"Lasst uns eintreten, ich will wissen was da vorgeht!"



07.03.2004 21:39#116
Renata Ihr gestrenger Anführer hatte noch gar nicht bemerkt, dass sich drei aus seiner Gruppe etwas abgesetzt hatten. Schnell, schnell, damit sie nicht allzuweit zurück blieben.

Die Höhle war nicht sehr groß; lang und schmal wie sie war, lag ihr hinteres Ende schon in fast völliger Dunkelheit, erst eine Lichtkugel offenbarte einen niedrigen Durchgang, der von der Haupthöhle abging. Ceron war schon hindurchgekrochen. Bald war von ihm ein erfreuter Ausruf zu hören, er schien dort etwas gefunden zu haben. Schon zwängte er sich rückwärts kriechend zurück und zog etwas schweres aus der Öffnung: eine kleine Truhe, wohl die Hinterlassenschaft von Schmugglern oder Piraten. Verschlossen allerdings.
Ob eine Schattenflamme hier als Öffner dienen konnte?



07.03.2004 22:00#117
Rhodgar Verblüfft schaute Rhodgar auf das Behältnis, welches von ihrem halbblütigen Mitstreiter aus der Höhle gezogen worden war. Vom Meersalz angefressen war das Holz, doch machte es trotzdem einen recht massiven Eindruck. Bei genauerer Betrachtung wären den dreien wohl die feinen Zeichen aufgefallen, die in die Kiste eingeritzt worden waren. Was sie wohl bedeuten mochten? Vielleicht eine von diversen Schurken genutzte Geheimsprache, um sich gegenseitig Nachrichten zukommen zu lassen, ohne das Risiko einzugehen, von den hiesigen Häschern geschnappt zu werden? Möglich war alles.

Doch nun hieß es, wie war an den Inhalt heran zu kommen? Ein Blick untereinander hatte genügt um klar zu stellen, dass jeder einzelne daran interessiert war, die Kiste zu öffnen und zu schauen was sich in ihr befand. Bei der Gelegenheit musste Rhodgar zwangsläufig an seinen alten Freund un Kumpanen Syrus denken. Jener hätte einfach einen seiner Dietriche gezückt, das Schloss bearbeitet und nur Sekunden später einen überlegenen Gesichtsausdruck ob der bewältigten Herausforderung aufgesetzt. Mit träumerischen Augen erinnerte sich der Schwarzmagier daran, wie er und Syrus damals im Kellergeschoss des Kastells umhergegeistert waren, alles nur aus dem einen Grund. Rhodgar selber hatte zu der Zeit nämlich ebenfalls eine Vision gehabt, mehrmals sogar. In etwa vergleichbar mit jenen, die Rena und Hilias von Zeit zu Zeit heimsuchten. Die damaligen Lehrlinge hatten so manches Rätsel gelöst, so manche Gefahr überwunden, doch hatten sie schließlich umkehren müssen. Ein Wächter aus reinem Licht hatte ihnen letztenendes den Weg versperrt, sie daran gehindert dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Er war zwar gewiss nur eines der Mysterien, die im Kastell beheimatet waren, doch gingen dem Schwarzmagus bis heute seine Worte nicht aus dem Kopf. "Kehrt zurück, wenn ihr euch als würdig erwiesen habt." Hatte zumindest er dies schon erledigt? Wenn dem so war, dann wusste er schon was zu tun war, wenn die Gruppe am Tag X wieder im Kastell angelangen würde. Sie würden...

"Rhodgar, was ist, träumst du?"

Ein leichter Stoß in die Seite ließ ihn aus seinen Gedanken fahren. Mit kleinen Sternchen vor den Augen musste er sich eingestehen, dass er wirklich ein bisschen abwesend gewesen war, war es doch nun an der Zeit, endlich hinter das Geheimnis der Kiste zu kommen. Schnell war alles abgesprochen, er und der junge Drachling traten zwei Schritte zurück, während Rena damit begann, eine Schattenflamme über ihrer Hand tanzen zu lassen. Immer weiter und weiter, bis schließlich... ja, mit einem Knall zersprang das angerostete Schloss, welches ihnen im Weg gestanden hatte. Nun war jener frei, und Rhodgar wagte sich als erster daran, den massiven Deckel anzu heben. Ein anfänglicher Schock ließ seine Adern und seinen Herzschlag pulsieren, denn das erste was er sah, kam diesem Bilde sehr nah.



07.03.2004 22:27#118
Ceron Der Schwarzmagier schien ganz besessen von seinem Fund die anderen schon vergessen zu haben. Den Schädel in der Hand drehte er sich ab, jedoch nicht ohne den Truhendeckel wieder zugeknallt zu haben.

Nun kniete auch Ceron vor der Truhe nieder, was sie wohl noch so alles barg? Seine Finger fuhren über die verschwommen noch sichtbaren Runeninschriften. Ganz schwach konnte man sie noch fühlen, dies konnte jedoch auch an Cerons schuppiger Haut liegen.
Als dann die Hand ihr Ziel, den Hebel, erreichte und die Truhe öffnete, traute Ceron seinen eigenen Augen nicht. Wieso hatte dieser Magier bloss diesen Schädel gewählt, da lag doch noch... Nein sogar, da lagen noch 2 eiserne Beinschienen. Ceron wollte die beiden Prachtstücke gerade aus ihrem Gehäuse befreien als er gewaltigen Druck spürte. Diese Dinger waren vielleicht schwer, und dies soll auch noch jemanden schützen, das behinderte doch nur.

Ceron dachte wieder an das Konditionsbuch, stand da nicht man solle immer mit Gewichten trainieren, wenn man sie dann abnehme würde man sich wie ein Vogel, frei wie der Wind fühlen. Das wollte Ceron nun tun, sogleich band er sich die brutal schweren Dinger um die Schienbeine und war bereit wieder zu marschieren, wenn auch begrenzt schnell. Rena schien eher die Truhe zu faszinieren, sie schien sich nichts aus Schatzsuchen zu machen, mitgekommen war sie sicher gerne.
Die kleine Dreiergruppe hatte heillos den Anschluss verpasst, Rena packte den immer noch in seinen Schädel vertieften Rhodgar am Arm und Ceron bemühte sich, selbst mit den Beinschienen aus schwerem Erz, dem Medium Beliars zu folgen. Allmählich gewann er ein Gefühl für die Gewichte und er konnte sogar mit den anderen Schritt halten.
Nicht lange dauerte es, da konnten die total erschöpften Schatzsucher auch schon wieder ein wenig ausatmen. Veltrin war nur noch wenige Meter vor ihnen, er schien noch nichts bemerkt zu haben.



08.03.2004 17:09#119
Tarim Sie liefen nun schon einige Zeit den Strand entlang. Die meisten der Gruppe eher weiter vom Meer weg, doch Tarim lief direkt dort, wo die Gischt endete. Er war ganz in seinem Element hier am Meer, schließlich hatte er viel Meer als sein halbes Leben an diesem verbracht. Sein Kopf war durchflutet mit Gedanken und Erinnerungen an alte Zeiten…



…es war eine stürmische Nacht. Tarim saß in einer Ecke eines Raumes, des komplett mit holz verkleidet war. Alles um ihn schwankte….er rannte von Deck zu Deck….doch er fand nichts, niemanden den er suchte.

Das Meer lag still da. Scheinbar zufrieden mit sich selbst oder trauernd über seine Macht. An seiner Küste saßen zwei Gestalten. Ein alter Bekannt und ein junges Kind. Sie sprachen kein Wort und starrten es nur an. Der Junge mit hasserfüllten Augen…


…ein junger Fischer zum ersten Mal mit seinem Meister auf dem Meer…ein guter Fang…


….Sturm…Flaute…Sonnenschein….Ruhe….Frieden…



….ob nun schöne oder schlechte. Das Meer hat ihm viel genommen, das wurde ihm nun wieder klar. Doch dafür gab es ihm in seinem Leben auch soviel. Durch es traf er Abaddon und durch ihn kam er zum Sumpf lernte Carras kennen und war dadurch nun hier. Ein ewiger Kreislauf, wie es schien. Der junge Mann blieb stehen und atmete tief durch. Ja, das Meer war ein Teil seines Herzen. Tarim sah auf. Die Gruppe war ohne ihn weitergegangen, sodass er hinterher rennen musste. Doch schon bald hatte er die Gruppe wieder erreicht. Hoffentlich würden sie ihr nächstes Ziel bald erreichen.



08.03.2004 17:34#120
Veltrin Umbruch
Der Recke war erleichtert, als die salzige Luft zum ersten Mal seine kurzen, harten Barthaare durchfuhr- So unendlich erleichtert. Sie hatten ein gutes Stück hinter sich gebracht und waren alle noch am Leben. Sie hatten den Pass, die Kimme des Teufels, wie Veltrin sie im derben Tonfall bezeichnete, durchquert und die Teufelzähne überschritten. Die Küste war kalt, feucht, doch eine Erholung für alle.
So ließ der Krieger es auch drei Schwarzmagiern durchgehen, das sie sich einfach von der Gruppe entfernten. Er sah es ihnen nach. Wenn man die Zügel eines Pferdes lokcer lässt, wird es dich nirgendwo hinbringen, doch zerrst du zu sehr daran, wird das Pferd fallen und dir das Genick brechen. Diese Weisheit aus seiner Heimat traf hier voll zu, obwohl es lange her war, das er ein Pferd mit eigenen Augen gesehen hatte. Im Westen sollte es sie wohl noch geben, doch die Pferde waren in den ersten Orkkriegen zu solch hohen Zahlen im Felde geblieben, das ganze Zuchtlinen aus den Provinzen verschwanden und man den Leuten nur Ackergäule und Rindvieh daließ.

Veltrin hatte nicht das Interesse, den Mitgliedern der Gruppe noch mehr abzufordern, als irgend nötig. Wenn sie der Abtei nähr waren, würde es anders aussehen, aber noch konnten sich die Getreuen einige Freiheiten erlauben.So überraschte er alle, in dem er plötzlich den Kopf hob und mit unverhofft klarer Stimme ein Lied zu singen begann. Es war in der hohen Kriegersprache verfasst, bei der es sich in Wirklichkeit nicht mehr als um einen Dialekt der alten Gelehrtensprachen handelte. Doch er erinnerte sich gut, wie er das Lied zum ersten Mal gehört hatte. Auf dem riesigen Platz, nah beim der heute niedergebrannten Hafenstadt Mir Talbash. Dort hatte er seine Weih von den Druiden seines Ordens erhalten und zum ersten Mal auf die heilige Prophezeiung schwören dürfen, das er, wenn die Zeit reif war, den Willen des Windgottes zu erfüllen und die drei Gesalbten des Dreigestirns aus dem Norden zur Abtei zu geleiten. Damit sie dort tun konnten, was sie zutun hatten.

So hielt Veltrin an und ging auf die brausende Gischt der Flut zu, donnerte das Lied in die brüllende Luft des Meeres. Von allen hätte Tarim seinen Blick wohl am ehsten verstanden, dann Veltrins Volk verband eben so viel Leidenschaft und Stolz für die See, diese kalte, unendliche Viele, die wie eine grausame Geliebte übereinen kam und nicht mehr los ließ, wie sie Stolz und Kraft aus dem Wind und der Schlacht gegen die Übel des Chaos zogen.
Und Veltrin hörte noch den Choral der Männer, wie sie über die Heimat, die See und den Wind sagen, während er, auf Knie liegend, dem Windgott und der heiligen Prophezeiung ewige Treue gelobte.

Die anderen verharrten stumm. Einigen zuckte ein unsicheres Lächeln über die Lippen. Ihr sonst stets so harter, Kaltwirkender Anführer, stand da am Meer und sang mit glockenklarem Bass gegen die bleigrauen Weiten an. Und als hätte der Windgott es selbst gehört, öffneten sich die Wolken und warme Sonnenstrahlen zeugten vom nahenden Frühling.

Dann verschallte die letzte Note, klang noch einen Augenblick nach…dann erlosch sie, wie Kerzeschein in der Finsternis.
Veltrin drehte sich wortlos auf den Weg zurück und marschierte weiter. Sein Gesicht war hart und ausdruckslos. Doch man konnte meinen, das es von Tränen feucht zu glänzen schien, oder waren es doch nur die sanften Schaumkronen der Gischt gewesen, die das trockene Antlitz seit wer weiß wie vielen Jahren, zum ersten Mal wieder mit dem salzigen Nass benetzt hatten?



08.03.2004 19:18#121
Rhodgar So schön... fasziniert blickte Rhodgar auf das weite Meer hinaus. Die untergehende Sonne warf ihre letzten Strahlen quer über den Ozean, und jener reflektierte sie in einem wundervollen dunkelorange. Ein Bild, welches sich lohnte festgehalten zu werden, doch hatte der Schwarzmagus die Ölfarben, welche er sich einst von einem der Dämonen hatte zusammenstellen lassen, in seinem Zimmer im Kastell zurückgelassen. Denn nie hatte er damit gerechnet, solch bezaubernden Motiven zu begegnen. Er zuckte leicht mit den Schultern, stieß einen leichten Seufzer aus, und wandte sich wieder der Gruppe zu.
Jeder einzelne von ihnen schien froh darüber zu sein, die Teufelszähne hinter sich gelassen zu haben. Verständlich. Schließlich war es beileibe kein Vergnügen gewesen, das Gebirge zu bezwingen, um schließlich sicher auf der anderen Seite heruntersteigen zu können. Doch wo waren sie nun eigentlich? In jedem Fall weiter fort, als es Rhodgar je von seinem Zuhause gewesen war. Geschwind griff er nach seinem Wanderbündel, welches mittlerweile um einen stolzen Totenschädel bereichert worden war (aus irgendeinem Grund ging eine gewisse Anziehungskraft von diesem Stück aus... seltsam). Jener grinste ihn aus seinen dunklen und entleerten Augenhöhlen an, mit fehlendem Unterkiefer. Wessen Überreste das wohl sein mochten? Bestimmt ein berüchtigter Pirat, der sein Unwesen auf dem Meer getrieben hatte, pausenlos Galeeren und andere Schiffe überfallen hatte und sein Leben zwischen Seeschlachten und barbarischen Fressorgien verbracht hatte. Solche Leute sollte es ja geben. Grinsend schüttelte Rhodgar den Kopf, kaum merklich. Nein, für ihn wäre ein derartiges Leben in Saus und Braus nicht, er liebte die Stille. Schon am Vortag hatte er sich fest vorgenommen, sich nach ihrem Abenteuer wieder ganz den alltäglichen Dingen zu widmen, sein Magiestudium fortzuführen und bei Gelegenheit endlich einmal seine Heilkenntnisse aufzubessern.

Behutsam legte der Schwarzmagier seinen grinsenden Freund wieder zurück, und zog stattdessen die Karte hervor, die den Gefährten von Meditate nachträglich zugeschickt worden war. Zur Orientierung, wie es in dem kurzen Brief geheißen hatte. Langsam fuhr er mit dem Zeigefinger den Weg auf dem Pergament entlang, von dem er in etwa wusste, dass sie ihn gegangen waren. Der Pass über die Teufelszähne war ebenfalls eingezeichnet, und den hatten sie ja hinter sich gelassen. Folglich mussten sie sich in etwa hier befinden, genau an der Stelle, die er nun mit dem Finger immer wieder antippte. Hier irgendwo mussten sie nach Gorthar übersetzen.



08.03.2004 19:21#122
Seraphin Es war wunderschön. Das Meer erstreckte sich soweit man sehen konnte um irgendwann mit dem fast gleichfarbenen Horizont zu verschmelzen. Der salzige Geruch von frischem Seewasser umgab die kleine Gruppe und das monotone, ruhige Plätschern der Wellen war wie eine Entschädigung für das gestrige Szenario. Anstatt Schreien und Feuer herrschte jetzt Ruhe und Wasser, während jeder für sich seinen Gedanken nachhing. Sogar Veltrin hatte sich von den Gefühlen überrumpeln lassen und bewiesen, das auch er ein Mensch war. Der klare Bass des Kriegers war für wenige Moment durch die Stille gebrochen und hatte sich mit dem Klang der Wellen zu einer einzigen, schöne Melodie verbunden. Sie zeugte davon, dass er nicht immer so hart gewesen war, aber auch dass er seine Gründe hatte so zu werden. Niemand konnte den Hauch Bitterkeit, die unterschwellige zweite Stimme in seinem Lied, überhört haben. Aber vielleicht war das auch gut so…
Seraphin selbst hing auch seinen eigenen Gedanken nach. Doch diese waren ebenfalls mit Schmerz verbunden. Schmerz und Trauer, die sich über die Jahre zu der tödlichsten Mischung überhaupt verbunden hatten: Hass.
Hass auf die Orks, welche ihm seine Familie genommen hatten, Hass auf das Schicksal, welches sie zu ihrem Hof geführt hatte und Hass auf sich selbst, dass er als einzigster überleben durfte. Aber sie würden irgendwann bezahlen, dafür dass sie noch nicht mal vor Frauen und Kindern halt machten, unschuldigen Seelen, die mit diesem sinnlosen Blutvergießen nie etwas zu tun hatten und auch nie etwas damit zu tun haben wollten. Doch sie wurden nicht gefragt…
Einen Moment blieb er stehen und wandte seinen Körper zu Meer. Langsam schritt er immer weiter auf die Gezeitenlinie zu, über sie hinweg bis die anrollenden Wellen schließlich seine Stiefel benetzten. Mit leisem Plätschern umspülten sie die ledernen Sohlen und vereinigten sich hinter ihnen wieder zu der unaufhörlichen Bewegung des Wassers. Die Dämmerung hatte eingesetzt und die steinernen Felsen im seichten Wasser wurden zu dunklen Schatten, Seevögel ließen ihre Rufe weit über das Meer schallen und irgendwo im Westen hinter der Bergkette ging die Sonne bereits unter. Ein tiefer Seufzer entrang sich der Brust des Magiers, schien einen Moment in der Luft zu verharren und sich dann auf leisen Flügeln bis zum Horizont auszubreiten. Als wolle er die gesamte Welt in sich aufnehmen, wie ein kleines Kind, das erfahren musste wie groß das Leben der Erwachsenen doch war. Das Wasser schien für einen Augenblick still zu stehen, den ewigen Kreislauf des Plätscherns zu unterbrechen und seine Aufmerksamkeit dem dastehenden jungen Mann zu widmen, welcher mit geschlossenen Augen da stand und nichts mehr außer dem Meer um sich herum wahr zu nehmen vermochte. Dann war der unsichtbare Bann gebrochen, von einem Moment auf den Anderen nahm das Rauschen der Wellen wieder zu und riss den Magier aus seinen Gedanken. Ein letzter, schwer zu deutender Blick, dann wandte er sich um und stapfte mit langsamen Schritten wieder auf den Strand zurück um sich der weitergerückten Gruppe wieder anzuschließen.

Nachdenklich bildete er den Schluss ihrer kleinen Gemeinschaft und reihte sich in die Kette von leise dahinmarschierenden Kämpfern, Magiern und Abenteurern ein. Er war froh mitgekommen zu sein, das was sie bis jetzt schon erlebt hatten konnte nicht jeder von sich behaupten und hatte sie zusammengeschweißt, irgendwie. Wer wusste das schon, vielleicht würden sich ja einzelne Bünde bis über ihr Abenteuer hinaus halten…



08.03.2004 21:05#123
Hilias Hilias hatte dem Lied andächtig gelauscht. Der harte Brocken schien wirklich so was wie Gefühle zu besitzen. Die Wunder und Zeichen, sie endeten wohl nie.Der Steinmetz lächelte dünn und die Gruppe setzte sich weiter in Bewegung. Die Sonne war gerade hinter dem Horizont verschwunden, als er seinen Schatten beäugte.
Scharf geknickte, verlief er über den Sand, folgte ihm ^wie ein sanfter, stummer Geist.
Hilias lächelte breiter, dann gefror sein Lächeln zu einer Maske des Entsetzens. Der Wind frischte von See her auf, fegte Land einwärts. Die anderen zogen ihre Kleidung eng an den Körper. Dann nahm Lama den Kopf hoch, er lief direkt hinter Hilias und erstarrte ebenfalls.
„Was zum…“
Bis eben war die Gruppe noch halbwegs entspannt gewesen. Das Wetter war besser geworden, die Monster besiegt, die Sonne machte gute Laune. Doch jetzt der schneidende Wind und der rasche Nebel, der über die Wasseroberfläche kroch. Einige waren stirnrunzelnd langsamer gelaufen. Nebel und solche starker Wind passten zusammen wie Schneefall in einer Dünnenwüste. Beides schloss sich aus.Doch nach Lamas Ausruf, kippte die Stimmung von angespannt nervös bis zapplig verwirrt, in offene Bereitschaft, alles zu erschlagen was sich ihnen in den Weg stellen sollte.
Jeder hatte seine Waffe zur Hand oder zog sie gerade. Nur Hilias und Lama nicht.
„Hilias, brennt ihr..?“ stammelte der Waffenknecht. Die anderen ließen mit offenen Mündern die Waffen sinken. Rhodgar und Seraphin waren nicht ganz so verblüfft, hatten sie es doch schon mehre Mal beobachten können, doch nie so heftig.

Der Steinmetz war völlig ruhig. Sein Schatten war verschwunden. Zu viel Licht ging von ihm aus. Sein Haar, hatte es bisher in einem strengen Geflecht aus kleinen Zöpfen in einem großen Verbund gehalten, loderte nun wild tanzend um sein Haupt. Es sah aus, als brenne er wirklich. Doch werde Rauch noch Asche war zu erkennen. Nur das wilde Tanzen der Hellglühenden Haare.
„Wie lange noch?“ fragte Seraphin bitter.
Hilias sah seine Hand an, hielt sie in den Wind. Die obere Hautschicht pellte sich ab, wie Holz, das zu Sand verrottet war. Es tat nicht weh. Es brachte aber auch keine Erlösung.
„Zwei Wochen…vielleicht weniger. Ich esse seit drei Tagen nicht mehr. Das Trinken muss ich wohl auch einstellen. Nahrung und Wasser scheinen den Verfall zu beschleunigen.“
Rhodgar trat nähr an Hilias. Der Haarschopf war schon merklich kürzer geworden.„Können wir irgendetw…“
Hilias lächelte und schüttelte sanft den Kopf. Das Haar war verschwunden. Spiegelglatte Kopfhaut krönte nun den Schädel des Wiedergekehrten. Sein Bart, blass, schon fast graurosa, hielt sich weiter trotzig, doch auch er würde gehen. Wie alles andere. Der Steinmetz gab sich in diesem Punkt keinen Illusionen hin. „Grämt euch nicht, Meister Rhod…“
„Ich störe euch bei euerem Tiefbewegenden Wortwechsel nur ungern, Zombie des Innos. Aber würden die Herrschaften bitte alle die Augen auf unseren Weg vor uns richten.“
Die Magier, die schon seit; wie lange schon, nur ein paar Wochen, höchstens zwei Monate, doch hätten wohl sie, als auch Hilias von Jahren gesprochen; zusammen waren, sah sich böse nach dem kaltherzigen Killer um, doch ihr Zorn verrauchte, ebenso überraschend, wie der Nebel gekommen war.
Dieser bedeckte nun die ganze Küste, trotz des wehenden Windes. Aber vor ihn, da war etwas. Eine Art Insel, die aus einem Meer aus Nebel ragt. Etwas schwarzes. Stein oder Holz vielleicht. War es ein Schiff?



08.03.2004 21:37#124
Veltrin Veltrin hatte das Ereignis um den Zombie des Feuergottes schnell als Belanglos abgetan. Das Medium würde nicht vor seiner Zeit selbst vergehen. Die Götter, fragte man sich warum, Veltrin wusste es nicht zu sagen, hatten diesem Mann ein Schicksal zugedacht. Er würde es erfüllen oder durch andere, höhere Mächte das Ende finden.
Deshalb wandte sich der Krieger mit entnervt rollenden Augen wieder nach Westen und stutzte.
Der Nebel hatte bereits mit seinen körperlosen, Gierigtastenden Fingern, den gesamten Strand erobert. Doch da vorne war etwas. Veltrin war ein Trockenkind, doch im Westen Gortars wuchs keine Junge auf, ohne die Siluete eines Schiffes erkenn zu können. Der Vorpresch*, die lange Nase des Schiffes, ragte über dem feinen Sand. Veltrin ging ein Stück nähr auf das Holzmonstrum zu, denn der Kahn war in einem erschreckenden Zustand. Speige und Kielmitte waren gerissen, über all prangerten kleine Lecks das Alter dieses Wracks an. Verfaulende Tagelage und Segelzeug gaben im Wind ein gespenstisches Flüstern von sich. Leichen waren keine zu sehen.
Veltrin war ein nüchterner Mensch, doch seit seiner Kindheit; die nur vier Jahre gedauert hatte und mit dem Eintritt in den Orden geendet war; hatte man ihm Geistergeschichten und Fluchmythen über die Schicksale der Schiffe und ihrer Crews erzählt. Nicht als Unterhaltung oder zum Erschrecken, sonder als sachliche Gegebenheit, so wahr und richtig wie die Zyklen von Mond und Sonne, Wind und Gezeiten.

„Heiliger Wind sein barmherzig deiner Dienerschaft.“ flüsterte der Krieger. Käseweiß war sein Gesicht und seine Knie zitterten merklich. Er machte keinen Hehl draus.
„Wenn ihr clever seid, nehmt die nutzlosen Beine in die Hand und lauf geschwind um das Ding. Verschwendet keinen Blick danach. Ich werde keinen daraus helfen, wenn er verschlappt wird. Gegen Geister beißen Klinge und Stock nicht.“Er sah sie alle mit eindringlichem Blick an. Seine Augen, die schon im Alter von 12 mehr einem dämonischen Killer, als einem Menschen glichen, blickten aus starrgrauer Tiefe hervor.
„Gehen wir…“

Er war schon bei Ansetzen des ersten Schrittes, da erschalte hinter ihm, deutlich. „Wartet. Wir gehen nicht.“
Veltrin verfluchte jetzt schon das Antlitz des Sprechers, weil er genau so etwas geahnt hatte.
„Sagts nichts, wir müssen darein.“ Er deutete auf das Schiff.


08.03.2004 21:41#125
Renata Die Gruppe hatte sich bereits daran gemacht, den Schiffsrumpf buchstäblich links liegen zu lassen. Plötzlich durchfuhr die Magierin ein Gefühl von Übelkeit, nur kurz, dann schien alles wieder normal. Sofern es denn als normal zu bezeichnen war, dass sie scheinbar durch die Außenwand des Schiffes sehen konnte. Sie sah in Richtung Heck, ihr Blick fiel auf eine Kajüte, eine geschlossene Tür, die im Takt eines Herzschlags zu pulsieren schien, poch-poch...poch-poch...poch-poch, so, als würde das Geräusch in Wellen an das Holz weitergegeben.
Das Pochen steigerte sich, wurde nicht lauter, sondern stärker, heftiger, die Tür vibrierte mehr und mehr, schien schon das Schloss und die Angeln zu sprengen, bis sie letztendlich mit Schwung aufflog und die Sicht auf etwas Leuchtendes freigab, auf .....

Auf was? Was war das, was war hinter der Tür? "Ich glaube, wir müssen auf das Schiff" sagte sie wie zu sich selbst. Veltrin hatte es schon vorweg genommen. "und ich glaube, dass es wichtig ist. Fragt nicht warum, es ist nur ein Gefühl, aber es ist WICHTIG!".



08.03.2004 22:59#126
Teufelslama Die Tage waren wieder angenehmer, der schwere Weg über die Berge lag hinter ihnen und nun ging es vorbei an dürren Ebenen bis zum Meer, groß und einladend. Eine Anmut und Schönheit barg es wie nur weniges in der Natur und doch würde es jeden Unvorsichtigen verschlucken und auf ewig für sich behalten. Leben und sterben, darum schien es im Leben immer zu gehen oder nicht?

Die Gedanken des Soldaten waren schwer und verhangen seit einigen Tagen, eigentlich passte ihm diese Stimmung gar nicht doch schien es nichts zu geben um sich ab zu lenken. In stillen Momenten griff er zu seinem Schwert, Carras hatte seinen Unterricht noch nicht begonnen, und wiegte es in seiner Hand. Er fühlte es, ließ es hin und her wandern, gewann ein Gefühl für es, für seinen Schwerpunkt. Schon bald würde er es mehr als gut gebrauchen können das wusste er.




Die Gefährten waren wieder einmal lange unterwegs gewesen und die Aussicht auf die See schien einigen von ihnen äusserst gut zu tun, Enthusiasmus schien sich breit zu machen, ja selbst Veltrin schien angenehmes damit verbinden zu können. Zum ersten wurde dieses Bild durch das Schauspiel getrübt das ihnen Hilias bot, man konnte zusehen wie sein Körper langsam verging, wunderschön in all seiner Schaurigkeit. Die andere Sache die ihnen die eben gewonnene Zuversicht raubte war der Nebel, und das was er mit sich brachte.

Das alte, marode Schiff das vor ihnen angespült wurde(oder hatte es sie tatsächlich von Geisterhand angesteuert?) nahm allen fürs erste die Luft. Sogar ihrem Führer schien es Respekt oder war es gar Angst, einzuflößen, Lama hätte nie gedacht aus seinem Mund Geschichten von Geistern und Gespenstern zu hören. Aber Lama hatte auch nie gedacht einmal mit einer Hand voll Schwarzmagier und Sumpfler und zwei Auserwählten der Götter von denen einer schon tot war gegen eine Armee der Untoten anzutreten. Man lernte halt nie aus. Unter Kommando Veltrins wandten sich die ersten zum gehen um diesen treibenden Ort des Verderbens hinter sich zu lassen doch scheinbar hatte jemand etwas dagegen. Renata, sie schien eine dieser Visionen zu haben und wie es aussah schloß die ein das Geisterschiff zu betreten.

Widerstrebend wollte der Waffenknecht Protest einlegen wozu das nütze sein solle doch viel ihm die Begegnung mit der alten Mannschaft ihres Anführers ein. Unter Umständen könnte es doch besser sein den Mund zu halten und so war er der erste der sich an der Reling hoch schwang. Von oben liess er ein Seil zu den anderen herab und half den ersten an Bord. Veltrin blieb bewusst abseits stehen, sah nicht aus als ob er vor hätte einen Fuß hier hinauf zu setzen.


So wie Lama sich umsah wünschte er doch insgeheim auch so intelligente Einfälle zu haben wie der Krieger der unten mit verschränkten Armen am Strand stand und ein wenig, ja fast beleidigt schien. Die zerfetzten Segel, die morschen Taue, die alten knarrenden Dielen, das Salzwasser das sich ins Holz gefressen hatte und nun diesen eigenartigen Duft verströmte. Sein Herz schlug schneller.
Vorsichtig ging er voran um sich um zu sehen, unter seinen Füßen knarrte das Deck, einige Planken gaben bedrohlich nach als ob sie gleich brechen und gemeinsam mit dem sie belastenden Menschen in die Tiefe stürzen würden. Tausend Augen schienen auf den Schultern der Abenteurer zu ruhen doch konnten sie nicht mal Ratten ausmachen. Der Wind pfiff durch die löchrigen Segel und erzeugte mit dem zerfetzten Stoff ein Spiel aus Bewegung und Schatten das dem Waffenknecht den Angstschweiss auf die Stirn trieb. Er wusste nicht was mit ihm geschah doch irgend etwas hier war seltsam, fast gespenstisch.

Verdammter Veltrin, hatte ihn mit seinen Worten völlig aus der Ruhe gebracht. Was war das? Gehetzt blickte Lama sich um, gerade war doch etwas vorbei gehuscht doch sah er nun nur die fragenden Blicke seiner Kameraden denen es aber anscheinend allesamt nicht besser ging als ihm selbst.

Das Knarren des Rumpfes im Wasser und das der Dielen unter ihren Füßen begleitete sie über dieses tote Schiff das trotzdem von etwas beseelt schien das sich nicht in Worte fassen ließ. Lama sah auf seinen Arm hinab, Gänsehaut zierte ihn. Er schüttelte sich kurz und schritt weiter voran, fast schon schlich er Schritt für Schritt auf sein Ziel zu. Zwar wusste der Waffenknecht nicht was das war doch spürte er mit zunehmendem Schlag seines Puls das er sich definitiv näherte.


Sie näherten sich dem laubenartigen Ende des Schiffes von hier schien eine ungeheure Korona auszugehen, langsam näherte sich die Hand des Soldaten dem Türgriff um ins Innere des Kahns vor zu dringen.



09.03.2004 00:24#127
Seraphin Die Gruppe bewegte sich leise vorwärts, jeder mit mehr oder weniger vorsichtigen Bewegungen, aber Allen war anzusehen wie unwohl ihnen zumute war. Das morsche Holz unter ihren Füßen knirschte und knartzte während sie sich mit kleinen Schritten weiter zum Ende des Decks bewegten. Über ihnen pfiff der Wind durch die zerlöcherten Fetzen, die als einzige vom einst großen Hauptsegel zeugten. Die Dielen waren teilweise so vermodert, das große Lücken entstanden waren durch die man in das ungewisse Dunkel des Schiffsrumpfes blicken konnte. Die Holzwürmer hatten ganze Arbeit geleistet und das Salzwasser, welches schon lange Zeit die Planken immer wieder aufs Neue benetzte, hatte das Übrige getan. Nebel kroch über das Deck, wie ein schmutzig-weißer Teppich und hüllte die kläglichen Reste dessen, was sich früher einmal Schiff genannt hatte, in ein kaltes Leichentuch. Überhaupt konnte man kaum die Hand vor Augen sehen und sie mussten aufpassen um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Der Nebel sah nicht so aus als ob er einen, einmal gefangen, jemals wieder her geben würde. So klein das Schiff auch war...

Der Bauch des Kahns stöhnte und ächzte wie ein sterbendes Lebewesen, als ob das Schiff seine letzten Atemzüge unter ihren Augen tätigte. Die Wellen klatschten dumpf an die Außenplanken und zogen sich glucksend und plätschernd wieder in den Nebel zurück. Ein seltsamer Geruch, gemischt aus Algen, morschem Holz und salzigen Seewasser lag in der Luft, während sich die Gruppe immer weiter über das Deck arbeitete. Seraphins Herz schlug merklich schneller als er den Blick über die algenbehangene Reeling fahren ließ, über die vermoderten Masten fuhr und an den schmutzigen Segelfetzen stoppte, welche sich hoch über ihnen wie schlaffe Totenlaken im nicht vorhandenen Wind hin und her wogen...Ihre Schritte klopften dumpf an das alte Holz und eisige Schauer liefen ihnen über den Rücken. Seraphin hatte das Gefühl, als würde er aus tausenden von Augen beobachtet... oder war es das Schiff, welches ihn musterte? Jede Faser seines Körpers nach einer Spur von Angst durchforstete, um sich daran festzuklammern, ihr zu folgen, bis sie schließlich zu einem ausgewachsenen Horrorszenario wurde? Hastig ließ er seinen Blick weiterfahren, in die Ecke, dort, wo sich gerade etwas bewegt hatte... oder doch nicht? Forschend tasteten seine Augen durch das zwielichtige Dunkel und scheiterten immer wieder an diesem seltsamen Nebel, der wie aus Zufall nur um das Schiff herum zu schweben schien. Oder ging er von ihm aus? Verdammt, wer war er, ein erwachsener Mann oder ein kleines Kind?! Mit einem Ruck verscheuchte er die angstvollen Gedanken und raffte sich zusammen. Man konnte sich auch Sachen einreden...

Mittlerweile hatten sie das Ende des Schiffes erreicht und sich alle vor der vermoderten Tür, welche unter Deck und in die Kajüten der Besatzung führen musste, versammelt. Sie war nicht verschlossen sondern schwang lose in ihren Angeln. Das Quietschen hallte wie ein nie aufhörender, monotoner Schrei durch den Nebel und ließ ihre Nerven flattern. Mit einem Satz war Lama vor ihr angelangt und packte entschlossen den morschen Griff. Der Schrei verstummte und plötzliche Stille kehrte ein. Nur fragte wohl jeder sich was nun besser war, während sie nervöse Blicke austauschten.

"Jetzt ist Ruhe."

entgegnete Lama mit belegter Stimme und einem versuchten Grinsen, welches die Anspannung nicht wirklich zu lösen schien, aber wenigstens half sie zu verdrängen. Dann schickte er einen letzten Blick in die Runde, bevor er sich umwandte und einen Moment die zerlöcherten Bretter der Tür vor ihm betrachtete. Für einen Augenblick schien er zu zögern, dann ging ein sichtlicher Ruck durch seine Glieder und mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck trat er in das ungewisse Dunkel. Seraphin hatte bis vorhin nur schweigend hinter ihm gestanden, folgte jetzt aber auf dem Fuß. Staub, Spinnenweben und muffige, alte Luft, fielen wie eine Armee über sie her, während sie sich weiter ins Innere vorarbeiteten. Hier und da drang etwas trübes Licht durch die Ritzen und entblößte Teile des verotteten Bodens. Sie mussten aufpassen um nicht durch die morschen Planken in den wahrscheinlich noch tiefer liegenden Laderaum zu brechen. Hinter ihm und dem Waffenknecht folgten die Anderen, in einer Reihe, da es hier unter Deck so eng war das es quasi unmöglich schien nebeneinander zu laufen. Nach ein paar Schritten durch das dämmrige Halbdunkel stoppte Lama schließlich abrupt. Vor ihnen lag eine weitere Tür, auf den Brettern war irgendein Schild angebracht, doch im Laufe der Zeit mussten die meisten Lettern schon wieder abgeblättert oder unter dem ewigen Einfluss des ätzenden Salzwassers verschwunden sein. Nervös schickte Lama einen Blick zurück und Seraphin nickte zögernd. Der Waffenknecht zuckte nur noch einmal resegnierend mit den Schultern, die Anspannung war ihm anzusehen. Irgendwas... war hier, um sie herum, es war fast greifbar und schürte ihre Angst wie ein Blasebalg das Schmiedefeuer. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Mit einem Ruck riss Lama die Tür auf, dass der Staub nur so wirbelte und einige Planken mit einem hörbaren Krachen nachgaben. Einen Moment schien die Zeit still zu stehen während der Waffenknecht seine Blicke suchend in das muffige Dunkel schickte. Dann keuchte er überrascht und tat blitzschnell ein paar Schritte zurück, so das Seraphin nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und zusammen mit Lama rückwärtsstolpernd auf dem Boden landete.

"Was ist los? Was hast du gesehen...?"

stieß der Magier mit einem nervösen Seitenblick auf die wogende Dunkelheit hervor, während sich die beiden wieder aufrappelten.

"Schau doch selbst..."

grummelte Lama, scheinbar verärgert über das kleine Missgeschick. Dann machte er ihm mit einem Schritt zur Seite den Weg frei. Neugierig und nervös zugleich ging Seraphin immer weiter auf den dunklen Eingang zu. Einen Moment blieb er stehen, dann fiel ihm ein wie peinlich das für die Anderen aussehen musste. Ohne noch einmal zu Zögern trat er entschlossen ins Dunkel. Zuerst verharrte der Magier kurz mit flackernden Augen, er musste ein bisschen warten bis sie sich an das noch schwächere Licht hier gewöhnt hatten...

...und keuchte erschrocken. Vor ihm saß die leblose Hülle eines Mannes... wahrscheinlich der Kapitän, in voller Bekleidung. Die leeren Augenhöhlen schienen ihn anklagend zu mustern und Spinnenweben hatten sich an den knöchernen Gebeinen zu schaffen gemacht. Den grinsenden Schädel leicht schräg gelegt und die bleichen Arme haltlos baumelnd. Die Haare verfilzt und schmutzig herabhängend, einige trockene Fleischreste im Gesicht, saß er da, immer noch Herrscher über dieses Schiff. Der Magier blieb erfurchtsvoll stehen und betrachtete den regungslosen Wächter. Das Rauschen der Wellen schien für einem Moment eindringlicher, fordernder zu werden. Dann war es vorbei. Hinter sich hörte er wie die Anderen langsam nach und nach in den kleinen Raum drängten. Außer den leblosen Überresten gab es hier noch eine Menge anderer Dinge zu bestaunen. Und langsam trat Seraphin zurück um ihnen Platz zu machen, doch noch während er hinaus schritt meinte er zu sehen, wie die knöcherne Hand des Kapitäns für einen Moment zuckte.

Irgendwie hatte er es plötzlich sehr eilig wieder an Deck zu kommen...


09.03.2004 00:29#128
Renata Dieser Mann schien schon lange Zeit hier gelegen zu haben. Nur noch ein ein modriger Fetzen war von seiner Kleidung übrig, sie musste zu seinen Lebzeiten mit glänzenden Knöpfen verziert gewesen sein. Diese Knöpfe lagen jetzt stumpf und blind teils auf, teils neben ihn, vielleicht hatten sie einmal seinen Rang auf diesem Schiff gekennzeichnet. Sicher kein einfacher Matrose, auch die Lage der Kajüte wies eher auf einen Kommandierenden hin, wahrscheinlich sahen sie gerade auf den toten Kapitän eines toten Schiffes.

Während die anderen sich umsahen, stand Renata noch bei dem Skelett des Seemanns. Dessen jetzt nur noch aus Knochen bestehende Hand war immer noch um etwas geschlossen, das an einer matten goldenen Kette hing, die um seine Hand gewunden war. Vorsichtig versuchte die Magierin, seine Klaue zu öffnen, doch die Mühe hätte sie sich sparen können. Dort waren keine Sehnen oder Knorpel mehr, die die Fingerglieder hätten zusammenhalten können. Eine Berührung genügte, dass die Hand in ihre Knöchelchen zerfiel und den Blick auf das freilegte, was dem Toten in seinem letzten Moment noch so wichtig gewesen war, dass er es nicht loslassen wollte.

Eine Metallscheibe, rund, etwa von der Größe eines kleinen Apfels. Darum herum ein flacher Ring, ebenfalls aus Metall. Beides, Ring und Scheibe, waren an zwei Stellen, die jeweils am Ende einer durch die Scheibe führenden Achse lagen, beweglich miteinander verbunden.

Das war es also gewesen, was sie in ihrer Vision gesehen hatte, da war sie sich sicher. Behutsam nahm Renata das merkwürdige Fundstück, um es Veltrin zu zeigen. Er würde wissen, um was es sich handelte und was damit zu tun war. Zeit, zu ihrem Anführer zurück zu kehren. Beim Verlassen des Wracks knarrten die Bohlen auch nicht mehr unheimlich sondern einfach nur alt, jetzt, wo sie wußten, was hinter der geschlossenen Tür auf sie gewartet hatte. An diesem Ort waren keine bösen Geister.



09.03.2004 19:57#129
Hilias Das Schiff war schon ziemlich seltsam. In Kombination mit dem seltsamen Nebel und Veltrins Warnungen war Gänsehaut die alle Gruppenmitglieder befallen hatte verständlich.
Doch jetzt, als sie die muffigen Decks wieder verlassen hatten, schien doch alles halb so schlimm.
Renata hielt das seltsame Amulett vors Gesicht. Es leuchtete Hilias nicht ein, was an diesem Ding so wichtig sein sollte. Aber wenn sie es haben wollte, wenn sie es zu brauchen schien, war ihm das Grund genug.
Nun wollte er aber auch so schnell wie möglich von dem Kahn runter, sonst würde er noch mehr Haut verlieren, wenn sich die Gänsehaut weiter verstärkte.Er stellte den Fuß auf die Rehling, sah zu Veltrin runter. Wie hatte Lama wie doch noch leise gemurmelt? „Wirkt fast eingeschnappt der Gute“ und hatte dabei ein schiefes Grinsen sehen lassen.
Hilias hatte ebenfalls gegrinst und genickt.
Jetzt sah er Veltrin dort im weichen Sand des Strandes stehen. So erhaben. So ehrenvoll. Er strahlte solche Selbstsicherheit und Kraft aus. Kälte auch, das mochte gut sein. Er war ein gefühlskalter Killer ohne Gnade. Kopfschüttelnd hatte Seraphin ihm das auf dem Pass erzählt. Die grausame Kälte des Kriegers gegen über dem schrecklichen Schicksal des Bootsjungen.
Doch vielleicht war es genau diese Kälte, die auf der Reise wichtig war. Hilias wollte ihm zuwinken, dann trat plötzlich wie ein kalter Hauch, Unruhe in sein Herz und er ließ den halberhoben Arm sinken. Er spürte es entlang seiner Wirbelsäule. Er ahnte es mit allen seinen Sinnen. Sie waren schon von Anfang an nicht allein gewesen, doch jetzt…
„Renata, vielleicht sollte wir das Ding hier lassen.“ sagte er mehr zu sich selbst. Die Magierin zog die Brauen über die dunklen Augen hoch, lächelte aber. „Warum? Glaubt ihr, es könnte gefährlich sein?“
„Das glaubt ihr doch auch, im Grunde eueres Herzen schellen alle Alarmglocken, wie bei uns allen.“
Seraphin war bereits über Deck gesprungen. Etwas blass war er und schien die nachgiebige Feste des Strandes zu begrüßen. Carras und Lama waren die nächsten. Ceron stelle den Fuß auf die Rehling, blickte Hilias und Renata fragend an. Die Magierin bedeute ihm, zu gehen. Sie würde gleich nachkommen. Tarim blieb noch etwas. Dazu war er zu sehr interessiert an dem Schiff. Seine Furcht, falls er sie hatte, wurde von der Neugier besiegt.
„Seht ihr? Nichts ist passiert.“ sagte Renata.
Hilias deutete auf die Scheibe in ihrer Rechten. „Weil das noch an Bord ist, glaub ich.“
Die Frau wirkte einen Augenblick nachdenklich, dann schüttelte sie langsam den Kopf. „Wir brauchen es…“ sagte sie verträumt.
Damit war die Sache erledigt. Sie legte eine Hand auf das Holz der Rehling und wollte schon drüber flanken, als die Hölle losbrach.
Hilias bekam nicht viel mit. Er wurde hart zurück gerissen, als wenn ein Knebel ihm am Hals zog. Renata zog es ebenfalls nach hinten. Dann verschwand sie aus seinem Sichtfeld, weil er würgend zu Boden geschleudert wurde. Er hörte das Röcheln, roch fauligen Verwesungsgestank wie von verdorbenen Erdbeeren, fühlte die spitzen, trockenen Fingerknöchel um seinen Hals. Er war schon dabei das Bewusstsein einzubüssen, als das Ding, was auf seinem Rücken war, plötzlich verschwand und Tarim ihm aufhalf.
„Skelette…“ sagte der nur knapp. Hilias drückte sich an ihm vorbei und sah es. Eines der untoten Gerippe würgte Renata auf der Rehling. Sie wehrte sich tapfer, nieselte nach der Schattenflammenrune, doch ihr Bewegungen wurden schon langsamer. Hilias und Tarim drangen vor, da fielen gleich vier der dünnen Knochenkerle vom Himmel. Hilias hob den Blick und erstarrte. Hunderte, vielleicht sogar mehr. Sie wuselten wie hässliche, blasse Spinnen in der Tagelage des Schiffes umher. Alle mit Dolchen, Krummsäbeln, Seilschlingen und Stofffetzen bewaffnet.
Er sah zu Renata. Sie verlor den Kampf. Und sein Weg war versperrt. Dennoch wollte er vorpreschen, die Gegner ignorieren, als ein mächtiger Kampfschrei ertönte. Ein schwarzer Schatten kam auf das Schiff geschnellt, warf das Skelett zu Boden und rammte gleich drauf, seinen Speer hin durch.
„HEIL DEM LICHT: ZUM MIR!“ brüllte der Schatten, Untote regneten jetzt förmlich aus den Segeln.
So viele…und wir hatten keine Ahnung…das wird schwer, hier raus zu kommen…


09.03.2004 20:28#130
Veltrin Veltrin hatte das Wiederkehren der Männer mit gemischten Gefühlen beäugt. Mit Erleichterung, das nichts passiert war, aber auch mit verletztem Stolz, weil er nicht recht behalten hatte. Doch das erste überwog und so nickte er allen zu, um dieser Erleichterung Ausdruck zu verleihen.
Endlich hatten fast alle das Schiff verlassen, nur Tarim, der wahrscheinlich seiner Neugier verfallen war und die Medien fehlten noch. Doch Veltrin hatte gute Sicht auf die Beiden. Kein Grund zur Besorgnis. Er sah kurz auf seine Füße, wo eine kleine Krabbe vorbeihuschte. Er musst den Impuls unterdrücken, nach dem Vieh zu treten und sah wieder hoch. Und erschrack.
„Wo zum Henker sind sie?!?!“ donnerte er hervor. Die anderen sahen überrascht und verwirrt auf und suchten ebenso verwundert nach den Beiden. Schultern zucken und fragende Gesichter.
Veltrin wollte ihnen am liebsten die dumm glotzenden Schafsaugen aus dem Schädel schlagen. Ihnen allen. Sie schienen immer noch nicht begriffen zu haben, wie wichtig die Medien waren.
„Dummes, nutzloses…“ wollte er losgiften, seiner eigenen Angst und Sorge um die Medien, dem Zorn über seine eigene Nachlässigkeit, an den Freunden Luft machen.Doch Ceron unterbrach ihn. „Dort!“ rief er aus und zeigt zum Schiffsdeck. Veltrin wurde weiß. Das Medium, die Frau…Renata!
„Was sollen…“ wollte Lama beginnen zu fragen, als Veltrin schon an ihm vorbei war. Er kümmerte sich gar nicht um den Strick, der den Aufstieg erleichtern sollte. Er zog seinen Speer, rammte ihn in die Erde und stieß sich ab. Wenn er sich verschätzen sollte, würde es ihm das Genick brechen wie der Wind einen trockenen Grashalm. Er verschätzte sich nicht, aber es war knapp. Eine Handbreit vielleicht. Mit den Füßen voran, traf er das dürre Knochenmonster im Gesicht. Nagelte es an und rief seinen Streiter zu sich. Schon war er von einem guten Dutzend an bleichen Skeletten umringt. Das wenige, was sie anhatten ließ darauf tippen, dass es ehemalige Piraten waren. Deshalb waren es auch so viele von ihnen. Oft hatten die Freibeuter eine zahlenmäßige Überlegenheit von 10 zu 1 an Bord, um effektiv entern zu können.
„Was grinst ihr den so, ihr dämlichen Gettoknochen…“ knurrte grinsend Veltrin und zog den Kriegshammer. Seine Augen blitzten, die Magier des Kastells hätten wohl beschworen, solche Augen schon einmal gesehen zu haben. Doch wäre diese schwarz gewesen…nicht grau.
Die Untoten schwiegen. „Trockenes Publikum heute. Ist etwa einer…GESTORBEN?!?“ lachte der Krieger und hechtete vor. Das würde nicht einfach werden. Ein schwerer Kampf stand ihnen bevor. Doch eines hatte es für sich. Ich habe doch Recht behalten… Und er würde es sich nicht nehmen lassen, es allen nachher unter die Nase zu reiben.



09.03.2004 20:46#131
Ceron Ceron, dessen Fuss schon auf der Rehling, gespannt bis in die letzte Sehne, zum Absprung bereit war, wurde gewaltsam am Knöchel aufs Boot zurückgerissen. Sein Körper schlug hart auf den morschen Boden auf. Das Skelett schoss mit Ceron im Gepäck in die tiefe der Lagerräume.

Der Drachling setzte sich wie ein Kämpfer ein, um seine Freiheit zu erlangen und nicht in diesem dunkeln Loch zu verrecken. Diese hässliche Fratze des Skeletts spornte ihn zu Höchstleistungen an. Denn nicht umsonst hiess dieses Bad, das Drachenblut, denn dieses Elixier verlieh ihm den Kampfwillen eines wilden und freien Drachens, der sich gegen seine Peiniger zur wehr setzte. Ja, der Drachling ward ein wildes Tier, das um seine Freiheit kämpfte. Nicht wie ein Löwe oder ein Tiger, nein, wie ein Drache. Seine linke Hand zog den Drachenzahn, dieser fuhr in Cerons beschuppte Hand und mit unglaublicher Kraft stiess er zu. Doch nicht wie ein verzweifelter Rettungsversuch, sondern genau auf die Wunde Stelle des Skeletts, den Hals traf er. Mit einer Drehbewegung erleichterte er das Skelett um sein Haupt. Dieser Kampfeswille, der sich in Cerons Blut niederliess wollte nicht enden. Voller Elan stürmte der Lehrling auf das Oberdeck, der Kampf war schon in vollem Gange, um jeden der Gefährten bildeten sich grosse Skeletthaufen, vor allem um die Stärksten, diese wollten sie wohl ausschalten. Da hatte Ceron Glück, so musste er nur vor einigen Skeletten flüchten.

Als dem Drachling vier dieser Biester dicht auf den Fersen waren, kam Ceron am Hauptmasten an. Er zog sich hoch um die untere Segelbefestigung zu erreichen. Die Skelette versuchten vergebens den Masten zu erklimmen, doch Ceron schnitt mit seinem Dolch die Stricke durch welche den riesigen Balken am Mast hielten, diese die den Balken mit dem Segel verbunden liess er jedenfalls stehen. So sprang er nun auf den Balken, welcher sich auch gleich von seiner Verankerung löste und auf die Skelette los schwang. Diese Biester dachten sie seien zu klug für Ceron, sodass sie sich einfach auf den Boden legten, um der Todesfalle zu entweichen, doch da mussten sie früher aufstehen. Denn als der Drachling mit einem wutentbrannten Kampfschrei vom Balken absprang, ging dieser wieder seinen Weg zurück zum Masten. Diese gewaltige Wucht riss die Körpergerüste der Wesen in tausende Einzelteile zerreissen.

In seiner Raserei kannte Ceron fast keinen Schmerz, all die kleinen Verletzungen hatte er vergessen, auf den Boden der Realität kam der junge Drachling jedoch schnell wieder, als ihn ein Schwertschaft am Hinterkopf traf. Der Körper wurde zu Boden geschmettert, in diesen Bruchteilen von Sekunden weiss man nichts, nicht wo man ist und nicht was passiert, ebenso erging es Ceron. Dieser musste jedoch schnell reagieren, denn als er so auf dem Boden lag holte das widerliche Skelett schon zum finalen Schlag aus, es wollte die rostige Schwertspitze in Cerons Kopf rammen, dieser konnte sich gerade noch mit einer Seitwärtsrolle befreien. Da kam sie wieder, die Raserei und nun noch viel stärker, der Drachenmensch fühlte richtig die Wut, er griff sich seinen Dolch, geschmiedet aus magischem Erz, und fuhr mit der Klinge unter den Fussfesseln der Gebeine durch, es gab ein knackendes Geräusch und das Skelett konnte sich nicht mehr bewegen. Wäre Ceron nun noch Ceron gewesen hätte er das Wesen einfach liegen gelassen und ihm unnötige Schmerzen zubereitet, doch in Ceron hatte das Tier die Übermacht gewonnen. Der Drache in ihm nahm die Klinge in die Hand und durchstach dem Untaten die Schädeldecke. Untote jaulen nicht, hatte Ceron immer gehört. Nun wusste er es besser, sie schreien. Das Wesen wollte anscheinend nicht in die Welt des Herrn zurückkehren, doch dies war Ceron gleichgültig. Die Bestie in ihm trat zurück und beförderte die Überreste mit einem alles anderem als sanften Kick in die ewigen Jagdgründe, oder würde es wiederkommen?

Der junge Lehrling, oder besser gesagt, die Bestie in ihm schoss erneut ins Getümmel hinein...



09.03.2004 20:47#132
Rhodgar Rhodgar hatte sich ein wenig von den anderen entfernt. Er wollte das Schiffswrack ein wenig auf eigene Faust erkunden. Vielleicht ließen sich ja noch ein paar andere Totenschädel finden, welche er zu seiner geplanten Sammlung hinzufügen konnte. Auf Ruinen einst so stolzer Schiffe wie dies eins gewesen sein musste, so dachte er, wäre es sicherlich schwerer, nicht über etwas derartiges zu stolpern als umgekehrt. Langsam war der Schwarzmagier einen kleinen Korridor entlanggewandert, die Augen immer offen für die nächste Sehenswürdigkeit. Dabei war seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Gemälde gezogen worden, die in den angeschimmelten und vom Meersalz zerfressenen Bilderrahmen hingen. Das Pergament, auf welches sie gezeichnet worden waren, fing bereits an sich abzublättern. Doch waren es nach wie vor erstaunliche Kunstwerke. Eins dieser Meisterwerke zog den Schwarzmagus und leidenschaftlichen Künstler ganz besonders in seinen Bann. Welch aufregende Farbverläufe das Bild doch aufwies, auf welchem eine Frau zu sehen war. Schwarz war der Hintergrund gepinselt worden, und doch war es dem Maler gelungen, eine faszinierendes Leuchten aufzubauen, alleine durch helle und dunkle Farbverläufe. Dies war es, was für Rhodgar vorrangig zählte, die Technik. Das die abgebildete Frau anstatt Beinen eine Art Fischschwanz hatte, würde ihm erst später auffallen, wenn er das Pergament im Kastell wieder entrollen würde. Denn in demselben Augenblick zückte er seinen Dolch, fuhr damit an den Innenrändern des Rahmens entlang und schon bald hielt er das Werk in den Händen. Schnell zusammengerollt, und im Wanderbündel verstaut, wo es neben dem immergrinsenden, da unterkieferlosen, Schädel seinen Platz fand.

Doch zu Rhodgars Enttäuschung ließ sich auf dem Schiff nichts weiteres wertvolles finden. Leicht gereizt schnaubte er auf, hatte er doch in all den Geschichten und Erzählungen aus seiner Kindheit gelesen, dass es gerade an solch mysteriösen Orten viel zu holen gab. Schmuck, wertvolle Bücher oder andere kostbare Artefakte.
Urplötzlich der Schwarzmagier aus seinen Gedanken gerissen. Lautes Gebrüll erhob sich nun überhalb seiner selbst. Der Lärm musste vom Deck kommen, wenn er seinen Ohren trauen konnte. Wenn da mal nichts vorgefallen war! Während er den shcmalen Gang hinauf sprintete, fragte er sich immer wieder, was wohl der Anlass für diese Aufruhr hätte sein können, zumal jedes Schreien meistens mit Gefahr verbunden war. Viel Zeit zum Fragen bleib dem Schwarzmagus allerdings nicht, als er an Deck angelangt war. Gerade noch hatte er die Situation einigermaßen realisieren und einschätzen können, da traf es ihn wie der Schlag. Blitzartig durchzuckte ihn ein stechender Schmerz, was für gewöhnlich ja nichts Unbekanntes für ihn war, hatte er doch jederzeit mit den im Kastell beheimateten Dämonen zu tun. Doch nicht in seinem Kopf befand sich die Quelle der Pein, es war vielmehr der (allerdings nicht wirklich tiefe) Einschnitt, der sich nun quer über seinen linken Arm zog. Wehenden Haares blickte er von der Wunde auf, mitten in die fiesen wie leblosen Augenhöhlen eines Totenkopfes. Die beiden knöchernen Kiefer wieder und immer wieder aufeinander malmend, starrte ihn dieses unendliche Schwarz an, doch als der Blick des Schwarzmagiers sich von ihnen wandt, fiel ihm das Messer auf, welches die kleine Skelettgestalt in der untoten Hand hielt. Blut rann an der fein geschliffenen Schneide herab, sein Blut! Nur für ein paar Sekunden blieb Rhodgar tatenlos, doch als die Zeit gekommen war, traf seine Wut die bedauernswerte Kreatur dafür umso heftiger.
"Niemand wagt es ungestraft, mich, den Herr und Meister aller Skelette und Dämonen (auch wenn das nun wirklich ein wenig übertrieben war, doch es konnte wohl nicht schaden, diesen Biestern ein wenig Angst einzujagen. Doch dann fiel ihm wieder ein, dass sie soetwas wie Furcht nicht mehr spüren konnten. Naja, auch egal), meines Blutes zu erleichtern! NIEMAND!"

Vom Zorn mitgerissen, packte er die Knochengestalt, die ein wenig erhöht ihm gegenüber stand, bei den Rippen, und schmetterte sie so heftig gegen die Holzwand, dass nur ein Splittern zu hören und zu sehen war, und schon hatte sich der Schwarzmagus von dieser niederen Kreatur befreit. Doch nun, als er wieder ein paar Momente zum Atmen gefunden hatte, wurde ihm erst das Ausnamß der ganzen Situation bewusst. Skelette, soweit das Auge reichte! Sie krochen aus den finstersten Ecken, sprangen von den höchsten Anhebungen, sie waren einfach überall. Im Augenwinkel konnte er Seraphin und Hilias sehen, wie sie mit schwer zu deutender Mimik gegen die schier ins Unermeßliche angestiegene Zahl der Biester anzukommen versuchten.
Schnell hatte er, wie so oft in der letzten Zeit, eine untote Blutfliege an seine Seite beschworen, ließ nun seinen Dolch einmal gekonnt in seiner Hand herumwirbeln, und stürzte sich dann mit gehörigem Kampfgebrüll ins Getümmel. Zwei, drei, sogar vier Skelette hatte er beim Zerfall beobachten können, als sie der hartschalige Stachel seiner Kreatur getroffen hatte. Eine wahrlich effektive Waffe, und so nützlich. Innerlich bedankte sich der Schwarzjünger bei seinem finsteren Herrn, dass ihm vor alledem noch die Gelgenheit gegeben wordenw ar, beim Don das unterste Magiekönnen zu perfektionieren. So wusste er sich stets zu helfen, wenn es gegen diesen übermächtigen Feind jedoch auch knapp wurde. So nutzte er die unsichbare Verbindung zwischen ihm und dem beschworenen Insekt, um ihm die letzten Befehle zu erteilen, alles was nicht Mensch war zu vernichten. Er selber zog mit seinem Dolch in den Kampf, wich hier und dort oft geschickter als er selbst von sich erwartet hätte, den allerdings auch ziemlich ungenauen Hieben einiger Säbel aus. Mit geschmeidigen, schnellen Bewegungen nahm er nach und nach immer mehr Skeletten die Bürde und das Gewicht ihres Schädels ab, in dem er mit gezielten Schlägen die Gebeine zum Splittern brachte. Doch wie lange würde er dies wohl noch durchalten können?



09.03.2004 20:50#133
Teufelslama „Hast du schon mal in einer Schlacht gekämpft?“ hatte Veltrin ihn gefragt, nun dies hier würde seine zweite und sie kam schneller als er je erwartet hätte. Ständig hatte er sich beobachtet gefühlt, hatte hunderte Augenpaare auf seinem Nacken gespürt und da waren sie. Knochengerüste und sie kamen zu Dutzenden aus dem Segel geregnet. Der Soldat stand bereits wieder wie die meisten anderen am Strand als die Hölle los brach. Seinen Lauf den er aufgenommen hatte um den Bug des Schiffs zu erreichen musste er jäh wieder stoppen, schon hatten sich einige Skelette über die Reling gehievt und landeten nun vor ihm im nassen Sand. Seine Augen blickten über die Szene, fünf an der Zahl, bewaffnet mit Krummsäbel, einer Handaxt, Messern und dreckigen Fingernägeln. Langsam gingen sie geschlossen auf den allein da stehenden Waffenknecht zu, würde ihm nicht schnell etwas einfallen wäre diese Reise hier für ihn an ihrem Ende angelangt.

Er erkannte seine Chance und stürmte los, mitten im Sprint duckte er sich unter einem Schlag und rannte an der Gruppe vorbei, er fasste sich das Seil mit dem er den anderen an Bord geholfen hatte, es war noch immer fest oben am Schiff vertäut. Jetzt ging es darum schnell zu sein, keine einfache Aufgabe auf dem nassen Sand der die Stiefel des Lamas immer wieder weg rutschen liess. Nichts desto trotz gelang es ihm die Untoten zu um runden, wieder und wieder und wieder bis sie schließlich, eng beisammen, bewegungsunfähig waren. Der Soldat stoppte, ein verächtlicher Blick auf den zappelnden Fang den er gemacht hatte, dann riss er am Seil und die Knochen der einstigen Seemänner brachen entzwei.

„Lebende 5, Untote 0“ er war wohl der einzige der darüber lachen konnte, noch stand alles auf Messers Spitze. Der Soldat schwang sich behende wieder an Bord, kam auf der Reling zum Stehen und sprang ab. Die Fäuste gefaltet und über den Kopf geführt sauste er auf sein nächstes Ziel hinab und zerschmetterte so mit einem gewaltigen Schlag die Schultern bis hin zum Brustkorb des Skelettes. Augenblicklich spürte er den Luftzug einer Klinge dessen Ziel er gerade eben geworden war. Der geschmeidige Körper glitt zu Boden und vollführte mit den Beinen eine rasche Drehung, der Knochenmann fand sich ohne Füße wieder und krachte auf das Deck.

Ein Blick nach hinten und fünf weitere der Monster gerieten in sein Sichtfeld, sie marschierten direkt auf ihn zu und grinsten ihn finster an. Eigentlich grinsten sie alles und jeden an aber im Moment des Kampfes wirkte dies dennoch beeindruckend. Nun stand Rückzug auf dem Schlachtenplan, vorbei an seinen kämpfenden Kameraden die die anderen Gegner beschäftigten. Hurtig umlief Lama ein Hinderniss, ein großes, schweres und vor allem, rundes Faß. Es erforderte einiges an Kraft es umzustoßen aber der Anblick wie es rollend drei der Verfolger zerquetschte war es wert. Das eigentliche Problem waren nun die anderen zwei die beharrlich darauf pochten den Waffenknecht in ein neues Crewmitglied umzuwandeln. Zumindest in den nächsten Jahren nachdem die Maden ihr Werk erledigt hätten.


Ein Säbel raste herunter und machte sich bereit einen Sturkopf zu spalten. Das kalte Metall des Schädelmannes traf scheppernd auf die Klinge eines Rekrutenschwertes. Es war das erste mal das der Soldat es einsetze und schon hatte es ihm das Leben gerettet. Die eine Hand am Griff die andere gegen die Breitseite gedrückt um den Schlag abzufedern lag er nun ausgestreckt vor seinem Gegner. Kräftemessen zwischen Leben und Tod, zwischen Muskeln und einem ohne. Der Getreue Innos schaffte es sich aufzuraffen, drängte mit den immer noch im Clinch liegenden Schwertern auf das Skelett ein und zerschmetterte es am Mast. Halten nicht gerade viel aus die Biester.



Der Soldat blickte sich um, ein Schlachtfeld das seines gleichen suchte, überall kämpften seine Gefährten gegen die erdrückende Übermacht und egal wie viele sie niederschlugen, es gab immer mehr.

Zum Beispiel den fünften der Verfolger der dem Waffenknecht nun die Waffe aus der Hand schlug. Dies würde ein langer und harter Tag werden.


09.03.2004 20:53#134
Tarim Gerade hatte er sich noch so wohl gefühlt. Er fand es wunderschön hier am Meer. Das Boot war ihm am Anfang zwar auch gruselig doch nachdem sie beim Kapitän waren wollte er sich das genauer anschauen. So schlenderte Tarim langsam über das Deck und beobachtete traurig wie die ersten schon wieder heruntergingen. Er wollte gerne noch ein wenig bleiben. So ergab es sich dass er gerade zu Hilias gehen wollte, als plötzlich hinter ihm ein Skelett auftauchte. "Hi.."lias hinter dir, wollte er schreien doch nur die erste Silbe kam zu stande als er auch schon von hinten gepackt wurde. Wild zappelte der junge Schwertkämpfer um sich. Der Griff des Angreifer wurde immer fester. Tarim versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und war sich sicher. Es war ebenfalls ein Skelett. Knöchrige Finger drückten ihm die Kehle zu. Genau, das ist es. Tarim zog seine Beine weit nach vorn, spannte sie an und lies seine Füße gegen die Beine des Angreifers treten. Nach einem lauten Knacken fiel er samt dem Skelett auf die Beine. Sein Luft wurde knapp. Er rapplete sich auf und schmiss sich, in der Hoffung, dass die Wand nicht nachgabe gegen die Schiffswand und der Griff lockerte sich plötzlich. Er war frei. Schnell zog Tarim sein Schwert. Setzte gezielt ein Schlag am Hals des Skelettes und trennte den Kopf damit ab.

Er wand sich wieder zurück zu Hilias doch nur wo war er. Da auf dem Boden. Zwei Skelette standen um ihn herum und eines würgte ihn. Tarim spurtete auf ihn los. Er wollte diese hässlcihen Dinger umwerfen und dann auch dem Skelett was Hilias würkte den Kopf abschlagen. Der morsche Boden des Schiffes gab nach und Tarim saß mit dem Fuß im Boden fest. Nein, dass darf nicht sein, schoß es ihm durch den Kopf und er Zog mit ganzer Kraft sein Bein wieder raus und setzte seinen Plan fort. Bitte, nicht nochmal einbrechen., betete Tarim regelrecht. Er erreichte die Skelette Sprang und warf sie bei um. Der Schläfer hatte ihn erhört. Schnell wand er sich herum riss das klapprige Gestell von Hilias rücken und half ihm auf. Alles ging so schnell. Tarim war über sich selbst überrascht.
Nach einem Wort zu Hilias sah der junge Fischer auf und Hilias preschte sogleich vor. Tarim immer hinterher. Nur ein zwei Schritte und es standen 4 weitere Skelette vor ihnen und Tarim konnte nicht bremsen. Er rannte in eines herein und es zerfiel in seinen Einzelteile.Hoffentlich sind die alle so labil, dachte Tarim noch mit einem Grinsen, doch schon als er sich auf den Rücken drehte kam ein weiteres Skelett mit einem Dolch auf ihn zu. Hilias hatte er inzwischen aus den Augen verloren. Tarim rapelte sich soschnell es ging wieder auf und warf sich dem Skelett mit Veltrins Kurzschwert entgegen. Nur mit dem Dolch wehrte es seinen Schlag ab. Wohl doch nicht alle so labil. Er schlug auf die Höhe der Beine zu das Skelett wehrte wieder ab, doch der Junge Schwertkämpfer riss seine Klinge geschwind empor und damit hatte er es. Er hatte es einmal von unten nach Oben zerteilt. Er sah sich um. Überall waren Skelette. Und auch diesen stürzte er sich entgegen...



09.03.2004 21:02#135
Renata Was...hielt...diese...Knochen...nur...zusammen? Sie hatte die beiden knöchernen Unterarme kurz über den Skeletthänden, die ihr gerade die Kehle zu zerquetschen versuchten, umklammert. Aber es gelang ihr nicht, die Finger, die ihren Hals umklammerten, wegzuziehnen. So war ihr atmen nicht möglich, wenn nicht bald etwas passierte, wäre die Reise hier für die Magierin bereits beend.....
In diesem Moment wurde das sie würgende Skelett wie von einem Hammer getroffen buchstäblich weggefegt. Züruck blieben nur die Unterarmknochen, die sie immer noch in den Händen hielt. Diese Knochen warf sie in Richtung des nächstbesten Angreifers, bevor sie dann endlich nach der Schattenflammen-Rune greifen konnte.
Nach den Erfahrungen am Pass zielte sie ständig auf die knöchernen Hälse. Dreimal traf sie ins Schwarze, ja, das wurde immer besser.



09.03.2004 21:04#136
Seraphin Mit mittlerweile gar nicht mehr so großem Erstaunen hatte Seraphin die Aktion ihres Führers beobachtet und hangelte sich nun an dem Strick an Bord. Dabei war es ihm in keinster Weise peinlich, nicht auf so spektakuläre Weise wie Veltrin hinterhereilen zu können, denn ein Krieger mit gebrochenem Arm nützte auch nichts mehr. Jetzt zog er sich an Deck, während hinter ihm die Anderen rasch nachfolgten und keuchte entsetzt. Auf dem Schiff war die Hölle los. Es wimmelte geradezu von bleichen Gestalten in bunten Fetzen, welche wie aus dem Nichts erschienen waren und jetzt die kleine Gruppe attackierten. Wie überdimensionale Ameisen wuselten und klapperten sie über das Deck, während Hilias, Rena und Veltrin mühsam gegen sie ankämpften. Doch sie blieben nicht lange alleine. Hinter ihm kletterten die Anderen bereits wieder an Bord und auch Seraphin überwandt jetzt seine anfängliche Starre und rannte mit schnellen Schritten zu Rena und Hilias. Jedoch kam er nicht weit bevor sich ihm die ersten grinsenden Fratzen in den Weg stellten. Und er grinste zurück, was die Untoten allen Ernstes zu überraschen schien… und ihm die Zeit gab, dem nächstbesten Skelett seinen Stab zwischen die Knochen zu rammen und ein paar mal rauf und runter rucken zu lassen. Es krachte und splitterte, bevor sich der halbe Brustkorb des bleichen Piraten verabschiedete. Einen Moment schaute dieser ihn aus seinen leeren Augenhöhlen verdutzt an, dann ging er seinerseits zum Angriff über und schlug mit einem ehemals wohl blitzenden Säbel zu. Dieser war mittlerweile total verrostet und mit Algen behangen, doch schien er gefährlicher zu sein als in seinen besten Zeiten, Seraphin wollte nicht wissen wie leicht man sich nach einem Schnitt von dieser schmutzigen Klinge eine Blutvergiftung holen konnte. Doch soweit kam es zum Glück nicht, denn der Magier wich geschickt aus und stellte seinem halbseitig gesplitterten Gegner ein Bein. Dieser vollführte eine nicht mehr wirklich elegante Drehung bevor er mit einem klappernden Geräusch unliebsame Bekanntschaft zu den modrigen Planken schloss. Während sich der Gestürzte mühsam wieder aufrappelte, brachte Seraphin sich und seinen Stab in Position. Der Schädel des Genarrten ruckte herum… und realisierte viel zu spät das Vorhaben des Magiers. Das hölzerne Ende des massiven Stabes zischte wie in Zeitlupe auf den, für einen Moment noch bleicher erscheinenden, Totenkopf zu und…

…traf mit einem dumpfen Klock auf das jetzt nicht mehr grinsende Antlitz des Kriegers.

“STRIKE!“

schrie Seraphin plötzlich ohne zu wissen warum, während der Schädel sich vom Rumpf löste und einen wunderschönen Bogen beschrieb, bevor er ca. 20 Manneslängen weiter irgendwo im kühlen Nass landete. Ein weitentferntes "Platsch" ertönte und gleichzeitig fing der Magier die verblüfften Blicke der anderen Gruppenmitglieder auf, sofern sie denn Zeit dazu hatten.
“War das dein Kriegsruf?!“

keuchte Lama ihm entgegen, während er gleichzeitig zwei Untote beschäftigte.
“Ich weiß auch nicht,"

entgegnete Seraphin und rang schon wieder mit dem nächsten Skelett,
“..es hat mich einfach überkommen. War aber wohl nichts Wichtiges.“
grinste er, während der nächste Untote klappernd in sich zusammenfiel. Lama schüttelte aufgrund dieser unsinnigen Behauptung noch einmal den Kopf, hatte aber keine Zeit sich noch länger zu wundern, denn es schienen immer mehr der knöchernen Krieger regelrecht vom Himmel zu fallen. Entschlossen konzentrierte Seraphin sich wieder auf die kleine Schlacht und stürzte sich weiter in den Kampf…



09.03.2004 22:07#137
Veltrin Veltrin stand im Zentrum des Kampfgetümmels. Er ließ den Kriegshammer wild kreisen, Splitter von Schädelknochen sprühten umher, Rippen schlackerten mit atonaldumpfen Klängen, Kieferknochen brachen. Egal wo man hin schlug, man konnte nur richtig trefen. Doch so schnell die kalten Grimassen der Untoten unter den wütenden Klingen verdampften, so rasch kamen wieder drei neue dazu. Ihre Zahl scheint endlos…
Veltrin hielt kurz inne und verschaffte sich einen Überblick. Carras hätte wohl noch Tagelang so weiter machen können. Auch Tarim ließ sich noch keine Erschöpfung anmerken. Die anderen schlugen sich besser als Veltrin es je für möglich gehalten hätte. Doch in zu vielen Gesichtern sah er schwere Schweißperlen stehen, sah Furcht und Sorge in den Augen, dass die Heerscharen nicht abnahmen.
Er sah nach oben, streckte vorher fast spielend einen weiteren klappernden Streiter nieder und erkannte, dass dieser Kampf aussichtslos war.„Caras, Tarim, Lama!“ brüllte er. Die Recken sahen sich.
„Schlagt eine Bresche. Wir ziehen uns zurück..“ Die drei nickten und hämmerten jetzt eine Furche der Verwüstung durch die Reihen der Skelette. Zähne und Wirbelstücke säumten ihren Pfad. Die drei kämpfen gut zusammen. Carras würde keine Schwierigkeiten haben, sie zu unterrichten.
Plötzlich zischte es neben ihm und ein stechender Schmerz jagte durch sein Ohr. In dem Holz prangte ein Pfeil. Veltrin sah sich um. Drei Bogenschützen hatten sich auf dem Achterdeck verschanzt. Viele dutzend Grinsefratzen dazwischen. Veltrin riss sich aus seiner Starre.
„Runter vom Boot“ brüllte er und hackte sich seine eigene Bresche, die mit der anderen zusammen treffen sollte. An der Reling angekommen, sammelte er alle hinter sich. Carras und Tarim blieben zu Deckung an Bord, Lama sollte den Strand sichern. Die Magier stießen sich aneinander ab und landeten im weichen Sand. Sorgenvoll blickten sie zum Deck zurück. Veltrin gestikulierte wild. Geht schon bei allen Göttern, weg vom Schlachtfeld… sollte es bedeuten.Hilias stand an der Reling. Veltrin trat an ihn heran. „Wir drei sichern euch ab. Werden dann nachkommen. Führ du die anderen nach Westen. Zu unserer Fähre. Wir haben euch morgen eingeholt.“ Und schon war er wieder verschwunden. In den Kampf. Tod und Teufel, immer im Kampf. Doch die Masse der Skelette wurde erdrückend, Selbst für die Krieger. „Haut ab, deckt mich am Strand.“ Fauchte er den Sumpflern zu. Die hatten volles Vertrauen darin, das Veltrin auf sich selbst aufpassen konnte und sprangen schnell von Bord.
Hilias blieb unschlüssig stehen. Veltrin drehte sich entnervt zu dem Thor um. „Nun geh schon endli…“
„Pass auf!“ warnte Hilias, doch Veltrin hatte keine Chance. Die Kurzaxt traf ihm oberhalb des rechten Hüftknochens, drang durch Rüstung und Fleisch. Die Leber riss, dunkles Blut spritze auf.
Hilias war so abgelenkt, das er ein anderes Skelett gar nicht kommen sah. Es stieß ihn von Bord, der Auserwählte fiel Kopfüber zur Erde.
Veltrin schnellte vor, Tot oder nicht, dieser Sturz würde Hilias vielleicht endgültig den Rest geben.
Er packte Hilias noch am Knöchel, hielt ihn fest. Das Medium sah entsetzt auf. „Veltrin…lasst mich fallen, der Kampf…“
Eine schwere Breitaxt traf den Krieger im Rücken. Er verbiss sich einen Schrei. „Dummer hässlicher Sturkopf… Ich weiß jetzt, warum du auserwählt wurdest. Immer um andere besorgt.“ sprach der Krieger mit sanfter Stimme.
Blut trat aus seinem Mund. „Führe sie weiter, Hilias. Und schau nicht zurück. Der Wind, mein Gott,... ist vergänglich und unbeständig. Geh nach …Westen und zahl die Überfahrt …mit der Dublette.“
Er hustete schwer, dann lächelte er Hilias noch einmal zu und ließ ihn fallen. Sah wie das Medium auf dem Rücken, anstatt dem Kopf landete.Veltrin drehte sich schwerfällig um. Die Skelette hatten den Kampf eingestellt. Sie starrten den Krieger nur aus toten Höhlen an. Als wüssten sie um sein Schicksal. Doch noch hatten sie ihn nicht. Er zog den Speer vom Rücken und riss die Bänder um seinen Hals ab. Daran waren die zwei Steine befestigt, mit denen er die Medien gefunden hatte und eine dicke Silbermünze, mit einem Loch in der Mitte.
Er band alles um den Speer und schleuderte ihn auf den Strand. Dann zog er den Kriegshammer. Das Atmen tat weh, seine Arme waren schwer und noch nie hatte er sich so sehr nach schlaf gesehnt. Aber noch war nicht die Zeit.Mit stolzen Augen und brennender Stimme fuhr er herum und schlug auf die Untoten ein, wie es von Beginn her seine Bestimmung gewesen war. Die Skelette wehrten sich erbittert und hatten ihn bald eingekesselt. Er zerschmetterte gerade einem den Brustkorb, als sich eine Schling um seinen Hals legte.
Sein Körper wurde in die Höhe gezogen, seine Füße strampelten verbissen. Er trat noch einem der Dreckskerle den Schädel weg, dann wurde sein Blick grau, alles verschwamm. Kälte stieg in seine Glieder. Er entschwand. Der Kriegshammer löste sich aus seinen, schon kühl werden Fingern und schlug auf dem Holzplanken auf. Dort blieb er nutzlos, leblos im Schatten seines gehängten Heerens liegen.


09.03.2004 22:17#138
Hilias Hilias rapelte sich auf und rannte los. "Geht, er kommt nach!" rief er. Die anderen sahen sich unsicher an, was sie gesehen hatten ließ sie schlimmes ahnen, aber hder Kerl hatte sich schon aus anderen Dingen befreit. Warum auch nicht diese Mal? Hilias treib sie an, los zu laufen. So setze sich die Gruppe unsicher in Bewegung.
Da schlug der Speer Veltrins im Sand auf. Hilias sah sich um, holte ihn und blickte sorgenvoll zum Schiff zurück.
der Wind ist ist vergänglich und unbeständig... Diese Worte ließen ihn schlimmes ahnen. Er hoffte, das Veltrin es noch schaffen würde. Irgendwie. So zog er den Speer aus der Erde und lief den anderen hinter her. Die Bänder ließ er in der Manteltasche verschwinden, um sie Veltrin zurück zugeben, soblad er wiederkehren würde.
Das Herz des steinmetz wollte aus sobald, ein wenn machen, doch er schob hastig diese üblen Gedanken fort. Nicht zurück sehen. Es würde alles gut werden...


10.03.2004 18:29#139
erzähler So verließen die Getreuen der zwei Auserwählten den mit schnellen Schritten den Ort der Schrecken. Sorgenvoll waren ihre Gedanken. Die Füße trugen sie nur langsam über den Sand, den ihre Herzen bangten um das Schicksal ihres Anführers. Immer wieder kehrte ihre Blicke voller Hoffung zum Horizont zurück, doch keine Spur von Veltrin. Der Krieger blieb verschwunden. Enttäuscht ließen viele die Schultern kraftlos zur Erde hängen.
Hilias selbst war zerrissen. Fragen vergifteten seinen Geist und drückten seinen Mut. Wer sollte die Gruppe leiten, wenn nicht Veltrin?
Wenn er noch lebte, war er vielleicht nicht in der Lage, ihnen zu folgen. Musste man nicht also umkehren und wenigstens nach ihm suchen?
Doch etwas noch viel schrecklicheres hatte von seinem Denken besitz ergriffen. Veltrin hatte zu der Dublette noch die zwei magischen Steine hinzugefügt. Die, mit dem er -scheinbar vor Jahren- vor Wochen Hilias und Renata im Kastell aufgespürt hatte. Schon damals, als der Krieger allen von der Prophezeiung und dem Dreigestirn berichtete hatte, war Hilias etwas dran seltsam erschienen. Doch hatte er seine Bedenken nie klar in Worte fassen können. Als wenn man ein Bild betrachtet, das so falsch gemalt wurde, das es richtig erscheint, dennoch den Fehler ehr zu fühlen als zu sehen vermochte.
Jetzt aber, da er die zwei Steine bei der ersten Rast zwischen den Fingern hin und her gleiten ließ, glaubte er zu erkennen, was falsch war. Böse Ahnungen beschlichen ihn. Er würde mit seinen Freunden darüber sprechen müssen…
Die Gruppe hatte kurz nach Sonnenaufgang halt gemacht und Treibholz zum Feuer machen zusammen gesucht. Schweigend saßen die Mitglieder nun bei einander. Keiner sah den anderen direkt an, Gespräche wurden leise und irgendwie lustlos geführt. Als würden die Worte wie zerbrechliche Glasblassen in der Luft hängen, um sofort zu vergehen.


Fast drei Meilen Ostwärts baumelte Veltrins lebloser Körper in der Tagelage des Geisterschiffes. Sein Kriegshammer lag immer noch auf den Bohlen des Schiffdeckes. Die Skelette waren wieder verschwunden, hatten ihre alten Plätze im Segelwerk oder unter Deck bezogen.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die löchrige Segele und benetzten Mast und Holzflächen mit dem rotgoldenem Lichtspiel eines anbrechenden Tages. Langsam wichen die Schatten der Nacht, die Sonne kroch unaufhaltsam den Mast empor und erreichte ein seltsames Kerbenmuster. Runen und Zeichen, Flüche die nur die Seehexen und Schaumkronengeister zu lesen vermochten. Die verwitterte Inschrift gab nicht mehr viel an Informationen preis. Doch bei Flüchen kam es nicht auf das aussehen an.

….und mit dem ersten Sonnenstrahl soll sich das Schicksal der Bloodwing erneut wenden. Den ist der Zoll den Verratene zur genüge gesprochen und vergolten, soll sich neuer Wind in den Segeln fangen und der Seelenfresser wird seine letzte Fahrt ins Grabesbecken der Meere antreten…

Veltrin war der letzte Sterbliche, der seine Seele und sein Leben auf dem brüchigen Wrack gelassen hatte. Damit war das zu erfüllende Maß an Blut abgegolten. Die Kerben des Fluches begannen unter der Sonne zu schwefeln. Flammen zischten gierig aus jeder Rune hervor und erstarben im rasch auskommenden Wind.
Ein Ächzen und Knarren ging durchs Gebälk, das Knirschen von Sand auf Holz war zu hören. Das Wrack zog sich auf seiner letzten Reise nach Westen zurück. Langsam segelte es an der Küste entlang.
Genau auf die Gruppe aus Pilgern zu, die ausgezogen waren, dem Unabänderlichem zu trotzen.



10.03.2004 21:26#140
Rhodgar Irgendwie hatten sie es geschafft. Irgendwie hatten sie das wohl Unmögliche möglich gemacht, und waren größtenteils unbeschadet von dieser Hölle auf Erden hinunter gelangt, waren dem Tod wieder einmal knapp von der Schippe gesprungen, und hatten ihm dabei sozusagen ins Gesicht gespottet. Das hatten sie anfangs geglaubt, inmitten ihrer doch panischen Flucht hatten sie sich immer wieder Hoffnungen gemacht, die wohl aussichtsloseste Lage ihres Lebens glimpflich hinter sich zu lassen. Wenn dem doch so gewesen wäre!
Nun saß die Gruppe an einem kleinen Feuer irgendwo an der Küste, und jeder war damit beschäftigt, noch weniger zu sagen als der andere. Jeder? Nein, beileibe nicht. Einer fehlte. Das Herz und Hirn des Konvois, ein großer Mann und ein guter Freund hatte es nicht vollbringen können, mit ihnen zu kommen. Veltrin, der eiserne Kämpfer aus den fernen Ländern, war dahingeschieden, gepeinigt und letztenendes ermordet durch die Klingen der Skelette. Bei Beliar, niemand wollte es so recht wahrhaben. Alle paar Augenblicke schielte jeder der acht in die Richtung, aus der sie gekommen waren, dort hin, wo das alte Wrack lag, der letzte Kampfpllatz des Veltrin. Insgeheim keimten hier und da wohl noch Hoffnungen auf, dass jeden Moment eine Silhuettein der Abenddämmerung sichtbar werden würde, ein Schatten das letzte Licht der rötlich gefärbten Sonne unterbrechen würde. Sogar das erhabene Herumkommandieren wurde schmerzlichst herbei gesehnt, alles, alles würden sie tun, um ihren Anführer zurück zu bekommen.

Der Wind fuhr auf und brachte die Flamme die über den glühenden Holzscheiten tanzte, zum flattern. Seitdem die Gruppe das Schlachtfeld in Richtung Westen verlassen hatten, war kein Wort gesprochen worden. Vieles wurde gedacht, doch nichts gesprochen. So auch nicht von Rhodgar. Er hatte sich damit abgefunden, dass sie von nun an ohne den Tapferen voran kommen mussten, der sein Leben für Hilias´ gegeben hatte. Aus reiner Überzeugung, ohne mit der Wimper zu zucken. War es sein Glaube, Heldenmut oder einfach nur Dummheit gewesen, was Veltrin zu solch einer Aktion bewegt haben konnte? Wahrscheinlich ein bisschen von allem. Er war schon ein verrückter Hund, einer von jenen Menschen, die einem unter Garantie positiv im Gedächtnis blieben, an die man sich gerne wieder erinnern würde.
Da saßen wir nun, und niemand wusste so recht was nun zu tun war. Hilflos waren wir, das traf es genau. Wir wussten einfach nicht mehr weiter. Bislang waren uns alle Entscheidungen von Veltrin abgenommen worden, oder wir hatten gar keine andere Wahl eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Doch was nun? Was nun?Langsam, gar schon fast melancholisch träge, zerrte der Schwarzmagier die Feder über das Pergament. Mit jedem Wort, das er niederschrieb, durchlebte er alles noch einmal von vorne, jeder Vers und jeder Absatz war wie ein erneutes Erlebnis, und hätte er gekonnt, dann hätte er die Seiten einfach zerrissen und in die Glut geworfen. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Etwas in ihm sagte, er solle erhobenen Hauptes seinen Weg fortsetzen, und sein Werk vollenden (ob damit das Fertigstellen seines Buches oder etwas anderes gemeint war, wer konnte das schon sagen?). Vielleicht war es aber auch nur eine Art der Entspannung, der eine liest Bücher, und der Schwarzmagier schrieb sie halt. Und niemand sagte auch nur ein Sterbenswörtchen, die einzigen vernehmbaren Laute wurden von der Feder verursacht, die immer wieder ein paar Kratzer hören ließ.
Ein kurzer Blick über den Rand des Papieres, ein paar Sekunden in einer Art Schockzustand, das alles reichte aus, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken. Fragend blickten sie ihn an, diese verdammte Stille blieb weiter bestehen. Stur blickte der Schwarzmagus geradeaus, direkt auf den ruhigen Ozean, an dessen Rand sich aber etwas zusammebraute. Feine Nebelschwaden zogen ihre Bahnen, doch schien es so, als würden sie von etwas vorwärts geschoben, denn sie kamen wahrlich näher. Stumm nickte Rhodgar in die Richtung des Schauspiels, zum einen, damit er diese Blicke nicht mehr ertragen musste, doch zum anderen wollte er für das, was sich seinen Augen nun offenarte, Zeugen haben. Gespenstich sah es aus, als urplötzlich ein spitzer Holzscheit den Nebel durchschnitt, und sich immer weiter vorwärts bewegte. Scheit wurde zu Speer, und Speer verlief in einen Bug. Die Galleonsfigur grinste hähmisch, als sich das Schiff immer weiter zeigte, und schließlich ganz aus dem grauen Schleier hervorstieß. Da segelte es nun, das Boot welches sie eben noch beinahe in den sicheren Tod geschickt hätte. Doch das allerschlimmste war, in die (mehr oder weniger vorhandenen) Gesichter der Skelette zu schauen, die sich da an der Reling tummelten, als gäbe es Freibier umsonst. Und in ihrer Mitte... der leblose Veltrin. Er war es, keine Frage.

Was ich zu dem Zeitpunkt gefühlt oder durchlebt habe... darauf weiß ich dir selbst keine Antwort zu geben. Es wird wohl eine gefährliche Mischung aus Hass, Angst, Trauer, Leid, Wut und Zorn gewesen sein. Hass, Wut und Zorn, sie machten mich stark, hätten mir Kraft gegeben um gegen hunderte dieser Knochengestalten ankommen zu können (zumindest dachte ich das). Doch wiederum geschwächt war ich von den anderen Emotionen, sie warfen mich zurück, raubten mir allen Mut auf ein besseres Weiterleben.
So würde diese Szene im Schicksalsbuch geschrieben stehen.



10.03.2004 22:05#141
Renata Renata ließ gerade die merkwürdige im Wrack gefundene Scheibe an deren Kette baumelnd kreisen, als das Schweigen der um das Lagerfeuer Versammelten noch etwas stiller wurde. Plötzlich bewegte sich nicht einmal mehr jemand. Die Blicke derer, die ihr gegenüber saßen, waren auf einen Punkt hinter ihr gerichtet.
Aus ihren Gesichtern war eine Mischung aus Schreck und Grauen abzulesen, so dass die Magierin bereits das Schlimmste befürchtete, als auch sie sich zum Meer hin umwandte. Und dennoch war es wie ein Schlag, als sie auf dem lautlos vorbei treibenden Geisterschiff den kopfüber in der Takelage hängenden Veltrin erkannte. Selbst aus dieser Entfernung ließ das leblose Baumeln des Körpers keine Hoffnung zu, dass er vielleicht noch leben könnte. Selbst wenn - wie hätten sie ihm jetzt noch helfen können.

Ihr Anführer, der sie schon zweimal aus fast aussichtloser Gefahr gerettet hatte, war fort, ihnen unabänderlich genommen. Und mit ihm ging fast das letzte Fünkchen Zuversicht, dass sie ihre Aufgabe erfolgreich zum Ende bringen würden. Wer würde sie jetzt durch das unbekannte Terrain führen, wer würde die Gruppe zusammenhalten und antreiben. Trauer über ihren Verlust mischten sich mit Hoffnungslosigkeit und Zweifel, ob eine Umkehr nicht sinnvoller wäre als dieser Marsch, der wahrscheinlich alle ins Verderben stürzen würde. Aber nein, diese Wahl hatten sie einfach nicht. Sie würden diesen Weg bis zum Ende gehen müssen, mochte es auch ein bitteres Ende sein, was sie dort vielleicht erwartete.
Immer noch hielt sie die Kette mit der rotierenden Metallscheibe in der Hand. Ein zu diesem Zeitpunkt absurder Gedanke schoss ihr durch den Kopf: dass sie keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, Veltrin zu fragen, was sie da eigentlich gefunden hatten.... Was war das nur? Eines jedoch war sicher: sehr kostbar war es, hatte Veltrin letzten Endes doch mit seinem Leben dafür bezahlt.


10.03.2004 22:12#142
Teufelslama Sie saßen sie nach dem Kampf beisammen, eng gedrängt am Lagerfeuer. Die Glut erhellte die späten Stunden und die Flamme loderte im Wind der See. Keiner von ihnen war fähig gewesen nach ihrem letzten Kampf zu sprechen, abermals mussten sie Veltrin zurück lassen, wieder hatten sie ihren Anführer im Stich gelassen. Der Waffenknecht ließ seine neue Keule über den Boden rollen und den Griff von Hand zu Hand wandern. Nachdem es einem der leblosen Besatzung gelungen war ihn zu entwaffnen war sie das erste was er zu greifen bekam. Gute Dienste hatte sie ihm auf diesem Kahn geleistet, mit Wucht zerschmetterte sie die morschen Knochen der Verdammten und rettet so sein Leben. Kurz bevor ihr Anführer zum Rückzug rief erblickte er wie durch eine glückliche Schicksalsfügung noch sein eigenes Schwert zwischen all den anderen Waffen die das Deck zierten und konnte es so noch aufsammeln, doch was machte dieser Stahl für einen Sinn wenn er nicht damit umgehen konnte?



Diese Gedanken lenkten ihn ab, schmerzlich war der Verlust Veltrins für die Gruppe und für ihn. Die Knöchel der Hand traten weiß hervor als er mit aller Kraft den Griff der Nagelkeule umfasste und sie geräuschvoll zu Boden donnerte. Verdammt. Nicht nur das sie den Krieger feige zurück gelassen hatten zugleich hatte er den Soldaten noch beschämt. War er es nicht gewesen der ebenso wie Veltrin einen Schwur geleistet hatte Hilias zu beschützen und sei es mit seinem eigenen Leben? Das nächste Mal würde es sein Körper sein der den Steinmetz schütze.

Die Lippen waren schmale Striche und der Blick kam finster aus zwei zusammen gekniffenen Augen als er in die Runde blickte. Sein Verhalten war auffällig doch schien jeder der Gefährten ihn zu verstehen, auf die ein oder andere Weise. Doch dann entstand Unruhe, Rhodgar war ihr Ausgangspunkt. Verwundert besahen sie den Gesichtsausdruck ihres Freundes bis dieser zur See nickte und dort sahen sie es alle. Aus den neu aufziehenden Nebel erschien es, der alte Kahn des Todes mit seiner Mannschaft die ihre ewig währende letze Fahrt bestritten und unter ihnen...

"Veltrin" hauchte der Soldat und kam langsam auf die Beine, jeder von ihnen hatte geahnt das auch dieser aussergewöhnliche Mensch keine 9 Leben hatte doch hatten sie es alle gehofft.


Lamas geballte Fäuste zitterten, er konnte die Wut kaum beherrschen. Gerade mit aller Anstrengung konnte er sich zwingen nicht in die Gischt zu springen und dem Geisterschiff hinterher zu schwimmen. Den Kameraden vom Strick zu nehmen, koste es was es wolle. Doch wem würde er damit nützen?



Sie würden weiter gehen, würden ihre Aufgabe vollenden und Veltrins Andenken ehren und müssten sie alle dabei sterben.



10.03.2004 22:50#143
Hilias Hilias sog an seiner Pfeife. Das Rauchen gab keinen Frieden. Die anderen sahen wie gebannt zu dem Schiff. Sie wollten es nicht sehen, konnten aber auch den Blick nicht abwenden.
Hilias hatte das Flattern der Segel gehört und nur einen kurzen Blick gewagt. Veltrin...
Hilias hörte seinen Hoffnungen, von den er kaum gewusste hatte, das er sie hegte, verspringen und die scharfen Spillter von Trauer, Schmerz und bitterer Ernüchterung schnitten ihm tief ins Fleisch seiner Seele.
Etwas war im Begriff in ihm zu sterben. Eine einsame Träne rollte auf seiner nun vollkommen ergraute Haut hinab. Sie begann zu hell zu leuchten, doch nicht goldgelb wie sonst, sonder in einem tiefem Rotton. Wie Blut, nur greller und irgendwie unwirklich anzuschauen.
Und geschah es. Hilias, der getreue Innos, der immer nur den rechten Weg hatte suchen wollen, starb endgültig.
Zurück blieb nur der Auserwählt in einem Körper, der dem Verfall schutzlos preisgegeben war.

"Das ist unser Stichwort." sagte der Auserwählte ausdruckslos. Seine Stimme war rostig, belegt und ohne jede Spur von Leben.
"Ich übernehme die Führung der Gruppe. Wer noch bereit ist mir zu folgen, bricht jetzt mit mir auf. Wir ziehen weiter.
Alle anderen sollen nach Hause gehen und das Endgültige erwarten."
Seraphin und Rhodgar wechselten entsetzte Blick, Lama sah sich erschütterte um, Ceron und Renata schauten nur verbissen auf ihre Hände.
Die Sumpfler ließen sich nicht viel anmerken, doch auch ihnen trieb der neue Tonfall des Freundes das Stirnrunzeln ins Gesicht.
"Hilias...habt ihr nicht gesehen..." brachte Seraphin endlich hervor.Hilias sah die Blicke der beiden Schwarzmagier, die ihn von Anfang an begleitet hatten. Er verspürte einen letzten Stich im Herzen, bevor es sich vor all dem Leid und Kummer verschloss, eingrub und nie wieder vorkommen wollte.Er hasste es, so zu reden. Sie sahen ihn alle an, als wenn sie gerade aus einem bösen Traum erwachen würden.
Aber gleich würde er sich noch viel mehr hassen.
"SEin Tod ist bedeutungslos. Wir haben alles was wir brauchen und das Menschen sterben, war abzusehen. Er hat seine sich selbst auferlegte Schuldigkeit Renata und mir gegenüber gezahlt. Wollte ihr seiner Gedenken? Dann hört auf euch selbst zu bemitleiden und über seinen Tod nach zu denken. Schaut nicht zurück. Vor uns liegt der Weg."

Er erhob sich mit steifen Beinen und hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Alles, was er war, wofür er einstand, alles was ihn ausmachte, brüllte vor Quall in ihm, schlug sengende Wellen aus Furcht und Hoffnungslosigkeit um sich. Er wollte das alles nicht. Der Preis, die Welt zu retten mochte hoch sein und er wäre das Doppelte zu geben, zu leisten bereit gewesen. Doch nicht das... Er verriet sich selbst.

Er ergriff seinen Rucksack, nahm den Speer von dem der die Klinge gelöst hatte -sie würde als Dolch ganz nützlich sein- und stützte sich einen Augenblich auf den Stab, den er nun tragen würde. Er wollte schreinen, alles raus lassen, es von sich werfen, um dann gereinigt, den Weg weiter zu gehen. Doch nichts kam. Er hörte, wie die anderen sich erhoben. Langsam wie in Trance. Erst die Gewissheit von Veltrins Tod. Dann die harten Worte des Auserwählten Innos. Doch sie standen auf und packten. Waren zum Aufbruch bereit.Er bezweifelte, ob ihnen klar war, worauf sie sich erneut einliesen, doch das war jetzt auch gar nicht nötig. Innos bringt Feuer, so er es will, Adanos lässt es regenen, so er es will. Beliar bringt Ruhe, so er es will.Der Auserwählte verlor an diesem Strand für sich selbst seinen Namen. Wie seine Haare verflog dieser im Wind.
Wie viel Zeit habe ich noch...zutun was getan werden muss...Nicht zum ersten Mal stellte er sich diese Frage. Und da war noch die Entdeckung die er gemacht hatte. Die ihn fast noch mehr quällte. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, mit den Freunden darüber zu beratschlagen, aber es musste irgendwann getan werden. Er betrachtete die beiden Steine, die er um das Ende des Stabes gebunden hatte. Eine glattes Oval im tiefen Kaminrot und ein scharfgeschliffenes Prismar aus völliger Lichtlosigekeit.
So trat der Auserwählte den ersten Schritt seines letzten Ganges. Seine Freunde folgtem ihm.
Renata, ich hoffe für dich und mich, das es reichen wird...das wir beide reichen werden..



11.03.2004 16:44#144
Carras Ein merkwürdiger Zug war auf Carras´s Gesicht erkennbar.
Wieso nur nahm der Tod die Menschen mit sich die es am wenigsten verdient hatten? Carras hatte gewusst dass es irgendwann so kommen würde....dass er einen Menschen nicht retten konnte.....dass er wieder einen Menschen verlor.....Das erste mal seit langem regte sich etwas in Carras, etwas was er schon verloren geglaubt hatte. Etwas von dem er wen überhaupt nur wenig empfunden hatte: Gefühle!
Einige von ihnen waren wunderschön, sie erfüllten das Herz mit Wärme und Geborgenheit. Liebe und Freundschaft zum Beispiel.
Andere wiederum waren Gefühle die auf dieser Welt ein Standart waren, ein Bestandteil der viel öfter vorkam als sein Gegenstück.


Der Schatten im ewigen Kampf zwischen Licht und Schatten. Was war das für ein Irsinn?! Es gibt Licht ohne Schatten, aber keinen Schatten ohne Licht......Es ließ einen Glauben man wäre im eigenen Körper nicht willkommen, man kann sie nicht wegwischen.
Allerhöchstens kann man sie verpacken und zur Seite stellen,aber man wird darüber stolpern und sich verletzten. Tod,Hass,Wut.... das waren nur einige von ihnen. Ein Bruchteil eines großen Ganzen.


Langsam verfinsterten sich Carras´s Augen wieder die sich so kurz erhellt haben, die so kurz nachdenklich waren.....wie das Auflackern einer Kerze kurz bevor sie verstickte, jetzt aber waren sie wieder kalt,eisig und furchteinflössend. Emotionsleer und vielleicht sogar bemitleidenswert.
Mit einem festem Grinsen auf den Lippen erhob er sich langsam während seine Haare im Wind umherflackerten.
Er würde Veltrin rächen, er würde mithelfen die von ihm gestellte Aufgabe zu erfüllen. Ausserdem würde er sich so einen Spass nicht entgehen lassen. Welt retten......das kam ihm bekannt vor.....


Er begann zu gehen, gegen den Wind.
Er würde dafür sorgen dass ihr neuer Führer al das hier heil überstand. Das erste mal seit langer Zeit akzeptierte Carras jemanden als Führer der nicht den Schläfer anbetete, das hatte er bisher nie gemacht.



11.03.2004 19:21#145
Ceron Dem Tod hatte Ceron auf dieser Reise nun schon zu oft in die Augen geblickt. Langsam konnte er sich ein Bild der Lage machen, der Lage, in der man auf dem Rücken liegt und durch eine Klinge der Faden zum Leben durchtrennt wird. Es geht ganz schnell, doch dreimal schon war Ceron schneller, hätte er das ohne den Drachen auch geschafft? Auf jeden fall war es ein gutes Erlebnis. Als er vom Bug des Schiffes direkt durch ein kleines hüfthohes Loch auf dem Schiff entwich und sich in die schützenden Hände Carras' begab, konnte er dem sicheren Tod schon zum dritten mal entrinnen. War es Glück oder Bestimmung?

Diese Fragen quälten den Drachling auf dem ganzen Fluchtweg, und wieder hatten sie Veltrin zurückgelassen. Doch dieses mal hatte er sein Leben wohl endgültig gegeben, Ceron wusste es nicht, aber er spürte seine Wärme nicht mehr. Die Wärme und Dominanz, die dieser Krieger ausstrahlte, gab Ceron immer ein Gefühl von Geborgenheit. Doch nun war es weg, oder zumindest zu schwach als dass der Drachling es hätte hören können. Als Ceron Drachenzahn wieder im Ärmel verschwinden liess, begann er sich Gedanken um seine Zukunft zu machen, würde er auch jemals mit einer Schattenflamme gegen Monster antreten? Würde er auch solche Zauber beherrschen, wie es seine Gefährten tun? Das würde ihm die Kraft des Drachen zurückgeben.

Als Hilias sich zum neuen Führer ernannte, fuhr Ceron bloss mit seiner Handfläche über das schuppige Kinn, er rieb einmal hin und her. Dann sagte er: "Weise, ich werde dir folgen, um der Medien Willen, ihr Leben mit dem meinen zu schützen. Auf geht es!"



11.03.2004 20:16#146
Hilias Der Himmel war ein übellauniges Ungeheuer gewesen, das mit verkniffenem Gesicht und nasskalten Regengüssen die kleine Gruppe den ganzen Tag durchgeprügelte hatte.
Obwohl sich alle schon etwas von Veltrin Tod und der letzten Begegnung mit dem Geisterschiff erholten hatten, blieb die Stimmung trüb. Das Wetter ließ einfach keine heiteren Gedanken zu.

Der Auserwählte war vorwiegend allein an der Spitze gelaufen und hatte weder auf Lamas, noch Seraphins Gesprächsversuche mit mehr als knappen Ja, Nein, Weiß Nicht-Antworten reagiert.
Das schien die Magier noch mehr zu knicken. Die anderen zogen ebenfalls zurück, grübelten bei dem Monotonen Fußmarsch.
Als das Sonnenlicht zu schwinden begann, verkündete ihr neuer Anführer knapp, das sie rasten würden. Er warf einfach wortlos seinen Rucksack auf die Erde und schritt auf die Böschung zu, um im Unterholz nach Brennmaterial zu suchen.Die anderen sahen ihm etwas ratlos nach. Hilias war unfair, so zu handeln, besagten ihre Blicke. Auch sie hatte Veltrins Tod schwer getrofen. Auch sie trugen Furcht und Hilflose Verwirrung in sich, wie ein nasses Hemd am Körper. Es war kalt und sein Gewicht bremste jeden ihrer Schritte. Keiner würde umkehren. Jeder würde Hilias und Renata weiter folgen. Bis zum Ende. Doch in der Zwischenzeit waren sie alle noch Menschen. Mit Zweifeln und Sorgen. Voll unbefriedigter Trauer über das Fehlen ihres Führers.

Der Auserwählte –er fühlte sich werde erwählt, noch fähig…sondern nur schwach und elend-
sammelte stumm das Holz ein. Es würde eh nicht brennen, der verdammte Regen kroch in die letzten Ritzen und tötete alle Wärme. Alles Leben…Hilias, wie ihn die anderen noch nannten, beugte sich nach einem weiteren Holzscheit nieder.
Da zogen plötzlich Erinnerungsfetzen und verschwommene Bilder durch seinen Kopf.
Ich bin Veltrin, erster Krieger des Zirkels der wilden Länder des Westens. Ich komme aus dem Westen Gortars. Wer seid ihr?
Er wartete, dass die anderen es ihm gleich taten.

Trauer kann ein dumpfer, lang anhaltender Schmerz sein, der sich über Tage nur wie Müdigkeit und Desorientierung anfühlt. Und ganz unverhofft wird er zu einer reisenden Axt, die tief in Herz und Seele einschneidet. In der dich die Tränen wie die Fluten eines brechenden Dammes begraben wollen. Wo deine Sinne stumpf in den kalten Wassern zu ertrinken drohen.

Der, der noch Hilias genannt wurde, ließ die Holzstücke mit dumpfem Poltern zur Erde fallen und klappte zitternd zusammen. Seine Wangen wurden überschwemmt von Salzwasser. Er biss sich auf die zur Faust geballte Hand, damit ihm kein Wimmern entrang, das die anderen hätte anlocken können. Keine Schwäche jetzt…er war der…
„HEUTE IST NICHT DIE NACHT, IN DER IHR ÜBER DAS LEBEN GEBIETEN WERDET!“
Nein…er war nicht der Anführer. Ihr Anführer war tot. Hatte sein Leben sinnlos verschwendet. Alles war ohne Veltrin verloren. Der, der früher Hilias geheißen hatte, konnte das alles niemals bewältigen. Er wusste ja nicht einmal wo hin es gehen würde.

Er rollte sich auf der feuchten Erde zu einem Bündel und rang rostig nach Luft. Dunkelrotes Licht hatte seinen Körper umfangen. SEin Körper verging zusehens schneller. Feine Flocken aus Kaminrotem Licht erhoben sich in die Luft, ohne das er es wahrnahm.
Er wollte die Hände wie ein Kind vor der Brust verschränken, da stießen die Finger an die feine Kette, die er bei dem Schattenläufer gefunden hatte.Sie schien eine Art…Kühle auszustrahlen. Doch nicht unangenehm. Die friedliche Frische eines Sommermorgens, der einen trockenen, heißen Tag ankündigte. Der Auserwählte hob den Anhänger vor seinen Augen. Die Tränen versiegten nicht, doch er konnte wieder einigermaßen klare Gedanken fassen.
„Meditate, ich schaffe das nicht allein…“ Er hatte nicht die geringste Ahnung, warum er gerade die Hüterin des Kastells anrief, doch es schien ihm völlig richtig zu sein. Wahr.

Aber wer auch diese Kette gefertigt hatte, dem Anhänger hatte er nicht die Sprache verliehen und so blieb das Geschmeide stumm.
Der Anführer der Gruppe setzte sich in den Schneidersitz auf und betete nach langer Zeit wieder bewusst zu Innos.
Doch auch dieser blieb stumm. Sein auserwähltes Kind, sein Soldat des Schicksals war tatsächlich allein.

Doch plötzlich fühlte er einen sanften Hauch auf der rechten Wange, dicht an seinem Mundwinkel. Es war nur ein kurzer Augenblick, doch die Haut, war sie vorher aschefaphl gewesen, nahm nun ihr ursprüngliche Sonnenbräune an. Es hielt nicht lang, doch es stillte die Tränen und Hilias, denn so hieß er immer noch, das erkannte er nun, schaute auf. Leer war er, doch sein Herz war von dem vielem Schutt befreit worden. Nicht ganz, aber zum grösten Teil.
Er erhob sich und strich mit den kristallenen Anhänger.
"Danke ..." flüstere er. Wieder wusste er nicht, warum, aber wieder fühlte es sich richtig an. Wahr.
So kehrte er langsamen Schrittes zum Lager zurück und sammelte unterwegs das Holz wieder ein.



11.03.2004 21:08#147
Rhodgar -Kapitel 2-

Er ist von uns gegangen. Die Tage des Veltrin, des großen Feldherren, des Kriegers, des Anführers und des Freundes, seine Tage waren nun gezählt. Einfach so, ohne Vorwarnung. Seine gepeinigte Seele mag nun in eine höheren Dimension entschwebt sein, doch wird die Erinnerung an ihn stets weiterleben. Sein Abbild wird auf ewig seinen Platz in unseren Herzen haben, vielleicht auch in deinem Herzen, solltest du dich anhand dieses Buches bereits jetzt mit uns verbunden fühlen, was durchaus eine gute Sache wäre. Durchlebe unsere Trauer, unser Leid, doch auch unsere Freuden, und beginne nachzuvollziehen, wie es war, als die einstiegen Neun aufbrachen, um ein Schicksal zu erfüllen.
Sicherlich wird dich nun die Frage löchern, wie es zu alledem kam, hatte besonders Veltrin bislang als unzerbrechlich stark und beine unsterblich gewirkt, nicht wahr? Es fällt mir nicht leicht, die Lettern niederzuschreiben, und mit ihrer Hilfe werde ich nie auch nur annähernd realitätsgetreu schildern können, was sich abgespielt hatte auf der Schiffsruine, auf dem letzten großen Schauplatz von Veltrins Heldenmut. Ursprünglich dort hinauf geführt von dem Medallion, welches um den Hals des zweiten unserer Medien hing, entfernte ich mich schon früh von der Gruppe, alleine auf der Suche nach eventuellen Artefakten, welche in solch einem Wrack verborgen sein könnte, denn neben dem Totenschädel, den ihr vor ein paar Tagen aus einer Truhe habe mitgehen lassen schwebten mir noch ganz andere Mitbringsel vor, auf dass ich auch materielle Erinnerungen mein Eigen nennen konnte. In einem Korridor wurde ich gar fündig, hing dort doch ein solches Kunstwerk, umrahmt von schlichten Holzscheiten, dass sich meine Augen nicht einen Moment davon hätten lösen können. Jedenfalls nicht, bis sich dieses Meisterwerk in meinem Wanderbündel befand, was ein paar Augenblicke später jedoch der Fall war. Wie es schien würde ich hier noch auf ganz andere Dinge stoßen, doch hoffte ich vergebens. Nicht einmal das kleinste, antike Goldstück ließ sich auftreiben.
Ein wenig enttäuscht und frustriert war mein Gemüt, als plötzlich gellende Rufe in mein Ohr drangen. Hastig sprintete ich ans Deck, und was dort in meine Augen fiel, übertraf alle meine Vorstellungskraft, doch hatte ich dieses Gewühl von Skeletten direkt vor meinen Augen. Untote Gebeine, auf ewig dazu verdammt auf diesem Wrack zu hausen, darüber zu wachen. Zu hunderten bündelte sich die Schar, eine derartige Übermacht, dass ich selbst den Mut ans Leben verlor. Doch würden wir uns nicht kampflos geschlagen geben, oh nein, wir würden bis zum letzten Mann Widerstand leisten, nirgendwo sollte je geschrieben stehen, wir hätten unserem letztlichen Schicksal nicht mit Kraft und Stolz ins finstere Auge geblickt. Beflügelt von jenen Gedanken, bezwangen wir mehr Knochengestalten, als wir alle zusammen Finger hatten. Und hier gelangst du, lieber Leser, nun zu Veltrin. Kein anderer brachte so viele Monster zur Strecke, ließ so viele Köpfe rollen und so viele Knochen zersplittern wie unser Anführer. Mit eisernem Willen kämpfte er sich durch die Reihen, doch schon früh musste er eingesehen haben, dass es für ihn keine Hoffnung mehr gab. Für ihn nicht, jedoch für uns. Dies musste sich wie ein Wahn in ihm verbreitet haben, kämpfte er doch wie besessen, zog immer mehr Gegner auf sich, nur um uns eine sichere Flucht zu ermöglichen. Hatten wir dies nicht schon einmal erlebt? Auf den Teufelszähnen, um Gebirgspass, dort hatte sich die gleiche Szenerie abgespielt. Und wieder waren wir unfähig, etwas zu unternehmen. Alleine Veltrin war es zu verdanken, dass jener, um den sich alles drehte, durch einen Sturz nicht vorzeitig ins ewige Reich der Verdammnis übergelaufen war. Doch fordert so eine Aktion ein jedes Mal ihren Tribut, und nun war es unglücklicherweise an Veltrin, jenen für uns zu zahlen. Tapfer hielt er durch, während wir uns hastig nach Westen durchschlagen konnten, immer und immer weiter weg von den kümmerlichen Resten eines einst wohl stolzen Schiffes, immer weiter weg von unserem Anführer. Wir ließen ihn im Stich. Gaben ihn auf, um unseren Weg gen Küste sichern zu können. Er war für uns gestorben, für uns allein. Doch wird er weiterleben, sein Glaube und sein Feuer, alles wird in unseren Herzen zusammenkommen, und eine neue Flamme erschaffen, eine Flamme der Hoffnung und der Zuversicht. Sein Opfer würde nicht umsonst sein.

Dies war er nun also, jener Abschnitt, der von Veltrins Dahinscheiden erzählte. Rhodgar überschaute die Pergamentseiten, auf denen er das Kapitel niedergeschrieben hatte, abseits der anderen. Der Schwarzmagier saß, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, gute zwanzig Meter von den übrigen Gefährten weg, die sich allesamt rund um das noch anzuzündene Feuer niedergelassen hatten. Er würde ihnen die Schattenflamme nicht zur Verfügung stellen. Er war sehr ruhig und nachdenklich geworden, seitdem sie das Kastell verlassen hatten.
Aufgebrochen, um eines Mannes Schicksal zu erfüllen...



11.03.2004 21:27#148
Ceron Der eben erst aus seinen Gedanken zurückgekehrte, sich selbst zum Führer erkorene Hilias kam aus dem Waldstück zur Gruppe zurück. Er trat zu seiner neuen Gruppe und rümpfte sichtlich erholt die Nase. Es schien ihm viel besser zu gehen. Wie auch immer er das angestellt hatte, Ceron war sehr froh darüber, denn er stand hinter diesem Mann. So forderte Hilias mit einer Handbewegung zum Aufbruch auf, das Holz, welches er gesammelt hatte, liess er auf den Boden fallen, ohne Anstalten zu machen es wieder mit zu nehmen.
"Ich weiss selbst nicht, was ich damit anfangen wollte! vielleicht wollte ich mir meinen Scheiterhaufen errichten, doch das kann dann die Garde tun, aber dann - endgültig. Mir geht es momentan wieder gut, doch ich weiss nicht wie lange dem so ist. Vielleicht werde ich euch schon in einer Stunde anschreien- ich weiss es nicht."

Ceron bückte sich, nahm das Feuerholz in seinen Sack und stand ebenfalls auf. Er stellte sich zwischen die Medien, jedoch etwas näher zu Rena, da er sich bei Hilias nicht wirklichsicher war was er als nächstes tun würde. Hilias, ihr neuer durch eine tumultuarische Wahl, oder war es gar keine sondern eine Bestimmung seiner selbst, erhobene Führer spazierte los. Alle folgten ihm, keiner wagte es sich ihm zu widersetzen. Würden sie dies auch tun, wenn er kein Medium wäre? Ceron hätte da so seine Zweifel, vor Allem seit dem der Drache in hm wohnt ist er sehr viel gutgläubiger den Menschen gegenüber. Er sieht seine Feinde gar nicht mehr, denn wen hätte ein Drache schon zu befürchten. Ob ihm das nicht zum Verhängnis wird?

Als Ceron so seiner Gruppe ins Ungewisse folgte spielte seine Drachenhand, die ganze Zeit mit dem Wolfsfell. Es war amüsant zu sehen wie er die Härchen mit den Echsenkrallen kämmte, als ob er einen guten Eindruck hinterlassen wollte, als ob er etwas mehr Beachtung erhoffen würde. Waren das auch Schwächen des vorübergehenden Echsenseins?



11.03.2004 22:05#149
Carras Carras währendessen nahm Tarim und Teufelslama zur Seite. Er wollte mit ihnen über das Training sprechen,genau genommen nur mit Lama denn Tarim hatte sein Training ja schon lange begonnen.
Anders als bei Tarim war bei Teufelslama kein Krafttaining nötig, sicher, schaden würde es ihm nicht aber nötig hatte er es auch nicht.Das Schwert konnte er zumindestens schonmal halten, dachte Carras in sich hinein grinsend.

"Ok, das hab ich Tarim jetzt auch schon erklärt. Hör gut zu."Lama nickte.
"Ich versuche alle die ich ausbilde zu den Besten zu machen, ich habe einen hohen Trainingstandart denn du erfüllen musst! Tust du das nicht höre ich mit dem Training auf....mehr gibt es nicht zu sagen. Ich mache mir keine Sorgen dass du beim Training nicht mithalten kannst"
Dann machte Carras eine kurze Pause, nahm aber sogleich wieder das Wort: "Erzähl mir zuerst wie du später einmal kämpfen können mchtest, ob zum Beispiel mit dem Schwert oder mit der Axt. oder ob du besondere Vorbilder hast was den Einhandkampf angeht an deren Kampfstyl ich mich bei deinem Unterricht halten kann, auch wenn du keinen Kampfstyl von irgend jemanden imitieren solltest...."


11.03.2004 22:21#150
Renata Die richtige Entscheidung, weiter zu gehen. Besser als herum zu stehen und über ihren Verlust nachzudenken.

Hilias hatte die Führung übernommen. "Weisst Du, welchen Weg wir einschlagen müssen? Hast Du etwas gesehen?" fragte die Magieren den neuen Anführer, der schweigend und mit verschlossenem Gesicht voran lief. Vielleicht hatte er ja eine neue Vision gehabt. Aber er schien nicht antworten zu wollen, blieb wohl lieber in den eigenen Gedankengängen versunken. Auch gut. Die Richtung, in die sie liefen, war immer noch die von Veltrin vorgegebene.

Die Gruppe hatte sich unaufgefordert angeschlossen und lief in mehr oder weniger großem Abstand hinterher. Ganz hinten trabte Rhodgar, der in seiner Zurückgezogenheit den Aufbruch wie es schien zu spät bemerkt hatte, gerade heraun und schloss zu Seraphin auf. Fünf Köpfe zählte sie, dazu die drei vorne gehenden: Hilias, Ceron und sie selbst. Acht von neun, die aufgebrochen waren.


11.03.2004 22:42#151
Teufelslama Hilias hatte sich zum neuen Anführer erkoren, warum auch nicht. Ging es, zumindest für den Soldaten, doch in erster Linie ohnehin um ihn. Dumm war nur die Unsicherheit die ihm anhaftete, der Steinmetz war wahrich keine Führungsgestalt und gemessen mit einem charismatischen Krieger wie Veltrin konnte er nur verblassen. Hoffentlich würde er ihr Ziel nicht schon vor ihrer Ankunft am Bestimmungsort ihrer Reise zunichte machen. Doch war ihm Hilias lieber als jeder andere wenn es um die Führung der Gruppe ging, wer von ihnen wusste schon worum es eigentlich bei der ganzen Sache ging. Zwei Medien, von den Göttern auserkoren die Welt vor einer Armee der Untoten zu retten. Nicht gerade ausufernde Informationen, eher spärlich wenn man es genau nahm. Lama hatte das Gefühl dem Steinmetz zuzureden müssen, ihm irgendwie beistehen zu sollen doch wusste er beim besten Willen nicht wie ihm dies gelingen sollte. So war es ihm nur mehr als Recht das Carras ihn zur Seite zog und mit dem Training des Einhändigen Kampfes begann.



"Erzähl mir zuerst wie du später einmal kämpfen können mchtest, ob zum Beispiel mit dem Schwert oder mit der Axt oder ob du besondere Vorbilder hast was den Einhandkampf angeht an deren Kampfstyl ich mich bei deinem Unterricht halten kann, auch wenn du keinen Kampfstyl von irgend jemanden imitieren solltest...."
Mit der Axt? Er wollte doch kein Holzfäller werden, ein Schwert würde natürlich seine Wahl sein, doch dann viel ihm seine liebgewonnene Keule ein die Seit den Ereignissen am Piratenschiff seinen Gürtel zierte.

"Ich möchte mich auf den Schwertkampf konzentrieren, aber die Führung eines Flegels würde mich auch interessieren."

Vorbilder, hm er hatte einige Male beim Training der Milizsoldaten zugesehen doch ein Vorbild war dort nicht wirklich vertreten. Es kostete einige Momente um sich zu überlegen was er denn nun wirklich wollte.

"Rohe Kraft alleine liegt mir nicht Technik und Geschwindigkeit sind mir ebenso wichtig. Am liebsten würde ich Kraft und Geschwindigkeit optimal kombinieren um mich auf alle Sitationen einstellen zu können. Mit einem Breitschwert sollte ich ebenso gut kämfpen können wie mit einem filigranen Langschwert."


12.03.2004 13:06#152
Carras Ein Schmunzeln zog über sein Gesicht. Da wusste jemand was er wollte.jetzt konnten sie noch kein Training machen, nein, erst wenn siue das nächste mal Rast machen würden und ein wenig Ruhe haben würden.
Dann könnte Carras anfangen Lama die Grundschläge beizubringen...
"Mit dem Flegel auch,hm? Das ist sehr einfach, man muss nicht auf soviele Feinheiten wie bei dem Schwert achten. Du scheinst zu wissen was du willst....."


12.03.2004 19:26#153
Abt_Seronius Es war alles in bleierne Farben gehüllt. Alles Denken hatte sich zu zähflüssigen Strängen gedehnt. Der Abt strich wie so oft durch die toten Gänge seiner Abtei. Einst hatten sich hier die Schreie und Rufe der Sklaven und Kranken gemischt, waren als irre tanzenden Echos durch die stollenartigen Tunnel gejagt. Ob Morgens oder Abends. Nie hatten ihre Qualen ein Ende gefunden.Sehnsüchtig dachte der Abt an die alten Zeit zurück, wo noch jeden Tag die Erde des Innenhofes feucht gewesen, von dem Lebenssaft der Gepfählten. Er erinnerte sich an die konzentrieten Gesichter der Novitzen, die eifrig mit Stundenglas und Pergament die Eigenarten der Schmerzen und Reaktionen auf Feuerfolter aufgeschrieben hatten.

Ach wenn es doch so wie früher wieder hättte sein können...
Der Abt gelangt in den verfallen Innenhof an. Auf den Zinnen saßen mehre Gestallten, in die Dunkelheit der Schatten getaucht. Normalsterbliche hätten sie für einfache Wasserspeier halten können, hätte sogar gebetet, das sie nur besonders hässliche Figuren aus leblosem Stein gewesen sein mögen.Der Abt wusste es besser. Eine der Figuren drehte den massigen Schädel zu ihm, der Reiter auf dem Rücken der Kreatur nickte nur knapp, dann verfielen beide wieder in ihr übliche Lauerhaltung.

Der Abt grinste boshaft.
"Selbst wenn sie die Sümpfe durchqueren können..." senierte er, doch ein lautes Gekrächtze unterbrach ihn schrill.
Ein Vogel schwebte mit harten Fügelschlägen heran. Der Abt streckte den Arm aus. Das Tier landete linkisch. Der Tod hatte dem einst stolzen Raubvogel alle Eleganz genommen. Sein Meister stand, mit schief gelegten Kopf, einige Zeit reglos da, schien der lautlose Stimme des Vogels zulauschen und reckte sich dann auf.
Verträumt blickte er nach Nordosten, eine großen Loch in der Wehrmauer gab den Blick auf den Horizont preis.

"Acht also...Nur noch acht...." Er sah den Vogel an, fuhr mit zärtlichen Bewegungen über desen verfliztes Gefieder, stricht sanft an Kopf und Hals entlang.
"So wollen wir hoffen, das wenigstens sie noch ihr Ziel erreichen. Was würde das für eine Welt sein, wenn sie nicht mal im Angesicht ihres Schicksales ihr Leben aushauchen dürften?" Der Abt kicherte glucksend.
Der Vogel schlug unbeholfen mit den Flügeln. "ShhhsssT, mein kleiner Freund," sprach sein Meister beruhigend auf das bemitleidenswerte Geschöpf. " du wirst bald befreit sein, so wie wir alle." Er schritt an die großen Flügeltore, die an der Ostseite in die hohen Mauern eingelassen waren und drückte mit der freien Hand das rechte Tor weit auf.
"Ich werde dir eine besondere Aufgabe zugedenken. Was wäre wir für Sportsmänner, wenn wir unserem Gegner nicht eine kleine Chance ließen? Wir werden blind und taub auf sie warten. Mit Spannung darauf hoffen, das wenigstens einer von ihnen unsere Tore erreicht. Du wirst diesen dann, hier an der Pforte begrüssen, mein kleiner Freund."
Die Hand, eben noch zärtlich um den Hals des Vogels streichend, wandelte sich in ein mordgierige Klaue. Der Abt riss das wehrlose Wesen von seinem Arm, schüttelte es wie einen Staublappen und ramte es gegen die schweren Holzbalken der Tür. Der Vogel quiete und zeterte, mehr aus Überraschung und Zorn, als aus Schmerzen. Doch das würde kommen. Die Schmerzen kamen immer. Aber den Zeitpunkt rauszuzögern, die Spannung bis ins Unermessliche zu steigern, bis man denkt, man halte es kaum noch aus. Es war herrlich. Unbeschreiblich. Ein Universum aus Emotionen.

Der Abt spreizte die Flügel mit Gewalt und hörte genüssliche zu, wie der Rechte brach. Das geräusch von trockenen Zweigen, die knackten wie Anmachholz im Feuer.Plötzlich hatte er mehre lange Nägel aus seiner Robe hervor gezaubert und auch schon einen schweren Hammer zur Hand. Der Vogel zappelte elendig hin und her. Das beste war, er konnte nicht sterben, doch die Schmerzen waren ihm gelassen worden. Nicht ganz ohne Geist war er also. Hirntote Zombies ließen sich steuern, aber man konnte ihre Gedanken nicht mehr lesen.
"Das hier sollte dir eine Ehre sein, mein Freund. Du wirst der erste sein, der die hohen Gäste zu sehen bekommt. Ein Türglocke sozusagen."
Der Abt setzte den ersten Nagel an, der Schatten des erhoben Hammer wurde vom blutroten Licht der untergehenden Sonne scharf in die länge gezogen, als würde die Hand einem Riesen gehören. Der Tier schrie, die weißgelblichen Augen des Abtes blitzten lustern.



Der Hammer landete auf dem Schreibtisch. Dunkle Flüssigkeit war darum angetrocknet. Der Abt tart ans Fenster. Er fühlte sich jetzt schon viel besser. Sozusagen in Stimmung. Ach, wenn sich diese erbrämlichen Thore nur beeilen würden. Er konnte ihre Ankunft kaum noch erwarten. Es gab so viele Nägel, die noch keinen Platz gefunden hatten.



12.03.2004 21:11#154
Hilias Hilias hatte zwei Stunden Rast zum schlafen verordnet. Er schlief nicht mehr. Auch wenn ihm irgendetwas kurzzeitig Kraft und Hoffnung gegeben haben mochte, verschloss er nicht mehr die Augen davor, was für Gefahren noch auf dem Weg lauern würden. So saß er im letzten Schein der glimmenden Holzscheite und versuchte die Zeit zu schätzen, wann sie wieder aufbrechen sollten.
Sein Blick glitt über die anderen. Einige schienen zu Schlafen, andere fanden wohl nicht solche Erlösung und starrten mit offenen Augen in die Glut oder ins Feuer.
"Ich glaube, es gibt einiges zu sagen. Doch nicht von Tod oder Verlust, von Gefahr und den wenigen Chancen, die wir haben. Das alles ist uns bewusst, jedem ist es klar." sprach Hilias leise, während seine Finger über die scharfen Seiten der Speerspitze glitten. Er würde sie vor der Abtei niederlegen, wenn alles getan war. Veltrins letzte Ehrung, so dachte der Auserwählte.
"Ich will zu euch sprechen, als Freund. Veltrin hat mir das hier gegeben." Er hob die Dublette vor sich, damit jeder sie sehen konnte. Es schlief wohl doch keiner. Augenpaare und Köpfe wanderten zu der silberrötlich glänzenden Scheibe."Er sagte, ich solle euch zum Schiff führen. Das, was uns übersetzen soll. Dies hier schneit mir ein Pfand zu sein, der unsere Überfahrt entgelten soll." Er sah nach Westen. "Weit kann es nicht mehr sein."
Dann wieder ins Feuer.
"Und unsere Chancen stehen gar nicht so schlecht, denn ich fange an, das Schicksal als unseren Verbündeten zu betrachten. Die Götter haben sich sicher nicht solche Mühe gegeben, in dem sie uns alle zusammen führten, um uns dann einfach scheitern zu lassen."
Er sah auf. Er war sich seiner Worte nicht völlig sicher. Fast aber nicht völlig.
Die anderen sahen ihn an. Weder Zuspruch noch Verweigerung. Sie nahmen es einfach nur auf. Das war gut, dann sollte ihr Kopf frei sein. Frei von irgendwelchen Loyalitätsverpflichtungen oder zu viel Stolz. Sie mussten nämlich sachlich abwägen wie ihre Chancen standen. Und nicht zum letzten Mal kam Hilias zu dem Schluss, das sie verschwindend gering waren, alles zu überleben. Seine Möglichkeit darauf bestand gar nicht. Er war schon tot.
Doch für die anderen bestand nicht viel mehr Hoffnung. "Aber eines schneit mir gewiss. Wir erreichen die Abtei und tun, was dort zutun ist. Und dann..." Er räusperte sich. "Dann glaube ich, dass wir alle sterben werden. Vielleicht entkommen einige von euch. Ich aber werde vergehen." Warum er dessen so sicher war, der letzte Beweiß für seine so klaren Vorstellungen, behielt er für sich. Es wäre schwer gewesen, sie dann noch zu bewegen.
Doch er wollte auch, so weit ihm möglich, aufrichtig sein und bleiben. Das hier waren keine Fremden mehr. Sie waren seine Kameraden und Vertrauten geworden. Sie teilen mit ihm und er mit ihnen.

"Wir sollten aufbrechen." sagte Hilias schließlich und schaute wieder nach Westen.
Die Gruppe erhob sich nach ein paar Augenblicken des Schweigens. Schnell packten alle ihr Zeug zusammen. Klaren Geistes und mit geschärften Sinnen schritten sie wieder über den Sand. Aufmerksamer und fähiger den je.
Sie liefen, bis der Mond sich am Nachthimmel schon wieder zur Neige wendete, da hielt Hilias plötzlich inne. "Seht ihr das auch?" fragte er.Sie sahen hoch, einige zustimmende Antworten. "Lichterschein vielleicht?" fragte jemand. "Neue Monster?" stöhnte es von weiter hinten, doch Hilias vermutete, das die Gruppe im Augenblick nur wenig zu fürchten brauchte. Jeder hatte Veltrins gehängten Körper in Erinnerung. Zu gut, um nicht mit dem Zorn der rechtschaffenen Rache, auf jedwede Art von Untotem Fleisch Gulasch á la Nemesis zu machen.

"Nein, ich denke nicht, dass Zombies Feuer machen würden. Vor allem keines auf Fackeln." sagte Seraphin langsam. Hilias war überrascht von den guten Augen des Magiers, doch auch Rena und Lama stimmten zu. "Und stellen auch keine Zelte auf." kam es aus ihrer Richtung.
Jetzt werd ich auch noch altersschwach auf den beschissenen Glupschen... in einem Anflug von bitterem Humor, der allerdings einen schalen Beigeschmacks hatte. Tote Augen sehen schlecht, oder? Hilias grimmiges Grinsen verzog sich schnell.
"Was nun?" fragte Ceron ihn.
"Was?" Hilias schrak etwas auf. Sie sahen ihn an, als erwarteten sie eine Entscheidung von ihm. Und natürlich taten sie das. Er war der neue Anführer.
Unschlüssig stand er da, kratzte sich am Kopf und überlegte lange. "Vielleicht können wir das Lager umgehen?" fragte er sich mit halblauter Stimme selber."Sollte wir nicht erstmal nachsehen, wer jene da sind, bevor wir einfach davon rennen?" fragte Carras vorsichtig.
Hilias sah ihn an, als wäre ihm diese Idee nie in den Sinn gekommen."Ja, gut. Dann also gehen wir sie besuchen." Mit zerstreuter Mine schritt er voran. Die anderen tauschten etwas ratlose, unsichere Blicke. Nicht wegen der Entscheidung, sondern wie sie zustande gekommen war. Veltrin hätte gar nicht lange nachgedacht. Er hätte "RAUS DIE WAFFEN UND REIN DA MIT EUCH IHR NUTZLOSES PACK VON TAGEDIEBEN!" zu ihnen gebrüllt und keiner hätte sich dem Kampf verwehrt. Hilias wären sie auch gefolgt, doch wie sehr hätten sie hinter ihm gestanden? Wie sehr, wenn er so planlos und verloren wirkte.
Hilias selbst hatte das Lager schon fast erreicht. Eine große feste Feuerstelle, ein großes Küchenzelt, zwei größere Schlafzelte, die zum Lüften geöffnete worden waren und einige kleinere Zelte, in denen wohl Werkzeug oder ähnliches lagerte.Sieben Männer saßen um das Feuer. Sie ließen einen kleinen Kessel kreisen, in den mehre Schläuche führten. Jeder sog an einem der dünnen Röhren und pustete dann eine kleine Ladung Rauch in die Außenwelt.

"Hallo, ich bin Jeridin. Willkommen im Lager des blauen Sternes."Hilias schrak vor der unverhofften Stimme zurück. Jeridin, ein dunkelhäutiger, turmhoher Mann, mit mandelförmigen Augen und einem Tuchverband um Kopf und Gesicht, stand da. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt, doch die Stimme war freundlich und zutraulich. Er überblickte kurz die Gruppe aus zerschlagenen Wanderern mit geschult, schnellem Blick eines Händlers und bot mit sanfter Stimme allen an, platz zu nehmen.
"Wir sind Händler aus dem fernen Süden und heißen euch abermals willkommen. Setzt euch, lasst eure Wunden bei uns versorgen und" er blickte die Frau kurz entschuldigend an "nehmt doch bitte alle ein Bad in unserem Krankenzelt. Ihr habt es alle wohl nötig." Die Wanderer sahen sich unschlüssig an, doch dieses Mal machte ihr Anführer eine bessere Figur.
"Legt die Rucksäcke ab, wir bleiben einstweilen hier. Versorgt euch und erhandelt alles, was wir brauch könnten." Die anderen ließen wie auf Kommando alles fallen, einige stürmten auf die gut richtenden Düfte des Badezeltes zu, der Rest nahm ums Feuer platz und ließ gerne mit allerlei guten Speisen verköstigen. Für Bescheidenheit hatten sie zulange kalten Proviant genagt und zuviel altes Wasser getrunken. Hier floss Wein und Honig.

Hilias nahm nicht Platz. Er trat auf Jeridin, flüsterte dem etwas ins Ohr. Der Große machte ein überraschtes Gesicht, doch als Hilias ihm die Dublette vorzeigte, nickte er nur, klatschte zweimal in die Hände und sprach: "Seid unbesorgt, was ihr heute Nacht hier für euch tut und tunen lasst. Alles ist frei von Kosten. So sied auch ihr frei im Geist und Herzen. Musik soll erklingen und der Wein und das Fleisch soll serviert werden."

Hilias bedankte sich, der Große winkte bloß ab, flüsterte seinerseits, dem kleinen, blassen Mann etwas ins Ohr. Hilias nickte ebenfalls bloß und das ungleiche Paar schritt davon, während Hilias Freunde endlich einmal Gelegenheit zum Ausspannen hatten



12.03.2004 22:05#155
Ceron Na also, so bot sich doch noch eine Möglichkeit für Ceron auszuspannen. Wenn auch nur für kurz, denn als sie an die Händler herantraten, nahm deren Führer, ein gewisser Jeridin, auch schon das Wort Bad in den Mund. Dieser Quacksalber konnte ihm gestohlen bleiben, danach würde er wohl noch als Schleimkröte hinaussteigen, nein diese Heilbäder und all das moderne Zeug waren nichts für Ceron. Doch sich einfach so an das Feuer setzen wollte er auch nicht. Ceron stapfte also durch das Lager des blauen Sterns, als ihm ein Zelt auffiel, gegen oben war es geöffnet. Es stieg Rauch zum Sternenhimmel empor. Ceron betrat das kleine Zelt und fand sich in einer einmaligen botanischen Welt wieder, überall hingen Pflanzen, grosse, kleine, feine, starke, fleischfressende, zarte, stämmige… jede erdenkliche Pflanzenart. Der Drachling trat in die Mitte des Zeltes, dort war ein kleiner Büschel, der sich bewegte. Als er näher heran kam entpuppte sich der Büschel zu einem Menschenhintern. Als das Geschöpf sich dann aufrichtete und Ceron mit einem skeptischen Blick musterte sagte es: „Was suchst du denn hier? Die Raufbolde haben hier keinen Zutritt, sie verstehen doch nichts, verschwinden sie.“
Ceron jedoch entgegnete wortgewandt: „Meine liebe Dame, woher wollt ihr wissen wer ich bin? Könnte ich nicht ein Pflanzenkenner von Welt sein?“Die Frau: „Nein, das könntet ihr nicht, sonst wäret ihr nicht mit diesem Gesindel hierher gekommen.“ – „Nun hört es aber auf! Und zwar sofort. Das ist kein Gesindel das sind…, ach ungebildete Botaniker, die sich in ihre Pflanzenwelt zurückziehen würden das sowieso nicht verstehen.“Die Frau: „Ach nein? Nun gut, ich mache euch ein Angebot. Ihr scheint doch nicht so ein Raufbold zu sein wie mir zuerst schien. Also, ich schlage euch folgendes vor: Wenn ihr mich das nächste mal seht, dann habt ihr aus diesen Pflanzen einen Heiltrank gebraut, wisst ihr überhaupt was das ist? Das wird Jahre dauern bis ihr das könnt. Und genau nach diesen vergangenen Jahren werde ich euch aufsuchen und mich eurer Aufgabe stellen! Lebet wohl und jetzt raus hier, ich muss noch arbeiten.“

Soeben hat die Frau Ceron ein Pflanzenpaket übergeben, als jener schon zur Klapptür hinausgeschoben wurde, eine seltsame Frau. Doch wie war ihr Name? Ceron drehte sich um und wollte gerade zum Feuerplatz zurückkehren, als er an der Zeltwand die Aufschrift “Laila-Alchemistin“ erkannte. Eine waschechte Alchemistin also, da musste sie es wohl wissen, es würde Jahre dauern bis er ihre Aufgabe lösen konnte, wenn nicht Jahrzehnte.
Ceron wollte aber noch ein Andenken an dieses Lager mitnehmen, etwas bestimmtes, was er dann in seinem Kastellzimmer einräumen würde. Er konnte sich den Ort schon genau vorstellen, er würde es über dem Kaminsims aufstellen.
So ganz in seine Gedanken versunken, bemerkte Ceron gar nicht, das er das Objekt seiner Begierde schon gefunden hatte. Er hatte nämlich einen der Händler angerempelt, welcher obszöne Wasserpfeifen anbot. Ceron setzte sich zu dem Mann und fragte ihn über die Pfeifen aus. Der Mann schien sehr interessiert an Ceron, da dieser auch heges Interesse an den Pfeifen zeigte. Ceron nahm eine der Wasserpfeifen in seine Hände, mit den Fingern fuhr er über all die Kanten der Wasserpfeife. Dieses Ding erweckte eine Wahnsinnige Neugierde in Ceron. Er wusste sogleich, dass er sie haben musste. So ging er auf das Angebot des Händlers ein.
Dieser meinte „Das macht dann 80 Goldstücke.“
Ceron energisch: „Ihr habt doch einen Knall, das ist Wucher, 20 ist angemessen.“„Hör mir gut zu, Freund ich sage nun 50, und du wirst nichts mehr sagen.“„Nene, da hast du dich aber in einem Nordländer getäuscht, das was wir hier betreiben nennt man Feilschen und da gibt es keine Gesetzte. Ich sage 30.“ Ceron nahm einen Reisschnaps aus der Tasche und begann die Flasche zu leeren.Dies schien dem Händler Eindruck zu machen, Ceron der schon seine Chance sah, reichte dem Händler schnell die Flasche. – „Gutes Zeug ist das, damit könnte Abujan auch was für die Wasserpfeife machen. Woher hast du das?“„Nanana, mal nicht so gierig, wir wollen doch beide im Geschäft bleiben. Du gibst mir die wunderschöne Wasserpfeife und ich gebe dir 5 Flaschen Reisschnaps.“ Hehe, dachte sich Ceron, werde ich das Gardezeug doch noch los. Schnell hatte er Abujan die fünf Flaschen übergeben und die Wasserpfeife in seine Arme genommen. Der Händler warf ihm noch einen dankbaren Blick zu, doch Ceron war schon wieder am Lagerfeuer. Entspannt legte er sich nieder und liess den Einkauf in eine der vielen Robentaschen gleiten, das Pflanzenpaket kam in eine spezielle Tasche, eine Tasche die sich dehnte bei grossem Inhalt.So lag der Drachling am Feuer des Lagers, in die Sterne blickend, einen Blick in die Zukunft erhoffend. Wie würde es weiter gehen? Ohne Veltrin? Würde die Überfahrt glatt verlaufen? All diese Fragen hätte Ceron nun gerne beantwortet, doch von wem wusste er nicht. Er drehte sich um und blickte in das flackernde Feuer, wie alle anderen die dort sassen.



12.03.2004 22:34#156
Renata Das Lager der Dunkelhäutigen hatte etwas Heimeliges. Der erste Platz seit ihrem Aufbruch, der nicht den zweifelhaften Charme einer Notbehausung unter freiem Himmel hatte. Sogar ein Badezelt stand ihnen zur Verfügung.
Aber zuerst lockte ein Getränk, dass die um das Feuer Sitzenden bereits bei ihrer Ankunft schlürften und das köstlich und würzig duftete. Die angebotene Wasserpfeife hatte die Magierin bereits ausgeschlagen (die Wirkung war ihr noch vom Fest im Sumpflager allzu bewusst, jetzt zog sie es vor, einen klaren Kopf zu behalten), doch dieser heiße Aufguss von irgendwelchen grünen Blättern verströmte einen frischen und belebenden Geruch, das wollte sie unbedingt probieren.

Einer der Männer nahm eine kleine Kanne, gefüllt mit kochend heißem Wasser, und gab ein paar der Kräuter hinzu. Dann goß er aus dieser Kanne den Aufguss aus mindestens zwei Ellen Abstand sehr geschickt in ein gläsernes Trinkgefäß. Doch war dies scheinbar noch nicht zum Trinken gedacht, statt dessen schüttete er die Brühe zurück in die Kanne und wiederholte das Ganze noch einmal. Renata vermutete eine Art Ritual darin. Erst beim dritten Eingiessen wurden mehrere Bröckchen brauner Zucker in den Sud gegeben und das Glas an die Durstige weitergereicht. Sehr süß und anregend war diese Köstlichkeit, genau das richtige für die erschöpften Abtenteurer.

Pfefferminztee. Ob die Dämonen im Kastell das wohl schon kannten?


12.03.2004 22:51#157
Rhodgar Wie so oft in letzter Zeit hatte sich Rhodgar ziemlich schnell seiner Lust nach Einsamkeit und Stille hingegeben, und sich bereits ziemlich schnell von der Gruppe abgeseilt. Nunja, nicht ohne zuvor seinen Magen ausgiebig gefüllt zu haben. Den einen oder anderen verblüfften Blick hatte er wohl auf sich gezogen ob seines Appetits. Rena und Seraphin allerdings ließen sich davon kein Stückchen mehr beirren, sie kannten es ja zu Genüge, der Schwarzmagus aß was ihm vorgesetzt wurde, und dies nicht zu knapp. Zu lange hatte er nur trockenes Brot, eingelegtes Fleisch und ranziges Wasser zu sich genommen. Da erschien ihm sogar der, im Gegensatz zu jenem Rotwein, den es im Kastell zu genießen galt, mäßige Jahrgang, der hier im Lager eingeschänkt wurde, wie eine von Beliar persönlich geschickte Wohltat. Doch irgendwann war halt auch sein Hunger gestillt, und schon kehrte auch schon wieder dies bedrückende Gefühl zu ihm zurück, Veltrin ihren Anführer im Stich gelassen zu haben, in gewisser Weise schuld an seinem Tode zu sein. Gleichzeitig kehrte auch das Verlangen nach der so beruhigenden Einsamkeit zurück, dem Dämonenbeschwörer war zur Zeit einfach nicht wohl an prasselnden Lagerfeuern, in gefüllten Schänken oder in lustigen Runden.
So hatte er sich alleine auf den Weg gemacht, um diese Zufluchtsstätte für gestrandete oder eben nicht gestrandete Seeleute auf eigene Faust zu erkunden. Mit dem Hintergedanken, an einem der zahlreichen Stände auf eventuell antike Artefakte zu stoßen, wanderte er durch die Gassen, begutachtete hier und da ein paar alte Vasen und Zeichnungen, doch es war ihm nicht vergönnt etwas zu finden, was ihn wirklich ansprach.
Nichts materielles zumindest. Es gab da allerdings noch diese Frauenstimme, die ihm urplötzlich aus einer verborgenen Nische etwas zu wisperte. "Na, junger Krieger? Du warst doch sicherlich lange unterwegs, und die liebe Ronja könnte dir helfen, ein wenig zur Ruhe zu kommen."
Erst ein wenig orientierungslos dreinschauend, drehte sich der Schwarzmagier einmal um sich selbst, doch konnte er niemanden entdecken, zumindest nicht auf dem schmalen Weg (wie gesagt, das Mädchen hielt sich verborgen). Schnell eine seiner Runen gegriffen, eine Lichtkugel über seinen Kopf beordert, und schon hatte sich Rhodgar Klarheit über das Geschehen verschaffen können. Wahrhaftig, da lehnte an einer Wand eine Frau, ein wenig kleiner als er, jedoch von entzückendem Gesicht, wie Rhodgar sich eingestehen musste. Doch waren Frauen noch nie eine seiner Stärken gewesen, im Gegenteil, wenn es etwas gab, worin er deutliche Unkenntnis zu offenbaren hatte, dann war es das andere Geschlecht. Unterdessen war das Mädchen näher an ihn heran getreten, hatte sich ihm schon beinahe um den Hals geworfen, was allerdings wohl nicht den erwünschten Effekt hatte. Sanft stieß Rhodgar die Anmutige von sich, bestand seinerseits doch keinerlei Interesse an... "Hier, gute Frau, nehmt meine 50 Goldmünzen, doch nun lasst mich ziehen, i... umpf!"
Schon hatten sich ihre weichen Lippen auf die seinen gepresst, und er konnte ihren geschmeidigen Körper sogar durch den Stoff seiner Robe noch deutlich spüren. Nach anfänglicher, nicht zu leugnender Erregung folgte nun ein starkes Beklemmungsgefühl, was den Schwarzmagus dazu brachte, die Schönheit erneut von sich zu stoßen, diesmal härter und, vor allem, bestimmter.
"Was habt ihr denn? Ein stolzer Krieger... oh ich vergaß, ihr seid ein Magier, so wie es den Anschein hat. Ziemlich starker Fummel, den ihr da tragt! Untersagt euch euer Glaube denn auch ein paar... neckische Spielchen?" Hinterlistig, ob es gespielt war oder nicht, grinste dir Göre. Dies gab Rhodgar nun endgültig den Rest. Unbeholfen stolperte er ein paar Schritte rückwärts, wurde aber prompt und abruppt aufgehalten, und zwar von eine Brust, so hart wie die stärksten Mauern. Ein Mann, mindestens zwei Köpfe größer als er selbst, hatte sich ihm in den Weg gestellt, und funkelte ihn aus dunkeln Augen an. "Du bezahlst, Ronja macht." klang es aus seiner Kehle, und er machte keine Anstalten, auch nur den kleinsten Schritt zur Seite zu tun. Wollte er etwa...?
"Guter Mann, wenn ihr nicht beiseite geht, seid gewiss, der Zorn Beliars, des unbestrittenen Herrschers der Finsternis, der Gefallene der großen Drei, der dunkelste aller Götter, seid gewiss, sein Zorn wird euch treffen, seine Macht durch mich materialisiert. Wenn ihr wisst was gut für euch ist..." Den letzten Satz ließ er unvollendet, und hoffte einfach mal darauf, dass dieses Riesenbaby den Sinngehalt des Spruches auch nur annähernd begreifen würde. Dem war offenbar aber nicht so. Noch immer rührte sich der Koloss nicht vom Fleck. Dann eben anders...

Und wieder einmal erwies es sich als ziemlich nützlich, der Beschwörungsmagie mächtig zu sein. Schnell sammelte Rhodgar alle seine geistigen Energien, und holte ein weiteres Mal die Gebeine einer Blutfliege aus dem Reiche Beliars zu sich hinauf auf Erden, auf dass sie ihm getreue Dienste leisten würde. Doch war jenes nicht weiter nötig. Alleine der Anblick der flatternden Knochen, die im dunkeln auf eine mysteriöse Art und Weise irgendwie angefangen hatten, drohend zu leuchten, machte bei solch gewöhnlichen Menschen wohl schon viel aus. Die bis dato zu engen Schlitzen zusammen gezogenen Augen des Hühnens wurden größer und größer, ein paar Stotterer entfuhren seiner Kehle, und schon tat er, wohl instinktiv, ein paar Schritte zur Seite, sodass Rhodgar ohne weitere Umstände passieren konnte. Ja, es war schon des öfteren von Vorteil, dem dunklen Gotte Treue geschworen zu haben, stellte er beinahe belustigt über die Einfältigkeit des Mannes, fest. Doch führt das Dasein als Schwarzmagier auch viel Verantwortung und Leid mit sich... schoss es ihm durch den Kopf, und zurückgekehrt waren die Erinnerungen und die seelische Pein. Schon zerfiel seine fast fröhliche Stimmung, genauso wie die Knochen der Blutfliege, deren Asche sofort vom Wind hinfort geweht wurden. Wäre des doch mit seinen Sorgen und Gedanken auch möglich, sie einfach dem Wind preis zu geben, seinen Kopf von ihnen zu befreien. Wäre es doch nur möglich!



13.03.2004 01:12#158
Hilias Hilias und Jeridin betraten ein kleines, gemütliches Zelt, das knapp an der Wasserline erbaut war. Sanfte Nebeldünste stiegen aus seltsamen Kannen, Seidekissen polsterten den Boden. Der Luxsus sprang einem über all an."Also, ihr sagt, ihr habt das Siegel von einem Freund erhalten. Den habt ihr aber am Strand zurück lassen müssen." Der Hühne setzte sich in die Mitte des Zeltes und zog seine Stiefel von den Füßen.
"Es war ein Kampf und unsere Flucht erkauften wir teuer. Seinem Opfer verdanken wir unser Überleben."
Jeridin nickte mitfühlend, doch die Anteilnahme erreichte nicht seine Augen. Überhaupt lächelte dieser Mann viel -nach der Stimme zu urteilen, das Tuch gab seine Lippen nicht preis, garade deshalb vielen die Augen so ins Gewicht-, aber nie schien es mehr als eine Floskel zu sein.
Er war eben ein Händler, der in diesen harten Zeiten auf seinen Vorteil bedacht war.
"Sagt, warum versorgt ihr uns so großzügig. Das ganze Essen und der gleichen. Warum verlangt ihr nicht Lohn dafür."
Jeridin, der die Dublette an sich genommen hatte, rollte die Scheibe nun zwischen seinen Handflächen.
"Diese Scheibe ist vom größerem Wert, als ihr vielleicht denkt. Für euch wäre sie nutzlos. Aber für uns stellt sie eine Art Vertarg dar. Nicht auf Pergament, wie in eueren Gefilden Handel und Vertrag verbrieft werden, aber dem Sinn her sehr ähnlich. Diese Scheibe wird uns zu reichen Männern machen."Hilias nickte, aber es war wegwerfend. Er hatte kein Interesse an den Wegen der Südländer.
"Mein Freund sprach von einer Überfahrt nach Gortar? Wo liegt euer Schiff? Ich würde..."
Jeridin hob die Hände zu einer abwehrenden Geste. "Wir haben kein Schiff. Wir bringen euch auch nirgendwo hin. Wir haben jedoch eine tapfere Mannschaft aufgetan, die euch nach Gorthar bringen soll. Erfahrene Seemänner aus dem hohen Norden. Viel weiter Nördlich als ihr es euch jemalas hätte denken können. Dort leben diese Wilden. Breit und grob sind sie. Beten zu heidnischen Götzen und vielen Göttern. Drachenköpfe aus Holz schmücken ihre seltsamen Schiff. Doch schnellere als ihre werdet ihr nirgens finden. Einer von ihnen kann die gemeine Gelertensprache, die auch im Orden der Schwarzmagier bekannt sein dürfte. Ihr werdet also keine Probleme haben. Proviant und Überfahrt für euch werden Morgen an..."
"Morgen?" stutzte Hilias mit hochgezogen Augenbrauen.
"Morgen." schloss Jeridin. "Ihr Schiff lag schon vor Anker, aber etwas schien sie mitten in der Nacht vorgezogen zu haben. Doch sie ließen den Gelerten zurück, der uns sagte, das sie morgen wieder kommen würden. Oder besser heute Nacht noch. Diese wilden Kerle werden dann mal wieder über meine Vorräte herfallen, aber ich lass sie gewären. Streit ist schlecht für den Beutel." Er klopfte an seine Hütte und ein schepperndes Geräusch von Münzen wurde hörbar. Der Hühne grinste mit funkelnden Augen. Hilias erkannte, das viele Probleme aus der Welt geschaft wären, wenn man solche Augen ausbrennen würde, egal wem sie gehörten. Die Händler waren wie eine schleichende Seuche, lärmend in den Städten, doch unerkannt im Morden. Das Klippern von Münzrändern auf dem Holz der Zinstische waren ihre Gebetslieder und sie kannten nur den Gott des Profites.
Aber er behielt als das für sich. Er hatte jetzt Verantwortung zu tragen und würde nicht andere mit ins Verderben stürzen, nur weil er die Feilscherseelen nicht ab konnte.
"Morgen also?" fragte er erneut.
"Habt ihr es etwar eilig?" konterte der Dunkelhäutige. Heiterkeit schwang in den Worten mit wie ein süßer Hauch Rosenöl, doch Hilias sah die Augen. Die Augen eines Killers, wie Veltrin sie gehabt hatte. Doch tötete dieser hier anders. Für Hilias Geschmack auf eine viel brutalere und effizientere Weise als es der Krieger der wilden Länder Gorthars je gekonnt hätte.
"Nun, sagen wir, das wir es gerne sehen würden, das alles bereit steht. Im Morgengrauen will ich auf See sein."
Jeridin nickte geschäfftsmässig. "Nun, dann lasse ich schon mal alles bereit machen. Wenn das Schiff erst..."
Ein dunkelgekleideter Mann tauchte plötzlich ins Zelt ein. Er sprach einige schnelle Worte mit Jeridin in einer fremdartigen, aber wohlklingenden Sprache. Man hatte das unwirkliche Gefühl, fast dahinter zukommen, was ide Worte bedeuteten. Aber am Ende war man doch völlig ratlos.
Jeridin unterhielt sich kurz, nickte ein paar Mal und schien dann Anweißungen zu geben, weil der andere sofort verschwand, als Jeridin mit einem kurzen Wortschwall fertig war.
"Probleme?"fragte Hilias.
"Die gibt es immer." sagte der Mann bitter und erstmals wurde das harte, dunkle Gemut des sonst so entwaffend freundlichen Mannes sichtbar.
"Aber auch erfreuliches. Euer Schiff ist gerade beim Anlanden." Hilias und Jeridin verließen das Zelt und traten an den Strand. Dort lag ein Schiff, wie Hilias es noch nie gesehen hatte. Es war schmal, sehr lang und hatte nur einen einzelnen Mast. Vorne schien tatsächliche eine Figur aus dem Bug heraus zuwachsen, die man als Drache einordnen konnte.
Viele Rundschilder prangten an den Seiten des Schiffes. Doch wohl er zum Schmuck, als im Kampf zu gebrauchen, zwei Mann wären nötig gewesen, solche Wagenrände von Schilden anzuheben.
Doch Hilias musste seinen Gedanken zurück nehmen, als er die ersten Seemänner vom Schiff springen sah. Wilde Bärte, laute Stimmen, kräftige, massige Körper. Das waren die offensichtlichsten Merkmal dieser Männer. Sie alle lachten mit alles beherschenden Bässen durch die Nacht und stampften ohne Gruss an Hilias und Jeridin vorbei. Wie ein riesiges, chaotisches Ungeheuer brache diese Rotte aus Wilden über das Lager herein, drägnten sich sofort ans Feuer und rissen alles Ess und Trinkbare an sich. Die Händler des Lagers blieben bewunderswert geduldig und höflich. Die Huren des Lager würde heute ähnliche Fähigkeiten beweißen müssen.
"Bei Innos, man würde ihnen kaum zutrauen, das sie ein Haus bauen könnten. Geschweige den ein Schiff zu segeln."
Jeridin nickte und sah mit grinsenden, missbilligenden Augen zum Feuer. "Ja, sie sind wahrlich rohe Subjekte der Schöpfung. Doch täuschte euch nicht. Meisterliche Seefahrer, geschickte Handwerker und gute Bauern sollen sie sein. Von ihrer Kriegskunst wissen nur Sagen und Legenden zu berichten. Solche von denen man nur wenig glauben kann."
Jeridin verabschiedete sich damit von Hilias -er wolle die Verladung aufs Schiff vorbereiten - und lief eiliegen Schrittes davon.

Hilias kehrte ans Lagerfeuer zurück und sagte allen seiner Gruppe- die er finden konnte- Bescheid, das man Morgen aufbrechen würde. Alle Anwesenden schauten halb belustigt, halb fassungslos auf die Trink-Ess-Lachwut der Neuankömmlinge. Als galt es, sich ihre Lebenfäden durchs lärmende Feiern verlängern zu können, tobte ein bizzar fröhlicher Schwung durch das Lager, immer nur einen Schritt vor einer handfesten Balgerei entfernt.
Hilias würde wohl keinen Schlafen finden können. Selbst wenn er ihn noch gebraucht hätte.



14.03.2004 03:17#159
Seraphin Seraphin marschierte zusammen mit dem Rest ihrer kleinen Gruppe zwischen die Zelte und ließ sich auf einer der Bänke nieder. Aufmerksam ließ er seinen Blick durch die scheinbar so gebrechlichen Bauten aus Stoff wandern, deren Wände jetzt mit der, schon die ganze Zeit vorherrschenden Brise hier am Strand, sanft hin und her wankten. Die Anderen hatten sich teilweise im Lager zerstreut oder saßen jetzt zusammen mit ihm am Feuer, während er sich immer noch neugierig umsah. Offenbar hatten sie großes Glück gehabt, hier auf Menschen zu treffen und noch ein bisschen mehr, dass diese ihnen freundlich gesonnen waren. Jedenfalls kannten sie die Regeln der Gastfreundschaft und Seraphin konnte ihnen dafür im Moment gar nicht genug danken, während er erneut in die saftige Fleischkeule biss und seinen knurrenden Magen beruhigte. Zwar reichten die von den Dämonen eingepackten Vorräte noch lange, doch, so gut sie auch schmeckten, war es jetzt was ganz anderes mal wieder ein wenig frischgebratenes Molerat zwischen die Zähne zu bekommen. Fahrende Händler also. Sein Blick schweifte über die Zelte, welche jetzt vom flackernden Licht einzelner Fackeln und dem großen Lagerfeuer in ihrer Mitte beleuchtet wurden. Hinter dem Stoff hoben sich deutlich die Umrisse ihrer Gastgeber ab, Männer, Frauen und Kinder aus dem fernen Süden. Interessiert betrachtete er die eigentlichen Herrscher dieses Lagers welche sie so nett aufgenommen hatten, aber Händler waren dafür bekannt nett zu sein, jedenfalls solange sie eine Chance sahen einem später irgendwann noch einmal etwas andrehen zu können. Doch warum sollte es nicht noch Menschen geben, die sich an die alten Regeln hielten? Seraphin hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber das Feuer welches ihn jetzt wärmte nährte im selben Maße die schwache Flamme in seinem Inneren. Irgendetwas Vertrautes schwebte zwischen den dünnen Tüchern dieser Zelte und umgab sie wie ein schützender Geist. Vielleicht war es einfach die Tatsache, nach langer Zeit mal wieder „lebenden“ Menschen zu begegnen und keinen längst verblichenen Geschöpfen, welche nichts Anderes im Sinn hatten als sie zu töten. Außerdem konnten sie jetzt endlich mal wieder sicher schlafen, nicht das er sich bei den Anderen nicht geborgen gefühlt hätte, aber bei einer so großen Ansammlung von Menschen fühlte es sich einfach noch besser an. Auch wenn sie Jeridin und seine Freunde gerade erst kennen gelernt hatten rechnete Seraphin jedenfalls nicht mehr damit, dass sie ihnen, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, die Kehle durchschneiden würden. Beruhigt drehte er den Kopf und starrte nachdenklich ins Feuer…






Das Rauschen der Wellen machte nicht an der Gezeitenlinie halt sondern drang den Strand hinauf und schwebte durch das Lager. Mit sich brachte es die salzige Meerluft und den Geruch nach Ferne. Plätschernd rollte das Wasser den feuchten Sand hoch, bevor es schließlich wie von einer unsichtbaren Hand wieder zurück ins Meer gezogen wurde. Als ob Adanos jedes Mal auf's Neue versuchte an Land zu klettern und es sich dann doch wieder anders überlegte. Nach Osten hin wich das tiefdunkle Blau der Nacht und wurde immer heller, bis es schließlich die Horizontlinie erreichte, welche bereits in einem sanften Rot Ton schimmerte. Der Morgen graute aber es würde noch einige Zeit dauern bis sich die Sonne endgültig ihren Platz am Himmel zurückerobert hatte. Die ersten Sterne verschwanden bereits zaghaft unter den Vorboten ihrer Strahlen, aber der Rest weigerte sich beharrlich, gegen ihr Licht zu verblassen. Eine immerwährende Schlacht seit Anbeginn der Zeit und dennoch, keiner konnte für ewig gewinnen. Und keiner verlieren…

Es war gut, dass sie nach so langer Zeit wieder ernsthaft rasteten. Die letzten Tage hatten jedem von ihnen viel abverlangt, erst die Überquerung der Teufelszähne und der Kampf gegen die untote Schiffsmannschaft, dann die schreckliche Falle auf dem Schiffswrack und den Preis, den sie für ihre Rettung hatten zahlen müssen. Einen Moment schienen die Flammen etwas höher zu schlagen und das Rauschen der Wellen eine Spur eindringlicher zu werden…Der Tod des schweigsamen Kriegers hatte eine seltsame Stimmung unter die kleine Gruppe gebracht. Irgendwie hatten sie ihn schon lange akzeptiert, ihm sein rüdes Auftreten bei ihrem Kennen lernen verziehen und auch die anstrengenden Tage danach. Sie hatten nie viel über ihn erfahren, nur das er eine Aufgabe hatte. Wer er selbst war, wie seine Vergangenheit aussah, all dass wurde nicht gesagt. Und jetzt würden sie auch wohl nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen… nie mehr. Nur zu gut konnte Seraphin sich an jenen schicksalhaften Moment erinnern. Er hatte ihnen zugerufen, dass er nachkommen würde. Und trotz ihrer Bedenken hatten sie ihn zurückgelassen, nicht aus Feigheit oder Angst, sondern aus Respekt vor ihm und seinem Wort. Nur hatte er Es an diesem Tag zum ersten Mal gebrochen…
Einen Moment schluckte der Magier, als ihm das seltsame, ja fast unwirkliche Bild dieses schicksalhaften Morgens wieder in den Sinn kam. Wie sie sich plötzlich einer nach dem Anderen umdrehten und der grausamen Wahrheit ins Gesicht sehen mussten. Das Geisterschiff schwebte regelrecht auf den Wellen dahin und ließ sich scheinbar Zeit, damit sie das Bild in vollen Zügen betrachten konnten. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne welche sich einen Weg durch die vermoderte Takelage bahnten, vorbei an den alten Masten, den zerrissenen Fetzen welche sich einst Segel nannten und schließlich an dem leblosen Körper ihres Anführers…
Die Skelette standen ausdruckslos an der Reeling und schienen sich an den fassungslosen Gesichtern ihrer ehemaligen Gegner zu weiden. Bis zum Schluss hatten sie verzweifelt darauf gehofft, den stillen Krieger doch noch im nächsten Moment um die Ecke biegen zu sehen. Ihn freudig zu begrüßen, nur um mit einem schroffen, nicht wirklich böse gemeinten Satz wieder zurückgeschickt zu werden, als ob nichts gewesen wäre. Doch das Schicksal oder wer auch immer hatte etwas Anderes im Sinn gehabt. Der leblose Körper wiegte sich sanft im Wind hin und her und die baumelnden Arme schienen ihnen ein letztes Mal zuzuwinken… Keiner hatte etwas gesagt, Niemand konnte es glauben und doch mussten sie sich alle damit abfinden:

Veltrin, Krieger der wilden Länder Gorthar’s, war tot.

Es war schwer zu verstehen und es lag eine Endgültigkeit in diesem Gedanken, die auf grausame Weise all ihren Mut und den Willen zum Weitermachen mit einem Schlag zersplittern ließ. Zerschmettert in tausende von Scherben, die selbst der geduldigste Geist nicht wieder kitten konnte. Niemand hatte damit gerechnet, dass gerade er sie als Erster verlassen würde. Das erste Opfer, welches ihnen diese Reise abverlangt hatte, war schon gleich ihr Anführer gewesen. Derjenige, welcher am besten über Sinn und Zweck des Ganzen Bescheid zu wissen schien, hatte seine Gedanken mit in den Tod genommen. Sie würden sein Andenken in Ehren halten, das war sicher. Selbst Seraphin hätte sich bei seinem ersten Zusammentreffen mit dem rüden Krieger niemals träumen lassen, das er jemals irgendetwas außer Wut und Verachtung über sein ungeschlachtes Verhalten und die Respektlosigkeit gegenüber ihm empfinden würde. Doch er vermisste schon jetzt die groben, aber trotz allem gut gemeinten Worte ihres Anführers, welcher sie stets weitergetrieben hatte. Wenn auch nicht immer mit Samthandschuhen dann doch wenigstens sicher und mit festen Händen. Nein, er hatte eine Lücke hinterlassen die nur schwer auszufüllen war. Hilias versuchte sich zwar an dieser Aufgabe und sie würden ihn akzeptieren, auch Seraphin würde ihm Fehler verzeihen, doch er konnte sich einfach nicht so gut auskennen wie Veltrin. Schließlich wusste der rotbärtige Waffenknecht selber nicht wo er da rein geschlittert war. Außerdem hatte er wohl mit ganz anderen Problemen zu kämpfen…
Niemandem konnte der stetige Verfall seines Körpers entgehen, es schien fast als ob man dabei zusehen konnte. Sein Antlitz schwand von Tag zu Tag mehr dahin, der kahle Schädel wies bereits dunkle Flecken auf und die wenigen Zahnstummel hielten sich nur noch mit großer Mühe in dem schwachen Zahnfleisch. Der einst kräftige Körper, welche unter fremden Einfluss mühelos gemordet hatte, verlor jetzt erschreckend an Substanz. Seraphin konnte sich nicht vorstellen, wie es mit Hilias weitergehen sollte und er selbst wusste es wohl auch nicht. Es musste eine schreckliche Bürde sein, zusehen zu müssen wie man mit jedem Tag mehr und mehr stirbt, ein Tod der sich über Wochen hinzieht und jedes grausame Detail des Vergehens unendlich in die Länge zog…
Und Seraphin hatte Angst, Angst dass Veltrin nicht der einzige Verlust auf ihrer Reise sein Würde. Das Heer von Untoten, welches zur gleichen Zeit gen Norden, nach Khorinis marschierte, hatte er bis jetzt noch gar nicht richtig bedacht. Es klang eh zu fantastisch, als das er seinen Geist zwingen würde diesen Gedanken in seinen ganzen Ausmaßen erfassen zu wollen. Nein, das würde er erst tun, wenn er es selbst sehe… falls sie überhaupt soweit kommen würden. Der Verlust ihres Anführers hatte ihre Stimmung quasi auf den Nullpunkt zurückgeworfen. Glücklicherweise hatte die kleine Gruppe dieses Lager erreicht, hier würden sie sich sammeln können und die Mutlosigkeit der letzten Tage durch die angenehme Nähe von anderen Menschen verdrängen. Es war Zeit geworden, dass sie sich erholten und im Lager des blauen Sternes schien ihnen vorerst keine Gefahr zu drohen…

Der Magier fuhr erschrocken aus seinen Gedanken hoch, als er bemerkte wie sich eine Gestalt neben ihm auf der Bank niederließ. Schnell beherrschte er sich und versuchte so unauffällig wie möglich einen Blick auf seinem neuen Sitznachbarn zu werfen. Doch hatte er es viel mehr mit einer Sitznachbarin zu tun, welche jetzt scheinbar ebenso gedankenverloren wie er selbst, noch wenige Augenblicke zuvor, ins Feuer starrte. Neugierig ließ Seraphin seinen Blick über den wohlgeformten Körper des jungen Mädchens wandern. Die dunklen Haare waren dicht, kräftig und hingen in vielen kleinen Locken vom Haupt herab. Ihr Gesicht war makellos schön, die Flammen spiegelten sich regelrecht auf der glatten, braunen Haut und ihre mandelförmigen Augen leuchteten im unbeständigen Schein der Feuerstätte, als ob sie selbst zwei kleine Lichter wären. Seraphin versuchte erfolglos, ihr Alter einzuschätzen, die exotischen Gesichtszüge und das irreführende Licht der tanzenden Flammen hinderten ihn an einem genauen Ergebnis. Zwanzig, vielleicht auch fünfundzwanzig Jahre, nicht mehr. Doch in ihren braunen Augen war etwas, dass ihr augenscheinliches Alter lügen strafte. Eine Mischung aus Weisheit und Sehnsucht, die es ihm unmöglich machte seinen Blick abzuwenden, bis sie den seinen schließlich bemerkte und er hastig seine Aufmerksamkeit wieder dem flackernden Feuer zuwandte.

“Warum schaust du mich nicht an?“

hallte ihre Stimme plötzlich leise durch die Nacht. Sie klang bestimmt, selbstbewusst aber auch unendlich sanft und ehrlich.

“Warum… ich dich nicht anschaue? Nun ja, ich…“

„Bei meinem Volk sagt man, nur die Augen verraten Dir wie ein Mensch wirklich ist. Sie sind der Eingang zu seiner Seele und in ihnen spiegelt sich alles Gute und Schlechte wieder.“

“Und… was siehst du, wenn du mich anblickst?“

entgegnete Seraphin, während er seine Augen jetzt direkt auf die der exotischen Schönheit richtete.

“Sie sind von einem dunklen Braun, fast Schwarz. Alles könnte in ihnen verborgen sein…

…aber du machst keinen bösen Eindruck auf mich.“

lächelte sie ihn ohne Scheu an und auch Seraphins Züge wurden eine Spur freundlicher.

“Wie ist dein Name?“

fragte der Magier und wartete neugierig auf eine Antwort.

“Shadya… mein Name ist Shadya. Ich bin eine der Heilerinnen in unserer Sippe. Und wie lautet deiner?“

entgegnete sie, den Blick wieder in die Flammen gerichtet.

“Das ist ein schöner Name… ich heiße Seraphin und bin angehender Schwarzmagier.“
erwiderte er mit einem freundlichen Grinsen und einer spielerischen Verbeugung, welche prompt mit einem kleinen Lächeln belohnt wurde.

“Und was ist euer Weg, Seraphin? Ihr seht nicht so aus als ob ihr nur für einen Spaziergang gerüstet seit.“

„Nein, ein Spaziergang ist es wirklich nicht. Ich und meine Begleiter kommen aus dem Norden von Khorinis und… nun, wir sind auf dem Weg zu einer Abtei, besser gesagt zu dem, was davon übrig ist. In unserer Gruppe sind zwei Auserwählte mit deren Macht wir… naja, um ehrlich zu sein, wollen wir ein ganzes Heer von Untoten aufhalten und…“

er brach ab. Das Ganze klang nicht gerade glaubhaft und mit einem Seufzer hob er seinen Blick wieder in Erwartung ein spöttisches Schmunzeln in Shadyas Augen zu sehen. Doch er fand etwas ganz anderes vor, etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte und das ihn zutiefst erschreckte. Angst. Ihre Züge hatten auf einmal ihren angestammten Platz der Ruhe und Schönheit verlassen und waren stattdessen von Sorge gezeichnet. Sorge gepaart mit einem dunklen Wissen…

“…ihr wollt wirklich in die Abtei…?“

flüsterte sie leise. Dabei sprach sie den Namen ihres Zieles aus als wäre es etwas Verbotenes, das Böse persönlich und wenn man nur davon redete würde es einen auf der Stelle töten.

“Ja, dort müssen wir hin.“

entgegnete er, etwas unsicher geworden. Bei seiner Antwort schien sie noch ein bisschen weiter zusammenzuzucken. Langsam drehte sie sich endgültig zu ihm, ihr Gewand raschelte leise und vermischte sich für einen Moment mit dem Knistern der Flammen, bevor sie erneut zu Sprechen ansetzte.

“Tut es nicht….

Geht nicht dort hin, auf keinen Fall. Böses ist dort geschehen, jahrelang. Der Boden ist mit Blut getränkt und die Schreie der unschuldigen Seelen hallen für ewig in den Überresten dieses Gemäuers wieder. Mein Volk kennt die Geschichten über diesen Ort, sie wurden von Generation von Generation weitergegeben und haben über die Jahrhunderte nichts von ihrem Schrecken verloren. Keiner von uns war jemals dort und keiner wird jemals dorthin gehen. Sie sind als Warnung gedacht. Das Böse ist nicht verschwunden, es ist wie die Pest und klammert sich an jeden Strang, alles was dort kreucht und fleucht. Es weigert sich zu gehen und hält Ausschau nach weiteren Opfern.

Ich bitte euch, hört auf mich, geht nicht dorthin. Das ist kein Ort für Lebende…“

flüsterte Shadya und der letzte Satz wurde fast flehend. Seraphin hatte mit steinernem Gesicht gelauscht und während er jetzt in ihre Augen sah, spürte er wieder diese Unsicherheit in sich aufsteigen. Sie war keine billige Schwarzseherin, das spürte er. Sie erzählte die Wahrheit, obwohl er sich von ganzem Herzen wünschte sie würde lügen…

“Ich muss gehen. Es ist schon zuviel passiert, einer von uns hat bereits sein Leben gelassen und wenn sein Opfer nicht umsonst gewesen sein soll, müssen wir weitermachen. Außerdem gibt es noch eine viel größere Gefahr, und…wir können einfach nicht mehr zurück, nach all dem was passiert ist.“

entgegnete Seraphin, während er versuchte ihrem durchdringenden Blick standzuhalten. Einen Moment sah sie wirklich aus als wüsste sie nicht was sie von soviel augenscheinlicher Dummheit halten solle, aber dann begriff sie, dass er es wirklich ernst meinte. Sie musterte ihn noch einmal und ihr Blick schwankte zwischen Sorge, Bewunderung und Unverständnis. Dann seufzte sie tief und holte einen alten Lederbeutel hinter ihrem Rücken hervor. Seraphin hatte ihn bis jetzt gar nicht bemerkt. Nach kurzem Suchen hielt Shadya ihm schließlich einen Ballen zusammengeschnürter Blätter hin und die Luft wurde plötzlich von einem tiefen, alles durchdringenden Aroma erfüllt, welches offenbar von den nachtschwarzen Blättern dieser Pflanze ausging. Zögernd betrachtete er die junge Nomadin, dann griff er zu. Es fühlte sich weich, fast lebendig an aber war eindeutig eine Pflanze…

“Was ist das…?“

fragte er vorsichtig, während er die Blätter von einer Seite auf die andere wendete und neugierig dem feinen Geflecht von Adern unter der schwarzen Oberfläche folgte. Es sah fast aus als würden sie in einem fremden Rhythmus pulsieren…

“Wir nennen es Schattenkraut.

Es stammt aus meiner Heimat, hier im Norden ist es extrem selten, da die Pflanze nur im Süden wächst. Die Blätter besitzen eine starke Heilkraft und helfen gegen fast Alles. Sie lindern Schmerzen, Fieber, Krankheiten und schützen vor Wundbrand und Entzündungen aller Art. Vieles jedoch wurde noch nicht ausprobiert, ich glaube es ist in der Lage noch weitaus mehr zu wirken…
Nimm, ich habe genug davon…“

antwortete die Nomadin mit einem schwer zu deutenden Blick, während sie den Beutel wieder schloss und unter ihr Gewand schob. Einen Moment starrte Seraphin sie verwirrt an, doch bevor er etwas erwidern konnte, schallte eine Stimme durch die Nacht und Worte in einer fremden Sprache erklangen. Shadya wandte sofort ihren Kopf und setzte zu einer Antwort an.

”Sálo, sálo, nar tebê…“

rief sie in die Dunkelheit zu einem der Zelte hinüber, bevor sie sich wieder an Seraphin wandte.

“Meine Mutter ruft, sie ist ebenfalls Heilerin und braucht meine Hilfe, einer unserer Leute wurde gestern von einem Schattenläufer angefallen…
Nimm die Pflanzen, sieh es als ein Geschenk von mir. Sie sind kostbar, aber solange sie dazu helfen das Böse in der Abtei zu besiegen und sei es nur, um seine Gegner zu stärken, ist es nicht umsonst. Ich hoffe, ihr werdet erfolgreich sein, von ganzem Herzen…

Viel Glück, Magier Seraphin…“

entgegnete Shadya. Einen Moment hielt sie seine Hand, ganz fest, bevor sie ihn einfach stehen ließ und in der Dunkelheit verschwand. Er wollte ihr noch etwas hinterher rufen, aber schon war sie um die nächste Zeltwand und nicht mehr zu sehen. Nachdenklich betrachtete er die schwarzen Blätter zwischen seinen Fingern. Dann schob er sie vorsichtig in eine Tasche unter seinem Mantel, sorgsam darauf achtend, dass sie nicht gequetscht oder beschädigt wurden. Ob er sie noch einmal wiedersehen würde? Er wollte sich bedanken, nicht flüchtig, sondern angemessen. Auch wenn sie ihm das Geschenk nur gemacht hatte, weil sie sich selber wünschte dass das Dunkle in der Abtei für immer wich, so war es trotzdem eine Sache, die ihnen half. Kurz überlegte Seraphin ernsthaft, ihr zu folgen. Dann verscheuchte er den Gedanken, sie waren fremd hier und vielleicht würde es falsch verstanden werden. Er sollte sein Glück nicht unnötig herausfordern, wenn es ihm doch vorhin schon in Form der schönen Nomadin erschienen war…

Und von einen Augenblick auf den Anderen waren die Trauer und der Schmerz der letzten Tage vergessen. Von irgendwo her schien ihn plötzlich eine neue Kraft zu durchfluten und ein Lächeln erschien auf den Zügen des Magiers. Veltrins Tod würde nicht umsonst gewesen sein. Der Krieger war nicht der einzige, dem an der Bekämpfung der Abtei etwas lag, es gab noch Andere. Und sie würden sie nicht enttäuschen...

Zufrieden kramte er etwas Proviant aus seinem Rucksack hervor. Während er aß und dabei den ersten morgendlichen Gesängen der Vögel lauschte, genoss er das Gefühl der Zuversicht, welches ihn plötzlich wie ein frischer Wind umspielte und seinen Geist aus dem trüben Gefängnis der Hoffnungslosigkeit befreite…


14.03.2004 05:23#160
Renata Der Tee war längst getrunken, als ein schweigsamer Hilias zur Gruppe zurück kam. Einer ihrer dunkelhäutigen Gastgeber hatte gerade ein Lied in einer unbekannten Sprache angestimmt, als eine lärmende Gruppe von kräftig gebauten hellhaarigen und rotwangigen Kriegern das etwas abseits brennende Küchenfeuer ansteuerten, an dem etwas großes tierisches auf einem Spieß gedreht und gebraten wurde. Die Küchenmagd, die gerade noch den Braten wendete, wurde kurzerhand gepackt und buchstäblich auf die Seite gestellt. Dann blitzten auch schon die ersten Messer und innerhalb kurzer Zeit war der Grillspieß leer - bis auf das Skelett des Tieres.

Die derb-fröhliche Ausgelassenheit der meist gelb- oder rothaarigen Krieger hatte etwas Ansteckendes und ließ die Gruppe eine kleine Weile aufhorchen und den vor ihnen liegenden düsteren Pfad vergessen. Eine kleine Weile nur - solange, bis Hilias ihren baldigen Aufbruch am nahen Morgen kund tat. Die meisten versuchten danach, eingeschmiegt in den weichen trockenen Sand in der Nähe des Feuers und eingerollt in ihre Decken noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Ein fast aussichtsloses Unterfangen angesichts der lärmenden Gruppe Nordmänner. Trotzdem schien die Magierin eingeschlafen zu sein, denn allzu bald holte einer der Gefährten sie durch ein leichtes Schütteln zurück in den gerade dämmernden Tag.

Der Aufbruch war schnell und ohne große Umstände. Hilias führte die Gruppe zu ihrem Ziel, einem drachengeschmückten Schiff, das im seichten Flachwasser unweit des Zeltlagers dümpelte. Die Besatzung, die in der Nacht noch so fröhlich lärmenden Nordmänner, waren jetzt schweigend damit beschäftigt, die Passagiere an Bord zu hieven und das Segel in den Wind zu drehen. Nur einer der Seeleute redete auf die Gruppe in einem unverständlichen Kauderwelsch ein, das niemand zu verstehen schien. Das allgemeine Unverständnis in den Gesichtern der Gefährten war es wohl, das den Krieger dazu brachte, seine Rede auf einzelne Schlagworte zu kürzen und diese auch sehr langsam auszusprechen. Erst dann war es den Magiern möglich, in seinen Worten eine alte, lange nicht gehörte und fast vergessene Sprache zu erkennen: darin enthalten war lediglich die schlichte Aufforderung, nicht im Weg herum zu stehen und sich zum Bug des Schiffes zu begeben.

Das Holz des Schiffsmastes knarrte und knarzte, als der Wind das Segel blähte und das Schiff in südliche Richtung Fahrt aufnahm. Mit den ersten Wellen begann der Horizont auf und ab zu wippen - und der Magen Renatas wollte es ihm partout gleich tun. Da war es besser, sich einfach mit dem Rücken an der Reling auf den Boden zu setzen und sich dem Anblick des schwankenden Meeres zu entziehen. Hilias stand nicht weit entfernt, das brachte ihr die Muße, die körperlichen Veränderungen, die Hilias in den letzten Tagen erfahren hatte, genauer und aus der Nähe zu betrachten: die Haut war lehmfarben, von seinem einst roten Haar war nicht mehr viel übrig, die kümmerlichen Reste waren ebenfalls eher gräulich. Die feinen Strukturen seiner Ohrmuscheln waren fast nicht mehr vorhanden, flach und wie abgeschliffen wirkten sie. Als er sich in Richtung Heck wandte, sah sie, dass eine Hand etwas festhielt, was an einer Kette um seinen Hals hing. Auf seinem Handrücken begann die Haut bereits, in Schuppen abzublättern. Er schwand zusehens. Nein, viel Zeit blieb ihm und damit der Gruppe wohl nicht mehr.




14.03.2004 16:20#161
Hilias Das Schiff schnitt ruhig, fast gelassen durch die See. Möwen kreischten am Himmel.
Hilias stand am Heck, seine Arme stüzten sich auf die Relling und er schaute verträumt auf die schwindene Küste am Horizont. Sein Geist war frei von Überlegungen, Gedanken oder Emotionen.
Seine Augen, desen kräftiger Feuerrotton immer mehr ins Farblose Blassrosa abglitt, schienen ohne Leben, ohne Ziel umher zustreifen.
Alles verliert den Halt...ich verliere den Halt zu allem... dachte er schleppend.
Er wurde sich langsam bewusst, das er wirklich zu schnell sterben konnte. Sein Körper verging immer mehr. Seine Haut, blass, fast wächsern, bekamm langsam dunkle Stellen oder blätterte wie alte Farbe von einer Holzwand ab.
Sein Bart war nun völlig ergraut, nur noch einzelne rosa Strähnen zeugten von der Kraft die mal in ihm gesteckt hatte.
Er war dem Übergang nicht mehr fern. Bald war es geschehen. So oder so.Sein Blick fiel auf die ledernen Halsbänder, an denen die Suchsteine befestigt waren. Die Steine schlummerten friedlich in seinen gefalteten Händen. Zwei Steine für zwei Medien. Zwei Medinen eines Dreigestirns. Es überkamen ihn die alten Zweifel. Diese aussichtlose Mutlosigkeit. Was konnte er tun, außer hier stehen und der geistlosen Stille seines Verstandes zu lauschen.
Hilias raffte sich auf. Das führte zu nichts. Er musste seine Karten öffnenen und sich Hilfe holen. Er kam allein nicht weiter. Er würde seine engsten Vertrauten einweihen und natürlich Renata. Obwohl er in letzter Zeit ihre Nähe scheute. Nicht weil er sie nicht leiden konnte oder etwas dergleichen. Es war ehr ein körperliches Wiederstreben. Ein Wiederwillen, der ihn fern hielt. Und er ahnte auch warum.
Je nähr wir unserem Ziel kommen, desto fremder werden wir uns. Beliar und Innos stoßen sich nunmal ab...Wäre das anders, wenn wir vollzählig wären?Hilias hätte das nicht beschwören können, aber er war sich sicher, das es so gewesen wäre.
Er verließ die erhöhte Plattform des Achterdecks und kletterte die niedriege Leiter runter. Er begab sich auf die Suche nach Rhodgar, Seraphin und Renata. Sie würde zu reden haben. Wahrscheinlich eine lange Unterhaltung.


14.03.2004 18:07#162
Renata Jetzt, wo das Schiff vom Wind gen Süden getrieben wurde, hatte sich die Gruppe der Abenteurer über das ganze Deck verteilt. Unter dem geblähten Segel hindurch konnte sie von ihrem Platz am Bug das komplette Schiff überblicken: Carras, Tarim und Lama waren mit Schwertkampf-Übungen auf dem erhöhten Teil am Heck beschäftigt. Ceron unterhielt mit einem der Nordmänner. Hilias kam gerade die kleine Treppe von der Heckplattform herunter und steuerte auf Seraphin und Rhodgar zu, die plaudernd mittschiffs an der Reling lehnten. Eine kleine Weile redete er auf die beiden ein, dabei flogen immer wieder Blicke zu der Magierin herüber.

Noch ein gegenseitiges Nicken der Drei, dann durchquerten sie den schwankenden Schiffrumpf in Richtung Bug, offensichtlich zu Renata hin. Sie war gespannt auf das, was sie zu sagen hatten. Irgendetwas was im Gange. Für diese Erkenntnis brauchte sie keine Visionen.



14.03.2004 18:39#163
Hilias Der Steinmetz hatte mit kurzen Worten Seraphin und Rhodgar erklärt, das es wichtiges zu besprechen gab. Die Magier hatten ernste Blicke getauscht und war neugierig dem Sterbenem gefolgt.

Renata wartete schon am Bug. Sie sah besorgt aus. Ihre Intuition ist stark...Doch Hilias bemerkte mit jedem Schritt wie ein unbestimmte Unruhe seinen Geist ergriff. Alle Sinne war zum Zerreisen gespannt und ihr Quell schien die Frau zu sein. Er zwang sich zu festen Schritten, nickte der Frau zu und senkte schnell den Blick. Wenn sich ihre Augen trafen war es am Schlimmsten. Schwindel ergriff ihn dann und er roch verbranntes Metall in der Luft. Und Kupfer...der Gestank von gerinnem Blut. Aber es war körperlich. Er hatte seinen Gefühle unter Kontrolle.

"Setzt euch, bitte." sprach er ernst und deutet auf den Boden. Die anderen sahen sich erneut besorgt an.
"Es gibt viel zu besprechen. Es ist in letzter Zeit so viel geschehen..." begann Hilias, als es sich alle bequem gemacht hatten.

"Das will ich meinen." sagte Rhodgar bitter Lächelnd. Seraphin und Renata sah Hilias nur gespannt an.

Der Steinmetz sammelte seinen Gedanken. Wie sollte er beginnen? "Ihr habt die Geschichte über das Dreigestirn gehört. Veltrin hat sie uns erzählt, als wir vom Sumpflager aufgebrochen sind. Drei Medinen waren erwählt worden, um die Abtei nieder zu werfen."
Die Zauberkundigen sagten nichts, warteten nur ab. Ihr Gesichter waren weiter neugierig.
"Veltrin gab mir dies...an den Speer gebunden..." Hilias zog die Steine an den Lederschnürren hervor. Rot und schwarz. Er hielt sie in den Kreis. "Zwei Stein für zwei Medien. Zwei Medinen eines Dreigestirnes..." sprach Hilias düster. Und wartete. Das sie von allein drauf kamen, was falsch war.Er begann seelenruhig, sich seine Pfeife zu stopfen, während er die Gesichter der drei Freunde aufmerksam musterte.



14.03.2004 18:42#164
Ceron Ceron hatte die ganze Zeit über, seit ihrer Abfahrt auf dem Deck, lässig an den Mast gelehnt. Von den Leuten im Lager hatte er gehört, dass sich unter den rauen Barbaren ein Gelehrter befinde, einer die eine weitum bekannte Sprache beherrschte. Sein Blick schweifte über die Nordmänner, vom Sehen her schaute keiner aus als ob er den Wortschatz eines Papageien übertraf. In seinem Rücken war das Klirren von Schwertern zu hören, vor sich fing sein Auge er die bildhübsche Magierin Rena ein, am Bug sitzend und in die Weiten der See blickend. Ceron wollte aufstehen und sich erheben, als sogleich ein stämmiger und grossgewachsener Nordmann aus dem Lagerraum kam. Er schien die Proviantliste zu führen, Ceron trat zu ihm.

"Hallo, ich bin Ceron und wie nennt ihr euch?"
Der Mann drehte sich ab, dies war wohl doch kein Gelehrter. Ceron betrat vorsichtig den Lagerraum, dort redeten zwei Männer in einer sehr unverständlichen Sprache miteinander. Ceron schlich sich an die Männer heran, hinter einer grossen Kiste voller Fleisch hielt er inne. Das Schiff bewegte sich hier unten viel stärker, da viel ein Gemüsekorb auf den unvorbereiteten Ceron und dieser schrie auf, oder wollte es zumindest. Denn sein Schrei verstummte an seinen Lippen, die Männer würden auf ihn aufmerksam. Ceron legte sachte den Korb beiseite, da kullerten aber einige Äpfel auf den Boden. Schnell hatte Ceron sie eingesammelt, als die Männer auch schon näher kamen. Der eine wies den anderen anscheinend an den blinden Passagier von Bord zu werfen. Einer der Hünen kam auf Ceron's versteck zu. Ceron lief es eiskalt den Rücken hinunter, ein Mann solchen Ausmasses brauchte keine zwei Hiebe um den Drachling einen Kopf kleiner zu machen. Der Mann griff mit der Hand zwischen die Kisten und ertastete wolligen Stoff, er schrie etwas. Ceron biss wie verrückt auf seinen Lippen herum, was würde der mit ihm anstellen?

Ceron wurde in die Luft gehoben und unter lautem Gebrülle aufs Deck getragen, dort schmissen die beiden Riesen den Drachling vor die Füsse eines anderen Nordmannes. Dieser sprach zu ihnen, sie sollen verschwinden, oder so etwas ähnliches, Ceron verstand sie ja nicht.
Bei diesem Nordmann handelte es sich um den Gelehrten, er packte Ceron an seiner Robe und wollte ihn in die Höhe wuchten als dieser dem Manne einen ganz finsteren Blick zuwarf. Seine eine Hand wanderte zum Erzdolch, die andere deutete auf die Robe. Würde es lange dauern bis dieser begreifen würde, dass Ceron keine Echse sondern ein Schwarzmagier war? Der Gelehrte bekam es langsam mit der Angst zu tun, sicherlich stellte er sich die gleichen Fragen, die sich auch Ceron in diesem Moment stellte. Wer ist er? Kann er meine Sprache?
Diese Fragen wurden schon bald beantwortet, denn alsbald Ceron seine Robe vom Schmutz, durch einige Klopfbewegungen, gereinigt hatte, sprach der Nordmann: "Was suchst du hier, Wesen der Sonne?"

Ceron begriff schnell welche Sprache ihn mit dem Nordmann verband, er hatte sie damals bei der Tochter des Dorfältesten gelernt. Die Frau, die ihn ausnutzte, ihn missbrauchte.
Ceron antwortete weise: "Hör gut zu, alter Mann, ich sage es nicht zweimal. Der Schein trügt sich, du achtest zu sehr auf das Äussere. Du hast Recht, mein Körper liebt die Sonne, vor allem in dieser Echsenform, doch ich bin ein Diener der Finsternis. Also überdenke zuerst gut und weise bevor du mich deklassierst."
Der Mann wiederum meinte: "Ach so, ihr gehört also zu der Gruppe, meine Krieger meinten sie hätten dich im Lagerraum gefunden, das erklärt also alles. Du hast Hunger. Weisst du was? Wir werden nun etwas essen gehen, ich habe nämlich auch Hunger. Und lass uns die Sache von vorhin vergessen, ja?"

Das waren ja gute Neuigkeiten für Ceron, der wollte ihm gar nicht das Fell über die Ohren ziehen, und sogar zu einem Mahl lud er ihn ein. Der Gelehrte führte ihn zu einem kleinen Tisch an Bord. Er reichte Ceron einen Brotlaib und ein grosses Fleischstück, dieser liess seine spitzen Drachenzähne in die Beute schnellen und zerhackte das Stück in einigen Bissen. Dies schien dem Gelehrten Eindruck zu machen und er fragte Ceron, wie es zu der Transformation kam, worauf Ceron gleich sein Essen fallen liess. Stunden mussten sie da gesessen haben und über die Transformation, die Gestirne der Götter und ihre Herkunftsorte geredet haben. Ceron erfuhr so einiges über die Nordmänner und deren Herkunft.
Erst als die Nacht hereinbrach hatten die Beiden ihr Gespräch beendet, der Nordmann setzte sich dann zu Ceron. Aus seiner Tasche zauberte er eine Art Flasche, aus welcher es eingehend nach Alkohol roch. Ceron winkte dankend ab, er würde sich nichts aus dem Zeug machen, oder wie der Gelehrte es zu nennen pflegte, der Schlachtentrunk, obwohl jener betonte dass es eine grosse Ehre sei aus dem Horn eines Nordmannes zu trinken. So blieb Ceron neben dem Gelehrten sitzen und starrte abwechselnd den Mann und den Himmel an.



14.03.2004 21:01#165
Tarim Tarim hatte die Gastfreundschaft des Händlerlagers genossen. Auch wenn es kein Sumpfkraut gab, hatte er sich Tabak besorgt. Irgendwie brauchte er immer etwas zu rauchen. Er freute sich auf die Bootsfahrt. Er würde endlich wieder mal dazu kommen zu angeln. Dafür hatte er sich noch Angelhaken und -sehne gekauft. Man wusste ja nie was passieren würde. Nur leicht schlummerte er am Lagerfeuer. Gedanken an Veltrin und der Lärm der Besatzung ihrer Transportmöglichkeit machte ihm zu schaffen. Er kannte nicht gut schlafen, jedoch war es halbwegs erholsam. Als sie auf dem Drachenboot lossegelten, genoss Tarim den frischen Wind, der ihm sein langes braunes Haar durcheinander blies. Erst dachte er darüber nach zu angeln, doch dann kam Carras zusammen mit Lama auf ihn zu. „Tarim, dort hinten“, Carras deutete auf den Bug, „ haben wir die Möglichkeit unser Training fortzuführen. Es ist auf jedenfalls genug Platz. Ob uns die Besatzung des Schiffes davon abhält werden wir noch sehen. Kommt.“ Tarim nickte nur und ging, genau wie Lama, Carras hinterher. Endlich ging es weiter. Das, was ich bisher gelernt habe, habe ich ja nun genug geübt. Tarim dachte zuversichtlich zurück an die letzten Kämpfe.



14.03.2004 21:20#166
Carras Ein Grinsen spiegelte sich auf Carras´s Gesicht wieder, er freute sich.Es war einer der wenigen Momente wo ihn dieses Gefühl überkam: Training oder Unterricht.
Er nickte Tarim und Lama zu, sie sollten aufpassen. genaugenommen nur Lama,Tarim kannte die Grundschläge schon.

Er zog sein Edles Bastardschwert mit einem Sirren des Schwertes langsam heraus und begann die Grunschläge noch einmal zu schlagen.
Er zog das Schwert herunter, nutze die Geschwindigkeit und zog es hoch. Dann ließ er es locker und schlug einen kleinen Haken nach rechts um kurz darauf wieder nach links abzuschweifen.
Das wiederholte er noch ein paar mal in verschiedenen Variationen und erlaüterte Lama noch einmal langsam wie er das Schwert zu halten hatte und wie er die Beine am besten könnte.

"Halt das Schwert fest, aber nimm nicht so viel Spannung in den unterarm, und nicht zu verkrampft. Ich denke du wirst es trotzdem falsch machen,hat bisher jeder.
Deine Beine....das rechte am besten nach hinten, so dass du ein Standbein hast mit dem du dich abstützten kannst wenn du schlägst...."

Er nickte Lama noch einmal zu, jetzt sollte er.




14.03.2004 21:37#167
Teufelslama Südländische Händler, ein fröhliches und freundliches Völkchen, sofern sie ein Geschäft witterten, und diese mussten den Fang des Jahres gemacht haben. Dennoch genoß Lama die Wohnlichkeit des Lagers in vollen Zügen. Das würzige Fleisch, der gute Wein, das heisse Bad. Nur der Schlaf viel nicht so gut aus wie erwünscht. Die lärmenden Barbaren die in das Lager eingefallen waren wussten dies nur zu gut zu verhindern. Solange sie jedoch gute Seemänner waren und die Gruppe sicher an ihr Ziel führen würden sollte es dem Soldaten egal sein. Zumindest sollte es auf der Überfahrt nicht zu all zu großen Problemen kommen, wer würde sich schon mit solchen Fleischbergen anlegen? Naja, vielleicht die Armee der Untoten aber sonst?



Mittlerweile waren sie seit einiger Zeit auf See, das lange und schmale Drachenboot durchschnitt die Wellen wie ein Messer warme Butter. Carras sammelte ihn auf und schritt gemeinsam mit Tarim zum Bug des Schiffes auf eine kleine Plattform, das eigentliche Training sollte nun wohl beginnen.

Der Lehrmeister zeigte eine Schlagfolge, wieder und wieder damit Lama sie sich einprägen konnte. Dann erläuterte er wie sein Schüler das Schwert zu halten habe und wie er seine Beine positionieren sollte.



Also gut, so schwer sah das ja gar nicht mal aus. Das Rekrutenschwert wurde aus der Scheide gezogen, wie war das nochmal? Rechtes Bein nach hinten, gut dann mal los.

Wie sein Meister vor ihm zog er das Schwert hinunter doch hatte er viel zu viel Schwung aufgebaut und stolperte so seiner Waffe hinterher. Nochmal auf Anfang diesmal mit weniger Energie, seine Bewegungen glichen denen seines Meisters doch waren sie viel zu ungelenk und langsam.

"Du hälst den Griff viel zu fest, lass etwas lockerer."

Locker lassen? Auch gut. Wieder schwang er den kalten Stahl, als er einen Bogen beschrieb und die Waffe über seine Schulter hinweg sauste und zitternd im Mast stecken blieb.

"Ähm ja, das war jetzt zu locker oder? Bin gleich wieder da."
Das war es wohl was man peinlich bezeichnen konnte, nach einigen bösen Blicken der Seemänner die mitten in der Schussbahn gestanden hatten begnügten diese sich mit einem vom Bass schallenden Lachen.


Als der Waffenknecht wieder zurück auf der Plattform war betrachtete er den Blick seines Lehrers erst gar nicht, lieber fing er gleich wieder an. Langsam hatte er den Dreh raus, ihm kam ein Gedanke der dabei half. Romos sein Rabe, man musste das Schwert halten wie einen Vogel. Griff man zu fest zu drückte man ihm die Luft ab und erstickte ihn, ließ man zu locker flog er einem davon.

Ein ums andere mal vollführte er die Übungen, bekam langsam ein Gefühl für den Schwerpunkt der Waffe, für ihre Balance. Irgendwie war das ähnlich der Körperbeherrschung, es ging um Gleichgewicht, das Ausnutzen von Schwung, Kraft und Ausdauer.



14.03.2004 22:09#168
Tarim Lama machte Fortschitte. Das sah selbst Tarim. Das irgendwie sah es nicht gerade schön aus. Tarim versank gerade in Gedanken als Carrs in anbröllte: "Hey, Tarim. Hörst du mich?" Langsam kam Tarim aus den Gedanken zurück:" Ja, was, was, was ist?" "Zeig Lama die Grundschläge."

Tarim nickte nur knapp und zog das Kurzschwert, was er von Veltrin hatte. Veltrin Kurzschwert. Nicht oft benutzt, dadurch im tadellosen Zustand.Er starrte die Klinge so eine Weile an und stand einfach nur so da. "Tarim!!!", kam es mit genervter Stimme von Carras. Tarim erschauderte kurz und begab sich in Position. Hier, auf dem Meer, war er ganz in seinem Element. Er atmete Tief durch. Die Luft des Meeres erinnerte ihn wieder an die Gedanken, die er beim Training hatte. Wie das Angeln, schoß es ihm nocheinmal durch den Kopf. Schon lies er mehrmals die Klinge durch die Luft zischen. Immer mit kurzer Pause und danach einer anderen Kombination. Er war über sich selbst erstaund. Scheinbar fehlerfrei. Er konnte zumiendest nichts feststellen.



14.03.2004 22:25#169
Rhodgar Die steife Brise, die dem Schwarzmagus an der Reling durch sein Gesicht fuhr und seine Haare in allerlei Richtungen umher wehen ließ, war genau das, was Rhodgar nun brauchte. Plötzlich waren seine Gedanken wieder aufgehellt, er war aus seiner tagelangen Melancholie erwacht. Veltrin war tot, das war nunmal so und daran konnte er nichts mehr ändern. Folglich half es auch nichts, ihm auf ewig nach zu klagen, seine Trauerpflicht hatte er bereits mehr als erfüllt. Nun galt es, vorwärts zu schauen, und jede Sekunde seine Gedanken und Emotionen unter Kontrolle und vollends bei sich zu haben, sonst würden sie den Krieger gar noch eher wiedersehen, als den Gefährten lieb war.
Doch bewirkte der weite Ozean auch etwas anderes im Herzen des Schwarzmagiers. Beim Blick auf diese Herrlichkeit wurde ihm ganz anders, er verfiel in eine Art mystische Stimmung (noch konnte er sich das erlauben, schließlich hatten sie noch eine lange Seereise vor sich). Mit verträumten Augen summte er eine ferne Melodie, die er noch aus Kindertagen im Gedächtnis hatte, während sich sein Blick auf das prachtvolle Lichtspiel der untergehenden Sonne richtete.
Eine Nacht mehr, um diesen Albtraum zu ertragen,
Was muss ich mehr sagen?
Weinen war für mich nie eine Träne wert,
meine einsame Seele ist nur angefüllt mit Furcht

Lange Stunden der Einsamkeit
Zwischen mir und dem Meer

Das Gefühl verlierend,
die Hingabe findend.
Soll ich mich in Weiß kleiden und den Ozean durchsuchen?
Wie ich immer sein wollte...
Eins mit den Wellen!
Ozeanseele

Auf der Gezeitenlinie gehend höre ich, dass dein Name Engelsgeflüster ist.Etwas so wunderschön, dass es weh tut.
Ich wollte nur etwas wunderschönes werden.
Durch meine Musik, durch meine stille Hingabe.

Lange Stunden der Einsamkeit, zwischen mir und dem Meer...*

*Text: Nightwish - Oceansoul (deutsche Übersetzung)



14.03.2004 22:26#170
Teufelslama Carras unterbrach Lama, er hatte wohl gesehen das er so keine Fortschritte mehr machte. Nun wiess er Tarim an sein Wissen an den Soldaten der Miliz weiter zu geben. Doch irgendwie schien der Sumpfler im stehen eingeschlafen zu sein, der Hühne war schon kurz davor seinen anderen Schüler wach zu rütteln bis dieser sich endlich regte.


Doch dann ging es auch schon los, Tarim machte einige flüssige Bewegungen vor. Lama zog anerkennend eine Augenbraue hoch, der Novize war schon um einiges weiter als er.


Die Bewegungen des Soldaten waren hinkend im Vergleich zu seinem Mitschüler doch wurde er von Schlag zu Schlag besser, in kleinen Schritten zwar doch es wurde besser. Die Zeit verstrich schier endlos langsam und mittlerweile breitete sich Ermüdungsschmerz im Arm des Waffenknechtes aus. Ob das an fehlender Kraft oder doch an der noch unzureichenden Technik lag würde sich wohl noch herausstellen.


16.03.2004 00:16#171
Renata Für einen Außenstehenden mochte ihr Zusammensitzen einen geradezu harmonischen Eindruck machen, dachte die Magierin: Hilias, wie er an seiner Pfeife zog und kunstvolle Ringe aus Rauch wieder entließ, Rhodgar, wie er vor sich hin summte, Seraphin und sie selbst, wie sie den beiden anderen zusahen oder -hörten.
Aber ihr Anführer mied ihre Nähe, wich jedem Blickkontakt mit ihr aus. Er wich ihr aus. Gerade erst wieder: Hilias hatte immer noch - auch jetzt, während er seine Pfeife rauchte - die beiden Steine an ihren Lederbändern zwischen den Fingern baumeln. Als sie nach dem schwarzen Stein gegriffen hatte, war Hilias mehr als deutlich zurückgezuckt. Dabei hatte sie ihn nicht einmal annähernd berührt.

Sie hatte den schwarzen Stein genommen, ohne lange nachzudenken, unwillkürlich, ein Instinkt vielleicht. Hielt ihn dicht vor die Augen, um seine Einzelheiten zu betrachten, sah über ihn hinweg zu ihrem Gegenüber: “Schwarz, die Dunkelheit. Symbol Beliars.“ Dann deutete sie auf den roten Stein, der in Hilias´ Hand geblieben war, auch er blank poliert: “Rot, die Farbe des Feuers. Die Farbe Innos´. Wenn diese Steine die Auserwählten repräsentieren, ist die Verteilung klar bis hierhin, denke ich.

Doch Du sprichst von einem Dreigestirn. Was ist mit dem fehlenden Element? Wo finden wir es, wo ist der blaue Stein? Oder besser: wer ist es?”


17.03.2004 18:59#172
Hilias Hilias war vor Renata Händen zurück gewichen, unwillkürlich, aber für alle deutlich. Jetzt sah er zu Boden.
Das fehlene Element. Renata hatte es ausgesprochen. Es war aus dem Sack.Der Steinmetz seufzte schwer. "Ich weiß nicht, wo das dritte Medium ist. WEnn es wirklich Schicksal ist und unser Weg schon vorher bestimmt ist, werden wir es sicher noch auf unserem Weg finden."

Seine drei Freunde sahen ihn mit fragenden Augen an. Hilias erkannte es deutlich. Die Zweifel, die sie hatten und die brennende Frage, die sich gleich auf die erste anschloss.
Was, wenn es kein drittes Medium gab? Was, wenn das Medium des Gottes Adanos fehlte und weiter hin fehlen würde? Was würde das bewirken?
"Ich hab keine Ahnung, was passiert, sollten wir das dritte Medium nicht finden. Aber das scheint mir auch nicht unsere" -er deutete auf Renata-" Aufgabe zu sein. Wir müssen es notfalls ohne Adanos Gesandten versuchen." Und werden dann ganz sicher den Tod finden...wir alle...
Hilias sog an seiner Pfeife, der Rauch fühlte kalt und irgendwie verfallen an. Tod eben...
"Wie schätzte du unsere Überlebenchancen, ohne Adaons Hilfe, Hilias. Sei ehrlich." fragte Seraphin mit blassem Gesicht. Die beiden anderen Magier schauten unbehaglich in das Gesicht des Steinmetzes.

Rotglühende Punkte erwachten in den Augen Hilias. Das Feuer der Pfeife war heiß und noch lebte es. Ein wenig noch.

"4 zu 100" sagte Hilias mit ausdrucksloser Stimme. Er wusste nicht, woran er das fest machen wollte. Es war einfach ein Gefühl. Und in letzter Zeit verließ er sich nur noch auf seine Gefühle. Den einzigen Kompass, dem er noch traute.Die Magier sahen ihn fassungslos an.
"Ihr wollte mir nicht erzählen, das sich das in eueren Ohren nicht richtig, nicht wahrhaftig anhört. Ihr fühlt es doch auch. Wir alle spüren, wie schlecht unsere Chancen stehen."
Seine drei Freunde sahen betreten zu Boden.
"Tja, ich wollte euch nur sagen, wie ich die Dinge sehe." Hilias nahm einen weiteren Zug von der Pfeife.



17.03.2004 20:48#173
Rhodgar Dem Schwarzmagier waren während der Zeit noch Unmengen von alten Melodien eingefallen, meist handelten sie alle von fernen Ländern, von tapferen Helden, die dort einen heroischen Tod gestorben waren, von Mythen und Legenden. Doch ging es immer wieder um den Abschied, um den Abschied vom Leben, von den alten Freunden, von der Welt... als wäre alles in dieser Welt zum endgültigen Scheitern verdammt. Schicksal eben, wie Rhodgar es schon seit langem predigte. Es existierte nun einmal, und das, was er von den rauen Nordmännern auf dem Schiff so aufgeschnappt hatte, stufte er als gar nichtmal so dumm ein. Von einer gewissen Schicksalsgöttin Adeoné war da die Rede gewesen, von den allesumfassenden Händen ihrerseits, wie sie das Weltgeschehen leitet und lenkt. Ein Götzenbild sondergleichen, so war Rhodgars Meinung dazu. Er glaubte an das Schicksal, ja, aber nicht an eine derartige Gottheit, noch weniger in Person materialisiert. Sein eniziger und überzeugter Glaube hing am Herrn der Finsternis, und daran würde niemals jemand etwas ändern können. Weder Innos, noch Adanos, noch sonst irgendeine Kraft, von der gemunkelt wurde, sie könne über Leben und Tod entscheiden, konnten den eisernen Mauern seiner Überzeugung auch nur den kleinsten Sprung beifügen. Doch dem Schwarzmagus war es zuwider, mit den Gedanken zu jonglieren, dass eben jene Bestimmung si finster für ihn und seine Mitstreiter aussehen könne. Einfach unmöglich, wo Beliar doch stets seine schützenden Klauen über sie halten würde, wo sie auch waren. Es konnte einfach überhaupt nicht sein, dass sie mit diesem Boot in Richtung Untergang segelten. Nein, nicht solange er noch Kraft und seine Runen besaß, er würde kämpfen, wenn es darauf ankäme. Würde sich nicht einfach geschlagen geben, man sollte ihn in den Büchern als denjenigen niederschreiben, der sich der Gefahr gestellt hatte, anstatt vor ihr zu flüchten. Der Mutige stirbt nur einen Tod, während der Feigling tausend qualvolle Tode erleiden wird. Ein altes Sprichwort, mit welchem er stets augewachsen war. Vielleicht war sein Vater gerade deshalb ums Leben gekommen, hatte sich für jemand anderes geopfert... aber das waren alte Geschichten. Nun galt es, ihre eigene Lage einmal zu erkennen. Was konnten ihnen alle Mächte der Welt denn anhaben? Sie waren Kämpfer, und das Band ihrer Freundschaft würde wie ein unsichtbarer Schild wirken, über sie erhoben, um jeglichen Attacken zu trotzden. Wenn einer am Boden lag, würde ihm stets eine Hand gereicht werden, um aufzustehen, wenn einer nicht mehr weiter weiß, so würde er immer mit dem Rat der anderen Rechnen können. Was konnte ihnen denn da geschehen?

"...ja, was eigentlich?" Der Schwarzmagier war plötzlich aufgesprungen, hatte sich aus seiner Sitzhaltung erhoben und blickte nun in die erstaunte Runde. "Was kann uns denn schon passieren? Wir sind eins, wir können einander vertrauen und uns aufeinander verlassen. Warum Trübsal blasen?" Mittlerweile hatte er sich auf die kleine Kiste, an der er gelehnt hatte, gestellt, und redete nun in sozusagen poetischer Pose (man beachte die Alliteration)
auf seine Gefährten ein. "Ich sage, was solls? Fahren wir dorthin, wo wir Antworten finden. Schauen wir der Gefahr ins Antlitz! Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, von so ein paar modrigen Leichen, denen die Würmer schon zum Halse raushängen! Dies sind wir allen schuldig, die ihre Hoffnung in uns setzen. Bedenkt, was mit ihnen geschieht, wenn wir scheitern, die Gemeinschaft zerbricht, und das graue Heer seinen Weg fortsetzen kann. Was ist mit jenem, der starb, weil er sein ganzes Denken und die Dimensionen seines Glaubens in uns setzte? ICH SAGE, TUN WIR ES FÜR VELTRIN!"

Rhodgar war ziemlich überrascht von sich selbst, mit welchem Einsatz er diese Rede über die Lippen gebracht hatte. Einfach so, ohne groß darüber nachzudenken (hätte er dies getan, so wäre wahrscheinlich kein einziges Wort aus ihm herausgekommen). Mit erwartungsvollen Augen schaute er nun in die Gesichter jener, die sozusagen einen Rat bildeten, die mit geschmiedeten Klingen nichts anzufangen wussten, und daher beim Training der Kämpfer wohl nur fehl am Platze gewesen wären.



17.03.2004 21:13#174
Hilias Hilias blickte auf. Rhodgars flammende Ansprache hatte einige Gesichter augschauen lassen. Sollte er die Hoffnung der Männer zerstören? Sollte er? War er schon so weit?

"Ich höre dich reden wie einen Mann der in der Finsternis pfeift, weil er Angst vor den Schatten hat." sprach Hilias mit monotoner Stimme. Es kam fast lahm aus seinem Mund.
Rhodgar trat auf Hilias zu. "Was könnte schon..."
Mit einem schnellen Schwung erhob sich Hilias und trat auf den Magier zu."Du weißt nicht was wir gesehen haben." sprach er mit der selben lahmen Stimme weiter, doch seine Augen brannten fast so rot wie früher.
Rhodgar sah kurz Renata, die aber senkte zweifelnd den Blick."Such nicht bei ihr Hilfe, Rhodgar. Hoffnungen sind gut. Doch wir können weder hohle Frasen noch deine albernen Reden hier gebrauchen. Klarheit brauch unser Blick. Nicht hochmütige Blendung. Mut mag eine starke Waffe sein, doch unterschätze nie mehr unseren Feind oder unseren Weg." Hilias Stimme war so leer, seine Augen verloren den kurzen Glanz des Feuers. Er starb wieder. So setzte er sich nieder und schaute betrübt auf seine Hände.


17.03.2004 21:31#175
Rhodgar All der Enthusiasmus, der den Schwarzmagus eben noch voran getrieben hatte, seine aus Überzeugung gesprochenen Wörter preiszugeben, war mit einem Mal verflogen. Sofort begann etwas anderes in ihm überzuquellen, geradezu di Übermacht in ihm zu ergreifen. Es war die pure Wut. Wut, die sich seit längerem angestaut hatte, seitdem sie von Veltrin hatten Abschied nehmen müssen. Er hatte es in sich hinein gefressen, hatte versucht, seine Aggression durch das literarische Schreiben abzureagieren, was auch größtenteils geklappt hatte. Doch brannten sich ein solches Erlebnis un die damit verbundenen Emotionen natürlich in den Kopf eines jeden Menschen ein, und niemand war in der Lage soetwas einfach zu vergessen. Aber hinzu kam auch noch, dass Hilias ein weiteres Mal seinen Her und Gebieter angriff, dem Rhodgar doch geradezu fanatisch folgte, blind seinem Willen folgte. Im Schatten verkreichen nannte er also die ehrwürdige Macht, die den Schwarzmagiern verliehen worden war? Verkriechen? Es ging dem Zornigen weniger um den Angriff auf seine persönliche Ehre, doch wenn Hilias an diesem Vorwurf festhielt, so hieß das, dass zugleich Rena und Seraphin, überhaupt all die bewundernswertesten Mitglieder des Zirkels, er dachte dabei an Meditate, den Don, und viele andere noch, dass jene ein Haufen von Feiglingen waren? Es war, als ob ein Fass gefüllt mit roter Tinte vor seinen Augen umgekippt worden wäre, denn nach und nach nahm jene aggressive Farbe Besitz von seiner Sichtweise ein.

"Das ist also der wahre Hilias? Ein Mann, der... nein, noch nichtmal ein Mann, ein lebender Toter, der noch zu Lebenszeiten noch nichteinmal fähig war, sich vor dem eindringen eines Dämons zu schützen? EINe KREATUR, ZUERST GIERIG HERANGEZOGEN VOM DUNKLEN HERRSCHER, DANN JEDOCH WIEDER AUSGESPUCKT? Ihr seid des Todes genauso unwürdig wie des Lebens. Wenn ihr mit einer solchen Einstellung an die Sache herangeht, dann... dann bindet euch doch gleich einen Stein um den Hals und springt in die Fluten, dann müssten wir euch wenigstens nicht länger ertragen. IHR KOMMT EUCH SO WICHTIG VOR, ZERFLIEßT QUASI IN SELBSTMITLEID! Aber ich vergaß, ihr ja soviele schreckliche Dinge gesehen... NA UND? Denkt ihr, mich würde dies alles gar nicht berühren? Denkt ihr, ich habe keine Furcht? Doch ich weiß mit jener umzugehen, sie zu verdrängen, und positive Gedanken in ihre Stelle zu setzen! Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann tut es mir Leid, dann verschwindet doch! VERSCHWINDET!" Eine Zornesträne rann dem Schwarzmagus über die Wange, während er wild mit dem Arm auf die ewigen Weiten des Ozeans deutete. "Da könnt ihr von mir aus hingehen, wir kommen auch ganz gut ohne euch zu recht. Ihr... IHR HÄTTET AN STELLE VELTRINS STERBEN SOLLEN, DANN WÄRE EURE BEMITLEIDENSWERTE SEELE WENIGSTENS NICHT LÄNGER GEPLAGT UND AN DIESEN JÄMMERLICHEN KÖRPER GEBUNDEN! VERDAMMT!"

Ein Fußtritt gegen die Kiste, auf der er eben noch gestanden hatte, und schon war er abgerauscht, und hatte sich ein paar Meter weiter an die Kajüttenwand gelehnt, wo er zusammen sank und für sich hin wütete. Nun, das war eigentlich eher mehr ein Trauerspiel. Vergleichbar mit der Szene, als Rena ihn im Kastell verängstigt zusammengehockt an einer Säule lehnend aufgefunden hatte. Er war halt einfach verdammt emotional, dieser Schwarzmagus. Natürlich hatte er kein Wort dessen, was er gesagt hatte, wirklich so gemeint. Doch wie gesagt, er war einfach emotionsgelenkt und zusätzlich hatte es in der Vergangenheit ja auch schon einmal einen großen Konflikt zwischen ihm und Hilias gegeben. Doch das war momentan egal. Dies war einer der Momente, in dem die ganze Welt ungerecht war.


17.03.2004 21:55#176
Ceron Cerons Kopf schlug einmal hart auf den Fussboden. Hätte er nun Haut gehabt, hätte es ihm Holzsplitter in die Stirn gejagt. So ertönte ein dumpfes Klopfen, als der Kopf des Drachlings auf dem Holzboden aufschlug, der Boden wankte ein wenig. Na klar, immer noch waren sie auf See. Die Nordmänner und der Gelehrte, Ceron konnte wohl doch nicht widerstehen und hat trotzdem an der Nordmannspfeife gezogen. Den Alkohol jedoch lehnte er ab. Der Gelehrte lehnte über der Reling, seinen Kopf über das Wasser halten entrann Schwelle um Schwelle sein eben zu sich genommenes Mahl seinem Körper und vermischte sich mit dem Salzwasser des Meeres.

Ceron setzte sich wieder zu ihm, als dieser sich wieder erholt fühlte. Der Gelehrte begann zu sprechen von den Kreaturen der Weltmeere. "Ich wusste es doch, in dieser verdammten Nacht hat unser Klabautermann uns verlassen. Klabautermänner sind die Geister des Schiffes, haben zündrote Köpfe und weiße Bärte, Kobolde sind es. Man sagt, wenn der Klabautermann das Schiff verlässt wird es bald untergehen. Diese Kobolde verfügen über einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, und Untaten vertreiben ihn."
Ceron schaute dem Gelehrten tief in die Augen.
"Sind das nicht diejenigen Kerle, die mit ihren Matrosenkleidern rumgeistern und mit den Kalfathammern die Planken, die ausgebessert werden müssen, anzeichnen?"
"Doch, beim Drudenfuss, ihr seid gut informiert. Aus dir kann noch mal was werden Jungchen, doch nun bringe mich zu meinem Schlafplatz. Ich will beten, dass er wiederkommt, was soll denn bloss geschehen sein? Sicher war es bloss ein Missverständnis!"

Ceron führte den verstörten Greis an seiner Hand zu seinem Schlafplatz, dort verabschiedete er sich von ihm und begab sich zu seinem eigenen Plätzchen, wo sein kuscheliges Schattenläuferfell nur schon auf ihn wartete.


17.03.2004 22:25#177
Seraphin Seraphin hatte bis jetzt nur schweigend zugehört. Ihm erschien das Ganze noch immer so unwirklich wie am Anfang und eigentlich konnte er nicht fassen dass er in so etwas hineingeschlittert war. Andererseits... er hatte das bekommen, was er wollte, Abenteuer. Auch wenn der Erste ihrer Gruppe diese breits mit dem Leben bezahlt hatte, so war sich doch fast jeder des Risikos bewusst gewesen. Und Veltrin wohl am Meisten...

Doch konnte man all das wohl nicht mehr nur als eine Erfahrung, ein "Abenteuer" ansehen. Es war viel mehr und viel... wichtiger...

Trotzdem, auch wenn Hilias ihnen schwarze Tage prophezeite und die Chancen schlecht standen, ihnen blieb sowieso nichts anderes mehr übrig. Außerdem, Veltrin hatte sein Leben bestimmt nicht dafür gelassen das sie jetzt den Kopf in den Sand steckten und umkehren. Allein bei diesem Gedanken drehte sich Seraphin der Magen um (welcher auf das monotone Schaukeln des Schiffes bis jetzt erstaunlich ruhig reagiert hatte). Der Krieger Gorthars war kein Mann gewesen, der sein Leben einfach so für eine belanglose Sache wegwarf. Obwohl der Magier ihn zunächst einfach nur für eines dieser stumpfen Muskelpakete mit mehr Kraft im Schwertarm als Hirn im Haupt (man beachte die Alliteration) gehalten hatte, wurde dieses Bild schon recht schnell von einem anderen verdrängt. Und das war mit den Farben "Mut" und "Stärke, aber auch "Intelligenz" und "Treue" gemalt worden, welches zusammen mit der Leinwand aus "Härte" ein perfektes Kunstwerk ergeben hatte:

Veltrin, den Krieger der wilden Länder Gorthars.

Nein, dieser Mann würde sein Leben niemals für eine belanglose Sache opfern. Und Seraphin würde dieses Opfer nicht ausschlagen und seinen unschätzbaren Wert dem Versagen, gepaart aus Angst und Hoffnungslosigkeit, Preis geben. Überhaupt, wohin sollten sie denn zurückkehren wenn man den Worten Veltrins und den Visionen der beiden Medien Glauben schenken konnte? Nach Khorinis? Laut ihnen würde es dann in Schutt und Asche liegen! Damit erübrigte sich die Frage von selbst, obwohl sie sowieso nicht wirklich Thema dieses Gesprächs zu sein schien. Daran Umzukehren war bestimmt schonmal gedacht worden, aber niemals wirklich in Erwähnung gezogen. Erst seit Veltrins Tod, als der Schlange sozuagen der Kopf abgeschlagen wurde, erst seit diesem Moment schien sich eine gewisse Hoffnungslosigkeit unter den Gefährten breit gemacht zu haben, welche sich in den verschiedensten Handlungen und Gefühlen äußerte. Gerade bekam er das Beispiel des jungen Schwarzmagiers Rhodgar zu sehen, welcher nun auf seine Weise die entmutigenden Worte Hilias kommentiert hatte. Und Seraphin verstand seinen Freund nur zu gut, er hatte ehrlich gesagt fast nichts anderes von ihm erwartet. Zu mal er ihm in gewisser Weise Recht gab, Hilias schien wirklich nicht sehr am Leben zu hängen, das hatte er schon oft genug unter Beweis gestellt. Doch da ihn momentan sogar der Tod verschmähte, blieb ihm wohl nichts anderes übrig als weiter zu machen. Aber im Gegensatz zu diesem kümmerlichen Rest Lebens in dem mittlerweile mehr toten Körper des Waffenknechts, hatte Seraphin vor das seine zu behalten. Und Veltrins zu würdigen...

Es war einfach falsch, jetzt die schlechten Chancen ihres Unternehmens in der scheinbar einzigen Farbe die Hilias kannte, nämlich schwarz, auszumalen. Eigentlich wäre Seraphin mindestens genauso wütend wie sein Freund aufgesprungen, aber mittlerweile hatte er sich resignierend mit der Einstellung des Waffenknechts abgefunden, ja er hatte einfach nicht mehr die Lust sich bei jedem weiteren Wort, welches die so lebensverneinende Einstellung Hilias' verdeutlichte, aufzuspringen und diesem traurigen Bündel immer wieder einprügeln zu müssen das eben nicht immer alles so schlecht war, wie es schien.
Sie konnten gar nicht mehr zurück, ganz einfach. Und Seraphin würde selbst dann nicht zurückgehen, wenn er könnte, denn da war zum einem das Opfer Veltrins, welches er mit Füßen treten würde, und zum Anderen die Tatsache das gerade ein rieiges Heer untoter Monster gen Norden nach Khorinis marschierte um die komplette Insel in Schutt und Asche zu legen. Dass der erstere Grund auch noch ziemlich stark mit dem folgenden verbunden war, steigerte seine Entschlossenheit erst Recht. Nachdenklich ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Er sah Hilias, welcher sich nach der so eindrucksvollen und gleichzeitig verzweifelten Antwort des jungen Schwarzmagiers wieder zurückgelehnt hatte und mit ausdruckslosen, nahezu toten Augen an seiner Pfeife zog. Ihm Gegenüber saß Renata, welche jetzt mit einer Mischung aus Traurigkeit, Enttäuschung und Wut, immer wieder zu Hilias, dann zu Rhodgar und schließlich zu ihm blickte. Ihr war anzusehen dass sie am liebsten aufgesprungen wäre um Rhodgar zu trösten, nicht wie ein kleines Kind, sondern wie es eben nur wahre Freunde konnten. Doch gleichzeitig schien sie zu merken, dass das jetzt vielleicht ein Fehler war, dass er in diesem Moment nicht getröstet werden wollte sondern seine eigenen Gedanken ordnen musste... ganz alleine.

Mit einem Seufzer verließ Seraphin die Position des stillen Beobachters und richtete zum ersten Mal selbst das Wort an seine Freunde.

"Es mag sein, das wir nicht wissen, was ihr gesehen habt. Doch ihr kennt wenigstens die Gefahr. Unwissenheit ist nicht immer ein Segen. Sie kann manchmal noch viel grausamer sein, sie gibt einem die Möglichkeit sich den Schrecken in allen möglichen Dimensionen auszumalen. Und glaubt mir, meine letzten Nächte waren nicht unbedingt angenehmer als eure Tage.

Wir glauben euch, das Schreckliches passieren wird. Ich habe auf dieser Reise, ja überhaupt in den letzten Wochen, zu vieles gesehen als dass ich selbst ein untotes Heer noch als Hirngespinst abtun könnte. Doch gerade deswegen, und wegen dem Tod eines Mannes der sein Leben niemals für eine unwichtige Sache geopfert hätte, sollten wir uns jetzt nicht hängen lassen. Wenn all das stimmt, dann entscheidet alleine unser Handeln über die Zukunft Khorinis', verdammt! Ich habe nicht vor, jetzt aufzugeben, das wäre als wenn ich Veltrins Opfer und das weitere Bestehen dieser Insel mit Füßen treten würde!

Also höre bitte auf uns die, vielleicht letzten Hoffnungen, zu zerstören. Es gibt noch Leute die am Leben hängen und glaube nicht, wir könnten die Gefahr nicht einschätzen. Die Tatsache das wir den Gott des Todes anbeten macht auch uns nicht unsterblich, dessen sind wir uns bewusst. Und Angst vor dem Tod haben wir genauso wie jeder Andere, höchstens das was danach kommt, würde uns nicht mehr schrecken. Es sei denn, ich müsste mir noch im Jenseits auf ewig vorwerfen, in meiner Zeit unter den Lebenden dieselbige nicht geschätzt zu haben..."
schloss Seraphin mit einem schwer zu deutenden Blick in Hilias stumpfen Augen. Dieser blickte ausdruckslos zurück und zog weiterhin, wie betäubt, an seiner Pfeife. Einzig der letzte Satz des Magiers hatte für kurze Zeit einen Riss in seiner sterbenden Hülle verursacht, der sich allerdings genauso schnell wieder geschlossen hatte wie er entstanden war. Er würde es wohl nie mehr einsehen.
Enttäuscht, aber nicht überrascht, lehnte sich Seraphin wieder zurück und sein Gesicht verschwand im Schatten der schwarzen Hutkrempe.



17.03.2004 22:44#178
Renata Nein, nein, nein. Irgendwas lief hier entschieden falsch. Das war keine verflixte Vergnügungsreise, zauselige Zankereien (eine doppelte Aliteration) in der Gruppe hatten gerade noch gefehlt.

“Du bist also der Meinung, dass wir keine Chance haben, oder? Warum machen wir uns dann die Mühe, noch weiter zu gehen, statt hier und jetzt umzukehren und einfach der Dinge zu harren, die sowieso auf uns zukommen werden. Das Endergebnis scheint, nach dem was Du glaubst, ohnehin das Gleiche zu sein. Oh nein, Hilias. Wenn wir unsere Aufgabe schon jetzt verloren glauben und aufgeben, werden wir auch verlieren, ohne auch nur das kleinste Fünkchen einer Chance.”
Nie hatte die Magierin Veltrin mehr vermisst als in diesem Augenblick. Als Anführer konnte Hilias ihm wahrlich nicht das Wasser reichen. Niemand erwartete hier blauäugigen Zweckoptimismus, der Waffenknecht aber hatte sie kurzerhand bereits alle abgeschrieben. “Du und ich, wir sind doch diejenigen, die schon gesehen haben, was geschieht, die wissen, was passieren wird, wenn.....“ Sie war zornig und in ihrem Zorn aufgesprungen. Was sie umgehend bereute, weil sie beim Blick über die Rehling wieder auf den wippenden Horizont sah. Fix rutschte sie wieder zu ihrem Sitz auf dem Boden des Decks zurück. Bei Beliar, hoffentlich wurde ihr jetzt nicht auch noch übel. Wehmütig dachte sie an die Annehmlichkeiten des Kastells. Das bequeme Bett, der Innenhof, die Sorglosigkeit....

“Wie lange dauert diese vermaledeite Seefahrt denn noch? Ich brauche wieder festen Boden unter den Füssen und wünschte wirklich, wir würden unser Ziel bald erreichen.”

Apropos Ziel. “Wie heißt unser nächstes Ziel eigentlich?”



17.03.2004 23:26#179
Hilias "Ihr dummen Schafköpfe..." sagte Hilias schließlich, aber ein Lächeln zierte sein totenblasses Gesicht.
"Glaubt ihr, ich frage euch, ob wir besser umkehren sollten? Glaubt ihr, ich will euch Angst machen? Was würde mir das bringen. Die Zeit der Entscheidungen sind vorbei. Sie waren in dem Augenblick vorbei, als wir dieses Schiff hier betraten."
Hilias erhob sich. "Ich bin tod. Das ist wahr. Ich suche die Erlösung, auch das ist richtig. Doch kennt ihr mich so schlecht, als das ich sie finden will, bevor alles getan wurde, was zu tun ist? Das ich alle Seelen zum Preis meiner Erlösung in Khorines dem untoten Chaos opfern will?"
Hilias bedachte die Magier mit einem verlorenen Blick. "Ja, ich sehe es euch an. Euch allen. Ihr wollt Veltrin wiedergewinnen. Wollt ihn zurück wünschen oder hoffen, das er doch noch uns irgendwie zur Hilfe eilt, nicht wahr?" Er zog das Lederband mit dem roten Stein vom Hals.

"Adanos fehlt. Doch ich will einfach nicht glauben, das die Götter soviele Zufälle erdacht und eingeleitet haben, nur damit wir hier auf See feststellen, das alles um sonst war. Doch was wäre gewesen, wenn wir erst am Ende festgestellt hätten, das uns Adanos Macht fehlt? Hätten wir dann noch die Zeit gehabt, zu reagieren. Uns sozusagen etwas einfallen zu lassen? Hmm?"
Renata schaute verbissen zu Hilias hoch, Seraphins Gesicht war unter dem großen Hut verborgen, Rhodgar starrte mit feuchten, trotzigen Augen auf seine Knie."Ich habe euch auch zusammen gerufen, um den Gerüchten vorzubeugen. Ihr hätte es selbst irgendwann herraus gefunden. Geheimnise spalten eine Gruppe schneller als ein Streit." Er sah Rhodgar an. "Und zornige Minuten reinigen besser die Luft, als schales Schweigen."

Die Magier schwiegen. Hilias hatte sie verletzt. Sogar schwer. Sie glaubten, er habe aufgegeben. Sie verloren das Vertrauen zu ihm.
Wenn ihr doch nur begreifen würdet...ICH STERBE....VOR DER ZEIT....UND WIR WISSEN NICHT MAL WO WIR HIN MÜSSEN... wollte er ihnen entgegen schreien, doch seine Stimmbänder waren wie mit Blei ausgekleidet. Sein Fingernägel juckten schrecklich -den Nagel des linken kleinen Fingers hatte er gestern verloren, die anderen würden sicher bald folgen- und seine Augen verloren immer mehr ihre Kraft.
Das schlimmste war, das sein Denken zu verdunsten schien. Als wurde der See seines Verstandes langsam austrocknen.

"Ihr habt vielleicht recht. Ich hätte sterben sollen. An Stell von Veltrin. Dann hättet ihr Gewissheit gehabt, das alles verloren ist. Ihr hättet ein letztes Mal Khorines bereisen und euch ein paar schöne Tage machen können. Hätte euch der Hoffung alberner Pläne ergeben dürfen, wie dieses Heer doch noch aufzuhalten wäre. Aber dem ist nicht so."

Er ging langsam auf Rhodgar zu und kniete sich vor ihm nieder. Die blassrosa Augen fuhren einen Weile forschend über das Antlitz des Schwarzmagiers. Rhodgar sah verbittert auf seine Knie, als wolle er mit dem blossen Blick, Löcher in den Stoff brennen. Vielleicht würde er das irgendwann mal fertig bringen. Wie gern wäre Hilias da dabei. Und auch bei Seraphin, um zu feiern, das er einen höheren Rang im Kastell erreicht hat.
Bei Renata, das...
NICHT BEI IHR!
Was war nicht die Stimme des Gehängten. Diesen Dämon hatte er lange Zeit nicht mehr gehört, obwohl er sicher war, das er noch da war. Sich irgendwo versteckte.Nein, diese Stimme war gewaltiger. Sie bereite ihm Kopfschmerzen und er glaubte, brennendes Metall zu richen. Was kommt als nächstes? dachte Hilias erschöpft.Doch dafür hatte er keine Zeit. Nicht jetzt. Die Magier drohten ihm zu entgleiten. Er musste handeln.
"Du hast Angst." sprach Hilias auf Rhodgar ein. Sachlich, fast beiläufig, als habe er das Wetter des Morgens abschätzen wollen.
Seraphin und Renata zuckten leicht zusammen, Rhodgar hob den Kopf. Zorn und Hass sprangen auf Hilias ein wie wilde Räuber mit scharfen Dolchen.Hilias erwiderte den Blick mit seinen leblosen Augen.
"Doch das ist nicht schlimm. Die Angst schärft unsere Sinne und ich weiß, das dein Mut auserreichen wird, um alles durchzustehen was vor uns liegt. Genau wie seiner." Mit dem Daumen deutete er über die Schulter auf Seraphin."Aber wirst du tun, wenn Seraphin fällt? Oder was wird er tun, wenn du fällst?" Hilias ließ Rhodgar nicht antworten, er stand auf und trat an die Relling."Ich habe auch Angst. Angst um euch. Aber darauf darf weder ich, noch Renata noch ihr Rücksicht nehmen. Und wenn es weitere Tote in der Gruppe gibt, werden sie schnell kommen. Wenn der nächste fällt, fallen wahrscheinliche alle anderen kurz danach. Denn dort, wo wir an Land gehen, das denke ich, wird die Gefahr schneller und größer sein, als wir es je erwartete hätten."
Die Magier schwiegen. Hilias klopfte seine Pfeife auf dem Holz der Reling aus und stopfte sie gleich neu. Er musste es ihnen zeigen. Sie mussten sehen, um zu verstehen.
"Jeder der fällt, wird ab jetzt zurück gelassen. Wir haben keine Zeit mehr, zu trauern. Das will ich euch nur klar machen. Ich sterbe zu schnell." Er drehte sich um und knöpfte den langen Filzmantel auf. Dann zog er Weste, Hemd und Unterzeug über den Kopf.
Die Magier stöhnten leise auf. Atmemlos betrachteten sie den Oberkörper des Steinmetzes.

Die Rippenbögen waren leicht abzuzählen. Das einst straffe Muskelgewebe hing schwach von den Knochen. Die Haut schien wie altes Pergament durchsichtig geworden zu sein. EinNetz aus schwarzen Blutgefässen schlug in zähen Impulsen darunter. Dunkle Flecken, wie hässliche Moose auf einem blassen Stein, waren über der Haut verteilt. Von der rechten Seite des Brustkorbes verliefen mehre, feine Haarrisse, wie durch eine Tonvase.
"Ich habe nicht mehr genung Zeit. Sieben Tage vielleicht noch. Und dieses Mal bin ich hoffnungsvoll, was meine Chancen anbetrifft. Es werden wohl noch weniger sein."
Nun wussten sie alles. Fast alles...
Hilias kleidete sich wieder an und sah allen noch einmal fest in die Augen. "Es kann sein das wir dirket in die Hölle laufen. Doch ich glaube immer noch, das es einen Sinn hat und das alles vorher bestimmt ist. Also wenn ich sage, das unsere Chancen 100 zu 4 stehen, dann sind immer hin zwei Götter, vielleicht ein dritter und die Vorhersagungen von Veltrin in dieser Rechnung. Keine schlechten Argument, das es doch noch klappen könnte."
Hilias ging zum Bug des Schiffes, griff Rhodgar im Vorbeigehen noch einmal fest an der Schulter und nickte dem Magier zu. Der schaute wie ein begossener Strassenköter drein. Aber es würde besser werden. Hilias wusste, was in ihm steckte. In ihnen allen. Aber würde es reichen? Würde es wirklich reichen?
Als er beim Bug angekommen war, rauchte seine Pfeife schon wieder wie ein Teekessel. Er stellte sich auf die Plattform und betrachtete verträumt das Spiel der Schaumkronen auf dem Gifeln der Wellen. War am Horizont schon Land zu sehen? Möglich, doch in der Nacht schwer auszumachen. Da hörte er Schritte, die sich nährten und das schon vertraute Gefühle der körperlichen Abneigung verriet ihm, das es Renata war. Warum reagiert mein Körper so...das ist fast das Schlimmste...



18.03.2004 00:00#180
Renata Der Verfall von Hilias´ Körper hatte die drei aufschrecken lassen. Dass er bereits so weit fortgeschritten war, hatte niemand erwartet. Wie ein Gefäß aus rohem Ton, grob und brüchig, schon getrocknet, jedoch noch nicht gebrannt, so wirkte die Haut des Waffenknechtes an den Stellen, die sonst sein Hemd verdeckte. Als er sich an die Spitze des Bugs stellte, folgte Renata ihm, sich vorsichtig an der Rehling entlang vorwärts hangelnd, bloß nicht auf den Horizont sehen dabei...

Statt dessen sah sie den Mann direkt an, und da war es auch wieder: das Zurückweichen, als die Magierin in seine Nähe kam, das Wegsehen, als die Gefahr des Augenkontaktes bestand... Unabhängig von seinem Unbehaben fühlte Renata ihr eigenes Unbehagen, an dem alleine das Meer Schuld trug, wieder stärker werden: “tu mir den Gefallen und lass uns hier auf dem Boden sitzen, um zu reden. Sonst kann ich nicht dafür garantieren, dass ich nicht doch noch die Fisch füttern muss.” Beide setzten sich, wobei Hilias wieder darauf zu achten schien, trotz einer einem Gespräch zuträglichen Nähe soviel Abstand wie möglich zwischen sich und der Magierin zu bringen. Seine Pfeife hatte er bereits wieder angezündet und paffte vor sich hin. Die Knöchel der Faust, die er um den Pfeifenkopf gelegt hatte, liessen schon die feinen Sehnen der Gelenke unter der rissigen Haut hindurch scheinen.

“Du hast Dich gerade zum allerersten Mal wie ein Anführer angehört. Dann sag mir, Anführer, was ist unser nächstes Ziel und sag mir auch, was uns dort erwartet. Denn Du scheinst einiges schon zu wissen. Oder erahnst Du mehr, als Du weißt?"



18.03.2004 00:23#181
Hilias "ich weiß gar nichts..." sagte Hilias verbittert. "Es ist alles nur ein Gefühl, sich wage auf dem richtigen Kurs zu befinden. Doch ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Ich glaube, unsere Fahrt stand ohne das Medium des Wassergottes von Anfang an unter keinem guten Stern. Innos ist die Kraft...das fühle ich in mir, auch wenn ich aussehen muss wie Fassbrause durch die Nase getrunken."
Dabei musste Renata leicht Lächeln und auch Hilias rang sich einen trockenen Schmuzler ab.
"Was Beliars ist, weiß ich nicht, doch das es gegen die wandelnen Toten geht, wird er wohl als einziger die Macht haben sie zu Staub zu zerblassen oder in Stein zu wandeln oder der gleichen." Hilias hob die Hände, als wolle er sagen: Was weiß ich denn, du bist da die Expertin
"Adanos...Ich habe lange vermutet, was er für eine Aufgabe haben könnte. Ich denke er ist der Ausgleich...zwischen den Flammen und den Schatten. Und ich glaube auch, das er ursprünglich unser Führer hätte sein sollen. Doch er ist es nicht geworden." Hilias zuckte die Schultern. "Vielleicht ist das Medium gestorben oder etwas in der Art. Veltrin kam nur mit zwei Suchsteinen bei uns an. Das heißt, er war nie auf der Suche nach dem Medium des Wassers. Und das führt mich zu der Vermutung..."
Hilias sah zum Himmel, sein Blick war plötzlich noch leerer, als sonst, sein Mund satnd offen, wie der eines schwachsinnigen Höhlenmenschens.Renata sah ihn unbehaglich an. "Hilias?"
"Hmm?" Der Steinmetz zuckte zusammen.
"Ist alles in Ordnung?" fragte Renata besorgt.
"Ja, ich hab den Pfaden verloren, was hatte ich doch gleich..." antwortet verwirrt, als ob er aus einem Traum erwacht war.
"Du wolltest mir sagen, was du vermutest." erinnerte die Frau ihn.
"Richtig. Also ich glaube, weil Veltrin gar nicht erst nach dem Wassermedium gesucht hat, aber denoch zu uns gekommen ist, das wir das Medium noch auf dem Weg finden werden." Oder aber... Hilias sprach nicht aus, was ihm noch einfiel. Das war zu gewagt. Das konnte nicht sein.

"Was unser Ziel angeht, helft mir kurz auf, ja?" Instinktiv, ohne lange darüber nachzudenken, streckte er die Hand vor, Renata handelte wohl ebenso bedachtlos. Kurz bevor sich ihre Finger berühten, jagte ein gellender Schmerz durch Hilias Arm, bis weit in den Schultergürtel rauf. Es war mehr ein Krampf als ein Schmerz. Nicht so quälend, doch sehr unangenehm.
Was zum...sind unsere Kräfte schon so unterschiedlich? dachte er und zog rasch die Hand zurück, als habe er sich verbrannt.
Renata schien ebenfalls etwas gespürt zuhaben, doch bevor sie fragen konnte, was das eben war, erhob sich Hilias und tat so als wäre nichts gewesen. Das wurde alles viel zu komplieziert und er wollte es nicht noch schwer machen, als es ohne hin schon war. Lieber ein Kopf, der sich zerbrach, als zwei und doch keiner einen Grund dafür fand, das ihre Körper nun nicht mehr nebeneinander stehen konnten, ohne das sich Wellen der Abscheu über die Medien ausbreiteten."SEht ihr dort die Küste? Helft mir, meine Augen werden langsam schwächer. Ist das ein Küstenstreifen?"
Renata kam hoch, rieb sich noch etwas verstört den Arm und spähte dann auf den Horizont.



18.03.2004 00:44#182
Renata Der Arm tat weh, von den Fingern bis hinauf in die Schulter. Er brannte und kribbelte wie unter Nadelstichen. Schon einmal hatte sie etwas Ähnliches erlebt und gefühlt, ähnlich, aber trotzdem ganz anders.

Die Frage, die ihr auf der Zunge lag, was das wohl gewesen sei, war schnell vergessen, als Hilias sie nach der Küste fragte, die er zu sehen geglaubt hatte. Der Waffenknecht deutete mit der Pfeife zum Horizont: Land? Als der Blick der Magierin dem ausgestrecken Arm des Innoslers folgte, sah sie einen von Bäumen gesäumten Strand. Endlich.

Oh Mist, sie hätte sitzen bleiben sollen. Nun, wenn die Wassergeister ihren Tribut haben wollten, sollten sie ihn kriegen.



18.03.2004 08:40#183
Ceron Ceron stand auf, einige Wellen schlugen gegen die Planken, das Boot begann rhythmisch zu wippen. Ceron stand auf, es lag ihm der frische Küstenduft in der Nase. Die Pflanzen des Landes zusammen mit dem Geruch der See gaben ein unvergessliches Geruchsbild. Ceron trat an den Bug des Schiffes und blickte aufs Festland. In genau diesem Moment stieg die Sonne hinter ihm auf. Diese Stimmung berührte in so sehr, sodass er gerade seinen kleinen Skizzenblock hervorzog und versuchte die Stimmung einzufangen. Dies gelang im sicherlich nicht, da er ein ziemlich schlechter Maler war, aber er wusste da jemanden, der ihm das ganz zeichnen könnte. Ceron packte seine Sachen, seinen Mantel wieder fest um sich gewickelt stand er da und schaute den Nordmännern zu. Diese mussten die Landung vorbereiten, also das richtige landen, sodass das Schiff nicht an den, der Küste vorgelagerten, spitzen Felsen zerschellte. Aber man sah, dass diese Männer ihr Handwerk verstanden, keiner war auch nur ein wenig aufgeregt. Der Gelehrte trat neben Ceron, seine Worte waren. „Nun mein Kleiner, nun hängt es an euch, ich hoffe dass ihr wieder alle lebendig zurückkehrt. Ja, ich habe auch von der Abtei gehört, doch ich möchte euch lieber nichts darüber erzählen, es ist schon so genug schrecklich. Meine Gebete zu Odin werden auch von euerer Reise erzählen, mögen auch meine Götter mit euch sein.“
„Danke, alter Mann. Hier nehmt diesen Ring, er verfügt, so glaube ich zumindest, über keine magischen Fertigkeiten, aber er ist ein Geschenk von mir. Soll er euch auf euren weiteren Wegen immer gut beschützen.“ Ceron reichte dem alten Gelehrten den Ring, den er von dem jungen Dieb Cugar erhalten hatte. So ging Ceron mitsamt all seinem Gepäck zur Spitze des Schiffes, dort lehnte sich der Drachling an den Drachenkopf und stiess einen Freudenschrei aus, der von ganzem Herzen kam. Ja, endlich hatten sie das Festland erreicht.



18.03.2004 22:02#184
Rhodgar Nach dem vorangegangen Konflikt hatte sich der Schwarzmagier unter Deck zurückgezogen. Es war Rhodgar einfach zuviel geworden, die ganzen Spannungen und überhaupt alle seine Gefühle, die in Form des Wutausbruches Ausdruck gefunden hatten, mussten einfach mal abgebaut werden. Alleine zu sein half da manchmal wahre Wunder, das konnte er aus Erfahrung sagen. So war er in seinem Frust aufgestanden, und hatte sich wortlos in die Kleine Kajütte begeben, welche ihren Zweck als Vorratsraum fristete. Ein Klagelied hatte ihn empfangen, gespielt von den morschen Balken, die fast schon auf melodische Art und Weise ihr Knarzen und Knarren zum Besten gegeben hatten.
Während er so auf diverse Würste, Schinken und andere Fleischspezialitäten schaute (jenes war wohl das Grundnahrungsmittel dieser Nordmänner, aber das sah man ihnen auch an), entwickelte sich in ihm die Lust, einfach eine dieser in die Längegezogenen Salamis zu ergreifen, und kurzerhand alles kurz und klein zu schlagen. So ungerecht und zerfahren war alles, dass er dieses Gefühl nur schwer unterdrücken konnte. Doch zeugte es nicht gerade von geistlicher Stärke sich ganz seiner Zerstörungswut hin zu geben, zumal er jene Schwäche ja noch vor ein paar Minuten gegen Hilias zu Wort gebracht hatte. Hilias! Dieser eingebildete, nichtsahnende Tölpel! Schon an dem Tag, als Rhodgar ihn um ein Haar die Klinge seines Dolches hatte spüren lassen, hätte er ihn töten sollen. Dies alles wäre nicht geschehen, der Gehängte wäre niemals aufgetaucht und er selbst säße nun gerade im Innenhof des heimischen Kastells, und wäre damit beschäftigt de aufgrund des Frühlings fröhlich herumzwitschernden Vögel auf einer Leimwand für ewig festzuhalten. Sollte das graue Heer doch kommen. Das Kastell könnte es schonmal gar nicht stürmen, egal, wieviele Kreaturen auch nur ihre Füße auf den unheiligen Hang wagten. Und selbst wenn sie es schaffen würden, in die finsteren Hallen einzudringen, so gab es noch immer die Dämonen, und die Hohepriester. Ja, gab es überhaupt etwas in dieser Dimension, was dem Kastell etwas anhaben konnte? Bestimmt nicht allzuviel, wenn man mal genau darüber nachdachte.
Doch zu denken war momentan wohl nicht gerade das, was man als die Stärkste Waffe des Schwarzmagus bezeichnen konnte. Zu stark war sein Geist durch den Hass, den Zorn und die Trauer vergiftet. Überhaupt, seitdem sie aufgebrochen waren hatte er wohl mehr davon zu spüren bekommen, als je zuvor. Und dies war auch der entscheidende Faktor, der ihn so kurzfristig beschließen ließ: "Der Schwarzmagier Rhodgar wird sich nicht auf weitere Abenteuer einlassen!" Er wollte es nicht gerade darauf anlegen, neue Bekanntschaften zu schließen, nur um kurze Zeit später die schmerzliche und quälende Erfahrung zu machen, wie sehr sein Meister doch mal daneben greifen konnte.
Der Atem wurde immer flacher, das rasende Herz beruhigte sich almählich, doch der Zorn blieb, auch wenn er nun vollends unter Kontrolle zu halten war. Statt wild mit Würsten um sich zu werfen, beschwor Rhodgar eine Lichtkugel, die über seinem Haupt Platz nahm, und den ansonsten eher finsteren Raum mit immer weiter abschwächendem Licht versorgte. Doch da, wo es gebraucht wurde, da leuchtete es kristallklar und unendlich hell, und ließ das Papier, welches der Dämonenbeschwörer und den Händen hielt, beinahe ebenso hell erscheinen. Geschickt zog Rhodgar hier eine Linie, fertigte dort eine Schattierung an.


So in etwa sah nach cirka einer halben Stunde mühseliger Arbeit, die gleichzeitig als Entspannung diente, das Endprodukt aus. Ein Totenschädel. Mehrere persönliche Bedeutungen konnte Rhodgar von diesem Symbol ableiten. Zum einen hatte er stets das Gefühl, durch dieses nicht zu verleugnende Zeichen des Todes auf eine seltsame Art seinem Gott ein Stück näher zu sein. Doch auf der anderen Seite stand der knöcherne Schädel für ihn persönlich auch in Verbindung mit dem, was er momentan durchlebte. Irgendwie hatte alles etwas mit dem Tod zu tun. Sie waren losgezogen, um jenen tausenden Menschen zu ersparen, hatten Erfahrungen gemacht, die voll mit ihm waren.
Ach, das war doch alles ziemlich verwirrend. Resignierend legte der Schwarzmagus sein Zeichenwekrzeug beiseite, und lehnte den Hinterkopf auf einen Sack, voll gefüllt mit Mehl. Warum nur... warum wir? Warum Veltrin? Er kam gar nicht erst dazu, zu bemerken wie bequem es sich so doch lag. Er war bereits in einen tiefen Schlaf gefallen.



19.03.2004 19:54#185
Abt_Seronius Zwischenspiel
Der Abt durchwanderte die verfallenen Gänge seiner Abtei wie ein Gespenst eine nicht endenwollene Gruft. Die wächsernen Finger strichen manchmal mit zärtlich, tastenen Bewegungen über das kalte Gestein der Mauern. Seine trauriger Blick scheifte über die verwaisten Zimmer und Räume. Schweigende Folterinstrumente schienen ihn jedes Mal brennender anzuklagen.
Wie hatte es nur soweit kommen können? Er wusste es nicht. Auf einmal war alles so schnell geschehen. Ihre Macht, ihre Kraft, ihre Unsterblichkeit war zwischen den Fingern der Mönche zerronnen wie feuchter Sand der schnell trocknet und seinen halt aufgibt.

Doch wenn auch alles verloren war, so würden sie ihre Rache bekommen. Die Streitmacht war schon unterwegs und würde bald die Küsten von Khorines erreichen.
Der Abt machte sich an den beschwerlichen Aufstieg in den höchsten Turm. Nicht mehr als eine überdachte Plattform. Er erklomm sie ohne Hast aber auch ohne Pause, die jeder Sterbliche wohl spätestens nach der Hälfte des Weges mit japsenden Atmem eingefordert hätte müssen.
Die Morgenröte warf rosane Schatten auf die Grasshügel des Umlandes. Wie blutiges Wasser, überflutete eine zornige Sonnenscheibe den Pflanzenteppich.Der Abt wandte sich nach Norden. Er schloß die Augen, sog die Luft durch die Nase ein, roch nichts, empfand nicht. Er war völlig frei von Überlegungen oder Empfindungen. Nur noch ein tote Hülle die in tausend Jahren verweßt sein würde.
Doch sein Geist machte sich von der unreinen Fleischhülle los, stieg in unsichtbarer Gestalt schnell hörer und schwebte kurz über dem Abteigebäude.Es war zwar drohlich vom Aussehen, doch nicht sehr ausgedehnt. Die wahre Größe lag unter dem welligen Boden der Hügelketten versteckt. Tief schraubten sich Gänge, Galerien und Zellenzylinderanlagen ins Erdreich. Ein lichtlose Verdamnis in Stein und Ketten. Nun still und verlassen. Doch hatte es einst andere Tage gegeben. Glorreiche, bluttriefende Tage, an denen die Kräfte des Chaos dem Dreigestirn mit einem müden Lächeln spielenden standgehalten hätte. Und wäre ihre Zahl noch so groß gewesen.
Doch die Abtei war irgendwann zu satt, zufrieden und zu hochmütig geworden. Die Kräfte des Choas waren langsam aber sicher verflogen. Erst im letzten Moment hatten die Mönche die Gefahr durch das Dreigestirn erkannt und den Kampf schon verloren gesehen, bevor überhaupt die ersten Schiffe der Garde Innos und den Magiern des Packtes in Gorthar angelegt hatte.
Fieberhaft hatten sie den Plan des Fluches erdacht und ihn auch umgesetzt, die Schlacht war nur zum Zeitschinden und um die Opferzahlen der Sterblichen zu erhöhen, gedacht gewesen.

Der unsichtbare Geist des Abtes schwebte wippend auf der Stelle, dann wandte er sich nach Norden und flog los. Besserer gesagt, jagte schneller als ein Blitzschlag über der Erde hinweg.
Er wusste genau, wo seine Truppen waren. Ganz genau. Und mit kalter Freude schlug das Herz in dem verlassenem Körper weiter. Es sah zufrieden in die Zukunft. Sehr zufrieden.



19.03.2004 20:37#186
erzähler So waren alle auf reisen. Die Kräfte des Guten und die Kräfte des Bösen. Doch während sich die Gruppe der Medinen leise und nahezu unerkannt die Küste Gorthars erreicht hatten, brüllten die Kräfte des Chaos sich in einem schier unendlichen Tross nach Norden.

Das Heer der Toten war seit Anbruch seiner Wanderung ohne Pause maschiert, doch lief es jetzt in wesendlich sortiertern Gruppen. Die nackten Zombies und Skelette trampelten stumm voran. Ihre verwitterten Körper schleppten sich vorwärst. Vorallem die Zombies büssten viel an Substanz ihrer Kräfte ein. Immer wieder verloren die Verfaulenden Gliedmassen oder brachen ihre weichen Knöchel ab, so das ein Großteil nur noch kriechen konnte. Doch das bremmste sie nicht. Die dummglotzenden Gesichter warfen immer wieder die klagenden Gesichter zum Himmel, das stumme Entsetzen verdammter Seelen schrie ohrenbetäubend, ohne einen Laut von sich zu geben. Gerade das machte es so unglaublich verwirrend. Diese Dinger gaben kaum ein Geräusch von sich. Dennoch wollte man sich die Hände auf die Ohren legen, weil einem der Verstand einredete, das diese leidvollen Scheusale einfach schreien mussten. Wie konnte man solch ein Schicksal ohne Laut ertragen? Das konnte nicht sein. Unmöglich!
Die Skelette waren ebenfalls stumm. Sie hatten nichts mehr, was ihnen noch eine Stimme verleihen hätte können. Nur das atonale Klappern von Knochen, die auf blosse Brüder und Schwestern schlugen, war zu hören. Wie das Wispern eines gigantischen Vogelschwarms. Die Zahl diese Fußvolkes war fast ohne Zahl. 100.000 und mehr traten alles an Leben um, was sich ihnen in den Weg stellte. Sie zogen einen breiten Streifen von mehren Meilen Durchmeßer hinter sich her, wo die Erde abgetragen und überworfen dalag. Tierkadaver lagen wie vom Himmel gefallen zwischen den Erdhaufen und Kratern.

Im Herzen der zwei beinigen Wiedergekehrten, bewegten sich die übleren Geschöpfe. Drachlinge, große Echsen auf vier Beinen, mit festem Suppen und dicken Muskelsträngen schritten dahin, brüllten umher, frassen einige der Zombies (obwohl sie das gar nicht mehr brauchten, sie war tot, und Tote müssen nicht fressen, sie taten es wohl ehr aus reiner Freude am Schmerz der niederen Kreaturen) und bleckten gegen alles und jeden ihre riesigen Hauer.Auch Säbelteufel jagten wie geölte Blitze durch die dichten Reihen der grauen Masse. Das waren pelzige, kugelförmige Lebewesen, die sich von Ass und boshafter Energie ernährten. Sie bestanden nur aus Fell und Gebiss, mit vielen, kleinen, messerscharfen Mahlzähnen, und einer Reihe großer Reiszähne. Wie augenlose Piraninas sprangen sie umher, nagten mal hier, mal dort. Dann schritten hier auch die gefallenen Gardekrieger und Magier des Dreigestirns. Vergiftet durch den Fluch, zogen auch sie nun, schlimm entstellt, in dem Heer. Ohne Verstand, nur mit Wut und Rachedurst im Herzen.
Über dem Zug drehten kreisende Bansches hier Runden, stritten mit den Harpien um das Flugrecht und zetterten ihre seelenlosen Klagelieder.

Doch im Zentrum dieses üblen Zuges aus untoten Monstern war das Schrecklichste von allem versammelt, was die Abtei auszuschicken vermocht hatte. Vier schwarze Trolle flankierten in rechteckiger Aufstellung das Ungeheuer. Mehre hundert Schemen, Geister und niedere Dämonen sicherten vorn, seitlich und hinten ab. Hier war es, im Gegensatz zu anderen überlaufenen Stellen des Heeres, fast licht an Kreaturen gesäht. Das lag einfach im Kern der Sache, das nichts überleben konnte, was sich dort hinverirrte.

Eine zweibeinige Gestalt lief dort, etwar zwei Meter hoch und von der groben Siluette eines männlichen Menschens gebaut. Doch trug es weder Kleidung, noch Haut, noch Augen oder ein Gesicht. Es war so schwarz, das es das Licht zu verdrängen schien. Ein hasserfülltet, fiebriges Sumen ging von dem Ding aus. Ein Zombie war in den vorderen Reihen gefallen -beie Füße waren regelrecht abgelaufen, verbraucht eben- und kam nun in dem freien Quadrat zum Vorschein.Das Ding lief mit lässigen Schritten auf den Untoten zu. Dieser drehte mit dümmlichen Gesichtsausdruck den Kopf zu dem Ding um. Dann trat die einzige Gefühlsregungen, die Zombies aus wütendem Hunger auf Menschenfleisch kennen, in das Antlitz des jenen.
Verwirrte, planlose Panik. Er versuchte mit hasstigen Griffen in die lockere Erde zu entkommen, doch das Ding war schon über ihm. Es setzte ihm den Fuß ins Kreutz, ein nagendes Geräusch war zu vernehmen, und die Schwärze breitete sich auf dem Zobmie aus. Es schien ihn aufzulösen, in sich auf zu nehmen. Tatsächlich war das knapp an der Wahrheit dran. Dieses Etwas bestand aus einer Unzahl von kleinen, winizgen käpferartigen Geschöpfen, die sich in einem dichten Verband um ein ander bewegten und alles frassen, was ihnen in den Weg kam. Und war Futter gefunden, verdoppelte oder verdreifachte sich ihre Anzahl gleich darauf. Eine Seuche ohne Gleichen würde über Khorines hereinbrechen, würden auch nur wenige dieser Tierchen auf die Insel gelangen.

So schritt das graue Monster aus vielen Monstern unaufhaltsam voran. Die Vorhut hatte bereits die Küste Gorthars erreicht und sich ohne Zögern in die Fluten des Meeres gestürzt. Warum auch nicht. Tote ertrinken nicht.
Der körperlose Geist ihres Führers schwebte einen Augenblick über seinem Heer, dann schoß er nach Süden zurück. Das Heer setzte seinen Weg fort. Ohne Eile, aber auch ohne zu trödeln. Khorines lief ihnen nicht weg.



19.03.2004 21:23#187
Hilias Kapitel 2
Leben und Sterben

Hilias wusste, das er kein guter Anführer war. Doch die Aufgabe war ihm zugetragen worden, genauso wie ihm die Pflicht des Auserwähltseins zugetragen worden war. Und nun rückte der Anfang vom Ende in greifbare Nähe.Die Küste war steinig und stieg in nach einer aufragenden Böschung aus feuchter Erde sanft an. Hügel aus blassfarbigen Gräser überzogen den Horizont und einzelne Bauminseln sprenkelten die Ebene.
Der Himmel gewann an Helligkeit, doch man sah schon, das es ein bedeckter Tag sein würde.
Hilias stand am Rand des Deckes. Die Nordmänner waren bereits am Abladen. Besser gesagt, sie warfen die Sachen der Gruppe einfach über Bord. Sie schienen es sehr eilig zu haben, von diesem Strand wegzukommen. Hilias sprang als erster von Bord.
Die Sumpfler und Lama folgten ihm. Dann kam Ceron und Renata. Seraphin und Rhodgar als letztes. Sie schienen immer den Streit mit Hilias immer noch nicht verwunden zu haben, doch der Steinmetz hatte jetzt keine Zeit dafür. Sie mussten sich auf den Weg machen. Und zwar schnell.

Er drehte sich nach Südwesten. Noch war die Sonne schwach am Horizont zu erkennen, doch bald würden dichte Wolken sie verschluckt haben. Die Gruppe sammelte ihre Habe ein, Hilias hatte seine Rucksäcke geschultert und den Mantel schon eng um den verfallenden Körper geschlugen. Seine Pfeife stand heute besonders trotzig aus seinem Gesicht hervor. Obwohl er seit Anfang der Schiffsreise schon keinen Geschmack mehr hatte -das Essen hatte er nun völlig eingestellt-
rauchte er immer noch. Das letzte Zeugnis, das er sich noch nicht ganz von den Angewohntheiten der Lebenden trennen wollte. Es Gewohnheit zu nennen, wäre da wohl zuviel gewesen, denn auch Essen und Trinken war eine Gewohnheit. Und die hatte er fast leichthin ablegenen können. Doch das Rauchen aufzugeben? Nein, dazu war er noch nicht bereit.

Er wandte sich zu den anderen um. "Wir gehen jetzt weiter nach Südwesten, so wie Veltrin es uns am Anfang beschrieben hat. Ich weiß nicht, was kommen wird..." Er deutete an Südwesten, doch ein Schatten fuhr plötzlich über sein Gesicht. Er fühlte, wie sich sein Denken verflüchtigte. Wie ein Teppich, der ihm unter den Füßen weggezogen wurde. Er konnte es nicht verhindern, Nur dastehen und mit grausiger Fazination zu schauen, wie sein Verstand immer schneller abstarb.Die anderen schauten in Hilias leeres Gesicht, sahen sich unsicher an. Keiner wollte etwas falsch machen. Hilias war ihnen immer fremder geworden. Auch der letzte bemerkte nun, das es mit ihm immer schneller Bergab ging.Dann trat Carras vor und schubste Hilias heftig. Der Sumpfler sah wütend aus. Sogar rasend.
"REIST DICH VERDAMMT NOCH MAL ZUSAMMEN! SCHLIEßLICH MUSST DU UNS FÜHREN!!!" brüllte er.
Hilias erwachte mit einem Kopfschütteln und sah Carras entgeistert an.Carras wirkte immer noch etwas säuerlich, doch der grobste Zorn schien schnell zu verrauchen.
"Du nennst mich Führer?" fragte Hilias und seid langem war wieder so etwas wie Gefühl in seiner Stimme zu hören. Völlig Überraschung.
Carras nickte knapp, hielt Hilias die Hand hin, der schlug mit einem schiefen Lächeln ein und ließ sich aufhelfen.
"Gut das du bei uns bist, Carras. Immer noch." sagte Hilias fest.Carras winkte grinsend ab. "unkraut vergeht auf den kahlsten Bergen nicht. Also, Gnom. Wohin gehts heute. Meine Waffe hatte lange nichts mehr zu beisen." Er klopfte immer noch grinsend auf sein Schwert, etwas räuberisches war in sein Lächeln getreten, doch nicht unsympathisch. Ja, gut das er dabei war.
Hilias nickte noch einmal. Dann wurde er wieder ernst. "Also, es geht nach Südwesten. Seid auf alles gefasst." Er drehte sich um und begann die Böschung zu erklimmen. Die anderen folgenten.



19.03.2004 21:53#188
Ceron Richtig schöne Aussichten boten sich da. Die Nordmänner richteten ein kleines Lager auf und assen etwas und sie durften schon wieder einen Hang hinauf klettern. Dieses Würstchen von Anführer hatte Südwesten angeordnet. Wieso konnte Veltrin nicht hier sein? Wieso nur?
Anstatt dessen erklomm Ceron, hinter den anderen Magiern die kleine Böschung, danach kam ein leicht steiles Stück. Von da oben waren die Nordmänner schon viel kleiner, sie hatten nun schon die Grösse ihres Anführers, Hilias, angenommen. Doch Carras schien ja hinter diesem Mann zu stehen, so wollte auch Ceron mal seine Vorurteile fallen lassen und sich von den unglaublichen Führungsqualitäten überraschen lassen. Schnell war er oben angelangt, schon fast ein wenig ausser Atem, als Hilias schon wieder Dampf machte. Er trieb die faule Horde in Gang, so etwas hätte Ceron eher von Carras erwartet. Nun, die Ebene war ruhig, doch die Gewitterwolken welche schon seit Anlegen des Schiffes zu erkennen waren, zogen sich nun über dem Festland zusammen. Immer noch sanken die Schuhe der Gefährten ein wenig ein im Sand, und mit der zunehmenden Feuchtigkeit wurde der Geruch nach Meer und Strandpflanzen auch immer stärker. Der Duft stieg einem in die Nase, öffnete die Sinne, verlangte nach mehr, mehr von diesem herrlichen Duft.Doch diese nun rasant zunehmende Feuchtigkeit in der Luft brachte nicht nur Erfrischung für die Sinne, sondern auch Erfrischung für den trägen Körper. Langsam begann es zu regnen, zuerst nur kleine Tröpfchen, dann wurden sie immer grösser. Doch der Regen schien über ihnen fixiert zu sein, mit ihnen zu wandern. Jedoch war es warmes Wasser das vom Himmel tropfte und ununterbrochen stieg warme Luft vom erhitzten Boden auf. Darauf wurden die Tropfen gebraten, wie auf Kohlen es gab ganz leise Zischlaute und von dem Wasser war nichts mehr zu hören.Ceron verspürte die unbeschreibliche Lust ein kurzes Bad zu nehmen bei diesen Umständen, er zog also seinen Brustharnisch aus und streifte den Mantel beiseite. Hach, war das herrlich, wie das Wasser auf seine Brust traf, und dann den Schuppen entlang im Fell der Beinlinge zu verschwinden. So eine kurze Halbwaschung und schon fühlt man sich wieder richtig erholt.
Die andern schienen wohl seine Reaktion nicht zu verstehen, einige waren wohl auch von dem Anblick eines Schuppenkörpers entsetzt, doch Ceron war ein ausgeprägt Sauberkeitsliebender Geist. Ihm tat es gut sich den Oberkörper ein wenig bei diesem Wasser zu waschen, da war ihm der andern Reaktion so ziemlich egal. Zurück in der Gruppe reihte er sich wieder hinter Hilias, ihrem neuen Führer, ein. Dieser wollte auch schon beginnen seine Tat als unvorsichtig zu dokumentieren, doch Ceron wollte sich nicht auf so etwas einlassen und liess sich in der Gruppe schnell zurückfallen. Ganz neue Züge waren das an diesem Hilias, als ob der nun seine Pflicht so gut wie möglich zu tun versuchte. Der Drachling war wieder einigermassen zufrieden, für eine kurze Zeitspanne jedenfalls, hatte Carras aus Hilias wieder eine gute Führungspersönlichkeit gemacht, ihm Selbstvertrauen eingehaucht.



19.03.2004 22:59#189
Teufelslama Die Tage auf See waren lang und angespannt gewesen. Zwist bahnte sich in der führerlosen Gruppe an und keiner wusste ohne den alten Recken Veltrin was nun zu tun wäre. Hilias hatte ihnen den weiteren Weg gewiesen, ihnen dieses Schiff und diese Mannschaft besorgt und tatsächlich war ihre Reise seit dem mehr oder weniger ruhig verlaufen. Nichts desto trotz war er immer noch nicht in die Rolle ihres Anführers gewachsen, ihm fehlte das gewisse Etwas dazu, ausserdem trug seine resignierte Art auch nicht zu besserem bei. So war der laute Streit zwischen ihm und Rhodgar vorher zu sehen. Eigentlich hatte Lama eingreifen wollen, er ließ sein Schwert während der Übungen mit Carras und Tarim sinken und setzte schon den ersten Schritt als er es sich doch anders überlegte. Der Steinmetz würde sich allein behaupten müssen oder nie akzeptiert werden und irgendwie gelang es ihm wirklich die Sitation zu meistern. Sie mussten als Gruppe arbeiten wenn sie das hier überleben wollten und vor hatten Khorinis vor der Gefahr durch die Untoten zu schützen.



Letzendlich waren die Tage doch zu schnell verflogen als das Schiff am Strand landete. Tage der Vorbereitung, des Trainings für große Taten mit Tarim und seinem Lehrmeister Carras die beide zu Freunden geworden waren.
Jetzt standen sie am Strand, machten sich erneut auf. Auf ins Ungewisse, in eine Zukunft voller Gefahren die entweder von Erfolg, Ruhm und Ehre oder aber von Tod, Vergessen und Verdammnis geprägt war. Solle kommen was wolle sie würden sich ihm entgegen stellen.



19.03.2004 23:22#190
Renata Es war viel wärmer als bei ihrem Reisebeginn (war das wirklich noch keine 2 Wochen her?). Das mochte mit dem fortschreitenden Frühling oder aber mit der südlicher gelegenen Region, die sie gerade durchquerten, zusammenhängen.
Den Strand mussten sie ziemlich schnell hinter sich lassen, wenn sie der vorgegebenen südwestlichen Richtung folgen wollten. Der ersten Hügelkette, die sie erklommen hatten, war eine zweite gefolgt. Auf deren Kuppe standen sie jetzt. Ein Felsabbruch gab den Blick in westliche Richtung, hinab auf eine weite Ebene zu Füssen des Hügels frei. In der Ferne waren noch schemenhaft die Konturen einer die Ebene ebenfalls begrenzenden Kette von kleineren Bergen zu sehen.

Das Gebiet zwischen diesen Begrenzungen war weit auseinander gezogen. Unterhalb ihres momentanen Standpunktes fiel das Gelände eine kleine Weile weiter sanft ab. Die Luft wurde merkbar feuchter und das Atmen fiel hier weniger leicht als noch vorhin am Strand. Die Pflanzen schienen saftiger und grüner zu sein als in den Landstrichen, die sie bereits hinter sich gelassen hatten, die Bäume höher. Selbst die Vögel waren andere: diese hier zwitscherten nicht, deren Laute hörten sich eher nach Kreischen an.

Ein Gespinst aus feinen Nebelschwaden hing über der Ebene unter ihnen. An einigen Stellen stiegen langsam weiße Rauchsäulen auf, die von einem sanften Wind zu diesen Schwaden verteilt wurde. Ein Hauch von Fäulnis war selbst noch von ihrem erhöhten Standpunkt aus zu riechen. Wenn sie ihrer Richtung weiter folgen wollten, musste dieses neblige Fläche durchquert werden.
Nach ein paar Minuten des Umsehens begann die Gruppe den Abstieg. Hilias und Carras gingen weiter vorneweg, gefolgt von Tarim und Lama. Die Magier bildeten den Schluss. “Der Geruch hier erinnert mich ein wenig an das Sumpffest” murmelte Seraphin, der neben der Magierin ging.

Stimmt. Warum war sie nicht selbst darauf gekommen.



20.03.2004 00:06#191
Seraphin Seraphin atmete die schwüle Luft ein und sah sich neugierig um. Das Atmen fühlte sich an wie nach einem Sommergewitter und je weiter sie hinabstiegen, desto wärmer wurde es. Das Ganze erinnerte ihn an den Sumpf in Khorinis, welcher in direkter Nähe zum Kastell lag und den er bereits beim großen Fest der Sumpfbruderschaft kennengelernt hatte. Carras und Tarim schienen ihr zu Hause ebenfalls mit diesem Klima zu verbinden, es schien fast als würde ein leichtes Lächeln auf ihren Zügen erscheinen, als ob sie einen gewissen Heimvorteil erhalten würden. Einen Moment ruhte der Blick des Magiers auf dem Körper des riesigen Templers. Sie konnten wirklich froh sein, so einen Hühnen mit dabei zu haben. Dass dieser dabei auch noch zur einer der besten Kämpfergilden ganz Khorinis gehörte, gereichte ihnen erstrecht zum Vorteil. Er hatte Carras schon öfters mit dem Schwert umgehen sehen und war wirklich beeindruckt, vor allem der Einhändige Kampf schien eine Spezialität des Kriegers zu sein. Allgemein herrschte allerdings eine seltsame Stimmung in der Gruppe. Die lange Überfahrt hatte sie für kurze Zeit vergessen lassen, wie die Dinge standen, doch jetzt traf sie die Wahrheit fast wieder einem Trollschlag gleich ins Gesicht.
Hilias konnte Veltrin einfach nicht ersetzen.

Er versuchte es, so gut es ging und eigentlich war er dabei nicht mal umbedingt so schlecht. Doch hatte er mit einem ganz Anderen, schwerwiegenderen Problem zu kämpfen, das seinen Körper fest in der Hand hielt und sich von Tag zu Tag immer grausamer präsentierte. Hilias besaß nun gänzlich keine Zähne mehr, die traurige, schwarzbraunen Reste dessen, was einmal Zahnfleisch gewesen war, bluteten ziellos und stetig vor sich hin. Die letzten kümmerlichen Haare hielten sich krampfhaft in den schlaffen Gesichtsmuskeln und die stumpfen Augen sendeten das stille Leid ihres Besitzers Tag für Tag in die Außenwelt.
Hilias starb. Und diesmal endgültig...

Seraphin hatte sich schon oft gefragt, was in dem Herzen des Waffenknechts vorgehen musste, doch jedesmal gab er wieder auf sobald er die Maske aus unbeschreiblichen Schrecken erblickte, welche sich unbarmherzig über Hilias Antlitz gelegt hatte. Seinen eigenen Tod in allen Einzelheiten, ja als ob die Zeit langsamer verlaufen würde, mit anzusehen, war wohl mehr als ein Mensch ertragen konnte.

Mit einem Seufzer wandte Seraphin den Blick wieder ab und konzentrierte sich auf die Ebene, welche sich jetzt scheinbar unendlich lang und breit vor Ihnen erstreckte. Es war ein Sumpf, ein Prachtexemplar aus verwildertem, unangenehmen und typisch stickigen Sumpf mit all seinen hässlichen Mitbringseln. Die ersten zeigten sich schon seit geraumer Zeit in Form von Mücken, die ungefähr die Lautstärke einer wütenden Blutfliege verursachten und nicht wesentlich kleiner waren. Jedenfalls schien ihr Stich mindestens genauso weh zu tun und juckte tausendmal mehr. Wütend zermatschte er gerade ein sehr mutiges Exemplar, welches nach vollbrachter Tat als schwarzroter Schleimfleck auf seinem Mantel endete und mit den letzten krampfigen Flügelschlägen sein Leben aushauchte.
"So ein verdammter M..."

murmelte Seraphin angewiedert vor sich hin, während die letzten Reste der in ihre Einzelteile zerlegten Mücke mit einem Schnipsen im Sumpf landeten. Resignierend warf er einen Blick zu Rena hinüber, die ihm stumm beizupflichten schien und ebenfalls bereits eine wunderbare Freundschaft mit den summenden Quälgeistern geschlossen hatte. Nur Rhodgar schien ein wenig abwesend zu wirken und starrte mit leeren Augen vor sich hin. Ob er die gestrige Meinungsverschiedenheit mit Hilias doch nicht so gut verkraftet hatte, wie Seraphin es hoffte? Besorgt sah er auf seinen Freund, der allerdings nicht wie so oft einen beruhigenden Blick zurücksandte sondern weiterhin in seiner stummen Haltung verharrte...

Mittlerweile waren alle Mitglieder ihrer kleinen Gruppe am Fuß des Hügels angekommen uns starrten ausnahmslos mit schwer zu deutenden Gesichtern auf die vor ihnen liegende Sumpflandschaft. Irgendwie hatte Seraphin das unbestimmte Gefühl, die nächsten Tage würden alles andere als angenehm werden...


20.03.2004 01:36#192
Rhodgar Es war schon ein eigenartiges Gefühl, den Blick über diese ödige Sumpflandschaft schweifen zu lassen, sozusagen mit aufgeblähten Nüstern die modrige Luft einzuatmen. Rhodgar selbst hatte beim Fest des Schläfers, dieses Tempelgötzen, nicht durch seine Präsenz geglänzt, und war auch sonst noch nie in den "Genuss" einer solchen naturellen Begebenheit gekommen. Folglich rümpfte der Schwarzmagier zunächst die Nase, ganz im Gegenteil zu den anderen. Seraphin und Renata schienen diesen Geruch wieder zu erkennen, und die beiden Sumpfler Carras und Tarim... die waren ja sowieso komplett in ihrem Element, fühlten sich wohl auf Anhieb wie zu Hause. Unverständlicherweise, wie Rhodgar grummelig hinzufügen musste. Ihm kam nicht in den Sinn, was manche Leute an solch stinkenden Tümpeln so toll finden konnte. Er zog da lieber die glasklare Luft des Kastells vor, auch wenn ihm sein Glaube geradezu vorschrieb und anbot, die finsteren Mauern als sein Zuhause anzunehmen, so hätte er sich in jedem Falle für das schloßartige Erbaunis entschlossen. War ja im Prinzip auch egal.
Die Gruppe kam nicht wirklich zügig voran. Wer ein flottes Tempo gewöhnt war, der wurde hier unweigerlich abgebremst. Denn auch nur der kleineste Fehltritt, ja handelte es sich dabei auch nur um Zentimeter, konnte hier den beinahe sicheren Tod bedeuten. Und dies hatte der Schwarzmagus eigentlich nicht vor, nicht so. Im Kampf heroisch zu fallen, und durch sein Opfer anderen Hoffnung und neuen Mut zu geben, das war eine glorreiche Art des Abtretens. Ja, Veltrin war edel und gut im Herzen gestorben. Sein Opfer durfte einfach nicht umsonst sein. Sie hatten geradezu eine moralische Verpflichtung alles in ihren Mächten Stehende zu tun, um seiner erlösten Seele, wo immer sie sich auch zur Zeit befand, zu beweisen, dass er nicht nutzlos gestorben war.
Immer wieder blieb der Jungmagus mit seinen Stiefeln in den tückischen Schlaufen hängen, die die wuchernden Sumpfpflanzen miteinander formten. Sie lagen sie versteckt hinter Gestrüpp und Gebüsch, mit bloßem Auge waren sie kaum zu erkennen. Nur bei genauerem Hinsehen vielleicht. Jenes konnte er aber momentan nicht entbehren, niemand konnte dies so wirklich. Wer versichterte ihnen, dass der Feind nicht irgendwelche Späher in seinen Reihen hatte, die genau in diesem Moment vielleicht in dem Geäst da oben saßen, und ihrem Herrn und Meister alles über die hiesigen Vorgänge berichteten?
Rhodgar war sich fast sicher, dass sie beobachtet wurden. Ein Magier spürte dies immer sehr schnell, war doch meist eine weitere magische Aura im Spiel, um das Gesehene direkt weiterzuleiten. Aber wieder etwas, was eigentlich keine große Rolle spielte. Vielleicht war es Intuition, ein ungutes Gefühl, oder vielleicht auch enifach nur die Tatsache dass er bereits eine geraume Zeit nichts mehr gegessen hatte, was die Unruhen in ihm auslöste.

Was aber dennoch auffiel, war schlichtweg die Tatsache, dass sich jeder abmühte, dem Hintermann einen halbwegs sicheren Pfad zu trampeln, und sollte dies einmal mit einem Strauchelzustand enden, weil man schon wieder in diesen grünen Tentakeln stecken geblieben war, so konnte man sich doch jedes Mal darauf verlassen, mindestens zwei Hände als Auffanghilfe gereicht zu bekommen. Hinter Rhodgar lief niemand mehr, er hatte sich ans Ende der Gruppe geheftet, was aber auch die Wirkung hatte, dass alles vor ihm schon plattgetretem worden war. Man konnte sagen, insgesamt kämpften sich die Gefährten gemeinsam durch diesen heimtückischen Urwald, waren stets füreinander da, nur einer nicht. Einer tanzte mal wieder aus der Reihe (und diesmal war er es nicht selbst, verwunderlich!), schloss sich nicht der Allgemeinheit an, lief quasi für sich alleine. An der Spitze hatte Hilias gerade mit einem besonders gut gewachsenem Exemplar einer hier wohl sehr verbreiteten Pflanze zu tun, die der Gruppe die Fortsetzung ihres Marsches erschwerte. Doch lief dieser Sturkopf immer nur geradeaus, den Blick fast die ganze Zeit auf diese seltsame Kette gerichtet, welche ihm Veltrin als letzte Handlung in ihrem Sinne zugeworfen hatte. Scherte es ihn denn kein bisschen, ob die Krieger beziehungsweise Magier die Müdigkeit überkam, ob der Hunger obsiegte oder ob die Kraft ganz einfach nachließ? Denn genau solch ein Gefühl durchfuhr den Dämonenbeschwörer gerade, es war als würden tausend Schatten an seiner Stärke ziehen und reißen, um sie mit aller Macht aus seinem Körper zu zerren.



20.03.2004 02:05#193
Hilias Der Steinmetz war nicht sonderlich überrascht gewesen. Ein Sumpf. Es hätte schlimmer kommen können. Ein Lavafeld oder ein See aus Säure. Das wäre doch mal was neuer gewesen! Doch ein Sumpf. Nicht mehr.
Aber auch nicht weniger. Die Gruppe war von den Hügeln der Küste runtergekommen und hatte langsam aber sicher vorgearbeitet. Noch war der Boden nur feucht, bald würde er matschig werden. Doch Hilias nahm das Geräusch kaum war.Seine Gedanken spielten immer wieder mit einer Vorstellung, die ihn schon seit Stunden nicht mehr los ließ. Wie ein Rätsel, desen Lösung man fast zu wissen glaubt und dann doch wieder vor Sackgassen stand.

Er achtete weder auf die anderen, noch großartig auf seine Umgebung. Ein dorniger Zweig hing in Gesichtshöhe, Hilias bog ihn mit blossen Händen bei Seite. Die anderen folgten. Die knotigen Zweige waren grün und gummiartig, aber ihre Stacheln um so härter und schärfer. Wie Angelhaken.
Bei dem dritten Zweig machte sich Hilias nicht mehr die Mühe, die Zweige wegzuschieben. Das Rätsel in seinem Kopf verschlang immer mehr seine Aufmerksamkeit. Er sah den Weg, aber ohne wirklich wahrzunehmen, was vor ihm lag.
Die Zweige kratzten über sein Gesicht. Schwarze Strimmen zogen sich durch die blassrissige Haut, platzten an einigen Stellen auf und nässten vor sich hin. Hilias nahm auch das nicht wahr.

Dann trat sein Fuß ins Leere. Oder besser gesagt, der Boden schien mit ungeahnter Leichtigkeit fast so druchlässig wie Wasser zu werden. Hilias zog das Bein zurück, trat noch einmal tastent zu. Da war Grund. Doch das dünnflüssige Erdreich würde ihm bis zu den Oberschenkeln reichen.
Dennoch machte er ohne Zögern einen weiteren Schritt und wälzte sich grunzend vorwärts.
"Hält's du diesen Weg für Klug, Meister Hilias?" fragte Carras hinter ihm. Seine Stimme klang zweifelnd, doch beisender Spot überwog. Hilias hörte weder die Ironie noch die Missbilligung in Carras Stimme. Er filterte lediglich die Informationen herraus.
"Ich kenn mich mit Sümpfen aus und solche Wege führen oft ins ziellose Verderben." fügte Carras hinzu. Diesmal ernsthaft, mit sorgenvoller Mine aufs Wasser schauend.
Hilias drehte sich um. Seine Haltung, seine Stimme, alles war jetzt ausdruckslos an ihm.
"Das ist der richtige Weg, ich weiß es. Kommt." Ohne weitere Diskutionen ging er los. Carras und Tarim wechselten verknitterte Blicke. Sie kannten solcherlei Sumpfgebiete. Da wimelte es von Untiefen und versunkenen Erdlöchern. Ein falscher Tritt und man sickerte schneller ein, als man um Hilfe schreien konnte.
Dennoch stiegen sie in die schlüpfrige Brühe. Lama und Ceron folgten. Seraphin und Renata verzogen ein wenig die Gesichter. Hilias sah zurück."Keine Sorge. Ich weiß, wohin es geht." Das klang weder überzeugt, noch verunsichert. Es klang wie....Mehl schmeckt. Trocken und ohne Geschmack. Ohne jeden Ausdruck und irgendwie alt.
Rhodgar blieb stehen. Hilias sah den Magier an. Die anderen bemerkten, das Rhodgar nicht sofort in das sumpfige Wasser steigen wollte und warteten. Seraphin stand Sorge in Gesicht geschrieben.

"Komm." sagte Hilias nur. Rhodgar sah verkniffen zu Boden. Seine Haare verbargen denm Großteil seinen Gesichtes. "Nun komm schon Rhodgar. Ich kenne den Weg. Es geht..." Hilias wollte nach Westen deuten, als Rhodgar auf schaute. Zorn Nein, Wurm es ist mehr!!! verzerrte sein Gesicht.
"Du wirst uns alle ins Verderben führen. Dieser Weg führt nirgendwohin. Du suchst nur den Tod dadrausen." zischte Rhodgar.
Hilias ließ die Schultern müde sinken und rieb sich das Nasenbein wie ein Mann, der zulange über schweren Rästeln? Büchern geseßen hatte.
"Kennst du den Weg?" fragte Hilias monoton. Doch die Anderen glaubte darin eine gewisse ungesunde Kälte zuhören. Streit lag greifbar in der Luft. Streit und vielleicht mehr. Er will der Auserwählte sein...er ist eifersüchtig auf dich, Wurmgesicht. Sei vorsichtig

"Jetzt schwing deinen Hinter rein, Rhodgar. Die anderen Magier waren sich auch nicht zu fein. Du hälst uns nur auf." sagte Hilias kalt und wandte sich zum gehen ab.
Rhodgar blieb mit geballten Fäusten am Ufer stehen.



20.03.2004 02:31#194
Rhodgar Keinen Schritt würde er tun, nein keinen einzigen. Es war wider seiner Natur, einfach in dieses matschgrüne Etwas zu steigen, unwissend dessen was ihnen auf dem Grund wohl auflauern könnte. Doch das war es gar nicht mal, was ihn dazu antrieb, seine Position als momentaner Verhinderer des ganzen zu festigen. Hilias hätte Carras und Tarim die Führung übergeben sollen, ganz einfache Kiste. Warum konnte dieser Esel das denn nicht einfach einsehen, dass er diesen Dschungel nicht alleine überwinden könnte. Der Talismann, den er bei sich trug, verbunden mit den Kenntnissen der beiden Sumpfler, das wäre gewesen, was die Gruppe sicher zum Ziel gebrach hätte. Doch anstelle dessen brachte Hilias mit seinem Helden-Getue nur wieder Zwiespalt, rammte den Keil des ohnehin schon bestehenden Misstrauens noch tiefer hinein. Warum konnte er nicht einmal zugeben, dass er auf Hilfe angewiesen war, dieser Sturkopf.

"...Du hälst uns nur auf!" Diese Worte würden noch lange in seinen Ohren klingen, und dort alles betäuben, was man als rationales Denken bezeichnen konnte. Zum zweiten Mal binnen weniger Tage war es, als ob jemand mit einem Nagel direkt ins Zentrum von Rhodgars Gemütszustand gestochen hätte. Es war wahrlich unbeschreiblich, was ihn in diesem Moment geritten hatte. Egal, ob es Wut, Zorn, Hass, Leid, Trauer, Schmerz, Egoismus oder Überzeugung war, das spielte überhaupt keine Rolle. Von Bedeutung war lediglich, dass der Schwarzmagier nun doch ein paar Schritte machte. Doch wider allen Erwartungen nicht in den Sumpf hinein, sondern setzte er seine Füße nacheinander auf das teils noch gut befestigte Stück neben dem Tümpel, der unter Garantie im Verderben enden würde, irgendwie, irgendwo. "Mit mir braucht ihr nicht mehr zu rechnen. Hört ihr? NICHT MEHR RECHNEN könnt ihr mit mir. Ich werde mich nicht in den sicheren Tod stürzen, oh nein. Folgt ihm oder folgt mir, ihr habt die Option. Wollt ihr wirklich weiter diesem selbstverliebten Egoisten nachrennen? WOLLT IHR DAS? ODER WOLLT IHR VELTRINS OPFER EHRE MACHEN, UND WENGIGSTENS DIE LETZTE CHANCE WAHREN, DIE AUFGABE ZU ERFÜLLEN UND HEIL NACH HAUSE ZU KOMMEN? Für Hilias gibt es keine Zukunft mehr, sein Geist ist vernebelt durch die Sehnsucht nach einem schnellen Ende, seht ihn euch doch nur mal an. Es würde schon ein Stupser mit dem kleinen Finger genügen, um ihn einmal zu durchbohren. Würdet ihr euch an seiner Stelle noch um irgendetwas kümmern? Er benutzt euch doch nur! Also was ist, geht ihr mit ihm oder mit mir?"

Schwer atmend schaute Rhodgar in die Runde, und musste die wohl bislang schmerzlichste aller Erfahrungen machen. Nicht physisch gesehen, oh nein, er hätte alle Pein der Welt auf sich genommen, nur um das nicht erleben zu müssen, was ihm nun bevorstand. Denn ein Blick in die Gesichter aller ließ ihn sofort erkennen, dass er alleine war. Verlassen. Was er sah waren gerrötete Wangen, doch keine aufblitzenden Augen, die ihm signalisierten, dass er mit seinem Standpunkt nicht alleine war. Nein, keiner seiner Freunde hielt zu ihm. Und diese Gewissheit schmerzte mehr, als alle Foltergeräte der Welt es hätten tun können.
"So endet es nun also. Ihr habt euch entschieden, und ihr habt den Tod gewählt. Ich weiß nicht, welche skurrile Macht euch dazu treibt, doch bin ich wohl nicht in der Lage, euch wachzurütteln. Das wars dann also. So endet ein trauriges Kapitel, und ein neues bricht an, doch sind sieben der acht verbliebenen Hauptpersonen wohl nicht mehr erwähnenswert. Genießt die letzten Stunden eures Lebens, bis ihr einseht, wie falsch ihr lagt. Doch dann wird es zu spät sein. Wir sehen uns in der Hölle, Freunde." Das letztere Wort sprach er betont langsam auf, mit einem vorwurfsvollem Blick zu Seraphin und Renata. Beide sahen ihn auf eine besondere, bestimmte Weise an, doch in seinem fanatischen Wahn vermochte er nicht, diese Blicke zu deuten. Was zählte, war die Tatsache, dass sie ihm nicht folgten. Hilias hingegen blieb völlig kühl, ja wandte ihm sogar den Rücken zu. Wie hätte es denn auch anders sein können?



20.03.2004 03:08#195
Renata "Oh nein, bitte tu das nicht" sagte Renata leise "stell uns nicht vor die Wahl, er oder du...". Das hatte Rhodgar in seinem Zorn wahrscheinlich gar nicht gehört. Die Wahl, die er da erzwingen wollte, war doch schon lange entschieden.
Nicht nur, dass die Gemeinschaft sich nicht aufspalten sollte - darauf lief es im Moment ja augenscheinlich hinaus - es tat weh, dass Rhodgar sich nicht nur von den Gruppe sondern auch von seinen Freunden abzuwenden schien.
Dieser Zorn in ihm kannte die Magierin schon, es war der gleiche wie vor vielen Monaten, damals im Kastell...



20.03.2004 03:12#196
Seraphin Entgeistert und gleichzeitig auf traurige Art und Weise wissend, starrte Seraphin unter den dunklen Schatten der Krempe hervor und beobachtete seinen Freund. Er hätte nicht gedacht das der Streit so tief gesessen hatte. Natürlich, auf irgendeine Art und Weise hatte er Recht, aber trotzdem musste ihm doch klar sein dass es jetzt nichts brachte die Gruppe, zu alle Faktoren die ihnen schon übel mitspielten, auch noch in einen Machtkampf hineinzureißen?! Das war das letzte was sie jetzt brauchen konnten, sie mussten zusammenhalten, eine Einheit sein! Das war das, was sie seit Beginn dieser Reise immer wieder weitergebracht hatte. Und jetzt mussten sie eben beweisen das sie es auch ohne Veltrin schaffen konnten, dass sie selber Entscheidungen treffen und nicht immer einem starken Krieger folgen und darauf vertrauen konnten, dass dieser alles richtig machte...
Beunruhigt versuchte der Magier, aus den Seitenwinkeln einen Blick auf Hilias zu erhaschen. Doch diesen schien das Ganze nicht mehr zu rühren.. oder doch? Hatte sich da etwas in seinem Blick verändert, war die taube, seltsam fremde Leere doch noch einer Gefühlsregung gewichen? Doch das war jetzt egal, erstmal galt es Rhodgar von seinem Vorhaben abzubringen. Sie konnten sich jetzt einfach keinen Streit in der Gruppe leisten, das ging nicht. Und seinen Freund wollte er auch nicht verlieren, um keinen Preis. Vorsichtig watete er durch das trübe Wasser wieder zurück und bewegte sich auf den jungen Schwarzmagus zu. Dann sah er ihm in die Augen, so tief es ging. Sie schienen zu flackern, ja ihn regelrecht aufspießen zu wollen. Für einen Moment blieb Seraphin erschrocken stehen. Was war dass in seinem Blick? Hass?! Hatte er gerade eben tatsächlich Hass gesehen...?

Fassungslos blieb der Magier vor seinem Freund stehen.

"Rhodgar... das ist...."

"SCHWEIG!"

unterbrach ihn die schallende Stimme seines Freundes...

...wenn er es denn in diesem Moment noch war...?

Mehr und mehr hatte Seraphin das Gefühl, Rhodgar sei nicht mehr Herr seiner Sinne. Jedenfalls... dachte er einfach falsch. Anders konnte er es nicht beschreiben. Langsam richtete er seinen Blick direkt in die dunkelbraunen Augen des Schwarzmagiers, welche jetzt unstet hin und her flackerten. Trotzdem ging er langsam immer weiter auf seinen Freund zu...

...und stoppte plötzlich.

"...Rhodgar..."

flüsterte Seraphin fassungslos, während er den gewaltigen schwarzen Flammenball in der Hand seines Gegenübers bemerkte, der die Schattenflamme nun drohend auf ihn richtete...



20.03.2004 03:23#197
Rhodgar Die Situation, wie sie in ihm war, konnte man fürwahr beinahe schon mit der von Hilias vergleichen, zu der Zeit als noch der Gehängte in ihm gehaust hatte. Rhodgar war taub gegenüber jeglichen Kommentaren, Bitten und sonstigen Worten. Mit bebender Stimme und einem Leuchten in den Augen, was nichts wirklich Gutes zu bedeuten hatte, ließ er die Schattenflamme sogar noch um ein Stück anschwellen.
"Weiche, Seraphin, du hast deine Entscheidung getroffen. Steh zu ihr, oder du stirbst hier und jetzt."
Harte Worte, die von einer verzweifelten Seele gesprochen wurden. Wie gerne hätte der Schwarzmagier seine Rune sinken lassen. Er wäre zusammengesackt, hätte (wahrscheinlich vergeblich) darauf gehofft, dass ihn jemand in den Arm nahm... nein, es stand wirklich nicht gut um ihn. Denn von all jenen Sehnsüchten angestachelt, steigerte er sich nur noch weiter in diese Situation hinein. Als ob nicht alles schon schwierig genug wäre.



20.03.2004 03:35#198
Hilias Die Worte des Magiers waren durch den zähen Panzer, den Hilias langsam um sich aufgebaut hatte, gedrungen wie eine scharfe Axt. Er stand lange Zeit in dem fauligstinkenen Wasser und knackte mit den Knöcheln.
Hab ich es nicht gesagt?!?! Was hab ich gesagt?!?!? Der Wicht will dir deinen Platz streitig machen!!!

DAnn die Rufe Seraphins. Des treuen Seraphins. Rhodgar war tief gefallen, soviel war klar. Doch Hilias hatte nicht mehr die Kraft, ihm aufzuhelfen. Die Schwarzmagier hatte sich wohl entschieden.

Vor den Augen des Steinmetzes begann die Welt in wirren Bewegungen zu kreisen und zu tanzen. Der Schwindel setzte alle Sinne auf ein Minimum erhab. Und noch bevor irgendwer recht wusste, was passier oder wie es über haupt soweit gekommen war, schnellte des Medium des Gottes Innos herum. Flirrend erhob sich die Luft und hüllte den Mann von Kopf bis Fuß in eine gleizende Aura des Feuer ein. Das schlammige Brackwasser verdampfte in Bruchteilen eines Herzschlages.
Die einzige, die wirklich erkannte, was passierte -vor ihrem geistigen Auge entsetz verfolgend- war Renata.
Hilias war nicht mehr. Sein Körper war konturenlos und ohne wirkliche Form. Dieses Wesen war nur zu einem Zweck bestimmt. Macht zu entfesseln. Diese Macht zu lenken, war nicht seine Aufgabe. Hilias erkannte verzweifelt, das diese Macht nicht nur Rhodgar, sonder auch die anderen, mit samt dem halbem Sumpf weg pusten würde, wie ein Häuflein Asche. Mit aller Kraft versuchte er den Kraft zu fokusieren, doch es gelang ihm lediglich, sie in den Himmel fahren zu lassen. Ein fester Strahl aus brennerder Vernichtung jagte zum Himmel auf. Dort satnd er für einen Wimpernschlag wie ein Pfal aus Licht und Feuer.
Ein lauter Knall explodierte vom Zentrum des Strahles aus und das Licht erlosch. Rhodgar hatte die Augen geblendet vors Gesicht geschoben. Die Schattenflamme - von solcher Große eine mächtige Leistung für einen noch jungen Schüler der dunklen Künste- war verloschen wie eine Kerze in einem Wirbelsturm. Die Andren keuchten schwer, Rhodgar sah nur blass über sich. Ein heftiger Stoß hatte ihn zu Boden geschickt. Man hätte meinen können, alles wäre nur ein kurzer Traum gewesen, doch dazu war es zu heiß. Einige Pflanzen waren versengt und Rauch kräuselte sich über dem Sumpfwasser.
Über Rhodgar stand Hilias.
Seine Kleidung war leicht verkohlt, doch weitesgehend unbeschädigt.Keiner, nicht mal Renata hatten genau sehen können, wie Hilias dort hingelangt war.
Der Steinmetz stand breitbeinig über dem Schwarzmagier. Seine Augen blickten zu Boden. Dann erhob sich die Stimme des Mediums wie das Stöhnen des Windes in einer verlassenen Ruine.
"Ich höre dich plärren wie einen Baby, aber halte still. Ich denke, das es nur deine schwächlichen Nerven sind, die dir auf dem Schiff durchgebrannt sind. Und lasse dich gewähren. Erkläre dir die Situation noch mal ganz sachlich und sorgsam. Doch jetzt stehst du wieder da und wirfst mit Hirngespinsten um dich. Du elender Feigling." Die Männer der Gruppe zuckten leicht zusammen, Renata zog lscharf die schwere Luft ein. Rhodgar war wie vom Donner gerüht. Hilias drehte sich um.
"Innos fordert wahrhaftig schlimme Opfer von mir, dieser Tage. Doch war ich bisher jeder Zeit bereit, alles zugeben was er verlangt. Doch soll ich dich jetzt auch noch aufgeben? Dich etwar verstoßen? Das bringe ich nicht fertig. Soll das graue Heer doch Khorines niederbrennen und schleifen, bis nichts mehr steht und lebt. Ich sterbe so oder so." Hilias Fingerknöchel knackten plötzlich sehr laut. Ein fast zorniges Geräusch. Der Steinmetz sprach weiter. Langsam, vorsichtig, aber unüberhörbar rasend vor Wut.
"Doch noch ist es nicht soweit. Noch nicht. Und wenn ich auch noch den überflüssigen Balast eines narrischen Dummschwätzers, eines blinden Neiders, eines hochmütigen, feigen Angebers los werden muss, den ich immer noch meinen Freund nenne..." Hilias sah auf. Seine Augen waren nicht bloss in das alte Feuerrot getaucht, sie brannt wirklich. Brüllten wie Hochöfen."...dann soll es geschehen. Doch lass dir eines gesagt sein, Rhodgar, Gimpel Beliras. Du wirst weder durch diesen Sumpf finden, noch ihn umgehen können. Weil das Schicksal ihn uns nunmal auferlegt hat. Wenn wir hätten durchgehen sollen, hätte uns das Schiff soweit gebracht oder wir hätten eine Karte oder der gleichen. Doch die Götter wollen das wir daruch gehen. Also gehen wir." Hilias drehte sich um und sah noch einmal über die Schulter zu Rhodgar. "Und du kannst dich feige und heulend in ein Loch verkrichen und dort sterben. Ich werde um dich weinen, Freund. Das werde ich."

Hilias ging hocherhoben Hauptes an den anderen vorbei und drängte weiter in den Sumpf vor. Sein Herz drohte zu reißen. Sein Verstand zog sich wie ein geprügeltes Tier zurück. Das Rätesl wartete. Es musste doch noch gelöst werden. Dort gab es keinen Schmerz. Kein Verlust. Nur die warme, stille Leere seines schwindene Verstandes.

In Hilias unterstem Bewusstsein kicherte ein Wesen, das sich selbst schon fast aufgegeben hatte und nun Frühlingsluft zu wittern schien. Der Gestank von Verwesung lag in diesem Duft.



20.03.2004 12:53#199
Rhodgar Was sich zu dem Zeitpunkt im Sumpf abgespielt hatte, darüber würde nie wieder ein Wort gesprochen werden, soviel stand fest. Keine einzige Zeile würde Rhodgar diesem Ereignis widmen. Es war leider so, dass beinahe alles von Hilias Gesagte einfach an ihm abgeprallt war, hätte man ihn jetzt gefragt, was sein Gegenüber denn gesagt hatte, er würde unter Garantie nur cirka ein Viertel des Gesamtkontextes zusammenfassen können. Und gerade dieses Viertel wäre voll von Wörtern wie Feigling, Gimpel... jene Ausdrücke hatte er nämlich sehr, sehr gut behalten. Und mittlerweile stand für ihn fest: Das Unterfangen war gescheitert. Die Gemeinschaft war zerbrochen, nichts als Misstrauen und Zwietracht lag in der Luft.
Bei solchen Bedingungen war es ganz egal, was die Gefährten machen würden, zumindest war dies Rhodgars Sicht der Dinge. Gehen sie mit Hilias, sind sie des sicheren Todes geweiht. Und er? Er wusste nicht, was zu tun war. Nun, als er alleine da stand, wurde ihm annähernd klar, dass er genau das nicht begriff, was er eben noch gegen Hilias verwendet hatte. Er alleine konnte einfach nichts ausrichten, doch stellen wir uns die Situation einmal vor... ein Schwarzmagier, der Stolz gebrochen, mit den Nerven am Ende, gerät mit einem Diener des Lichtgottes aneinander, welcher ihn seines Stolzes, seines Ehrgefühls und seiner Hoffnung beraubt. Denn Hoffnung hatte nur bestanden, solange er seine Freunde an seiner Seite hatte wissen können. Doch was war nun, wo sie sich gegen ihn gewendet hatten, wo er auf sich alleine gestellt war?

Langsam stand Rhodgar auf, klopfte seine Robe ab, und rannte los. Weg von seinen Gefährten, weg von Hilias, weg von den Problemen. Keuchend türmte er in die Dunkelheit und beschwor im Laufen einen schwachen Lichtkegel, den er wie üblich über seinem Haupt platzierte. Immer weiter und weiter hinein in die Ungewissheit des Sumpfes lief er, solange, bis seine Freunde das Licht in der Finsternis nicht mehr ausmachen konnte.



20.03.2004 16:24#200
Hilias Der Schlamm hatte sich schon nach ein paar Stunden in schwarzes Wasser gewandelt. Die Luft war erfüllt vom nervigen Summen der Moskitos, Schlingpflanzen hingen aus den Baumkronen über ihnen und oftmals waren sie Schlangen zum verwechseln ähnlich.
Das Wasser war schwarz und irgenwie von öliger Konsestenz. Es war heiß, stick und ein übelerregender Geruch klebte überall fest.

Hilias trieb die Gruppe weder an noch bremste er sie. Er lief wie ein Schlafwandler mit offnen Augen vor. Immer höher stieg das Wasser. Die Füße drangen bis zu den Knöcheln in den schlickigen Boden ein.
"Hilias, wartet. Das Wasser ist zu tief. Bald müssen wir schwimmen. Ich glaube nicht..."

Hilias trat fehl, sank kurz unter Wasser, tauchte wieder auf und ging weiter. Carras fluchte laut hinter ihm.
"Verdammter Sturkopf. Bleibt stehen!" brüllte er. Doch Hilias ging weiter. Das Wasser hatte seinen Hals erreicht.

Die anderen versuchten vergeblich Schritt zu halten, doch der Boden saugte gierig an ihren Füßen und in der fettigen Brühe nahmen Bewegungen gerade zu kriechende Geschwindigkeiten an.
"Hilias!" brüllte Carras erneut. Doch Hilias war verschwunden. Der Sumpfler sah sich aufgeregt um.
"Was zum..." begann Carras, dann geschah es. Der Grund des Sumpfes gab ürplötzlich nach. Überall. Die Gruppenmitglieder wurden unter Wasser gezogen, verloren ihren Halt.
Schaum sprizte auf, Blasen stiegen hoch. Das Wasser brodelte förmlich.
Carras war noch der Größte von allen, aber er war auch am weitesten vorne gewesen. Er schluckte bitterfauligschmeckende Flüssigkeit, tauchte unter, kam wieder hoch und rang nach atmem.
Die anderen jabsten ebenfalls nach Luft.
Der Sumpfler wurde wieder runtergezogen, streckte die Hände panisch über den Kopf, als eine kalte Hand sein rechtes Handgelenk umklammerte.Carras wurde hochgezogen und auf trockenen Steinboden gehieft.Hilias sah ihn mit ausdruckslosen Augen an und zog dann Lama als nächsten auf die steinerne Insel. Oder besser gesagte, den steineren Pfad.Der Rest der Gruppe entdeckte Hilias und kam mühesam heran geschwommen. Sie krabbelten erschöpft und hustend ans rettene Ufer.
Hilias wartete, bis alle aus dem wasser waren und setzte dann seinen Weg fort.Er folgte dem steinernen Weg, der vor Unzeiten hier durch den Sumpf getrieben worden war.
Sein Verstand hatte sich nun fast vollends verabschiedet. Seine Augen hatten alle Farbe verloren und sein Bart -der kümmerliche Rest davon- war weis geworden.
"Wir gehen diesen Weg entlang." sagte er und deutete auf das Gestein. Wie eine graue Schlange frassen sich die Blöcke durch den Sumpf.
"Kommt jetzt."



20.03.2004 17:41#201
Renata Von Hilias´ “Explosion” waren alle zunächst derart gelähmt und geblendet, dass von den harten Worte, die danach hier gewechselt wurden, wohl die wenigsten ihren Weg in das Bewusstsein der Gefährten fanden. Nur bei Rhodgar war es wie es schien anders: die Worte, die ihn ja unmittelbar betrafen, überdeckten wohl alle anderen Eindrücke.

Während ihr Blick immer noch zwischen dem davonstürzenden Rhodgar und dem sich wieder an die Spitze der Gruppe begebenden Hilias hin und her flog, bemerkte sie, dass zumindest Seraphin sich wieder gefangen hatte und versuchte, dem Freund zu folgen. Aber mit ihrem Stehenbleiben waren die Füße aller bereits am lehmigen Grund des sumpfigen Wassers wie festgesogen und nur mit Kraft wieder zu befreien. Bis über die Knie stand ihnen hier das Wasser und hatte die Kleidung, besonders die langen Roben der Schwarzmagier, nass und schwer gemacht. Seraphin hatte keine Chance. Das Licht, das Rhodgar begleitete, war bereits nicht mehr zu sehen, noch bevor der Magier den ersten Schritt aus dem Wasser auf trockenen Grund tat.

Währenddessen ging Hilias bereits wieder voran. Die Gefährten tauschten zunächst ein paar ratlose Blicke, dann waren sie ihm achselzuckend gefolgt. Auch die Magier schlossen sich dem Tross wieder an. Eine Weile hatten sie noch vergebens in den Dschungel des Sumpfes gestarrt, ihr Gildenbruder kam jedoch nicht wieder zurück.

Ihr Anführer durchpflügte buchstäblich den Sumpf in gerader Linie, die Gruppe umging kein Hindernis und keinen Tümpel. Alle hatten inzwischen unfreiwillig von der brackigen und öligen Brühe gekostet, und die Vorstellung, welches Getier dort vielleicht um ihre Beine herum schwamm, hatte die Magierin schnell verdrängt...

Dankbar waren sie aus dem Wasser auf den Pfad aus roh behauenen Steinblöcken gekrochen, endlich raus aus dieser ekligen und blubbernden Suppe. Das Gehen war jetzt zwar leichter, die Luft aber feucht und zum Schneiden dick. Alle atmeten nur noch keuchend. Die Moskitos waren ein Qual, einen jeden umgab eine schwarze Wolke dieser Insekten aber niemand machte sich mehr die Mühe, sie mit Handwedeln zu verscheuen.

“Eine Pause, bitte lasst uns eine Rast machen” Renata wartete die Reaktion der anderen gar nicht erst ab sondern setzte sich erschöpft genau dort hin, wo sie gerade stand.



20.03.2004 18:36#202
Seraphin Seraphin marschierte wie betäubt hinter den Anderen her. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein? Was war mit Rhodgar geschehen, wieso führte er sich so auf? Natürlich war Hilias nicht gerade die besten Wahl für einen Anführer, wer wollte schon von einem untoten, halb vermoderten Waffenknecht angeführt werden. Andererseits hatten sie ja gerade auf eindrucksvolle Art erfahren, welche Kräfte besitz von Hilias Körper ergriffen hatten und welche Macht sie besaßen. Trotzdem fragte sich Seraphin jetzt, welche Kräfte ihrerseits wohl von Rhodgar Besitz ergriffen hatten? Warum sonst sollte er sich so aufführen und...
...jetzt irgendwo alleine im Dschungel umher irren...

flüsterte sein Gewissen und ein ungutese Gefühl breitete sich plötzlich wie schleichendes Gift in seinen Gedanken aus. Schon als Gruppe war dieser verdammte Sumpf nicht gerade ungefährlich, aber auf sich alleine gestellt? Ohne zu wissen wo man war und... überhaupt, das war doch Wahnsinn! Wie sollte sein Freund irgendwelche Chancen haben sie wiederzufinden, der Sumpf war ungefähr so übersichtlich wie eine Crawler-Höhle bei Nacht und tausendmal so groß. Von der Gefährlichkeit ganz zu schweigen. So wie man sich in den Höhlensystemen verirren konnte, würde der schlammige Morast in dem sie schon die ganze Zeit umherwateten einen gnadenlos schlucken und den grässlichsten Tod sterben lassen...
...aber er hat Dir keine Chance gelassen... er hätte dich getötet, wenn es drauf angekommen wäre...

Warum? Warum war er plötzlich so ausgerastet...? Seufzend blieb Seraphin einen Moment stehen, wurde aber sofort von der kräftigen Hand des Templers aus seinen Gedanken gerissen. Ohne zu zögern schubste er ihn wieder vorwärts und für einen Augenblick wollte Seraphin sich ernsthaft umdrehen und diesem Riesenbaby von Sumpfheini ordentlich die Meinung geigen. Bis ihm einfiel wie bescheuert dieser Gedanke war und im Stillen mahnte er sich zur Vorsicht. Trotzdem drehte er sich zu Carras und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, den dieser mit einem freundlichen Grinsen beantwortete. Zufrieden wandte Seraphin sich wieder um und konzentrierte sich auf den Rücken seines Vordermanns. Dieser verdammte Sumpf schien kein Ende nehmen zu wollen...

Nach einer Weile später und einem sehr unliebsamen Kontakt mit den verborgenen Fallen der blubbernden Brühe gelangten sie schließlich auf eine Art Steinpfad, welcher sich scheinbar durch den ganzen Sumpf zog und vor langer Zeit hier angelegt sein worden musste. Das Gehen gestaltete sich plötzlich sehr viel leichter und ein unterschwelliges Aufatmen ging durch die ganze Gruppe. Doch hatten sie nur einen Teil des Sumpfes besiegt, der Rest, zu dem unter anderem auch die riesenhaften Moskitos und die schwüle, stickige Luft gehörten, weigerten sich standhaft ihnen eine Rast zu gönnen. Doch Rena schien plötzlich auf genau diese zu bestehen und setzte sich mit einem Ruck demonstrativ auf den Boden und wartete gar nicht erst ab, was die Anderen tun würden. Doch sie war auf der sicheren Seite, jedenfalls was Seraphin anbelangte. Hilias war bis jetzt ohne Pause und ohne den Gedanken, das vielleicht nicht jeder einen Riss in seinem Geist hatte und in Folge dessen nicht mehr auf seinen Körper achtete, weitermaschiert. Ob er dabei allerdings seine Sympathie in die Höhe getrieben hatte, blieb fraglich. Andererseits musste Seraphin für einen Moment schmunzeln, als ihm auffiel das dies bis jetzt eigentlich schon der Holzhammer-Methode ihres ehemaligen Anführers glich. Vielleicht sollten sie ja gar nicht meckern sondern sich freuen...?

Aber das war ihm jetzt egal, er wollte nur sitzen und mit einem Seufzer prüfte er die Stelle auf annehmbare Trockenheits-Verhältnisse (obwohl das in Anbetracht seiner völlig verdreckten und erst halb wieder getrockneten Kleidung ziemlich egal war) bevor er sich zufrieden grinsend direkt auf einer der stacheligen Sumpfdisteln niederließ.

"JIAUUUUU!!!"

schallte es durch die stickige Luft, gefolgt von dem lauten Lachen Renatas und auch die Anderen konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Nur Hilias blieb völlig ruhig, gänzlich ausdruckslos betrachtete er die Szenerie. Diese bestand zur Zeit daraus, das Seraphin sich mit tränenden Augen die daumenlangen Stacheln aus seinem Allerwertesten ziehen ließ. Rena schien dieser Umstand auf morbide Art und Weise Spaß zu machen, jedenfalls glaubte Seraphin ein schelmisches Blitzen in ihren Augen zu erkennen während sie ihm mit sichtlicher Freude diesen Freundschaftsdienst erwies. Nach Ewigkeiten des Schmerzes waren schließlich alle überflüssigen Fremdkörper entfernt und die Distel hatte als nächstes Bekanntschaft mit seinem langen Dolch und anschließend mit dem braunen Schlamm ihrer Umgebung geschlossen. Trotzdem, selbst sein giftiger Blick hielt Rena nicht von einem letzten spöttischen Grinsen ab während er diesmal gründlich den Boden absuchte bevor er es wagte, seinen verlängerten Rücken abermals neben ihr zu platzieren. Diesmal zum Glück mit einem besseren Ergebnis als zuvor, nur dass das Sitzen plötzlich gar nicht mehr so angenehm war, wie er gehofft hatte.
Dieser verdammte Sumpf...



20.03.2004 19:39#203
Ceron Gerade noch blickten Cerons Augen dem weghuschenden Rhodgar nach, als er schon wieder von Carras auf den Weg gezerrt wurde. Nach einiger Zeit anstrengenden Sumpfwanderns, immer im Ungewissen ob nun nicht doch einige Tentakel sich um die Beine klammern würden und den Körper hinunterreissen, kamen sie auf eine Art Steinpfad. Hilias wirkte viel lebloser, ja sogar Ceron machte er nun einwenig Angst, in so kurzer Zeit ein so grosser Wandel in der Person, das war nichts Gutes.

Als die anderen Gefährten schon einigermassen Platz genommen hatten. Watete Ceron immer noch durch den Dickflüssigen Sumpf auf sie zu. Dann ertönte ein Aufschreien von Seraphin, Ceron geriet in Panik. Er versuchte schneller ans trockene zu kommen. Dabei verfing sich sein Fuss in einer Sumpfpflanze. Ach mussten diese Dinger so schwer sein? Am Liebsten hätte er sich nun die Beinschienen von den Beinen gerissen und wäre den Fangarmen entwischt. Doch die Pflanze schien ihn zu packen, er wollte weg, ihm wurde noch heisser als es ihm ohnehin schon war. Er suchte die Blicke der Anderen doch diese belachten ihn nur spöttisch und schienen sich einen Spass an des Drachlings Tode zu machen. Nach einiger Zeit meinte Carras, welcher für Ceron schon eine Art Vaterposition erreicht hatte: „Ceron, geh doch mal einen Schritt zurück und dann…“ Ceron tat es, er machte einen Schritt zurück, fiel rücklings in den Sumpf und tauchte nach einigen Momenten wieder auf.

„So eine Schweinerei“ mit diesen Worten setzte er sich zu Rena und Seraphin, welche sich schon auf den Boden fallen liessen. Ceron bekam fast keine Luft mehr, sein Hals schien sich zuzuschnüren, so setzte er sich einfach und begann tief zu atmen, doch es wollte einfach nicht mehr Luft kommen. Die heissschwüle Luft verwehrte ihm den Sauerstoff. Ohne viel zu überlegen leerte er sich ein wenig Wasser aus seinem Schlauch, welchen er noch am anferen Ufer gefüllt hatte, über den Kopf und genoss die Abkühlung.

„Wie geht’s jetzt weiter, Meister?“ meinte Ceron erschöpft, „ich wäre für eine Verschnaufpause!“



21.03.2004 12:22#204
Renata Grinsend betrachtete Renata die Stacheln in ihrer Hand. Da hatte sie ja ausgesprochenes Glück gehabt, dass nicht sie die Bekanntschaft mit dieser Mörderdistel gemacht hatte. Seraphin, der etwas unfroh lächelnd neben ihr ... saß, schien das Gleiche zu denken, nur eben aus seinem Blickwinkel und daher wohl etwas weniger dankbar.

Die Rast wurde von allen gerne angenommen, selbst von den beiden Kriegern aus dem Pyramidental, die das feuchte Klima noch am ehesten gewohnt sein sollten. Nur Hilias stand stoisch einfach da und guckte seltsam unbeteiligt. Er war es auch, der die Gruppe schließlich zum Weitergehen antrieb.

Die Gefährten folgten jetzt dem steinernen Pfad, der nur noch vage und dazu noch in verwirrenden Schlangenlinien der ursprünglich eingeschlagenen Richtung folgte. In unregelmäßigen Abständen trafen sie auf Wegkreuzungen, an denen sie immer den Weg einschlugen, der am ehesten nach Westen wies, obwohl das bei diesem sich schlängelnden Pfad nur eine grobe Einschätzung sein konnte. Bei einer dieser Kreuzungen glaubte schließlich einer, etwas Bekanntes wiederzusehen “hier waren wir schon einmal.....”. Im Kreis gelaufen also, und wie lange wohl schon? Kein wunder in diesem ewig gleichen Wechsel von Wasser, Gestrüpp und Bäumen.

Ab diesem Zeitpunkt markierten sie mit Zweigen die Kreuzungen: X für den Weg, aus dem sie gekommen waren oder der in die Irre führte und --> für den Pfad, den sie eingeschlagen hatten. Nützlich, auch für andere, die diesem Weg vielleicht folgten.



21.03.2004 13:50#205
Hilias Hilias steuerte wie Trance über den nackten Fels. Seine Arme hingen schlaf an seinem Körper herab, sein Gesicht war bar jeder Regung. Seine Augen suchten weder Ziel noch Gefahr.
Er bog ohne zögern die nächste Kreutzung nach rechts ab, die anderen folgtem ihm murrisch. Jeder hatte inzwischen das Gefühl im Kreis zu laufen, doch niemand sagte etwas.
Hilias trottete langsam voraus. Seine Finger streckten sich, zogen sich zu Krallen zusammen, streckten sich, zogen sich zusammen.

Das Rätsel...wie kann nur die Lösung heißen... Hilias Verstand hatte sich mit Abwesenheit so gut wie möglich betäubt, in dem er die FRage, die als Rätsel von seinem Unterbewusstsein getrant wurde, immer und immer wieder hin und her gedreht hatte.
Ich bin tot...und gehe die Untoten töten... dachte er kriechend. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
Wenn Untote tot sind, ich bin es auch, aber der Tot mich nicht verstößt, sie aber schon, wie kann es sein das Wolken unter Wasser bleiern schmecken??? Was kann es bedeuten, wenn Bäume mit der Krone in den Boden wachsen und Kerzen nach oben abbrennen? Was kann es bedeuten wenn Wasser die Berge hinauf statt...was machen Fische die in der kalten Sommerzeit in der Wüste an zu wenig Schneefall ertrinken??? Was... OH GOTT ICH WERDE WAHNSINNIG!!!

"HILIAS!" brüllte der vielstimmiger Chor seiner Begleiter von hinten. Doch Hilias hörte nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt seinen Verstand zu verlieren, durchzudrehen, abzuspalten, auszurasten, nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben. Und schmecken die Wolken unter Wasser, schön gute Nacht!
Er lief sturr auf das abgebröckelte Ende des Wegs zu, Carras preschte vor, packte den Steinmetz ab Kragen und zog ihn weg. Hilias war nicht mehr als ein Bündel Knochen und Haut in seinen Händen. Leicht wie trockenes Anmachholz.Die Gruppe stand einen Augenblick ratlos da und wusste nicht weiter. Ihr Führer saß auf der Erde und blickte verloren ins Nichts. Carras stand vorsichthalber in desen Nähe.
"Was jetzt? Das hier is ne Sackgasse." fragte der Hühne.
Die Anderen zuckten unsicher mit den Schultern. So wurde vorerst Rast gemacht. Hilias hockte zwischen ihnen wie eine Marionette ohne Pfäden.


21.03.2004 14:09#206
Teufelslama Der Sumpf war die Hölle, die grüne Hölle. Während es Carras und Tarim anscheinend noch recht gut erging litten die anderen doch unter dem Klima, dem Terrain, der Vegetation und vor allem den lästigen Mückenbiestern. Am Ende dieses Gebietes wäre die Hälfte der Gruppe an Blutarmut gestorben. Viel schlimmer als all dies war jedoch die Tatsache das einige langsam nervös wurden, genauer gesagt Rhodgar rastete langsam aber sicher aus und so geschah es dann auch.


Hilias trieb sie immer weiter voran, ungeachtet ihrer Einwände, ihrer Befürchtungen. Auf irgend eine Weise hatte er sich von Stunde zu Stunde mehr verändert hatte sich... verloren. Das war nicht mehr der Khorinische Waffenknecht, der gutmütige Steinmetz. Vor ihnen stand das Medium Innos, ganz und gar von seiner Aufgabe erfüllt, beseelt damit sein Schicksal zu erfüllen, gleichgültig was das für ihn oder andere bedeuten mochte.



Der Bruch der Gruppe stand schon länger in der Luft und mit Rhodgars Ausbruch trat er unwiederruflich ein. Am liebsten hätte Lama ihn sich gepackt, an den Schultern gegriffen und durchgeschüttelt, ihm sein kindisches Verhalten klar gemacht(auch wenn seine Worte ihn doch in gewisser Weise trafen) und ihn begreifen lassen wie wichtig der Zusammenhalt für sie alle war. Doch in seinem Innern wusste er das das nicht seine Aufgabe war, sein Schicksal war es nicht die Gruppe zusammen zu halten, nicht sie zu führen, er war nur ein einfaches Mitglied, ein Glied in der Kette, nicht mehr und nicht weniger.


Hilias Demonstration dessen wozu er nun im Stande war und Rhodgars Aufbruch würden ihnen noch eine Weile in den Knochen stecken, irgendwie passte alles nicht mehr zusammen, sie passten nicht zusammen doch keiner sprach ein Wort während sie sich auf den steinernen Pfaden vorkämpften.



Immer wieder sauste das Schwert des Waffenknechts hervor um eine Schneise durch dichten Bewuchs zu hacken, langsam gewöhnte er sich tatsächlich an die Führung der Waffe, Carras Training zeigte erste Früchte. Doch blieb ihm nicht die Musse seine neuen Fähigkeiten zu bewundern, viel zu sehr ging ihm die Landschaft auf die Nerven, vor allem dieser Stein den er jetzt schon zum dutzensten Male zu passieren Schien, oder die Liane die ihm immer wieder durchs Gesicht fuhr. Liefen sie ständig im Kreis oder sah hier einfach alles nur gleich aus? Dazu noch dieser Hilias, völlig abwesend und ohne Reaktion wenn das so weiter ginge würde er auch wahnsinnig werden.



Vorne entstand ein Rufen, was war da los? Ihr Führer lief unbeirrt mitten auf eine Sackgasse zu, dort wo der Weg endete. Gerade noch gelang es Carras ihn zurück zu ziehen, beim Anblick dieses Bündel Elends von dem alles abhing konnte ein einfacher Mensch eigentlich nur alle Hoffnung fahren lassen.


21.03.2004 16:23#207
Abt_Seronius Der Abt war voller finsterer Vorfreude gewesen und hatte sich ungeduldig nach dem Eintrefen der kleinen Gruppe aus Khorines gesehnt. Nach dem diese ihren Früher eingebüsst hatten, wollte sich der Abt als Sportsmann erweißen und seine Spione vorerst zurück halten. Er hatte sich die Überraschung nicht verderben wollen.
Doch vor wenigen Stunden war tatsächlich etwas überraschendes passiert. Etwas beängstigendes.

Ein schmaler Lichtstahl hatte sich für wenige Sekunden am Horizont erhoben. Im Nordosten. Im Sumpf. Die magische Gewalt, die von diesem Punkt ausgegangen war, hatte dem Abt einen kalten Schauer über den Rücken gejagt.

Nun stand er am Fenster seines Zimmers im Nordturm der Abtei und blickte zweifelnd nach Nordosten.
Er musste sich gewissheit verschaffen. Denn der Strahl hatte ihm sehr deutlich vor Augen geführt, das dies kein Spiel mehr war.
Die Abtei war schon einmal durch Hochmut und verschlafene Selbstüberschätzung gefallen. Der Abt würde es nicht noch einmal soweit kommen lassen.
Seine blassen Finger strichen über den gemusterten Holzdeckel. Die Kiste war etwa eine Ele lang und eine Handlang tief. Das schwarze Hartholz war mit hässlichen Runen und bösen Flüchen geschmückt worden.
Der Abt schob den Riegel auf bultroter Bronze zurück und klappte die Kiste auf. Seine weißgelblichen Augen schauten lüstern auf den Inhalt.

Der Innenraum war mit Seide ausgeschlagen, das Deckelfutter war Schwarz und glänzte wie feuchte Drachenschuppen. Die Frabe des Kistenfutters war in Scharlachrot gewählt worden. Die vielen lockeren Falten waren lebeniganmutende Muster auf und es war ein wisperndes Rascheln zu hören, als flüsterte der Stoff in fremden Zungen.

Sieben stählerne Kugeln lagen dort. Er nahm drei heraus und ließ sie zwischen den Fingern der rechten Hand rollen. Die Kiste klappte er wieder zu stellte sie ins Regal zurück.
Dann trat er ans Fenster und betrachete die Kugeln eindringlich. "Sucht, meine kleinen Freunde. Sucht und tötet." sprach er und hielt die Hand aus dem Fenster.Hatten die Kugeln eben noch friedlich auf der öffenen Handfläche geruht, begannen sie nun zornig zu brummen und sich in zackigen Bewegungen zu erheben.Ein Augenblick schwebten sie in einer unruhigen Formation auf der Stelle. Der Abt nickte nach Nordosten. Die Kugeln drehten sich wild und jagten davon. Ein hässliches Kreischen durchschnitt die Luft und folgte den stählernen Boten des Abtes. Der Abt wartet gespannt am Fenster ab, wie sich alles entwickeln würde.



21.03.2004 17:26#208
Teufelslama Langsam waren sie am Ende, die unfreiwillige Rast sollte ihnen eigentlich Erholung spenden doch das war unter den jetzigen Umständen fern jeglicher Realität. Rhodgar war verschwunden, Hilias anscheinend dem Wahnsinn anheim gefallen und keiner wusste so recht wie es für sie weiter gehen sollte.

Der Soldat wischte eine Schweiß nasse Strähne aus dem Gesicht als er es hörte, sein Blick richtete sich auf einen Punkt in der Ferne. Irgend etwas war da, näherte sich und die anderen hörten es auch. Es klang wie ein Kreischen, Stahl der quietschte und es wurde lauter. Was da auch immer kam, es klang alles andere als gut.



Und dann konnten sie es sehen, drei Kugeln, metalisch schimmernd im Licht der Sonne die vereinzelt durch das Geäst der Bäume brach. Sie bogen um eine Ecke und brachen zwischen dem Grün hervor, schwebten kurz auf der Stelle in gut fünf Metern Höhe. Ein Vogel kreuzte ihren Weg und schneller als die Gruppe wusste was geschehen war verlor dieser sein Leben. Eines der fliegenden Instrumente hatte sich auf das Tier gestürzt, dabei scharfe Klingen ausgefahren und es zerfezt. Nur einige Federn fielen langsam zu Boden als das fliegende Metal sich mit kreischem zu einer neuen Formation am Himmel über den Gefährten zusammen fand.


"Duckt euch" mehr konnte Lama nicht mehr rufen als dieses Teufelswerk auf sie hereinbrach.

Aus den Augenwinkeln konnte er noch sehen wie alle es geschafft hatten und nun am Boden lagen auch Hilias, Carras schien ihn mitgerissen zu haben. Keiner schien verletzt zu sein doch stoppten die Kugeln bereits wieder ihren Flug und begannen umzudrehen.


"Los verteilt euch, so sind wir ein schwerer aus zumachendes Ziel."
Er brüllte im Ton den ein Soldat gewohnt war und tatsächlich zeigte es Wirkung. "Drei gegen acht, das sieht doch schon mal besser aus" murmelte er während er selbst Aufstellung bezog um der Gefahr zu begegnen. Base seine neugewonnene Nagelkeule wurde vom Gürtel befreit. "kommt nur, wir erwarten euch schon" in grimmiger Entschlossenheit spannten sich seine Muskeln während er leicht die Knie beugte und sich Sprung bereit machte.


Die fliegenden Waffen hatten sich getrennt und machten nun Hatz auf einzelne Mitglieder der Gruppe, eine hatte ihn zum Opfer erkoren und raste mit diesem vermalledeiten Kreischen das in den Ohren dröhnte auf ihm zu. Der Lärm der über dem Sumpf lag glich dem einer gewaltigen Schlacht, die Anstrengungen der letzen Tage, die nervliche Zerfahrenheit der Leute und jetzt noch dies, hoffentlich würde das keinem zu viel.


Der Stahlball näherte sich mit unverminderter Geschwindigkeit, raste im Sturzflug auf ihn hinab, keinen halben Meter entfernt fuhren die alles zerfleischenden Klingen hervor, brachiale Mordinstrumente die nur zu einem Zweck bestimmt waren, zum schlachten.


Bei seinem Seitwärtssprung stütze er sich auf die linke Hand, kam auf den Knien zur Landung und drehte sich um, den Schwung ausnutzend um mit Base nachzusetzen. Die Keule traf ins schwarze und verschaffte dem Todesball eine ungeahnte Beschleunigung. Es gab ein platschen und das brachige Wasser schlug Wellen als die Kugel aufschlug und unter ging.

"Ha, einer weniger" zufrieden wollte der Waffenknecht sich umwenden als er eine Bewegung sah.

Unter lautem Getöse verfehlte das Geschoss ihn nur knapp und auch nur weil er sich in einem Reflex nach hinten gerissen hatte und rücklings auf dem Boden aufschlug, der Ball flog noch weiter und zerschmetterte einen alten Baumstumpf der sich im Weg befand. Holzsplitter flogen wie Schrappnelle herum doch das Ding machte sich bereits zum nächsten Anflug bereit.

"Wasserfest sind sie also auch noch." mit einem Ruck kam der Soldat wieder auf die Beine, nicht einen Kratzer hatte sein Angriff hinterlassen, nicht einmal schienen diese Dinger langsamer zu werden. Das könnte noch ein langer Tag werden.



21.03.2004 17:50#209
Ceron Zuerst war nur ein leises Surren zu hören, Ceron hatte es für eine Blutfliege gehalten. Doch dann kamen diese Monster aus Stahl, solche Geschöpfe hatte Ceron noch nie gesehen, so perfekt, doch hatten sie Leben in sich? Am liebsten hätte Ceron nu über diese Frage zu philosophieren begonnen doch da wurde er schon zum Ducken gezwungen. Eines der Metallviecher sauste über seinem Kopf hinweg, beinahe hätte es ihm eine neue Frisur verschafft.

Ceron liess seinen Mantel, die Robe und die Beinschienen fallen und rannte in den Sumpf hinein. Über einem Ast durch, da unten durch, ein Drache im Wolfspelz versuchte der Maschine zu entkommen. Schnell unter einem Baum hindurch gerutscht, da war das Wesen auch schon über ihm, zurück unter den Baum. Dann mit einer schönen Rolle unter dem Baum weg, Ceron fühlte schon die Wirkung der Beinschienen, sie verliehen ihm Teufelsgeschwindigkeit, wie er nun rannte, befreit von der Last. Seine Freunde konnte er schon nicht mehr sehen, wie auch, er durfte sich ja nicht umdrehen. Dann kam Ceron an einem grossen Sumpfteich an. Er erspähte zwei Lianen, welche verlockend vom Baum herunterhingen. Ceron rannte auf sie zu, schon wollte er seine Hand um die Pflanze schliessen als er erkannte, dass das der Schwanz einer Schlange war. Ceron hatte ja nichts gegen Schlangen, sie waren ihm sogar sehr sympathisch, doch in diesem Moment wäre ihm eine Liane lieber gewesen. Er riss einen Stopp und schlug einen Hacken um die Schlange. Das metallische Ding jedoch flog neben dem Schwanz hindurch und steuerte wieder auf Ceron zu.
Ceron sah keinen Ausweg mehr, er musste es versuchen. So zog der Drachling seine Erzklinge aus dem Ärmel. Drohend schwebte das Metallgefährt nun über ihm, Ceron konnte es einfach nicht, er hatte ungeheime Angst. So rannte er zurück in die Richtung aus der er kam.

Ceron schon ganz ausser Atem, erkannte nun endlich wieder den Steinweg, jetzt nur nicht schlapp machen. Immer wieder duckte er sich und liess das metallene Gefährt über sich surren. Dann sah er seine Chance. Er wollte es in einen Baum fliegen lasse, einen Riesen von Baum. Er schaute sich nach dem Geeigneten Baum um, als sein Blick auf einen Baum mit einem Loch bei der Stammgegend traf. Er kroch unten hindurch und das Vie flog in den Baum hinein. Triumphierend ging Ceron um den Baum herum, und musste die schreckliche Erfahrung machen, dass es nicht tot war, wie auch? Es hatte ja eigentlich auch gar kein Leben. Das Vieh versuchte sich mit Ruckbewegungen aus der Rinde zu befreien. Ceron nahm nur noch seine Beine in die Hände und rannte wieder zu seinen Gefährten. Es würde nicht lange dauern und das metallene Ungeheuer würde zurückkehren



21.03.2004 18:56#210
Hilias Hilias wurde immer wieder von Carras hin und hergezerrt, um nicht von den teuflischkreischenden Stahlkugeln zerfetzt zu werden.
Carras zog seine Klinge und trat vor den Steinmetz, der völlig teilnahmslos auf dem Boden kauerte und zu Himmel aufsah, als wolle er abschätzen, wann es zu regnen anfangen würde.
Carras sah noch einmal hinter sich, schüttelte angesichts des Zustandes seines Anführers den Kopf und stürzte dann vor. Eine Kugel hatte auf ihn zugehalten, nach dem sie mit dem Soldaten Lama keinen Erfolg gehabt hatte. Der Sumpfler wartete ruhig, nahm mass und brüllte dann lauthals auf.
"HIER DU BESCHIEßENE MOTTENKUGEL! HIER DRÜBEN IS FRESSCHEN!" Die Kugel zurrte noch ein Stück zorniger und beschleunigte auf volle Leistung. Nicht mehr als ein schmahler Strich sauste auf Carras zu. Der Sumpfler blieb ruhig, sah dem kreischenden Tod fast gelassen ins Auge. Dann war es soweit, die Kugel hatte den Krieger fast erreicht, da wirbelte Carras mit einer Drehung aus deren Flugbahn und schlug mit der vollen Rückhand zu. Das Ding schlug hart auf den Boden auf, sauste nur wenige Milimeter an Hilias Kopf vorbei, der blinzelte nicht mal, und gewann dann in einer engen Kurve wieder an Höhe. Carras spuckte aus, zog geräuschvoll die Nase hoch und schritt dem Eisengeist in Kugelform entgegen.
"Sowas wie dich nehm ich mit Links auseinander." knurrte der Krieger. Die Kugel war unschlüssig stehen geblieben. Carras grinste höhnisch.
"Na? Was ist? Keine Lust mehr?" sprach er das Ding an.

Die Kugel zitterte kurz, wie zur Bestättigung und brüllte dann wieder vorwärts. Carras Lächeln gefohr.
"NEIN, DRECKSDING. NICHT..." Er wollte vorstoßen, doch da brauste eine zweite Kugel von rechts heran und Carras musst sich zu Boden werfen, damit sie ihn nicht enthauptete.

Hilias hingegen drehte sich mit einer zähen Drehung um. Die erste Kugel hatte Carras wohl als zu schwierig eingestuft, was die zweite erst nachher lernen sollte. Nun war der gebrochene Hilias ihr Ziel. Sie jagte vor. Ein besonders Lautes Kreischen war zuhören. Alle wandten den Kopf herum und starrten entsetzt und machtlos auf den unbeweglichen Hilias.

Der Steinmetz saßs da und blickte die Kugel an. Diese schoß dicht an ihm vorbei, flog eine weite Kurve und nährte sich wieder von rechts.
Hilias hob den rechten Arm wie eine Wache am Stadttor, die einen Pasanten zum Stehen auffordern wollte. Das Ding schlug auf die Handfläche auf. Schmerz! Er jagte so tiefgreifend und allmächtig bis in die tiefsten Tiefen, füllte alles Sein und Bestehen mit flüssiger Qual auf und ersäufte jeden Gedanken in brennenden Reizen.

Der Gehängte hatte lange geschlafen. Nur manchmal hatte er dem Wurm ins Gewissen geredet und dann nur vorsichtig und zurückhaltend. Das langsame Vergehen hatte ihn nur wenig beunruhigt. Aber das...war eindeutig zuviel! Er musste handeln. Der Gehängte spannte sich an und war breit vorzuspringen, sollte es erforderlich werden.

Hilias zurückgezogener Verstand tauchte nur kurz aus seiner Letargie auf, um festzustellen, was kaput war. Und der Schmerz kam so überraschend, so ungewohnt, wurde aber schnell zu einem alten Paar Schuhe, das immer noch ätzend brannte. Hilias brüllte. Voller Kraft und voller Leben. Seine Freunde hatten solche Laute von ihm schon lange herbai gesehnt, doch nicht auf diese Weise.Schrecklich war es gerade zu. Mit fassungslosen Augen sahen die Gefährten, was da eben passiert war.

Die Kugel war auf den Handwurzelknochen aufgeschlagen und hatte sich mühelos durch die Haut, das Fleisch, den Unterarmknochen gefressen. An der Schulter war sie wieder ausgetreten und davon geflogen, irgendwie langsam und scheinbar zufrieden mit sich selbst.
Nur einen Wimpernschlag nach dem Austritt dieser stählernen Geisel, zerfetzte Hilias rechter Arm der Länge nach. Blut wurde augenblicklich zu Staub, Staub zu tanzenden, finsterroten Funken.
Der Steinmetz wurde rumgeworfen und von dem steineren Pfad geschleudert. Das Wasser verschluckte ihn gierig. Dämfte seine Schreie.
Hilias wurde bewusstlos. Der Gehängte drang vor und kämpfte einmal mehr für das Weiterbestehen dieser vergehenden Hülle.



21.03.2004 21:47#211
Rhodgar Um Rhodgar herum herrschte Einsamkeit. Er fröstelte, und hatte sich wohl einen gemeinen Schnupfen eingefangen. Der Schwarzmagier hatte Zuflucht in einer Höhle gesucht, die sich in dem hohlen Stamm eines riesigen Sumpfbaumes gebildet hatte, und ging dem Unwetter aus dem Weg. Es war wirklich keine gute Idee gewesen, sich von den anderen zu trennen, geschweige denn ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen. Denn irgendwie spürte er, dass er sie irgendwann in nächster Zeit mehr brauchen würde als je zuvor. Ja, er sah ein, dass er einfach aus Wut gehandelt hatte, dass es für sein Verhalten oder so seine Taten keine Entschuldigung gab. Selten hatte er wohl etwas Dümmeres getan, als seinem überlaufenden Gemüt zu kapitulieren, den Zorn die Oberhand gewinnen zu lassen. Ja, verdammt, er sah ein, dass er ziemlichen Mist geabut hatte. Er hatte etwas angestellt, was nicht nur ihn, sondern auch die Gemeinschaft in Gefahr gebracht hatte, wobei das Risiko, dass ihm etwas zustieß, beträchtlich höher war, alleine wie er war, auf sich selbst angewiesen, in dieser grünen Hölle. Nichtd weiter als matschige Brühe, schier unendliche Schlingpflanzen und dämliches Insektengetier, soweit das Auge reichte. Unverständlich, was Carras und Tarim nur daran finden konnten. Aber andererseits würden die beiden, und viele andere auf der Welt, wohl nie nachvollziehen können, warum es ihm danach gelüstete, untote Kreaturen herauf zu beschwören, und in diesem (in ihren Augen) unheimlichen und vermoderten Schloss zu hausen, welches sich Kastell schimpfte. Niemand konnte das verstehen, niemand bis auf jene, die dem Zirkel ebenfalls angehörten. Ceron... Seraphin... Rena. Bei dem Gedanken an die drei wurde dem Schwarzmagus schwer ums Herz, und es war als würde sichein schwarzer Schleier über seine Seele legen. Er gab sich auf, ganz einfach. Er hatte dinge getan und gesagt, für die er nun gerade zu stehen hatte. Wenn es ihm vorbestimmt war, auf diese Taten hin in dieser vermaledeiten Sumpflandschaft qualvoll dahin zu scheiden, so würde er sich dem Schicksal beugen, und alles geschehen lassen.

Ein paar Tränen rannen über sein blasses Gesicht, und tropften auf den ohnehin schon durchnässten, moosbedeckten Boden in dieser Höhle. Es war alles so dumm gelaufen, so unendlich dumm. Nie hatte er gewollt oder beabsichtigt, das es nun so enden würde. Er wusste nicht, was die anderen in diesem Moment taten, welchen Gefahren sie zu meistern hatten. Er wurde in Unkenntnis darüber gelassen, wie seine Freunde sich den Angriffen der Mörderkugeln ausgesetzt sahen, wusste nicht, wie es ihnen ging. Wie denn auch? Er saß in einem modrigen Loch, zusammengekauert und leise vor sich hin weinend. Niemand sollte ihn so sehen, niemand. Er war nur noch ein kümmerliches Abbild seiner selbst, des doch eigentlich so lebenslustigen jungen Schwarzmagiers, der jederzeit für jeden Schabernack zu haben war. Und alles nur, weil er sich einen Augenblick nicht zu beherrschen gewusst hatte. Was eine Sekunde im Leben eines Menschen doch ausrichten konnte.

Blitze durchzuckten die Luft, und er glaubte in der Ferne ein paar Schreie vernehmen zu können. Was war da los? Allzuweit hatte er sich in seinem Wahn von der Gruppe noch nicht entfernen können. Sollte etwa...? Aber da war es auch schon wieder ruhig, und die Stille legte sich gespenstisch über seine Umgebung. Es war wohl nur ein einziger Ausdruck der in ihm verborgenen Hoffnungen und Sehnsüchte, die in Halluzinationen durchleben ließen. Was solls, es war ja eh vorbei.



21.03.2004 22:02#212
Seraphin Diese Dinger waren so schnell wie eine Horde Drachensnapper über sie hergefallen und hätten sie nicht fast noch schrecklichere Laute als eine solche gemacht, wäre es eindeutig um sie geschehen gewesen. Doch auch jetzt sah es nicht wirklich gut aus. Das reinste Chaos herrschte um ihn herum, jeder war hektisch dabei den Himmel nach den rasend schnellen Metallkugeln abzusuchen welche sich flirrend durch die Luft gruben und selbige dabei mit ihren messerscharfen Klingen zersäbelten. Alles was ihnen in den Weg kam wurde gnadenlos abgemäht, einige kleinere Bäume waren auseinander gesplittert oder hatten brutale Spuren in ihrer Rinde vorzuweisen. Die klingen nahmen kein Rücksicht, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze. Trotzdem schienen sie es eindeutig auf sie abgesehen zu haben, nur dass es ihnen wohl ziemlich egal war wen oder was sie sonst noch in den Tod rissen.
Angespannt suchte Seraphin sein Umgebung ab und ließ ruckhaft seinen Blick umherirren, immer auf der Suche nach den rasenden Todesboten welche aus jeder Richtung kommen konnten. Das grässliche Kreischen dieser Dinger übertönte die Rufe der auseinandergesplitterten Gruppe, deren Streiter jetzt ziellos hinter allem möglichen Deckung suchten oder aber gerade dabei waren ihr Leben zu verteidigen. Irgendwo in diesem Durcheinander konnte er Hilias und Carras erkennen. Letzterer versuchte den Steinmetz vor den heranrasenden Dingern zu beschützen. Hilias selber saß völlig teilnahmslos auf dem Boden und schien seine Umgebung gar nicht mehr wahrzunehmen. Gerade wehrte der Templer eine weitere Atacke der fliegenden Todesboten ab, da musste er sich zu Boden werfen um einer zweiten zu entgehen. Und die dritte galt eindeutig Hilias...
"HILIAS, VERDAMMT BEWEG DICH!"

versuchte Seraphin das Kreischen der Kugeln zu übertönen, während er mit vor Schreck geweiteten Augen die Szenerie beobachtete. Und tatsächlich, der Waffenknecht bewegte sich. Allerdings ungefähr so schnell wie ein einbeiniger Zombie... (zumindest das letztere schien mittlerweile ja zu stimmen). Langsam, wie in Zeitlupe hob er abwehrend die Hand. Eine lächerliche, höchstens symbolische Geste gegenüber den rasiermesserscharfen Klingen ihrer Gegner. Doch das schien dem Steinmetz egal zu sein. Als ob die Zeit anhalten würde, um ihnen allen den grausigen Anblick in allen Einzelheiten zu präsentieren, gruben sich die stählernen Waffen in seine Handfläche. Blut spritzte und verwandelte sich augenblicklich zu Staub, der den Moment wie eine rote Wolke zu umschließen schien. Die Kugel bohrte sich weiter durch den Arm, riss das Fleisch bis zu den Knochen auf, immer weiter und weiter...

Seraphin glaubte das Brechen der Knochen zu hören, das Reißen der Sehnen und Muskeln welche unter den rotierenden Klingen regelrecht zermalmt und in alle Himmelsrichtungen geschleudert wurden. Und dann trat die Kugel, begleitet von halb zu Staube zerfallenem Blut und faserigen Fleischresten, wieder aus der Schulter des Waffenknechts hinaus und wurde durch ihren eigenen Schwung einige Meter weiter in die Luft geschleudert. Wie auf Befehl schien die Zeit plötzlich aus ihrer Starre zu erwachen und stattdessen doppelt so schnell zu laufen. Seraphin sah Hilias, wie er, plötzlich nur noch mit einigen verkümmerten Fetzen an der Stell wo vorher sein Arm saß, von dem Steg ins Wasser stürtzte. Aus den Augenwinkeln meinte er zu erkennen, wie Carras sich aufrappelte und hinterher hastete, doch viel Zeit das weitere Geschehen zu verfolgen, blieb ihm nicht. Plötzlich hörte er hintersich eine vertraute Stimme welche sich schreiend und fluchend einen Weg in sein Blickfeld bahnte. Es war seine Freundin Rena. Allerdings nicht alleine, hinter ihr kam eine der rasenden Todeskugeln angeflogen und hatte sie bis auf wenige Meter fast erreicht. Diesen verdammten Dingern würde er es noch zeigen...

"Rena, hier her!"

brüllte er über das Kreischen und Sirren der Klingen hinweg. Einen Moment fürchtete er, sie würde seinen Ruf nicht gehört haben, aber dann ruckte ihr Kopf im Laufen herum und sie blickte ihn hektisch an. Dann er kannte die Schwarzmagierin, was er vorhatte und änderte ihren Fluchtweg. Seraphin spannte sich, packte seinen Stab fester und begab sich in Position, während die Gejagte auf ihn zurannte. Schließlich trennten sie nur noch wenige Meter.
"JETZT!!!"

schrie er Rena an und sie reagierte sofort. Mit einem Satz warf sie sich auf den Boden und plötzlich stand nichts mehr zwischem Seraphin und ihrem Verfolger. Der einzige Unterschied war, das Seraphin auf das wirbelnde Eisengeschoss vorbereitet war, welches sich plötzlich fast verwirrt aus unsichtbaren Augen umzuschauen schien. Doch der Schwung war zu groß und so raste es haltlos weiter auf ihn zu. Wieder schien alles in Zeitlupe abzulaufen, während er mit siegessicherem Blick die kreischende Kugel fixierte und zu einem gewaltigen Schlag ausholte. Fast glaubte er Überrschaschung aus dem Verhalten seines Gegners zu erkennen, welcher jetzt erkannte und versuchte abzubremsen. Doch es war schon viel zu spät. Mit einem kolossalen Krachen prallte das gehärtete Holz des Wanderstabs auf die metallene Oberfläche der Kugel und schleuderte sie mit einer rasenden Geschwindigkeit in den Sumpf. Äste splitterten und Lianen zerfetzten, bevor das Geschoss mit einem saugendem Geräusch in der brodelnden Brühe verschwand.

"STRi...äh...."

Mist, was überkam ihn da immer nur? Suchend blickte der Magier sich nach einer weiteren Gefahr um, bevor er seiner Freundin auf die Beine half und sie zufriedenen angrinste. Dann sahen sie sich wieder gehetzt um und beobachteten die Stelle an der Hilias in den Sumpf gefallen war. Gerade wollte Seraphin zu ein paar hastigen Worten ansetzten, als erneut dieses widerliche Kreischen, diesmal mit einem schlammigen Unterton aber um so wütender erklang. Die Kugel erhob sich hinter ihrem Rücken, vor Schmutz und Wasser triefend, aber nicht minder gefährlich, wieder aus dem Sumpf. Einen Moment tauschten sie einen wissenden Blick aus, bevor sie in entgegengesetzte Richtungen flüchteten.
Diese Dinger schienen unbesiegbar zu sein...



22.03.2004 02:06#213
Renata War es Glück oder Hilfestellung der Götter, dass bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand durch diese mörderischen fliegenden Kugeln verletzt oder gar getötet worden war? Was auch immer, es hatte sie verlassen. Dessen war sie sich sicher, als sie Hilias schreiend ins Wasser fallen hörte, auch ohne gesehen zu haben, was passiert war.

Als Seraphin und Renata sich beim kreischenden Wiederangriff der zunächst abgeschmetterten Kugel trennten, bremste diese ihren Flug und verharrte eine Weile schwebend über der Gruppe, gerade so, als würde sie ihre Opfer taxieren oder sich ein neues Ziel suchen. Die dabei nur leicht wippende Metallkugel gab ein ideales Ziel für eine Schattenflamme ab, aber auch mit Magie war den Klingenbällen nicht beizukommen - jedenfalls nicht mit diesem einfachen Spruch. Die Schattenflamme traf auf den Ball, umhüllte diesen für den Bruchteil einer Sekunde und glitt an der äußeren Hülle einfach vorbei, ohne Schaden angerichtet zu haben. Nicht mal die Spur einer Reaktion durch die Kugel erfolgte. Verdammt, waren diese Dinger denn wirklich unkaputtbar?

Womit mochten dieses Flugwaffen ihre Ziele sehen, hatten sie Augen oder fühlten sie die Gegenwart oder die Bewegung ihrer Opfer? Fest an einen Baum gepresst wagte Renata nur flach zu atmen, selbst als ein zweiter Klingenball durch die Baumkrone über ihr pflügte und ein Regen aus zerhäckseltem Laub und Ästchen auf sie herabrieselte. Tatsächlich wandte sich die Kugel von der regungslos stehenden Magiern ab und wahrscheinlich dem armen Seraphin oder einem anderen aus der Gruppe zu. Sollte dies das Geheimnis sein, dass die Kugeln sich an den Bewegungen ihrer Opfer orientierten? Wenn dem so wäre, wäre ein Schwarm Blutfliegen genau das, was sie jetzt bräuchten, etwas, an denen sich die Klingenbälle aufreiben oder die sie antreibende Energie aufbrauchen könnten. Rhodgar, wo bist Du?



22.03.2004 19:32#214
Rhodgar Ja, wo war Rhodgar eigentlich? Das wusste er selbst nicht genau. Nein, man konnte nicht sagen, dass er es nicht genau wusste. Er wusste es kein bisschen. Irgendwo in dieser ödigen Pampa trieb er sich rum, ohne jegliche Ahnung, was zu tun sei. Der Schwarzmagier hatte sich damit abgefunden, dass er für sein Handeln gerade zu stehen hatte, doch würde Beliar es ihm doch verdammt nochmal nicht so schwer machen! Die ltzten Vorräte des Dörrfleisches und der getrockeneten Früchte, die er in seinem Wanderbündel mit sich genommen hatte, waren längst verzerrt, und es offenbarte sich ihm kein Anzeichenm, dass er in seiner Umgebung etwas Eßbares finden würde. Hier und da ein Kräuterchen vielleicht, doch das war längst nicht genug, um seinen Bärenhunger zu stillen. Dann lieber gar nichts Essen, und dem Tod durch Verhungern schneller entgegentreten. So war er seit Sonnenaufgang durch die scheinbar endlosen Sümpfe gewatet, in der kleinen, letztlich noch bestehenden Hoffnung, auf jemanden zu stoßen, irgendjemanden. Und sei es nur ein Sumpfungeheuer, das seinem tristen Dasein ein endgültiges Ende geben könnte. Dann wäre es wenigstens vorbei. Obwohl, eigentlich hing er ja am Leben.

Die Gedanken des Schwarzmagus kreisten die ganze Zeit über nur um seine Freunde. Wie es ihnen wohl ergehen mochte? Ach, könnte er doch wieder bei ihnen sein, ein letztes Mal noch. Dann würde er sich freiwillig Beliars Willen beugen, und ihn in die Unterwelt begleiten. Doch könnte er ein letztes Mal in die Gesichter von Rena, Seraphin und Ceron, und überhaupt all derer schauen, die er so bitter enttäuscht hatte. Er würde soviel zu sagen haben. Würde sich für seine Taten enttschuldigen, ihnen sagen, was sie ihm zu Lebzeiten bedeutet hatten. Und dann wäre er hinfort geschwebt. Langsam, doch zielstrebig, wäre seine Seele ihren Weg ins dunkle Reich finden. In der Ferne glaubte Rhodgar, ein Klagelied zu vernehmen, gespielt von tausenden lichternen Elfen, die melancholische Melodie entstand aus den Klängen von Harfen und Panflöten. Es war ein zutiefst trauriges Stück, welches die Sehnsüchte nach einer Erlösung immer weiter steigerte. Doch mit einem Mal verstummten die Töne. Es war sowieso alles nur Einbildung gewesen. Seitdem Rhodgar hier auf sich alleine gestellt war, schien er wahnsinnig zu werden. Wohl eine Folge der Gewissheit, dass er hier zu Grunde gehen würde. Wer würde da nicht durchdrehen, wenn er Tag für Tag in dem Wissen leben musste, dass jede Stunde, nein jede Minute die letzte sein könnte?

Und dabei war ihm gar nicht bewusst, wie nah er seinen Gefährten doch war. In Wirklichkeit waren es noch nicht einmal 500 Meter, die den Schwarzmagus von der Gruppe trennten. Anfangs waren sie zwei Wege gegangen, die wahrlich weit auseinander geführt hatten. Doch der Tatsache, dass Rhodgar keine Karte besaß, hatte er es zu verdanken, dass er ganz allmählich begonnen hatte, einen Bogen zu machen. Und jener hatte ihn bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder näher an die Gruppe heran geführt, auch wenn dies keinem, weder ihm, noch den andern, aufgefallen wäre. Denn diese verdammichte grüne Hölle, man konnte in ihr nur ein paar Meter weit sehen, und danach verlief alles zu einem einzigen grünen Mischmasch zusammen. Außerdem behinderten die zahlreichen Gestrüppe, Schlingpflanzen und Bäume die Sicht erheblich. So waren die beiden einstiegen Streitparteien sich doch näher, als sie es angenommen hätten. Doch was machte das schon? Sicherlich würde Rhodgar nur auf Verbitterung, Verachtung und die Ungnade stoßen, in die er gefallen war, als er davon gelaufen war. So etwas konnte nicht einfach mir nichts, dir nichts verziehn werden.


22.03.2004 20:11#215
Hilias Ölige Wärme umfing den Gehängten. Er war lange nicht mehr in diesem Körper verwurzelt gewesen, jedenfalls nicht dirket. Nun sah er sich von Null auf Hundert der Situation gegenüber, das diese fleischliche Hülle in Windeseile verging, rasender Schmerz alle Bewegungen erschwerte und ihm sein rechter Arm fehlt. Im Kern des Körpers gab es tatsächlich noch einige natürlichfließendes Säfte. Blut rang in feinroten Wasserverwirbelungen aus der großen Wunde. Die Sicht des Gehängte verschwamm, das Wasser sog ihn tiefer.
Panisch ruderte er mit dem verbleibenden Arm, doch seine Bewusstsein schwand ebenso leich wie die des wurmgesichtigen Schwächlings von einem Steinmetz.
Dann fasste sich der Gehängte ein Herz und griff sich heftig mit der linken Hand an die Wunde, bekam den Knochen zu fassen der wie ein Stock aus einem blutigverkohltem Baumnstumm herraus schaut. Der Gehängte biss das zahnlose Fleisch seines Mundes zusammen und zog den Knochen hoch. Der Schmerz war grell, kräftig, aufmunternt.

Die Sicht des Körperpriaten klärte sich, er stieß sich förmlich mit neuer Karft ab, schlug wie ein Frosch mit den Beinen durchs Wasser. Das Lciht nahm zu. Die tanzende Wasseroberfläche war zu erkennen.

Der Gehängte hatte die letzten Kräfte mobelisiert und schoß wie ein unförmiges Reptiel aus dem Wasser, packte die scharfe Kante des Pfades und zog sich hoch. Auf dem Pfad angekommen, hob er den Kopf und sein Atmem stockte. Einer dieser widerlichen Metallsummer jagte auf ihn zu, der Gehängte zog den Kopf zur Seite, doch er reagierte zu langsam.
Sein linkes Ohr verdampfte förmlich, die Kugel brummte boshaft. Es klang wie ein Kichern.
Adrenalien, soweit der verfallene Körper es noch auszuschütten vermochte, jagte den Puls des Gehängten hoch. "Mann, ihr habt wohl echt keine Ahnung mit wem ihr euch hier anlegt!" donnerte er krächzend. Er wollte aufstehen, doch der fehlende Arm brachte das Gleichgewichtsverständnis des Körpers mächtig durcheinander, so das er zurück fiel. Das Blut war an der Wunde zu Staub zerfallen und hatte eine dunkle Kuste gebildet, die an einigen wenigen Rissen nässte wie ein Lavabrocken unter Wasser.
Der Schulterknochen stach wie der gebrochene Schaft eines Eibenholzpfeiles hervor. Der Gehängte suchte den Himmel kurz ab, doch die Kugeln schien gerade andere Ziele zu verfolgen.
Dann entdeckte er ein Stück des Mantelstoffes, der den Arm umhüllt hatte. Er kroch drauf zu und langte danach, schlang es sich behelfsmässig um die Schulter.Jetzt überlegte er, wie er sich am besten aus dieser Lage befreien konnte, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Er sah sich fiebrig um, dann blieb sein Blick wie angenagelt stehen.
SIE!!! Seine Augäpfel, wieder in gewohntes Schwarz gehüllt, blizten mit räuberrischer Gier.
Er nahm den Kopf runter und begann wie ein hässlicher Lindwurm auf Renata zuzuschlängeln, die an einem Baumstamm deckung gesucht hatte. Er konnte sterben, wenn er hier nicht so schnell wie möglich verschwand. Doch die Verlockung war einfach zu groß. Die Begierde zu mächtig. Er hielt das Gesicht angestrengt grunzend zu Boden, damit keiner seinen Augen sehen konnte. Weder Renata, noch die beiden anderen Würstchen oder der Muskelprotz, dem er damals die Schulter mit einem gewissen Gefühl der Befriedigung aus der Pfanne gerissen hatte.
Jeder sollte glauben, er wäre immer noch das dumme Wurmgesicht, das sich blutetend in Deckung schleppen wollte.
Der Gehängte bewegte sich angeschlagen über den feuchten Boden. Die Jugeln summten wütend über ihn. Mal hier, mal dort. Sie sahen wohl keine Beute mehr in ihm. Um so besser. Hatte er mehr Zeit für das Wesendliche. Seine Zunge, weiß und faulig von Verwesung, leckte langsam über die blassen, wunden Lippen.Er würde sich so viel Zeit lassen, wie nur irgendmöglich. Er war es der Kleinen schuldig. Oh ja, das war er!



22.03.2004 21:04#216
Rhodgar Rhodgar fröstelte, fiebrige Anfälle überkamen ihn von Zeit zu Zeit. Sein Schnupfen hatte sich um einiges verschlimmert, sodass es ihm beinahe unmöglich war, durch den Nase zu atmen (was jedoch eigentlich ein Vorteil war, denn die matschig-grüne Brühe in der er zur Zeit herumölte, stank wirklich bis zum Himmel). Schnell zupfte er den Kragen seiner durchnässten und mit schleimigen Algen beschmierte Robe zurecht, sodass er nun gerade nach oben stand. Das schützte ihn zumindest ein wenig vor der Kälte und dem heraufziehenden Wind. Er hatte seit der Trennung von der Gruppe kein einziges Wort mehr gesprochen. Nicht eine Silbe war ihm über die Lippen gekommen. Mit wem hätte er auch reden sollen, außer vielleicht dem knöchernen Schädel, den er in seinem Bündel mit sich herum schleppte? Das jener antworten würde, war allerdings mehr als unwahrscheinlich. Stattdessen griff Rhodgar nun die Rune, mit deren Hilfe er die Gebeine einer Blutfliege sich untertan machen konnte. So gut es ihm in seinem Zustand noch möglich war (mittlerweile wurde er auch immer wieder von heftigen Hustenanfällen heimgesucht), konzentrierte er sich darauf, seine magischen Energien, sofern sie denn noch vorhanden waren, zu fokussieren, und sich einen Knochendiener an seine Seite zu rufen. Und fürwahr, es klappte sogar noch. Wenn der Kreatur auch hier und da ein paar Knochen fehlten, das machte nicht viel aus, sie war im Stande neben ihm zu flattern, und damit hatte sie ihren Hauptzweck erfüllt.

So schlimm war es also schon um den Jungen geschehen. Er beschwor sich ein untotes Geschöpf, nur damit er jemanden zum Reden hatte. Nein, genauer gesagt war er es, der die ganze Zeit über redete. Die Blutfliege summte nur stumm vor sich hin, und ließ die Redeschwälle ihres Meisters teilnahmslos über sich ergehen.
"... und dann waren sie auf einmal da, hunderte von Skeletten, sag ich dir, hunderte. Aus jeder noch so finsteren und verwinkelten Ecke kamen sie gekrochen, und hatten uns schon eingekreist. Wir waren dem Tode in diesem Moment wohl eine sichere Beute, doch Veltrin, dieser Teufelskerl, hat uns alle gerettet, indem er sein Leben für die unsrigen gab. Er war schon ein verrückter Hund... Und du, was hast du die letzten Tage so getrieben? Ist es schön da unten, da wo du her stammst? Ich werde dich wohl bald dorthin begleiten können, wie wärs, dann stellst du mir deine Freunde vor."
Er hatte wohl noch nie solchen Unsinn geredet. Die leeren Augenhöhlen der Blutfliege stierten ausdruckslos geradeaus. Was sie sich wohl gerade denken mochte, wenn sie dazu im Stande war?

Wie dem auch war, ganz egal was sich im wohl nicht mehr existenten Hirn der Kreatur abspielte, die Tatsache, dass die beiden den um ihre Leben ringenden Gefährten mit der Zeit immer näher gekommen waren, ließ sich nicht leugnen (auch wenn Rhodgar davon noch immer nichts mitbekam). Nun waren es nur noch kanpp einhundert Meter, die ihn von seinen Freunden trennten. Sollte das Schicksal sich etwa doch gnädig stimmen, und ihm die Möglichkeit geben, noch einmal alles gerade biegen zu können?
Und da, jetzt hob der Schwarzmagier den Kopf, ließ sein fieberbedingtes Gebrabbel verschweigen, und schaute ungläubig in Richtung Westen (oder war es Osten?). Hatte er da nicht eben einen Schrei vernommen, der nur aus einer menschlichen Kehle hätte stammen können? Vielleicht war es wieder nur eine Sinnestäuschung gewesen, doch dieses Mal war es ihm so unglaublich real erschienen, dieses Rufen. Zwar nur schwach zu vernehmen, aber immerhin. Je länger der Dämonenbeschwörer darüber nachdachte, desto stärker ging in ihm die Hoffnung auf, wie ein Klumpen Hefe. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren, vielleicht gab es doch noch Hoffnung da, wo keine mehr war? Flieg meine Kleine, flieg geschwind, und vergewissere dich, was dort hinten loß ist. Rasch rasch! schärfte er seiner Dienerkreatur ein, welche den Befehlen ihres Meisters aufs Wort gehorchte. Als wolle sie einen Geschwindigkeitsrekord brechen, sauste sie auf und davon, während Rhodgar sich mit geteiltem Gemüt einem mittlerweile in Sicht geratenen Ufer näherte. Zu Beliar betete er, dass sich seine Erwartungen nicht als falsch erweisen würden. Denn er hatte aus diesem Schrei eine Stimmlage herausgehört, wie sie nur zu Hilias, dem vor ein oder zwei Tagen, ihm war jegliches Zeitgefühl entschwunden, noch so Gehassten, passen konnte. Vielleicht... ja aber nur vielleicht, bestand eventuell ja doch noch eine Möglichkeit. Doch alles hing jetzt von seiner Fliege ab. Fliege rasch wie der Wind, meine Kreatur. Du bist stark, nichts kann dich aufhalten. Du kennst keine Furcht, nichts kann dir etwas anhaben. Du bewegst dich schnell wie die Schatten, Müdigkeit ist dir fremd. So hole mir Kunde ein. schärfte er der Blutfliege abermals ein. Dabei war sie doch schon fast an ihrem Ziel angelangt. Doch jene Worte entstanden Wohl aus der gefährlichen Mischung aus annäherndem Größenwahn und der Hoffnung. Der Hoffnung auf eine Errettung, der Hoffnung auf eine Erlösung... der Hoffnung auf das Leben.


22.03.2004 22:17#217
Renata Die Kugeln trotzten allem, was die Abenteurer ihnen entgegen zu setzen hatten. Kein Schwert, keine Schattenflamme, kein Knüppel und kein Baumstamm hatten den metallenen Angreifern etwas anhaben können. Immer noch kreisten sie um die Gruppe, als ein anderes Geräusch sich mit dem Kreischen der Klingenbälle mischte: das Summen einer Fliege.

Schon kam sie zwischen den Bäumen hindurch, das war keine normale Blutfliege, das war eine beschworene, eine untote Blutfliege. Rhodgar! Er lebte also und war in der Nähe. Beliar sei Dank.

Zumindest eine der Kampfkugeln reagierte auf das untote Wesen. Die beiden Kontrahenten lieferten sich einen aufregenden Tanz, die Kugel war schneller, die Blutfliege wendiger. Geschickt wich sie den rotierenden Klingen aus, das Jaulen der Kugel wurde immer lauter als sie, sich den Manövern der Blutfliege anpassend, immer engere Kurven flog.....



22.03.2004 22:34#218
Carras Ein schmitziges Lächeln trat auf Carras´s gesicht.
Ein gehässiges,gemeines Grinsen war es.
Was um ihn herum passierte nahm er zwar wahr, aber es war nicht wichtig, er war kein Babysitter und die meisten konnten auf sich alleine aufpassen.
"Hey.....Scheißding.....!" sprach er ruhig während er zu Boden guckte.Irrititiert summte das kleine Etwas vor Carras umher.
"....Was ist denn jetzt? Hast wohl doch keine Lust mehr, hm?"Immernoch schaute Carras zu Boden, immernoch lächelnd, und immer noch kampfeslustig.

Mit einem Kampfschrei riss Carras dass Schwert hoch, sprang schnell zu einem Stein in der Nähe, fedderte sich dort ab, fasste einen Ast an einem Baum, schwang sich von diesem ab und rauschte mit erhobener Klinge auf das Runde etwas herab. Das training schien sich auszuzahlen.....
Rasch zog er während des Fluges die Klinge herunter, wie in Zeitlupe aber wich der Metallball aus.
Carras fedderte sich galant ab und schaute wieder zu Boden, wieder lächelte er.Dann schaute er auf und jeder der jetzt Carras´s Augen sah würde erschrecken, sie waren kälter als sonst.
Noch Kampfeslustiger und noch tödlicher!
Man konnte kaum glauben das diese Augen einem Menschen gehören.....taten sie das denn überhaupt?
Aber dennoch lächelte er, langsam begann er zu sprechen: "Hey Mistding....du hast ein Loch in mein neues Outfit gemacht. Ich mag dass nicht.......!"
Wieder spurtete Carras hervor und schlug zu, wieder wich der "Ball" aus.Carras musste seinen Kopf wegducken um nicht getroffen zu werden als die Metallkugel einen großen Bogen drehte und auf ihn zusauste.

Carras spuckte zu Boden, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und fasste seinen Einhänder noch fester.
Er spurtete auf den sich wieder wendenen Ball zu, holte aus, schrie auf und....traf.
Das Summen des "Balls" erstarb,er wirbelte zurück, knallte gegen einen Baum und blieb regungslos im Matsch liegen.
"Wie jetzt? Schon vorbei?" sprach Carras mit leicht entaüschter Stimme.....noch immer war dieses grinsen auf seinem Gesicht.




22.03.2004 23:03#219
Teufelslama Mit einem Lächeln beobachtete der Lehrmeister die flüssigen Bewegungen Carras. So Beweglich bei der Größe, das sollte man ihm eigentlich gar nicht zu trauen, wieder einmal eine Lektion in Sachen "unterschätze nie dein Gegenüber". Leider konnte er nicht lange stolz auf seinen Schüler sein, schon wieder hörte das Kreischen eines der Klingenbälle hinter sich. Mit einer raschen Bewegung warf er sich zu Boden und das Ding brummte über ihn hinweg. Gleich stützte er sich mit den Händen ab, kam so wieder zu stehen und lief los. Irgend etwas musste man doch gegen diese Mistteile ausrichten können.


Eine andere Kugel kreuzte seinen Weg schnitt ihm den Pony, einige der abgetrenten Haare fielen langsam zu Boden.

"Dreimal verdammtes Mistding, na warte."

Doch im Gegenteil, anstatt zu warten beschrieb es eine Kurve und nahm wieder sein Ziel ins Visier. Mit der Klingenkugel im Schlepptau rannte der Soldat die schmalen Wege entlang, wich der schnelleren Kugel ein ums andere Mal aus und musste feststellen das sie im Gegensatz zu ihm nichts an Geschwindigkeit, Ausdauer oder Konzentration verlor. Lange würde er das Tempo nicht mithalten können, doch dann sah er was ihn retten könnte, es funkelte am Boden und er griff es sich.



Der Todesball beschrieb seine letze Wendung und stoppte in einiger Entfernung wie um Maß für den letzen Angriff zu nehmen, ein letztes Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten stand bevor und zeitgleich bewegten sie sich aufeinander zu. Die Geschwindigkeit der Kugel sowohl als auch die des Waffenknechts war atemberaubend als sie aufeinander zu donnerten. Kein Geräusch schien zu erklingen, der Rest der Welt stand still.

Kurz vor dem tödlichen Aufeinandertreffen sprang Lama ab, vollführte eine Schraube mit ausgestreckten Armen in der Luft und schlug zu. Beide Fäuste krachten aufeinander und auf den Klingenball. Ein markerschütterndes Geräusch erklang als die Klingen brachen und das Mordinstrument zerstört zu Boden fiel.
Mit leicht blutenden geballten Fäusten stand Lama vor seinem besiegten Wiedersacher, dann öffneten sich seine Hände und etwas Staub rieselte. Zwei Steine kamen in jeder zum Vorschein doch schienen diese zu schimmern, das alte Gestein bröckelte ab und enthüllte nun womit der Soldat seinen Sieg errungen hatte, zwei Brocken des magischen Erzes, unzerstörbar und unvergleichlich in seiner Konsistenz, selbst dieses magische Spielzeug hatte da nichts entgegen zu sezten. Nun hatte Lama die Muße sich umzusehen, Carras hatte Seinerseits eine Kugel zerstört, also blieb noch eine für sie übrig. Erst jetzt sah er Hilias vernichteten Körper, die beschworene Blutfliege und das was sonst noch kommen sollte.



22.03.2004 23:27#220
Renata Immer noch zeigten Blutfliege und Klingenkugel ein mörderisches Pas de deux, als plötzlich das Kreischen zumindest einer der beiden restlichen tötlichen Metallbälle verstummte. Hatte einer der Gefährten es geschafft, ihr den Garaus zu machen? Renata sah sich um und bemerkte den schrecklich verstümmelten Hilias, der gerade auf sie zukroch. Sein Gesicht war wohl von Schmerz verzerrt, die hochgezogenen Lefzen entblössten die zahnlosen geschwärzten Kiefer.
Er brauchte Hilfe, die Magiern lief ihm geduckt entgegen, unter dem Tanz von Blutfliege und Klingenkugel hindurch. Aber wie sollte sie einem Untoten überhaubt helfen, konnte ein bereits Toter noch verbluten? Das Blut das dem Stumpf, der einmal sein Arm gewesen war, schien wieder zu kristallisieren und zu verdampfen. Vielleicht mochte er keinen Lebenssaft mehr brauchen, der Verlust schien ihn aber trotzdem zu schwächen.

Ein zweites Mal kündete ein metallisches Bersten davon, dass eine weitere Kugel besiegt war. Blieb noch eine.



23.03.2004 00:17#221
Hilias Der Gehängte sah das Weibsbild kommen. Er musste sich ein irres Lachen verkeifen. Wie die Fliege, die ins Netz der Spinne kommem mochte.Er spannte sich, versuchte seine Begierde noch einen Augenblick zu zügeln. Nur noch wenige Meter treten die beiden. Er glaubte schon jetzt ihren unwiederstehlichen Gerüch wahrnehmen zu können. Panik, Angstschweiß, Adrenalin und Verwirrung. Oh, was würde es für eine Wonne sein, die Zunge tief in zwischen ihren...

"Hilias, wartet! Ich helfe euch." Der Gehängte schmolz förmlich dahin vor brennendem Verlangen. Ihre Stimme war so besorgt, so vertrauensseelig, so unglaublich treudämlich.
Es zerriss ihn fast, er wollte sprüren, wie sich sich angeekelt unter ihm aufbäumte, wollte das sie sich wehrte und schrie und am Ende es vielleicht genauso geniesen, wie er es jetzt schon genoss.
Doch er wartet. Blieb bereit, bis auf den letzten Nerv angespannt.Jetzt nichts dazwischen kommen...bitte! Sie ist fast bei mir... betete er energisch.
Sie kniete nieder, er ließ den Blick fest zu Boden gerichtet."Hab ihr Schmerzen?" fragte die sorgenbeladene Stimme. Sie berühte vorsichtig seinen kahlen Nacken. Das war zu viel. Alle Dämme der Zurückhaltung brachen."Ja, aber ich kenne ein gutes Mittel dagegen." kicherte er. Die Hand auf seinem Nacken begann augenblicklich zu zittern. "ich sehe du hast mich nicht vergessen, Goldstück." wisperte der Gehängte und schaute auf. Seine schwarzen Augäpfel glichen wirklich einer Spinne, die irgendwie die Freuden der Folter für sich entdeckt und nun ein neues Opfer entdeckt hatte.
"Du...du...bist...tod?!?" jabste das Weibsbild.
"Aber immer noch warm, an bestimmten Stellen jedenfalls. Willst du sie sehen." Renata versuchte aufzustehen, doch der Gehängte sprang sie an, schnell wie eine Klapperschlage zubeißt, und zog sie runter.
Sein Hand gliet schnell und brutal über ihre Kleidung, erreichte den Hals, packte zu.
"Willkommen zu unserer ganz eigenen Abschiedsfeier. Ich hoffe, du hast gute Laune mitgebrachte."
Renata wimmerte. Noch war der Schock zu groß. Das war enttäuschend. Er hatte gehofft, sie hätte sich gleich gewehrt. Doch sie würde sich wehren. Sie war eine Kämpferin.
Das machte sie nur noch anziehender. Der Gehänge zog seinen massigen Körper wie einen Felsblock auf die Frau, nahm sie in den Schwitzkasten und zerrte sie wie einen Sack hinter sich her. Noch schien niemand etwas bemerkt zu haben."Hier ist zuviel trubel. Lass uns ein etwas ruhigeres Plätzen suchen. Was meinst du? Und keine Sorge, wenn du nicht in Stimmung bist. Ich habe genung Stimmung für uns beide."
Der Gehängte zog sie zu dem Baum zurück, schob sein Opfer so gut es ging in Deckung und drückte sich dann wieder auf sie. Seine Hand blieb weiter an ihrer Kehle.
"So. Jetzt! Jetzt und hier!" knurrte er. Seine Zunge schnellte hervor. Renata sah ihn entsetz an, wollte zurück weichen, doch der Gehängte verstärkte den Durck der Hand und hielt sie fest. Seine Zunge, weiß und klebrig, gliet an ihrem Hals entlang. Nach unten. Er biss in ihre Kleidung und zerrte dran. Legte weißroasfarbene HAut frei. "Hast noch nichts von deiner Würtze eingebüsst, mein Goldstück. Der Zahn der Zeit war gnädig mit dir." grunzte er beilaufig und biss wieder zu. Sie wehrte sich jetzt. Heftig sogar. Einmal hätte sie ihn fast abgeworfen. Wäre sie im Kampftraning gewesen, hätte er nicht so leichtes Spiel gehabt. Dann hätte sie wohl den Boden mit ihm aufgewischt. Doch vom Bücherwälzen bekam man keine Muskeln. Das war sein Vorteil. Und er wusste ihn schnell und heftig zu nutzen. Wie ein Orkan riss er an ihrer Robe, nesselte immer tiefer. Sie merkte, wo er hinsteuerte und warf sich noch einmal verzweifelt auf, doch er fuhr hoch, schlug mit der Stirn kurz auf ihr gesicht und ihre Gegenwehr erstarb auf ein Minimum.
"Endlich ruhe." grinste er und tauchte wieder ab. Er war fast durchgestoßen, hatte schon die helle Bauchhaut erblicken können. Seine Zunge wühlte sich vor, berühte sie nur für eine Sekundenbruchteil. Dann passierte es. Es kam schnell und er war am Ende so machtlos, wie ein Farmer gegen einen Hagelsturm machtlos ist. Es begann mit einem Zittern ihrers Körpers, so das er stirnrunzelnt inne hilet und sich hinkniete. Die hande immer noch an ihrer Kehle."Was wird das denn jetzt?" fragte er. Seine Stimme schwangte zwischen Belustigung und ehrlicher Neugier.
"Willst mir son kleinen Krabbelbrummer auf den Hals het..." Die Frau schlug die Augen auf. Sah mehr durch ihn hindurch, als ihn an.
Der Gehängte verstummte. Und keine halbe Minute später wünschte er sich, er wäre gleich geflohen. Zwei Minuten später wünschte er sich, er wäre nie wieder in Hilias Körper zurück gekehrt. Am Ende wünschte er sich nur noch den Tod.Das Medium Beliars öffnete sich ihm. Ihm allein. Eine Ehre, auf die er wohl gerne verzichtet hätte.



23.03.2004 01:07#222
Renata Sie hätte ihn gleich erkennen sollen: am Gestank. Der war immer noch der Selbe. Doch zu spät; fast hatte der Schock sie überrumpelt. Jetzt begann sie, alle zur Verfügung stehende Kraft zu sammeln, um den Mann, der - obwohl nicht groß und praktisch ausgeblutet, ausgehöhlt - doch noch ein ziemliches Gewicht hatte, von sich wegzudrücken; einen Arm zwischen die nur Ekel erregende Fratze und ihrem Gesicht zu bringen. Vor allem musste sie verhindern, dass er ihre Kleidung weiter zerriss. Doch obwohl der Gehängte nur noch einen Arm nutzen konnte, war er einfach zu stark. Schon hatte er wieder die Hand unter den Stoff geschoben, um den Riss noch zu vergrößern, die schartigen Fingernägel kratzen über ihre Haut ...

Plötzlich hatte sie eine Vision oder schien zu halluzinieren: die Zeit lief nur noch zäh, wie durch dicken Sirup. Alle Bewegungen außer ihrer eigenen waren so weit verlangsamt, dass sie fast stillzustehen schienen: Hilias Augenrollen, die weiter entfernten Seraphin und Ceron, der eine, wie er sich gerade aufrichtete, er andere, wie er einen Arm hob, um auf etwas zu deuten - wie erstarrt. Keine Bewegung, nur das Licht änderte sich - oder eher das Nichtlicht, die Schatten, die Schwärze. Die Dunkelheit kroch förmlich auf Renata zu, verdichtete sich, wurde zu einem dunklen sie umgebenden Panzer, der immer dicker wurde. Schatten ballten sich zu Wolken und gesellten sich zu der Dunkelheit. Je dichter und dicker der Panzer wurde, desto mehr Schwärze schien er an- und aufzusaugen. Schon war diese Hülle aus Dunkelheit von Blicken nicht mehr zu durchdringen. Vielleicht von außen, jedoch nicht von innen. Renata starrte immer noch auf die Stelle, wo sie bis von einigen Sekunden die Fratze des Gehängten sah und blickte doch nur noch in schwarze Düsternis.

Die dunkle Hülle wurde dichter und enger, die Magiern wollte schreien, versuchte Luft in die Lungen zu pumpen, um den Panzer zum Bersten zu bringen. Als sie sich aufbäumte und gegen den Druck stemmte, explodierte die Schwärze in einer monströsen Entladung; die Druckwelle schleuderte nicht nur Hilias´ Körper von ihr weg, sie fuhr auch durch die dritte Kugel hindurch wie ein heisses Messer durch Butter. Das Gestrüpp in ihrer Umgebung wurde flachgepresst, kreisrund zu Boden gedrückt von einem Sturm, der von der Mitte des Kreises ausgegegangen war, die Mitte, in der die Magiern war.

Von den Bäumen in ihrer Umgebung rieselten die von der Explosion aus den Kronen gerissenen Blätter lautlos auf die Erde zurück. Überhaupt war alles sehr still, sie hörte nichts außer ihrem eigenen atemlosen Keuchen.



23.03.2004 01:35#223
Hilias Was passiert war? Werder Hilias noch der Gehängte hätten es am Ende beschwören können. Doch eines, da wären sich beide sicher einige gewesen, stand fest. Nach diesem Abend, da offenbarte sich zum ersten Mal das Schicksal offen. Zum ersten rettete es das wertlose Leben des Auserwählten Innos.
Doch Rettung kann ein vielschichtiger Begriff sein. Für die Einen Rettung, für die Anderen nur ein Fortsetzung von Schmerzen?

Der Gehängte wurde zurück geworfen. Er prallte gegen einen Baumstamm, der gegenüber von der Hexe gestanden hatte. Der Schmerz war dumpf und seltsam nebensächlich. Nebensächlich deshalb, weil der Gehängte schon ahnte, das der Schmerzen noch nicht genüge getan sein würde. Er sah nach vorn und wurde noch ein wenige blasser, als er es ohne hin schon war.
Eine kometenformige Energiewelle jagte auf ihn zu. Schien alles Licht, alles Leben, selbst die Zeit im Elmentaren zu negieren. Einfach für nichtig zu erklären. Der Gehängte sah die Welle scheinbar Stundelang auf sich zu rassen und doch dauerte es ewig, bis er überhaupt realisierte, das sie ihn in die volle Breitseite nehmen würde.
Dann geschah etwas, was selbst kaum wahrnahm, die anderen um so deutlicher. Die letzte der tödlichen stahlkugeln geriet in diese Welle, in Bruchteilen von Sekunden bildete sich rost auf der Oberfläche. Man konnte dabei zusehen. Das Surren wurden zu einem staubigen Scheppern gedrückt und das Innere der kleinen Monsterkugel schien wie voller, loser Schaubern und Räder, zu rasseln. Das Ding verfiel vor ihren Augen. In nur wenigen Wimpernschlägen. Und doch auch wieder nicht, denn jeder nahm den Fluss der Zeit gleich langsam und zäh wahr. Als dauerte dieser Augenblick Jahrhunderte und mehr.
Dann begann das Ding wie von geisterhand zu glühenen. Das war kein Prozess der Energiwelle, von der es umgeben war. Jeder fühlte die kurze, aber eindeutige Wärme von etwas Kraftvollem, etwas wahrhaften auf seiner Seele. Und das qualend verwirrende Gefühl der zeitlichen Zerrissenheit wurde aufgehoden. Das Ding wurde schneller, begann in der Luft zu taumeln und jeder erkannte das es vor der Welle auf Hilias einschlagen würde.

Aus dem lichtlosen Energieverwirbelungen kam plötzlich ein rotglühender Feuerball geschoßen. Der Gehängte wollte sich ducken, doch die Zeit lief so schnell/langsam ab, das er nicht den Hauch einer Chance hatte. Das Ding war schon im halbflüssigen Zustand getreten und klatschte wie ein nasser Lampen auf seiner rechten Gesichtshälfte auf. Die Haut zischte scharf unter der Hitze des flüssigen Metalls. Der glühende Schrotthaufen rutschte weiter nach rechts, lösste sich von der Haut und segelte davon. Er verlor schnell an Höhe und platschte ins Wasser. Das Ende war fast unspektakuläre gegen über dem Auftritt der kleinen Maschine gewesen.
Doch genung von dem geschmolzenden Metall war auf der Gesichthaut des zweibeinigen Seelenfressers zurück geblieben.
Er fiel wie vom Blitz getorfen um. Die Welle verpasste ihn um ein paar Herzschläge, jagte über ihn hinweg und frässte in einer Welle des Verfalls durch den Sumpf. Der Gehängte schrie nicht einmal mehr. Alle Lichter gingen einfach aus.

Wenn extrem hohe Temperaturen auf die menschlichen Sinnespunkte trefen, hat die augenblickliche Reitzüberflutung und der darauffolgene Schmerzstoffüberschuss zur Folge, dass das Hirn Sicherheitsabschaltungen vornimmt. Alle Sicherungen werden mit blossen Händen gezogen. Man verbrennt sich zwar die Hände, aber das Haus fackelt nicht ab.

Hilias und der Gehängte waren in ein tiefes, barmhertziges Koma gefallen. Ihrer beider Hülle, den irgendwo war jetzt nicht mehr wirklich zutrennen, wem dieser verfaulende Leib noch gehörte, löste sich an der rechten Gesichthälfte unter tanzenden rotgoldene Funken auf. Das Metall kühlte ab, erstarrte und band einen Großteil des Gewebes. Hatte die Kugel den Körper nicht getrofen und umgeschlagen, so hätte die Welle aus finsterer Energie wolle den Rest besorgt. Das Schicksal hatte eingeriefen. Und Hilias leidvolle Exestenz noch ein wenig verlängert.



23.03.2004 22:10#224
Rhodgar Der unsichtbare Faden, der Rhodgars Geist mit dem Bewusstsein seiner Blutfliege verband, war abgebrochen, seine Energien waren ausgeschöpft. Nicht länger war es ihm möglich gewesen, die Verbindung zu seiner Kreatur aufrecht zu erhalten, und schon im nächsten Moment war sie in die Asche zerfallen, der sie entstanden war. Doch dies war nicht weiter schlimm. Sie hatte ihre Zwecke mehr als erfüllt. Nun hatte der Schwarzmagier Gewissheit, nun besaß er wieder Hoffnung, die zu alledem noch begründet war. Während er sich hustend und krächzend, gelegentlich sogar nach Luft ringend durch den letzten Tümpel, der ihn von dem Kampfplatz trennte, gestakst war, hatte er in Bruchstücken mitbekommen, was seine Blutfliege während dieser Zeit so alles erlebt hatte. Sehr viel war es nicht gewesen, und die Bilder, die schon beinahe kleinen Visionen ähnelten, waren zum größten Teil geprägt durch eine seltsame Kugel, aus deren Umfangslinie rasiermesserscharfe Klingen herausgeschossen waren, und die wie von Sinnen auf seine zarte, nichtsahnende Kreatur eingedroschen hatte. Glücklicherweise konnte der Schwarzmagus sie jedes Mal aus den Fängen dieses Mörderinsturmentes dirigieren, doch früher oder später wäre sie dem Stahl wohl eh zum Opfer gefallen.Doch auch etwas anderes hatte er vereinzelt gesehen. Gesichter. Die Gesichter derer, die er im Stich gelassen hatte, vor denen er geflüchtet war, denen er die Freundschaft gekündigt hatte. Seraphin, den Magier mit dem Hut, ja ihn hatte er am deutlichsten erkennen können. Angsterfüllten Gesichtsausdruckes hatte er Schutz gesucht, vor irgendetwas Undefinierbaren, doch Rhodgar vermutete, dass es sich hierbei ebenfalls um eine dieser ominösen Kugeln gehandelt hatte. Er hatte es geschafft, war in diesem vermaledeiten Sumpf am Leben geblieben, hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes über Wasser gehalten, und nun kam er wieder in die Nähe seiner Gefährten. In dem Augenblick, als er das rettende Ufer erreichte, durchströmte ihn ein unwiderstehliches Gefühl. Ein Gefühl, dass Hoffnung gab, das Trauer und Wut der Freude und dem Optimismus weichen ließ. Er hatte sich gegen das Schicksal gestellt, und es erfolgreich bezwungen.
Doch trotz allem hatte er eine Menge eingebüßt, während er sich alleine in der grünen Hölle herum getrieben hatte. Am meisten hatte er wohl seinen Körper strapaziert, mehr noch als seine Nerven. Die immer wiederkehrenden Hustenreize, die ununterbrochen kitzelnde Nase... das alles waren nur harmlose Konsequenzen der ganzen Strapazen. Doch seit geraumer Zeit plagten ihn zudem noch Schmerzen im Nierenbereich. Es blieb nur zu hoffen, dass er sich nichts wirklich Bedrohliches eingefangen hatte.

So, nur noch ein letzter Schritt, und es war geschafft. Erschöpft, aber dennoch wohl glücklicher als je zuvor schaute der Dämonenbeschwörer hinter einem Baum hervor, und sah auf die Gruppe. Der Großteil hatte sich keuchend auf den Boden gesetzt, Hilias gönnte sich sogar den Luxus und lag, das Gesicht von Rhodgars Richtung abgewandt, auf dem steinernen Pflaster. Sie hatten ihn also doch gefunden, den Pfad der sicher hier raus führte. Und er natürlich nicht. War ja klar gewesen.
Langsam, ganz langsam, trat Rhodgar aus dem Schutz des Urwaldriesen hervor, stand eine Weile vor seinen Kameraden, und wusste, jetzt wo es soweit war, nicht so recht, wie er hätte beginnen sollen. Folglich ließ er nur ein wimmerndes "Hallo" (den Blick auf den Boden gesenkt) hören. Doch schon brach er zusammen, das Gesicht vor Schmerzen verzerrt, die Hand auf die Seite gepresst. Es stand wohl nicht gut um ihn. Vereinzeltes Keuchen und Husten seinerseits mussten das die anderen doch wohl erkennen lassen.



23.03.2004 23:57#225
Renata Renata saß auf dem Boden und konnte nicht fassen, was gerade passiert war. Die gleiche magische Kraft wie bei Hilias, nur dass sie sich in anderer Form offenbarte. Der Gehängte oder Hilias lag wie tot in einiger Entfernung, er bewegte sich nicht. Nur das Heben und Senken des Brustkorbs signalisierte: er lebte noch, ein Untoter starb nicht so einfach. Die Blicke der Gefährten wanderten ratlos von ihr zu dem reglos Daliegenden und wieder zurück, bevor sie sich dem Bewusstlosen zuwandten. Ein paar Blätter segelten noch lautlos zur Erde, dann setzten nach und nach die Tierrufe in der Umgebung wieder ein, die nach der Energiewelle für eine Weile verstummt waren.

Ihre Hand fuhr an ihren Hals, tastete den halb abgerissenen Kragen ihrer Robe entlang und erreichte die Kette, an der sie immer noch die Scheibe trug, die sie auf dem Geisterschiff gefunden hatte. Jemand zerrte gerade ruckelnd an dieser Kette, doch war niemand in ihrer Nähe. Nein, es war die Scheibe selbst, die hüpfte und zappelte. Entnervt fasste sie nach dem Anhänger und zog solange, bis die Kette im Nacken riss, hielt ihn am Ring, um das Ding, das sich so merkwürdig aufführte, zu betrachten: genaugenommen war es nur die Scheibe innerhalb es Metallrings, die sich bewegte, von selbst, ohne angestoßen worden zu sein. Sie drehte sich um die Achse, mit der sie an dem Ring befestigt war - mal langsamer, mal schneller, je nachdem, in welche Richtung sie die Hand, die den Ring hielt, wandte. Zeigte die Scheibe auf den Weg, auf dem sie gekommen waren, drehte sie sich nur langsam. Wies sie in die Richtung, in der gerade die Sonne unterging, kreiselte sie so rasend schnell, dass aus der rotierenden Scheibe eine Kugel zu werden schien. Und lag es vielleicht an den letzten Sonnenstrahlen, dass sie golden leuchtete oder strahlte sie aus sich selbst?

Aber zuerst brauchte Hilias dringend Hilfe. Doch plötzlich trat eine dunkle Gestalt zwischen den Bäumen hervor und fiel der Magierin buchstäblich vor die Füße. Eine allen wohlbekannte Gestalt. Rhodgar war krank, das wusste sie, noch bevor die neben ihm auf die Knie gegangen war und ihn besorgt in den Arm genommen hatte. Er wurde von Fieber geschüttelt und murmelte leise gerade noch etwas, was sich anhörte wie “....fliege..” bevor er - den Kopf in ihre Armbeuge gebettet - einfach erschöpft einschlief. Während sie dem Schlafenden ein paar dunkle Haarsträhnen aus dem schweißnassen Gesicht strich, ging ihr Blick über den Rest der Gruppe: ihr Anführer, das erste Medium, verstümmelt und bewusstlos. Noch gänzlich ungewiss war, wer er sein würde, wenn er wieder zu Bewusstsein kam. Ceron, Tarim, Lama und Carras, Beliar sei Dank alle vier unverletzt, wie sie sich um Hilias bemühten. Rhodgar krank, aber zumindest zurück. Der treue Seraphin, der gerade eine Decke brachte. In ihrer zerrissenen Robe Sie selbst, hilflos und müde angesichts der Größe der noch vor ihnen liegenden Aufgabe.
Schien das Ding, das sie immer noch in der Hand hielt, sie auch zu einem bestimmten Ziel führen, was mochte dieses erbärmliche Grüppchen denn dort noch ausrichten?



24.03.2004 17:25#226
Hilias Dunkle Fetzen und wilde Bilder begleiteten Hilias und seinen Seelenpartner durch den finsteren Irrgarten der Bewusstlosigkeit.
Während der Gehängte immer weiter ins Bodenlose absackte, stieg Hilias langsam, aber stetig auf. Geriet an den Rand des Bewusstseins.

Dann fühlte er warmes Wasser auf seiner Stirn. Er öffnete die Augen. Langsam. Schmerz jagte wild durch seine rechte Gesichtshälfte und er merkte, das sich nur das linke Auge öffnen ließ. Das ist neu... dachte er mit einem Anflug von grimmigen Humor.

Seine Begleiter standen oder knieten in einem lockeren Kreis um ihn. Alle atmeten schwer und schien sehr aufgeregt. Hilias setze sich auf und blickte in die Runde.
"Was ist?"

Seraphin kam in den Kreis und sah herab. "Wie gehts dir?"
"Ich sterbe, wie stehts mit dir?" sagte Hilias. Doch seinen Freunden schien der Humor abhanden gekommen zu sein.
"Tu es nicht weh?" sagte Ceron verwundert. Lama und Tarim wendeten sich mit blassen Gesichtern ab. Carras schüttelte nur den Kopf.
"Was?" fragte Hilias zögernd.
Ceron nickte zu Hilias rechter Schulter.

Der Steinmetz sah hin...und war eigendlich nicht sehr überrascht. "Zum Glück spiele ich links." grinste er. "Was ist passiert? Ich kann mich an fliegende Kugeln erinner, aber der Rest..."
"Eine von denen hat deinen Arm...verdampfen lassen." Carras nickte Hilias ins Gesicht.
"Vielleicht sogar die, die du jetzt als Gesichtsschmuck trägst."
Hilias fingerte über seine rechte Gesichthälfte, zog überrascht die Hand zurück. "Heiß.." sagte er knapp. "Fühlt sich fasst wie Metall an." Carras nickte und wandte sich ab. Tarim und Lama folgtem ihm. Sie gingen nach Renata sehen.
Der Steinmetz klärte seinen Kopf mit einem kurzen Schütteln und ließ sich von Seraphin auifhelfen.
"Wie gehts dir nun wurklich?" fragte der Magier mit besorgter Mine."Ich verliere den Verstand. Ich werde nicht verrückt oder so. Nicht mehr als sonst," sagte Hilias beim gehen und regestierte erfreut, das er mit diesen Worten Seraphin und Ceron zum Lächeln bracht. Müde, erschöpft, aber immerhin lächelnd. Hilias fuhr fort und hinkte, auf Ceron Schulter gestüzt auf Renata zu. Sie hielt jemanden im Arm. War es etwar...
"aber dennoch büße ich mehr und mehr von meiner Denkkraft ein. Ach und nach was."
Die drei waren bei den anderen angelangt. "Ich weiß nicht weiter. Wie haben uns verirrt."
"Also doch." sagte Carras missmutig und spuckte einen dicken Brocken ins Wasser."Tja, wir sollte vielleicht dem Pfad weiter folgen und sehen, wo er uns hinführt." dachte laut Hilias nach und schaute abwesend auf Rhodgar, der bewusstlos und fiebrig in Renatas Armen lag.
"Ich weiß was besseres, glaub ich jedenfalls." Sie hielt ein seltsam, kreisendes Medallion hoch. "Folgen wir dem hier."
Die anderen sahen Hilias an. Der starrte nur kurz auf die wirbelne Schreibe, dann wieder auf Rhodgar. Er dachte an den Streit zurück. Es kann nie wieder werden wie vorher... dachte er betrübt.
Dann bemerkte er die erwartungsvollen Blicke der anderen.
Er hob den Arm, als wolle er sagen: Was fragte ihr mich?
"Es ist genauso gut, dem zu folgen. Ich weiß nicht mehr weiter. Und da wir unserem Ziel schon sehr nahe sind, das spüre ich einfach, brauchen wir keinen Anführer mehr. Wir folgen dem da." Er deutete auf die Scheibe in Renatas Händen.
Die anderen nickten. Hilias rechte Hand tat weh, was unmöglich war. Doch er kannte diese Phantomschmerzen. Männer aus den Sägewerken seiner Heimat hatten ihm davon berichtet. Geister...meine Hand und mein Arm, mein Fleisch...sind jetzt Geister und rufen nach mir... grübelte er und sah die anderen fragend an. "Wir sollten nicht warten, bis er wieder aufwacht, wenn er wieder aufwacht." Die Kastellmagier sahen Hilias mit erschrockenen, missbilligenden Blicken an.Hilias hielt ihnen stand, nur Renatas Blick nicht. Da war etwas. Mehr als die Antipartie der beiden Kräfte die sie trugen. Ihr blick war durchdringend, forschend. Als suche sie nach etwas.
"Also, wer trägt ihn? Freiwillige bitte die rechte Hand heben." sagte er ernsthaft. Die anderen sahen verblüfft auf seinen Armstumpf, blickten sich ratlos an, dann brach Carras LAchen die peinliche Stimmung. Hilias stimmte mit ein, dann die anderen. Das Lachen klang in dieser üblen Landschaft seltsam deplatziert. Doch es half. Es brachte den Mut zurück. Teilweise...Bitte, Innos...lass unseren Mut auserreichen, zutun, was zutun ist... dachte der Steinmetz und lachte so herzhaft wie schon lange nicht mehr.


24.03.2004 20:00#227
Seraphin Hilias Schmerzempfinden musste gänzlich verschwunden sein. Anders konnte Seraphin sich den, trotz allen schrecklichen Wunden , immer noch stehenden Waffenknecht nicht mehr erklären. Und seinen Humor... nun ja, scheinbar war er wieder vorhanden. Dass dieser dabei ungefähr so schwarz ausfiel wie die Roben der Jünger Beliars war ihm in seinem Zustand einfach nicht zu verübeln. Nein. Außerdem, Seraphin konnte nicht bestreiten dass Hilias ihm vorhin ein Grinsen ins Gesicht stiegen ließ, ein sehr breites sogar. Und nicht nur der Magier, nein alle hatten sie gelacht. Und das an so einem Ort...
Ja, vielleicht war es das. Gerade an so einem Ort. Sie lachten dem Tod ins Gesicht, irgendwie. Auch oder viel mehr weil sie ihm zuvor noch knapp entronnen waren. Und zum ersten Mal hatte Seraphin das Gefühl, das sie wirklich eine Gruppe waren, eine Gemeinschaft, die trotz allen Steinen die ihnen in den Weg gelegt wurden selbigen nicht verlassen hatte. Doch einem der Ihren ging es nicht sehr gut, er konnte weder lachen noch weinen und ob er sich überhaupt noch auf dem selben Weg wie sie befand, fürchtete Seraphin, war er sich mittlerweile nicht mehr sicher...

Rhodgar hing mehr in Rena's Armen als das sie ihn stützte. Sein Freund war nicht mehr bei Bewusstsein, wenn Seraphin ehrlich war hatte er im Chaos des Kampfes gar nicht mitbekommen wie sich der junge Schwarzmagier näherte. Erst als die letzte der drei Kugeln in einem bizarren Ballett des Todes zusammen mit seiner beschworenen Dienerin verstrickt war, wurde ihm klar, das sich der junge Schwarzmagier wieder unter ihnen befand. Noch all zu deutlich konnte sich Seraphin daran erinnern, wie ihre Wege am Rande des Sumpfes auseinandergegangen waren. Die fast greifbare Wut welche in der stickigen Luft und den stinkenden Gasen des Morast geschwebt und seinen Blick verschleiert hatte. Die spürbare Bereitschaft Dinge zu tun die ihm vielleicht später Leid täten und den Zorn, welche sein Freund plötzlich ausgestrahlt hatte und die Seraphin seinerseits darin gehindert hatten, ihm zu folgen. Doch so sehr er sich freute ihn jetzt wiederzusehen wuchs auch im gleichen Maße seine Besorgnis. Von dem, wenn auch wütenden, energiegeladenen und gefährlichen Mitstreiter ihre Gruppe war nichts mehr übrig geblieben. Langsam ging er auf Rena zu und betrachtete mit ernster Miene den zitternden Körper des jungen Schwarzmagiers. Seine Kleidung war schlammverkrustet und die einst so prächtig anzusehene Robe einens Zirkelmitglieds fast nicht mehr zu erkennen. Allerdings hatte Rhodgar keine äußeren Verletzungen die von einem Kampf oder Blutverlust zeugten. Seufzend legte Seraphin die Stirn in Falten und tauschte einen besorgten Blick mit Rena. Es war klar zu erkennen, womit ihr gemeinsamer Freund zu kämpfen hatte. Fieber. Sein Körper zitterte, schwach aber beständig und seine einst glänzenden Haare hingen stumpf und verklebt über den jetzt flatternden Augenliedern. Die Lunge hob sich in seltsamen, arhythmischen Bewegungen und der Atem war fast nicht mehr zu spüren während Seraphin seine Hand behutsam vor Rhodgar's Mund schob. Es sah nicht gut aus. Der junge Schwarzmagier hatte sich ganz alleine durch die schlammige Hölle geschlagen und dass er dabei nicht angegriffen worden oder in irgendeiner Untiefe jämmerlich versunken war, grenzte schon an ein Wunder.
Doch schien ihr Meister plötzlich großes Interesse an Rhodgar zu zeigen. Ob er sich einfach nicht gedulden konnte so einen treuen Jünger möglichst schnell bei sich zu wissen oder ob vielleicht sogar der dunkle Gott einmal Fehler beging, wusste er nicht. Doch eines war ihm klar, Seraphin würde nicht zulassen dass dem Herrn der Unterwelt, sofern er ihn denn hegte, dieser Wunsch erfüllt wurde. Nein, diesmal würde er sich sogar gegen denjenigen wenden, in dessem Dienste er doch eigentlich stand. Er würde ihn mit allen Mitteln davon abhalten, das einzufordern, was ihm zwar schon gehörte aber trotzdem noch nicht sein war: Rhodgar's Leben.
Und ein Blick in Rena's verzweifelte Augen sagte ihm, dass er nicht alleine mit dieser Meinung stand, dass er sich nicht alleine gegen ihren Herrn stellen müsste und würde. Auch die Anderen, welche sich jetzt von Hilias abgewandt und ihr Interesse dem jungen Schwarzmagier widmeten, blickten besorgt. Und nachdem das Lachen verstummt war stellte Hilias die Frage, welche sowieso schon lange im Raum stand.

"Also, wer trägt ihn? Freiwillige bitte die rechte Hand heben."
Einen Moment herrschte Schweigen, dann sah Seraphin wie Carras zu einer Antwort ansetzte. Aber der Magier kam ihm zu vor, ohne sich umzudrehen hob er die rechte Hand.

"Ich trage ihn..."

sagte er bestimmt. Ohne auf eine Reaktion zu warten ging er noch näher auf Rena zu. Sie mühte sich sichtlich damit, den bewusstlosen Schwarzmagier zu stützen und nicht auf den schlammigen Grund sinken zu lassen. Als er sich näherte, blickte seine Freundin ihn ein wenig erstaunt an, wäre es doch für den riesigen Templer ein leichtes gewesen Rhodgar zu schultern und einfach weiter zu marschieren. Doch hatte dieser für Seraphins Geschmack schon genug geholfen. Und da war noch etwas Anderes. Für den Templer war Rhodgar vielleicht nur ein Mitglied ihrer Gruppe, nett, sympathisch, möglicherweise auch das Gegenteil, wie auch immer er es sehen mochte. Doch in keinem Fall mehr. Er konnte für ihn nicht das bedeuten, was der junge Schwarzmagier für Seraphin bedeutete. Ganz einfach schon deshalb weil er ihn noch gar nicht so lange kannte wie der Magier. Und ein Blick in Rena's Augen zeigte ihm, das sie verstanden hatte...
Langsam, fast widerwillig ließ sie Rhodgar los und in seine Arme gleiten. Dann trat sie noch ein paar Schritte zu Seite, doch nicht ohne vorher noch einmal ganz nahe bei ihm stehnzublieben. Überrascht merkte er, wie sie für einen kurzen Moment seine Hand suchte, fand und einfach nur festhielt. Doch in dieser unscheinbaren Geste lag soviel wohltuende Wärme, die sich plötzlich von seinen Fingern durch den ganzen Körper ausbreitete und außerdem... noch etwas Anderes... dunkel und machtvoll, aber nicht böse. Es war wie die Nacht, welche einem Angst einjagt und dich gleichzeitig schützen kann. Fast schien es, als würde Irgendetwas ihren Körper verlassen, nur ein Bruchteil dessen, was sie in sich trug, doch so eindringlich dass Seraphin für einen Augenblick der Atem stockte. Einen Moment sah er sie an und sie blickte auf schwer zu deutenden Art und Weise zurück. Dann nickte er unmerklich und drückte kurz und dankbar zu, bevor sie ihre Finger wieder löste und endgültig zur Seite trat.
Vorsichtig fing Seraphin das Gewicht seines Freundes auf und ging langsam in die Knie. Mit einem Ruck schulterte er den bewusstlosen Körper, rückte ihn in die richtige Position und erhob sich wieder. Dann drehte er sich um und stand, die Augen unter dem Schatten der Hutkrempe, vor der Gruppe. Keiner sagte etwas, wozu auch. Mit der neuen Last trat er einen Schritt vor und richtete dann das Wort an die restlichen Kämpfer und Mitstreiter, allen voran Hilias, welcher sich jetzt mit einem blutigen Verband an der Stelle wo ehemals sein Arm hing, vor ihm positioniert hatte.

"Meinetwegen kann es weitergehen."



24.03.2004 20:46#228
Tarim Sie liefen nun schon wieder eine Weile durch den Sumpf. Sie folgten immer dem Schmuckstück von Renata. Tarim hätte das ganze für ein Witz gehalten, doch nachdem, was er in den letzten Tagen gesehen hatte, wunderte ihn gar nichts mehr. Tarim versank mit jedem Schritt den er machte tiefer in seinen Gedanken. Er erinnerte sich an die letzten Tage. An die Hünnen von Schiffsmanschaft, an das Training mit Carras und Lama, an das Meer und vieles mehr. Doch eines machte ihm ganz besonders Sorgen, die Metallkugel von denen sie Angegriffen wurden. Scheinbar waren sie von magischer Natur. Tarim hoffte inständig, dass dort, wo diese erkamen nicht noch mehr von ihnen waren oder das sie noch das kleine Übel waren. Was sollte bloss noch auf sie zukommen? Er konnte es sich nicht vorstellen, doch wär er froh das er bei Carras das Training begonnen hatte. Ohne dieses wäre es sehr gefährlich für ihn geworden in der letzten Zeit und in der Zeit die vor ihm stand. Auf dem Schiff hatte Carras ihm gezeigt, wie er welche Schläge womit parrieren sollte und wie er am besten ausweichen konnte. Lama unf Carras konnte dies um einiges besser als er, doch er hatte es sich fert vorgenommen, dass er e eines Tages auch so können würde wie diese Beiden. Tarim starrte, während er nachdachte, die ganze Zeit auf den Boden. Langsam aber sicher fand er wieder aus einen Gedanken zurück. Ihm taten die Beine weh.
Er sah sich um. Die Anderen sahen zum großen Teil auch erschöpft aus, genau wie er. Hoffentlich würden sie bald rasten. Nach nur wenigen Meter kamen sie zu einem Punkt an dem der Steinpfad breiter wurde. Tarim griff sich ein Herz. Er konnte kaum noch weiter, sodass er wirklich rasten wollte und fragte laut: "Können wir rasten? Ich kann nicht mehr." "Ja, dass wäre gut", kam es von hinter Tarim. Von mehreren Seiten vernahm Tari nun zustimmen, sodass sie rasteten. Hoffentlich haben sie diesmal ein wenige Ruhe.



24.03.2004 21:33#229
Ceron Tarim schlug eine Rast vor, eigentlich wollte Ceron nicht, er wollte vielmehr schnell aus diesem Sumpf raus. Doch da die meisten dafür waren, wollte auch der Drachling keine Extrawurst. Rhodgar, der sehr wahrscheinlich an Fieber oder sogar Schwarzfieber litt, wurde von Seraphin zu Boden gelegt, sanft wie die Mutter, die ihr Kind in die Wiege legt. Ceron setzte sich neben den kranken, doch er war ihm ungeheuer, der Kranke hatte einen sehr heissen Atem, wie er so bewusstlos dalag. Ceron fühlte schon das Kranke in ihm. Cerons Mutter hätte ihn sicher ermahnt, nicht in die Nähe Erkrankter zu gehen, doch Rhodgar war mehr als nur ein Erkrankter, er war ein Mitglied der Gilde. So redete Ceron sich ein, er brauche keine Angst zu haben, denn Ansteckungsgefahr bestehe keine. Als der Jüngling seinen Rücken an den nahen Baumstamm legte und in den Wald hineinschaute bemerkte er zum ersten Mal, dass der Wald sich ein wenig öffnete. Der Sumpfweg wurde ja auch breiter, sie mussten also ihrem Ziel schon ziemlich nahe sein. Noch war für Ceron ja die Zeit umzukehren, do er würde es nicht tun, nein, ein Drachling musste sich allen Schwierigkeiten stellen. Ceron blickte zurück, dorthin wo der Sumpf sich langsam öffnete. Er sah wie sich das Blätterdach öffnete und er sah wieder nackten Fels. Ceron sprang auf, er wollte noch etwas aus diesem Sumpf mitnehmen. Augenblicklich sprang er auf. Er entfernte sich ein wenig von der Gruppe, um kurz danach vor einem riesigen Baum zu stehen. Dort zückte er seinen Erzdolch und trennte einen dicken Brettpilz vom Stamm, diesen steckte er in einen Leinensack. Daraufhin trennte das liess er den Dolch, den Kaligulas ihm gefertigt hatte, wieder in seinen Ärmel schnellen, wo er auch bis zur nächsten Rast verharren sollte.

So schritt Ceron zurück zu den Rastenden, er hatte jedoch nicht wirklich Lust sich auszuruhen, vielmehr wollte er etwas Nützliches tun. Doch von der Kunst der Heilung verstand er ja nichts, so begnügte er sich damit, den Rücken an den Baumstamm gelehnt etwas aus einem schönen Stück Tropenholz zu schnitzen, ein kleiner Ceron sollte es werden



25.03.2004 08:53#230
Renata Die Gruppe war noch vor Sonnenaufgang wieder aufgebrochen. Sie mussten schnellstmöglich aus diesem Sumpf heraus. Ihr Trinkwasser ging zur Neige, in der fauligen Brühe des Sumpfes hatten sie ihre Reserven nicht auffüllen können.
Rhodgar war immer noch nicht aufgewacht, so dass Seraphin es wieder übernommen hatte, ihn zu tragen. Das Gewicht seines Freundes zehrte zusehends an Seraphins Kräften.

Hilias´ zerfetzter Arm war - soweit möglich und soweit nötig - versorgt, doch viel Blut war aus der schrecklichen Wunde ohnehin nicht mehr ausgetreten, wahrscheinlich zirkulierte nicht mehr allzu viel davon in dem Untoten.
Das kreiselnde Amulett hatte sie weiter nach Westen geführt, der Boden schien jetzt leicht anzusteigen und der Wald wurde bereits lichter. Endlich traten sie aus dem Dschungel heraus. Der Hügel, der vor ihnen lag, war ohne Baum und Strauch, allerdings plätscherten einige klare Bäche von seinen sanften Hängen, an denen die Abenteurer ihre Feldflaschen und -schläuche füllen konnten. Am höchsten Punkt des Hügels verharrten sie eine kleine Weile, um die endlich wieder frische Luft zu genießen und einen Blick zurück über die Sumpfebene werfen, die sie nicht unversehrt aber zumindest lebend durchquert hatten.


25.03.2004 19:44#231
Seraphin Seraphin spürte schon seit geraumer Zeit seine Schultern nicht mehr. Dort, wo sich diese bei einem normalen Menschen befanden, war für den Magier nur noch einziger verkrampfter Muskel vorhanden welcher ihn mit immer stärkeren Schmerzwellen daran zu erinnern begann, dass auch Schwarzmagier nicht unendlich belastbar waren. Doch solange es ging, würde er weiter maschieren. Und Seraphin kannte seine Grenzen. Noch ging es.

Rhodgar's Zustand schien sich zu verschlimmern. Er war bis jetzt weder erwacht noch hatte er irgendein anderes Zeichen von sich gegeben, das auf Besserung schließen lassen konnte. Nein, eher das Gegenteil war der Fall. Schweißausbrüche, begleitet von einem stetigen, unrhythmischen Zittern und leisen, schwachen Atemzügen dominierten schon seit ihrem Aufbruch vom Kampfplatz den Zustand des Schwarzmagiers. Seraphin's Sorge verband sich mit dem erschöpften Zustand seines Körpers zu einer gefährlichen Mischung aus Resignation und Zweifeln. Und sie alle wussten mittlerweile, woran Rhodgar litt, doch keiner traute sich es auszusprechen. Denn der Gedanke brachte Schmerz, Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Doch konnte sich niemand davor verstecken. Der junge Schwarzmagier focht einen verbitterten Kampf gegen eine der schlimmsten Krankheiten auf Khorinis:

Schwarzfieber.

Das gefährlichste und gnadenloseste Fieber, welches ihm bekannt war. Sicherlich, er zweifelte nicht daran, dass seinem Freund im Kastell geholfen werden könnte. Nein, die Hüterin würde es schaffen. Doch war diese derzeit um die 14 Tagesmärsche von ihrem jetzigen Aufenthaltsort entfernt. Zu weit, viel zu weit. Und innerhalb ihrer kleinen Gemeinschaft gab es keinen ausgebildeten Heiler. Sie hatten zwar hervorragende Krieger aber niemanden, der sich darauf verstand Leben zu erhalten anstatt es zu vernichten. Und dass grausame an der ganzen Situation war, das Rhodgar gerade diesen Weg anstrebte. Er selbst war es gewesen, der Seraphin in so manchem Gespräch klargemacht hatte, das viel zu wenige Leute sich auf die Kunst des Heilens verstanden. Und nun, wo er darauf aus war, diese Tatsache zu verändern, würde sein Vorhaben vielleicht gerade an diesem Umstand scheitern. Aber konnte Beliar denn wirklich solch einen Fehler begehen? Einen seiner treuesten Anhänger, jung, kraftvoll und mit einer großartigen Zukunft, schon jetzt zu sich rufen?

Wo er ihm doch im Reich der Lebenden viel fantastischere Dienste leisten konnte...

Mittlerweile lichtete sich der Dschungel, die letzten Lianen wichen langsam zurück und das Sonnenlicht brach immer mehr und mehr durch die pflanzenbehangenen Baumkronen. Ein spürbares Aufatmen ging durch die kleine Gruppe. Das mochte einerseits an der plötzlich viel besser werdenden Luft liegen, welche ihre Nasen nun wie ein sanfter Frühlingshauch umspielte, doch vielmehr an der Hoffnung welche sie mit sich brachte, nämlich dass sie den Sumpf bezwungen hatten.
Und so war es auch. Jeder beschleunigte seine Schritte merklich und mit einem erleichterten Seufzer erblickten sie den festen, grünen Hang des Hügels, welchen sie vor einer scheinbaren Unendlichkeit am gegenüberliegenden Sumpfende erspäht hatten. Ein letztes Mal mobilisierten sie die restlichen, noch verbliebenen Kraftreserven und kletterten den Hügel hinauf.

Oben angekommen strahlte ihnen die milde Frühlingssonne auf die lachenden Gesichter und einige ließen sich einfach mit einem erleichterten Laut auf den grünen, lebenden Teppich fallen. Irgendetwas schien von Ihnen abzufallen. Mit den letzten Schritten die sie aus dem Sumpf heraus getan hatten, waren auch die nervöse Unruhe und die düsteren Gedanken verschwunden. Jetzt standen sie an der Kuppe des Hügels, welcher sich wie eine natürliche Mauer am Rande der stickigen Hölle dort unten erhob. Von hier oben betrachtet wirkte das Sumpfgebiet wie ein drohender Schatten, den sie mit den letzten, hartnäckigen Moskitos endgültig hinter sich gelassen hatten. Auf unheimliche Art und Weise kamen ihm die zahlreichen, braun und schmutziggrün gemusterten Landstriche der unter ihm liegenden Landschaft wie der Körper eines einzigen, gewaltigen Tieres vor, welches gerade seine Beute verloren hatte und ihnen immer noch lauernd nach zu starren schien...

Nachdem die anfängliche Erleichterung sich in enstpannten Mienen und feundlichen Worten geäußert hatte, begannen sie sich nach und nach dort wo sie waren einfach in das grüne Gras fallen zu lassen und sich zu stärken, oder einfach nur dem Kitzeln der sanften Brise in ihren Gesichtern vollste Aufmerksamkeit zu zollen. Ein leichtes Lächeln umspielte auch Seraphins Lippen, bevor sie sich wieder sorgenvoll aufeinander presste während er Rhodgar vorsichtig auf den Boden gleiten ließ. Der Körper unter der dunklen Robe zitterte immer noch und der Kopf viel mehr oder weniger haltlos zur Seite. Langsam brachte er den Schwarzmagier in eine richtige Position und bettete sein schweißverklebtes Haupt auf eine ihrer Decken. Eine weitere warf er zusätzlich über sein schwarzes Gewand, bevor er es wagte sich zu entfernen. Allerdings nicht ohne sich zuvor von Rena mit einem sorgenvollen Kopfnicken ablösen zu lassen.

Jetzt saß er nachdenklich auf der Kuppe und starrte auf die unter ihm liegende Ebene hinab, während er ein bisschen Proviant aus seinem Rucksack hervorkramte. Er genoss den warmen Lufthauch, der, im Gegensatz zu der schwülen Hitze in dem unter ihm liegenden Sumpf, angenehm sanft über sein Gesicht huschte. Keine Steckenbleiben im Morast, keine Angst vor teuflischen Löchern unter der schlammigen Oberfläche, keine Moskitos mehr die einem regelrecht das Leben aus dem Leib sogen... einfach nichts.
Doch konnte er diesen Moment nicht wirklich genießen. Jemand fehlte. Jemand, der jetzt in dieser idyllischen Szenierie auf schon fast groteske Art und Weise trotz allem um sein Leben kämpfen musste. Mit ihrem gemeinsamen Meister...
Einen gefährlichen Krieger hatte Beliar ausgesandt, einen seiner stärksten Streiter um Leben zu schwächen, zu lähmen und schlussendlich endgültig in seinen Besitz bringen zu können. Aber es musste doch irgendetwas geben was sie tun konnten, irgendetwas. Verzweifelt blickte er zu Rena zurück. Die Schwarzmagierin hatten ihren Freund wie ein kleines Kind zu sich heran gezogen und bettete sein Haupt liebevoll in ihren Schoß. Sanft strich sie immer wieder die schweißverklebten Haare zur Seite und blickte mit sorgenvollen Augen auf Rhodgars zitternden Körper. Mit einem Seufzer wandte Seraphin sich wieder um und starrte verbissen den Hang hinab.

Irgendetwas...

Angestrengt nach einer Lösung suchend kramte er gedankenverloren in seinen Manteltaschen und.. stockte plötzlich. Langsam, fast ehrfurchtsvoll zog er das kleine Paket aus dem schwarzen Stoff. Natürlich... warum war er noch nicht eher drauf gekommen? Er hatte die Pflanzen einfach vergessen, ja seit der Überfahrt gar nicht mehr an sie gedacht. Es war zuviel passiert in zu kurzer Zeit so dass er sie schlichtweg verdrängt hatte. Jetzt drehte er das unscheinbare Päcken prüfend von einer Seite auf die Andere während die Worte der jungen Nomadin aus dem Nebel der Vergessenheit wieder in seinen Geist zurückfanden...
Wir nennen es Schattenkraut...

Die Blätter besitzen eine starke Heilkraft und helfen gegen fast Alles. Sie lindern Schmerzen, Fieber, Krankheiten und schützen vor Wundbrand und Entzündungen aller Art...

Und wenn es...?
Immerhin, was konnten sie schon verlieren? Mit einem Ruck erhob sich Seraphin und warf einen letzten Blick auf den verdammten Sumpf unter ihm. Nein, sie waren ihm entkommen und kein einziges Leben würde er bealten, soweit er seine gierigen Klauen auch ausstreckte. Kein Einziges...
Langsam drehte er sich um und schritt auf die knieende Rena zu, welche Rhodgar immernoch in ihren Armen hielt. Als er herantrat, hob sie müde den Kopf. Einen Moment lang meinte Seraphin ein feuchtes Schimmern erkennen zu können, doch wenn, dann hatte sich die Schwarzmagierin schnell wieder in ihrer Gewalt. Trotzdem zitterte ihre Stimme leicht, als sie ohne zu Zögern das Wort an ihn richtete.

"...es ...es sieht nicht gut aus. Wir haben keine ausreichenden Mittel um es zu bekämpfen, und auch keine Heiler..."

"Ich weiß..."

antwortete Seraphin kraftlos mit einem Blick auf den, ihren Augen verborgenen Kampf, welchen Rhodgar gerade gegen die körperlosen Krieger ihres Meisters focht.

"Aber villeicht..."

setzte er wieder an, nur um kurz darauf wieder zu stoppen, als er dass hoffnungsvolle Funkeln in Rena's Augen erblickte. Was wenn es nicht stimmte? Wenn es nicht helfen würde? War es ein Fehler, ihre Hoffnungen neu zu wecken nur damit sie später vielleicht um so grausamer zusammenbrachen...?
"Was vielleicht?"

erwiderte sie mit fester Stimme und das Zittern ihrer Stimme war jetzt deutlich nicht mehr nur eingebildet.

"Vielleicht... gibt es da noch etwas."

entgegnete Seraphin trocken während er langsam das Päcken öffnete und ihr die Sicht auf die nachtschwarzen Blätter des Schattenkrauts freigab. Augenblicklich breitete sich das seltsame Aroma der fremden Pflanze wie eine Wolke in de Luft aus.

"Was ist das?"

fragte Rena mit einem schwer zu deutenden Blick auf die dunklen, flaumigen Blätter.

"Die Nomaden nannten es Schattenkraut. Eine von Ihnen hat es mir geschenkt, sie erzählte etwas von starken Heilkräften und das sie hoffen würde, es hilft uns im Kampf gegen das Böse..."

antwortet Seraphin seiner Freundin mit ruhigen Worten und betrachtete nachdenklich ihr Gesicht. Vergeblich versuchte er, irgendeine Haltung daraus zu erkennen. Es schien, als ob plötzlich ein unsichtbarer Schleier vor ihm schwebte, der jeglichen Versuch irgendein Gefühl davon abzulesen schon im Vorfeld vereitelte. Doch nach einem letzten, sorgenvollen Blick auf ihren gemeinsamen Freund wandte sie schließlich den Kopf. Dann nickte sie. Und mehr brauchte es nicht...

Innerhalb kürzester Zeit hatte Seraphin ein Feuer entfacht und brachte ein wenig Wasser zum Kochen. Zum Glück waren in der Nähe einige Quellen so dass sie nicht um ihren Trinkwasservorrat fürchten brauchten, im Gegenteil. Langsam gab er ein paar der schwarzen Blätter hinein und fast augenblicklich färbte sich das Wasser dunkel. Dünne, schwarze Fäden schlängelten sich plötzlich durch die Flüssigkeit und färbten sie binnen weniger Sekunden pechschwarz. Nach wenigen Minuten bildete sie schließlich Schaum auf der Oberfläche und er fischte vorsichtig die, mittlerweile farblos bis grau gewordenen Reste der Blätter aus dem Krug. Rena war inzwischen ebenfalls nicht untätig gewesen. Vorsichtig hatte sie Rhodgar's Oberkörper entblößt und von all dem überflüssigen Schmutz und Schweiß der vergangenen Tage befreit. Jetzt saß sie da und tupfte sanft die Stirn des jungen Schwarzmagiers ab, während sie ihn gleichzeitig in Decken gehüllt so warm wie möglich hielt. Immer wieder jagte ein Zittern in unregelmäßigen Abständen durch Rhodgar's Körper und bewies erneut, wie fest das Fieber ihn in seinem unerbittlichen Griff hielt. Seraphin füllte unterdessen die Flüssigkeit in einen zweiten Krug um, während er den erstaunliche festen Schaum zuvor von der Oberfläche kratzte und in einem weiteren Behältnis positionierte. Dann ging er mit dein beiden Krügen auf Rena zu und ließ sich langsam neben ihr in die Hocke sinken. Erschrocken hielt er für einen Moment inne, als er das Gesicht ihres Freundes erblickte und damit die erschreckenden Spuren welche das Fieber immer weiter in seine Züge grub. Die einst so kraftvoll-farbige Haut war verschwunden und glich einem wächsernen Leichentuch. Dünne Schweißperlen rannen immer wieder über sein Gesicht und die Augen waren eingefallen und von dunklen Ringen umrahmt. Es wurde allerhöchste Zeit.

Noch einmal nickte er Rena zu, bevor er sich langsam über den Kopf des jungen Schwarzmagiers beugte und vorsichtig seine Lippen auseinander zwang. Dann flößte er ihm die schwarze Flüssigkeit ein, immer ein kleinen Schlucken und sorgsam darauf bedacht, ihm nicht die Lippen zu verbrennen. Zuerst verschluckte er sich und hustete qualvoll einen Teil des Saftes wieder hinaus, aber dann folgte der Rest ohne weitere Probleme. Als nächstes griff Seraphin sich den Krug mit dem seltsam festen Schaum. Einen Moment überlegte er, was er damit eigentlich anfangen konnte. Dann begann er schließlich damit die schwarze, mittlerweile dickflüssige Masse vorsichtig auf Rhodgars Brust zu verstreichen. So hatte es seine Mutter damals immer gemacht wenn er Atemprobleme oder Fieber hatte und was Besseres fiel im in diesem Moment einfach nicht ein. Unterdessen tupfte Renata die Stirn des jungen Schwarzmagiers immer wieder mit einem Lappen und kühlen Quellwasser ab. Schließlich hatte Seraphin seine Arbeit beendet und half seiner Freundin, Rhodgar vorsichtig und sorgfältig wieder in Decken zu hüllen. Anschließend brachten sie ihn in eine vernünftige Lage und ließen sich schließlich zu beiden Seiten des Schwarzmagiers nieder.


Sie hatten ihr Möglichstes versucht. Mehr konnten sie nicht tun, außer hoffen und nachdenklich den schwachen Atemzügen ihres Freundes zu lauschen...


25.03.2004 20:40#232
Abt_Seronius Der Abt hatte fast eineinhalb Tage vor dem Fenster verbreit und mit gierigen Blicken den nordöstlichen Horizont abgesucht. Seine Kugel waren nicht zurück gekehrt. Das war bedeutungslos. Sie waren nicht zum Wiederverwenden konzipiert gewesen, obwohl die Mönche nie wirklich hinter ihre Funktion und Bauweise gekommen waren. Sie hatte nur immer den Handelskaravanen aus dem Westen abgekauft.

Der Abt hatte den Kampf wie hinter einem dicken, grauen Schleier aus der Ferne verfolgen können. Hatte mit wachsendem Unbehagen wahrgenommen, das weder das erhoffte Sterben unter den Gefolge der Medien eingetreten, noch diese nervöse Unruhe von ihm gewichen war.
Und dann hatte er die Esenzs Beliars gespurt. Kurz, aber sehr deutlich. Fast noch deutlicher als bei ersten Mal die Macht Innos. Seine Finger hatten den Stein des Fensterbrettes umklammert und sein Gesicht war ein verschlossene Maske aus Furcht, Hass und Frustration gewesen.

Die Gruppe hatte den Sumpf gerade verlassen, als die Tür zur Kammer geöffnet und einer der Hydrareiter ins Zimmer kam. Sein dunkler Kaputzenumhang schleifte über den Boden. Sein Knüppel aus den Beigelknochen einer Hydra gefertigt, schepperte an seiner Hüfte. Die Sense lauerte zusammengeklappt auf seinem Rücken in einem Halfter.

Der seelenlose Krieger trat ohne zögern in den Raum und blieb dicht hinter seinem Meister stehen.
Der Abt hatte den Kopf gesenkt und murmelte hasstriefende Flüche und Verwünschungen. Dann hob er den Kopf.
Ein irres Grinsen stand ihm im Gesicht.
So, ihr wollt mich also herrausfordern? Wollt ihr das? Ihr hab keine Vorstellung davon, mit wem ihr euch anlegt!

Der Hydrareiter wartete geduldig auf Order. Der Abt erteilte sie umgehen."Nimm drei deiner Krieger und erwarte sie auf der Brücke. Lasst keinem am Leben, stehlt all ihren Besitz und bringt ihm mir." sagte der Abt tonlos. Der Krieger strafte sich kurz und wollte den Raum verlassen, als die Stimme des Abtes, wie aus der Hölle ihn zurück hielt.
"Und wenn es sich einrichten lässt, bringt mir die Frau. Lebend. Ich brauche ein wenig Zeitvertreib." Wahnsinn und tierische Gier durchzuckten die eitriegen Augen des Abtes.
Der Krieger nahm alles ohne Wertung auf. Er nickte knapp und verließ das Zimmer, den Turm und kam in den Innenhof. Der Atb beobachtete den Ausritt der vier Krieger.

Sie schwangen sich auf ihre muskulösen Echsen, die wie Klapperschlagen, rasselnde Geräusche von sich gaben. Das erste Tier übersprang mit einem Satz die Mauer der Abtei. Der Rest folgte. Es dauerte vielleicht drei Minuten, dann waren die Todesagenten, wie sie früher genannt wurden, verschwunden. Der Abt sah nachdenklich nach Nordosten.
Das wird reichen...sie mögen den Sumpf durchquert haben, doch da kann ihnen Fortunar einen Schubs gegeben haben. Gehen die Hydraen werden sie nicht ankommen... das könnne sie gar nicht...
Und noch bevor sein schwarzes Herz Zweifel hinzufügen konnte, würgte er alles Denken ab und begab sich im Stechschritt in die Tiefen der Abtei.Zeit, ein paar längst überfällige Vorkerhungen zu trefen. Sie waren unnötig, weil die Medinen niemals die Abtei erreichen würden, aber Vorsicht war bekanntlich die Mutter jedes Glaskolbens.



25.03.2004 20:49#233
Rhodgar Dunkelheit, Schwärze, Finsternis, oder wie man es noch auszudrücken vermochte. Dies umgarnte den Schwarzmagus, zumindest jenes Abbild seiner selbst, dass in dem Fieberwahn, von dem die mittlerweile fast leblose Hülle Rhodgars heimgesucht worden war, orientiereungslos im Dunkeln umher tappte. Eine Reise im Geiste war es wohl, es war nicht das erste Mal dass er soetwas durchlebte. Schon nach seiner ersten Begegnung mit Hilias war er auf mysteriöse Art und Weise in eine Art Schlaf gefallen, doch nicht seine Seele. Nein, die war bewusst geblieben, und hatte sich auf eine Wanderung durch eine eigenartige Traumwelt begeben. Vielen Metaphern war der Schwarzmagier in dieser Art Traum begegnet, vieles in jener Dimension ´hatte in direkter Verbindung mit seinem wirklichen Leben gestanden. Und beinahe so ähnlich ging es ihm auch jetzt. Ohne den leisesten Schimmer, wo er sich befand, tastete Rhodgar sich im Dunkeln eine Wand entlang. Kalt und rau war sie, noch dazu schien es, als würde die hier herrschende Feuchtigkeit das Moos nur dazu einladen, über die Steine zu wuchern. Rhodgar wollte nach einem seiner Runensteine greifen, um Licht ins Düster zu bringen, das zu erhellen, was die totale Finsternis zu sein schien. Doch was er mit seiner Hand ertasten konnte, war nicht etwa das ledrige Material, aus welchem der Gürtel bestand, an dem er seine Runen jederzeit mit sich trug. Seine Fingerspitzen fuhren über nackte Haut, nicht nur am Hüftbereich, mit Hilfe der zweiten Hand stellte er fest, sein Oberkörper wie die Beine ebenfalls freigelegt waren. Er war nackt. Ein kurzes Röcheln entfuhr ihm, doch mehr aufgrund des Schocks als gar wegen Kältegefühlen. Genauer gesagt, überhaupt nicht aufgrund von Kälte, denn hier, was immer hier auch bedeuten mochte, herrschte nichts, weder Kälte noch Wärme. Es war seltsam, doch Rhodgar konnte nicht unterscheiden, was er fühlte.
Äußerst seltsam. Langsam tat er ein paar Schritte vorwärts, mit den Händen noch immer die Mauer abtastend. Dann, plötzlich, tauchte ein kleiner, oranger Punkt vor ihm auf, der mit zunehmender Geschwindigkeit immer weiter anwuchs. Licht, da war Licht! Rhodgar lief darauf zu, kam immer näher. Doch auf einmal war es, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggerissen, ja, nach einem prüfenden Blick stellte er fest, dass nun wirklich nichts mehr unter ihm war, außer... brodelnder Lava. Verschreckt machte der Schwarzmagier ein paar gehörige Sätze zurück, doch was sollte das schon nützen? Auch dort, ein paar Meter weiter weg, war nichts, auf dem er hätte stehen können. Doch seltsamerweise fiel er nicht, nein er schien in der Luft zu schweben. Langsam überkamen ihn leise Zweifel, ob er langsam verrückt wurde, wobei, auf dieser Reise war schon so viel Unvorhergesehenes geschehen, warum sollte er da nicht einfach mal über einer kochenden Gesteinsmaße schweben? Aber ihm blieb (leider, wie er sagen musste, denn allmählich begann er sich an das Gefühl zu gewöhnen, es nach und nach sogar zu begrüßen) keine Zeit mehr, um dies alles zu bestaunen, denn von einer auf die nächste Sekunde wurde er wieder ruckartig herumgewirbelt. Diesmal ging er gar nciht erst das Risiko ein, seinen Augen zu trauen, sondern kniff sie einfach zu. Denn nun rasten schemenhafte Bilder an ihm vorbei, oder er an ihnen, wie man es betrachten wollte. Fakt war aber, dass er nicht die geringsten Anstalten gemacht hatte, sich in irgendeiner Weise zu bewegen, und doch schleuderte es ihn mit gewaltiger Kraft nach vorne. Da half nur Augen schließen, und darauf hoffen, dass sein sowieso schon verhältnismäßig leerer Magen sich nicht daran machte, auch noch die letzten Überreste von einstigem Essen von sich zu stoßen. Rhodgar hatte aufgehört, die Minuten zu zählen, die er in diesem Zustand überdauerte. Wie so oft in der letzten Zeit war jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen, doch fühlte es sich wie zwei Ewigkeiten an, bis plötzlich das erlösende Ende eintraf. Wiedereinmal wurde der Schwarzmagus mit einem kraftvollen Ruck gebremst. Erst öffnete Rhodgar das rechte, dann das linke Auge, und bereute es dann auch schon wieder. Er schwebte nicht mehr, oh nein, nun hatte er wahrlich festen Boden unter den Füßen. Ebenfalls aus Stein. Eigentlich ein Grund zum Jubeln, doch auch hier existierte ein Haken. Unter ihm erneut ein Lavafluss.



Befand er sich etwa inmitten eines verdammten Vulkans? Das an sich hätte ja schon ausgereicht, um so manch hart gesonnenen Menschen zur Verzweiflung zu treiben, wenn nicht gar in die unendlichen Weiten des Wahnsinns. Aber erschwerend kam auch noch hinzu, dass er auf einer, schätzungsweise zwanzig bis fünfundzwanzig Meter hohen Plattform kauerte, deren einziger Halt eine einzelne, nicht gerade stabil ausschauende Säule war. Verängstigt schaute sich der Entblößte um. Wo zur flammenden Hölle Beliars war er hier nur? Oder... war es dies etwa? War er... war er tot? War dies die Unterwelt, das Reich des dunklen Gottes? Gut vorstellbar. Ja, die Flammen, die von der Lavamasse her ausschlugen, waren sie nicht von schwarzer Farbe? Ja, kein Zweifel mehr, das musste es also sein. Das Ende alles Denkens, aller Gefühle (jetzt würde ihm auch klar, warum er vorhin weder Wärme noch Kälte gespürt hatte. Wie auch, wenn er tot war?). Nun war es also beschlossen, beschlossen und besiegelt. Er war aus der Welt der Sterblichen gewichen, sein Meister hatte ihn zu sich geholt. Von nun an würde er wohl hier unten Verweilen, verdammt bis in die Ewigkeit. Er... ZACK! Ein weiteres und letztes Mal wurde er von den Füßen geholt, nach hinten gestoßen. Er spürte absolut gar nichts, als er mit der Haut über die rauhe Oberfläche der Plattform striff, obwohl sich sichtbare Schürfwunden auf seiner Haut abzeichneten. Und dann fiel er. Herab vom Stein, hinab in die Tiefe. Und noch immer empfand er nichts. Weder die Hitze der Lavafluten, noch die Aufschürfungen auf der Haut konnten seinem Schmerzempfinden etwas anhaben. Existierte es überhaupt noch? Schwer zu sagen, schließlich war er ja tot. Alleine der überraschte, und dabei doch sehnsüchtige Gesichtsausdruck ließ vermuten, dass noch ein Hauch von Leben in dem Schwarzmagier steckte. Und dann war er da, der Moment, der alles entscheiden würde. Die Sekunde, in der die Wogen der Lava über ihm zusammenpreschen würden. Aber er kam nie unten an...

Mit einem entsetzten Aufschrei richtete Rhodgar sich auf, wieder zurück in der realen Welt, in dem Reich des Lebens, der Lebenden. Die ansonsten bräunliche Färbung seiner Iris war mittlerweile einem mattgrau gewichen, kaum vom Weiß der Augäpfel zu unterscheide. Es würde vermutlich nicht lange dauern, bis die ursprüngliche Farbe wieder zurückgekehrt war. Seine Augen stierten ziellos geradeaus, und er brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren, an ein Zurückerlangen seines Gedächnisses war aber noch lange nicht zu denken. Langsam ließ sich der Schwarzmagier wieder nach hinten sinken, wobei seine Atmung eher einem tierischen Hecheln glich. Die Augen geschlossen und den Kopf auf etwas Weiches gelegt, lag er da. Das einzige, was er in diesem Augenblick wahr nahm, war der bittere Geschmack irgendeiner Flüssigkeit in seinem Mund, und einen beißenden Geruch. Mehr nicht.



25.03.2004 20:55#234
erzähler 3.Kapitel
Verdammnis
Der Sumpf lag hinter den wenigen, die auszogen, das Schicksal zu suchen. Doch ihre Reise, so schwer und blutig sie auch schon gewesen sein mochte, sollte noch um ein vielfaches schwerer und blutiger werden.
Denn am Horizont erhoben sich noch fein und unscheinbar, die Ruienen der Stadt Naltar. Rauch kräuselte sich über den Dächern und Strassen, feingliederigen Gebilde hingen an den Fasaden der Häuser, Skelette der Bevölkerung. Aus ewig war die Stadt dazu verdammt worden, zu verbrennen und doch nie zu vergehen.Und in mitten der Häuserschluchten brach plötzlich das Stadtbild auf und ein Klippe fiel steil herab.
Darüber spannte sich die Brücke der tausend Schädel. Sie verknüfte das Reich der Verdammten mit dem Reich der Toten.
Die Wahl des Unterganges blieb jedem selbst zu Wahl offen, doch der Untergang war allen gewiss, die einen Fuß auf den verderbten Boden dieses Bauwerkes setzten.

Aber Verdammnis und Tod sind oft von Wahrhaftigkeit und Heldentaten nur einen kleines Stück entfernt.



25.03.2004 21:13#235
Hilias Die Gruppe hatte sich ins weiche, mattgrüne Gras eines Hügelrückens niedergelassen und ein kleines wiederpenztiges Feuer entfachen können. Das Gesprüp aus dem Sumpf konnte sicher auf hunderte von Arten töten, aber fürs Feuer taugenten sie wenig.

Die Gruppenmitglieder hatten mit freude erkannt, das Seraphins Medizin angeschlagen und Rhodgar erwacht war. Hilias saß auf der Hügelkuppe über ihnen und regestriete es mit einem wohlwollenden Lächeln.
Dennoch konnte er Rhodgar den Vertrauensbruch nicht einfach so nachsehen, weshalb er sitzen blieb und weiter den Horizont betrachtete.
Eine Stadt. Wahrscheinlich erst vor kurzem geplündert und gebranntschatzt worden. Durch wenn auch immer. Hilias hatte die dumpfe Vorahnung, das sie das bald erfahren würden, denn der Molloch von einer schwelenden Ruine lag dirket auf ihren Weg.

Er seufezte missmutig, rupfte Gras mit der linken Hand aus und vermisste seine rechte.
Sicher, es tat nicht sehr weh. Nicht so, wie es sollte, doch das wahr nur ein weiterer Beweis dafür, das er immer mehr an den Abgrund geriet. Sie mussten weiter. So schnell es ging. Doch Hilias wollte den Anderen noch etwas Zeit gegeben. Der Sumpf hatte das meiste ihrer Kräfte dezimniert und die Stadt, so wie sie aussah, würde ebenfalls kein leichtes Hindernis sein.Der Steinmetz zog seine Pfeife hervor und rupfte etwas Gras aus. Sein Tabakbeutel lag unten, er wollte ihn jetzt nicht hohlen. So paffte er das Gras, weil es mehr um den Akt des Rauchens, als noch des Geschmackes ging. Und wie immer schmeckte er nichts als Staub, Trockenheit und sinnlosen Verfall.Doch er ließ sich davon nicht mehr entmutigen. Sie würden ihren Weg beenden, so oder so. Selbst wenn sie scheiterten, war das ihr vorbestimmtes Schicksal. Es gibt keine Zufälle. Wer sich an solche klammert, war ein Narr ohne Hirn und Verstand.
Hilias bließ noch etwas Rauch in die Luft. Die Sonne war bereits am Sinken. Sie würden bei Nacht in der Stadt eintrefen, was dem Steinmetz nicht sonderlich behagte, aber unvermeidlich war. Noch mehr Zeit zu verschwenden, hieße wahrhaftig, das Schicksal auf die Probe zu stellen.



25.03.2004 21:35#236
Ceron Die Gruppe kam zum Stehen in einer kleinen Mulde, zwischen Steinen. Dort setzte sich Ceron auf den leicht feuchten grasigen Untergrund. Seine Blicke schweiften immer zwischen Rhodgar und Hilias hin und her. Ob sie sich wieder vertragen würden? Der eine sass auf einem erhöhten Stein, der andere war gerade im Aufstehen. Dieses Schattenkraut von Seraphin schien das Schwarzfieber ausgetrieben zu haben. Ceron Fuhr sich mit der Hand an die Stirn, er wurde müde, sehr müde. Dieses tropische Klima schien ihm nicht gut zu tun. Es ermüdete ihn sehr stark, doch er war gerade noch genug wach um sich seine, im Lager des Sterns erworbene, handliche Wasserpfeife hervor zu nehmen. Eines der Aromen hatte er schon in der Hand, doch dieses Mal wollte er sich vergewissern, ob das nicht auch Transmutationen mit sich bringen konnte, nein, es war reines Eucalyptusaroma. Er füllte das Wasser ab, und begann an dem Schlauch genüsslich zu ziehen. Dies versetzte ihn in eine ganz andere Welt. Die Freunde verschwanden und an ihren Stellen erschienen kleine Rauchgeister, alle sie wollten mit dem Drachling spielen. Sie hüpften lustig über die Wiese. Lustig spielten sie mit einander, lustig bewegten sie sich fort, wie Rauchwölkchen. Mal verschwanden sie alle, dann kamen sie wieder, sie schienen keine Form zu haben. Mal in der Gestalt eines Raben, dann ein lustiges Kaninchen. Alles drehte sich um Ceron, der in Wirklichkeit nur da sass und in einer Eucalyptuswolke versank. Doch plötzlich wurde es schwarz über Ceron. Die ganze Welt voller Wölkchen verschwand und alles war nur noch ein loderndes Inferno. Ceron sass alleine im Dunkeln. Plötzlich begann sich die Realität wieder zwischen die Rauchwolken zu schieben, jemand schien gegen die Wolken anzukämpfen. Wie Ceron später an der Stimme erkannte war es Hilias. Hilias, der in seiner witzigen Art sagte: „Ähm, Ceron, ich denke ihr, oder ich darf doch du sagen, du solltest wohl weniger von dem Zeug nehmen. Das kann zu Vergiftungen führen, du warst in einer riesigen Wolke eingehüllt.“
Dankend winkte Ceron und stand hustend auf. Hilias hatte Recht, wo Ceron gerade noch lag, war ein einziges Wolkenmeer zu sehen.

Hilias drehte sich um und sagte zur Gruppe: „Nun kommt weiter, sonst verfällt unser Kleiner nochmals dem Genuss des Eucalyptusgeruchs, und wir wollen den ja nicht auch noch krank, oder?“ Hilias drehte nochmals zu Ceron: „Und solange du nicht klar sehen, denken, oder was auch immer du da machst, kannst, wirst du dich brav einreihen und keine Erlebniswege mehr unternehmen.“
Ceron wusste zwar nicht warum, doch es hörte sich vernünftig an, so reihte er sich hinter dem Hünen ein und wartete darauf, dass Hilias eine neue Richtungsangabe bekannt gab.



25.03.2004 22:39#237
Tarim Und so ging es wieder weiter mit den acht Gefährten. Einen hatten sie auf den Weg zu ihrem Schicksal schon verloren (das erinnert mich an etwas), doch Tarim hoffte das es der Letzte war. Langsam lies er seinen Blick über das Land vor innen schweifen. Am Horizont konnte er eine Stadt erkennen. Karg und trostlos wirkte sie. Langsam wurde das Gras immer höher das an ihren Beinen hochstand. Sie liefen alle wiedermal in eine Reihe. Hilias wieder vorn, dahinter Carras, Ceron, Lama, Renata, Rhodgar und am Schluss Seraphin. Nur Tarim lief nicht mit den Anderen in ihrem Zug. Er wollte das Gras an seinen Beinen spüren und nicht dem von seinem Vordermann ausgetretenem Pfad folgen. Lange hatte er schon nicht mehr an das Pyramidental gedacht, doch nun, nachdem sie den Sumpf verlassen hatten, kamen die Erinnerungen an seine Heimat wieder auf. Das Letzte was er dort gemacht hatte, war das Training mit Carras. Viel Schmerz verband er damit. Langsam glitt sein Blick an seinem Körper herab. Das extraschwere Kettenhemd von Carras trug er immernoch. Er spürte es schon gar nicht mehr. Als wenn es nichts wiegen würde. Wenn er da an die Zeit vor den Training, erst wenige Wochen zuvor, dachte, konnte er erst nicht begreifen wie er sich verändert hatte. Die Welt stand wirklich nicht still und die letzte Zeiten, die er durchlebte, werden sicher ihre Spuren hinterlassen. Plötzlich spürte Tarim wie das Gras unter seinen Füßen verschwand und er auf festgetretenen Boden auftrat. Sie hatte eine Straße erreicht. Tiefe Spuren von Fuhrwerken waren zu erkennen, doch nun war die Straße verlassen und fest wie Stein. Kein Fuhrwerk könnte hier noch Spuren hinter sich herziehen. Sie waren ein ganzes Stück herangekommen an die Stadt und Tarims erster Eindruck verstärkte sich. Die Stadt war trostlos. Keine Fahnen wehten im Wind nicht war zu erkennen, was an eine Bewegung erinnern würde. Nur eines wurde Tarim klar. Die Stadt war groß, sehr groß sogar. Wie kann es nur sein, dass eine solch große Stadt ausgestorben ist? Außer..., Tarim stockte in seinem Gedankengang, außer natürlich wir kommen für diese Menschen zu spät...
Tarims Augen würden blass und glanzlos. Bitte nicht.... Tarim meinte eingrissene Mauern in der Ferne zu erkennen. Ihm würde unwohl. Ein schwerer Schatten legte sich auf sein Gemüd. Er wollte die Stadt nicht mehr weiter beobachten und so reihte er sich wieder ein...



25.03.2004 23:20#238
Renata Plötzlich schlug Rhodgar die Augen auf..... Würgte zum Gotterbarmen, wandte sich zur Seite und erbrach sich lautstark. Am liebsten hätte Renata vor Erleichterung laut heraus gelacht. Er mochte sich ja jetzt furchtbar elend fühlen, aber er war wieder wach und unüberhörbar zurück unter den Lebenden. Sie sandte im Stillen ein ganz dickes Danke an Seraphin, dass er diese wundersamen Kräuter mit auf den Weg genommen hatte.

Als hätte dieses Geräusch einen jeden aus seinen Gedanken gerissen, war plötzlich alles im Aufbruch begriffen. Seraphin und Renata taten ihr Bestes, ihren Bruder wieder auf die Beine zu stellen, damit der den Weg auf seinen eigenen Füssen fortsetzen konnte statt auf Seraphins Schulter. Doch ohne dessen Arm, den er stützend um Rhodgars Schulter gelegt hatte, hätte er es wohl nicht geschafft, weiterzugehen.

Die Magierin gesellte sich unterdessen zu Hilias an die Spitze der Gruppe, das kreiselnde Amulett immer in der ausgestreckten Hand. Auf dem jenseitigen Hügel war eine Stadt aus grauem Stein errichtet, groß und in der Mitte hoch aufragend. Die zentralen Gebäude, wohl die wichtigsten und prächtigsten der Stadt, waren von schlanken Türmen flankiert. Um die Stadt, die fast den ganzen Hügel bedeckte, lief eine Mauer mit Zinnen und Wehrgang herum, in der aus der Richtung aus der sich die Gefährten näherten zwei Tore auszumachen waren.
Ein leicht rauchiger Geruch wehte zu den Näherkommenden herüber. Einzelne Rauchfahnen standen über den der Stadtmauer am nächsten stehenden Häusern. Mit jedem Schritt den sie weiter voran gingen, wurde deutlicher, dass dies keine Feuer aus den beheizten Kaminen der Bewohner war, dort wo es noch rauchte, hatte vor nicht allzu langer Zeit ein Feuer das Haus zerstört. Mehr als ein Haus. Häuser. Die ganze Reihe hinter der Mauer. Und die dahinterliegenden auch.
Immer wieder zogen Wolken vor die Sonne, doch wenn sie dazwischen hindurch schien, erhellte sie die Stadt. Wie jetzt, da Licht offenbarte, dass alle Häuser zerstört waren. Diese Stadt war tot und verbrannt, und - wovon dieser neue Geruch zeugte - ihre einstigen Bewohner auch.



26.03.2004 00:08#239
Hilias Die Stadt hatte das Schicksal von allen Stadten auf besonders erschreckende Weise genohmen. Sie war eine gigantische, schwelende Ruine. Nicht mehr. Hilias nährte sich mit immer kleineren Schritten den einst mächtigen Stadtmauern, die jetzt nur noch furcheinflösende Gefühle von Verlust, Vergänglichkeit und Schrecken verbreiteten.

Die Tore waren aus den Angel gerissen worden, lagen wie Teile eines übergroßen Grabsteines um. Der Torbogen war zersprengt und über den Vorplatz in großen Brocken verteilt.
Zwei Ochsen waren immer noch in ihren dicken Geschirren verhedert und lagen vor einem ausgebrannten Planwagen da, wie zwei mahende Wegsteine.Ein Bauer (er trug jedenfalls Bauernkleidung) lehnte auf dem Boden an den Wagen.
Ein paar Krähen hüpften gescheftig auf dem Toten umher, pickten in desen Augen und begrüsten die Wanderer mit missbliegenden Krätzchen und misstrauischen Blicken.
Hilias Schritt halten ungewohnt laut auf dem Kopfsteinplaster wieder. Sie durchquerten das Tor und er hätte beschworen, beim Grab seines Großvaters, das er nicht weniger Gänsehaut hatte, als seine Freunde.
Jeder sah sich mit entsetzten oder misstrauschen Blicken um.Hilias sah, das die meisten Kämpfer ihre Hände auf den Schwertheften ruhen ließen.
Nervös bewegten sie sich tastend durch den Häuserdschungel weiter, die Strassen verliefen Spinnennetzförmig von dem Tor weg. Hilias warf einen Blick auf Renata. Sie hielt kurz den kreisenden Anhänger hoch, überprüfte dieb Richtung und nickte dann gerade aus.

Hilias wählte den dirketen Weg durch die Mitte. Er wollte enge, schattige Gassen meiden. Für Geister und Zombies schien diese schwelende Vorhölle eine Paradies sein zu müssen.
Dabei konnte man an einigen Stellen sogar noch die einstmalige Prächtigkeit dieses ORtes erahnen. Die Häuser waren hoch und hatten reichverzierte Fasaden. Die Strassen waren breit und ausladend. Bäume bildeten einen Mittelsaum, wo immer wieder verstümmelte oder entstellte Büsten, Statureten oder Denkmäler auftaucheten.

Hilias bewegte sich weiter vorwärts. Sein Geruchsinn war mit dem Geschmack schon vor Tagen (konnten es wirklich schon Wochen sein) verschwunden. Deshalb nahm er den süssen, zimtigmalzigen Gestank der Luft nicht wahr.
Ceron, der in seinen Augenwinkeln lief, hielt sich angewidert die schuppige Hand vors Gesicht.
Lama räusperte sich kräftig. Allen stand der Ekel und die entsetzte Übelkeit deutlich an. Egal wie müde sind oder es wären, sie würden hier ums verrecken nicht halt machen... dachte Hilias betrübt.
"Allmächtiger Schläfer sei barmherzig. Seht nur dort." sprach Tarim langsam. Seine Stimme fiel wie toter Wind auf den steineren Boden der Strasse. Doch das Geräusch war unwichtig, sobald alle seinem Blick folgten.
Die Atmophäre war fast glasartig. Wenn sie sprang, würden aus jedem die Emotionen und nervlichen Belastungen der Reise herraus brechen, wie Eiter aus einer nässenden Wunde.
So was konnte reinigend und stärkend wirken, doch an diesem Ort würde es tödlich sein.

Die Gruppe hielt an, sie konnte nicht anders. Der Anblick war zu gewaltig, so eindringlich. Hilias sah die anderen mit betäubter Mine an. "Kenn irgendeiner jene dort?" fragte er und deutete auf das Bild, das sich ihnen bot.Fast schon glaubt er, keine Reaktion von seinen Begleitern zu bekommen, da sprach Seraphin mit rostigbelegter Stimme:
"Du weißt, das wir keinen von ihnen kennen. Doch das ist..." Er deutete vor sich und ließ dann erratlos und irgendwie überfordert die Arme an die Seiten fallen."Warum? Aus welchen Grund. Selbst Beliar hätte sowas nicht veranstaltet!" schloss er. Hilias merkte, das einige nickten, der Rest konnte nur stumm auf der lautlosschreiende Entsetzen, das sich vor ihnen langsam bewegte, starren."Versuchen wir keinen Sinn darin zu suchen." schlug Lama vor. "Es würde nichts bringen. Dieser Ort ist verdammt."

Diesmal nickten alle. "Das ist einfach unmenschlich." sagte Renata leise. Zwei einzelne Tränen, wie Tauperlen, rannten ihr Gesicht hinab.
Das brachte es deutlich auf den Punkt.
"Dort ist ne Brücke. Da werden wir jetzt rüber gehen. Denk dran, es sind Leichen. Wir kennen sie nicht. Totes Fleisch ohne Gesichte für uns. Ohne Wert. Es widert mich an, so denken zu müssen, aber es ist notwendig. Weil es uns sonst zerreisen würde." sagte Hilias und schluckte schwer.
Die Anderen stimmten weder zu noch lehnten sie das Gesagte ab. Der Steinmetz machte den Anfang. Er lief mit schnellen Schritten auf die kleine Brücke zu, die sich über den Graben spannte.
Eine Art Kanal, der die Stadtbevölkerung wohl einst mit Frischwasser versorgt haben musste. Für einen Abwasserkanal lag er zu offen, war zu prächtig geschmuckt. Wasserspeier waren in die Marmorwände eingelassen und einige flossen immer noch. Grünbraunbrackiges Wasser wälzte sich wie ein schleimiger Wurm durch die Wasserstrasse. Darin schwammen Körper. Viele Körper. Ihre ausgedunsenen Leiber trieben wie weiße Korken auf dem Wasserspiegel. Hilias entdeckte zwei Kinder, nicht älter als 10, die eng umschlungen im Schlam trieben. Er wandte hastig den Blick auf die Brücke. Jetzt glaubte er auch, wieder riechen zu können. Schwach, aber wahrnehmbar. Ein Geruch wie faule Gewürze einer Süssbäckerei. Zimt, Anise, Nelken und tausend andere Geruchsfareb wiederstritten um die faulige Vorherschaft des Verwesungsgeruches. Wie eine feuchte Schichte legte sich dieser Gestank auf die Haut des Steinmetzes. Er hatte die Brücke erreicht und stieg hinauf.
Auf der anderen Seite setzte kurzseitig seine Beherrschung aus. Er musste den wilden Panikimpuls unterdrücken, schreien durch die Gassen der Stadt zu flüchten, nur um einen Ort zum Verkriechen zu suchen.
Nur Fleisch...nur totes Fleisch...
Unschuldiges totes Flesich von mehr als zwanzig Säuglingen. Oder mehr. Sie waren wie Holzklafter vor der Brücke aufgestappelt. Hilias ging mit geschlossenen Augen, am Geländer der Brücke tastend, vorwärts. Sein Fuß stieß an etwas weiches, nachgibiges. Er biss einen spitzen Schrei nider und ging weiter.
Drei Schritte tappte er, nach dem das Geländer endete, vorwärts und wagte kaum die Augen zu öffnen. Dann machte er sie auf und atmete seufezend durch. Dann wurde ihm schwindlig. Er stützte den linken Arm auf das Knie und wartete ab. Er drehte sich zu den anderen um und setzte sich, bevor ihn eine Ohnmacht niederreisen konnte.
Die anderen kamen. Langsam, tapfer und blass. Hilias holte mit zitternder Hand seine PFeife vor und stopfte sie linkisch. Das Rauchen würde helfen, so hoffte er.



26.03.2004 21:04#240
Rhodgar Müde und erschöpft war Rhodgar, doch zugleich ließ irgendetwas in ihm Kräfte aufsteigen. Es war, als würde man inmitten einer eisigen Winternacht blitzschnell einen heißen Becher Tee hinunterschlucken, um dann genüßlich das wohlige Gefühl wahrzunehmen, wenn die heiße Flüssigkeit ihre Wirkung tat und deie Haut mit einer angenehmen Gänsehaut überzogen wurde. Doch war sie in diesem Fall in keinster Weise angenehm. Wer beim Anblick eines solchen Chaoses, einer solch wahnwitzigen Zerstörung in der Lage war, auch nur den Hauch von positiven Gefühlen zu empfinden, den würde der Schwarzmagier als komplett übergeschnappt, als verdorben und als durch und durch schlecht bezeichnen. Sicher, viele gespaltene Zungen wurden behaupten, gerade das wäre es, an was sich ein Schwarzjünger zu weiden hatte. Es wurde unter Garantie gemunkelt, es gebe für sie nichts schöneres, als Zerstörung, Tod und Leid in einem zu sehen, und je ausgeprägter, desto besser. Auf einige mochte dies wohl auch zutreffen, zugegeben. Aber wie konnte man über etwas urteilen, wenn man nicht einmal ansatzweise den Kern einer Sache durchschaut geschweige denn kennen gelernt hat. Zumindest Lama, Tarim und Carras würden nach diesem Abenteuer anders über die Schwarzmagier denken. Denn sie waren es, die die Verletzbarkeit und die Emotionalität dieser schwarzen Gestalten miterlebt hatten. Sie hatten erfahren, was es bedeutete, die Bürde des dunklen Daseins mit sich zu tragen. Sie hatten verstanden.

Nach und nach hatte sich Rhodgars Zustand, der am Vortag noch so aussichtslos erschienen war, weiter gebessert, obwohl er noch immer auf die stützenden Hände seines Freundes Seraphin angewiesen war. Diese Situation war unvergleichbar, unbeschreiblich. Es waren solche Momente wie diese, in denen man merkt, wie geborgen man doch eigentlich ist. Nein, nicht in dem Sinne, das Rhodgar vielleicht irgendwelche Gefühle für seinen Gefährten hegte, die eines stärkeren Ursprunges als Freundschaft entstanden, das nicht. Aber trotzdem war es nicht bloß eine einfache Freundschaft, das fühlte er, genau in der Sekunde, als sich ihre Augen getroffen hatten, während sie hinkend durch die verwüstete Stadt gelaufen waren. Die beiden ergänzten sich, waren ein Team, hatten gute wie schlechte Zeiten miteinander durchgemacht, obwohl es noch gar nichtmal solange her war, dass sie sich unter der immer blühenden Esche getroffen hatten. Doch auch die kleinste Zeit konnte wie eine Ewigkeit wirken, wenn man jemanden an seiner Seite wusste, auf den man sich verlassen konnte, der einem stets Kraft gab, einen alleine schon durch seine Präsenz aufmunterte, wenn sich der Himmel verfinsterte, die Wolken grau wurden und der Regen trist zu fallen begann. Es war einfach meh als Freundschaft. Es war ein Bund, eine Art Pakt, abgeschlossen und unterzeichnet in dem Moment, als sich ihre Wege das erste Mal gekreuzt hatten.

Umso trauriger war der Schwarzmagus auch darüber, dass er seine Zügel derart hatte entgleiten lassen. Dass er für den Bruchteil eines Lidschlages bereit gewesen war, seinen Freund anzugreifen, ließ ihn niedergeschlagen über den staubigen Boden der Straße schlurfen. Was hatte ihn da nur geritten? Es war unerklärlich, zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht mehr vorstellbar, dass er eine solche Bereitschaft hatte hervorbringen können. Er fühlte sich schuldig. Was wäre denn zum Beispiel passiert, wenn Seraphin sein rationales Denken ebenfalls aufgeben hätte, wenn er nicht so geistesgegenwärtig reagiert hätte, und ein paar weitere Schritte heran gekommen wäre? Wäre Rhodgar dann wirklich bereit gewesen, seine Schattenflamme aus dem unsichtbaren Käfig zu befreien, ihrem finsteren Zorn freien Lauf zu lassen... ihn anzugreifen? Wie konnte er das noch sagen, was er getan hätte und was nicht? Er konnte seine Taten ja selbst nicht mehr einschätzen.
"Seraphin, ich..."
Ihm war klar, dass er irgendwie versuchen musste, das Vertrauen wie das Verständnis seines Kumpanen wieder für sich zu gewinnen. Aber wie sollte dies jemals funktionieren? Konnte man in Seraphins Lage überhaupt dazu fähig sein, etwas Derartiges zu vergeben?
"Lass es gut sein, Rhodgar..."
Erstaunt blickte er in Seraphins warmherzige Augen, die nun unter der (übrigens gewaltigen) Hutkrempe hervorschauten. Sie stachen durch die weißen Haarsträhnen, die dem Magus über die Stirn hingen. In erkannte Rhodgar eine Wärme, der er wohl nur selten zuvor begegnet war. Das Gesicht des Magiers war überzogenen mit einem leidenschaftlichen Grinsen, das Vergebung ausdrückte. Schnell drehte Rhodgar sich um, damit er eine kleine Träne aus seinem Gesicht wischen konnte, die er vor lauter Freude vergossen hatte. Eigentlich hatte er das ja gar nicht verdient, und trotzdem zögerte sein Freund keine Sekunde, ihm seine Vergebung zu schenken. Einfach unbeschreiblich.



26.03.2004 22:35#241
Teufelslama Die Stadt so groß, so riesig, so verlassen und tot. Die Steine lagen dort wie ein erschlagenes Tier vor ihnen. Die Leichen der Menschen boten ein furchtbares Schauspiel schlimmer als manch Schlachtfeld. Zuviel Tot und Verwüstung lag hinter ihnen, doch verglichen mit dem was noch bevorstand war es wohl doch nur ein Kinderspiel gewesen, ein Gähnen am Morgen und nicht mehr. Sie durften hier nicht zu lange verweilen, zu schwer würden Geist und Seele an diesem Ort und mit ihnen würden auch die Glieder bleiern bis selbst die Hoffnung in Ketten geschlagen war, das konnten, nein das durften sie sich einfach nicht leisten.

Hilias schien die gleiche Erkenntnis erlangt zu haben und so trieb er seine Gruppe an sich auf zu machen. Ja sie waren seine Gruppe, ob es Hilias oder ihnen selbst gefallen mochte er war ihr Führer und ihm würden sie folgen, bis in den Vorhof der Hölle und noch viel weiter würde er es verlangen.

Eine Brücke spannte sich über den Wasserlauf der die Versorgung der Stadt gewesen sein mochte. Jetzt war er ein Anblick des Schreckens wie alles andere auch, es gelang einem einfach nicht den Blick abzu wenden. Von den Toten, den Männern, den Frauen ... den Kindern. Gerechte und Ungerechte vor keinem wurde halt gemacht, allen waren sie nieder gemäht worden von der Macht des Chaos die von der Abtei ausging, es wurde Zeit dem Einhalt zu gebieten das Leben aller Menschen von Khorinis lag in ihren Händen. Das wurde Lama erst in diesem Moment wahrhaft bewusst, so wie hier würde alles Leben enden sollten sie Erfolglos sein. Die Verantwortung mochte lähmend wirken, doch konnte sie im richtigen Moment genau so Flügel verleihen, er hoffte inständig das dieser Moment eintreten würde bevor sie zitternd am Wegrand als verängstigtes Häufchen Elend, wartend auf den sicheren Tod enden würden.



26.03.2004 22:58#242
Renata Wann immer sie auf diesem Marsch durch die Stadt der Getöteten gedachte hatte, dass es schlimmer nicht kommen könne, hatte sie sich geirrt. Jetzt hielt die Magierin den Blick nur nur auf das Amuletet geheftet, beobachtete, wie die blinkende Scheibe in der Mitte schnell rotierte, jedoch nur um nicht links und rechts sehen zu müssen. Dennoch nahm sie aus den Augenwinkeln die Bewegungen der Aasfresser wahr, die hier reiche Beute fanden: Vögel und Fliegen.
Eine Hand vor Mund und Nase gepresst versuchte sie vergeblich den Gestank, klebrig und süss, so dicht, dass er schon Substanz hatte, abzuhalten.
Es schien Stunden zu dauern, bis sie die Brücke überquert hatten. Hinter der Brücke öffnete sich ein kleiner Platz, auf dem Hilias sich bereits erschöpft niedergelassen hatte. Leider befanden sie sich schon zu tief im Stadtkern, als dass ein Wind diesen Platz erreicht und den Gestank zummindest für eine kleine Weile hätte vertreiben können. Was erwartete sie wohl noch im Mittelpunkt der Stadt, von dem sie nicht mehr weit entfernt sein konnten.



27.03.2004 00:13#243
Seraphin Fassungslos lies Seraphin seinen Blick schweifen während die Gruppe langsam durch die jetzt leblosen Gassen schritt. Es war ein Bild des Grauens, welches sich ihnen bot und hartnäckig an den Grenzen des menschlichen Vorstellungsvermögens klopfte. Seine Hände zitterten, nur leicht und für die Anderen schwer zu bemerken, aber sie taten es. Ungläubig betrachtete er den gestaltgewordenen Wahnsinn, welcher hier gewütet haben musste. Wer konnte so etwas tun? Welche Wesen konnten so grausam sein? Immer und immer wieder folgten seine Augen den Spuren der Vernichtung und je mehr er sah, desto mehr hatte er das Gefühl jeden Moment seinen Verstand zu verlieren. Denn dass, was sich ihnen bot war einfach nicht mehr zu verstehen, so etwas durfte es nicht geben. Der menschliche Geist konnte soviel Grauen gar nicht aufnehmen ohne zu zerbrechen. Aber es war zu spät, entweder sie würden es überwinden oder überwältigt vor dem Unvorstellbaren kapitulieren und zitternd auf dem blutdurchtränkten Plflaster der Gasse zusammenbrechen.

Wer bei Beliar konnte so etwas getan haben? Und noch viel schlimmer, warum ließ er Meister so etwas zu? Dass konnten, nein durfte er niemals gut heißen.. niemals.

Männer, Frauen und... Kinder. Tot, alle tot. Doch keinen natürlichen Todes, nein noch nichtmal den in einer Schlacht waren sie gestorben. Niemand konnte sich den Eindrücken erwehren, aber je mehr des gestaltgewordenen Wahnsinns sie erblickten, desto deutlicher erkannten sie dass dieses Kabinett des Schreckens... einfach, einfach nur... sie waren nicht gestorben oder gefallen, sie waren regelrecht geschlachtet worden. Auf grausamste Art und Weise getötet, brutal, unmenschlich und sinnlos... absolut sinnlos.
Übelkeit stieg in ihm auf, während er seinen Geist zwang, den Schrecken in all seinen Einzelheiten zu verarbeiten. Da war eine Frau... oder das was von ihr übrig war. Durch den Hals ragte eine Art Keil, mit dem sie regelrecht an die hölzerne Hauswand genagelt worden war. Die Augen noch im Tode voller Panik und unbeschreiblicher Angst aufgerissen, waren mittlerweile zu milchigen Kratern geworden welche scheinbar anklagend auf die kleine Gruppe herabsahen. Die Beine und Arme des Leichnams waren von einer Unzahl an Wunden überseht, kleinere, größere, aber allesamt nicht schlimm genug...

...jedenfalls nicht, um sie schnell sterben zu lassen.

Bei Beliar, diese Wahnsinnigen hatten Spaß am Töten... sie kosteten es aus, ihnen gelüstete es nach den Schreien der Unschuldigen wie einem Verdurstenden in der Wüste ein Schluck Wasser. Unschuldige Seelen, welche die, sich in unvorstellbaren Schmerzen windenden Körper ihrer Besitzer verließen, waren ihr Lebenselexier. Und der Wahnsinn ihre Stärke. Fassungslos schritt Seraphin weiter. Zu seiner Rechten erkannte er einen ausgebrannten, halb zertrümmerten Wagen. Und die, sich mittlerweile schon im fortgeschrittenen Stadium der Verwesung befindlichen Leichen. Es waren Kinder. Kinder, welche vielleicht gerade mal ihre vierzehn Winter erlebt hatten. Die Köpfe gesenkt, blutige Häupter und verfilztes, schmutziges Haar... und im Tode sich noch an den Händen haltend.

Mit einem Male verschwomm alles vor seinen Augen, die grauenhaften Bilder sammelten sich zu einem gewaltigen Sturm gegen seinen zitternden Geist, welcher sich nur noch mit Mühe gegen den Wahnsinn wehren konnte. Übelkeit stieg in ihm auf und der alles durchdringende, wiederwärtig süßliche Geruch welcher sie schon die ganze Zeit begleitete, drang plötzlich wie auf Befehl noch weiter in seine Atemwege und ließ ihn gepaart mit dem schrecklichen Anblick für einige Sekunden nach Luft ringen. Dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Auch den Anderen schien es ebenfalls so wie ihm zu ergehen, jeder zeigte es auf seine Weise aber keinen ließ es unberührt. Und das war gut so, denn nur wer selbst schon lange tot war konnte ob diesem unmenschlichen Anblick nichts empfinden. Rhodgar ging, betäubt von dem ganzen Wahnsinn, neben ihm und seine Augen wandertem ebenfalls ungläubig flackernd durch das riesige Grab, welches sie durchschritten. Plötzlich durchbrach die Stimme seines Freundes das schreckliche Schweigen und riss Seraphin von dem grausigen Anblick los...
"Seraphin, ich..."

erklangen die Worte mit belegter Stimme. Und, obgleich es grotesk anmutete, stahl sich plötzlich ein vorsichtiges Lächeln auf das Gesicht des Magiers und trotzte verbissen dem gestaltgewordenen Schrecken um sie herum.
"Lass es gut sein, Rhodgar..."

antwortete Seraphin leise. Und plötzlich glaubte er noch etwas anderes außer Tod und Leid zu spüren. Wie ein Lichtstrahl der sich durch die unendliche Nacht kämpfte und doch nicht aufgab bis irgendjemand ihn erblickt hatte. Und dieses Gefühl brachte eine unbeschreibliche Wärme mit sich. Wärme... und Hoffnung. Denn er war nicht alleine. Nicht mehr. Und dafür war er dankbar...


27.03.2004 01:01#244
Hilias Hilias ließ den Dampf seiner Pfeife aus dem offenem Mund gleiten. Wie ein Schleier aus Blei umwölbte er sein Haupt, eine Krone aus körperloser Unbeständigkeit. Der Rauch verzog seine Masse zu seidigen Armen, wie Spinnenfäden, die in der Luft tanzten.

Die Anderen hatte Hilias erreicht. Fassungloses Schweigen hüllte sie ein. Nacktes Entsetzen, tiefe Erschütterung und blankes Unverständnis stand ihnen allen schwer im Gesicht.
Hilias bildete da wohl keine Ausnahme. Er erhob sich und schlug den erstbesten Weg ein, weg von dem Graben, weg von der Brücke.
Die Gruppe durchstreifte den Irrgarten der Zerzweiflung und der Vernichtung und trat bald aus den engstehenden Häuserzeilen hervor.
Ein Park öffnete sich vor den staunenden Augen der Wandernen. Baume, einst wohl prächtig von Schönheit und Kraft, streckten ihre toten Äste wie Krallen zum gleichgültigen Himmel. An den Baumen hingen vereinzelt, Leichen an Strängen und Ketten.

Die Gruppe setze den Weg durch den Park fort. Bei einem steineren Pavilong machten sie eine kurze Rast. Jeder setzte sich zerschlagen, mit verzweifelter Mine nieder. Hilias nahm an den Stufen des Steinbaues platz.Seine Blick schweifte über die Landschaft. Seine linke Hand nesselte unter seinem Hemd nach dem Anhänger, der ihm am Strand auf seltsame Weise, Kraft und Mut gespenndet hatte.
Abwesend spielte Hilias Hand damit, ließ ihn durch die Finger gleiten, drehte die Kette auf und ab, ohne die Augen (das eine was noch zu sehen vermochte) von der Umgebung abzuwenden. Plötzlich glomm es schwach, als wäre ein Glühwurm auf Hilias Handfläche erwacht.
Er senkte irritiert den Blick. Was er in dem Stein erblickte, konnte er zunächst nicht einordnen.
Ein schmales Gesicht war zu erkennen. Eine Frau. Er glaubte sie fast zu kennen. Doch das lange schwarze Haar, das sie in sanften Kaskaden über die Schultern der Frau gelegt hatte, waren ihm völlig fremd.
Dann ging ihm ein Licht auf. Die Augen, die jetzt fast zart und zerbrechlich wirktent, hatte er schon mal gesehen. Nur härter, bestimmter blicktet.Meditate. Die Hüterin des Kastells.
Das erste was ihm impulsiv durch den Kopf schoß, war: Sie sollte ihr Haar häufiger offen tragen...
Die Hüterin schien ihn ebenfalls sehen zu können. Hilias starrte mit einem verzücktem Lächeln in den Stein.



27.03.2004 01:48#245
Hilias Hilias pührte Wärme aus dem Kristall aufsteigen. Die gleiche Wärme, die ihm schon am Strand Kraft gegeben hatte. Doch schien sie ferner, schwächer, als damals zu sein. Hilias ahnte weshalb.
Sie waren einfach schon zu nah am Herzen des Bösen angelangt.
Aber Meditate war mit ihnen. Wachte ein Stück weit über sie. Das war mehr als ein Hoffnungsschimmer in solch finsteren Stunden. Es war ein Lichtpunkt, an den sich der Steinmetz aufrichten konnte. Für eine Weile.
Die Hüterin hielt etwas vor den Spiegel. Eine Kästchen? Ja, eine kleines Holzkästchen.
Hilias verstand nicht ganz. Was wollte sie ihm nur sagen? Er glaubte fast, es zu wissen.
Da erlösch das Bild im Kristall. Hilias seufzte enttäuscht, aber nicht völlig hoffnungslos.

Der Steinmetz hob den Kopf, sah die anderen an. Sie mussten weiter. Es konnte nicht mehr lange dauern. Dann würde beginnen, was das Schicksal geplant hatte. Er machte den Anfang. Wie so oft. Aber das war seine Aufgabe. Veltrin hatte sie geführt.
Dann Hilias. Dann Renata.
Nun war er es wieder, der den ersten Schritt zutun hatte. Ob es den anderen auch so schwer gefallen war? Oder tat nur ihm das Herz weh, wenn er einen weiteren Zug auf das sichere Verderben machte? Er würde Veltrin im Jenseits fragen.
Die Gruppe schlug sich weiter durch die leblosen Parkanlagen. Nichts schien sich zurühren, kein Vogel rief, kein Ast knarrte unter den unsichtbaren Händen des Windes, die toten Blätter raschelten kaum, wenn man sie mit den Füßen durchschnitt wie ein Pflug die Felderde.
Hilias merkte es mehr an einem unbehagen, das in ihm aufstieg, als das er es sah.
Die Anderen nahmen es mit den vorrangigen Sinnen aller Sehenden auf."Sagt mal, täusch ich mich, oder verliert alles irgendwie die Farbe?" fragte Ceron langsam.
Bestätigungen kamen von allen Seiten. "Was ist das für eine neue Teufelle.." wollte Lama ansetzen, doch Hilias brachte ihn mit einer heftigen Handbewegung zum schweigen.
"Still. Hört ihr das auch?" flüsterte er. Alle lauschten. Sie hörten es. Ein Grollen. Dumpf und fiebrig. Wie das Seufzen eines Riesens.Hilias bewegte sich langsam vorwärts. Mehre Baumkronen hatten mit ihren Krallenästen die Sicht versperrt. Jetzt brach die Gruppe aus den letzten Resten hervor. Das Grollen schwoll an. Doch es wurde schnell unwichtig. Alles wurde unwichtig und unglaublich nichtig, angesichts des Ausblickes, der sich der Gruppe nun bot.
Die Wunder und Zeichen hören bekanntlich nie auf, doch ihnen folgen oft hässliche Schrecken hundertfach auf dem Fuße.

Die Stadt war weg. Das Land war weg. Selbst der Nachthimmel schien verschwunden.


27.03.2004 02:16#246
erzähler II. Zwischenspiel
Die Medien und ihre Verbündeten waren weiter gekommen, als es je ein Sterblicher wohl zu glaueb gewagt hätte.
Sie hatten die Nebelfinsternis erreicht. Eine gigantische Schlucht, desen Tiefe nicht mal zu schätzen war. Ein grauer Nebelteppich zog sich über den Abgrund, erstreckte sich bis zum Horizont und vielleicht weiter noch, als es die Vorstellungskraft der Sterblichen je erwogen hätte.

Die Stadt war wie mit einem Messer abgetrennt worden, hörte einfach auf zu sein. Die Nebelfinsternis, hort der verlorenen Seelen, die durch die blutigen Finger und widerlichen Pläne der Abtei umgekommen waren. Sie lagen ohne Zahl in diesem Abgrund. In Ketten aus Flüchen und Verdammnis. Ewige Qualen auch nach dem Tode leident.

Geisterhafte Wesen zogen dicht über dem Nebelspiegel umher. Monster, desen Körper aus sich bewegendem Rauch und Trug zu bestehen schien. Ihre Formen waren verschiedenster Art. Manche war flink und graziel, andere riesig und schwerfällig. Aber alle strahlten sie deutlich die chaotischen Kräfte von Wahnsinn und planloser Vernichtung aus.

Im Süden zog sich jedoch das eigendliche Wunder der Finsternis und Verderbtheit zusammen.
Ein Fall. Ein riesiger Wasserfall, nur das weder Wasser, noch Schlam oder Lava dort sich in die Nebelfinsternis wälzte.
Eine langgestreckter Fall aus Staub, Asche und Knochen jagte über eine unsichtbare Klippe in die Tiefe. Vielleicht tausend Meilen lang oder mehr.Pulvrige Wolken stoben auf, der Nebel wich vor dem Fall zurück. Der Lärm war unbeschreiblich. Der Anblick wohl noch mehr. Denn was auf den ersten, ungläubigen Blick wie Scheinbilder des Aschesturzes aussah, waren tatsächliche Bewegungen.
Genauer gesagt waren es menschlich Abbilder der gefallenen Seelen, die dort im wilden Taumel niederfuhren.
Sie streckten kurz noch hilfeflehend die Hände nach den Wanderern aus, dann verschwanden sie im Nebel der Finsternis. Wurden von weiteren Seelen abgelöst, die ebenfalls nach Errettung schrieen, die ihnen nicht einmal mehr das Dreigestirn hätte gewähren können.

Die Nebeldämonen strichen wie Haie im seichtem Wasser umher, stießen gierig auf die fallenden Leiber ein, schnappten sich ein oder zwei und verfetzten sie in der Luft. Für ihre Opfer war das jedoch keine Rettung durch Erlösung. Sie vielen in mehren Teilen verlegt in die Nebelfinsternis, wo sich der Kreislauf immer und immer wiederhohlen sollte.
Hilias zitterte am ganzen Körper. Seine Sinne waren völlig überlastet. Unfähig auch nur noch ein Quantum an Eindrücken aufzunehmen. Er klammerte sich mit panischer Inbrunst an das, was noch weit vor den Seelenfällen lag. Ein Pfad. Ein machtiger Bogen überspannte das Nebeltal.

Hilias ging mit tauben Füßen auf diesen Bogen zu. Langsam verfolgten gierige Augen jede seiner Bewegungen. Die Hydraenreiter hatten auf dem PFad bereits Stellung bezogen. Doch keiner aus Hilias Gruppe ahnte das.
Die Falle würde sie völlig überraschend treffen.



27.03.2004 03:03#247
Rhodgar Mittlerweile war es Rhodgar wieder möglich, seine Schritte ohne die Stütze durch Seraphin zu tun, ohne dass seine, zwar noch immer wackeligen, doch nach und nach stabiler werdenden Kniekehlen einknickten. Kurzum, er konnte wieder ohne fremde Unterstützung laufen. Doch trotzdem suchte der Schwarzmagier noch immer die Nähe seines Freundes, versuchte immer wieder, eine Möglichkeit zu finden, sich für seine Taten zu rechtfertigen. Aber immer wieder wurde er abgeblockt, ihm wurde versichert, dass sie die Sache auf sich beruhen lassen konnte. Und nach dem dritten oder vierten Mal würgte Rhodgar dieses lästige Gefühl ab, jemandem etwas dringendst schuldig zu sein.

Die Ausmaße, die der blanke Wahnsinn in dieser Gegend angenommen hatte, übertrafen unterdessen alles, was innerhalb der Grenzen von Rhodgars Vorstellungskraft lag. Natürlich war ihm bewusst gewesen, dass sie auf viel Tod und Leid stoßen würden. Natürlich war er sich darüber im Klaren gewesen, dass etsetzliche Szenerien auf ihn warten würden. Das hatte er verdammt nochmal gewusst, bevor sie aufgebrochen waren. Und doch hatte er sich auf diese Reise eingelassen. Warum? Vielleicht hatte er gedacht, er als Schwarzmagier würde das massenhafte Verwesen besser verkraften... dann kam jetzt aber eine gehörige Ernüchterung, denn die Bilder die sich ihnen zeigten spottteten jeder Beschreibung, und lösten in jedem der Acht dasselbe aus, nämliches blankes Entsetzen. Entsetzen und Unverständnis. Jeder stellte sich die allesentscheidende Frage, wie konnte eine Kreatur, ganz gleich ob Mensch oder Dämon oder sonst irgendetwas, zu solch Greultaten fähig sein? Die Antwort darauf würde ihnen wohl auf ewig verborgen bleiben, verschlossen im Hirn eines Größenwahnsinnigen, dessen ganz offensichtlich sadistische Veranlagung ihn etwas Derartiges tun ließ. Eine der Dinge, die nicht dafür bestimmt waren, von sterblicher Seite aus nachvollzogen zu werden. Manche Dinge ließ man besser ungeklärt, unenthüllt. Das war besser so, ganz bestimmt.

Mit vor Schreck geweiteten Augen war die Gruppe Stück für Stück voran geschlichen, niemand hatte es gewagt auch nur ein Wort zu sprechen. Vielleicht fürchteten sie, ihre Stimmen würden die gespenstische Stille die in der Luft lag durchschneiden, und somit etwas aufwecken, was lieber verborgen und weiter schlafend bleiben sollte? Auf diesem Abenteuer war ja alles möglich.Aber plötzlich hatten Rhodgars Füße aufgehört, seinem Willen zu gehorchen. Er war stehen geblieben, den Kopf in die Höhe gereckt, den Blick auf die Nebelschwaden gerichtet, die ihre unheimlichen Bahnen zogen. Hatten sich da nicht Konturen abgebildet, Konturen von menschlichen Körpern? Ungläubig kniff Rhodgar die Augen zusammen, um sich zu vergewissern dass er nicht an eventuellen Rückwirkungen seiner Krankheit litt. Da, schon wieder. Und diesmal war er sich sicher, es war keine Einbildung, von dort hinten kam etwas auf sie zu. Nein, nicht etwas, sondern jemand. Auch die anderen hatten von den Bewegungen in den feinen Rauchschleiern Notiz genommen, und schauten nun misstrauisch dabei zu, wie, eine nach der anderen, die Silhoutten immer deutlicher wurden, klar Formen annahmen, und schließlich erkennbar wurden, auch wenn es schwer zu glauben war, was nun geschah. Kleine Nebelgestalten, acht an der Zahl (komisch, genau wie sie... naja), kamen auf sie zu geschwebt, und machten ein paar Meter vor der Gruppe halt. Es lag etwas in der Luft, auf das der Begriff Anspannung nicht annähernd zu passen schien. Waren diese kleinen Dinger freundlich gesinnt, oder war es bloß ein weiteres Teufelswerk, welches sie daran hindern sollte ihr Ziel zu erreichen? Beides war gut möglich. Und die Antwort sollte schon bald in den Raum geworfen werden, nämlich mit den Bewegungen, die diese kleinen Viecher anstellten. Ihre äußere Erscheinung glich Kindern, Rhodgar würde sie auf zehn bis zwölf Jahre schätzen. Aber dass Kinder mit einem Mal krampfhaft zusammenzuckten, ihre dürren Ärmchen zitternd hin und her schwangen, das konnte man wohl kaum als normal bezeichnen. Welches Unheil mochte da wohl über die Knirpse gekommen sein? Auch dies sollte sich klären. Denn nach etwa zehn Sekunden Ausharrens, begannen sie ihre Münder zu öffnen, erst langsam, dann immer schneller, und bald war wohl der Punkt erreicht, an dem es die Knochenkonstruktion des Kieferbereichs einfach nicht mehr zuließ, dass man seinen Mund noch weiter öffnen konnte. Ein kurzes Knacken, welches allen (lebenden!) Anwesenden den Atem raumte, und schon wurden die kleinen Münder noch weiter auseinander geschoben, und nun erkannte man auch eindeutig, was dafür verantwortlich war. Aus dem Rauchen der Kleinen schossen plötzlich skelettene Hände hervor, klammerten sich außen um den eigenen Kopf, und versuchten so genügend Druck aufzubringen um... um eine Schädeldecke mitten durch den Mund zu zwängen. Etwas derart Abartiges war dem Shwarzmagus beileibe noch nicht untergekommen, aber trotzdem konnte er seinen Blick nicht abwenden, als mit einem Mal die ohnehin schon bis aufs Äußerste gespannte Haut der kleinen Geschöpfe riss, und sich ein paar Sekunden später zu glühender Asche verwandelte. Zurück bleiben nur die hinterhältig grinsenden Skelette, die mit ihren schwarzen Schwingen durch die Nebelschwaden flatterten, jene dabei seltsamerweise aber nicht weg wehten. Man stelle sich das vor, aus solch kleinen Geschöpfen erwachen derartige Kreaturen. Unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, schaute Rhodgar noch immer halb entsetzt, halb fasziniert auf die Knochengestalten. War dies eine Art Metapher? Sollte ihnen an dieser Stelle verdeutlicht werden, dass auch in einem noch so unschuldigen Geschöpf eine abgrundtief finstere Seele steckt? Wenn dem so war, warum das ganze? Zumindest die Schwarzmagier wussten dies bereits, und auch Hilias gehörte sicher nicht zu den Personen, die bei einem Menschen nur auf die Oberfläche schauen, das glauben, was man ihnen zu glauben gibt. Warum also?

Jedoch war dieses Gruselkabinett ebenso schnell vorbei, wie es begonnen hatte. Die schemenhaften Knochenflieger zogen noch ein letztes Mal eine Runde über den Köpfen der Gruppe, und verschwanden dann mit einem lauten PLOPP, verschmolzen wieder mit dem Nebel, wurden eins mit ihm. Besonders gefährlich waren sie ja nicht gewesen. Höchstens abschreckend. Doch was konnte die Gefährten, die bereits soviel gesehen und durchlebt hatten, denn wirklich noch dazu bewegen, sich eventuell wieder zurück zu ziehen, all das Aufgebaute zu zerstören? Jetzt, wo man nur noch gewinnen konnte, was könnte ihnen denn da noch im Wege stehenß Die Hydrareiter vielleicht?



27.03.2004 11:51#248
Renata Das, was von weitem wie das Zentrum der Stadt ausgehen hatte, war in Wahrheit ursprünglich wohl nur der Außenbereich des Stadtkerns gewesen. Die eigentliche Mitte war weg, verschwunden. Wie abgebissen vom übriggebliebenen Rest. Von dem, was einmal an dieser Stelle gestanden haben mochte, waren nur noch einige Mauern und Wände übrig geblieben, die jetzt vereinzelt die Abbruchkante säumten.
Die Gruppe hatte sich am Kraterrand eingefunden und betrachtete sprachlos dieses irrationale Bild, das sich ihnen bot. Der tosend in die Tiefe stürzende Geröllfall hinterließ auf dem Grund des Kraters dunstige Staubwolken, so dass man der Boden unsichtbar blieb und nicht ausgemacht werden konnte, wie tief dieser Abgrund in Wirklichkeit war. Der Lärm machte es unmöglich, Gesprochenes zu verstehen, daher folgten aller Augen dem aufgeregten Deuten von Tarim und Ceron, die immer wieder in die Tiefe zeigten. Dort bewegte sich etwas in der Staubwolke, durchmaß schwebend diesen Krater, nicht nur ein sondern mehrere Schatten bewegten sich durch den Dunst. Immer wieder tauchten die Schatten wie es schien auch durch den Geröllfall hindurch wie schwarze Eisvögel auf Beutefang. Aber auch noch andere Schatten hatte das, was diese Zerstörung geschaffen hatte, noch für die Wanderer bereit, doch ließen die bereits gesehenen Gräuel in den Gefährten wohl keinen Raum mehr für Angst.
Der hellgraue Steg, der über den Abgrund führte und den Hilias bereits betreten hatte, war zu schmal und zu lang, um wirklich Vertrauen in seine Stabilität wecken zu können. So lang war er, dass sein anderes Ende im Dunst verschwand. Dass er aus Gebeinen - Rippen, Schädel, Ellen, Schenkelknochen waren dicht an dicht zusammen gefügt - bestand, war wie es schien eher als höhnisches Willkommen denn als Warnung für alle, die ihn betraten, gedacht. Für die, die es durch die zerstörte Stadt bis hier hin geschafft hatten, kam eine Warnung wahrlich zu spät.

Aber jetzt, da ihr Anführer bereits den Anfang gemacht hatte, folgten die restlichen Gefährten, einer nach dem anderen.



27.03.2004 14:37#249
Hilias Hilias lief mit einem verkniffenem Gesichtausdruck über den Pfad. Der Boden war mit Staub bedeckt, seine schlurfenden Schritte hinterließ unförmige Spuren. Die Anderen folgten. Carras und Tarim deckten ihren Rücken mit gezückten Schwertern. Überhaupt hatten die meisten bereits ihre Waffen gezogen. Das Schauspiel im Süden verlor nicht an Bedrohlichkeit, wenn auch wenig von seinem Schrecken.
Sie würden es auszuhalten. Hilias war froh und stolz darauf. In der Tat hatten seine Freunde mehr geleistet, als tausend Armen zusammen. Sie hatten gemeinsam gefochten, gemeinsam geblutet, gelacht, getrauert, alles hatten sie gemeinsam getan.

Hilias sah sich zu seinen Brüdern und seiner Schwester um, lächelte trostspendent und rief:
"Kommt, es ist nicht mehr weit. Ich glaube wir haben es bald geschaft.."
Dann drehte er sich um und erstarrte wie zu Salz. Vor ihm trümte sich eine Bestie auf, die ihn mit gebleckten Hauern angrinste. Wo kommt die denn her...? fragte er sich, erblickte den schwarzgekleideten Reiter der Bestie und schluckte schwer.
Er hörte seine Freunde eine Wahrnung ausstoßen, doch er war unfähig sich zu rühren.

DEr Reiter hob den linken Arm wie zum Gruss, doch Hilias bezweifelte, das selbst in diesen rauen Ländern, ein Speer zur begrüssungen geworfen wurde. Jedenfalls nicht zu einer wohlwollenden Begrüssungen.

Der Spree flog, traf den Steinmetz genau unterhalb des Brustbeines und durchschlug ihn ganzlich. Die Speerspitze grub sich die in den Boden des Pfades.
Hilias wurde förmlich angenagelt. Der riesige Reittier stieß einen gellenden Kampfschrei aus.
Hilias sah goldene Funken aus der Mitte seiner Brust aufsteigen. Er verging, undzwar mit rasender Geschwindigkeit.
Plötzlich waren Rhodgar, Seraphin, Ceron und Renata neben ihm. Die Magierin sah Hilias mit panischer Sorge an, während sich die drei Hexer ohne Furcht und Zaudern dem mächtigen Feind entgegen warfen. Rhodgars Schattenflamme züngelte, Seraphin Stab wirbelte umher, Cerons Augen ließen wahngleiches Drachenfeuer sehen.

Hinter Hilias hörte er Carras und Tarims Schlachtrufe. Er drehte den Kopf über die Schulter, eine dicke Wolke aus goldenem Staub schoß aus seinem Mund. Renata schlug die Hand vor ihren Mund, doch schnell faste sie sich."Nicht, du darfst nicht..."

Hilias wehrte sie ab, umfaste den Schaft des Speeres, direkt über dem Eintritt und brach ihn ab. Dann zog er sich vor und war frei.
Und erkannte schnell, des der Tod nun endglütig mit dem Spielen aufgehört und nun zur richtigen Jagt auf seinen Körper angesetzt hatte.
Die Wunde breitete sich rasendschnell aus. Die Haut riss wie nasse Erde unter einer brennenden Sonne auf, blätterte ab und erhob sich zu golden und roten Lichtern. Staub der Sterne... dachte Hilias verzückt und entsetzt zugleich.
Er sah sich um, die Krieger kämpften gegen zwei der Monster, am Anfang der Brücke.
Die Magier stritten hier gegen eins. Sie waren gefangen.
Der Steinmetz sackte zusammen, Renata stütze ihn. "Wir müssen uns beeilen Renata. Meine Zeit zerrinnt nun endglütig wie Wasser im Wüstensand." Die Magierin schüttelte den Kopf.
"Du wirst nicht..."

"Geh und hilf ihnen im Kampf. Dann komm wieder, wenn ich noch da sein sollte. Du musste mich mir helfen. Ich schaffe den restlichen Weg wohl nicht mehr allein." Die Magierin sah Hilias schmerzhaft an, dann legte sie ihn vorsichtig ab und zog ebenfalls in den Kampf. Ihr Gesicht wurde schnell hart und unerbittlich. Eine Schattenflamme erwachte fast spielend in ihrer rechten Hand und sie jagte auf das Monster zu.
Hilias schloß die Augen und lauschte erschöpft dem Kampf.
Beeilt euch besser...ich hab nicht mehr viel Zeit... dacht er und legte den Kopf auf den Boden.



27.03.2004 17:42#250
Seraphin Seraphin hatte aufgegeben, die Sachen welche er hier und jetzt erblickte noch in normale Bahnen zu lenken und seinen Geist damit zu retten. Das alles konnte vielleicht einem seiner schlimmsten Alpträume entspringen, aber niemals der Realität. Allerdings war das alles kein Traum. Und es gab kein zurück mehr, man konnte nicht einfach aufwachen. Wenn sie hier raus wollten, dann mussten sie kämpfen. Und nicht gegen normale Gegner, sondern gegen Bestien die den Wahnisnn auf ihrer Seite hatten und keine Angst kannten. Wer schon tot war brauchte sich auch nicht mehr zu fürchten. Allerdings bevorzugte Seraphin es, am Leben zu bleiben.

Die Szenerie war einfach unglaublich. Die Brücke zog sich, soweit das Auge reichte über einen monströsen Abgrund, dessen Boden irgendwo in der Unendlichkeit des Nebels verschwand. Links von Ihnen der Seelenfall. Soweit sie sehen konnten zog sich der Kreislauf aus klagenden Geistern, welche immer und immer wieder in riesigen Mengen schwarzen Staubs und unmenschlichen Klagerufen im bodenlosen Abgrund verschwanden. Unter ihren Füßen schwebten seltsame Nebelgestalten umher, immer wieder wenn man versuchte sie zu erkennen veränderten sie scheinbar plötzlich ihre Form so dass man nie ein genaus Bild von Ihnen bekam. Aber vielleicht war das auch gut so. Ihr grausames Werk allein ließ Seraphin frösteln, während er erneut beobachtete wie eine der Nebelgestalten blitzartig hervorschnellte und die klagende Seele irgendeines armen Menschen zum unendlichsten Male in der staubigen Luft zeriss. Bei Beliar wo waren sie hier? Das Ende der knöchernen Brücke verschwand irgendwo im Nebel während sie an der Seite des riesigen Stromes der fallenden Seelen entlang lief. Sie befanden sich mittlerweile fast in der Mitte, ein paar Schritte fehlten ihnen noch. Aber so leicht konnte es nicht sein. Einfach nur im Angesicht dieses erschlagenden Schauspiels über eine knöcherne Brücke marschieren. Die Situation war wie geschaffen für einen Angriff. Sie waren geschwächt, nicht körperlich, sondern geistig. Ihre Augen hatten zu viel erblickt, Dinge die an die Grenzen des menschlichen Verstandes stießen und mit dem normalen Vorstellungsvermögen einfach nicht mehr vereinbar waren.

Es schien, als hätten sie mit der Stadt eine ganz andere Welt betreten. Eine Dimension des Todes, der gefallenen Seelen, des Wahnsinns... nichts von all diesen Dingen konnte für einen normal Sterblichen erträglich sein. Aber sie konnten nicht mehr zurück. Schon als sie den ersten Schritt in dieses Mahnmal des Schreckens getan hatten, war ihnen der Rückweg versperrt. Es war als wenn man als Kind durch einen dunklen Wald lief. Man versuchte, all die Ängste und eingebildeten Monster in seinem Geist zurückzuhalten. Doch wenn man zögerte, aufgab und schließlich umdrehte, war es um einen geschehen. Dann rannte man nur noch, weg von den Gestalten, glaubte heißen, fauligen Atem in seinem Nacken zu spüren und trommelnde Schritte die sich rasend Schnell näherten. Und so war es auch hier. Wenn sie jetzt umdrehten, war es um sie geschehen. Der Wahnsinn würde sie endgültig besiegen, nur weil sie als Gruppe zusammenhielten konnten sie überhaupt noch klar denken. Ein einzelner Geist war in dieser Hölle unweigerlich verloren und würde sich innerhalb kürzester Zeit in der Unendlichkeit der seelischen Aufgabe verlieren...

Auch den Anderen war ihre Beklommenheit anzusehen. Jeder kämpfte auf seine Weise gegen diesen, alle normalen Grenzen sprengenden Anblick und versuchte damit fertig zu werden. Jeder der eine Waffe besaß hatte sie gezogen und umklammerte sie teilweise so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Der Templer und sein Schüler deckten ihren Rücken und schritten, halb rückwärts halb seitwärts gehend mit wachsamen Augen hinter ihnen her. Dahinter folgte Lama und schließlich die Mitglieder des Zirkels und er selbst. Hilias lief an der Spitze. Er schien ebenfalls die beklemmende Stimmung zu spüren und drehte sich plötzlich zu Ihnen um.

"Kommt, es ist nicht mehr weit. Ich glaube wir haben es bald geschafft..."
versuchte er die erstickende Stille zu durchbrechen und einen anderen Laut als die Schreie der klagenden Seelen in ihren Geist zu pflanzen. Und fast wäre es ihm gelungen. Doch noch während seine Worte in der Unendlichen Weite des Abgrunds verhallten und schließlich vom Nebel verschluckt wurden, baute sich etwas hinter ihm auf. Etwas großes. Etwas gewaltiges. Und etwas eindeutig feindseliges. Seraphins Augen weiteten sich vor Schreck und Hilias blickte sie erschrocken an. Dann registrierte er, dass ihre Mienen nicht ihm galten und drehte sich blitzschnell herum. Trotzdem nicht schnell genug. Ein Aufschrei ging durch die kleine Gruppe, während ihr Anführer keuchend zusammenbrach und ungläubig den Speerschaft betrachtete, welcher jetzt aus seiner Brust ragte. Goldene Funken stiegen über dem Waffenknecht auf und es sah fast so aus, als versuchten sie dem gigantischen Etwas was sich vor ihm aufgebaut hatte ein bisschen seiner Schrecklichkeit zu nehmen. Allerings vergeblich. Schnell waren sie bei ihm und noch im Laufen regestrierte Seraphin aus den Augenwinkeln, das sich Ihnen zwei weitere dieser Bestien von hinten genähert hatten, während plötzlich die überaschten Schreie der Kämpfer erschallten. Nur Sekunden später hörten sie die ersten Schwertklingen, welche mit sirrenden Geräuschen durch die angsterfüllte Luft schnitten bevor sie auf schuppige Haut prallten. Und auch ihnen blieb nichts mehr anderes übrig als zu kämpfen.

Überwältigt betrachtete Seraphin die gewaltigen Muskelstränge dieses Dinges, welches sich so plötzlich vor Ihnen aufgebaut hatte. Es hatte ungefähr die Statur eines Schattenläufers, nur war es auf schwer zu beschreibende Art und Weise noch gewaltiger, noch breiter und wie sich gerade herausstellte noch sehr viel gefährlicher. Die Bestie hob ihren massigen Schädel und entblößte messerscharfe Fangzähne, während sie sie aus nichtvorhandenen Augen abschätzend musterte. Allerdings konnte so ein Vieh keinen Speer schleudern, und das hatte es auch nicht. Auf seinen Schultern trohnte ein Reiter, verhüllt in schwarze Umhänge und das Gesicht unter einer riesigen Kapuze verborgen. Unter dem Stoff schien pure Dunkelheit zu wabern die sich immer wieder Seraphins Blicken entzog, wenn er versuchte sie zu erfassen. Dafür blieb ihm aber eh keine Zeit mehr. Die Bestie zwang, begleitet von einem orhenbetäubenden Brüllen ihre massigen Kiefer auseinander und entblößte mindestens ein Dutzend gefährlich blitzender Zahnreihen. Doch die eigentlich Gefahr kündigte sich durch ein unheilvolles Grollen an, welches plötzlich irgendwo aus den Tiefen des stinkenden Rachens erschallte und sich immer weiter vorzuarbeiten schien. Und dann erkannte er den Grund dafür, allerdings fast zu spät. Fluchend sprang er zur Seite, während nur einen Augenblick später ein Schwall grauer, ätzender Säure dort auf den Boden traf, wo er gestanden hätte. Ein paar Spritzer davon schossen auf seinen Mantel und mit vor entsetzen geweiteten Augen beobachtete er, wie sich der Stoff an den betreffenden Stellen auflöste und begleitet von beißendem Rauch verschwand. Auch der knöcherne Boden der Brücke wies plötzlich eine graue Spur aus qualmenden Knochen auf, während die Bestie langsam, fast gemächlich wieder ihre Kiefer schloss und sich fast schon an den entsetzten Mienen der Magier zu freuen schien. Ein gewaltiges Brüllen und Augenblicke danach das zischende Geräusch von verdampfenden Knochen begleitet von erstaunten Kampfesrufen machte ihnen klar, das Carras, Lama und Tarim ebenfalls Bekanntschaft mit dem grauen Todessaft der gigantischen Monster geschlossen hatten.

Langsam wurde Seraphin sich der Lage erst richtig bewusst. Sie waren eingekreist, saßen förmlich in der Falle. Die Brücke war gerade mal zwei Manneslängen breit und wurde von diesem hässlichen Etwas versperrt, dessen Brüder, welches ihm in puncto Schönheit nichts nachstanden, ihnen auf der anderen Seite den Rückweg abgeschnitten hatten. Schnell tauschte er einen Blick mit seinen Freunden, welche aus schreckensgeweiteten Augen die Spuren betrachteten, welche die Bestie innerhalb kürzester Zeit gerissen hatte. Rena hatte sich vor dem verletzten Hilias postiert und eine Schattenflamme in den Händen. Rhodgar's Dienerin summte wütend um sie herum und diesmal war ihm wirklich ein Prachtexemplar gelungen, die Blutfliege hatte schon fast die Ausmaße eines jungen Scaverngers. Ceron stand mit gezücktem Dolch da und er selbst packte jetzt ebenfalls seinen Stab fester.

Seraphin schickte einen funkelnden Blick zu seinen Freunden, dann betrachtete er mit einem spöttischen Grinsen die Bestie. Die dunklen Heerscharen hatten einen Fehler gemacht. Bis jetzt hatte die Gruppe nichts ausrichten können, die schleichende Gewalt des Wahnsinns hatte ihre Seelen nach und nach vergiftet und ihren Geist geschwächt. Doch jetzt besaßen sie einen handfesten Gegner, etwas gegen das sie ich wehren konnten, so schrecklich es auch war. Es war nicht unsterblich. Und das zählte.

Einen Moment schien sich Unsicherheit in dem Verhalten der Bestie und ihres Reiters wiederzuspiegeln. Dann entblößte das Vieh wiederum seine gewaltigen Zähne zu einem tödlichen Grinsen und der Reiter spannte sich ebenfalls, während er sein Tier mit trommelnden Schritten auf sie zurennen ließ...


27.03.2004 18:14#251
Renata Diese Viecher waren riesig, Dinge aus einer anderen Zeit oder anderen Dimension. Selbst ihre Schulterhöhen konnten sich mit den Größten der Gefährten messen, lediglich Carras überragte sie noch um ein deutliches Stück. Die Kreaturen liefen auf allen Vieren, die Gelenke der Vorderbeine beim Gehen nach außen gewinkelt, was sie bei aller ohnehin schon vorhandenen Körpermasse noch breiter erscheinen ließ.

Die Magier an der Spitze der Gruppe sahen sich nur einem dieser Wesen gegenüber, die Kämpfer, die den Schluss gebildet hatten, mussten sich zweien dieser Ungeheuer stellen. Alle Kreaturen wurden von menschenähnlichen dunkel verhüllten Bogenschützen, die wie Reiter auf deren Rücken saßen, vorangetrieben. Die Pfeile der Reiter waren die größte Gefahr.

Das Wesen, das sich den Magiern näherte, bewegte sich nur langsam aber in großen raumgreifenden Bewegungen. Sein Reiter musste es gewesen sein, der den Speer gegen Hilias geschleudert hatte. Renata versuchte, der gehörnten Kreatur mit Schattenflammen beizukommen, die Angriffe zeigten jedoch nur wenig Wirkung auf der schuppigen Haut des Ungeheuers. Augen, die als Ziel hätten dienen können, waren keine zu erkennen. Die Blutfliege, die Rhodgar beschworen hatte, griff den Reiter direkt an. Immer wieder ließ der Magier sein Geschöpf den Reiter um kreisen und aus immer anderen Richtungen zustechen, damit hinderte er den Reiter auch daran, einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens zu legen.
Gerade riss das Vieh sein Maul wieder zu einem Brüllen weit auf, als Renatas Schattenflamme mitten in den einladend aufgeklappten Rachen fuhr. Das Brüllen brach ab und wich einem langgezogenem Jaulen, wie es wahrscheinlich noch keiner der Abenteurer bis dahin gehört hatte. Das war wohl ein Volltreffer. Als sich das Ungeheuer aufbäumte, sah die Magierin Ceron und Seraphin nach vorn stürzen....



27.03.2004 18:50#252
Ceron Ceron stand da, eingekerkert zwischen den Hydrareitern vorne und denen, die ihm im Rücken lagen. Eines dieser mysteriösen Monster schien es auf die Magiergruppe abgesehen zu haben. Ceron schreckte zurück, denn das Antlitz der Bestie war vielmehr als nur angsteinflössend. Ceron wäre gerannt bis an das Ende der Welt, oder war er da nicht schon? Ja, er fühlte dass sein Lebensabend gekommen war, die Bestie ihn zerreisen würde. Doch genau in diesem Moment fuhr eine Schattenflamme der Magierin genau in den Rachen der Bestie. Die Hydra bäumte sich und warf den Reiter vom Rücken, oder waren es Schultern, er konnte dieses Ungetüm nicht einordnen. Das Vieh achtete nicht mehr auf seinen Reiter, wie von einer anderen Macht gesteuert raste es auf die Magierin los. Diese warf sich direkt zu Boden, und bot somit den Anderen die Chance dieses Monstrum ein für alle mal in den Seelenfluss zu schicken.

Ceron zückte Drachenzahn, seinen Erzdolch, lässig liess er das edle Metall in der Hand drehen. Er blickte noch zu Rhodgar und zu Seraphin, die meinten, dass Rhodgar die Blutfliege steuern muss und Seraphin sich den Reiter vorknöpfe. So blieben also nur noch Ceron und die Hydra. Doch die Bestie hatte ihre Schultern, nur ein kleines Bisschen tiefer als Cerons Haupt, ihre Muskeln hatten Ausmasse von Bierfässern. Bierfässer die nicht ausrinnen, sondern mit jeder Bewegung noch mehr anschwollen. Wie eine Katze bewegte sich die Hydra auf Rena zu. Doch schneller war Ceron, der nun in seiner edlen Wolfsrüstung auf die Hydra lossprang. In der rechten seinen Dolch, Drachenzahn, in der Linken die Waffe von Legolas, einen weiteren Dolch. Er sah das Vieh auf ihn zukommen, er wartete bis es ganz nahe bei ihm war, als er sich wie sein Reiter auf seine Schultern schwang. Das Tier versuchte den unwillkommenen Reiter abzuwerfen, doch so was liess Ceron nicht zu. Der Drachling stiess einen wutentbrannten Schrei aus, dies versetzte ihn in eine Art Rage. Wie ein Besessener, liess er beide Hände von dem Hals des Ungetüms los, und formte seine beiden Hände zu einem Kreuz. Dann spannte der Drachling all seine Muskeln bis ins Letzte und stiess mit dem Kreuz aus Händen und Dolchen in den Nacken des Tiers. Dieses gab ein ohrenbetäubendes Fauchen von sich, bäumte sich auf, Ceron flog auf unsanfte Art und Weise vom Rücken. Doch das Tier war noch nicht ganz tot, es lag auf dem Brückenboden, es schien seine Wunde an den Boden zu reiben, das wollte jedoch nicht zulassen. Er trat über das Vieh, nahm seinen Dolch in die Rechte, setzte sich auf den Bauch des Monstrums. Nun war er der Triumphierende, und das vorher so beängstigende Monster war nur eine verletztes Miezekatze.

Ceron wusste später nicht warum er dies tat, doch in all dem Gemetzel das um ihm tobte, schleppte er das Tier an den Brückenrand. Lange überlegte er sich ob er nicht doch etwas mitnehmen sollte, so zur Verschönerung seines Zimmers, als er sich dann für den Hydrenkopf entschied. Das musste einfach in sein Zimmer und er wusste auch schon genau wo. So teilte er mit der unglaublich scharfen Klinge des Dolches den Kopf von dem riesigen Körper, den abgetrennten Haupt des Wesens steckte er behände in seinen Leinensack, welchen er immer schulterte. Doch irgendetwas sagte ihm, dass das noch nicht alles war. In seiner Rage, seinem Blutdurst hatte Ceron Lust auf mehr. Wie besessen nahm Ceron den schon ganz mit Blut verschmutzten Dolch in die Hand, er wollte nach dem Herzen des Viehs sehen. Dann, ohne viel zu überlegen stiess er mit dem Dolch in die Bestie hinein. Einen kurzen Moment später hatte er ein grosses, aber doch kleines, Ding in seinen Wasserschlauch gegeben, und die Bestie nun endlich in den Seelenfluss entsandt. So stiess er den leblosen Körper in die Tiefen neben der Brücke, ein Aufknallen war nicht zu hören, so tief musste es da in den Grund hinein gehen, ja sogar bis in das Reich Beliars.



27.03.2004 19:11#253
Seraphin Rena hatten einen ertstaunlichen Treffer gelandet und der Kampf schien schneller vorbei zu sein als er begonnen hatte, jedenfalls auf ihrer Seite. Die Bestie wankte einen Moment, während schwarzer Qualm aus ihrem riesigen Maul hervorschwebte, allerdings war die Bestie noch nicht besiegt. Und ihr Reiter erstrecht nicht. Die dunkle Gestalt hatte sich mit einer eleganten Bewegung abgefedert und war noch rechtzeitig von dem Rücken ihres Reittiers abgesprungen. Jetzt stand er neben dem strauchelnden Monstrum und entledigte sich gerade Rhodgars Blutfliege, welche regelrecht mit Pfeilen gespickt zusammenbrach und in einer grauen Staubwolke wieder in ihre ursprüngliche Dimension zurückkehrte. Noch bevor die schwarzverhüllte Gestalt einen weiteren Pfeil auf die Sehne legen konnte, rannte Seraphin bereits mit gezücktem Dolch auf ihn zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete er wie Ceron es ihm gleich tat, allerdings galt sein Interesse dem wankenden Monstrum welches jetzt nur noch vereinzelte Säurefäden in die Gegend spuckte aber trotz allem noch sehr schnell und gefährlich war.
Nach wenigen Schritten war er angekommen und der Reiter erkannte schnell, dass er mit dem Bogen im Nahkampf keine Chance mehr hatte. Doch offensichtlich besaß er zu Seraphins Glück kein Schwert. Jetzt wo er seine wohl stärksten Waffen, nämlich die Hydra und den Bogen, nicht mehr einsetzen konnte, bestand augenscheinlich eine gute Chance ihn im Nahkampf zu besiegen. Noch im Laufen packte der Magier seinen Stab fester und holte zu einem gewaltigen Schlag aus der auf den Kopf seines Gegners zielte. Dieser duckte sich allerdings im letzten Moment und zog seinerseits einen langen Dolch mit dem er auf ihn zu sprang. Fluchend versuchte Seraphin sich rechtzeitig wegzudrehen, doch der verhüllte Arm folgte seinen Bewegungen wie ein Spiegelbild und mit schmwerzverzerrtem Gesicht spürte er wie ihm die Klinge über die Brust ritzte. Trotzdem war der Schnitt nur oberflächlich und verschaffte dem Magier die Chance, einen gewaltigen Schlag auf den Rücken des Reiters zu platzieren. Der stolperte keuchend weiter und ging schließlich in die Knie, während Seraphin zu einem weiteren Schlag ausholte. Doch als ob er Augen in seinem Hinterkopf gehabt hätte rollte sich sein Gegner zur Seite und war Blitzschnell wieder in der Position um anzugreifen. Zu schnell für Seraphin. Der Dolch blitzte auf und schrammte, diesmal tiefer, über seinen Oberschenkel und durchdrang mühelos den Stoff seiner Hose und das darunterliegende Fleisch. So langsam riss dem Magier der Geduldsfaden. Mit einem wütenden Aufschrei packte er die Hand seines Gegners welche den Dolch umklammerte und krallte sich halb an den Griff und halb an die Klinge. Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Finger und die unsichtbaren Augen unter der Kapuze schienen ihn plötzlich verstört zu mustern... bevor sie mit voller Wucht von seinem Ellenbogen regelrecht eingestampft wurden. Gleichzeitig zog er mit ganzer Kraft an der Klinge und spürte wie kalter Stahl tief in sein Fleisch schnitt. Doch es klappte und der Griff des Reiters löste sich für einen Augenblick während er verdattert zurück stolperte. Triumphierend warf Seraphin den blutigen Dolch in den Abgrund. Dann bleckte er die Zähne und zog seine eigene Klinge. Noch bevor der Reiter reagieren konnte war er herangetreten und rammte ihm den Dolch bis zum Anschlag ins Herz, jedenfalls da wo es bei einem Menschen gesessen hätte. Die Schwaden unter der dunklen Kapuze schienen plötzlich zu flackern aber kein Laut kam über die nicht zu sehenden Lippen des Vermummten. Den Druck auf seine Waffe noch verstärkend drängte er seinen Gegner immer weiter an den Rand der Brücke. Plötzlich kamen Seraphin Bilder in den Sinn. Bilder von verstümmelten Säuglingen, an ihrem eigenen Blut erstickten Kindern und unschuldigen Seelen welche ihren Körper unter Qualen verlassen hatten bevor ihr Leben erst richtig begonnen hatte...

Dann brachte er sein Gesicht ganz nahe an das des Hydra-Reiters, während er den Dolch mit einem Ruck aus dem dunklen Gewand zog.

"Stirb du Bastard."

und mit einem triumphierenden Aufschrei warf er die schwarze Gestalt über den Rand der Brücke in den bodenlosen Abgrund... bevor er seinerseits den Halt verlor und mit vor entsetzen geweiteten Augen hinterherstürtze. Der Reiter hatte noch genug Kraft in seinem sterbenden Körper besessen und im Fallen seine Hände an die schwarzen Mantelzipfel gebracht. Mit einem Satz verschwand Seraphin aus dem Blickfeld seiner Freunde. Doch zum Glück reagierte irgendetwas in ihm geistesgegenwärtig genug und befahl seinem Arm mit der verletzten Hand, sich an der Kante festzukrallen. Mit einem schmerzerfüllten Aufschrei und einem gewaltigen Ruck kam sein Körper zum stehen und baumelte haltlos über dem bodenlosen Abgrund der nebeligen Schlucht. Roten Fäden aus Schmerz verschleierten seinen Blick, aber es reichte immer noch um zu erkennen das der schwarze Reiter wie ein dunkler Fleck im unter ihm liegenden Nebel verschwand und immer kleiner wurde. Trotzdem glaubte er einen triumphierenden Laut zu hören, bevor der wabernde Nebel ihn entgültig verschluckte...
Krampfhaft zwang er seine blutenden Finger dazu, blos nicht loszulassen. Doch es konnte sich nur noch um Sekunden handeln bevor seine verletzte Hand abrutschte und er endgültig hinunterstürzte. Unter sich glaubte er zu erkennen wie der Hydra-Reiter von dutzenden der geisterhaften Nebelwesen regelrecht zerfetzt wurde...



27.03.2004 19:25#254
Tarim Nahm dies eigentlich gar kein Ende? Aber wenigstens freute sich einer von ihnen, dachte Tarim, nämlich Carras. "Dann zeigt mal was ihr gelernt habt. Lama und Tarim, ihr nehmt den vorderen. Meiner gehört mir verstanden." Lama und Tarim nickten Carras nur zu. Tarim dachte daran, dass sie so wenigstens ordentlich Training bekamen, doch mussten sie dafür erst einmal überleben. Tarim und Lama gingen zögernd ein zwei Schritte auf die Bestie, die ihnen am nächsten waren zu. Sie waren so groß, dass die beiden Hydren nicht nebeneinander laufen konnten auf der schmalen Brücke. Lama wies mit einer knappen Handbewegung Tarim an das er versuchen sollte die Hydra leicht zu umrunden. Gerade als er die ersten zwei Schritte gemacht hatte, sprintete Carras auf "seine" Hydra zu. Vorbei an der Anderen. Es surrte die Sehne eines Bogens und Carras entwich nur knapp dem Pfeil, der auf ihn gefeuert wurde. Tarim schüttelte den Kopf. Er hatte hinter Carras hinterher gesehen und nicht aufgepasst. Er sah zu Lama rüber und versuchte mit ihm Blickkontakt aufzunehmen, dieser beachtete ihn im Moment überhaupt nicht. Die Hydra riss ihr Maul weit auf und es kamen riesige Reißzähne zum Vorschein. Wenn sie einen der Beiden damit erwischen würde, wäre es um sie geschehen. Tarim bewegte seinen Blick von dem Maul der Hydra weg in Richtung des in schwarz gehüllten Reiters. Dieser zig gerade die Sehne seines Bogen und zielte genau auf ihn. Tarim konnte gerade sich nur zur Seite fallen lassen. Er sah den Pfeil wie in Zeitlupe auf sie zurasen und hörte das tief surrende Geräusch der Sehne, welche die Luft durchschnitt. Haarscharf verfehlte der Pfeil Tarims Kopf und trennte mit der Pfeilspitze eine Strähne seiner Haare ab. Hätte er mich getroffen, dann…ist ja nicht auszudenken, wie scharf die Pfeile sind. Tarim sah erneut zu Lama. Dieser hatte seinem Blick zu Tarim gewandt. Er musste, genau wie Tarim, auch gedacht haben, dass es jetzt um jenen geschehen sein musste. Tarim versuchte Lama deutlich zu machen, dass sie angreifen sollten. Lama nickte nur knapp und hielt seine linke Hand leicht nach vorn, sodass Tarim sieh im Augenwinkel sehen konnte. Erst hatte er drei Finger ausgestreckt, dann zwei und beide begannen mit dem Angriff. Sie stürzen nach vorn und abermals verfehlte sie ein Pfeil. Sie mussten wirklich mehr Glück als Verstand haben. Sie versuchten an die Hydra heran zu kommen, doch es gelang ihnen nicht. Sie stürzten ein paar Meter zurück und Lama schrie Tarim laut an: „Hast du bemerkt? Die Hydra regiert nur dann auf uns wenn der Reiter sie befehligt. Ich glaube die Hydra ist sowohl blind, wie auch taub ohne ihn. Wie müssen ihn loswerden. Beschäftige du die Beiden von Vorne, während ich versuche von hinten heran zu kommen.“ Tarim nickte nur knapp und musste dabei an Taeris, den Söldner, denken. Tarim stürzte sich auf die Hydra mit den Gedanken: Hoffentlich wird es klappen.


27.03.2004 19:57#255
Hilias Hilias erhob seinen schmerzenden Körper. Schwäche durchflutete ihn von Kopf bis Fuß.
Die Magier hatten das Unmögliche möglich gemacht. Mit vereinten Kräften hatten sie das Monster und seinen Reiter niedergerungen.

Jetzt wollte Hilias wissen, wie es um die anderen Gefährten stand. Er setzte sich auf. Die Wunde blutete immer noch in hellen Funkenstößen.Bald würde sein Brustkorb einfach verschwunden sein. Einfach so.Er drehte mit einer zähen Bewegung den Kopf zur Seite.
Dort waren sie. Die Krieger. Seine Brüder.
Sie schrieben Tod und Vernichtung wie glühende Poesie, ihre Schwerter tanzten im grimmigen Reigen. Eines der Monster hatte bereits seinen dunklen Reiter verloren.
Lama kniete mit dem Rücken zu Hilias und schien sich angewidert die Hände abzuwischen. Er spuckte noch einmal auf das dunkle Wesen, warf sich dann mit schnellen Schritten dem anderen Monster entgegen.

Doch da gab es nicht mehr viel zumachen. Carras zog gerade sein Schwert aus dem Rückrat des schuppigen Reittieres. Es röchelte seine letzten Atmemzüge und lag dann wie ein gefallener Berg stumm da.
Tarim hatte den Reiter mit einem schnellen Schlag von Kopf bis Fuß gespalten und drehte sich atemlos zu seine Kamaraden.
Die drei hatten die beiden Monster wirklich besiegt. Doch waren sie völlig ermattet, der Kampf musste ihren viel abverlangt haben.

Hilias wollte ihnen seine Glückwunsch zu rufen, da erbrach er graues Blut, das in wildtanzenden Funken aufstob und sich schnell verflüchtigte.Er fühlte sich elend und schwach, dennoch war er froh, das er den Sieg der drei Männer noch hatte sehen dürfen.

Carras und Tarim klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Lama kam schon auf die Gruppe zugeschritten als ein mächtiges Gebrüll laut wurde. Alle sahen erschrocken zum Brückenanfang, dort wo sie hergekommen waren.
Die nebelige Dunkelheit war durchbrochen von zahllosen Flecken. Der Schein von Fackeln. Untote standen mit gespannten Bögen und gezückten Waffen am Abgrund und sahen zu den Wanderern hinüber.

Gerade schritt ein weiteres breitschultriges Exsemplar auf die Brücke, das die Gruppe eben so erfolgreich abgewehrt hatten. Dahinter maschierte im wirren Getrampel, der erste Zug aus Skelettkriegern.

Carras wollte schon grinsend sich dem Feind erneut entgegen stellen, als Tarim hin hastig weiter zog. Gegen diese Übermacht waren sie hoffnungslos unterlegen. Die Krieger zogen sich hastig zurück.
Hilias versuchte verzweifelt, auf zustehen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Seine Lunge brannte, sein Auge trännte. Er war am Ende. Völlig am Ende.

Auf einmal zogen ihn starke Hände in die Höhe. Cerons schuppiges Gesicht tauchte auf. Renata ebenfalls. Sie trugen ihn. Bei Innos. Sie schleiften ihn wirklich mit! Er fühlte Scham und Freude darüber.
Scham, weil er so hilflos war. Freude, weil er Freunde hatten, die alles für ihn riskierten.

"Rennt, rennt verdammt noch mal!!!" schrie Lama lauthals. Die Anderen ließen sich das nicht zwei Mal sagen. Sie zogen sich schnell über die Brücke nach Westen zurück.
Das Chaos folgte ihnen auf dem Fuße.



27.03.2004 20:16#256
Rhodgar Sie konnte nicht mehr weit von ihrem Ziel entfernt sein. Wer nun schon solche Kreaturen hervorbrachte, nur um die Gefährten an ihrem Unterfangen zu hindern, der musste wahrlich seine letzte und gar tödlichsten Waffen aus der Kammer gezaubert haben. Denn genau das waren diese Monster, hinterhältig, gemein, furchterregend... tödlich eben. Rhodgar hatte bisweilen schier endlose Male die gleiche Prozedur wiederholt. Konzentrieren, die magischen Energien sammeln, sie durch den Katalysator in Form seines Runensteins zu leiten, und sie schließlich zu materialisieren. Den Flammenball ein wenig wachsen lassen, noch ein Stück, und dann schließlich dem Zerren der Schattenflamme anchzugeben, und sie auf ihr Ziel loszulassen. Gemeinsam mit Rena bildete er sozusagen die zweite Angriffskraft, die aus der hinteren Reihe auf die mächtigen Wesen feuerte. Doch irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, dass es notwenidg sei, über jene, die sich direkt im Geschen befanden, sozusagen eine schützende Hand zu legen, das hieß ihnen die Rücken frei zu halten. Er war der einzige, der sich auch nur annähernd mit der Beschwörung einer Kreatur auskannte, folglich war es an Rena gewesen, weiterhin die Flammensalven wie einen dunklen, wütenden Regen auf ihre Widersacher niederregnen zu lassen. Er hingegen besann sich darauf, im Geiste in die tiefsten Tiefen der Unterwelt hervor zu dringen, und sich dort die größten aller Fliegengebeine auszusuchen, die er finden konnte (natürlich nur bildlich gesprochen). Nach und nach wirbelte immer mehr Staub an der Stelle auf, die Rhodgar mit seinen Augen fokussierte. Einer nach dem anderen wie aus dem Nichts erscheinend, setzten sich die Knochen wie perfekt aneinander geformte Bauteile zusammen (im Prinzip waren sie das ja auch), bis schließlich eine äußerst stattliche Dienerkreatur aggressiv über das Schlachtfeld summte. Es war beileibe die größte magische Leistung, die der Schwarzmagus bislang hatte hervorbringen können, vielleicht lag es daran, dass die Gruppe quasi mit dem Rücken zur Wand kämpfte, dass in jenem Augenblick gehörig viel Adrenalien durch seinen Körper gepumpt wurde.
Jedoch folgte schon kurze Zeit später die Ernüchterung. Nicht mal fünf Minuten hatte seine Dienerin damit verbringen können, zwischen den Kämpfenden hindurch zu summen, als sie auch schon von Geschossen durchbohrt in die Asche aus der sie entstanden war, zerfiel. Nungut, dann musste Rhodgar wohl sien Vertrauen in die Fertigkeiten der Kämpfer legen, und darauf hoffen, dass sie seine gut gemeinte Unterstützung nicht benötigten. Anstelle dessen begann er wieder, mit aller ihm gegebener Kraft Schattengeschosse entstehen zu lassen, und auf die Monster zu schleudern, als ihm etwas ins Auge gestochen war. Bislang hatte er den Eindruck gehabt, dass diese Geschöpfe mitsamt ihrer Reiter trotz ihrer nicht zu leugneden Stärke keine wirklich lebensbedrohliche Herausforderung stellten. Da war es schon schwerer gewesen, die Gemeinschaft treu und aufrecht zu erhalten. Ja, das größte Problem war bislang wohl gewesen. Der größte Feind hatte wohl in ihnen selber gesteckt. Auch Seraphin schien keine wirklichen Probleme damit zu haben, sich gegen einen Vermummten zu behaupten. Nein, es so geradezu elegant, wenn nicht graziös aus, wie der Magier die Gestalt über den Rand des Abgrundes warf. Schön und gut, konnte man sich nun denken, einer weniger. Doch wer hätte wohl damit gerechnet, dass dieser vermaledeite... dass er noch die Kraft aufbringen würde, Seraphin mit sich hinunter zu zerren? Wie paralysiert hatte Rhodgar das Geschehen verfolt, hatte mit vor Schreck geweiteten Augen zugesehen, wie sein Freund gestüzt war. Wie in Zeitlupe war das abgelaufen, ganz langsam, als wollte jemand, dass Rhodgar schmerzlichst genau den Untergang seines Nähesten miterlebte. Doch dem würde er einhalt gebieten, so leicht würde er ihn nicht sterben lassen. Nicht so, nicht hier, nicht jetzt! Irgendwann würde Seraphin als zufriedener alter Mann diese Welt verlassen, aber er würde nicht in diesem Ambiente das Zeitliche segnen, oh nein! Wie von der Tarantel gestochen spurtete Rhodgar los, übersprang den einen oder anderen verdörrten Baumstamm, und musste dabei zusehen, wie ein Finger nach dem anderen vom Rand der Klippe rutschte. Mit einem letzten, verzweifelten Hechter schlidderte der Schwarzmagier über den staubigen Boden, gerade im rechten Moment. Geschickt packte er das Handgelenk Seraphins, welcher wohl eine halbe Sekunde später in die Tiefen des Nebels gestürzt wäre. Oh Beliar, der Kerl war schwerer als er aussah. Beide setzten schmerzverzerrte Mienen auf, Rhodgar aus Anstrengung und Furcht um seinen Weggefährten, Seraphin aus purer Todesangst. Aber irgendwie brachte Rhodgar es fertig, seinen Kumpanen nach und nach höher zu zerren, bis er ihn dann bei beiden Handgelenken greifen konnte. Vielleicht war es eine glückliche Fügung, dass Seraphin gerade da mit den Füßen in einer kleinen Einkerbung der Felswand fand, doch was zählte war, dass es mit größten Mühen dann letztendlich doch geschafft worden war, den Magier wieder auf festen Boden zu bringen.
Viel Zeit zum Ausruhen oder gar Reden hatten die beiden allerdings nicht, denn hinter ihnen bäumte sich eine Meute von Zombies auf, die mit rasantem Tempo näher kam. Folglich nahmen sie die Beine in die Hand, und rannten hinter ihren Freunden her, die beileibe schon sehr weit gekommen waren.
"Seraphin, lauf schneller! Die Kerle holen auf!" rief Rhodgar über die Schulter zurück, als er merkte, dass sein Freund ein wenig zurückfiel. Klar, er hatte ja auch noch seinen gewaltigen Stab zu tragen. "Ist klar, denkst du ich merke das nicht? Lauf du mir lieber nicht vor der Nase her, sonst purzeln wir durcheinander und das wars!" grinste er. Vor lauter Aufregung und Anstrengung entfuhr ein überheblich, wenn nicht hysterisches Lachen der Kehle des Schwarzmagus, während er nochmal alle Kraftreserven ausschöpfte, und tatsächlich, der Abstand vergrößerte sich von Sekunde zu Sekunde. Bald hatten die beiden ihre Gefährten eingeholt, und nun waren sie wieder alle gemeinsam auf der Flucht. Auf der Flucht vor der Verderbnis.



27.03.2004 22:38#257
Renata Sie rannten um ihr Leben, buchstäblich. Den entkräfteten Hilias hatten Renata und Ceron zwischen sich, gaben ihm ein wenig Stütze, so dass er alleine weiter laufen konnte. Immer wenn er stolperte, zogen ihn wieder auf die Beine, wenn sie selbst strauchelten, waren andere Hände da, die ihnen Halt gaben. Eine wilde Flucht.

Die Skelettkrieger und die neue Hydra, die plötzlich am anderen Endes es Steges auf getaucht waren, beschleunigten ihr Tempo nicht einmal, als sie die Gefährten verfolgten, so sicher fühlten sie sich ihrer Sache. Doch endlich hatte die Gruppe das Ende des Steges erreicht, betrat wieder festen Boden und befand sich wieder in hügeliger Umgebung. Eine grasige Steppe. Ein steter Wind fuhr durch die Gräser der Hügelkuppe, über die sie gerade rannten, ein Wind, der ein wenig vom nahen Meer mit sich führte. Am Fuße des Hügels war eine Gebäude auszumachen: rechteckig und von drei Flügeln begrenzt, in der Mitte so etwas wie ein gepflasterter Hof. Im Ganzen war die Anlage dem Kastell der Schwarzmagier nicht unähnlich.



27.03.2004 22:51#258
Teufelslama Das Ambiente wurde grausamer und wahnsinniger, unbeschreiblich waren die Qualen derer die ihr Leben lassen mussten unter dem sinnlosen walten der Mächte des Chaos. Wie oft dachte er das das Maß an Grausamkeit nicht mehr steigerbar sei, wie oft dachte er nicht mehr mehr zu ertragen, wie oft? Doch es ging weiter, ein Schritt folgte dem nächsten auf dem Weg der ihnen vorgezeichnet war. Ihr aller Schicksal sollte sich erfüllen, heute in dieser einen Nacht.
Wie vom Blitz getroffen erwischten die Gegner sie, eiskalt und ohne Vorankündigung. Hilias ging nieder, getroffen, niedergestreckt von den gewaltigsten Kriegern des Chaos doch auch sie konnten der Gruppe nicht wieder stehen. Gemeinsam kämpften sie, Seite an Seite und sogar die Bestien mit ihren Reitern fielen der Gruppe des Zweigestirns zum Opfer doch zu welchem Preis?
Der Steinmetz, der Führer der Gruppe, das Medium des Feuergottes, ihr Freund, Hilias. Sein Körper verging, so wie es sich seit Tagen abzeichnete trat es nun ein. Keine Zeit blieb für Bestürzung, kein Spielraum um sich zu kümmern, schon traf sie erneut die Wut der Abtei. Ein Heer der Untoten folgte ihnen, unaufhaltsam, bereit alles nieder zu mähen wie reifes Korn und so blieb der Gruppe nur die Flucht nach vorn, gemeinsam rannten sie in ihr Schicksal. Die Brücke lag hinter ihnen, zog sie sich doch so endlos lang war sie nun an ihnen vorbei geflogen und statt ihr druchschritten die acht nun hügeliges Land, ihre Schritte flogen über den Weg als die schlurfenden Untoten hinter ihnen zurück blieben. Doch dann kamen sie, von allen Seiten erhoben sich Körper, leblos, verwest. Stumme Zeugen dessen was geschehen war, verlorene Seelen die sie aus leeren und doch anklagenden Augen anblickten. Langsam traten sie an den Weg den zu bestreiten die Freunde um Hilias hatten doch näherte sich keiner von ihnen in feindseeliger Absicht. Keine Zeit, nur leere Eindrücke. Sie konnten nicht anhalten, konnten sich dem Entsetzen nicht preisgeben, das Ziel lag vor ihnen es war in greifbarer Nähe und nichts würde sie nun mehr davon abhalten.

Gemeinsam erklommen sie einen weiteren Hügel, zwei stützten Hilias während die anderen einen Schutzkreis um sie bildeten, da bildete es sich ab. Im dichten Nebel erschienen die Konturen eines Gebäudes.



27.03.2004 23:50#259
Hilias Ein feiner roter Schleier umhüllte Hilias Gesicht. Seine Körpermitte war ein geschmolzener Ball aus Metall, sein Kopf vebritte kräftig, seine Lippen kribbelten.
Er wurde mehr geschleift, als das er ging. Doch er bekamm mehr mit als ein außenstehender vielleicht geglaubt hätte. Seine Ohren hatten den großten Teil seiner Wahrnehmung übernommen. Er hörte das Keuchen seiner Freunde, hörte das brüllende Donnern des feindlichen Heeres.

"Oh nein. Lass das nicht wahr sein..." kecuhte Ceron plötzlich. Die Schritte seiner Freunde wurde langsamer, zögerlicher. Hilias wollte den Kopf heben um sich selbst ein Bild machen zu können, doch selbst das bereitete ihm große Mühe.Glassplitter trieben sich in sein Hirn, hässliche Klecks schwammen in seiner Sicht.
Er war total im Eimer. Doch er schaffte es doch irgendwie den Kopf zu heben. Die Gruppe war auf einem ausgetretenem Pfad nach Westen geflohen. Am Horizont zeichnete sich die schwarze Siluette der Abtei ab.
Das ist es also...die Quelle allen Übels... dachte der Steinmetz und sah sich um.

Die Hügel waren mit hohen Gras bedeckt das sich sanft im Spiel des Windes wigte. Nur das eben kein Wind wehte. Kein Lüftchen rühte sich.
Es war toten Stille.
Hilias horchte angestrengt, doch nur das angestrengte Atmen seiner Kamaraden und das Rascheln der Gräser war zu vernehmen.

"Hört ihr das?" fragte Tarim. Entsetzen stand ihm im Gesicht.Nichts. Das Brüllen der Feinde war verklungen, das Trampeln ihrer untoten Füße verhallt.

Das Rascheln wurde stärker und Carras deute plötzlich in die Finsternis, gleichzeitig rief Seraphin, sie sollen in eine andere Richtung schauen.Jeder machte auf einmal den Feind aus. Sie erhoben sich aus dem Gras der Hügel. Überall. Ihre Zahl war grenzenlos, so schien es.

"Was nun?" fragte Ceron mit belegter Stimme.
Hilias erwartete jeden Augenblick, das die Truppen der Abtei auf sie einstürmen und sie binnen wenigen Wimpernschlägen zu Staub zerrieben.

"Warum greifen die nicht an?" fragte Rhodgar gepresst.
Der Steinmetz wollte nicht abwarten, bis sich die Frage im plötzlichen Kampfe beilegte. Er stieß Renata an. Sie verstand sofort und trieb die anderen an. So schritten sie misstrauisch und angespannt weiter.
Der Feind beobachtete sie nur. Die Gruppe erreichte die Mauern der Abtei, ohne das auch nur einer der Zombies sich von der Stelle rührte.



28.03.2004 00:05#260
erzähler Kapitel 3
Licht und Schatten

So langten Medien des Dreigestirns zum zweiten Mal im Schatten der Abtei an. Wieder beobachteten die wahnsinnigen Augen des Abtes ihre Ankunft. Er hatte erst vor kurzem die tiefsten Verließe geöffnet, um ein Polster zwischen sich und der kleinen Gruppe zu haben.

Sicher unnötig, dachte er. Der eine kann kaum noch stehen...
Die Sterblichen und der schon Gestorbene erreichten die zertrümerten Türen des Haupttores. Doch wimmerte ein gerässlich entstelltes Tier, das mit mehren Nägeln an die Bohlen des Torflügels genagelt worden war.

Das Tier war völlig verblichen. Nichts war von seinem einztigen Schönheit übrig geblieben. Die Gruppe betrat den Innenhof der Abtei. Er in lichtlose Schatten gehüllt. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen.

Sie gingen auf das Hauptgebäude zu. Hilias und Renata füllten es jetzt. Immer stärker. Eine Art irrationale Vorfreude. Nicht aus eingenem Antrieb geboren, sondern viel tiefer entstanden. Die Bestimmung rief sie.

Die Krieger der Gruppe sahen sich nervös um. Wispern wurde in den Schatten laut, die Mitglieder der Gruppe sahen sich aufgeregt um.
Plötzlich sprach Hilias, voller alter Kraft und Stärke.
"Wenn sie kommen, verteidigt die Türen zur abtei. Lama wird uns begleiten. Es war mir eine Ehre mit euch gezogen zu sei..."

Der Rest wurde niedergedroschen. Er stickt wie ein kleines Stohrfeuer in einem Orkan. Es begann mit einem Markerschütterenen Lachen. Sie sahen zu Himmel empor. Dort, am letzen Fenster eines hohen Turms, stand eine Bestie von Menschengestalt. Sie war in eine grauschmutzige Kutte gehüllt und lachte zügellos auf den Innenhof ein.

Dann brachen, wie auf Komando die Truppen der Abtei in den Innenhof. Wie eine Sintflut schwemmten sie heran. Lama zog die Medien zum Eingang des Mittelschiffes. Er trat die Türen auf und sie wurden von dem Bau verschluckt. Der Rest der Gruppe bildete vor den Türen einen Kreis und erwartet den Feind. Das Sterben sollte beginnen.



28.03.2004 00:25#261
Ceron So, hier stand er nun, die Brücke hinter sich gelassen, doch völlig umzingelt. Die untoten Heerscharen waren überall, sie zogen ihre Kreise immer enger um die noch Verbliebenen. Ceron wich in kleinen Schritten zurück, er hatte eine Wahnsinnsangst vor den Untoten. Einigen hatte er auf dieser Reise ja schon gezeigt wo Thors Hammer hängt, doch diese waren einfach zu viele, zu viele für Ceron, sodass wieder einmal das animalische die Kontrolle übernahm. Er bewegte sich wieder sicherer fort, jedoch nicht ohne einen hohen Zoll zu zahlen, mit seinem Verstand sollte er dies bezahlen.
Die Zombies kreisten Ceron ein, das unbeschreibliche Gefühl von Todesangst liess den Drachling erschaudern. Doch da war noch Carras, der ihm Mut zurief „Du wirst das schaffen, Junge, bis jetzt bist du ja auch noch nicht verreckt!“ Dies gab Ceron neuen Mut, die Hydra hatte er ja auch geschafft wieso nicht auch diese Fleischgewordenen. Ceron suchte nach einer alternativen Methode, mit so vielen Gegnern musste man Köpfchen beweisen. Doch nur eines galt, sie mussten die Tore der Abtei sichern, und somit die Leben ihrer Kameraden. Schnell dachte er angestrengt nach, was mögen Zombies nicht? Nichts kam ihm in den Sinn, ihr einiziger Nachteil war ihre Trägheit. Doch es musste überall einen alternativen Weg geben, Ceron schlug sich mit der schuppigen Handfläche auf die Stirn. Na klar, Feuer. Ceron wirbelte herum, er suchte nach etwas brennbarem, bei einer Leiche neben ihm wurde er auch fündig, ein Holzknüppel. Nun brauchte er nur noch das Feuer. Er wich unbewusst immer weiter zurück, mit dem Rücken zur Abteiwand. Plötzlich hörte er ein Zischen, ja, das musste ein erloschenes Feuer sein, also gab es sicher noch etwas Glut. Die hässlichen Fratzen folgten Ceron, er hatte immer weniger Platz, es wurde fürchterlich eng für ihn. Gerade noch konnte er die Stelle erreichen, wo er vorhin das Zischen vermerkt hatte, als einer der Zombies auch schon mit der Hand zum Schlag ausholte. In diesem Moment dachte Ceron ganz konzentriert an Beliars Gnade, „Komm Herr, lass das Feuer in mit lodern, lass mich deine Flamme sein, lass in mir die Wärme aufsteigen, wie jede Fackel sie inne hat!“ Dieser Gedanke gab ihm einen Schimmer Hoffnung und als dann auch noch der Knüppel brennend zur Gluse hinausgezogen wurde, fühlte Ceron sich noch besser. Nun war er am längeren Drücker, diese Bestien schienen das Feuer zu meiden, ja sogar Angst hatten sie, Eine mehr als die Andere. Ceron fuchtelte wild mit dem Feuerstecken um sich, und versuchte so schnell wie auch nur möglich wieder zu den Toren zu kommen. Die andern schienen von seiner Idee begeistert, auch wenn sie weitaus genug mit den Bestien zu tun hatten.
Alle Arten von Monstern waren nun in diesem Innenhof vertreten, und die Flut wollte nicht aufhören, für einen verbrannten Skelettbogenschützen kamen zwei Neue. Die Chance für das Überleben sehr klein, doch sie mussten ja nur die Stellung halten, mit den Gedanken waren wie wohl alle auch bei den Medien. Ceron dachte vor Allem an Rena, die Trollmagierin. Sie bedeutete ihm zu viel, als dass er sie einfach hätte zurücklassen können, sie war ja schliesslich auch noch ein Mitglied der Gilde.



28.03.2004 00:59#262
Teufelslama Der Ort allen Grauens war erreicht, sie hatten die Mauern der Abtei betreten und stellten sich nun dem alles entscheidendem Kampf. Doch schon sahen sie sich einer gewaltigen Übermacht der Untoten gegenüber, die Gruppe war chancenlos unterlegen doch würde sich keiner von ihnen aufgeben. Hilias gab die letzten Anweisungen und jeder bezog Stellung um der einbrechenden Gefahr die Stirn zu bieten und den Medien genug Zeit zu verschaffen um ihr Werk zu verrichten. Lama selbst wurde zum Schutzschild bestimmt. Weder hatte er verhindern können das Hilias der Arm geraubt wurde noch hatte er ihn auf der Brücke beschützen können, nun war endlich die Zeit gekommen seinen Schwur zu erfüllen. Kurz war die Erinnerung, Khorinis, die Kaserne, bei seinem Leben hatte der Soldat geschworen Hilias Leben zu schützen, oder sollte es dazu kommen, das des Gehängten zu beenden. Das alles war vor so unendlich langer Zeit geschehen, es erschien wie ein Traum. Doch das hier und jetzt war das einzige das zählte und jetzt befand sich Lama mitsammt Renata die Hilias stützte im Inneren der Abtei, keiner konnte erahnen was ihnen hier noch bevor stand und doch schritten sie ohne große Zögern voran. Der Soldat machte den Anfang und die Medien folgten ihm.

Nach dem Eingang erstreckte sich eine gigantische Eingangshalle, hohe Wände aus kaltem Stein. Eine Gänsehaut überlief Lamas Rücken, selbst nach all dem was er bisher auf dieser Reise zu Gesicht bekommen hatte überkam ihn diese Emotion. Das Surren seiner Klinge erfüllte den Raum und prallte von den Wänden wieder als er sie zog. Der Geruch war eindringlich, es roch wie nach fauligen Eiern und es lagen Geräusche in der Luft. Der Waffenknecht konnte sie nicht zuordnen doch es war alles andere als gut, soviel war sicher. Gemeinsam durchschritten sie den Eingangsbereich und entfernten sich immer mehr von ihren Freunden die ihnen mit ihrem Leben den Rücken frei halten würden. Ettliche Gänge gespickt mit einer schier endlosen Anzahl an Türen schien sich im Gemäuer zu erstrecken, dankbar vernahm Lama Renas Stimme. Ihr Anhänger schlug aus und zwar stark.

"Lama, wir müssen dort entlang."

Ein kurzes Nicken und er trieb sie wieder voran, sie hielten sich links und hasteten durch einen langen Gang. Rena schien es immer schwerer zu fallen Hilias zu stützen und er war allein nicht in der Lage zu gehen so fielen beide etwas zurück.

Eine Tür schwang auf und ein fauliger Arm griff heraus, er erwischte Renas am Arm und versuchte sie ins Zimmer zu ziehen, mit einem Sprung war Lama bei ihnen und hieb das verrotende Fleisch ab, sein eigener nahm nun dessen Stelle ein und riss die Beiden mit sich.

"Kommt schon uns bleibt keine Zeit." knurrte er sie an und drehte sich um doch schon schwangen die nächsten Türen auf und die nächsten Zombies schlurften auf sie zu. Zusammen waren sie ohnehin langsamer als er, er musste vorne den Weg freikämpfen. Direkt neben Lama betrat wieder einer der Untoten den Gang, sein Schädel wurde gespalten und ein roter Schemen huschte weiter, drang auf die anderen ein. Schläge wurden ausgetauscht. Ein verfaulter Körper nach dem anderen viel zu Boden doch auch frisches Blut säumte den Boden, Lama war schon einige male getroffen worden. Nicht genug Raum zum manövrieren, kein Platz zurück zu weichen, keine Zeit zu verlieren. Von hinten hörte er etwas, auf dem Absatz machte er kehrt um den Beiden zu helfen die in Bedrängnis geraten waren. Die Zombies kamen von überall her, sie tauchten mitten aus den angrenzenden Gängen auf, kamen aus Türen, von vorne, von hinten. Kaum hatte der Waffenknecht drei von ihnen zurück gestossen traf ihn ein wuchtiger Schlag im Kreuz und er fiel der Länge nach zu Boden, keuchend und unter Schmerzen rappelte er sich wieder auf, sein Schwert war ihm entglitten doch rasch war die Keule vom Gürtel genommen, sie brach dem Angreifer das Genick.

Langsam hatten sie wieder etwas Luft und Lama trieb die Medien erneut zur Eile an, das Schwert wieder in der Hand. Hilias lag im sterben, die wandelnden Leichname wurden immer zahlreicher und draussen fochten ihre Freunde eine aussichtslose Schlacht, sie konnten sich keine Sekunde verzögerung leisten.
Wieder öffnete sich eine Tür neben ihnen, mit dem Ellbogen verschloss Lama sie wieder, den hinabfallenden Arm der gerade noch greifend hervorgeschaut hatte bemerkte er gar nicht. Statt dessen widmete er sich bereits den vor ihnen auftauchenden Gegnern. Oft war es nur möglich die Monster kurz auszuschalten und die am Boden liegenden schnell zu passieren. Bald mussten sie an ihrem Ziel ankommen, das Tempo würden sie nicht ewig durchhalten.



28.03.2004 01:00#263
Seraphin Da waren sie... zu Hunderten kamen diese vermoderten Gestalten auf das Tor zu und der wiederwärtige Geruch von Verwesung stieg ihnen allen wie ein beißendes Tier in die Nase. Doch das schlimmste war dieser Anblick des Todes. Von überall her kamen sie angerannt, angehumpelt oder angekrochen.... jegliche Formen von vergangenem Leben und die madenzerfressenen Gesichter von ehemaligen Menschen waren noch der schönste Anblick. Seraphin schluckte ein paar mal heftig. Wie sollten sie gegen diese Horden ankommen?

Doch Carras, Lama und Tarim waren offensichtlich anderer Meinung, genau so wie Ceron und auch Rhodgar. Und es stimmte, sie waren so weit gekommen, da würden sie diese Hürde auch noch nehmen. Selbst wenn sie waus einem röchelnden Heer voller Untoter bestand, das von allen Seiten auf sie zu kam. Ja, selbst dann...
Doch eines wollte ihm nicht aus dem Kopf, während sich die Anderen bereits in Kampfhaltung begaben und sich auf die ersten vermoderten Fratzen stürtzen die in ihr Blickfeld humpelten. Dieses wahnsinnige Lachen... diese ausgebrannte Hülle eines menschlichen Wesens, welche sich vorhin am obersten Fenster des Turms gezeigt hatte. War das die Ursache allen Übels? Der Kopf der Schlange, welches es abzuschlagen galt? Die Kraft, welche all diese Schrecken steuerte? Dann.. dann würde es bedeuten, dass sie ihn töten mussten. Und dieser ganze Wahnsinn wäre zu Ende. Vielleicht...

Nein, nicht vielleicht, ganz sicher. Irgendwas in Seraphins Geist schrie ihm schon fast ins Gesicht, was er zu tun hatte. Und auch, wenn es ihm wiederstrebte seine Freunde hier im Stich zu lassen, so gab es vielleicht die Chance sie gerade dadurch zu retten. Entschlossen wandte er sich um und ging in die Richtung wo irgendwo der Aufgang zum Turm liegen musste. Er würde diese Bestie schon finden, dieses Ding würde seine gerechte Strafe erhalten und danach in das Reich ihres Meisters eingehen und dort ewige Qualen leiden für das, was es getan hatte...

Doch plötzlich spürte er eine Hand auf der Schulter, welche ihn herumriss. Es war sein Freund Rhodgar der ihn mit gehetztem Blick anstarrte.
"Wo willst Du hin? Du kannst uns doch jetzt nicht hier alleine lassen!"
sagte, nein schrie er schon fast über das Röcheln tausender Untoter Kehlen hinweg.

"Ich glaube, ich weiß was wir tun müssen um diesen Wahnsinn zu beenden. Wer hinter dem ganzen steht und die Fäden in der Hand hält."

brüllte Seraphin zurück.

"Dann komme ich mit."

antwortete Rhodgar. Und Seraphin dachte keine Sekunde daran, zu wiedersprechen. Nein, er freute sich, freute sich das er diese Aufgabe nicht alleine bewältigen musste, dem gestaltgewordenen Wahnsinn nicht alleine entgegentreten würde...


28.03.2004 01:34#264
Rhodgar Keineswegs würde Rhodgar es zulassen, dass nun auch noch Seraphin in sein sicheres Ende rannte, und sich damit Hilias anschloss. Wobei er ja nicht einmal mehr in sein Verderben rannte, das war etwas anderes. Er war ja schon tot, das zählte nicht. Aber Seraphin befand sich wohl noch unter den Lebenden, genau wie eben Rhodgar. Und eben deshalb hatte der Schwarzmagier seinen Freund kurzweilig aufgehalten. Wenn sie inmitten dieses Wahnsinns starben, dann starben sie zusammen, Seite an Seite. Und mit einem Mal war Rhodgar gar nicht mehr so bange vor dem Ableben, denn er wusste Seraphin an seiner Seite. Allerdings würden die beiden nicht tatenlos zusehen, wie es dem grauen Heer ermöglicht würde, den Weg weiterzugehen, und ganz Khorinis abzuschlachten. Oh nein, und wenn es auch nur für die unschuldigen Menschen war, die beiden würden sich zusammen kämpfen. Eigentlich konnten sie nur gewinnen. Sollten die Gefährten das beinahe Unmgögliche möglich machen, und glorreich aus dieser Hölle entfliehen können, dann hätten sie ihr Ziel erreicht. Und wenn nicht... dann waren sie eben zusammen gestorben, ganz einfach.

Um überhaupt aber ersteinmal zur untersten Turmtür zu gelangen, mussten sich die beiden Schwarzjünger durch eine gehörige Anzahl von Fleischleichen kämpfen. Mit Erstaunen, welches fast schon an Entsetzen grenzte, beobachtete Rhodgar, wie sein Freund geschickt seinen Stab schwang, und einige der Zombies um einen Arm oder den Kopf erleichterte. Er selber konnte nichts weiter tun, als eine weitere Dienerkreatur herauf zu beschwören, die die Meute für eine Zeit lang beschäftigen wie ablenken würde.
Dann hatten sie es schließlich doch geschafft, und glücklicher, eine Tür geöffnet zu haben, waren wohl beide noch nie gewesen. Schnell huschten sie hindurch, und knallten sie mit einem synchronen Ausatmen wieder hinter sich zu. Sie nahmen an, von nun an freie Bahn zu haben, doch Pustekuchen! Auch hier sah es nicht anders aus. In dem Raum, er war gerademal breit genug, dass die beiden nebeneinander stehen konnte, wimmelte es nur so von Viechern. Keine Zombies oder gar diese abartigen Hydren, nein, nun hatten sie es mit etwas Kleinerem zu tun. Ein Exemplar unter hunderten stach Rhodgar ins Auge. Die winzigen Knochen, die genau acht Beine bildeten, knackten stumm, als sich nach und nach jedes der Beine hob und wieder senkte, während das Vieh umgekehrt an der Decke herumkrabbelte. Ja, sie hatten es nun mit Knochenspinnen zu tun. Was mochte wohl noch alles kommen? Giftaffen? Mörderschafe? Die Hnde schützend vor das Gesicht haltend, sprinteten die beiden die Wendeltreppe hoch, die in dem Raum nach oben schoss. Und überall klebten diese lästigen Viecher, hier und da zertrampelten sie in der Eile auch mal eines, woraufhin jedes Mal ein dumpfes KACK zu hören war. Doch das war derart unwichtig! Was nun zählte war das aufspüren dieser gepeinigten Seele, dieser bedauernswerten Kreatur, die wohl die ganze Zeit über im Hintergrund die Fäden gezogen hatte. Schier endlos erschienen die Stufen, bis sie dann auf einmal endeten, und die beiden sich vor einem beeindruckenden Torbogen wiederfanden. Unsicher schaute Rhodgar zu Seraphin hinüber, doch der zuckte ebenfalls nur mit den Achseln.



28.03.2004 01:51#265
Hilias Hilias Knie knickten plötzlich ein. Sie versagten einfach den Dienst. Er brach zusammen wie ein nasser Sack.
"Nein...bei Belira! Nicht aufgeben Hilias! LAMA, WARTE!" rief Renata.Der Waffenknecht stopte seine Schritte und kam zurück gespurtet.
Renata sah ihn mit schwimmenden Augen an. "Er stirbt. Er stirb wirklich! Lama was sollen wir nur tun?" sprach sie aufgelöst.
Lama konnte nur mit den Schultern zucken.
Er sah sich um. "Hier können wir nicht bleiben. Wir müssen weiter Renata." sagte Lama mit belegter Stimme.

Hilias versuchte sich aufzuraffen. "Ich...macht euch keine...Srogen...ich..." Blut spritzte aus seinem Hals. Die Haut war gerissen und entblöste aufgedunsenes Muskelfleisch.
Hilias röchelte erstickt.
Lama konnte das nicht mit ansehen. Er wandte sich ab und murmelte:"Wenn wir nur ein Mittel hätten, um ihn zu heilen. Nur ein Stück weit würde ausreichen, um..."
Der Steinmetz hörte Lamas Stimme und schlug das Auge auf. Er fuhr hoch und langte auf seinen Rücken. Zwei Finger lösten sich wie faule Triebe eines Kaktuses.
"Was ist Hilias? Was..." Renata sah ihm besorgt zu.
Hilias ignoriete sie. Er trieb seinen Arm durch die chaotischen Tiefen seines Rucksackes und einen kurzen, bosartigen Augenblick, glaubte er wirklich, er habe das Geschenk der Hüterin verloren.

Dann stieß seine Hand endlich auf das erlösende Holz der kleinen Schachtel. Er zog es hervor und zog den Deckel mit den Lippen ab. Die Haut um seinen Mund riss auf und begann zu leuchten.

Der Inhalt war ein kleines Glasröhrchen, verkorkt und in einem weichen Bett aus Watte platziert. Hilias konnte es nicht rausnehmen, ohne das Kästchen fallen zulassen. Renata verstand aber, was er wollte und nahm für ihn den Glaskolben.Hilias ließ die Schachtel zu Boden fallen und grabschte Renata das Glas aus den Händen.

Den Korkten riss er wieder mit den Lippen ab. Nun betrachtete er die Röhre kurz. Erlösung kannte viele Gesichter. Hoffendlich hatte er die Hüterin in ihren Absichten mit diesem Pulver richtig verstanden. Denn auch der Tod bedeutete Erlösung. Heile oder töte... dachte Hilias fatalistisch und setzte die Lippen an den Glasrand.
Das Pulver rannte wie Quellwasser seinen Rachen hinunter. Sein Herz begann zu jagen, seine Haut zu erröten. Kraft und Vitalität kehrt in seine Muskeln zurück.
"Weiter jetzt." sagte Hilias, der keine Zeit hatte, sich über die schnell Genessung zu lange zu wundern oder zu freuen. Sicher würde es nicht ewig anhalten. Noch immer brannte seine Brustwunde weiter aus. Wie Holz, das langsam zur Neige ging, würde auch Hilias Fleisch bald verzerrt sein. Er erhob sich schwankend und kümmerte sich weder um den staunenden Blick von Lama, als das hoffnungsvolle Schniefen von Renata.
"Weiter, bei allen Göttern. Wir haben keine Zeit mehr."
Lama nickte, Renata nickte und sie hasteten weiter.

Das Ende des Gangen war endlich erreicht. Vier Skelette hielten davor Wache. Keine Gegner mehr für den aufgeputschten Lama. Er rannte einfach auf die Untoten zu und hackte ihnen die leeren Köpfe von den Schultern.
Die drei Sterblichen standen vor einem schweren Paar Flügeltüren, die aus rotem Stahl zu bestehen schien. Als wäre Blut selbst in das Metall gewirkt worden.
Sie sahen sich kurz an. Hilias nickte Lama zu. Der atmete tief durch und stieß die Türen auf.
Das Mittelschiff, der heiligste Ort der Abtei war erreicht.



28.03.2004 01:51#266
Tarim Nun waren sie also am Ziel ihrer Reise angekommen. Der Abtei. Jene, die sie beschützen sollten, waren nun in dem düsteren Gemäuer und die Zurückgebliebenen mussten nur noch eines tun. Das Tor beschützen, komme was wolle. Tarim dachte, dass nun endlich die Medien in Sicherheit waren, doch durchzuckte ihn auch sogleich Zweifel. Was war, wenn es in dem Gemäuer noch gefährlicher war als draußen. Was wäre wenn ihnen dort....
Tarim konnte diesen Gedanken nicht mehr zu Ende bringen. Vielleicht war es auch besser, dass Carras ihn aus diesen Tagträumen riss. Die Untoten strömten durch das Außentor, wie eine Sündflut, herein. Sie schlossen nach und nach immer weiter den Kreis mit ihren Körpern in allerlei Formen. Tarim hielt sich in einer Verteidigungsstellung bereit, er musste sich etwas wieder zurückrufen in seine Erinnerung....
Langsam sprach Abaddon am Lagerfeuer zu Tarim über die Geschehnisse der letzten Tage: „Es gibt vier wirkungsvolle Methoden Untote zu Strecke zu bringen. Sonnenlicht, Pfählen, Enthaupten und Feuer. Erstes ist ziemlich selten zu Verfügung, wenn man es braucht. Im Kampf kann man keine Holzpfähle schnitzen. Enthaupten ist bei kleinen Gruppen ein annehmbares Unterfangen, dauert aber bei Massen zu lange, also bleibt einem oft nur das Feuer. Bring sie zu brennen und du hast die Chance sie loszuwerden.“ Langsam aber sicher verging auch diese Erinnerung, doch die ersten Zombies kamen immer näher. Wie Recht Abaddon hatte. Sonnenlicht war weit und breit keines. Tiefste Nacht. Pfähle waren auch keine da. Feuer…Tarim sah sich um konnte aber in Reichweite keines entdecken. Also blieb im nur das Schwert. Der erste Untote kam in seine Reichweite. Tarim konzentrierte sich auf den Hals. Enthaupten. Das Genick durchtrennen. Mit zwei schnellen Schritten stieß er nach vorn und rammte die Klinge durch den Hals frontal durch und mit einem Knacken brach auch das Genick. Er riss das Schwert nach rechts Unten und lies es mit einem weiten Kreisbogen direkt durch die Beine eines Zombies gleiten. Dies beeindruckte diesen nicht im Geringsten. Er kroch einfach weiter auf ihn zu. Tarim sprang hoch und rammte ihm das Schwert durch den Nacken. Einer weniger, bleiben nur noch unendlich andere…Er wehrte sich standhaft gegen die immer wieder aufkommenden Zombies, doch sie nahmen kein Ende. Tarim wurde immer wieder weiter zurück gedrängt. In einem kurzen Moment der Pause sah er zu seinen Mitstreitern. Carras hatte, wie auch nicht anders zu erwarten, keine Probleme. Seraphin und Rhodgar war keine Spur zu sehen. Wo waren sie? Tarim hatte keine Zeit um an sie einen weiteren Gedanken zu verlieren, denn Ceron kam ihm in den Blick und er hatte eine Fackel. Feuer. Der Drachling wütete wieder einmal durch die Reihen. Hoffentlich würde er Tarim hören. „CERON, CERON, VERSUCHE EINE ZWEITE FACKEL FÜR MICH ZU ENTZÜNDEN.“ Erst dachte Tarim er hätte ich überhört, doch dann sah er kurz zu ihm und nickte knapp. Tarim wollte noch etwas sagen, aber er wurde von einem Schlag in den Rücken unterbrochen. Verdammt, das bekommst du wieder. Er drehte sich schnell auf den Rücken sprang wieder auf, und stürzte auf den Zombie los, der ihn gerade zu Boden schickte.

Tarim hatte Ceron schon wieder ganz vergessen und war erneut mit den anstürmenden Massen von Untoten in verschieden Variationen beschäftigt. Doch er wurde gleich wieder an Ceron erinnert. Plötzlich flog ein Stück von ihm entfernt ein brennendes Geschoss durch die Luft. Der Novize kämpfte sich darauf zu. Ceron hatte es also geschafft, was für ein Feuerteufel. Mit einem Satz griff Tarim mit der linken Hand danach und schlug erst einmal große Bogen ums sich mit der Fackel. Er schaffte sich damit endlich wieder ein bisschen Raum. Der eine oder andere Zombie ging in durch die Fackel in Flammen auf, doch auch Veltrins Kurzschwert oder wie Tarim es nur noch nannte, Veltrins Ehre schickte den einen oder anderen Untoten in die ewige Ruhe. Tarims wollte mit Feind den er damit tötete Veltrin eine Ehre erweisen. Veltrin war für seine Sache gestorben und Tarim führte nun in seinem Namen sein Kurzschwert. Im Augenwinkel sah Tarim das einige Zombies die Tore erreicht hatten. Schnell stürzte er durch die Massen. Doch er war einfach zu langsam im Vernichten der Untoten. Einer der Zombies hatte schon die Tür an einer Stelle zum barsten gebracht. Doch ehe er zu noch einem weiteren Hieb ausholen konnte, traf ihn ein Schwert in den Nacken. Tarim räumte den vor der Tür wieder ein wenig auf. Ich muss schnelle werden. Es sind sonst einfach zu viele. Als er gerade einen Moment Ruhe(vielleicht ein paar Sekunden) hatte zog er das Kettenhemd über den Kopf. Er fühlte sich sogleich befreit. Zwar hatte er nun nur noch den Schutz seiner Novizenrobe, doch dafür war er umso schneller. Schnell raffte er wieder die Klinge und Fackel zusammen und stürzte sich in den Kampf. Nun war er den Zombies wahrhaftig überlegen. Er war um ein vielfaches schneller als die trägen Säcke aus Muskelfasern und Knochen den er gegenüberstand. Er fuhr durch die Reihen der Zombies, wie eine Sense durch das Gras auf dem Weideland, nur dass das was er mähte schnelle nachwuchs als es beseitig werden konnte. Immer mehr kamen und Tarim konnte weder Ceron noch Carras entdecken. Plötzlich durchzuckte ihn ein Schmerz in der linken Schulter. Die Fackel fiel zu Boden. Der Zombie, der sich in seinem Fleisch verbissen hatte, bekam die Klinge Veltrins zu spüren. Der Arm war wie gelähmt. Zwei weitere Schmerzen durchzogen seinen Körper. Einer vom rechten Bein aus, der andere vom rechten Arm. Er wand sich herum und sah sich einem Zombie mit Rüstung und einer scharfen Klinge gegenüber. Oh nein, nicht das noch, aber du bekommst mich nicht. Tarim parierte den nächsten Schlag indem er sein Klinge mit der Breitseite es Abfing. Als gerade der Druck des Angreifers nachließ, ließ Tarim seine Klinge An der des Zombies entlang gleiten. Durchtrennte sein Bein. Der Zombie ging zu Boden. Tarim schwang mit voller Kraft das Schwert herum, sodass er genau über den Schultern des vor ihm knienden Untoten entlang zischte und dabei en Kopf vom Korpus entfernte. Er war erschöpft und verwundet. Langsam bewegte er sich zurück zum Tor. Immer mit den Unmassen ringend und verteidigte es weiter. Nach und nach hatte Tarim das Gefühl, dass er weniger wurden.
Doch dieses Gefühl war falsch. Plötzlich kamen mit den Zombie- und Skelettmassen immer größere Monster in den Innenhof und dann auch noch fünf bis acht Hydras. Tarim konnte es nicht wirklich erkennen. Er war zu sehr damit beschäftigt, nicht überrannt zu werden. Lange würden sie das nicht mehr durchhalten. Da war sich Tarim sicher.



28.03.2004 03:00#267
Seraphin Zitternd blieb Seraphin vor dem beidruckenden Rundbogen stehen und bemerkte wie Rhodgar ebenfalls seinen Lauf stoppte. Irgendwie hatte der Magier das Gefühl, nur noch wenige Schritte von ihrem Ziel entfernt zu sein. Die Luft... war erfüllt, von einer Endgültigkeit, die sich schwer zu beschreiben ließ. Er wusste es einfach, hinter dieser massigen Tür lag die Wurzel allen Übels, das was es zu vernichten galt. Und ein Blick zu seinem Freund zeigte ihm, das dieser es ebenfalls spürte. Sie waren am Ziel. Am Zentrum, am Kopf der Schlange, die Klinge gezückt um ihn abzuschlagen, ihre letzten zuckenden Windungen zu beobachten und erleichtert aufzuatmen sobald es vorbei war. Doch mussten sie aufpassen und ihr Gift meiden, sonst würden sie den Tod finden...
Und ohne ihr zu tun schwang die Tür plötzlich auf und gab die Sicht auf den dahinterliegenden Raum frei... Seraphin spürte wie sein Freund sich spannte und auch er selbst hielt die Luft an. Doch nichts passierte, kein Zombie der sie ansprang, keine eiserne Teufelsmaschiene die mit sirrenden Klingen auf sie zuraste. Nichts. Nur ein einfacher Raum, ziemlich dunkel aber augenscheinlich nicht gefährlich. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Unsicher schaute Seraphin seinen Freund an. Dieser nickte nur kurz und guckte dann wieder in das dunkle Zwielicht hinter der Tür. Einen Moment zögerte Seraphin noch, dann straffte er sich und ging mit entschlossener Miene in das dahinter liegenden Dunkel. Es brauchte einige Zeit, bis sich seine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Die einzige, schwache Lichtquelle kam von einem Fenster. Der Himmel leuchtete Rot und sein seltsam zwielichtiger Schein strahlte durch die einzige Öffnung in diesem Zimmer... und beleuchtete eine Gestalt. Aber nicht irgendeine. Es war der Abt. Der Mann, der all diesen Wahnsinn zu verantworten hatte, tausende unschuldiger Seelen geopfert hatte und jetzt gerade in Begriff war, ihre Freunde dort unten zu töten. Langsam folgte auch Rhodgar und jetzt standen sie beide im Dunkel und starrten auf die vermummte Gestalt, welche ihnen den Rücken zugewandt hatte. Plötzlich schlugen die beiden Türflügel wie von Geisterhand zu und die beiden Freunde fuhren für einen kurzen Moment zusammen. Dann hatten sie sich wieder in der Gewalt, Rhodgar eine mächtige Schattenflamme in der Hand und Seraphin selbst seinen Stab fester gepackt. Angestrengt versuchten sie eine Reaktion, irgendein Zeichen auf die nächste Handlung des Abtes zu erkennen, eine Falle die er ihnen gestellt hatte oder ähnliches. Doch nichts passierte.

Dann erschallte plötzlich eine Stimme. Seine Stimme. Seraphin schauderte und merkte wie Rhodgar sich neben ihm versteifte. Es klang wie trockenes Pergament, das zerrissen wurde ...doch war auf irgendeine Art und Weise nicht einzuordnen. Die zitternde Stimme eines alten Mannes... aber kalt, schneidend kalt, dabei gefährlich.. und böse. Abgrundtief böse...



28.03.2004 03:10#268
Abt_Seronius Da standen zwei dieser Wichte. Einer mit einem albern Hut auf, der andere mit einem Finsterlicht auf der Hand.
"Ihr seid also hier. Mehr hatte Beliar also nicht zubieten? Ist der Gott der Schwächlinge und Kriecher immer noch darauf bedacht, zuerst die Würmer ins Feld zu schicken?"

Der Abt lachte heftig. Dann wurde er ernst. Sehr ernst. "Also? Wie wollt ihr sterben meine Freunde? Langsam oder qualvoll?" Er ging auf die zwei Wichte zu.


28.03.2004 03:33#269
Rhodgar Etwas hatte dieser Kerl an sich, dass Rhodgar gleich zur Weißglut trieb, was nicht gerade klug war. Denn wie auch Seraphin bereits schmerzlichst eingesehen hatte, war mit einem wütenden Rhodgar nicht gerade zu spaßen. Die Schattenflamme wuchs und wuchs, und irgendwann, der Abt war gerade zwei Schritte an sie heran getreten, ließ er los. Das Geschoss flog auf den zerbrechlichen Alten zu, dch bevor es auf ihn treffen konnte, zerplatzte es, und für einen kurzen Moment war eine Art Schutzhülle zu erkennen, die den Alten umgab. Hysterisches Lachen gröhlte aus seiner Kehle, und wieder tat er einen Schritt vorwärts. Rhodgar hatte verstanden. Magie konnte ihm nichts anhaben. Ungewöhnlich, aber auch nicht das Ende der Welt. Ganz wehrlos war er ohne seine Runen nun auch wieder nicht. Schnell steckte er den fein geformten Stein unter seine Robe zurück, und ließ dann mit einer raschen Bewegung seinen Dolch in seine Handfläche schnellen. In seinen Augen spiegelten sich all die Dinge wieder, die diese Reise zu einem Höllentrip gemacht hatten. Nun hatten sie endlich die Gelegenheit, abzurechnen.
"So, du seniler Knallkopf, nun wirst du am eigenen Leib spüren, was es heißt, sich gegen den dunklen Gott zu stellen."



28.03.2004 04:31#270
Seraphin Rhodgars Geschoss hatte keine Wirkung gezeigt. Dann musste es eben auf die altmodische Weise geschehen. Mit einem Ruck packte er seinen Stab noch ein wenig fester und ging auf den Abt zu. Langsam, ohne Eile und Angst. Seraphin empfand nur noch Wut, Wut und Hass, unbändigen Hass...

"Ich werde Dir zeigen wer wir sind, du verschrumpeltes, abartiges, Geschwür des Wahnsinns! DU NENNST UNS WÜRMER?!"

Der Abt beschwor irgendeine Flamme, ähnlich der die Rhodgar benutzte und schleuderte sie auf Seraphin. Dieser wich nur halbherzig aus und ignorierte den Schmerz welcher durch seine verbrannte Schulter raste, während er weiter auf diese armeselige Kreatur zuschritt. Er empfand nur Hass und die roten Fäden des Schmerzes in seinem Körper verstärkten dieses Gefühl noch.

"DEINE ZEIT IST UM, ALTER MANN!!!"

Irgendetwas Ätzendes fuhr über seine andere Schulter, aber er spürte mittlerweile nichts mehr außer dem unbändigen Drang dieses abartige Etwas zu seinem Meister zu befördern, damit es seine endgültige Strafe erfahren sollte. Ohne Hast ging er weiter und holte langsam, fast genüsslich mit dem Stab aus. All die Wut, all das Leiden der unschuldigen Seelen sollte jetzt auf ihn zurückkommen. Er sollte erfahren, was Schmerz bedeutete. Und Seraphin schlug zu, mit einem Schrei schwang er den Stab so stark er konnte und ließ ihn auf den Rücken des Abtes niederfahren. Irgendetwas in dem ausgemergelten Körper zerbrach hörbar und die Kreatur sank zusammen. Doch der Magier hörte nicht auf, wieder und wieder schlug er zu, ließ sich von all dem Blut welches geflossen war leiten und prügelte auf dieses Monster ein, welches nur zufällig in der zerbrechlichen Hülle eines alten Mannes hauste.

“LEIDE, LEIDE SO WIE ALL DIE ANDEREN UNSCHULDIGEN DENEN DU SOLCHE QUALEN BEREITET HAST!!!"

Es war ihm egal. Alles war ihm egal.

Immer wieder traf das massive Ende seines Stabes auf den ausgemergelten Körper und fand einen neuen Knochen den er zertrümmern konnte. Es war, als wäre er nicht mehr selbst. Und das stimmte auch. Er war nur noch ein Werkzeug, ein Instrument und in diesem Moment glaubte er wie sich all die Seelen des riesigen Wasserfalls an der Brücke in seinem Kopf vereinigten und mit grimmiger Wut Rache übten. Rache für das, was ihnen angetan worden war…


Nach einer kleinen Ewigkeit hörte er schließlich auf und zog das zuckende Bündel zu sich hoch. Der Abt konnte nicht mehr stehen, sein ganzer Unterleib war zertrümmert. Mit einem Ruck hob er ihn zur nächsten Folterbank auf der noch die Reste irgendeiner unschuldigen Kreatur vor sich hin moderten. Rhodgar hatte sich das Ganze währenddessen grimmig mit angeguckt und kam jetzt näher...


28.03.2004 04:33#271
Renata Sie hatten eine Kathedrale betreten. Eine Doppelreihe steinerner Pfeiler stützte das Dach dieses riesigen Gebäudes. Die Steinmetze, die sie einst erschufen, hatten die Pfeiler als dicke Bündel der Stränge gestaltet, die in der Decke ein filigranes Netz von Waben bildeten. Der Boden war mit einem Schachbrettmuster aus schwarze und weißen Fliesen beleget, ähnlich dem, das Renata bereits aus dem Kastell kannte.

Dort von dem Tor aus, durch das sie hereingekommen waren, blickten sie auf eine Art Altar am anderen Ende. Darüber ein Fenster, eine Rosette aus rotem Glas. Das Licht schien hindurch und malte einen blutroten Kreis auf dem Boden kurz vor dem Altar. Langsam gingen die beiden Medien vorwärts, bewegten sich auf den Altar zu. Von draußen drang gedämpft Kampflärm in das sonst gespenstig stille Gebäude, innen waren die beiden Besucher das Einzige, was Geräusche verursachte. Schritt um Schritt näherten sie sich dem Lichtpunkt im vorderen Teil des Schiffes.
Hilias wurde schwächer. Zwar hatte ihn das geschluckte Mittel wieder wundersam gestärkt, doch war zu befürchten, dass die Wirkung nicht unbegrenzt anhalten würde. Die Zeit drängte - wozu auch immer. Jetzt waren sie nur noch ein paar Schritte von der Lichtinsel entfernt. Der rote Kreis wirkte immer mehr wie eine Lache aus hellem Blut.

Der Magierin kam es vor, als würde das restliche Licht verblassen und dafür der Blutkreis immer heller leuchten, so als wäre im Rest der Kathedrale bereits Abend oder Nacht und die Sonne schiene noch durch das Fenster über dem Altar. Hinter ihnen glaubte sie eine Bewegung ausgemacht zu haben, ein Schatten näherte sich aus der Dunkelheit, die sie sah. Dann ein Zweiter, ein Dritter, immer mehr. Hilias schien sie nicht zu bemerken, er reagiert nicht auf sie. Renata schienen die Schatten auch nicht feindlich zu sein, im Gegenteil, als die Schwärze sie - und nur sie - erreichte, glaubte die Magierin sie seltsam vertraut. Ein warmes Gefühl, das Stärke verlieh und sicherer machte. Mehr noch, gerade als sie den Fuß in das rote Licht setzte erreichte sie das plötzliche Wissen, dass sie Macht besaß, viel Macht, hier und jetzt, von Beliar direkt gesandt.....


28.03.2004 04:36#272
Rhodgar Mit gemischten Gefühlen hatte Rhodgar Seraphins wahnwitzige Aktion verfolgt. Zum einen hatte er natürlich ein gewisses Maß an Befriedigung gespürt, während sein Freund auf diesen Haufen Elend eingeprügelt hatte. Und hätte er es nicht getan, so wäre es wohl an dem Schwarzmagus gewesen, seinem Frust ein Ventil zu schaffen. Aber andererseits kamen schon ein paar wenige Zweifel in ihm auf, denn noch immer hatte dieses Monster, was es auch immer sein mochte, die Erscheinung eines Menschen, und so gefühlslos und kalt auf einen Menschen einzuprügeln, das konnte Rhodgar nicht gutheißen. Doch dann machte er sich immer wieder klar, dass der Abt dies verdient hatte. Mehr als verdient. Für alle Strapazen und all das Leid würde er nun bezahlen müssen, ganz einfach.

Nun stellte sich der Schwarzmagier an die Seite seines Freunde, überlegte, ob er noch ein letztes Mal kräftig zutreten sollte. Eigentlich entschied er sich dagegen, doch auf einmal wurde ihm ganz anders. Es war, als ob etwas in seinen Körper fahren würde, und die Kontrolle über sein Handeln übernehmen würde. Für ein paar Momente fühlte er sich, als schwebte er in einer anderen Dimension (vielleicht war es auch so). Und auf einmal fiel es ihm gar nicht mehr ein, den Abt zu verschonen. Soviele Unschuldige hatte er abschlachten lassen, nun sollte er am eigenen Leib erfahren, was ese hieß gepeinigt zu werden. Der Schwarzjünger nahm seinen Dolch, beugte sich über den fast leblosen Körper des Abtes, und machte sich daran, die Klinge in die Augäpfel des Mannes zu stechen, eine Runde damit zu machen, und dann die beiden Augen geradezu heraus zu hebeln.. Dann erhob er sich. Die Überreste des Abts wimmerten so mitleiderregend, dass er nur noch einmal verächtlich vor ihm auf den Boden spuckte. Und in diesem Moment wurde ihm etwas klar... sie würden siegen. Dieser Haufen würde nicht wieder hochkommen, und was waren seine untoten Scharen schon ohne seine Genialität? Ja, man musste wirklich sagen, es war schon genial was er auf die Beine gestellt hatte. Genial von den Ausmaßen, keinesfalls in den Absichten. Diese verurteilte Rhodgar aufs Schärfste. Doch man musste einfach sagen, dass der Abt ein kluger Kopf war. Sein einziger Fehler war gewesen, Seraphin und seine Wenigkeit zu unterschätzen. Das hatte ihn letztendlich zur Niederlage gebracht.
Verträumt dreinschauend und grinsend zugleich blickte Rhodgar nun auf seinen Freund, und flüsterte nur: „Seraphin, wir haben gewonnen.“ Ein stummes Nicken seines Gegenübers, und die beiden lagen sich in den Armen. Klopften sich gegenseitig auf die Schultern, und verfielen bereits in eine Art Glückstaumel. Das hatten sie sich aber auch verdient. Nun galt es nur noch die anderen beisammen zu kriegen, und dann so schnell wie möglich von hier zu verschwinden... nach Hause. Bei diesem Gedanken kullerten Rhodgar einige Glückstränen über die Wange, wie so oft auf dieser Reise. Verdammt, war er emotional geworden.



28.03.2004 04:39#273
Teufelslama Sie waren da, endlich erreichten sie Ziel, nun sollte der Alptraum ein Ende finden oder aber erst richtig beginnen. Das unvorstellbar gewaltige Kirchenschiff lag vor ihnen und aus einem Gläsernem Fenster trat ein rotes Licht, es sah beinah so aus als würde ein Schwall Blut in der Luft hängen und eine Stelle auf dem Boden markieren.

Ohne große Umschweife begaben sich Rena und Hilias zu dieser Position
Es war an ihm den Eingang zu schützen bis die Medien ihre Arbeit, was auch immer das sein mochte, vollendet hatten und er würde mehr als genug zu tun bekommen. Der Brustkorb hob und senkte sich in raschen Intervallen, das Blut pumpte nur so durch seine Venen und der metallene Geschmack von Adrenalin lag auf seine Zunge. Die Kampfeslust hatte ihn gepackt und nichts und niemand würde diesen Ort betreten ohne dabei über seinen leblosen Körper treten zu müssen.
Doch würden die Horden die da den Gang hinauf krochen sich das nicht zwei mal sagen lassen. Ihre Zahl war nicht mehr zu fassen, Zombies, Skelette und andere Unaussprechlichkeiten näherten sich dem Raum unaufhaltsam walzten sie sich ihren Weg.

"Was auch immer ihr vor habt, beeilt euch damit."

Er hielt das Schwert in seiner Hand, drehte es, die Klinge glänzte im schwachen Lichtschein.

"Kommt zu Papa."

Sein Kampfschrei erfüllte die Halle und mit erhobenem Schwert rannte er den Gegnern entgegen. Kurz vor dem Eingang prallte er auf die ersten Untoten oder besser prallte seine Klinge auf Gliedmasse die von nun an den Boden zieren würden. Die Monster kamen in Wellen und eine nach der anderen streckte der Soldat dabei in seiner wilden Berserkerwut nieder, ohne Rücksicht auf seinen eigenen Körper teilte er Schläge mit all seiner Kraft aus, ohne sich dabei zu decken, ohne auf die Erschöpfung zu achten. Seine Muskeln spannten sich bis sie dem zerreisen nahe waren, Schweiß rann aus allen Poren und seine Augen, seine Augen waren zwei einzige blaue Orkane die wüteten, genau so wie er unter den Horden der Faulenden wütete. Mit jedem Hieb dem ihm tote Fäuste verabreichten schlug er selbst schneller, härter, verbissener zu.

Einen der Untoten umwirbelte er einfach, kam hinter ihm zu stehen und durchtrennte seine Kehle, dem nächst stehenden Skelett zertrümmerte ein Fußtritt den Schädel. Zeit um Luft zu holen, etliche Wunden zeichneten bereits den Leib des Soldaten doch spürte er den Schmerz nur dumpf, seine Lungen pumpten Luft ohne Unterlass und schon traf die nächste Welle der Untoten ein. Zwei Zombies ergriffen Lama und schleiften ihn zurück in die Halle, nun hatte er schon Boden verloren und musste eine neue Stellung beziehen. Rasch entzog er sich dem Griff und befreite seinen rechten Arm, genug Spielraum um damit den anderen Untoten unter einem Krachen seiner Knochen zu Boden gehen zu lassen.
Die nächsten Gegner zählten zur Marke knöchern und leicht bleich. Im Gegensatz zu den Fleischhäuten die mit bloßen Händen um sich schlugen trugen diese Waffen was sie ungleich gefährlicher machte. Den ersten Schlag parierte Lama und lenkte ihn zur Seite hin ab, schnell lies er sich sinken und mit einem Beinfeger entledigte er sich dieses Wiedersachers. Die anderen jedoch drangen gleich wieder auf ihn ein und schließlich gelang es einem der Knochenmänner einen Treffer mit einer rostigen Axt zu landen. Die Wunde klaffte am Oberschenkel des Soldaten der sich sogleich mit einem Fausthieb bedankte der den Kopf vom Rumpf trennte und dem Schädel einen Rundflug gewährte. So gehandikapt wurde er nun immer weiter zurück gedrängt, seine Bewegungen wurden langsamer und träger nur die Zahl der Toten die auf sie einströmte nahm nicht ab.

„Verdammt wie lange dauert das den noch?“ raunte er, jedoch konnte er keinen Blick auf Hilias und Rena werfen.

Zwei Kohlebecken die als Fackel neben der Tür standen, das war eine Möglichkeit. Schnell ergriff Lama sie und warf sie um, der Körper eines Zombies fing sofort Feuer, seine trockene Haut war wie Papier und bestens geeignet einen Brand zu entzünden. Sogleich fingen auch andere der Hautlappen Flammen, das sollte sie eine Weile aufhalten auch wenn es den Skeletten nicht viel ausmachen würde. Trotz der Barriere wurden es zu viele, einige kamen sogar noch brennend zu ihm bevor er sie zur letzen Ruhe bettete. Eigentlich sollte sein Körper schon längst schlapp gemacht haben, sollte er schon längst unter gegangen sein doch war er wie von einem innerem Feuer beseelt das ihn immer noch aufrecht stehen und kämpfen lies. Es war als wäre Innos selbst in ihn gefahren und leitete sein Geschick aber selbst dann würde er nicht mehr lange hier bestehen können, immer weiter wurde er zurück geschoben, immer mehr strömten auf ihn ein. Mittlerweile hatten sie schon das Mittelstück des Schiffes erreicht, mit dem zusätzlichen Platz zum Ausweichen kam nun aber die ungleich höhere Menge an Kriegern des Chaos auf ihn zu und sein Bein bremste ihn aus.

Eine Gruppe der Hirnlosen beharkte Lama gerade unter einem der Pfeiler die das Dacht stützen, schnell durchtrennte er ein paar Seile die ein altes verwittertes Banner aus längst vergangenen Tagen hielten und eben dieses fiel wie ein Netz auf die Angreifer. Unter dem Stoff gefangen stellten sie fürs erste keine Gefahr mehr da doch langsam wurde es ernst.



28.03.2004 05:03#274
kore inmitten der unzähligen grausigen Geschöpfe stand auf einmal diese Lichtgestalt. Eine hohe Frau, in weiße Schleier gehüllt, die wie eine Vision in dieser Welt von Blut und Tod erschien.

Sie öffnete weit die Arme und rief mit lauter Stimme, die allen Kampfeslärm zum erliegen brachte.

"Helden aus Khorinis, zu mir. Rhodgar, Seraphin, Ceron, Tarim, Carras!"
Die Gefährten sahen ich unsicher an. Was sollte das denn nun wieder für eine Falle sein und woher kannte diese Leichenfigur ihre Namen?

Rhodgar meinte dann, er hätte die Dame schon gesehen in steinerner Form im Kastell. Die war doch nicht etwa lebendig geworden?

"Eure Aufgabe ist erfüllt. Ich bringe euch zurück ins Kastell. Wir druchqueren dabei die Unterwelt. Das könnt ihr nur in meine Schleier gehüllt. Und schließt die Augen. Wenn ihr sie nicht schließt, könnt ihr die WElt der Toten nie mehr verlassen. Kein Lebender kann die Welt der Toten schaun."

Davon hatten die Schwarzmagier schon gehört und begaben sich jetzt doch etwas bereitwilliger in die Nähe der Kore.

"Macht schnell!"

In die starr dastehenden Kreaturen des Bösen kam jetzt wieder Bewegung und der Lärm auf dem Hof schwoll wieder an.

Die Kore breitete ihre Arme noch weiter aus und umfasste jetzt die heranstürmenden fünf Gefährten. Dann schloss sie sie vollends ein und ermahnte sie noch einmal, die Augen zu schließen und dann war die Lichtgestalt verschwunden.

Zurück blieben wütende und hilflose Bestien, denen man ihre Opfer entrissen hatte.



28.03.2004 05:29#275
Hilias Der Steinmetz Hilias setzte seinen Fuß in den Lichtkreis. Renata, die Magiern des Gottes Beliar ging neben ihm. Eine violettschwarze Korona hüllte sie ein, tanzte mit wabernden Fangarmen aus lebendem Licht um ihren Körper. Die Zeit stand still.

Hilias sah auf die Erde, kniete sich nieder. Renata tat es ihm gleich. Beide saßen sich gegenüber. Sahen sich tief in die Augen. Ihre Geister trafen sich einen Augenblick lang, durch die Augen.

Was geschieht jetzt, Hilias?

Ich weiß es nicht.

Was wenn wir etwas falsch machen? Wir wissen doch gar nichts über das, was jetzt kommen wird.

Fühlt es sich für dich falsch an?

Die Schwarzmagiern schien zu überlegen. Beiden viel nicht auf, das sie sich verstanden, ohne zu sprechen.

Nein. Es fühlt sich richtig an. Wahrhaftig.

Hilias nickte nur. Auch er war von einer Aura aus Licht umgeben. Doch sie waberte nicht, sondern lang ruhig und matt glänzend auf seinem Körper. Ein kräftiger Feuerschein. Die beiden hoben unvermittelt die Hände. Hilias seine verbleibende, Renata die gegenüberliegende. Sie kamen sich nähr, die Energiefelder flackerten wenig und zogen sich an den Handflächen zusammen. Bewegten sich auf einander zu. Es schien, als würden die Hände von den Lichtbändern gezogen.

Sie berührten sich. Sofort sprang ein Teil der Energie Beliars auf Hilias Hand über. Seine Haut zersetzte sich und flog davon. Aschegleich begann auch das Fleisch zu zerrieseln.

Renata zog erschrocken die Hand zurück. Hilias, was … Sie sah auf. Das Gesicht des Steinmetz war erfüllt von nachdenklichem Verstehen.
Hilias?

Das dritte Medium. Adanos. Der Ausgleich. Er soll verhindern, das sich die Kräfte unserer Körper bekämpfen. Mein Körper ist schwach. Nur die Energie ist stark in ihm.

Hilias, das darfst du nicht einmal denken. Es wird sicher…

Der Steinmetz schüttelte den Kopf. Langsam, aber bestimmt. Sein linkes Augen war voller Trauer, aber auch voller Gelassenheit.
Kein anderer Weg. Keine Rettung diesmal. Kein Geist der mich wieder holt. Kein Pulver das mich belebt. Nichts.

Hilias, es wird dich töten!

Ich bin schon tot. Alles hat seinen Preis. Renata. Lass es uns einfach tun, ja?
NEIN! WIR WERDEN DICH NICHT VERLIEREN!
Die sonst ehr ruhig Frau schüttelte energisch den Kopf. Hilias sah sie nur an. Sein Auge flehte sie an.
Ich kann das nicht alleine tun. Ich kann diesen Sturm nicht allein abwehren. Bitte hilf mir. Bitte hilf mir, einmal etwas richtiges, etwas Bedeutsames zutun.

Renata sah zu Boden. Tränen schwammen in ihren Augen. Hilias kam nähr an sie heran. Sein Körper begann sofort zu verwehen, goldene Funken flogen wie brennende Heuspäne davon.

Gib mir Erlösung. Ich bin müde. Müde zu fallen und immer wieder aufstehen zu müssen. Ich bin müde, immer Angst zu haben und nicht zu wissen, was noch kommen wird. Ich will nicht mehr.

Du wirst vergehen, bevor wir es zu ende gebracht haben. versuchte Renata noch schwach abzuwehren.

Hilias lächelte sanft. Umarme mich wie einen Bruder, Renata. Ich bitte.
Renata sah auf. Mit geschlossenen Augen breitete sie die Arme aus, Hilias ließ sich hinein fallen.

Beliars Essenz sprang sofort auf den Körper des Steinmetz über. Die Vernichtung kam so rasch, das er sich nicht mehr halten konnte.
Er kippte zur Seite weg, Renata hielt ihn im Arm. Sah auf ihn nieder. Er zu ihr auf. Sein Gesicht verlor an Form, es stieg auf, sein Lächeln erlosch, sein Auge verging.

Eine einzelne Träne lief Renata über die Wange, zur Kinnspitze und tropfte auf Hilias Stirn.
Das Licht Innos war schon fast von Beliars Essenz verdrängt worden, doch als die Träne Hilias Haut berührte, schwoll der feuerrote Glanz an, breitete sich aus. Weit über den Körper seines Mediums.
Weit über den blutroten Lichtkreis. Er stieg in die Höhe, wurde immer massiver, dichter.
Dann war es vollbracht. Der Fokus der Kräfte Innos war vollendet.
Die Lichtsäule jagte unter ohrenbetäubendem Lärm zur Decke des Kapelenschiffes auf, brannte durch den massiven Granit, als wäre er nur Nebel. Fast 500 Meter über der Abtei bildete sie ein riesiges Wesen, das nur aus Feuer und reiner Energie zu bestehen schien. Es bildete eine massigen Brustkorb, ein großen Kopf, der Form eines Vollhelmes entsprechend und zwei starke Arme.Das Wesen schwebte ruhig über der Abtei. Es sah mit zwei gleisendweißen Augenpaaren zu dem untoten Heer, das sich immer noch im Innenhof zusammen gerottet hatte.
Sein Brüllen hallte bis weit in den Kosmos hinaus. Die Untoten flohen panikartig. Doch sie würden nicht entkommen. Niemand entkam der vereinten Kraft von Licht und Tod.
Renata hielt die verfallenden Überreste des ersten Mediums in den Armen. Dann hob sich ruckartig den Kopf. Ihre Augen öffneten sich. Schwarzviolettes Licht schoss in vielen dünnen Linen in den Himmel.



28.03.2004 05:52#276
erzähler Das Wesen, das über der Abtei schwebte, war Wantral. Ein Dämonengeist der alten Zeit. Von Innos unterworfen, von Bilar bewacht. Er gehorchte nur der Macht des Feuergottes, ließ jedoch nur von den Willen des Todesgottes lenken.
Die feinen Linen, es müssen mehr als tausend gewesen sein, stiegen schnell höher, trafen auf Wantral, durchfuhren ihn, umhüllten ihn, vereinigten sich mit seiner Essenz. Der Dämon brüllte wieder auf.
Violettes Licht wurde in seinen geballten Fäusten entfacht. Es wirbelte umher, verdichtete sich, formte sich. Von der einen Faust in die andere. Nach und nach nahm es seine endgültige Gestalt an. Seine gigantische Kriegssense. Wantral hob den furchtbare Waffe an und jagte plötzlich los. Schneller als das Licht stieg er in immer höhere Lagen. Immer weiter, immer höher.

Als die Erde schon unter dem nächtlichen Wolkenhimmel verschwunden und der Horizont eine Krümmung angenommen hatte, verharrte Wantral.
Er ließ kurz den Blick schweifen, dann begann er die Sense über dem Kopf zu drehen. Erst langsam, dann schneller.
Die Sense wurde zum Wirbel, der Wirbel zur Scheibe, die Scheibe zu einem Kreis aus schwarzviolettem Licht.

Und dann zerbrach sie. In Milliarden kleiner Einzelfragmente, nicht größer als eine menschliche Faust. Wie ein überirdischer Schwarm aus Glühwürmern schwebten sie um den Dämonengeist.
Der breitete die Arme zu einer gebieterischen Geste aus. Die Fragmente wippten auf und ab und fuhren dann auseinander. Einige zurück zu Abtei. Andere mit brüllender Geschwindigkeit nach Norden.

Ein Kometenschwarm im Tiefflug donnerte über die Berge, südlich von Khorines. Bis hier hin hatte es das graue Heer schon geschafft, nicht einmal fünfzig Meilen von den ersten Bauernhäusern der Provinz entfernt.
Die Zombies marschierten wie eh und je durch das felsige Schneeland. Dann auf einmal trat Unruhe in die Menge. Die hintersten Monster drängten panisch vor. Ein Chaos ohne gleichen brach aus. Alles floh wild aus einander.Der Himmel wurde plötzlich von lila leuchtenden Lichtern erhellt. Ihre Zahl war so gewaltig, dass es tatsächlich Taghell wurde.
Die Kugeln aus Licht setzten in Schwärmen zum Sturzflug an, mähten durch die Reihen der Monster. Jeder, der einer der Kugelblitze zu nahe kam, wurde zu Staub zerblassen. Die Zombies, Skelette, Trolle und anderen Monster der Abtei vergingen in weniger als vierzehn Minuten. Bis auf den letzten zuckenden Arm wurde das Graue Heer aus der Realität getilgt und es blieb nichts als Staub von ihm übrig.
Noch drei Tage später konnte man seltsamen, grauen Schnee auf den Gipfeln der südlichen Berge erblicken.
Doch mehr bekam Khorines von der Bedrohung nicht mit. Die Bürger, Waffenknechte, Söldner und Novizen, Mönche und Magierei. Sie alle waren ahnungslos. Und das war gut so. So sollte es sein. Es war der Wille der Götter.

Wantral schwebte über der Erde und lösste sich langsam in Luft aus. Nie wieder hat man von ihm etwas gehört.

Renata schlug die Augen auf und sah auf ihre Arme. Staub war dort zu sehen. Von Hilias zeugte nur noch ein Stück geschmolzenes Metall. Und der Anhänger, den ihn die Hüterin Meditate mitgegeben hatte.
Er war verblichen. Hilias Montrak, Sohn des Schmiedes Huglas Montrak, war nicht mehr.
Nie würde man seinen Namen ehren. Seinen Taten gedenken. Und doch hatte er sich das größte Gut erworben, das ihm je zuteil gewährt worden wäre.Erlösung



28.03.2004 06:21#277
Renata Die Tür flog auf und ein leichter Wind fuhr durch das Schiff der Kathedrale, nahm den Staub, der von Hlias geblieben war, mit sich fort.
Herein trat Lama, für den es dort draussen nach Wantrals Wüten keine Gegner mehr gab.

Betäubt sahen er und Renata auf den Anhänger und die Halbmaske aus geschmolzenem Metall, die von dem Auserwählten Innos´ zurückgelassen wurden.
Alles war plötzlich still und friedlich.

"Renata. Lama."



28.03.2004 06:34#278
kore "Renata. Lama.

Kommt, hier gibt es nichts mehr, auf das zu warten wäre. Ich bringe euch zurück ins Kastell. Alle eure Freunde sind schon dort und in Sicherheit.
Haltet die Augen während unserer kleinen Reise geschlossen, damit ihr nichts von der Welt seht, durch die wir gehen werden."

Wieder breitete die lichte Gestalt die in helles Tuch gehüllten Arme aus, um die beiden letzten der Gefährten zurück zu bringen.

Zurück blieb nur Stille und ein bisschen Staub.



28.03.2004 07:15#279
erzähler Als die Kore mit Renata und Lama verschwunden war, kehrte wieder Ruhe in die Mauern der Abtei ein, die einst verderbt und kalt, jetzt nur noch kalt dalagen.
Staub lag in der Mitte eines Kreises aus Licht. Das Licht war nicht mehr Blutrot. Ein mattes Pfirsich bedeckte den Marmorboden. Lichtschein eines neu anbrechenen Tages.
Der Staub, grau und leblos, wurde in sanften Wellen vom Wind in eine schattige Ecke geweht. Dort, wo niemals Licht hinfallen würde. DEr Rücksack, der einmal einem Helden aus Khorines gehört hatte, wurde von einem heftigen Windstoß gepackt und umgeworfen. Die Klappe fiel auf, ein kleiner Beutel rollte auf den Boden.

Die Kordel was locker, der Wind konnte mühelos den feuchten Inhalt vorpusten. Auch er wurde in die schattige Ecke getragen, wo schon der aschefahle Staub sich gelegt hatte.
Es war Erde aus Khorines, die ein Held vor scheinbar Jahren mitgenommen hatte, weil er glaubte, es sei eine gute Idee, ohne zu wissen warum.Die Erde rollte in dicken, feuchten Brocken über den Boden, der Wind schien sie wie kleine Glasmurmeln vor sich her zu treiben. Tabakreste klebten an dem Erdreich. Sie hatten noch in dem Lederbeutel geschlummert, übriggeblieben vor der heißen Verfeuerung im Pfeifenkopf, den der Held aus Khorines immer zum rauchen verwandt hatte.

Alles bild im Schatten der dunklen Ecke liegen. Staub, Erde und Pflanzenteile hatten sich vereint.
Das Schicksal hatte die Würfel für eine neue Runde in den Becher, der mit dem Leder der Toten gemacht waren, geworfen. Und dieser grimmige Spieler lächelte. Ein bösartiges Lächeln. Das Lächeln eines Wahnsinnigen, der von Macht, Zeit und Langeweile zuviel überig hatte.


Doch vorerst war die Welt gerettet. Die Würfel schwiegen geduldig im Becher. Vögel zwitscherten schon in den Ruinen der alten Abtei, die nun endgültig den Kampf mit der Zeit verlieren würde.
Das Leben kehrte zurück. Langsam, aber stetig.

Es kam sogar zu einem schattigen Platz im Inneren der Ruine. Tot gab Leben. Leben erzeugte unweigerlich tot.





to be continue?




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