Rollenspiel nach Fall der Barriere
Das Kastell des Zux
Das Kastell des ZuX # 28

12.03.2004 19:36#1
tor zum kastell Das Kastell des ZuX #28
Auf des Gebirges breit hinfließend kahlem, höchstem Gipfel
erhebt sich, schwarz aufragend, aus gemauert’ kunstvoll Stein,ein Schloß, hoch droben über all der Wälder schwankend Wipfel.Eine Faust, die noch den Wolken droht, so scheint’s zu sein.
Doch schnell sie ziehen hin über das ragende Gemäuer,
nur Windes Stimme an des Giebels scharfem Grat gewetzt.
Und selbst der Sturm über die steingeschnitt’nen Ungeheuer,
Gargylen, Wyrme, zähnefletschend Drachen, ist entsetzt.

Regenfäden in der Luft, gemacht wie feinster Zwirne.
Millionen Tropfen auf der dunklen Mauer Stein hernieder
sinken, nein: sie schlagen auf die harten Felsenstirne
der Buckelquader, die vor Nässe glänzen, immer wieder.

In diesem Augenblick der Glanz, der auf den Mauern liegt,
wird offenbar in seiner ganzen unnahbaren Pracht.
Denn ein gewaltig Blitz sich plötzlich an die Dächer schmiegtund sein gleißend Licht schickt durch die Düsternis der Nacht.
Zischend greift er nach dem Turm, der ihm entgegenstrebt.
Der siedend Äther brüllt den Schmerz hinaus, der ihm geschieht.Wände zittern, Scheiben klirren und die Erde bebt
wenn Donners Hall entrollt über den schwarzen Himmel zieht.

Doch unergründlich tief in Berges Fels verankert hält
der Bau den ungestümen Elementen stand und ragt
den Ungebilden, die die Götter schicken durch die Welt,
entgegen, trotzt dem Zahn der Zeit, der rastlos an ihm nagt.
Mag auch die Gewalt des Sturmes, Blitz und Frostes Kälte
von außen ohne Unterlass die hohen Mauern geißeln
Wenn es einen sich'ren, stillen Ort zu wählen gälte,
wär's das Kastell, an dem umsonst der Wetter Kräfte meißeln.
Denn Einlaß ist den Stürmen, Feinden aller Art verwehrt.
Obwohl seit unerdenklich Zeiten sie die Mauern wetzen,
bleiben sie doch glatt und blank und völlig unversehrt
und niemand kann sein Zeichen in die steilen Wände setzen.

Beschützt durch göttlich Geist vor allem Unbill, das die Welt,gepeinigt durch den ewig während Streit auf ihrem Rücken,
der alles seit dem Anbeginn in stetem Wandel hält,
durch die Sphären schickt, um ihre Schmerzen auszudrücken.

Als Schlachtfeld für der mächt'gen Götter endlos Streit und Hader,ist sie einst von ihnen selbst erschaffen aus dem Nichts.
Gedanken wurden festgefügt zu Fels mit erzen Ader
vielfach gefaltet durch die Kraft des eigenen Gewichts.

Und Wasserstrudel, Ozeanen gleich, alles verschlingend
brachen unaufhaltsam sich verwüstend ihre Bahn.
Streitend schufen beide Brüder, miteinander ringend,
Geschöpfe, nur zu Nutze für des Kampfes sinnlos Wahn.

Und wenn die grellen Blitze zucken um die Mauern des Kastellsdie winzig Menschen in den düstren Hallen lächeln nur
denn sie wissen, Sturm mit Blitz und Donner nagt, als gelt's,zu spielen mit dem einzig standhaft Ding auf weiter Flur.

In dem Krieg der Götter, die die Elemente nutzen
sind Menschen nur Figuren in dem endlos während Spiel
und trotzdem steht ihr höchster Sinn danach, der Welt zu trutzen,das Schicksal aufzuhalten ist der Menschen ewig Ziel.

Höchste Macht die Magier sich zu Eigen machen schaffen,
Verführte Beliars und seinen Zielen untertan,
weise Hüter alten Wissens, wo sonst Lücken klaffen?
Vielgestaltig wars, was staunend die Besucher sah'n.



12.03.2004 19:45#2
Dumak Und wieder war es an dem Barden, sich für die ihm erwiesene Höflichkeit zu bedanken. »Den Wein werd ich mir für nach her aufheben. Jetzt nur einen Schluck gegen die trockene Kehle.«
Er nahm sich den Weinkrug, dem ihm ein Dämon reichte, skeptisch auf ihn blickend. Diese Wesen waren ihm nicht geheuer. Wer weiß, was die alles anstellen konnten. Das schruie förmlich nach einem Lied, das er einmal schreiben müßte.Doch vorerst wandte er sich wieder an sein Publikum und besonders an seine Gönnerin.
»Ihr wollt gerne ein fröhlicheres Lied hören? Kein Problem. Warten wir nicht alle auf den Frühling? Jeder hofft, daß er bald Einzug hält. Ich will davon singen, damit die Zeit bis zu seinem Eintreffen nicht so lang wird. Vielleicht läßt er sich ja durch meine Zeilen etwas früher hervorlocken.«Er setzte sich erneut bequem, schlug die Beine übereinander und griff erneut in die Laute.

»Ein Frühlingslied

Süße ungeahnte Düfte
meine Nase nun erreichen,
Schwaden schweben durch die Lüfte,
niemals solln sie wieder weichen.

Zarte Blätter sich entrollen
auf so wundersame Weise
und im Moos die Bienlein tollen,
klar zu ihrer Frühlingsreise.

Ihr Flug in jede Blüte führt,
nimmermüde Honigsammler.
Ihr Fleiß sogar mein Herze rührt,
mir sorgenlosem Zeitvergammler.

Beschwipst in meinem Frühlingsrausche
torkle ich durch Feld und Wiese.
Mit den Vöglein ich gern tausche,
die Erde unter mir dann ließe.

Doch einstweilen ich am Boden
noch verbleibe auf zwei Beinen,
stopf’ Blumen mir in meine Loden,
möchte fast vor Freude weinen.

Frühling ist die schönste Weile,
die ganze Welt ist nun erweckt.
Alles wächst in größter Eile,
neues Leben man entdeckt.

Während ich sinnierend liege,
auf dem schönsten Wiesengrüne
wächst mir eine grüne Riege
Gräser in das Ohr ganz kühne.

So viel Zeit ich hab verschwendet?
Träum ich denn so lang schon liegend?
Oder Wachstums Kraft sich wendet,
über’n Winter endlich siegend?

Einerlei, ich hab zu tun jetzt
Muß der ganzen Welt verkünden,
daß des Frühlings Kusse hinsetzt
frisches Leben ohne Sünden.«

Und wieder war ein Lied zu Ende.
»Dies war der Abschluß, der nach den eher düsteren Liedern des Anfangs, die passend zu den dunklen Hallen waren, einen freundliches Ende des Abends bilden soll.«
Dumak verbeugte sich noch einmal und hoffte dann auf großzügigen Lohn. Wenn er daran dachte, daß er in den letzten Tagen fast Hunger leiden mußte, weil seine Taschen leer waren, hoffte er sogar sehnlichst auf die Großzügigkeit der Magier des Kastells.



12.03.2004 20:00#3
meditate "ich hoffe mal, dass das deiner kunst dient."

damit griff meditate in die luft und warf dem barden einen kleinen beutel zu, in dem es verlockend klimperte.

"sei unser gast, so lange du willst. und ich hoffe, dir fallen weiterhin so gelungene verse ein."

meditate hatte sich von einem dämonen den beutel voll gold bringen lassen, da aber die anderen keinen dämon sehen konnten, sah es fast so aus, als hätte die magierien aus der luft mal eben gold gezauber - sehr effektvoll.
"entschuldige mich bitte, ich muss mich in mein heilerlabor begeben, ich soll heute noch jemanden im kopf zurechtrücken. eigentlich ist das zwar die passion von don-esteban, ich hab ihn aber noch nicht gesehn."

meditate erhob sich und verließ das refektorium.



12.03.2004 20:11#4
Dumak Und somit war es an Dumak, seinen Dank zu stammeln, denn mit einem so großen Beutell voller klimpernder Münzen hatte er wirklich nicht gerechnet. War er bisher zu der Meinung gekommen, daß man mit der Dichtkunst nur einen Weg beschritten hatte, der einen schneller ans Hungertuch brachte, so schwankte seine Meinung nun stark. Eben noch ein armer Poet, war er nun, als er den Beutel flink gefangen hatte, ein zufriedener Dichter. Mit breitem Lächeln setzte er sich wieder zu den anderen an den Tisch und flüsterte Aeryn zu: »Siehst du, ich habs gewußt, im Kastell kann man jede Menge Geld verdienen.«Zufrieden widmete sich der Barde seinem ihm von der Hohepreisterin spendierten Krug Wein.



12.03.2004 20:13#5
Squall_L Als Squall im Refektorium saß und die ganzen schönen Speisen zu sich nahm, erhob sich plötzlich ein Mann im Refektorium und richtet sein Wort an alle die im Refektorium saßen. Er bat die Leute im Refektorium ihm ihr Gehör zu schenken, denn so wie er sagte war es die Einmalige Chance so gehoben Kultur in Khorinis zu erleben. Nach diesen Worten musste der Mann erst einmal ein paar Taten folgen lassen.

Squall hörte sich das erste Lied an, es handelte über den Herrn der Schwarzmagier und als Squall es hörte wusste er auch warum der Mann am Anfang solch große Worte über sich selber verloren hatte. Squall hatte schon viel erlebt, aber dieses Lied war wohl eines der Besten das er in Khorinis gehört hatte.

Bevor der Barde zum 2ten Lied ansetzte erfuhr Squall den Namen des Mannes, er war Dumak. Dann begann er mit seinem 2ten Lied und dieses musste sich in keiner Weise vor dem ersten Verstecken, es war mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch etwas besser. Als dieses Lied endet gab Dumak der lauschenden Menge noch einen Tipp mit auf dem Weg, man sollte nie einem Mädchen das alleine im Wald sitzt trauen. Das war wohl ein sehr guter Tipp, doch eigentlich war das Squall bewusst, denn er würde nie jemandem der alleine im Wald sitzt trauen.
Dann forderte Meditate den Barden auf mal ein fröhliches Lied zu singen. Was er dann auch tat, er stimmte ein Lied über den Frühling an. Als Squall das Lied hörte konnte er vor seinen Augen schon fast wieder Khorinis im Frühling sehen, man wie sehr wünschte er sich das draußen endlich wieder die Sonne scheinen würde. Dann war auch schon die Vorstellung von Dumak zu Ende. Squall erhob sich von seinen Platz „Sehr geehrter Herr Dumak, sie haben nicht zu viel versprochen, dass waren wohl die Besten Lieder die ich bisher hier in Khorinis gehört habe.“ Dann holte er einen kleinen Sack aus seiner Tasche, er schien ziemlich voll zu sein. Eigentlich hatte Squall ja nicht so viel Geld und das war bestimmt ein großer Teil von seinem gesamten Vermögen, doch das war es ihm Wert. „Ich hoffe das es nicht zu wenig für einen solch großen Künstler ist.“ Dann übergab er ihm den Beutel. [I]„Ich hoffe ich werde sie bald wieder sehen, dann setzte er sich wieder auf seinen Platz.



12.03.2004 21:09#6
Dumak Der Schwarzmagier, der der gesamten Vorstellung schweigend gefolgt war, hatte nun das Wort an den Barden gerichtet und das große Lob, das er Dumak zollte, wurde nur noch übertroffen von dem Gewicht des Beutels voller Münzen, den er nun dem Barden überreichte.
Tief verneigte sich Dumak, als er die freundlichen Worte vernommen hatte. »Ich stehe zutiefst in der Schuld des Kastells. Wann immer es Euch nach meiner Kunst gelüstet, verfügt über mich. Es war mir eine Freude, solch Kennern bardischer Künste zu Diensten gewesen zu sein. Denn das höchste Lob für den Sänger ist es, wenn sein Können von einem verständigen Publikum kundig bewertet wird.«Dumak verneigte sich ein weiteres mal und setzte sich dann wieder hin, um sich weiterhin dem guten Essen und ganz besonders dem süffigen, süßen Wein zu widmen.Im Kastell wurde seine Kunst wahrlich beachtet. Hier lebten Menschen, die etwas mit seinen Liedern anfangen konnten und deshalb würde er gerne eines Tages wiederkommen.



12.03.2004 21:30#7
elpede NIcht schlecht, die Vorstellung des Barden. elpede musste aber zugeben, dass er sie gar nicht wirklich bewerten konnte, denn er verstand überhaupt nichts vom Dichten oder Singen, ganz im Gegensatz zu Dumak, dem es gelungen war, die Anwesenden zu unterhalten - kein leichtes Unterfangen in diesen Zeiten. Der Lohn seiner Mühen waren neben dem Dank der Hohepriesterin und eines Schwarzmagiers, den elpede noch nie zuvor gesehen hatte , sowie dem Applaus der restlichen Anwesenden auch zwei Beutel, gefüllt mit Münzen, und es schien, als wäre der Barde durch und durch zufrieden mit sich. Das konnte er auch sein, denn er war wirklich gut.

elpede merkte, dass die Wirkung des Sumpfkrautes nachgelassen hatte, er fühlte sich irgendwie befreit und konnte schon wieder viel klarer denken. er nahm sich vor, in Zukunft weitaus vorsichtiger zu sein, was den Konsum von Alkohol oder Sumpfkraut anging, denn zu schnell wurde sein Verstand von diesen Drogen eingenebelt und hinderte ihn daran, einen klaren Gedanken zu fassen.
Doch nun wurde es Zeit, die Hohepriesterin aufzusuchen, die bereits ins Labor vorgegangen war. elpede packte Ceyx am Arm, und sie verließen das Refektorium. Doch wo war das Labor ?

Die Antwort war mit heftigen Kopfschmerzen verbunden und wieder vernahm elpede diese seltsam tonlose Stimme in seinem Kopf, die ihm mitteilte, dass er ihm folgen solle, er würde sie führen. Er, das war in diesem Falle einer dieser Dämonen, der scheinbar aus dem Nichts erschien und nun lautlos voranschwebte.
Der Weg war nicht weit und auch nicht besonders kompliziert, so dass der Dämon schon bald vor einer Tür hielt. Dort, so vernahm elpede die Stimme noch einmal, befinde sich das Labor der Hohepriesterin, sie sollen eintreten, sie würden bereits erwartet. Dann verschwand der Dämon wieder. elpede öffnete die Tür, ging mit Ceyx hindurch und sah sich um. Wo war denn die Hohepriesterin ?


12.03.2004 23:06#8
Ion Storm Einen Vogel töten? Ein Lebewesen? Erst jetzt schien er es richtig zu begreifen, was von ihm verlangt wurde. Aber was war das für eine Prüfung? Er konnte doch nicht einfach mir nichts, dir nichts so ein zartes Tierchen erschlagen.Der Gläubiger Innos schluckte schwer, der Hals wurde ihm zusehends rauer.Es war tief in der Nacht, die anfänglichen Wolken waren beiseite gerückt und gaben nun den schönen, mit Sternen besetzen Himmel frei. Der Mond gab sein übriges, das der Innenhof des Kastells hell erleuchtet wurde und selbst die Fackeln an den Wänden, im Gegensatz zu ihm Dunkel wirkten.
Der Knabe Innos war hell wach. Er konnte sich nicht vorstellen, wie man ein Lebewesen so wenig Respekt schenken konnte, aber das musste wohl eine Eigenschaft der Zuxler sein, die man respektieren musste.
Der Novize trat wieder durch das große, schwarz verzierte Tor des Kastells und unternahm einen Spaziergang, einen langen. Dabei stellte er Überlegungen an, wie er sich dieser Prüfung stellen sollte. Waren um diese Zeit überhaupt Vögel unterwegs? Doch als er nach der Antwort suchte, wurde er durch ein krächzen aus seinen Überlegungen gerissen. Ohne das er es kaum mitbekommen hatte, war er an dem Wald angekommen, wo er schon so oft trainiert hatte. Das krähen kam aus der Baumkrone einer mächtigen Kiefer. Sollte dieser Aufschrei schon eine Antwort von vielen sein?
Einige Minuten blieb er stehen und horchte den Ästen hinauf. Langsam ging er auf den Baum hinzu klettere am selbigen hinauf, ohne große Probleme schwing und zog er sich von einem zum anderen Ast. Diese wurden zusehends dünner und durch den Wind, der in dieser Bergregion um sich ging, lies den Novizen immer hin und her pendeln.
Er war sich immer noch nicht einig mit sich selbst, ob er die Prüfung bewerkstelligen sollte, er kämpfte regelrecht mit seinem Gewissen.Ein leises knachzen war zu verhören und als sich der Bruder umsah, ging ein lautes Knacken durch den Baum. Der Ast, auf den er sich gestellt hatte gab unter seinem Gewicht nach und knickte weg. Er rutschte ab, konnte sich aber gerade noch einen Meter unterhalb festhalten. Sein Atem raste und der Adrenalinpegel schoss in die Höhe. >>Puh, das war knapp!<< Seine Oberarme und Teile seiner Beine brannten. Durch den Abstieg hatte er zahlreiche Schürfwunden erlitten. Doch er blieb hart und versuchte sich erneut, den Baum noch höher zu besteigen, nun aber etwas vorsichtiger und vorausschauender als zuvor.
Das Krächzen kam immer näher und der Novize hatte schon das Gefühl, das Tier würde sich neben ihm befinden. Und so im unrecht lag er damit auch gar nicht, den mit einem male schoss aus dem Laub ein Getier hervor, was sich mit seinen Krallen in sein Gesicht verewigte. Blitzschnell reagierte er und packte hinter sich, wohin das Ding verwunden war und bekam es Fingern noch zu fassen. Doch als er seine Hand zurück nahm, hatte er nur Federn in der Hand, der Vogel war ihm entwischt. Wieso nur reagiert ein Vogel so aggressiv, das war ihm bei weitem neu. Wollte es vielleicht seine Brut vor ihm versteckt halten, aber in dieser Jahreszeit? Nein, unmöglich.
Der Novize kam gar nicht mehr zum weiteren nachdenken, denn eine erneute Attacke des Vogels setzte ihm zu. Er schleuderte wild mit seinen Händen um sich, konnte sich aber das Federvieh nicht krallen. Der Vogel krähte nun schon so laut, das der Bruder die Ohren schmerzten, dem kam noch das gehacke des Gefieders auf seinem Hinterkopf hinzu. Der Novize sah nur noch einen Ausweg und dieser war der feste Boden. Schnell ließ er sich heruntergleiten und bekam mehrere Zweige im Gesicht ab. Mit fest geschlossenen Augen rasste er auf die Erde zu, der Vogel ihm hinterher. Im Letzten Moment öffnete er sie wieder, stieß sich kraftvoll mit seinen Beinen am Stamm des Baumes ab und krachte einige Meter weiter im Gras. Der Aufprall war weicher als er Gedacht hatte, doch auch wenn es nicht so gewesen wäre, es war ihm egal. Schnell sprang er auf seine Beine und zog seinen Stab. Blitzartig schaute er sich um und fixierte Sekunden später den Vogel, der drauf und dran war, eine neue Attacke gegen den Bruder zu starten.


12.03.2004 23:08#9
Host Host erwachte wie in letzter Zeit üblich erst spät in der Nacht und nach seiner kompletten Wasch- und Anziehprozedur führte ihn sein Weg wieder einmal ins Refektorium.
Ja, langsam aber sicher schien er gefallen am Kastell zu finden, obwohl es das heilige Bauwerk des dunklen Gottes Beliar war. Das war ihm langsam beinahe egal, konnten ja die Steine nix für…

Im Speisesaal fand der Wanderer seinen, im Vergleich, bereits längeren Bekannten Bloody vor. Dieser war zwar anscheinend ein etwas seltsamer Kauz, aber sicher keiner von niederer Gesinnung. Ja, irgendwie mochte Host ihn, auch wenn er sein teilweise etwas seltsames Verhalten nicht ganz verstand. Wenn er da an die Sache mit Elpede dachte - nun ja.

Guten Abend, Bloody. Wie geht es dir so?
Host bestellte sich noch schnell ein Glas leckersten Kirschsaft, der, wie er gestern Abend entdeckt hatte, besser schmeckte als alles, was er jemals zuvor getrunken hatte. Vielleicht irrte er aber auch und er war nur so begeistert, wie er die letzten Wochen nichts richtig Gutes mehr getrunken hatte.


12.03.2004 23:18#10
Bloodflowers "Hm Bloody? Meinst du mich?" verstohlen schaute sich der Bandit im Refektorium um und warf dann die Decke über die Stuhllehne des Nachbarstuhles. Elpede war nicht anwesend, und von den sonstigen Gästen kannte ihn keiner."Hab dir doch gesagt das ich Looby heisse... ach was soll's, du hast recht, ich heisse Bloody. Aber wehe du sagst ein Sterbenswort zu Elpede dem Wolfszüchter!" drohend hob der Bandit den Zeigefinger.

"Was verschlägt dich eigentlich ins Kastell?" Bloody bestellte sich einen Krug Bier. ...



12.03.2004 23:20#11
meditate "na dann kommt mal rein."

die magierin hob den kopf, den sie die ganze zeit über einen dampfenden kessel gehalten hatte. ihre wangen waren gerötet und die augen glänzten merkwürdig.
"ich habe mich soeben inspirieren lassen von besonderen dämpfen, die das bewusstsein erweitern. schlepp den kerl mal her, wir müssen seinen kopf über den kessel halten. ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser heiße dampf ohren, mund und augen öffnet."

was da alles in dem trüben sud gekocht wurde, möchte die magierin ihren beiden gästen nicht unbedingt sagen.

"nun komm schon, oder soll ich einen dämonen bitten, den patienten festzuhalten? die menschen wissen oftmals nicht, was ihrem wohl dient und dieser mann scheint ja sogar eine panische angst vor dem dampf zu haben. er war doch heute nachmittag so fröhlich. hat er das ding verloren, was ihn so lücklich gemacht hat?"



12.03.2004 23:28#12
blutfeuer die amazone war heute den ganzen tag in den wäldern unterwegs gewesen und hatte versucht, mit wuschel die ersten frühlingsboten zu fangen.

als sie das kastell kurz vor mitternacht wieder erreichten, waren beide über und über mit haselstaub bepudert. blutfeuer hatte einen kranz aus schneeglöckchen im haar und wuschels zaumzeug war mit zarten grünen blättchen geschmückt.
"halloooo, ich bin wieder da. kann sich mal einer der entzückenden und super hilfsbereiten dämonen um meinen kleinen erschöpften freund kümmern?"
irgendwein dämon hatte sich daraufhin wuschels angenommen und die amazone eilte ins refektorium. mal sehn, wer da jetzt noch anzutreffen war.


12.03.2004 23:28#13
elpede Als Ceyx die Magierin sah, wie sie von einem dampfenden Kessel aufblickte, die Wangen gerötet und mit leicht glänzenden Augen, musste er wohl irgendetwas missverstanden haben, denn plötzlich wollte er sich losreißen und fliehen, was ihm dann auch gelang.

Die Tatsache, dass in der Tür plötzlich ein Dämon erschienen war, hinderte ihn jedoch daran, und er überdachte seinen Plan noch einmal. Stattdessen rannte er sinnlos einige Runden durch´s Labor, bis elpede ihn schließlich wieder zu fassen bekam und ihm die Nagelfeile in die Hand drückte, die Ceyx irgendwann am Nachmittag in seine Tasche gesteckt hatte.

So beruhigt ließ er sich fast widerstandslos von elpede zum Kessel zerren. Es roch schon interessant, was darin so vor sich hinblubberte. Und irgendwie sah es auch lecker aus, so farbenfroh und bunt, und schleimig und überhaupt...


12.03.2004 23:34#14
Host Elpede nichts sagen? Nun ja, wahrscheinlich gab es da Dinge, die Host nicht zu interessieren hatten, also ließ er es erst mal so auf sich beruhen. Zuerst wollte er Bloodys Frage beantworten.

Ich bin eher zufällig hier. Seit ich aus dem Kloster ausgetreten bin, streife ich als einsamer Wanderer durch Khorinis und hier im Kastell hab ich neulich Unterschlupf gesucht. Nun ja, hier kann ich es mir erst mal gut gehen lassen, deshalb bleib ich vorerst hier. Angeblich ist auch irgendwo eine große Bibliothek zu finden, die ich vielleicht einmal aufsuchen werde. Mal sehen…Aber sag, was verschlägt dich ins Kastell? Du scheinst aus einem bestimmten Grund hier zu sein.



12.03.2004 23:34#15
meditate warum der kerl sich nur so heftig wehrte? klar verschloss der dampf erst mal alle atemwege und konnte angst machen - aber bei beliar, er war im kastell. da machte es nix, wenn man mal schnell tot war. nirgendwo sonst konnte man wieder lebendig werden. hier konnte er den beliar-magiern ruhig vertrauen.
und wenn doch mal einer starb, war das ja wohl auch nicht so schlimm. immerhin blieb der tod letztendlich ja doch niemandem erspart.

der dämon hielt also de kopf des sinnlos um sich schlagenden genau rein in die dicken dampfwolken.

erst wurde ceyxx blau im gesicht, dann rot und dann sackte er zusammen.
"ich denk, jetzt hat es gewirkt. guck doch mal, auf jeden fall grinst er nicht mehr so dümmlich."

stolz sah meditate zu elpede hinüber.

"meinst du, dass die dosis gereicht hat?"



12.03.2004 23:38#16
blutfeuer wer saß denn da? ihr allerliebstes ehemaliges gespenst?

"bloody, das ist ja eine freude. und du siehst so aus, als hättest du alles prächtig überstanden. hast du dich wieder an das menschenleben gewöhnt? na die auf dem hof werden sich freuen, dass sie dich wieder haben. lee hast du sicher ganz schrecklich gefehlt. sein bester bandit überhaupt."

blutfeuer zog sich einen stuhl heran und platzierte sich genau neben ihren freund.

"und wer ist der kerl mit den komischen fenstern vor den augen?"


12.03.2004 23:41#17
Bloodflowers "Kloster? Ihr kommt aus dem Kloster? Dann kennt ihr sicher den Wassermagier Dark Cycle, und Cain müsste euch auch ein Begriff sein..." im selben Moment kam Blutfeuer, als Öko-Evi verkleidet, ins Refektorium. Doch da hatte sie nicht mit dem scharfäugigen Bloody gerechnet, er erkannte sie auch trotz des Aufzugs."Hallo!" rief er der "Dame" zu und sprach dann weiter zu Host:"Ich bin hier weil ich mich ein wenig erholen will, so ohne den Trubel der normalerweise auf dem Hof herrscht, von da komme ich nämlich, ich bin einer von Lee's Banditen."

Hm, die Blumen im Haar der Amazone sahen zwar eigenartig aus, aber wenn man sich dran gewöhnt hatte, dann war das ein durchaus erheiternder Anblick. ...


12.03.2004 23:49#18
Host Host war etwas verwirrt. Kannte ihn Blutfeuer etwa nicht mehr? Sie hatten sich doch erst vor wenigen Tagen kennen gelernt, so schnell kann man doch jemanden gar nicht vergessen. Überhaupt, was sollte das mit den Fenstern vor den Augen? Anfangs hatte sie noch gesagt, sie wäre eine waschechte Dame und nun sagte sie etwas so...un-damenhaftes. Dies Bedarf einer Erklärung, soviel stand fest.
Wisst ihr denn nicht mehr, wer ich bin?



12.03.2004 23:50#19
blutfeuer "bloody mein schatz, weißt du, dass ich den frühling gefunden habe? riech mal an mir. ich rieche ganz sicher nach eichkätzchen und zarten frühlingsblumen. seh ich nicht hübsch aus?"

blutfeuer drehte sich hin und her und ließ sich dann ein großes bier bringen.
"frühling macht durst. und du fenstermann, klar kann ich mich an dich erinnern. das war nur ein scherz. ich erschrecke gern leute und vor allem neue bekanntschaften. das macht geheimnisvoll und begehrenswert hab ich gehört."


12.03.2004 23:52#20
Ceyx Ceyx wurde schwarz vor Augen. Der Boden kam näher, und fing ihn sanft auf, umhüllte ihn und lullte ihn ein. Die Decke sang ein leises Schlaflied, während tausend kleine, farbige Formen anfingen, einen Tanz zu tanzen, der Ceyx bekannt vor kam.
Er spürte, wie er anfing, durch den Boden hindurch zu gleiten, der zu rosarotem Rauch geworden war, und zu fallen, während Engel, die an Harven zupften an ihm vorbeiglitten. Ein Vogel grüsste ihn recht freundlich, doch Ceyx hätte ihn gerne noch nach dem Weg gefragt, aber der Vogel schien es eilig zu haben, denn er blickte ganze Zeit nervös auf seine Sanduhr, die er sich mit einem Stück Leder um den Hals gebunden hatte, so blieb Ceyx nichts anderes übrig, als weiter zu fallen, bis der Boden unter ihm ihn auffing.
Ein kleiner Schattenläufer brachte sich schnell in Sicherheit, damit er nicht von Ceyx zermanscht wurde, während ein Scavenger aufblickte vom Blumenpflücken, und Ceyx ein Lächeln schenkte, dass er Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen sollte...

Hey, was sollte der Scheiss?

Ob die Dosis wohl gereicht hat?

Eine Stimme gerann in seinem Ohr. Mit Mühe verstand Ceyx die Worte, öffnete die Augen. Farbige Schlieren mischten sich zu einem Bild, zwei Gesichter, die vor ihm auftauchten, ihn anblickten, als warteten sie, dass er etwas tat.Ceyx stemmte sich halb hoch und stellte fest, dass er höllische Kopfschmerzen hatte.
"Hey Leute...habt ihr schonmal einen Scavenger lächeln sehen?..."


12.03.2004 23:56#21
Bloodflowers "Ja Frühling macht Durst!" grinste Bloody und stiess mit Blutfeuer an. Dann stand er auf, schlenderte hinter die Amzone und schnupperte."Du riechst so gut, wo steht dein Bett?" abgedroschen grinsend drosch er die abgedroschenste aller Phrasen raus und setzte sich dann wieder Host und Blutfeuer gegenüber.
"Ja sieht wirklich toll aus..." er wandte sich wieder an Host "... lass dich von Blutfeuer nich stören, die ist immer so drauf... naja meistens jedenfalls!" er streckte der Amazone die Zunge raus und trank dann einen Schluck Bier. ...


12.03.2004 23:59#22
meditate "tun sie das nicht immer?"

die magierin hob die augenlider des grad zu sich gekommen und blickte dann elpede triumphierend an.

"er hat gesprochen! also zumindest ist der mund frei."

"KAAAANST DUUU MICH AAAAUCH HÖÖÖÖREN"

meditate brüllte dem armen kerl in eines der ohren und besah sich dann das andere, als hoffte sie, dass ihre worte dort wieder heraus kämen.
"ich seh nix als dreck in den ohren. wir sollten ihn mal waschen. vielleicht war das ganze ja nur eine folge von übermäßiger waschenthaltung?"


13.03.2004 00:04#23
Yenai Unruhig wanderte Yenai in seinem Zimmer auf und ab. Etwas stimmte hier nicht. Um genau zu sein: Es gab ein Problem. Er saß hier in der sicheren Unterwelt und ließ sich die Daumen lutschen, während die Welt der Lebenden vermutlich gerade von den Fleischwanzen überrollt wurde, was dazu führte, dass in kurzer eine Menge Verstorbene in Beliars Reich eintreffen würden. Ziemlich zornige Verstorbene, nahm der Paladin an. Zornig auf denjenigen, der ihren Tod durch seine Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Wanzen mitverantwortete. Es wurde also Zeit zu verschwinden, bevor die ersten Beschwerden eintrafen. Kurzentschlossen packte er seine Habseligkeiten (bestehend aus einem Schwert und einer Lehrlingskutte) zusammen und beschloss dann, vor dem Aufbruch noch eine abschließende Stärkung zu sich zu nehmen und sich vielleicht noch etwas Wegverpflegung mitgeben zu lassen. Außerdem musste er sich von blutfeuer verabschieden, er konnte sie unmöglich der Gefahr aussetzen, im Kampf gegen die Wanzen oder Mühlen getötet zu werden. Es fiel ihm nicht leicht, doch ein Held musste tun, was ein Held tun musste. Das hieß in der Praxis: Drachen töten, Jungfrauen von ihrer Jungfräulichk...von ihren Entführern befreien, magische Schwerter finden und die Welt retten. Diese Woche stand Welt retten auf dem Programm.

Als er das Refektorium betrat, fand für diese Uhrzeit erstaunlich viele Personen an. Allerdings interessierten sie ihn nicht. Nur eine zählte. Ohne die anderen auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen, durchquerte er den Raum und gesellte sich – zum Küchendämonen.
„Entschuldigt, werter Herr Dämon“, grüßte der Streiter Innos höflich, wie immer, wenn er um etwas bat, „Ich werde das Kastell bald verlassen, könntet ihr mir vielleicht eine kleine Reisezehrung mit auf den Weg geben? Außerdem hätte ich gerne eine halbe Gans, eine große Portion Kartoffelknödel und ganz viel von dem klebrigen süßen Zeug, dass so klebrig schmeckt. Und süß.“

Erst nun, als das wichtigste erledigt war, wandte er sich den anderen Anwesenden zu. „Zittert, Sterbliche! Das Ende der Welt ist nah!“, grüßte er in die Runde und näherte sich dann blutfeuer. Voller Bewunderung bestaunte er die kleinen weißen Blumen in ihrem Haar.
„Oah!“, brachte er sein Entzücken zum Ausdruck, „Boah!“



13.03.2004 00:06#24
elpede "Ich weiß nicht, meditate. Der Dreck in den Ohren verschließt doch normalerweise nicht den Mund."

elpede war skeptisch. Das war ja einfach gewesen, zu einfach für seinen Geschmack. Hoffentlich behielt der Söldner nicht irgendwelche Nebenwirkungen zurück. Vielleicht wuchsen ihm ja Hörner, oder eine weibliche Brust, oder Tentakel. Man wusste es nicht genau, aber das machte eigentlich auch nichts, denn egal was, Ceyx würde sich dann vertrauensvoll an die Hohepriesterin wenden können.

Jetzt schrie die Hohepriesterin dem armen Söldner direkt ins Ohr. Na ja, der zuckte wenigstens zusammen. Also hörte er wieder. Er war offenbar geheilt.
"Hm.. das war ja leicht", murmelte elpede.



13.03.2004 00:06#25
Host Etwas verdutzt trank Host in schnellen Zügen seinen Kirschsaft aus und bestellte gleich danach einen Pfefferminztee. Anscheinend hatte er sich in der Amazone getäuscht und sie war weniger eine Dame, als vielmehr eine etwas quirlige nun ja, Amazone halt.
Wie dem auch sei, vielleicht war das sogar besser so, immerhin waren feine Damen meistens ohnehin zu eitel und hochnäsig für des Wanderers Geschmack. Mit solchen konnte er notfalls zwar gut umgehen, doch tat er es schlichtweg im Allgemeinen nicht allzu gerne.
Ganz in Gedanken versunken bemerkte er nicht einmal, dass ein junger Mann sich zu ihnen gesellt hatte.

Ein frischer Duft stieg ihm plötzlich in die Nase und aus seinen Gedanken gerissen schnupperte er noch einmal genauer und wand sich zu Blutfeuer. Seid das etwa ihr, was hier so gut riecht?



13.03.2004 00:12#26
Ion Storm Durch sein schnelles Ausweichen, flog der schwarze Vogel knapp an ihm vorbei. Doch das fliegende Unheil kam nach einem lang gezogenen Bogen, im Senkflug auf ihn zu. Der Novize machte ein paar künstlerische Drehungen mit sein Kampfstab, sprang dann schließlich ab, dem Vogel entgegen.
Nun war es dieser der ausgewichen war und somit verfehlte der Bruder nur knapp sein Ziel. Ein weiter Anflug drohte ihm aufs neue. >>Jetzt oder nie<<, sagte er zu sich und umklammerte dabei seinen Stab so fest er nur konnte. Dieses mal flog das Gefieder tiefer an. Rasch näherte es sich dem Novizen. Sein Schnabel glänzte im Mondlicht und ein lautes krähen war zu vernehmen. Im letzten Moment riss Sebastian seinen Kopf seitlich herüber, die Flügel streiften dabei sein Ohr. Mit einer schwungvollen Drehung riss er seinen Kampfstab hoch und traf an der äußersten Spitze das Ungetüm. Dieses flog durch den Schlag im hohen Bogen davon und landete im Gras.
Schwer atmend sah der Gläubige Innos auf die Stelle wo der Vogel lag und die Minuten verstrichen nur so ins Land, bis er sich schließlich aufrappelte und Schritt für Schritt auf das fliegende Etwas zuging. Das Wesen war eindeutig tot, so viel stand fest. Mit Ekel nahm er es ging mit strammen Gang zum Kastell hinauf, um seine Resultat seinem Meister zu zeigen. Er versuchte es zuerst in der Bibliothek und hatte auch kurzer Hand recht. In einer etwas düsteren Ecke saß er vertieft in einem Buch. Der Novize räusperte sich und Horaxedus sah auf.


13.03.2004 00:16#27
blutfeuer blutfeuer griff sofort nach ihrem ritter und beschützer.

"willst du etwa weg? mitten in der nacht? setzt dich wenigstens noch einen moment. ich muss dir noch erklären, wie man mit einer kutte läuft. du darfst nämlich nicht rennen und beim klettern musst du sie vorn hochhalten, sonst trittst du drauf und fällst. und ein fallender ritter ist wirklich kein schöner anblick.

übrigens - das ist doch nicht dein edles schwert aus dem gletscher oder? wenn ja, dann musst du es aber mal putzen und schleifen. das sieht ja aus wie eines von den schmieden aus der stadt, zackig und schartig."

zu host gewandt meinte sie dann

"klar bin ich es, die so wundervoll riecht. soll ich dir sagen, wie man das macht? das ist ganz einfach. du musst dich nur jeden tag waschen. außerdem tun die blumen ihr übriges.

waschen sollte sich mal langsam rumsprechen. vor allem ist es ein irrglaube, wenn man meint, dreck schütze vor kälte, stimmt definitiv nicht."
blutfeuer fühlte sich im kreis so lieber freunde ausgesprochen wohl und beschloss in diesem moment noch eine weile im kastell zu bleiben.
"yenai, mein ritter, du musst deine edeldame im schutz dieser mauern zurücklassen. du siehst ja, wie gefährlich die welt zur zeit ist. wenn du die drachen besiegt und die bösen in die flucht geschlagen hast, dann holst du mich nach. aber wenn du müde und niedergeschlagen bist, dann kommst du einfach her und bettest dein müdes haupt in meinen schoß. wollen wir das so machen?"
blutfeuer strahlte ihren ritter an und zwinkerte bloody verschwörerisch zu.


13.03.2004 00:20#28
meditate "er hat was gesagt und er hat eben gezuckt. ich glaube, er ist auf dem weg der besserung. geguckt hat er haute auf dem hof schon. ich denk, er wird wieder. wir beobachten ihn einfach mal noch einen tag. dann seh ich ihn mir noch mal an und wir entscheiden, ob er neue ohren braucht oder nicht."

meditate winkte einem dämon und beauftragte den, den kranken nicht aus den augen zu lassen. vielleicht verbarg sich ja noch etwas bösartiges hinter den symptomen, dann musste man eben noch mal nachbessern.

für heute war jedenfalls schluss. meditate wollte noch mal in den spiegel sehen und hatte das gefühl, dass sie sich eine frühe nachtruhe verdient hatte.
sie drängte die beiden sanft aber bestimmt aus dem labor und verschloss es wieder. die dampfende suppe konnte sie morgen sicher zum blumendüngen benutzen.


13.03.2004 00:22#29
Ceyx "Danke...jetzt bin ich sicher wieder taub." meinte Ceyx, nachdem die Hohepriesterin ihm erstmal ins Ohr geschrien hatte. Mühsam rappelte er sich auf."Das ist ja starkes Zeug, was ihr hier raucht." Die Flüssigkeit blubberte immer noch frisch fröhlich im Kessel vor sich hin. Der Kessel zog kurz seinen Hut, um nicht als unhöflich dazustehen.
Was?
Ceyx schüttelte den Kopf. Natürlich hatte der Kessel keinen Hut, wieso sollte er es auch. Obwohl es ja ganz verständlich war, angesichts dessen, dass es langsam von der Decke schneite, wenn der Kessel einen Hut gehabt hätte."Was starrst du so zur Decke?" elpede musterte ihn mit einem sorgenvollen-skeptischen Blick.
Ceyx erwiderte nichts, zuckte nur mit den Achseln und wanderte langsam zur Tür.elpede flüsterte leise zu meditate, dass da etwas nicht stimmen konnte, was spätestens klar wurde, als Ceyx die Tür lieb fragte, ob sie nicht aufmachen würde. Leider war sie ziemlich unfreundlich, worauf Ceyx erst mal dagegen kickte, und die Arbeit selber machte. Auf dem Gang hopelte ein Dämon durch die Gegend, weil er sich als Playboyhäschen bewerben wollte. Ceyx bemühte sich gar nicht, darüber nachzudenken, sondern schlenderte summend den Gang entlang.Unauffällig folgten ihm Meditate und elpede.
Ceyx hatte einen Weg nach draussen gefunden. Der Mond, der aus Käse bestand, schielte etwas ängstlich zu Ceyx hinunter, doch das war ihm egal, er hatte keinen Hunger, und würde ihn so auch nicht essen. Er wanderte noch ein bisschen umher, und schon wollte elpede sich entspannen, da Ceyx schon seit er hier draussen war, keinen Baum angesprochen hatte, und sich sein Gehirn offenbar normalisiert hatte, als dieser sich umdrehte, und zu seinen beiden Verfolgern schaute.
"Hey Leute, kommt ihr mit? Der Wind meinte gerade eben, dass die Esche zum Kartenspiel einlädt." Er grinste. "Die spielt immer so schlecht, da gewinnt man immer."



13.03.2004 00:29#30
Yenai Das klang gut, genau so hatte auch Yenai sich das vorgestellt. Bei schönem Wetter konnte er Heldentaten vollbringen und wenn es regnete oder er keine Lust hatte, erwartete ihn blutfeuer hier. So sah wahres Heldentum aus.Allerdings verstand er nicht ganz, was sie an seinem getreuen Schwert auszusetzen hatte. Es passte seiner Meinung nach genau zu ihm, auch spiegelte es seine Ansichten über Hygiene und Pflege wider. Dennoch beschloss er, es ihr zuliebe schleifen zu lassen, sobald sich eine Gelegenheit bot.
„Das Laufen mit Kutte lerne ich schon noch“, meinte er zuversichtlich, „Aber vielleicht könntest du mir etwas geben, damit ich immer an dich denken kann? Ich denke da nicht an Dinge wie Geld, nein, sondern eher an etwas für mich Unbezahlbares." Fast schämte er sich, seinen Wunsch auszusprechen, seine Stimme zitterte vor Spannung, als er es schließlich wagte:
"Wollene lange Unterhosen."

"Es ist ziemlich zugig in der Kälte mit dieser komischen Robe“, verteidigte er sich gegen die merkwürdigen Blicke der Anderen, „Bei dem Ding ist kein Untergewand dabei, verstehst du?“



13.03.2004 00:30#31
Host Meinte sie etwa, dass Host sich nicht waschen würde? So sehr konnte man sich doch irren, aber nun gut, es war ja anscheinend nicht böse gemeint. Diese Blutfeuer schien einen Fable für Späße dieser Art zu haben, warum auch nicht? Jedem das seine und schlimm war es ja nicht.

Allerdings hatte nun der Neuankömmling die Aufmerksamkeit des Wanderers für sich gewonnen. Ein edler Ritter, ein Paladin schien er zu sein, obwohl er seltsamerweise eine Robe trug. Allem Anschein nach war er ein richtiger Pfundskerl, so wie Blutfeuer mit ihm redete. Nicht nur, dass er wohl ausziehen wollte um das Böse zu bekämpfen, nein, er hatte auch noch Erfolg bei den Frauen. Zumindest Blutfeuer schien ihm ganz und gar verfallen.

Ja, das musste ein Leben sein. Drachen töten, gegen Dämonen kämpfen, Orks das fürchten lehren, als einer der stärksten Kämpfer von ganz Khorinis überall respektiert werden und nachdem die Heldenarbeit vollbracht ist zurück zu seiner Herzensdame kommen und ihr von den jüngsten Taten erzählen, während sie einen rundum verwöhnt.
Man konnte glatt neidisch werden.

Langsam aber sicher schien eine Idee, ein Entschluss in Host zu keimen. Sollte er es wagen?



13.03.2004 00:35#32
blutfeuer "ich glaub, das kann man hinkriegen. wir bitten mal die dämonen ganz lieb.
du hast nix drunter? das zieht doch. also ich kann dir zur not ne unterhose von mir geben. wenn sie zu eng ist, trennen wir hier ne naht auf und da und schon geht das."

blutfeuer flüsterte einem dämonen etwas zu, woraufhin der auf ziemlich schmerzhafte weise antwortete. aber für ihren getreuen yenai nahm die amazone die schmerzen gern auf sich.

kurze zeit später schwebte weit ausgebreitet eine graue unterhose durch den raum und fiel in die arme der amazone.

"hier mein yenai, immer wenn du sie spürst, dann denkst du an mich. ich bin dir also ganz nahe."

blutfeuer ließ sich wieder in einen der stühle fallen und meinte.
"darauf brauch ich noch ein bier."



13.03.2004 00:57#33
Yenai Sprachlos vor Glück nahm der Paladin sein Geschenk in Empfang. Er befühlte die Unterhose mit den Fingern und machte die erfreuliche Feststellung, dass sie dermaßen kratzig war, dass er wohl bei jedem einzelnen Schritt an blutfeuer denken konnte. Außerdem hielt meist nur unangenehme Unterwäsche warm.
Mit Tränen in den Augen ging er auf blutfeuer zu. „Ich will dir noch sagen, dass...Ich möchte nur, dass du...Ich habe noch nie...Es war mir eine große...“ Er brach ab und schluchzte. „Das musste einfach noch gesagt werden. Aber sei nicht traurig, wir werden uns wieder sehen. Hier, nimm dieses...“, er wühlte in den Taschen seiner Robe, „Drei Tage alte Käsebrot. Wenn du dich einsam fühlst, nimm es in die Hand und rieche daran. Es wird dich an mich erinnern.“Mit einem, wie er hoffte, heldenhaften Lächeln verabschiedete sich der tapfere Recken auch von den anderen Anwesenden, holte seine Wegzehrung beim Küchendämon ab und marschierte mit einem letzten sehnsüchtigen Blick zu blutfeuer zur Tür hinaus. Held sein war nicht immer einfach, doch zum Glück gab es Dinge, die einem dabei Mut gaben. Unterhosen zum Beispiel.



13.03.2004 01:25#34
Host Der Paladin verabschiedete sich und machte sich bereit aufzubrechen. Jetzt hieß es schnell entscheiden, er hatte keine Zeit zu verlieren. Wollte er, wollte er nicht?
Die Zeit drängte, als Yenai das Refektorium verließ, doch letztendlich trank Host in riesigen Schlücken seinen Tee aus, verabschiedete sich hektisch von Bloody und Blutfeuer, die ihm etwas verdutzt hinter her sahen, doch der Wanderer war schon um die Ecke gebogen.

Gerade übertrat der Ritter die Schwelle aus dem Kastell hinaus, als er eingeholt wurde.
Bitte wartet einen Moment, verehrter Meister Yenai. Ich habe vorher gehört, dass ihr ein Paladin seid und ein erfolgreicher dazu. Viele Heldentaten müsst ihr euch anrechnen können und ich bitte euch, erzählt mir davon. Helft mir bitte dabei auch so ein großartiger Krieger und tapferer Streiter zu werden, denn meine Entscheidung steht fest. Ich möchte mich der Garde Innos anschließen und eines Tages selbst ein Paladin werden, ich bitte euch inständig, lasst mich euch als euer Waffenknecht dienen.



13.03.2004 01:53#35
Bloodflowers "Ich hoffe ich werde nie den Drang verspüren Yenai in meinen Schoss zu betten, das würde ihm nicht gut bekommen, da unten isses verdammt gefährlich, allein schon der Geruch!" von den Läusen mal ganz abgesehen. Aber vielleicht... wenn Yenai es tatsächlich schaffen sollte die Fleischwanzen zu töten, dann könnte er doch auch die Läuse...?
Denk schnell an was anderes! ermahnte er sich selbst bevor wieder das Blutfeuer-Gen durchbrach. Das musste jetzt beim besten willen nicht sein, besonders nicht wenn noch andere Gäste anwesend waren, da machte man sich ja lächerlich!

Yenai wurde angekleidet und der arme Host konnte einem leid tun, der sah das alles ja so furchtbar scharf und deutlich durch seine Augengläser."Schnell nen Schnaps!" rief Bloody damit sein Augenlicht noch weiter getrübt werden würde.

Sofort erschien der Kurze und mit einem Schluck war er geleert. Zu guter letzt brachen dann Yenai und Host auf um die Welt zu zerstören, vielleicht aber auch um sie zu retten. Wer weiss.
Dabei fiel dem Banditen eine nette Geschichte ein, in der ein Held die Welt rettete und sie dabei völlig zerstörte. Wenn Bloody sich nicht täuschte dann hiess der Held irgendwas mit Gebüsch oder so.

Jedenfalls saßen sie nun alleine am Tisch und der Lee musste einsehen das sein Körper noch nicht soviel Alkohol vertrug wie vor dem Tode, daran müsste er noch hart arbeiten. Er sah jetzt alles schon ziemlich verschwommen. Und das peinlichste war, er wurde quasi von einer Frau unter den Tisch getrunken. Deprimierend... deprimierender war nur wenn man neben einer zwei Meter grossen Frau stand und sich vorher für einen stattlichen Kerl gehalten hatte. Das konnte einem schon zusetzen... naja aber nicht im Rausch und den hatte Bloody momentan."Weisst du... so verschwommen sind die Blumen noch viel viel schöner... viel schöner als vorher...! Bei Gelegenheit, wenn ich wieder nüchtern bin -das wird diesen Frühling schon irgendwann der Fall sein, wenn nicht dann im nächsten-, dann zeig ich dir mal wo man die schönsten Blumen in ganz Khorinis findet."
"Aber jetzt muss ich schlafen, sonst schlaf ich gleich hier ein. Und du solltest auch zu Bett gehen damit du nicht anfängst zu welken!" Bloody probierte zu Grinsen, sabberte dabei aber mehr als alles andere und wankte aus dem Refektorium. Hatte er da eben überhaupt mit der Amazone gesprochen? Oder war Blutfeuer schon viel früher abgehauen und er hatte es gar nicht bemerkt? Irgendwie war er sich da unsicher. ...



13.03.2004 02:22#36
HoraXeduS Als der Novize ihm den toten Vogel auf den Studiertisch legte, war Horaxedus in Gedanken gerade mit dem Schwertfisch beschäftigt. Seine Studien kamen nicht recht voran, daher war er im Grunde nicht wirklich verärgert über die Störung. Der Schwarzmagier blickte kurz auf und sah in das vor Aufregung und ein wenig ekel gezeichnete, und dennoch ziemlich zufrieden lächelnde Gesicht seines Schülers. Hatte er es also tatsächlich vollbracht.

Horaxedus erhob sich von seinem Platz und nickte dem Anhänger Innos' wissend zu. Es bedurfte nicht vieler Worte, und der Schüler spürte die Zufriedenheit des Lehrers, der nun jedoch das Schweigen im Lesesaal brach: "Lass liegen, den Kadaver brauche ich noch. Also gut, Du bekommst Deinen Kampf. Dann werden wir sehen, ob Du ein Stabkämpfer bist. Doch zunächst einmal werden wir uns etwas stärken."

Der Novize schien erstaunt. Offenbar dachte er darüber nach, ob Horaxedus meist nur ans Essen dachte. Freilich irrte er da, aber wenn man Hunger hatte, sollte man dem gefälligst nachgehen. Die beiden Männer begaben sich also hinaus aus der Bibliothek und zogen ins Refektorium. Hier war wenig los, wenngleich einige wenige Gäste sich tummelten.

Der Schwarzmagier, stets von einer gewissen Neugier getrieben, setzte sich spontan neben einen ihm fremden jungen Mann. Sein Schüler nahm ihnen gegenüber Platz.



13.03.2004 02:29#37
elpede Es war tief in der Nacht, als elpede noch immer im Refektorium saß. Ceyx hatte damit begonnen, Karten mit der Esche im Hof zu spielen und war beschäftigt. Sehr seltsam benahm er sich, aber die Hohepriesterin würde sich erst morgen darum kümmern können. Zur Sicherheit wachte ein Dämon über den Söldner, nicht dass der auf die Idee kam, er könne fliegen oder sowas.

Das Refektorium hatte sich in den letzten Stunden geleert, doch nun verirrten sich noch zwei Gestalten hierher. Sie setzten sich zu elpede. Einer gehörte zu den Schwarzmagiern, wie elpede schnell erkannte, doch der andere gehörte zum Orden Innos, was elpede doch sehr erstaunte, denn was suchte ein Erwählter Innos im Kastell des Zirkels ?

"Guten Abend," begann elpede, denn nun war er neugierig geworden.


13.03.2004 02:38#38
HoraXeduS "Guten Abend." "Guten Abend." Stabkämpfer pflegten sich kurz zu fassen. In Gedanken waren die beiden äußerlich sehr verschiedenen Gefährten bereits bei der Wahl ihrer Mahlzeit angelangt, doch unterbrachen sie den Wunsch nach einem üppigen Menü aus Respekt vor dem jungen Mann, dessen Tisch sie sozusagen im Sturm genommen hatten.

"Ihr seid...ähm", murmelte Horaxedus, während er sich, als er eines dienstbaren Küchendämonen ansichtig wurde, auf seine Speisenwahl zu konzentrieren versuchte, "also Ihr seid neu hier? Gast sozusagen? Nun, mein Name ist Horaxedus. Ich bin Glasmacher und ich wohne hier. Meistens jedenfalls. Und dies ist..." Der Schüler winkte ab. Nun gut, Namen waren nicht wichtig. Schall und Rauch. Oder einfach nicht wichtig.

Noch immer knurrte der Magen des Schwarzmagiers. Er neidete dem schweigsamen Novizen die Gedanken an das bevorstehende Menü, doch interessierte er sich dennoch aufrichtig für den Fremden, der neben ihm saß. "Und, wie geht es Euch? Schönes Wetter heute, nicht wahr?"



13.03.2004 02:44#39
elpede "Ja", erwiderte der Wolfszüchter etwas verdattert, ob der offensichtlich etwas zerstreut wirkenden Figur neben ihm. "Und so schön dunkel draußen. Typisch Nacht halt. Man nennt mich elpede. Und Ihr seid Glasmacher ? Interessant...", murmelte er vor sich hin. Das traf sich großartig, denn zufällig suchte er jemanden, der ihm Blasrohre aus Glas herstellen konnte, so wie sie blutfeuer hatte.
"Sagt mal.. habt Ihr schonmal Blasrohre gesehen ?", fragte elpede den Schwarzmagier, der sich über sein Essen hermachte, als gäbe es am nächsten Morgen nichts mehr.



13.03.2004 03:22#40
HoraXeduS Horaxedus, dem hinsichtlich der Nahrungsauswahl nichts anderes übrig geblieben war, als dem Dämonen einen mentalen Wink zu geben, dass er dasselbe wie sein Gegenüber zu speisen wünschte, machte sich eifrig über Scavengerbrust und Preiselbeeren her. Hin und wieder blickte er auf, um mit dem Mann, der sich elpede nannte, im Gespräch zu bleiben.

"Ja, Blasrohre, natürlich. Ich selber habe so ein Ding im Einsatz. Es ist nicht sehr fein, aber es ist ausgezeichnete Arbeit. Linky hat es mir beschafft, der Schmied Gorr hat es mir..." "Bitte haltet ein." unterbrach der Fremde freundlich, aber bestimmt. "Ich meine kein Werkzeug. Was ich suche, ist eine Waffe."

Horaxedus schwieg. Dieser elpede brauchte ein Blasrohr als Waffe? Das war eine interessante Idee. So ein Ding müsste wohl etwa so beschaffen sein wie das Werkzeug des Glasmachers, doch wenn man das Geschoss auch auf weitere Entfernung noch präzise ins Ziel bringen wollte, musste es nicht nur äußerlich, sondern vor allem auch von innen makellos gearbeitet sein. Dem Schwarzmagier fiel eigentlich nur ein Material ein, das glatt genug wäre, einen makellosen Schuss zu ermöglichen.

"Ein Blasrohr aus Glas." fügte elpede nun entschlossen hinzu, und Horaxedus fiel vor Shcreck beinahe die Gabel aus der Hand. Konnte dieser Fremde etwa Gedanken lesen? Doch bevor der Magier weiteressen konnte, setzte elpede, der den leichten Widerwillen im Gesicht seines Sitznachbarn bemerkt hatte, bereits nach: "Könnt Ihr so etwas nicht?"

"Natürlich kann ich so etwas!" brummte Horaxedus wie aus der Armbrust geschossen zurück. "Aber wie stellt Ihr Euch das vor? Ich bezeichne mich durchaus als einen erfahrenen Handwerker, aber ein solches Rohr herzustellen ist nicht eben mal einfach so möglich. Das bedarf eingehender Planung und..." "Wenn es an der Planung liegt: Ich kenne jemanden, der solche Waffen besitzt. Diese Person ist sogar im Kastell und sie könnte Euch eines ihrer Rohre..."

"...Vergesst das!" Horaxedus fühlte sich provoziert. Er hatte es wirklich nicht nötig, sich irgendwelche Muster zeigen zu lassen und die Arbeit eines fremden Meisters unter die Nase reiben zu lassen. Eilig suchte er die Flcuht nach vorn: "Natürlich kann ich Euch ein Blasrohr machen. Natürlich ein besseres, als ihr je gesehen habt." elpede lächelte. "Was verlangt Ihr dafür?" "Das sehen wir dann, wenn es fertig ist. Etwas Zeit müsst Ihr mir schon geben. Ich habe mit diesem jungen Mann hier noch etwas zu erledigen, dann fertige ich Euch Eure verflixte Waffe."

elpede schien den Glasmacher vorsichtshalber festnageln zu wollen, denn er streckte Horaxedus augenblicklich die Hand entgegen. "Dann ist es also abgemacht." Der Magier schlug ein. "Jaja."

Schweigend nahmen die beiden Stabkämpfer die Reste Ihrer Mahlzeit zu sich. Der Novize konnte sich dabei ein leises Grinsen nicht verkneifen. Horaxedus hatte sich von dem Fremden übertölpeln lassen. Sicher interessant, zu erfehren, wie die Sache mit dem Blasrohr ausginge. Doch bevor er darüber länger sinnieren konnte, erhob sich der Schwarzmagier bereits von seinem Platz und nickte seinem neuen Auftraggeber zum Gruße zu: "Also dann gehabt Euch wohl." "Ihr auch." schmunzelte der Fremde zufrieden. Der Stabkampfschüler verabschiedete sich ebenfalls und folgte seinem Gefährten hinaus aus dem Refektorium.
"Legt Euch etwas zur Ruhe." lächelte Horaxedus seinem Begleiter zu. "Wir treffen uns danach draußen auf der Übungswiese zum Kampf. Gute Nacht." "Gute Nacht."


14.03.2004 02:36#41
Dûhn Mit einem letzten Keuchen wirbelte die, im Mondlicht matt leuchtende, Klinge des Riesen wieder in die schwere Rückenscheide aus altem Leder. Die geschundene, uralte Lederrüstung knarrte unter der neuerlichen Belastung als sich Dûhn ins feuchte Gras vor dem Kastellberg sinken ließ.

Ein kleiner Flecken grüns inmitten der steinigen, in der Finsterniss bläulich schlummernden Berglandschaft diente dem erschöpften Hühnen als Ruheplatz und Ort der Reflexion.
Als er spürte wie das Gras zwischen seinen Fingern hindurchfegte blitzten Bilder einer anderen Berglandschaft vor seinem geistigen Auge auf.
Eine wilde, schöne Landschaft. Bedeckt von Steinplatten und an der Küste gelegen, waren die Klippen der Búrren lange Zeit seine Heimat gewesen. Eine felsige Wüste, nur unterbrochen von vereinzelten Flicken grünen Bewuchses, der zumeist aus Disteln und Flechten bestand. Weit unten, am steinigen Ufer, ruhte das Heimatdorf des Riesen. Gezimmert aus Treibgut und altem, knorrigen Holz, waren die Dächer der Hütten mit Reisig und Schiefer gedeckt. Das Geschrei der Möven und der Geruch frisch gefangenen Fisches lagen über der Szenerie, die von den urigen und doch, auf eine seltsame Art und Weise, aufrichtig aussehenden Einwohnern vervollständigt wurde.
Kinder spielten mit einem Hund dessen Schulterhöhe wohl die meisten Ponys in Verlegenheit gebracht hätten; rauhes Männergelächter und der heitere Klang einer Gruppe schwatzender Weibsbilder hätten die Sinne eines zufälligen Betrachters in ihren Bann gezogen.

Das Leben im dorf war hart aber gerecht. Die Natur nahm sich in regelmäßigen Abständen was ihr zustand und holte sich ihr Treibgut wieder zurück. Doch was verging, konnte im selben Moment an anderer Stelle wieder erblühen; die Bewohner des Dorfes ließen sich von keinem Sturm, keiner Flut und keinem Banditenüberfall abschrecken. Der einzelne Mann mochte sein Leben geben, doch der Clán bestand.
Bis die Orks kamen.

Dûhns Hand war bereits um den Griff seines ausgestrecktes Schwertes geballt als er von seinem kurzen Schlumer eaufschreckte und wieder in die Realität zurückfand. Der Mond schien ihn in volkommener Stille durch die Wolkendecke hindurch zu beobachten. Die Baumkronen der kahlen Bäume wiegten sich rhytmisch im, immer stärker werdenden, Wind.
Der Reise stieß seinen angehaltenen Atem aus und seufzte schwer. Das Schwert fuhr, wie in Zeitlupe, wieder zurück in die Rückenscheide.

Der Blick über das Tal war von leichtem Nebel getrübt, doch vermeinte der Koloss in weiter Ferne die Lichter Khorinis ausmachen zu können. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn als er seinen Blick länger auf dem Fleck ruhen ließ, doch verflog es genauso schnell wie es den stämmigen Schwarzmagier überkam. Ein Blick in Richtung der alten Bergfestung ließ ein dünnes Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.

Vielleicht war meine Entscheidung falsch...vielleicht war sie richtig. Ein guter Mensch sieht auch in einem felsigen, beschwerlichen Weg den Pfad, der ihn am Ende nach hause bringen wird.

Während er den Bergpfad zurück zum Kastell emporstieg, fühlte er, wie ein leichtes Kitzeln seinen Arm hinab wanderte und schließlich in seiner Hand zur Ruhe kam.
Erstaunt schaute er die kleine Kakerlake an, welche in seiner geöffneten Hand ruhte und leicht mit ihren Fühlern zuckte.

"Wo kommst du denn her, hm?"
Das Insekt krabbelte auf seinen Handrücken und machte Anstalten wieder in seinem Mantel zu verschwinden, als der Riese es, ganz sachte, mit zwei Fingern aufnahm und weder zurück in seine Hand legte.
"Wie bist du überhaupt da rein gekommen?" murmelte Dûhn und strich sanft mit einem seiner schwieligen Finger über das braune Chitin des Rückenpanzers. Die Kakerlake zuckte ein weiteres Mal mit ihren langen Fühlen, ließ die Prozedur aber sonst über sich ergehen. Nachdem der Hühne seiner Hand zurückzog drehte sich das Insekt einmal im Kreis und schoß dann blitzschnell wieder in den weiten Ärmel des Magiermantels.

"Na, wenn du meinst..." grollte die tiefe Stimme des Riesen, der ,nun unbeschwert lächeld, seinen Weg zum Kastell fortsetzte.



14.03.2004 13:30#42
Ion Storm Geschwind machte sich Sebastian auf den Weg in sein Zimmer. Nur noch mit sehr viel Mühe konnte er seine Augen aufbehalten, schließlich war er nun schon mehr als vierundzwanzig Stunden am Stück wach. Knackend öffnete sich seine Zimmertür und er schwebte förmlich in sein Bett hinein, ohne sich vorher seiner Kleidung zu entledigen. Genauso schnell wie er lag, war er auch schon in Jenseits der normalen Welt. Der Schlaf meinte es gut mit ihm, keine, wie so öfteren Alpträume plagten ihn und so wachte er gemütlich um die Mittagszeit auf. Die Sonne stand hoch am Himmel und eine frische Brise der Bergluft hauchte ihm ins Gesicht, als er aus seinem kleinen Fenster sah. Die Aussicht war herrlich, wie ein groß Panoramagemälde. Doch jetzt, beim näheren hinsehen vernahm der Novize mehrere kleine Rauchschwaden am Horizont. >>Dort hinten müsste doch die Stadt Khorinis liegen, oder irre ich mich da?<<, sprach er langsam und mit fast düstere Stimme zu sich selbst. >>Mhh, merkwürdig, das scheinen mir kein normaler Rauch zu sein, wie als hätte etwas gebrannt, was nun soeben gelöscht worden war.<< Etwas irritiert schüttelte Sebastian den Kopf und versuchte nicht weiter nachzudenken, über seine Beobachtungen.
Schließlich ging er in das Refektorium, um sich vor seinem großen Kampf noch einmal so richtig zu stärken. So sparte er nicht mit seinen Gedanken, als ein Dämon an seinen Tisch heran geschwebt kam. Minuten später war auch schon der Tisch voll bedeckt mit den köstlichsten Dingen, die man sich nur vorstellen konnte. Gut gelaunt verspeiste er von frisch gebackenem Brot, über zarte Schafswurst bis hin zu Eiern sowie frischer Milch, bis er schließlich gesättigt war. >>Immer wieder eine Köstlichkeit hier zu Speisen!<<, bedachte der junge Novize.
Auf dem Innenhof angelangt, machte er noch einige Streckübungen, um sich schon vorher aufzuwärmen. Er konnte es kaum noch erwarten ein weiteres Mal gegen seinen Meister anzutreten – Ob er wieder Versagen würde? Er hoffte es inständig nicht und so ließ er den Gedanken seinem Gehirn verblassen.
Mit festen Schritten und seinem Kampfstab auf dem Rücken stolzierte er durch das große schwarze Tor. Die belanglosen Kommentare der Wächter schallten nicht zu ihm herüber. Schon aus der Ferne sah er seinen Meiste im Schneidersitz auf der großen Wiese sitzen. Mit schnellen, aber doch bedächtigen Schritten näherte sich der Gläubige Innos dem Schwarzmagier. >>Schönen Tag, der Meister!<<, begrüßte ihn Sebastian Ausständig. >>Hallo, Sebastian. Um nicht lange drum herum zu reden, bist du bereit für den Kampf?<<, gab Horaxedus wieder. Der Novize nickte verständlich und zog seinen Kampfstab aus seiner Schiene. Mit einem Satz war auch sein gegenüber aufgesprungen und hatte gleichsam seinen Holzstab gezogen. Beide wirbelten mit künstlerischer Führung ihre Waffe und ehe man sich versah, entbrannte auch schon das Kampfgeschehen. Beide Kämpfer rannten aufeinander los. Eine Stoßattacke von Sebastian, die der Meister geschickt ausgewichen war, machte den Beginn. Eine schnelle Drehung Von Horaxedus folgte um Sebastian von hinten zu attackieren, missling aber durch einen seitlichen Hieb von ihm, worauf er gleich den Schwung nahm für den Gegenangriff. Mit hochgehobenen Stab, führte er ihn mit Rassender Geschwindigkeit schräg hinab. Der Mentor blockte ab. Gleichzeitig holten beide wieder aus, was einer Verkantung zur Folge hatte. Beide Drückten inständig dagegen, bis Sebastian sich seitlich abwendete und sein Gegenüber ein paar Schritte hervorstolperte. Schnell streifte ihm der Novize mit seinem Stab hinterher, doch Misslang ihm der Versucht. Mit einer geschickten Rolle des Magiers, verfehlte Sebastian seinen Gegner. Doch ließ er sich nicht beirren. Sofort war er wieder bereit, was auch außerordentlich wichtig war, den sein Meister kam mit niedrig gehaltenem Stab auf ihn zu. Der Bruder machte einen Satz zurück, gerade als der Zuxler seine Waffe mit einem Ruck in die Luft strecke. Sofort folgte eine Stoßattacke von dem Innloser, welche knapp an dem Körper des anderen vorbeistreifte.
Beide machten einen Satz nach hinten und sahen sich tief in die Augen. Der Magier sowie der Novize liefen auf dem Radius eines Kreises mit gleichem Schritt. Die Kontrahenten atmeten schwer und Schweiß auf ihrer Stirn sah man immer deutlicher.



14.03.2004 13:53#43
Aeryn …und das Raubtier sprang….


In einer fließenden Bewegung stand Aeryn aus und trat aus dem Schatten, so daß Burath sie gänzlich sehen konnte. Nichts an ihrer Haltung erinnerte mehr an die Frau, die dort eben entspannt im Schatten gesessen hatte. Seine letzten Worte waren wie Stroh für ihr inneres Feuer gewesen, welches sie so sehr versucht hatte unter Kontrolle zu halten. Doch ein Tropfen… und das volle Faß lief über.
…ein Bogen dessen Sehne riß…

Die Stimme der Kriegerin war heiß, voller Emotion und aufgebrachter Energie. Burath´s Provokation spielte mit ihrer Schmach, dem verlorenen Duell gegen Tuan.

Aeryn kam nie in den Sinn, daß es vielleicht für Tuan keine Heldentat gewesen war einen unterlegenden Gegner zur Strecke zu bringen, sondern sie sah nur ihr Versagen, spürte ihren Schmerz. Die Narbe fing an zu pochen, als sie einen Schritt auf Burath zutrat.

„Hab ihr mir nur geholfen um mich nun zu verspotten?“

Ein Funke sprang aus ihren Augen, wirbelte wild umher.

„Mein Schwert!“

Die Kriegerin streckte fordernd die Hand aus, bereit den kalten Stahl des Griffs zu umfassen.

…zwei mächtige Tatzen landeten auf seiner Brust, die Krallen durchbohrten das Hemd, färben sich augenblicklich rot…



14.03.2004 14:18#44
HoraXeduS Ein leises Lüftchen wehte vor das Kastell und erfasste sogleich den heißen Atem der beiden Männer, die im Begriff waren, weiterhin mit Langhölzern aufeinander einzuschlagen. Horaxedus taxierte den Blick seines Gegenübers. Dieser unternahm seinerseits den Versuch, die nächste Aktion des Schwarzmagiers an dessen Blick und Bewegungen abzuleiten.

Schließlich wurde es Sebastian zu bunt. Er war hier, um zu kämpfen, und nicht um sich auszuruhen. Ein kurzer Schritt zur Seite, ein energischer Schlag gegen die Flanke des Gegners und Horaxedus konnte soeben noch seine Waffe schützend an die Seite bringen. Leider rutschte der Stab des Schülers ihm dabei derart unglücklich über das Holz, dass die rechte Hand des Magier hart getroffen wurde. Augenblicklich löste sich der Griff derselben vom Stab und der Magier hielt dseine Waffe nun nur noch in einer Hand. Während er die Rechte schüttelte, um die schmerzhafte Taubheit loszuwerden, blickte er weiterhin konzentriert auf Sebastian.

Der Novize wirkte fast erschrocken über die unverhoffte Wirkung seines Schlages, besann sich angesichts des finsteren Blickes seines Kampfpartners, dass es nun an der Zeit war, nachzusetzen. Etwas ausholend, führte er schnelle Schläge zur rechten Schulter und Hüfte des Schwarzmagiers, der die Angriffe indes einhändig parieren konnte. Doch aus dieser Defensive heraus hatte Horaxedus nun offensichtlich schlechte Karten.



14.03.2004 14:50#45
Ion Storm Das Kampfgefecht war wieder in vollen Gange. Die rechte, nun geschwächte Körperhälfte Horaxeus’ machte es Sebastian um einiges leichter seinen Meister zu attackieren. Nur noch mit höchster Not konnte dieser die harten Schläge des Schülers abblocken oder zurückfordern. Immer wieder konzentrierte der Novize seine gesamte Kraft des Stabes auf die Hüfte oder Schulter und so kam es, das der Mentor immer weiter zurück gedrängt wurde. Er ließ ihm keine Verschnaufpause, immer wieder schlug er mit mächtigen Hieben auf sein Gegenüber ein.
Der Kampf wurde immer schneller und härte, Sebastian war gerade von einem Konters seines Meisters zurückgewichen, nahm aber gleich wieder den Kampf durch einen eleganten Sprung zu seinem Kontrahenten auf. Mit letzter Kraft konnte er diesen abwehren Sofort holte der Novize aus den Restschwung, den er noch hatte aus, um einen erneuten Angriff, auf Schulterhöhe des Meisters, zu starten. Blitzschnell duckte sich dieser aber und zog mit einem gekonnten Schlag die Füße des Gläubigen weg. Sebastian stürzte sofort in das Gras, sein Stab glitt ihm dabei aus der Hand. Ein pochender Schmerz machte sich in seinem Bein Breit, aber er lies es sich nicht anmerken. Er sah nur seinen Meister an, der seinen Kampfstab auf ihn gerichtet hatte.



14.03.2004 15:11#46
HoraXeduS Das Ende seines Kampfstabes auf dem Hals des Novizen abgelegt, schaute Horaxedus diesem in die Augen. Weder Furcht noch Hass blitzten daraus hervor. Der Magier zog die Waffe empor und legte sie im Gras ab, um Sebastian die linke Hand reichen zu können. Augenblicklich zog sich der Schüler daran empor.
"Alles in Ordnung?" fragte Horaxedus. "Ja, geht schon. Und bei Dir?" "Schon in Ordnung."

Die beiden Männer reckten ihre Knochen und säuberten Ihre Waffen von Erde und Grashalmen. Als sie sich in aller Ruhe wieder gesammelt hatten, begaben sie sich auf den kurzen Rückweg ins Kastell.

"Klingt gut", murmelte Horaxedus leise vor sich hin. "Was?"
"Stabkämpfer Sebastian."



14.03.2004 19:42#47
elpede Amüsiert hatte elpede dem Schwarzmagier nachgeschaut, als dieser das Refektorium verlassen hatte. In seinem Eifer hatte dieser das Versprechen abgegeben, ein besseres Blasrohr anzufertigen, als der Wolfszüchter es je gesehen hatte. Der Schwarzmagier wusste nun aber zweierlei Dinge nicht : Zum einen war blutfeuer die einzige Person auf der Insel, die überhaupt solche Waffen besaß, und zum anderen wusste sie nicht, wie diese Waffen hergestellt worden waren, denn ihre hatte sie gefunden.

Doch Horaxedus würde sich sicher die allergrößte Mühe geben, da war elpede sich sicher. Schließlich würde er die Schmach, ein Versprechen nicht halten zu können, nicht auf sich sitzen lassen, so schätzte der Wolfszüchter den Schwarzmagier ein. Andererseits konnte elpede überhaupt froh sein, jemanden gefunden zu haben, der mit der Glasherstellung vertraut war, denn diese Leute waren selbst auf dem Festland rar gesäht. So war Horaxedus vermutlich der einzige Glasmacher auf dieser Insel.

elpede war gespannt, was dabei herauskommen würde, doch im Moment hatte er noch andere Dinge zu tun. Er wollte die Gelegenheit nutzen, und die Bibliothek aufsuchen, wenn er schon einmal hier war. Seit er Dumaks Hund in der Taverne auf dem Hof gesehen hatte, hatte sich eine Idee in seinem Kopf gebildet, die sich nun langsam festigen wollte. Doch dazu war es nötig, ein paar Informationen einzuholen, um seine Theorie, die er sich zurechtgelegt hatte, zu bestätigen.
So begab sich elpede in die Bibliothek und ließ alle Bücher aus den Regalen erscheinen, die irgendetwas mit Wölfen, Hunden, deren Zucht und Haltung, deren Erziehung zu tun hatten.

Die arbeitete er durch. Seite für Seite, Buch für Buch, Stunde um Stunde verging. Es wurde Morgen, und es wurde wieder Abend, Nacht, und wieder Morgen.
Am Abend schließlich klappte elpede das letzte Buch zu. Er hatte alles gelesen, was er finden konnte und viel mehr erfahren, als er zu wissen glaubte. Er fühlte sich bereit, sein Vorhaben umzusetzen. Es blieb nur eine allerletzte Frage offen :

Wo, bei Beliar, sollte er hier Hunde herbekommen ?

Doch auch dieses Problem würde sich sicher lösen, die Tatsache, dass Dumak einen besaß, ließ ihn hoffen, dass er hier irgendwo auf der Insel noch welche finden konnte. Wo hatte Dumak seinen Hund noch gleich aufgegabelt ? Irgendwo in Drakia ? Nun, dann würde elpede dort hinreisen, und sich einmal umschauen, vielleicht gab es in der Siedlung ja welche. Bei seinem letzten Besuch dort hatte er wegen des harten Trainings nicht darauf geachtet.

elpede verließ die Bibliothek und begab sich zurück ins Refektorium. Flüchtig schaute er sich um, konnte Ceyx aber nirgendwo entdecken ? Himmel hilf´, war der etwa immer noch ? ..

Er war es. elpede fand ihn auf dem Hof, munter plaudernd mit der Esche, dazu ein Kartenblatt in der Hand und ein Dämon ihm gegebenüber, der offenbar mitspielte. Ob freiwillig, oder weil die Hohepriesterin es ihm befohlen hatte, ließ sich nur erraten, denn die Fratze des Dämonen war emotionslos. Freude, Ärger oder ähnliches konnten diese Wesen offenbar nicht ausdrücken oder gar empfinden.
elpede lehnte die Einladung des Söldners, sich am Spiel zu beteiligen, dankend ab, auch wenn der ihm versicherte, dass er Recht gehabt habe, was die Esche beträfe. Sie verlöre ständig und beklage sich deshalb bei ihm, aber er könne ja nichts dafür, dass sie das Spiel nicht beherrsche.

Wo war die Hohepriesterin, wenn man sie mal brauchte ? Wenigstens war Ceyx zwischezeitlich nicht auf die Idee gekommen, er könne fliegen, denn die Klippe an der offenen seite des Hofes fiel ziemlich steil ab und war tief genug, um dem Tod in die Arme zu springen.

elpede ließ den Söldner zurück und begab sich wieder ins Refektorium. Er hatte Hunger, und außerdem erwartete er die Hohepriesterin dort irgendwann im Laufe des Abends zu treffen, schließlich hatte sie gesagt, dass sie sich Ceyx noch einmal ansehen wollte.

So nahm er Platz, und bald schon war er satt.



14.03.2004 21:26#48
Ceyx Ceyx lag da im kühlen Gras. Nachtwind strich um ihn herum, brachte die Blätter der nahegelegenen Esche zum Rascheln. Seine Augen waren geschlossen, wie so oft in letzter Zeit, wenn er dagelegen war, und die Stille gesucht hatte. Doch dieses Mal lag er einfach da, mit geschlossenen Augen, und genoss den Luxus, das Rascheln der Blätter hören zu können.
Langsam öffnete er seine Augen. Sterne...

Sterne...

Sie standen da, über seinem Kopf. Er streckte seine linke Hand aus, versuchte einen zu greifen, zu umfassen, doch es gelang ihm nicht. Ein Schauer lief über seinen Rücken, doch es lag nicht an der Kälte. Langsam sank seine Hand wieder zu Boden und er schloss wieder die Augen. Die Sterne standen immer noch da vor seinem geistigen Auge, doch waren sie nur ein Schimmer der Wirklichkeit. Nur eine Erinnerung...

Nur eine Erinnerung...

Eine Erinnerung, die niemals der Wirklichkeit gerecht werden konnte. Genau so, wie die Wirklichkeit niemals dem gerecht werden konnte, wofür sie stand.
Ein Rascheln neben ihm im Gras lies Ceyx aufhorchen. Er stützte sich halb hoch und sah den Dämon an, den Meditate ihm als Schutz gegeben hatte. Als Schutz vor sich selber sozusagen.
"Gehen wir rein..."



14.03.2004 22:17#49
Bloodflowers Der Bandit träumte einen wunderbaren Traum:

Auf einer Frühlingswiese lag Bloody mit geschlossenen Augen, summte vor sich hin und kratzte sich genüßlich im Schritt. Die Blumen zwitscherten und die Vögel versprühten einen Duft das es eine Wonne war ihnen zuzuhören. Auf einmal erschien eine Fee aus einer Blumenblüte und rief:
"Du hast drei Wünsche frei!"

Zuerst verstand Bloody nicht was diese Fee von ihm wollte.
"Warum denn das?" - "Ähm... na weil, weil ich eine Wunschfee bin." - "Ja aber du musst doch irgend einen Grund haben warum du mir drei Wünsche erfüllen willst? Bin ich so wunderbar, so einzigartig, so goldig das du gerade mir drei Wünsche erfüllen willst? Sag schon!" - "Nein also, ich hatte grad nichts zu tun und da dachte ich mir..." - "Was? Du hattest gerade nichts zu tun? Es gibt soviele Menschen die Hilfe benötigen und du hast nichts zu tun? Entweder willst du mich veralbern oder du bist als Wunschfee eine Versagerin." - "...*schnief*..."
Sowas war der Fee sicher zum ersten Male passiert, jedenfalls weinte sie jetzt bitterlich. Dem Banditen tat es leid und er nahm die winzig kleine Fee auf seine Handfläche, hielt sie nah an sein Gesicht und flüsterte:
"Sei nicht traurig... helf lieber anderen!"
Die Fee hatte ihr Gesicht in ihre kleinen Hände vergraben und schaute daraufhin auf:
"Und du putz dir lieber die Zähne!" meinte sie trotzig.
"Pass mal auf, ich brauch nur die Hand zu schliessen und schon bist du Feenpüree!" Bloody war ärgerlich.
Das kleine Feenwesen streckte die Zunge raus und rief:
"Deine Ratschläge sind scheisse, wünsch dir jetzt was damit ich endlich abhaun kann!"
"Ja aber was denn?"
"Das musst du schon selbst wissen, übrigens... du hast nur noch einen Wunsch frei, dich mag ich nicht und hab's mir anders überlegt. Drei sind zuviel, einen muss ich machen weil ich dich ja aufgesucht hab, mehr nich!""Du miese kleine..." Bloody war drauf und dran die Fee zu zerquetschen, doch dann besann er sich. Er könnte mit nur einem einzigen Wunsch den Hunger in der Welt stillen. Mit nur einem Wunsch den Weltfrieden sichern. Sich unermeßlich reich wünschen. Oder eine Mettwurststulle herbei zaubern. Oder Schmok's Mini-Tanga auf den er so scharf war(der mit den schönen Paletten). Oder...
"Ich wünsche das es jeden Tag zwischen zwanzig Grad warm ist!""Zwischen zwanzig Grad?"
"Ja, zwischen zwanzig Grad!" ...

Bloody erwachte und schüttelte sich, so einen Traum hatte er ja noch nie gehabt. Na ok einmal schon, damals war er aber noch jung und blöd gewesen und hatte sich dreimal tausend Goldstücke gewünscht. Auf die wartete er bis heute.
Nachdem sich der Lee angekleidet hatte, wanderte er im Kastell umher und rief:"Blutfeuer? Blutfeuer? Wo bist du?" ...



14.03.2004 22:31#50
HoraXeduS Sebastian und Horaxedus hatten noch kurz miteinander besprochen, dass sie ihr gemeinsames Stabkampftraining bald fortführen wollten, dann trennten sich ihre Wege. Horaxedus hatte sich auf sein Zimmer begeben, um sich ein paar Stunden zur Ruhe zu legen. Doch zum Schlafen fand er nicht die wirkliche Ruhe. Die Aufgabe dieses Fremden aus dem Refektorium bereitete ihm Kopfzerbrechen. Ein Blasrohr aus Glas. Selbst wenn ihm so etwas gelingen sollte, musste dieses Werkstück so fest sein, dass es nicht beim kleinsten Wackler zerbarst.

Und so wälzte sich der Glasmacher nachdenklich in seinen Federn, an Schlaf war nicht zu denken. Schließlich gab er auf. "Na dann eben nicht." brummte der Magier, der insgeheim sowieso keine wirkliche Lust zum Träumen hatte. Dann sprang er aus dem Bett, warf sich seine Robe über und griff nach Bündel und Kampfstab. Dann ging es aus dem Zimmer hinaus, Rückwärts den Korridor hinunter, bis ins Erdgeschoss und schließlich in die Küche. Hier ließ sich der Schwarzmagier sein krimskramsgefülltes Bündel mit Nahrung auspolstern.
Alsbald war der Magier aufbruchbereit und brach also auf.
Wohin? Dahin wo es Sumpfkraut gibt, natürlich!



14.03.2004 22:40#51
meditate meditate saß wieder in ihrem labor. der dämon hatte ihr berichtet, dass der patient noch immer in ziemlich kritischem zustand war. obwohl wohl gehör und sonstige einfache sinne funktionieren würden. nur den kopf hätte es wohl etwas verrührt.

"na dann such ich ihn mal. ist er gefährlich?"

der dämon meinte, dass das schon sein könne, er würde sich aber in der nähe aufhalten und die hüterin beschützen.



14.03.2004 22:43#52
blutfeuer so ein mist, sie war wieder mal viel zu lange draußen gewesen. jetzt war ihr kalt und eigentlich nach einem heißen getränk.

aber kaum hatte sie das kastell betreten, schallte es von allen wänden "blutfeuer".

ihr namensverwandter hatte offensichtlich sehnsucht nach seiner amazone.
blutfeuer übergab dem stallmeister-dämonen wieder ihren wuschel und zog schon beim herabspringen von dessen rücken die stiefel aus.

auf socken lief sie ins refektorium, denn bloody kannte ganz sicher nicht die bibliothek des kastells. kannte er überhaupt einen anderen raum als die nie leer getrunkene theke des refektoriums.



14.03.2004 22:48#53
Bloodflowers "Die iss bestimmt wieder Blumen pflücken!" meinte er und schlenderte weiter durch das Kastell. Doch plötzlich erspähte er sie, sie betrat das Refektorium, barfuß!
"Jetzt ist sie vollends durch gedreht." flüsterte er leise, nicht das ein Dämon das noch mitbekam. Dann folgte er ihr hinein in den Speisesaal."Da bist du ja, ich wollte mich nur noch von dir verabschieden, ich breche heute noch auf. Muss zurück zum Hof, dringende Geschäfte erwarten mich dort!" was denn nur für Geschäfte? Kampftrinken?

"Begleitest du mich noch zur Tür?" ...



14.03.2004 22:55#54
blutfeuer "auweia, du willst wirklich wieder los? nicht dass du ärger bekommst. immerhin hast du mir geholfen, meinen schutzritter yenai zu befreien.
also wirklich, wenn du in not bist, dann schick ne pn an mich und ich sammle alle schwarzmagier ein, dass sie dich raushaun.

lee wird ja nicht so sein, aber gorr ist ganz schrecklich in seinem zorn."
blutfeuer legte ihre arme um ihren freund und drückte ihm einen fetten kuss auf die stirn.

"und denk immer daran, blutfeuer ist watching you. und noch was - wenn du hunger hast, hier gibts immer was und wenn du einen beschützer brauchst, ich bin immer für dich da."

dann drehte sie sich um und schlenderte weiter ins refektorium. sie warf dem banditen noch einen kuss zu und dann ließ sie die tür hinter sich ins schloss fallen. immerhin sollte man den abschiedsschmerz mannhaft ertragen.
"hallo, saalrunde an alle. wir trinken auf bloody und seinen heldenhaften tod in den armen der söldner."



14.03.2004 23:00#55
Bloodflowers Nein also so wollte er die Amazone nicht davon kommen lassen, nicht ohne einen ordentlichen Abschied, ein wenig frotzeln und so musste schon drin sein. Zielstrebig marschierte der Bandit zum Refektorium und spähte hinein."Hallo ich bin's nochmal! Willst du mich nicht wenigstens bis in die Einganshalle begleiten, nich das ich mich verlaufe?" ...^^



14.03.2004 23:05#56
blutfeuer "war ja klar. wenn du saalrunde hörst, dann bist du wieder da! nun wollten wir das erbe versaufen und du willst dabei mitmachen. so funktioniert das aber nicht.

nagut, wenn du nicht anders willst, dann bring ich dich bis vor die tür!"
blutfeuer malte sich im kopf schon aus, was die gerippe zu theatralischen abschiedsszenen sagen würden. ihre ganze mühsam errungene souveränität würde baden gehn.

"na dann komm mal, mein schätzchen. soll ich dich heim bringen? du hast doch keine angst vor gespenstern im dunklen, dunklen wald?"



14.03.2004 23:08#57
Bloodflowers "Hm... ja du könntest mich eigentlich auch Heim bringen, aber nur bis zur toten Harpyie, will ja nicht das du mich bluten siehst!" grinste der Bandit und zog die Amazone erstmal mit in die Einganshalle.
"Also was sagst du? Wenn du hier bleiben willst, dann bleib hier, wenn du ein Stück mit kommen willst dann..." er schaute auf Blutfeuers Füße "... dann zieh dir aber Stiefel an!" ...



14.03.2004 23:46#58
blutfeuer "kannst mich ja tragen. oder auf die schulter nehmen."

die amazone hatte inzwischen das gewaltige tor geöffnet und die skelette an den torflügeln waren erschreckt aus dem schlaf gerissen worden.

"he, beruhigt euch, ich tu euch nix."

die amazone drückte ihrem freund noch einmal ein kuss auf die wange.
"ach weißt du was, lauf mal allein, ich bleib hier und winke noch ein bisschen. und eine laterne geb ich dir auch mit. guck mal!"

die amazone entriss einem der skelette das in einem glaskasten gefangene nachtlicht und überreichte es bloody.

"ein licht reicht für meine abgemagerten freunde. die leuchten nachts den verlaufenen und suchenden und fangen sie so für dieses dunkle gemäuer. wo die gäste dann bleiben, weiß natürlich keiner, aber aus irgendwas müssen die küchendämonen ja das essen bereiten."

es war deutlich zu sehen, dass bloody etwas grün wurde.

bevor aber weitere resultate zu sehen waren, gingen die tore wieder zu und trennten die beiden menschlein mit den eng verwandten namen.


14.03.2004 23:57#59
Bloodflowers Menschen verschwanden hier? Einfach so?
"Das hätte mir aber mal jemand sagen können bevor ich dieses Kastell das erste Mal betreten habe! Wär doch schade wenn ich verschwinden würde!""Ja denn du gibst keinen guten Eintopf ab." lachten die Skelette."Jaja, ihr zwei beide, eines schönen Tages da werd ich euch schon nochmal das Maul stopfen!" der Bandit grinste hinterhältig und beschloss das eventuell einmal zu machen. Aber nicht heute, nicht jetzt.

Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Tor und schaufte durch. Nun galt es den schweren Weg zum Hof anzutreten. Den Zorn Lee's und Gorr's zu empfangen."Und nicht zu vergessen die anderen Söldner und den Innos!" erinnerte er sich lachend an die Worte Scipio's und schlenderte los. Er drehte sich nochmal zu den Skeletten um und fragte diese:
"Aber Blutfeuer hat das doch souverän gemeistert oder?" ohne eine Antwort abwartend wanderte er weiter.

Als die Skelette ausser Hörweite waren, drehte er sich abermals um und flüsterte:
"Auf wiedersehen kleine Amazone, und danke für alles!" ...



15.03.2004 09:38#60
Shuya Shuya hatte die Geschehnisse der letzen Tage aufmerksam aber zurückhaltend beobachtet,... Ceyx schien "geheilt" zu sein,... Shuya erhob sich von dem alten Stuhl, der in den letzten Tagen sein Stammplatz geworden war, nahm seine Laute, die gegen den Stuhl gelehnt stand und verliess leichten Schrittes den Raum.Laut hallten seine Schritte im Gang, es war ihm unangenehm, so viel Aufmerksamkeit zu erregen, es war einfach zu laut. Endlich erreichte er das Ende, passierte die Kastelltore und trat hinaus ins Freie, wo er sogleich die Wachen erblickten, die nicht von menschlicher Gestalt waren, dennoch ging Shuya so mit ihnen um, in der Hoffnung, sie würden ihn verstehen.
"Hey, könnt ihr mir einen Gefallen tun? Wenn ein leicht verwirrter Kerl hier auftaucht, könnt ihr ihm sagen, dass ich wieder zurück in den Sumpf aufgebrochen bin?... Danke,... und schöne Grüsse...",
Shuya wanderte den Weg hinab, von hier zum Sumpf war der Marsch kürzer als vom Hofe Onars aus, und mit ein wenig Musik würde sich das alles schnell überstehen lassen. Seine LAute gezogen schreichte er zärtlich über die Saiten, wie lange hatte er schon nicht mehr auf ihr gespielt, sie gar vernachlässigt?Eine Melodie bagann zu erklingen, Shuyas Stimme war leise zu ihr zu vernehmen..."...Der Weg ist weit, doch Schritt für Schritt schwindet auch diese schier unendliche Entfernung zwischen uns.
Wenn man stehen bleibt kommt man nie voran, so laufe ich in der Hoffung, dich irgendwann zu erreichen..."



15.03.2004 17:39#61
Dumak Dumak hingegen blieb noch im Kastell und machte sich daran, seinen Plan einer Schatzsuche zu verwirklichen. Zuerst wühlte er das große Fadenknäuel aus seiner Tasche hervor und ging dann damit in die Eingangshalle des Kastells. Hohe kannelierte Säulen, gestellt auf Marmorsockel und bekrönt von kunstvoll behauenen Kapitellen rahmten den Saal ein. Auf ihnen ruhten dann sowohl die Säulen der höheren Geschosse, als auch Teile des sich in mehreren Etagen staffelnden Gewölbes, das in schwindelerregenden Höhen mit einem Schlußstein seinen Abschluß fand. Die Rippen des Gewölbes schweiften in kühnen Bögen durch den Raum und bildeten eine Art filigranes Spinnennetz, dessen Zwischenräume teilweise durchbrochen waren, um den Blick auf höher liegende Treppen, Säulen und Gewölbeteile freizugeben. Ein seltsamer Bau.
Von dem Schlußstein hing eine laaaange Kette mit einem riesigen Kronleuchter an ihrem Ende herunter. Unter dem Kronleuchter, dessen ungezählten Kerzen sicher jeden Abend von irgendwelchen armen dazu verdonnerten Dämonen angezündet wurden, stand die Statue, in die jeder, der etwas von den Schwarzmagiern begehrte, seine Spende hineinlegen mußte.
Hier angekommen, suchte Dumak den Anfang des Fadens und befestigte ihn mit einem dicken Knoten am hoch erhobenem Zeigefinger der Statue. Wahrscheinlich wollten die Schwarzmagier damit die Besucher ermahnen, auch ja zu spenden. Jedenfalls eignete sich der steinerne Finger der Statue - sie sah haargenau nach dem Prototyp eines leicht verrückten Schwarzmagiers aus - hervorragend dazu, den Faden an ihm festzubinden.
Der Barde schaute sich im Kreis um, wählte einen der Gänge, die von der Eingangshalle in unbekanntes Dunkel führten und stapfte los.»Das wäre ja gelacht, wenn ich jetzt nichts finde.«
Dumak lief einfach nur geradeaus den Gang entlang. Keinerlei Knick oder Biegung unterbrach seinen Marsch. Links und rechts des Barden flammten die Fackeln auf, wenn er in ihre Nähe kam und verloschen wieder, wenn er sie passiert hatte. So befand er sich immer in einem hellen Kreis aus Fackellicht.
Plötzlich schimmerte vor ihm etwas dünnes, helles, daß den Weg quer kreuzte.»Hey, Moment, das sieht ja genauso aus, wie mein Faden?«
War hier etwa schon jemand auf die Idee gekommen, sich mittels Fadennavigation durch das Kastell-Labyrinth zu wühlen? Neugierig zupfte Dumak an dem anderen Faden, der vor ihm gespannt durch die Luft hing und aus einem Gang kam, der links von ihm in seinen Gang mündete und rechts von ihm wieder weiterführte. Oder war es umgekehrt?
Nanu? Gerade, als er an dem Faden gezupft hatte, wurde auch sein Faden von irgendwas ein klein wenig zurückgerissen. Irritiert schaute der Barde zurück und konnte noch im Dämmerlicht die Statue in der Eingangshalle ausmachen, die in gerader Linie weit hinter ihm lag. Wieder zupfte er an dem Faden und wieder wurde sein eigener Faden zurückgezogen.
Er probierte es noch einige Male. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Irgendwas war hier faul. Grübelnd setzte er sich nieder und ließ das Knäuel in seiner Hand zu Boden rollen. Der andere Faden fiel auch auf den Boden.
Hier war eindeutig irgendetwas faul. Dumak sah zur Statue, von der in gerader Linie sein Faden bis zu ihm führte und dann schaute er auf den Faden, der von links nach rechts verlief (oder umgekehrt?).
Das war eindeutig ein Rätsel, über das es nachzudenken galt.


15.03.2004 20:31#62
elpede elpede machte sich auf die Suche nach Ceyx, doch der betrat das Refektotium, als elpede es gerade verlassen wollte. Er sah irgendwie glücklich aus. Nun ja, die Hohepriesterin saß bestimmt schon in ihrem Labor und wartete auf ihn.
"Komm Ceyx, wir besuchen nochmal meditate", sagte elpede, packte den Söldner am Arm und zog ihn mit. Der Dämon folgte ihnen.

In der Eingangshalle trafen sie auf Dumak, der dort nachdenklich am Boden saß und das Ende eines Fadens in der Hand hielt, über den die beiden auch prompt stolperten, weil er so dünn war, dass man nicht sehen konnte, dass er gespannt war.

Gespannt war ? Erst jetzt fiel elpede auf, dass das andere Ende des Fadens an der Statue befestigt war und in dem einen Gang verschwand, und aus dem anderen Gang wieder heraus bei Dumak endete.

"Du musst uns bei Gelegenheit unbedingt verraten, wie du das geschafft hast, Dumak", meinte der Wolfszüchter, denn schließlich hatte das Kastell nur drei Flügel, womit es eigentlich unmöglich war, einmal im Kreis zu laufen, was dem Barden aber offensichtlich gelungen war, denn sonst wäre der Faden ja nicht gepannt. Na ja, eigentlich war er nicht einmal gespannt, elpede war nur so unglücklich hineingelaufen, dass er ihn ein Stück weit hochgezogen hatte, so dass er und Ceyx darüber gestolpert waren.

Aber jetzt war nicht die Zeit, sich Gedanken über Fäden zu machen, denn meditate wartete sicher schon. So machte sich elpede mit Ceyx auf ins Labor. Dumak würde das später sicher schon irgendwie genauer erklären können.



15.03.2004 21:18#63
Dumak »Ja ich verstehs ja auch nicht«, rief der Barde den beiden hinterher und kratzte sich am Kopf. »Der Faden geht in gerader Linie aus meiner Hand zur Statue und trotzdem bewegt sich dieser zweite Faden hier, der aus diesem Gang kommt und in jenem Gang verschwindet, wenn ich an meinem Faden ziehe.«
Aber die beiden hörten das wohl schon nicht mehr. Dumak grübelte immernoch, wie der zweite Faden mit seinem zusammenhängen konnte, wenn sie doch gar keine Berührungspunkte hatten. Langsam kam er zu der Überzeugung, daß es sich um echte Magie handeln mußte.



15.03.2004 21:19#64
Ceyx elpede zog Ceyx durch das Kastell, bis zu der Tür, hinter der sich das Gehirn von Ceyx einstweilen verflüchtigt hatte. Sofern er je eins besitzt hatte.Der Raum hatte sich kaum geändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren, doch Ceyx begrüsste es sehr, dass es dieses Mal nicht schneite. Meditate kam ihnen sofort entgegen erkundete sich, wie es Ceyx ging.
"Ganz gut." meinte dieser.
Meditate sah zu elpede. "Er scheint ja wieder zu hören und sehen kann er auch. Soweit so gut."
elpede pflichtete ihr bei, gab aber zu bedenken, dass Ceyx den ganzen, letzten Abend mit einer Esche Karten gespielt hatte. Ja, das schien wirklich bedenklich."Und was hast du heute gemacht?" fragte sie, nun an Ceyx gewandt."Nicht viel." meinte dieser. "Ich war ein wenig draussen, da hat mich ein Maiglöckchen in ein Gespräch verwickelt. Es war verwirrend. Erstens labbern diese Dinger so extrem schnell und dann noch ziemlich konfus. Die Blume wollte mich die ganze Zeit dazu bringen zu sagen, dass ich weiss, dass ich nichts weiss. Aber so gesehen, wenn man weiss, dass man nichts weiss, weiss man doch, dass man nichts weiss und kann somit nichts wissen."
Er zuckte mit den Achseln und fing dann interessiert das Labor zu mustern, während elpede und meditate sich berieten.
Nicht nichts wissen... verbesserte er sich in Gedanken. Jetzt hatte er die Geschichte noch falsch erzähl. Die würden ihn sicher für verrückt halten...


15.03.2004 22:11#65
meditate "das ist doch wunderbar. sag mal elpede, warum soll ich ihm die wundervolle fähigkeit nehmen, mit blumen sprechen zu können? ich beneide ihn darum.
sag mal ceyx, hast du auch schon mal mit kleeblättern gesprochen? besonders mit vierblättrigen? was sagen die denn so?

und spricht salat, wenn man ihn im refektorium auf dem teller hat?"
meditate war ganz entzückt und stützte ihr kinn auf die hand. ganz verzückt sah sie den lee an und beneidete ihn offensichtlich um diese gabe.


15.03.2004 22:26#66
Ceyx "Mit Kleeblättern? Ja, allerdings solltest du auch wirklich nur mit vierblätrigen reden. Alle anderen, die mit drei Blättern, sind so nervös, so aufgedreht. Wirklich keine angenehme Gesprächspartner. Im Gegensatz dazu die vierblättrigen. Sie sind so ruhig und so gefasst. Und so lebensfreudig. Morgens schon, wenn die Sonne aufgeht, singen sie ein Liedchen und Abends, wenn es nacht wird hören sie dann erst auf zu singen und schlafen auf der Stelle ein.""Wirklich? Was für ein Lied?" Meditate schien überraus interessiert zu sein.Ceyx überlegte einen Moment. Es ging etwa so. Ceyx stand auf und fing an zu singen.
"Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein..."
Meditate brachte ihn mit einer schnellen Geste zum Schweigen, wohl auch, weil der Dämon neben ihr bedrohlich angefangen hatte zu Murren, als Ceyx zum Singen angelegt hatte.
"Und Salat?" Ceyx fuhr unbeirrt fort. "Er spricht nicht wirklich. Er wimmert nur so vor sich hin, wenn er auf dem Teller liegt. Ist auch verständlich. Ich meine, wir würde auch nicht mehr viel sagen, wenn wir auseinandergerissen worden wären, oder?"



15.03.2004 22:36#67
meditate "sag mal, bist du sicher, dass du wieder auf den hof zurück willst? so einen wie dich könnten wir hier gut gebrauchen. ich biete dir an, hier im kastell zu wohnen und gärtner zu werden. das würde unserer esche gut bekommen und auch dem etwas löchrigen rasen.

weißt du, da trainieren immer stabkämpfer, die reißen da immer löcher rein. wenn die wüßten, wie der rasen sich fühlt, ich denke mal, der schreit vor wut.
also mal ehrlich, bleib einfach bei uns. die sprache der pflanzen ist auch magie und eine sehr schöne muss ich sagen."

meditate drehte sich zu elpede um und meinte dann mit etwas hochmütiger mine:
"du solltest allein zurück kehren. du weißt ja nicht, mit welch wundervoller gabe dein freund hier ausgestattet wurde. hoffen wir mal gemeinsam, dass er sie auch auf dauer behalten kann."

meditate legte ceyx ihren arm auf die schulter und meinte

"komm mit mit mir. ich hab in meinem heilerlabor noch einige pflänzchen auf dem fensterbrett. mal sehn, was die sagen."



16.03.2004 08:36#68
elpede "Nein."

meditate blieb stehen und drehte sich um. Ihr eben noch hochmütiger Gesichtsausdruck wich einem verärgerten. Offenbar wagte es normalerweise niemand, ihr zu widersprechen. Aber elpede ließ sich nicht einfach abspeisen und für dumm verkaufen. Wenn meditate einen Gärtner brauchte, sollte sie gefälligst eine Stellenauschreibung in die Khorinis Times setzen, so wie alle anderen auch. Den Söldner jedenfalls hatte elpede nicht hierher geschleppt, damit der in Zukunft Blumen goß.

"Ceyx, du solltest ablehnen. Mit deiner Pflanzenallergie wirst du es hier nicht weit bringen."

Ceyx sah den Wolfszüchter ungläubig an. Pflanzenallergie ?

elpede lächelte.

"Aber wie du meinst, Ceyx. Was soll ich dem General sagen ? Am besten, dass du unter die Hobbygärtner gegangen bist. Er wird das sicher verstehen. Oh - deine Rüstung ziehst aber noch aus, ja ? Ich bin mir sicher, die Hohepriesterin hat etwas angemesseneres für dich. Ich nehme die Rüstung dann mit. Deine Waffen übrigens auch - du bekommst ja sicher eine Harke, gell meditate ?"
Ja, das war sicher eine praktische Lösung. Die Rüstung, die Ceyx da trug, würde dem Wolfszüchter sicher ausgezeichnet stehen, und die Waffen würde er einfach verkaufen.

"Ich werde deiner Freundin dann bestellen, dass du Gärtner geworden bist. Bestimmt hat sie Verständnis dafür. Falls nicht - na ja, nimmst dir halt einen Salatkopf."

elpede drehte sich um und ging zur Tür.

"Ich wünsche dir noch ein schönes Leben, Ceyx. Ach so - ehe ich es vergesse - das Sumpfkraut, das ich für dich aufgehoben habe.. hm, am besten, ich rauche es jetzt selbst. Man sieht sich."

elpede öffnete die Tür, bereit, zu gehen, aber er hoffte, dass sein Plan aufgehen würde. Wenn nicht - na ja, was sollte das schon, dann würde er eben Ceyx´ Platz bei den Söldnern einnehmen.



16.03.2004 12:26#69
meditate die magierin kroch auf dem hof zwischen den pflanzungen herum auf der suche nach den ersten spuren des frühlings.

"ich hab sie im vorigen jahr hier gesehn, irgendwo zwischen den büschen. sie waren klein und weiß. aaaahhh, na bitte, wusste ich es doch. sie sind nur noch nicht aufgegangen. siehst du die knospen? das sind gänseblümchen.
kannst du die auch verstehen, wenn sie den mund noch zu haben? der ist doch zu, wenn die knospen geschlossen sind oder?"

meditate winkte den zukünftigen gärtner zu sich herunter.

"halt doch mal dein ohr ganz dicht ran. vielleicht kannst du ja was verstehen. aber pass auf, da sind ameisen, die sind hungrig. sind wohl grad aus dem winterschlaf erwacht."

meditate erhob sich und klopfte den schmutz von den knien.



16.03.2004 12:45#70
Dûhn Mit einem leisen Knarzen seiner Rüstung beugte sich Dûhn vor.
Eben noch hatte er sich mit seinen Übungen die Zeit vertrieben, da entdeckte er auch schon seine Hohepriesterin die sich, mit einem verwirrt aussehenden Kerl im Schlepptau, gerade den Beeten näherte.

Der Gesichtsausdruck des Hühnen ähnelte dem, von Meditates Begleiter als die schwarz gewandete Frau begann mit den Fingern über das weiche Erdreich zu streichen und unverständliche Worte zu murmeln. Ihr Begleiter schien jedoch, seinem Gesichtsausdruck zum Trotz, zu verstehen was die Hohepriesterin dort gerade veranstaltete.

Mit einigen schweren Schritten durchquerte der Reise den Hof und richtete währenddessen seine, durch das ständige Training, leicht staubige und verrutschte Robe.
Die linke Augenbraue des Kolosses war demonstrativ nach oben gezogen als er, dicht hinter Meditate, anhielt und sich mit einem leisen Grollen räusperte.
"Ähm...Frau Meditate? Was tut ihr da?"



16.03.2004 12:53#71
meditate meditates kopf fuhr herum und schlagartig spürte sie, wie ihr das blut in den kopf schoss.

"ja ... also ... musst du denn immer hinter mir hergucken?"

die magierin schaltete schnell von scham auf empörung. immer brachte duhn sie in irgendwelche peinlichen situationen.

"ich hab den neuen gärtner eingewiesen. er ist ein meister seines faches, versteht die blumen und bespricht pflanzen. mit seinen fähigkeiten wird unsere kleine oase hier im hinterhof der schönste garten von myrtana werden. völlig klar."

meditate sah sich nach ceyx um, der gerade sein ohr an die winzigen gänseblümchen hielt.



16.03.2004 13:03#72
Dûhn "...Äh...tut mit wirklich leid, Frau Meditate! Wollte sie nicht erschrecken oder sowas..."
Verlegen kratze sich der Riese am Hinterkopf.
"Hab gedacht der Hof IST der schönste Garten von Myrtana. Naja, kann ja nicht schaden das Grünzeug noch ein bisschen hübscher wachsen zu lassen. Vielleicht wenn mann's ein bisschen bürstet oder sowas."

Aus dem Augenwinkel beobachtete Dûhn während seiner Überlegungen den kleinen Kerl, der sich nun drauf und dran machte sich ein Gänseblümchen ins Ohr zu stecken. Oder.... daran zu lauschen?

"Der Kerl kann verstehen was die Pflanzen so untereinander zu bereden haben? Wo kommt der denn her? Aus dem Wald?"
Misstauisch musterte der Riese Ceyx mit einem Auge; das andere kniff er nachdenklich zusammen während er sich mit einer Hand über sein mächtiges Kinn fuhr.

"Hat der Junge ne Söldnerrüstung an?"



16.03.2004 13:43#73
meditate "na klar. er ist ein söldner. aber wir sind uns doch einig, vor beliar sind alle menschen gleich. unser herr und beschützer nimmt jeden in seine arme, ohne ansehen der person. bei ihm kann jeder sein haupt betten zur ewigen ruhe und die edelsten und besten werden in seinen welten lustwandeln. außerdem betritt eh jeder das totenreich in einem hemd."

die entsetzten blicke des gärtners missachtend, schilderte meditate ihre visionen des totenreiches in den schillerndsten farben und redete sich immer mehr in rage. erst als duhn sie aus immer größeren augen ansah und vorsichtshalber einen schritt zurücktrat, hielt sie inne.

"keine angst, ich schick dich nicht gleich zu ihm. es hat mich nur grad so gepackt."

meditate strich noch einmal über ihre robe und meinte dann etwas verlegen
"ich glaub, ich leg mich mal noch ein bisschen hin. die nacht war wirklich zu kurz."

dsmit verschwand sie ins haus und ließ die beiden verdutzten männer auf dem hof allein.



16.03.2004 19:01#74
Burath Ihm wurde heiß. Es war kein Spiel mehr, kein Herausfordern. Es wurde tödlicher Ernst. Der Krieger hatte eine Schwelle übertreten die geradewegs in gefährliches Terrain führte. Burath wusste nicht, ob er sich weiter hinein wagen sollte. Das raubtierhafte Funkeln in den Augen der Frau prophezeite ein grausames Ende. Sie würde nicht ruhen. Atemberaubende Schönheit gepaart mit dem kalten Glanz tödlicher Gefahr. Ihre braunen Augen sahen ihn an, hielten ihn fest. Dabei hatte es als Spiel begonnen..

Kühl abschätzend sah Burath zu ihr herab, die Miene noch immer gleich einer steinernden Maske. Sein Atem ging ruhig, Muskeln entspannten sich. Mehrere Atemzüge vergingen im Schweigen. Plötzlich hielt er ihr das schwert hin. Als sie zugreifen wollte zog er es ein Stück zurück.

"Ihr bekommt es .. unter einer Bedingung" Der Anflug eines Lächelns schlich sich auf seine Züge. Sein Kopf neigte sich in Richtung eines Alekrugs auf der Tafel.
"Ihr trinkt mit mir"



16.03.2004 19:46#75
Alei Fast lautlos bewegte er sich um die letzte Ecke und betrat den Innenhof des Kastells, das er mittlerweile ab und an schon liebevoll "Zu Hause" nannte. Man konnte ihn nicht nur nicht hören, sondern auch kaum sehen. Die schwarze Robe, das Zeichen seiner Stellung als Schwarzmagier des Zirkels, verschmolz mit der Dunkelheit um ihn herum. Lediglich der Kontrast zu seiner Haut, die weißer noch als Baumwolle war, verriet ihn in dieser Nacht. Andererseit lag ihm auch nicht so viel daran, nicht entdeckt zu werden. Wieso auch?

Wie so oft lies er sich auf dem Boden unter seinem Lieblingsbaum im Innenhof nieder (Nicht, dass die Auswahl SO unheimlich groß gewesen wäre) und atmete zunächst mit geschlossenen Augen tief durch. Eigentlich konnte er glücklich sein, einen Ort wie diesen gefunden zu haben. Einen Ort, wo er leben konnte, wie er es gerne wollte. Ohne Menschen, die einem versuchten, ihren Lebensstil aufzuzwingen oder sich sonst irgendwie ungefragt einmischten. Wieder füllten sich seine Lungen mit der kalten Abendluft und ließen darauf kleine Nebelschwaden vor seinem Mund entstehen.

Er ließ die Hand sinken, die er bis eben noch an den Stamm der Eiche gelegt hatte, unter welcher er saß, und hörte ein metallisches Geräusch, als seine Hand gegen etwas in seiner Robe stieß. Langsam holte die Hand wie von selbst seine alte Harfe hervor. Der Barde betrachtete sie nachdenklich, während diese einzelne Strahlen des Mondes einfing und silbern schimmerte. Eigentlich war es ja mal wieder Zeit, oder? Ja, es war Zeit.

Du bist reich, du bist schön
gestern hab ich dich gesehn
und nun sehn ich mich nach deinem süßen Munde
Augen sanft wie Mondenschein
Rosenblätter würd ich streun
Verse schenkt ich dir aus tiefstem Herzensgrunde
Doch unerreichbar fern bist du auf ewig
Frommer Wunsch wird es sein, der mir fuhr ins Herz hinein
und seitdem verfluch ich jede volle Stunde

Ich bin arm, du bist reich
meine Hände sind nicht weich
denn die Welt ist alles andre als ein Garten
wo viel bunte Blumen blühn
Rosen, Veilchen und Jasmin
und so muss ich bis zum jüngsten Tage warten
Tränen brennen heiß in meinen Augen
Ach, was ist mit mir geschehn
seit mein Auge dich gesehn
alle Zeit verfluch ich jede volle Stunde
(c)Subway to Sally. Minne vom Album Hochzeit

Das Lied klang in seinem Kopf noch eine Weile nach, als er die Harfe längst wieder weggepackt hatte. Es erinnerte ihn an seine alten Tage am Hof des Königs. Damals war es ihm genau so gegangen... Traurige Spiele spielte das Leben manchmal mit einem.



16.03.2004 21:17#76
Ceyx Ceyx lag wieder mal im Garten, sein Blick ging zum Himmel. Sterne. Sie waren so wunderschööö...
"Und dann habe ich zu der Primel gesagt: Meine Dame, das finde ich ja ganz toll, aber..."
Ceyx runzelte die Stirn und setzte sich auf, versuchte mit aller Macht die Esche vor sich böse anzuschauen.
"Esche...Willie...oder wie du auch immer heissen magst. Wir haben jetzt die letzten zwei Stunde darüber geredet, wie du deine Blätter geschnitten haben möchtest. Was jetzt folgt, ist die Ruhephase, in der wir beide gemeinsam schweigend zum Himmel starren."
Ceyx legte sich wieder in das kühle Gras.
"Zum Himmel? Soll ich mir etwa die Äste verrenken? Weisst du kleiner, so eine Esche ist nicht..."
Ceyx fuhr auf. "SCHWEIGEND!! Kennst du das Wort?"
"Schweigen. Ja, es gab eine Zeit, da haben ich und die Rosen da hinten kein Wort miteinander gewechselt. Weisst du, an sich sind mir Rosen ja zu schnelllebig. Immer müssen sind mit der Zeit geheee..."
"Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Du sollst die Klappe halten!""Klappe? Ich..."
Ceyx stand auf und entfernte sich erstmal von der Esche. Er wollte ja hier nicht aus Wut anfangen, den Garten von Meditat zu verwüsten und machte sich auf den Weg ins Refektorium. Und wenn ihn jetzt noch eine Pflanze schräg anlabberte, würde er sie erwürgen. Ganz einfach.



17.03.2004 09:59#77
Aeryn Erneut griff Aeryn nach ihrem Schwert und diesmal bekam sie es zu fassen. Fest schlossen sich die Finger um den Griff und ein Blick in ihre Augen ließ ihn deutlich wissen, daß sie die Klinge niemals freiwillig hergegeben hatte und hergeben würde.

Wie Wasser, welches aus rasender Höhe in die Tiefe stürzte, löse sich die gespannte Atmosphäre. Aber ein Hauch blieb. Eine Mischung als Mißtrauen und Neugier schlug ihm entgegen.

Die Kriegerin drehte die Klinge langsam im Fackelschein, dann versenkte sie sie in der Lederschneide am Waffengurt und deutete auf eine kleinen Tisch mit zwei Bänken.

„Niemand stellt mir Bedingungen, Burath,“ vernahm er ihre noch immer wütende Stimme, „doch…“ Aeryn musterte ihn erneut, während ihre Stimme freundlicher wurde, „gewähre ich Euch die Freude mit mir zu trinken!“ und in ihren Augen stand eine natürliche Freude am Leben der ihre gesamte Ausstrahlung durchdrang.


17.03.2004 11:41#78
Burath "Habt Dank"

Das Leder seines Wams knirschte unter der Bewegung welche den Krieger auf die Bank brachte, wo er sich im Schatten gegen die Wand lehnte und für einen Moment den Augen schloss. Burath genoss diesen Moment der Ruhe und kostete ihn voll aus. Genauso wie das Ale, welches seine Kehle hinab stürzte. Der Jäger seufzte zufrieden und widmete der Frau freundliche Blicke während er den Krug zurück auf den Tisch schob. So saßen sie da, schweigend. Sie beide hatten gekämpft. Kein Kampf mit Schwert, sondern mit Worten. Eine Seltenheit in seinem Leben. Er schmunzelte.

"Ich würde euer Schwert gern singen hören." Das Schweigen wurde schließlich gebrochen. "Ich habe gesehen wie ihr kämpft, wie ihr die Klinge führt und sie tanzen lasst. Aber ich denke ihr könnt es noch besser"

Burath hatte sie nicht angesehen, während er diese Worte sprach, sondern zu einem Korb mit Brot gegriffen und einen Leib herausgefischt. Er hatte seine Worte auch nicht theatralisch in die Länge gezogen. Eine einfache Feststellung, im Schwung mit dem sanft milden Klang seiner Stimme, die den aufkeimenden Glauben einer Provokation zu ersticken versuchte.



17.03.2004 13:04#79
Aeryn Das Mißtrauen blieb. Ebenso die Neugier.

Die Kriegerin lehnte mit dem Rücken gegen die Wand, die Füße aufgestellt auf der Bank und in ihren Händen der Krug mit Ale, der aus dem Nichts erschienen war. Sein Blick war eisiger Blick war plötzlich freundlich so als wären sie alte Bekannte, welche sich aus den Augen verloren hatten und sich unverhofft wieder gefunden hatten.

Eine Weile herrschte Stille, bis er schließlich schmunzelte und das Schweigen brach.

Die Klinge tanzen lassen.

Wo hatte er sie gesehen? Auf dem Hof, sicher… das Duell gegen Tuan… Der bittere Geschmack der Niederlage breitete sich auf ihrer Zunge aus. Für einen Moment schaute sie in den Alekrug, doch die Kriegerin wußte, daß dieser Geschmack sich nicht mit Ale abwaschen würde. Nur mit Blut und Schweiß…

Diesmal saß er im Schatten, sprach beiläufig, gab sich schweigsam, geheimnisvoll und sah sie noch nicht einmal an, wenn er mit ihr sprach.

Was wollte er von ihr?

Die Klinge tanzen lassen.

Der letzte Mal, als jemand sie um einen Trainingskampf gebeten hatte, und ihre Nackenhaare stellen sich ob der Erinnerung auf, endete es mit einer Entführung. Ihrer Entführung. Was würde diesmal passieren? Schlimmer würde es nicht werden, oder?

Jetzt war es an der Kriegerin zu schmunzeln. Im Gegensatz zu ihm lag ihr Blick die ganze Zeit unverhohlen auf ihm, musternd, abschätzend…

Ihre Wut schien verflogen, wenn auch nicht gänzlich. Das er sie an das Duell erinnerte schien neue Emotionen in ihr zu entfachen und bald konnte Burath nicht mehr erkennen, welches Gefühl ihm galt, und welches ihrer Vergangenheit.
„Gut, Ein Tanz. Ich bin bereit, wenn ihr es seit.“

Ein einfacher Satz. Keine Flockeln, kein falsche Höflichkeit. Die Kriegerin sprach gerade und direkt heraus was sie dachte.



17.03.2004 13:51#80
elpede Ein neuer Tag hatte vielversprechend begonnen, und um die Mittagszeit stand die Sonne hoch am Himmel. Keine Wolke war weit und breit in Sicht, und es war warm. Der Frühling war nicht mehr weit.

Doch das alles interessierte den Wolfszüchter nicht, als er aus seinem Gästezimmer kam und einen Blick ins Refektorium warf. Er suchte die Hohepriesterin, denn in dem ganzen Wirbel um den Söldner Ceyx, der nun eine lange und steile Karriere als Hofgärtner des Kastells vor sich zu haben schien, hatte elpede vergessen, sie auf den eigentlichen Grund seines Besuches anzusprechen, den Pfeilgiften, die er beziehen wollte. Doch im Refektorium saßen nur Aeryn und Burath und tranken Ale - um die Mittagszeit. Auch Ceyx war dort. Nur meditate nicht.

Also machte elpede sich auf den Weg ins Labor der Hohepriesterin, doch dort war sie auch nicht. Wo konnte sie nur stecken ? Die letzte Idee, die er hatte, war Ceyx. Wenn sie dort nicht wahr, dann wusste er es auch nicht. Also ging er zurück in die Eingangshalle, stieg vorsichtig über den dort schlafenden Dumak und machte sich dann auf in den Hof. Doch auch hier keine Spur der Hohepriesterin. Die war doch nicht etwa heimlich in den Urlaub geflogen ?
Seufzend machte elpede sich wieder auf den Weg ins Refektorium. Er setzte sich neben Ceyx und begann, zu warten.



17.03.2004 20:48#81
Ceyx Schweigend setzte sich elpede neben Ceyx, der genau soviel sagte, wie als er noch taub gewesen war. Ehrlich gesagt, er hätte im Moment viel darum gegeben, wieder taub zu sein. Oder wenigstens diese Pflanzen nicht mehr zu hören. So interessant es auch war, aber sie labberten ihm die Hucke voll."Und du willst wirklich hier bleiben?"
Jemand redete mit ihm. Ceyx knirschte unwillkürlich mit den Zähnen und seine Hand ging zum Schwertgriff. Eine gewaltige Hecke war vor ihm aufgetaucht, eine Hecke, die aussah, wie elpede und wollte in schräg anlabbern....Nein, es war elpede. Ceyx entspannte sich ein wenig. Es war nur elpede. Vor lauter Sich-beruhigen vergass Ceyx ganz, elpede eine Antwort zu geben."Du willst wirklich hier bleiben?" wiederholte dieser die Frage. Ceyx sagte immer noch nichts. Nein, er überlegte sich, ob er mit seinem Zweihänder den Baum fällen konnte, der sich anmasste, ein Ave Beliar zu singen.
Halelujah...



17.03.2004 20:53#82
Burath Sein Blick traf sich mit ihren rehbraunen Augen.

"Sehr schön"

Burath wollte das Feuer entzünden, wollte es erneut entfachen und in ungeahnte Höhen treiben. Ein gefährliches Spiel. Gleich einer Umarmung mit einem Tiger oder gar dem Versuch einen Pfad zu beschreiten der mitten durch ein Flammenmeer führte. Aber er wollte ihr alles entlocken, jeden Rest Energie aus ihrem Körper kitzeln und beide an den Rand der Erschöpfung treiben. Ja, so sollte es sein. Die Augen des Kriegers bekamen ein gar raubtierhaftes Funkeln, einen Glanz der in diesem Augenblick nicht so recht in das mittlerweile wieder ausdruckslos gewordene Gesicht passen wollte. Das letzte Stück Brot verschwand in seinem Mund.

"Ich erwarte euch draußen vor den Toren. Kommt wann es euch beliebt. Ich werde auf euch warten."

Mit diesen Worten erhob sich der Krieger, nahm den letzten Schluck Ale aus seinem Krug und wandt sich nach einem knappen Nicken ab zum gehen.

Die Flügel wurden wie von Geisterhand aufgeschoben und kalte Luft schlug dem Krieger entgegen, als dieser nach draußen vor die Mauern des Kastells trat. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Nur wenige Augenblicke vergingen und Burath ward eins mit dem Dunkel der Nacht..



17.03.2004 21:38#83
meditate die magierin war mit dem duft des frühlings aufgestanden und auf der zunge lag der geschmack von honig. sie musste etwas essen.

schnell legte sie ihre leichte hausrobe an und schlüpfte in die pantoffeln. dann öffnete sie weit die kleinen fenster ihres gemaches, damit der frühling auch wirklich weit hinein konnte.

"mal sehn, was wir heute wieder für abenteuer erleben werden."
meditate schlurfte zur treppe. dort angekommen, sog sie die winzigen hochhackigen pantöffelchen lieber aus, denn damit wäre das treppensteigen möglicherweise ein fatales erlebnis geworden. naja, wer eitel sein will, muss sich über solche dinge nicht wundern.

im refektorium war es erstaunlich still. auf dem weg hatte meditate noch den fremden krieger und kurz nach ihm die fremde kriegerin gesehen, aber im saal selbst saßen nur ihr neuer gärtner und sein freund.

"das trifft sich ja wunderbar. zu meiner frühlingsstimmung passt ein gespräch mit einem fachkundigen."



17.03.2004 21:50#84
Ceyx Meditate setzte sich zu elpede und Ceyx an den Tisch. Sie schien bester Laune zu sein, lächelte ihnen freundlich zu. Was Ceyx' Laune kaum besserte, da der Baum draussen mittlerweile angefangen hatte, eine eigene Vertonung vom Anfang der Welt vorzutragen. Und das auch noch mit Kopfstimme...
"Und, was macht der Garten?"
Ceyx starrte meditate mit grossen Augen an. Sie wollte wissen, was der Garten macht?`
Er geht mir auf den Keks.
Laut sagte er: "Er singt."
"Er singt? Famos! Was denn? Könntest du nicht mitsingen?"
Ceyx' Augen fielen beinahe aus seinen Höhlen. Er sollte mitsingen? Und etwa auch mit Kopfstimme, oder wie?
Elpede rettete ihn davor.
"Bevor du uns hier damit quälst. Ich hab noch ein Abschiedgeschenk für dich."Meditate schien zwar ein wenig aufgebracht über die Unterbrechung, lies elpede aber gewähren. Dieser zog einen Stengel Sumpfkraut aus der Tasche. "Habe ich selber für dich gedreht." Ceyx entging der verschwörerische Blick elpedes, angesichts des Sumpfkrautes.
Na, sowas nahm man doch immer gern an.



17.03.2004 21:55#85
Aeryn Der Fremde wandte sich ab und ging. Aeryn´s funkelnder Blick fraß sich förmlich in seinen Rücken. Sein Verhalten war arrogant. Schön, sehr schön, wiederholte sie seine Worte in Gedanken. Schön? Die Zähne der Kriegerin mahlten unruhig aufeinander. Schön? Wenn hier was schön war, dann der Mond, pah, oder die Sterne, oder noch nicht mal die oder Dumak´s Gesang? Dumak! Wo war er überhaupt? Die junge Frau hatte ihn aus den Augen verloren... Elepde ebenso… Wo war er?
In einer fließenden Bewegung stand sie auf. Das Ale rührte sie nicht mehr an. Für den bevorstehenden Kampf brauchte sie einen klaren Kopf. Fast konnte man meinen niemand hätte es angerührt, denn es fehlten vielleicht nur einige Schluck. Die Kriegerin hatte gesehen, was Alkohol aus Männern machte. Sie wurden dick, fett und träge, aber was noch schlimmer war, bereits nach einigen Krügen büßten sie jegliche Fähigkeiten ein, ob nun im Kopf oder in der Hose.
Aeryn schmunzelte und während sie den Gang herunterschritt, wäre sie fast über Dumak gestolpert, der dort mit einer Art Faden in der Hand schlief. Die Kriegerin hatte keineZeit sich über die komische Spannung des Fadens zu wundern, sondern ging weiter. Doch plötzlich hielt sie inne… und drehte sich zurück und kniete neben Dumak nieder und berührte ihn fast schon sanft an der Schulter. Als der Barde die Augen öffnete, mußte es ihm vorkommen, als käme die Rachegöttin persönlich um ihn zu sich zu holen. Aeryn hingegen, ließ ihm kaum Zeit sich zu besinnen. Sie sprach rasch und leise und nur er konnte ihre Worte vernehmen. So sanft, so rauh, voller Wut… und Vorsicht… Eine seltsame Vertrautheit lag zwischen ihnen.

„Dumak, hör mir zu. Ich bin dort draußen vor den Toren des Kastells. Wenn ich nicht zurückkomme…“

Sie sprach den Satz nicht weiter, hoffe er hätte verstanden. Einen Augenblick später erhob sie sich und trat in die Nacht heraus.

Das Spiel begann…



17.03.2004 22:02#86
meditate meditate legte ihre hand auf den arm des gärtners

"aber doch bitte nicht, wenn eine dame am tisch gerade speisen will. willst du nicht doch lieber singen? ich würde so gern das lied der esche kennen lernen. sie ist schon so alt, sie kann sicher tolle lieder.

wenn ich fertig gegessen habe, können wir gemeinsam rausgehen und du übersetzt mir das lied. singt sie eigenlich leise? singen die blätter im chor zum solo des stammes? singen die äste unterschiedliche stimmen? ich will so viel von dir lernen!"

ganz verzückt sah meditate dem gärtner in die seltsamen augen, während sie sich ein honigbrötchen nach dem anderen in den mund schob.



17.03.2004 22:12#87
Ceyx Ceyx sah den Stengel traurig an. Aber wo Meditat Recht hatte, hatte sie Recht. Sie war am Essen, und da rauchte man nicht. Wenn sie dann nach draussen gingen, sah die Sache doch schon ganz anders aus, oder?
Also steckte er den Stengel ein, vorerst.
Meditate mampfte fröhlich weiter und sah Ceyx erwartungsvoll an. Er seufzte innerlich.
"Nein, die Blätter singen nicht, ich glaube nur der Stamm." Und zwar falsch. Er trifft nicht einen Ton. Das wollte er Meditate lieber nicht sagen. Er merkte, welche Freude sie am Garten hatte.
"Faszinierend. Und was für ein Lied?"
"Verschiedene."
"Der Baum singt nicht den ganzen Tag dasselbe Lied?" Ceyx schüttelte den Kopf und schielte auf den Teller von Meditate. Viel war da nicht mehr."Von was singt er?"
"Von allem möglichem. Beliar, dem Anfang der Welt, Regen, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen."
Meditate's Teller war leer. Ceyx sprang auf und bot ihr, seine Hand an."Darf ich sie nun zu einem Spaziergang einladen?" Auf dem ich mir genüsslich mein Sumpfkraut zu Gemüte führen werde.



17.03.2004 22:50#88
meditate "so, ich bin fertig. wir können uns auf den weg machen."

die magierin tupfte sich den mund und die honigbeschmierten finger an einer serviette ab und stand dann auf.

"lass uns mal raus gehn. und dann sing mir vor, was der baum singt."


17.03.2004 23:02#89
elpede Heimlich war elpede an diesem Nachmittag nochmal in das Labor der Hohepriesterin geschlichen. Sie musste vergessen haben, es zu verschließen, jedenfalls war es offen gewesen.

Rasch hatte elpede die Überreste der Brühe gefunden, dessen Dämpfe Ceyx vor einigen Tagen eingeatmet hatte, und noch viel rascher hatte er etwas davon mit seinem Sumpfkraut vermengt. Zwar war ihm das nicht besonders gut gelungen, aber Ceyx würde davon später in seiner Gier nach frischem Sumpfkraut hoffentlich nichts bemerken. So hatte er das Sumpfkraut zu einem handlichen Stengel gedreht, den er in seiner Tasche verstaut hatte. Dann war er aus dem Labor schnell wieder ins Refektorium gelaufen, in der Hoffnung, dass ihn niemand dabei gesehen hatte.
Jetzt folgte er Ceyx, der den Stengel eingesteckt hatte, und der Hohepriesterin hinaus in den Hof. Nun würde sich bald zeigen, ob das Zeug wirkte, oder nicht.


17.03.2004 23:16#90
meditate die luft war wundervoll. dass dieser instinktlose gärtner gerade jetzt einen qualmenden und eklig riechenden glimmstängel ansteckte, gefiel meditate zwar nicht besonders, aber sie nahm es hin. so einen beseelten menschen sollte man nicht verärgern.

"du meinst, nur der stamm singt? vielleicht sind die blätter zu leise? du solltest mal etwas im baum nach oben klettern. vielleicht sind sie ja doch ein chor?

ich habe jedenfalls oft den eindruck, dass die blätter miteinander wispern."
meditate befahl den dämonen, mehr licht im hof zu schaffen und lehnte sich an eine der steinvasen, die hier neuerdings herumstanden.



17.03.2004 23:27#91
Ceyx Ceyx verlies das Reflektorium mit Meditate zusammen.
"Jaaa, das Lied." er räusperte sich und steckte unaufällig das Sumpfkraut an. Meditate schien es nicht entgangen zu sein, doch sie sagte nichts dazu."Das Lied...."
Er nahm einen Zug.
Schmeckte gut.
"Das Lied..."
Wirklich gut. Noch ein Zug. Sein Gehirn war tot. Eindeutig. Die Welt hatte sich verändert. Rosaroter Schnee rieselte vom Boden gen Himmel, ein Weihnachtslied auf den Lippen. Die Schneeflocken trafen sich mit den Sternen am Himmel und tanzten mit ihnen, ein Fest der Formen und Farben. Die Grillen zirpten gemeinsam das Orchester und Ceyx' Lieblingsbaum gab eine alte Volksweise zum besten. Das nächste, woran Ceyx sich erinnern konnte, war der Boden, der auf ihn zusprang und hart gegen sein Gesicht prallte. Mühsam drehte er sich auf den Rücken. Der Boden unter ihm drehte sich dabei mehrere Mal, so dass Ceyx mühe hatte, liegen zu bleiben, und nicht einfach die nächste Klippe runter zu rollen. Er sah wieder zum Himmel. Der Mond grinste frech, weil mehrere Sterne aus dem Takt gekommen waren und nun ein heilloses Durcheinander herrschte. Mehrere Schneeflocken zogen wutentbrannt davon und krachte im vollen Lauf gegen die Sonne, die hinter dem Horizont hervorschaute, noch die Schlafmütze auf dem Kopf, und verglühten dabei. Der Mond wiederrum fand das nicht witzig und stürzte sich auf die Sonne.Ein Gesicht schob sich in sein Sehfeld.
"Halloo Frau Hohepriesterin!"
"Alles in Ordnung?"
"Joaa..wie immer...ich werd jetzt mit den Blätter reden und sie zu den Schneeflocken befragen, Chef..."
"Vielleicht solltest du das besser nicht.."
Doch Ceyx war schon wieder auf den Füssen, wieder auf dem Boden, nahm wieder einen Zug (irgendwie hatte er es geschafft, seinen Joint die ganze Zeit in der Hand zu behalten), wieder auf den Füssen und wankte auf den Baum zu."Tag Baum...ich muss mit deinen Blättern reden." Er schwang sich nach oben, doch der Ast wich ihm aus und er landete auf seinem Hintern. Zweiter Versuch. Beinahe hätte er es geschafft, wären da nicht gerade n Haufen gelber Chocobooo...Scavengers an ihm vorbeigerannt und hätte sich nicht über die Klippe gestürzt. So war er ein wenig abgelenkt und landete wieder auf seinem Ars..lerwetesten.
Dritter Versuch. Ein Ast. Noch einer. Noch einer. Mit der Anmut eines Trolles kletterte Ceyx nach oben, bis er ganz oben in der Krone des Baumes stand. Die Welt stand still. Sonne, Mond und Sterne, alle starrten ihn an, wie Ceyx seine Arme zum Himmel erhob und seine Stimme über die Erde senkte."ICH BIN DER KÖNIG DER WEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE."
Scheissast. Er lies nach. Ceyx fiel. Die Welt drehte sich. Wurde schwarz.


17.03.2004 23:35#92
Burath Ein schabender Laut inmitten tiefster Dunkelheit. Er passte nicht hier her. Nicht zum Heulen der Wölfe und auch nicht zum Lied des Windes. Doch er war da, der Klang des Schwertes. Der Mond strahlte hell über dem Land und brach sein Licht an der blankgezogenen Klinge, reflektierte helle Strahlen und wies Aeryn den Weg zu ihrem Gegner. Der Krieger hatte seine Stellung verraten und den Schutz der Dunkelheit aufgegeben. Er hatte gewartet, nicht lang, dennoch war es ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Die hitzige und freudige Erwartung auf einen bevorstehenden Kampf durchflutete ihn, spannte jede Muskelfaser in seinem Körper und presste das Blut durch seine Venen. Der Griff seines Schwertes schmiegte sich in seine Hand, wurde eins mit ihm..

Burath brauchte die Kriegerin nicht zu sehen. Er hatte ihr geistiges Abbild vor seinem Auge. Die schlanke aber muskulöse Gestalt, das lange Haar .. die rehbraunen Augen. Er spürte förmlich, wie sie sich näherte, hörte Geäst unter ihren Stiefeln knacken. Die Klinge surrte leise durch die Luft, schlug die ersten Töne des Gesangs an und kam erst wieder in einer Linie zu seinem rechten Bein zur Ruhe. Der entscheidende Augenblick nahte. Im Schatten, der sein Gesicht verbarg, hätte man ein Lächeln vermuten können. Das Feuer. Er fühlte die Hitze, spürte das warme Kribbeln unter seiner Haut. Es war nah.

"Der erste Schlag gebührt euch!"

Der Krieger ging in Kampfstellung. Seine grünen Augen funkelten gespenstisch..


17.03.2004 23:37#93
meditate "oh nein, doch nicht auf den kopf! hilfe!!!"

schnell rief die magierin einen dämonen, damit er den abgestürzten in ein krankenzimmer bringen konnte.

"ich finde, darüber müssen wir noch mal reden"

bemerkte sie sehr giftig zu elpede, der dem gärtner den ganz und gar verderblichen sumpfkrautstängel gegeben hatte.

"alles wird wieder gut, du blumenflüsterer."

meditate begleitete den dämonen höchstpersönlich, der den abgestürzten auf seinen händen trug.



17.03.2004 23:52#94
elpede Das Zeug hatte fantastisch gewirkt. Ceyx war im wahrsten Sinne des Wortes vom Ast geflogen. Alles lief perfekt. meditate sollte ruhig reden, Ceyx würde mit Sicherheit keine Pflanzen mehr singen hören und wieder vollkommen in Ordnung sein, wenn er aufwachte. Zumindest hoffte elpede das. Ausgeschlossen war es ja nicht, dass etwas schiefgegangen war. Man wusste ja als Laie nie so genau, was die Substanzen einer Alchemieküche so bewirkten. Obwohl, bei meditate hatte elpede den Eindruck, dass sie es selbst als Alchemistin nicht so genau wusste. Na ja, wenn Ceyx jetzt Hörner wuchsen - egal, die konnte man absägen oder rausreißen, hauptsache, er war wieder normal.

So folgte elpede dem Dämon, der den schlafenden Ceyx trug, und der Hohepriesterin zu einem der Krankenzimmer, die in der Nähe der Unterkünfte lagen.



18.03.2004 10:13#95
meditate meditate hatte die ganze nacht am krankenbett ihres gärtners gesessen und in einem pflanzenbuch gelesen, dass ihr einer der dämonen bringen musste."die sprache der blumen". sehr interessiert hatte sie es durchgeblättert, dann aber verärgert festgestellt, dass das nur eine metapher war und das buch sich gar nicht mit sprechenden pflanzen befasste.

verärgert wollte sie es erst weglegen, fand aber dann doch gefallen an den ausführungen des schreibers, der meinte, pflanzen könnten auch ohne sprache durchaus ihren empfindungen ausdruck geben. eben auf grund ihrer speziellen ausdrucksmöglichkeiten, farbe, geruch und kraft.

der gärtner schien sich gesund zu schlafen. die beule hatte sie schnell geheilt und eine zerrüttung des gehirns war nicht anzunehmen. meditate hatte ihm die hände aufs haupt gelegt und mit ihren mentalen fingern sein gehirn durchwandert. es war alles wie es sein sollte. das gehirn war wohlgeordnet und er würde keinen schaden zurück behalten



18.03.2004 11:33#96
Aeryn Aeryn griff an ihren Waffengurt und löste ein Lederband, welches sie um das dichte Haar schlang, im Versuch es zu bändigen, auf das es ihr ihm Kampf nicht ins Gesicht fallen würde.

Ein heller langgezogener Laut, klagend, rufend, durchbrach die gespenstige Stille. Elpedes Wölfe, schoß es Aeryn durch den Kopf. Sie waren hier im Wald vor dem Kastell. Auf eine nicht greifbare Art und Weise war dieser Gedanke beruhigend, gleich Elpedes Stimme.

"Ich habe dich nicht von hier fortgetragen, damit du da weitermachst, wo du aufgehört hast, sobald du wieder laufen kannst."
- Elpede –

Seit diesem Abend hatten die beiden kaum ein Wort miteinander gewechselt. Jetzt da sie glaubte zu verstehen, was er gemeint hatte, bereute sie ihre abweisende Art.

Doch ihr blieb nicht viel Zeit sich Gedanken darüber zu machen. Ihr Blut war bereits viel zu heiß und die klaren Gedanken verschwammen im Rausch des bevorstehenden Kampfes.

Dort stand er.

Wieder verbarg er sein Gesicht im Schatten vor ihr. Wieder sprach er arrogant…
"Der erste Schlag gebührt euch!"
- Burath -

Der Körper der Kriegerin spannte sich an. In einer fließenden Bewegung verließ ihre Klinge die Lederscheide und wurde zu einer natürlichen Verlängerung ihres Armes.

„Rede weniger, sondern kämpfe!“

Er spürte den Hauch des Feuers in ihrer Stimme, Wut genährt durch sein Verhalten… aber auch Freude… Freude auf den Kampf… auf den Tanz… es war wieder ein Spiel… und sie würde ihm zeigen, daß die es beherrschte.
Mit einer schnellen Kombination von Schlägen griff sie an.

„… tanz, Burath tanz…“



18.03.2004 12:43#97
Dûhn Eine weitere Seite des alten, vergilbten Bandes wurde von schwieligen Fingern umgeblättert und vorsichtig abgelegt.
Dûhn saß an seinem angestammten Platz in der weiten, gespenstischen Bibliothek des Kastells und führte sich ein uraltes Buch über Taktik und Strategie zu Gemüte. Sein andauerndes Training hatte sich bis jetzt auf die Körperliche Komponente beschränkt. Ausdauer, Koordination und Kraft waren bereits im Überfluss vorhanden (mit der Koordaintion haperte es nocht etwas, wie er sich eingestehen musste), doch der eigentliche Kampf fand im Kopf statt, vor während und nach dem Gefecht.
Ein Krieger der seine Berufung mit Leib und Seele ausübte befand sich nie ausserhalb eines Gefechtes, war nie träge, leichtgläubig und unaufmerksam.
Mit einem entnervten Seufzer realisierte der Reise das er einiges zu lernen haben würde.

Die Lektionen waren nicht einfach und erforderten nicht nur Disziplin und Improvisationstalent sondern auch eine gute Portion Geistesgegenwart; doch war Dûhn zwar von Zeit zu Zeit etwas langsam...aber keineswegs dumm. Seine Studien gingen rasch voran, viel schneller als seine, relativ uninteressanten, Nachforschungen über die Geschichte Myrtanas.

Ein Kracken das wie ein zerberstender Schiffsrumpf klang, hallte durch die Bibliothek als der Koloss sich streckte. Langsam aber sicher wurde es Zeit für einen kleinen Spaziergang. Er wollte schließlich lernen und nicht einrosten.Schwungvoll erhob sich der hühnenhafte Schwarzmagier und fegte dabei ein paar Notizen von seinem Tisch. Ungeachtet dessen schritt er energisch auf das bläulich glänzende Portal zu und trat, mit ein kleinen Sprung, hindurch.


18.03.2004 13:05#98
Dûhn Der Riese bewegte sich schnell durch die Gänge des Kastells, schneller als man es bei einem Mann von seiner Größe vermutet hätte. Während er, halb joggend, halb rennend, duch die Gänge der Festung striff, schlug er den Weg zur Krankenstation ein. Den Dämonen zufolge war dem neuen Gärtner gestern ein grausiger Unfall wiederfahren. Der Hühne war zwar der festen Überzeugung das der kleine Mann in der Söldnerrüstung nicht mehr alle Sumpfkrautstengel in der Wasserpfeife hatte, doch irgendwie war ihm der sogenannte 'Pflanzenflüsterer' sympatisch.

Jemand der mit Pflanzen reden konnte hatte doch bestimmt viele interessante Sachen zu erzählen? Vielleicht konnte er ihm sogar verraten warum das Sumpfkraut die Menschen so lustige Dinge sehen lies und warum der Hopfen dem Bier einen so wunderbaren Geschmack verlieh?
Fragen die der Aufklärung bedurften!

Die beschlagenen Sohlen seiner Kampstiefel stampften noch einmal hart auf, da stand der Hühne auch schon vor der Türe des Krankenzimmers. Vorsichtig stieß er die Türe auf, um den armen Gärtner nicht zu wecken.
Auf einem Stuhl neben dem Bett des, ganz und garnicht zerschlagenen Gärtners, saß Meditate und blätterte Gedankenverloren in einem kleinen Büchlein. Als sie aufblickte und ihr Blick auf den Riesen fiel hob sie kurz eine Augenbraue und musterte den Koloss von oben bis unten.

Kleinlaut zuckte Dûhn mit den Schultern.
"Was denn, meine Hohepriesterin? Ich wollte nur nach dem neuen Gärtner sehen."Nachdem auch er sich einen Stuhl besort hatte lies er sich neben der Hohepriesterin nider und stupste Ceyx vorsichtig mit einem kräftigen Finger an die Wange.
"Wie geht's ihm? Hab da noch einige wichtige Sachen die ihn fragen will. Man trifft ja schließlich nicht jeden Tag jemanden der mit Grünzeug plaudern kann, hm?"



18.03.2004 13:35#99
meditate "das war ja auch meine intention. unsere dämonen machen zwar alle arbeiten mustergültig, aber ob sie es schaffen, den blumen wirklich ein zuhause zu schaffen, so wie sie es wollen, wage ich doch stark zu bezeifeln. ich denk einfach mal, dass dämonen und blumen nicht nur welten voneinander entfernt sind sondern welten und noch mal welten. woher sollten dämonen wissen, was pflanzen wissen? immerhin kehren pflanzen nicht ein in beliars reich."
nachdenklich fügte sie noch hinzu

"wär denn wohl auch eher ein misthaufen oder wie man neuerdings sagt, wär dann das ganze totenreich ein einziger kompost."

sorgsam betupfte sie dem schlafenden die stirn mit einem feuchten tuch.
"wollen wir in die sonne gehn? ich bin schon ganz ausgebleicht und denke, ein bisschen sonne täte mir gut. du bist ja sehr schon zerknuspert, wenn man deine haut so ansieht. das ist sicher ziemlich schmerzhaft, wenn die haut ihr natürliches weiß gegen dieses bäuerliche braun eintauscht? hat das braten nicht schrecklich weh getan? deine haut sieht aus wie die einer lecker gebratenen ente."

als sie den entsetzten blick des hühnen bemerkte setzte sie begütigend hinzu
"ich könnte das heilen, wenn du willst?"



18.03.2004 14:07#100
Dûhn Eine Ente?! Meditate dachte das er aussah wie eine...lecker gebratene Ente?"Äh...nein, nein, meine Hohepriesterin, das ist schon in Ordnung! hat auch nicht weh getan, ansonsten würden die bauern auf den Feldern ja pausenlos schreien."
Vorsichtig legte Dûhn eine Hand auf Meditates Schulter und führte sie sachte vom bewusstlosen Gärtner weg. Es wurde Zeit, das die Hohepriesterin sich ein wenig Bräune zulegte. Auf dem Weg in den Innenhof dämpften die dicken Teppiche der Festung die Schritte der beiden schwarzgewandeten Gestalten.
"Ist normal das man so....verknuspert wird wie ich wenn man pausenlos draußen rumsteht. Bin eben mehr der Naturbursche als ne Kellerassel. Hab ihr nie das Bedürfnis mal über die Felder zu rennen und euch mal so richtig zu verausgaben? Oder euch einfach nur zu sonnen?"

Im Atrium angekommen steuerte der Riese zielgenau den Platz unter der alten Esche an und ließ sich schwer auf die Steinbank plumpsen.
"Dabei seid ihr doch so oft hier draußen? Oder?"
Der Riese schaute die Hohepreisterin mit großen braunen Glubschaugen an.


18.03.2004 14:21#101
meditate "ja aber ich geh doch nicht in die sonne, wenn ich nicht muss!
ich bevorzuge den schatten und überhaupt den aufenthalt in der dämmerung. deshalb hat uns beliar ja diesen wundervollen baum in den hof gestellt, damit uns die sonne nicht verbrennen kann.

ich hab das schon gesehen bei den bauern, bezeichne das aber mehr als berufskrankheit. so was kann doch nicht gesund sein. sieh dir ein frisch geborenes kind an. wenn innos gewollt hätte, dass wir aussehen wie gebratene enten, hätte er uns das aussehen von natur aus gegeben.

obwohl dieses knusprige aussehen natürlich etwas faszinierendes hat. man sieht gesund aus, auch wenn man es gar nicht ist. aber lassen wir das. ich sehe, dass deine körperlichen kräfte hier im kastell nicht leiden und du sehr viel wert darauf legst, dass das so bleibt. wie siehts denn aber mit deinen magischen fertigkeiten aus? hast du denn schon einige runen kennen gelernt? bist du in das geheimnis unserer magie schon eingedrungen?"

meditate hatte auf dem weg zur esche einige grashalme gepflückt und versuchte gerade, eine kleines osterkörbchen daraus zu flechten. sie liebte diesen alten brauch, sich in der zeit des erwachens der natur mit eiern als fruchtbarkeitssymbol zu beschenken. sie würde versuchen, diesem schönen brauch auch hier im kastell zum durchbruch zu verhelfen. leider waren die halme etwas kurz. vielleicht musste sie ja mal ins tal, aber da würde es wohl noch etwas dauern, bis die halme sich gegen die sonne reckten.



18.03.2004 14:42#102
Dûhn Dûhn beobachete fasziniert Meditates Bemühungen eine Art Körbchen aus ein paar Grashalmen zu zaubern. Offensichtlich waren die Halme noch um einige Zentimeter zu kurz, doch scheinbar tat dies Meditates Stimmung keinen Abbruch.
"Magie? Nein, hab da noch nix von zu Gesicht bekommen. Ausser einmal... da hat jemand namens Rhodgar einem anderen Kerl mit einem schwarzen Geschoß den Hut von der Birne geballert. Da stand noch ein anderer Magier bei; irgend n Kerl mit weißen Haaren und ner Hakennase. Fand das alles wohl rasend witzig."
Auch der Riese pflückte sich nun ein paar Grashalme und begann daran herum zu frickeln. Nach einigen misslungenen Versuchen etwas sinnvolles aus seinem Grasklumpen zu fertigen, beschränkte er sich darauf sich zurück zu lehnen und auf einem Grashalm zu kauen.

"Ich würd' schon gerne n bischen rumzaubern, aber vorher will ich erst noch damit" der Hühne tippte auf den Schwertknauf welcher hinter seinem Rücken hervorragte, "richtig umgehen können. Ist für mich auch ein Stück leichter!" Ein Lächeln spaltete die Narben in Dûhns Gesicht.
"Naja, ich hoffe das ich nicht vollkommen unbegabt bin. Ansonsten werd ich wohl sowas wie nen Hausmeisterjob annehmen. Mir gefällts hier irgendwie!"Mit einem zufriedenen Brummen tauschte Dûhn den Grashalm in seinem Mundwinkel aus und lehnte sich noch ein wenig weiter zurück.



18.03.2004 14:55#103
meditate "ach ich denk, ein bisschen magie kann auch so einem kerl wie dir nicht schaden. stell dir nur mal vor, du kommst mit dem schwert nicht weiter. da wär so ein kamerad an der seite doch nicht schlecht."

unauffällig hatte meditate ihren stab gepackt und hatte ihre magische energie in einen wunderschönen untoten schattenläufer kanalisiert. für einen moment schien sich die sonne zu verdunkeln, dann begann die luft sich seltsam zusammenzuziehen und mit einem gewaltigen gebiss voran, schälte sich das bleiche ungeheuer aus seiner toten dimension.

schnaufend und mit den füßen scharrend geiferten die knöchernen lefzen und die knochen bebten, als würde das biest atmen.

"und das schöne ist, dass es genau das tut, was du willst."



18.03.2004 15:16#104
Dûhn Mit immer größer werdenden Augen verfolgte der Reise die Materialisation des untoten Monsters im Kastellgarten. Irgendwie sah die Szene abstrus aus. Der Untote Schattenläufer sah brutal und einschüchternd aus, konnte seine Wirkung aber vor dem Hintergrund aus leisen Blätterrascheln und Frühlingsduft nicht ganz entfalten.
Trotzdem war Dûhn beeindruckt.

Langsam stand er auf und umrundete das Konstrukt mit bedächtigen Schritten. Ganz vorsichtig streckte der Hühne eine seiner enormen Hände aus und strich, fast zärtlich, über die dunklen knochen und mumifizierten Hautreste. Ein kräftiges Schnauben des Monstrums blies eine Wolke aus altem, trocken riechendem Staub in die warme Luft und ließ Dûhn für einen kurzen Moment zurückweichen.Überrascht schaute der Koloss zu Meditate, die ihn vermitzt anlächelte.
"Wow!" raunte der Riese. "Das is echt beeindruckend! Sind die Vicher stärker als lebende..."
Für einen kurzen Moment war es still im Hof, dann lachte Dûhn laut auf. "Gerade," murmelte der Koloss, "hab ich gemerkt das ich noch nie nen Schattenläufer gesehen hab. Und jetzt seh ich sogar die untote Variante. Na, wenn das mal nich seltsam ist!"



18.03.2004 15:33#105
meditate "du kannst gern auch eine ganz kleine untote freundin von mir bewundern. ich hab hier eine."

meditate ließ das schattenläuferskelett schneller zerfallen als es entstanden war.

dann öffnete sie die hand und direkt über ihrer handfläche entstand eine blutfliege von sehr seltsamem aussehen. der chitinkörper schien durch unsichtbare bänder miteinander verbunden zu sein, denn überall sah man die märzblaue luft hindurch. trotzdem bewegten sich die ganzen teile harmonisch miteinander, als meditate das seltsame wesen eine ehrenrunde fliegen ließ.
"diese untoten fliegen haben einen wesentlichen vorteil gegenüber dem ding, was uns grad verlassen hat. sie stinken nicht."

meditate wedelte vor ihrer nase herum, dass der penetrante verwesungsgeruch, den der schattenläufer hinterlassen hatte in der milden luft verging.


18.03.2004 15:55#106
Dûhn Misstrauisch beäugte der Koloss das filigrane Insektenkonstrukt, welches mit einem leisen Brummen über Meditates Hand schwebte. Nach einigem hin und her befand er schließlich das es wohl an der Zeit wäre die leidige Blutfliegensache langsam aber sicher zu begraben und tat einen Schritt nach vorne.Das abgestorbene Chitin fühlte sich kalt an, als er es berührte. Fast wie Eis.
Das Brummen wurde lauter und der Riese wich ein paar Schritte zurück. Fasziniert beobachtete er den Schlag der Flügel, die Schräglage des Körpers und das Spiel des langen Segmentierten Körpers als die Fliege ein paar schnelle runden im Innenhof drehte.
Den Gestank des schattenläufers nahm Dûhn garnicht mehr wahr, als er sich, neben die Bank, ins Gras sinken ließ.

"Tja, scheint so als hätt ich noch einiges zu lernen, hm?" den Kopf in den Nacken gelegt starrte Dûhn in den Himmel und beobachtete die vorüberziehenden Wolken.
"Irgendwie freu ich mich schon darauf. Ich mein...ihr wisst schon, Frau Meditate. auf die Sache mit der Magie."
Dûhn zog sich mit einer schnellen Bewegung die Kapuze seines abgewetzten Schwarzmagiermantels über den Kopf. Der Schatten der dabei auf sein Gesicht fiel, ließ ihn, in Kombination mit dem aus dem Mundwinkel ragenden Grashalm, eher fiedlich, denn bedrochlich wirken.



18.03.2004 20:56#107
meditate irgendwann war die magierin dann doch ins bett gefallen. was mit dem gärtner war, war nicht ganz genau zu erkennen. sie war noch einmal bei ihm gewesen und hatte festgestellt, dass er offensichtlich kerngesund war. also gab es keinen grund zur beunruhigung.

sie befahl dem wächterdämonen, sie beim erwachen zu benachrichtigen und legte sich dann hin.



18.03.2004 21:50#108
Ceyx In seinem Kopf herrschte der Lärm einer mittleren Wirtshausschlägerei. Und irgendwie schienen alle auf Ceyx' Gehirn rumzuprügeln. Er hatte geträumt, doch nur Schimmer und Fetzen waren ihm geblieben und das Gefühl, nichts gutes geträumt zu haben. Langsam öffnete er seine Augen. Das Flackern einer Fackel lies ihn blinzeln. Über ihm tanzten Schatten an der Decke. Langsam setzte sein Denken wieder ein. Er lag in einem Bett. Gedankenverloren starrte er an die Decke.
Langsam wurde sein Kopf leer. Der Schmerz zog sich zurück, in eine Nische jenseits des Bewussten. Langsam setzte er sich auf. Und wünschte sich im selben Moment, es nicht getan zu haben. Der Raum drehte sich sofort vor seinen Augen und ihm wurde schlecht. Langsam lies er sich wieder auf das Kissen zurücksinken.


18.03.2004 22:08#109
Cain Der Magier Adanos hatte die Zeremonie am Sonnenkreis vollendet und hatte nun auch das Kastell der dunklen Magier erreicht.
Er war auf der Suche nach dem Lehrmeister der Heilung. Cain wollte endlich die Kust der Heilung erlernen, jedoch hatte er im Kloster des Ordens vergeblich nach einem Gesicht.
Dark Cycle war spurlos verschwunden und er wäre die Person gewesen, die es gekommt hätte. Nun war er im Kastell und fragte sich, wen er fragen könnte. Nach einem kurzen Zunicken ließen die Skelette ihn eintreten. Er kannte sie und sie hatten den Magier schon öfters gesehen.
Schließlich stand er in der anmutigen Eingangshalle des Kastells. Es strahlte Dunkelheit und gleichzeitig auch große Kraft aus.
Es warde von großen Mächten erbaut.. dachte sich der Wassermagus und ging zu der Schüssel, die nahe des Eingangs stand.
Dort warf er ein paar Goldmünzen herein, die kurze Zeit später verschwanden. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und er machte sich auf die Suche nach dem Lehrmeister der Heilkunst. Schließlich erschien einer dieser Dämonen, die überall im Kastell herumschwirrten und Cain richtete mit etwas wiederwillen die Frage, die ihn bedrückte an ihn. Ich suche den Lehrmeister der Heilung. Würdest du ihm bescheid sagen, dass ich ihn sprechen möchte? Mit erleichtern sah Cain, dass er nur nickte und in der nächsten Wand verschwand.



18.03.2004 22:56#110
meditate meditate erwachte, weil ein dämon hartnäckig neben ihrem bett auf und ab flatterte.

"verschwinde, du nichtsnutz. nein, ich will jetzt nicht aufstehen."
der dämon flatterte.

"man bist du hartnäckig, nein, ich steh nicht auf. ich hab den ganzen tag bei meinem gärtner gewacht."

der dämon flatterte.

"jetzt verschwinde. was auch immer meiner bedarf soll morgen wieder kommen!"
der dämon flatterte.

jetzt reichte es der magierin. sie griff einen ihrer pantoffel und war diesen auf den dämon.

"verschwinde endlich oder ich steck dich in eine flasche und verkauf dich auf dem markt als flschengeist."

der dämon schlug noch einmal mit einem flügel, dann verschwand er und es zog wieder stille ein. zufrieden drehte sich meditate zur wand und packte ihren kopfkissenzipfel. der meinte es wenigstens gut mit ihr.

schnell entglitt sie wieder ins reich der träume.



18.03.2004 23:14#111
Dumak Was? Wie? Aeryn hatte Dumak geweckt. Geweckt? Oh, er war wohl mitten im Kastell, irgendwo in einem Gang eingeschlafen. Der Rücken schmerzte. Kein Wunder, hatte ihn der Barde doch gegen eine der harten Wände gelehnt und in dieser unbequemen Position wer weiß wie lange zugebracht.
Mühsam rappelte er sich wieder auf. Was hatte Aeryn eben gesagt? Sie sei vor dem Kastell und wenn sie nicht wiederkommen würde, dann...
Verdammt, konnte diese Frau denn nicht einen Tag mal auf sich selber aufpassen. Tuan hatte ihr doch nun gezeigt, wie weit es mit ihrer Schwertfuchtelei her war. Und jetzt war sie schon wieder in Schwierigkeiten.
Dumak nahm kopfschüttelnd seine Suche nach den verborgenen aber ganz sicher vorhandenen Schätzen des Kastells wieder auf. Er konnte nicht ständig auf Aeryn aufpassen. Irgendwann mußte das Mädel mal selber klarkommen. Und er mußte mit den vielen Fäden, die auf einmal seinen Weg kreuzten, klarkommen.Dumak kratzte sich erstaunt im Nacken, als er plötzlich an eine Kreuzung kam, wo schon wieder ein Faden seinen Weg kreuzte.
»Komisch, hier war ich doch noch gar nicht!«
Aber das war nicht das seltsamste. Ein weiterer Faden hing von der Decke herab, wohl aus einem Lüftungsschacht, und verschand in einem Schlitz in der Wand.»Hey, ich find das gar nicht lustig«, rief Dumak in den Gang vor ihm. Nur ein dumpfes Echo antwortete ihm: » ... ar echt lustig .... lustig ...«Dumak stapfte verärgert weiter. Den Faden - seinen Faden - zog er standhaft hinter sich her. Auch wenn ihm nun immer mehr Fäden begegneten. Zu allem Überfluß fingen sie auch noch an, ihn zu begleiten. Bald stapfte er durch einen Gang, dessen Boden von lauter Fäden, haargenau so wie seiner aussehend, nur so strotzte. Fast bildeten sie eine Art Teppich.
»Haha, sehr witzig!«
Das Echo antwortete: »... hitzig ... itzig«
Aber Dumak ließ sich nicht beirren. Er drang weiter in die geheimnisvollen Tiefen des Kastells ein. Wo würde dieser Gang wohl hinführen?


19.03.2004 00:42#112
elpede Es war eine stürmische Nacht. Draußen tobte der Wind bei wolkenfreiem Himmel auf den Feldern und in den Wäldern der Umgebung, während im Kastell kaum etwas davon zu bemerken war.

Lange hatte elpede geschlafen, viel zu lange, wie er bemerkte, als er einen Blick aus dem Fenster seines Gästezimmers warf. Es war schon wieder tiefste Nacht.

Die letzte Nacht hatte er vor dem Krankenzimmer verbracht. Drinnen war es ihm zu gefährlich gewesen. Die Hohepriesterin war seit Ceyx´ Sturz von der Esche im Hof nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen gewesen, so dass er lieber ein wenig Abstand gehalten hatte. Sicher war sicher. Es hätte ja sein können, dass sie auf die Idee gekommen wäre, mal zu fragen, was elpede ins Sumpfkraut gemischt hatte. Eine berechtigte und sicher nicht ganz leicht zu beantwortende Frage, von elpede´s Standpunkt aus betrachtet.

So hatte er vor der Tür gestanden, bis die Hohepriesterin herausgekommen war, woraufhin er sich eilig in sein Gästezimmer zurückgezogen hatte.
Unruhig ging er in seinem Zimmer auf und ab. Wie lange war er jetzt schon hier ? Eine Woche ? Zwei Wochen ? So langsam wurde ihm das Gemäuer zu eng, schnürte ihn ein. elpede war keiner dieser Menschen, die sich wochen-, monate-, jahrelang in einer Stadt, einer Burg oder Festung aufhalten konnte. Er brauchte Natur und Wildnis um sich. Sicher, das alles fand sich auch vor den Toren des Kastells, aber es war eben nicht dasselbe. Doch vorher musste er noch das Gift bestellen. Deshalb war er eigentlich hergekommen. Und er musste Sicherheit darüber erlangen, was Ceyx nun vorhatte. Hierbleiben, oder zurück auf den Hof zu kehren.

Aeryn.. nun, elpede hatte seit Tagen nicht oder kaum mit ihr gesprochen. Sie war mit Burath beschäftigt.

Dumak.. der lag wahrscheinlich noch immer in der Eingangshalle und schlief, oder er spannte neue Fäden. Man brauchte denen nur folgen, dann würde man ihn schon finden.

Der Wolfszüchter schaute in dieser Nacht noch lange aus dem Fenster und dachte nach.



19.03.2004 10:01#113
stressi Am frühen Morgen war der Botennovize aus dem Sumpf gekommen und hatte ihm den Brief übergeben. Er ging zu Champ und meinte, dass sie gefragt wären und den Brüdern im Suumpf zur Seite stehen sollten. Die würden irgendwas in den stein hauen wollen und brächten die Unterstützung aller Baals beim Transport der schweren Balken für die Konstruktionen.
Champ seufzte und meinte dann, er würde die Sachen packen.
"Und ihr könnt ein bisschen weiter trainieren beim Erlernen der Regeln für das Kartenspiel."
Stressi warf den Dämonen die Karten hin und kurze Zeit später teleportierten sich zwei Baals hintereinander aus dem Kastell.



19.03.2004 10:54#114
meditate die magierin erwachte zu sehr ungewöhnlicher stunde, sicher weil sie sich gestern auch zu so ungewöhnlicher stunde hingelegt hatte.

als sie die treppe herunter kam, blieb sie erst einmal abrupt stehen. kreuz und quer, von oben nach unten, hin und her und wieder zurück sponnen sich unendlich viele fäden die gänge entlang, wickelten sich um den versteinerten vabun, umkreisten die dicken säulen und wirkten hier von der treppe aus, wie ein überdimensionales spinnennetz.

"was ist denn hier los? was soll das denn bedeuten?"



19.03.2004 13:28#115
Burath Endlich war es so weit. Aufeinanderschlagender Stahl erfüllte die Ohren des Kriegers und brachte seine Trommelfälle zum Erzittern. Eine Maschine aus Fleisch und Knochen, deren Muskelfasern zu einem Panzer gespannt waren um dem Ansturm auf ihn einprasselnder Schläge zu wiederstehen, getrieben vom Adrenalin das durch Venen gepresst wurde und alles an Kraft schöpfte mit der er auf die Angriffe reagierte. Sein Geist war frei und leer, fasste schnelle und präzige Entscheidungen die sich in den Schlägen äußerten, mit denen er die Angriffe parierte. Der Schwerter sangen ihr kaltes und tödliches Lied, der glasklare und wunderschöne Klang scharfer Klingen..

Burath schonte sie nicht und ließ ihr keine Zeit zur Ruhe oder gar einem unbeschwertem Atemzug. Selbst aus seiner bis jetzt eher defensiven Rolle konterte er mit wenigen, dafür aber schnellen und präzisen Gegenangriffen die seinem Gegner die Wucht des feurigen Angriffs nahm. Doch Aeryn setzte ebenso nach. Das Feuer in ihren Augen loderte und schlug wild um sich. Ein Feuer dessen ungeschürte Kraft durch ihrem Arm bis hin zur Klinge drang. Burath nutzte die aus der Wildheit entstehenden Fehler ihrer Deckung um etwas Abstand zu wahren und sie selbst in kurz geführten Angriffen zu bedrängen. Er beobachtete jede kleinste ihrer Bewegungen, schätze sie ab und versuchte ihre nächsten Züge vorrauszuahnen.

Ein Spiel wilder und tanzender Klingen, das er in vollen Zügen genoss. Gleich einem Rausch der sein Denken umfing und seine vollste Hingabe gewann. Die Augen Kriegers funkelten so scharf wie das silberne Blatt der Klinge..


19.03.2004 18:56#116
Aeryn Der Tanz wurde wilder und wilder. Die Kriegerin kostete jeder Augenblick bis zur Ekstase aus. Mal trieb sie Burath mit unerbittlicher Kraft und harten, kurzen Schlägen vorwärts, mal ließ sie sich einfach treiben und parierte eine Reihe seiner Attacken, jedoch niemals ohne ihren Widerstand aufzugeben. Sie lockte ihn, spielte mit ihm, doch stets spürte er ihre Kraft. Unbeherrscht und roh, sanft und tanzend…

Ihre Schwerter küssten sich, die Parierstangen verkeilten sich, die Melodie brach für einen Moment. Er spürte ihren heißen Atem in seinem Gesicht. Ihre Körper pressten sich an einander, als ein stummes Ringen um Kraft begann. Seine Hand versuchte ihr Handgelenk zu umfassen, es samt ihrem Schwert zu Boden zu drücken.

Stück um Stück senkte sich ihre Schwertspitze zu Boden. Doch als er glaubte es gerade geschafft zu haben, brach sie mit ungeahnter Kraft, gleich einem Vulkan hervor und befreite sich aus seiner Umarmung.

Geschickt drehte sie sich heraus und griff im selben Moment erneut an. Und er stand mitten im Flammenmeer. Die Hitze umfing seinen Körper...
Der Mond, ihre Augen, ihr Körper, der zu dem tödlichen Gesang der Kingen zu tanzen schien…

… Am Himmel erwachen die Sterne…



19.03.2004 20:11#117
Alei Wieder saß er im Innenhof, unter demselben Baum. Wieder war ihm so merkwürdig, wie es ihm in letzter Zeit oft war. Es war etwas dunkles in ihm, etwas, dass ihn aufrüttelte, ihn durchschüttelte, auffahren ließ und dann verwirrt zurück ließ. Es war... Worte konnten es nicht beschreiben. Auf jeden Fall war es nicht angenehm. Aber da war noch ein anderes Gefühl. Ein angenehmes Gefühl, wie er es immer hatte, wenn er hier am Abend im Innenhof unter jenem Baum saß, unter dem er immer saß. Nein, er hatte nicht vor, sich zu wehren, und die Harfe war bereits in seiner Hand. Die ersten sanften Klänge erklangen, um sich dann zu ändern, härter zu werden, schneller, immer schneller.

Der Himmel ist gegangen
durch das Gras geht nicht ein Hauch.
Die Häuser knien nieder
und die Menschen tun es auch.
Die Bäume krall'n sich fester
in das Erdreich als vorher.
Wie Blei lastet die Stille
auf allem rings umher

Vier Reiter sieht man jagen
die Erde wogt und bebt
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!

Kyrie eleison!

Ein Regen wie aus Eisen
zerreißt das Tuch der Nacht.
Es splittern schon die Bäume
wie Knochen in der Schlacht.
Dann bricht das 6. Siegel
ein Stern fällt in das Meer.
Die Wasser werden bitter
und die Sonne schwarz wie Teer.

Vier Reiter sieht man jagen
die Erde wogt und bebt
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!

Kyrie eleison!
(c)Subway to Sally. "Der Sturm" vom Album "Foppt den Dämon"

Etwas in seinem Innern regte sich bei diesen Klängen, doch mit der Harfe sank auch dieses Gefühl in ihm wieder ab. Wie hell die Sterne doch heute waren. Für wen schienen sie so hell? Gab es etwas, dass es wert war, so hell dafür zu erstrahlen? Er hatte es einmal geglaubt, aber es hatte sich gezeigt, dass er nur ein Träumer war...
Nur ein Träumer...



19.03.2004 20:41#118
Dumak Dumak hatte sich weiter vorgearbeitet. Der Gang nahm kein Ende. Mittlerweile wußte er nichtmal mehr, wo im Kastell er sich eigentlich befand. Die Eingangshalle mit der Statue, an deren erhobenem Zeigefinger er den Faden befestigt hatte, lag nun schon unendlich weit hinter ihm. Er war durch jede Menge Gänge gelaufen, hatte Abzweigungen gesehen und an ihnen gegrübelt, ob er links oder rechts gehen sollte, hatte Sackgassen gefunden und wieder herausgefunden.
Der Barde zog sein Messer, um die dicken Spinnweben, die sich nun im Gang breitmachten, zu durchtrennen.
War da eben nicht ein leises Zischen zu vernehmen gewesen? Und ein gefährliches Rascheln in der Dunkelheit? Dumak wünschte sich sehnlichst ein Schwert herbei und nicht nur, weil er damit die klebrigen Fäden der Spinnenetze besser durchtrennen könnte.
»Ich«
Ein Hieb.
»sollte«
Einige Fäden fielen zu Boden.
»mir«
Wieder ein Schwerthieb.
»ein«
Dumak wischte Schweiß aus dem Gesicht.
»Schwert«
Und richtete sich auf.
»zulegen«
Der Gang wurde immer niedriger. Jetzt hörten auch die Fackeln auf und der neugierige Barde befand sich bald in tiefster Finsternis. Bald kroch er auf dem Bauch. Wenn das man kein Schatzversteck war! Er roch förmlich schon das Gold - wenn es je einen Geruch hatte.
Der Faden? Der war irgendwann zu Ende gewesen. Es war sowieso klar, wo der Gang entlanglief. Dumak war fast immer nur gerade gegangen, hatte so wenig Abzweigungen wie möglich genommen und befand sich seiner Meinung nach noch immer irgendwie im selben Gang wie zu Anfang, so daß er sich eigentlich nur umdrehen mußte, um wieder in die Eingangshalle mit der Statue zu gelangen. Aber dahin wollte er gar nicht. Sicher würde er das Gold bald erreichen. Der Gang war nun so eng, daß der Schatzsucher nur noch auf dem Bauch kriechend voran kam. Wenigstens waren die Spinnenweben zurückgeblieben.
Der Gang neigte sich immer mehr in die Tiefe und wo es eben noch eben zuging, wurde der Boden nun zu einer abschüssigen Rutschbahn. Dumak klammerte sich an den Mauerfugen fest, um nicht abzurutschen. Puh, also dieses Gold hatte er sich redlich verdient, fand er. So sehr hatte sich sicher noch keiner für einen Schatz angestrengt.
Plötzlich, ein unachtsamer Moment, und Dumak rutschte ab. Mit dem Kopf voran flutschte er durch den röhrenartigen Gang nach unten. Sicher würde er jeden Moment oben auf dem großen Goldhaufen der Schatzkammer landen.


19.03.2004 22:51#119
meditate meditate winkte einem der dämonen und befahl ihm

"mach das weg. schneidet das alles ab und sucht mir die ursache für dieses schreckliche durcheinander. da wird man ja ständig an spinnen erinnert. UND IHR WISST, WIE ICH SPINNEN HASSE!"

meditate sprang die letzten stufen bis in die halle hinunter und machte sich selbst daran, wütend an einem der fäden zu zerren. wenn jetzt am anderen ende einer wäre, dann wäre er in den armen einer sehr wütenden hohepriesterin gelandet und dann wäre es ihm sicher schlecht ergangen. immerhin stand ein lebendes mahnmahl hier in der halle und streckte jedem besucher stumm einen gabenteller entgegen.

die dämonen waren aber schnell. es dauerte nur den hauch eines augenblicks und die fäden waren verschwunden. jedem der wie ein spinnennetz auseinanderfallenden fäden folgte ein dämon und verlor sich irgendwo in den weiten des kastells.
zufrieden blickte meditate ihnen nach und ging dann ins refektorium. auf den ärger gehörte was süßes. das beruhigt die nerven.



19.03.2004 23:13#120
Alei Laute Stimmen drangen aus dem Innern des Kastells an die geschulten Ohren des Barden, der noch immer unter seinem Baum verweilte. Letztlich nahm die Neugier in ihm Überhand, und er stand auf, packte seine Harfe weg, in eine der unzähligen Taschen seiner Robe und machte sich auf den Weg ins Innere der alten Mauern. Flackerndes Fackellicht begrüßte ihn und ließ ihn zu Boden sehen, wo Schatten vor seinen Augen herumsprangen. Es war, als lege sich ein Schleier aus Schwärze vor seine Augen. Er blinzelte, doch seine Sicht besserte sich nicht. Erst mit ausgestreckten Händen fand er seinen Weg durch die engen Gänge, bis er einen warmen Luftzug spürte. So wie es roch, mußte er das Refektorium erreicht haben.

Vorsichtig durchquerte er den Raum und fand sogar eine Bank, über die er fast fiel, setzte sich und begann, seine Augen mit den Handballen zu massieren. "Verschwindet, ihr nevigen Dinger" Er meinte die Schatten, aber das war für einen Außenstehenden nicht ersichtlich. Er verhielt sich auf jeden Fall sehr merkwürdig, und sehen konnte er immernoch nichts. Super...



19.03.2004 23:27#121
meditate meditate war sofort aufgefallen, dass dieser magier offensichtlich ein problem hatte.

"kann ich dir helfen?"

meditate war aufgestanden und näher getreten. sie konnte sich an das gesicht erinnern, obwohl ihr der name entfallen war.

"ich hab dich lang nicht gesehn, wo warst du denn in der letzten zeit und was ist mit dir los?"

sie zog sich einen stuhl heran und setzte sich zu jüngling.



19.03.2004 23:36#122
Alei Da war wieder die Stimme, die ihn aus dem Innenhof gelockt hatte. Sie kam ihm bekannt vor, aber auch wieder nicht so bekannt, dass er ein Gesicht oder gar einen Namen mit der Stimme verbinden konnte. Kannte er diese Frau wirklich oder trog ihn seine Erinnerung?

"Schatten verdunkeln mir die Sicht. Sie kamen plötzlich und tanzen mir vor den Augen. Sie werden sicher bald verschwinden. Aber entschuldigt, mein Name ist Alei, meines Zeichen Barde. Ich verbringe den Tag meist in meinem Gemach und halte mich des Nachts im Innenhof auf, wenn es dort ruhig ist und man die Gestirne sehen kann. So treffe ich selten andere Bewohner des Kastells. Eure erhobene Stimme veranlasste mich, den Hof zu verlassen, um zu sehen, was passiert ist. Aber anscheinend ist alles wieder in bester Ordnung. Eure Stimme klingt ruhig viel schöner"

Es war komisch, aber normalerweise war er nicht so redselig. Zumindest nicht, wenn er eigentlich gar nicht wußte, mit wem er sich da unterhielt. Aber er würde es ja gleich wissen. Wieder begann er, seine Augen zu massieren, um die Schatten zu vertreiben, die ihm Streiche zu spielen schienen.



19.03.2004 23:43#123
meditate "bist du sicher, dass du des nachts hier im hof warst? ich bin fast immer erst auf den beinen, wenn die sonne am sinken ist. ich hab dich ewig nicht gesehen. ich vermute sogar, du warst eine zeit lang nicht da. es ist ein seltsames phänomen des kastells, nicht nur die örtlichen dimensionen zu verschieben, sondern auch die zeitlichen.

das passiert sogar sehr häufig. plötzlich läufst du durch die gänge und triffst auf magier, die seit hundert jahren nicht gesehen wurden. sie kennen dich nicht und sind verwirrt wegen der anderen umstände und du kannst ihnen nicht helfen, weil du nicht weißt, wo sie zu hause sind.

aber beunruhige dich nicht. du bist auf jeden fall hier im kastell. ich nehme an, die dunkelheit vor deinen augen hat etwas mit der zeitverschiebung zu tun.
darum denke ich, dass sich das ohne behandlung gibt und du bals wieder klar sehen kannst."

meditate bestellte sich eine leichte suppe und frisches weizenbrot dazu.
"möchtest du nicht auch etwas essen?"



19.03.2004 23:58#124
Alei Alei nickte einfach. Ob er ihr zunickte, wußte er nicht, denn er hatte noch nicht hundertprozentig ausmachen können, wo sie genau saß. Er bestellte sich etwas Brot mit Butter und ein Glas Rotwein. Genau das Richtige für die Uhrzeit. Während er sich etwas Butter auf das Brot strich, ließ er ihre Worte immer wieder durch seinen Kopf gehen. Sie hatte etwas ausgesprochen, das der junge Magier schon oft vermutet hatte. Das Kastell erzeugte nicht nur eine Interferenz im Raum, sondern auch in der Zeit. Konnte es wirklich sein, dass er gerade aus der Vergangenheit in diese Gegenwart geraten war? Das würde zumindest die plötzliche Verdunkelung seines Augenlichtes erklären. Bei einer solchen Interferenz konnte praktisch alles passieren.

Wieder biss er in sein Brot und spülte mit einem guten Schluck Rotwein nach. "Die Schatten werden langsam heller. Aber ich fühle mich unwohl, wenn ich daran denke, dass ich soeben einige Tage, Wochen vielleicht sogar Monate in der Zeitlinie übersprungen habe. Woher kann ein Magier des Kastells wissen, in WELCHEM "Jetzt und Hier" er sich befindet? Muß er raten oder weiß er es einfach, wenn er einen gewissen Grad der geistigen Schulung erreicht hat?" Fragen über Fragen. Alei zügelte sich. Es gehörte sich nicht, jemanden beim Essen so auszufragen. Wenigstens konnte er inzwischen Konturen erkennen und schloß daraus (Was er aus dem bisherigen Gespräch sowieso schon entnommen hatte), dass er einer Magierin des Zirkels gegenübersaß. Und nach ihrer Robe zu schließen (von der er allerdings noch nicht SO viel erkennen konnte) sogar einer sehr hochgestellten, vielleicht sogar einer Hohepriesterin.



20.03.2004 00:10#125
meditate schweigend saßen die beiden magier da und aßen. meditate wollte alei nicht durch fragen noch weiter verunsichern. sicher konnte man die sache mit der raum-zeit-verwirrung noch näher untersuchen. aber erst einmal musste der junge zu sich finden.

"du bist barde? hier ist noch ein barde zu gast im kastell. heißt dumak und ist unglaublich talentiert. ich werd dich bei gelegenheit mit ihm bekannt machen.
und nun entschuldige mich bitte. ich muss nach einem kranken sehen."
damit erhob sich die magierin und machte sich auf den weg, nach ihrem gärtner zu sehen.



20.03.2004 02:39#126
Burath Gleich einer Explosion entlud sich gigantischer Schmerz in seinem Arm den die Wucht des Angriffs beinahe aus dem Gelenk gesprengt hätte, wäre der Krieger nicht rechtzeitig ein Stück in die Knie gegangen und hätte das Schwert des Angreifers über das seine hinweg rutschen lassen. Funken stoben auf und sprühten durch das Schwarz der Nacht. Das ohrenbetäubende Geschrei der Klingen erfüllte die Luft, Metall das sich zu beißen versuchte und dabei ein Lied sang, was fern jeglicher Harmonie seinen Ursprung fand. Einige Atemzüge später hatte Burath sich wieder gefangen, die roten und alles benebelnden Wellen der Pein aus seinem Geist vertrieben. Seine Zähne knirschten, in den grünen Augen blitzte es gefährlich. Jetzt war er am Zug.

Die Spannung in seinen Beinen entlud sich und katapultierte den Krieger nach vorn, vorbei an Aeryn die eiligst ihrem Schwung Einhalt zu gebieten versuchte. Im letzten Augenblick wirbelte ihre Klinge herum um den Angriff des Gegners abzuwehren. Noch rechtzeitig, wenn Aeryn auch einen hohen Preis dafür zu zahlen hatte. Ihr Stand wurde unsicher, ihre Verteidigung brüchig. Burath nutzte dies gnadenlos aus und bedeckte die Kriegerin mit einer Folge schneller und energieladener Angriffe derer sie sich nur noch schwer erwehren konnte. Wieder tanzten und sangen die Klingen, im Schein am Metall emporzüngelnder Flammen..
Stunde um Stunde verging. Jeder vergehende Augenblick raubte begierig den Kämpfenden Kraft und Atem, zermürbte sie, machte sie zunehmend langsamer und träge. Die Haut des Kriegers war benetzt von einem im Mondschein glänzenden Schweißfilm, die langen Haare klebten ihm wild im Gesicht. In feinen Fäden floss und perlte es darüber. Beständiger Schmerz verkrampfter Muskeln durchflutete den Geist des Kriegers und zehrte an seinem Kampfeswillen, sein Blut kochte. Die Erschöpfung hielt Einzug und der stundenlange Kampf forderte seinen Preis. Ein Blick verriet ihm, dass es bei Aeryn nicht anders war.

In ihren Augen loderte ein kleines Feuer, da wo vor Stunden noch gewaltige Flammen umherschlugen. Es würde weiterbrennen und den geschundenen Körper weiter vorantreiben, ihn fordern bis zuletzt. Beide rangen sie um jeden Atemzug mit dem sie gierig Luft in ihre Lungen sogen und neue Energie zu schöpfen versuchten. Zunehmend erfolgloser. Langsam und kraftlos prallten die Schwerter aneinander, versuchten die Streitenden auf Distanz zu halten. Ein endlos scheinender Kampf. In einem letzten Ausbruch verbleibender Kraft griff Burath an. Sein Schwert beschrieb eine halbsichelförmige Bewegung, schlug das der Kriegerin hinweg in die Dunkelheit und segelte gleich hinterher.

Burath spürte das Kinn der Kriegerin auf seiner Schulter, fühlte ihren heißen und rasselnden Atem über seine Haut streichen. Er spürte ihren Herzschlag an seinem Brustkorb, jeden einzelnen Atemzug unter verkrampften Muskeln. Schweißnasse Haut rieb aneinander, zitternde Hände versuchten jeweils am anderen Halt zu finden. Sie teilten den Schmerz, die wilde und noch immer im Inneren lodernde Leidenschaft, das Feuer, das beide am Leben erhielt. So standen sie da, in gemeinsamer Umklammerung im Schein des Mondes, bis die Ohnmacht über beide hereinstürzte. Ihre Körper lagen gebettet auf weichem Gras, der dunkle Mantel der Nacht legte sich schützend über sie..



21.03.2004 01:51#127
Cain Nun lief der Wassermagus schon seit ziemlich langer Zeit durch diese dunklen Gemäuer. Er fühlte sich nicht wohl hier... ob das wohl mit den Gedanken von Niac zu tun hatte?
Er war oft Tagelang hier rumgegeistert.. immer auf der Suche nach etwas neuem. Cain jedoch wollte nur den Lehrmeister für die Heilung finden. Er wollte seine Magie endlich perfektionieren und die Heilung war ein großer Schritt dazu. Doch bis jetzt war seine Suche leider nicht erfolgreich gewesen und der Dämon war nicht wieder aufgetaucht. Man konnte sie ja auch so schlecht unterscheiden. Hey du! rief der hohe Magus schließlich einem der Dämonen, die ihm über den Weg flogen zu und dieser kam angeschwebt.
Ich suche den Lehrmeister für die Magie der Heilung. Bitte suche ihn und gebe ihm bescheid. nach kurzer Überlegung fügte er noch hinzu Und wenn du ihn gefunden hast und ihm bescheid gesagt hast komme zu mir zurück und berichte mir seinen aktuellen Standort. dann verschwand der Dämon und Cain ging weiter durch die verworrenen Gänge, die kein Ende zu nehmen schienen.
Er war gespannt, wann er endlich sein Ziel erreichen würde...


21.03.2004 11:26#128
Aeryn Der Geruch von warmen Leder drang der Kriegerin in die Nase. Sie lag im weichen Gras, irgendwo im Wald vor dem Kastell, wie sie sich erinnerte. Sonnenstrahlen kitzelten sie und lächelnd öffnete die junge Frau die Augen. Ihr Kopf lag an der Schulter des Fremden, ihr Schwert noch immer in ihrer Hand. Selbst im Schlaf hatte sich der Griff nicht gelockert.

Langsam hob die Kriegerin den Kopf. Im Schlaf sah Burath ganz friedlich aus. Doch auch seine Muskeln waren noch immer verkrampft und angespannt. An das Ende des Kampfes erinnerte sich Aeryn nur noch schwach. Irgendwann war keiner der beiden mehr in der Lage das Schwert zu führen, so brennend heiß schossen die Schmerzen bei jeder Bewegung durch die Muskeln. Dort wo sie zuletzt gestanden hatten, glitten sie, sich aneinander festhaltend ins weiche Gras.
Die Kriegerin lächelte erneut. Eine tiefe innere Wärme breitete sich in ihr aus, während ihre Gedanken wanderten. Sie spürte jede Muskelfaser in ihrem Körper, doch so gut wie jetzt hatte sie sich seit langer Zeit nicht mehr gefühlt. Die Verletzung die Tuan ihr zugefügt hatte, war völlig geheilt. Sie war wieder da, zurück im Leben.

Für einen Moment überlegte sie Eorl eine Nachricht zukommen zu lassen. Aber dann verwarf sie den Gedanken wieder. Was sollte sie schon schreiben? Ich lebe wieder? Bin gesund und munter? Mach Dir keine Sorgen, Ritter!? Aber warum denn nicht, oder doch? Sie verschob den Gedanken auf später. Vielleicht würde sich ja eine Gelegenheit ergeben.
Sein Geständnis, sie zu lieben rührte Aeryn mehr, als das sie zunächst angenommen hatte. Doch im Grunde war es nicht mehr als ein Kompliment. Er begehrte ihren Körper. Viele Männer taten dies und doch nur wenige waren der Kriegerin überhaupt nahe genug gekommen um sie zu küssen…

Elpede hatte sie geküsst. Auf die Stirn. Als er ihren sterbenden Körper in die Arme Eorl legte… Begehrte er sie? Oder wollte er mit diesem Kuß etwas ganz anders sagen?

Langsam stand sie auf und streckte sich. Erneut erinnerte jede Bewegung an das, was sie letzte Nacht getan hatte. Warmes Wasser… Warmes Wasser würde helfen… die Muskeln entspannen…

War dort unten am Fuße des Kastells nicht ein See gewesen?

Die Kriegerin ging neben Burath in die Knie und betrachtete ihn lange. Ihr warme Hand fuhr über seine Arme, über den Oberkörper und seine Verspannungen zu lösen und ihm das Aufwachen angenehmer als ihr zu machen. Er bewegte sich sacht, schien aber nicht aufzuwachen. Schließlich wanderte ihre Hand höher, strich über seinen Hals, über seine Wangen und ihre Fingerspitzen lösten sanft das verschwitzte Haar aus seiner Stirn.

„Dort unten am Fuße des Kastells ist ein See. Laß uns baden gehen.“
Ihre rehbrauen Augen funkelten Burath glücklich an.

Aeryn war wild und frei und sie war in ihrem Element.



21.03.2004 16:16#129
meditate meditate hatte vom dämonen erfahren, dass der fremde immer noch nach der lehrmeisterin für die heilung verlangte. auf dem weg zum frühstück hatte er auf einmal in ihren weg gestanden und es war natürlich kein fremder sondern cain, ein ziemlich guter alter bekannter.

"he cain, kann es sein, dass du nach dem lehrmeister für die heilung verlangt hast oder war das ein anderer?"

cain nickte und meinte, er müsse sich mal damit befassen. erstens wolle er sich selbst heilen können und außerdem wäre dark cycle ständig irgendwo aber nie da, wo die verletzten waren.

"du kannst das bei mir lernen, das ist kein problem. aber zuerst muss ich frühstücken. also entweder kommst du mit oder du entschuldigst mich noch eine weile.

cain meinte, er würde lieber mitkommen, bevor die dame wieder irgendwohin verschwinden würde und er wieder wie ein narr herumstehen würde.
"na dann, lass uns essen gehn."

das refektorium war leer und meditate dachte an wachteleier, honig, weizenbrot, haferschleim, erdbeeren und süße milch und im nu war der tisch gedeckt.
"greif nur zu cain, ich lad dich ein. und wenn es dich nach etwas herzhafterem gelüstet, nur heraus mit deinen wünschen."



21.03.2004 16:27#130
Cain Hallo meditate. Es ist lange her. Ja ich suche den Lehrmeister der Heilung, jedoch bin ich überrascht, dass du es bist. er lächelte. Angenehm überrascht. fügte er jedoch schnell hinzu.
Doch hatte er keinen großen Hunger und so tauchte nach kurzer Überlegung schließlich ein frisch gepresster Orangensaft und ein backfrisches Brot mit einer dünnen Scheibe Schinken vor ihm auf.
Er wollte nicht respektlos erscheinen und so biss er herzhaft in das Brot und nahm einen Schluck Orangensaft.
Nachdem sein Mund wieder geleert war sah er zu meditate und fragte sie Werden wir hier im Kastell trainieren oder werden wir auch hinaus gehen und der Sonne einen besuch abstatten? ihm grauste es in den Gemäuern hier herum zu laufen. Er wusste nicht was sich hinter all den Türen verbarg und das Kastell war nicht der schönste Ort.
Jedoch war die Neugierde, die Niac so beherscht hatte in Cain hängen geblieben und er wollte auch mehr lernen über dieses Gebäude.
Er war ganz hin und her gerissen. Er hoffte auch, dass sie mal die Bibliothek besuchen würden. In der war er schon lange nichtmehr gewesen. Er biss nocheinem in sein Brot und wartete auf die Antwort der Hohepriesterin.


21.03.2004 16:36#131
meditate "nunja, ich glaub, du bist dir nicht im klaren darüber, was die ausbildung zum heiler bedeutet. sie verläuft in zwei ausbildungsabschnitten. im ersten lernst du salben und tinkturen herstellen, heiltränke zu mixen, die pflanzen zu erkennen und ihre wirkstoffe zu extrahieren. das ist überwiegend laborarbeit und du musst eine menge lesen.

ich werd dir gleich mal die entsprechenden bücher heraussuchen und dir das labor zeigen. die dämonen werden dich mit den entsprechenden aufgaben versorgen.
bei normalem fleiß und einiger anstrengung, kannst du das pensum in angemessener zeit schaffen. dann kannst du heiltränke herstellen, die die heilung enorm beschleunigen können, du kannst verletzungen heilen und den menschen die schmerzen nehmen. wunder kannst du damit allerdings nicht vollbringen.
erst in der zweiten stufe der ausbildung wirst du erkennen lernen, wie weit dein haldlungsrahmen dir von beliar zugestanden wird. hinter jeder schweren krankheit steht der tod. letztendlich entscheidet er, ob du heilen kannst oder nicht.
die erste stufe der heilung ist eher eine innos- oder adanosgabe. du wirst lernen, den menschen das leben erträglicher zu gestalten, den segen innos zu erflehen bei der heilung aller gebrechen und der dank wird innos anheimfallen. in der zweiten stufe der ausbildung wirst du lernen müssen, beliar zu danken, wenn er dir die gnade gewährt, einen kranken in deiner obhut zu belassen.
bist du dazu bereit?"



21.03.2004 16:37#132
Alei Finsternis umschlang ihn mit beiden Armen. Die Luft roch abgestanden und nach Staub, aber das tat sie eigentlich überall im Kastell. Wo war er bloss? Plötzlich spürte er links von sich einen Luftzug. Das konnte doch nur... "Dämon, sag mir, wo ich bin" In seinem Kopf begann es zu dröhnen "BIBLIOTHEK" Ach, dann war also dieser laute Knall ein Buchregal gewesen, dass er umgeworfen hatte. Naja, das würde schon wieder aufgestellt werden. Aber er wußte endlich wieder, wo er war. Schwankend setzte er sich in Bewegung und fand bald eine Wand, der er folgte, bis er die Tür fand. Die Bibliothek hatte nur eine Tür, also konnte er sich hier nicht verlaufen.

Bald stolperte er durch die Gänge, mit einer Hand der Wand folgend und im Kopf die Abzweigungen zählend. So, hier mußte er nach links. Er bog ab, und schon roch er, dass er hier richtig war. Ja, das war das Refektorium. Komisch, in letzter Zeit war er für seine Verhältnisse oft hier, aber das war ihm egal. Hier drinnen war die Luft um längen besser als in der Bibliothek oder den stickigen Gängen und außerdem hatte er Durst. Er wollte erst gar nicht wissen, wo und wie lange er diese Nacht geschlafen hatte.

Als er fast über einen Stuhl stolperte wußte er, dass es Zeit war, sich hinzusetzen, und schnell bestellte er sich einen Krug Wasser. Es schmeckte vielleicht nicht wie Wein, aber es gab nichts besseres, um den Durst zu stillen. Die anderen Anwesenden im Raum hatte er noch gar nicht bemerkt.


21.03.2004 16:47#133
meditate "he, alei, gehts dir besser? was machen deine umnachtungen?"
die magierin sah belustigt, dass der junge mann offensichtlich noch immer orientierungsschwierigkeiten hatte. sie bat einen dämon, dem jungmagier einen strauß schneeglöckchen vor die nase zu stellen.

"vielleicht hilft das ja. was man durch die nase aufnimmt, gelangt ziemlich schnell ins hirn."



21.03.2004 16:47#134
Cain Nun, ich habe gelernt auch Beliar zu danken. Jedoch diene ich Adanos und nicht Innos´. Innos´ habe ich schon lange den Rücken gekehrt. er sah ihr in die Augen und nickte schließlich Ich bin bereit die Kunst der Heilung zu lernen. sagte er schließlich und und nahm den letzten Bissen seines Brotes. Dann wurde der letzte Schluck Orangensaft vernichtet und Cain wartete noch bis mediatate fertig gegessen hatte.
Nun würde er also die Kunst der heilung erlernen.
Vieleicht würde er in der Zeit ja auch lernen das Kastell zu mögen. Man könnte ja nie wissen. Die Wege von Adanos und Beliar sind unergründlich und führen einen, der versucht sie zu verstehen in den Wahnsinn.
Nun wartete er auf die nächsten Schritte, doch war noch eine Frage, die ihn bedrückte auf seiner Zunge. Sag meditate. Wenn es nicht viel ausmachen würde... und noch ein Bett frei ist würde ich gerne die Gastfreundschaft der Schwarzmagier für diese Zeit genießen. Ein Bett in einem Raum würde mir reichen.
er wartete schließlich auf die Reaktion von meditate.



21.03.2004 16:55#135
meditate das haus beliars steht jedem offen. wenn du eine angemessene gabe hinterlegt hast, dann kannst du bei uns schlafen und du kannst beköstigt werden. für die ausbildung verlange ich eine rune zum teleportieren ins kloster.


21.03.2004 16:55#136
Alei Alei sah in die Richtung, aus der er meinte, die Stimme der Magierin gehört zu haben, und lächelte "Noch nicht viel besser. Aber ich hoffe, das wird bald." Er hörte noch, wie sie etwas zu einem Dämonen sagte, und wand sich wieder dem Tisch vor ihm zu, auf dem nun etwas abgestellt wurde. Alei zählte eins und eins zusammen und kam zu einem Schluß: Das mußte das Wasser sein, dass er bestellt hatte. Er zupfte die Dekoration aus dem Krug, der zweifellos sehr merkwürdig geformt war, und begann mit hastigen Schlucken zu trinken.

"Weißt du eigentlich, dass euer Wasser wie Blumenwasser schmeckt? Ihr solltet etwas an der Wasserqualität tun", meinte Alei zu dem Dämonen, als er den Krug auf den Tisch stellte. Der Dämon blieb stumm.



21.03.2004 18:27#137
meditate meditate grinste, als sie sah, dass alei aus der blumenvase trank. eigentlich war das aber auch eine idee. vielleicht würden ihn die winzigen botenstoffe im blumenwasser zeigen, wo die wirkliche welt war.

meditate wandte sich wieder ihrem neuen schüler zu.

"folge mir erst mal, ich geb dir einen arbeitstisch und einiges zu lesen. morgen sehen wir dann weiter. bis dahin wirst du ja hoffentlich geklärt haben, ob der zirkel eine weitere teleportrune bekommen kann. sie ist nicht für mich, ich habe schon lange eine, aber wir haben hoffnungsvollen magiernachwuchs. ich kann mir gut vorstellen, dass die sich mal mit der heiligen allianz messen wollen."
meditate packte dem heilernachwuchs einen stapel bücher auf den tisch und verschwand dann in ihr labor



21.03.2004 21:31#138
Cain Nun gut ich werde mal mit unserem Runenmagier reden. Der wird sicherlich nichts dagegen haben. Vieleicht könnte man ja auch einen kleinen Handel dadurch anregen. er lächelte und nahm sich schließlich das erste Buch vom Stapel, das er sogleich aufschlug und sich drin vertiefte. Es erklärte die Grundschritte der Heilung durch verschiedene Arzeneien und daneben meist das Rezept, das man dafür brauchte. Es war interessant zu erfahren, was die Heiler von zeit zu Zeit dazugelernt hatten und wie sie es begründeten.
Auch die Skizzen der Verletzungen und wie sie heilten war sehr interessant. Bald schon vernahm der hohe Magus seine Umgebung nichtmehr und war nurnoch auf das Buch fixiert. Hoffentlich würde ihm der Lesestoff nicht ausgehen dachte er sich, was sich aber beim Blick auf den Stapel, der vor ihm lag wieder verzog. Im Minental hatte er das Lesen für Sinnlos gehalten. Als Schatten hatte er nie ein Buch gebraucht und als er schließlich Feuermagierlehrling wurde war er stoz drauf, dass ihm von seiner Mutter das lesen beigebracht worden war. Doch seine Gedanken fixierten sich nun wieder auf einen Artikel, der beschrieb, wie man Schürfwunden und Fleischwunden mit verschiedenen Kräutern und Salben behandelte.
Aus reiner Neugierde blätterte er ein paar Seiten vor und erhaschte kurz einen Blick auf verschiedene Tränke. Heiltränke, Heilessenzen und so weiter schienen eine der Hauptsachen in diesem Buch zu sein.
So bemerkte Cain nicht wie die Zeit verging und er las noch lange weiter.


21.03.2004 22:36#139
Ion Storm Stimmungsvoll verabschiedete sich Sebastian von seinem Meister. Er konnte es schon jetzt kaum erwarten, das Training wieder auszunehmen, aber es war erst einmal warten angesagt.
Dennoch sichtlich erschöpft ging er auf sein Zimmer hinauf um sich zur Ruh zu legen. Kaum hatte er die Holztür hinter sich in Schloss fallen lassen, schwing er sich auch schon auf sein Bett und schaute aus dem Fenster. Der Mond strahlte in seiner gesamten Helligkeit durch das kleine Fenster und als der junge Novize über die heutigen Erlebnisse noch nachdachte, drängten sich immer mehr, andere Gedanken in seinen Kopf. Das Kloster, ja, seit Monaten war er ihm fern geblieben, hat es nicht mehr zu Gesicht bekommen und jetzt, da er so darüber dachte, kam das gewisse Heimweh. Er brauchte nicht lange um zu begreifen, was seine Gefühle ihm damit sagen wollten, er musste wieder zurück kehren. Einen besseren Zeitpunkt hätte es auch nicht geben können. Sein Meister war nun erst einmal für die nächste Zeit weg und Sebastian selber würde doch hier, im Kastell nur seine Zeit absitzen und auf die Rückkehr seines Mentors warten.Sein Beschluss stand fest, gleich am nächsten Tage, dann, wenn die Sonne ihre ersten Strahlen über das Land verbreitete, wollte er losziehen. So schlief er, in Gedanken an sein Kloster, ein und träumte von dessen auch noch im Schlaf.Mit einem lauten gähnen reckte sich der Novize. Ohne noch weiter sich im Bett zu wälzen und seine Schläfrigkeit auszutreiben, sprang er auf und bewegte sich dem Fenster zu. Der Himmel war klar. Es weihte noch ein etwas düsterer Schatten über Khorinis. Eine sanfte Brise der kühlen Bergluft streichelte ihm sanft über sein schmales Gesicht. Er liebte die Aussicht, die sich ihm bot. Schließlich löste er sich von der Nische und begann seine sieben Sachen zu packen. Viel war es nicht, was er in seinem Zimmer zusammen suchen musste. Erst unten, im Refektorium musste sein Rucksack beweißen, wie groß sein Speichervolumen sei.Sichtlich berührt durchschritt er die Gänge hinunter zum Speisesaal. Zahlreiche Erinnerungen gingen ihm durch den Kopf, seine Begegnung mit dem schönen Mädchen, seinen Missgeschicken. Er hatte das Kastell und seine doch außergewöhnlichen Bewohner ins Herz geschlossen.
Im Refektorium herrschten zu dieser frühen Stund noch gähnende leere. Gerade einmal drei Tische waren mangelhaft besetzt. Sebastian entschloss sich für den ersten Tisch, auf den er traf und machte es sich gemütlich. Keine zwei Sekunden später war neben ihm ein Dämon wie von Geisterhand erschienen und wartete auf die Gedanken von dem Gläubigen Innos. Und so schnell die myteriöse Kreatur aufgetaucht war, war sich auch schon wieder verschwunden, als Sebastian ihr seine Gedanken für sein Frühstück preisgab. Augenblicke später füllte sich allmählich der Tisch mit ausgelesenen Kostbarkeiten. Der frische Duft von Blutwurst und gebratenem Ei kroch Sebastian in die Nase, wobei ihm förmlich das Wasser im Mude zusammen lief. Des weiteren gab es noch frischen Brot und Milch, sowie kaltes, klares Wasser. Sebastian lies es sich bei diesem Angebot nicht nehmen, deftig reinzuhauen und alles was er nicht schaffen konnte, verstaute er in seinem Rucksack.
Schließlich fand er sich auf dem Innenhof des Kastells wieder. Bei herauf blicken zu den Türmen, musste er feststellen, wie doch trostlos dieses in den frühen Morgenstunden aussah, aber gerade das verleitete diesen Gemäuern das gewissen Etwas. Gerade als er zu den schwarzen Toren hinaus schreiten wollte, packte es ihn. ER drehte sich um und lief gerade Wegs auf den Brunnen, der in der Mitte des Innenhofes platziert war, drauf zu. Nebenbei zückte er seine Geldbörse. Mehrere Goldstücke wechselten den Besitzer. >>Für die Gastfreundschaft und alles weitere, Vielen Dank!<< Mit diesen Worten, die an die Statur selbst gingen verlies er nun gänzlich den Platz, ohne noch ein weiteres mal nach hinten zu schauen, ohne zu sehen, wie seine Goldstücke auf magische Art verschwanden.



22.03.2004 13:17#140
meditate die heilerin hatte am frühen morgen noch einmal nach ihrem so unverhofft zugeflogenen schüler geguckt und ihn schlafend auf den büchern gefunden. ob das ein gutes oder schlechtes zeichen war, konnte sie nicht so recht entscheiden. entweder hatte cain zu lange gelernt oder eben gar nicht.

egal, sie legte ihm noch ein buch über die heilkräft von pflanzen auf den stapel und beschloss dann, zu bett zu gehen.

vorher warf sie aber noch einen blick in den hof, hoffte sie doch dort den hühnen anzutreffen, der sie mit seinen verbissenen und sehr ernsthaften übungen immer so amüsierte.

"hallo duhn, schön dich zu sehen. verrenk dir bloß nicht die arme, nachher schneidest du dich noch selbst und wirst zum krüppel."

bevor der antworten konnte, hatte sie die tür schon wieder zugeschlagen und lief zum krokomaul, um sich ihren schlummertrunk zu holen.



22.03.2004 13:48#141
Dûhn Während der Riese seinen Übungen nachging und sich voll und ganz dem brutalen Tanz seines stählernen Begleiters widmete erklang mit einem Mal die Stimme der Hohepriesterin aus dem Hintergrund.

Verdutzt drehte sich Dûhn erst in die eine, dann die andere Richtung, bevor er gerade eben noch einen Robenzipfel zu Gesicht bekam, welcher rasch in einem der Eingänge verschwand.

"Finds auch schön euch zu sehen." murmelte er ein paar Sekunden später.
Verrenken, schneiden, verkrüppeln... Jössers, kann diese Frau an nichts anderes Denken als Tod, Vernichtung und offene Wunden??

Der Koloss rollte mit den Augen und fuhr mit seiner Schwertklinge einmal über den Granitboden. Ein knirschend-schabendes Geräusch war die Folge, wonach der Hühne die Spitze des Schwertes besah und mit einem kurzen Puster eine feine Schicht Gesteinsstaub von der Schneide blies.
Naja, is wohl ihr Job, oder sowas... ging es ihm durch den Kopf. "...vielleicht muss sie ja sowas wie'n Jahrespensum an Leichenteilen sammeln." fügte er laut grummelnd hinzu. "Auflage vom Boss oder so."

Wie dem auch sei. Der Tag wurde nicht früher und seine Arbeit nicht weniger. Er hatte noch einiges an Programm vor sich, was seine Sinne schnell wieder in den wohligen Schleier der instinktgesteuerten Kampfes-Wahrnehmung zurücksinken ließ.


22.03.2004 16:02#142
meditate "soll ich dir einen sparringspartner spendieren?" die hüterin lugte noch einmal durch die tür, nachdem sie sich beim krokomaul gestärkt hatte. der schwertlkämpfer sah sie verblüfft an. wollte die hüterin etwa selbst....?
"nein, nein, keine bange. aber ich kenne ein paar sehr gute trainingspartner."
die magierin lächelte listig und fasste ihren stab fester. dann murmelte sie etwas vor sich hin und schon erschien vor ihr ein skelett mit einem mächtigen einhänder.

"kämpfe mit dem menschen, aber töte ihn nicht und verletze ihn nicht erheblich. kleinere verletzungen zur erhöhung der aufmerksamkeit seien dir erlaubt."
nun ging ein ruck durch das gerippe und es hob sein schwert.


22.03.2004 16:54#143
Dûhn Die Knochen des bleichen Kriegers gaben ein kurzes Knirschen von sich als die rostige Klinge des Untoten mit dem Kreischen von aneinander schabendem Metall an dem enormen Bastardschwert des Riesen entlangfuhr.

"Was zum... war da nicht die Rede von 'n bischen Zurückhaltung??"Dûhn wich ein Stück zurück, um die Situation im ganzen erfassen zu können als sein dürrer Sparringspartner auch schon mit einem Sprung nachsetzte.Das Schwert des Skeletts beschreib einen harten, schnellen Bogen in Richtung der kurzen Rippe des Riesen. Dieser hieb mit brachialer Gewalt auf die Waffe seines Gegenüber ein um einerseits den Schlag zu parieren und andererseits seinem Gegner die Klinge aus der Hand zu treiben. Feinde die keine Schmerzen mehr empfinden konnten waren jedoch ein schlechtes Ziel für diese Art von Zermürbungstaktik. Ohne auch nur einen Moment inne zu halten zog der Untote seinen Arm zurück und ließ einen wuchtigen Überkopfschlag folgen.Doch inzwischen hatte Dûhn wieder zu seinem, tausendfach geübten und immer weiter ausgebautem und verfeinertem, Schlacht-Rhytmus gefunden.Das rostige Schwert des Bleichen Kriegers schlug hart auf den Boden als der, ausweichende, Riese den Schwung der gegnerischen Waffe durch einen Schlag auf deren Rückseite noch verstärkte, einen seiner Kampfstiefel auf das Mordwerkzeug krachen ließ und mit seinem Waffenarm einem brutalen Bogen von links nach rechts beschrieb.

Der Schädel des Skeletts zerbarst in einer glühneden Wolke niederhöllischen Knochenstaubs am Boden des Atriums. Triumphierend wand sich der Koloss ab, in der Gewissheit in ein paar Momenten den Körper seines Feindes neben sich aufschlagen zu hören, doch blieb ihm dieser Augenblick des Sieges verwehrt.
Ein scharfer Stich raste seinen linken Arm hinauf als er sich in einem Wirbel aus schwarzer Kleidung und dem Klingeln seiner Rüstschnallen umdrehte um einem kopflosen, aber ansonsten recht gefasst wirkendem, Skelett gegenüber zu stehen. Blut sicherte aus einem oberflächlichen Schnitt unter seiner dunklen Kleidung hervor

"Ich Dummerle..." schalt sich der Koloss. Einem kurzen Schwung von oben nach unten, den der Untote ohne Probleme parierte, folgte ein Tritt in den Brustkorb des Konstrukts.
Als er seinen Fuß wieder auf dem Boden aufsetzte verwehte der Wind gerade die letzten Reste seines beschworenen Trainingspartners. Das Gerüst war zu feinem Staub zerfallen als sein stofflicher Körper so beschädigt wurde das ein weiterer Einsatz nicht in Frage käme.

Schnell putzte Dûhn sein Schwert mit einem Zipfel seines großen Schwarzmagiermatels ab und seufzte dann schicksalsergeben.
Der Kampf gegen die Geschöpfe seines Herren war sehr ermüdend...aber auch sehr lehrreich.

Zumindest, so hatte Dûhn heute gelernt, sollte man nie jemandem seinen Rücken zudrehen dessen Kopf nicht zu seinen lebenswichtigen Organen zählte.
Somit würde er sich auch vor der Stadtgarde und den Lee's in Acht nehmen müssen.Dûhn grinste.



22.03.2004 19:08#144
Cain Cain schreckte auf. Er war tief in der Nacht über den Büchern eingeschlafen und hatte von Tränken und ihren Wirkungen geträumt.
Auch die ganzen aufgezeichneten Wunden ganz verschiedener Arten in den Büchern waren ihn durch den Kopf geschwirrt und ihn war eine Frage über Nacht gekommen, die er meditate bei Gelegenheit stellen würde. Momentan war sie jedoch wie es schien nicht da und so ließ er seine Augen wieder auf den Zeilen ruhen und las weiter, wo er gestern aufgehört hatte.
Es wurde eigendlich immer interessanter, jedoch schien es etwas schwieriger sich die ganzen Rezepte für die Mixturen und Tränke zu merken. Er würde wohl ziemlich lange Pauken müssen, womit er auch sogleich anfing.



22.03.2004 21:39#145
Squall_L Squall hatte die letzten Tage nicht viel getan außer in seinem Zimmer herumzuliegen, aber nun wollte er wieder etwas tun. Er stand auf und verlies sein Zimmer, irgendetwas wollte er nun machen.

Als er in die Eingangshalle kam, sah er wie sich das Tor öffnete, er schaute wer das Kastell betrat und als er sah das Xion es war konnte er es gar nicht glauben. Squall hatte einige Fragen an ihn also ging er auf ihn zu.
„Oh da ist der verlorene Baal. Wo warst du plötzlich auf Onars Hof? Ich habe dich gesucht aber nirgends gefunden!“



22.03.2004 21:48#146
Xion1989 Xion grinste und zündete sich einen weiteren stängel an. Ein wunder das man Squall mal sah doch hier wohnte er ja immerhin. Diese kalten gemäuer gefielen Xion nicht sonderlich und doch wollte er hier nicht weg.

Jaja Squall... Die zwerge die du gesehen hattest haben mich entführt. Nein scherz. Ich musste dringend weg und etwas für den Sumpf tun und dafür wollte ich mich entschuldigen. Aber mal eine andere frage. Wie wäre es wenn du mir hier mal alles zeigst?

Xion schaute Squall gespannt an und fragte sich was wohl nach dem abend in seinem kopf los war



22.03.2004 22:07#147
Squall_L „Ok das kann ich machen, ich bin ja nicht so."

Dann machten die 2 sich auf den Weg durch das Kastell bis sie vor dem Eingang zur Bibliothek standen. „Das ist wohl der bekannteste Ort im Kastell, hier findest du die größte Sammlung von Büchern die man sich wohl vorstellen kann. Wenn du noch nicht weißt wie das hier funktioniert, ich erkläre es dir. Also wenn du nach einen Buch suchst, musst du nur den Namen des Buches sagen und es wird alleine zu dir kommen. Wenn du dann mit dem Lesen fertig bist, dann brauchst du es auch nicht zurückbringen, das übernehmen die Dämonen. Das sollte genug über die Bibliothek sein, denn die meisten Leute wissen doch eh schon alles über die berühmte Bücherei des Kastells.“

Danach führte Squall Xion zu dem alten großen Saal mit der Orgel. „ Ich war hier eigentlich noch nie, aber ich habe gehört dass die Orgel sehr laut spielen soll. Da ich eh nicht musikalisch bin ist mir diese Orgel eigentlich auch egal, also machen wir uns weiter auf den Weg.“

„Hier nun neben diesem großen Saal sind die ganzen Labore.“ Squall ging mit Xion einige Schritte den langen Weg entlang und blieb dann vor einer Tür stehen. „Das ist das Labor von meditate du hast bestimmt schon von ihr gehört, wenn du mal Tränke oder sonst etwas von ihr brauchst, dann wirst du sie wohl hier finden.“
Dann gingen die 2 den Weg weiter entlang. „ Nun komme hier einige Räume von den du lieber die Finger lassen solltest. Über die so genannte „Kugel des Hauches“ weiß ich nichts, Ich gebe dir nur den Tipp der mir gegeben wurde, las am besten deine Finger davon. Etwas weiter unten sind die Magischen- und Trainingsräume. Die Trainingsräume sind was ein Wunder zum trainieren da, wenn du bei einen unser Lehrmeister lernst, dann wirst du hier wohl dein Trainingstunden abhalten. Die Magischen Räume sind und das hätte ich fast selber am eigenen Leib erfahren müssen sehr gefährlich, ich so neugierig wie ich bin habe mich aufgemacht um sie etwas auszukundschaften und dann hätte ich mich fast verlaufen. Ich habe Stunden lang gesucht bevor ich da wieder hinaus kam und es heißt das dort schon einige Magier ganz verschwunden sind. Also davon genau wie von der Kugel des Hauches erst einmal die Finger lassen. Das war die eine Hälfte des Erdgeschosses des Kastells.“

Nun führte Squall ihn in den Innenhof. „Das ist wohl mit einer der schönsten Orte hier im Kastell. Hier kann man immer schön sitzen und sich die alte immergrüne Esche anschauen, wenn nicht gerade so ein alter Mann hier mit seinen Stab herumfuchtelt. Hier ist es meistens sehr ruhig und man kann hier sehr gut mal einen schönes Nickerchen machen. Auch wenn unser Kastell mal überfallen wird ist die alte Esche ein gutes Versteck wie man beim letzten Orküberfall sehen konnte. Also merk dir ein schöner Ort wenn man mal seine Ruhe haben will.“
Dann führte Squall Xion wieder zurück in die Eingangshalle. „ Also nun widmen wir uns den anderen Teil.“ Squall ging mit ihm in Richtung des Refektoriums. „Also das Refektorium kennst du also brauchst du dafür keine weiteren Erklärungen.“ Dann gingen die 2 weiter und kamen zu den Gästezimmern. „ Also die Gästezimmer wirst du wohl auch kennen den du warst ja schon unser Gast. Also das hier neben den Gästezimmern ist der Turm. Also was wir damit sollen weiß ich nicht denn ich habe noch keine Weg dort hinauf gefunden, du kannst ja irgendwann mal suchen aber ich glaube nicht du findest einen.“

Dann gingen sie den Weg weiter in Richtung des Antimagischen Raumes. „Also hier sind unsere Krankenzimmer, ich glaube dass du zu diesen Räumen wohl keine Erklärung brauchst. Hier als letzter Raum kommt noch einmal einer der schon etwas wichtiger ist. Es ist der Antimagische Raum, er soll manchmal sehr erholsam sein. Nur leider weiß ich über ihn auch nicht allzu viel, denn so lange um hier jeden Raum kennen gelernt zu haben bin ich auch noch nicht im Kastell.“
Dann gingen die 2 die Treppe hinauf in die 2te Etage. Die Gänge waren dunkel, an den Wänden hingen irgendwie kranke Bilder, der Boden ist von einem dunkelroten Teppich bedeckt, darunter ein Schachbrettmuster aus weißen und schwarzen Marmorplatten. An der Wand zieht sich in Augenhöhe ein goldenes Ornamentband entlang. „ Wie du sehen kannst sieht es hier nicht so einladend für nicht Schwarzmagier aus, wie im unteren Stock und Gäste sind hier auch nicht gerne gesehen, also las uns wieder gehen.“

Nun standen sie wieder in der Eingangshalle. "Und was sollen wir nun machen?"


22.03.2004 22:21#148
meditate eine wundervolle nacht ...
ein sternendom, der die sterne fast nicht fassen konnte!

meditatesaß auf der bank, den kopf im nacken und lauschte auf die geräusche der nacht.

ein leichter zephyr nestelte in den blättern der esche und aus dem tal drang das geräusch der mächtigen wasserfälle. manchmal drang sogar ein duft mit dem wind aus dem tal, der den frühling erahnen ließ und an liebe, sehnsucht und bangen erinnerte.

meditates herz war voll von wehmütigen gedanken, die so sehnsuchtsvoll an das normale leben erinnerten. an die kindheit und das hohe gras am haus, in dem man sich so wunderbar vor der mutter verstecken konnte ... an die dicken kanten mit frischer butter ... an das barfußlaufen im bachbett mit den rollenden kieseln, an die frisch geschnittenen weidenruten, mit denen sie die gänse vor sich herjagten und an die ersten frisch geschnittenen wiesen, auf denen die osterlämmer tollten.

frühling ... frühling ... kein frühling für die düstere magierin, die diesem riesigen steinbau als hüterin vorstand? kein klopfendes herz und keine süßen lippen ... kein seufzen und keine zärtlichen gelüsterten worte...
meditate riss ihren blick vom sternenzelt los und setzte sich wieder gerade hin. was hatte sie nur eben für törichte gedanken? der frühling machte einen wirklich besoffen. sehr gefährlich für eine hohe frau wie sie.

entschlossen erhob sie sich und ging zum labor. sie wollte die ersten übungen für ihren schüler vorbereiten.



23.03.2004 12:33#149
meditate die magierin stand in ihrem labor und stellte dort die zutaten ordentlich in reih und glied auf. sie kontrollierte nochmals die beschriftungen und anleitungen, die sie im laufe der jahre für das material zusammengestellt hatte, das für die heiltränke erforderlich war.

der adanos-priester würde sicher einen gutgen heiler abgeben, waren es doch eher die anhänger des ausgleichenden gottes, die zwischen lebenerhaltend und schmerznehmend unterscheiden konnten. die innosler kämpften eher verbissen um jeden menschen, auch wenn er schon längst dem reiche beliars anheim gefallen war. das war auf dauer nur eine quälerei und verlängerte den todeskampf manchmal unerträglich.

als cain dann zu ihr ins labor kam, erklärte sie ihm erst einmal ausführlich die verschiedenen techniken des bandagierens und der behandlung von brüchen. sie zeigte ihm die techniken, mit denen man gebrochen gliedmaßen ruhig stellte und versprach ihm, morgen mit ihm das einrenken und aneinanderpassen getrennter gliedmaßen zu üben. dann stellte sie ihm ein skelett zur verfügung, an dem er eifrig üben konnte.

"du kannst ruhig alles ausprobieren. mein gehilfe kennt keinen schmerz. also kannst du ihm auch die knochen brechen um sie dann zu schienen auf dei bestmögliche weise.

wenn du dich ausruhen willst, dann lies dir die verschiedenen rezepturen durch und versuche dich im mixen von zutaten."

meditate verabschiedete sich von ihrem schüler und ging nach dem schwerttänzer im hof zu sehen. leider war er nicht da und meditate beschloss enttäuscht, sich zum schlaf zurück zu ziehen.



23.03.2004 14:51#150
Dûhn Murmelnd kehrte der Geist des Kolosses wieder in die wache Welt zurück. Erst ein, dann zwei Augen öfneten sich um sich, begleitet von missmutigem Grummeln, gleich wieder zu schließen.

Den Innenhof durchwehte ein kühler Wind, als der Riese tapsig die freie Fläche überquerte und unter der alten Esche platz nahm.
Gerade erst war er aus einem, seiner Meinung nach viel zu kurzem, Schlummer erwacht, in den er am gestrigen Abend gleich nach dem Training gefallen war.
Seine Muskeln schmerzten immer noch, doch gewöhnten sich wenigstens seine Augen langsam an das dämmrige Licht, welches das Atrium erhellte.
Dûhn blickte zu den Wolken weit über sich. Der Wind, welcher aus den höheren Sphären zu ihm hinunter wehte fühlte sich angenehm frisch an und verschaffte seinen pochenden Muskelpacketen Linderung. Ohne seinen Blick von den weißen Himmelsgebilden zu lösen kramte er einen Apfel aus einer der vielen Seitentaschen seines Mantels und biss mit einem vernehmlichen Knacken hinein.Als er mit einer seiner riesigen, vernarbten Pranken über den groben Stoff seines Schwarzmagiermantels fuhr stahl sich ein Lächeln auf die Gesichtszüge des Hühnen.

Jedes mal wenn er frische Kleidung bekam war diese nach spätestens drei Tagen so abgetragen als wäre er damit in den Krieg gezogen. Bei seinem momentanen Trainingseifer überraschte dieser rapide Verschleiß den Riesen keineswegs. Dazu kam noch, das er sich in benutzter Kleidung wohler fühlte als in brandneuem, geglättetem Zwirn.
Oft getragene Kleidungsstücke entwickelten ihren ganz eigenen Charakter. Man konnte Erinnerungen daran festmachen, sich über diese und jene geflickte Stelle und die damit verbundenen Erlebnisse unterhalten. Was nicht hieß, das Dûhn seine Kleidung nicht wusch.

Ein nachdenklicher Gesichtsausdruck flog über das Gesicht des Hühnen.Meine Rüstung gehört inzwischen wohl auch zu den Erinnerungsstücken....... Und leider nich viel mehr als das. Der Lederlappen hält bestimmt keine zwei Schwerthiebe mehr ab.
Eine neue Rüstung würde bald her müssen.
Doch das wichtigste zuerst.

Ein paar Sekunden später erfüllte ein tiefes, grollendes Schnarchen den Innenhof.



24.03.2004 00:04#151
Cain Cain musterte skeptisch seinen neuen Partner, der leblos auf dem Tisch lag, auf dem wohl schon öfters solche Experimente gemacht wurden. Er lächelte, denn er merkte, dass der Glauben Adanoses, was das Leben und den Tod angeht war stark in ihm, jedoch merkte er auch den kräftigen Impuls, der wie es schien den od und die Knochen genauer untersuchen wollte.
Cain hatte schon lange mal ein Skelett genauer begutachten wollen. Bis jetzt war er immer nur mitleidig oder aus Wieder an ihnen vorbei gegangen und hatte sich über ihren Tod nicht nachgedacht.
Dies hatte sich nun schlagartig geändert, als er sich vorstellte, dass jeder unter der Haut, dem Fleisch und den Muskeln so aussah.
Die Knochen schienen schon öfters gebrochen und durch, wie Cain vermutete Magie, wieder zusammengefügt worden.
Doch nun richtete er seinen Blick auf das stattlich eingerichtete Labor. Diese Frau hatte einen guten Sinn für Ordnung. Dies zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des hohen Magus und er ging an den Regalen vorbei und las sich die verschiedenen Ettikete zu.
So verging einige Zeit und schließlich beugte er sich über eines seiner bücher und versuchte einen einfachen, leichten Heiltrank zu mixen. Das Skelett wollte er sich dann nachher vornehmen.



24.03.2004 09:57#152
meditate meditate hatte ihren schüler besucht und sich seine fortschritte vorführen lassen. nachdem cain sich mit heiltränken befasst hatte, wollte er gerade mit dem skelett und einigen übungen beginnen. vorsichtig griff er nach einer gebrochenen rippe, die nur unzulänglich zusammengefügt war. amüsiert beobachtete meditate, wie er mit beiden händen in den knochigen körper griff und versuchte, die rippen wieder in die rechte position zu rücken.
"bei einem menschen kannst du aber nicht einfach zwischen die rippen greifen. da musst du dir schon etwas anderes ausdenken. vielleicht ist dir ja ein zombie lieber, an dem ist noch mehr fleisch dran!"

der adanosler schüttelte unwillig den kopf und meinte, die würden zu sehr stinken, er würde das schon hinbekommen.

dann versuchte er, das skelett zu drehen und schrie erschrocken auf, als dieses sich auf einmal von einer seite auf die andere drehte.

"du bist aber schreckhaft. sagte ich dir nicht, dass das ein beschworenes skelett ist? das geht nicht tot, keine bange, du kannst ne menge ausprobieren."
meditate lachte und verließ den etwas verwirrten schüler wieder, um nach ihrem schwerttänzer im hof zu sehen. mal guggen, ob er heut schon auf war.


24.03.2004 11:23#153
stressi Sie saßen schon lange wieder über den Karten und genossen das Leben im Kastell. Die mental anstrengende Arbeit hatten die beiden Baals überwunden und konnten sich jetzt wieder den angenehmen Dingen des Lebens zuwenden. Das einzige, was Stressi störte, war die Tatsache, dass sein menschlicher Spielkamerad morgens immer so lange schlief.

So strich der Baal heute wieder völlig allein durch die Gänge des Kastells. Irgendwer hatte ihm erzählt, dass hier irgendwo ein Barde vermisst würde seit einigen Tagen. Vielleicht war der in irgendwelchen Spinnennetzen gefangen worden und konnte nicht mehr zurück. Ein seltsames Fadenritual hatte man wohl vor einigen Tagen entdeckt.

Auf jeden Fall fand Stressi, dass man ja mal suchen könnte - natürlich ohne sich unter Druck zu setzen.

Andererseits war das Kastell ohnehin immer ein interessanter Ort für neue Entdeckungen. So lange man sich auf gemauertem Terrain befand, bestand auch die berechtigte Aussicht darauf, dass man auch irgendwann wieder zurück fand oder schlimmstenfalls einen Dämon zu Hilfe rufen könnte, der einen wieder zum Refektorium geleitete.



24.03.2004 14:09#154
Cain Ein beschworenes Skelett also? flüsterte der Magier und besah es nun genauer. Er fand es höchst interessant, wie durch Magie ein schon toter Körper, der nurnoch aus Knochen bestand wieder zum Leben erweckt wurde.
Die Magie Beliars war interessant, doch hatte Cain nun anderes im Sinn. Er drehte sich wieder um und ging zu dem kleinen Schrank, in dem die Bandagen zu finden waren, die er benutzen konnte um gebrochene Knochen zu richten und sie so zu stabilisieren.
Es war faszinierend für den Magus zu sehen, dass doch nicht alle Wunden gleich eine große Behinderung waren.
Besonders die Knochenbrüche waren für ihn immer etwas sehr schlimmes gewesen. Er erinnerte sich auch noch an die schweren Wunden, an denen er gelitten hatte. Damals war es der für ihn noch unbekannte Dark_Cycle gewesen, der ihm seine schwere Verletzung am Bauch geheilt hatte und ihm so womöglich das Leben rettete.
Er lächelte bei dem Gedanken, dass es immer Leute gab, die einem helfen konnten. Doch verbreiterte sich sein grinsen bei dem Gedanken, dass er bald einer von denen sein würde.
Doch nun windmete er sich wieder dem Skelett, dessen Arm er grade in der Hand hielt und mit einem klauten knacksen auseinander brach.
Das beschworene Skelett zuckte kurz und lag dann wieder still. Cain nahm dessen nun gebrochenen Arm nun vorsichtig und legte ihn so grade wie es ging auf den Tisch. Dann verband er sie sorgfältig und besah sein Kunstwerk. Zufrieden windmete er sich wieder den Tränken, die er nun versuchte zu brauen.. ob es auch ein versuchsobjekt für seine Heiltränke gab? Er grinste innerlich über diese Bemerkung.



24.03.2004 14:33#155
Dûhn Nachdem er eine erholsame Nacht im Innenhof der Festung verbracht hatte, war Dûhn wieder auf den Beinen und ging seinen Übungen nach. Wuchtig und schwer rauschte das Bastardschwert durch die frische Luft, stoppte, senste in einem Bogen von oben nach unten, hielt kurz vor dem steinernen Boden an und fuhr wieder in die Rückenscheide.

Plumpe, unbeholfene Hackbewegungen waren inzwischen zu flüssigen Ausfällen, Paraden und Finten gereift. Dûhn strich sich lächelnd über seinen Sechstagebart. Die Zeit schritt fort, verging und ließ Erinnerungen zurück.Vor ein paar Monaten war er noch ein einsamer, orientierungsloser Landstreicher gewesen; auf der täglichen Suche nach einem Platz zum schlafen und einer warmen Mahlzeit. Damals hatte er selbst mit den allgegenwärtigen Blutfliegen die Khorinis, besonders im Sommer, so zu schaffen machten Probleme gehabt.
Und nun... Nun stand er im Atrium eines Äonenalten Kastells, erbaut aus schwarzem Felsen, dem Gott des Todes geweiht und bewohnt von Dämonen und Schwarzmagiern, wie er einer war.

Bei Beliar. dachte der Koloss grinsend, inzwischen wäre ich vermutlich sogar soweit meinen Schwertmeister ein zweites Mal heraus zu fordern!
Die monströse Klinge glitt mit einem metallischen Schaben aus der Rückenscheide. Die Bewegung verwandelte sich auf ihrem Zenit bereits in einen Angiff und beschrieb einen perfekten Bogen von rechts oben nach links unten.Lachend ließ der Hühne das Schwert einmal in der Luft herumwirbeln bevor er es mit einem dumpfen Klatschen wieder am Griff auffing und ohne zu zögern seine Übungen fortsetzte.

Das Leben konnte so schön sein.



24.03.2004 15:41#156
meditate die magierin war nach einem kurzen mittagsschlaf wieder auf dem weg durch die kastellgänge, als sie aus dem hof das sausen von schwertübungen hörte.
jetzt würde sie dûhn mal ordentlich erschrecken. und den angehenden heiler gleich mit. denn gleich würde das skelett ihm unter den fingern zu staub zerfallen, damit meditate ihre magischen kräfte für einen größeren brocken bündeln konnte.

vorsichtig öffnete sie die tür zum hof. ganz offensichtlich machte es dem großen kerl eine unbändige freude, sich mit dem schwert zu beschäftigen - natürlich wieder ganz ohne jeden gegner. dem würde sie jetzt abhelfen. leise beschwor sie eine kleine helferarmee. aus dem dunkel der kastellgänge schälten sich vier skelette, die armee des bösen und auf ein zeichen von meditate hin, stürzten diese sich auf den schwertkämpfer.

amüsiert verzog sich meditate in eine dunkle ecke, um dem spektakel zuzusehen und natürlich um im notfall einzugreifen. die armee der finsernis war nicht zu unterschätzen und immerhin wollte meditate ihrem treuen beschützer nur einen schrecken einjagen und ihm keinesfalls ein leid zufügen.



24.03.2004 16:41#157
Dûhn Dûhn zog seine Klinge von links nach rechts, so das sie den Rest seines Körpers mit Schwung um die eigene Achse befördern würde. Dieses Manöver hatte er von seinem Lehrmeister Azathot gelernt um sich der Feinde in seinem Rücken zu erwehren.

Zu des Riesen Überraschung stieß sein Schwert auf Widerstand.Das Klingen des Bastardschwertes übertrug sich auf die rostige Sense, welche seinen Schlag so aprubt gestoppt hatte. Dûhns Blick wanderte weiter den Arm seines Gegenüber hinauf und blieb schließlich auf den blassrot leuchtenden Augen des knöchernen Kriegers hängen.

Was zum...?!

Mit einer plötzlichen Explosion aus brutal geführten Schlägen stürmte der Untote auf den Koloss ein. Ihm folgten mit einer unirdischen Eleganz, drei weitere Skelette, die sich aus dem Schatten der Esche und der Kastellgänge auf ihn stürzten.

"Wer zum Tartarus hat euch überhaupt hier rein gelassen?!" grollte Dûhn als er einen Angriff nach dem anderen zur Seite schlug und versuchte sich so Raum zu schaffen. Mit einer eingedrehten 360° Wendung wuchtete der Koloss seine Masse, schneller als man es ihm zugetraut hätte, hinter eines der Skelette und Hieb seitlich auf seinen Gegner ein.
Das Konstrukt jedoch schien den Hieb schon im Vorraus zu erahnen und schwang sein zweihändiges Mordwerkzeug mit beiden Händen über seinen Kopf nach hinten, so das sein Rücken gedeckt wurde. Der Schwung des Angriffes katapultierte die rostige Waffe zur Seite, ohne jedoch den Untoten zu verwunden oder ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Vielmehr nutzte er den Schwung aus um die Enorme Waffe in einem tödlichen Bogen zurück auf den Schwarzmagier zu lenken.
Dûhn kam langsam aber sicher ins Grübeln. Diese Skelette kämpften viel besser als sie es eigentlich gedurft hätten. Fast schien es so, als würde sich der, immer weiter zurückweichende Koloss, mit Soldaten aus Beliars höchsteigener Armee messen.
Ein Kampf den er nur verlieren konnte.

Mit im Wind knatterndem Mantel hechtete der Hühne durch den Innenhof und versuchte sich die überlegenen Knochenmänner so gut es ging vom Leib zu halten. Das ging besser zwar als er gedacht hatte, zum Angriff jedoch, kam er dadurch trotzdem nicht. Seine Feinde waren zu zahlreich und obendrein viel zu flink für ihn. Immer wieder versuchten sie in seinen Rücken zu gelangen, was der Koloss nur durch die Geschickte Nutzung der Esche und hastig vollführter Wendungen zu verhindern wusste.
Eine neue Taktik musste her. Eine, die es ihm ermöglichte immer nur einen Feind auf Korn zu nehmen, oder die Horde zumindest vor sich zu behalten.
Dûhns Blick wanderte zu einem der Kastelleingänge hinüber.
Bingo!
Schwitzend und aus kleineren Wunden blutend wandt er sich wieder den bleichen Kriegern zu, auf seine ureigene Art wild grinsend.
Mochten andere Leute Karten spielen, führ ihn war das hier Unterhaltung genug.Mit einem plötzlichen Sprint in Richtung Tür schlug er nach einem der Untoten, der ihm leichtfüßig aus dem Weg tänzelte. Der Weg war frei.
In der Enge der Kastellgänge angekommen umfing ihn sogleich die lieb gewonnene Kühle und der Geruch von altem Pergament.
Schade nur, das die klappernden, mordlüstigen Eliteskelette immer noch hinter ihm waren. Vier rostige Waffen waren auf den Riesen gerichtet, der ob dieses Anblicks respektvoll ein paar Schritte zurück wich.
Erstaunt registrierte er nach ein paar Schritten, das seine Gegner dort verblieben wo sie waren... so als wären sie nicht bereit den Innenhof zu verlassen.
"Na, wie ihr wollt!" brummte der kolossale Schwarzmagier und wagte einen Ausfall. Wo andere das unmögliche unternommen und einen Weg vorbei an den Waffen seiner Feinde gesucht hätten, konzentrierte sich der Hühne einzig und allein auf die Abwehr. Der fintierte Ausfall lenkte die Aufmerksamkeit der Untoten auf seine Waffe.

Sehr gut!

Das Knirschen brechender Knochen hallte unangenehm durch die Gänge des Kastells. Eines der Skelette zog sein Fußgelenk von der Ruine seines rechten Fußes weg und setzte das beschädigte Bein nach hinten.
Schon sein Lehrmeister Azathot hatte Bekanntschaft mit Dûhns schmutzigen, in vielen Wirtshausschlägereien gelernten Tricks gemacht. Nur hatte er damals nicht mit seinem ganzen Gewicht zugetreten.
Grinsend wich Dûhn wieder zurück. Ein kleiner Sieg nur... aber beser als nichts!


24.03.2004 17:49#158
Saturas Die altbekannte Y-Form erschien inmitten des Pentagramms, und der gänzlich blaue sowie blau umrandete Saturas materialisierte sich, schwebte, senkte sich. Sogleich hatte er einige Münzen zur Hand, um das Muss zu erfüllen, eine kleine Spende am Eingang des Kastells.
Wow, wie lange war er nicht mehr hier gewesen! Erstaunlich: es sah irgendwie alles anders aus, er hörte ausserdem merkwürdige Geräusche. Oder dachte er das nur? Jaja, was er sich so alles hätte einbilden können. Beinahe stand er vor einem Rückfall – damals tief unter dem Kloster konnte er seinen Sinnen nicht mehr trauen. Und das Kastell war ja bekanntlich, und auch nach seinen eigenen Erfahrungen, nicht der „magiefreieste“ Ort der Welt. Aber eigentlich war das dem Priester momentan egal…fast egal. Er dachte einfach nur: Ich muss zu Cain. Ich werde ihn schon finden…und so schritt er behutsam voran, in der Hoffnung, dass ihm jemand oder etwas den Weg weisen würde.



24.03.2004 18:29#159
Dumak Dumak fiel und fiel. Er rutschte eine glatte Wand entlang, die sich zu einer runden Röhre verengt hatte und nun fast senkrecht in unbekannte Tiefen führte. Doch immernoch war der Barde der Meinung, daß er hier auf der heißesten Schatzspur war, die je jemand entdeckt hatte.
Plötzlich - der Fall endete, nachdem sich die Röhre wieder fast waagerecht geneigt hatte, um dann in einer Art senkrechten Tülle ihren Inhalt - Dumak - auszuspeien.



24.03.2004 18:59#160
Don-Esteban Wild brodelte die stinkende Mischung vor sich hin, als die Flammen unter dem Tiegel hochschlugen. Der schwarze Dampf wurde von einer großen Haube aufgefangen und durch ein kompliziertes System von Glasröhren und Flaschen geleitet. Zwei Glaskolben, mit Wasser gefüllt, dienten als Wäscher für den Dampf, der durch die hindurchgedrückt wurde und gesäubert wieder weiter durch die Anordnung der vielen miteinander verbundenen Gefäße lief.
Vor der Apparatur stand Don-Esteban und machte sich Notizen.Plötzlich wurde die Geräuschkulisse aus dem Blubbern der Flüssigkeit und dem Prasseln des Feuers durch ein lautes Plopp! unterbrochen.
Erstaunt sah sich der Magier um. Wo kam denn dieses Geräusch her? Das war doch gar nicht eingeplant? Erstaunt sah sich der Schwarzmagier um und suchte die Quelle der Störung. Da! Im hinteren Teil des Labors, abgetrennt durch schwere Vorhänge, wo all die großen Glasgefäße standen, kam es ihm vor, als ob eines dieser Gefäße, das eben noch leer gewesen war, nun gefüllt sei. Neugierig trat Don-Esteban näher. Und tatsächlich. Das riesige, wie eine überdimensionale bauchige Flasche erscheinende Gefäß beinhaltete plötzlich etwas, das wie die Reste eines fehlgeschlagenen Experiment anmutete. Der Magier neigte den Oberkörper vor und seine Nase berührte fast die dicke Glaswand. Moment, das war doch... ja, tatsächlich.
»He du Schnüffler, was tust du in meinem Labor? Denkst wohl, du kannst dich in meinen Glasflaschen auf die faule Haut legen.« Er pochte mit dem Fingerknöchel gegen das Glas, aber der fremde Eindringling glotzte nur erstaunt.Wo war der nur so plötzlich hergekommen? Vollkommen verrenkt war sein Körper in die Flasche gepresst, Der Kopf zwischen den Beinen und die Arme hinter dem Rücken vorlugend. Mit dem linken Fuß konnte er sich hinter dem Ohr kratzen, wenn er wollte. Doch seine Augen waren nach oben gerichtet.
Der Magier folgte dem Blick des seltsamen Besuchers und besah sich eine von der Decke herabhängende Abzugshaube. In schwärzester Schwärze entschwand die dunkle Röhre durch die Decke.
Der Magier schüttelte mit dem Kopf und suchte sich einen Hammer. Es blieb nur übrig, das Gefäß zu zerschlagen, denn mit heimlichen Besuchern hinter seinem Rücken konnte er ja nun gar nichts anfangen. Und aus dem engen Hals der Riesenflasche kam der nie wieder heraus. Ein Wunder, wie der überhaupt da rein gekommen war.
Mit großem Schwung holte der Schwarzmagier aus und schwang den eben gefundenen Hammer mit voller Wucht gegen die Glaswand, die mit lautem Knall zerplatzte. Der Insasse fiel mitten in die Scherben.
»Schattendämon!«
Der schwarze Dämon materialisierte sich.
»Entferne dieses Subjekt aus meinem Labor. Setz ihn vor das Kastell.«Mit keinem Blick würdigte er den seltsamen Gast in seinen heiligen Hallen. Diese Impertinenz war einfach zu groß. Das hatte es noch nie gegeben. Jewtzt schnüffelten Fremde schon auf diese Weise hinter seinen meist genialen Entdeckungen hinterher.
Der Schattendämon machte sich ans Werk.



24.03.2004 19:57#161
Dumak »He, Moment mal! Ich suche doch nur den Schatz.«
Doch der Dämon war unerbittlich. Hart packte er der den schatzsuchenden Barden am Genick und schleifte ihn zur Tür hinaus, die er zum Glück nicht zu öffnen vergaß. Alles, was vom Körper des Dämons nicht durch die Tür passte, waberte einfach durch die dicke Wand in den Gang.
»He, loslassen!«
Doch es ging weiter. Der Dämon hatte nicht vor, eine Pause zu machen.»Sag mal, war das eben Don-Esteban? Der Kerl kam mir irgendwie bekannt vor. Hab ich etwa das geheime Labor von Don-Esteban gefunden? Das ist ja unglaublich! Aaaahh! Aufhören!«
Anscheinend war es nun dem Dämon zu viel geworden und er hatte seine lautlose Stimme erhoben, die dem Barden fürchterlich im Kopf dröhnte. Dumak hielt sich beide Ohren zu und stranpelte entsetzt in den Fängen des Dämons umher, doch ohne Besserung. Die STimme im Kopf wurde dadurch auch nicht leiser.Endlich hatten sie das Eingangstor erreicht. Die Torflügel öffneten sich wie auf einen geheimen Befehl und der Barde wurde in hohem Bogen aus dem Kastell geschmissen.
Unsanft landete er im Dreck vor dem Tor.
»He, meine Laute! Und meine Belohnung. Zwei Beutel voller Gold.«Das Kastelltor öffnete sich noch einmal und die Laute flog heraus, direkt auf den Barden zu. Dumak fing sie schnell auf, ehe sie noch unsanft auf dem Boden aufschlug und zerbrach. Gleichzeitig flogen zwei Beutel heraus. Dem ersten wich der Barde aus, dem zweiten konnte er nicht mehr entkommen. Boff! Begleitet von einem klimpern sank der Barde mit einem leisen Seufzer auf den Lippen dahin. Doch der Aufprall auf den Boden brachte ihn schon wieder zu sich.»Und mein...« Er hielt inne. Dann ging er beiseite, so daß er etwas neben dem Tor stand und alles, was noch aus dem Tor geflogen käme (Dämonen, angebranntes Essen, Brief-Blutfliegen...), freie Bahn hätte.
Hier versuchte er es noch einmal: »Und mein Hund.«
Das Tor ging auf und herausgerannt kam in wildem Galopp der große schwarze Hund des Barden. Die Ohren angelegt und den Kopf zwischen den Hals herabgesenkt.Dumak pfiff. »Hier bin ich.«
Der Hund stoppte abrupt und schaute zu seinem Herrn. Dann trabte er gemützlich zu Dumak. Unterwegs warf er noch einen mißtrauischen Blick in Richtung Tor. Doch das war geschlossen. Auch die Skelette, die daran hingen, rührten sich nicht.Dumak kratzte sich im Nacken. Der tat ihm immernoch weh vom eisernen Griff des Dämons. »Seltsames Gemäuer. Und seltsame Leute. Aber interessant, durchaus interessant.«
Und dabei ließ er es bewenden.



24.03.2004 22:07#162
Ceyx Ceyx ging durch den Garten. Mit ausgestreckten Armen strich er über Sträucher und Blumen, hielt seine Augen geschlossen. Es war still um ihn. Nur der Wind erzählte flüsternd Worte, die niemand verstand. Ceyx schritt weiter, im Schatten der Bäume, die das wenige Mondlicht, das vom Himmel fiel, aufnahmen und vergessen machte. Er ging weiter, bis auf eine kleine Anhöhe, lies die wenigen Bäume hinter sich zurück. Der Wind blies hier stärker, zerzauste seine Haare.Wind, woher kommst du?
Er öffnete seine Augen, sah hoch zum Himmel.
Wind, was erzählst du mir?

Erzählst du von ihr?
Ceyx schloss wieder die Augen, lies sich nach hinten fallen, bis er etwas unsanft auf dem Boden aufschlug. Das kühle Gras umarmte ihn, bettete ihn.Wind, sag ihr, sag ihr, egal wo sie ist, meine Gedanken sind bei ihr. Wind, nimm meine Gedanken und trag sie zu ihr und sag ihr, dass ich sie vermiss. Wind behüte sie wohl und lass keine Wolken über ihr stehen, so dass sie nur den Sonnenschein sieht. Wind, trage meine Liebe zu ihr und wenn es noch soweit ist.Leise raschtelte das Gras, als Ceyx wieder aufstand und langsam zum Kastell zurückschritt.



25.03.2004 09:35#163
Dûhn Frisch ausgeruht spurtete der Koloss durch die endlosen Gänge des Kastells.Der Kampf gegen die Übermacht der finsteren Armee zog sich längere Zeit hin, bis die, so plötzlich aufgetauchten Antagonisten, auf die gleiche, seltsame Art wieder verschwanden. Sie lösten sich vor Dûhns Augen in Sekundenschnelle zu mikroskopisch feinem Staub auf und wurden durch einen plötzlichen Luftstoß in alle Winde verweht.
Lebhaft konnte er sich an seine Überraschung erinnern, als seine unnachgiebigen Feinde plötzlich aus nichts mehr als Puderzucker bestanden.

Dûhn zuckte mit den breiten Schultern. Im Kastell geschah so manch unerklärliches und dieses Ereignis gehörte definitiv in die Kartegorie "gemeingefährliches Geheimnis".
Während er sein Tempo beschleunigte und um eine Ecke auf den Eingang in den Innenhof zuhielt lächelte der Riese. Er hatte noch eine weitere Möglichkeit im Sinne wie die vier Schauergestalten sich so plötzlich in seiner Nähe manifestieren konnten. Und warum sie ihm, trotz mannigfaltiger Möglichkeiten, keine größeren Verletzungen zugefügt hatten.
Schwarzmagier hatten im allgemeinen einen seltsamen Sinn für Schabernack und Hohepriesterinnen, so dachte Dûhn, stellten da wohl keine Ausnahme dar. Zum Glück besaß der Hühne sowohl ein dickes Fell als auch einen ausgeprägten Sinn für Humor.

Außerdem hatte ihm das Gefecht regelrecht Spaß gemacht.

Im Atrium angekommen langte der Schwarzmagier augenblicklich hinter seinen Rücken und zog mit einem dumpf schabenden Geräusch die enorme Klinge seines Bastardschwertes hervor.
In einem wirklichen Gefecht, so sagte er sich immer wieder, hätt ich auch nich die Chance zwischendurch zu verschnaufen!
Ohne auch nur einen Moment zu verweilen begann Dûhn mit seinen Übungen. Links, rechts, Septim, Ausfall, nachsetzen, zurück und auf den Feind im Rücken achten. Vor allem auf Skelette.
Man lernte eben nie aus...



25.03.2004 10:07#164
meditate meditate hatte gestern einfach keine zeit mehr, die magie aufrecht zu erhalten. cain war aufgeregt zu ihr gelaufen gekommen und hatte ihr davon berichtet, dass sich das skelett plötzlich in staub aufgelöst hatte. und dabei hätte er doch nur eine heilsalbe an ihm ausprobiert!

die magierin hatte gelacht und die skelette für duhn verschwinden lassen und war ihrem schüler ins labor gefolgt. es war schon so: immer wenn es besonders lustig wurde, dann schob sich der ernst des lebens in form eines schülrs davor.
heute aber standen die sterne günstig. cain schlief noch und ein vorsichtiger blick auf den hof bestätigte ihre vermutung: der frühaufsteher trainierte schon.
schnell konzentrierte sich meditate und umklammerte ihren stab. vier skelette waren wohl noch etwas schwer, aber einen zombie würde er ja wohl schaffen. die biester waren zwar langsamer als die skelette, aber die schlagkraft erheblich stärker. außerdem schwächten die schläge der zombies sofort und man fühlte sich danach, asl wären alle glieder aus pudding. das war sicher eine hübsche herausforderung für den schüler.



25.03.2004 11:09#165
Dûhn ...was sich auch gleich durch ein kehliges Geräusch hinter seinem Rücken bewahrheitete.

Von einer dunklen Vorahnung getrieben drehte sich der Reise, ganz langsam und mit erhobenem Schwert, um nur um in die ausgetrockneten Augenhöhlen eines, offensichtlich schon lange recht lange in diesem Zustand befindlichen, Leichnams zu blicken.

"Na, klasse!" grollte der Hühne "Du und deine Kumpels, ihr scheint ja ganz wild auf meine Gesellschaft zu sein, hm?"
Der Zombie indes, schein sich nicht mit eitlem Geplauder aufhalten zu wollen und schwankte ungelenk auf den Schwarzmagier zu. Die Bewegungen der Leiche scheinen wie durch Sirup geführt zu werden; der trockene Modergeruch nahm Dûhns Sinne für sich ein. Der erste Schlag des Untoten kam schneller als er es erwartet hätte. Mit einem gutturalen Grunzen schwang sich der Fleischhaufen vorwärts, beide Arme ausgestreckt und den vermoderten Kiefer weit aufgesperrt.
Dûhn führte seine Waffe zu einer perfekten Parade nach vorne, wunderte sich aber im nächsten Moment über die Schlagkraft des Zombies. Das Bastardschwert erhielt einen derartig mächtigen Stoß, das es ihm fast aus der Hand getrieben wurde. Knurrend hob der Zombie zu einem weiteren Angriff an, wurde aber durch das, ungleich lautere Knurren des Riesen übertönt, der seinerseits einen schnellen Schritt zur Seite machten, dem ein Schlag in die Flanke des Untoten folgte.
Der Koloss blinzelte ungläubig als der Zombie sich einmal schüttelte und wieder seinem dreisten Angreifer zuwandt. Die Unterarm lange Wunde, die seinen Körper fast bis zum Rückgrat durchtrennt hatte, schien in dabei recht wenig zu jucken."Zäh wie'n steinernes Scheißhaus, hm? So hab ich sie am liebsten!" grollte der große Schwarzmagier als er einen weiteren Ausfall unternahm. Der Zombie versuchte die brutale Hackbewegung mit einem seiner Arme aufzuhalten, hatte dabei jedoch nur mäßigen Erfolg, da der Schlag seinen zwar seinen Körper verfehlte, seinen Arm jedoch auf Reise schickte. Gleich einem nassen Kleidungsstück klatschte der Arm auf den steinernen Fußboden und begann sogleich sich krümmend und zischend aufzulösen.
Der Koloss verfolgte das schauspiel mit einigem Interesse. Wie ein Speckstreifen in der Pfanne. Verflucht, ich krieg Hunger!

Seine Überlegungen wurden durch eine hastige Bewegung am Rande seines Blickfeldes wieder in die Realität gerissen. Obwohl er nun schon einiges hatte erdulden müssen war der Zombie immer noch auf den Beinen und zeigte obendrein keinerlei Ermüdungserscheinungen. Einer der Vorteile des Unlebens, dem man jedoch leicht abhelfen konnte. Zumindest der Sache mit den Beinen.Ohne sich auch nur einen Moment mit dem Gedanken des Ausweichens zu beschäftigen stürmte der brüllende Riese auf den schwankenden Fleischhaufen ein und führte einen Streich der dem Zombie den Kopf von den Schultern trennen sollte. Erst im letzten Moment ließ er die Waffe fallen und zog die Klinge mit brutaler Gewalt durch. Der Zombie, der sich auf einen Angriff von oben eingestellt hatte, wusste kaum wie ihm geschah als er nutzlos mit seinen Armen auf Kopfhöhe herumfuchtelte und damit Dûhns Arbeit um ein weiteres erleichterte. Die Beine des Untoten lösten sich, ebenso wie sein Arm, in einer zischenden Wolke protoplasmischen Urschleims auf und ließen das Opfer mit nur einer einzigen Gliedmaße zurück.
Dûhn fackelte nicht lange und machte sich sogleich an die Arbeit. Nachdem er mit dem Zombie fertig war (34 mit voller Kraft ausgeführte Schläge hatte es gbraucht, bis sich die Reste nicht mehr bewegten) erinnerte nur die, sich rasch verflüchtigende, Pfütz grünen Etwas an seinen Feind.
Mit einem verbissenen Lächeln rieb sich der Riese sein Handgelenk. Auch dieser Untote war stärker als es die Norm war. Und bisher hatte er erst eine Person kennengelernt die in der Lage war, Kreaturen dieser Machtstufe zu beschwören...
Lachend ließ er sich am Fuße der alten Esche nieder. Er konnte nur hoffen das sie ihm vor seiner nächsten Lektion genug Zeit zum verschnaufen gab.


25.03.2004 12:13#166
meditate "das war schon ganz beachtlich, mein lieber. ich finde, du bist wirklich ein passabler kämpfer, obwohl ich einfach nicht verstehen kann, was die ganze quälerei mit derm schwert soll, wo man doch für sich kämpfen lassen kann durch beschworene kreaturen. aber gut, jedem, wie es ihm spaß macht.
haben dir meine freunde gefallen? ich fand, du wirktest so einsam. immer nur mit eingebildeten gegnern zu kämpfen ist doch doof und sieht auch nicht so gut aus. wenn du wirklich kämpfst, ist es eine freude, dir zuzugucken.
soll ich dir noch mal ein paar sparringspartner beschwören? vier gestern waren sicher etwas heftig. sagen wir mal zwei, ich will dich schließlich nicht unterfordern. diesmal lasse ich ihnen aber alle kraft und du musst sie wirklich besiegen. wenn es schief geht, dann tut es weh, aber im notfall steh ich bereit. ich werd dich dann wieder zusammenflicken."

meditate machte es sich auf der bank unter der esche bequem und beschwor dann eine halbe armee der finsternis. mit einem hörbaren *plopp* schälten sich zwei besonders kräftige gerippe aus dem nichts und warteten nun auf ihre befehle.


25.03.2004 13:56#167
Cain Nun hatte er also ein neues Skelett bekommen. Interessiert beugte er sich über es und betrachtete jeden einzelenen Knochen. Auch machte er sich Zeichnungen von den verschiedenen Brüchen um es sich besser merken zu können. Auch hatte er sich genau aufgeschrieben, was er denn dort für Tränke gebraut hatte. Er wusste nun, dass Heiltränke fast immer eine rötliche Färbung haben mussten. Später würden dann andere hínzu kommen, die auch andere Farben besaßen, jedoch konzentrierte er sich erstmal auf die einfachen Tränke, die keine Schnittwunden und Schürfungen heilten. Auch Magengeschwüre und Kopfschmerzen wurden durch solche Tränke auskuriert.
Das Skelett ließ er nun erstmal links liegen und machte sich wieder an einem der Bücher zu schaffen, während neben ihm einer der neuen Tränke fertig brodelte. Als er sich umdrehte sah er plötzlich mit überraschtem Gesicht, dass ein Wassermagier an der Tür vorbeigegangen war. Er schien etwas zu suchen. Cain ging zur Tür und rief ihm hinterher.
Sagt Diener Adanos. Sucht ihr etwas bestimmtes oder seid ihr auf wanderschaft im kastell? bei den letzten Worten grinste er leicht und wartete auf dessen Reaktion.



25.03.2004 14:51#168
Dûhn Okay, diese Frau wollte es also ganz genau wissen.

"Na, denn mal los!"
Die breitschultrigen Skelette, welche nur einen Kopf kleiner als Dûhn waren, begannen den Riesen in einer Art rhytmisch klapperndem Tanz zu umkreisen. Leicht nach vorne gebeugt, bewegten sie sich wie eine Mischung aus Wolf und untotem Knochengerüst um ihre Beute, um urplötzlich losschlagen zu können.Der erste Angriff kam von hinten. Gerade als das erste Skelett einen Ausfall andeutete, bewegte sich sein Kumpan blitzschnell hinter den Riesen und stürzte mit aufgesperrtem Kiefer und in der Luft singender Sense auf den Menschen.Dieser jedoch hatte nicht umsonst die letzten Tage, mit einigem Erfolg, gegen Untote gekämpft. In der Mitte seiner Sprungbewegung wurde der Knochenmann mit einem Mal durch einen gestampften Maultiertritt des Riesen geradewegs an die steinerne Festungsmauer katapultiert. Durch seinen Tritt in Schwung gekommen, setzte Dûhn sein Bein ein Stück weiter hinten ab und zog das andere Bein nach. Dadurch verhinderte er, das sich das zweite Skelett seine vornübergebeugte Stellung zunutze machte und ihm den Kopf geradewegs von den Schultern rasierte. Die Klinge des zweihändigen Schwertes glitt nur Zentimeter an seinem Scheitel vorbei, als der Hühne sich wieder aufrichtete und einen Ausfall nach vorne wagte. Das Skelett parierte den Schlag mit Leichtigkeit und setzte zu einer Konter an, die auf die Beine des Riesen zielte, um ihn bewegungsunfähig zu machen. Blitzschnell rammte Dûhn sein Schwert vor sich in den Boden, um dem vernichtenden, zweihändig geführten Hieb zu entgehen. Die rostige Klinge traf auf das massive Bastardschert und das durchdringende Krachen gequälten Metalls hallte duch den Hof.
Obwohl der untote Krieger über extreme Körperkräfte gebot war er keine Herausforderung für den, mitten im Training stehenden, Hühnen. Mit einem knochenbrechenden Knirschen rammte der Koloss die ganze Masse seines Körpers mit der Schulter voran gegen das Konstrukt, was dazu führte, das mehrere Rippen und einer der Arme des Skelettes auf der Strecke blieben.

Unterdessen rappelte sich das zweite Skelett wieder auf und trat, einem volkommen zerstörten Brustkorb zum trotz, wieder angriffslustig aus dem Schatten der Mauer. Zwei scharfe, angebrochene Rippenstücke prangten in jeder Hand des Untoten, welcher sich nun mit einem geisterhaften Keuchen in den Rücken des Riesen stürzte. Dûhn war gerade noch in der Lage zu seinem Schwert zu springen und es hastig empor zu reißen, als auch schon die beiden messerscharfen Knochensplitter mit einem kreischenden Quietschen an dem Metall entlangfuhren.Wie ein Berserker Hieb der Knochenmann auf die Deckung des Schwarzmagiers ein, welcher zwar wacker seinen Mann stand, gegen den massiven Angriff mit zwei Waffen aber auf lange Sicht keine Chance hatte.
Just in jenem Augenblick spürte Dûhn wie sich ein Paar klammer, glatter Arme um seinen Hals schloss. Der andere Krieger hatte sich erholt und den Koloss von hinten angesprungen, so das er seine Arme um den Hals des Riesen schießen konnte. Die linke Pranke Dûhns schnappte wie eine Schmiedezange um den knöchernen Arm seines blindes Passagiers und zog mit der Kraft von zwei Ochsen.Das Skelette machte, begleitet von Dûhns, aufwehendem schwarzen Mantel, einen ruckartigen Satz über den Rücken des großen Schwarzmagiers und schmetterte mit Urgewalt in die Arme seines Kollegen.

Der eine Untote behinderte nun seinen wütenden Artgenossen, welcher immer noch versuchte durch die zerborstenen Rippen seines Freundes auf den Riesen einzudreschen. Das andere Skelett hing vollkommen hilflos in den Armen seines Leidensgenossen und versuchte sich, wild zappelnd, vor dem Unausweichlichen zu schützen.

Der Schlag wurde von oben nach unten geführt und zertrümmerte beide Konstrukte gleichzeitig zu umherfliegenden Knochensplittern und auf den Boden klackernden Knochen. Die beiden Schädel der Untoten rollten mit aufgesperrten Mündern auf dem Boden herum, bevor auch sie sich mit einem Mal in feinen, violett glühenden Staub auflösten.

.
.
.
"Na? Wie war ich?"
Der Reise grinste verlegen und putzte sein Schwert an seinem Mantel ab."Garnich mal so übel für nen Schwarzmagier, oder?"
Das Grinsen Dûhns verwandelte sich in ein plötzliches Stirnrunzeln als seine Hand blutbefleckt wieder unter dem Mantel zum Vorschein kam."Oh."
Die zweite Hand tauchte ebenfalls aus den Stofffalten des abgetragenen Schwarzmagierornats auf und förderte einen großen, blutverschmierten, Knochensplitter zu Tage.
"War wohl doch nicht ganz so gut wie ich gedacht habe. Naja. Passiert eben."Dûhn ließ sich schwer auf die Steinbank unter der alten Sche fallen und atmete tief durch.
"Naja, nix was sich nich mit ein wenig Schlaf und einem ordentlichen Essen wieder gerade biegen lässt. Aber vorher...muss ich mich ´n bischen ausruhen..." murmelte der Riese und lehnte sich erschöpft an den Stamm des ehrwürdigen Baumes.



25.03.2004 19:22#169
Aeryn Tiefschwarze Nacht.

Die Kriegerin zögerte für einen Moment. Sie suchte zu verstehen, doch er wich ihr aus. Schlimmer noch… er sah sie nicht einmal an. Irgendwas in ihr krampfe sich zusammen… Sie wandte den Blick und drehte sich um.

"Du darfst weinen, Du darfst schreien, aber NIE darf der Schmerz größer sein als Du..."

Gerade wollte sie etwas zu ihm sagen, als sich die großen Tore des Kastells öffneten und im hohen Bogen flog Dumak heraus, gefolgt von seinen Sachen, seiner Laute… und seinem großen schwarzen Hund.

Aeryn lief die paar Schritte zu dem Barden und zog ihm aus dem Dreck. den Raben dabei immer noch unter dem Arm haltend, als sei es das natürlichste der Welt.
„Dumak, was ist passiert?“

Ihre Stimme spiegelte Besorgnis wieder und ihre Augen blieben für einen Moment auf das Tor gerichtet, bevor sich sich ganz Dumak zuwandten.


25.03.2004 19:44#170
meditate meditate war begeistert.

"ich habe noch keinen gesehen, der so wunderbar kämpfen kann wie du. wenn du willst, schenke ich dir noch mal eine komplette truppe zum zerlegen.... es ist wirklich erstaunlich."

meditate hatte richtige stauneaugen bekommen, so beeindruckt war sie. außer frost hatte sie nie jemanden so kraftvoll kämpfen gesehen und doch gleichzeitig so schnell wie ein geschoss.

"du bist wirklich seh gut. ich werd mal deinen lehrer suchen lassen. der soll sich das mal ansehen. und wenn er dann nicht eingesteht, dass du den lehrer übertroffen hast, dann weiß ich auch nicht - wahrscheinlich ist er dann nur neidisch."

du solltest dich wirklich an die magie machen. ich stell mit grad vor, wie du die armee der finsternis an deiner seite hast. ich fürchte, ihr seid dann unschlagbar. da kommt nicht mal ein dämon mit, obwohl der so schrecklich aussehen kann."

meditate drückte ihren großen beschützer an sich.

"das war wirklich toll:"

dann holte sie ein bisschen von ihrem sonnenpulver aus der tasche und streute es in die wunde, die sich fast beim zusehen schloss.

"naja, falls er dich prüfen will, damit du dann fit bist. außerdem finde ich wirklich, dass du genug narben hast."



25.03.2004 20:09#171
elpede Tag um Tag war verstrichen seit der Nacht, in der ein Sturm die Insel heimgesucht und elpede lange am Fenster gestanden und nach draußen geschaut hatte. Viel war seitdem geschehen, doch von elpede hatte man kaum etwas gesehen. Er war beschäftigt gewesen, stetig zwischen seinem Gästezimmer, der Bibliothek und dem Refektorium hin und her geeilt und hatte Pläne ausgearbeitet, die seine zukünftige Arbeit betraf. So war er sich jetzt sicher, dass er die Wolfszucht beinahe ganz aufgeben wollte. Seine Tiere hatten sich an die Wildnis hier gewöhnt und das sollte auch so bleiben. Um den Nachwuchs brauchte er sich nicht mehr zu kümmern, sie würden auch ohne ihn zurechtkommen, und wahrscheinlich war es das beste. Natürlich würden sie ihm die Treue halten und kommen, wenn er sie rufen würde, aber ansonsten sollten sie ihre Freiheit ausleben.
elpede wollte sich nun auf Hunde konzentrieren. Der Hof des Großbauern schien ihm dafür der ideale Ort zu sein, denn ein Bedarf war sicher vorhanden. Die Hunde konnten ja zum Beispiel die Schafe hüten, vor Eindringlingen warnen, bei der Jagd helfen, Spuren suchen, und noch einiges mehr. Sie würden sich auch wohl auf dem Hof fühlen, denn Hunde waren im Gegensatz zu Wölfen an Menschen gewöhnt, ja, sogar von ihnen abhängig. Nutztiere waren sie, leicht erziehbar, gehorsam und umgänglicher.

So hatte elpede beschlossen, den Großbauer selbst oder den Anführer der Söldner aufzusuchen, um ihm seine Pläne zu unterbreiten und die Erlaubnis zu erhalten, auch wenn das bedeutete, dass er den Sumpf verlassen musste. Aber wer wusste schon, was dabei herauskommen würde. Vielleicht würde ihn der Großbauer dafür ja sogar bezahlen.

elpede begab sich ins Refektorium, doch kein bekanntes Gesicht fiel ihm auf. Eigentlich überhaupt kein Gesicht, weil außer ihm niemand anwesend war. Alleine ließ er sich eine Mahlzeit auftischen, und begann, zu essen.


25.03.2004 21:34#172
Burath Burath wusste nicht ob der fliegende Barde ein Geschenk des Himmels war oder Bote für noch dunklere Gedanken die sich in seinen Geist zu graben versuchten. Letztendlich war es uninteressant. Was zählte war das Geschehene und das jagte dem Krieger einen eisigen Dolch ins Herz. Er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen um zu merken das er auf den Gefühlen anderer trampelte. Kein Spiel, keine Herausforderung, kein Kampf. Nichts dergleichen sondern die blanke und feige Zurückhaltung. Er versuchte den Schmerz zu verstehen, versuchte etwas dahinter zu erkennen. Ein sinnloser Versuch der den Schmerz nur noch weiter schürte.

Ein Wandel den sich keiner von beiden gewünscht hatte. Buraths Hände wurden schweißnass und er schalt sich selbst für seine steinernde Maske, die undruchdringliche Zurückhaltung und Versteifung die ihm eigentlich als Schutz dienen sollte. Schutz vor was? Schutz vor einer Kriegerin der er schon jetzt näher stand als kaum einem anderen Menschen, mit der er Dinge geteilt hatte die er sonst nie zu teilen pflegte, die er wohlmöglich..... Krächzende Laute rissen Burath aus dem Gedankensumpf als sich die Tore des Kastells öffneten und ein Barde herausgeflogen kam. Er seufzte.

Kein Blick. Kein einziger Blick mehr. Ein eisiger Schauer jagte dem Krieger über den Rücken, gleich messerscharfer Krallen aus Stahl die ihm das Fleisch von den Knochen reißen wollten. Burath sah den langen Haarschopf, darunter den wohlgeformten Körper einer jungen Frau. Seine Hände ballten sich zur Faust und für einen Moment verzogen sich seine Mundwinkel zu einer verzerrten Grimasse als er sich noch einmal vor Augen holte wie sie sich abwandt. Er war Zeit für Worte die es zu sprechen galt, die er sprechen wollte, doch jetzt lag die Aufmerksamkeit beider auf dem gestürzten Barden. Burath seufzte .. leise und niedergeschlagen..



25.03.2004 23:17#173
Dûhn Als er die Worte seiner Hohepriesterin vernahm, schoß dem Riesen mit einem mal die Schamesröte ins Gesicht. Sie war stolz auf ihn! Es hatte ihr gefallen! Und... sie drückte ihn an sich!

Mit einem verlegenen Lächeln erwiederte Dûhn die Umarmung; nur mit einem Arm und ganz, ganz vorsichtig, damit er seiner Schutzbefohlenen auch ja kein Leid antat. Nicht das er es in eintausend Unendlichkeiten übers Herz bringen würde ihr auch nur ein Haar zu krümmen, doch er wusste wie ungeschickt er ausserhalb des Adrenalinreichen Kampfgetümmels sein konnte.
Für einen Moment legte sich ein Schatten über das Gesicht des riesigen Schwarzmagiers.

Wie überaus ironisch, das ich im wilden Kampf eher ne ruhige Hand beweise als in ner ruhigen Minute mit einem Menschen den ich gern hab`.
Der Koloss merkte, vollkommen in Gedanken versunken, garnicht wie Meditate sich aus seiner Umarmung löste und damit begann in ihrer Manteltasche herum zu kramen. Nach ein paar Momenten holte sie eine kleine Phiole heraus und streute den Inhalt mit einem eleganten Schwung ihres Handgelenks über die blutende Wunde.

Nun war es an dem Riesen große Augen zu kriegen. Er war es gewohnt den Menschen zu helfen, ihr Leid zu mindern und sogar kleinere Wunden zu versorgen, doch DAS stand weit außerhalb seines Könnens. Wie eine sich schließende Blüte zog sich der hässliche Wundkranz zusammen, glättete sich, bildete neue, kräftige Haut aus und ließ mit seiner letzten Bewegung ein angenehm warmes Gefühl durch die Adern des Hühnen kribbeln.
Fröhlich lächelnd schaute er von seiner verheilten Stelle zu Meditate herab.
"Ich danke euch, Frau Meditate! Ich freu mich, das euch meine Vorstellung gefallen hat." Dûhns Brust schwoll noch ein wenig mehr an. "Und ich werde euren Rat beherzigen! Meine Ausbildung ist fast abgeschlossen. Bald werd auch ich mich endlich einen 'Magier' schimpfen können..."

Lachend ließ sich Dûhn wieder unter der alten Esche nieder und ließ seinen Blick hinauf zu den Sternen schweifen. Die Nacht war kühl, doch das machte dem Riesen nichts. Die Wärme die sein Herz in diesem Moment durchströmte und in jedem kleinsten Winkel seines Körpers spürbar war, war ihm Zuflucht genug.


26.03.2004 09:38#174
meditate meditate hatte claw in der nacht gezeigt, wie man wselche verletzungen erkennen konnte. zu diesem zweck hatte sie einen zombie beschworen, an dem cain dann durch die halbwegs intakte haut die verschiedenen brüche erkennen musste. dann hatten sie die heilung an verschiedenen verletzungen auprobiert, die einem der feinde schwert oder die wilden tiere beibringen konnten.

"das ist schon ganz in ordnung. ich glaube, das kanns du inzwischen ganz gut. wenden wir uns nun der herstellung von verschiedenen heiltränke, salben, ölen und tinktúren zu.

auf diesem regal findest du jede menge destillate aus pflanzen und wurzeln, moosen und beeren aber auch den giften der tiere. in diesen büchern findest du die rezepturen.

merk dir einfach ganz genau die bestandteile und beachte, dass ein zuviel von einzelnen komponenten den tod deines opfers bedeuten kann.

alle heiltinkturen des heilers bewirken eine bessere heilung, entfernen giftige stoffe aus dem körper und führen ihm neue kraft zu. die wundertätigen tränke, die wunden sofort heilen und den tod herausfordern, kannst du nur herstellen, wenn du dich irgendwann mal in die höheren geheimnisse der heilung einweihen läßt. dann betrittst du nämlich das wirkliche revier beliars.
aber zunächst erprobe die sachen, die ich dir hier zusammengestellt habe. du wirst merken, dass du alsbald bessere wirkungen erzielen wirst als die legendäre kräuterfrau sagitta.

ich lass dich jetzt mal allein. wenn du dich theoretisch fit fühlst, dann werden wir uns an praktische übungen machen."

meditate verließ das trainingslabor und begab sich in ihr zimmer. irgendwann musste auch eine magierin mal schlafen.



26.03.2004 11:36#175
Cain Meditate hatte den hohen Magus neugierig auf die weiterführende Magie gemacht. Wunden sofort heilen? Das war doch ein Traum. Wenn Cain soetwas könnte, hätte er wohl keine Probleme mehr Leute schnell zu heilen. Doch nun beugte er sich erstmal über eines der Bücher und suchte die Pflanzen und Extrakte zusammen, die er brauchte um einen normalen Heiltrank herzustellen.
Der Gestank des Zombies war inzwischen mehr Nebensache. Am Anfang schien er fast unerträglich und Cain dachte, er müsste daran ersticken. Gut das er weg ist.. stinkendes Mistding murrte der Magier Adanos und sah zu, dass sein Trank nicht verkochte, da er schon brodelte. Cain nahm ihn von der offenen Flamme runter und stellte ihn daneben auf den Tisch. Dann rührte er ihn mit einem kleinen Stäbchen um und sah neugierig hinter sich.
Der Priester Adanos war schon zu weit weg gewesen und schien Cain nichtmehr gehört zu haben. So hatte er sich wieder seinen Aufgaben gewidmet. Der Priester würde schon sein Ziel finden, dachte sich der Magielehrmeister und besah sich des Trankes.
Rot ist er ja schonmal.. sagte er schmunzelnd. Doch hasste er es, dass er die Tränke nie testen konnte, da er kein Versuchsobjetzt hatte. Nun war er schon seit Tagen auf und hatte nur vereinzelt ein paar Minuten geschlafen das letzte mal hinter einem Bücherstapel, den er lesen wollte. Herzhaft gähnend erhob er sich und öffnete eines der Fenster um frische Luft herein zu lassen. Draußen schien die Sonne und der Himmel war wunderschön Blau. Adanos blau, dachte sich der Magier lächelnd und widmete sich wieder seiner Arbeit mit dem Hintergedanken, dass sein Gott immer in der Nähe war um ihn zu beschützen.


26.03.2004 12:05#176
Aeryn Dumak sah verdattert aus. Aeryn glaubte er wollte jeden Moment etwas sagen, doch kein Ton kam über seine Lippen. Er sah eher so aus, als dachte er angestrengt über etwas nach. Stattdessen begann sein großer schwarzer Hund um Aeryn umzuspringen und laut den Raben unter Aeryn´s Arm anzukläffen. Dieser wiederum begann laut zu schreien und versucht mit den Flügeln zu schlagen. Als im das nun aufgrund des festen Griffes der Kriegerin nicht gelangt, begann er wie wild nach ihren Händen zu hacken.

In das Gekreische des Vogels und das Gebell des Hundes, mischte sich nun das Fluchen der Kriegerin. Burath stand abseits und bewegte sich nicht.
„Dumak, verdammt…“ Sie hatte etwas wichtiges mit ihm zu besprechen gehabt, doch unter diesen Umständen würde sie es verschieben müssen… Die einzige Möglichkeit ohne den Raben an den Hund zu verlieren, war ihn ins Kastell zu bringen. Vielleicht war der Hund doch einer von Gomez Jagdhunden gewesen? “Dumak, wir sehen uns auf dem Hof, wir sprechen uns später!“ Rasch wandte sie sich ab, schritt mutig auf die Tore des Kastells zu, welche sich vor ihr lautlos öffneten. Das Gebell blieb hinter ihr zurück.

Im Kastell erbat sie von einem Magier ein kleines Stück Papier und einen Federkiel. Damit machte sie sich auf ins Refektorium. Elpede nickte sie freundlich zu, dann wählte sie ein ruhige Ecke und begann zu schreiben.


26.03.2004 14:21#177
Burath Gedämpft hallten die Schritte des Kriegers durch die kalten Gänge des Kastells bis sie auf blutroten Teppich trafen und in der Dunkelheit verstummten, da wo kein Licht mehr Sicht zu spenden vermochte und ein schattenumwogender Mantel so manches zu verstecken versuchte. Den Blick starr nach vorn gerichtet ließ Burath die bizarren Gemälde an den Wänden hinter sich und schritt ohne Umschweife zum Refektorium, wo er sich Aeryn und etwas Nahhaftes zu finden erhoffte. Den Barden hatte er vor den Toren gelassen, wo er seine zerstreuten Gedanken an der frischen Luft in Ruhe würde sammeln können. Etwas anderes als einen ruhigen Moment brauchte dieser Mann nicht. Buraths Augen funkelten als er die Halle betrat.

Der Duft warmen Brotes und frisch Gebratenem stieg ihm in die Nase, versuchte dem Mann ein entzücktes Lächeln zu entlocken. Doch es blieb bei dem erfolglosen Versuch. Die Gesichtszüge des Kriegers blieben versteift und formten weiterhin die ausdrucklose Maske, die ihn schützen sollte und doch eines Tages ins Verderben treiben würde. Schweigend schob sich Burath das Brot und Fleisch in den Mund, goss Ale in großen Zügen hinterher und beobachtete die schreibende Kriegerin aus dem Schutz des Schattens. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß er auf einer Bank, nur wenige Meter von Aeryn entfernt. Allein zwei grün funkelnde Augen stachen aus der Dunkelheit hervor..

Burath wollte zu ihr gehen, wollte ihr die Antworten geben die auf seinen Lippen brannten, wollte ihr Feuer schüren und damit spielen, wollte sich dem Gefühlsstrudel ein weiteres Mal ergeben, wollte ihn genießen und verabscheuen, sehnte sich nach den züngelnden Armen des Feuers die wild umherschlugen und ihn in brennender Umarmung verzehrten. Doch etwas hielt ihn zurück. Was ihm blieb war allein die Möglichkeit die Kriegerin zu beobachten, wie sie die Feder in sanften Schwüngen über das Blatt führte. Burath seufzte..




26.03.2004 14:54#178
Aeryn Die Feder kratze über das Pergament und drohte zu brechen. Aeryn fluchte und versuchte es erneut. Ungeübt im Schreiben und darüber hinaus viel zu ungeduldig gestaltete sich der Gedanke auf die Nachricht zu antworten leichter, als die Ausführung selber. Die langen kastanienbrauen Haaressträhnen wippen sanft umher. Um das seltsame Bild der schreibenden Kriegerin zu vervollständigen, klemmte unter ihrem Arm noch immer der Rabe, der zwar nun endlich still war, aber absolut nicht mehr glücklich aussah.

Schließlich rolle sie die Nachricht am zusammen und befestigte sie am Fuß des Raben. Sie warf einen kurzen flammenden Blick auf Burath, der jedoch nach allem was passiert war, nur sein Essen im Kopf hatte, dann wandte sie sich ab und brachte den Raben nach draußen. Bevor sie ihn fliegen ließ, riß sie ihm die größte und schönste Schwanzfeder aus.

„Flieg!“

Und der Rabe flog.

Langsam gedankenversunken trat sie zurück ins Refektorium.


Im Schatten meiner selbst vergieße ich die Tränen
und Maske die man sieht, bleibt kleben.
Die Tränen erhöhen den Schmerz
und die Maske schützt vor Fragen
Die Geborgenheit endet mit Schmerz
Der Sinn verflüchtigt sich mit Fragen
Und es bleibt nur noch die Maske
im Licht, Dunkelheit und Schatten

(Anmerkung: Nachricht für Eorl per Email)



26.03.2004 16:03#179
Dumak Pah, Frauen! Da ist man mal ein oder zwei Augenblicke abgelenkt, weil einem gerade der beste Vers des Lebens in den Sinn kam und was machten sie? Ungeduldig verschwanden sie sofort. Und was sollte dieser Rabe? Sehr glücklich hatte der in ihrem festen Griff nicht ausgesehen. Genau das fand der Hund sicher auch. Aus keinem anderen Grund hatte er gebellt. Bestimmt!
Dumak zuckte mit den Schultern.
»Hast du verstanden, was sie wollte?«, fragte er seinen Hund. Doch der warf ihm nur einen fragenden Blick zurück und trottete dann weiter an Dumaks Seite.»Naja, wird schon nicht so wichtig gewesen sein. Sie kann's mir ja auch später erzählen. Irgendwann wird sie ja wohl ins Lager zurückkehren.«Er schulterte seine Laute, überprüfte noch einmal den festen Sitz der beiden Goldsäckchen und schenkte dem drohend hinter ihm in den Himmel ragenden Kastell noch einen letzten Blick. Wolken zogen schnell über den Bau hinweg. Wenn man stehenblieb und eine Weile in den Himmel starrte, dann sah es aus, als ob das Kastell umfallen wollte, aber für solche Spiele hatte Dumak jetzt keine Zeit.»Komm, auf zu Onar«, rief er dem schwarzen Hund zu. »Ich muß doch das Versprechen, das ich Gorr gegeben habe, einlösen.« Und damit verschwand der Barde entgültig aus dem unmittelbaren Einflußbereich des Kastells.


26.03.2004 21:04#180
elpede Am Abend saß elpde noch immer im Refektorium. Irgendetwas in ihm wollte ihn zum Aufbruch drängen, wollte, dass er sich wieder auf den Weg machte und dieses Gemäuer verließ. Doch vorher gab es noch etwas, das er erledigen musste, der Grund, warum er überhaupt hierher gekommen war.

Die Gifte für die Pfeile. Er brauchte sie unbedingt, denn alleine konnte er sie nicht herstellen, er war schließlich kein Alchemist oder Heiler.
Doch wo war die Hohepriesterin ? Sie war diejenige, die ihm dabei helfen konnte.


26.03.2004 21:28#181
meditate meditate hatte wunderbar geschlafen. ihr erster blick galt dem spiegel, sagte ihr doch eine innere stimmen, dass das wichtig sein könnte. aber von den magischen kollegen seraphin, rhodgar, ceron und renata war nichts zu sehn. der kristall blieb dunkel. also trug wahrscheinlich einer der streiter den kristall unter der robe oder unter dem hemd. schade eigentlich. sie hätte die wirkungsweise wohl näher erläutern sollen, auch dass sie über den kristall botschaften empfangen könnte - natürlich nur, wenn sie etwas sehen konnte.
so ging sie hinunter ins refektorium um ein ausgiebiges frühstück zu sich zu nehmen.



26.03.2004 21:39#182
elpede Genau in dem Moment, als er an sie gedacht hatte, betrat sie das Refektorium, nahm an einem der Tische Platz und begann, zu essen. Sie schien gerade erst erwacht zu sein, jedenfalls sah sie recht müde aus.

elpede erhob sich von seinem bisherigen Platz und setzte sich gegenüber der Hoehpriesterin. Sie blickte kurz auf.

"Verzeih´, dass ich störe, verehrte meditate", begann der Wolfszüchter etwas verlegen, denn angenehm war es ihm nicht. "Doch ich halte mich seit Wochen in diesen Gemäuern auf und vergaß, warum ich eigentlich wieder hergekommen war."
meditate sah ihn verwundert und etwas besorgt an. Wer wusste schon, was sie gerade dachte. Vielleicht, dass er auch mal dringend ihrer heilenden Kräfte bedurfte ?

"Ich habe bei meinem ersten Besuch hier gesehen, dass du der Amazone blutfeuer Gift gemischt hast. Für ihre Blasrohre. Nun ja, ich hätte ebenfalls Interesse an solchen Giften, da auch ich bald über so eine Waffe verfüge. In eurer Bibliothek habe ich gelesen, dass es drei Arten von Giften gibt, die man dafür verwenden kann. Ein Betäubendes, ein Lähmendes und ein Tötendes. Wäre es dir möglich, von jeder Art etwas für mich herzustellen ?"

Fragend sah er die Hohepriesterin an.



26.03.2004 22:02#183
meditate "ich kann dir in der tat das gift liefern. wichtig ist, dass du diese winzigen blaspfeile auch befüllen kannst, ohne dich selbst zu verletzen. und eines kannst du dir gleich abschminken: ich gebe kein tödliches gift aus der hand. du kannst betäubende und lähmende gifte bekommen, aber nix tödliches.

wichtig ist, dass du diese kleinen federn mit den hohlen kielen hast, lass sie dir von blutfeuer zeigen. denn das gift ist genau auf diesen kleinen hohlraum ausgelegt, wenn du andere volumen verwendest, dann brauchst du eine andere dosierung, du musst mir die pfeile also mal zeigen. ich hab dich gesehn mit blutfeuer. du scheinst ein verständiger mensch zu sein und ein bisschen menschenkenntnis besitze ich ja auch. ich würde dir das gift liefern. aber was bekomme ich dafür?"

die magierin sah ihn lauernd an. war er der, der ihr ein blutfliegenkönigin bringen konnte? ein guter jäger schien er zu sein und den bogen beherrschte er auch. sie brauchte dringend eine, denn deren gift würde ihr zu besseren giften verhelfen.

"wie sieht es aus?"



26.03.2004 22:10#184
elpede Nichts tödliches also, nun gut. Das sollte ihn erstmal nicht weiter stören, es war ja ohnehin nur für den Notfall gedacht.

"Was die Federn betrifft, ich verwende diesselben wie blutfeuer auch - voraussgesetzt, der Söldner, dem ich den Auftrag gab, mir welche zu besorgen, hat es geschafft, ein paar Harpyien auszunehmen."

Lauernd sah sie ihn jetzt an. Die Frage, was sie für ihre Dienste bekommen würde, hatte sie sich sicher längst beantwortet. Es galt nun, vorsichtig zu sein. Nicht dass er nachher irgendwelche Tränke testen musste oder sowas.
"Hm. Was bekommst du dafür...", murmelte er. "Ich denke mal, Gold möchtest du nicht dafür haben. So etwas brauchst du sicher nicht. Ich habe aber nichts anderes, was ich dir anbieten kann. Es sei denn, dir fällt etwas ein, das ich für dich tun kann."



26.03.2004 22:22#185
meditate "ich brauche eine blutfliegenkönigin und zwar lebend. wenn du mir eine bringst, dann steh ich in deiner schuld und ich zahle schulden immer. ich würde dir auch eine teleprotschriftrolle geben, damit du dich schnell zurück teleportieren kannst, wenn du eine fangen konntest. ein betäubungsgift gebe ich dir auch. ich weiß allerdings nicht, welche konzentration du brauchst, um eine zu fangen.
ich hätte es ja blutfeuer machen lassen, aber die ist plötzlich abgezogen und nicht wieder aufgetaucht.

wie wärs? sind wir im geschäft?"



26.03.2004 22:34#186
elpede Der Wolfszüchter dachte einen kurzen Augenblick nach, dann nickte er zustimmend.
"In Ordnung. Das lässt sich sicher einrichten. Ich wüsste allerdings nicht, wo ich eine solche finden könnte. Bis auf die normalen Blutfliegen ist mir in der Richtung noch nichts über den Weg geflogen."

Blutfliegen fanden sich haufenweise im Sumpf. Vielleicht gab es da ja auch eine Königin oder so. Wenn meditate ihm keinen anderen Hinweis geben konnte, würde er dort mit der Suche beginnen.



26.03.2004 22:46#187
meditate "nun denn, komm einfach mal mit."

meditate ging mit dem jungen mann in ihr labor und übergab ihm dort jeweils zwei ampullen mit einer gelben und einer grünlichen flüssigkeit.

"das gelbe lähmt für einige zeit und das grüne betäubt, so dass der getroffene einschläft. du wirst einige zeit üben müssen, bis du weißt, wo du am besten triffst. ich glaube, blutfeuer bevorzugt die adern am hals. nunja und große brauchen sicher mehr als kleine gegner, aber dazu kann ich dir nichts genaues sagen. da kennt sich die amazone aus. frag die.

hier ist eine schweinsblase mit eienr flüssigkeit drin, die sofort einschläfernd wirkt. wir benutzen das vor operationen. dann schläft der verwundete sofort tief und fest und bekommt nichts mehr mit. damit solltest du eine blufliegenkönigin betäuben konnen. aber bring sie nicht um, ich brauch sie wirklich lebend.
und hier ... meditate nestelte in ihrer robe ... hier ist eine teleportschriftrolle, die dich ins kastell zurück bringt."

dann leitete sie den elpede wieder aus dem labor.

"entschuldige mich, ich muss in mein zimmer. ich hab das gefühl, ich werde gebraucht."

damit verabschiedete sie sich von elpede und ging schnell wieder zum treppenhaus. der spiegel rief sie, sie spürte das ganz deutlich.


27.03.2004 00:47#188
meditate meditate saß vor ihrem spiegel und kämmte ihre langen haare. sie reichten bis weit über die hüfte hinab und ergossen sich über ihren rücken wie ein dunkler wasserfall.

schon lange hatte sie die haare nicht mehr offen getragen. meist hielt ein band sie zusammen und sie hatte sie am kopf hochgesteckt. wenn die haare dann mal frei waren, dann schien es, als ob sie mitwillig in alle richtungen sprangen.
der spiegel lag ruhig und meditate tippte hin und wieder mit dem finger dagegen. zuletzt hatte sie manmouse im spiegel gesehen, als er verwirrt und einsam durch die höhlen geirrt war. das war lange her.

wo nur der junge mann geblieben war, der die seele des alten in sich trug? er war verschollen wie viele alte freunde.

wieder blickte sie in den spiegel. war da nicht etwas?



27.03.2004 01:15#189
Sazabi Mit einem Seufzer der Erleichterung stieß Sazabi das Tor zum Kastell auf Endlich wieder zu Hause! Ohne nachzudenken, rief er ein fröhliches „Hallo Mama, wir sind wieder da-haa!“ in die dunklen Hallen, bevor er sich wieder seines Alters und Standes besann. Etwas nervös räusperte er sich. Hoffentlich hatte Inachos das nicht gehört, solche Dinge untergruben schnell die Autorität. Jedoch schien der Kleine schon wieder ganz damit beschäftigt zu sein, Toast und Käse aufzutreiben.
Auch der Magier verspürte ein Ziehen im Magen, wusste aber, dass er sich in diesem Zustand nicht vor seinen Kollegen blicken lassen konnte. Wenn die Hüterin ihn so sah...Wie sollte er ihr dies alles erklären? Überhaupt, wie sollte er seine Rückkehr begründen?
Die Freude über seine Heimkehr war mit einem Mal verflogen. Zurück blieb dumpfe Niedergeschlagenheit. Für Außenstehende würde es so aussehen, als sei die Expedition der Brüder ein einziger Reinfall gewesen. Hinter seinem Rücken würden sie reden, würden sie lachen, würden sie ihn nicht mehr ernst nehmen in seinen Bemühungen, dem dunklen Gott zu dienen. Sie hatten ja keine Ahnung, worum es wirklich ging.
Was war zu tun? Er musste ihnen wohl oder übel von der Vision erzählen. Beliar hatte Pläne mit ihm und Sazabi war seinen Anweisungen gefolgt. Der Sinn der Reise blieb für Unwissende ein Rätsel und der Verlauf mochte willkürlich erscheinen, doch wer dies behauptete, bewies damit nur seine Ignoranz. Er klopfte sich in Gedanken auf die Schulter. So würde es klappen. Sie würden nicht wagen, ihm zu widersprechen.
Gemessenen Schrittes begab er sich zum Refektorium, um seinem Bruder davon zu überzeugen, dass eine solche Interpretation viele Vorteile hatte. Er würde sich sicher mit einigen interessanten Informationsblättern über das Winkverhalten der Zaunpfähle bestechen lassen.




27.03.2004 01:26#190
meditate plötzlich entstanden im spiegel konzentrische kreise und die oberfläche färbte sich immer dunkler. als die farbe fast die dunkelheit des todes erreicht hatte, glomm plötzlich ein rotes licht auf, dass dich langsam ausbreitete und dem spiegel ein licht gab, dass an dunkle glut erinnerte. und mitten in der glut sah sie auf einmal ein aufmerksames und staunendes auge.

"hilias! hilias?..."

im ersten moment hatte sie den recken sofort erkannt, aber der zweite blick ließ sie zweifeln. ein kahles eingefallenes gesicht, einem totenschädel nicht unähnlich starrte sie an. die eine gesichtshälfte war von geronnenem metall bedeckt, das auch das auge verbarg. der bart war weiß und das verbliebene auge hatte allen glanz verloren.

hatte hilias den anhänger verloren? hatte ein schreckliches untotes wesen sich des medaillons bemächtigt?

aufmerksam musterte meditate das gesicht hinter dem spiegel. nein, es musste hilias sein. der erste impuls ihres herzens hatte recht gehabt. es war der kämpfer. hatte der gehängte ihn so zugerichtet?

antworten würde ihr die kalte kristalloberfläche des spiegels nicht geben, aber sie könnte von ihrer wärme etwas schicken.

sie legte die hand auf die oberfläche des spiegels und spürte plötzlich auch eine wärme von der anderen seite. und sie spürte, dass der freund starb. schnell ließ sie los und griff in das schränkchen unter dem spiegel. dort zog sie die kleine dose heraus die der glich, die sie ihm beim abschied in den schoß geworfen hatte.

die hielt sie jetzt an die spiegeloberfläche, als wollte sie ihm ihr bestes heilmittel durch das all schicken. es ging natürlich nicht, aber vielleicht würde er verstehen. wenn er schon so leiden musste, dann sollte er wenigstens etwas von ihrer magischen kraft im herzen tragen.

meditate ließ die hand mit dem döschen wieder sinken und legte noch einmal die flache hand auf die oberfläche.

"sei stark hilias, die hoffnung der welt liegt auf euren schultern. ihr seid so weit gekommen. ich weiß, dass ihr euer ziel erreichen werdet."
dann verschwamm das gesicht plötzlich. das rote glühen verlosch und vor der magierin befand sich wieder eine ganz normale spiegeloberfläche.


27.03.2004 16:46#191
Burath Jeder Bissen wurde schwerer, jedes Stück Fleisch immer zäher. Irgendwann gab Burath den Versuch auf, sich die eigentlich vorzüglich angerichteten Speisen hinunter zu zwängen und dadurch Befriedigung zu erlangen. Seufzend warf er ein Stück Brot zurück in den Korb und schüttete den letzten Schluck Ale gleich einem Sturzbach seine Kehle hinunter. Der Krieger hatte noch immer nicht verstanden und war zugleich schockiert, was allein unkontrollierte Gefühle in ihm auszulösen vermochten. Freude und Qual lagen schwer in seinem Magen und nahmen ihm die Luft zum atmen. Ein Spiel. Ein gottverdammtes Spiel..
Mehr war es zu Anfang nicht gewesen. Eine Herausforderung, ein Kräftemessen zwischen zwei Kriegern. Doch das war es schon lange nicht mehr. Burath wusste nicht, ob er sich für den Entschluss sich darauf einzulassen lieben oder hassen sollte. Für einen Rückzug war es jetzt zu spät. Der feige Versuch zu fliehen kam für Burath auch gar nicht in Frage. Viel zu lange schon hatte er gewartet. Ihr Feuer hatte ihn erfasst und gefangengenommen. Er musste erneut mit dem Feuer spielen. Die Entscheidung, ob er sich daran wärmen oder verbrennen würde..
Im Schutz des Schattens hatte Burath gewartet. Gleich neben dem Eingang zum Refektorium stand er an der Wand lehnend und wartend. Minuten zogen sich wie Stunden in die Länge, vergingen quälend langsam und zermürbend. Irgendwann hallten Schritte durch die Gänge, dröhnten in seinen Ohren und brachten die Trommelfälle zum Erzittern. In Gedanken versunken trat Aeryn in die Halle, bemerkte ihn nicht und schritt weiter, bis Burath sie leise beim Namen rief und mit dem Kopf in Richtung eines Tisches deutete. Seine Gesichtszüge hatten sich ein wenig entspannt und das energiegeladene Funkeln in seinen Augen war zurückgekehrt..



27.03.2004 19:39#192
Aeryn Seine Stimme rief ihren Namen… Ganz leise. Die Kriegerin drehte sich herum und erblickte Burath, der mit dem Rücken zur Wand im Schatten gestanden… oder gewartet hatte? Er sah entspannter aus, als bei ihrer letzten Begegnung und in seinen Augen war das energiegeladene Funkeln zurückgekehrt. Mit dem Kopf deutete er auf einen der Tische…

… und Aeryn folgte seiner Einladung…

Die Kriegerin wählte einen Platz mit dem Rücken zur Wand, so daß sie den ganzen Raum in Augen behalten konnte. Aufmerksam glitt ihr Blick durch den Raum, doch wenn sie jemanden zu suchen schien, dann war er nicht da.

War Elpede fort gegangen ohne ihr Bescheid zu sagen? Nein, sicher nicht. In der letzten Nacht hatte sie seine Wölfe noch gehört…

Auf dem Tisch stand ein Korb mit Brot, doch Aeryn rührte nichts an. Auch bat sie keinen Dämon auf ein Ale herbei. Diesen Dingen schien, sie gerade keine Bedeutung beizumessen. Ihr Blick wandte sich Burath zu, musterte ihn für einen Moment, als habe sie ihn noch nie gesehen. Dann wurden ihre Augen milder, fast sanft. Doch kein Wort kam über ihre Lippen. Ein Hauch Wärme lag über ihrem Gesicht, spiegelte sich in ihren schönen Augen. In diesem Moment glich die Kriegerin einer Löwin… einer lauernden Löwin.

"Es war der Tag an dem ich die Welt wahrnahm,
zu denken und begreifen begann,
es war der Tag als die Maske entstand,
der Tag an dem die Maske entstand,
der Tag an dem alles begann

Sie schützt was ich fühle,
sie schützt was ich leide,
nur sie verbirgt das Wahre,
sie verbirgt wer ich bin.

Freude und Leid verborgen unter ihr,
der Schein bestimmt nur die Realität.

Sie schützt was ich fühle,
sie schützt was ich leide,
nur sie verbirgt das Wahre,
sie verbirgt wer ich bin.

Es war der Tag an dem ich die Welt wahrnahm,
zu denken und begreifen begann
Es war der Tag als die Maske entstand...

Es war der Tag als die Maske entstand..."



28.03.2004 00:48#193
meditate die magierin hatte sich nicht mehr vom spiegel weggerührt. die dämonen versorgten sie mit dem nötigsten und meditate versuchte immer wieder kontakt zu bekommen. die bilder wurden jetzt auch immer deutlicher. offensichtlich hatte hilias das kleine amulett jetzt auf der blanken haut und keine kleidung verdeckte es. sie konnte sogar einmal sehen, dass hilias von renata und ceron geschleppt wurde, weil er selbst nicht mehr gehen konnte.

der himmel war schwarz und rot und uralte mauern empfingen die freunde.
das gebäude hatte sie doch schon gesehen!

"schattendämon, siehst du, was ich sehe? ich kenne das gebäude aus einem buch. hilf mir, wo ist das? was ist das?

ich glaube, ich habe einen fehler gemacht. es geht eine schreckliche macht von dem gebaäude aus. eine schwarze, stinkende macht."

der schattendämon sagte nur, dass dies die abtei sei der abtrünnigen.
"und was soll mir das sagen? haben wir unsere leute allein in einen sinnlosen aussichtslosen kampf ziehen lassen? das ist doch diese abtei, die sich in maßloser machtgier von allen göttern losgesagt hatte und meinte, sie könnten sich über die götter erheben? hatte ich nicht gelesen, dass sie verflucht wären und niemals ihre ruhe im tod finden würden weil weder beliar, noch innos, noch adanos ihre taten verzeihen konnten? war nicht die rede davon, dass sie ewig büßen müssten?

was machen dann unsere leute dort und warum stirbt hilias dort?"
meditate bekam keine antwort vom schattendämon, offensichtlich wusste er keine antworten.

meditate legte wieder ihre hand an den spiegel, als könne sie durch den kristall etwas von ihrer magischen stärke schicken.



28.03.2004 01:08#194
meditate "bei beliar, was ist denn jetzt los! was kann ich denn nur tun!"
meditate war aufgesprungen und schritt ruhelos im zimmer hin und her.
"dieser blöde spiegel, warum kann ich denn nicht zu ihnen. einfach hindurchgehen, es sieht doch so leicht aus. warum?!"

meditate sah voller grauen die vielen bestien und ausgeburten der unterwelt und der zwischenwelten, wie sie sich dort in der abtei sammelten.
"sie sind doch alle noch ganz schwach! nicht ein starker magier. sie werden alle untergehen."



28.03.2004 01:13#195
kore "Jeden erwartet sein eigenes Schicksal meditate. Du weißt das doch. Beliar hat für jeden der Würdigen eine eigene Prüfung. Du warst in der Unterwelt und du hast den Göttern die alten Götter vom Hals geschafft. Ich denke, dies ist die Prüfung der Jungen. Sie werden sie bestehen müssen oder untergehen. Es liegt in der Hand der Götter, nicht in deiner."



28.03.2004 01:33#196
meditate "können wir ihnen nicht helfen? kannst du sie da weg holen? das überleben sie doch nie.

verdammt, ich kann nichts mehr sehn. bitte kore, hol sie zurück"
inzwischen hatten hilias, rena und lama sich vom rest der gruppe getrennt, meditate konnte die anderen also nicht mehr sehen.

"was passiert da jetzt, mist, warum hab ich sie nur allein ziehen lassen!"


28.03.2004 01:35#197
kore "Willst du wirklich, dass ich sie jetzt hole? Bevor sich ihr Schicksal erfüllt hat und sie die Aufgabe gelöst haben? Willst du das wirklich?"
Die Kore lächelte.



28.03.2004 01:37#198
meditate "nein, nein, das will ich natürlich nicht. aber ich hab solche angst um sie. vor allem meine vier magier sind mir so ans herz gewachsen., naja, ceron kenn ich nicht wirklich, aber für seraphin hab ich sogar schon die zofe gespielt."


28.03.2004 01:42#199
kore "Ich weiß Meditate, ich seh alles.

Ich werde die Helden zurückholen, sobald sie ihre Aufgabe erledigt haben, ich bring sie dir zurück. Und sie erhalten alle ihren Ring.

Sei ohne Sorge meditate, es geschieht, was unser Herr will und er will, dass es dem Kastell gut geht. Ich denke, wir schließen Rhodgar, Renata, Ceron und Seraphin bald in die Arme."



28.03.2004 01:44#200
meditate "und was ist mit den anderen? was wird aus hilias?"



28.03.2004 01:46#201
kore "Meditate, ich bin ein Bote und ein Wanderer zwischen den Welten. Ich bin keine Norne, ich kenne das Schicksal nicht und ich kann die Zukunft nicht erkennen.
Du musst dich in Geduld fassen. Ich werde tun, was getan werden kann und ich bin serh schnell, schneller als der Tod, wenn es sein muss"



28.03.2004 03:17#202
meditate "sieh nur, er hat das pulver genommen. er spürte also den tod kommen. jetzt hat er ihm noch einmal die tür vor der nase zugeschlagen, nur kurze zeit. gebe beliar, dass die verbleibende zeit ausreicht, um die aufgabe zu erfüllen. dann möge er einen platz nahe dem thron unseres herrn finden. er ist ein tapferer, guter mann."

der magierin liefen jetzt die tränen über die wangen und sie konnte die blicke nicht mehr losreißen von den drei gefährten, die jetzt vor roten türflügeln standen.



28.03.2004 05:08#203
meditate die magierin starrte noch immer hilflos in den spiegel, obwohl er im moment wieder schwarz wie der tod war. nichts war zu sehen, nicht das eigene bild und auch kein bild aus dieser anderen welt.

da! plötzlich dehnte sich dieses tor in die unterwelt und die kore war im raum. sie öffnete ihre arme undentließ ihre wertvolle, erschöpfte und blutige fracht.
dann öffnete sie die hand, in der drei ringe lagen.

"nehmt sie schnell, das sind eure schlüssel für die unterwelt. ihr habt eure prüfung bestanden."



28.03.2004 05:10#204
kore Die Kore lächelte sanft und gab Rhodgar, Seraphin und sogar Ceron den Ring und meinte dann

"Ich muss wieder weg. Aber ich komme sicher noch mit euren Freunden wieder."
Dann war sie weg wie sie gekommen war, lautlos und schnell.



28.03.2004 05:18#205
meditate meditate rief dämonen, die sich mit den wunden der kämpfer befassen sollten, ließ wein und brot bringen und starrte die ganze zeit weiter in den spiegel. was spielte sich da ab?

die anderen traten näher und sahen der hüterin über die schulter.


28.03.2004 05:21#206
Rhodgar Das war alles so rasend schnell gegangen. Eigentlich hatten sie gar keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, dass sie Lama, Hilias und Rena alleine in der Abtei zurücklassen würden. Sie hatten einfach instinktiv gehandelt, und nun waren sie wieder zurück, zurück zu Hause, zurück im Kastell. Nunja, Ceron, Rhodgar und Seraphin waren zuhause. Carras und Tarim blickten sich irritiert und orientierungslos um. Sie waren ja noch nie hier gewesen.

Aber leicht orientierungslos wirkte auch Rhodgar. Bevor ein Sturm von Fragen auf Meditate niederprasseln würde, in deren Zimmer die Fünf komischerweise gelandet waren, wies sie die Abenteurer auf den immens hohen Spiegel hin, vor dem sie saß. Gebannt starrte Rhodgar auf die Oberfläche, die nun zu verschwimmen schien, und schon im nächsten Moment... gefror ihm der Atem. Man konnte ins Innere der Abtei sehen, man sah durch diesen Spiegel, ja was sahen sie eigentlich? Zumindest bewegte sich das bild stetig, und am unteren Rand waren Füße zu erkenne. Die Schritte wirkten gequält, beinahe schleifend. Das würde doch nicht etwa..? Doch, das waren Hilias Schritte. Und da, auf einmal kamen auch Rena und Lama in den Sichtbereich. Sie konnten sehen, was ihre verbleibenden drei Freunde momentan erlebten. Einfach verrückt. Aber halt, hatte Meditate sie etwas die ganze Zeit über durch dieses Instrument der Macht beobachtet, hatte alles gesehen? Bei dem Gedanken war ihm nicht so ganz wohl, schließlich war er es gewesen, der zwischendurch ziemlichen Mist gebaut hatte.

Die Dämonen,die erschienen waren, bemerkte er gar nicht, auch wenn sie damit begonnen hatten an seiner Robe herum zu nesteln. Viel zu erstaunlich war das, was ihm gerade zu Augen kam.



28.03.2004 06:44#207
kore Ein weiteres Mal käuselten Wellen den magischen Spiegel. Meditate sprang zurück und die Kore trat hindurch. Sie öffnete ihre weißen Schleier, die diesmal Renata und Lama in Meditates Zimmer entließen.

"Begrüßt eure Gefährten. Ihr habt die Unterwelt erfolgreich und lebend in meinem Schutz durchschritten. Dem Medium unseres dunkeln Gottes gebürt ein Preis. Nimm zm Abschied diesen Ring unseres Herrn, der ein Schlüssel ist.
Leb wohl Meditate, wir sehn uns wieder. Deinen anderen Freund konnte ich leider nicht mitbringen, er kämpft jetzt auf der anderen Seiten für unseren Herrn."
Damit verschwand die Kore, schneller als ein Wimpernschlag.



28.03.2004 10:26#208
meditate meditate schloss renata in die arme und hielt sie lange fest. dabei liefen ihr die tränen aus de augen, die sie in den letzten stunden so mühsam zurückgehalten hatte, um nur ja nichts zu verpassen.

als das kleine medaillon plötzlich zu boden gefallen war, hatte sie gespürt, dass hilias nicht mehr war. er war in beliars reich eingekehrt und würde dort eine zweite chance bekommen. er hatte beliar mehr ehre gemacht, als alle priester dieser zeit.

"legt euch zu bett. wir werden später reden und wir werden unseres freundes gedenken."

damit wies sie die dämonen an, den gästen gute zimmer zu weisen.
als alle gegangen waren, lehnte sie die stirn an den nunmehr wieder ganz normalen spiegel und weinte eine weile hemmungslos.



28.03.2004 10:53#209
Ceron Nach der Reise durch die Unterwelt, mit der Kore, liess diese ihn wirklich in den schützenden Mauern des Kastells aussteigen. Doch nicht nur das, sie reichte ihm einen Ring und meinte etwas von einer Prüfung, der Ring wäre ein Schlüssel. Ceron war einfach zu müde und erschöpft um all dies zu begreifen, doch eine bestandene Prüfung hörte sich immer gut an. Die unbekannte Hüterin war da und empfing sie alle. Ceron konnte sie sehr gut leiden, denn auch in dieser Situation begriff sie, dass die Weltenretter zuerst einfach nur schlafen wollten. Ceron torkelte äusserst müde durch die Eingangshalle, die Treppen hoch, den Gang entlang. Sein Zimmer schien ihn schon zu vermissen, oder suchte es ihn? Denn es war ungewöhnlich nahe bei der Treppe gelegen. Aber das hätte Ceron sicherlich nicht bemerkt, so müde wie er war. Er betrat sein Gemach, liess seinen Leinensack und den Wasserschlauch, auf dem Tisch liegen und schleppte sich mit letzter Kraft ins Bett.

Als er sich so streckte bemerkte er einen Rückgang seiner Schuppen, ja die vier Wochen waren ja auch um. Eine lange Zeit, in der er gestraft war, gestraft für seine Neugier. Denn die Schuppen fielen Stück für Stück von seinem Körper ab. Der Drachling wurde wieder zum Menschen, so konnte er sich auch wieder blicken lassen. Schon im Träumen dachte er an das Kommende, was er nun wieder alles zu tun hatte.

Ceron schlief einen Schlaf der Götter, er hatte herrlich geschlafen. Als er aufwachte, am späten Morgen blickte er zu seinem Fenster hinaus. Die Hand hielt er schützend vor das Gesicht um sich vor der Sonne zu schützen, da bemerkte er etwas. Lächelnd zog er die Hand zurück, er wusste was das bedeutete, er war wieder voll und ganz ein Mensch, ein Mensch wie ihn seine Mutter auf die Welt brachte. Wie schön es doch war, wieder normal zu sein. Erst nach dem langen Schlaf entdeckte Ceron seinen unglaublichen Hunger, sein Magen meldete sich lauthals zu Wort. So schlüpfte er in die frisch gewaschene Robe, zum Glück war sie von diesem Sumpfgebräu befreit worden, er huschte die Treppen hinunter, wieder so flink wie ein junges Wiesel, unten angekommen, spurtete er durch die Eingangshalle direkt ins Refektorium. Ha geschafft, Erster, dachte er sich als er sich in einen Stuhl fallen liess. Er dachte sein nun ein ganz rundes Mahl aus. Also zuerst brauche ich: gepresste Orangen, eine sehr Schale mit frischen süssen Früchten, dann noch Speck gebraten, zwei grosse Brötchen, Süssgebäck bis es nicht mehr geht, er kannte diese köstlichen runden Gebäcke mit feien Füllungen innen drin. Ceron liess es sich sehr gut schmecken, eine nach der anderen süssen Speise vertilgte er im Nu, sodass er schon ein wenig später neuen gepressten Fruchtsaft bestellen musste. Er dachte sich: Warte ich mal hier, früher oder später wird schon einer der Anderen hier eintreffen, oder auch eine, wer weiss.



28.03.2004 13:25#210
Saturas Sagt Diener Adanos. Sucht ihr etwas Bestimmtes oder seid ihr auf Wanderschaft im Kastell?, klang es aus einem Türrahmen, an dem Saturas vorbeigelaufen war. Er erstarrte, atmete tief durch und drehte sich dann um, um sogleich den Ursprung dieser recht menschlich klingenden Stimme zu erforschen. So stand er wenig später, halb im Gang, halb im Raum, welcher ein Labor zu sein schien, einem Mann gegenüber, der wohl dieses Labor nur allzu oft benutzte – sein Gesicht war mit Narben und seltsamen runenartigen Zeichen übersät; zudem trug er ein graubraunes Gewand mit Kapuze und seine scharf blickenden, kalten hellblauen Augen fielen Sat unmittelbar auf…Laborant oder nicht, er war sich sicher, dass der Kerl ein Magier war.
Seid gegrüsst, im Namen Adanos, wie Ihr richtig erkannt habt. Ich suche tatsächlich etwas Bestimmtes, das heisst: jemanden. Ein Wassermagier seines Zeichens, ebenfalls hoch angesehen und mächtig (wie ich), wie ich gehört habe, sein Name war…ich meine ist…Cain. Kennt Ihr ihn? Und verzeiht, wenn ich frage, doch wer seid Ihr und was tut Ihr hier? Oh entschuldigt, ich heisse Saturas.


28.03.2004 13:33#211
Burath "Eine Geschichte.." begann Burath leise zu erzählen, fast flüsternd aber klar und deutlich wie ein in der Sonne glitzernder Bergsee. Die Augen des Mannes suchten die der Kriegerin, wichen nicht unter ihren raubtierhaften Blicken sondern hielten stand. Seine Rechte langte nach oben über die Schulter, wo sie den Griff des Schwertes zu fassen bekam und die Waffe in Begleitung eines schabenden Lauts aus der Scheide zog. Das Schwertblatt funkelte silbern und reflektierte Lichtstrahlen an die in schattenhafte Dunkelheit getauchten Wände bis die Klinge das Holz des Tisches berührte und darauf ruhen blieb.
"Es gab einen Mann .. fuhr er fort .. der war ähnlich wie dieses Schwert hier. Man hat es in heißen Feuern geschmiedet, mit Hämmern zurechtgeschlagen und einzig und allein für den Kampf geschaffen. Ein Werkzeug welches allein zum Töten dienen sollte. Bei dem Mann war es nicht anders. Bereits im Kindesalter nahm man ihm die Jugend, machte ihn zu einem Werkzeug, einem Gebilde aus Fleisch und Knochen das keine Gefühle kannte. Man ließ ihm nur zweierlei Dinge .. die Leidenschaft und Liebe zum Kampf.

Dies bestimmte sein Leben und er fand sogar Gefallen daran, bis es eines Tages eine Wendung erfahren sollte. Eine Schlacht die er und seine Brüder nicht gewinnen konnten. Aber sie starben einen guten Tod. Nur er nicht. Das Wissen überlebt zu haben quälte ihn und trieb ihn für lange Zeit einen ungewissen Pfad entlang der zu keinem Ziel führte. Er war eine leere Hülle, gleich diesem Stück Metall hier." Sacht fuhr Burath mit einem Finger des flache Seite des Schwertblatts entlang. Er lächelte. "Genauso kalt und gefühlslos wie dieses Schwert, genauso ausdruckslos wie eine karge Maske" Es blitzte kurz in seinen Augen..

"Doch es begab sich, dass ihn eine Begegnung um so manche Erfahrung ungekannter oder neu entdeckter Gefühle bereicherte. Der Krieger lernte die Vorzüge und Eigenheiten weiblicher Geschöpfe kennen und kostete davon. Doch nicht sehr lange. Die schattenumwogenen Bilder der Vergangenheit holten ihn ein und formten den Mann wieder zu dem, was er einst war. Solange bis er auf eine Frau traf, die alles in sich vereinte. Die wunderschönen und atemberaubenden Vorzüge eines weiblichen Wesens und den Geist eines Kriegers."

"In ihr brannte das Feuer unendlicher Leidenschaft, dessen Flammen wild und ungezügelt umherschlugen und auch den Mann erfassten. Er ließ sich auf ein Spiel damit ein und zahlte für seine vollkommene Hingabe einen hohen Preis. Das Feuer verzehrte ihn, ließ den Krieger brennen und lehrte ihn Gefühle, die ihm freudige Erregung aber auch Qual bescherten. Er genoss dieses Spiel doch erfuhr auch das einen plötzlichen Abbruch. Gerade so als würde man ihm den Boden oder den Füßen wegziehen. Er ward Gefangener eines Strudels unkontrollierter Gefühle der er nicht mehr Herr werden konnte.

Die Frau bemerkte es nicht, oder wollte es nicht bemerken. Der Krieger suchte Schutz hinter seiner Maske die ihm im Laufe der Jahre zu Eigen wurde. Ein vergeblicher Versuch. Die Erkenntnis, dass dadurch alles nur noch schlimmer wurde, traf ihn wie ein harter Stein im Gesicht. Der Mann verstand nicht und wurde von der neuentdeckten Liebe in die finstren Abgründe unendlich tiefer Verzweiflung getrieben. Dort starb er .. oder zumindest seine Seele."
Ein erleichterte Seufzer entrann seiner Kehle als Burath mit der Erzählung geendet hatte und das Schwert zurück in die Scheide am Rücken schob. Wieder erfüllte ein schabender Laut die warme Luft um sie herum, glasklar und rein..


28.03.2004 13:46#212
Cain Nun, Adanos zum Gruße Saturas. sagte Cain und lächelte leicht. Ich bin geschmeichelt über eure Aussagen, denn ihr habt euer Ziel erreicht. Ich bin Cain. er sah seinem gegenüber in die Augen und zog seinen grauen Mantel aus. Er tat dies ungern, jedoch musste er seinem gegenüber Namens Saturas wenigstens etwas Respekt zollen, da er, wie seine Robe aussagte, ein Priester seines Gottes war.
Doch frage ich euch, was wollt ihr hier in diesen dunklen Gemäuern von mir? fragte Cain neugierig und sah etwas verdutzt drein.
Doch wie unhöflich von mir. tretet doch ein. Ich schätze meditate hat nichts gegen einen krurzen Besuch in ihrem Labor von einem priester Adanos´. er deutete auf zwei Stühle an einem Tisch, der immernoch von Büchern überhäuft war. Cain ging noch schnell durch den Raum und nahm einen seiner Heiltränke vom Feuer, damit er nicht verkochte und rührte ihn nochmal um.
Dann ging er zurück zu Saturas und setzte sich ihm gegenüber.


28.03.2004 14:00#213
Saturas Oha! Saturas war ganz schön baff. Es war ihm auch etwas peinlich. Aber letztendlich war es einfach nur egal, denn – umso besser – er hatte sein Ziel bereits erreicht, den Lehrer gefunden. Er schaute in seine Augen und dachte: Freundlicher als er aussieht.
Hehe, lustig, dass Ihr das sagt, Cain. Ich kenne Meditate gut.Ah ja? Woher denn?
Sie war einmal meine Schülerin, das war noch in der Zeit der Barriere…einiges später lehrte sie mich dann die Kunst des Heilens – bei Adanos, da fällt mir ein, ich schulde ihr noch etwas! Der Priester klatschte seine Hand auf die Stirn, er fühlte sich schuldig, und gerade hier in diesem Gebäude wäre er Bösem hilflos ausgesetzt. Ach was, jetzt dachte er schon wieder viel zu weit…er musste Meditate einfach treffen noch einmal mit ihr reden. Cain starrte ihn eine Weile fragend an, bis er sich wieder fasste. Wie auch immer, darum kümmere ich mich später…ich habe Euch getroffen, um einige Zaubersprüche unserer Schule zu erlernen, die ich bisher nicht angewandt habe. Es ist von äusserster Wichtig – und Dringlichkeit.



28.03.2004 14:06#214
Aeryn Aufmerksam hatte die Kriegerin jedes Wort verfolgt, während ihre Hände gedankenverloren mit der schönen Rabenfeder spielten. Sie hatte dem Raben diese Feder nicht entfernt um das Tier zu qäulen, sondern um es widerzuerkennen, falls es ihr begegnete. Langsam teilte sie einige Haarsträhnen ab und begann diese zu flechten, während sie zu Burath sprach. Oder sprach sie zu sich selbst? Klar und deutlich hörte er ihre raue, nun so sanfte Stimme.

„Deine Geschichte erzählt von Dir… und mir…“

Das untere Ende der dünnen Flechte umwickelte sie mit einem Lederband, dann steckte sie die Feder hinein.

„Doch er ist nicht gestorben… Du bist nicht gestorben… weder Du noch ein Teil Deiner Seele. Ich habe ihr Leben gespürt und ich kann es noch immer spüren.“
Aeryn strich mit der Hand über die schwarze Feder und blickte ihm tief in die Augen, auf das er ihre Wärme spüren konnte.



28.03.2004 14:10#215
Cain Cain sah den Priester etwas verdutzt an, jedoch sah er dann gleich wieder lächelnd in dessen Gesicht und überlegte kurz.
Nun, wie es scheint seid ihr ein magier der alten Kunst. Ok ich werde euch unterrichten, es wird nicht lange dauern.
Der Lehrmeister der Wassermagie erhob sich und stellte sich in die Mitte des Raumes.
Anfangen werden wir mit dem zauber Eislanze. Er ist wie der Eispfeil. nur größer. Cain konzentrierte sich kurz und seine Augen flackerten kurz bläulich auch.
Aus seiner zu einem Rohr geformten Hand wuchs eine längliche Lanze aus Eis, die einem Speer ähnelte.
Ihr müsst einfach nur versuchen den Eispfeil zu.. verlängern. Konzentriert euch einfach etwas mehr. Das dürfte kein problem für euch sein sagte Cain zuversichtlich und setzte sich wieder, nachdem der Speer wieder verschwunden war.



28.03.2004 14:21#216
Saturas Ok…Sat tat es Cain gleich. Mühelos liess er einen eisigen Speer aus seiner Hand wachsen, der sogar noch einiges grösser war als jener Cains. Es hatte lediglich etwas gedauert, bis er damit angefangen hatte. Schön, das war ja leicht. Aber für die anderen Zauber sollten wir woanders hingehen, meint Ihr nicht? Ich habe mich in den Schriften des Klosters darüber informiert und „Blizzard“ zum Beispiel scheint mir nicht gerade ein Indoor-Zauber zu sein.


28.03.2004 14:38#217
Burath "Ein einzelner Funken vermag immer bis zuletzt zu überleben .. auch für längere Zeit .. doch irgendwann verglimmt auch er in gähnender Dunkelheit wenn er nichts findet, woran er sich nähren kann."

lautete des Kriegers ruhig und sanft gesprochene Antwort. Dabei suhlte er sich in der Wärme die Aeryn ihm in diesem Moment zum Geschenk machte, versuchte etwas Halt und überhaupt erst Verständnis für all das zu finden und dabei eine ähnliche Wärme zurückzugeben. Seine Blicke wanderten für einen Augenblick durch die Halle, versuchten Veränderungen zur registrieren und ihnen verschiedenes Gewicht der Beachtung beizumessen, gleich der Findung neuer Gefahren. Doch es gab keine und er suchte erneut die Augen von Aeryn mit funkelndem Blick, während sein Finger ganz langsam einen Riss auf der Tischplatte entlangfuhr..


28.03.2004 14:47#218
Cain Nungut lass uns nach draußen gehen. Hier drin, wie ihr schon gesagt habt, werden die Zauber sicherlich verherende Wirkungen haben. er grinste und sie gingen nach draußen. Es war kein allzu langer Weg und schon bald hatten sie nurnoch die Skelette vor dem Kastell als Zeugen ihrer Taten.
Nungut.. nun wird der Zauber Spiegelbild kommen, sehr genau hin. Cain stellte sich vor den Priester und Hob die Hände zu beiden Seiten. Dann ließ er sie wieder sinken und wie aus einer Tür traten nun nach links und rechts zwei identische Abbilde von Cain, die alles dies auch taten, was er machte. Doch konnten sie auch nicht mehr. Bei berührung mit einer Waffe würden sie direkt zu Wasser zerfallen.
Nun.. welcher dieser Personen bin ich? hallte es nun aus drei Mündern und Cain lächelte Saturas an.



28.03.2004 15:03#219
Saturas Beeindruckend…das ist ja mal ein etwas anderer Zauber. Ich glaube, Ihr seid der hier. Sat hatte sein Schwert gezogen und stupste den linken Cain behutsam an. Vorsicht!, erklang es aus den beiden anderen lachenden Mäulern, der berührte Cain löste sich in Luft auf.
Also, hierbei müsst Ihr Euch schon sehr konzentrieren. Tut ihr es nicht, werden die Ebenbilder eben nicht sehr ähnlich aussehen und damit habt Ihr dann Euer Problem wohl nicht gelöst, sondern lediglich grösste Verwirrung gestiftet, erklärten beide Cains gleichzeitig. Versucht es jetzt. Es ist wirklich nicht leicht.
Natürlich machte sich der Priester dennoch sofort ans Werk. Er stellte sich vor, wie es aussehen würde, wenn hier plötzlich drei identische Sats stehen würden. Dann wiederholte er unter heftiger Konzentration die einfache Bewegung des Lehrers. Es überfiel ein kurzer magischer Schauer, und plötzlich stand in der Tat neben sich selbst. Als ob ein Spiegel dazwischen postiert gewesen wäre, sahen sich die beiden erstaunt, aber etwas enttäuscht in die Augen und fragten synchron: Wo ist dein Kollege? Hier fehlt doch einer! Nach kurzer Suche und der schnellen Erkenntnis, dass der Dritte nirgendwo war, wandten sie sich an die beiden Cains. Was soll das? Nur ein Spiegelbild!?



28.03.2004 15:09#220
Tarim Langsam öffnete Tarim seine Augen. Wo war er? Er richtete sich langsam auf. Die Unterlage, auf der er geschlafen hatte, gab ziemlich nach. Eer saß auf einem weichen Bette. Sowas war er überhaupt nicht gewöhnt. Seine Arme und sein rechtes Bein waren verbunden. Irgendjemand musste sich um seine Wunden gekümmert haben. Er sah sich um und erkannte das er sich in einem Gemäuer befand. Langsam kamen einige Bilder in seiner Erinnerung hoch und verschwanden auch wieder. Ah richtig. Wir waren gerade in der Abtei. Alles war aussichtlos und dann wurden wir von einer Lichtgestallt gerette und ins Kastell der Schwarzmagier gebracht. Das hier musste es sein. Tarim lies sich wieder zurück in das weiche Bett fallen. Er starrte gegen die Decke und fragte sich wie es wohl den Anderen geht. Er konnte sich ab dem Zeitpunkt, wo sie im Kastell ankamen, an kaum noch etwas erinnern. Laut knurrte sein Magen. Die Schwarzmagier werden sicherlich hier neben einem Bette für mich auch noch was zu essen haben. Hoffentlich finde ich Ceron, Renata, Seraphin oder Rhodgar die mir zeigen können wo ich etwas herbekomme... Tarim sprang von dem Bett, schulterte wieder seine Tasche, die neben dem Bett lag und öffnete die Tür. Gerade als er heraustrat erschrak er fürchterlich. Genau neben der Tür schwebte eine Dämon knapp über dem Boden. Hätte er von den Dämonen der Schwarzmagier noch nichts gehört, wäre er jetzt laut schreiend durch die Gänge gerannt und hätte Alarm geschlagen, doch so stand er ganz ruhig einfach nur da und hoffte, dass der Dämon nichts böses im Sinn hatte.

Kann ich behilflich sein?

Dröhnte es in Tarims Kopf. Erst wunderte er sich woher es kam. Doch dann wurde es im schlagartig klar. Der Dämon sprach direkt in seinen Kopf. "Ja, ich...", er kam gar nicht dazu auszusprechen da dröhnte es schon wieder.
Ich führe euch ins Refektorium. Folgt mir.

Und so folgte Tarim dem Dämon in was auch immer er ihn bringen wollte. Er hatte noch nie den Begriff Refektorium gehört und hoffte, dass er dort seinen der im bekannten Kastellbewohner finden würde.



28.03.2004 15:33#221
Cain Nun, es war schon ganz gut aber ihr müsst euch auf zwei Abbilder und nicht nur auf eins Konzentrieren sagte cain und mit einem Plop verschwand der zweite Cain.
Ich bin wieder im Labor um weiter zu Arbeiten, ich habe noch viel vor. Sagte Cain und ließ Saturas weiter vor den Toren üben, die Cain geöffnet wurden, als er sie betrat. Ein paar Goldmünzen in der Schale und er ging weiter zurück zum Labor und ließ sich wieder über den vielen Büchern nieder, die er noch lesen musste.
Meditate war schon lange nichtmehr hier gewesen. Sonst hatte sie doch immer so oft nach ihm gesehen.
Doch legte er nun wieder das eben vom feuer genommene Getränk und stellte es wieder drauf, so dass es wieder anfing zu brodeln.
Cain zerschnitt noch eine Heilpflanze und drückte sie über dem trank aus. Dann noch etwas Drachenwurz dazu und der Trank müsste nurnoch etwas köcheln. Cain wiederum ließ den Trank Trank sein und wälzte sich wieder durch die Bücher durch um noch mehr über das heraus zu finden was er gerade braute.


28.03.2004 18:15#222
Saturas Der Wassermagier vor dem Tor versuchte wieder und wieder, zwei Spiegelbilder zu produzieren. Von mehreren horizontalen und vertikalen Hälften über halbtransparente bis hin zu Klonen mit bizarr angewachsenen Gliedmassen zauberte er alles her, was sein für diese Art der Magie offensichtlich unbrauchbarer Verstand vermochte, nur nicht zwei gleich aussehende Menschen, mit denen er hätte verwechselt werden können.
Vielleicht wäre es ihm auch egal gewesen, doch ihm schien der Spruch doch sehr nützlich, auch wenn er vermutete, dass Sarevok ihn ohne Weiteres zwischen den unechten Abbildern erkennen würde. So schwierig konnte das ja nicht sein, so was musste er beherrschen. In seiner Verzweiflung (erstaunlich, wie schnell er sich dazu brachte, wo er doch sonst eine geduldige Person war) gönnte er sich eine Pause und schoss einige Eislanzen durch die Gegend (natürlich nicht in Richtung des Kastells). Ein Kinderspiel.
Plötzlich begab er sich in Position, getrieben von einer inneren Stimme, machte in seinem Gehirn Platz für die Vorstellung, konzentrierte sich widerwillig, hob die Arme, obwohl er das gar nicht beabsichtigt hatte, und wirkte den Zauber, ohne es wirklich zu wollen. Irgendwas stimmte nicht mit seinem Nervensystem. Ein Vorarbeiter im Rückenmark oder Gehirn hätte mal seine Kollegen kontaktieren und die Nervenbahnen kontrollieren sowie den Flüssigkeitsstand in den synaptischen Spalten prüfen, vielleicht auch die Funktionstüchtigkeit sämtlicher motorischer Endplatten unter die Lupe nehmen sollen. Zum Glück wusste Saturas von dieser Komplexität in seinem Innern nichts! Das hätte ihn womöglich noch mehr in den Wahnsinn getrieben als alles andere, all die wirren, aber doch teilweise aneinander geketteten Gedankenstränge. Momentan hätte es ihn aber ganz sicher nicht aus dem Konzept geworfen: Das Resultat seiner unkontrollierten Aktion hatte seine volle Aufmerksamkeit.
Na, fleissig am üben? Nur weiter, Diener des Gleichgewichts. Der permanent am wenigsten gebetene Gast war erschienen. Er hatte sich wieder mal selbst eingeladen. Was willst du hier, schwarzer Mann? Du hast mir doch Zeit gegeben, um mich zu erholen. Willst du etwa dein Wort nicht halten?, entgegnete Sat erregt. Bedenke deine zornigen Worte, und erhöre meine. Ich kontrolliere bloss, wie fleissig du den ersten Teil deiner Mission angehst. Sehr viel hast du noch nicht getan, wie ich sehe.
Er wird mich nicht dazu zwingen, den Stein zu suchen, solange ich nicht voll bei Kräften bin, dachte der Priester. Das wird er nicht. Und Sarevok blickte ihn an, als hätte er seine Gedanken gelesen, der alles durchdringende Blick sagte: Ja, Recht hast du, doch nutze es nicht zu deinem Vorteil, Narr, du bist gewarnt. Lass dir nicht zuviel Zeit, hörst du?, zischte es aus der verschleiernden Kapuze, in der nur das Gelb der Augen leuchtete. Dann war es weg, das Leuchten, und auch der schwarze Rest, einfach weg – paff. Nur noch ein Saturas, kein Sarevok mehr vor dem Kastelltor. Was hatte das für einen Sinn, diese kurze Visite? Der Untote hatte einen wenig furchteinflössenden Eindruck hinterlassen. Für den Moment dachte Sat nicht länger darüber nach, er entschied sich allerdings, den Spiegelbildzauber vorerst nicht mehr auszuüben und ging zurück zu Cain. Er hoffte, den Weg zu dessen Labor noch einmal zu finden. Das alte Tor knarkste laut, ihm fiel das aber nicht auf.



28.03.2004 18:50#223
Renata Es war nicht fair, dass dies ein so schöner Tag wurde. Dass der Himmel so blau war, die Sonne schon so warm schien und die Vögel so fröhlich zwitscherten. Es hätte hageln und stürmen und gewittern müssen, hätten die Götter nur ein wenig Einsehen gehabt. Wenigstens still vor sich hin regnen hätte es können. Aber nur strahlendes Himmelsblau drang durch das Fenster in Renatas Zimmer.
Die Eindrücke der letzten 24 Stunden vor der Rückkehr der Gefährten in das Kastell waren noch zu lebendig, als dass die Magierin viel Schlaf gefunden hätte. Den Dreck der Reise hatte sie inzwischen abgespült und auch die Robe, in der sie in der Nacht zurück gekommen war, hatten die Dämonen bereits durch eine neue ersetzt. Die alte zerrissene Robe, in der noch Reste vom Staub von Hilias.....

Wenn der Himmel schon nicht weinte, musste sie das übernehmen. Nein, dieses Wetter war wirklich nicht fair.



28.03.2004 19:30#224
Ceron Eine sehr lange Zeit sass Ceron nun alleine im Refektorium ,tja, so waren sie halt, diese Schwarzmagier. Nachts aktiv wie die Wilden, aber tags ein war hier nie was los. Doch plötzlich trat eine Gestalt durch die Schwelle des Refektoriums, oder nein es schwebte eine Gestalt, ein Dämon. Doch der Dämon war nicht alleine er trug einen Novizen im Schlepptau, dieser interessierte Ceron nicht weiter. Tztztz, der Sumpf wollte wohl das Kastell überrennen, und mit diesem Winzling eine Invasoin starten. Wann kamen die Baals?Ceron lachte in sich hinein, irgendwie fand er das komisch. Doch schlussendlich war es ja auch nur ein Novize. Ceron wollte sich schon überlegen ob er ihn fragen würde ob er denn dem Kastell etwas gespendet hatte, als der Novize sich einfach so setzte, als ob es das selbstverständlichste im Leben wäre. Das liess Ceron stutzig werden,, er betrachtete den jungen Mann näher, ja war denn das nicht Tarim? Einer der Mitstreiter, doch das musste er sein.
Als er ihn schon zu sich gerufen hatte zog er auch schon sein Zeug hervor. Er begann mit einem Glas Wasser seine Dolche zu putzen, war ja schrecklich, all dieses Blut. Tarim setzte sich gegenüber von Ceron, er schien etwas verlegen, dass er ihn nicht gleich erkannte.
„Na? Gut geschlafen? Ich habe, in Anbetracht der Tatsache dass ich gerade Hilias verloren habe, göttlich geschlafen. Gefällt dir das Kastell?“


28.03.2004 19:33#225
Inachos Nachdenklich erinnerte sich Inachos an Sazabis Worte. Beliar selbst hatte sie zurückgeleitet und dass sie im Minental nichts gefunden hatten war im Sinne ihres großen Gottes. Aber da das dumme Fußvolk und alle anderen sowieso nur neidisch waren, war es nicht nötig ihnen davon zu erzählen. Klang einleuchtend. Doch was dem Magier nicht einleuchtete, war die Sache mit dem Winkverhalten von Zaunpfählen. Nach mehreren Minuten angestrengtem Nachdenken wurde er von Sazabi unterbrochen, der nach weiterem Käsetoast verlangte.
„Ja, in Ordnung, hab’s gleich!“ meinte Inachos schnell.
Hastig krustelte er in seiner rechten Robentasche. Verwundert nahm der Magier ein Kribbeln an seiner Hand wahr. Nanu? Seit wann bewegte sich denn Käsetoast? Hatte er denn nicht die Maden in die linke und den Toast in die rechte Tasche gesteckt? Nach weiterem befühlen kam plötzlich eine dumpfe Vorahnung. Als Inachos angeekelt das letzte Stücklein des Toasts aus der Tasche zog wurde ihm klar, dass er sich geirrt hatte. Mist, jetzt musste er schon wieder in das Refektorium hasten und neuen Toast auftreiben. Er tröstete sich jedoch mit dem Gedanken an viele weitere interessante Versuche mit den Maden, die nun schon ordentlich an Gewicht zugelegt hatten.



28.03.2004 20:06#226
Teufelslama Die Augen öffneten sich, die tobenden Orkane waren dem normalen, ruhigen Blau gewichen das immer da war. Der Soldat erhob sich und sank gleich wieder unter Schmerzen zurück. Sein ganzer Körper war zerschunden, die entfesselte Wut mit der er den Untoten gegenüber getreten war war nun verpufft und jetzt spürte er all die Wunden die ihm beigebracht wurden. Einige Minuten lag er da, ließ sich das Geschehne durch den Kopf gehen, die Reise der Gefährten, seine Freunde, ihr Kampf gegen die Abtei und Hilias... Hilias war... tot.


Eine einzelne Träne ran die Wange des Waffenknechts hinab als er sich anzog. Dem Anschein nach hatten die Dämonen des Kastells ihn hier her gebracht und seine Wunden versorgt. Sein Bein sah jetzt schon wieder ganz gut aus für die tiefe Wunde die ihm die Axt des Skelettes zugefügt hatte, seine Rüstung schien auch wie neu, sie war sauber und die Spuren der Kämpfe schienen nie da gewesen zu sein.

So machte Lama sich auf, irgendwo musste doch das Refektorium sein. Dort würde er bestimmt die anderen finden.



28.03.2004 20:11#227
Tarim Tarim folgte dem Dämonen durch die kalten Gänge des Kastells. Wirklich kalt war es nicht, doch die steinernden Wände waren für tarim bedrückend und strahlten eine gewisse Kälte aus. Er hatte Glück gehabt mit dem Refektorium. Es war wirklich soetwas, wie ein Essensaal. Leer war es dort drin. Nur ein einziger Magier ind düsterer Robe saß darin. Tarim dachte aus der Entfernung es wäre Ceron, doch als er näher heran kam, war er sich damit nicht mehr sicher. Die Person, die er sah, war kein Drachling, kein mit Schuppen überzogener Mann, sondern einfach nur ein Magier. Was heißt nur Magier? Es war ein Magier. Tarim wollte sich von der Person eigentlich schon abwenden, doch dann durchzuckte ihn ein Gefühl. Er war sich fast sicher, es musste Ceron sein. Er setzte sich an den Tisch und Ceron lächelte ihn an. Er schämte sich das er seinen ehemaligen Gefährten nicht gleich erkannte. Auf die Fragen von im antwortete er: "Ich habe recht gut geschlafen. Ich habe erst heute morgen richtig realisiert was passiert ist." Einen moment herrschte stille. Er versuchte sich unter Kontrolle zu halten. Er wollte seinen Gefühle unterdrücken. Es war noch nicht der rechte Zeitpunkt um zu trauen. Die würde er im Sumpf tun. "Das Kastelle ist...beeindruckend...doch es strahlt auch eine gewisse Kälte aus. Mir ist hier leicht mulmig und ich bin froh das ich einen von euch gefunden habe." Er sah sich um und flüsterte leise:"Die Dämonen sind mir nicht geheuer."


28.03.2004 20:57#228
Ceron Tarim schien sehr bedrückt zu sein, Ceron wusste um was es ging. „Wir müssen ja nicht unbedingt reden, du fühlst dich wohl auch nicht sehr wohl. Bestell dir doch etwas zu Esse, oder hier sollte man wohl eher denk dir das zum Essen sagen.“ Ceron grinste über den Witz den er gerade gelandet hatte. Tarim konnte nicht gut lachen, zumindest momentan nicht, der Schock schien in ihm, wie auch in Ceron, noch sehr tief zu sitzen.
„An die Dämonen gewöhnt man sich, aber weißt du was ich an den Wesen anderer Sphären interessant finde? Man trifft sie nur an, wenn man etwas von ihnen möchte, sonst halten sie sich tunlichst aus unsern Leben heraus.“ Wären doch alle Menschen auch so, dachte sich Ceron. Sekunden später verwarf er diesen Gedanken jedoch wieder. Wer würde dann für Zufälle und Glück und Pech sorgen?


28.03.2004 21:04#229
Aeryn Sein Blick lag auf ihr, auf ihrem Körper, ihren Haaren, strich über die Rabenfeder und versank in ihren Augen.

„Der Funke wird leben, wenn er die Kraft findet, etwas zu entflammen… etwas oder jemanden, Burath.“

Sie sprach genauso ruhig wie er. Doch es war keine Zeit vieler Worte. Und so schwieg die Kriegerin eine Weile, während in ihrem Kopf die Gedanken wanderten.
„Laß den Funken niemals erlöschen, Burath…“

Sie strich über die Rabenfeder und fasste einen Entschluß. Sie traf ihre Entscheidungen stehts mit dem Kopf und dem Herzen, doch diesmal sagte ihr ihr Bauchgefühl, daß es richtig war.

„Ich möchte, daß Du mich einige Zeit begleitest.“ Ihre Stimme war hell und klar. Es lag keine Forderung, kein Befehl, aber auch kein zweideutiges Angebot darin. Sie bot ihm einfach ihre Gesellschaft an, zweifellos zu ihren Bedingungen… den sie würde den Weg wählen.

Ein Funke aus ihren Augen sprang zu ihm über.



28.03.2004 22:50#230
Teufelslama Lama betrat das Refektorium, dort sah er Tarim mit einem jungen Schwarzmagier. Es dauerte einige Momente bis er merkte das er diesen schon einmal gesehen hatte und noch ein paar mehr bis er begriff das das Ceron war. Die Schuppen hatte er also verloren, schön für ihn, immerhin etwas gutes.


Kurz begrüßte er seine Freunde und gemeinsam nahmen sie ein wirklich vorzügliches Mahl zu sich, die Dämonen des Kastells liessen sich nicht lange bitten. Nur wenig sprachen sie miteinander doch auch das würde sich bald wieder ändern soviel war schon einmal sicher. Bereits jetzt begannen die Erinnerungen an das Erlebte zu verblassen auch wenn die Emotionen immer noch im Vordergrund standen. Nicht mehr lange und der Soldat würde diese Mauern verlassen und sich auf in die Stadt machen, was sein Vorgesetzter ihm wohl alles an den Kopf werfen würde ob der unentschuldigten Abwesenheit?

Lamas Gedanken schweiften ab.



28.03.2004 22:58#231
Sazabi Die Erkenntnis traf Sazabi wie ein Schlag: Die Maden! Es mussten die Maden sein, wegen denen Beliar ihn ins Kastell zurückberufen hatte. Sicher waren es ganz besondere Maden. Mit einem schnellen Griff packte er seinen Bruder an der Robe und griff tief in dessen Tasche. Unbeeindruckt von den verzweifelten Protesten Inachos’, der um seine wertvollen Versuchstiere bangte, schnappte er sich eine Handvoll der lieblichen kleinen Kriechtiere. Ohne Zweifel, das waren keine gewöhnlichen Maden. Nein, mit diesen Exemplaren konnte man die Weltherrschaft erlangen. Wie genau, das würde ihm Beliar sicher noch per Vision klarmachen. Bis dahin galt es, ihr Überleben zu sichern.
„Na los, hol den armen Kleinen etwas anständiges zu essen!“ Mit einem ungeduldigen Handwedeln schickte er seinen Bruder weg, ohne auf dessen fortwährenden Redeschwall zu achten. Der Kerl hatte sich gar nicht zu beklagen, schließlich waren ja noch eine Menge Maden in der Tasche verblieben. Nun ja, die eine oder andere jedenfalls.
Und selbst wenn nicht, die Weltherrschaft war wichtiger als die irren Hirngespinste eines realitätsfremden Jungmagiers.
Gerade als Sazabi seinen neuen Lieblingen einen Monolog über ihre Zugehörigkeit halten wollte, kehrte Inachos keuchend mit einem großen Abfallkübel zurück. Zufrieden griff der Magier tief hinein und stopfte sich die Taschen seiner Robe bis zu Rande voll mit dem teilweise ziemlich glitschigen Inhalt. Anschließend setzte er auch seine neuen Lieblinge darin ab und belohnte seinen Bruder mit fünf der weißen großen. Das würde ihn hoffentlich wieder glücklich machen. Jetzt fehlte nur noch ein Labor, um die letzten Beweise für die übernatürlichen Fähigkeiten der Maden zu erbringen. Dafür war vermutlich die Hüterin zuständig. Ungeduldig packte er den kleinen Bruder am Arm. „Na komm endlich, wir müssen zu meditate. Immer muss man auf dich warten.“ Er seufzte resigniert. Es war immer das Gleiche, der Kleine konnte einfach nicht mitdenken.



29.03.2004 10:26#232
meditate die magierin musste nach ihrem schüler sehen.

die ereignisse der letzten beiden tage hatten sie so erschöpft, dass sie keine lust verspürte, ihr zimmer zu verlassen. sie hatte zwiesprache mit ihrem herrn gehalten und versucht, seine beweggründe für den tod von hilias zu erforschen und vor allem herauszubekommen, ob das übel der abtei damit ein für alle mal aus der welt gebannt war.

der speigel verriet nichts mehr. der kristall war wohl zerstört oder lag irgendwo. wo man nichts mehr erkennen konnte. oder schickte er nur bilder, wenn ein lebendiges herz unter ihm schlug?

viele fragen und keine antworten. wegen des kristalls musste sie mal die beiden letzten gefährten des hilias befragen. und mit renata musste sie auf jeden fall sprechen. die konnte ihr am ehesten sagen, was eigentlich geschehen war.
dass rhodgar und seraphin wieder im kastell waren und offensichtlich unbeschadet, freute sie wirklich sehr. ihr hatte die übermütige art von rhodgar gefehlt und der lärm, den er permanent verbreitete. und seraphins rolle in dem spiel mit dem tod hatte ihr auch nicht gefallen. die zuneigung zu den magiern der dritten generation war schon sehr stark und sie wollte keinen verlieren.
meditate kleidete sich an und verließ ihr zimmer, um zunächst das refektorium aufzusuchen. vielleicht fand sich ja sogar jemand, mit dem sie frühstücken konnte.



29.03.2004 10:52#233
Dûhn Verschwitzt und ein wenig ausser Puste, stieß Dûhn die Tür zum Rekeftorium auf und ließ sich bereits auf seinem Weg zu den Bänken, ein kräftiges Frühstücksmal auftischen. Die unsichtbaren Dämonen arbeiteten rasch und ohne etwas von den breiten Tellern kullern zu lassen, so das der Riese bald darauf duftende Speisen und einen Krug mit kaltem, klaren Wasser vor sich stehen hatte.
Die Wunde, welche er sich beim Kampf gegen die beiden gestärkten Skelette seiner Hohpriesterin zugezogen hatte waren durch ihre wundersame Heilkraft bereits narbenfrei verheilt. Der Koloss strich zwischen zwei Bissen verwundert über die unberührte Haut und schüttelte in ungläubigem Staunen den Kopf.Sollte sich später einmal die Gelegenheit ergeben, würde er selbst gerne die hohe Kunst der Heilung zu solch Perfekten Ergebnissen bringen.
Die dampfenden Kartoffeln vor ihm holten sowohl seine Gedanken als auch seinen Magen zurück in die Gegenwart. Eine weitere Nacht des harten Trainings, in der eiskalten Umarmung der Winde vor den Toren des Kastells lag vor ihm. Dûhn strotze zwar nur so vor Kraft und Vitalität, doch seiner Meinung nach machte einen härter, was einen nicht umbrachte.

Während er sein Frühstück schmatzend in sich hineinschaufelte öffnete sich leise die Türe des Speisesaals und die Anmutige Gestalt Meditates schritt hinein. Rasch und offensichtlich in Gedanken versunken durchquerte sie die Halle um es sich vor dem Feuer bequem zu machen. Hätte Dûhn nicht seine Stimme erhoben hätte sie ihn vermutlich übersehen.

"Frau Meditate, hier drüben! Guten Morgen wünsche ich," rumpelte Riese, "Nehmt doch Platz, hier ist gerade einer frei geworden." während er grinsend mit einer ausladenden Geste den gesamten, fast leeren Speisesaal einschloss.


29.03.2004 12:32#234
Burath "Dann soll es so sein. Ich werde mit dir gehen.."

Burath sprach diese Worte offen und frei heraus, ohne erst lange zu überlegen oder seine Antwort theatralisch in die Länge zu ziehen. Es gab nichts zu überlegen, denn ihre Worte schwirrten noch immer in seinem Kopf umher. - Der Funke wird leben, wenn er die Kraft findet, etwas zu entflammen… etwas oder jemanden.. - Ihm blieb letztendlich gar keine andere Wahl wollte er den Rest Menschlichkeit bewahren, der ihn von einer Maschine aus Fleisch und Knochen unterschied. Das Feuer hatte ihn gefangen und ließ ihn nicht mehr entkommen, keinen Weg aus dem unendlichen Flammenmeer. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.

"Welchen Weg gedenkst du zu gehen?"



29.03.2004 13:26#235
Aeryn Die Kriegerin nickte. Er würde mit ihr gehen. Und in ihrem inneren wr es, als hätte jemand Stroh ins Feuer geworfen. Fast könnte man meinen sie wollte sofort aufstehen und aufbrechen, so ungestüm brach ihr Tatendrang hervor.. Doch dann besann sie sich für einen Moment und ließ von der Rabenfeder ab und griff nach dem Korb mit Brot und angelte sich ein Stück heraus.

„Zurück zu Lee. Mein Platz ist an seiner Seite. Es war sein Wunsch, daß ich mich erhole, doch seit gestern abend fühle ich mich besser den jäh. Die Wunde ist geheilt, so werde ich zurückkehren.“

Gestern abend… seit dem Kampf zwischen ihr und ihm…

Schließlich hielt sie es nicht länger aus und sprang auf. „Komm, las uns gehen!“ Der wilde Tatendrang der in ihrer Stimme lag, vermochte vielleicht auf ihn überzuspringen. Für einen Moment sah sie sich suchend um, doch von Elpede war keine Spur. Zähneknirschend griff sie noch einmal nach dem Pergament und der Tinte und schrieb eine Nachricht für Elpede. Nicht schön, aber selten.
„Elpede,
Ich habe mich erholt und bin zu Lee zurückgekehrt. Laß mich wissen, wie es Dir geht und wo ich Dich finden kann.

Aeryn.“

Die Kriegerin ließ den Zettel auf den Tisch liegen. Er würde ihn finden, dessen war sie sich sicher. Es lag eine angenehme Ruhe in dem Gedanken. Wieder erinnerte sich sich daran, daß er sie auf die Stirn geküsst hatte. Der letzte Kuß für eine sterbende Kriegerin oder begehrte er ihren Körper? Vielleicht… doch sicher nicht auf dem Sterbebett… also doch nur die letzte Ehre? Auf bald, Elpede flüsterten ihre Gedanken.

Sie wandte sich ab und verschwand in den Gästeräumen um den Drachenbogen Eorls und ihren den schwarzen Kaputzenumhang zu holen.

Im Hof bedankte sie sich bei der Hohepriesterin Meditate für die Gastfreundschaft, dann wartete sie auf Burath.


"Kiefern im Wind.
Die Klippen sind wach.
Jäh sprüht der See ins Schliffhüttendach
Asche ist auch die uralten Steine wie weißer Staub geweht."
- Schlilf –




29.03.2004 14:26#236
Seraphin Seraphin erwachte... langsam, vorsichtig öffnete er die Augen in Erwartung aller Schrecken die man sich nur vorstellen konnte. Doch da war nichts. Keine stinkenden, vermoderten Fratzen welche geifernd auf ihn zuhumpelten und mit schlurfenden Schritten immer näher kamen, nur mit dem Ziel ihn zu einem der Ihren zu machen. Keine säurespuckenden, beschuppten Riesenmonster mit schwarzen Reitern welche ihn von einer knöchernen Brücke in einen unendlichen Abgrund stoßen wollten. Keine eisernen Todesmaschinen welche nur darauf aus waren ihre Körper mit sirrenden Klingen zu zerfetzen.

Nichts davon. Es war vorbei.

Und für einen Moment schloss er die Augen wieder. Er genoss es einfach nur dazu liegen und keine Angst mehr haben zu müssen, weder um sein Leben noch um das Leben seiner Freunde. Der Wahnsinn war besiegt, diesmal hoffentlich endgültig. Sie hatten gekämpft, gegen Horden von untoten Monstern und anderen Kreaturen die nur aus den tiefsten Tiefen der Unterwelt entstammen konnten. Und sie hatten gewonnen. Gemeinsam gewonnen. Nachdenklich ließ er die letzten Stunden wieder in seinem Geist ablaufen. Die Abtei, welche von Untoten nur so überflutet wurde. Die hohe, schlanke Gestalt von der so eine immense Macht ausgegangen war und welche sie in ihre weißen Schleier gehüllt und auf dunklen Wegen direkt durch die Unterwelt wieder ins Kastell gebracht hatte. Und wie sie danach das Ende des Kampfes beobachten konnten... wie Hilias und Rena sich vereinigten und ihr Freund schließlich starb, in den Armen der Schwarzmagierin. Wie die Untoten daraufhin flohen, kreischend in alle Richtungen davon rannten als diese Lichtgestalt erschien. Und doch hatten sie keine Chance. Sie wurden gestraft. Alle.

Es war ein fantastischer Kampf gewesen. Und er war stolz, zu den Kriegern gehört zu haben, welche in bestritten hatten. Jeder auf seine Weise und für das Wohl aller. Doch das Alles war so viel, so viel was noch verarbeitet werden musste und ihn immer noch wie betäubt daliegen ließ. Die Trauer über Hilias Tod vereinigte sich mit dem Gefühl, dass dies vielleicht die einzige, mögliche Lösung für ihn gewesen war, zu einer undefinierbaren Mischung die sich nicht in Worten ausdrücken ließ aber seinen Geist trotzdem beschäftigte. Wie es dem Steinmetz jetzt wohl ergehen würde? Gut.. da war er sicher. Denn er befand sich jetzt im Reich ihres Meisters und der würde zu schätzen wissen was er für ihn und seine Jünger in der Welt der Lebenden geleistet hatte. Ganz sicher.Dieser Gedanke beruhigte ihn wieder. Und sie würden Hilias nicht vergessen, zumindest er nicht. Dafür hatte er einen zu langen Teil seines Weges zusammen mit dem rotbärtigen Steinmetz bestritten, als das er ihn jetzt noch in den Tiefen seines Geistes ertrinken lassen würde. Nein, er würde Hilias niemals vergessen, weder wer er war, noch was er für sie alle getan hatte.Er seufzte. Wie es den Anderen wohl ging? Was war mit Rena, hatte sie diese gewaltige Macht in ihrem Körper verloren? Oder war sie schon immer da gewesen? Und die Kämpfer. Der wendige Waffenknecht namens Lama, welcher sich hervorragend durch die Reihen des Todes gearbeitet hatte und ihm beim Pass den Rücken schützte. Und Ceron, der Drachling, welcher die Hydra mit seinem Erzdolch für immer zum Schweigen verdammte. Ihre beiden Mitstreiter aus dem Sumpf, Tarim und Carras, die ebenfalls wie die Berserker unter ihren Feinden gewütet hatten. Und sein Freund Rhodgar, mit dem er den Schrecken, den Schatten welcher all diesen Wahnsinn zu verantworten gehabt hatte, zu ihrem Meister brachte. Auf dass er seine gerechte Strafe erhalten möge. Und bei Beliar, das würde er....
Jetzt schlug Seraphin ein weiteres Mal seine Augen auf. Das erste was er bewusst erkannte war ein heller Lichtstrahl, der durch das Fenster schien und die Luft mit tanzenden Staubteilchen versah, welche anmutig herumschwebten bis sie aus der Reichweite des goldenen Lichts verschwunden waren. Draußen sangen die Vögel und einer von Ihnen hatte sich gerade auf der Fensterbank seines Zimmers nieder gelassen. Für einen Moment betrachtete er mit einem Schmunzeln die vorsichtigen Bewegungen des kleinen Geschöpfes, welches ihn immer mit einem Auge in Schach hielt während es auf dem schwarzen Stein des Kastells auf und ab hüpfte. Dann erhob sich der Kleine plötzlich mit einem aufgeregten Zwitschern und flatterte in Richtung Wald davon. Nachdenklich starrte Seraphin dem Vogel hinterher. Fliegen müsste man können…

Doch so wie es aussah musste er sich wohl mit dem Laufen zufrieden geben, was sich bis jetzt ja eigentlich auch recht gut bewährt hatte. Mit einem Ruck richtete er sich auf… und brach wimmernd wieder zusammen. Seine Schultern fühlten sich an als würde flüssiges Feuer auf sie gegossen werden und mit tränenden Augen startete er einen neuen Versuch, diesmal allerdings etwas vorsichtiger. Und dann sah er sich erschrocken um. Die weißen Laken waren mit schmutzigen roten Flecken verschmiert und Seraphin ahnte woran es lag. Er war am gestrigen Tage wie ein Stein ins Bett gefallen, hatte sich nicht um die Wunden gekümmert welche ihm der wahnsinnige Abt und seine Geschöpfe zugefügt hatten sondern war gleich nach oben gewankt und in den weichen Stoff gesunken. Jetzt verfluchte er sich dafür, während er langsam unter Schmerzen aufstand und sich vor dem Spiegel postierte. Er sah schrecklich aus. Die weißen Haare waren an manchen Stellen blutverschmiert, das Meiste davon war sein eigenes welches er sich über Nacht wohl selber dort herein gewälzt hatte. Vorsichtig tastete er seinen Körper ab. Alles nur kleinere Schnitte bis auf die Wunden, welche der Dolch des Hydrareiters gerissen hatte. Und seine beiden Schultern. Die Bilder des gestrigen Kampfes gelangten wieder in seinen Geist. Der untote Abt und… ja, wie er den Verstand verloren hatte und Wut, Hass ja… und noch etwas die Kontrolle über seinen Körper übernommen hatten, so dass ihm jegliche Wunden egal gewesen waren. Doch jetzt brannten seine Schultern wie Feuer und gerade schoss erneut eine Welle des Schmerzes durch sein Fleisch und ließ ihn keuchend zusammenknicken. So ein Mist, wenn er Pech hatte waren die Wundränder schon lange entzündet und das Ganze würde eine langwierige und äußerst schmerzvolle Angelegenheit werden. Wie konnte er auch nur so blöd sein und sich gestern nicht mehr darum gekümmert haben. Seufzend ließ er seinen Blick durch das Zimmer schweifen, bis er schließlich seinen zerfetzten Rucksack fand. Langsam ging er darauf zu und hob ihn hoch.

Er war sehr viel leichter als seit ihrem Aufbruch geworden, was ja auch nur verständlich war, immerhin hatten sie Einiges hinter sich. Nachdenklich wühlte er in dem zerschlissenen Stoff und legte alles was er fand auf das ohnehin schon schmutzige Laken seines Bettes. Als er fertig war lagen zwei halbleere Wasserschläuche, der letztes Rest zähes Dörrfleisch, ein bisschen Trockenobst und mittlerweile steinhartes Brot auf dem weißen Stoff. Allerdings war da noch irgendetwas schweres in der Tasche und ohne nachzudenken griff er ein weiteres Mal hinein… nur um wenige Augenblick seine Hand mit einem kleinen Schmerzenslaut wieder zurück zu ziehen und verwundert den kleinen Blutstropfen zu beobachten, welcher jetzt aus einem feinen Schnitt auf seiner Handfläche quoll. Und dann fiel ihm wieder ein, was es war, während er langsam die, mittlerweile angerostete aber ansonsten äußerlich immer noch sehr intakt und gefährlich aussehende Todeskugel aus seinem Rucksack beförderte. Mit einer Mischung aus Neugierde und unverhohlenem Respekt betrachtete er die scharfen Klingen und fürchtete fast sie würden jeden Moment wieder ihre zerstörerische Arbeit aufnehmen. Irgendwie war ihm unwohl so langer er dieses Ding betrachtete. Schnell, fast schon mit übertriebener Eile raffte er alle anderen, noch brauchbaren Dinge zusammen und verstaute sie mit der eisernen Kugel in seiner Truhe. Warum er dieses Ding aufbewahren wollte, wusste er selber nicht, aber das war ihm egal während er mit einem Klappen den hölzernen Truhendeckel zufallen ließ und sorgfältig verschloss.
Dann ging er auf den Schrank zu und entledigte sich im Laufen seines, mittlerweile noch zerschlisseneren Mantels und warf ihn mit einer beiläufigen Bewegung aufs Bett. Die hölzernen Schranktüren öffneten sich…
…und gaben den Blick auf eine frische, neue, nachtfarbene Schwarzmagierrobe frei.

Das war endgültig zu viel für ihn aber die stechenden Schmerzen in seinen Schultern zeigten, dass er nicht träumte. Seraphin war zum Schwarzmagier geworden. Beliar hatte ihn für würdig erachtet und all das Leid, all die Anstrengungen und Ängste auf der Reise wurden nichtig gegen diese Auszeichnung. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte der frischgebackene Schwarzmagier seine neue Robe übergestreift und die roten Linien aus Schmerz, welcher aufgrund dieser hastigen Bewegung durch seinen Körper rasten, waren schnell vergessen. Noch nie hatte er so gerne in den Spiegel gesehen wie jetzt und er fühlte sich einfach nur… gut. Er war wieder zu Hause, in der Gunst Beliar’s gestiegen und mit der Aussicht die nächsten Tage nicht mehr im Angesicht des gestaltgewordenen Wahnsinns zu verbringen. Was wollte er mehr?

Ein breites Grinsen zierte seine Lippen und er strich zufrieden über den nachtschwarzen Stoff seiner neuen Robe. Einzig sein Gesicht sah noch ziemlich mitgenommen aus, überall kleinere Schnitte und ein heftiger Riss an der rechten Wange ließen ihn nicht gerade sehr gepflegt aussehen. Die roten Blutflecke in seine Haaren trugen ebenfalls nicht gerade zu diesem Eindruck bei. Seraphin ging zum Waschzuber und genoss das frische, kalte Wasser welches den Schmutz der Reise mit sich riss und gleichzeitig die vielen kleinen schmerzenden Wunden in seinem Gesicht zum Schweigen brachte. Dann schaute er ein letztes Mal in den Spiegel, bevor er noch mal zu seinem Mantel zurückschritt. Da war noch etwas, etwas was ihm diese verschleierte Frau gegeben hatte nachdem sie aus der Unterwelt zurückkehrten. Ein Ring, schlicht und schön zu gleich. Doch war Seraphin nicht ganz klar wozu er dienen sollte. Trotzdem, solange er das noch nicht wusste würde er stark darauf Acht geben und verstaute ihn in seiner Robe. Doch während er vorhin in der Tasche seines Mantels gesucht hatte war ihm noch etwas wieder in den Sinn gekommen und mit einer ruhigen Bewegung zog er jetzt das kleine Päckchen aus dem schwarzen Stoff. Ein wenig ehrfurchtsvoll betrachtete er die umschlungenen Blätter des Schattenkrauts. Ohne diese Pflanze hätten sie vielleicht Rhodgar verloren und das wollte Seraphin sich noch nicht mal im Traum ausmalen. Einen Moment hielt er das Päckchen in der Hand und dankte im Stillen der jungen Nomadin.

Danke, Shadya. Es hat geholfen… Du hast geholfen…

Und mit einem Lächeln auf dem Gesicht erinnerte er sich an die bildhübsche Nomadin. Vielleicht würde er sie irgendwann mal wiedersehen und ihr persönlich für das unschätzbare Geschenk danken können. Vielleicht…

Mit einer schnellen Bewegung steckte er das Päckchen ein. Er würde es einem Heilkundigen zeigen, vielleicht wusste der mehr über das Kraut und seine phantastische Wirkung. Und seine Kräfte waren wirklich atemberaubend. Er hatte noch nie jemanden gesehen der das Schwarzfieber so schnell besiegt hatte. Sicherlich, Rhodgar war jung und stark, doch so schnell? Nein, dieses Kraut war etwas Besonderes…

Langsam spürte er wie sein Hunger begann sich zu melden. Und irgendwie sehnte er sich danach, endlich wieder durch die dunklen Gänge des Kastells zu wandern, in den immergrünen Hof zu treten und seinen uralten Freund zu besuchen und nicht zu letzt endlich wieder das wunderbare Essen und den phantastischen Wein dort zu kosten. Außerdem wollte er seine Freunde wiedersehen und wissen wie es ihnen ging. Wie sie den Wahnsinn der Abtei überstanden hatten und was sie von dem Ganzen hielten.
Ja und um zu plaudern, ihre Abenteuer wieder aufleben zu lassen und ihren Sieg zu feiern.
Den Sieg über das Böse…

Doch eine erneute Schmerzwelle in seinen Schultern erinnerte ihn daran das er vielleicht doch noch einen Heiler aufsuchen sollte. Allerdings war ihm das Egal, jetzt war er in Sicherheit da würden die paar Kratzer ihn nicht gleich umbringen. Nur weh taten sie, und zwar höllisch. Einen Moment blieb er in der Tür stehen, dann biss er die Zähne zusammen und schritt nach unten in Richtung des Refektoriums. Ein grimmiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Allein die Tatsache dass er wieder im Kastell war minderte die Schmerzen in seinen Schultern um Einiges.

Endlich wieder zu Hause…



29.03.2004 14:39#237
meditate "oh duhn, ich freu mich, dich wiederzusehen. ich hatte leider in den letzten tagen sehr wenig zeit. dadurch bin ich gar nicht dazu gekommen, im refektorium zu speisen. hast du gewusst, dass einige unserer jüngsten magier ein wirklich wahnsinniges abenteuer hinter sich haben? ich bin aus sorge fast vergangen. zum glück sind alle mitglieder unseres zirkels mehr oder minder unbeschadet zurück gekommen. nur den steinmetz, der bei uns zuflucht suchte mit seinem unseligen gefährten, dem gehängten, ist nicht zurückgekommen. er hat sein leben gegeben bei einer einmaligen magischen vereinigung.

aber das ist eine andere geschichte. was machen deine trainigseinheiten? brauchst du noch ein paar gerippe zum zerlegen?"

meditate lächelte dem riesen zu. es tat gut, mal wieder einfach unsinn zu reden, ohne sich immer irgendwelcher tragweite bewusst zu werden. manchmal war das einfache und unbekümmerte leben eben doch am einfachsten.



29.03.2004 14:57#238
Rhodgar Zur Mittagsstunde öffnete sich im ersten Stock des Kastells eine Tür, und ein junger Mann trat heraus. Das Gesicht spiegelte die Strapazen der letzten Wochen wieder, seine Haut war ausgebleicht und spannte sich unnatürlich über die Wangenknochen. Das schwarz-rote Haar stand in alle Richtungen ab. Rhodgar hatte die Nacht kein Auge zu tun können, unruhig hatte er sich von einer auf die andere Seite gewälzt, immer und immer wieder war er von Frageattacken heimgesucht worden. Warum? Wieso? Fragen, auf die er keine Antwort wusste, bis auf die eine. Schicksal. Es war wohl einfach Schicksal, und sie mussten sich damit abgeben, dass Hilias, der stets wacker kämpfende und treu zu ihnen stehende Hilias, nicht mehr unter ihnen verweilte. Die Bilder, die durch diesen seltsamen Spiegel in Meditates Zimmer zu sehen gewesen waren, ließen ihn auch jetzt noch nicht los. Noch immer hatte er Hilias vor Augen, wie er dahin geschieden war, noch immer waren die Bilder einer weinenden Rena in sein ausgemergeltes Hirn gebrannt. Die Lichtkreatur, die hellstrahlenden Funken, die sich wie ein Schauer abertausender kleiner Sternschnuppen über Khorinis verteilt hatten... all jenes war es gewesen, was dem Schwarzmagus den Schlaf geraubt hatte.
Nun aber war ein neuer Tag angebrochen, ein neuer Tag für ihn und seine Freunde. Erst in der letzten Zeit hatte er wirklich zu schätzen gelernt, welch göttergleich Geschenk ihnen zuteil war. Das Leben. Auch wenn er sich dem Gott, der jenes zu sich nahm, verschrieben hatte, so hieß es doch nicht, dass er nicht sein eigenes solange in Ehren halten konnte, wie es ihm vergönnt war, weiter zu sein? Nein, bestimmt nicht. Und wenn schon.

Schwarz, weiß, schwarz weiß... und immer so weiter. Noch nie zuvor waren Rhodgar die eigentlich so banalen Dinge seines Zuhauses aufgefallen. So zum Beispiel die Kacheln, die sich über den Boden erstreckten. So viele Füße und Schritte mussten schon über sie hergezogen sein. Soviele Menschen, Helden oder nicht, mussten schon ihrem Weg gefolgt sein. Oder dort, das aufwendig gefertigte Gemälde an der Wand. Wie viele Taten hatte es schon beobachtet, wie viele Geheimnisse hatte es schon vernommen? Während Rhodgar den Korridor entlang ging, wunderte er sich ein ums andere Mal, wie schön und gut seine Welt doch war. Er hätte soviel verlieren können auf seinem Abenteuer. Er hatte viel verloren. Einen Gefährten, einen Anführer, eine herausragende Persönlichkeit... einen Freund. Erst als er vor dem großen Torbogen, welcher den Einlass zur Bibliothek vorbei schritt, machte er halt. Die zwei Figuren schienen ihn von oberhalb geradezu hämisch anzugrinsen, während sie stumm über die Schriften wachten. Der Schwarzmagier trat ein, störte sich nicht groß an dem mattblauen Dämmerlicht, und suchte sich einen freien Tisch aus, an dem er sich sogleich niederließ. Eine Sache war nämlich unvollendet geblieben, etwas, dessen Herausforderung er voll und ganz zu meistern anstrebte. Aus einem Regal zückte er Feder und Tinte, und machte sich daran, zunächst eine prunkvolle Verzierung über das Wort - Kapitel 3 – zu ziehen.

Nun ist es aus. Vorbei, hinüber, zu ende. Wie man es auch nennen mag. Was uns Empfing war das Entsetzen, was wir bekämpften der Schrecken. Nach Veltrins Ableben waren wir auf etwas gestrandet, das Verzweiflung gerufen wird. Aussichtslosigkeit, Hoffnungslosigkeit. Es gab keinen Mut mehr, alles lodernde Feuer in uns war wohl erloschen. Der einstige Enthusiasmus war nicht mehr. Wie Federn im Wind folgten wir kraftlos dem uns im letzten Augenblick gedeuteten Weg. Wie Marionetten, die willenlos dem Zupfen an den Fäden gehorchten. Wir waren wohl alle froh, irgendetwas zu tun, bevor uns die Tatenlosigkeit noch ganz einhüllen würde. So zogen wir los. Ohne Veltrin, all unserer guten Gedanken beraubt. Hilias stand nun an unserer Spitze, wenn er auch ein ziemlich trostloser war. Zu dem Zeitpunkt. Keine drei Tage vergingen, da der erste Lichtstrahl auf die Dunkelheit fiel. Ein Lager, ein Lager der Seemänner, die nach Gorthar übersetzten. Wir verweilten dort nicht lange, nur einen Abend und die dazugehörige Nacht. Aber im umherziehenden Morgennebel betraten wir das Schiff, begegneten erstmals den unsäglichen Nordmännern. Rauhe Gesichter, Muskeln aus Stahl, die Geister unzerbrechlich. Das war die perfekte Mannschaft um uns sicher über das Meer zu bringen. Doch keine Reise ohne Zwischenfälle. Handlungen sind teils dazu da, um gestört zu werden. Warum sollte es denn bei uns anders sein? Nein, wir wurden wahrlich nicht verschont von der Pranke der Zwietracht, vom langen Arm des Misstrauens. Ich stand treu, gar fanatisch zu Veltrins Opfer, war von der Überzeugung ergriffen, wir sollten in keinem Fall aufgeben, auch wenn uns die Trauer noch befiel. Jedoch stießen diese Worte bloß auf Verbitterung, wenn nicht gar kurzweiligen Hass. Vielleicht war ich einfach schneller daran, das Geschehene ziehen zu lassen, und nach vorn zu schauen. Schneller als Hilias. Schneller als jener, mit dem ich aneinander geriet. Schneller als jener, der die ersten Fünkchen der Hoffnung in mir offensichtlich schon im Keim zu ersticken gedachte. Eine offene Eskalation drohte, und in solch Situationen war es stets klüger, sich zurück zu ziehen. Ab zu warten.Mehr oder weniger unbeschadet erreichten wir dann die Küsteneben, wo uns, wie konnte es auch anders sein, sofort die nächste Herausforderung zuteil wurde. Steile Klippen, scharfkantige Felsen, das war es was uns erwartete. Konnten wir aber alles hinter uns lassen. Wenn auch nur einer von uns annahm, des Schicksals vierblättriges Kleeblatt hätte sich gewendet, und würde nun uns anstrahlen, der war wahrlich ein Narr. Mussten wir uns den größten Herausforderungen doch noch stellen. Und der Feind schlief nie. Denn unser größter Widersacher waren wir selbst. Tief in uns begannen wohl einige zu begreifen, zu verstehen. Ich für meinen Teil schon, doch wehrte ich mich noch immer dagegen, als wir auf die stinkenden Sümpfe des hiesigen Ödlands zu marschierten. Unwissend, was uns in dieser grünen Hölle noch alles erwarten mochte. Wir wären umgekehrt. Ganz bestimmt.

Rhodgar legte die Feder beiseite, und fuhr sich mit den Händen durch die müden Augen. Es war seine Geschichte, sein Buch. Das Buch, welches er Schicksal genannt hatte. Auf dass es den weniger Erfahrenen stets ein Hinweis darauf sein mochte, dass das Wertvollste auf Erden nicht mit Gold erkauft werden konnte. Mochten sie verstehen. Er hatte verstanden.



29.03.2004 15:57#239
Dûhn "Oh, meine Trainingseinheiten gehen gut voran, Frau Meditate! Dank eurer Hilfe bin ich nun so gut das ich meinen Lehrmeister herausfordern werd und... naja... vielleicht werd seine Prüfung sogar schaffen!"

Der Riese lächelte vergnügt und nahm einen großen Schluck Wasser. Mit einem überraschten Blinzeln beäugte er den Krug mit dem kühlen Nass und konzentrierte sich für einen Augenblick. Nach ein paar Sekunden schwebte ein, bis zum Rand gefüllter Humpen dunklen, schäumenden Bieres herbei, welcher mit einem lauten *Pock* vor ihm auf dem Tisch aufsetzte.

"Für heute werde ich mich erst einmal zurückhalten und keine Klappernden Gesellen mehr in ihre Einzelteile zerlegen. Hab immerhin heute Abend noch was vor!" Ein Schluck des kühlem, malzigen Bieres wanderte die Kehle des Hühnen hinab. Der Leicht bittere Nachgeschmack haftete für einen Moment an seinem Gaumen, bevor er ihn mit einem neuerlichen Schluck hinunterspülte. Dûhn war ein sehr praktisch denkender Mensch.

Mit einem mitfühlenden Blick klopfte der Reise der Hohepriesterin sachte auf die Schulter.
"Aber die Sache mit den anderen Magiern wird schon nicht so übel ausgegangen sein, oder? Die Jungens sind doch, wie ich die Sache sehe, gesund und munter wieder zurück!"
Dûhn schaute für einen moment nachdenklich an die verzierte Decke des Speisesaals. Als er wieder zu sprechen begann kamen seine Worte langsam, so als wollte er damit seine Meinung zusätzlich bekräftigen.
"Und dieser Steinmetz hat sein Leben bestimmt nicht achtlos gegeben. Ich kenne keinen, weder die jungen Magierlein, noch den mutigen Handwerker, aber... solange unser Herr seine Hand über uns tapfere Schwarzmagier hält, haben wir wenigstens ein gutes Gefühl bei dem im Bauch was wir machen. Wo, wann, oder was auch immer das sein mag."

Bedächtig und langsam fing der Riese an zu nicken; ganz so als könne nichts in der Welt diese Meinung wieder revidieren.



29.03.2004 16:31#240
meditate "nein, das hat er sicher nicht. ganz sicher nicht.

dann ruh dich mal aus und bereite dich auf die prüfung vor. sei immer auf der hut. schwarzmagier sind hinterlistige gesellen. nicht, dass dir bei der prüfung ein dämon gegenübersteht oder womöglich noch über dir schwebt.
ich muss ins labor. mein schüler wartet. er will endlich hinter das geheimnis der seuchen und schweren erkrankungen kommen. dazu werd ich ihn ein bisschen schwitzen lassen. wenn ich mein mütchen nicht an dir kühlen konnte, dann ist eben cain dran."

meditate lachte und verließ das refektorium in richtung labor.


29.03.2004 18:30#241
Cain Ahh meditate. Einen schönen Abend wünsche ich. Ich hoff es macht dir nichts aus, dass ich für kurze Zeit einen Schüler meinerseits bei mir habe, der lange Zeit nichts von sich hat hören lassen. er blickte Richtung des Tisches, an dem Saturas nun wieder saß und meditate anguckte.
Ich glaube ihr kennt euch. Ich werde mich nun wieder meinem Trank widmen. sagte er noch und versuchte ohne sich die Finger zu verbrennen einen Trank vom feuer zu nehmen um ihn nochmal um zu rühren. Er gab noch etwas Heilpflanzenextrakt dazu und er färbte sich rötlich und war ziemlich dickflüssig. Es war wie es schien das was er haben wollte, so war es jedenfalls beschrieben im Buch. Es war eine Heiltrankessenz. Cain musterte sie.
War sie nun gut oder schlecht?
Er hatte schon versucht dem Zombie diese Flüssigkeit einzuführen, jedoch hatte er damit den Boden versaut und musste sich erst im Putzen üben, also ließ es das.
So gab er den Trank meditate zur Begutachtung.



30.03.2004 09:59#242
meditate meditate hatte die ganze nacht mit cain über den experimenten verbracht.
"nun hast du alles gelernt, was ich dir zu heiltränken beibringen kann. es kommt jetzt darauf an, dass du in der richtigen situation den richtigen heiltrunk auswählen kannst.

überhaupt ist es eine frage der erfahrung, wie gut du werden kannst. also stelle dich den kranken und verletzten zur verfügung. ihr adanos-priester habt doch so eine samariter-ader. wandere durch khorinis und heile und helfe. aber zuerst denk ich mir noch eine finale abschlussprüfung aus. ich muss dazu einige vorbereitungen treffen, dämonen präparieren oder so. ich geb dir bescheid. über bis dahin noch fleißig. ich geb dir hier noch ein paar diagnose-bücher und das sollte dann reichen, um meine kleine überraschungs-prüfung zu bestehen."
meditate packte cain noch einen hohen stapel nachschlagewerke vor die nase und verabschiedete sich dann.



30.03.2004 15:09#243
blutfeuer "medi, bitte, tu das doch für mich. du kennst doch bloody, der macht nur mist, wenn ich nicht aufpasse."

die amazone hatte sofort nach dem betreten des kastells die magierin aufgesucht. jetzt saßen beide bei meditate im labor und die amazone hippelte auf der stuhlkante hin und her.

"ich will da unbedingt mit aber ich muss auch mein haus retten. stell dir mal vor, da zieht einer ein, wenn ich weg bin. ich weiß, dass du das kannst. du kennst krigga so lange, der kann dir sicher nix abschlagen. ich weiß, dass du ihn mal mit warmem öl massiert hast."

blutfeuer machte ganz große bitte-bitte-augen,



30.03.2004 15:13#244
meditate "weißt du eigentlich, dass du ein alter nervsack bist?"

die magierin versuchte noch einmal vergeblich, sich zu wehren.
"krigga wird schreckliche dinge von mir verlangen. ich kenn ihn doch, er ist unersättlich und hinterlistig. der wird mir irgendwas abknöpfen für diesen kleinen liebesdienst, das tut mir noch nach jahren weh."



30.03.2004 15:18#245
blutfeuer "ach komm, du übertreibst aber. eigentlich ist krigga doch ein naturliebhaber. und solche leute sind vom körnerfressen ganz sanftmütig und nachgiebig geworden. du hast ihn doch ewig nicht gesehn. ich wette, hier kommt eine in weiß gekleidete lichtgestalt an, um ihre füße spielen rehkitze und häschen,im haar haben vögel ihre nester gebaut und im bart wohnen eidechsen und hirschkäfer.
er wird dich gütig ansehen und sagen

'das tu ich gern für dich, bitte beliar, dass eichhörnchen nicht so oft an nüssen ersticken oder so was'

er wird dich mit seinem stab streicheln, aus dem die frischen triebe sprießen, ihr werdet wie ein altes paar unter der esche sitzen und von alten zeiten schwärmen.

glaub mir, so wird es kommen.

tust du es?"



30.03.2004 15:23#246
meditate "ja ich mach es. und nun verschwinde. du bist ein schreckliches weib.
und komm bald wieder. ich hab keine lust, diesen druiden auf dauer hier im kastell durchzufuttern. der hat schon früher alles durcheinander gebracht und ich glaube deinen schönen märchen nicht von dem sanftmütigen druiden. alle diese naturfreunde sind menschenhasser. bei krigga konnte man die entwicklung von einem fröhlichen apfelessenden tunichtgut zum bösartigen tierbeschützer gut beobachten.

aber gut, ich mach es, ich hab dir gesagt, ich schulde dir noch was und das ist dann erledigt."

blutfeuer holte zu einer großen dankesrede aus, aber meditate hielt sich die ohren zu:

ich hab genug gehört. verschwinde jetzt und lass mich arbeiten."


30.03.2004 15:27#247
blutfeuer die amazone mache leise die tür hinte sich zu und packte schnell das nötigste zusammen.

die drachenrüstung wurde nach langer zeit mal wieder aus der truhe geholt. sie legte die bein und armschienen an, schnallte den kunstvoll gefertigten brustpanzer und rückschutz an und strich sorgsam über die elastischen schneeweißen schuppen. das feine leder, auf dass krieger damals die schuppen genäht hatte, schmiegte sich eng an die haut und machte jede bewegung mit.
krieger war ein meister seiner zunft gewesen. keiner hatte so wundervolle rüstungen gefertigt.

dann schnallete sie ihr gepäck auf den rücken von wuschel und verließ das kastell in richtung khorinis.



30.03.2004 15:53#248
Hîrgalad "Na, wieder da?"
"Hast du einen schlechten Tag gehabt? Siehst ziemlich kaputt aus.""Ja, total kaputt, ahahaha"
Der junge Magier, der das Objekt des Hohns der beiden Skelette am Tor des Kastells der Schwarzmagier war, hob langsam den Kopf und sah die beiden Knochengestelle mit unbewegter Miene an, bis er dann zu lächeln begann."'Nicht so kaputt wie ihr sein werdet, wenn ihr euch nicht bald mal eure Scherze verkneifen könnt."
Der manchmal sehr geschwätzige Torschmuck war verstummt, und Hírgalad betrat durch das Tor, welches sich von selbst geöffnet hatte, die dunklen Gemäuer der Schwarzmagier von Khorinis.

Sein erster Weg führte den jungen Mann in sein Zimmer im ersten Stock. Dort streifte er die Robe ab, die nur noch in Fetzen an ihm herunter hing. Die beiden Untoten am Eingang des Kastells waren zwar nervig, aber sie hatten recht, befand er mit einem Blick in den Spiegel. Das, was einst seine schöne Schwarzmagierrobe, feinste Dämonenwebkunst, war, konnte man nun höchstens noch als Stofffetzen zum Blutstillen verwenden. Das hatte er teilweise auch getan. Der blonde Mann rief einen der Dämonen des Kastells, und beauftragte diesen damit, den Schwarzmagier wieder etwas herzurichten. Der Dämon stellte keine Fragen, sondern führte den Befehl ohne Worte aus.

Während er von der Kreatur Beliars verarztet und mit verschiedenen Pasten bestrichen wurde, dachte Hírgalad über seine Begegnungen mit den etwas anderen Bewohnern der Insel Khorinis dort draussen, in der Wildnis rund um das Kastell nach. Der junge Mann hatte vor einigen Tagen sein derzeitiges Zauhause verlassen, um sich ein wenig Praxiserfahrung im Schwertkampf zu holen. Er hatte gegen alles gekämpft was die Natur in diesem Eck zu bieten hatte, Lurker, Blutfliegen, Goblins, Goblinskelette, Wölfe, noch mehr Goblins, etc. Er hatte seine Kunst nun schon weit genug verbessert, um gegen kaum einen seiner Gegner wirklich Probleme zu bekommen. Zu guter Letzt war ihm auf dem Rückweg zum Kastell dann allerdings noch ein Warg über den Weg gelaufen. Der junge Mann hatte den Kampf noch genau vor Augen.

Als das Tier plötzlich aus dem Gebüsch kam und dann stehen blieb, standen sowohl das Tier als auch der Magier für einige Momente still und blickten sich ohne auch nur zu Zucken nur in die Augen. Dann, mit einem Mal, zog Hírgalad sein Schwert, genau in dem Moment als die Kreatur loshechtete. Der junge Mann hatte keinen Moment Zeit zum Nachdenken. Reflexartig machte er einen Schritt zur Seite und drehte sich dabei auch noch von seiner vorherigen Position weg, um dem Warg zu entgehen. Dieser landete auf allen Vieren, drehte sich in der selben Bewegung um 180° und sprang nach zwei Schritten Anlauf wieder los. Diesmal konnte der junge Mann nicht schnell genug ausweichen, und das Tier riss ihm die halbe Robe vom Oberkörper. Hírgalad ließ sich rückwärts zu Boden fallen, wodurch der Warg weiterrutschte, nicht ohne einige Spuren in der Brust und im Gesicht des Schwarzmagiers zu hinterlassen. Dieser rollte sich zur Seite, und stieß sich dann vom Boden ab, während sein Gegner wiederum zum Sprungangriff ansetzte. Diesmal jedoch war Hírgalad bereit, und als das Tier losschnellte, benutzte er das, was Azathot ihm als letztes beigebracht hatte. Er ging in die Hocke, drehte sich dabei, und konnte dem Warg, der über ihn hinweggesprungen war, das Schwert längs in die Seite schlagen. Das Tier landete zwar noch und torkelte einige Schritte, fiel dann jedoch tot um.

Der junge Mann wurde aus der Erinnerung an seinen bisher schwersten Gegner gerissen, als der Dämon ihm eine kleine Flasche in die Hand drückte, und in seinem Kopf ein "Trink." zu hören war. Hírgalad tat wie ihm geheißen, und der Dämon versicherte ihm, dass er in etwa einer Stunde wieder komplett einsatzbereit war. Dann verschwand er, zusammen mit den Resten der Schwarzmagierrobe, durch die nächstbeste Wand, noch bevor der junge Mann ihn fragen konnte, wer dermaßen wirksame Heiltränke brauen konnte.Naja, dann eben ein andermal. Der Blondschopf nahm sein Rasiermesser zur Hand und machte mit dem Drei-Tage-Bart kurzen Prozess und wusch sich so gründlich wie möglich. Dann packte er sich eine neue Robe und legte sie an, er gürtete sein Schwert um seine Hüften, warf noch einen Blickin den Spiegel, und verließ dann sein Zimmer. Auf ins Refektorium, zu Speis und Trank. Immerhin gab es indirekt auch etwas zu feiern. Schließlich hatte er sich mit allen möglichen Arten der Gefahr angelegt und war trotzdem noch am Leben. Das verlangte nach einem guten Wein. Und den besten Wein gab es nun einmal hier, da konnten die Feuerfritzen aus dem Kloster so viel von ihrem Gesöff halten wie sie wollten. Der Gedanke an die Feuermagier ließ den jungen Mann lächeln, als er schliesslich den Speisesaal betrat.



30.03.2004 18:05#249
Cugar "Na, da brat mir doch einer nen Ork..." meinte Cugar verblüfft, als er die letzte Weggabelung passiert hatte und nun vor sich auf dem Berg das gewaltige, schwarze Kastell sah.
"So hätt ich mir das Ding nicht vorgestellt..." meinte der Sumpfler schluckend und begann den mühsamen Aufweg zum Kastell, der ihm schwieriger, als der der Banditenburg vorkam. Als er endlich oben war hörte er vor sich ein Kichern, das er aber noch nicht zuordnen konnte. Erst mal Luft holen.
"Lohnt sich ja doch noch, die Insel zu erkunden." dachte sich Cugar erfreut und kramte aus einem Säckchen ein zerrissenes, zerknitteres Stück Pergament heraus, auf dem er die "Sehenswürdigkeiten" von Khorinis drauf geschrieben hatte."Soooo, der Hof ist fertig... ein richtiger Höllentrip dort. Jetzt kommt das Kastell dran und als nächstes das Kloster..." murmelte Cugar und machte umständlich mit einer Feder einige Striche und Kreuze auf dem Wirrwarrblatt. Dann widmetete er sich endlich dem Eingangstor. Zwei Skelette hangen über ihm. Tot und vergammelt.
"Die Armen..." sagte Cugar und sah sie an. Doch diese hoben den Kopf und betrachteten den Fremden.
"Ja, wurd auch Zeit für ein Bisschen Mitleid. Wir hängen hier den lieben langen Tag rum und müssen zugucken, wir ihre Fleischkloppse rein und raus dürft..." kreischte einer der Skelette und Cugar wich erschrocken zurück. Sprechende Skelette ? Wo war er hier gelandet ?
"Damals, als ich noch frisch und knackig war, war das was anderes. Da hab ich so manchen Fleischklopps wie du einer bist umgehauen, doch jetzt...""Ach komm, du und umhauen ? Du warst damals schon ein Schlappschwanz, ein halbes Hemd. Ich war derjenige, der alle umgehauen hat. Du hast sie immer nur mit nem Eimer Wasser wieder geweckt !" herrschte das zweite Skelett das Erste an. Jetzt war Cugar aber baff. Zankten sich gerade zwei Skelette in seiner Gegenwart ?"Ähh... entschuldigung..."
"Ruhe da unten ! Also, ich komm dir gleich rüber und schütt dir nen Eimer Wasser über den Kopf ! Ich war damals ein echter Haudegen, überall gefürchtet wegen meiner Tapferkeit !"
"Ja jetzt gehts aber los hier ! Du warst immer der Erste, der beim Anblick einer Fleischwanze in die Hosen gemacht hatte, das war immer ne schöne Sauerei."Ja nee... das war, weil ich ne Blasenschwäche hatte und...
"ENTSCHULDIGUNG !?!" rief Cugar rein.
"WAS DENN, MENSCH ?" riefen beide Skelette gleichzeitig zurück."Darf ich da rein ?..."
"Ja, hau ab. Du bist sowieso nur ein halbes Hemd. Die Schnecken werden dich schon auslutschen !"
"Genau, auf solche Beute freuen sie sich immer." lästerten die beiden Skelette über den Bruder des Sumpfes und langsam öffnete sich das große Tor, dass Cugar auch sofort passierte. Hinter sich hörte er nur noch:
"Also, wo waren wir ?... Ach ja, deine Mama hatte doch damals mit jedem rum gemacht, furchtbar."
"Ja, aber meine Mama war auch deine Mama, du halbe Rippe !"
Cugar schüttelte den Kopf. Er war froh, nicht den ganzen Tag da draussen bei den Skeletten stehen zu müssen und an einer Opferschale spendete er die letzten 100 Goldstücke die er noch hatte.
"Naja, jetzt werd ich erst einmal sehen, was es hier so gibt..." dachte Cugar gespannt und fing das Kastell zu erkunden.



30.03.2004 20:20#250
Rhodgar In der Biliothek war war weit und breit nur das Kratzen einer einzelnen Feder zu vernehmen. Niemand außer Rhodgar hielt sich in den mattblau beleuchteten Hallen auf, worüber er nicht zuletzt sogar dankbar war. So hatte er alle Zeit und Ruhe der Welt, sich einen geeigneten Wortlaut zu überlegen, um das Abenteue für immer auf Papier zu bannen.

- Kapitel 4 -

Was tut jemand, der nicht weiß, wohin? Was macht er, wenn alle Hoffnungen auf Rettung von Sekunde zu Sekunde schwinden? Wenn Verzweiflung und annähernder Wahnsinn von einem Besitz ergreifen, wenn es einen vor Groll flimmert vor den Augen? Was macht man dann? Was würdest du in dieser Situation machen? Wir wussten nicht recht, was zu tun war. Alles Obrige traf wohl auf jeden von uns zu. Tag für Tag hatten wir uns mehr in diesem alles verschlingenden grünen Schlund verirrt, und mit jedem Moment der verging schwand die Zuversicht, wie ein Licht im Dunkeln, dass sich nach und nach in die Ferne bewegt. Unaufhaltsam und stetig. Immer weiter fort, bis man sich dann nur noch mit Wehklagen an den einstigen Orientierungspunkt erinnern konnte. Versteh mich nicht falsch, lieber Leser, es war keineswegs nicht so, dass wir keinen Wegweiser bei uns hatten. Mit der Zeit hatte Hilias eingesehen, dass er nun einmal mit der Rolle des Anführers versehen worden war. Wir hatten einen, zu dem wir aufschauen konnten, den wir anblicken und fragen konnten, wenn wir nicht mehr weiter wussten. Und dies war oft der Fall. Woher sein plötzlicher Sinneswandel? Nun, Veltrin hatte der Gemeinschaft etwas hinterlassen. Eine Art Scheibe, eingearbeitet in ein feines Silbergestell. Wie sie allerdings funktionieren sollte, das hatten wir noch nicht herausbekommen. Doch zumindest gab es etwas, woran sich die anderen orientieren konnten, und wenn sie sich die Funktionstüchtigkeit auch nur einbildeten. Es war besser, all seine Hoffnungen in solch ein Ding zu legen, als sie gänzlich fahren zu lassen. Doch eben jenes fiel mir zu schwer. Der Rest hatte es wahrscheinlich noch nicht mitbekommen, doch mit jeder Minute die verging, mit jedem Meter den Hilias uns weiter in den Sumpf führte, verlor ich das Vertrauen in ihn. Vielleicht lag es einfach nur an der unbekannten Umgebung, von den Ausmaßen der Verluste, dass ich wohl nach und nach verrückt wurde. Hätte mein rationales Denken nicht seine Tätigkeit aufgegeben, wäre es mir wohl nie in den Sinn gekommen, an dem Punkt zu stoppen, an dem es endgültig zu viel wurde. Eigentlich wäre ich den anderen ohne jeden Widerspruch in diesen Matschtümpel gefolgt, der Hilias nächstes Hindernis darstellte. Doch musste ich meinen Sinnen beraubt gewesen sein, anders ist es nicht zu erklären, dass ich es einfach nicht über mich bringen konnte, den nächsten Schritt zu machen. In jenem Moment schossen mir Millionen und Abermillionen Dinge durch den Kopf. Hilias will uns umbringen. Da steige ich nicht rein. Oder doch? Da könnten Viecher drin sein. Die werden uns die Füße abbeißen. Habe ich im Kastell alles erledigt? Bin ich denn bereit zu sterben? Warum sollte ich sterben? Hat das Küchenkroko den Herd angelassen? Nur ein paar abstrakte Beispiele meiner wirr umherfliegenden Gedanken. Natürlich war dies alles Schwachsinn. Das Schicksal hatte Hilias in Form von Veltrin zu unserem Leiter gemacht, und eigentlich hätte ich wissen müssen, dass diese wohl höchste aller Mächte keine Entscheidung leichtfertig und unüberlegt trifft. Ja, wäre dieses Wort "eigentlich" nicht gewesen. Denn ich wollte nichts verstehen, wollte nichts einsehen, wollte eigentlich gar nichts von dem glauben, was uns Hilias schon die ganze Zeit über erzählt hatte. Hilias wird uns alle ins Verderben führen! Er weiß nicht mehr, was ist und was nicht! Geblendet von der Sehnsucht nach Erlösung wird er nichts unversucht lassen, um sich seinen Wunsch zu erfüllen. Er dreht durch... Nein, nicht er war es, der sich in eine Paranoia hineinsteigerte, sondern ich. Aber wie gesagt, mein Denken war vernebelt, und geradezu besessen von den oben erwähnten Gedanken. Unwissend ob meiner Taten Konsequenzen weigerte ich mich lautstark, der Gruppe unter Hilias Führung auch weiterhin zu folgen. Leider kam es soweit, dass ich meine Freunde vor die Wahl stellte, entweder sie gingen mit ihm weiter, oder kamen mit mir und versuchten auf gut Glück aus dem Sumpf zu entkommen. Natürlich willigte keiner in das Zweitere ein, das grenzte einfach an Wahnsinn, doch passte dies genau in meine derzeitige Verfassung. Ein Wahnsinniger tat nun einmal wahnsinnige Dinge. Ganz einfach. Und in diesem Wahn sollte auch die Tat entstehen, die ich wohl mein ganzes Leben lang am meisten bereuen werde. Seraphin, mein treuer Freund, Gefährte und Wegbegleiter, mein Mitmagier und Partner, jener der mir neben ein paar anderen Menschen stets ein leuchtendes Vorbild war, ein Grund für mich morgens aufzustehen, ja jener Seraphin, er wollte nicht zulassen dass ich mich in mein Unglück stürzte. Er wollte mich daran hindern, meinen Wahnsinnsplan durchzuführen. Und auch wenn es bislang von großem Nutze gewesen war, wenn ich nun darüber nachdenke bin ich der Ansicht, es wäre besser gewesen ich wäre der Magie zu dem Zeitpunkt noch nicht mächtig gewesen. Im Gegesatz zu Seraphin. Er hatte anders als ich noch keine magischen Erfahrungen, hätte sich nicht darauf verstanden, einem Schattenflammenzauber meinerseits etwas entgegen zu bringen. Und dann lief ich. Hinein in die Dunkelheit, weg von meinen Freunden. Hämisch lachend empfing mich der Dschungel. Wie er mir noch zusetzen würde!

Schweigend legte Rhodgar die Feder beiseite, erhob sich aus dem Sessel und verließ die Bibliothek. Nun galt es zunächst einmal, seinen Magen zu füllen. Im Refektorium ließ er sich eine Portion Reis mit Pfirsichen, Hühnerfleisch und einen guten Wein bringen, doch als er so auf seinem Platz saß, bekam er beim besten Willen nichts runter. So legte er einfach nur den Kopf in die Hände, und wartete. Worauf, das wusste er nicht.



30.03.2004 20:21#251
Cain Cain sah auf den Bücherstapel vor ihm und seufzte laut.
Dann setzte er sich an den Tisch und nahm das erste Buch vom Stapel. Langsam fing er an drin zu lesen. Es waren Auflistungen, wann man welchen Heltrank am besten einsetzten konnte und wo er am besten wirkte. Auch stand dort welche dicke er haben musste um am besten zu wirken.
Cain fing an drin zu blättern und war schon kurze Zeit später im Reich der Bücher und nahm sein Umfeld nichtmehr wahr



30.03.2004 21:27#252
Tarim Tarim hatte sich nach dem Gespräch mit Ceron wieder in das ihm zugewiesene Zimmer im Kastell zurückgezogen. Er hatte das Gefühl, dass die Zeit noch nicht reif war um das Kastell zu verlassen. Er sehnte sich nach dem Sumpf, doch sein Herz sagte ihm, dass er noch bei seinem ehemaligen Gefährten verweilen musste. So verbrachte Tarim die meiste Zeit auf seinem Zimmer. In den Gängen fühlte er sich immer beobachtet, obwohl er nirgends jemanden erkennen konnte. Tarim stand am Fenster seines Zimmers und starrte raus. Seine Augen fixierten keinen Punkt. Sie starrten einfach wie in die Leere. Der Novize des Sumpfes wurde durch ein lautes Knurren wieder in die Realität zurückgeholt. Sein Magen machte sich wieder einmal Aufmerksamkeit.

Tarim verlies sein Zimmer und begab sich zum Refektorium, wie es die Kastellbewohner nannten. Langsam betrat er durch die großen Türen den Raum und sah sich um. Rhodgar, einer seiner ehemaligen Gefährten, saß mit dem Kopf in den Händen an einen Tisch und bekam scheinbar nichts viel mit. Langsam ging Tarim zu ihm und setzte sich. Als Tarim schon einen Moment saß, schreckte Rhodgar plötzlich auf.



30.03.2004 21:47#253
Ceron Ceron schweifte den ganzen lieben langen Tag in den Gängen herum, er konnte das Erlebnis einfach nicht abschliessen. Die zwei Toten machten ihm zu denken. Er hatte keine Zeit sich von ihnen zu verabschieden, sie verschwanden einfach abrupt aus seinem Leben, so schnell wie sie gekommen waren. Ceron lief einmal diesen Gang entlang, einmal den, doch alle diese verdammten Gänge gingen in die Unendlichkeit. Sie alle waren verdammt dazu ewig zu bestehen. Niemand würde sie jemals beenden, ihr Ende finden. Ceron wünschte sich, das Leben jener, die er nun so vermisste, könnte auch so sein, er könne sie besuchen wann immer er wolle. Doch die beiden Seelen gingen ein in Beliars Reich. Und für diesen grausamen Gott arbeitete er. Ein Gott, der solche Ungerechtigkeit zuliess, Ceron war ausser sich. Auf diesen Frust musste er etwas in den Magen bekommen.
Schon bevor der Lehrling das Refektorium erreichte dachte er sich sein Gericht. Ganz süss musste es sein. Am liebsten ein luftiger Zitronenkuchen, ja, das war es, Zitronenkuchen mit Zitronenglasur. Ehe er seinen Stammplatz erreichte thronte das Kuchenstück schon auf einem Teller. Ceron bemerkte Rhodgar und Tarim welche in ein Gespräch verwickelt waren, so setzte Ceron sich ein wenig abseits des Gesprächs mit seinem Kuchen. Er lauschte den flüsternden Worten, nein es war vielmehr ein Wimmern von Tarims Seite. Schon nach einigen Minuten wusste Ceron genau um was es ging, wie ihm, lagen auch ihnen die Toten am Herzen.


30.03.2004 22:25#254
Teufelslama Wider seiner eigentlichen Absichten hatte der Soldat noch eine weitere Nacht in den Mauern des Kastells verbracht anstatt wie es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre direkt zur Stadt zurück zukehren um sich dort zu melden. Irgend etwas bewegte ihn dazu zu bleiben, das Gefühl etwas unerledigt zu lassen hielt ihn. Die Gästezimmer des Zirkels waren äusserst einladend, vornehm und besser als alles was Lama sonst gewohnt war doch trotz allem gelang es ihm nicht tiefen und erholsammen Schlaf zu finden. Froh über die ersten Sonnenstrahlen verliess er so auch in aller Früh das Zimmer und wanderte durch das Erdgeschoss, die Erinnerung nicht nach oben vor zu dringen noch verinnerlicht. Getrieben führte sein Weg ihn vorbei an den unterschiedlichsen Räumen, den Innenhof des Kastells und wieder zurück auf sein Zimmer.


Während er vor lauter Unruhe seine Stiefel putzte und seine Waffen reinigte, obwohl alle von den Dämonen auf Vordermann gebracht worden waren, zogen seine Gedanken weiter. Seine Gefährten, er hatte noch keinen von ihnen zu Gesicht bekommen doch wo anders als im Refektorium könnte er fündig werden?
So betrat der Waffenknecht den Saal und fand sich gleich inmitten einiger seiner Freunde.



30.03.2004 23:05#255
Seraphin Seraphin schlenderte nachdenklich durch die Gänge und ließ ihre gesamte abenteuerliche Reise noch mal Revue passieren. Es war so viel geschehen, so viel hatte er erlebt und auch gelernt. Einiges war ihm klar geworden doch mindestens ebenso viele Rätsel aufgeworfen. Zum einen, wer die seltsame und gleichzeitig unwahrscheinlich machtvolle Frau mit dieser starken Aura gewesen war, welche sie direkt durch die Unterwelt gebracht hatte… durch die Unterwelt. Erst jetzt wurde ihm überhaupt klar, was er da redete. Er tat ja schon fast so als wäre es selbstverständlich mal eben ein Heer von Untoten zu besiegen um sich dann von einer in Schleiergehüllten Fremden direkt durch die Unterwelt ins heimische Kastell bringen zu lassen. Aber vielleicht war es das ja auch, immerhin befand er sich nun schon als vollwertiges Mitglied in den Reihen der Schwarzmagier und da schienen solche Wunder wohl normal zu sein. Bei diesem Gedanken schwoll seine Brust ein wenig vor stolz an, allerdings nur solange bis ihm klar wurde dass er im Grunde bis jetzt noch gar nichts von Magie verstand. Natürlich hatte er unzählige Nächte über den Büchern der riesigen Bibliothek verbracht aber bis jetzt nur pure Theorie in seinen Geist gezwängt. Doch er nahm sich fest vor, die Magie ihres Meisters zu lernen. Auf jeden Fall. Die Vorstellung seinen eigenen Kreaturen für sich in den Kampf ziehen zu lassen war einfach nur… atemberaubend. Und während ihren Abenteuern hatte er ja auch genug Beispiele der schwarzen Magie gesehen. Und Rhodgars Blutfliegen waren beindruckend gewesen, genau so wie die lodernde Schattenflamme in seiner Hand und das tanzende Licht über ihren Köpfen, wenn sie in der Nacht gewandert waren und es an einigen Stellen einfach zu dunkel gewesen war. Nein, das würde er auch lernen, ganz sicher sogar, nichts auf der Welt würde ihn davon abbringen. Wie sich das wohl anfühlte? Die unsichtbaren Stränge mit denen man auf geistiger Ebene seine Kreaturen steuerte? Das lodernde Feuer der dunklen Schattenflamme auf seiner Hand? Die kleinen Lichtpunkte über seinem Kopf, die man nach Belieben hin und her lenken konnte? Andererseits… hatte er mindestens im gleichen Maße die Kampfkunst ihrer Krieger beobachtet, Lama, Tarim und Carras konnten mindestens ebenso gut mit ihren Waffen umgehen wie Rhodgar mit seiner Magie. Doch ob es so was auch für ihn gab? Gab es eine Kampfkunst die man mit einem Stab ausüben konnte? Und zwar nicht einfach nur einen stumpfen Prügel, sondern wirkliche Bewegungsabläufe ähnlich den komplizierten Bewegungen der Schwertkämpfer? Seraphin nahm sich fest vor, bei Gelegenheit jemanden im Kastell danach zu fragen…

Doch eines hatten ihm zu denken gegeben und ihn auch nicht mehr losgelassen. Seit dem sie… dieses Grauen in der Stadt erblickt hatten, diesen unmenschlichen Wahnsinn. Sit diesem Moment fragte sich Seraphin warum Beliar so etwas zuließ. Wenn es ihn gab (und daran zweifelte er seit gewissen Begebenheiten schon lange nicht mehr), warum sah er dann tatenlos zu wie unschuldige Menschen, Männer, Frauen und Kinder einfach so sinnlos abgemetzelt wurden? Sicherlich, er hatte ihnen geholfen dem Ganzen ein Ende zu setzen, aber… hätte es überhaupt entstehen müssen? Musste so etwas wirklich sein? Seraphin sah ein dass es ohne den Tod kein Leben gab… aber… so ein brutales und absolut sinnloses Leiden unschuldiger Seelen… warum…

Und jetzt kehrten seine Gedanken zu Hilias, dem Waffenknecht und ihrem einstigen Anführer Veltrin zurück, welche Beide ihr Leben gelassen hatten um dem Abt und seinem wahnsinnigen Treiben ein Ende zu setzen. Sie waren Helden, ohne Zweifel. Und Seraphin konnte sich nur allzu gut an die Gepflogenheiten des rothaarigen Grimmbarts erinnern, welcher immer seine Pfeife dabei gehabt und einen bitteren Scherz auf den Lippen vorweisen konnte. Doch das war nicht durchgehend der Fall gewesen, oh nein. Der Schwarzmagier hatte sehr wohl das Leuchten in Hilias Augen bemerkt, auch wenn es selten vorgekommen war, aber dann zu diesen Zeitpunkten umso heller…
Und so komisch es war.. er vermisste es. Sehr sogar. Sei es das grimmige Lächeln dieses störrischen Sturkopfes oder die harten Worte des besorgten Kriegers, beide sehnte er sich zurück. Doch Hilias kannte er noch viel länger, er hatte ihm, zusammen mit Rhodgar das Leben gerettet und seinen ewigen Kampf mit dem Gehängten beobachten können… Der Gehängte, was mit ihm wohl passiert war? Zum Schluss hatte er geschwiegen, nur noch einmal im Sumpf die Herrschaft über Hilias ausgebrannten Körper übernommen… ..aber sollte das das Ende gewesen sein? Irgendwie war alles so schnell gegangen... zu schnell… und außerdem hatte Seraphin das unbestimmte Gefühl, das war noch nicht alles. Hilias lebte weiter… auf eine irgendeine Art und Weise...

Mittlerweile hatten seine Füße ihn zum Eingang des Refektoriums getragen, sich dabei scheinbar über seinen Geist hinweg gesetzt und heimlich Kontakt mit dem knurrenden Magen des Schwarzmagiers Kontakt aufgenommen. Allerdings hatte er wirklich nichts dagegen. Nach langer Zeit ohne die Annehmlichkeiten des Kastells genoss er es, endlich wieder die vortrefflichen Speisen des Refektoriums aus dem Nichts erscheinen zu sehen und danach im unendlichen Nichts seines Magens genauso schnell wieder verschwinden zu lassen. Mit einem zufriedenen Lächeln formulierte er im Geiste bereits den Wunsch nach seiner Mahlzeit und trat freudig in den Speisesaal. Und zu seinem Überraschen entdeckte er seinen Freund Rhodgar zusammen mit Ceron und Tarim in einer scheinbar angeregten Unterhaltung vertieft. Ein Lächeln erschien auf seinen Zügen, zum einen weil er sich freute endlich die Streiter ihres gemeinsamen Abenteuers wieder zu sehen, zum anderen weil er auf die Reaktion der Anderen gespannt war… vielleicht würden sie die neue Robe ja bemerken.

Mit einer Bewegung schnappte er sich den Wein und das frische Brot welches er sich gerade gewünscht hatte und schritt auf die kleine Gruppe zu.


31.03.2004 02:19#256
Renata Das Haar hatte sie gebürstet und im Nacken zu einem Zopf geflochten. Dabei war nicht zu übersehen, dass sich neue weiße Strähnen hereingeschlichen hatten. Mädchen, Mädchen, das kommt davon.... Zwei volle Tage waren seit ihrer Rückkehr schon vergangen. Allerhöchste Zeit, aus dem Schneckenhaus, in das sie sich zurückgezogen hatte, heraus zu kriechen, nach vorn zu blicken und ihre Freunde wieder zu sehen; sie hatte auch schon eine Ahnung, wo sie sie finden würde.
Richtig. Als die Magierin nur kurze Zeit später ins Refektorium kam, hatten sich die meisten fast wie abgesprochen dort schon zusammengefunden. Allen war die Anstrengung der letzten Tage und Wochen noch anzusehen, die Augen, die ihr entgegensahen, waren müde. “Es ist schön, dass ich Euch alle hier zusammen treffe, ich möchte Euch nämlich von Hilias erzählen, von den letzten Minuten, bevor er ganz verschwand.”

Die Zuhörer lauschten ihr schweigend:
Tarim, der Eifrige, der junge Novize mit der Vorliebe für das Meer. Ceron, der Sammler, nicht mehr länger Drachling sondern wieder Mensch.Lama, der Fels, unerschütterlicher Kämpfer.
Rhodgar, der Heißsporn, der einzige, der das Gesicht nicht ihr zugewandt hatte sondern brütend zu Boden sah, ganz in sich zurückgezogen.
Seraphin, der Treue, besonneneres Spiegelbild seines Freundes, jetzt auch im gleichen Rang wie er.

Sie begann mit dem Tor zur Kathedrale, dort, wo sie Lama zurückließen. Ging weiter bis zu dem Augenblick, in dem sie erkannt hatten, wer oder was der Repräsentant Adanos´ war bis hin zu dem Moment, in dem die beiden Medien ihre Macht vereinigten und so das graue Heer der Untoten besiegten. Die Geschichte kam zum Ende, wie Hilias ganz geschwunden war. “In meinen Armen blieb nur Staub und ein Bündel Kleider zurück. Und das hier...”. Damit knotete Renata das Tuch auf, das sie seit ihrem Eintreffen im Refektorium auf dem Schoß gehalten hatte. Alle schauten gespannt, welche Dinge das jetzt auseinandergeschlagene Tuch offenbarte. Eines nach dem anderen wurde heraus genommen und von Gefährte zu Gefährte weiter gereicht.

“Mir wäre nicht wohl bei dem Gedanken, dass diese Dinge einfach in einer dunklen Kiste verschwänden und vergessen würden.

Drei von uns waren schon viel früher und viel länger mit der Geschichte Hilias´ verwoben als der Rest. Hättet Ihr etwas dagegen, dass diese drei auch diese drei Dinge erhalten würden?” Tarim und Ceron, an die diese Frage gerichtet war, schüttelten den Kopf. ”Natürlich nicht!” war die übereinstimmende Antwort.
"Gut, fangen wir hiermit an. Das schwarze Gegenstück dazu, der Stein Beliars, bleibt im Kastell. Dieser rote Stein hier wurde von Hilias seit Veltrins Tod getragen und ist bei einem Anhänger Innos´ bestimmt am besten aufgehoben. Lama, würdest Du ihn bitte nehmen?"

"Seine Pfeife, sie duftet noch nach dem Kraut, das darin als letztes geraucht wurde. Keine noch so kurze Rast, bei der er sie nicht zum Qualmen bebracht hatte. Ein ständiger Begleiter. Seraphin, nimmst Du....?"

"Eine Stück glühendes Metall, das auf ein Gesicht als Hindernis traf und eine Halbmaske formte. Das war an dem Tag, an dem Du, Rhodgar, zur Gruppe zurück kamst, erinnerst Du Dich? Bitte nimm Du die Maske."



31.03.2004 10:38#257
meditate meditate wollte gerade schlafen gehn, als sie im refektorium den ganz jungen mann vorfand, der auch mit den anderen gegen das graue heer gekämpft hatte.
"du heißt ceron, nicht wahr? ich habe dich nicht einmal richtig gekannt, als du schon aufgebrochen bist, um für unseren herrn zu kämpfen. das ist beachtlich und ich habe großen respekt vor deinem mut. immerhin konntest du nicht einmal eine waffe vernünftig mit dir führen.

trozdem hast auch du deinen teil zur vernichtung des verrückten abts beigetragen. ich glaube, es ist nur zu berechtigt, wenn du nun auch die möglichkeit erhältst, in unserem zirkel magie zu lernen. möchtest du magier werden?"

die brennenden augen von ceron waren sprache genug.

"ist in ordnung, mein freund. ich erkläre dich hiermit kraft meines amtes zum magier. mögen die wege unseres herrn für dich immer richtschnur und leitweg sein."

der junge mann hub an zu reden, schwieg dann noch einmal eine weile und platzte dann heraus

"warum hat beliar das getan?"

"was hat beliar denn getan? du meinst, die beiden gefährten zu sich geholt? das war nicht beliar, der das getan hat. merke, das sterben gehört zum leben wie das geboren werden. unser herr erhebt erst ansprüche auf die, deren richtspruch bereits gefällt wurde und zwar von innos. dieser entledigt sich im allgemeinen der alten, hinfälligen und überflüssigen. unser herr sammelt sie ein und führt sie in seine welt der geborgenheit.

vertraue auf beliar und auf seine weisheit. er ist der wahre könig der welt und bei ihm sind veltrin und hilias wirklich zu hause. sie werden die hallen der helden bewohnen und die dämonen der unterwelt werden ihnen dienen. sie erhalten die belohnung für ihre taten von unserem gott."

meditate lächelte dem neuen magier zu und verabschiedete sich dann.
"ich geh schlafen, mein sohn. denk über meine worte nach und urteile nicht vorschnell."

damit verließ sie das refektorium, in der hand den täglichen schlaftrun.


31.03.2004 14:53#258
Ceron Die Hüterin des Kastells hatte ihm, diesem Thor die Augen geöffnet. Noch während ihrer kleinen Rede hatte er jeglichen Zweifel Beliar gegenüber verworfen, aber er sollte ja nicht voreilig handeln. So Überlegte er sich was ihn zu diesem verwegenen Gedanken geführt hatte Beliar würde seine Getreuen schlecht behandeln. Innos hatte sie in das Reich Beliars geschickt, denn ihre Aufgabe war erfüllt, Beliar würde sie nun belohnen. Ja, sie müssen eingegangen sein in die heiligen Hallen Beliars, die letzte Ruhestätte seiner treuen Diener. Was sie nun wohl gerade machten? Waren sie glücklich, ob sie auch über ihre Gefährten nachdachten? Was fest stand, war dass diese stolzen Männer ihre Leben für die Welt gegeben hatten. Ewig sollten sie geehrt werden, diese stolzen selbstlosen Kerle hatten erkannt, dass dies die einzig richtige Lösung war. Unheimlich leid tat es Ceron nun dass er ihnen nicht gefolgt ist, doch seine Aufgabe konnte ja demnach noch nicht beendet sein. Er hatte also noch Arbeiten zu verrichten. Nun ja, eine Weltrettung hatte er ja bereits hinter sich, würde eine zweite folgen? Ceron wusste es nicht. Doch momentan fühlte er sich schwach, zu schwach sich zu wehren. Das musste er ändern, er musste besser werden, lernen sich selber zu verteidigen. Ja, er musste einen erfahrenen Magier finden, der ihm was beibringen konnte. Als Ceron da stand und in seinen Bekanntenkreisen suchte, war es schon klar. Olirie, dieser Teufelskerl, der den Söldnern in die Tiefen folgte musste sehr viel drauf haben. Den wollte er um Hilfe beten. Ob er ihn wohl nehmen würde?

Der frisch gebackene Magier des Zirkels zog sich schnell in sein Gemach zurück. Dort setzte er sich vor sein Schreib- und Lesepult. Er zog sein Notizheft hervor und begann mit der Überarbeitung seines Meerblick-Bildes. Irgendein guter Kastellgeist hatte ihm schon Farbtinkturen hingelegt. So konnte es los gehen.Ceron gesprochen.



31.03.2004 18:08#259
Saturas Sat hatte Cain interessiert beim Trankbrauen zugesehen. Für das unaufhörliche Bücherlesen und seine damit verbundene völlige geistige Abwesenheit konnte er sich jedoch nicht begeistern. Verzeiht, Cain, sagte er nach einiger Zeit, in der er selbst wieder in tiefe Grübeleien versunken gewesen war, ohne den Lehrmeister auch nur im Entferntesten zu stören oder eben dazu zu bringen, sich ihm zu widmen. Cain, ich bitte Euch!, rief er im Aufstehen, ging zu ihm hinüber und schüttelte ihn an den Schultern. AH! Was ist? Wer will was? Cain war wie aus schwerer Trance erwacht und sichtlich geschockt, aber nicht gereizt. Saturas! Ich hatte Euch vergessen. Ich war total…Der Priester unterbrach ihn, der auf die Bücher deutete. Ja, mir schien so. Und eigentlich ist es mir äusserst unangenehm, jemanden davon abzuhalten, sich mit einer Sache zu befassen, auf die er sich gänzlich fokussiert hat, doch, auch wenn es Euch dreist erscheinen mag, ist mein Anliegen wichtiger als alle Eure Aktivitäten. Mit der Heilkunst werdet Ihr dieser Welt – nun, vorerst nur Khorinis – sicherlich zugute kommen. Ich hingegen muss meinen Teil dazu beitragen, dass eben diese Welt nicht sehr bald im zornigen Schatten Beliars erstickt wird. Wie ich sagte, es ist von unfassbarer Wichtig- und Dringlichkeit.
Der Gott der Finsternis will die Welt der Lebenden einnehmen? Oder vernichten? Ach kommt, erzählt mir etwas Neues, lachte der zuvor grau Gekleidete.Dass das seine ständige Absicht ist, und dass das vielen, besonders hier…klar ist, weiss ich auch. Doch er hat einen sehr konkreten Plan, und in dessen finaler Phase spiele ich, wie es aussieht, eine zentrale Rolle.Wieso Ihr? Ihr vertretet doch das Gleichgewicht und nicht das Böse…wie ich.Fragt mich genau das lieber nicht…ich wurde auserwählt. Kann Euch nicht sagen, weshalb gerade ich. Jedenfalls stecke ich da jetzt ziemlich tief drin – nicht, dass ich direkt Schuld daran tragen würde! – und muss einfach mit allen Mitteln versuchen, die Sache so zu beenden, dass es noch Hoffnung…oder noch einiges mehr gibt für alles Lebendige.
Verstehe…dann will ich Euch das mal nicht weiter ausführen lassen und so gut und schnell wie möglich helfen. Wir schauen uns als nächstes die Wasserfaust an.Ich danke Euch, in Ordnung.
Somit verliessen sie das Labor und entwichen nach draussen, dieses Mal etwas weiter vom Kastelltor entfernt: Sie standen richtig unbequem im Hang.Nun seht her. Die Wasserfaust ist eigentlich das Gegenstück zum Feuerball…manche sagen ja, das sei die Eislanze. Doch sagt mir, wer löscht schon einen Brand mit einer Eislanze!? Zugegeben, im direkten Vergleich richtet die Faust schon mehr direkten Schaden an als der Ball und als die Lanze, daher sind sie wohl sowieso nicht ebenbürtig. Aber jetzt zum Zauber!
Cain sprach laut einige Wörter in einer alt und mystisch klingenden Sprache, mit der nur Magier etwas anfangen konnten, Saturas merkte sie sich. In Cains Hand bildete sich sogleich eine Portion (einiges mehr als eine Handvoll) „schwebendes“ Wasser: Es sah tatsächlich so aus, als hielte er ein Gefäss von seltsamer Form, gefüllt mit Wasser aus einem See oder einem Brunnen, in seiner Hand. Die Abschussbewegung war keine neue, ähnlich wie die meisten anderen, im Wesentlichen ein Nach-vorne-Drücken des Armes. Und nicht etwa, wie es ein in Sachen Magie völlig Unkundiger erwartet hätte (vielleicht dass einfach der Wasserball in der Hand geworfen würde), schoss wie aus dem Nichts ein gewaltiger Strahl der klaren, blauen Flüssigkeit durch die Luft, nach vorne, machte sogar eine leichte Kurve, wenn Sat das richtig beobachtet hatte, und traf einen Busch an seinem Fuss, er legte einen ansehnlichen Teil der Wurzel frei und entriss ihn somit fast dem Erdreich. Netter Zauber!, meinte der Priester. Einer der variantenreichsten, also individuellsten. Mit dem Spruch am Start könnt Ihr eine zünftige Show hinlegen. Mein Exempel war so ziemlich das Minimum, sehr primitiv, wenn Ihr so wollt. Seid allerdings gewarnt, das ist kein Kugelblitz, den man…wie würdet Ihr sagen?...aufladen kann. Auch wenn Ihr sie noch so lange aufbaut, viel effektiver als eben wird die Wasserfaust nicht sein. Saturas lächelte. Er hatte riesige Lust, seinen magischen Energien freien Lauf zu lassen. Das wollen wir doch erst mal sehen.
Er flüsterte die „Formel“ und hielt seine Hände so, als würde er einen kleinen Ball vor sich halten. Als dazwischen das durchsichtige Blau erschien, wirkte er schon glücklich. Er entfernte seine Hände dann langsam voneinander, und zuerst schien der Wasserball hin und her zu springen, kurz darauf bildete sich allerdings ein leichter, nach oben gebogener Strahl, der noch mal einige Augenblicke später schon sehr solid wirkte. Der Magier breitete seine Arme weiter aus, und der Bogen wurde immer höher und immer ein bisschen dicker. Schliesslich stand er da mit ausgestreckten Gliedmassen, als wolle er sich teleportieren oder einen mächtigen Zauber herbeirufen, mit einem zwar wässrigen, aber doch sehr fest wirkenden bläulichen Bogen über seinem Kopf, der wirklich aus nichts als sich ständig bewegendem, aber dennoch nicht entfleuchendem Wasser bestand. Naja, eben irgendwie magischem Wasser. Und ob man’s glaubt oder nicht, ein kleiner Spatz, gefolgt von drei weiteren, flitzte fröhlich flatternd unter dem Bogen durch. Cain staunte nicht schlecht, und Sat schien sehr zufrieden, er hätte wohl gerne inmitten eines belebten Platzes gestanden. Oder noch besser neben Melyssa. Er dachte plötzlich an sie und so wurde die kurze Zeit, in der er den Bogen noch aufrecht erhielt, zu einem Moment der Glückseligkeit (immerhin war auch exzellentes Wetter!).
Endlich (aus Cains Sicht) variierte der Mann mit den Stacheln auf den Schultern die Höhe des Bogens, was zweifellos auf einen Abschuss hindeutete. Ein paar kleine Kunststückchen waren ihm aber noch gegönnt. Er brachte das Ganze hinter seinen Rücken (wobei er die Arme natürlich drehen musste, damit die Handflächen noch nach oben zeigten und das Gebilde tragen konnten), warf es dort in die Höhe und fing es vorne wieder, und siehe da, der Bogen war noch vollkommen intakt und funktionsfähig. Saturas änderte noch einmal die Höhe der seitlichen „Säulen“, doch nicht nur das, er verbog auch diese, verknotete sie miteinander und produzierte so einen wundervollen Turm, der sich (drehend) zum Himmel hin wand. Cain staunte noch einmal.
Doch tatsächlich kam der Meister noch lange vor der Dämmerung zum Ende. Langsam liess er die rankenartigen Auswüchse wieder in seinen Handflächen, sprich im Nichts verschwinden; sie entknoteten sich schliesslich zu einem nur noch sehr kleinen Bogen, der in der Mitte auseinander riss, als Sat seine Arme erneut ausbreitete, wohl genau zu diesem Zweck, denn die Enden platschten jeweils nach links und rechts, und er hatte zwei gleichwertige Geschosse. So, na dann. Ein klein wenig showmässig ging Saturas in die Knie, wirbelte diese rückwärts umher (in einer kreisförmigen, vertikalen Bewegung) und schoss sie dann ab, indem er beide Hände ruckartig, aber dennoch irgendwie geschmeidig vor seinen Körper drückte. Mit horrender Geschwindigkeit sausten sie los, nur wenig über dem Boden, sich umeinander windend, wie der Turm zuvor, sehr regelmässig und kontrolliert, nur eben viel schneller und dichter beieinander, als wäre es ein Strahl, um den sich eine Spirale wickelte. Das Ziel war ein recht weit entfernter Baum, kaum zwei Männer hoch. Anstatt diesen mit voller Wucht zu treffen, teilten sich die Stränge wieder, gingen auseinander, umkreisten elegant die Hälfte des Stammes, ohne sich dahinter zu treffen, und kehrten in alter Form, quasi wiedervereinigt zu ihrem Schützen zurück, das heisst: rasten auf ihn zu. Den Berg rauf. In Deckung, rief Cain beiläufig, fast scherzend, da er nicht im Zielbereich zu sein schien. Sat unterdessen stand wie angewurzelt, überrascht in seiner Begeisterung, ja entsetzt, als wolle er seinen Augen nicht trauen (dazu jetzt nicht schon wieder weitere Erläuterungen). Die Wasserfaust, deren Spur zum anvisierten Baum schon längst verschwunden war, teilte sich erneut; ihre Fortsätze begannen wie vorher einen Kreis zu beschreiben, und der schloss sich mit einem gigantischen PLATSCH an dem Punkt, an dem sich nur ein Augenzwinkern zuvor noch Saturas’ Magenbereich befand. Jener hatte sich auf die Erde gerettet. Flach lag er da, musste aufpassen, dass er nicht Opfer der Schwerkraft wurde, durchnässt bis aufs Äusserste…beziehungsweise in diesem Fall bis aufs Innerste.
Verdammt!



31.03.2004 21:50#260
doooom Den holprigen Pfad der hinauf zu diesem alten Gemäuer führte, das von den Schwarzmagiern bewohnt wurde, hatten sie recht schnell hinter sich gebracht und auch am Tor hatten sie keine Sekunde warten müssen. Dieses öffnete sich mit einem leichten knarzen von ganz allein, was Dooooms Begleiter, der sich auf dem Weg als Drognan vorgestellt hatte, doch leicht überraschte. Verwundert hatte er daraufhin neben dem eisernen Tor gestanden und nach demjenigen Ausschau gehalten, der es geöffnet hatte, doch da war niemand. Der Baal hatte es noch so in Erinnerung, von seinem letzten Besuch, doch für den etwas älteren Mann, war dies verständlicherweise etwas ungewöhnlich.
»Du brauchst gar nicht erst danach zu suchen, da ist niemand der das Tor geöffnet hat. Das geht von allein auf.«
Etwas ungläubig war der Blick, den er daraufhin von Drognan bekam »Wirklich? Seltsam.«
»Das ist in diesem Kastell nun mal so, hier gibt es einige seltsame Dinge. Du solltest vor allem vor den Dämonen auf der Hut sein. Ein Gespräch mit denen verursacht mächtige Kopfschmerzen.« gab der Baal von sich. Dies war eines der wenigen Dinge, die er über das Kastell wusste, denn wirklich gut kannte er sich hier selbst nicht aus. Aber wenn er schon einmal hier war, konnte auch der Guru die Gelegenheit ergreifen und noch etwas in der Heimatstätte der Schwarzmagier verweilen, schließlich ist man nicht jeden Tag im Kastell. Er ging einige Schritte weiter und auch der nicht mehr ganz so fremde Mann, bewegte sich weiter auf das innere des Kastells zu. Doch dann viel Doooom ein, das sie ja noch etwas spenden mussten. Er wandte seinen Kopf zur Seite und fing sofort an zu reden. »Achso, du hast doch sicherlich etwas Gold dabei?« fragte er leicht schüchtern und versuchte dabei einen freundlichen Blick aufzusetzen »Wie müssen nämlich noch etwas spenden und ich bin nicht unbedingt sonderlich reich.«Der letzte Teil des Satzes war nicht einmal eine Lüge gewesen. Eigentlich hatte er noch nie sonderlich viel Gold besessen und im Moment hatte er keine einzige Goldmünze dabei.
»Ja, ich hab etwas dabei. Und ich kann wohl auch etwas für dich mitspenden, schließlich hast du mich ja hier hergeführt.« entgegnete Drognan und kramte einen kleinen Geldbeutel hervor. Daraus holte er einige Münzen und legte sie in die Schale des steinernen Magiers, auf welche der Baal gedeutet hatte. Wie von Geisterhand verschwand diese goldene Spende daraufhin und die beiden Männer sahen sich danach etwas in der Eingangshalle des unheimlichen Gebäudes um. »So, da wären wir dann. Das hier ist das Kastell der Schwarzmagier.«


31.03.2004 21:54#261
Rhodgar Rhodgar schlug die Augen auf. Es dauerte eine kleine Weile, bis er es geschafft hatte sich zu orientieren. Er hing nur so in einem der bequemen Sessel, die stets in der Bibliothek vorzufinden waren, die Arme auf dem kleinen Arbeitstischchen verschränkt, der Kopf hatte die Nacht wohl darauf gelegen. Nein, schon wieder war er hier eingeschlafen. Die Kerze hatte bereits ihren mittlerweile verfestigten Wachs über das Holz verteilt, was dem Schwarzmagier irgendwie das Gefühl vermittelte, den ihm bereitgestellten Luxus nicht zu würdigen. Schnell kratzte er mit der Spitze seiner Schreibfeder darüber, um den Tisch wenigstens annähernd sauber zu bekommen. Leider bedachte er nicht, dass dies sein einziges Schreibgerät war, und nach ein paar prüfenden Blicken stellte er fest, dass es wohl an der Zeit war sich ein neues zu beschaffen. In seinem Zimmer, da flog doch bestimmt noch irgendwo eine dieser elgant geschwungenen Federn herum. Kurz überlegte er, ob er sich nicht einfach von einem Dämonen eine neue bringen lassen sollte. Nein, entschied er. Seit diese Flattermänner offenbar Gefallen daran gefunden hatten, ihn hier und da zu pisacken, hatte er sich fest vorgenommen, so wenig wie möglich von ihnen abhängig zu sein. Also hoch in den ersten Stock.

Während der Dämonenbschwörer, beladen mit Feder, einem neuen Tintenfass und ein paar zusätzlichen Blättern pergament, so durch einen Korridor schlurfte, drehten sich all seine Gedanken nochmals um die gestrige Unterhaltung im Refektorium. Wie er Hilias´ Eisenmaske quasi als letztes Andenken überreicht bekommen hatte. Mit den Worten "Das war der Tag an dem du, Rhodgar, wieder zu uns gestoßen bist." hatte Rena sie ihm übergeben. Eine nettgemeinte Geste, und im Prinzip war er ihr auch zu ewigem Dank verpflichtet. Doch in dem Moment waren mit einem Schlag wieder all die Emotionen hochgequollen, die er bislang doch so gut unterdrückt hatte. Die Trauer und die Wut über das Geschehene hatten ihn binnen Sekunden übermannt, doch hatte er sich im letztem Augenblick noch aus der Affäre gezogen. Mit der Begründung, etwas ganz wichtiges erledigen zu müssen, hatte er seine Freunde im Speisesaal alleine gelassen. Eigentlich war es ja auch keine Ausrede gewesen, denn er war zurück in die Bibliothek gegangen, um an seinem angefangenen Werk weiter zu schreiben. Bald würde es fertig sein. Nicht sonderlich dick, zumindest nicht vom Umfang her. Dennoch steckten in diesen Schriften mehr Gefühle, Emotionen und Sorgen als in so manchem Buch, das hier in den schier endlosen Regalreihen seinen Platz gefunden hatte.
"DOPPELTESCAVENGERGALLNOCHMAL!" Jener Fluch löste sich aus Rhodgars Mund, als er nach einem kurzen Zusammenstoß mit einem schwebenden Tablett die obersten Pergamentblätter vollkommen mit rötlichem Saft vollgesudelt sah. Er... einen Moment, ein schwebendes Tablett? Der Schwarzmagier zog eine Grimasse, die wahrlich sehenswert war. Eine Mischung aus belustigter Verzweiflung und Zorn spiegelte sich in seinen Zügen wieder. Wieder einmal hatte ein Dämon die Gelegenheit nicht ausgelassen, ihn zu schikanieren. Dass er es gewesen war, der vollkommen geistesabwesend durch die Gegend gelaufen war, das war ihm momenten egal. Er schob die Schuld den Flattermännern in die Schuhe. Doch so langsam hatte er gelernt, seine Wut unter Kontrolle zu halten, und stattdessen mit einer gehörigen Portion Sarkasmus zu reagieren. Wenigstens waren nicht alle Blätter vollgeschmiert. Die anderen waren sowieso überflüssig gewesen.


31.03.2004 21:59#262
Sazabi Sazabi stieß einen Stoßseufzer der Erleichterung aus. Endlich! Dies musste meditates Zimmer sein, der Dämon hatte den Weg genau beschrieben. Vielleicht wäre es doch sinnvoll gewesen, eines der Wesen schon vor ein paar Stunden zu fragen, anstatt sich hier die Füße wund zu laufen? Dann hätte er jedoch sein Unwissen gleicht zu Anfang zugeben müssen, was seinem Ruf als Bösewicht und Nekromant wohl geschadet hätte. Allerdings war das auch so der Fall gewesen...Sei’s drum. Da auch Inachos anzusehen war, dass ihm ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen, setzte der Magier schnell eine finstere Miene auf und legte den Finger auf den Mund. „Psst! Meine übersinnlichen Übersinne sagen mir, dass meditate sich in diesem Zimmer befindet. Sei jetzt artig und benimm dich, klar? Und sprich nur, wenn du gefragt wirst.“
Respektvoll klopfte er einige Male. Hoffentlich befand sich die Hüterin überhaupt in ihrem Zimmer, sonst könnte sein jüngerer Bruder seine übersinnlichen Kräfte anzweifeln...



31.03.2004 22:07#263
meditate meditate hatte noch geschlafen, als sie ein zaghaftes klopfen aus den allerschönsten träumen riss. wer traute sich denn solch eine dreistigkeit?
ein dämon war das nicht, die kamen ungefragt durch die wände und kannten keine scham, aber der da klopfte hatte irgendwie angst. das war ja immerhin auch eine angenehme empfindung, wenn jemand angst vor ihr hatte. außerdem würde es wohl ein zirkelmitglied sein, andere wagten sich eher nicht in das obergeschoss.
also warf meditate schnell einen morgenmantel über, strich sich mit gespreizten fingern durchs haar, warf einen prüfenden blick in den spiegel und rief dann
"herein, wenns nicht grad ein innosler ist."



31.03.2004 22:26#264
Sazabi Der Magier öffnete mit leicht zitternden Händen die Tür, wobei er versuchte, so selbstsicher zu wirken wie möglich. Diese Anstrengungen wurden leider zunichte gemacht, als er meditate sah. Er hatte die Hüterin aus dem Schlafe geweckt! Sicher war sie wütend und verlangte nun Menschenopfer. Sazabi reagierte wie immer in Notsituationen: Er versuchte, sich möglichst schnell aus der Schusslinie zu begeben, oder, falls das nicht ging, einen anderen zum Sündebock zu machen. Er gab Inachos einen Schubser und raunte ihm aus dem Mundwinkel zu: „Na los, bitte sie um Entschuldigung, du hast sie durch dein törichtes Verhalten erzürnt.“ Als der kleine Bruder unschlüssig stehen blieb, drückte er ihn mit sanfter Gewalt nach unten. „Wirf dich vor ihr auf den Boden, sonst werden wir alle sterben!“

Zur Hüterin gewandt, versuchte er mit mäßigem Erfolg, eine ruhige Miene zu bewahren. „Verzeiht, hohe Frau, dass mein unwissender Bruder euch durch sein Klopfen störte. Er ist tief betrübt über sein Fehlverhalten – Was? Ruhe da unten. Nein, ich werde mich nicht auch auf den Boden werfen. Du reichst vollkommen aus. Nein, geklopft hab ich natürlich auch nicht. Sei jetzt still. Wo war ich stehen geblieben? Achja, bei Inachos Fehlverhalten. Er redet manchmal wirres Zeug.“ Sazabi grinste schief. „Er hat in seinen jungen Jahren schon so viel schreckliches gesehen, das kann Körper und Seele schädigen, wie ihr sicher wisst. Doch zu meinem Anliegen: Wir melden uns aus dem Minental zurück. Harpyieneier konnten wir leider nicht finden, dazu reichte die Zeit nicht aus.“ Diesmal ließ sich die Schuld leider nicht so leicht auf andere schieben. „Doch dafür konnten wir nichts, denn eine geheimnisvolle Macht befahl mir, auf der Stelle zum Kastell zurückzukehren und diese einzigartigen Maden zur... Erforschung eines Heilmittels gegen Heuschnupfen zu verwenden. Daher möchte ich untertänigst darum bitten, ein Labor für meine Versuche zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wäre das vielleicht möglich? Für kurze Zeit? Probeweise? Unter Aufsicht?“ Er verstummte und versuchte, gleichzeitig Inachos am Aufstehen zu hindern und würdevoll und vertrauenswürdig auszusehen. Es gelang nicht.


31.03.2004 22:40#265
meditate "soso, diese vielen monde waren also nicht ausreichend. wo wart ihr denn dann? ihr könnt doch unmöglich die ganze zeit diese maden erforscht haben. maden werden fliegen nach einiger zeit. ihr müsst doch hundert generationen erlebt haben"

gut um die harpyieneier ist es schade, aber nicht so schlimm, ich schicke eh jeden heiler auf die suche, die meisten kommen zwar nicht wieder, aber sie haben es dann auch nicht anders verdient.

zeigt doch mal her, was ihr da habt. nun macht schon."

meditate trat näher und brummte dann inachos zu: steh auf, ein schwarzmagier liegt nicht auf den knien. tritt deinem bruder in den arsch, wenn er so was noch mal von dir will. außerdem weiß ich ohnehin, dass er geklopft hat, ich kann durch wände sehn."

meditate streckte fordernd die hand aus und wartete auf die maden.


31.03.2004 22:53#266
Sazabi Zögernd nahm Sazabi einige der Maden aus der Tasche seiner Robe. Es war ihm unangenehm, das Mittel zur Weltherrschaft aus der Hand zu geben, doch was blieb ihm anderes übrig? Außerdem hatte meditate ihn durch ihre Bemerkung, die Maden würden nach einiger Zeit zu Fliegen, verunsichert. Was wurde dann aus der Weltherrschaft? Offenbar verlangte Beliar höchste Eile von seinen Dienern – das Geheimnis der weißen Tierchen musste erforscht werden, bevor sie schlüpften. Oder war alles ganz anders und erst die Fliegen würden ihm die ultimative Macht verleihen? Eine wahrhaft schicksalhafte Frage. Vielleicht konnte die Hüterin ihm bei der Beantwortung helfen.

„Nuuun, Beliar führte uns hierhin und dorthin, nicht wahr, mein guter Freund Inachos?“ Sie schien Inachos zu mögen, da war es eine gute Idee, seine überaus guten Beziehungen zu ihm zu betonen. „Mein Bruderherz und ich, wir erkundeten das gesamte Minental...beinahe jedenfalls. Doch es gab weder Toast noch Eier noch sonstige Hinweise, bis mir befohlen wurde, mich zurück zum Kastell zu begeben. Aber wir haben viel gelernt und sind mächtig, weise und stark geworden. Die Expedition verlief also keinesfalls erfolglos, man könnte sogar von einem überwältigenden Erfolg sprechen. Schließlich sind das keine gewöhnlichen Maden, wie man schon auf den ersten Blick erkennt. Diese hier werden den Lauf der Welt verändern.“
Mit einer bedeutungsvollen Geste überreichte er ihr die Kriechtierchen, die die ungeheure Bedeutung ihrer Existenz mit Fassung trugen und friedlich weiter umherkrochen.




31.03.2004 23:04#267
meditate die magierin betrachtete die dicken fetten weißen dinger mit widerwillen. diese jugendlichen von heute hatten wirklich nur grütze im kopf. das waren stinknormale, besonders fette .... oder doch nicht?

"gut ihr könnt das leer stehende labor von zloin nehmen, der ist schon ne ganze weile weg. übrigens auch verschollen bei der suche nach einem harpyienei. jedenfalls steht das unbenutzt da. ich werde den dämonen sagen, dass sie euch zutritt verschaffen sollen und dann verändert mit dem weißne ekelviechern meinethalben die welt. vielleicht findet ihr ja sogar etwas gegen die dreisten innosler. das wäre dann ein segen für die welt.

und nun geht und lasst mir ja keines von den biestern hier im zimmer fallen. ich will nicht gerettet werden."

meditate öffnete den beiden brüdern sogar die tür und geleitete sie hinaus.
"ach und noch was, ich freu mich, dass ihr heil zurück seid, ihr habt mir gefehlt."

dann knallte die tür wieder ins schloss und meditate lehnte sich aufatmend von innen dagegen.

bloß keine schwäche zeigen. mann war das eklig!



31.03.2004 23:25#268
Sazabi „Natürlich nicht, hohe Frau, vielen Dank. Ihr werdet es nicht bereuen, schon in wenigen Jahren werden wir erste Ergebnisse erzielt haben. Und wir freuen uns natürlich auch, dass wir heil zurück sind. Es hätte mich sehr betrübt, zu erfahren, dass es mir nicht gut geht.“, erzählte der Magier noch der verschlossenen Tür, bevor er zu einem spontanen Freudensprung entschloss. Endlich war der Weg zur Unterwerfung des Universums frei! Noch einige wenige Versuche, dann würde Beliar über diese Welt und Sazabi über Sonne, Mond und Sterne herrschen. Inachos würde ein Labor auf dem Mond und eine Menge unsinnige Bücher sowie einige ebenso hässliche wie langweilige Geschöpfe zum untersuchen bekommen. Damit hatten alle drei ihren Lebenstraum erfüllt.
Doch vor die Weltherrschaft hatte Beliar die Schönheit gesetzt. Zuerst würde er sich den Schweiß und Schmutz von der Haut waschen und sich nach einem Friseurdämonen umsehen. Ob es so etwas hier gab? Es wurde dringend Zeit, dass er sich etwas im Kastell vertraut machte, fast seine gesamte Zeit bei den Dämonenbeschwörern hatte er in der Bibliothek und in Laboren verbracht. Fast fühlte er sich fremd in den dunklen Gemäutern.



01.04.2004 11:13#269
meditate meditate bereitete alles für die prüfung ihres schülers vor. sie hatte von den dämonen einen tisch im krankenlabor präparieren lassen, auf dem jetzt die verschiedenen zutaten standen.

die verbände sollten nicht das problem sein, aber ein paar schwere krankheiten würde er schon diagnostizieren müssen und entsprechende gegenmaßnahmen ergreifen müssen.

ein zombie würde sich mit der beulenpest infiziert haben und ein weitere sollte an erektionsschwäche leiden. mal sehn, was der zukünftige heiler daraus machen konnte. zum schluss würde sie ihn wieder höchstselbst infizieren, dann wenn man andere heilt, dann muss man sich auch selbst heilen können, das war man seinen patienten schuldig.

am gestrigen abend waren noch dooom und ein anderer seltsamer fremdling erschienen und waren von den dämonen in einem der zimmer untergebracht worden.
meditate freute sich, den stillen sumpfler wiederzusehen, dem sie vor langer zeit den zugang zum eisgarten zu verdanken hatten. wie es ihm wohl ergangen war?


01.04.2004 16:32#270
Ray Eine müde Gestalt schleppte sich den steilen Berg zum Kastell empor. Sie war in einen dunkelblauen Umhang gehüllt, der mit feinen Runen bestickt war. Und doch war es kein Schwarzmagier, sondern nur ein Bürger. Nämlich Ray, der erfolgreich von seiner "Schatzsuche" zurückgekehrt war. Anstatt nach Hause zu gehen, war er sofort zu seinem ursprünglichen Ziel aufgebrochen: Dem Kastell der Dämonenbeschwörer. Er hoffte, dass ihm das cingulum magici Beliari, ein Gürtel, wegen dem er sich auf die Suche begeben hatte, ihm die Tore des Kastells öffnen würde.

"Endlich!" keuchte Ray, der unter der prallem Mittagssonne zum Kastell hochgestiegen war. "Warum müssen die auch so hoch oben am Berg wohnen? Egal, ich bin fast am Ziel! Bald kann ich die berüchtigten Schriften der Dämonenbeschwörer lesen - hoffentlich..."
Er zog den Gürtel aus seinem Inventar. Wie wunderbar die schwarzen Perlen in der Sonne glänzten. Ein wunderbares Stück Arbeit, dieser Gürtel. Und er strahlte eine sonderbare Aura ab.

"Hmmm... Wenn ich ehrlich Eindruck schinden will, sollte ich den Gürtel vielleicht anlegen. Er passt ohnehin so gut zu meinem neuen Umhang." meinte Ray. Gesagt getan. Ray legte sich den mit schwarzem Trollfell überzogenen Gürtel an."AH!" Ein stechender Schmerz durchfuhr Ray. Der Rubin der Gürtelschnalle glühte zornig hellrot auf und wie ein glühender Nagel fühlte sich der kurze Schmerz an. Wie sehr hätte Ray gewünscht, dass es damit ein Ende gehabt hätte!
Doch nein, was nun kam, war schlimmer. Ray fühlte, wie ihn alle Kraft zu verlassen begann. Panisch versuchte Ray, den Gürtel abzunehmen. Doch dieser saß wie festgewachsen. Von zunehmender Schwäche geplagt schleppte er sich bis vor das unheimliche Tor des Kastells. Die Skelette, die an der Tür hingen, waren aber Rays geringste Sorge des Augenblicks.

Ray brach in die Knie und kroch vorwärts. Doch vergebens. Er kam nicht dazu, ins Kastell einzutreten. Es war, als sauge ihn ein schwarzer Strudel hinab ins Dunkel. Ray brach zusammen und ihm wurde schwarz vor Augen...


01.04.2004 19:09#271
meditate der dämon, der die hüterin benachrichtigte wirkte beinahe aufgeregt. sie solle den menschen reinholen, er würde es nicht mehr über die schwelle schaffen. die gerippe könnten nichts mehr für ihn tun, denn er läge vor dem tor und das leben würde aus ihm fließen.

schnell zog sich meditate ihre robe über und packte ihren stab. wer weiß, was sie erwartete.

vor der tür lag ein mann in einem dunklen cape der kaum noch atmete. meditate rollte ihn zunächst auf den rücken, um sein gesicht zu sehen. er war bleich, saugte die luft in sich ein, als wäre sie dicker sirup und hatte kalten schweiß auf der stirn.

"schnell, bringt ihn hinein, gleich in das erste krankenzimmer und zieht ihm die sachen aus, damit er luft bekommt."

meditate ging hinter dem dämon her, der den fremden wie ein baby auf den armen in eines der krankenzimmer trug. dort würde man sich um ihn kümmern.


01.04.2004 21:12#272
Rhodgar Man konnte es nicht gerade innerliche Ausgeglichenheit nennen, was sich in Rhodgar abspielte. Der Tod seines Freundes Hilias nahm ihn einfach noch zu sehr mit. Eigentlich hatte er gedacht, mit ein paar Tagen der Trauer wäre "die Sache gegessen". Natürlich nicht in dem Sinne, dass er nun für ewig mit diesem dunklen Kapitel seines Lebens abschließen würde, doch bei Beliar, das seinige ging weiter. Es war nun einmal nicht mehr zu ändern, dass Hilias eingegangen war ins Reich des dunklen Gottes, und nun auf sie schaute. Vielleicht schwebte seine Seele ja körperlos durch die Welt, auf der Suche nach der endgültigen Erlösung? Gab es die überhaupt? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Aber er wollte sich auch keine Gedanken mehr darüber machen.

Nach einem ziemlich tristen Tag stand Rhodgar nun in dem röhrenförmigen Raum, in welchem er mit dem Don den Schattenflammenzauber trainiert hatte. Nein, besser gesagt, er hatte versucht diese Angriffsmagie einzusetzen. Gelungen war es ihm jedoch nicht, aber er hatte es genaugenommen auch gar nicht erst versucht. Mit Scham dachte der Schwarzmagus daran, wie er seinen Mentor hatte stehen lassen. Er hatte sich damals noch nicht dazu im Stande gefühlt, die verkörperte finstere Magie unter den wachsamen Augen seines Lehrmeisters anzuwenden. Und so war er geflüchtet. Doch dann kamen ihm bessere Tage in den Sinn. Zum Beispiel jener, an dem er sich seinen Respekt glorreich zurückerkämpft hatte. Jedoch war es wohl eher des Schicksals glückliches Händchen gewesen, welches sein Geschoss Seraphins Hut von Aylens Kopf hatte hinunterschießen lassen. Sehr viel hatte er selbst nicht dazu beigetragen, aber wie dem auch war, der Don war begeistert gewesen. Und wenn man den Erzählungen glauben durfte, hieß es schon sehr viel, dem Grummelpaket überhaupt auch nur die winzigste Emotion herauslocken zu können. Wenn dem so war, dann hatte er selbst wohl gute Arbeit geleistet. Aber sei´s drum.

Die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, griff er sich nun jenen Runenstein, der ihm auch auf seiner Abenteuerreise so treue Dienste geleistet hatte. Langsam wuchs über seiner Hand der schwarze Ball heran, bis er eine beachtlich Form angenommen hatte. Die schwarzen Energien zogen und zerrten, als wären sie von dem Geist eines wilden Orkhundes befallen, der an eine Kette gebunden versucht, diese von dem Pfahl zu reißen. Und schließlich ließ er dieser kleinen Gewalt ihren Willen, und löste die Verbindung die zwischen ihm und dem Schattenball bestand. Schon zischte sein Geschoss auf die, anscheinend, hözerne Übungspuppe zu, die er fokussiert hatte. Eigentlich hätte das Holz zersplittern müssen, doch das einzige was wild umherflog waren die einzelnen Lichtpartikel in die sich seine Schattenflamme beim Aufprall aufgelöst hatte. Keine Wirkung, nichts. Verärgert rannte Rhodgar zu dem Holzkamerad hin, und untersuchte ihn. Nicht einmal ein Kratzer war von seinem Angriff übrig geblieben. "Du hinterhältiges Miststück, geh gefälligst kaputt! ARGH!" Nach seinem Tobsuchtsanfall hatte er mit der Faust ausgeholt, um dieser Möchtegernpuppe kräftig eine zu verpassen, doch hatte er dabei wieder einmal alles logische Denken aufgegeben. So hätte er doch voraussehen müssen, dass wenn selbst noch nicht einmal seine stärkste Waffe etwas gegen den Hölzernen ausrichten konnte, seine Faust bestimmt nicht in der Lage sein würde dies zu verrichten. Der Schwarzmagus musste verbittert schlucken. Hier würde er nichts mehr tun können, lediglich seine Hand musste noch versorgt werden.

So schritt Rhodgar durch die Flure, und gelangte wenig später im Krankenzimmer an. Er war noch nicht oft hier gewesen, doch soweit seine Erinnerungen ihn nicht trügten, hatte er in einem Regal eine Reihe von Schienen gesehen. Natürlich hätte er auch einfach einen Heiler bitten können, seinen anscheinend gebrochenen Knochen (er zeichnete sich unnatürlich deutlich durch die Haut ab) verheilen zu lassen. Doch war die Chance, einem Kundigen des Heilens jetzt zu begegnen, so gut wie Null. Und wieder mal wäre es besser für dich, wenn du dich in dieser Sache endlich mal schlau machen würdest! ärgerte er sich über sich selbst. So war das einzige, was er tun konnte, eine der Metallschienen zu nehmen, sie seiner Hand anzulegen und einen dünnen Verband darum zu wickeln. Den erschöpften Mann, der währenddessen bewusstlos im Krankenbett sein Dasein fristete, bemerkte er gar nicht.



01.04.2004 21:41#273
Ceyx Ceyx ging, wie schon die zurückliegenden Abende, durch den Garten des Kastells. Dunkle Wolken waren schon bevor die Sonne untergegangen war, aufgezogen, und hatten die Nacht viel zu früh einziehen lassen.
Kalter Wind brachte die Blätter eines Baumes zum Flüstern und kündigte den bevorstehenden Regen an. Doch Ceyx ging weiter, denn es kümmerte ihn nicht. Fröstelnd zog er seinen Umhang enger um seine Schultern, doch er wusste, dass das nichts nützte. Die Kälte lag in ihm drinnen, hatte sich in den letzten Tagen auf seiner Seele niedergelassen.
Es war nur ein Gefühl. Und er wusste nicht, woher es kam.
Er fühlte sich einsam. Er fühlte sich haltlos.
Faith...
Wo sie wohl war?
Er vermisste sie.
Ein Rascheln ging über die Welt, als die ersten Regentropfen auf die Erde fielen. Ceyx schloss die Augen und streckte die Arme seitlich angewinkelt aus. Kalter Regen tropfte über seine Hände.
Langsam legte er den Kopf in den Nacken.
War es so, wie er es fühlte?
Das Leben, ein langer Weg, den man einsam begann und auch wieder einsam beenden würde. Und dazwischen, nur Momente wie Träume, endlos und wunderschön, verletzlich und vergänglich.
Es war kalt.
Regen lief wie Tränen über sein Gesicht.
Kalt.



01.04.2004 21:50#274
Cain Cain nickte und grinste.
Du hast dich übernommen. Du magst viel Macht haben, doch hast du nicht unbegrenst... mein Schüler bei den letzten beiden Worten musste der hohe Magus grinsen und blicke Saturas mit frechem Anflug an.
Wir kommen nun zum mächtigsten Zauber Saturas.
Cain konzentrierte sich und seine Augen fingen bläulich an zu glühen. Er erhob die Arme bis zu der Haltung, wo man sich eigendlich teleportierte und erhob sich vom Boden.. nur ein paar Zentimeter, jedoch spürte man die geballte Kraft der Magie in der Luft. Sie schien wie von Blitzen durchzogen und war wie Sirup in der Lunge.
Der Himmel verdunkelte sich auf einen Schlag und schien sich um den Wassermagier zu versammeln.
Nun war der Himmel von dicken, schwarzen Wolken überzogen und langsam fing es an zu regnen und zu blitzen.
Schließlich stieß der hohe Magus einen schrei aus.. schrill und ohrenbetäubend... unmenschlich.
Plötzlich kamen rings um ihn herum große Splitter aus Eis vom Himmel geregnet. Sie trafen Cain und Saturas nicht, jedoch schlugen sie überall große Löcher in den Boden und richteten großen Schaden an.
Cain kam wieder auf den Boden und der zauber ließ nach.
Schweißperlen liefen seine Stirn herunter und er wischte sie sich keuchend ab. Viel Engergie wird es dir abverlagen, jedoch muss ich nun zurück ins Kastell.. es eilt.. Bis nachher Saturas.. Übe gut waren seine letzen Worte und sein Körper zerfetzte in tausende kleine Teile. Kurze Zeit später Materialisierte er sich im Kastellvorraum und warf ein paar Goldstücke in die Schale hinein, die kurze Zeit später verschwanden.
Mit einem zufriedenenn Grinsen ging er zurück in Meditates Labor. Vieleicht wartete sie ja bereits..



01.04.2004 21:58#275
Ceron Eine lange Zeit sass der frischgebackene Magier da, in seinem Gemach, hirnte über seinen Entwürfen und erkannte, dass er für dieses Werk nicht prädestiniert war, da musste ein Anderer ran. Doch zuerst wollte er für seinen Hydrakopf schauen, er müsste schnellstens einen Mann finden der diesen Kopf ausstopfen konnte, wenn’s sein müsste würde natürlich auch eine Frau gehen. Ceron hastete in seiner Robe, die nun um einen um einen ersten Stern bereichert war, die Treppe in die Bibliothek hinunter. Als er in der imposanten Bibliothekshalle ankam schallten sogleich die Worte, Bestienköpfe und Ausstopfen durch die stickige Bücherluft, hallten an den Wänden wieder und kamen zu Ceron zurück.Dieser vernahm sogleich das dumpfe Geräusch eines fallenden Buches. Ceron schritt durch die Gänge des Wissens und erreichte einen Landeplatz einer Wissenshülle, ja, hier lag ein Buch am Boden. Etwas abgegriffen schien der Buchrücken, aber man konnte immer noch lesen „De arte venande cum avibus“ – Ein Buch über die edle Falkenjagd, doch was hatte das mit dem Ausstopfen von Bestienköpfen zu tun?

Ceron war schon zu müde um sich solch komplexe fragen zu überlegen, er griff sich das Buch und ging zügigen Ganges auf sein Zimmer zurück, wo er auch schon bald in das Reich der Träume einstieg. Ganz sanft holte ihn das andere Reich, um ihn am nächsten Abend wieder so sanft freizugeben.



01.04.2004 21:59#276
meditate "da bist du ja. komm zuerst mal mit, ich glaub wir bekommen arbeit."
meditate hatte den verletzten rhodgar natürlich schon längst bemerkt und mit geschultem blick erkannt, dass er ein problem hatte. das war perfekt. da konnte cain gleich mal beweisen, was er drauf hatte.

die magierin schritt voraus in das krankenzimmer, in das sich rhodgar grad begeben hatte. sie begrüßte den magier und stellte ihm cain vor.
"bist du einverstanden, wenn mein schüler dich mal begutachtet? er soll heute seine heilerprüfung ablegen und da kommst du mir grade recht."
rhodgar guckte etwas finster und misstrauisch.

"guck nicht so, ich hab dir das nicht angehext. das ist wirklich der blanke zufall.

also bitte cain, was fehlt dem jungen mann und was gedenkst du zu tun?"


01.04.2004 22:07#277
stressi Der Baal hatte die Beine auf dem Tisch zu liegen und machte ein kleines Nickerchen. auch Champ schlief, er war mit den Karten in der Hand plötzlich nach vorn auf den Tisch gesunken und hatte nicht mehr geantwortet. Die Gelegenheit hatte Stressi natürlich genutzt und erst einmal das Blatt angeguckt. Den empörten Dämonen zeigte er eine eideutige Geste des Halsabschneidens, wenn sie petzen würden. Dann setzte Stressi sich auf seine Karten und schloss die Augen.


01.04.2004 22:27#278
Cain Cain begrüßte den Schwarzmagier und blickte ihn dann prüfend an. Er betastete vorsichtig seinen Körper und musterte seine Gelenke. Die Hand war angeschwollen und leicht lila angehaucht.
Cains Blich erhellte sich. Es hätte schlimmeres sein können. Er gab dem Schwarzmagier einen Schmerzlindernden Heiltrank zum Trinken und betastete dann langsam dessen Hand. Er hatte richtig vermutet, es schien gebrochen zu sein. Cain ging zu einem der Schränke im Krankenzimmer und holte ine kleine Holzschiene hervor und einen Verband.
Er schloss den Schrank sorgfältig wiede und nahm schließlich die Schiene um die Hand zu richten. Der Schwarzmagier verzog das Gesicht schmerzerfüllt, doch schienen die Schmerzen nicht so schlimm zu sein, wie ohne der Heiltrank, der auch etwas helfen sollte, die Heilung zu beschleunigen.
Schließlich nahm er den Verband und wickelte ihn fest genug aber nicht zu fest ans Handgelenk. Er durfte auch nicht zu locker sein. Er musste genau richtig sitzen, sonst würde seine Hand eingequetscht werden und so die Knochen nichtmehr richtig verwachen oder wenn er es zu locker machte würde das selbe passieren. Cain handierte noch etwas an der Wunde herum und wischte sich schließlich den Schweiß von der Stirn. Dies war die erste lebendige Person, an der er sein erlerntes testen durfte und er schien alles richtig gemacht zu haben, denn der Patioent schrie nicht vor Schmerzen und schien nicht tot zu sein. Doch sah er ihm nochmal in die Auigen und fragte mit ruhiger StimmeHabt ihr sonst noch irgendwo zu behandelnde Wunden?



01.04.2004 22:37#279
meditate meditate sah sich inzwischen den anderen kranken an, der immer schwächer wurde.
"warum haben die dämonen den gürtel drum gelassen?" meditate versuchte den verschluss zu lösen und erkannte schnell, warum der gürtel immer noch den leib des armen kerls einklemmte. der gürtel hatte sich mit einer tiefen nadel in den bauch des kerls gerammt.

da musste ein skalpell ran. das war doch auch noch eine gute gelegenheit für cain, sein können zu zeigen. da das aber mit sicherheit ein eine etwas blutigere und schmerzhaftere angelegenheit werden würde, gab sie dem kranken sowohl lebenerhaltendes elfenbeinpulver in die nase als auch den schmerzstillenden goldstaub,



01.04.2004 22:51#280
Rhodgar "Nein, mein Herr, keine weiteren Schäden." Rhodgar grinste den Mann mit einem aufgesetztem Lächeln ein wenig schief an. Etwas in ihm sagte ihm, dass die Zeit bald gekommen sein würde, der Zeitpunkt nahte wohl, an dem er sich selbst an mehr oder weniger glücklichen "Opfern" versuchen.

"Ich werde mich jetzt allerdings zurückziehen. Es wollen viiieeele viele gaaaanz gruselige Schriften studiert werden." Die Geste, mit der er wohl ausdrücken wollte, dass er sich nun an eine ganz finstere und dunkle Beschäftigung machen wolle (eigentlich wollte er auf den Schreck nur einen Happen essen gehen), ließ seine beiden Gegenüber ein wenig verwirrt gucken. Den Mann mehr, Meditate weniger. Sie kannte seinen etwas seltsamen Humor ja. "Gehabt euch wohl. Auf bald."

Und schon rauschte er, die Hand verbunden und geschient, von dannen, allerdings nicht ohne noch ein lautes "DANKE" durch den Gang zu grölen.


01.04.2004 23:03#281
meditate "du musst den dorn herausoperieren. im gürtel ist ein mechanismus, der ihn aufgespießt hat. wir müssen das auf jeden fall beseitigen. kann gut sein, dass das verantwortlich ist für die schwäche des verwundeten."

meditate trat zurück, damit der schüler den kranken untersuchen konnte. sie reichte ihm ein skalpell.

"ich assistiere, keine angst."



01.04.2004 23:19#282
Seraphin Seraphin hatte sich nach dem Treffen wieder entfernt und unbewusst seinem Körper freie Wahl in dem Bezug auf sein Ziel gelassen, so dass sich sein nachdenklicher Geist plötzlich in der warmen Luft des immergrünen Hofes wiederfand. Einen Moment stockte er, dann sah der Schwarzmagier auf und sein Blick fuhr an dem prachtvollen Stamm der majestätischen Esche empor. Der Anblick war immer wieder einen Moment des Schweigens wert, den man für soviel Schönheit und wunderbare Existenz gerne als Zeichen der Anerkennung opferte. Zumindest tat Seraphin das in diesem Moment. Und er würde es wieder tun, jedes Mal wenn er den Hof betrat und von dem Rauschen der silberglänzenden Blätter empfangen wurde, welche ihm lautlos Geschichten erzählten und mit den unsichtbaren Strängen seines Geistes verbanden…

In wenigen Augenblicken hatte er die Schönheit der kleinen Oase innerhalb dieser dunklen Mauern durchquert und sich seinem Lieblings Ort genähert. Die Holzbank an dem gewaltigen Stamm schien ihm regelrecht entgegenzurufen dass er sich setzen solle und irgendwie hatte er das seltsame Gefühl, sie freue sich genauso auf ihn wie er auf sie. Mit einer geübten Bewegung postierte er sein Gewicht auf den edlen Brettern und kramte Hilias Pfeife aus der Robe hervor. Nachdenklich strichen seine Finger über das alte Holz und verloren sich in seinen Gedanken an den rotbärtigen Freund. Er hatte gelitten, so sehr gelitten das der Tod schlussendlich die einzige Lösung für ihn gewesen war. Und noch im Sterben hatte er tausende von unschuldigen Seelen gerettet. Allerdings nichts gegen all jene, welche der wahnsinnige Bund aus menschenverachtenden Foltermeistern über die Jahre gefordert hatte. Aber sie hatten das Übel ausgerottet. Gemeinsam. Einzig Veltrin und Hilias hatten ihr Leben geben müssen…

Seine Blicke folgten dem geschwungenen, länglichen Pfeifenstiel bis zum Kopf und verfingen sich in den eingravierten Mustern. Wahrscheinlich nur harmlose Schnitzereien doch in diesem andächtigen Moment kamen sie ihm wie Zeichen einer längst vergangenen Zeit vor. Was sie Hilias wohl bedeutete? Seraphin hatte ihn sehr oft Rauchen sehen, fast zu jedem Zeitpunkt und meistens dann wenn jede andere es unterlassen hätte. Doch durfte er sich jetzt glücklich schätzen diesen Gegenstand erhalten zu haben? Bewahrte er etwas auf, was seinem Freund wirklich am Herzen gelegen hatte oder nur ein wertloses Stück Holz...?
Wie auch immer, wichtig war das die gewundene Form der edlen Pfeife ihn jetzt und hier an Hilias erinnerte. Und das zählte…

Die rauschenden Blätter über seinem Haupt schienen ihm leise zuzustimmen und Bilder durchfluteten plötzlich seinen Geist, angefangen von ihrem unerfreulichen Kennen lernen bis hin zum heldenhaften Tod des Auserwählten… Trauer, das war alles was er empfand. Und gleichzeitig die Freude, Hilias in der schützenden Obhut seines Meisters zu wissen, welcher ihm für seine Taten ewig dankbar sein würde. Ganz sicher…

Mittlerweile war die Nacht weit voran geschritten und ein sternenklarer Himmel erhob sich über dem Kastell. Der Mond schickte sein silbriges Licht bis in den Innenhof und begoss ganz Khorinis mit mildem Glanz. Ein paar nächtliche Tierrufe schallten aus dem umliegenden Wald schwach bis ins Kastell und vereinigten sich mit dem sanften Rauschen der Esche zu einem friedvollen Gesang der Stille. Nachdenklich verstaute er die Pfeife wieder in der Robe und legte schweigend seinen Kopf in den Nacken. Der Blick des Schwarzmagiers suchte sich seinen Weg durch die unendliche Krone über ihm und verlor sich in den silbrig glänzenden Ästen, welche jetzt in einer leichten Frühlingsbrise fast unmerklich hin und her schwankten…

Gedankenverloren starrte er in die raschelnden Blätter und ließ seinen Geist frei umher wandern. Es war ein schöner Platz hier. Schön zum Nachdenken… oder zum Träumen…

Und noch kurz bevor sich Seraphins müde Lieder endgültig senkten, glaubte er am Himmel einen Stern zu erkennen. Nicht groß, aber sein rotes Licht leuchtete heller als alle anderen und schien sanft auf den dasitzenden Schwarzmagier, welcher im Reich der Träume verschwand…





Das nie enden wollende Lied der alten Esche tönte leise durch die Nacht, während unter ihr ein weiteres, unwichtiges Leben vorbeizog und mit seinen Gedanken einen Platz im ewigen Buch dieser Welt fand. Doch auch wenn es nur wenige Zeilen waren, die sie füllten, so kam es blos darauf an was in ihnen stand und welchen Sinn ihre Lettern für die nächsten, noch unbeschriebenen Seiten vorgaben…
Und wenn sich viele dieser Zeilen verbinden, dann entstehen Geschichten. Aus Geschichten werden Legenden.

Alles was danach kommt erhält sein eigenes Buch...



01.04.2004 23:25#283
Cain Cain blickte auf die schwächelnde Person herab und schließlich auf dieses Teufelswerkzeug, das ihn aufzuspießen schien. Ein Gürtel, der einen Dorn wie es schien in den Magen des armen Kerls rammte.
Cain nahm den Skalpell und sah sich genauer die Wunde an.
Er musste den Dorn aus dem Fleisch dieser Person entfernen. Schließlich setzte der Wassermagier vorsichtig den ersten Schnitt um besser an diesen Dorn heran zu kommen.
Ein weiterer musste gesetzt werden und etwas Blut quoll heraus. DIe ersten Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des hohen Magus. Soetwas hatte er bisher noch nie an einem lebendigen Körper getan. Doch schließlich sah er den Dorn und ihm fiel ein kleiner Stein vom Herzen. Schließlich konnte er nun schonmal die Größe einschätzen. Der Dorn war nicht dick aber schien tief hinein zu gehen. Er war nicht besonders stabiel.
Cain setzte den Skalpell ein drittes mal an und konnte nun den Dorn durchtrennen. orsichtig schob er nun den Gürtel etwas weiter runter und zog den Dorn vorsichtig heraus. Seine Augen weiteten sich beim Anblick der Länge dieses hässlichen, braunen Dings. Es schien fast schon schwarz und Blut tropfte herab. Cain entfernte noch die Reste von Dorn am Gürtel mit dem Skalpell und nahm etwas Salbe um sie auf der Wunde zu streichen. Dann nähte er sie wieder zu. Ein Verband wurde um die Wunde gelegt und Cain konnte den Gürtel nun ohne Probleme abnehmen und legte ihn neben den Patienten. Er gab ihm noch einen lechten Heiltrank zur Beruhigung und damit er besser Schlafen konnte. Damit schien die Arbeit eigendlich getan und cain wischte sich mit einem Ärmel den nun schon kalten Schweiß von der Stirn.



01.04.2004 23:35#284
meditate "du darfst nicht vergessen, vernünftig zu desinfizieren. und das schmerzstillen ist wichtig, ein patient kann auch an seinen schmerzen sterben.
nun diesen hast du beliar vorerst entrissen. das hast du gut gemacht. du kannst ein guter schnitter werden. deine hand liegt ruhig und deine augen sind scharf wie das skalpell. du hast keinen unnötigen schnitt gemacht, sehr gut. ich denke, ich kann dich guten gewissens einen heiler nennen. aber sag mir mal, warum es hier so stinkt?"

den untoten mit der beulenpest hatte meditate ganz vergessen. jetzt schlurfte das monster heran und sah die beiden heiler aus traurigen augen an. der eiter troff von seinem ohnehin schon halbverwesten körper und jetzt streckte er auch noch den arm aus.

"na gut cain, du kennst dich ja sicher aus und wirst den armen kerl heilen. ich hab ihn so beschworen, dass er ert verschwindet, wenn du ihn heilen konntest. bis dahin bleibt er dir auf den fersen. also findest du entweder heraus, welche krankheit er hat oder du hast einen stinkenden untoten assistenten. ob das deinem ruf allerdings gut tut, wenn dir immer ein untoter folgt, wage ich nicht zu entscheiden."

grinsend verabschiedete sich die magierin von ihrem schüler und meinte dann noch.

"und noch was, oh heiler, später kannst du noch eine weitere stufe der heilung erlernen. dafür brauchst du ein harpyienei und zwar ein weibliches. viel spaß beim suchen. es ist ja bald ostern."

damit machte sie die tür hinter sich zu und begab sich zum abendmahl.


02.04.2004 09:03#285
doooom Der Guru hatte die letzte Nacht in einem recht gemütlichen, wenn auch etwas kleinem Gästezimmer des Kastells verbracht, denn dort war er am vergangenen Abend von einem dieser seltsamen, unheimlichen Dämonen einquartiert worden. Doch mittlerweile hatte er ein leichtes Hungergefühl und was lag da näher als das Refektorium aufzusuchen? Er verließ sein Zimmer und schlenderte den nicht sonderlich hell erleuchteten Gang entlang in Richtung des Refektoriums. Dort lies er sich an einem der Tische nieder und gönnte sich zunächst einmal ein richtiges Frühstück, das, wie er es im Kastell erwartet hatte, vorzüglich mundete. Die Magier hier, wussten wirklich wie sie es sich gutgehen lassen konnten. Das köstliche Essen, das es hier gab und dazu auch noch die Dämonen, welche die Drecksarbeit für sie erledigten. Und eben einer von diesen Dämonen schwebte just in diesem Moment an dem jungen Guru vorbei und wollte das Refektorium verlassen. Doch der Baal hielt die knapp über dem Boden schwebende Kreatur kurz auf, schließlich hatte er , wenn er schon mal hier war, auch gleich einige Frage an das Wesen.
»Ist meditate denn zur Zeit im Kastell? Und wer treibt sich denn im Augenblick noch im Kastell herum?«
Der Dämon antwortete ihm auf diese Frage wie gewohnt ohne ein einziges mal seinen Mund zu öffnen. Die Antworten der Kreatur kamen direkt in den Kopf des Baals, natürlich zusammen mit heftigen Kopfschmerzen. Der Dämon hatte ihm verraten, das die einzige Schwarzmagierin, die er namentlich kannte, sich hier aufhielt und außerdem hatte er unter anderem von zwei Männern geredet, welche eine ähnliche Kleidung wie Doooom selbst getragen haben sollen. Etwas ungläubig guckte er den Dämon daraufhin an, wer erwartete schließlich 2 Baals im Kastell. »Kannst du mich zu den beiden führen?« fragte der neugierige Guru gleich weiter, denn jetzt wollte er wissen, welche seiner Kollegen sich hier herumtrieben. Ohne eine Antwort auf diese Frage zu geben schwebte der Dämon los um ihm den Weg zu zeigen. Doooom folgte ihm und durchquerte dabei einige ihm unbekannte Gänge des Kastells, bis der Dämon schließlich vor einer hölzernen Tür anhielt. »Dort sind die beiden drin« antwortete er direkt in den von der letzten Antwort noch brummenden Schädel des Gurus und schwebte dann wieder davon. Doooom hingegen öffnete leise die Tür und erblickte tatsächlich zwei ihm nicht unbekannte Gesichter. Es waren Champ und Stressi, die beiden über einen Tisch gelehnt waren und in dieser sicherlich unbequemen Haltung schliefen. Der junge Baal konnte sich ein grinsen über dieses ungewohnte Bild nicht verkneifen, setzte sich dann allerdings auf einen der anderen Stühle und wartete, in der Hoffnung das einer der beiden seinen Schlaf bald beenden würde.



02.04.2004 11:25#286
stressi am Morgen war er dann von der Bank gefallen und etwas unsanft erwacht. Da beschloss der Baal wieder mal etwas für sich selbst zu tun. Er wollte in sein Zimmer gehen, um die zerknitterte Robe ma abzulegen, als er über einen schlafenden Baal stolperte, der neben der Tür auf einem Hocker saß und mit seinen Beinen den weg versperrte.
"Das ist ja Dooom? Was macht der denn hier? Das bedeutet sicher schon wieder Arbeit. Darum soll siech dieses Mal Champ kümmern."
Stressi hob seine Robe etwas hoch und stieg vorsichig über den schlafenden Baal hinweg.
Leise schloss er die Tür hinter sich und ging in sein Zimmer. Dort legte er die zerknitterte Robe ab.
Er schlüpfte in einen einfachen, verschlusslosen Hausmantel, den er mit der Hand zuhalten musste, bat die Dämonen leise um eine Reinigung seiner Robe und begab sich in die Thermen, die ihm Meditate malgezeigt hatte.

Ein bisschen ängstlich war er ja schon, aber er konnte sich an den weg noch erinnern. War nicht so weit vom Zugang zu den Katakomben aus, man konnte sich unter normalen Umständen nicht verlaufen.

Und richtig, er fand die richtige Tür und bald lag er entspannt im wärmsten Wasserbecken, dass er finden konnte. Doooom wollte sicher was von Champ. Immerhin war er in dessen Zimmer. Vielleicht wollte er aber auch nur Karten spielen. Dann drifteten seine Gedanken weg und an Doooom dachte er schon bald nicht mehr.



02.04.2004 11:34#287
meditate bevor meditate sich zur ruhe begab, erinnerte sie sich an die bitte von blutfeuer. dann wollte sie der mal nachkommen.

ihr graute schon vor den folgen dieser begegnung aber versprochen war versprochen.

so trat sie vor das kastell auf die ebene und suchte sich den steinerker, der weit über den herabfallenden fels hinausragte. jetzt lag ihr ganz khorinis zu füßen. die wälder bedeckten das land und atmeten im frühen morgen den nebel der nacht aus. aus den baumwipflen lugten nur die pyramiden des sumpfes und in weiter ferne konnte man das blitzen des meeres erahnen und mit ein bisschen phantasie auch die stadt khorinis. rechter hand ragten aus dem aufsteigenden frühnebel die spitzen türme des klosters der heiligen allianz. ein wunderschönes land, in dem man sicher auch gut leben konnte, wenn nur die allgegenwärtige bedrohung durch die orks nicht wäre. dann könnte man sich ein für alle male der bedrückenden gegenwart der paladine entledigen und ein wirklich freies leben führen.

aber noch war es nicht so weit. noch waren viele kämpfe zu bestehen und viele tote zu beweinen.

"Kriiiiiggaaaaaa"

Die magierin rief den namen des druiden und warf ihn wie samen über die dunklen wälder aus. diese saat würde schnelle früchte tragen, dessen war sie sicher. jedes tier und jede pflanze kannten diesen namen und sie würden ihn finden.
und so war es sicher kein hirngespinst, wenn meditate im echo ihres rufes auch andere stimmen hörte.

*krigga*
*krigga*
*kriiiiiigaaaaaa*



02.04.2004 11:46#288
Ray Schwarze Wirbel drohten, Ray zu verschlingen. Eine Kälte griff nach ihm, die sich schrecklich anfühlte. Der stechende Schmerz hatte nachgelassen, doch etwas war in ihm. Etwas langes, spitzes, grausames. Und noch etwas anderes... Aber das war nichts Materielles.
Vage erinnerte sich sein Unterbewusstes an etwas. Er war hochgehoben worden, während ihn die Schwärze umhüllt hatte, war ihm gewesen, als schwebe er. Und sinke dann in ein unendlich weiches Bett.

Dann! Noch ein Schmerz! Trotz seiner Bewusstlosigkeit nahm Ray wahr, wie etwas aus ihm herausgezogen wurde. Doch etwas blieb auch zurück. Dieses nicht materielle Grauen...

Ray wollte die Augen öffnen, aus diesem Alptraum erwachen. Doch es ging nicht. Was für eine Kraft wäre nötig gewesen, um zu erwachen. Doch trotzdem fühlte sich ein Teil des Bewusstlosen sicher. In guten Händen. Was war mit ihm nur geschehen?

Langsam lichtete sich der schwarze Vorhang von seinen Augen. Verschwommen begann Ray, seine Umgebung wieder wahrzunehmen. Das war ein Zimmer. Wo war er? Was hatte er getan?
Da war etwas an seinem Bauch... Ray tastete und seine Finger fühlten Stoff. Das war ein Verband! Ein stechender Schmerz kam in seine Erinnerung zurück. Jetzt wusste er wieder, was er vorgehabt hatte, was er erlebt hatte. Die Verschwommenheit lichtete sich.

Ray sah sich um. Dies war ein Zimmer. Kalte Steinwände umgaben ihn. An den Wänden hingen seltsame, dunkle Gemälde, die Ray wieder schwindelig machten, wenn er sie länger ansah. Er schloss die Augen wieder. "Wo bin ich?", dachte er müde. "Irgendjemand hat mich wohl gerettet." Ray versuchte, aufzustehen. Doch er schaffte es nur, den Oberkörper ein Stück zu heben. Neben ihm sah er den Gürtel, der ihm all diese Schmerzen bereitet hatte. Er unterdrückte den Impuls, ihn zu packen und aus einem Fenster zu werfen. Er brauchte ihn ja noch.
Sein Blick fiel wieder auf eins dieser Bilder. Es zeigte einen finsteren Dämonen und eine Horde anderer Kreaturen, die beim Hinsehen Kopfschmerzen verursachten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Donnerschlag: "Ich bin im Kastell der Dämonenbeschwörer!" entfuhr es ihm. "Warum bin ich hier? Warum ist der Gürtel noch da? Braucht man am Ende kein Artefakt, um das Kastell betreten zu können?!"
Typhus würde er etwas erzählen, wenn er je wieder nach Khorinis zurückkehrte. Aber egal, fügte er in Gedanken hinzu, immerhin hab ich ja deshalb nun einen Umhang, der mir besser nicht passen könnte.
Gespannt wartete er ab, was passieren würde. Sein Retter würde sicher noch einmal nach ihm sehen...



02.04.2004 20:22#289
stressi das war wundervoll. Die Dämonen konnten auch noch sehr schön massieren. Der Baal fühlte sich, als wäre er neu geboren. Auf jeden Fall war er wieder fit fürs Kartenhalten, was auf Dauer sehr über die Rückenmuskulatur ging.
Stressi warf seinen Morgenmantel über und schlenderte langsam wieder zur Treppe ins wirkliche Kastell zurück. So schön das Bad auch war, irgendwie unheimlich war der Gang in die Kellerräume immer. Der Weg führte ja nicht nur zum Bad sondern verlor sich in unbekannte Tiefen die unendlich in den Fels hineinführten und durch keine Fackel erkellt wurde.

Schnell schlug er die Tür wieder hinter sich zu und schlurfte zu seinem Zimmer. Erwartungsgemäß lag dort auch schon eine gereinigte Robe. Der Baal streifte sie über und begab sich dann zu einem ausgiebigen Abendmahl ins Refektorium.


02.04.2004 20:38#290
doooom Noch leicht schläfrig schlug er seine Augen wieder auf. Doooom war wohl eingeschlafen und das obwohl er eigentlich darauf warten wollte, das die beiden Baals in diesem Zimmer aufwachten. Moment. Es waren doch 2 gewesen oder spielte ihm sein Verstand jetzt schon Streiche. Leise sah er sich im Zimmer um, aber er konnte tatsächlich nur einen der beiden erkennen. Champ lag noch immer – oder vielleicht schon wieder, wer weiß was in der Zwischenzeit geschehen war – in einer recht seltsamen Position über den Tisch gebeugt und hielt ein Nickerchen. Aber Stressi war nicht mehr da! War er in der Zwischenzeit aufgewacht und verschwunden oder was war geschehen? Doooom wusste es nicht genau. Das einzige was er in diesem Augenblick wusste, war das er recht lange geschlafen haben musste. Denn mittlerweile knurrte sein Magen schon wieder und das nach dem recht umfangreichen Frühstück, das er sich am morgen gegönnt hatte.
Behutsam setzte er einen Fuß vor dem anderen und ging , mehr oder weniger leise, wieder aus dem Zimmer heraus. Denn wenn er heute früh schon gut im Refektorium speisen konnte, dann würde es wohl abends nicht anders sein und außerdem konnte er dann mal sehen ob das hiesige Bier annähernd vergleichbar war mit dem aus Aidars Taverne. Der Guru ging den Weg zurück, den ihm der Dämon am morgen gezeigt hatte und kam auf diesem Weg auch an sein Ziel, das Refektorium. Dort angekommen entdeckte er recht schnell Stressi, der scheinbar den gleichen Einfall hatte wie er selbst. Er hatte schon zu essen angefangen, als der jungere Baal an ihn heranschritt und sich schließlich auf einen der anderen. Stressi sah ihn leicht überrascht an, wahrscheinlich war er darüber verwundert, das Doooom im Kastell war, doch dem ging es da genauso, wie man an seiner kurz darauf folgenden Frage merken konnte.
»Sag mal, was macht ihr beide eigentlich hier? Also du und Champ? Warum treibt ihr euch denn im Kastell rum?«



02.04.2004 20:46#291
stressi "Aaaah, der schlafende Sumpfbruder. Mensch Doooom, dich habe ich ja ewig nicht gesehen. Hatten wir nicht vor Jahren mal angefangen, Magie zu lernen? Bist du denn inzwischen Magier geworden? Ich bin schon lange nicht mehr auf dem Laufenden. Gewundert hab ich mich nur bei unserem letzten Ausflug in den Sumpf, dass kein einziger Baal da war, der den Arbeitern bei der Errichtung der Balkenkonstuktion auf diese Hochebene geholfen hat. Gibt es keine Baals mehr? Du warst auch nicht da. Hat der Schläfer den Sumpf verlassen?

Warum ich hier bin? Hier gibt es hochbegabte Kartenspieler unter den Dämonen. Im Tempel wollte keiner mehr mit Champ und mir spielen, weil wir immer gewonnen haben. Darum sind wir hierher ausgewichen. Außerdem gibt es hier eindeutig das bessere Essen."

Stressi empfahl seinem Sumpfbruder Molerat in Kräuterkuste in Ratwein mariniert.
"Das ist wirklich köstlich. Den passenden Wein haben sie auch. Versuchs nur."


02.04.2004 20:50#292
Saturas Ah, das Gewitter. Darauf hatte Saturas sich sehr gefreut, sobald er die informative Literatur dazu verschlungen hatte. Die etwas ausführlichere Variante des Blitzschlages, den er so liebte. Da dieser Zauber aber offensichtlich ungleich mehr Zeit in Anspruch nahm, würde er wohl kaum zu seinem neuen Lieblingsspruch avancieren. Sowieso, zuerst musste er mal sehen, was er daraus machte. Er entschied sich, die Landschaft nicht noch mehr zu zerstören, so blieb er am Fleck stehen (natürlich belastete er das betroffene Umfeld somit noch stärker, aber eben nur dieses und nichts weiter). Abgesehen von den (irgendwie verzauberten…) Wolken, die sich noch am verziehen waren, war die Witterung noch immer erheiternd, geradezu blendend. Saturas fragte sich, ob es wohl weniger Zeit und Energie benötigen würde, das magische Unwetter bei bereits vorhandener stürmischer Wetterlage auszulösen, etwa so wie ihn vor langer Zeit in den Bergen der Barriere dieser gewaltige Blitz traf, der ihn „klonte“…ja, damals war es schon stark bewölkt gewesen.
Er checkte noch kurz die Lage um sich herum, ob er nicht zufällig einen Wanderer (wer weiss?) treffen und verletzen könnte. Fehlanzeige, Risiko für Fremdverluste war gleich null („sichtbare“ Tiere eingeschlossen!). Sat hatte jedoch nicht vor, seinen Lehrmeister nachzuahmen. Jedem seinen Stil. Das hatte er schon einigen Amateuren beigebracht. Einzig die auslösende Parole war essentiell. So tat der Magier, was er des Öfteren tat, absichtlich oder nicht, er blickte hinauf zum Himmel, der mittlerweile wieder fast vollkommen klar, das heisst: von einem blassen Hellblau erfüllt war, und bat tatsächlich Adanos um eine kleine Gabe. Wie gewohnt streckte er die Arme zu den Seiten aus, nicht ganz wie gewohnt hob er sie langsam ebenfalls gen Himmelsdecke (die Ellbogen geknickt), sodass all seine Finger dorthin zeigten. Dann sprach er die alten Worte, die einem Nichtkundigen glatt ein mulmiges Gefühl verschafft hätten. Unmittelbar zogen wie zuvor bei Cain Gebilde hoch konzentrierten gasförmigen Wassers auf, zunächst fast weiss wie Watte, jedoch schnell wachsend und dunkler, unheimlicher werdend – man konnte fast zusehen, wie sie sich mit den verschiedenen Gewitterelementen anfüllten. Und der Mann direkt unter ihnen hatte die Kontrolle über diesen Inhalt, gebündelte, dicht zusammengedrückte Energie. Er konnte es kaum erwarten, sie freizulassen. Ein bisschen weiter machte er noch mit dem Ansammeln, bis sich in der Mitte schwarzgraue Wolken befanden, die den Untergang der Welt hätten einläuten können. Als er also fertig war mit den Vorbereitungen, schaute er noch einmal um sich, während seine Hände die magischen Produkte symbolisch unter Kontrolle hielten. Vielleicht hätte er sie nach Belieben dirigieren können, doch er liess den Versuch aus. Sat wollte keine Open-Air-Show, kein Spielchen, sondern ein richtiges Unwetter. Jetzt.
Energisch zog er seine Arme herab, als ob er dem Zeug da oben befehlen würde, gefälligst sofort auf den Boden zu fallen, zu stürzen. Doch nichts regte sich. Die üblen Wolken verweilten übel, zeigten aber keinerlei Anzeichen, das an irgendwem oder –etwas auszulassen. Der Priester stand ganz schön blöde da, wie ein Hampelmann, ein Pantomime vielleicht, so hätte es jemand empfunden, der gerade seine Bewegungen verfolgte.
Nicht wie gewöhnlich war er enttäuscht und zugleich erzürnt. Gar noch viel erzürnter als enttäuscht. Er konnte und wollte sich nicht fassen, er liess seiner Wut freien Lauf, indem er den Vorgang noch energischer wiederholte, ebenso die Worte. Mehr Wolken gab es dadurch nicht, das hatte er sich auch nicht erhofft (ganz nebenbei hätte es nichts gebracht, wenn es überhaupt bemerkbar gewesen wäre), doch ein richtiger Tobsuchtanfall, in den er sich gesteigert hatte, zeigte seine Wirkung. Scheinbar war dies das Rezept – sein Rezept – für den zweiten Teil des Zaubers, also dem Gewitter an sich. Während er noch mit den Armen fuchtelte und die Formel brüllte (was übrigens nicht halb so Furcht einflössend klang wie das Flüstern), entluden sich ansehnliche Blitze, es regnete längst heftig, der eine oder andere Donner grollte ebenfalls, und aus den ursprünglich „weichen“ Tropfen wurde Hagel, richtige Geschosse, und zwischen dem natürlich anmutenden Niederschlag schossen auch eher nicht frei in der Natur vorkommende Erscheinungen durch die Luft. Diese hätte Sat durchweg als Eislanzen zu bezeichnen vermocht, doch war es ihm egal, er erfreute sich des Ergebnisses Anblick so sehr, nachdem er sich einigermassen abgekühlt hatte von seiner Wut. In der Tat betrachtete er sein eigenes Unwetter, welches, wie vorgesehen, der Umgebung nicht mehr allzu sehr schadete, nicht genau, er war einfach zufrieden, dass er es zustande gebracht hatte. An den Details würde er sicher noch werkeln können…eines hoffte er jedoch: dass es für ihn noch einen anderen Weg gab, es zu aktivieren. Im Nachhinein kam er sich nämlich vor, als wäre der Geist Sarevoks in ihm hochgestiegen. Also, keine Wutausbrüche mehr in nächster Zeit, sagte er sich. Bis er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, war das Gewitter schon wieder abgeklungen, der Himmel um die sich unnatürlich schnell verschwindenden Wolken war unterdessen nicht nur rosa, sondern schon ziemlich dunkel.


02.04.2004 21:05#293
doooom »Das wir mal angefangen hatten, Magie zu lernen, da hast du wohl recht. Das habe ich auch noch irgendwo im Hinterkopf und die Lichtrune von damals hab ich auch noch dabei. Aber damals kam irgendetwas dazwischen, ich weiß selbst nicht einmal mehr genau was, aber ich konnte die Magieausbildung nicht weiterführen, da ich mit anderen Dinge beschäftigt war. Und auch danach war mein Leben recht hektisch, denn ich habe einige interessante Dinge in einem Tal hinter den Bergen erlebt. Dort habe ich mich längere Zeit aufgehalten und war logischerweise eine Weile nicht im Sumpf. Das dürfte auch der Grund gewesen sein, warum wir uns so lange nicht mehr gesehen haben und ich bei diesem Ausbau der Stege nicht dabeigewesen war.«
Eigentlich wusste er noch nicht einmal etwas davon, das im Sumpf neue Stege gebaut wurden und das obwohl er sich in den vergangenen Tagen im Sumpf, naja hauptsächlich in der Pyramide, aufgehalten hatte.

»Aber wenn Champ und du euch ständig hier herumtreiben, dann ist es ja kein Wunder, das da keine Baals anwesend waren.«
Den letzten Satz hatte sich der Guru, der mittlerweile das gleiche essen wie Stressi geordert hatte und hoffte, das dieser mit seinen Lobpreisungen nicht übertrieben hatte, nicht verkneifen können. Er nahm einen Bissen von dem überaus zarten Moleratfleisch, welches einen echten Genuss für seinen ohnehin verwöhnten Gaumen darstellte.



02.04.2004 21:19#294
stressi "Naja, wir beide waren natürlich da. Wir waren aber die einzigen. Wenn der Sumpf uns braucht, stehen Champ und Stressi schon noch ihren Mann. Du hättest uns sehen sollen. Champ hat die gefällten Bäume durch die Gegend gewuchtet per Telekinese und ich hab den Novicen die Bretter in der richtigen Position gehalten. Das war feinste Maßarbeit. Nur haben wir auf der Baustelle keinen weiteren Baal gesehn. Irgendwann guckte Hundder mal rüber, aber der macht eh nie was sinnvolles.

Jedenfalls wurde diese Stufe im Fels noch von einem Schwarzmagier beschützt. War schon sehr lustig. Und bekocht wurden wir von Sador, dem Harpyienwirt. Jetzt wirst du verstehen, weshalb wir nach Anschluss der schlimmsten Arbeiten so schnell wie möglich hierher zurück sind,"

Nur um meine beiden Traumgeister tut es mir leid. Jetzt ist niemand da, der ihren Streit schlichtet. Sie streiten nämlich schon, seit es Träume gibt. So alt sind sie."



02.04.2004 21:21#295
Rhodgar KNALL! Voller Elan schmiss Rhodgar einen dicken Haufen leerer Pergamentblätter auf den kleinen Tisch, der ihm in der Bibliotehk zur Verfügung gestellt worden war. Wieder einmal war ausser ihm niemand anwesend. Gut so, konnte ihn auch niemand beim Dichten und Schreiben stören. Ein Anflug von Stolz durchfuhr den Schwarzmagier, während er auf all die vollgeschriebenen Seiten hinunterblickte, die kreuz und quer verstreut auf der Arbeitsplatte lagen. Wenn erst der letzte Buchstabe geschrieben, der letzte Punkt gesetzt war, dann konnte er wahrlich von sich sagen "Ja, ich bin nun einer von ihnen, die unsere Hallen des Wissens mit eben dem selbigen bis zur schieren Unendlichkeit gefüllt haben." Insgeheim fragte er sich, ob irgendwann jemand auf die Idee kommen würde, in der Bibliothek laut das Wort Schicksal auszurufen. Denn dann würde sein Werk zu dem Rufendem geflogen kommen, und der würde Einblick erhalten, Einblick in den Verlauf und die Geschichte des kürzlich bestandenen Abenteuers... aber auch Einblick in einen Teil aus Rhodgars Seelenleben. Denn er hatte viele, viele persönliche Dinge, nahstehende Emotionen und Gefühle in Worte gefasst, während der Zeit, in der er mit seinen Gefährten noch durch die wilden Länder Gorthars gezogen war. In der Zeit, als er an der Seite Veltrins gegen die Übermacht von Skelettkreaturen angekämpft hatte. Auf den beinahe nie enden wollenden Wanderungen, die nötig gewesen waren, um die Gemeinschaft jedes Mal ein Stück näher an ihr Ziel zu bringen. Aber auch während der Zeit, die er bereits wieder hier im Kastell verweilte (mit gemischten Gefühlen, gespickt von Schrecken und unglaublicher Faszination dachte er an die Kore zurück) hatte er bereits einiges zu Papier gebracht. Irgendwann, ja irgendwann würde jemand kommen, und hineintauchen in die Faszination und den Zauber, aber auch in den Strudel der Trauer, die dieses Buch mit sich führte. Irgendwann...

Das einzige, was den Schwarzmagus jetzt noch daran hinderte, sich erneut seinen literarischen Ergüssen hinzugeben, war die Tatsache, dass er nun einmal noch die Schienerie trug, die ihm Meditates Schüler am Vorabend angelegt hatte. Er hätte mit der linken Hand schreiben können, doch war er sich dessen sicher, dass sogar die verehrten Don und Meditate ihre Probleme gehabt hätten, die dabei entstandenen Schriftzeichen zu entziffern. Vorsichtig wickelte er nun den Verband, der die Schiene an seinen Unterarm geschmiegt hatte, ab, und amchte gleich darauf ein wirklich sehenswertes Gesicht. Wo gestern noch ein farbenfrohes Spiel aus violetten und bläulich-grünen Färbungen geherrscht hatte, verziert durch die Erhebungen, die durch die hervorstehenden Knochenteile entstanden waren, fand er nun wieder das vor, was man wohl eine unscheinbare Hand nannte. Medis Schüler hatte gute Arbeit geleistet. Bei Beliar, er hatte sogar verdammt gute Arbeit geleistet. Schnell wollte Rhodgar die Schiene wieder zurück ins Krankenzimmer bringen, damit man ihm später jah nichts nachsagen konnte.

Mit wehender Robe trat er in die kleine Kammer ein, und wandte sich dem Regal zu, aus dem er die Stütze heruasgefischt hatte. Schon vorher auf dem Gang hatte er gemeint, eine leise Stimme, aus diesem Zimmer kommend, vernehmen zu können. Aber erst als ein leises Krächzen an sein Ohr drang, drehte er sich blitzschnell um und schaute zu den Betten. Er war auf der Reise wohl ein wenig paranoid geworden, doch war dies ebstimmt nciht das Schlechteste. wie er immer gesagt hatte, Angst und Furcht waren die größten Freunde des Menschen. Sie ließen einen laufen, wenn man einem leibhaftigen Schattenläufer gegenüber stand, und ließen einen so dem fast sicheren Tod entrinnen. Obwohl er das eigentlich nicht mehr nötig hatte. Wie oft war er dem Sensenmann schon von der Schippe gesprungen...
"Nana, habt ihr euch etwa erkältet? Schwer zu glauben, wenn man bedenkt, was draußen für wunderbares Wetter und angenehme Temperaturen herrschen."


02.04.2004 21:37#296
doooom Die linke Augenbraue des kleinen Baals hob sich leicht an und verstärkte seinen etwas ungläubigen Gesichtsausdruck somit.
»Geister? Du nimmst mich doch jetzt auf den Arm oder? Du behauptest doch jetzt nicht wirklich, das du zwei Geister hast? Das kauf ich dir nicht ab! Wenn ich das richtig verstanden hab, dann sollen die ja im Sumpf sein, aber da hab ich noch nie einen Geist gesehen und ich glaub auch nicht, das es da irgendwo welche gibt. Der einzige Geist, den ich je gesehen hab, der war in diesem Tal hinter den Bergen und stammte aus einer vergessenen Kultur. Also, sei mal ehrlich. Das mit den Geistern war doch nur ein Scherz oder? Und wenn das dein ernst war, dann erklär mir mal, wieso ausgerechnet du diese Geister haben sollst? Und warum sollten die sich denn immer streiten? Das versteh ich auch nicht. Erkläre mir das mal etwas genauer, denn jetzt hast du mich neugierig gemacht«Gebannt starrte er den älteren Baal an und wartete auf eine Antwort, wobei er sich doch ziemlich sicher war, das dieser es gleich als einen Scherz auflösen würde. Denn er traute Stressi zwar eine Menge Dinge zu, aber das er Geister hatte gehörte offensichtlich nicht dazu.



02.04.2004 21:38#297
Ray Mit einem gewaltigen Schwung flog plötzlich die Tür zum Krankensaal auf und unterbrach Rays Gedankengänge. Herein flog förmlich ein Mann in schwarzer Kutte. Er rauschte an ihm vorbei auf eins der Regale zu, die im Raum standen und legte etwas dort ab. Erst jetzt sah Ray, dass diese Regale mit äußerst seltsamem Krimskrams beladen waren. Sollten das medizinische Geräte sein?! Diese Schwarzmagier waren echt "anders". Aber dennoch faszinierend.
Und nun stand einer von diesen offensichtlich vor ihm. Ray versuchte sich zu räuspern, damit der Magier ihn bemerkte. Heraus kam ein Krächzen, so dass man meinen könnte, er hätte eine Erkältung. Eigentlich war das nicht einmal so weit hergeholt. Denn diese grausame Kälte, die Ray schon seit seiner Bewusstlosigkeit versprürt hatte, war nich gänzlich von ihm gewichen.

"Nana, habt ihr euch etwa erkältet? Schwer zu glauben, wenn man bedenkt, was draußen für wunderbares Wetter und angenehme Temperaturen herrschen.", sprach ihn der Magier mit dezentem Spott an.
"Ähm, hoher Herr?" begann Ray. Wie redete man Magier überhaupt an? "Dürfte ich erfahren, wo ich mich befinde? Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Ich meine, ähm... Dass dies das Kastell der Dämonenbeschwörer ist, ist mir klar schließlich steht einer vor mir..." Er deutete hilflos in Richtung von Rhodgar.
Dieser brachte ihn mit einer herrischen Geste zum Schweigen."Was glaubst du wohl, wo du anders sein könntest, wenn ein Geweihter Beliars vor dir steht?!"
"Verzeiht, verehrter Magus. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen. Es ist nur, ich weiß nicht, welche Sitten hier herrschen, würde mich aber dennoch sobald ich genesen bin, ein wenig umsehen und vor allem in die Bibliothek gehen. Ich habe sogar ein Artefakt" - er deutete auf den Gürtel - "mitgebracht. Es wurde mir gesagt, ich benötige eines, um hier weilen zu dürfen..."
Rhodgar schaute immer skeptischer. In seinen Augen las man: Was war denn das für ein Sonderling?



02.04.2004 22:10#298
Rhodgar Nein, das dachte Rhodgar nicht. Im Prinzip hatten die Schwarzmagier sich im Laufe der Jahre die Option verpsielt, andere als Sonderlinge zu bezeichnen, er selbst allemal. Viel mehr war diese Skepsis eine Art, seine innere Belustigung über das Gehörte zu verbergen. Er war niemand von der Sorte, die die einem gegebene Macht gerne öffntlich machte, und sie andere spüren ließ. Er war nicht wirklich eine Authoritätsperson, zumindest nicht annähernd so eine, wie es zum Beispiel der Don war, unter dessen Blicken jeder erzitterte. Rhodgar war es eigentlich gar nicht gewöhnt, dass ihn jemand mit "Hoher Herr" oder etwas dergleichen anredete, und es löste eher ein Gefühl der Scham aus, anstatt dass es ihn stolz machte. Aber was dieser Mann da erzählte, klang ja höchst interessant. Von einem Artefakt hatte er gesprochen, mit dem er Einlass erhalten würde... im Prinzip völliger Unsinn, natürlich brauchte es schon irgendeinen Grund um im Kastell Einlass zu bekommen, doch würde nicht erst eine materielle Voraussetzung nötig sein, damit sich das Tor öffnete. Gut, danach musste man ein wenig dem steinernen Vabun spenden, doch Rhodgar selbst hatte damals nur so wenig in die Schale gelegt, dass er sich heute fragte, wieso man ihn nicht mit Paukenschlägen wieder hinaus geworfen hatte. Und in die Bibiohtek wollte sein Gegenüber also auch? Das war schon etwas anderes. Es waren zwei paar Schuhe, für ein paar Tage die Gastfreundschaft des Kastells in Anspruch nehmen zu dürfen, oder aber in die dunklen Schriften schauen zu können, die die Biliothek beinhaltete. Rhodgar selbst war bei seinem ersten, törichten Versuch die Hallen des Wissens zu betreten, gleich von einem Dämon davon gejagt worden. Hachjah, waren das noch Zeiten gewesen, als er noch als Unwissender durch die finsteren Gänge gewandert war...

Ein erneutes Husten seines Gegenübers ließ ihn aus seinen Erinnerungen auffahren. Vielleicht wurde nun von ihm erwartet, dass er ein paar kluge wie weise Worte aussprach? Nun, mal schauen was ihm so ehrenwertes einfiel. Um sich nicht zu verraten, und um sein Ansehen zu wahren, setzte er wieder eine ernste, überlegene und eiskalte Miene auf, und schaute dem Mann tief in die Augen.
"Nun, wer immer dir diese Märchen aufgetischt hat, von einer Notwendigkeit eines Artefaktes, dem lass gesagt sein, er hat keine Ahnung. Keinen blassen Schimmer! Aber das ist auch irrelevant." Der Schwarzmagus tat, als würden viele Gedanken sein Hirn zermatern, und als ob er sich angestrengt erinnern müsste, was der Mann vorhin gesagt hatte. "Hmmm... in die Bibliothek willst du also? Verrätst du mir auch, warum unsere lieben Hausdämonen (das "lieben" sprach er ganz besonders scharf aus, denn keineswegs war er der Auffassung, dass jemals etwas Nettes in diesen Wesen gesteckt hatte. Quasi eine Äußerung der reinen Ironie) dir Zutritt zu diesen ehrwürdigen Hallen gewähren sollten?"

Innerlich musste er über sich selbst lachen. Wenn er mal betrachtete, was er da gerade von sich gegeben hatte, dann konnte er gewisse Paralellen zur Ausdrucksweise des Don nicht leugnen. Vielleicht würde ja noch mehr von dem alten Grauschopf auf ihn abfärben?



02.04.2004 22:21#299
Ray Die Worte des Schwarzmagiers trafen Ray wie Kanonekugeln. Kein Artefakt, um im Kastell sein zu dürfen? Alles um sonst? Wie schon gesagt, einen Umhang hatte er ja, aber all diese Mühen und dann der Schmerz und das nur wegen dieses Kleidungsstücks?
Ray hätte seine Wut noch kontrollieren können, wäre es nur das gewesen. Aber er spürte deutlich, dass sich sein Gegenüber aufspielte, wahrscheinlich hatte er gemerkt, dass Ray eine gewisse Achtung vor ihm empfand. Das nutzt du also aus, dachte Ray.

"Das werden wir ja sehen, wie viele Dämonen es braucht, um mich lahmzulegen!", rutschte es Ray heraus. Völlig hatte er vergessen, dass ja sogar ein Gürtel (ein Gürtel!) ihn lahmgelegt hatte.
"Die werden mich nicht daran hindern, meinem Wissensdurst nachzugehen! Ich habe so viele Strapazen für nichts und wieder nichts auf mich genommen und das für NICHTS! Und doch darf ich nicht in diese Bibliothek!!"

In seinem Zorn packte Ray jetzt den Gürtel, dieses verwunschene Stück Arbeit, und warf es mit aller Kraft durch den Raum, ohne Ziel. Er traf eine Vase auf einem Fenstersims und diese zersplitterte. Der Gürtel fiel zu Boden.
Sofort verrauchte Rays Wutanfall. Wie ein kleines Kind führte er sich auf. Und das seinen Rettern gegenüber.
Doch zu spät. Rhodgars Augen blitzten... Das verhieß wohl nichts Gutes!


02.04.2004 22:49#300
Rhodgar Rhodgar hatte es gerade noch geschafft, seinen Kopf zur Seite zu neigen, sonst hätte ihn die Wucht des massiven Gürtels wohl mitten ihm Gesicht getroffen. Er brauchte gar nicht erst hin zu schauen, alleine das Geräusch der zerschmetterten Vase genügte, ihm ihm mal wieder einen kleinen Wutstoß zu verpassen. Was dachte dieser Möchtegerngürtelwerfer überhaupt, wo er hier war? Und vor allem, wer er selbst war? Schmiss hier einfach mit Dingen um sich, ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste. Natürlich hatten die Scherben den Boden nie erreicht, schon vorher war ein unsichtbarer Dämon durch die Luft gefahren, hatte binnen Sekundenbruchteilen die Scherben aufgefangen und sofort war auch eine neue Vase an den Platz gestellt worden. Das alles geschah in der Zeit eines Lidschlages, sodass der Wüterich wohl denken konnte, die Zerstörung des Gefäßes hätte gar nicht stattgefunden. Es war wohl auch nicht nötig, ihn darüber aufzuklären, das alles unterstützte nur noch den geheimnisvollen Flair, den das Kastell ohnehin schon ausstrahlte. Doch natürlich durfte solch eine Greultat nicht ungestraft bleiben. Mit einer geschmeidigen Kreisbewegung hatte sich Rhodgar bewegt, war vom Ausweichen sofort in eine Angriffshaltung übergegangen. Während seiner Drehung hatte er er einen Runenstein zu fassen bekommen, und schon eine Sekudne später war mit einem gedämpften Laut eine Schattenflamme über seine Hand erschienen, die bedrohlich flackernd versuchte sich aus der geistigen Umklammerung zu befreien. Doch keineswegs war es Rhodgars Absicht, noch mehr Unheil anzurichten, als dieser Narr eh schon verursacht hatte. Doch ein klein wenig einschüchtern war jawohl erlaubt. Und seinen gedachten Zweck erfüllte der Schattenball allemal. Der zuvor noch Aufmüpfige saß nun kreidebleich mit dem Rücken an die Lehne des Bettes gedrückt, kerzengerade in eben jenem und schluckte erst einmal. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Sollte er mal froh sein, dass Rhodgar nicht die Rune zur Beschwörung einer untoten Dienerkreatur gewählt hatte!

"Nun, wie ihr seht, gibt es hier einige Dinge, die eure Vorstellungskraft bei weitem übersteigen. Und natürlich gibt es hier gewisse Regeln, die ihr ohne Ausnahme einzuhalten habt." Rhodgar ließ seinen Flammenball nach und nach verschwinden, bis sich über seiner Hand nichts Weiteres mehr als Luft befand. "Eure oberste Priorität sollte demnach sein: Hütet eure Zunge und zügelt eure Wut. Ein gut gemeinter Rat, die Dämonen werden mich nicht nachahmen und die menschlichen Skrupel zeigen, etwas zur Zeit so Wehrloses wie euch anzugreifen. Und wie ist überhaupt euer Name, und was gedenkt ihr im Kastell eigentlich vor zu finden?"



02.04.2004 23:03#301
Ray Alles war so schnell gegangen. Der Wutanfall, der Schattenball in Rhodgars Hand...
Das war zuviel. Ray senkte den Kopf. Seine Lektionen hatte er gelernt. Erstens, keine Wutausbrüche vor Stärkeren, zweitens, Achtung zeigen. Furcht verspürte er seltsamerweise keine mehr. Nur ein wenig Scham.

"Verzeiht meinen Wutausbruch. Das geschieht mir manchmal. Obwohl ich mir die Bemerkung erlauben darf, ihr seid wohl von ähnlichem Temprament. Das macht Euch für mich sogar so was wie symphatisch." streute Ray Besänftigungsblumen. "Mein Name ist Ray. Ich bin nur ein einfacher Wanderer auf der Suche nach Wissen. Nun ja, so einfach nicht. Ich habe einige Bücher über Dunkle Magie gelesen, solche, die allgemein zugänglich sind. Faszinierend! Nun möchte ich mein Wissen mit den berühmt berüchtigten Schriften des Kastells und des Zirkels um Großmeister Xardas mehren. Das hoffe ich zu finden. Und wenn ich die Bibliothek nicht betreten darf, so hoffe ich doch, wenigstens ein Buch des Zirkels lesen zu dürfen."

Rhodgar schaute immer interessierter. Das gefiel Ray. Offensichtlich begann er, den Magus umzustimmen.
"Ich weiß, ich verlange viel von Euch, doch bitte ich Euch, mir einst ein Buch zu geben, dessen ich würdig bin. Jetzt schon, meine ich. Auch muss ich Euch danken, ich nehme nämlich an, ihr seid mein Retter. Auch bitte ich Euch, mir ein wenig zu erzählen, wie es hier zugeht. Ich war undankbar und bitte um Vergebung, Herr...äh..."



02.04.2004 23:06#302
stressi "nunja, so ganz wirklich gehören die Geister ja nicht mir. Geister gehören niemandem aber diese beiden Geister gehören schon immer in den Tempel des Schläfers. Du weißt doch sicher, dass ich Traumdeuter bin. Ich habe diese Fähigkeit vom Schläfer verliehen bekommen und um diese Aufgabe gut machen zu können hat er mir zwei Geister zur Seite gegeben. Den Traumgeist und den Albtraumgeist. Ihre Aufgabe ist es, aus den Träumen der Menschen die Informationen herauszusuchen, die ein Traumdeuter braucht, um - nunja - Träume zu deuten.

Traumdeuterei ist ja nicht so einfach. Viele Scharlatane gibt es, die so tun, als würden sie in Träume sehen können, aber wirklich können das nur die Auserwählten des Schläfers. Denn der Schlaf ist unser Metier.
Das ganze fnktioniert ... interessiert dich das überhaupt? Das ist eine Wissenschaft und sehr komplex ... Ich könnte es dir zeigen, wenn du es lernen willst."

Stressi lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schnipste in die Luft nach einer Serviette.



02.04.2004 23:24#303
Rhodgar "Man nennt mich Rhodgar. Nicht mehr, nicht weniger. Also, ihr müsst mich auch nicht mit "Hoher Herr" oder so einem Quatsch anreden. Ich bin der dunklen Magie mächtig, zugegeben, habe Dinge gesehen, die eure Vorstellungen übertreffen, bei weitem übertreffen würde ich sogar sagen. Aber trotzdem habe ich nur diesen einen Namen, und einen Adelstitel hab ich auch nicht. Rhodgar genügt also vollkommen."

Erstaunlich, wie es dieser Ray durch seine irgendwie offene und ehrliche Art fertig gebracht hatte, den Mantel der Eiseskälte aus Rhodgars Zügen zu nehmen. Nun loderte in dem Schwarzmagier wieder das finstere Feuer, in seinen Augen spiegelten sich Begeisterung und Ehrfurcht zu gleichen Teilen wieder. Also, wenn es weiter nichts war, Rays Wunsch wollte er gerne nachkommen, obwohl er noch immer der schönen Vase nachtrauerte, denn die, die der Dämon nun gebracht hatte, sah schlicht und einfach gräßlich aus. Wieder einmal zeigte sich, dass die Flattermänner keine Ahnung von gar nichts hatten. Immer nur im Stillen von der Apokalypse und der unbrechbaren Loyalität zum schwarzen Gott zu fantasieren (zumindest dachte Rhodgar dass die Dämonen dies in ihrer arbeitsfreien Zeit taten), das konnte wohl den Sinn für das Weltliche und Schöne gehörig vernebeln. Wenn er überhaupt jemals vorhanden war.
Mit einer einladenden Geste bedeutete Rhodgar dem Mann, aufzustehen und ihm zu folgen. Es kostete ihn wohl ein wenig Überwindung, doch letztlich schleppte er sich hinter dem Schwarzmagus her, während der ihm über das Kastell erzählte. Über die Rhodgar bekannten Geschichten sprach er, über die restlichen Schwarzmagier, darüber wie es war, sich für ewig und alle Zeit dem Todesgott verschrieben zu haben, und so weiter und so fort. Normalerweise war er ja nicht so gesprächig, doch hatte Ray etwas an sich, was ziemlich... vertrauensweckend schien. Vielleicht war er mit seinem anfänglichen Urteil über den Mann ja doch zu schnell gewesen?

Nach einem Marsch von ein paar Minuten kamen die beiden dann schließlich vor dem großen Torbogen an, der sie in die Bibliothek führen sollte. Gemäß seinen Erwartungen, wurde Rhodgar gleich von einem Dämonen aufgehalten. Er bemühte sich, nicht zu zeigen wie sehr ihn die hämmernde Stimme mitnahm. Unwürdige können hier nicht hinein! Kurz und knapp wie eh und jeh. In Gedanken schickte Rhodgar die Worte "Wer hier würdig und unwürdig ist, entscheide ich! Also mach mal die Flatter, du Flatterfliege." zurück, und schon dematerialisierte sich die Kreatur, jedoch nicht ohne ihm noch einmal ein paar Schmerzen mehr hinterher zu werfen. Als diese aber überstanden waren, bedeutete Rhodgar dem Mann, ruhig einzutreten. Ab jetzt stehe ihm das Wissen der gesamten Bibliothek zur Verfügung, er müsse einfach nur ein Schlüsselwort in den Raum werfen, und die damit verbundenen Werke würden sich offenbaren. Er werde sich nun auch wieder an seine Arbeit machen, bei eventuellen Fragen würde er ihm gerne zur Seite stehen.


02.04.2004 23:31#304
doooom Das Traumdeuten erlernen? Das war wirklich ein interessanter Vorschlag, den Stressi ihm dort unterbreitet hatte. Einige Augenblicke überlegte er kurz, was er darauf antworten sollte, aber letztendlich übermannte den Guru doch seine schier unerschöpfliche Neugierde, denn das deuten von Träumen konnte man wirklich nicht jeden Tag lernen.
»Ob mich das Traumdeuten interessiert? Na klar. Es ist mit Sicherheit äußerst interessant zu sehen, was andere Leute in ihren Träumen erleben und dann daraus seine Schlüsse zu ziehen. Das würde ich auch gerne können und de beiden Geister, von denen du erzählt hast, die würde ich auch gerne mal sehen. Also wenn du mir das wirklich beibringen willst, dann nur zu. Ich bin bereit das zu lernen und ich verspreche dir auch das nicht so abrupt abzubrechen, wie seinerzeit die Magielehre.«

Da hatte Stressi wirklich die richtige Stelle getroffen. Kaum kam von ihm der Vorschlag den Beruf des Traumdeuters zu erlernen, schon war Doooom dafür Feuer und Flamme. Er lies Stressi gar nicht antworten, sondern bombardierte ihn gleich mit einigen Fragen über diese interessante Fähigkeit.

»Was muss man dann dazu alles wissen? Und was sieht man denn für Dinge in Träumen? Erfährt man dort Sachen über den Charakter einer Person oder ihre Vergangenheit oder ihre Wünsche? Oder was für Schlüsse zieht man, wenn man einen Traum gesehen hat?«



02.04.2004 23:39#305
stressi "Also, um dir das Beizubringen, sollten wir dann vielleicht doch in den Sumpf gehen? Was hältst du davon, wenn wir uns am Sonntag da treffen? Ich muss ein paar Vorbereitungen treffen und Champ will sicher auch nicht allein hier bleiben.

Also, wenn das Wetter gut ist, dann kommen wir am Sonntag. Wird auch Zeit, dass wir wieder mal nach den Geistern sehen und vor allem nach den wundervollen Spinnen, den Meisterinnen des Traumfangens."

Stressi erhob sich.

"Du entschuldigst mich bitte? Ich muss mit Champ noch die Runde zu Ende spielen, ich hab nämlich einen grandiosen Vorteil diesmal, ich kenne sein Blatt und er meines voraussichtlich nicht. Das darf ich mir nicht entgehen lassen."
Der Baal schnappte sich seine Pantoffeln, die irgendwo auf dem Fußboden gelandet waren, schlüpfte hinein und schlurfte aus dem Raum.

"Achja, und du könntest auch mal Karten spielen kommen. Wir spielen Schafskopp. ein Klassespiel, das wir von den Klosterlingen gelernt haben. Die verstehn sich bestens auf alles, was mit Schafen zu tun hat."



03.04.2004 00:01#306
Ray Während Rhodgar und Ray zur Bibliothek gingen, lüftete sich die Kälte zwischen ihnen. Rhodgar begann zu erzählen, wie es im Kastell war. Ray kam aus dem Staunen nicht heraus, als er die Vorhalle sah und einen Blick in einen Innenhof mit wunderschönen Arkadengängen warf.
Hier ließ es sich leben! Ein wenig sinister, die ganzen Bildchen - aber ehrlich: Ray fand einige von ihnen gar nicht so geschmacklos. Rhodgar erzählte nun von den Magiern des Zirkels. Die wichtigsten schienen ein gewisser Don Esteban und eine Frau namens meditate zu sein.

Nun standen sie vor einem Portal. Und da schwebte ein Dämon. "Ein echter Dämon! Unfassbar!", dachte Ray, "Einfach toll!" Was daran so toll war, mag anderen verschlossen bleiben, aber Ray fand es interessant, wie dieses Wesen sogar etwas majestätisch vor dem Eingang zu einer schier unendlichen Bibliothek flatterte.
Rhodgar sah den Dämonen kurze Zeit an. Irgendwo wusste Ray, dass er irgendetwas tat, damit man sie einließ. Und kurz darauf wurden sie das auch."Rhodgar, was habt ihr getan, um uns Einlass zu verschaffen?" wunderte sich Ray. "Dämonen sprechen im Kopf der Menschen, von denen ihre Stimme gehört werden soll. Ich habe in Gedanken meine Antwort zurückgeschickt. Um ehrlich zu sein, ich mag diese Flattermänner nicht. Doch solange sie ihren Zweck erfüllen, sollen sie von mir aus bleiben." erklärte Rhodgar.
Dann erklärte er dem Bürger das Wesen der Bibliothek. "Ich brauche also einfach ein Wort zu sagen und dann kommen alle Bücher, die damit zu tun haben, aus den Regalen geflogen?!", staunte Ray.
"Ja, aber hüte dich, ein Wort wie 'Beliar' oder 'Magie' auszusprechen! Denn dann machst du hier in kürzester Zeit einen Saustall, weil fast alle Bücher herausfallen! Nicht dass es tragisch wäre. Die Dämonen räumen ihn auf. Aber wenn es zu lange dauert, könntest du den Zorn der Studierenden auf dich ziehen!" schärfte Rhodgar ihm ein.

Was sollte er sagen? Was wollte Ray wissen? Beliar oder Magie wäre naheliegend, um seinen Wissensdurst zu stillen. Aber einen Saustall, wie Rhodgar es unumwunden ausgedrückt hatte, wollte er nicht anrichten, nach allem was er sich schon geleistet hatte.
Also sprach er: "Cingulum magici Beliari!" Er hoffte, wenigstens das Rätsel des peinigenden Gürtels klären zu können.
Irgendwo polterte etwas. Ray ging zur Lärmquelle und sah ein dickes, verstaubtes Buch am Boden liegen. Es trug den Titel: "compendium artefacti Beliari". Ein Kompendium Beliarscher Artefakte also. Das musste es sein. Konnte er hier Antworten finden?

"Kann ich dieses Buch in den Krankensaal mitnehmen?" bat Ray. "Ich möchte nicht mehr lange stehen oder sitzen. Das ist äußerst unangenehm."
"Ich erlaube es Euch. Nehmt es ruhig mit." meinte Rhodgar. Ray sah ihn dankend an und ging auf den Ausgang zu.
Wusch! Hinter ihm materialisierte sich ein Feuerdämon. In Rays Kopf ertönte eine Stimme, die durch Mark und Bein ging und schreckliche Kopfschmerzen verursachte."Unwürdiger, der du nicht einmal Magus des Zirkels bist, was fällt dir ein, ein Buch zu entwenden?"
Eine Antwort blieb Ray ersprart. Rhodgar fuhr den Dämon an:
"Hatte ich dir nicht gesagt, ich sagte hier, wer würdig ist? Dieser Mann ist unser Gast und darf dieses Werk kraft meiner Erlaubnis in seinem Zimmer lesen! Geh jetzt, bevor ich wirklich zornig werde, du elendes Flattervieh!"
Die beiden gingen zum Krankensaal und Rhodgar sagte: "Ray, es war mir zwar anfangs keine Freude Euch kennenzulernen, dafür ist es das jetzt umso mehr. Ich werde nun mein eigenes Buch weiterschreiben - Braucht Ihr mich, sucht in der Bibliothek. Man wird Euch einlassen! Erholsame Nacht Euch, Ray!""Gute Nacht, Rhodgar!" wünschte ihm Ray. Diese Schwarzmagier konnten gar nicht so unsympathisch sein! Rhodgar auf jeden Fall hatte sich auf angenehmnste Weise gezeigt. Zwar nicht übermäßig nett, aber das musste, wenn es nach Rays Überzeugung ging, eh nicht sein.
Hauptsache, Rhodgar war ein ehrlicher Mensch. Das zählte für Ray.
Er schlug das Buch auf und begann zu lesen. Die Geschichten, die sich um Beliars Artefakte rankten, waren so fesselnd, dass er viele las, die ihn eigentlich nicht hätten interessieren müssen.
Nicht einmal spät des Nachts schlief er. Doch da materialisierte sich plötzlich ein Dämon neben ihm und sprach schmerzlich in seinem Kopf: "Sterblicher, meine Herrin meditate sendet mich, die Kranken zu versorgen. Du solltest schlafen." Ehe Ray es sich versah, hatte der Dämon ihm einen Trank eingeflößt, der ihn ins Reich der Träume trug...



03.04.2004 00:25#307
doooom »Mal schauen. Vielleicht komme ich ja mal vorbei, dann könnte ihr mir das Spiel ja beibringen« rief er dem Traumdeuter hinterher, war sich aber nicht ganz sicher, ob dieser seine Worte überhaupt noch vernommen hatte. Nachdem dieser schließlich hinter durch die Tür verschwunden war, widmete er sich dem Rest seines Abendessens, denn sonderlich viel hatte er auf Grund des interessanten Gesprächsthemas noch nicht verzehrt. Der Vorschlag selbst das Deuten von Träumen zu erlernen hatten ihn so gefesselt, das noch fast die Hälfte des zarten Moleratfleisches auf seinem Teller war und es war ihm im klaren, das es solch ein essen nicht wert war, noch länger auf seinem Teller zu verbleiben. Es gehörte eindeutig in seinem Magen, da war sich Doooom sicher und nahm sich auch dementsprechend einen großen Happen. Dabei dachte er über die Worte nach, die der Baal, mit dem er sich also in ein Paar Tagen in der Pyramide treffen würde, zum Abschied von sich gab.
Er hatte ein Kartenspiel erwähnt. Schafskopp. Wahrlich ein seltsamer Name für ein Spiel. Auf solch einen Namen konnten wirklich nur diese Innosler kommen, was auch erklären würde, warum er von diesem Spiel noch nie etwas gehört, geschweige denn es je gespielt hatte. Das letzte mal, das er ein paar Karten in der Hand gehalten hatte und sich mit einem kleinen Spiel die Zeit vertrieben hatte, war Jahre her. Damals war er noch ein kleiner Junge und spielte immer mal wieder, nicht sonderlich erfolgreich gegen seinen deutlich älteren Bruder, bevor dieser von der Miliz eingezogen wurde. An den Namen des Kartenspiels hatte er keinerlei Erinnerungen mehr, dafür aber um so mehr an die langen Abende, die sie seinerzeit damit verbracht hatten es zu spielen und den Spaß, den sie damit hatten. Immer mehr Dinge aus der Vergangenheit kamen ihm bei diesen Gedanken in den Sinn und besonders an seinen großen Bruder, den er schon Jahre lang nicht mehr gesehen hatte, konnte er sich noch lebhaft erinnern. Sie waren seinerzeit ein ungleiches Paar gewesen, der kleine, schmächtige Doooom und sein kräftiger, großer Bruder. Und genau diese Kraft war wohl auch der Grund, warum er damals von der Miliz eingezogen wurde und der Baal ihn seit dem nie wieder zu Gesicht bekommen hatte. Während er sich einen weiteren Schluck vom vorzüglichen Wein des Kastells die trockene Kehle hinutergoss, wurde ihm langsam bewusst, das er seinen Bruder vermisste. Gerne hätte er gewusst, was mit ihm seit damals geschehen war, doch hatte er keinerlei Zeit und Möglichkeit dies herauszufinden. Der Guru schüttete den letzten Tropfen des Weins herunter, verließ das Refektorium und versuchte die Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend wieder zu verdrängen, da er Heimweh nach dem alten Bauernhof und das vermissen seines Bruders nun wirklich nicht gebrauchen konnte. Das verdrängen der Erinnerungen gelang ihm allerdings nur bedingt, erst als er in seinem Bett in einem der Gästezimmer des Kastells lag und die Augen für diesen Tag endgültig zugefallen waren, waren auch diese Erinnerungen verflogen.



03.04.2004 12:44#308
Ray Das Erwachen war einfach scheußlich. Ray fühlte sich vollkommen gerädert. Ob das an dem Trank lag, mit dem ihn der Dämon "berhuhigt" hatte, oder einfach daran, dass er bis spät nachts in dem Kompendium über Beliars Artefakte gelesen hatte, konnte er nicht sagen.
Ray stand auf und bemerkte, dass seine Gastgeber ihm ein Glas Wasser auf den Nachttisch gestellt hatten. Wie aufmerksam! Ray nahm das Glas und anstatt es zu trinken, schüttete er sich alles davon ins Gesicht.
Schlagartig kehrten seine Lebensgeister zurück. Und noch besser war: Er fühlte sich wie neu. Wenig verwunderlich, aber, dachte er. Schließlich ist dieses Kastell voller Magie. Das spürt sogar ein Nichtmagier.

Was wollte er nun tun? Zuerst einmal wollte er diesen lästigen Verband los sein. Der fühlte sich nur noch überflüssig an. Auf einen Heiler wollte er gar nicht erst warten. Ray nahm das Ende des Verbands und wickelte ihn vorsichtig ab. Das konnten Barbiere ja gerade noch. Verbinden und Verbände abnehmen. Lächerlich, eigentlich.
"Eines Tages möchte ich selbst Heiler werden.", dachte Ray. "Aber dieser Tag ist leider noch fern."

Dort, wo er den stechenden Schmerz verspürt hatte, war nur noch eine kleine Kruste zu sehen. Ray legte sich seinen Umhang an, den ihm ein Dämon offenbar ausgezogen hatte. Mit diesem Kleidungsstück fühlte er sich zumindest weniger fehl am Platze als die Sumpfler, die er gestern durch die Gänge gehen sehen hatte. Überhaupt mochte er dieses Kastell. So richtig heimelig gruselig!
Ray machte sich auf den Weg zur Bibliothek, um seinen einzigen Bekannten hier, den Schwarzmagus Rhodgar zu suchen. Er hatte ein paar zwingende Fragen an ihn. Das Werk über Beliars Artefakte nahm er mit. Das konnte auch in der Bibliothek gelesen werden.

Als er in der Bibliothek ankam, fand er Rhodgar schlafend über einem Buch vor. Das musste das Buch sein, das er selbst schrieb. Vorsichtig hob Ray den Umschlag an, um den Titel sehen zu können. Nur ja nicht Rhodgar wecken! Soviel Taktgefühl musste sein.
"Schicksal" war der Titel. Was war Rays eigenes Schicksal? Viele Fragen wirbelten durch seinen Kopf.

Um sie erstmal loszuwerden, setzte er sich an ein Lesepult und schlug das Kompendium auf. Diesmal las er im Glossar nach.
"Ah, diese Seite also! Da müsste ich etwas über mein Artefakt herausfinden!" Ray schlug aufgeregt nach. Er fand eine Abbildung seines Artefakts und einen kurzen Text. Er las:

"Das cingulum magici Beliari ist ein magischer Gürtel, den einst ein mächtiger Gesandter Beliars selbst mit Magie versehen haben soll. Seine Macht ist unbekannt, Gerüchte sagen aber, dass er Macht gemäß seines Trägers verleiht. Trägt ihn aber kein Diener Beliars, so wird sich der Gürtel grausam zur Wehr setzen. Wer einmal vom Gürtel verflucht wurde, trägt eine Narbe mit sich, die nicht von materieller Natur ist. Diesen Fluch kann man nur loswerden, wenn ein Priester - und nicht ein weniger hoher Vertreter Beliars - diese Wunde heilen kann."

Das war alles. Und es erklärte das kalte Grauen, das Ray tief in seiner Seele mit sich trug. Dieses kalte Etwas wurde außerdem von Stunde zu Stunde stärker, während die eigentliche Wunde fast zu schnell geheilt war.
Das konnte nur eines heißen: Er musste hier die Hilfe eines Priesters Beliars erlangen, oder er würde von dieser Kälte erdrückt werden. Doch woher nehmen? Am besten, er fragte Rhodgar. Aber der schlief noch und Ray wollte ihn nicht wecken.
In der Zwischenzeit wollte er ein wening seinen Wissensdurst stillen. Er rief in "Überblick über das Kastell" in die Bibliothek hinein. Ein eher neuer Wälzer fiel aus einem Regal. Ray nahm ihn auf und vertiefte sich die faszinierende Geschichte des Kastells...



03.04.2004 13:17#309
Saturas Erst am späten Mittag erwachte Saturas im noblen Gästezimmer des Zirkels. Er hatte sich gut erholt nach dem aufwendigen Gewitter, er war voll einsatzbereit. Es standen die Zauber Eisschild und Wasseravatar an, welche er hoffte, heute noch zu erledigen. Moment, dachte er, ja wieso eigentlich nicht? Der Magier setzte sich auf im Bett und ballte seine Zauberhand, die linke, um die Handfläche sogleich wieder zu öffnen. Eine stattliche Flamme entzündete sich darauf. Das hatte er schon lange nicht mehr versucht…immerhin etwas, was er auch als definitiver Wassermagier noch konnte. Er konzentrierte sich einen Moment lang stark, und es geschah, was er wollte: Er sah ein schärfer werdendes Bild in der Flamme, das war er, ganz sicher, das war Saturas umhüllt von einer seltsamen Substanz…vielleicht war dies der Eisschild? Viel Zeit hatte er nicht, um das zu beurteilen, denn das Bild schwand, veränderte sich. Es war dunkler, im Innern eines Gebäudes vermutlich, ja, diesem hier, in der Mitte arbeitete nämlich Cain.Fein, meinte der Priester, den werd ich schon schnell stören können (auch ohne ihm noch einmal klarzumachen, worum es bei der Sache geht). Er schätzte seine Fähigkeiten heute ziemlich hoch ein, denn er hatte lediglich vor, den Lehrer um die Zauberformeln für die Sprüche zu bitten und diese ohne jegliche Anweisung anzuwenden. Genau das tat er auch. Nur kurze Zeit später (das Frühstück liess er aus) war er auf dem Weg zu den Übungsräumen, jedoch nur mit einer Formel im Kopf; eins nach dem anderen, hatte Cain gesagt. Und es dauerte einige Zeit mehr, um bei besagten Räumen anzukommen, die Cain ihm empfohlen hatte, denn die Wegbeschreibung dorthin war schlicht ungenügend (vielleicht sowieso unbrauchbar) für diese magischen Gefilde. Es war lange nicht so extrem wie unter dem Kloster, aber Sat erinnerte sich nicht ohne Grund daran.

Endlich angekommen, machte er sich sofort ans Werk. Wie immer flüsterte er die Formel, zudem versuchte er, sich den magischen Schild so gut wie möglich vorzustellen. In seiner Hand erschien eine kleine schwebende Kugel, die so ziemlich alle Farben in sich vereinte und wunderbar schimmerte. Nur langsam dehnte sie sich mit der Zeit aus, schliesslich umschloss sie die gesamte Hand bis kurz hinters Handgelenk. Das konnte es unmöglich sein. Der Rest des Ganzkörperschilds war ja wohl kaum unsichtbar. Ausserdem lag Saturas nicht falsch damit, dass es ein verdammt mächtiger Zauber war…der konnte unmöglich schon ganz ausgeführt sein, wenn er auch seine geistigen Kräfte gebündelt hatte. So liess er ihn abklingen und versuchte es nochmals. Jedoch ohne Erfolg, das heisst ohne anderes Ergebnis. Sehr fragwürdig. Gab es vielleicht doch etwas Spezielles zu beachten? Sollte er Cain aufsuchen? Er probierte einfach weiter. Das konnte ein langer Nachmittag werden…



03.04.2004 20:48#310
Rhodgar Müde blinzelte Rhodgar mit den Augen. Die Knochen in seinem Nacken knackten, als er langsam seinen Kopf erhob, und diesen ersteinmal nach rechts und links drehte. Nein, allzu gut schlief es sich auf Dauer nicht auf diesem Tisch. So langsam sollte er wohl all seinen Krempel mit in sein Zimmer hoch nehmen, das wäre wohl günstiger. Wenn er dann drohte einzuschlafen, musste er nur ein paar Schritte tun, und schon könnte er in dem weichen Laken seines Himmelbettes versinken. Doch trotz all dieser wunderbaren Vorstellungen fuhr Rhodgar blitzschnell herum, kam ihm doch gerade sein überaus merkwürdiger Traum wieder in den Sinn. Welch abstrakte Dinge hatten ihn denn da im Schlaf überkommen? Er war ins Krankenzimmer gegangen, und hatte da einen Mann getroffen, der war ausgerastet und dann hatte Rhodgar ihn in die Bibliothek gebracht. Wirklich, das war... doch kein Traum! Mit hervorquellenden Augen schaute der Schwarzmagier auf die Gestalt, die sich da in einem der Sessel was zurecht lümmelte, ganz und gar in ein Buch vertieft. Sollte es etwa doch kein Traum gewesen sein? Aber jetzt, wo er so darüber nachdachte, wenn er ernsthaft so gehandelt hatte wie er es befürchtete, dann war er mehr als leichtsinnig, wenn nicht gar naiv gewesen. Einfach einen Fremden in diese unheiligen Hallen zu führen.
Als erwache er gerade erst aus einer Trance, schüttelte Rhodgar energisch den Kopf. Was soll´s, ob der gute Mann nun ein wenig schmökern konnte oder nicht, machte ja keinen Unterschied. Dennoch wollte Rhodgar sich davon überzeugen, dass nicht alles doch nur eine Ausgeburt seiner Fantasie war. Langsam schritt er auf den Lesenden zu, und blieb vor ihm stehen. Er wartete. Und wartete. Und wartete... keine Reaktion. Erst nachdem er ein Räuspern hatte vernehmen lassen, schaute der Mann von seinem Buch auf.



03.04.2004 20:58#311
Ray "Oh, Rhodgar, Euch habe ich gar nicht kommen sehen! Gut, dass Ihr wach seid, ich habe Fragen." Ray war, als es später wurde, immer kraftloser geworden. Nun las er nicht mehr, sondern stützte sich teilnahmslos auf dem Tisch auf.Erst Rhodgars Räuspern hatte ihn aufgeschreckt. Ganz kalt fühlte er sich schon.
"Rhodgar, ich bitte Euch, ich brauche Hilfe. Lest diesen Absatz im Kompendium über Beliar Artefakte..." Ray klappte das Buch wieder auf und schlug den Absatz über das cingulum auf.
Nachdem Rhogar gelesen hatte, fuhr Ray fort: "Und seht, seit mich der Gürtel aufgespießt hat, fühle ich zwar keinen Schmerz mehr, sondern eine schreckliche übernatürliche Kälte. Ich fühle mich verdammt. Da ihr ja, nehme ich an, mein Retter seid, bitte helft mir... Ich-" Ray versuchte aufzustehen und brach zusammen.

"Ich kann nicht mehr..." ächzte er kraftlos. Rhodgar sah besorgt auf Ray hinab. Was sollte er tun?



03.04.2004 21:18#312
Rhodgar Ja, was konnte Rhodgar tun? So wie er die Lage einschätzte, stand es um Ray wirklich ernst, sehr ernst sogar. Aber er selbst war nicht gerade in der Lage, ihm die Hilfe zukommen zu lassen, die er nun benötigte. Ach, war das ein Mist. In letzter Zeit hatten sich ihm soviele Gelegenheiten offenbart, die er hätte meistern können, wäre er doch nur der Heilkunde mächtig. Gut, er hatte das Wissen, welches ihm von Rena übermittelt worden war. Doch drehte es sich dabei im Großen und Ganzen nur um die Verarztung offener Wunden, um das Anlegen von Verbänden, solche Dinge halt. Doch eine ominöse Kälte zu behandeln, das verlangte eine andere Ausbildung. Eine solche, wie sie der Mann, der Rhodgars Hand im Nu wieder geheilt hatte, wohl gerade genoss. Was Meditate ihm wohl alles für Geheimnisse, Kniffe und Tricks beibringen würde? Egal, was zählte war, dass er nun einmal nicht in der Lage war, Ray zu helfen. Was war also zu tun? Momentan fiel dem Schwarzmagus nichts besseres ein, als einen Dämonen kommen zu lassen, der den mittlerweile erneut zusammengebrochenen Mann wieder zurück in den Krankensaal brachte. Vielleicht war es doch nicht so gut gewesen, ihn von dort aus zur Bibliothek mit zu nehmen, ohne sich im Klaren darüber zu sein, dass wohl auch der kleinste Schwächeanfall in Rays Situation das vorzeitige Ableben bedueten konnte.

Nicht gerade vorsichtig wurde Ray auf dem Bett abgelegt, woraufhin Rhodgar dem Flattervieh einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Der allerdings reagierte kein Stück, sondern begann sofort damit, sich aufzulösen. "Warte! Ich möchte bitte, dass du Meditate die Nachricht überbringst, sie würde dringendst im Krankenzimmer gebraucht. Auf, spute dich, es ist keine Zeit zu verlieren!" Es war nicht zu erkennen, ob die Kreatur seine Anweisungen noch mitbekommen hatte. Es durfte halt einfach nicht anders sein. Denn den Schwarzmagier beschlich das dumpfe Gefühl, dass jede Sekunde die verstrich wahrlich über Leben und Tod entscheiden konnte.

Da lag er nun, keuchend, hustend. Die Brust hob und senkte sich in unregelmäßigen Abständen, wobei der Atem immer flacher wurde. Was konnte Rhodgar noch tun? Vielleicht war es Hilflosigkeit oder auch eine Art Intuition, was ihn einfach nur einen Lappen nass machen ließ, welchen er behutsam auf Rays Stirn legte. Nein, es stand wirklich nicht gut um ihn.



03.04.2004 21:35#313
Ray Der Dämon legte Ray auf sein Bett nieder. Dieser fühlte sich so kalt und leblos an, dass es ihm egal gewesen wäre, wenn auch das Schlimmste passierte.Wieder griffen kalte Hände nach ihm. Eisige Kälte erfüllte nun auch seinen ganzen Körper. Die fürcherlichen schwarzen Wirbel seines Alptraumes kehrten wieder.

Zitternd streckte er seine Hand aus, als nutze das etwas. Rays Augen sahen nun nur noch verschwommen die Umrisse des Krankenzimmers. Beinahe fließend überschritt er die Schwelle zur Besinnungslosigkeit. Seine Hand fiel kraftlos auf das Bett. Ray lag fast regungslos da. Konnte man ihn nicht atmen sehen, man hätte den bleichen Mann für tot gehalten.

Rhodgar sah verzweifelt drein. meditate musste sich beeilen, dachte er. Jede Sekunde konnte nun entscheiden, ob Ray weiterleben konnte...
Ray aber sah nun nur noch die Schwärze. Schwarz blieb es aber nicht mehr lange. Er fiel, unendlich tief. Unter ihm breitete sich eine feurige Ebene aus. Nur Staub und Asche lagen auf ihr.
Und doch fühlte er nur Kälte. Es war das Absurdeste, das er je erlebt hatte. Doch der Alptraum endete nicht.
Ohne Aufprall fiel Ray auf die Ebene. Was war das? Was sollte dies bedeuten?
Wohin er auch lief, niemand kam. Wohin er auch lief, nichts änderte sich.Die Ebene blieb rötlicher Staub und dunkle Asche. Ein feuerroter Himmel. "Oh, Ihr Götter, beendet das!" flehte Ray in Gedanken...



03.04.2004 21:42#314
Ceron Noch Stunden später drehte Ceron das Buch „de arte venande cum avibus“ in den Händen, was hatte dies wohl mit einem Hydrakopf zu tun? Wie der Magier das Buch so durchblätterte und überflog kam ihm eine Idee, er knallte das Buch zurück in das Gestell und verliess den Raum. Er stürmte in die Eingangshalle, jedoch nicht ohne den Hydrakopf. Dieses Haupt war so etwas von eklig, dass er es nur mit seinen Handschuhen berührte und dann ganz schnell in den Leinensack stopfte. Als er gerade das Kastell verlassen wollte hörte er eine Stimme hinter sich. Diese Stimme kannte er nicht, sie klang rau, rau wie die eines Söldners. Ceron drehte sich um, sein Umhang flatterte bei der Drehung ein wenig, kam dann aber wieder zum Stillstehen. Der Magier musterte den Söldner von Kopf bis Fuss. Jedes Detail seines Gegenübers viel ihm auf, er überprüfte mit seinem Blick jede Schnalle und jeden Nagel. In jedem Detail suchte er die Geschichte des Söldners.
Ceron sprach: „Sei gegrüsst Söldner! Ziehst du zurück auf den Hof?“Der Söldner antwortete: „Ich bitte dich, Magier, mein Name ist Ceyx, Hoher Söldner des Generals.“
Ceron erwiderte: „Oh entschuldige Ceyx, aber sag mir eines.“ Ceron zog den Leinensack hervor. „Kannst du mir dieses schöne Stück präparieren?“ Ceron holte den Hydrakopf aus dem Leinensack. Ceyx machte einen Schritt zurück, so etwas blutiges schien er nicht erwartet zu haben. Dann zeigte er mit einem sicheren Schritt auf Ceron zu sein Interesse an dem Fall. „Woher hat ein Würstchen wie du so eine Trophäe?“
Ceron antwortete ruhig: „Dies ist eine lange Geschichte, eine Geschichte die auf dem Festland spielt. Ich hoffe du willst nicht mehr darüber wissen. Ich wäre auf dieser Reise einige“ Ceron brach ab. Niemand musste unbedingt von dem, was vorgefallen war, wissen. Es wäre bei den Gefährten besser aufgehoben.Ceyx schaute dem Magier so misstrauisch wie auch nur möglich in die Augen. Dann sagte er: „Aber Magier, bevor wir das hier durchziehen nennst du mir deinen Namen, und bezahlst ein kleines nettes Sümmchen, so sind wir Söldner halt.“„Aber klar doch, Ceron ist mein Name, ich bin ein bescheidener Diener Beliars. Wir haben dieselben Feinde, gibt das einen Freundschaftspreis, Ceyx?“ fragte Ceron grinsend.
„Ha, du gefällst mir, solche Typen wie dich trifft man nicht alle Tage. Um deine Frage zu beantworten: nein es gibt keinen Freundschaftspreis. Aber, wenn ihr hier Kraut habt, das wäre nicht schlecht.“
Beliar sei Dank, dass Ceron noch einige Stängel Sumpfkraut vom Sumpffest in seinen Taschen hatte, oben lagerten ja noch ganze Taschen voll. Er reichte dem Söldner eine Hand voll Stängel und drückte ihm einige Goldmünzen, welche er eben abgezählt hatte in die Hand.
„60 Goldmünzen, ist das in Ordnung?“ fragte Ceron. Er schaute dem Söldner tief in die Augen. Dieser dachte wohl nun ein gutes Geschäft abgeschlossen zu haben.


03.04.2004 22:11#315
Ceyx Sumpfkraut war nie schlecht, dachte Ceyx, da konnte man sich auch an einem Hydrakopf versuchen. Er drehte das Ding erstmal interessiert in den Händen. Ja, tot war es, da gab es keinen Zweifel. Nun sollte er es präparieren. Und zwar möglichst so, dass die Hydra nicht mehr tot aussah. Das war die Herausforderung.Ceyx nickte Ceron zu. 60 Gold schienen ihm angemessen, er hätte es aber auch für 50 gemacht. Wenn das Sumpfkraut gut war, dass Ceron ihm zugesteckt hatte, konnte er sich vielleicht den Preis nochmal durch den Kopf gehen lassen."Gut, Ceyx. Dann lass uns ins Reflektorium gehen."
"Klar, klar...bin hinter dir."
Sie setzten sich an einen Tisch, wo Ceyx sich erstmal einen Sumpfstengel anzündete. Ceron schien nicht sehr begeistert davon, dass Ceyx nun rauchend seinen Hydrakopf ausstopfte, doch Ceyx entwaffnete ihn mit einem Lächeln."So, ein wenig Heu wär nicht schlecht."
Ceron nickte, doch machte keine Anstalten, irgendwo hin zu gehen, um Heu zu besorgen. Stattdessen erschien auf einmal ein Büschel Heu vor Ceyx auf einem Teller.
"Hä? Wie hast du das gemacht?"
"Wir sind hier im Reflektorium."
Klar. Im Reflektorium. Jetzt war für Ceyx alles klar.
"Und das heisst?" Oder doch nicht.
Ceron seufzte. "Alles, was du denkst, erscheint vor dir auf dem Teller."Alles...was...du...denkst...
WARUM IN ALLER WELT hatte ihm das bis jetzt niemand gesagt? Jetzt musste er auch noch aufpassen, was er dachte.
Zum Beispiel, wenn auf einmal ein Schaf...
NEIN, nicht denken!
oder...ein Schattenläufer...Ruhe, Gehirn!
"Wär nicht schlecht, wenn wir ein wenig mehr Heu hätten." meinte Ceyx schliesslich zu Ceron.
"Warum machst du das nicht selber?"
"Weil ich mir gerade alle Mühe gebe, nicht zu denken..."



03.04.2004 22:29#316
Ceron Bevor der Söldner sich noch irgendwelche Trolle auf den Tisch zaubern wollte, intervenierte Ceron, indem er ihm nun einen grossen Teller voller Heu besorgte. Ceyx begann mit seinem Handwerk, da legte er ein Messer an, schnitt etwas heraus, legte es auf den Tisch. Dann fuhr er mit der Hand in den Kopf des Tieres hinein und „uaghhh“ Ceron konnte das nicht mit ansehen. Stattdessen ging er nochmals auf sein Zimmer. Dort angekommen blickte er auf die freie Stelle an der Wand, in sich hineingrinsend schnappte Ceron sich seinen
Schattenläuferfellmantel und schritt wieder aus dem Gemach hinaus. Ihm war kühl trotz dem mediterranen Klima, ihm musste im Inneren kalt sein, ja, seine Seele musste gelitten haben.
Wieder im Refektorium sah er den Söldner immer noch mit Gehirnmassen kämpfend. Dann endlich begann er mit dem eigentlichen Ausstopfen, er nahm je einen Büschel in die Linke und einen in die Rechte. So stopfte er den Hydrakopf aus, sodass es keine üble Gerüche, Anzeichen von Fäulnis oder andere unreine Erscheinungen mehr geben konnte. Ceron war sehr zufrieden. Er brachte dem Söldner noch ein Stück Holz, welches dieser dann als Schild benutzte. Auf dieses Schild, das nicht der Verteidigung sondern vielmehr der Zierde diente, nagelte Ceyx dann den ganzen Hydrahaupt. Fantastisch sah es aus. Ein wahres Meisterwerk war dem Kerl da gelungen.

„Danke vielmals Ceyx, wasche noch deine Pfoten, doch dann lass uns aufbrechen. Ich muss auch noch euer Lager aufsuchen. Lass uns zusammen gehen. In der Nacht könnte es gefährlich sein, selbst für einen Hohen Söldner.“
Ceyx stimmte zu. So begaben sich die Beiden zur Kastellpforte, die Tore öffneten sich und Ceron stieg mit seinem Begleiter denn Kastellberg hinab. Die Nacht mochte die beiden Körper schon verschluckt haben, das Kastell war nicht mehr zu sehen. Sie waren auf dem Weg zum Hof, Ceron wollte da Claw und Legolas treffen.


04.04.2004 13:04#317
Saturas Erschöpft aber stolz marschierte Saturas durch die Gänge des Kastells. Nach einem ganzen Tag und einer halben Nacht hatte er es geschafft, einen magischen Projektilschild um sich herum zu produzieren – ohne Instruktionen.Weiss und Blau dominierten – wie sollte es auch anders sein? – im Ganzen war diese Hülle aber sehr farbig, wenn man nur genau hinschaute. Sie änderte ihre schimmernde, blasse Erscheinung nämlich ständig, als ob die mikroskopisch kleinen Kristalle, aus denen sie bestand, sich im Leuchten abwechselten. Ein schöner Anblick, der einem aber gleichzeitig ein Staunen abverlangte.Die beste Bestätigung dafür lieferte dem Zauberer sein Lehrmeister, welchem er einen kurzen Besuch abstattete. Wirklich nur einen sehr kurzen Besuch (um ihm eben seinen Erfolg zu zeigen und somit auch seine Bereitschaft für den letzten Zauber mitzuteilen), denn ohne ein ordentliches Mahl wäre Sat demnächst umgekippt. So begab er sich unverzüglich ins Refektorium, wo nicht nur sein Hunger gestillt, sondern auch seinen Sinnen ein wahres Fest beschert werden sollte.



04.04.2004 13:21#318
Hîrgalad "Dämon, hat jemand Nachrichten für mich hinterlassen?" wollte der junge Schwarzmagier Hírgalad von dem Geschöpf wissen, das ihm gerade einige neue Roben gebracht hatte.
Die Stimme des Geflügelten hallte im Kopf des jungen Mannes wieder "Nein Meister, mir ist nichts derartiges bekannt."
"Gut, danke" meinte der Blondschopf nachdenklich, und der Dämon verblasste langsam. Wieder keine Nachricht. Vielleicht sollte er sich mal nach dem Zustand von Azathot erkunden, es könnte ihm ja etwas zugestoßen sein.Nein. Das war ziemlich unrealistisch, denn was sollte seinem Lehrmeister schon gefährlich werden? Er war ein ausgezeichneter Kämpfer, und wenn es um die Bekämpfung von Krankheiten ging, dann konnte nichts und niemand im ganzen Reich Myrtana mit dem Kastell und seinen Bewohnern mithalten. Andererseits konnte auch niemand mit dem Kastell mithalten, wenn es um Mysterien ging und im Bereich der Gefahren war der ZuX bestimmt auch ganz vorne dabei.

Der junge Mann schüttelte den Kopf um die wirren Gedanken loszuwerden. Das war doch alles Einbildung. Wahrscheinlich dachte Azathot einfach, dass er noch nicht bereit war für seine Prüfung, was ganz klar bedeutete, dass er mehr trainieren musste. Und zwar an einem Ort, an dem sein Lehrmeister das auch bemerkte. Der Innenhof.
Der junge Magier packte sein Schwert und machte sich auf den Weg. Im Innenhof angekommen, begann er sofort mit seinem Aufwärmtraining, und nach etlichen Slalomrunden durch die Arkaden, Liegestützen, Dehnübungen und sonstigen körperlichen Ertüchtigungen, bekamen die imaginären Gegner im Hof des Kastells mal wieder was auf die Mütze. Eine Kombination nach der anderen mussten sie einstecken, unfähig sich zu wehren. Und wenn sie doch mal in den Gegenangriff übergingen, dann blockte Hírgalad einfach alle Attacken ab und setzte sofort wieder nach.

Es war das reinste Gemetzel was da von statten ging, die Gegner fielen wie die Fliegen, doch es kamen immer mehr, ihre Zahl war grenzenlos. Der junge Schwarzmagier stand mittlerweile schon mit dem Rücken zur Esche, von Gegnern schwer bedrängt. Schweißtropfen fielen ihm von der Stirn und vermischten sich auf dem Schwert mit dem farblosen Blut der Monster, deren reglose, unsichtbare Körper über den ganzen Innenhof verstreut lagen. Doch der blonde Kämpfer hielt stand, er wehrte alle Angriffe ab und kämpfte weiter. Immer weiter...


04.04.2004 13:37#319
Inachos Händereibend schaute sich Inachos in den neuen Labor um. Schöne, große Alchemietisch gab es, in der Ecke stand eine Truhe und außerdem sah alles ganz schön düster aus. Also perfekt für dunkle Nekromanten wie ihn und Sazabi. Dieser ließ seinem neugierigen Bruder jedoch gar keine Zeit, sich mit diesen überaus interessanten Dingen zu beschäftigen, sondern schickte ihn schon wieder los, er sollte Betten holen.
Enttäuscht machte sich der Magier also auf dem Weg zu ihrem alten Zimmer. Gab es denn keine kluge und hinterlistige List, wie man solche Unannehmlichkeiten verhindern konnte? Doch, genau! Wozu gab es denn Dämonen im Kastell? Freudig über seinen genialen Einfall ging er zum nächsten Dämon, welcher gerade vorbeischwebte. Gerade, als er zu sprechen beginnen wollte ertönte dröhnend eine Stimme in Inachos’ Kopf.
„Ich bin nicht dein Bimbo, und ein bisschen Bewegung kann dir auch nicht schaden. Schlepp dein Bett selber.“
Verwundert schaute der Schwarzmagier dem wegschwebenden Dämon nach. Verdammt, warum tat das so weh wenn der zu ihm sprach? Und viel schlimmer noch, der Typ konnte Gedanken lesen – war die kurz bevor stehende Weltherrschaftsübernahme durch ihn und seine Bruder in Gefahr geraten?
Diese Fragen und vielmehr quälten den jungen Inachos bei seinem Weg zu seinem Zimmer.



04.04.2004 14:24#320
meditate meditate hatte die ganze nacht über schriftrollen gesessen. es war höchste zeit, die vorräte wieder mal aufzufüllen. das abenteuer der leute um hilias hatte gezeigt, dass man die jungmagier besser nicht ohne gute und brauchbare schriftrollen ziehen lassen sollte.
es wäre um vieles einfacher gewesen, mit ein paar starken wesen aus beliars reich an der seite.

sie hatte sich auch nicht von den dämonen stören lassen, die immer wieder auftauchten, um ihr irgendwas zu sagen.

jetzt schien die sonne durch die dicken bunten fensterscheiben und meditate sollte sich endlich niederlegen.

vorher eine prise sonne wäre nicht schlecht.

als sie den hof betrat fiel ihr neben dem schönen wetter zuerst auf, dass die kleinen blumen alle ein bisschen unglücklich herunterhingen.
"wo ist der gärtner? der muss doch wahnsinnig werden. selbst ich, die ich keine pflanzen hören kann, spüre, dass diese kleinen wesen um wasser betteln!"
der schattendämon meinte nur, dass der gärtner das kastell verlassen hätte, zusammen mit dem jungmagier ceron.

"verlassen? was traut der sich? hol ihn zurück. er soll sich um meine blumen kümmern."

der dämon meinte nur, dass das wohl nicht möglich sei, denn die beiden hätten das territorium des kastells längst verlassen.

"muss man denn alles selber machen? wo sind sie hin?"

der dämon erwiderte, dass sie wohl zum hof wären.

"da muss ich ohnhin hin. na der kann was erleben. einfach seine schützlinge im stich zu lassen."

wütend knallte die magierin die tür hinter sich zu. die lust auf den hof war ihr erst mal entgangen.

"und sorgt dafür, dass es im hof regnet. aber schnell."

dann ging die magierin in richtung krankenzimmer, wollte sie doch noch einmal nach dem kranken sehn, den cain verarztet hatte. außerdem wäre es auch interessant zu sehen, ob cain den untoten losgeworden und damit ein heiler geworden war.



04.04.2004 15:03#321
stressi "und wieder gewonnen!"

Der Baal erhob sich.

"Nun ist aber Schluss. Wir wollten in den Tempel. Du hast es versprochen. Ich muss diesem Doooom die Sache mit dem Traumdeuten zeigen. Er hat sich sehr dafür interessiert und ich glaube, ich hab das lange genug gemacht. Vielleicht finde ich ja einen, zu dem man in Zukunft die Leute mit ihren verklemmten Träumen schicken kann. Ich widme mich dann den großen und wichtigen Sachen."
Champ meinte, er wolle aber lieber noch mal richtig essen, denn Aidas können nicht kochen.

"Nagut, das seh ich auch so, aber danach fliegen wir mal rüber. Geht das klar?"
Champ brummte noch etwas und willigte dann ein. Er warf die Karten auf den Tisch und meinte zu den Dämonen, dass sie nun wieder ein wenig üben könnten. Bis sie zurück wären.

Dann gingen die beiden sich noch einmal richtig vollfuttern.


04.04.2004 16:59#322
meditate im krankenzimmer lag der mekrwürdigerweise immer noch ziemlich schwächelnde besucher, dem cain den dorn aus dem leib gezogen hatte und an seiner seite saß rhodgar und sah wirklich hilflos aus.

"was ist denn hier los? hat cain was falsch gemacht? ich fand die arbeit eigentlich tadellos. was ist mit dem kerl?"

rhodgar meinte, der würde so ein kaltes gefühl haben, innerlich gewissermaßen.
"ein kaltes gefühl? eine wärmflasche wirkt da wunder. aber warum liegt er hier als wäre er halbtot?"

rhodgar erzählte meditate von dem seltsamen gürtel und dem fluch, der darauf liegen sollte. sie hätten das in der bibliothek nachgelesen und seine ohnmacht würde diese vermutung ja wohl bestätigen.

meditate wickelte den leichten verband ab und untersuchte die wunde.
"das ist doch unsinn, ein ammenmärchen. woher sollte so ein unerfahrener niemand ein solch gefährliches artefakt bekommen?"

die wunde sah tadellos aus. cain hatte gute arbeit geleistet. dann legte meditate die hände auf den kopf des besinnungslosen.

"dann wollen wir mal. wenn er ein beliar-artefakt getragen hat, das ihm schaden gebracht hat, dann hat er es entweder verdient oder wir bekommen das wieder hin."



04.04.2004 19:43#323
stressi nach einem ausgiebigen mahl machten sich die beiden baals auf den weg. zuerst packte champ seine habe und danach stressi. ein vernünftiger abstand war nötig, damit sich nicht versehentlich die beiden personen vermischten. das sollte schon vorgekommen sein.



04.04.2004 20:40#324
meditate es stank im kastell. die ursache war schnell auszumachen. ein zombie schlurfte durch die gänge auf der suche nach dem erlöser. der erlöser aber schien zu schlafen. irgenwie war der nach den anstrengenden studien eingeschlafen zu sein und war noch nciht wieder erwacht.

alle versuche der anderen magier, das stinktier zu beseitigen waren fehl geschlagen, denn meditate hatte dem ding den befehl gegeben, erst zu verschwinden, wenn cain ihn geheilt hatte. cain schlief aber.
meditate hatte die dämonen gebeten, die tür zu verschließen und für frische luft im krankenzimmer zu sorgen, was auch geschehen war. das ging auch ohne den stinker los zu werden.

"und nun werden wir mal sehen, was wir machen können."

meditate hatte einige informationen aus dem kopf des armen menschen erhalten können, aber bei weitem nicht genug. sie musste sich mit dem schattendämon besprechen oder aber mit dem don.



04.04.2004 21:50#325
Cain Cain erwachte abrupt, als er merkte, dass ihm etwas an der Schulter berührte und stöhnte. Nein Mami, ich will nicht in die Schule gähnte der Wassermagier im Halbschlaf und drehte sich unbewust um.
Doch dann roch er es. BÄH! Er erhob sich und sah sich um. Noch kurzem Schock erkannte er den Zombie.
Stimmt, den gab es ja auch noch. Cain rümpfte die Nase und sah ihn sich genauer im Licht einer Kerze an. Der Geruch schien von einer Art Ausschlag zu kommen. Cain besah ihn näher und fühlte drüber. Trotz dieser leicht schimmelnden, nurnoch teilweise vorhandenen Haus des Zombies spürte er etwas, was er schonmal in einem Buch gelesen hatte. Wenn er sich nicht irrte schien es die Beulenpest zu sein.
Er sah nochmal in einem der Bücher, die er zum Lesen mit in sein Zimmer genommen hatte und es bestätigte sich.
Cain flöste ihm ein Heilextrakt, das er zuvor gebraut hatte ein und rieb dessen Haut mit einer Art Salbe ein, die er aus einer Heilpflanze, etwas Milch und Snapperkraut gemacht hatte ein. Es war zwar nicht sehr angenem für Cain aber er schätzte, dass er als zukünftiger Heiler noch schlimmeres erleben würde.. vieleicht abgetrennte Arme oder Beine.
Er verdrängte den Gedanken kurz, denn der Zombie hatte sich soeben in Luft aufgelöst. Mit einer hochgezogegen Augenbraue stand er da und blickte auf das zurückgebliebene Häufchen Asche auf dem Boden in seinem Gästezimmer.


04.04.2004 22:55#326
Sazabi Sazabi war eigentlich gerade viel zu beschäftigt, um Verachtung oder gar Spott und Hohn für seinen armseligen Bruder übrig zu haben, doch er konnte es sich dennoch nicht verkneifen, auf sehr düstere und geheimnisvolle Weise die Stirn zu runzeln. Offenbar hatte Inachos nicht daran gedacht, einen Dämonen die Betten schleppen zu lassen. Selbst schuld. Aus Fehlern lernte man schließlich.Er beschäftigte sich wieder mit seiner neuesten Erfindung: Ein Apparat, in dem man Fleisch faulig werden lassen konnte, damit es genießbar für seine geliebten Maden wurde. Auf den ersten Blick konnte man es für ein schlichtes, leicht verrußtes Holzbrett halten, doch der Schein trog. In Wahrheit war es unter Einsatz von Menschenleben hergestellt (schließlich hätte sich Sazabi beim Zurechtsägen des Holzes die Pulsadern durchtrennen können) und es steckte eine Menge schwarzer Magie darin. Jedenfalls hoffte er das, schließlich hatte er sich alle Mühe gegeben: Eine geschlagene Stunde lang hatte er das Brett mit Schattenflammen bombardiert, in der Hoffnung, etwas von der Magie hineinzubringen.
Die Anwendung war teuflisch einfach: Man legte das Fleisch darauf und wartete einige Wochen. Anschließend war es faulig genug, um seinen weißen Lieblingen ein Festmahl zu bieten. Sie würden groß und mächtig werden, wahre Prinzen unter den Maden.
Ein düsteres Lächeln umspielte die Lippen des Magiers (er hatte lange vor dem Spiegel geübt, um diesen Effekt zu erzielen) und er rieb sich in diabolischer Weise die Hände. Dies war erst der Anfang....



05.04.2004 18:52#327
Don-Esteban »Was?!«
Der Hohepriester echauffierte sich.
»Schaffen es diese Innosler nichteinmal, ihre Magie in ihrem eigenen Kloster zu erlernen? Müssen sie dazu auch noch ins Kastell kommen?«
Der Schattendämon, der drohend hinter dem Magier aufragte, gleichmäßig mit seinen ledernen Schwingen flappte und dem Hohepriester auf seinem Gang durch das Kastell folgte, erlaubte sich den wie immer unausgesprochenen, gleichwohl deutlich vermittelten Hinweis, daß es sich bei dem fremden Magier nicht um einen Anhänger des Innos handelte, sondern um einen Adanospriester.»Pah. Was macht das für einen Unterschied? Was würden die Magier des Klosters wohl sagen, wenn ich mit Rhodgar oder irgendeinem anderen Schüler bei ihnen auftauchen würde, um die Magie Beliars auszuüben. Ob sie ein paar beschworene Dämonen tolerieren würden?«
Der Dämon antwortete nicht.
»Wo steckt der überhaupt?«
Der Dämon klärte den Hohepriester auf.
»Achja, richtig, Welt retten oder so... diese jungen Magier haben ja ständig solche Flausen im Kopf. Zu meinen Zeiten hat es noch gereicht, wenn man sich erstmal selbst gerettet hat. Heutzutage muß es schon die ganze Welt sein. Tze.« Er schüttelte mißbilligend mit dem Kopf.
»Und pass auf, daß dieser Wassermagier nicht allzuviel kaputt macht. Die kosten für die Reperaturen trägt er selber.«
Der Magier verschwand im Refektorium. Eine leichte Suppe zum Frühmahl war genau das richtige. Komisch nur, daß die Sonne heute morgen tief im Westen stand. Ging sie sonst nicht immer im Osten auf? Doch darüber konnte man sich ein anderes mal den Kopf zerbrechen.



05.04.2004 20:50#328
Rhodgar In der Badestube des Kastells, mit seinen mollig warmen Schwimmbecken, den Massageliegen und sprudelnden Quellen spritzte einmal mehr das Wasser derart auf. Dies war in der letzten Stunde schon so oft passiert, dass die feinen Kacheln bereits überflutet waren. Doch es war für Rhodgar einfach zu verlockend, immer wieder den Turm aus selbst aufgestapelten Kisten zu erklimmen, um danach aus gut zwei Metern Höhe in das erfrischende Nass zu springen. Dabei kamen ihm die verschiedensten Ideen. Mal tauchte er, den Kopf allem voran, ins Wasser ein, doch sein Favorit war immer noch, mit dem Hinterteil voran zu springen. Das ließ das Wasser nur so aufschäumen, und jedesmal reichte die Fontäne, die aufgrund dieses Sprunges nach oben schoss, beinahe bis zur Decke. Hier und da war dieselbige bereits mit ein paar Wasserflecken vesehen. Doch stundenlanges Raus-und-wieder-rein-Tauchen forderten irgendwann nun einmal auch ihren Preis. Eher zufällig fiel Rhodgars Blick auf seine Fingerkuppen, dafür weiteten sich seine Augen umso mehr. Vor Schreck, vor Überraschung, vor Fassungslosigkeit. Da, wo früher einmal glatte, jugendlich weiche Haut gelegen hatte, zeichneten sich jetzt verdammt viele Falten ab, die Haut knitterte geradezu ein. Was war nur mit ihm passiert? Dieses Wasser war doch nicht etwa mit einem Fluch belegt, welcher ihn übernatürlich schnell altern ließ? Auch das noch... nichts wie raus aus diesem Teufelszeug. Rasch ergriff der Schwarzmagier eines der Handtücher, die an der Wand hingen, und trocknete sich ab. Schnell die Robe wieder übergestreift, die lästigen Haare aus dem Gesicht gewischt, und schon war er wieder soweit, dass er unter Menschen treten konnte. Zum Glück hatte ihn etwas den eben durchlebten Schock ganz schnell vergessen lassen. So eine Stunde im Wasser, so vergnüglich sie auch gewesen sein mochte, zerrte doch ganz schön an Kräften. Höchste Zeit sich ein wenig zu stärken. Ja, ein saftiges Steak würde ihm jetzt Munden.

Der einzige Ort, wo seinem Wunsch nachgekommen werden konnte, war nun einmal das Refektorium, dessen Türen er just in diesesm Moment aufschwang, und seinen Blick einmal suchend durch die Runde schickte. Nicht selten kam es gerade in diesem Raum zu den aussergewöhnlichsten Begegnungen, warum nicht so heute? Doch niemand, der es wert war, mit ihm eine Konversation zu beginnen, war anwesend. Genaugenommen saß niemand an den Tischen, und genoss zur Dämmerstunde noch ein köstliches Mal, ausser dem Don, der in einer Ecke lümmelte. Nun... halt, der Don, hier? Verwunderlich. Hatte er sich in letzter Zeit doch gar nicht mehr so häufig unter die Leute gemischt. War offensichtlich auch nicht seine Art, doch trotzdem, irgendwann musste wohl auch er aus seinem finsteren Labor hinauskommen, aufhören irgendwelchen Experimenten nach zu gehen.
Schweigend setzte sich Rhodgar an den nächstbesten Tisch, der ihm in den Sinn gekommen war, und wartete auf sein Essen. Irgendwie war ihm unwohl in seiner Haut. Wusste der Geier, warum.
So führte der Schwarzmagus sein Mahl fort, allerdings nicht ohne zwischendurch immer mal wieder einen Blick hinüber zu seinem einstigen Mentor zu werfen. Eigentlich... eigentlich fühlte er sich langsam bereit, sich an die nächsthöhere Stufe der Beliarschen Magie zu begeben. Ganz klar, wenn der Zeitpunkt kommen sollte, dann würde er sich wünschen wieder von dem Don in die Geheimnisse der Magie eingeweiht zu werden. Aber bis dahin war es wohl noch ein bisschen hin. Ein Gähnen entfuhr ihm, ein eindeutiges Zeichen. Erschöpft tappte Rhodgar aus dem Speisesaal.



05.04.2004 21:34#329
Azathot Ohne einen Laut zu verursachen trat ein Schatten hinaus auf den Innenhof des Kastells. Totale Dunkelheit hüllte den Schwarzmagier Azathot ein, der helle silberne Mond war verdeckt von einer dichten und düsteren Wolkenschicht, also eigentlich genau das Wetter wie er es mochte.
Ein kurzer Griff an seinen Gürtel um an die Lichtrune zu gelangen und der Innenhof wurde erleuchtet von einer kleinen Kugel die einen ebenso Lichtspender abgab wie der verhüllte Mond.
Nur schwach drangen die Lichtstrahlen bis zur riesigen Esche in der Mitte des Hofes, doch trotzdem waren sie stark genug die lichtempfindlichen Augen Azathots erkennen zu lassen, dass die Dämonen Recht behalten hatten- Hìrgalad lehnte an dem gigantischen Stammund schlummerte vor sich hin, doch nicht mehr lange. Der Lehrmeister hatte seine beiden Schüler nun lange genug beobachtet und war zu dem Schluß gekommen, dass beide fleissig genug geübt hatten und nun sich wahre Meister des Schwertkampfes nennen konnten- zumindest bald, eine einzigste Prüfung stand noch zwischen den beiden Schülern und ihrer Meisterhaftigkeit.Mit langsamen Schritten ging der Schwarzmagier auf seinen ruhig schlafenden Schüler zu, er hatte Zeit, zumindest so lange bis Dûhn ebenfalls auf dem Innenhof aufgetaucht war und die Prüfung beginnen konnte.
So leise wie er konnte setzte sich Azathot zu seinem Schüler der unverständliche Worte vor sich hinmurmelte.
Es vergingen nur wenige Minuten, die Azathot damit verbrachte seine Lichtkugel beim jagen von Insekten zu beobachten, bis ein gewaltiger Umriss auf dem Hof erschien und auf die Esche zustapfte während der schlafende Hìrgalad mit einem, wenig freundlichen aber effektiven, Rippenstoß geweckt wurde„Wach auf Schlafmütze!“, befahl ihm liebevoll sein Lehrmeister, „ Es wird Zeit dass endlich eure Ausbildung zu Ende geführt wird.“
Dies lies Hìrgalad sich nicht zweimal sagen, mit einem Ruck riss er die Augen auf und sprang mit gezogenem Schwert auf.
„ Welch ein Eifer!“, dachte Azathot bewundernd bei sich, bevor auch er aufstand und sich dem Riesen näherte
„Sei mir gegrüßt, Dûhn. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, aber ich hoffe du nimmst es deinem armen Lehrmeister nicht übel, dass er dich trotzdem prüfen wird.“, dann wandte er sich wieder an beide Schüler, „ Und jetzt kommen wir zu eurer Aufgabe, die doch recht einfach gehalten ist: Greift euch gegenseitig an und kämpft so lange bis euer Gegner entwaffnet ist und lasst euch Zeit dabei, ihr sollt mir nicht beweisen wie schnell ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagen könnte, sondern ich will sehen, dass ihr in der Zeit auch ein paar Kampfmanöver gelernt habt und es durchaus beherrscht Zweikämpfe zu gewinnen ohne dabei Leichenberge zu hinterlassen.“
Nachdem er seinen beiden Schülern die Aufgabe und eine kleine Moralpredigt mit auf den Weg gegeben hatte trat Azathot wieder unter die Esche und setzte sich hin, lediglih die Lichtkugel lies er um die beiden Kontrahenten schweben damit diese ihren jeweiligen Gegner auch sehen konnten.



05.04.2004 22:47#330
Hîrgalad Endlich war es so weit. Seine letzte Prüfung. Nun gut, Hírgalad war kampfbereit. Jedenfalls fast. Er bedeutete seinem Freund Dûhn noch kurz zu warten, und ging zum Brunnen der nur schwach von der Lichtkugel Azathots erhellt wurde. Ziemlich praktisch so ein Lichtzauber, ich sollte vielleicht auch bald mal anfangen mit der Magieausbildung. dachte sich der junge Schwarzmagier während er seinen Kopf in das kalte Wasser des Brunnens tauchte. Dank dem Klima im Innenhof würde er sich zwar nicht erkälten, aber sehr angenehm waren die Wassertropfen die nun langsam an ihm herunterliefen auch nicht. Egal, sie sollten ihn halbwegs wach bekommen, und das hatte funktioniert.

Er ging langsam zurück zu Dûhn, blickte ihm kurz in die Augen, und nach einem kurzen Nicken beider Kämpfer zogen sie ihre Waffen.
"Na dann mal viel Glück." meinte Hírgalad mit einem Lächeln zu seinem besten Freund. Dieser lächelte zurück und meinte nur "Leg los."
Hírgalad ging in den Angriff über, eine leichte Kombination für den Anfang, Rechts-Links-Rechts-Ausfallschritt und das selbe gleich nochmal. Allerdings war das keine wirklich Herausforderung für Dûhn, schließlich hatte dieser sehr gut trainiert, deutlich besser als sein "kleiner" Freund. Er blockte alle Schläge mit Leichtigkeit ab, und ging dann zum Gegenangriff über. Hírgalad merkte sofort dass er an Kraft deutlich unterlegen war, diesen Nachteil galt es auf andere Weise wieder wett zu machen. Doch erst einmal musste er sich den sehr kraftvoll geführten Schlägen Dûhns erwehren, was ihm nicht ganz so leicht fiel wie er es eigentlich vermutet hatte. Nach einer ähnlichen Kombination wie sie Hírgalad benutzt hatte, fiel Dûhn wieder einige Schritte zurück, und die beiden Freunde umkreisten sich gegenseitig, lauernd, nach einer Möglichkeit für den Angriff suchend.

Der junge Schwarzmagier musste sich etwas einfallen lassen, wie er seine Wendigkeit, die gegen den Riesen der gesuchte Vorteil war, am besten einsetzen konnte. Doch bevor er zum Angriff kam, griff sein Gegenüber auch schon wieder an, ließ heftige Schlagkombinationen auf das Schwert Hírgalads niedergehen, dass er ihm vor einigen Monaten selbst geschenkt hatte. Nachdem er die ersten Schläge abgeblockt hatte, erkannte Hírgalad seine Chance, ließ sich seitlich zu Boden fallen, rollte über eine Schulte ab, und schlug schnell zu, bremste sein Schwert jedoch ab, kurz bevor es die ungeschützte Seite Dûhns treffen konnte, er hatte Spaß an der Sache gefunden, und in diesem Moment hätte er Dûhn entwaffnen können, doch er wollte nicht dass der Kampf schon vorbei war. Der junge Blondschopf grinste seinen Freund an, doch der meinte nur lächelnd "Nicht schlecht." Er entfernte sich einige Schritte und stellte sich neu auf. Immer noch lächelnd sagte er zu seinem Freund:
"Wirklich nicht schlecht, für einen räudigen Köter wie dich" und griff den perplexen Hírgalad wieder an.



05.04.2004 23:21#331
Estragon Wer zum Henker bist du denn? Deine Visage kenn ich doch von irgendwoher? Der rechte Totenschädel fluchte drauf los. Der linke fixierte Estragon lediglich stumm.
Wer immer du bist, dein Gesicht gefällt mir nicht, du kommst hier nicht rein!!! Stimmt’s?!?!
Der rechte suchte Hilfe beim linken. Doch der schwieg nur. Sein bohrender Blick ruhte weiter auf Estragon.

Der Krautkauer kümmerte sich wenig um das belanglose Geschnatter der Geister. Er ging ohne Zögern auf das Tor zu und hämmerte dreimal mit der Faust dagegen. Das Echo pflanzte sich lawinenartig in der großen Eingangshalle fort.Vergiss es, Larenzo Lamass. Schwing dich auf deine Harlye und jag weiter böse Buben. Hier kommste nich rein! zeterte der rechte Knochenbruder weiter. Sein linker Zwilling schwieg immer noch.
Estragon schaute mit kalten Augen hinter den nun Bronzefarbenen Gläsern hervor. „Schweig still, Hohlkopf. Oder du frisst mal wieder eine Packung Schlamm.“Der rechte unterbrach verdattert seine Flucharien. Der linke hingegen begann nun zu wettern. Ich wusste es!!! Ich habs genau gesehen. Den Kerl kennste irgendwoher!!! Habs genau gewusst!!!

Estragon schaltete auf Durchzug und feuerte noch einmal drei trockene Faustschläge gegen die Tore.



05.04.2004 23:38#332
Renata Die Magie-Lehrbücher lagen noch genau dort, wo Renata sie vor über einem Monat zurückgelassen hatte: auf ihrem Lesepult. Merkwürdig, dass die Dämonen wohl wussten, dass sie noch in Gebrauch waren und sie deshalb liegen gelassen hatten. Normalerweise wären sie längst weggeräumt worden.

Etwas unschlüssig blätterte die Magierin in den Folianten herum, sie fand es schwer, sich in diese Texte wieder einzulesen, zumal jetzt, da sie schon ein wenig Erfahrung in der Verwendung der Schattenflamme hatte. Übung, das war es, was ihr fehlte. Ja genau, “Äktschn”, auf in den Übungsraum.

Auf halbem Wege hörte sie, wie von draußen gegen das Tor gewummert wurde. Schon wieder jemand, dem die Goblins einen Streich spielten. Also erst mal kehrt gemacht und nachsehen, wer da um Einlass trommelte. Als sie um die Ecke bog, rannte sie in Rhodgar hinein, der dem Klopfen auch auf den Grund gehen wollte. “Ah, machen wir heute beide Tordienst, wies aussieht. Komm, lass uns nachsehen, wem die Goblins da wieder auf der Nase herumtanzen.”

Beide nahmen den Griff eines Torflügels und zogen ihn mit Schwung auf, zu schauen, wer da kam, das Kastell und die Diener Beliars zu besuchen...


05.04.2004 23:48#333
Estragon Die Tore wurden endlich geöffnet. Estragon schaute durch seine farbigen Augengläser in das Innere des Kastells. Renata und Rhodgar schauten Estragon neugierig entgegen.
„Ja? Kann ich euch helfen?“ begann Rhodgar das Gespräch. Estragon lächelte frostig. Was würden sie nicht schlecht kucken, wenn er gleich jetzt und hier, alles erzählen würde. Was würde sie das nicht glatt aus den Socken hauen.„Bringt mich fürs erste von diesen untoten Waschweibern weg, das würde fürs erste schon ausreichen.“ sagte er und deutete auf die beiden Skelette, die sich wild zankten, wer der Fremdling nun sei und wo er herkomme.

Rhodgar nickte ebenfalls lächelnd. Doch ein etwas unsicheres Lächeln. „Gern, wenn ihr mir eueren Namen verratet.“
„Im Refektorium lässt sich das leichter, als hier in der Kälte.“ Die beiden Magier warfen sich schnelle Seitenblicke zu. Misstrauen trat in ihre Gesichter. „Kennt ihr diesen Ort?“ fragte Renata.
„Zum Teil.“ sagte Estragon knapp. Seine Augengläser hatte nun die Farbe von frischem Lachs.



06.04.2004 00:05#334
Rhodgar Höchst sonderbar, das. Eigentlich hatte sich Rhodgar auf in den ersten Stock machen wollen, um sich nur noch auf sein Bett zu werfen und mit einem zufriedenen Lächeln ins Traumreich einzugehen. Doch kaum war er in der Eingangshalle angekommen, da hatte es schon wie wild an dem massiven Tor (heute übrigens mal ohne jegliche Verzierungen, weder mystische Runenzeichen noch dicke Metallbeschläge) geklopft. Zu so später Stunde, wer konnte da noch so verrückt sein und freiwillig zum Kastell kommen? Auf alle Fälle musste es jemand sein, in dessen Herz großer Mut schlummerte. Oder große Dummheit, je nachdem. Allerdings war Rhodgar zunächst nicht weit gekommen, war er doch nicht der einzige, der um diese nachtschlafende Stunde noch durch die Korridore gepspensterte. Ohne jegliche Vorwarnung, sogar ohne irgendeinen Laut zu verursachen, war plötzlich Rena um die Ecke geschossen, und war buchstäblich mit ihm über einen Haufen gepurzelt. Eine kurzes "Hallo", und schon waren beide am Tor angelangt.
"Und Ich kenne ihn doch!" "Alle, die du kennst, sind erbärmliche Versager, dass die sich mit einem wie dir abgegeben haben!" "Ha, warum kennst du mich dann?" "Du bist mein Bruder, das ist was anderes!" "Ha, beleidige nicht meine Frau Mutter, Beliar habe sie selig!" "Wir hatten keine Mutter!" "Ach halt den Schnabel!"

Von solchem Gezeter begleitet, trat ein Mann in die pompöse Halle. Nicht viel größer als Rhodgar, gleichgroß sogar. Deshalb fiel dem Schwarzmagus auch das seltsame Ding auf, was der Fremde sich da auf die Nase gesetzt hatte. Ein kleines Metallgestell, mit zwei pinken Glasscheiben dazwischen. Was das wohl für eine Aparaur sein mochte?
Gerne hätte sich Rhodgar den Mann noch ein wenig näher angeschaut, doch entfuhr diesem eine Aussage, welche ihn hellhörig werden ließ, und zwar gewaltig. Hatte er da gerade vom Refektorium gesprochen? Wie war denn das möglich? Es war nicht gerade üblich, dass hier jemand hinein spazierte, und sich sofort den diversen Räumlichkeiten bewusst war. Irgendetwas war an diesem Mann... etwas Vertrautes. Doch es wollte dem Schwarzmagus partout nicht über die Zunge, was dieses ominöse Etwas wohl sein konnte. Also war es wohl besser, einfach mal zu schauen, wie sich die Geschichte entwickeln würde.

"Na dann folgt mir mal. Wir werden garantiert niemanden bei dieser Eiseskälte draußen vor der Türe stehen lassen."



06.04.2004 00:27#335
Estragon Sie führten Estragon in das Refektorium. Am Eingang wollten die beiden kurz anhalten, scheinbar um ihrem Gast die Räumlichkeiten zu erklären oder etwas in der Art. Doch der Krautkauer schritt einfach weiter. Wie selbstverständlich setzte er sich in einen der hohen Sessel, legte seinen Mantel und die Rucksäcke ab und legte auch noch das Hemd ab, um der frischen Tätowierung Luft zu lassen. Mit einem sauberen Unterhemd saß er nun am Tisch und warf eine fragenden Blick zu den Magiern. „Wollt ihr euch nicht setzen?“ fragte er tonlos.Die Magier sahen sich verwunderter den ja an und gingen dann zögerlich auf den Tisch zu.

Estragon lehnte sich ein wenig zurück. Es reizte ihn, endlich einmal auszuprobieren, wie es war, mit einem der hier ansässigen Dämonen, Kontakt aufzunehmen. Hilias Erinnerung sprachen von furchtbaren Kopfschmerzen, aber sie sprach häufig von Schmerzen aller Art. Estragon verfolgte Rhodgar und Renata, wie sie sich niederließen. Dann reckte er sich im Sessel auf, nahm die nun kobaltblauen Gläser von seiner Nase und rieb sich die Augen. In seinem Kopf rief er nach einem der Dämonen. Sofort tauche neben dem Tisch eines der fliegenden Ungeheuer auf.
Ich will ein einfaches Mahl haben und einen Kräutertee. Aus frisch gekochtem Estragon mit etwas Honig. dachte er schlicht.
Der Dämon teilte Estragon stimmlos mit, dass alles sofort bereitstehen würde. Die Kopfschmerzen waren nicht gerade unerträglich. Im Sonnenlicht tat Estragons Kopf mehr weh. Aber dennoch zuckte er etwas zusammen.

Die beiden Magier starrten mit offenen Mündern auf den Fremden, wie er selbstverständlich mit der Anwesenheit des Dämons umging. Doch was sie wirklich fast aus den Socken haute, wie Estragon es vorhin vermutete hatte, war der Teller mit belegten Brotschnitten und der Tasse Tee, die plötzlich vor ihm auftauchten.
Estragon begann zu essen. Und erwartete ihre Frage. Seine Augengläser lagen neben dem Silberteller. Die stahlgrauen Augen blickten kalt und berechend, doch nicht völlig unfreundlich auf die Magier.



06.04.2004 00:43#336
Renata Dass dieser Fremde mit dem merkwürdigen Visier aus farbigem Glas vor den Augen - obwohl augenscheinlich zum allerersten mal im Kastell - so zielstrebig und selbstverständlich das Refektorum fand und betrat, war verwunderlich, um nicht zu sagen: befremdlich.

Dass er aber wußte, wie mann Speiss und Trank bei den Dämonen orderte, war fast schon unheimlich. Nicht nur bei Renata klingelten die Alarmglocken, auch Rhodgars Blicke sprachen von seiner Verwirrung ob des selbstbewussten Handelns dieses Mannes.

Es war sicher alles andere als falsch, dem Besucher ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Vorsichtig, denn es konnte ja durchaus ein alter Bekannter des Kastells sein. "Interessanter Aufguss, den Ihr als Tee tringt. Er duftet recht ... außergewöhnlich. Ihr seid schon einmal hier zu Besuch gewesen? Und was sagtet ihr, ist Euer Name?.."



06.04.2004 00:46#337
Estragon "Estragon. So nennt man mich." Er nippte an dem Tee und schmeckte den herbsüßen Mischton von Senf und Zimt. Legierter Zucker. Es schmeckt wie Karamell mit Stahl vermischt.



06.04.2004 00:55#338
Rhodgar "Estragon, soso... hmm, mir ist, als hätte ich davon schon einmal gelesen." ließ Rhodgar beiläufig vernehmen. Und das war keineswegs gelogen. Irgendwann einmal hatte er sich ein Buch über Kräuterkunde aus der Bibliothek mit hinauf in sein Zimmer genommen (gerade fiel ihm ein, dass er peinlicherweise vergessen hatte, es wieder an den Ort, wo es eigentlich hingehörte, zu bringen). Inmitten des darin enthaltenen Wissens hatte er, so ihn sein Gedächtnis nicht täuschte, einmal das Wort "Estragon" gelesen. Doch wer würde seinem Kind freiwillig der Schmach aussetzen, nach einem Kraut bennant worden zu sein? Oder nannte er sich selbst so, weil er dauern auf irgendeinem Grünzeug herumkaute? Genau jenes fiel dem Schwarzmagus nämlich just in diesem Moment auf. Naja, Rhodgar ist auch nicht gerade ein Allerweltsname. dachte er sich schmunzelnd.

"Nun, ihr scheint euch in unserem Gemäuer gut aus zu kennen. Zu gut würde ich fast meinen. Und eins der Skelette meinte, es würde euch wiedererkennen. Da ich zu überrascht war, bin ich vorhin nicht weiter darauf eingegangen. Habt ihr unser Kastell schon einmal mit eurer Anwesenheit beehrt?"



06.04.2004 01:00#339
Estragon „Ja.“ antwortete der Mann wahrheitsgemäß. „Und nein. Das ist im Grunde sehr leicht zu erklären, aber es zu verstehen dürfte euch viel schwer fallen. Rhodgar und Renata.“
Estragon nippte wieder an seiner Tasse und ließ die eben gesprochen Namen erstmal verdauen. Nach einem kurzen Augenblick des donnernden Schweigens, setzte Estragon seine Augengläser wieder auf. Das matte Silber wandelte sich umgehend in einen tiefen rubinroten Farbton.



06.04.2004 01:19#340
Renata Hatte bis jetzt noch die Möglichkeit bestanden, dass dieser Besucher die Räumlichkeiten des Kastells noch aus einer Zeit kannte, zu der weder Rhodgar noch Renata dem Zirkel angehörten, nun, diese Idee war nun perdü, in diesem Falle hätte der Fremde ihre Namen nicht kennen können.

Die Alarmglocken klingelten immer lautern, die Nackenhaare der Magieren begannen bereits sich aufzurichten. Auch passte ihr nicht, dass dieses gläserene Visier die Augen des Mannes nicht sehen liess. Es schien im Wechsel des einfallenden Lichtes die Farbe zu ändern, aber das war kein Ersatz dafür, in den Augen des Gegenübers Emotionen oder Gedanken zu erkennen...

"Woher kennt ihr unsere Namen, Estragon? Mir ist nicht bewusst, Euch schon einmal begegnet zu sein. Obwohl Ihr Euch hier auf eine Art und Weise auszukennen scheint, die Euch als Kenner des Kastells ausweist. Und, um der Wahrheit die Ehre zu geben: mir ist etwas unwohl dabei, auf farbiges Glas statt in Eure Augen zu sehen. Was versteckt ihr hinter diesen bunten Scheiben?"



06.04.2004 01:24#341
Estragon "Augen, Renata. Nur Augen." antwortete Estragon kalt. Er musste vorallem Rhodgar Zeit geben. Dem impulsiven Rhodgar. Wenn dieser irgendetwas an der Situation falsch verstand, konnte er Estragon ganz leicht zu einem Häuflein Asche zerblasen. Vorsichtig...ganz vorsichtig jetzt...
Er tranke die Tasse aus und bestellt umgehend eine neue.



06.04.2004 01:41#342
Rhodgar "AUGEN, PAH!" Rhodgar hatte mit der Faust auf den Holztisch gehauen, während er aufgestanden war. "Ich glaube kaum, dass ihr dahinter Goldmünzen versteckt! Gebt gefälligst vernünftige Antwort!"
Warum reagierte der Schwarzmagus so über? Was machte ihn an der Situation so fertig, dass er sofort ausrastete? Er wusste es nicht ganz genau, doch vermutete er etwas. Aber irgendwie doch nicht. Dieser Fremde schien sie zu kennen. Schien sie sogar sehr genau zu kennen. So blieb er achtlos sitzen, während Rhodgar selbst wütete. Jeder andere, so vermutete der Jungmagier zumindest, hätte sich zumindest ein klines bisschen erschreckt. Als ob er es vorher gesehen hatte... gruselig!

"Könnt... könnt ihr Gedanken lesen, in unsere Herzen und schwarzen Seelen schauen?"



06.04.2004 01:59#343
Estragon Es war gefährlich zu Lachen. Aber Estragon war von Rhodgars Annahme, er könne Gedankenlesen, so überrumpelt worden, dass er es nicht zurück halten konnte. Er hob den Kopf und lachte schallend. Es war ein seltsam lebloser Laut und wenig Freude schwang darin. Mehr eine bitterscharfe Ironie. Es war jedoch nicht ganz klar, wem das Lachen galt.
Dann senkte der Krautkauer seinen Kopf wieder. Das Lächeln erlosch auf seinem Gesicht. Wurde fast weggewischt.
„Verzeiht, ich habe mich gehen lassen.“ sagte er knapp. Die Magier sahen sie ratlos an.
„Ihr habt sicher viele Fragen. Wenn ich versuchen würde, es euch lang und breit zu erklären, kommt ihr am Ende vollends durcheinander.“ Der Mann sammelte sich. Seine Augen schlossen sich kurz hinter den, jetzt safranfarbigen Gläsern. Dann nickte er entschlossen, als habe er eine schwere Entscheidung endlich gefällt. Er zog die feine Kette mit dem Kristall der Hüterin aus der Tasche. „Wisst ihr, was das ist?“ Die Magier sahen mit zusammen gekniffenen Augen auf den Stein. Rhodgar brauchte etwas länger, Renata erkannte es, kaum nach dem Estragon es unter dem Tisch hervor gezogen hatte.
„Wie…“ stammelte sie. Estragon warf den Stein mit einem spitzen Klirren auf den Tisch und begann in harten, schnellen Worten zu sagen, was er zu sagen hatte. Er musste sie ins kalte Wasser werfen. Lange Reden sind zum verwirren, nicht zum klären geeignet.
„Ich habe es von einem Bekannten. Sein Name war Hilias. Er zog einst mit euch aus, um die Welt zu retten. Dabei starb er. In der Abtei. Der schwarzen Abtei.“Er machte eine kurze Trinkpause. Die Stille war erdrückend. Estragon füllte sich jedoch völlig ausgeglichen. Der Tee war gut. Er schärfte die Sinne.„Ich wurde in der Abtei geboren. Fragt mich nicht wie oder warum. Ich bin selbst auf der Suche nach diesen Antworten. Aber eines ist gewiss. Ich trage Teile des verstorbenen Steinmetz in mir. Sein Erinnerungen, seine Kraft, Teile seines Baugeschickes.“
Rhodgar und Renata starrten unablässig auf den Kristall, der friedlich auf der Tischplatte ruhte. Dieses Artefakt…es war der unumstößliche Beweiß. Das Symbol für die greifbare Wahrhaftigkeit.
„Hilias sah in euch Freunde. Mehr als das…Ich hingegen bin lediglich mit seine Erinnerungen ausgestattet worden und ich würde gerne wissen, warum ich in einer toten Abtei geboren wurde, mit fremden Erinnerungen eines toten in mir. Deshalb bin ich hier.“ Estragon schloss seine kleine Ansprache, in dem er die Kette langsam zu sich zog und wieder in seiner Tasche verstaute.
Die beiden Magier sahen ihn geschockt an. Er erwartete den Sturm, der folgen würde. Folgen musste.



06.04.2004 02:21#344
Renata Die Magierin hatte instiktiv nach dem Ärmel des impulsiv aufgesprungenen Rhodgars gegriffen, um ihn zum Wiederhinsetzen zu bewegen. Doch mitten in der Bewegeung - als Estragon das Wort wieder ergriffen hatte - hielt sie inne. Nun wäre es an ihr gewesen, aufzugspringen und den Besucher, der dort mit der größten Selbstverändlichkeit saß und geradezu gleichgültig an seinem Kräuteraufguss schlürfte, anzuschreien.

Wie konnte er es wagen.... "Wie... Wieso tut Ihr das? Es ist erst eine Woche her, dass Hilias starb. In dieser einen kurzen Woche wollt ihr geboren und zum Mann herangewachsen sein, von der Zeit vor Eurer Geburt, die Dauer des Reifens, einmal ganz abgesehen. DAS IST UNMÖGLICH..." Tief in ihr war aber ein Fünkchen des Zeifelns, ein Zugeständnis, dass dieser Besucher die Wahrheit sagen KÖNNTE. Zuviel hatte sie in den letzten Wochen gesehen, als dass sie diese Möglichkeit einfach hätte verwerfen können. Der Kristall, der Anhänger, das Artefakt: es war ein Beweis, wenn auch kein unumstößlicher.

Aber dieser glattrasierte, emotionsarme junge Mann, die Reinkarnation Hilias´? Geradezu unfaßbar, unmöglich, allein der Gedanke...

"Nein, ich glaube Euch nicht. Ich will und brauche mehr Beweise" Ein Zupfen machte sie darauf aufmerksam, dass sie noch immer Rhodgars Ärmel festhielt...


06.04.2004 02:26#345
Estragon Estragon zog die Augenbrauen hoch und sagte, fast beiläufig, nur ein Wort. Renata hörte es und wurde leichenblass.
"Goldstück." hallte es in der Stille des Refektoriums wieder.


06.04.2004 02:34#346
Rhodgar Was gerade passiert war, haute Rhodgar um. Ja, es haute ihn schlichtweg um. Was war anderes zu erwarten? Natürlich trug er noch immer die Trauer in sich, die Trauer um Hilias. Stellte man sich diese Trauer als eine Streitmacht vor, eine Streitmacht in Rhodgars Geist. So. Diese Streitmacht zieht herum und herum, ohne auf etwas besonderes zu stoßen. Und irgendwann klingt sie ab. Dann war die Trauer verarbeitet und überwunden. Doch dies war eben noch nicht der Fall. Und durch die Worte und den unwiderlegbaren Beweis der Wahrheit des Gesprochenen erreichte eine zweite Streitmacht, ein Gemisch aus unendlicher Überraschung, Freude und Misstrauen, einen bestimmten Platz in Rhodgars Seele. Dort, wo schon die erste Streitmacht postiert worden war. Und nun war die logische Konsequenz, dass zwangsläufig eine Konfrontation und Eskalation folgen musste. Die beiden Heerscharen würden aufeinander eindreschen, hier und da würde es explodieren, eine schier unerträgliche Spannung läge in der Luft. Natürlich nur bildlich gesprochen. Kurzum, zwei Dinge prallten im Inneren des Schwarzmagiers aufeinander, Dinge, die unterschiedlicher ncht sein konnten, sich aber doch so ähnlich waren. Beide standen sie in Verbindung mit Hilias. Auf der einen Seite der Verlust und die damit verbundene Trauer, doch jetzt das Neue, die plötzliche Nachricht, dass ihr Freund quasi... wiedergeboren worden war. Wessen Werk oder Teufelei das auch immer war. Rhodgar wusste es nicht. Überhaupt, es war alles so verwirrend. Konnte man den Worten wirklich Glauben schenken? Aber warum denn nicht? Immerhin hatte Estragon, oder wer zur Hölle Beliars dieser Mann auch immer war, einen unanfechtbaren Beweis geliefert. Dieses Artefakt, dass er es in den Händen gehalten hatte, bedeutete wohl, dass er die Wahrheit sprach. Oder nicht?

Kreidebleich im Gesicht ließ Rhodgar sich wieder auf den Schemmel zurücksinken, von dem er gerade erst aufgesprungen war. Eigentlich hätte er ja froh sein können, sich freuen müssen. Immerhin hatte die Welt den Steinmetz auf irgendeine komische Art wiedergewonnen. Das war an sich etwas Gutes. Aber... ach es half nichts, jetzt nach Erklärungen zu suchen. Die würden schon noch folgen. Irgendwann.

"W-wenn ihr wirklich Hilias seid, irgendwie zumindest, dann... sagt mir was ihr hier zu finden hofft. Warum seid ihr hier her gekommen? WARUM?" Der Lautstärke des Schwarzmagus erhöhte sich von Wort zu Wort. Noch immer tobte die unsägliche Schlacht in ihm, und dies löste Verzweiflung aus. So langsam überkamen ihn doch wieder Zweifel.
"Hilias ist tod. TOD! Nichts kann ihn wieder zurückrufen. Wer sagt mir dass ihr dieses Schmuckstück nicht jemandem abgenommen hat, der es zufällig in den Ruinen der Abtei gefunden hat? IHR SEID WAHRSCHEINLICH NICHTS MEHR ALS EIN DRECKIGER DIEB!" Dass Estragon dies in keinem Fall sein konnte (wie sollte er denn sonst über alles im Kastell bescheid wissen), übersah Rhodgar in seiner Wut. "Wer sagt mir, dass ihr die Wahrheit sprecht. Wahrheit, was ist das überhaupt? Das ganze Leben ist ein einziges Netz aus Lügen und Intriegen, gesponnen von der Spinne Schicksal. Und Hilias ist ihr ins Netz gegangen..." sprach er, nun leiser.


06.04.2004 02:40#347
Renata Ja das war ein Beweis. Ein anderer als alles, was sie erwartet hatte. Ein Beweis, der zu einer Schlußfolgerung führen musste, die der Magierin den Magen umdrehte.

DU???
Du auch... ???



06.04.2004 02:51#348
Estragon Estragon lächelte sein dünnes, distanziertes Eislächeln. Er hörte auch die Vorwürfe und Zweifel von Rhodgar ohne große Überraschung. Seine Stimme erhob sich. Hart, kalt und nackt wie die eines Steingolems. Seine tiefe, kratzige Stimme wurde von den Wänden wieder und wieder abgestoßen, als ekelten sie sich vor den Worten.
„Warum? Warum ich geboren wurde? Wie ich eine Reinkarnation von Hilias sein kann, wo doch nur wenige Durchstücke des Steinmetz in mir aufgegangen sind? Weshalb ich hier bin, wo er doch eindeutig und unwiederbringlich tot ist?“
Estragon hielt kurz inne. „Ich sage euch, warum. Weil es eben so ist. Ich will auch das Wieso erfahren. Doch vorerst muss ich mich mit den Gegebenheiten abfinden. Meine Bestimmung ist mir noch verschlossen. Aber ich wurde nicht grundlos in diese Welt entlassen. Nicht grundlos gab man mir das Wissen eueres Freundes. Nichts geschieht zufällig. Alles hat einen Sinn. Nun will ich nur wissen, was der Sinn hinter meiner Existenz ist. Hilias ist Staub im Wind. Ich nicht. Also hadern Aufgaben meiner.“

Estragon klopfte auf seine Tasche. „Außerdem muss ich der Hüterin den Stein wiedergeben. Er gehört ihr. Auch das ist ein Grund warum ich hier bin. Jetzt bin ich erschöpft. ich werde mich von den Dämonen einquartieren lassen.“ Er hob die Tasse, leerte sie in einem Zug, schulterte seine Rucksäcke und steuerte den Ausgang des Refektoriums an.
Kurz vor der Tür blieb er stehen. „Und Renata? Der Geist, der einst in Hilias innewohnte ist genauso vergangen, wie die Seele des Steinmetz selbst. Beide werden nie wieder einen Fuß in das Reich der Sterblichen setzen. Mein Wort darauf.“

So verließ er die beiden verwirrten Magier.



06.04.2004 03:35#349
Renata Verwirrt war gar kein Ausdruck. Hätte Renata ihren Gemütszustand in diesem Augenblick beschreiben müssen, wäre die Umschreibung "verwirrt" darin eher nicht vorgekommen, hätte dieses Attribut doch nur sehr unzulänglich wiedergegeben, was sie gerade bewegte.

Sprach dieser Mann die Wahrheit - und darin gab es kaum noch Zweifel - war er weniger als eine Woche alt. Ein Kleinkind. Hatte dieses Kleinkind auch nicht Hilas´ Charakter, verfügte es doch über dessen Wissen.

Immer noch hing der Duft des Tees in der Luft, den Estragon getrunken hatte. Bei Beliar, was hatten sie morgen alles Seraphin und Ceron zu erzählen. Jede Wette, dass sie ihnen nicht glauben würden.



06.04.2004 09:45#350
Dûhn Fast hätte Dûhn gelacht, als er das erstaunte Gesicht seines Freundes sah.Es war kaum zu glauben, aber Azathots 'Geheimtaktik' schien tatsächlich zu funktionieren.

Mit aufbauschendem und im Wind knatterndem Mantel stob die riesige Silhouette des Hühnen vorwärts und führte einen kräftigen Hieb von links nach rechts. Nichtsdestotrotz war dies ein Kampf gegen einen seiner Freunde und so fielen die Schläge des Kolosses nicht annähernd so kraftvoll aus wie in seinem Kampf gegen die mordlüstigen Knochenmänner.
Hírgalad indes, parierte den brutal gehackten Schlag mit einiger Leichtigkeit und führte, noch im Rückwärtssprung, seine Klinge elegant über das Bastardschwert seines Gegners. Fast schien der Stahl zu singen, als die beiden Schneiden aneinander vorbei jagten und funkensprühend aufleuchteten.Doch Dûhn hatte nicht gegen eine Übermacht gekämpft um sich nun so leicht das Schwert aus der Hand treiben zu lassen. Mit einer schnellen Drehung des Handgelenks richtete der Riese seine enorme Klinge auf und stoppte den Schlag seines Freundes recht unsanft mit der Parierstange. Eine schnelle Drehung seitwärts und die Schneide seines Gegenüber war zwischen Parierstange und Klinge eingeklemmt. Mit einem leichtem Rütteln signalisierte Dûhn seinem Freund Hírgalad das er nun in der Lage wäre ihm das Schwert zu entreißen.Die Antwort des blonden Schwarzmagiers bestand aus einem anerkennenden Nicken und einem schelmischen Zwinkern. Noch während der Riese zurücklächelte ließ sich Hírgalad fallen und bewegte sein Schwert entgegen der Hebelrichtung seines Gegenüber. Die Waffe befreite sich mit einem metallischen *KLANGGG* und beschreib einen schnellen, hart geführten Bogen, während Hírgalad sich zu einem von Rechts nach links eingedrehten Schlag fallen ließ.
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern rammte Dûhn seine Waffe in den Boden vor ihm und stoppte so den blitzschnellen Schlag, der auf seine Beine zielte mit einem so plötzlichen Ruck, dass er Hírgalad fast das Schwert aus der Hand riß.
"Du Kämpfst wie eine Kuh!" lachte der Hühne und entfernte sein Schwert mit einem Ruck aus dem harten Untergrund. Hírgalad, immer noch verwirrt von Dûhns verbalen Ausschreitungen, aber langsam aber sicher amüsiert grinsend, rollte sich geschickt wieder auf die Beine und schlug einen Hieb überkopf, gegen die rechte Schulter des Riesen. Dieser indes parierte den Schlag mit Leichtigkeit.Doch genau darauf hatte der Blondschopf gewartet. Ein seitlicher Tritt, meisterlich in die Kniekehle des riesigen Schwarzmagiers gezielt, lies diesen mit einem überraschten Gesichtsausdruck zu Boden sinken und machte den Weg für Hírgalads Klinge frei.
Fast schon gemächlich und mit einem Lächeln auf den Lippen setzte er die Klinge an Dûhns Hals. Dieser indes lies sich davon nicht beeindrucken und bewegte, gleichfalls lächelnd, seinen Schwertarm ein wenig auf und ab.Hírgalad Blick war in diesem Moment wohl bühnenreif, als er bemerkte das die monströse Klinge seines großen Freundes sich mit der Schneide direkt unterhalb seins Gemächtes befand und nur einen Zoll davon entfernt war, seinen Tag um einiges schlechter zu gestalten.

Lachend erhoben sich die beiden Kämpen und wirbelten wieder zurück in ihre Ausgangsposition.



06.04.2004 11:16#351
Hîrgalad Genau so sollte es sein. So machte Kämpfen wirklich Spaß. Diese ganzen trockenen Übungen, all das was ihnen Azathot beigebracht hatte, wurde nun vereint in diesem einen Kampf angewendet. Und es war kein normaler Kampf, es waren vielmehr zwei sehr gute Freunde die den Schwertkampf miteinander genossen.Die Tatsache, dass er so viel Gefallen an dem Kampf gefunden hatte, machte Hírgalad erfinderisch. Hinzu kam auch noch, dass sein Gegner ihn nicht verletzen wollte, was Raum ließ für einige neu erfundene Techniken. Mittlerweile war die "Geheimtaktik" Dûhns höchstens noch dafür geignet, Hírgalad noch weiter zu belustigen, hatte sie ihn am Anfang doch für eine kurze Zeit ausdem Konzept gebracht.

"Na dann komm mal her, du zu heiß gewaschener Troll" meinte der junge Schwarzmagier mit einem Grinsen. Sein Gegenüber grinste einfach nur zurück und entgegnete ihm "Lieber nicht, ich hätte Angst dich zu klein geratenen Goblinverschnitt zu zerquetschen." Hírgalad lachte laut auf und griff an. Einen halben Meter vor seinem Gegner machte er blitzschnell einen Schritt nach links, vollführte eine schnelle Drehung und nutzte den Schwung für einen kraftvollen und schnellen Schlag in Richtung von Dûhns rechter Schulter. Der jedoch riss seine Klinge reflexartig nach oben, und konnte Hírgalads Schwert abwehren, so dass es mit einem lauten Schaben an der riesigen Klinge Dûhns entlang fuhr. Dieser setzte sofort nach, und machte einen schnellen Schlag auf das locker gehaltene Schwert Hírgalads, doch der blonde Kämpfer drehte sich wieder schnell zur Seite, und entging dadurch dem entwaffnenden Streich. Sein großer Freund jedoch setzte sofort nach, er zog seine Waffe sofort von unten nach oben, und Hírgalad hatte mehr als nur ein wenig Mühe, das Gleichgewicht und sein Schwert zu halten. Er torkelte einige Meter nach hinten, und Dûhn hätte wieder seine Chance für den Sieg gehabt, doch anscheinend hatte er noch nicht genug.
"Gut gekontert" der junge Schwarzmagier nickte seinem Freund wieder zu. "Aber jetzt pass auf."
Hírgalad gönnte sich noch kurz ein Lächeln und sprintete dann los. Er drückte sich den Schaft seines Schwertes an die Brust und wurde immer schneller. Dûhn blieb felsenfest stehen, und wusste wohl nicht so recht was sein Freund vorhatte, dieser jedoch machte keine Anstalten zu bremsen, und erst als er etwa einen Meter vor Dûhn war, erkannte der seine Absichten und schaffte es gerade noch sein Schwert an sich zu reissen und sich auf den Aufprall vorzubereiten. Mit einem lauten "RUMMS" knallte der junge Schwarzmagier gegen seinen Freund und wurde, wie er es sich gedacht hatte, von der größeren Masse Dûhns aufgehalten und abgestoßen. Im nach hinten Fallen, konnte er einen schnellen Schlag gegen Dûhns Klinge führen, und riss sie dem Riesen aus den Händen.
Nachdem er wieder aufgestanden war, drehte er sich zu seinem Freund um, und wollte ihm zu seiner großartigen Leistung gratulieren. Dann jedoch riss er die Augen auf, als er sah, dass Dûhn sein Schwert nicht verloren hatte, wie er es geglaubt hatte, sondern das Gewicht der riesigen Waffe noch zwischen Daumen und Zeigefinger hielt. Dûhn grinste ihn an, ließ das Schwert wieder zurück in seine Faust gleiten, und machte sich zum nächsten Angriff bereit.



06.04.2004 12:19#352
Estragon Das Zimmer war verschwenderisch luxorieös eingerichtet. Ein schmale Holzpritsche mit strohgefüllten Bettzeug. Ein winziger Tisch mit einem wackligen Stuhl davor, ein großer Marmorkamin -Bei allen Geistern, wozu braucht man im Gästezimmer ein solches Monster von Kamin?!?! fragte sich Estragon-, ein Kleiderschrank und ein Balkon, auf dem man sich nicht einmal umdrehen konnte, ohne einen Absturz zu riskieren.
Estragon hatte kurz zu schlafen versucht und dann entnervt aufgegeben. Er konnte einfach nichts mit solchen Annehmlichkeiten anfangen. Er rief einen der Dämonen zu sich und erkaufte sich mit einer kurzen Welle aus Kopfschmerzen, zwei Steppdecken und ein Kopfkissen.
Dann legte er sich auf den Boden und schlief sofort ein.


Er erwachte, weil das Sonnenlicht ihm durch die geschlossenen Augen brannte und sein Gehirn in feurigen Wellen aus Schmerz und Druck zusprengen drohte. Er setzte sich auf und legte umgehend die Augengläser an. Besser, die Kopfschmerzen verebbten langsam aber stetig. Der Krautkauer zog sich an, wusch sich kurz in der bereitgestellten Wasserschale – Aus edlem Metall…eine Wasserschale aus Metall…ihr Götter! Ein Holzzuber hätte es wohl auch getan... und setzte sich auf den Balkon, in dem er den wackligen Stuhl hinaustrug und die Füße auf das Steingeländer legte.

Seine Augengläser, völlig schwarz, durchschnitten die Landschaft wie ein Messer die Butter. Nichts blieb ihm verborgen. Alles wurde betrachtet, analysiert und katalogisiert. Sein Geist war ein niemals ruhender Motor. Wo andere fühlten, da dachte er. Wo andere hofften, der wägte er ab. Wo andere Figuren in den Wolken zu sehen glaubten, sah er nur Wasserdampf in großer Höhe. Seine Phantasielosigkeit war beispiellos. Ebenso seine planerische Kreativität. Ja, er hatte tausenden von Ideen und Pläne. Die meisten waren nur Alternativen oder Notlösungen. Für den Fall, das.
Aber einige hatten durchaus feste Formen. Aber bevor er überhaupt etwas wirklich tun konnte, musste er mit der Hüterin reden und die Bibliothek aufsuchen. Er wollte eigentlich auch noch mit Don-Esteban, aber das hatte wohl noch Zeit. Vorerst würde wohl nicht mit dem arroganten Mann zutun haben. Arrogant ist er…aber auch mächtig und Vielwissend…er kann mir nützlich sein…und ich ihm… dachte er und rieb sich nachdenklich das Kinn. Mit dieser gedankenverlorenen Geste wirkte er alt und irgendwie erhaben.
Warum bin ich hier…was hab ich hier zutun, was der Steinmetz nicht zutun vermochte? Was kann es sein…
Estragon konnte es sich einfach nicht erklären, aber er ahnte, dass es bald blutige Zeiten geben würde. Und diesmal würden mehr Menschen davon Notiz nehmen als nur einige Magier und Kämpfer aus Khorines.
Wesendlich mehr.
Estragons Augengläser färbten sich bei diesen finsteren Vorahnungen in tiefes Rot. Rußiges Blut. Das Blut brennender Städte und Felder.
Der Krautkauer erhob sich und begann sein Sachen im dem engen Zimmer zu verstauen.



06.04.2004 20:38#353
Don-Esteban Der Hohepriester hatte die ganze Zeit, während der dieser Estragon mit Rhodgar und Renata gesprochen hatte, im Refektorium gesessen und den Worten der drei zugehört. Sie hatten ja nicht gerade geflüstert. Nun stand er auf, wollte das Refektorium verlassen und dachte sich seinen Teil.
»Estragon... wie kann man denn nur so heißen?«, murmelte er zu sich selbst. »Da denkt man doch sofort ans Essen. Wenn ich nicht eben gehört hätte, daß dieser Mensch allen Ernstes in dieser Schwarzen Abtei vor gerademal einer Woche erschienen ist, hätte ich geglaubt, seine Eltern wollten die legendäre vor Drachen schützende Wirkung des Küchenkrauts mit dieser ungewöhnlichen Namensgebung auf ihn übertragen... Und diese ›vitrum pro oculum‹. Interessant. On sie ihm wirklich dabei helfen, die Welt klarer zu erkennen?«Die Worte waren mehr gedacht als gesprochen. Schließlich wollte er von niemandem als alter brabbelnder Wichtigtuer in Erinnerung behalten werden. Zu seinem Glück befand sich zur Zeit außer ihm niemand im Refektorium. So raffte er sich denn auf, um den Saal, gesättigt und mit neuen Fragen im Kopf zu verlassen.


06.04.2004 21:07#354
Rhodgar "Was? Na und? Soll er doch."
Entnervt sah Rhodgar zu dem Dämon auf, der neben ihm flatterte. Was hatte es mit ihm zu tun, wenn der Don noch immer im Refektorium saß? Wenn es ihm dort so gut gefiel, warum nicht? Doch schon wurde im wieder durch das Hirn geschnitten, als der Dämon nochmals wiederholte, was er schon seit Stunden sagte, wie es Rhodgar vorkam.
Er behaarte immer wieder darauf, dass der Hohepriester im Speisesaal anzutreffen sei. Waren die Flattermänner eigentlich nicht in der Lage, präzise zu sagen, was sie eigentlich wollten? Immer nur verschleierte Aussagen, nie kamen sie auf den Punkt. So musste sich der Schwarzmagier die Tatsachen zusammenreimen. Wenn er so eindringlich daran erinnert wurde, dass er den Don im Refektorium finden könne, dann bedeutete dies wohl, dass es ihm nun auferlegt worden war, mit dem Hohepriester zu reden. Oder zuzuhören. Oder irgendwas anderes, ganz egal. Der Dämon schien verstanden zu haben, und verblasste gleich darauf, während Rhodgar schnellen Schrittes auf das Refektorium zu steuerte. Gerade hatte er die Türe aufgeschwungen, da rasselte er auch schon mit der Person zusammen, der er zu begegnen gesuchte. Gerade noch konnten sich die beiden abfangen. Als Rhodgar aufblickte, schaute er nicht etwa in eine wütende Grimasse. Nein, nach wie vor herrschte im Gesicht des Don eisige Kälte. So wie man es von ihm gewöhnt war.


06.04.2004 22:04#355
HoraXeduS "Ein kleiner Schritt für einen Schwarzmagier, doch ein großer Schritt für die Krautraucher dieser Welt."

"Danke, Jungs." schmunzelte Horaxedus freundlich, als er durch das knochenbewehrte Tor des Kastells trat. Der Magier hatte wahrlich nicht erwartet, dass ausgerechnet zwei, die für ewig fest hier angeschlagen waren, über die vergangenen Wochen im Leben des Glasmachers unterrichtet sein konnten. Doch erstmals schien gar etwas wie Respekt in ihrem klapprigen Geschnatter mitzuschwingen.

Nach einem kurzen Augenblick der Andacht vor der kühlen Fassade des Steinernen schritt Horaxedus geradewegs aus der Halle und, ohne auch nur einen weiteren Moment innezuhalten, direkt in seine Werkstatt.

Doch der schwarze Magier tat dies nicht wie eh und je. Irgendetwas war anders an diesem Manne.
Irgendwie lässig.



06.04.2004 22:24#356
Cugar Nachdem sich Cugar mehrmals in den riesigen Gemäuern des Kastells verirrt hatte, brach der Sumfpler irgendwo müde zusammen. Tja, er hätte nicht dem Raum betreten sollen, wo drauf stand: Vorsicht, bissig !
"Ja, woher soll ich auch wissen, dass da drin fliegende, beißende Bücher umherschwirren !" dachte sich Cugar verärgert. Aber an der riesigen Treppe war keine Warnung. Erst die grünlich glibbernden Schnecken hatten den ach so tapferen Bruder verjagt. Jetzt hieß es erstmal Kräfte erneuern. Und dazu passte nichts besser, als eine ordentliche Mahlzeit.
Nach weiteren 20 Minuten erreichte Cugar einen großen Raum mit Tischen und Bänken. Das Refektorium. Aber weit und breit keine Köche oder Diener oder sonst was. Also setzte sich der Sumpfler erst einmal hin und wartete und wartete und wartete...
Nach 2 Stunden gab es des Bruder auf. Sein Magen knurrte schon so laut, dass wahrscheinlich das ganze Kastell es hören musste.
"Menno... ein richtiges Steak wär jetzt nicht schlecht..." dachte sich Cugar stöhnend und plötzlich, wie aus dem Nichts, erschien auch ein Steak vor ihm. Erschrocken viel der Bruder nach hinten. Doch der Hunger war größer als der Schreck und die Neugier, also fing Cugar an, das Steak in sich hinein zu stopfen. Etliche Teller später (Cugar hatte das System des Essen-Bekommens herausgefunden), war er endlich satt.
"So und jetzt such ich mal einen Schlafplatz..." murmelte der Sumpfler und gähnte laut. Doch er war zu müde, um noch nach einem Bett zu suchen und so fiel er direkt auf der Bank in einen tiefen, traumlosen Schlaf...


06.04.2004 22:50#357
Don-Esteban Und während der Gast aus dem Sumpf sich im Refektorium auf Kosten des Kastells den Bauch vollschlug (jawohl!), ruhte der Blick des Hohepriesters auf seinem Schüler. »Ah, du bist tatsächlich wieder zurück«, begrüßte der Magier den eben wie zufällig hereingeschneiten Rhodgar. »Hast dich in der Welt rumgetreiben, was? Ich hoffe, du hast wenigstens etwas Vernünftiges gemacht.«Der erstaunte Blick des Schwarzmagiers entging dem Hohepriester nicht. »Dachtest wohl, ich komme nicht dahinter, daß du dic heimlich aus dem Kastel ldavongeschlochen hast, um irgendwelche halbseidenen Abenteuer zu suchen. Jetzt sag mir nicht, du wärest ausgezogen, um die Welt zu retten oder dergleichen. Diese Ausrede wurde schon anderen Leuten als nicht akzeptabel vorgehalten.«Doch noch ehe Rhodgar zu einer Verteidigungsrede ansetzen konnte, wischte der weißhaarige Magier die Worte wie lästige Spinnweben mit einer unwirschen Handbewegung einfach hinfort.
»Papperlapapp. Deine Gründe sind jetzt nicht von Belang. Schreib deine Abenteuer auf und fülle die bibliothek mit einem weiteren Buch. Dann tust du vielleicht sogar etwas sinnvolles damit. Und wenn es nur ist, um andere Jungspunte davon abzuhalten, einfach in die Welt hinauszurennen.«
Dann wechselte er abrupt, so wie man es von ohm gewohnt war, das Thema: »Was macht die Magie? Ich hoffe, du hast nichts verlernt von dem, was ich dir beigebracht habe. Du hast sie doch angewandt?« Die ein wenig eitle Neugier des Lehrmeisters sprach aus der letzten Frage.



06.04.2004 23:04#358
Rhodgar "Mitnichten, mitnichten habe ich auch nur ein Stück von dieser Kostbarkeit verlernt. Ich möchte fast meinen, diese Reise war meine eigentliche Prüfung. Nicht selten war mir diese finstere Gabe von großem Nutzen, und nicht nur mir."
Fast ehrfürchtig sah Rhodgar zum Don auf, dessen wie immer bohrende Blicke scheinbar durch alles hindurch schauten. Wenn man ihn so reden hörte, dann konnte man sagen, der Don war wohl kein großer Abenteurer. Rhodgar selbst ja eigentlich auch nicht. Doch leider hatte es sich nun einmal so ergeben, dass das Abenteuer ihn gefunden hatte, und nicht umgekehrt. Allerdings war viel erstaunlicher, dass der Don offenbar auch um die Schriftstücke wusste, die oben in Rhodgars Zimmer gut aufbewahrt wurden. Diesem Mann entging wohl überhaupt nichts. Beinahe unheimlich, wie viel der wusste. Konnte man vor ihm überhaupt Geheimnisse haben? Da, da war doch ein leichtes Kopfschütteln auf Seiten des Don gewesen? Aber vielleicht doch nur eine Sinnestäuschung, erfolgt aufgrund der heiklen Situation.

"Ahem...hüstel... ich wollte mich mal erkundigen, wie es denn nun weitergehen soll. Ich denke, ich beherrsche die drei Zauber Licht, Schattenflamme und Beschwörung einer untoten Blutfliege nun ziemlich gut und sicher. Doch gelüstet es mich langsam nach einer neuen Herausforderung. Ich habe irgendwann einmal den kleinen Arctus ein Skelett beschwören sehen, welches mit dem eurigen... sehr aufschlussreiche Dinge angestellt hatte." Nun musste der Schwarzmagus grinsen, und dies nicht zu knapp. "Ich frage mich schon seit langem, wann ich die Gelegenheit gekommen werde, einmal ein Tänzchen mit einem eurer Skelette zu wagen. Oder besser gesagt, wann es mir ermöglicht werden würde, diese und weitere, noch mächtigere, Dienerkreaturen herauf zu beschwören. Kurzum, ich wollte wissen, ob wir meine Ausbildung fortsetzen können." Gut, nun war es raus. Das, was dem Jungmagier schon so lange auf der Seele gelegen hatte.


06.04.2004 23:15#359
Don-Esteban Zwar hörte der Hohepriester diese Worte mit Genugtuung, doch ließ er sich nichts anmerken. Welcher Lehrmeister war nicht geschmeichelt, wenn ein Schüler um weitere Unterweisung bat? Doch bei der Erwähnung des Namen Arctus verfinsterte sich der Blick des Lehrmeisters. Seine gebogene Adlernase stieß vor und die Augen setzten einen noch bohrenderen Blick auf - wenn das überhaupt ging.»Soso, wie Arctus also willst du zaubern können? Unfug treiben, harmlose Magier ärgern und nur Flausen im Kopf haben.« Anscheinend hatte der Magier bisher nur schlechte Erinnerungen an Arctus. Doch nein, da gab es auch noch andere Seiten: »Andererseits: Er ist begabt, wie selten jemand, hat eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe und geht mit der Magie fast spielerisch um.«Ja, spielerisch war wohl das Wort, daß die beiden Seiten des Arctus am besten vereinigte.
»Triff mich morgen in der Bibliothek, dort werden wir dein Studium fortsetzen.«Und damit verschwand der Magier aus dem Refektorium und ließ Rhodgar zurück.


06.04.2004 23:20#360
Estragon Er hatte sich, nach dem seine wenigen Sachen einen provisorischen Platz gefunden hatten, zurück auf den Balkon begeben und dort angefangen, über einiges nachzugrübeln. Mit seinen Augengläsern hatte er angefangen. Seid er sie besaß, hatten sie die zwei Gläser in den feinen Metallrammen, wieder und wieder gefärbt. Die Farben kamen ohne ersichtliches Schema oder Muster. Es fängt irgendetwas auf…aber was? Stimmung oder Gefühle, hatte der Krautkauer noch am Anfang spekuliert, doch er hatte nur sehr wenige Gefühle. Und selbst die waren verstümmelt und schwach.
Was also dann? Seine Grundstimmung vielleicht? Das klang plausibel, wenn auch nicht sehr sinnvoll. Warum sollte jemand daran Interesse haben, Stimmungen über ein Augenglas sichtbar zumachen? Was sollte einem das bringen? Aber wenigstens halfen sie gegen das Sonnenlicht, das ihm immer so in die Augen stach und rasende Kopfschmerzen verursachte.
Allerdings hatte er etwas Interessantes festgestellt. Hatten die Gläser Gestern noch keine halbe Stunde die Farben ohne Wechsel halten können, schien sie nun länger zu bestehen. Vielleicht hat sie eine Anpassungszeit gebraucht… dacht der Krautkauer. Er würde sich in der Bibliothek nach diesem Thema mal etwas genauer umsehen.

Das Zweite waren seine Waffen. Er besaß drei Stück. Das Runenschwert aus dem Tal der Kriegerfrauen, den Stab, der früher einmal Veltrin als Speer gedient hatte und seinen Dolch aus der Abtei. Für den Dolch hatte Estragon nur wenig Verwendung. Zum werfen fand er ihn zu unhandlich und die Klinge war für einen Nahkampf nicht lang genug. Er würde wegtauschen oder verkaufen, sobald sich eine Gelegenheit ergab.
Das Schwert und der Stab konnten ihm jedoch gute Dienste leisten. Er beherrschte zwar weder die Kunst des Schwertkampfes, noch wusste er mit einem Stab sich zu verteidigen. Aber sicher würde er das bald ändern können. Er würde einige der Magier fragen. Die würden schon wissen, wer sich in Khorines auf die Kunst des Krieges verstand.

Das letzte, was Estragon zum Nachsinnen anhielt, war die Bibliothek des Kastells. Er musste Nachforschungen anstellen. Über viele Dinge. Hier würde er das nötige Wissen finden. Aber das würde Zeit in Anspruch nehmen und an das Betreten des Bücherhortes waren höchstwahrscheinlich schwerwiegende Ausschlusskreterin geknüpft. Vielleicht würde ihm die Hüterin den Einlass gewähren?
Nein. Bevor er die Frau befragen wollte, musste er mehr über sich selbst erfahren. Vor allem die starke Verbindung zum Himmelskörper Saturn machte ihn ganz kribbelig.

So saß er noch eine Weile auf dem Balkon, entwarf Pläne und Ideen, die er alle beim genauen Durchdenken, wieder fallen ließ. Die Gläser vor seinen Augen färbten sich langsam, aber sicher in ein helles Zitronengelb. Er erhob sich seufzend und beschloss, den Innenhof des Kastells aufzusuchen. Vielleicht gaben ihm die Pflanzen dort, die nötige Inspiration. Er nahm seinen Stab zur Hand – der vorerst zu nicht mehr als einem langen Wanderstock taugte- und verließ seine Gästezimmer.



06.04.2004 23:21#361
Sazabi Diabolisch grinsend lief Sazabi in seinem Zimmer auf und ab. Verdammter Mist! Er hatte über eine Stunde lang vor dem Spiegel das diabolische Grinsen exakt so geübt, wie es in Lamar’s listigem Lexikon des Lächelns vorgeschrieben war und litt nun unter einem Krampf in der Gesichtsmuskulatur. Es wollte ihm einfach nicht gelingen, seine Mundwinkel wieder in eine normale Position zu bringen. Dabei hatte er sich doch vorgenommen, an diesem Abend noch Kapitel II und III, „Spöttisches Lachen aus einer Dunklen Ecke“ und „Überlegenes Lächeln“ einzustudieren. Im Vorwort bezeichnete Lamar diese Übungen als grundlegend für ein glaubwürdiges schwarzmagisches Auftreten, was für Sazabi bedeutete, dass er sich schnellstmöglich damit vertraut machen musste.
Vermutlich war sein amateurhaftes Lächeln der einzigste Grund, warum es bei ihm mit der Magie und der Weltherrschaft noch nicht so gut geklappt hatte.
Dieses Projekt war sogar wichtiger als die Madenzucht, seine kleinen weißen Lieblinge würden einige Stunden ohne Herrchen auskommen müssen. Zwar tat es ihm leid um Marius, Milton, Manne, Mahatma, Manuel und wie sie alle hießen, doch auf ihrem Weg zur Macht gehörte es schließlich auch dazu, selbstständig zu werden und auch einmal mehrere Minuten ohne Hilfestellung zu kriechen, krabbeln und fressen.
Dennoch würde er nachher einige entschuldigende Worte an sie richten, besonders an den kleinen Matze, der sich immer so schnell einsam fühlte. Nachher, wenn er endlich dieses verfluchte Grinsen aus seinem Gesicht verbannt hatte. Ob es hier wohl einen Massagedämon gab?



06.04.2004 23:22#362
Ray Nie enden wollender Staub, nie enden wollende Asche. Und doch. Ray fühlte, dass jemand ihm zu helfen versuchte. Ihm war, als flöße ihm jemand ein kaltes Licht ein, das ihn dennoch wärmte.
Ray formte eine Faust vor seinen Augen und sah ein Glühen zwischen den Fingern. Er öffnete die Faust. Ein Ball an diffusem Licht entwich ihr. Er erhellte den dunklen und doch feurigen Pfad. Dann erwuchs aus dem Ball von Licht eine Aura, die Ray einhüllte und ihn sanft davontrug.

"Ahhh", machte Ray. Das Erwachen zählte zum Angenehmsten, was ihm in den vergangenen Tagen passiert war. Kein Schwindel, kein Schmerz, wie vor vier Tagen. Einfach eine wohlige Ruhe spürte er.
Er wusste auch sofort, wo er war. Im Kastell der Dämonenbeschwörer. Voller Elan richtete Ray sich auf und zog seinen Umhang an. Die Sterne funkelten durch das Fenster des Krankensaals. Nacht. Die Zeit, da Dämonebeschwörer und Dämonen besonders aktiv sein mussten.

Was hatte sein Freund Rhodgar gesagt, bevor er völlig in seinen Alptraum geschlittert war? "Holt meditate!", war es gewesen. Rhodgar war also nicht sein Heiler. Ray hatte einen tiefen Sinn für Ehrlichkeit und Dank. Er musste einen Weg finden, dieser meditate mit etwas konkreterem als mit Worten zu danken. Sie musste es gewesen sein, die ihn zwei Mal Beliar entrissen hatte.
Doch nun meldete sich jemand zu Wort, der in den letzten Tagen entschieden zu kurz gekommen war: Rays Magen.
"Mann, ich könnte eine halbe Sau verschlingen!", rutschte es Ray heraus. "Wenn mal irgendeiner von euch Dämonen da wäre? Zeig mir mal einer das Speisezimmer!"Mit einem leisen Wusch materialisierte sich ein Dämon vor Ray und machte eine unwirsche Geste in Richtung Tür. Folge mir, Sterblicher!, tönte es unangenehm in Rays Kopf. Seine Schläfen pochten vor Schmerz, doch der Hunger war stärker.
Wer den Dämon und Ray nun in Richtung Refektorium hetzen sah, konnte auf den Gedanken kommen, Ray jage den Dämon die Gänge entlang. Der Dämon las in den Gedanken Rays dessen Hunger und Eile. Ray hatte ohnehin nur mehr Essen im Kopf und rannte dem Dämon nach - es war ihm nur Recht, wenn's schnell ging.
Vor einem großen Tor hielt der Dämon an und bemühte sich, würdevolller zu gleiten. Ray nahm an, das lag an den Gestalten vor dem offenen Tor zum Speisesaal (zumindest nahm Ray an, dass er das war) standen.Einer war Rhodgar. Der andere war ein dunkelhäutiger Magus mit weißem Haar. Er hatte Authorität, Würde und Macht an sich. Sein Blick war einer der seltenen, die das Gegenüber sofort still sein ließen, bedachte er ihn oder sie damit.Die zwei waren gerade in eine Unterhaltung verstrickt und hatten Rays Ankunft noch nicht bemerkt. Ray wusste aber, was die allgemeine Sitte empfohl: Warten, bis die anderen fertig geredet haben und dann selbst sprechen - auch wenn man dabei verhungerte... Naja, fast.



06.04.2004 23:35#363
Cugar Irgendwie wachte Cugar kurz auf. Er lag noch immer im Refektorium auf einer Bank. Hatte er geschnarcht ? Nein, konnte nicht sein. Aber was hatte ihn dann geweckt ? Ein Blick nach vorne und Cugar wusste bescheid: da saßen zwei Magier und quasselten unablässig und eine dritte Person kam durch das Eingangsportal in die Halle.
"Pssssssst !" kam es aus des Sumpflers Mund und die Magier blickten sich um, woher dieses Geräusch kam. Man hätte denken können, eine Schlange befände sich im Refektorium.
"Hier wird versucht zu schlafen..." murmelte Cugar in sich hinein und schon war er wieder weg. Dass das Geräusch von ihm kam, hielt man sicherlich für unwahrscheinlich, weil der Dieb schon wieder tief schlief.



07.04.2004 00:00#364
Estragon Der Innenhof war in zartes Silberlicht des Mondes getaucht. Estragon beachtete die Schönheit kaum. Er steuerte direkt auf die große Esche zu. Ihre immergrünen Blätter wisperten geheimnisvoll. Der Krautkauer setzte in der Nähe des vielstimmigen Chores nieder und blickte in Krone des mächtigen Geschöpfes. Sein Blätterkleid glänzte Silbergrün und verströmte einen unbestimmten Geruch von Frische. Eine angenehme Kälte umspülte das Herz des Betrachters, seine Augengläser wandelten sich von Dottergelb in ein zartes Rosaperlmut. Seine Mine war Ausdruckslos. Sein Haar wehte in der leichten Brise.
Alles hat eine Ordnung…weil alles immer wieder in einem ewigen Kreislauf besteht und vergeht… eröffnete Estragon sich selbst.
So löste sich der Knoten aus bohrenden Fragen und zerrenden Überlegungen. Alles würde seinen Weg finden. Weil es nun einmal so war. Niemals stand etwas still. Jede Entscheidung, selbst die, sich nicht zu entscheiden, führte unweigerlich zum Ziel. Ob gut oder schlecht. Man hielt das Schicksal nicht auf. Man konnte sich ihm fügen oder versuchen, mit albernem Strampeln des Geistes, sich dem großen Kreislauf zu entziehen. Doch letzten Endes war man sein eigener Gefangener und Wärter zugleich. Wer das nicht erkannte, konnte sich selbst schnell auch zum Henker machen. Richtung an sich selbst.
Estragon fand diesen Gedanken amüsant, in das Perlmutt mischte sich ein blauer Mischer und verschwand wieder.

Ich werde Morgen versuchen, die Bibliothek zu betreten…ohne große Umschweife…und dann sehen, was geschieht. Irgendwas wird sich ergeben…



07.04.2004 00:03#365
Rhodgar Welch ein verrückter Tag. In der Nacht, die den selbigen eingeleitet hatte, waren Rena und Rhodgar von Estragon quasi überrumpelt worden, dann hatte er sich eben ein teilweise Standpauke vom Don anhören müssen, irgendwer beanspruchte den Speisesaal als ganz persönliches Schlafzimmer... was war nur aus dem ruhigen, harmonischen Kastell geworden, wie es zu Rhodgars Lehrlingszeiten existiert hatte? Niemand hatte sich freiwillig getraut, hier einfach so herein zu schneien, und wenn dann hatte es schon handfeste Gründe verlangt. So langsam verhärtete sich in Rhodgar der Verdacht, das Kastell würde immer mehr zu einem Aufenthaltsort für all diejenign, die gerade nichts zu tun hatten oder einfach mal was erleben wollten. Ja, wie es schien hatte sie schon bedeutend an Grusel und Unheimlichkeit verloren, die schwarze Hochburg. Allerdings war sich der Schwarzmagus nicht ganz schlüssig, ob er dies nun willkommen heißen sollte oder eben nicht.

Doch bevor er sich eine Meinung bilden konnte, wurde seine Aufmerksamkeit schon wieder abgelenkt. Ray, der die letzten Tage nichts von sich hatte hören lassen, spazierte wie selbstverständlich auf ihn zu, mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. Der Mann wusste wohl nicht, welcher Gefahr er entronnen war. Wie war es sonst zu erklären, dass er so leichtsinnig mit seinem Wohlergehen spielte, und sich einfach so wieder aus dem Bett erhob? Was dabei herauskommen konnte, hatte man ja bei seinem letzten Versuch gesehen.
Allerdings musste man sich eingestehen, dass er nun überhaupt nicht mehr so blass um die Nase aussah, wie es noch vor ein paar Tagen der Fall gewesen war. Nein, im Gegenteil, fit wie ein Stiefel sah er aus, was wiederrum Rhodgars Neugier weckte. Nach einer kurzen Begrüßung folgte er dem Geheilten zurück ins Refektorium. Und wenn er bis dahin gedacht hatte, er selbst hätte einen gesegneten Appetit, dann wurde er hier eines besseren belehrt.
Denn kurz nachdem die beiden sich an einem Tisch niedergelassen hatten, erschienen auch schon Berge der köstlichsten Köstlichkeiten vor Ray, welcher sofort begann, dermaßen reinzuhauen, dass es Rhodgar die Sprache verschlug. An wen erinnerte ihn das bloß? Achja, richtig, an ihn selbst. Die Augen zu Schlitzen verengt, musste er sich doch tatsächlich ansehen, wie ihm dieser Typ mit seinem Fleischteller und seinem riesigen Krug Bier seinen einst von Rena verliehenen Speise-König-Titel streitig machen wollte. Das durfte er nicht auf sich sitzen lassen. Im Geiste beorderte er die gleichen Dinge vor sich, und begann ebenfalls mit dem Verzehr. Nebenbei quetschte er noch die Worte "Warum seid ihr plötzlich wieder so gesund?" heraus. Eine fabelhafte Taktik, um den Gegner abzulenken.



07.04.2004 00:13#366
Ray Ray stopfte sich Fleischstück um Fleischstück in den Mund. Er versuchte, Rhodgar zu antworten, brachte aber nur undeutliches Geschwafel heraus.Ray nahm seinen Krug und stürzte einen ordentlichen Schluck leckeres Weizenbier hinunter. Nun konnte er reden: "Ich bin einfach heute abend erwacht. Ich nehmne an, diese meditate, die Ihr rieft, hat mich geheilt."
Mehr wollte er nicht sagen, es musste noch gegessen werden. "Noch einen Grillteller! Ich verhungere!" rief Ray. Das Gewünschte erschien prompt. Diese deftige Köstlichkeit mundete hervorragend. Ray aß, wie noch nie. Wäre er allein im Refektorium gewesen, er hätte mit Händen gegessen und es wäre ihm egal gewesen, wie er danach aussah.
Aber Rhodgar konnte auch ganz schön was verdrücken. Komisch, dass er nicht im Geringsten Spuren eines Bäuchleins zeigte.
"Sagt, Rhodgar, quetschte Ray zwischen zwei Bissen heraus, "wo kann ich diese meditate finden, und sagt, mit was um alles in der Welt kann ich ihr mehr danken als mit Worten?"
Rhodgar aß einfach weiter und Ray musste laut rülpsen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Kurz sah ihn Rhodgar tadelnd an, dann begann er eine knappe Antwort.



07.04.2004 00:28#367
Estragon Den Krautkauer verlangte es auf einmal nach einer guten Tasse und einem schlichten Imbiss. Er steuerte das Refektorium an, betrat es leise und seine Augengläser verwandelten sich sofort in tiefes Kobalt. Zu seiner Überraschung saß Rhodgar ebenfalls mit einem, ihm noch Unbekannten, an einem der Tische. Die beiden Männer nahmen keine Notiz von Estragon. Sie waren zu sehr mit ihrer Fressorgie beschäftigt.
Der Krautkauer zog einen Halm Estragon aus der Manteltasche und steckte ihn zwischen die Zähne. Dann setzte er sich an einen der Tische und bestellte sich seinen Tee und den Imbiss.

Als der Dämon gerade alles mit unsichtbarer Hand aufzutischen versuchte, sprach Estragon ihn erneut an.
Ich würde gerne ein wenig Rauchen. Doch meine Pfeife…sie ging verloren.
Der Dämon berichtete, dass das Kastell eine große Auswahl an Wasserpfeifen anzubieten hätte. Estragon fragte nach einer einfachen Handpfeife. Sofort breiteten sich etwa ein Dutzend der Rauchwerkzeuge auf dem Tisch aus. Eine reicher Verzierte als die nächste.
Der Krautkauer konnte mit derlei Weiberkram aber nichts anfangen und fragte nach einem schlichten Modell. Am besten aus poliertem Stahl.
Eine kleine mattsilberne Pfeife materialisierte sich vor ihm. Estragon nickte. Seine Gläser waren jetzt Hellgrün.
Der Dämon verschwand wortlos. Estragon begann zu stopfen. Der erste Zug war wie eine Erlösung, wie der Eintritt ins Himmelreich, wie der erste Tropfen Quellwasser auf der Zunge, an einem heißen und staubigen Tag.Er rauchte und trank den Tee. Es war die angenehmste Zerstreuung, zu der Estragon einen Bezug herstellen konnte. Jetzt musste man das nur noch etwas Unterhaltsamer gestallten. Schon die ersten Ideen entstanden in seinem Kopf. Die Inspiration des Innenhofes hatte wirklich Wunder gewirkt.



07.04.2004 00:38#368
Rhodgar "Werter Herr, ihr seid gerade auf ein sehr großes, wenn nicht gar das größte Mysterium des Kastells gestoßen. Die Hohepriesterin Meditate kommt und geht, wie es ihr beliebt. Oft habe ich gehofft auf sie zu treffen, doch wurde mir dieser Wunsch verwährt. Erwartete ich es keine Spur, stand sie des öfteren auf einmal vor mir. Sehr klein übrigens, gut einen Kopf kleiner als ich. Doch lasst euch in ihr nicht täuschen. Ich an eurer Stelle würde stets aufpassen, was ihr in ihrer Gegenwart sagt, sonst geht es euch schlecht. Sehr schlecht sogar, und glaubt mir, ich spreche da aus Erfahrung."

Mit einem Schaudern dachte Rhodgar an zwei spezielle Ereignisse zurück. Er hatte den Gestank des anti-alkoholischen Gemisches, welches die Hohepriesterin einst für ihn gebraut hatte, irgendwie noch immer in der Nase. Verdammt, das war ein sehr schlechter Zeitpunkt, an solch abstoßende Dinge zurück zu denken, drehte sich ihm doch jeden Moment der Magen um, beim Gedanken an die windigen Bewegungen, die die Würmer in der Brühe vollführt hatten.
Doch das war bei weitem nicht das einzige gewesen, was Respekt, wenn nicht gar stille Furcht vor Meditate hatte aufkommen lassen. Es war einer der ersten Abende gewesen, als sich die kleine Gruppe, bestehend aus Meditate, dem Gehängten, ihm selbst und noch ein paar anderer Leute, eben hier im Speisesaal niedergelassen hatte, um zu beraten. Wie so oft war das Temperament (Beliar wusste, woher er es geerbt hatte, wurde sich doch erzählt dass speziell Menschen aus dem Süden dieses Feuer in sich trugen) mit ihm durchgegangen. Und um ihn zu zügeln, hatte Meditate ihn mitunsichtbaren Fesseln an einen Stuhl heften müssen. Seit diesem Tage hatte Rhodgar stets versucht, sich in ihrer Gegenwart eines Schwarzmagus würdig zu verhalten.
Aber jetzt schüttelte er symbolisch den Kopf, es gab wichtigere Dinge, auf die es sich zu konzentrieren galt.

"Aber sie ist von Grund auf ein nettes Wesen, eine Natur für sich. Ein bisschen schweigsam vielleicht, doch wenn es darauf ankommt, ist sie einfach da. Ja, so könnte man sie beschreiben. Aber wie ihr ihr ein Geschenk machen könntet... ich habe es mal versucht, als Zeichen meiner Dankbarkeit dafür, dass sie mich, naja, aus dem Sumpf des Alkohols gerissen hat, so will ich es ausdrücken. Ich habe einen Dämonen beauftragt, ihr eine große Schachtel Nougatpralinen zukommen zu lassen, in Herzform und mit einer persönlichen Widmung. Aber ich vermute, dieses Vieh hat mich ignoriert, und hinter der nächstbesten Ecke sind die schönen Pralinen in seinen Wanst gewandert. Wenn ich das doch nur beweisen könnte!"


07.04.2004 00:53#369
Ray Ray musste laut losprusten, angesichts dieser Eröffnung. In kürzester Zeit hatte er sein Tischset mit Bier bekleckert.
"So eine Sauerei aber auch." sagte Rhodgar leicht spöttisch. Ray war der Unterton aber egal, er aß einfach weiter. Erst nach dem fünften Grillteller fiel er in seinem Stuhl nach hinten.
"Das war lecker!", rief er begeistert aus. "Wisst Ihr, was ich jetzt brauche, Rhodgar? Ich brauche ein Digestiv. Was hättet ihr denn im Kastell anzubieten?"
"Nun, wir hätten einige gut gebranntes Fruchtwässerchen." meinte Rhodgar. Ray dachte sofort, das wolle er ausprobieren. Der Küchendämon hatte bereits geschaltet und ihm eine Auswahl von Likören herbeigezaubert. Alle waren offensichtlich mit verschiedenen Früchten angesetzt oder gebrannt worden.Wie lecker! Auch Rhodgar nahm sich ein Stamperl Likör und prostete Ray zu. Die beiden Männer kippten den Likör hinunter.
"Der war gut!", meinte Ray. "Bessere gibt's wohl nirgends."

Rhodgar und Ray kosteten die ganze Palette Liköre durch und so war es wenig verwunderlich, dass Ray bald von Müdigkeit übermannt wurde. "Gute Nacht, Ray." sagte Rhodger, der den Wunsch verspürte, sich zurückzuziehen. Ray wünschte eine gute Nacht retour.

Nachdem Rhodgar gegangen war, bemerkte Ray ein letztes Likör. "Prost!" wünschte er sich selbst und stürzte er hinab. Dann sank er in die wohlige Wärme des Sessels streckte alle Viere von sich.



07.04.2004 11:27#370
Ray Irgendetwas rollte leise über den Tisch des Refektoriums und fiel von der Tischkante. Klirr!
„Ahhh! Was ist das für ein Höllenlärm?!“ entfuhr es Ray, der abrupt aufgewacht war. Sein Schädel brummte noch leicht vom Vortag. Diese Liköre waren doch eben eine Klasse für sich - und nicht zu unterschätzen.
Erst jetzt bemerkte Ray den Mann, der auf einer Bank im Refektorium schlief. Der hatte die Ruhe weg! Nicht einmal aufgewacht war der, als Ray und Rhodgar gestern ihr Festessen bestritten hatten.

Stöhnend erhob sich Ray von seinem Sessel und rieb sich die Augen. Was hatte er heute vor? Richtig, er wollte meditate seinen Dank zeigen. Und noch ein wenig in der Bibliothek schmökern.
Rhodgar behauptete also, dass er ihr Pralinen mit persönlicher Widmung zukommen lassen habe. Originell. Aber wenn diese Idee schon verbraucht war...meditate war ja eine Hohepriesterin des Beliar, eine Dämonenbeschwörerin also. Ray hatte eine Idee.
"Ist mal einer von euch Dämonen da, wenn ich einen brauche, oder muss ich erst suchen?" rief er in den Raum.
Sterblicher, was willst du? Die Worte schnitten wie üblich schmerzhaft in Rays Geist, während ein Dämon sich hinter ihm materialisierte.
"Bring mir einen Strauß dunkler Rosen. Am besten blutrot. Dann häng ein Schild dran, auf dem mein Dank an die Hohepriesterin meditate ausgedrückt ist." Er überlegte kurz. Rhodgars Pralinen waren anscheinend untergegangen. Das sollte ihm nicht passieren!
"Und dann gibts du den Strauß mir. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass ihn die Hohepriesterin erhält."

Lange musste Ray nicht warten. Der Dämon dematerialisierte sich kurz und war ebenso schnell wieder da. Er drückte Ray den besagten Strauß in die Hand und hinterließ ein schmerzliches: "Hier, Sterblicher!" in Rays Gedanken.Für Ästethik hatten diese Dämonen wohl nichts übrig. Die Blumen waren irgendwie zusammengebunden. Ray musste sie erst ordnen und in eine annehmbare Form bringen. Dann unterschrieb er seine Dankeswidmung und begab sich in die Bibliothek.

Hier konnte er ebenso gut auf meditate warten. Einstweilen wollte er lesen und im Kastell schwelgen. Er mochte diesen Ort immer mehr. Hier ließ es sich leben. Ein wenig gruselig, aber grade so, dass es Ray schön heimelig erschien.Warum hatte er nur so lange in Khorinis gelebt? Hier gefiel es ihm besser. Es gab hier Gleichgesinnte - Leute, die das Dunkle nicht fürchteten.In seinem Kopf wuchs ein Entschluss heran, wie er später sagen würde, der beste seines Lebens. "Lehrling im Kastell" rief er in die Bibliothek.
Ein alter Wälzer stürze ihm vor die Füße. Auch einige kleinere Werke fielen zu Boden. Ray sammelte sie ein und setzte sich an ein Lesepult. Dann versank er in den Schriften über die Lehrlinge Beliars.
Er las über die Hierarchie des Kastells, über die Magie, die man später erlernen könnte, und er stolperte auch über einige alte Legenden. Über Malek, den nie sichtbaren Herren des Zirkels las er und mit jeder Seite konnte er sich immer mehr mit dem Kastell identifizieren.
Ein wenig unsicher war er noch. Im Kastell zu bleiben hieß, das alte Leben aufzugeben. Aber was hieß das schon, außer dass ihn die Gardisten Typhus und Nikmaster, mit denen er das Abenteuer um den Gürtel Beliars bestritten hatte, vielleich nicht mehr mochten?
Hier hatte er auch schon Bekanntschaften gemacht, und sogar angenehmere als die der Gardisten. Bis übermorgen spätestens würde er wissen, ob er Lehrling im Kastell werden wollte.
Einstweilen wollte er auf meditate warten und die Bücher auskosten...


07.04.2004 13:22#371
Dragonsword Endlich geschaft! Dragonsword stand vor dem riesigen Tor des Kastells.Jedoch hatte er wieder das gleiche Problem das er schon mal hatte.Wie öffnet man das Tor? Beim ersten mal als er hier war hatte er sich reingeschlichen, bei zweiten mal war er bewustlos gewesen. Und jetzt? Sollte er wieder warten bis sich das große Tor öffnete oder sollte er sich mit den Wächtern des Tores auseinandersetzen? Die Wächter des Tores? Dúhn hatte etwas darüber gesagt. Aber der Hohe Novize sah weit und breit keinen Wächter?! Warte! Doch jetzt kam die Errinerung des Novizen zurück! Die Skellte die über dem Tor hingen waren die Wächter. Er konnte sich noch wage an die bösen Witze der beiden errinern als er vor dem Tor gelegen hatte.
"Hey,... ihr da! Würdet ihr so höflich sein und mit das Tor öffnen?!", schrie Dragonsword zu den beiden Knochenhaufen hinauf.



07.04.2004 16:51#372
Azathot Gerade wollte Dûhn seinen Gegner erneut angreifen als Azathot seine Stimme erhob:
"Das reicht, du kannst dein Schwert sinken lassen. Herzlichen Glückwunsch ihr beide, ihr habt eure Prüfung mit Bravur bestancen, ihr könnt euch jetzt mit Recht zu den besten Schwertkämpfern Khorinis zählen, doch vergesst nicht, es gibt immer einen Kämpfer der besser ist als ihr. Aber das soll euch jetzt nicht stören"
Nachdem der Lehrmeister seine beiden schüler mit diesen Worten entlassen hatte drehte er sich um und verschwand wieder im Kastell.



07.04.2004 16:56#373
Saturas Saturas liess sich von Cain, der die ganze Zeit über geistig recht abwesend zu sein schien (il avait l’air absent), den letzten Zauber erklären, das heisst: seinen letzten. Denn der war in seinen Augen weder besonders aufwendig noch mächtig und auch nicht nützlich. Wer wollte sich schon in Wasser verwandeln? - Im weiteren Verlauf seiner „Mission“ sollte er vielleicht noch eines Besseren belehrt werden.
Lehrmeister Cain brachte ihm also die unüblich lange Formel bei und gab ihm einige Tipps, liess jedoch jegliche Bewegungsabläufe von vornherein aus, da er vom Eisschild, den Sat völlig auf eigene Faust erzeugt hatte, sehr beeindruckt gewesen war. Es war somit dem Schüler überlassen, den Spruch an und für sich auszuprobieren. Cain wünschte viel Glück.
Sofort machte sich der Priester auf den Weg zu den Übungsräumen. Obwohl weit und breit (wobei die Übersicht in den Gängen des Kastells mal so dahingestellt sei) nichts und niemand zu sehen war, fühlte er sich beobachtet. Plötzlich fiel ihm ein, dass es ja des Wassers benötigte, um sich selbst in solches zu verwandeln. Beim letzten Mal war ihm im Magieraum nirgendwo etwas derart Brauchbares aufgefallen, so kam er ins Stocken und blieb dann ganz stehen, überlegend. Noch immer kam er sich verfolgt vor. Ob es wohl auch mit „künstlichem“ Wasser funktionierte? Warum nicht, dachte er, ein Versuch wäre es allemal wert. Nun brauchte er nur noch einen Krug für seine Lieblingskreation: frisches Eiswasser.Auf einmal überkam ihn ein Kälteschauer, als ob sich sein unheimlicher, unsichtbarer Verfolger im nächsten Moment offenbaren würde. Tatsächlich schwebte hinter ihm (er drehte sich langsam) ein grosser Dämon – wie erschrak er! Lange war es her, dass er das letzte Mal eines dieser stolzen, mächtigen Wesen gesehen hatte. Oha, guten Tag, sagte er, und besann sich sogleich, obwohl der Dämon nicht antwortete, dass diese Kreaturen ja per Gedanken kommunizierten. Damit wurde in ihm die Hoffnung wach, dass sein Wunsch zur Kenntnis genommen wurde und ihm dieser Diener nun einen Krug brachte. Er konnte jedoch keinen Krug oder etwas Ähnliches entdecken. Tja, falsch gedacht. Der Dämon war offensichtlich, auch wenn es diese Kerlchen so an sich hatten, generell nicht gerade einen freundlichen, netten oder sonst irgendwie positiven (für Menschen) Eindruck zu machen, schlecht gelaunt und aus einem bestimmten Grund wütend auf Saturas zu sein. Er sprach – das heisst, er dachte, also: er sprach in Sats Kopf. Dieser hatte schon wieder vergessen, seine Anworten ebenfalls einfach in seinem Kopf zu lassen. Daher hätte das „Gespräch“ einem Dritten äusserst seltsam (und vielleicht witzig) angemutet.
Was soll das heissen, hier wird nicht gezaubert? Der Wassermagier liess die kleinen Eiskristalle, die sich bereits an seinen Fingern gebildet hatten, verschwinden.
Aha.
Das hatte ich nie vor!
Ja, verstehe.
Wer?
Soso.
Nein, kenne ich Sat überlegte sich, ob er „leider“ sagen sollte, tat es aber nicht, da ihm eventuell versehentlich „glücklicherweise“ rausgerutscht wäre) nicht.
Ja, ja, ist gut. Dafür habe ich Verständnis. Ich entschuldige…ja. Er brach abrupt ab und schwieg eine Weile, aufmerksam „zuhörend“.
Wenn Ihr meint.
Unverzüglich.
Nie wieder.
Bin schon weg. Aber richtet doch bitte Eurem Meister einen schönen Gruss aus. Es tut mir leid.
Der Dämon machte ein letztes Mal dieses bedrohliche Schlummergeräusch und begleitete Saturas dann zu Cain und anschliessend heraus – das glaubte der zumindest (er war wieder unsichtbar). Der Wassermagier war doch tatsächlich herausgebeten worden, um es friedlich auszudrücken. Er durfte seine Magie nicht mehr ausüben im Kastell der Schwarzmagier. Ob das wohl tatsächlich die Anweisung des Hohepriesters an den Dämon gewesen war? Na, egal, es war sicherlich gescheiter, es nicht darauf ankommen zu lassen. Cain wünschte ihm nochmals viel Glück (diesmal wohl eher für seine restliche Reise) und bat ihn, keine der erlernten Zauber zu unterschätzen. Saturas bedankte sich für alles und sie verabschiedeten sich. So stand der Mann in Blau mit den Eisenstacheln auf den Schultern erneut vor dem riesigen Tor des alten Gemäuers. Er hatte schon sein Ziel festgelegt: den See westlich des Pyramidentals. Hoffentlich brauchte er nicht allzu viele Viecher zu erlegen, um dort arbeiten zu können. Wieder einmal als Wanderer machte er sich auf den steilen, nicht ungefährlichen Weg.


07.04.2004 17:46#374
Rhodgar "Triff mich morgen in der Bibliothek."
Das waren die Worte des Don gewesen. Doch hatte er nicht erwähnt, wann er gedachte, Rhodgar in die nächsten Geheimnisse der schwarzen Magie ein zu weihen. Ob er dies nun vergessen hatte oder nicht spielte keine Rolle, Fakt war dass jetzt ein Schwarzmagier in der Bibliothek stand, und immer wieder den Blick zur Tür richtete, wenn er meinte auf dem Gang Schritte zu vernehmen. Doch wie es aussah würde der Don wohl unerwartet eintreffen, dafür aber bestimmt mit Pauken und Trompeten. Nach einer Zeit setzte Rhodgar sich, und da er nicht wusste was er tun sollte rief er, einfach nur mal so zum Spass, den Ausdruck aus, der ihm zu dem Zeitpunkt durch den Kopf ging. Auf den Ausruf "Die weibliche Psyche" hin hörte man, ziemlich weit hinten übrigens, ein Buch auf den Boden fallen. Erstaunt blickte sich der Schwarzmagus um. Nie hätte er gedacht, dass sogar über etwas so ungewöhnliches und mysteriöses ein Werk verfasst worden war, noch dazu dass es hier zugänglich gemacht wurde. Das machte die Sache allerdings noch interessanter als sie sowieso schon war. Mit dem erstaunlich dicken wälzer in den Händen ließ Rhodgar sich wieder in dem Ohrensessel nieder, und schlug die erste Seite auf.

Die weibliche Psyche - Von Gemscheid Grummel

Die weibliche Psyche ist etwas unergründliches.

Komische erste Seite. Verunsichert blätterte der Schwarzmagus um, doch auch auf der zweiten Seite fand er nur diesen einen Satz vor. Und so auch auf den folgenden Pergamentseiten. Immer nur dieser eine Satz. Na toll. Da hatte sich wohl jemand einen schlechten Scherz erlaubt. Kopfschüttelnd stellte Rhodgar das "Buch" an seinen alten Platz, und setzte sich wieder. Hoffentlich traf sein Mentor bald ein, sonst würde er womöglich noch mehr solcher schrägen Entdeckungen machen.



07.04.2004 17:59#375
meditate meditate schritt die treppe hinunter, um sich wieder mal um die gäste zu kümmern. sie hatte gehört, dass das kastell neuerdings voll davon sein sollte und die gästezimmer bald nicht mehr ausreichen würden. außerdem sollte der kranke aufgestanden sein, was sie sehr verwunderte. sie hatte eigentlich nur heilende magie in ihn fließen lassen, ohne dass sie lokalisiert hatte, wo das problem wirklich war.

als sie das krankenzimmer betrat war es leer und der hilfsbedürftige war offensichtlich keiner mehr. also ging sie weiter auf der suche nach einem unfreiwillig gesundeten.

in der küche ließ sie sich von krokomaul erst mal ein frühstück servieren.


07.04.2004 18:04#376
Ray Während Ray las, betrat Rhodgar die Bibliothek. Er sah recht gelangweilt aus. Und gleichzeitig schaute er immer wieder erwartungsvoll zur Tür, als erwarte er jemanden. Dann rief er "Die weibliche Psyche". Ganz hinten klapperte etwas. Rhodgar suchte die Lärmquelle auf und kam kurze Zeit später wieder. Ray sah, dass Rhodgar einen Ausdruck äußersten Unverständnisses trug.
Dann setzte er sich an ein Lesepult und wartete. Auf wen nur? Etwa auf den Mann, mit dem er sich gestern unterhalten hatte?
Das war ohne Zweifel ein wichtiger Priester Beliars. Ob der seinen Aufenthalt im Kastell guthieß? Er hatte recht streng ausgesehen.

Aber es galt, die Gedanken auf etwas anderes zu wenden. Ray klappte seine Bücher zu und legte sie beiseite. Die Dämonen räumten sie anscheinend weg, wie er gelesen hatte.
Dann überlegte er, was er als nächstes lesen sollte. Sein Wissensdurst war ein wenig gestillt worden, aber er verlangte nach mehr. Und nicht nur nach schriftlichem Wissen! Ray entwickelte den Wunsch, das Wesen der Magie Beliars verstehen zu können. Und sie wirken zu können.

Aber das blieb, so beschrieben im Buch über die Lehrlinge des Kastells, den Magiern vorbehalten. Und nur wer Lehrling des Zirkels war, konnte eines Tages hoffen, Magie zu erlernen.
Genug der Studien, dachte er. Ein Kaffee würde mir gut tun. Ray nahm den Strauß für die Priesterin meditate und wollte ins Refektorium gehen.auf dem Weg kam er an einem Raum vorbei, in dem wohl die Küche war, Und an dem einzigen Tisch in dieder Küche saß eine interessant aussehende Frau und ein Dämon brachte gerade etwas zu essen.
"Entschuldigt", fragte Ray, "aber wer seid Ihr?"
Man nennt sie meditate, Hohepriesterin Beliars, stach ihm ein Dämon in den Kopf.Ray erstarrte. Das war also meditate. Schnell nahm er die Blumen zur Hand, steckte sie in eine Vase des Tisches und sagte: "Ich nehme an, ich stehe vor meditate. Euch verdanke ich mein Leben und das zwei Mal. Erlaubt mir, Euch mit dieser bescheidenen Gabe zu danken."
"Was ist das denn? Ein Rosenkavalier? Ich danke Euch. Sagt mir euren Namen und was euch ins Kastell der Schwarzmagier verschlagen hat."
"Oh, verzeiht. Ich bin Ray." antwortete dieser. "Ich habe eine Frage an Euch, meditate. In mir reift das Bedürftnis diesen Mauern und Beliar näher zu sein als es ein Gast sein kann. Ich möchte als Lehrling ins Kastell eintreten. Ich bitte Euch dieses Ansuchen zu überdenken. Seid Ihr über mich im Unklaren, befragt Rhodgar, er kennt mich schon recht gut."
Da war es raus. Nun lag dies nicht mehr in Rays Händen.



07.04.2004 18:40#377
Dragonsword Dragonsword hatte es mit reden versucht, ... er hatte es mit betteln versucht. Aber nicht hatte geholfen. Die Wächter des Tores hörten nicht auf ihn! Es schien aussichtlos. Aber vielleicht hatte er Dúhn nicht richtig verstanden, ... vielleicht gab es gar keine Wächter!Der Hohe Novize war verwirrt. Dann versuchte er es auf herkömmliche weiße. Er ging zum Tor und hämmerte mit seinen Händen daruf ein.
Vielleicht würde der Schall die dicken Mauern durchdringen.



07.04.2004 18:57#378
Don-Esteban Und der Schwarzmagier wurde tatsächlich davor bewahrt, weitere obskure Machwerke verdrehter Geister aufzuspüren. Obwohl ja vielleicht in dem Buch des Gemscheid Grummel mehr Wahrheit und vielleicht sogar Weisheit lag, als ein Leser es zuerst annehmen mochte.
Doch der Hohepriester war nun ebenfalls in der Bibliothek eingetroffen.»Ah, da bist du ja«, redete er ohne weitere Umscheife seinen Schüler an. »Ich nehme an, du bist hier, weil du begierig bist, mehr über die Gaben Beliars zu erfahren. Fangen wir am besten gleich an.«
Er lief los, erwartete anscheinend, daß ihm Rhodgar folgte, wie ein Küken der Henne.
Während des Laufens redete der Hohepriester weiter. »Der zweite Kreis der dunklen Magie wird dich zu dem Machen, was dir dein Titel verheißt. Oder saghen wir einer deiner Titel: Beschwörer. Du wirst lernen, Untote zu beschwören, ebenso Skelette. Und du wirst dich bald sogar selber berschwören können. Gruselig? Nein, nicht wirklich. Du kansnt dich nur an bestimmten Orten selber herbeizaubern. Nämlich überall dort, wo sich ein Pentagramm befindet. Das Ganze nennt sich dann auch Teleport.«
Der Hohepriester bog um eine Ecke und griff sofort in ein Regal. »Wir beginnen mit den Untoten. Hier, das ist ein Klassiker. ›Die Nacht der lebenden Toten‹. Von einem gewissen Romero. Eine interessante Erzählung. Doch dies hier«, er griff wieder in ein Regal und zog ein weiteres Werk, daß er dem Schüler wie selbstverständlich in die Hand drpckte, »das hier ist eine wahre Fundgrube. In diesem Werk habe ich schon so manches gefunden. Selbst Informationen über Untote und ihre Beschwörung.«
Noch einige andere Werke fanden den Weg in Rhodgars bald schwer beladene Arme. Obenauf legte der Lehrmeister noch mit den Worten »Und immer schön üben. Ich werde ab und an in den magischen Übungsräumen vorbeischauen« eine Rune zur Beschwörung von Untoten.



07.04.2004 19:00#379
Ceron Es war noch sehr hell als Ceron den Kastellberg erklomm, die Wanderung vom Hof hierhin hatte er gut überstanden. Es gab keine nennenswerten Zwischenfälle, jedoch viel Ceron etwas ganz interessantes auf. Am Fusse des Kastellbergs gab es dieselbe Flora wie auch am Fusse dieses gottverdammten Teufelsberges. Als Ceron dann das Tor erreichte sah er einen jungen Mann welcher gerade an dem Tor niedersank, er schien wohl erschöpft zu sein von all dem Geschrei und Gepolter. Ceron sprach ihn nicht direkt an, bat das Tor selbst sich zu öffnen. Und siehe da, das Tor gewährte ihm Einlass. Dann winkte er den jungen Sumpfler mit der Hand hinein, liess ihn dann jedoch in der Eingangshalle stehen. „Sie finden sich bestimmt zurecht, meinte er. Für den Fall grossen Magenknurrens begeben sie sich ins Refektorium dort drüben. Doch vergessen sie nicht der Statue Vabuns“ er zeigte auf die steinerne Statue in der Eingangshalle „ einen angemessenen Preis für Kost und Logie in unsern Gemäuern zu spenden.“

Ceron hatte nun wirklich selbst Magenknurren bekommen, das Refektorium zog ihn magisch an. Als er sich gerade setzen wollte und sich einen riesigen Teller voller feiner Fleischtranchen wünschen wollte entdeckte er eine, ihm bekannte, Person. Ja, da am Esstisch sass Cugar, der kleine Dieb aus der Stadt. Ceron setzte sich zu ihm und fragte: „Was führt dich denn hierher, Cugar, Sohn der langen Finger?“



07.04.2004 19:08#380
Rhodgar Rhodgar ächzte nur so auf unter der Last, die ihm der Don da in die Hände gedrückt hatte. Im Gegensatz zu seinen anfänglichen Lehrbüchern waren diese hier viel umfangreicher, folglich auch sehr viel gewichtiger. Hoffentlich auch vom Inhaltlichen her, und nicht nur die Masse betreffend. Da hatte er wohl einiges zu tun, wenn er diesen ganzen Stoff durchackern wollte. Und dies möglichst schnell, denn er war unbeschreiblich gierig darauf, endlich so einen stinkenden, verwesten Körper entstehen zu lassen. Aber was hatte der Don noch erzählt? Teleport? Wenn dies nun keine Verulkung sein sollte, dann wurde ihm wahrlich einiges klar. So etwa, wie es die mächtigen Magier immer wieder schafften, zu erscheinen und zu verschwinden, wann es ihnen im Sinn stand, war das Kastell doch über und über versehen mit Pentagrammen jeglicher Größe und Farbe. Es war schon eine größere Herausforderung, einen Korridor zu finden, in dem keins der Fünfecke abgebildet war, als umgekehrt. Aber da taten sich gleich schon ein paar Fragen auf.

"Teleport, ist ja ganz schön und grün. Aber was mach ich denn wenn ich mich mal vertu, und zum Beispiel versehentlich in eurem Zimmer lande? Ich glaube ihr wäret sicher nicht gerade erpicht darauf, dass ich euch in Unterhosen sähe, oder?"
Hoffentlich überspannte er den Bogen nicht, denn unabsichtlich oder nicht, dieses oder hatte er ziemlich betont und in die Länge gezogen ausgesprochen.


07.04.2004 19:22#381
Don-Esteban »In meinem Zimmer gibt es kein Pentagramm«, belerhte der Magier seinen Schüler. »Außerdem benötigst du für jeden Zielort eine entsprechende Rune. Von mir wirst du die Rune für das Kastell bekommen. Das Teleportpentagramm befindet sich, wie du sicher weißt, in der Eingangshalle. Direkt vor dem steinernen Schwarzmagier. So werden alle Magier, die per Teleport das Kastell erreichen, daran erinnert, etwas zu spenden.«
Sie bogen um eine weitere Ecke.
»Doch kümmere dich jetzt noch nicht um den Teleport. Er kommt später dran und ist einer der einfach zu erlernenden Zauber, denn du mußt dich dabei nur ganz und gar den Kräften deiner Rune anvertrauen. Es ist nicht nötig, einen eigenen Beitrag, Kreativität, Geist hineinzulegen. Der Zauber läuft sozusagen von allein ab, wenn er einmal entsprechend aktiviert worden ist. Doch genug davon, wichtiger ist jetzt...«
Er blieb stehen.
»Sind wir falsch abgebogen?«
Vor den beiden Magiern türmten sich nur Bücherregale auf, hoch, höher, am höchsten, bis unter die Decke, die in einiger Entfernung über ihnen schwebte, getragen von Säulen, von denen sich aber an diesem Platze keine in der Nähe befand. Nirgendwo war ein Weg zu sehen, der weiterführte: Eine Sackgasse.»Wer kommt eigentlich an die Bücher da ganz oben unter der Decke heran? Man kann ja nicht einmal die Titel auf den Buchrücken erkennen.«
Dann erst wurde ihm klar, was passiert war: »Wir haben uns verlaufen!«Der hohepriester fasste sich an das wie immer glattrasiewrte Kinn und strich gedankenverloren darüber hinweg. Dann meinte er: »Wir müssen versuchen, unseren Weg hierher zu rekonstruieren. Hast du dir gemerkt, wann wir wo wie abgebogen sind, Rhodgar?«



07.04.2004 19:47#382
Rhodgar "Nein, leider nicht, tut mir leid."
Dass er die ganze Zeit nur halb zugehört hatte, gab er lieber nicht preis. Die Hälfte von ihm, die während diesen doch wohl lehrreichen Worten nicht anwesend gewesen war, hatte sich noch immer nur zu köstlich über die Vorstellung amüsiert, den Don in Unterhosen zu sehen. Nein, war das spassig. Aber jetzt galt es, wieder ernst zu werden, und einen Ausweg aus diesem Labyrinth zu finden. Krampfhaft versuchte sich der Jungmagus zu erinnern, welche Abzweigungen sie denn genommen hatten. Links, rechts, nochmal rechts und wieder links... oder doch nicht? Resignierend musste er sich eingestehen, dass er absolut keine Ahnung hatte. Hier und da schaute er um eine Ecke, hoffte darauf dass ihm hier irgendwas bekannt vorkommen würde. Doch nichts dergleichen trat ein, die Regalreihen sahen aus wie eh und je, alles dasselbe.

Mist, verfluchter. Gab es denn keine Möglichkeit, den Weg zurück zu finden? Hätten sie doch wenigstens einen Bindfaden dabei gehabt. Aus früheren Erzählungen wusste Rhodgar um die Sagen, dass in einem fernen Land mal jemand in eben ein solches Labyrinth eingetreten war, und um sich zu orientieren hatte er ein Ende eines Bindfadens am eingang befestigt, und so seinen Weg markiert. Ein überaus kluger Kopf, doch das musste man sagen. Aber wer dachte schon daran, dass er sich in einer Bibliothek verirren konnte?
"Hmm... könnt ihr uns nicht einfach weg teleportieren?"



07.04.2004 20:00#383
Don-Esteban »Ja, ich schon... Aber was wird dann aus dir?«
Der Magier überlegte. Dann kam er zu einem Entschluß.
»Such dir einen Buchtitel aus diesen Regalen, von dem du annimmst, daß er einzigartig ist. Ich werde mich in die Eingangshalle teleportieren. Danach komme ich zurück in die Bibliothek und spreche diesen Buchtitel aus. Am Geräusch des zu Boden fallenden Buches erkenne ich, wo du stehst.«
Diese Idee dünkte dem Hohepriester äußerst klug und bemerkenswert. Natürlich hätte er auch einfach den Schattendämon herbeirufen können, um sich von ihm nach draußen führen zu lassen, Rhodgar im Schlepptau. Aber das war doch viel zu einfach, als das diese Idee sich in dem an hochkomplizierte Fragen gewöhnten Hirn des Magiers hätte manifestieren können. Wollte Rhodgar da eben etwas sagen?»Schnell, such dir einen Titel«, rief der weißhaarige Magier, schon die Teleportrune ziehend.



07.04.2004 20:22#384
Dragonsword Das war dem Novizen etwas zu schnell gegangen, ... als er gerade vor dem Tor des Kastell auf die Knie viel un dalle hoffnung auf Einlass aufgegeben hatte, kam ein Magier an ihm vorbei, öffnete das Tor, ließ Dragonsword passieren und sagte: "Sie finden sich bestimmt zurecht. Für den Fall grossen Magenknurrens begeben sie sich ins Refektorium dort drüben. Doch vergessen sie nicht der Statue Vabuns einen angemessenen Preis für Kost und Logie in unsern Gemäuern zu spenden."Dann war der Magier schnellen Schrittes weitergegangen.

Dragonsword machte es wie der Magier gesagt hatte und ließ 20 Goldstücke bei der Statue zurück. Der Hohe Novize hoffte das es ein angemessener Preis war.
Jetzt musste er sich aber auf die Suche nach Dúhn und Hírgalad machen. Er hoffte sie im Kastell zu finden. Er freute sich schon wie ein kleines Kind auf das wiedersehen!



07.04.2004 20:22#385
Rhodgar Eigentlich wusste Rhodgar schon, welchen Titel er ausgesprochen hätte. Doch das Buch die feminine Psyche betreffend lag weit vorne, als dass sein Mentor daran hätte erkennen können, wo er sich aufhielt. Grübelnd schritt Rhodgar an den Regalreihen entlang, mit seinem Blick streifte er so manchen ziemlich ausgefallenen Titel, doch das war alles nicht das wonach gesucht war. Ein einzigartiger Titel also... einzigartig... ihm fiel beileibe nichts ein, was diese unendliche Bibliothek wohl nicht zuhauf hätte präsentieren können. Also versuchte er es einfach auf gut Glück, und nahm die Überschrift des ersten Buches, welches ihm nun in die Augen stach. "Truthähne!" Aber leider fiel neben diesem Exemplar irgendwo in den weiten dieser Hallen noch ein Werk hinunter.
War der Don doch gerade noch im Aufbruch gewesen, so hatte er jetzt abruppt gestoppt. Misstrauisch beäugte er den Schwarzmagus. "Wie bitte? Truthähne? Welcher Spassvogel mag über diese Vögel ein Buch verfasst haben?" Rhodgar zuckte mit den Schultern. "Sieht so aus wie ein Kochbuch. Ja, hier steht es. Hunderte verschiedene Möglichkeiten, einen guten Truthahn zuzubereiten. Man kann ihn braten, grillen, koche... moment mal, kochen? Verstehe das wer will." Kopfschüttelnd klappte Rhodgar das Buch zu, und strich mit den Fingern über das Werk direkt daneben.
Das sah schon sehr vielversprechend aus. Wieder erschallte Rhodgars Ruf. "Kartenspiele!" Stille. Kein Knallen, kein gedämpftes Pochen. Ja, das war es, den Inhalt dieses Buches konnte man wohl kein zweites Mal in der Bibliothek finden. Grummelnd nickte der Don, und war Sekunden später auch schon verschwunden. Nun konnte Rhodgar nichts anderes mehr tun, als zu warten. Schnell platzierte er das Buch wieder an seinem Platz, und setzte sich dann auf den Boden. Hoffentlich machte der Don schnell. Schließlich hatte er weitaus besseres zu tun als hier mit seiner Robe staub zu wischen.



07.04.2004 20:39#386
Renata Beim Durchqueren der Halle gewahrte Renata ein blaues Glühen inmitten des Pentagrammes. Es würde schnell heller und bald materialisierte sich darin eine Person.

Das erste Mal, daß sie sah, wie jemand teleportierte.

Das Glühen verblasste, bis nur noch die Konturen des Ankommenden leuchteten, als auch dieses Leuchten verging, erkannte sie ihren Lehrmeister, Don Esteban. Er schien in Eile. Ehe er in einem der Gänge verschwinden konnte, hatte sie sich ihm schon in den Weg gestellt, wer wusste denn, wann sie ihm das nächste mal begegnen würde.

"Das trifft sich ja gut, daß ich Euch hier treffe.
Wir wäre danach, jetzt den dritten Spruch, das Beschwören der untoten Blutfliege, zu lernen. Hättet ihr die Zeit und die Muße, die Ausbildung weiter zu führen?"



07.04.2004 20:47#387
Don-Esteban Ein blaues Flirren, summend verbogen sich die Wände und der restliche Raum folgte ihnen nach, wie die Herde dem Leithammel. Nachdem das Universum implodiert war, baute es sich wieder Stück für Stück auf. Genauso, wie es eben ausgesehen hatte. Nur der Hohepriester stand diesmal an einer anderen Stelle. Das alles ging so schnell, daß niemand es überhaupt bemerkte, ja nichteinmal mithelfen konnte beim Wiederaufbau.
Der Don fühlte sich, als sei er irgendwo rausgeschmissen worden. Hinter ihm wurde eine Tür zugeknallt. Die Säulen der Eingangshalle erhoben sich hastig, peinlich berührt, beim Nichtstun erwischt worden zu sein. Hinter ihnen richteten sich die Wände auf und vergaßen, daß sie für einen Moment aus Gummi bestanden hatten. Farbe schoß wie Schimmelpilz auf Apfelmuß auf allen Oberflächen entlang, die der Blick des Magiers auch nur streifte.
»Ah, die gute alte Teleportation. Hatte schon fast vergessen, welch seltsamen Effekte das auslöst.«
(Die Säulen atmeten auf. Der Magier war zu verwirrt durch seinen magischen Ortswechsel gewesen, als daß er auf sie hätte achten können.)Jemand erwartete ihn. Das verwirrte den Magier etwas. Bisher hattre noch nie jemand am anderen Ende einer Teleportation gewartet. »Wie du das hinbekommen hast, mußt du mir bei Gelegenheit offenbaren.«
Dann erst erkannte er, daß ihn Renata angesprochen hatte. »Sehr löblich, dein Eifer. Folge mir in die Bibliothek und warte dort.«
Und schon entfernte er sich wieder hastig in Richtung der Bibliothek, das blaue Portal, das den Eingang bildete und ebenso die Trennungslinie zwischen dem diesseitigem Universum und der jenseitigen Ansammlung von Dimensionen und somit Wirklichkeit und Bibliothek zuverlässig voneinander trennte, schwappte noch ein wenig hin und her und glubberte leise, als der Magier es durchschritten hatte.»Trut... Ach nein... Kartenspiel!«
Ganz in der Nähe flog ein Buch zu Boden. Der Magier ging dem Geräusch nach. Nur wenige Gänge, zwei Ecken und eine Kreuzung später stand er vor Rhodgar.»Fabelhaft, ich habe dich gefunden. War ja gar nicht so weit entfernt.« Dann hielt er inne. »Wenn ich jetzt noch den Weg wüßte, der mich hierher gebracht hat...«
Schon bildeten sich vor Rhodgars Stirn kleine Faltengebirge der Verzweiflung. Der Mount Ratlosigkeit erreichte fast alpine Ausmaße und wurde dann jedoch, gleich der gesamten Gebirgskette, in Sekundenbruchteilen abgetragen. Denn der Hohepriester meinte: »Ich erinnere mich« und hieß Rhodgar, ihm zu folgen. Und tatsächlich erblickten beide nach kurzer Zeit wieder bekannte Gefilde der Bibliothek. Die Plattentektonik auf Rhodgars Stirn war zum Stillstand gekommen und hinterließ als letztes Vermächtnis die Ebene der Zufriedenheit.»Du siehst«, meinte der Hohepriester abschließend, »die Bibliothek kann äußerst gefährlich sein. Nicht wegen ihres Inhaltes, der manchen Menschen auf dumme (oder zu kluge) Ideen bringen kann, sondern wegen der ganz profanen Gefahr, sich darin zu verlaufen. Und nun befleißige dich der größten Tugend der Studenten: des Lernens.«



07.04.2004 21:34#388
Estragon Seit Stunden hatte Estragon das Refektorium nicht verlassen. Er saß über einen Stapel Pergamenten und zwei Büchern aus der Abtei. Die Bücher waren Nachschlagewerk über die Definition der Elemente.
Schon bald hatte Estragon feststellen müssen, wie gut die Mönche auch die Kunst des Vergiftens und des Schmerzen zufügens beherrschten, von Alchemie verstanden sie einen Dreck.
Alles was sie sich nicht sofort erklären konnten, taten sie in arroganten Fraßen und Herabspielungen ab.
Allerdings, einige grundlegende Dinge waren auch ihnen nicht fremd gewesen. So das zum Beispiel Feuer, die älteste und chaotischste Macht der Vernichtung ist, während die anderen Kräfte wesendlich gradliniger in ihrer Zerstörungswut vorgehen.

Estragon interessierte vor allem die Passagen über die
Elementenplanetenzuordnungen. Anscheint ließ sich Saturn als Feucht und Kalt klassifizieren. Er war für die Gelehrten der Abtei ein Symbol von Tod, Seuchen und Krankheiten gewesen. Eine Kraft die zu ihnen sicher gepasst hätte, doch aus irgendeinem Grund schätzten sie seine Wirkungsweiße als Unzuträglich für das Geschick des Berufers ein, der die Energien des Planeten nutzen wollte.
Die Schreibwut des Kräuterkauers stand seiner Vernichtungswut an Tee und Tabak in nichts nach. Das Refektorium war schon mit Rauchschwaden gefüllt, die Teetaschen stapelten sich und wurden von Dämonen erst bei der magischen Zahl 7 abgeräumt und durch eine Frischgefüllte Tasse ersetzt.
Die Brille des Studenten färbte sich immer wieder von Dunkelgrün zu Schwarz und wieder zu Grün. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er in tief konzentriertes Sinnen verstrickt war.
Wenn das Refektorium noch andere Gäste als ihn beherbergte, so viel es ihm nicht auf.



07.04.2004 21:39#389
Renata ...Sprachs und war schon weitergeeilt...

Naja, so eilig wie er musste sie es ja nicht haben, zumal er von "warte dort" gesprochen hatte. Zunächst war auch nichts von ihm zu sehen, als sie die Bibilothek betrat.

Aber zu hören. Als er sich näherte, redete er auf einen Stapel Bücher auf Beinen, der neben ihm herlief, ein. Dabei unterstrichen kurze ruckartige Bewegungen des erhobenen Zeigefingers wohl immer die wichtigen Stellen.
Wie sich bald herausstellte, gehörten die Beine Rhodgar, der ein dickes Paket Bücher vor sich hertrug. Nicht nur, dass der Stapel hoch genug war, sein Gesicht zu verdecken, er behinderte offenbar auch seine Sicht. Wie sonst hätte er das Lesepult, gegen das er gerade gelaufen war, übersehen können. Mit einem erleichterten Seufzen legte er seine Last dort ab.

Bei diesem Anblick wurde die Magierin dann doch ein bisschen bange. So viel zu lesen?



07.04.2004 21:46#390
Estragon Frustriert schleuderte Estragon das Buch auf den Tisch. Mehre Tassen segelten davon, doch die Dämonen waren wachsam. Keine Tasse berührte den Boden, sondern löste sich auf.
Estragon achtete nicht darauf. Seine Augengläser waren in tiefes Kaminrot gefärbt.
Immer dann, wenn die Bücher nähr auf das Thema Saturn und Elemente einschwenken wollten, beendete des Autor die Reise in jene Gefilde des Wissens und ließ sich zu den sauere Tiefen der Folterung mit Feuer, Wasser und Luft nieder.
Es war zum aus der Haut fahren. Estragon erhob sich rasch, trank die letzte Tasse in einem Zug und paffte heftig an seiner Pfeife. Er musste es genauer wissen. Das Thema ließ die Oberfläche seines Verstandes zu sehr brennen.Schneller Hand raffte er seine Unterlagen zusammen.

So verließ er mit zornigroten Gläsern vor den Augen, das Refektorium und steuerte auf die Bibliothek zu.



07.04.2004 22:13#391
Rhodgar Nachdem er aus den Fängen der Bibliothek entkommen, oder besser gesagt aus ihnen befreit worden war, blickte Rhodgar nun in das überraschte, wenn nicht gar verschreckte Gesicht von Renata. Ihr blickte ruhte auf dem doch ziemlich großen Stapel von Büchern, den es für Rhodgar nun zu wälzen galt. Aber das nahm er gerne in Kauf, dafür dass er endlich richtige Kreaturen zu beschwören lernen würde, und nicht mehr bei so einer popeligen Blutfliege festsaß. Gleich darauf bestrafte er sich innerlich für diesen Gedanken. Wie oft hatten ihm seine Dienerfliegen getreue und gute Dienste geleistet, wie oft hatte er es ihnen zu verdanken gehabt, dass er noch weiter unter den Lebenden weilen durfte? Ziemlich oft, wenn man die Sache objektiv betrachtete. Doch so ein echter Zombie, das war schon was. Ganz neue Möglichkeiten würden sich ihm eröffnen. Wenne er das nächste Mal in Khorinis vorbei schaute, musste er unbedingt ausprobieren, wie die hiesigen Gardisten auf wandelnde Tote reagierten. Vor seiner Blutfliege war zumindest Lama damlas ja nicht zurück geschreckt. Komisch eigentlicht."Warum guckst du denn so verschreckt? Sind doch nur ein paar dutzend." scherzte der Magus. "Ja, für mich sind die einfach und bequemen Zeiten vorbei. Du allerdings bist wohl noch voll dabei. Genieße sie, und hab deinen Spass." Ich hatte ihn. dachte er, während Rena sich nun wieder dem Don zuwandte, und er die erste Seite seiner neuen Lektüre aufschlug.
Na, das klang ja schon mal verheißungsvoll. "Die Beschwörung der lebenden Toten", von einem gewissen Nebukadnezar Alkantara.



07.04.2004 22:24#392
Don-Esteban Da Rhodgar nun mit Lernstoff versorgt war, wandte sich der Magier Renata zu. »Nun zu dir. Soweit ich mich erinnere, fehlt dir zur Vollendung des ersten Kreises noch die Beherrschung untoter Blutfliegen.« Der Hohepreister schaute die Magierin ganz kurz aus blitzenden Augen an. »Ich hoffe doch, du bist auf eurer törichten Reise auch ohne diesen Spruch zurechtgekommen. Egal.«Er schnitt sich und besonders Renata mit einer unwirschen Geste, so als ob er Spinnweben wegwischen würde, das Wort ab - falls sie es denn überhaupt aufnehmen wollte und sagte nur noch: »Widmen wir uns deiner weiteren Ausbildung. Folge mir.«
Und so machten Renata und der Hohepriester die gleiche Reise, wie eben Rhodgar. Doch diesmal gab es zwei feine Unterschiede. Zum einen wurden nun Bücher zum Thema Blutfliege in die bald schwer belasteten Arme der Magierin gestapelt und zum anderen merkte sich der Hohepriester diesmal den Weg peinlich genau. Sowieso kam es ihm komisch vor, daß er sich auf einmal verlaufen hatte. Das war ihm doch noch nie passiert.
»Dies sind deine Bücher. Die dazugehörige Rune bekommst du morgen von mir. Benutz für deine Übungen die entsprechenden Räume dafür. Ich will keine unkontrolliert herumfliegende Blutfliegen im Innenhof sehen.«Zack - schon stand Renata alleine da, der Don war davongerauscht. So kurz die Begegnung auch war, so voll war ihr Lesepult von neuen Büchern.


07.04.2004 22:52#393
HoraXeduS Die Idee kam Horaxedus, als er aus dem Fenster in den Innenhof glotzte. Augenblicklich wandte er sich dem Glasofen zu, den er vortrefflich aufgeheizt hatte. Er lächelte. Doppelter Ofen, verfluchtes Miststück. Dich haben wir schön aufgebaut. Rechterhand befanden sich Sand und gehärteter Stahltopf. Der Glasmacher füllte das eine in das andere und fügte beides gemeinsam in die Flamme.

Die Idee war brillant. Wenn sie denn funktionierte. Lange Tage, gar Wochen auf der frisch entdeckten Ebene des Sumpfes hatte sich Horaxedus den Kopf darüber zerbrochen, wie das feine Rohr für elpede zu erschaffen war. Interessanterweise spielten all die vorab gefassten Gedanken zu diesem Thema just in diesem Moment keine Rolle mehr. Der konzentrierte Magier sah das filigrane Werkstück bereits vor seinem inneren Auge, noch bevor er nur einen Handschlag zur tatsächlichen Fertigung erledigt hatte.

Dem Glasmacher fiel es zunächst schwer sich von dem Gedanken zu verabschieden, das feine Glasrohr unmittelbar aus seinem Werkzeug herauszublasen. Zweifelsohne war das von Gorr hergestellte, einwandfreie Stahlrohr zu grob für die direkte Herstellung eines glatten Röhrchens, wie es elpede benötigte. Doch je mehr sich Horaxedus in die Aufgabe hineinsteigerte, desto eher schien sie ihm zu bewältigen, indem er den indirekten Weg einschlug.

Erneut lächelte der Glasmacher. Sein Blasrohr in die gleißende Glut der Glasmasse haltend, besann er sich der Herstellung der feinen Fenster in den reichen Herrenhäusern des Festlandes. Nur wenig nachdenklich wandte der glasrührende Magier sein Haupt, um seiner hölzernen Trainingspartnerin einen neckischen Blick zuzuwerfen. "Du glaubst nicht an kreisrunde Fenster, nicht wahr?" lachte er entspannt und äugte wieder in den Glastopf. Selten hatte man einen so konzentrierten Handwerksmeister auf diese geradezu leichte Art und Weise bei der Arbeit erleben können.

Irgendwie lässig.



07.04.2004 23:38#394
Estragon Es ist einfach nicht zu fassen...
Estragons blutrote Augengläser hatten sich in dunkles Blau verfärbt. Diese Magier...ihr Leichtsinn ist einfach...es bettelt förmlich nach einer Lektion...
Estragon hatte die Bibliothek unverschlossen vorgefunden. Von einem Dämon erhielt er die unglaubliche Information, das dieser Bücherhord für jeden frei zugänglich war.
Lassen die hier alles und jeden rein? Damit er einfach die unbegrenzte Macht der Bücher nutzen kann? hatte Estragon nachgefragt. Der Dämon schwieg. Der Krautkauer ließ es bei dem Fakt, das dieser Ort einer...öffendliche Bücherrei gleich kam, im Raum stehen und trat durch die großen Flügeltüren.
Die Bibliothek war groß. Das hatte er erwartet. Doch es zu erwarten und es dann zu sehen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Eine Kosmos aus Wissen. Teilweise verbotenes Wissen. Zurecht verboten und Estragon schüttelte wieder den Kopf über den Leichtsinn der Magier.So ging er auf den großen Hauptgang. Bücherreagel säumten die Seiten des Weges wie ein Wald aus hölzernen Riesen. Weder das Ende des Raumes, noch die Decke waren zu erkennen.
Kann sie wirklich endlos sein? Wäre das wirklich möglich? Dem Mann zitterten die Hände, bei dieser Überlegung. Das wäre einfach...er konnte nicht in Worte fassen, was er im Augenblick dachte. Seine Augengläser glitzerten in einem kräftigen Smaragd.

"Elemente." sprach er in die trockene Luft. Bücher fielen aus den Regalen. Einige nah, andere ferner.
"Saturn." forderte er als nächstes. Wieder hörte er Buchrücken platschend auf die Erde schlagen. Weniger, aber immer noch eine ganze Menge.Das Ernten der Bücher dauerte eine halbe Ewigkeit. Gerade die Elemtbücher überstiegen schnell das Dutzend und er musste mehrmals gehen. Was als nächstes? Estragon wollte schon aussprechen, was ihn reizte: "Beli..."Ein lautes Poltern unterbrach seine Forderung.
Er wandte sich nach dem Laut um und sah in einiger Entfernung, die Magierin, Renata. Sie hatte wohl eins der Bücher fallen lassen.
Estragon überlegte kurz, dann schritt er auf den Platz der Dame zu.Seine Gläser funkelten immer noch im tiefen Grün.



08.04.2004 00:04#395
meditate die magierin hatte dem jungen mann, der sich ray nannte zugehört und ihn dabei aufmerksam beobachtet. er hatte magisches potential, das merkte man sofort, aber diese jungs sollten auch nicht übermütig werden.

"ich seh an dir nichts besonderes. was meinst du sollte ausgerechnet dich befähigen, in unseren kreis aufgenommen zu werden? nur weil du einen gürtel hast, mit dem du dich fast umgebracht hast? oder die tatsache, dass du mir diese zugegebenermaßen schönen rosen geschenkt hast? das sind keine beweise deiner magischen befähigung. bring mir einen beweis. dann werden wir weiter sehen."
meditate erhob sich und versenkte ihr gesicht in die herrlichen rosen.
"trotzdem danke für die blumen. ich denke mal, ich höre von dir."
damit verschwand sie aus der küche und ließ den ratlosen ray einfach stehen.


08.04.2004 00:04#396
Renata "Das solltet Ihr nicht tun". Der junge Mann mit der Vorliebe für Gewürzaufguß, die Reinkarnation Hilias`, blickte geradezu herausfordernd die Regale entlang, als er fordernd seinen Wunsch formulierte.

"Was?"

"Bücher mit solchen allgemeinen Begriffen zu suchen. In den Annalen dies Kastells ist ein Fall verbrieft, in dem nach 'Magie' gefragt wurde. Es soll Wochen gedauert haben, bis die Bibliothek wieder aufgeräumt war.
Auch mit dem Suchbegriff 'Beliar' lauft Ihr hier Gefahr, vom Erfolg buchstäblich erschlagen zu werden." Hatte Hilias jemals Interesse an Büchern bekundet? Magische Bücher zumal?

Ein Buch war ihr vom Bücherstapel gerutscht und lag mit dem Buchrücken nach oben auf dem Boden. 'Gemscheid Grummels garstige Kreaturen'.

"Seid Ihr so nett und legt mir diesen Schmöker wieder oben auf den Stapel? Wenn ich mich danach bücke, fällt der komplette Rest hinterher...."


08.04.2004 00:32#397
Rhodgar "Nein, nein lasst mich das aufheben."
Schnell schaltete sich Rhodgar, der das Gespräch teilweise mitverfolgt hatte, dazwischen. Der Magus bückte sich kurz und hob das Buch auf (erstaunt stellte er fest, dass auch dieses Werk den literarischen Ergüssen Gemscheid Grummels entstanden war. Bei Gelegenheit musste er einmal feststellen, welche Bücher dieser Mann noch verfasst hatte). Als er wieder hoch fuhr, schaute er, von der gebückten Haltung angefangen, diesem Sonderling Estragon genau in die Augen. Während er sich immer weiter erhob, blieb sein Blick immer noch standhaft. Beinahe hätte man die Luft knistern hören können, oder besser gesagt die Spannung die sich aufbaute. Denn letztendlich hatte in Rhodgar das Heer "Misstrauen" gesiegt. Er glaubte diesem Mann nicht ein Wort. Für ihn stand fest, dass alle seine Worte mit gespaltener, teuflischer Zunge gesprochen worden waren, und er nur durch puren Zufall an all das Wissen und vor allem an den Anhänger gekommen sein konnte. Reinkarnation, pah. Der Mann wollte also innerhalb einer Woche herangewachsen sein? So sah der auch aus. Und dann diese lächerlichen Gläser im Gesicht, mit ihren ständig wechselnden Farben, momentan übrigens lila gefärbt .

Ohne hinzuschauen legte der Schwarzmagus Renas Buch zu ihr herüber, ließ Estragon dabei keine Sekunde aus den Augen, als wolle er mit seinem Blick die Gläser zerspringen lassen. Hinter den beiden hustete die Schwarzmagierin, was wohl weniger aufgrund einer Erkältung geschah, sondern vielmehr um diese zutiefst angespannte Situation zu entschärfen. Doch keiner der beiden bewegte sich. Sie standen sich einfach nur gegenüber, und blickten sich in die Augen, Estragon wie immer auf irgendetwas herumkauend. Aber nun verspürte Rhodgar ein leichtes, jedoch bestimmtes Zupfen an seiner Robe. Er wusste, es war Rena, die ihn von dem Mann wegziehen wollte. Er würde den weg frei machen. Gleich. "Glaubt ja nicht, ich durchschaute euch nicht. Ich weiß nicht, welch Teufeleien ihr mit euch bringt, doch seid gewarnt. Es ruhen zwei Augen auf euch, Misstrauen wird euer ständiger Begleiter sein. Ein falscher Schritt wird genügen." Seine Mimik veränderte sich dabei kein Stück. Eiseskälte stand ihm ins Gesicht geschrieben. Eiseskälte, wie er sie auch im Innersten verspürte.
Dann aber trat er beiseite, um Estragon den Weg zu Rena nicht weiter zu versperren.



08.04.2004 01:05#398
Estragon Estragon sah den jungen Schwarzmagier weiter an. Alle seine Sinne waren gespannt, ob Rhodgar tun würde, wonach ihm augenscheinlich der Sinn stand. Doch auch war er ein wenig amüsiert. Warum glaubte der Magier, dass Estragon auch nur einen roten Heller darauf gab, ob er ihm traute oder nicht. Ob er ihm glaubte oder nicht.
Das änderte nichts an den Tatsachen. Hilias war tot und Estragon war hier.
Doch noch wollte er sich Rhodgar nicht in den Weg stellen. Die Zeit würde vielleicht kommen. Vielleicht nicht.

"Renata, wenn ihr mir einen Augenblick euer Zeit spenden wollt? Ich habe einige Fragen an euch."

Estragon faste sie vorsichtig am Arm und zog sie etwas aus Rhodgars Bereich. Der Schwarzmagier sah den beiden nach.
Estragon glaubte Eifersucht und noch größeres Misstrauen auf dessen Gesicht zu sehen. Das färbte seine Gläser auf einen Schlag Kobaltblau.

"Hört. Ich werde für eine Weile hier bleiben. In Khorines. Ich will einige Sachen in der Bibliothek nachlesen. Und ein paar Sachen lehren. Zum Beispiel das Kriegshandwerk mit dem Schwert. Wisst ihr mir einen guten Ort zu sagen, wo diese Kampfart gelehrt wird?"
Sie hatte Renatas Leseplatz erreicht. Rhodgar war ihn leise und unauffällig gefolgt. Das Missfallen, das er verströmte, war mit Händen zugreifen.


08.04.2004 01:28#399
Renata "Nun, ich weiß, dass einer der hiesigen Magier den einhändigen Kampf lehrt, doch kenne ich seinen Namen nicht. Noch nicht. Denn ich möchte auch den Umgang mit dém Schwert lernen - zumindest die Grundbegriffe. Wenn Ihr seinen Namen wissen wollt, werden ihn die Dämonen ihn Euch sicher sagen können...".
Rhodgar Ablehnung wurde immer deutlicher. Er stand nicht allzu weit entfernt mit vor der Brust verschränkten Armen, missbilligend schweigend, den Blick fest auf Estragon gerichtet. 'Heißsporn' dachte Renata zum wiederholten Mal...
"...Stabkampf, der von dem Magier HoraXeduS gelehrt wird" plapperte sie weiter, um der Atmosphäre ein wenig die Spannung zu nehmen "jedoch nur für jene, die schon längere Zeit dem Zirkel angehören. Nicht zuletzt haben wir meines Wissens auch eine Bogenlehrerin, aber auch sie kenne ich noch nicht".
Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hinter dem Verhalten Estragons, wie er es hier und jetzt praktizierte, mehr steckte als nur das Interesse an Kampfausbildung. War die Provokation vielleicht sein eigentliches Ziel?

"Einhand-, Stabkampf und Bogenschiessen kann auch bei Ausbildern in anderen Gilden erlernt werden. Im Sumpflager vielleicht, dort steht man den Anhängern Beliars nicht so rigoros ablehnend gegenüber wie bei den Anhängern Innos`.
Reicht Euch das als Auskunft?".



08.04.2004 01:53#400
Rhodgar "Gemscheid Grummel"
Es war eher ein Flüstern anstatt eines gewohnt lauten und deutlichen Ausrufes. Wider seinen Erwartungen fielen eine ganze Menge Bücher vor Rhodgar auf den Boden, alle verfasst und geschrieben von eben jenem Gemscheid Grummel, von dessen Hand auch die Bücher "Die weibliche Psyche" und "Gemscheid Grummels garstige Kreaturen" stammten. An sich zwei völlig unterschiedliche Themenbereiche, doch vermutete der Magus, dass der Herr Gemscheid nicht wirklich bei Sinnen gewesen war, als er "Die weibliche Psyche" zu Papier gebracht hatte. Und er behielt recht. Die Bücher, die er nun hastig einsammelte, handelten allesamt ausschließlich von den untoten Dienern. Angefangen vom Werk zur Beschwörung bishin zum Ratgeber "Das große Zombie-Einmaleins" war alles dabei. Musste wohl ein ziemlicher Fanatiker gewesen sein, dieser Mann. Vielleicht sogar selbst ein untoter, so wie...

Beim Gedanken an Hilias wanderten Rhodgars Blicke automatisch über den Rand des aufgeschalgenen Machwerks hinweg, und fixierten sich auf Estragon. Warum sollte es gerade ihm erlaubt werden, die Kunst des Einhandkampfes vom hier dafür zuständigen Magus zu erlernen? Konnte er sich doch genau so gut in die Stadt verkrümeln, vielleicht konnte er ja beim Lama lernen. Oder bei Carras, der war ja ebenfalls im Stande die Klinge auf meisterliche Art und Weise zu schwingen. Rhodgars Augenbrauen zogen sich zusammen, und er blickte wieder auf den Text vor ihm. Und wieder hinüber zu Rena und Estragon. Das in ihm aufquellende Misstrauen schlief nie. Konnte es sich auch gar nicht leisten bei ihm. Anders sah es da schon mit seiner Aufmerksamkeit aus. Denn gerade, als er damit beschäftigt war, den beiden besonders böse Blicke zu zu werfen, spürte er etwas sein Bein entlang streifen. Entnervt schaute er nach unten, doch seine Miene hellte sich schon im nächsten Moment auf. Was sich ihm da über den Fuß bewegte, sah sehr nach seiner Hausschlange Sid aus. Doch war sie kaum wieder zu erkennen. Wo früher noch ihr elegant gespanntes Schuppenkleid gesessen hatte, ihr schmaler Körper sich in die Länge gezogen hatte, da herrschte nun ein dicker, sehr dicker Rumpf. Sid war um einiges gewachsen, nicht nur was ihre Länge anbelangte. Die Ratten und Mäuse hier im Kastell (sofern es diese Nager hier überhaupt gab) mussten wohl ziemlich schmack- und nahrhaft sein.

Allerdings kam es Sid wohl kein Stück in den Sinn, große Wiedersehensfeiern abzuhalten, denn im nächsten Augenblick war sie schon wieder unter einem der zahllosen Regale verschwunden, was Rhodgar wieder dazu veranlasste, seine Blicke gen Estragon zu richten. Aber zum ersten Mal kam er sich selbst ein bisschen albern dabei vor. Er konnte den Mann ja nicht auf Schritt und Tritt überwachen. Und zur Not war Rena ja auch noch da. So nahm der künftige Zombiebeschwörer wieder auf dem Stuhl vor der Arbeitsplatte Platz, und vertiefte sich erneut in Gemscheid Grummels Meisterwerk. Und dieses Mal konnte ihn nichts ablenken. Zumindest ein kleiner Teil seines Misstrauens war wohl schon gestorben.
Ob sich dies als Fehler herausstellen würde, das konnte alleine das Schicksal, die Vorbestimmung eines jeden Lebens entscheiden.



08.04.2004 03:40#401
Estragon "Also gibt es auch hier im Kastell einige Lehrer, sagt ihr." Die Magierin nickte zögerlich. Der Gedanke, dass Estragon noch länger hier bleiben würde, schien ihr nicht sonderlich zu behagen. Was den Krautkauer egal sein konnte."Nun, fürs erste sollte mir das genügen." Estragon erhob sich."Hab Dank." war seine schlichte Verabschiedung.

Als er an Rhodgars Platz vorbeikam, schaute der Magier nicht einmal auf, so sehr war er in das Buch vertieft.
Estragon hatte schon eine ziemlich genaue Vorstellung, wie er in Zukunft seine Zeit gestallten würde. Doch als erstes brauchte er Zeit und Ruhe. Er musste den aufkommenden Zwist zwischen Rhodgar und ihm schnell beilegen.
Bevor der Magier reagieren konnte, war Estragon an ihn Rangetreten, hatte seinen Mund dicht an dessen Ohr gebracht und zu flüstern begonnen.
"Ihr traut mir nicht, ihr glaubt mir nicht, ihr mögt mich nicht. Das alles ist mir gleich. Ich habe nichts gegen euch oder irgendjemanden aus dem Kastell. Ich führe nichts Böses im Schilde.
Aber was auch immer ihr gegen mich empfindet, ich lege keine Wert darauf. Ich suche weder den Streit mit euch, noch sonst wem. Wenn ihr mir nicht traut, gehen wir uns einstweilen aus dem Weg. Das ist besser für uns alle und den Frieden im Kastell. Denkt ihr nicht auch."
Seine Augengläser hatten ein schrilles Scharlachrot angenommen. Seine Worte sprachen von Frieden und Beschwichtigung. Aber seine Stimme war kalt und leer. Als wenn es ihm gleich wäre, wie es kam.
Rhodgar blieb reglos.

Estragon zog den Kopf weg und setzte sich an seinen Platz, nahm das erste Buch vom Stapel und schlug es auf. Grundkenntnisse der Beziehungen zwischen den vier Kräften.
Er begann zu lesen. Seine Augengläser wurden froschgrün.
Rhodgar hatte er bereits beim vierten Absatz der zweiten Seite völlig vergessen.


08.04.2004 08:32#402
Ray Das war doch einfach nicht zu fassen! Hätte Rhodgar Ray nicht vor meditates Macht gewarnt, wäre einem kleinen erneuten Tobsuchtanfall des jungen Mannes nichts im Weg gestanden.
Magisches Potential? Davon spürte er nichts. Das einzige, das er an sich magisch fand, war seine Fähigkeit, Dinge vage vorausahnen zu können. Aber das nannte man auch Instinkt. Oder nicht?

Und einen Beweis finden? Er hatte doch den Gürtel. Ray war überzeugt, dass in ihm Macht schlummerte, die sich jedoch nur einem Diener Beliars offenbarte - und dann nur entsprechend dessen eigener Macht. So war es ja in dem Buch gestanden.Und meditate hatte den Gürtel herabgespielt als ein Instrument, mit dem er sich fast selbst umgebracht hätte.

Zornig verließ Ray das Refektorium. Was sollte er als Beweis seiner magischen Befähigung bringen? Eine Rune, zu der ein stinknormaler Mensch wie er keinen Zugang hatte? Ein Artefakt mit wirklichen magischen Kräften? Nein, kein Artefakt. Das mit dem Gürtel reichte ihm.
Ray ging in die Bibliothek, um sich dort den Rat der Bücher einzuholen.
"Beweise magischer Fähigkeiten" rief Ray wütend in den Raum. Nichts. Das Kastell verwehrte ihm entweder dieses Wissen oder es gab einfach nichts in dieser Richtung (was Ray eigentlich nicht glauben konnte).
Gab es nicht irgendein Monster, das nur mit magischen Fähigkeiten getötet werden konnte - doch nein. Diesen Faden verfolgte er lieber erst gar nicht weiter. Solche Biester waren sicher eine Nummer zu groß für ihn.

Eine Erkenntnis überrumpelte Ray wie ein Donnerschlag. Er war Barbier. Barbiere verstanden sich auf begrenzte Heilmöglichkeiten. Allerdings nur Verbände und Schienen - mehr nicht.
Aber das war ein Anfang. Konnte er mit Magie versuchen, eine gelinde Verletzung irgendeines Tieres zu heilen? Ohne irgendeine Ausbildung?
Es war einen Versuch wert.

Ray ging auf das Tor des Kastells zu und verließ es seit einer guten Woche zum ersten Mal wieder. Er steuerte geradewegs die Wälder an...



08.04.2004 09:54#403
Dûhn Mit knappen, prägnanten Worten hatte sich ihr Lehrmeister verabschiedet und ihnen den Erfolg ihrer lange währenden Ausbildung bestätigt.Der Reise und sein Freund standen noch eine ganze Weile lachend und schwatzend auf dem Hof, während die Sonne immer weiter ihre Bahnen gezogen hatten und schließlich mit einem glänzenden Rotschimmer hinter dem Horizont verschwand.
Der nächste Morgen war inzwischen angebrochen und Dûhn stand im Innenhof des Kastells.
Still und in Gedanken versunken betrachtete der Hüne die gräulich-weißen Wolkenmassen über sich und ließ sich vom frischen Gebirgswind die, noch vom Ausdauertraining erhitzte, Haut kühlen. Das riesige Schwert ruhte in seiner rechten Hand.

Meine Ausbildung ist zu Ende. Du hast es geschafft, Dûhn!

Lächelnd trat der Koloss einen Schritt vor und führte ein paar einfache Schläge. Der abgenutzte schwarze Mantel stob auf wie eine Wolke dunklen Staubes, als die große Gestalt sich über den Hof bewegte und ihren, inzwischen so vertrauten, Tanz aufführte.

...was allerdings nicht heist, das du jetzt mit dem Training aufhören solltest. Was stand noch einmal in dem Buch? -' Der Krieger sieht sich selbst stets als unvollkommen an. Nur wer sich unermüdlich fordert und an seinen Fähigkeiten feilt wird sichergehen das der Feind ihn nicht eines Tages unvorbereitet trifft. Die Arroganz ist der Feind des Sieges. '-

Er würde sicher nicht rosten, dazu hatte er zu viel Vergnügen an der Sache.Der Wind frischte auf und ließ den schwarzen Stoff des Mantels ein weiteres mal fliegen. Dûhn lächelte auch noch, als er sein Tempo noch einmal beschleunigte und das Schwert begann sein metallisches Lied in der Luft zu singen.


08.04.2004 10:19#404
Ray Ray kam den Hang zum Kastell hochgerannt. Es eilte. Er musste diese Eule heilen, oder meditate würde ihn wohl nicht ins Kastell aufnehmen. Nun öffnete sich das Tor aber nicht.
"Lasst mich ein, ich bin Gast im Kastell!" rief Ray. Die Skelette hörten ihn. Karrend schwang das Tor auf, beinahe bedächtig.

"Ich brauche einen Dämon!" sagte Ray in die Stille der Empfangshalle hinein. Sterblicher, was willst du? Der Dämon war wie üblich hinter ihm erschienen. Hatten die keinen Sinn für Anstand? Rhodgar hatte mit seiner Abneigung gegen Dämonen wohl nicht ganz unrecht.
"Ich brauche einen Raum, in dem Gäste sich der Magie hingeben können!" verlangte Ray. Der Dämon sandte ihm den schmerzlichen Befehl zu, ihm zu folgen.
Der Dämon führte Ray den Innenhof entlang zu einigen alten Räumen.Sterblicher, das sind die Übungsräume der Magier. Verhalte dich enstsprechend! Schmerzhaft brannte sich diese Warnung in Rays Geist. Der Dämon verschwand.Nun betrat Ray den Raum, der ihm am nächsten lag. In der Mitte stand ein Tisch mit allerlei Gerät. Ray räumte es in die Regale, die am Rand des Raums standen.
Dann legte er die verwundete Eule auf den Tisch. Sie regte sich nicht. Spürte dieses Tier etwa in der Magie, dass Ray keine bösen Absichten hatte? Oder hatte er eine Begabung, Tiere zutraulich zu machen, von der er nichts wusste?Egal, diese Eule sollte geheilt werden, wenn möglich mit Magie. Ray breitete seine Hände über dem Flügel wie es Heiler tun (zumindest hatte er das gehört).
Doch sogleich kam er darauf, dass er voreilig gewesen war. Wie heilte man mit Magie? Wie ließ man das magische Gefüge durch sich fließen, um wirken zu können?Die Bücher zu diesem Thema waren ihm verwehrt, das hatte Rhodgar ihm gesagt. "Ich brauche keine Bücher!" rief Ray entschlossen in den Raum.Wenn es Magie war, dass er Dinge vage vorausahnen konnte, so musste er sich in dieser Richtung vorantasten. Er konzentrierte sich auf das Gefühl, das er hatte, wenn er etwas vorausahnte.
Und es passierte. Ganz leicht fühlte er etwas,das wie eine große Aura seinen Körper umgab. Nur sah man nichts. War das Magie? Wenn, dann hatte er den ersten Schritt getan. Doch natürlich passierte nichts. "Muss ich die Magie erst fokussieren? Auf die Handflächen vielleicht?" dachte Ray. Einen Versuch war es wert. Wieder versank Ray in der Magie und versuchte fieberhaft, seine magische Kraft zu fokussieren...




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