Rollenspiel nach Fall der Barriere
Quests
[GM] Fluch der Vergangenheit

15.08.2003 20:22#1
Angroth [GM] Fluch der Vergangenheit
Angroth war stolz, einer Gilde wie der Bruderschaft anzugehören, er war in der Dämmerung zu seiner dunkelsten Stunde nicht alleingelassen worden, im Gegenteil. Er war in seinem Standpunkt als Angehöriger der Diener eben jener Gemeinschaft, und viele waren seinem Hilferuf gefolgt. Er blinzelte auf das Hafenmeer hinaus, in die golden erstahlende Sonne, die auf der beinahe elfenbeinglatten Wasseroberfläche reflektiert ward. Salzige Luft drang in seinen Atem, er schmeckte die Klarheit ihrer besonders genussvoll heraus und spürte einen sanften Schauer über seine Armhäärchen hinwegrollen. Das Wetter war ideal, vielleicht etwas mehr Wind.
In der Zwischenzeit waren ein weiterer Baal sowie alle Schwarzmagier erschienen, fünf an der Zahl.
Ihre Gruppe umfasste nun sechs Brüder und Schwestern sowie fünf Priester und Aspiranten der dunklen Magie Beliars.
Ehrfürchtig hatte er einen nach dem anderen gemustert, ihre dunkel berobte Aufmachung war in gewisser Weise imposant, stellte man sie in direkten Vergleich zu der auch recht feinen Bürgerkleidung. Sie strahlten eine gewisse geheimnisvolle Aura aus, die den Templer sichtlich zu interessieren begann. Shark hatte ihm sein Misstrauen ob des gelingens ihres Vorhabens ausgesprochen, doch er war sich sicher: Sie würden siegen! Der Schläfer selbst hatte ihm die Zeit angekündigt, da er Rache üben sollte, es war also nicht mehr nur in seinen Händen!
Sein Blick wanderte kommentarlos von seinem dunklen Freund shark weg auf das ruhige Meer. Der Frage welches Schiff sie nehmen sollten war er noch in gar keinem Gedanken nachgegangen, und so holte er es jetzt nach. Sie brauchten ein robustes Schiff, welches aber mit minimaler Besatzung laufen würde. Groß und doch robust ...
Am golden untermalten Horizont schälte sich ein Schatten ab, der immer größer wurde je länger man darauf sah. Die murmelnde und teils auch missmutige Gruppe bemerkte erst nach einigen Momenten, worauf denn der Templer da so gebannt schaute. Sie folgten seinem starren Blick und - ein Schiff! Ein Schiff, welches zwar kleiner als die "Esmeralda" des Königs war, aber doch groß genug und Furchteinflößend; ja, in gewisser Weise Ehrfurchtgebietend. Selbst die Bürger die am Hafen arbeiteten, sahen verdutzt auf das Meer hinaus, solch große Schiffe waren der Flotte des Königs doch garnicht mehr zugänglich, was war das hier also?
Je näher der kleine Koloss kam, umso sicherer war es, er würde diesen Hafen zur Rast benutzen. Tuscheln ging unter den Magiern und Sumpflern um, Rango der Fischer selbst sah erstaunt zu dem mit dunklen Planken versehenem Schiff. Der Moment kam, da es anlegte, Angroth war zurückgetreten ebenso wie der Rest seiner Folgschaft.
Sie sahen alle ein wenig ratlos drein.



15.08.2003 20:52#2
Samantha Sie hatten nicht lange warten müssen, bis die restlichen Abenteurer eingetrudelt waren. Zu Samanthas Mißfallen gehörte zu ihnen auch eine Gruppe Schwarzmagier, die sich nun in ihren dunklen Umhängen unter die Sumpfler mischten und einige von ihnen begrüßten. Das Gesicht der hohen Templerin verfinsterte sich. Selbst das Hörnchen, welches vorhin noch so fröhlich auf ihrer Schulter herumgesprungen war, reckte schnuppernd die Barthaare in die Höhe und verschwand dann eilig im Kragen ihrer Rüstung. Sie war einmal im Kastell gewesen, genau einmal zuviel. Die Gestalten behagten ihr nicht, genausowenig wie der dunkle Kasten, in dem in jeder Ecke etwas anderes auf einen lauerte. Entsprechend groß war ihr Mißtrauen jedem Schwarzmagier gegenüber. Sie führten komische Dinge im Schilde, waren ungläubig dem Schläfer gegenüber. Konnte man ihnen trauen?
"Sag bloß die kommen auch mit", murmelte Samantha zu ihrem Sumpfbruder, gefolgt von einem äußerst skeptischen Blick zu den dunklen Gestalten. Die Antwort war offensichtlich.
Gerade wollte sie weiter ihr Mißfallen ausdrücken, als alle Köpfe auf das Meer hinaus wanderten und erstaunte Ausrufe ertönten. Selbst die Gespräche der geschwätzigen Bürgerinnen auf dem Kai verstummten.
Samantha reckte den Hals um zu sehen was alle so in ihren Bann zog. Und dann sah sie es ebenfalls.
Ein großes Schiff näherte sich dem Hafen. Schon lange war kein solches Gefährt mehr im Hafen von Khorinis aufgetaucht, entsprechend viel Aufsehen erregte es. Majestätisch kam es auf den Wellen dahergefahren, als schwebte es auf einer Wolke aus Watte. Die einfallende Abendsonne spiegelte seinen Schatten auf das Meer, während der kleine Koloss näher und näher kam. Die Münder der Umstehenden schlossen sich langsam wieder, während sie wie gebannt die Einfahrt des stolzen Besuchers beobachteten.
Zwei Sumpfler neben ihr begannen zu tuscheln. Andere fielen mit ein. Fragende Blicke wurden herumgeworfen, Schultern zuckten. Keiner wußte was es hier wollte, doch sein Ziel war eindeutig.



15.08.2003 21:03#3
Zloin Zloin hatte sich unter die Kämpfer und Magier gemischt, in der Hoffnung, meditate zu finden. So wie es aussah, waren viele von ihnen reisebereit ausgerüstet und hatten sich fein herausgeputzt. Nur für was? Zloin konnte das ja gestohlen bleiben, er musste nur schnell die Magierin um Rat fragen und danach konnte er wieder feierlich nach hause tänzeln und einen schönen Tag mit seiner Ratte vor dem Cheminée verbringen, mit etwas sanfter Musik und einer schönen Abendlektüre.

Doch als Zloin bemerkte, dass meditate gerade mit etwas anderem beschäftigt war, vergnügte sich Zloin mit dem Meer. Er war noch nie auf See würde gerne mal mit so einem Schiff in die Unendlichkeit hinausschiffen. Nur den Gedanken daran, dass der Schwarzmagier noch nie Meeresfrüchte hatte, und nicht mal wusste, was es für verschieden Arten gab, gab einem schon zu denken und liess ihn sich selber zu befehligen, noch heute Abend im Kastell eine gemischte Meeresplatte zu bestellen. Er könnte ja sich auch den Fisch gerade bei einem Fischhändler besorgen, wenn er schon einmal hier war, denn einkaufen machte Zloin besonders viel Spass, wenn die Dämonen daraus ein feines Gericht machten.
Nâr schaute, nicht so wie immer, nach hinten, er sah etwas, was er wohl noch nie gesehen hatte. Eine Kriegerin aus dem Sumpf die auf ihrer Schulter auch einen Gefährten aus der Faune hatte. Es war ein Eichhörnchen das wild den Kopf von der einen zu andere Seite wank und dabei die salzige Luft schnüffelte.


15.08.2003 22:00#4
Greis Mit wabbernd klatschendem Wellenstoß stieß der majestätisch wirkende Kahn gegen die Piermauer am Hafen und gleich darauf wurde ein mächtiger schwerer Anker zu Wasser gelassen gefolgt von einem nicht sichtbarem rufen einer der Bootsmänner. Die Besatzung wusste was zu tun wahr und so dauerte es nicht lange bis die mächtig schweren Tuchsegel mit einem peitschendem Knall eingeholt waren und nach einem Moment der folgenden Stille das Landungsbrett krächzend an die Piermauer geschoben wurde. Die Menschentraube die sich unten gebildet hatte wurde immer dichter. Neugierige Rufe gingen durch die Massen, andere wieder rum waren still, weil sie noch nie in ihrem kurzen erbärmlichen Leben so ein imposantes Schiff zu Gesicht bekommen hatten. Viele Bewohner von Khorinis fragten sich wann die Truppen des Königs, in ihren glänzenden Rüstungen endlich an Land treten würden, andere wiederum schienen den König selbst zu erwarten denn man konnte die Frauen und Männer dabei beobachten wie sie in gespielter Ehrfurcht ihre mit Sticken und Flicken übersäten Kleider mit den flachen Händen glatt strichen, um einen halbwegs guten Eindruck bei den ankommenden Edelmännern zu hinterlassen. Dumpf schlug eine Faust gegen die Holztür der Kajüte. Nickend hob sich ein altes gegerbtes Gesicht, das von einem dichten Rauschebart umrandet, unter einem lichten weißen Haarkranz lag und die Kaltblauen Augen schienen fröhlich zu –Grinsen-, es war soweit; denn sie hatten das Land der Bettler und Tagelöhner endlich erreicht. Die eingefallenen Hände des Greises, strichen noch einmal sorgsam über das vor ihnen ausgebreitete Pergament und verweilten für einen Moment in völliger Ruhe auf ihm, ehe sie es geschickt und sehr sorgsam wieder in seine ursprüngliche Form zusammen legten und in der Innentasche des schweren Mantels verstauten. Schwer atmend erhob sich der Greis von seinem Platz, griff sich seinen mit Kerben übersäten Wanderstock und verlies seine kurzweilige –Unterkunft-, hier würde heute noch jemand anderes einziehen und sein Quartier aufschlagen. Ein kurzes undeutbares Lächeln huschte kurz über die Lippen des Mannes, ehe die Tür quietschend ins Holzschloss fiel dann stieg der Greis auch schon die Treppe zum Achterdeck hinauf.

Kalter Wind blies dem alten Mann entgegen und seine Fänge verfingen sich im Stoff des Mantels um ihn dann flackernd wieder zu verlassen. Die untergehende Sonne tauchte das Meer in ein rotgetünchtes Tuch, das eine Gottheit über ihm ausgebreitet haben musste. Wieder lächelte der Greis, während seine Augen prüfend über das Schiff gingen. Die komplette Mannschaft hatte sich unter Deck verkrümelt, wahrscheinlich um sich ein wenig auszuruhen, doch der Greis wusste es besser. Doch nun wurde es Zeit seine Freunde zu begrüßen und ihnen das Schiff für die Reise zu überlassen, sie würde seine angebotene Hilfe brauchen. Schritt für Schritt trat der alte Mann auf den blankgeputzten Holzdielen voran, während sein Wanderstab klackernd auf den Boden schlug, er sollte sie nicht länger warten lassen.



15.08.2003 22:18#5
shark1259 Sehr skeptisch näherte sich der Schwarzmagier dem aussteigendem alten Mann. Wer war dieser nur und warum kam er so passend nun mit einem Schiff? Wenn das nicht eindeutig nach Falle roch.
Ungeduldig wartete shark bis der Greis den Bootssteg herunter gegangen war. Er schien es nicht eilig zu haben, hatte seinen Schritt aber auch nicht betont langsam eingestellt, so wie es eben seinem alter entsprach, vermutete der Lehrmeister. Das Holz knarrte unter den Schritten und der Blick des Alten war gesenkt und fuhr nur selten hoch um nach vorne zu sehen. Erst als er wieder auf festem Grund stand sah er mit einem kurzen Blick in die Menge. Es war vollkommen still. Kein Gemurmel, kein Husten gar nichts. Nach schier endlos wirkenden Sekunden schien der Greis endlich auf shark zu achten und trat etwas näher hin, seinen Blick ganz stark haltend. Ein sanfter Windstoß trieb vom Meer entgegen, füllte die Luft mit dem warmen, wundersamen Duft des Meeres, welches shark so sehr liebte. Genießend schloss er die Augen, gab sich jenem sonderbaren Gefühl hin, für lange Zeit hatte er es vermisst, dieses Gefühl an Freiheit. Ehe er noch die Augen aufschlug, fuhr seine Hand wie von selbst durch sein haar, dann die Robe entlang, beim Amulett kurz, aber kaum merkbar haltend und strich dann noch im gleichen Zug ein paar Falten aus der doch recht sauberen Robe.
Ein Stoßgebet fuhr ihm über die Lippen, Beliar um Hilfe ansuchend, ihm jede Gefahr zu zeigen und ihn in keine Falle tappen zu lassen.

Mit einem Ruck öffnete er die Augen, die wie ein Schwert aus den dunklen Hölen herausstachen und mit ihrem blau den fremden durchlöcherten. Dieser lächelte freundlich und seine Augen waren frei. Frei von Furcht, ohne jegliche Bosheit. Und da war sie wieder. Die Nervosität sharks. Sofort wich er dem Blick wieder aus. Es konnte doch nicht sein. Solch reine und gutmütige Augen hatte shark in seinem Leben noch nie gesehen. Mit dem Blick gen Boden geneigt sprach er leise.
"Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?"

Der Wind trug seine Wort weit umher und brachte sie in viel größerer Lautstärke zurück.
shark erkämpfte sich nocheinmal einen Blick auf den Greis, doch wiederum sah er nicht das geringste fünkchen an verärgerung oder gar Beleidigung, es war nur wieder das etwas müde, doch sehr nette Lächeln auf dem Gesicht zu erkennen.


15.08.2003 22:38#6
Tomekk Tomekk erhob sich von der Bank und ließ den Zauber verblassen, woraufhin ein weiterer der Arbeiter kurz vor dem Hafenbecken stehenblieb und sich verwirrt umsah. Wer war dieser alte Mann? Woher kam er, dass er mit einem solchen Schiff nach Khorinis kam? Was wollte er hier? Auf jeden Fall kam er wie auf Bestellung. Jetzt war nur noch die Frage, wie sie an das Schiff kommen sollten. Sicherlich war der alte Mann nicht alleine unterwegs. Vielleicht mit einer Sturmfaust im richtigen Moment...

Langsam setzte sich Tomekk in Bewegung und ging an den anderen vorbei, die noch immer das Schiff bestaunten, bis er etwas hinter und etwas rechts von dem Schwarzmagier stand, der das Wort ergriffen hatte. Sollte er es zunächst einmal mit Worten versuchen, dachte er sich, während er die Sturmfaust einsatzbereit hielt.



15.08.2003 22:55#7
Rango ...Rango stand von Anfang an etwas abseits und sah dem Treiben, mit verschränkten Armen, skeptisch entgegen.
Allein die Anwesenheit der Schwarzmagier machte ihn vorsichtig und er hielt sich deshalb im Hintergrund.
Rango kramte einen Stengel aus seiner Tasche und sah etwas umher. Alle starrten auf ein Schiff, das den Hafen ansteuerte und kurz darauf auch anlegte.
"Na was haben wir denn da" fragte Rango in die Gruppe, ohne jemanden direkt anzusprechen.
Etwas nervös zog er am Traumruf, und musterte einen alten Mann, der die Holzrampe herrunter stiefelte.
Der Sumpfler wusste zwar nicht was nun kommen würde, doch das war für ihn sowieso eher nebensächlich. Viel wichtiger schien ihm die Tatsache, dass er sich von Angroth überreden lassen hat, ins gottlose Land Gorthar zu reisen.Für einen Rückzieher war es nun zu spät.

Langsam sah sich Rango das stolze Schiff von links nach rechts an."Mmh...ganz nett" dachte er und schmiss seinen fast aufgerauchten Stengel ins Hafenbecken, um nun das aktuelle Treiben zu verfolgen...



15.08.2003 23:43#8
Greis Der Greis musterte den jungen Mann in der schwarzen Robe; der ihn angesprochen hatte mit einem väterlichen Lächeln ohne jedoch auf seine Frage zu antworten. Stattdessen zwinkerte er dem Schwarzmagier kurz zu und drehte sich dann von ihm ab, um sich dem – vermeintlichen Anführer- dieser arg zusammen gewürfelten Gruppe zu zuwenden. Sanft hob der Greis seinen Stock und schlug dem Templer damit freundschaftlich, fast väterlich auf die Schulter ohne sich einen Schritt weit nach vorn zu bewegen. Der Templer wich seinem Blick für einen Moment aus, doch dem Greis macht es nichts aus. Der Fremde zog seinen Stock darauf hin wieder zurück und musterte den Templer milde, während sich die Menschentraube langsam aufzulösen begann. Das Interesse der Leute war mit dem Moment gestorben, wo nicht ihr Königlicher Herrscher über die Planke getreten war, sondern ein scheinbar alter Mann. Es war ohnehin besser für sie, wenn sie wieder ihrem normalen Tagesablauf nachgingen.

Die Stille die zwischen den Männern herrschte, hatte etwas Unnatürliches an sich, und nach den Momenten der Ruhe fühlte sich der Greis –gezwungen-, das Wort zu ergreifen.
„Das Meer ist seicht und der Wind weht aus vollen Wolken. Passende Bedingungen eine Reise zu wagen, findet ihr nicht?“ Der Greis drehte sich um und deutete mit seinem Wanderstab auf den dicken Bauch seines Schiffes, während er affektiert lächelte. „Schaut euch dieses riesige Prachtstück an, für mich alleine ist es viel zu groß und ihr scheint ein Schiff gebrauchen zu können. Seid meine Gäste.“ Der Greis wandte sich wieder der gemischten Gruppe zu und lächelte in die erstaunten Gesichter. Seine Entscheidung die Gruppe mitzunehmen, schien sie mehr als nur zu überraschen. Wie sollte es auch anders sein.



16.08.2003 00:11#9
Angroth Die Menschenmengen hatten sich zurückgezogen, und die Garde hatte das Interesse an den Ankömmlingen verworfen, sie schienen nichts besonderes vorzuhaben. Dennoch hielten einige besonders Pflichbewusste Mannen ihren Blick auf der Gruppe, besonders aber auf jener charismatischen Natur aus unbekannten Gefilden. Angroth hatte den Klang nicht abschütteln können, der entstanden war, als der Wanderstab auf seine Schulterplatte gestoßen war; diesen dumpfen, gusseisernen Ton. Er hatte Schwäche angesichts der Weisheit die den Augen des Alten innewohnten gezeigt, war seinem durchdringenden und doch warmen Blicken ausgewichen, bis er endlich den Mut gefunden hatte, diesen kalten blauen Augen entgegenzuwirken.
Der Blick, die Art, das alles erinnerte den Clansmann der Ruchká daran, wie sein Vater einst zu ihm gewesen war. Bevor der Krieg und die Orks ihn zur Armee gezwungen hatten. Er ballte geistesabwesend seine Faust, doch etwas in dieser Welt holte ihn zurück. Es war das Grinsen, oder vielmehr das freundliche Lächeln des Greises, welches ihn aufmerksam blicken ließen. Der Ankömmling hatte sich wieder ganz ihm zugewandt, während die anderen schon berieten, ob sie jenem trauen konnten, der einfach so aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Anlass aufkreuzte. Es schien fast, als sei er ihretwegen hier ...
Als ob der Alte die Gedanken des Templers erraten hätte, zwinkerte er ihm freundlich zu, während sein Lächeln nicht abbrach. Wieder sah er fragend in die Runde, wollte scheinbar eine Entscheidung. Endlich brachte es Angroth fertig, sich des Wortes zu bedienen: "Können wir euch denn trauen?" Interessiert sah er zu seinem Gegenüber, der kurz einen undursichtigen Gesichtsausdruck an den Tag legte, den man einem Überlegen zuordnen konnte, dann kam das warme Lächeln wieder. Doch anstatt zu antworten, wandte er sich wieder ab. "Daschnavar" erklang es flüsternd im Kopf des Kriegers, der ein wenig verschreckt um sich sah, eine Zeit brauchte um zu erkennen, dass dies die Stimme des Alten war. "Du willst zu Daschnavar. Ich will dir nur helfen." Das Gesicht des Greises, der der Gruppe zugewandt war, drehte er über die Schulter, das warme Lächeln traf den Überraschten.



16.08.2003 00:35#10
Samantha Samantha hatte während der ganzen Zeit stumm hinter dem Templer gestanden und mißtrauisch den alten Mann beobachtet. Es war ein eigenartiges Gefühl, das den Brustkorb der hohen Templerin erfasst hatte. Eine Mischung aus Beklemmung, Verwunderung und Skepsis. Das Schiff, welches eben noch alle Augen auf sich gezogen hatte, lag ruhig im Hafen. Die Sonne war inzwischen ganz weg und der Mond war an ihre Stelle getreten. Im fahlen Lichtschein wirkte die Außenhaut des kleinen Kolosses wirklicher denn je. Umson unwirklicher dafür die Erscheinung des Alten. Samantha war versucht vorzutreten und ihn mit dem Finger anzupieksen, um sicher zu gehen dass er auch wirklich existierte. Aber irgendwas ließ sie zögern, ein Gefühl, das sie nicht weiter definieren konnte. Es nahm ihren Brustkorb ein, ließ sie schwerer Atmen. Woher kam dieses Schiff und wieso kam es ausgerechnet jetzt, wo sie einen fahrbahren Untersatz gesucht hatten? Gab es solch beänstigende Zufälle oder war es eine Fügung des Schicksals? Es war ein wirklich eigenartiges Gefühl, das alle von ihnen gepackt hatte und sie skeptisch auf das Geisterschiff samt Kapitän vor ihnen blicken ließ. Doch Angroth schien dem Alten zu trauen, was auch immer seine Beweggründe dafür waren.
Der Greis verbreitete wieder sein warmes Lächeln.
"Habe ich dich überzeugt? Ich lade dich ein, dich und deine Gefährten, mein Schiff zu betreten und mich zu begleiten."
Samantha kam es so vor, als sei Angroth beim Erwähnen des vorigen Namens sichtlich blasser um die Nase herum geworden. Nun schluckte er heftig und nickte dann. "Wir werden eure Einladung annehmen."
Der Alte lächelte wieder, als hätte er die Antwort schon längst gekannt. Er drehte sich langsam herum, den Stock nun wieder stützend zu Boden gerichtet. "Folgt mir."

Die Gruppe schaute sich wortlos an. Keiner wagte sich zu rühren, alle hatten sie Hemmungen den ersten Schritt zu machen. Immer noch wirkte alles so unwirklich, erstrecht jetzt, wo sich ein leichter Nebel über dem Wasser gebildet hatte, der das Schiff im einfallenden Mondlicht noch geisterhafter als zuvor erscheinen ließ. Der Alte war schon die kleine Rampe hinaufgelaufen, langsam und bedächtig. Nun war es Angroth, der sich als erster rührte und zu dem Greis aufholte. Durch die Sumpfler und Schwarzmagier ging ein Aufatmen. Alle waren sie erleichtert, dass einer den Anfang gemacht hatten. Nun rührten sich alle wieder, reihten sich auf um auf das Schiff zu folgen.



16.08.2003 01:42#11
Greis Die jungen Menschen folgten dem alten Greis auf das Schiff, und der alte Mann wies mit seinem Stock in Richtung achtern. „Dort findet ihr Unterkunft uns Speis. Macht es euch gemütlich es ist alles vorbereitet. Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Der Greis nickte Angroth und seinen Gefährten aufmunternd zu, ehe er sich auf seinem Absatz herum drehte und in die entgegen gesetzter Richtung auf dem Deck verschwand.
Metallknarrend wurde der schwere Anker wieder eingeholt als die Gruppe unter Deck verschwunden war, obwohl von der Mannschaft noch immer nichts zu sehen war. Die Taue wurden wieder vom Pier gelöst und das Schiff konnte wieder langsam beim kalten Mondschein aus dem Hafen von Khorinis auslaufen. Leise wurden die gerafften Segel losgemacht, so das der Wind sie voll blasen konnte. Lange würde die Überfahrt mit solch einem Schiff nicht dauern. Der Greis stellte sich am Hauptmast auf, schlug sanft mit seinem Stab gegen das harte goldenglänzende Holz und lachte, erst leise und dann immer lauter. Wobei nur der Mond wusste warum er denn nun so lachte.



16.08.2003 02:03#12
Tomekk Der Baal ließ den Zauber langsam fahren, den er bis gerade eben noch bereit gehalten hatte. Irgendetwas war merkwürdig an diesem alten Mann, doch für den Moment schien er ihr Verbündeter zu sein. Sobald sich das änderte, würde er erfahren, was Wind wirklich war. Allgemein bereitete ihm diese ganze Expedition Kopfschmerzen. Das letzte Mal waren sie noch mit heiler Haut davongekommen, aber auch nur gerade so. Diesmal mochten sie nicht so viel Glück haben. Und nach der Masse an Untoten, die ihr Feind letztes Mal gegen sie Aufgeboten hatte, war es auch gleich, ob sie mit 2, 10 oder 100 Mann ankamen. Hoffentlich wußte Angroth, was er tat.

Tomekk lehnte sich an die Rehling und sah über das Deck, auf dem sich die Weggefährten verteilt hatten. Angroth war nicht weit, und er wollte ihm gerne seine Bedenken mitteilen, doch wahrscheinlich war ihre Weiterreise eh beschlossene Sache, und Zweifel waren jetzt mehr hinderlich denn nützlich. Immerhin waren sie nicht wenige, und unter ihnen waren einige mächtige Magier. Jeder einzelne von ihnen machte es etwas wahrscheinlicher, dass sie ihre Mission erfüllten und sogar ein oder zwei von ihnen lebend zurückkehrten. "Ich fange schon wieder damit an", dachte er sich kopfschüttelnd und zwang sich, an etwas anderes zu denken.



16.08.2003 02:39#13
doooom Es war ein recht großes Schiff, auf dem sie sich nun befanden und das durch die leichten Wellen, die von Backbord gegen den Rumpf des Schiffes prallten, ein wenig im Wasser anfing zu schwanken. Allerdings waren diese geringen Bewegungen des Schiffes, das wie aus dem nichts und wie bestellt am Hafen aufgetaucht war, kaum zu spüren, zumindest wenn man es nicht gewohnt war auf See zu fahren. Ein erfahrener Seemann würde sicherlich jede einzelne Bewegung des Schiffes spüren, doch da der Baal alles andere als ein Seefahrer war traf dies auf ihn nicht zu. Eigentlich konnte er über den geringen Wellengang trotz dem recht frischen, aufkommenden Wind der die Segel des Schiffes umspielte und sie aufblies, so das sich das Schiff langsam vom Hafen entfernte, recht zufrieden sein. Das war immerhin besser, als wenn das Schiff von tosendem Wellengang von einer Seite auf die andere geschleudert würde oder manchen bei zu starken Bewegungen Übelkeit aufkamen, was bei Schiffsreisen öfter ein Problem darstellte.
Doooom selbst hatte sich mit seinem Rücken an eine Reling gelehnt und stütze sich mit seinem rechten unterarm, der auf selbiger aufgelegt war ein wenig ab. Der Blick des Gurus schweifte über das Schiff, durch die eigenen Reihen oder besser gesagt die wie ihm schien bunt zusammengewürfelte Truppe, die er hier begleitete. Nur wenige bekannte Gesichter konnte er darunter erkennen, zum Beispiel die Schwarzmagierin Meditate und den Templer Trulek. Die anderen Reisenden waren ihm unbekannt, neue Gesichter die er auf dieser Reise zum ersten mal zu Geeicht bekam, was ihn besonders ob der Tatsache wunderte, das ja auch mehrere Sumpfler dieses Schiff betreten hatten. Er kannte tatsächlich nur einen einzigen von ihnen und das als Baal, als einer der geistigen Führer des Lagers. Schon seltsam, das er als solcher wirklich nur so wenige Mitglieder des Lagers direkt kannte. Naja, jetzt war ja auch eine Gelegenheit manche von ihnen kennenzulernen, zum Beispiel den Templer, der sich als erster gewagt hatte das Schiff zu betreten. Mit Sicherheit handelte es sich dabei um diesen Angroth, der zu der Reise aufgerufen hatte und mit großer Wahrscheinlichkeit auch mehr über den eigentlichen Grund der Reise wusste, über den sich Doooom eigentlich noch keine weiteren Gedanken gemacht hatte. Gut, er wusste das sie gegen einen Dämon kämpfen wollten, aber gegen was für einen. Dämonen gab es viele und nicht alle waren so wie die im Kastell, die Menschen in gewisser Weise dienten. Höchstwahrscheinlich handelte es sich bei diesem Dämon, den sie suchen wollten um einen der mächtigeren dieser Art, anders konnte er sich die große Gruppe nicht erklären, die man zusammengesucht hatte um selbigen zu vernichten. Ein starker Dämon und Doooom, der hilflos wirkende Baal, der gerade einmal den Lichtzauber richtig beherrschte, bei denen die ihn bezwingen wollten? Worauf hatte er sich da nur eingelassen?



16.08.2003 03:10#14
Angroth Der Alte stand da und lachte, warum konnte der Templer sich nicht erklären. Sein Blick ruhte noch eine Weile auf ihm, dann wandte er sich ab, auf das Nebelverhangene Meer zu schauen. Der Mond bahnte sich seinen Weg durch die feuchte flache Nebelbank über der Wasseroberfläche und wurde dann vage auf der kräuseligen See reflektiert, ein zerrissenes und schemenhaftes Bild des Erdtrabanten war da zu sehen. Die Segel waren aufgebläht und ließen den Wind nicht passieren, ohne ihn seinen Dienst für den Koloss verrichten zu lassen. Sie waren hart angezogen, nicht an langen Tauen gelassen, dass wäre nur der Fall wenn es beinahe schon stürmisch wäre.
Sein Blick wanderte nun von den Masten herüber zum Steuerrad, wo sich Rango hingesellt hatte, der scheinbar die Möglichkeit wahrnahm, einmal in seinem Leben ein solches Schiff zu steuern. Ein befriedigtes Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen, selbst durch die Dunkelheit strahlte er diese Zufriedenheit aus, die man sonst nur kannte, wenn er eine nackte Frau sah.
Bei dem Gedanken rang Angroth sich ein müdes Lachen ab, welches er aber rasch verschluckte. Überall hatten sich die Magier und Krieger auf dem Deck verteilt, waren nicht dem Angebot der Ruhe und der Speise nachgekommen. Nun denn, wollte er eben wieder den Anfang tun.
Er stieß sich von der Reling ab und ging auf den schmalen Abgang unter Deck zu, ein letzter Blick auf das volle Deck, mit dem in Relation mit dem Horizont gesetzt leicht auf und ab schwankendem Bug. Der Alte war verschwunden, wahrscheinlich ebenfalls in seine Koje. Ohne weiter darüber nachzudenken tat er die Schritte hinab, das wahrscheinlich schon ältere Holz knarzte unter seinem Gewicht, gab aber nicht nach.
Er kam nach einigen Stufen wieder auf einigermaßen festen Boden, sah sich in dem Raum um, der da prunkvoll ausgestattet ward: Wunderschöne Gemälde mit Porträts verschiedenster Generäle, Seemänner, Admirale, Flaggschiffen; ein reich gedeckter Tisch mit einem achtarmigen goldenen Kerzenhalter, dessen dickfingrige Feuernährer angesteckt einen bizarren Schatten in den Raum warfen. Eine makellos weisse Tischdecke untersetzte das Silberbesteck und die Silbertabletts mit ihrem deftigen Angebot; Fleisch, Früchte und Brot aller Art war vorhanden, sogar Butter und einige Käsesorten.
Der Templer staunte nicht schlecht über derlei pompöses Gut, auf einem doch so schlicht aussehendem Schiff. Erst jetzt fielen ihm die goldenen Rahmen der Gemälde auf, die er da bestaunt hatte, ihre aufwendige Schmiedekunst in der verwobenen Form und Qualität. Wahrhaft, hier waren ganze Schätze angesammelt, ein reiches Schiff, ohne Zweifel.
Angroth nahm sich einen Silberteller und füllte ihn gut mit allem was ihm schmeckte, setzte sich an einen der aus edler und geradezu neu wirkender Eiche hergestellten Tisch, genoss das späte Mahl. Warum die anderen ein solches Misstrauen hegten, war ihm unverständlich, dachte er nach, während er an einem Laib Brot kaute.
Der Greis machte einen vertrauenswürdigen Eindruck, schien ihnen wirklich helfen zu wollen - ein Bote des Schläfers? Es wäre dreist, ihn selbst zu fragen, also verwarf er dies wirre Denken wieder. Bald darauf war sein Mahl beendet, und er sah sich weiter um, fand neben dem immer noch sehr reich gefüllten Tisch einen zweckmäßig schmalen Gang, den regelmäßig ebenso schmale Türen durchsetzten. Eine davon öffnete er aus Neugierde, musste darin zwei Schlafkojen finden, und genug Stauraum für Gepäck von fünf statt den vorgesehenen zwei Mannen. Hier würde er seine Ruhe nehmen, die er brauchte. Morgen konnten sie Gorthar erreichen, morgen sollten sie Gorthar erreichen. Ganz so sehr schmeckte es dem heiligen Krieger des Schläfers nämlich auch nicht, auf einem Schiff seiner Meinung nach wehrlos durch das Meer zu treiben, sie hatten ja nichtmals Kanonen oder Ballisten für den Fall eines Orküberfalls! Er legte sich in die Hängematte und schloss die Augen. Während das ungewohnte schaukeln langsam verebbte, wurde das rauschen des Meeres und das peitschen der Segel leiser und leiser, er konnte gerade noch hören wie scheinbar doch einige seiner Gefährten hinabgekommen waren um zu sehen was es denn gab. Dann ... Ruhe.



16.08.2003 06:52#15
HoraXeduS Der letzte alte, lächelnde Mann, dem Horaxedus sein Bündel vor die Füsse geworfen hatte, war nur wenig später eines unnatürlichen Todes gestorben. Der Magier musste unwillkürlich grinsen, als er dieses längst vergessen geglaubten Kampfes gedachte. Was für eine Falle hatte der Alte damals den Schwarzmagiern gestellt! Und womit war nun dieser ungewöhnlich freundliche Seebär angerückt? Mit einem Segelschiff. Wie rührend in der Idee, doch dem Misstrauen eines Schwarzmagiers wohl kaum gewachsen. So war es auch nicht verwunderlich, dass diejenigen, die unmittelbar nach dem Ablegen des stattlichen Kahns einen Abstecher unter Deck machten, offenbar um sich nach bequemen Kojen umzuschauen, ausgerechnet Anhänger des Schläfers waren. Horaxedus wünschte ihnen jedenfalls eine gute Nacht.

Sein Haupt gegen die Sichel des abnehmenden Mondes am Himmel erhoben, überlegte der Schwarzmagier, wieso er shark auf dieses Schiff gefolgt war. Hatte am vergangenen Abend noch allein der Name seines Freundes Angroth ausgereicht, die Instinkte des Glasmachers aufzuwecken, so stand er nun hier, irgendwo am Bug des verdächtig prunkvollen Seglers, und widerstand der Einladung, seinen Wanst mit allerlei Köstlichkeiten zum Bersten zu bringen. Guter Trick eigentlich: Mäste den Feind, solange er frei ist. Nur wer komplett dichtgeraucht war, würde dieser Versuchung ohne jegliches Misstrauen erliegen.

Horaxedus hatte sich nun zu der vordersten Spitze des Schiffes bewegt. Er beugte sich über die knapp bemessene Reling und legte die Flache Hand auf den hölzernen Bug. "Halte uns." entfuhr es dem Magier, nicht leise, doch unbemerkt. Dann wandte er sich um und schaute über das gepflegte Deck des Seglers. Er hasste dieses Deck: Das Deck eines Seglers, den er hasste. Segler eines alten Mannes. Horaxedus hasste den alten Mann. Düstere Logik eines dunklen Magiers.


16.08.2003 12:55#16
Samantha Ein Quietschen weckte die hohe Templerin aus ihrem traumlosen Schlaf. Sie war auf einer der seitlichen Bänke eingedöst, anstatt sich in die angebotenen Kajüten zurückzuziehen. Eigentlich hatte sie gar nicht schlafen wollen, angesichts des fremden, geisterhaften Schiffes und der Ansammlung von Schwarzmagiern, denen sie ebenfalls nicht über den Weg traute. Doch im Nachhinein gesehen war es vielleicht sogar ganz gut, dass der natürliche Rhythmus sie eingeholt und zu einem kurzen aber erholsamen Nickerchen gezwungen hatte. Wer wußte schon, wann sie ihre Kräfte nochmal brauchte. Keiner von ihnen konnte sagen was sie in Gorthar erwartete, sie war sich sicher dass es noch nicht mal Angroth wußte. Eine törichte Aktion eigentlich. Oder ziemlich genial, eben gerade weil so keiner wußte wohin es ging? Sie fand keine eindeutige Antwort darauf und ihr Magen ließ ihr auch keine Ruhe, um weiter darüber nachzudenken.

Langsam erhob sich Samantha von dem gepolsterten Bänkchen und ging den langen Gang entlang. Schon am Vorabend hatte sie gestaunt, wie weitläufig doch das Unterdeck des großen Seglers war. Und noch mehr erstaunte sie nun die Pracht des Speiseraumes, als sie durch die dunkle alte Holztür eintrat. Von den Wänden strahlte das Gold, auf der langen Tafel blitzte das Silber. Samantha hatte nicht wenig den Eindruck, sich auf einem reichen Piratenschiff zu befinden. Woher stammten all diese kostbaren Güter? War der Alte so reich?
Ihr Aufenthaltsort wurde von Moment zu Moment mysteriöser. Wenn man genau aufpasste, konnte man ein leises Schaukeln vernehmen, das von dem seichten Wellengang draußen auf dem Meer herrührte. Die Kerzen auf der Tafel flackerten unruhig hin und her. Der Raum war leer, doch anhand eines benutzten Tellers und der bereits halb reduzierten Speisen konnte sie erahnen, dass gestern schon jemand hier seinen Hunger gestillt hatte.
Samantha zögerte nicht lange und folgte ihrem Bauch. Sie setzte sich an die große Tafel und überflog gierig die dargelegten Speisen. Brot, Käse, Wurst, Milch, Wein, Wacholder, Fisch, Hummer, Fleisch, Grünzeug, Obst, es gab nichts was es nicht gab. Samantha schlug sofort zu, wer wußte schon wann es wieder etwas derartig leckeres gab. Das Hörnchen kam ebenfalls aus ihrem Kragen gekrochen, angelockt vom süssen Duft eines grünen Apfels. Genußvoll hieb es seine spitzen Zähnchen hinein und kaute dann geräuschvoll darauf herum. Samantha begnügte sich mit etwas Fisch und Brot, wozu sie Milch trank.
Während sie so aßen, näherten sich Schritte auf dem morschen Holzboden. Samantha erwartete einen ihrer Gefährten, blickte jedoch gleich darauf in das lächelnde Gesicht des Greises. Ihr Blick blieb ruhig, auch wenn sie innerlich sprungbereit war. Angroth mochte von diesem Lächeln überzeugt worden sein, die Templerin würde es niemals täuschen. Ihr Mißtrauen blieb, während der Greis immer noch vor sich hinlächelnd den Raum durchquerte und ihn durch eine andere Tür wieder verließ. Die grünen Augen der Sumpfschwester ruhten noch eine geraume Zeit auf der leeren Türschwelle, dann legte sie ihren skeptischen Blick ab und widmete sich wieder dem Essen zu. Der Alte war eigenartig, nur schwer zu durchschauen. Fast so wie diese Schwarzmagier. Ob man sie alle über Bord werfen sollte? Der Alte würde sich wohl kaum wehren, wohl aber die dunklen Gestalten in ihren schwarzen Kutten. Wer konnte schon voraussehen, was sie alles hervorzauberten, wenn es ihnen an den Kragen ging. Samantha hatte keine Lust es auszuprobieren. Sie sollte sich wohl lieber auf die nützliche Seite ihrer Gefährten konzentrieren. Ihre dunkle Magie war nicht gerade schwach, sicher konnte man sie nochmal gut gebrauchen. Angroth hatte sich sicher etwas dabei gedacht.
Sie sah es als Fügung des Schläfers, das alles so gekommen war wie es nun war. Nach dem Frühstück verließ Samantha die große Tafel wieder, die nun um einige Köstlichkeiten erleichtert war. Wer zu spät kam bekam eben nichts mehr ab. Sie lief den langen Gang entlang und bei jedem ihrer Schritte knarrte das Holz unter ihren Füssen. Schließlich erreichte sie die schmale Treppe nach oben, von der sie immer noch nicht sicher war, ob sie ihr Gewicht halten würde. Doch die hohe Templerin kam sicher oben an und trat nun in das schwache Morgenlicht, welches hinter dem Horizont hervorkam.
Ein frischer Wind hatte sich eingestellt. Das Meer war um einiges unruhiger als gestern, was sich nun leicht in Samanthas Magen bemerkbar machte. Hätte sie doch bloß nicht soviel gegessen.
Das Hörnchen schnupperte erfreut in die frische Luft und ließ sich die salzigen Wasserspritzer durchs Fell pusten. Samantha ging auf die Backbordseite, um nicht ganz soviel Wind abzubekommen. Das Segel hatte sich hoch aufgebläht, gefüllt mit Wind, der sie schnell über das Wasser gleiten ließ. Ein leichter Wolkenschleiher verhing noch den Himmel, doch Samantha war sich sicher dass es im Laufe des Tages noch aufklaren würde. Bald waren sie in Gorthar, es konnte nicht mehr weit sein.



16.08.2003 15:39#17
shark1259 Keine Sekunde hatte er schlaf gefunden, nicht einmal wenn er gewollt hätte wäre es ihm vergönnt gewesen. Doch sein Körper war noch frisch, Beliar hatte ihm in letzter Zeit viel Kraft zugesprochen, sodass es noch nicht nötig war sie wieder mit dem unsicheren Schlaf aufzufüllen.
Der Schwarzmagier betrachtete das Meer, es glitzerte im Licht der Mittagssonne. Kleine Schaumrkonen hatten sich darauf gebildet und sanfte unregelmäßige Wellen schlugen dumpf an den Bauch des Schiffes, schwappten in Tausenden von Tropfen wieder zurück ins Meer wo sie sich von Neuem formierten. Dieses Spiel faszinierte den Lehrmeister in seiner Einfachheit dass es ihm schwer fiel seine Augen davon zu lassen. Nur die Sonne stöhrte ihn, er mochte jene Wärme nicht die auf seiner Haut so heiß war und durch das dunkle Gewand nur noch mehr angezogen wurde.
Verärgert über den brennenden Feuerball der alles in einem so hellen Licht zeigte stieß er sich weg und ging auf dem Deck umher. Erst jetzt entdeckte er dass ein Sumpfler das Steuer übernommen hatte, nun, sollte es ihn nicht stöhren. Im Gegenteil zu den sumpfischen Leuten, hatte shark kein besonderes Misstrauen gegenüber den Ihrigen, warum sollte er auch. Er mochte Angroth sehr, auch jene Samantha war ihm, obwohl er sie nur ein paar mal im Sumpflager bei seinem ehemaligen Einhand Lehrmeister gesehen hatte, alles andere als unsympathisch. Deswegen sah er keinen Sinn darin großes Misstrauen zu hegen, sie mussten... nein, sie würden zusammenarbeiten und deswegen allein war es schon notwendig dass er ihnen wenigstens ein klein wenig vertraute, wenn auch nicht zuviel, er würde auf jeden....

"Länger werdet ihr mich zunächst nicht brauchen, ich wünsche euch Glück, ihr werdet es brauchen."

Das metallene Geräusch das ein Schwert verursachte, wenn es aus der Scheide gezogen wurde glitt über das Deck. Verwirrt stand der Schwarzmagier da und sah sich um. Ein paar Sekunden passierte gar nichts und shark steckte das Schwert wieder an seinen Platz. Tief in sich wusste er was passiert war, doch verstehen konnte er es nicht.
Angroth stürmte aus einer Tür heraus, auch er schien verwirrt, doch war in seinem Blick das gleiche zu sehen wie wahrscheinlich bei shark selbst. Die Stimme des Schwarzmagiers vibrierte vor Nervosität.

"Du hast es auch gehört oder?"

Angroth nickte und sagte mit leiser aber unfehlbarer Stimme:
"Er ist weg. Wir sind auf uns allein gestellt."

shark setzte gerade zu einer fragenden Antwort an, doch wusste er, es würde nichts bringen.
shark stellte sich wieder zur Reling und sah auf das weite Meer hinaus. Seine langen Haare wurden vom Seewind umhergewirbelt. Lange würden sie nicht mehr nach Gorthar brauchen, wahrscheinlich sogar schon in der Nacht oder spätestens am Anfang des nächsten Tages. Was sie dort erwartete wusste shark nicht. Niemand von ihnen konnte es wirklich wissen, nicht einmal jene, die schon dort gewesen waren.
Etwas verzweifelt war der Blick sharks in dieser Stunde doch hatte er auch etwas von neu keimender Hoffnung. Nie hätte sich der Schwarzmagier erwartet einen anscheinend so mächtigen Verbündeten zu haben, wie es der Alte wohl war. Und ihm war klar, dass sie über seine Hilfe noch sehr dankbar sein mussten. So murmelte er wie zu sich selbst.
"Danke. Wir werden es schon schaffen..."
Er wusste der Greis hatte ihn gehört.

Am Deck war nun etwas mehr leben eingekehrt, doch war es nicht das normale Treiben. Leute murmelten und manche schimpften, was war nun schon wieder?Und da fiel es auch shark auf, der Wind hatte nachgelassen, besser gesagt nicht nur nachgelassen, er war vollkommen zum Stillstand gekommen, sie bewegten sich überhaupt nicht mehr vorwärts. Na klasse, das würde alles wieder etwas verzögern.



16.08.2003 17:00#18
Rango ...Rango hatte das Steuer fest in den Händen, lenkte nach link und rechts um den Wellen zu trotzen und den Kurs zu halten. Selten hatte er ein so stolzes Schiff gesehen und noch nie war er auf einem. Und jetzt? Jetzt steuerte sogar eins!
Ohne darüber nachzudenken, hatte er gleich nach dem Betreten des Kahns den Posten am Steuer bezogen, so wie Angroth es im Sumpflager gesagte hatte, "sein mein Kapitän" waren seine Worte, also gab es keine weiteren Anweisungen, da sie mehr als Klar waren.
"Wer sollte es denn sonst machen!?" dachte er sich und setzte ein nicht zu übersehendes, breites Grinsen auf. Ja, er war der Kapitän! Wie lange hatte er keine Planken mehr unter den Füßen gehabt? Seiner Meinung nach viel zu lang. Das letzte mal, als er ein Wirklich schönes und vorallem großes Schiff steuerte, war noch in den Zeiten wo er mit seinem Großvater auf den westlichen Meeren gefischt hatte. Doch diese Zeiten waren lange vor der Barriere, zu Zeiten, als die Orks noch im Südland standen und ihre ersten Plünderungen nach Norden starteten.
Eine seichte Brise striff Rango über die Wangen und durchzog sein dunkles Haar. Den Blick starr nach vorn gerichtet durchfuhr ihn ein unbekanntes Glücksgefühl. Er hatte wieder ein schwaches, aber doch merkbares Gefühl von Freiheit. Die offene See, die kühle, salzige Meeresluft, das alles war sein Leben, so war es ihm am liebsten.
Doch bald würden sie Gorthar erreicht haben und er müsste wieder absteigen, doch genau wegen dem, für ihn in diesem Moment, schrecklichen Gedanken, versuchte er diese Freiheit bis ins Letzte auszukosten.
Schließlich würden sie ja auch wieder mit dem wunderbaren Segler heimkehren, was seine Trauer dann doch etwas lindern würde.

Als Rango gerade tief in seinen Gedanken war, und nichts anderes als den Wellengang und den Kurs nach Süden wahr nahm, füllte sich das Oberdeck plötzlich mit allen Gefährten.
"Was ist denn los" fragte er sich als er durch den Lärm aus seinen Träumen gerissen wurde und nach unten schaute.
Doch in genau diesem Moment flachte das Hauptsegel ab, und der Wind löste sich auf. "Ääähm...ja, was soll das jetzt" dachte Rango und schaute langsam nach oben zum Segel.
Auch die Wellenbewgungen ließen nach und verminderten somit zusätzlich die Fahrtgeschwindigkeit.
Rango wusste zwar in diesem Moment nicht was die, zum Teil, fremden Gefährten für Probleme hatten, doch er wusste das das mit dem Wind ein viel größeres darstellte. Schließlich konnten sie nich einfach die Ruder auspacken und lospaddeln, nein. Bei einem so großen Schiff ist das schier unmöglich. Vorallem bei einer so kleinen Besatzung.

Doch Rango merkte schnell, dass er nicht der einzige war, der das Problem erkannte, denn unten hob ein Schwarzmagier langsam seinen Kopf und starrte nach oben.
Es war zwar nicht wirklich ungewöhnlich, dass Flaute war, doch wenn es von einer Minute auf die Andere passierte ist es extrem Seltsam. Kein Lüftchen konnte man spüren und die zuvor noch recht belebte See, stotterte mit kleinen Wellen die langsam abflachten und schier zum stehen kamen.

Der hohe Novize ließ das Steuer los, verschränkte fragend die Arme und schaute ziellos in die Luft. "Mmmh"
Langsam hatte die Gruppe "wind" von der Flaute bekommen und blickte nun wie der Kapitän fragend umher.
Kurz darauf spazierte Rango an das obere Geländer, stütze sich ab und sprach, "Ich glaube wir haben ein Problem..."...



16.08.2003 17:07#19
Tomekk Tomekk lehnte wieder an der Rehling und sah hinauf zum großen Segel, das nun kläglich und schlaff am Mast hing. "Wenn das so bleibt, sind wir zum Jahreswechsel noch nicht in Gorthar" Der Baal stieß sich von der Rehling ab und überquerte schnell das Deck, welches noch immer sowohl von Anhängern des Schläfers wie auch Anhängern Beliars gesäumt war, welche alle den Blick zum Segel erhoben hatten. Klar, war ja auch verdammt selten, so eine plötzliche Windstille auf offener See.

Tomekk stieg die Treppen hinauf und kam kurz darauf neben dem Steuerrad an, hinter dem noch immer Rango stand, wenngleich er jetzt auch etwas hilflos wirkte. Was sich nicht bewegt, das muß man auch nicht steuern. Der Baal suchte sich einen sicheren Stand und berührte dann den Runenbeutel an seiner Seite. Ein leicht grünliches Flackern ging nun von seiner Handfläche aus, und er holte aus und warf den Zauber in die erschlafften Segel.

Als der Wind sich in den Segeln fing, wurden diese plötzlich mit einem peitschenden Knall gestrafft und der Mast knarzte leise. Zwei, drei Sekunden blieben die Segel gestrafft, dann erschlafften sie wieder. Schon warf Tomekk die nächste Sturmfaust in die Segel und direkt eine weitere hinterher. Die dritte folgte, bevor das Segel wieder erschlaffen konnte und eine vierte... und Tomekk brach in die Knie. "Nein, so geht es auch nicht. Es ist zu anstrengend. Haben wir uns überhaupt bewegt?" Der Baal sprach mehr zu sich selbst, während er sich wieder aufrichtete. Frische Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, doch die Segel hingen wieder durch.



16.08.2003 17:34#20
Angroth Als er wachgeworden war, hatte Angroth nach dem Alten gesucht, er wollte mit ihm sprechen; woher er kam, wohin er ging und warum er überhaupt da sei. Ihm war klar, der Schläfer hatte damit zu tun, doch wollte er es doch lieber auch aus dem Munde des Greises selbst vernehmen. Lange hatte er gesucht, war durch die Kojen geschritten, war in die offensichtliche (da noch prunkvoller eingerichtete) Kapitänskajüte geschritten - keine Spur von ihrem unverhofften Wohltäter. Dann war die Stimme in seinem Kopfe erschollen, diese charismatische, beruhigende Stimme, die ihnen viel Glück wünschte.
Als er vernahm, der Greis würde sie verlassen, hatte er nur ein "Nein!" ausstoßen können, war an Deck gestürzt. Shark stand dort, und nach und nach kamen auch die anderen an Deck, ihnen war klar: der Greis war fort! Warum dies nun geschehen ward, vermochte der Urheber dieser Expedition nicht zu deuten, ihm blieb auch garnicht die Zeit dazu. Nicht lange nach diesem mysteriösen verschwinden mussten sie feststellen, dass das Hauptsegel in sich eingefallen war, die Stricke schlaff und klingend gegen das massive Holz schlugen, leblos und ohne die Majestätische Größe. "Seltsam" murmelte er, und sprach so sicher den ersten Gedanken eines jeden der ihrigen aus, sein Blick wanderte durch die ratlosen Gesichter seiner Gefährten, Schwarzmagier und Sumpfler, niemand schien Rat zu wissen. Nicht einmal die als so mächtig angepriesenen hohen Priester des Beliar wussten Rat, so keimte ein kleiner Zweifel ob seiner Fehlbarkeit in diesem Unternehmen auf, schlug ihn aber entschlossen nieder. Zweifel wären nicht, was er jetzt brauchte, was jeder von ihnen brauchte, nein. Sie brauchten Mut und Entschlossenheit, auch in dieser scheinbar unnatürlichen Situation.
Die Entschlossenheit zu handeln, die Initiative nicht tatenlos herumzusitzen, kam - wie sollte es anders sein - von einem der geistigen Führer der Bruderschaft: von Tomekk, dem Baal und ehemaligen Templerführer. Mit der mächtigen Magie des Schläfers versuchte er, den Wind in die Segel zurückzuholen, geringe Erfolge erzielte er sogar dabei, als sich die Segel kurzweilig aufblähten, während sich parallel dazu das Gesicht des Templers aufhellte und wieder enttäuscht zusammensank, als selbige in sich zusammenfielen. Der Baal war niedergegangen, enttäuscht ob seines Scheiterns, die Macht des Schläfers nicht ausreichend gesehen zu haben.
Ruhig schritt nun Angroth zu ihm herüber, legte eine Hand auf dessen Schulter, beinahe Respektlos, bedachte man das Tomekk ein Baal war.
Er half seinem einstigen Lebensretter auf und sah ihm in die Augen, in denen sich der heisse Stolz eines wahren Diener des Schläfers widerspiegelte. Selbst die Schwarzmagier würden mit dem Aufgebot ihrer ganzen Macht nicht an diesen Mann heranreichen, das wusste der gläubige Clansmann. Die ungebrochene Ehre, die einem jeden Herzen der Diener der gütigen Gottheit innewohnte, machte sie so stark und mutig, ihr Glaube war ihr stärkstes Schwert, ihre stärkste Magie, ihr mächtigster Schild. Ehrfurcht blitzte in den dunklen Augen Angroth´s auf, und er sprach: "Lasst gut sein. Der Wind wird wiederkommen, der Schläfer und Beliar sind hier bei uns, wir brauchen nicht verzweifeln. Wir werden Gorthar erreichen, wir werden diesen Dämon finden und vernichten, deshalb sind wir hier!" Ein feuer der Leidenschaft für seine Sache flackerte unbändig in den Augen des jungen Templers auf, er würde nicht scheitern! Nicht jetzt schon, und wenn er Daschnavar gegenüberstand erst recht nicht! Seine Schwerthand wanderte entschlossen und Gedankenverloren an den Schwertknauf und schloss sich fest darum, bis die Knöchel weiss hervortraten.



16.08.2003 17:50#21
Don-Esteban Der Magier hatte sich allein auf das Vorschiff zurückgezogen. Der Rest der Gruppe war auf dem Hauptdeck, auf dem Achterdeck oder in irgendweklchen räumen des Schiffes verteilt. Hier am Vordeck stand eine Bank, auf der sich Don-Esteban niedergelassen hatte.
Plötzlich trat Medtate neben ihn.
"Findest du es nicht auch seltsam, daß wie gerufen ein Schiff auftaucht?", fragte er sie leise.
"Ja, normal ist das nicht. Und es ist ohne jede Besatzung. Nur dieser merkwürdige Greis spukt darauf herum."
Der Schwarzmagier nickte. "Ich fürchte, wir sind schon mitten drin in der Sache. Schneller als gedacht. Von welcher Art das Schiff und sein Eigner ist, wissen wir noch nicht - entweder feindlich oder wohlgesonnen. Seien wir wachsam und warten es ab."
Beide schauten sich den Himmel an, das Flimmern der Sterne und das Licht des Mondes, daß von den Wellen in unzählige Scherben zerteilt wurde und das ganze Meer bedeckte. Später wurde es vom Licht der aufgehenden Sonne abgelöst.Plötzlich flatterte das Segel, klatschte gegen den Mast und hing dann schlaff herunter. Das Schiff verlor an Fahrt.



16.08.2003 18:15#22
Samantha Samantha lehnte an der Reling und brachte sogar ein leichtes Grinsen zustande. Doch es kam eher aus der Verzweiflung heraus als aus wirklicher Freude. "Na, so wie es aussieht müssen wir weiter schwimmen", bemerkte sie trocken und bekam sogleich ein paar strafende Blicke zugeworfen. Doch das störte sie nur wenig. Sie hatte beschlossen die Sache humorvoll zu nehmen. Irgendwann würde der Wind schon noch wiederkommen und bis dahin waren unten auf der Tafel noch genügend feine Köstlichkeiten, mit denen man sich den Bauch vollschlagen konnte. Die würden sicher noch für eine Woche reichen. Was wollte sie schon in Gorthar? Das letzte mal als sie dort gewesen war, gab es noch nicht mal was gescheites zu essen dort. Es war kalt und zugig und besonders freundlich gaben sich die Leute auch nicht. Da war ihr doch dieses Geisterschiff um Längen lieber. Auch wenn sie hier mit einigen Schwarzmagiern gefangensaß, wenigstens war der Alte verschwunden und die Sumpfler waren in der Überzahl. Wo war er eigentlich hin, der lächelnde Greis? Etwa von selbst über Bord gesprungen?

Einen kurzen Augenblick verschwand das Lächeln aus dem Gesicht der hohen Templerin und ihre Nasenspitze wurde blass. Hatte sie sich nicht gerade das heute morgen beim Frühstück gewünscht? Hatte sie nicht mit dem (zugegeben nicht ernsthaften) Gedanken gespielt, die Magier samt altem Greis über Bord zu befördern? Und nun war der Alte verschwunden.
Schuldbewußt blickte sie sich um. Keiner schien sie wahrzunehmen, alle schauten sie hinauf zum Großsegel, welches einfach nicht mehr ziehen wollte. Etwas steif drehte sie sich herum, stützte die Ellenbogen auf die Reling und schaute ins Wasser hinunter, als könne jeden Augenblick der alte Greis dort auftauchen und ihr wissend zulächeln. Sie schloss energisch die Augen und öffnete sie erst wieder, um nach oben in den blauen Himmel zu schauen. Jetzt hatte der Alte schon ihre Gedanken im Griff. Dieses Schiff war ein furchtbarer Ort. Hier ging so einiges nicht mit rechten Dingen zu. Selbst das Hörnchen biss seltener in ihr Ohrläppchen als sonst. Es war, als spürte es etwas Körperloses, das hier sein Unwesen trieb.
Nachdenklich rieb sich Samantha das Kinn und starrte hinauf in das unendliche Blau. Der Schläfer möge ihnen Wind besorgen. Sonst würde sie noch verrückt in diesem Haufen.



16.08.2003 18:16#23
Tomekk Tomekk ging noch immer vor Erschöpfung wankend die Treppe hinab und ließ sich auf der untersten Stufe nieder. Seine rechte Hand verschwand kurzzeitig in einer Falte seiner Robe und kam mit einem Traumruf wieder zum Vorschein. Keine Ahnung, wie, aber irgendwie entzündete er den Traumruf und nahm einen tiefen Zug des Krautes in seine Lungen auf. Langsam verblassten alle um ihn herum, und dort waren nur noch das Schiff und der Himmel in seinem strahlenden Blau. Dort, eine Bewegung... bevor er sie wirklich ausmachen konnte, war sie schon wieder verschwunden. Da, schon wieder...

Aus dem Blau des Himmels senkte sich langsam eine gigantische Hand über das Schiff und blieb wenige Meter über dem Mast schweben. Sie war länger und breiter als das Schiff, und trotzdem warf sie keinen Schatten. Tomekk konnte ganz genau sehen, wie die Sonne einfach durch sie hindurch schien. Eine Täuschung der Sinne? Nein, sicher nicht. Während der Baal weiter gen Himmel blickte, wurde er ruhig und alle Last fiel von seinem Körper. Die große Anstrengung, die er gerade erst durchgemacht hatte, war bereits wieder vergessen. Konnte es sein?
Langsam hob sich die Hand wieder und verschwand im ewigen blau des Himmels. Langsam glitt der Geist des Baals wieder ins Hier und Jetzt zurück. Die verblassten Gestalten der Brüder und Schwestern sowie der Schwarzmagier kehrten zurück. Tomekks Atem ging sehr leicht, als er sich wieder erhob und erneut gen Himmel blickte. "Der Schläfer wacht über uns und unsere Mission. Wir können nicht fehlen.", flüsterte er leise.



16.08.2003 21:25#24
shark1259 Der Blick verzweifelt, der Atem ging schnell und unregelmäßig. Unruhig ließ der Schwarzmagier die Füße von der Bank baumeln. Wie sollte es nur weitergehen, wenn sie jetzt schon Probleme hatten? Ohne Wind wären sie aufgeschmissen und würden unmöglich nach Gorthar kommen. Der Greis hatte sie anscheinend zu früh verlassen. shark schämte sich förmlich dafür, nicht einmal mit einem solch guten Schiff weiterzukommen. Der Alte hatte ihnen doch schon soweit geholfen und nun, trotz seiner Hilfe war, kaum war die Kunde seines Verschwindens herum, alles total im Chaos.
Müde dieser Probleme starrte shark in den Himmel, etwas entfernt zog eine dunkle Wolkendecke auf, ob sie auch Wind mit sich brachte? Schlechtes Wetter war ohnehin für ihn das wünschenswertere, dann musste er diese elende Sonne nicht ertragen, die seine Haut abtastete und versuchte sie zu erwärme. Dieser ganze verdammte Ausflug, warum, bei Beliar?
..
Hart stieß sein Kopf an die Holz wand an der er sich, auf der Bank sitzend, angelehnt hatte. Wie konnte er es wagen? Beliar, der mächtigste und dunkelste Gott von allen, war sein Herr, niemand geringerer und er verzweifelte. Du bist ein Schwächling, ein verdammter Schwächling. Hör auf mit diesen Gedanken, das geziemt sich nicht. Der Dunkle Herrscher selbst steht auf deiner Seite, zweifelst du etwa an seiner Macht?
Der Schwarzmagier stand auf, immer wieder jene Worte zu sich selbst sagend. Irgendwie erfüllten sie ihn wieder mit Kraft und Bosheit, beides würde er noch gut gebrauchen können auf dieser Reise.
Irgendjemand sprach ihn an, shark erkannte die Stimme, war aber im Moment nicht bereit zu reden, drehte sich also von dem Templer weg und ließ seinen ehemaligen Lehrmeister stehen. Er spürte förmlich den Blick, welcher ihn dieser nachwarf, doch was interessierte ihn das. Er würde endlich wieder zu sich finden. Die Entwicklung ging weiter, shark konnte sie nicht unterdrücken, er wollte es nicht einmal. Beliar war wieder in ihm, er konnte es fühlen im ganzen Leib. Einzig allein sein wollte er jetzt, denn der Schwarzmagier wusste, dass, wenn ihn jetzt jemand zu nahe kommen würde, wäre dieser Minuten danach tot, egal ob es nun Don-Esteban, einer der stärksten Magier überhaupt oder sein Freund Angroth wäre, die Überraschung sprach für shark und mehr als einen Schnitt würde er dafür nicht benötigen. Doch noch gab es eine gute Seite, und eben diese entschied, dass sich shark zurückzuziehen hatte, solange diese Phase andauerte, es würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, er kannte es ja schon.

Für alle umstehenden musste es sonderbar aussehen, obwohl es klar war, dass shark niemals von großem Interesse wäre... zum Glück, wie der Schwarzmaiger über das Deck schritt, ohne auf irgendetwas zu reagieren oder zu achten, dann eine Türe öffnete und ohne weiteres zucken hineinging.

Der Raum war dunkel, roch etwas modrig und recht klein. shark vernahm den Geruch von Blut, wenn auch nicht von viel, es konnte also kein Toter hier sein, doch war es genug um das Interesse des Schwarzmagiers auf sich zu ziehen. Wie ein Besessener schnüffelte er herum bis er näher an dem Ursprung des Geruches dran war. Es war ein Stofffetzen, den wohl jemand als verband für eine tiefe Wunde benützt hatte. Dieser Jemand war anscheinend nicht sonderlich gesund gewesen, das Blut roch eigenartig... krank.
Doch auch dieser umstand konnte shark nicht abhalten und er fuhr genüsslich über den Fetzen und sog das Blut quasi daraus aus. Der süßliche Geruch betörte seine Sinne und shark schloss fasziniert die Augen, als seine Geschmacksnerven jene bittere süße in sich aufnahmen.
Der Verletzte musste ein Kind oder zumindest jung gewesen sein, denn der Geschmack erinnerte ihn an Arctus.

Angewidert von sich selbst ließ shark den Fetzen wieder fallen und wandte sich einer Ecke zu wo er sich niederließ und den Kopf dumpf an die Wand schlug. Er hasste sich und er wusste, dass dies der richtige Weg war. Nur wohin? oder besser gesagt zu wem?

Nach einigen einsamen Minuten hatte sich shark wieder unter Kontrolle und verließ etwas erschöpft den Raum. Wieder war er eine Stufe weitergekommen, es war bald soweit.
Die Schlechtwetterfront war schon um einiges näher gekommen, wenn sie Glück hatten dann zog sie vorbei und brachte den Wind zurück. wenn nicht, würden sie eine sehr aufregende Nacht vor sich haben.



16.08.2003 22:09#25
Angroth Shark hatte ihn stehenlassen, ebenso wie Tomekk, nachdem der aufgestanden war, die Stimmung an Bord war nicht die Beste, vor allem nach dem Verschwinden des Alten war sie weiter bergab gegangen. Der Baal hatte Ruhe für sich selbst gesucht und sich verzogen, der Schwarzmagier und ehemalige Schüler des Templers hatte ähnlich reagiert. Konnte es sein, dass sich vielleicht irgendetwas hier auf See auf die Launen der magisch Begabten auswirkte? Er wusste es nicht, er würde es auch nicht nachvollziehen können, denn die Fähigkeit, Magie zu wirken, besaß er nicht.
Ganz so gern wollte er auch nicht magische Begabung erlangen, es sei denn, es wurde von ihm aus besonderen Gründen verlangt. Vorstellen konnte er sich dies nicht.
Einige hatten nun die etwas beleidigende Geste sharks mit angesehen, wie er den Gründer der Gruppe einfach auf den Planken hatte stehenlassen, und zunächst wusste Angroth auch nicht, wie zu reagieren. Doch er hatte das Gefühl, dass es in Ordnung war, shark war manchmal eben etwas seltsam. Gedankenversunken nickte er der geschlossenen Türe zu, reagierte dann auf das Keuchen ihres Kapitäns, Rango. Jener hatte mit verblüffung auf das Meer hinausgestarrt und etwas entdeckt; um herauszufinden was, sahen sie ihm alle nach. Eine dunkle Wolkenwand rollte heran, sie sah nach ärgstem Wetter aus. Anhaltslos schoss dem Krieger ein Spruch durch den Kopf, der zu ihrer Situation mehr als passte, was einer gewissen Grausamkeit nicht entbehrte: "Die Ruhe vor dem Sturm ..." murmelte er, als er die beinahe tiefschwarzen bis grauen Auftürmungen sah, die gepeitscht und gehetzt näherkamen.
Shark war mittlerweile wieder aus seinem Zimmer gekommen, und mehr nebensächlich und Abwesend die eventuelle Gefahr gesichtet. So kalt ...
Angroth erkannte seinen Freund kaum wieder, ließ es sich aber so gut es ging nicht anmerken. Vielmehr war jetzt Handeln gefragt, was konnten sie tun? Sie hatten alle kaum See - Erfahrung, doch sie kannten jemanden. Rango! Ihre fragenden Blicke wandten sich fast einheitlich zu dem auf der Empore stehenden Kapitän, der zunächst einmal erschrocken zu ihnen sah. Sicherlich hatte er nicht damit gerechnet, Lebensrettende Befehle geben zu müssen, doch es war nun nötig. Plötzlich fing eine steife Brise sich an dem Schiff, und die Segel wurden, vom Luv voll getroffen, aber falsch ausgerichtet, unkontrollierbar nach allen Seiten geschleudert, ihre Taue waren aus den Verankerungen gesprungen und peitschten bedrohlich durch die Luft, während der Hauptmast unter der extremen Belastung zu ächzen begann. Der Fischer blieb sprachlos, und sein ehemaliger Lehrmeister schrie durch die unerbittlicher werdende Gewalt der Luft: "Rango! Was müssen wir tun?" Das Schiff musste um jeden Preis Seetauglich bleiben!



16.08.2003 23:00#26
Rango ...Rango schaute dem Unwetter skeptisch entgegen und verschränkte erneut die Arme.
"Was denn? Erst nen halben Tag kein einziges lüftchen und jetzt sowas!" murmelte er und ging langsam wieder zurück zum Steuer.
Es fing schon an. Die ersten Wellen peitschten gegen das Schiff und prasselte auf das Deck nieder.
Rango gefiel das überhaupt nicht. Er hatte keine Sturm Erfahrung, da es auf den westlichen Meeren selten einen Gab.
Langsam fing es auch an zu Regnen und der Wind wurde merklich immer stärker.Rango versuchte jenen zu Nutzen, um das Schiff wieder auf Kurs zu lenken, doch vergeblich. Der Wind wurde immer stärker und das Hauptsegel war kurz davor zu reißen.
Rango's Augen verdunkelten sich, als er eine riesige Welle auf das Schiff zu steuren sah, die sich dann auf dem Hauptdeck niederließ und alles und jeden total durchnässte.

Als Rango einen weiteren Versuch startete das Schiff wieder richtung Süden lenken, geriet das Schiff in eine solch drückenede Wind, dass das Segel nach oben schnellte und sich die Taue aus ihren Knoten lösten.
"Verdammt, welcher Idiot hat die da so Befestigt?" fragte er sich wütend und stemte sich gegen das Steuerrad. Im gleichen Moment rief Angroth, was sie denn tun sollten!?
"Verdammt, fangt die Taue ein und macht sie wieder fest, schnell!" schrie Rango zurück und hatte in dem wiederwilligen Steuerrad einen beachtlichen Gegner gefunden.
"Das Vordersegel muss runter, sonst drehen wir uns hier gleich im Kreis" fuhr er schreiend fort als auf ihn eine Welle platschte.

Als der Kapitän einen blick aufs Hauptdeck riskierte, sah er nur wie alle herrum wusselten und versuchten die Taue einzufangen.
Er schwänkte seinen blick weiter nach vorn, "Oh oh" dachte er nur noch und schrie mit voller Stimme, "Macht das Vorsegel fest...



16.08.2003 23:24#27
Samantha Samantha wurde von ihren Gedanken weggerissen und schaute auf. Der Himmel war längst nicht mehr so blau wie noch vor einigen Stunden. Dunkle Wolken waren aufgezogen, ließen jeglichen Blick auf die untergehende Sonne ins Schwarze gehen. Blitze zuckten am Himmel, die ersten dicken Tropfen erreichten das Deck und klatschten hart auf das Haupt der Templerin. Das Hörnchen stieß einen entsetzten Quiekser aus und rettete sich eilig in ihre Rüstung. Samantha konnte das Zittern des kleinen Körpers spüren, als der nächste Donner herangrollte.
Ein Schrei gellte über das Deck. Samantha drehte sich herum und schaute den Sumpfler am Steuer an, dessen Stimme es gewesen war. Das Vordersegel festmachen? Was beim Schläfer war das?
Leben kam in die junge Frau. Der Wellengang war beachtlich und die schwere Mahlzeit in ihrem Magen machte sich mehr und mehr bemerkbar. Ihr Gesicht hatte bereits eine leicht grünliche Färbung angenommen, doch die Ablenkung verhinderte größere Auswirkungen der Seekrankheit. Das Vordersegel. Logischerweise irgendwo vorne.
Eilig stieg Samantha über das Deck, welches durch den herabpeitschenden Regen schon ganz glitschig geworden war. Ein paar mal rutschte sie ab, konnte sich jedoch noch rechtzeitig irgendwo festhalten. Unter ihr wütete bedrohlich die dunkle Wassermasse, die gierig ihre Finger nach ihr ausstreckte. Gischt spritzte ihr entgegen, während sie sich gegen den starken Wind weiter nach vorn arbeitete.
Endlich hatte sie den Bug erreicht. Sie hielt sich an einem kleinen Mast fest und zog sich nach oben. Ihr Blick ging in die Höhe, das Haar wehte wild im Wind herum. Inzwischen war der Regen so stark geworden, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. Dort war es, das Vordersegel. Wild riß der Wind daran herum, zog an dem Knoten, der mehr und mehr nachgab. Samantha streckte die Hand aus um das Tau zu greifen, doch es fehlten wenige Zentimeter. Angestrengt reckte sie sich weiter vor, während ihr der Regen ins Gesicht peitschte. Es hatte keinen Zweck, sie musste den Mast loslassen, um das Tau noch zu erwischen. Sie warf einen leicht ängstlichen Blick hinunter in das wütende Meer, dann löste sie ihren Griff und ließ sich nach vorn fallen. Ihre Finger griffen nach dem Tau, doch sie faßte nur Leere. Der Wind hatte es an sich gerissen und ließ es noch ein paar mal schadenfroh vor ihr auf und ab wedeln, bis er es schließlich unerreichbar hoch in die Schwärze zog und verschwinden ließ.
"Verdammt!", schrie sie ärgerlich.
In diesem Augenblick erfaßte eine große Welle das Schiff. Samantha taumelte, verfehlte den rettenden Mast und fiel ungehalten auf die dunkle Masse zu. Ein Schrei hallte durch den Regen, dann war die hohe Templerin verschwunden.
Doch kurz darauf tauchte ihr Kopf über dem Rand des Schiffes wieder auf. Gerade noch im letzten Moment hatte sie sich halten können und war der gefräßigen Wassermasse entgangen. Angestrengt zog sie sich nun nach oben und erreichte den sicherern Mast. Eine weitere Welle erfaßte das Schiff, so hoch wie zwei Trolle inzwischen. Wasser schwappte über den Rand und durchnässte sie bis auf die Haut. Das Haar klebte ihr im Gesicht, der Wind peitschte umher. Wenn man sein Leben liebte, sollte man sich möglichst eilig einen Rückzugsort suchen.So schnell es ging hangelte sie sich zur Mitte des Seglers zurück und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht.
"Die Wellen werden zu hoch! Wir müssen unter Deck!", schrie sie.


16.08.2003 23:47#28
shark1259 Kalt und absolut unbeteiligt hatte shark dem ganzen Schauspiel zugeschaut und eigentlich nicht viel mitbekommen. Hin und wieder hatte ihn ein Spritzer des Meerwassers ereilt und dann und wann waren auch tropfen auf seine völlig blasse Haut gekommen, doch was störte ihn das. Uninteressiert hatte er auch dem Schauspiel beigewohnt, indem der Wind gegen die paar Leute an Bord kämpfte und ihnen das Leben schwer machte, auch wie eine Frau, wenn sich der Schwarzmagier nicht absolut täuschte war es Samantha gewesen, ungeschickt versucht hatte eines der Segel festzumachen.
"Wir müssen unter Deck"
Dieser Satz jedoch hatte ihn aus seinem Trancezustand geholt und wieder zurück in die Wirklichkeit gebracht. Betont langsam stand er von seiner Bank auf und machte sich auf den Weg unter Deck, dort war es ohnehin angenehmer. Er schritt vor ein paar anderen her und wandte sich ganz nach unten, tief in den Bauch des Schiffes, wo er es für am Sichersten hielt und wahrscheinlich auch am geräumigsten, da sie ja doch einige Leute waren und ziemlich viel platz brauchen würden, wer wusste wie lange dieser Sturm noch anzuhalten gedachte. Nach einigen Treppen und Türen kamen er und seine Begleiter in einem sehr großen Raum an, wahrscheinlich der Raum, in dem normalerweise Proviant und ähnliche Dinge befanden. Noch war es vollkommen finster in dem Raum, doch shark tastete sich an der Wand entlang und durch viel Glück ertastete er eine Fackel. Mit einer schnellen Schattenflamme war sie entzündet und er sah sich um. Einige Kisten und Fässer bestätigten seinen Verdacht mit der Vorratskammer. So ziemlich in der Mitte des aus Holz gebauten Lagers war ein recht großes Plätzchen frei. Hier wollten sie sich niederlassen, und sich um die Fackel setzen. Es war eigentlich eine gar nicht so schlechte möglichkeit die Gruppe etwas zusammen zu schweißen und sich näher kennenzulernen, was für die Mission, die Angroth ihnen auferlegt hatte mehr als nur von Nutzen sein würde, es war praktisch ein Muss zusammen zu halten.
Nach wenigen Minuten waren beinahe alle gemütlich am Boden sitzend anwesend. Ein paar unterhielten sich, doch der schwarzmagische Lehrmeister war wie immer eher etwas ruhig und zurückhaltend, er lauschte lieber jedweden Geschichten als er sie selbst erzählte.
shark hatte sich in einem angenehmen Schneidersitz neben seinem Zirkel Kollegen Zloin niedergelassen und genoss die, trotz der Fackel noch sehr stark zu spürende Finsternis und das Schaukeln, dass da Schiff im Sturm machte, wie eine Wiege in der man sanft sein Kind zum Schlafen bewegen wollte. Doch noch etwas anderes spürte er, etwas dass ihn sogleich erschaudern ließ, aber auch ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Vollkommen reglos versuchte er in die Dunkelheit zu lauschen, da war doch etwas.



17.08.2003 00:12#29
Die Sklaven Dieser unsagbare Schmerz. Er wollte nicht enden, er konnte nicht enden, nie würde er aufhören sie zu treiben, sie seinem Willen zu unterstellen, zu zwingen sachen zu tun was keiner von ihnen wollte. Es war wie ein nicht enden wollender Albtraum, sie waren Gefangene, oder wie er sie immer zu bezeichnen pflegte Sklaven. Sklaven des Willens eines Dämons, für wahrscheinlich alle Zeit.

Der Raum war beinahe ohne Licht. Einzig eine kleine Fackel war zu entdecken, die in der Mitte von ein paar leuten aufgestellt war. Leise Stimmen drangen von dort durch die Luft, doch niemand getraute sich wirklich eine laute und vor allem eine längere Unterhaltung aufrecht zu erhalten.
Es war das Schiff dass jeder einzelne von ihnen kannte und doch war es ihnen wieder fremd geworden in den vielen Jahren, wem es nun wohl gehörte und wozu es diente? Auf jedenfall musste sich ihr ... Meister dadurch angegriffen fühlen, ansonsten würde er sie nicht herschicken, oder besser gesagt, herzwingen. Holz knarrte unter den anschwappenden Wellen, die das ganze Schiff in Bewegung setzten und immer wieder hin und her warfen. Man hörte leise Regen auf das obere Deck tropfen und hin und wieder, wenn man wirklich genau hinhörte, war sogar ein Schrei zu vernehmen, wahrscheinlich von einem Mann.
Nur ein paar Sekunden hatte ihnen ihr Peiniger gegeben und sich umzusehen und umzuhören, nun wollte er dass sie Gestalt annahmen. Man sollte meinen, in den Jahren, den unzähligen von Pein geplagten Jahren, wären sie nicht mehr willens genug um noch gegen den Willen des Dämonen anzukämpfen, und doch entfachte jedes mal wenn er es von ihnen verlangte ein Gefecht. Den Sklaven war klar, dass sie es verlieren würden, und doch versuchten sie es.
Und wie immer, wurde der Schmerz unerträglich und ein stöhnen, von Pein durchströmt und mit einer Verzweiflung die wohl jeden Mann nur durch das reine Geräusch bald zum Wahnsinn getrieben hätte. Wie lange das Gefecht diesmal andauern würde, das musste sich noch zeigen.
Holz ließ geräuschvoll unter dem gewicht eines Fußes nach, und schien beinahe zu brechen. Anscheinend kamen gerade noch mehr leute unter Deck. Wieder das leise Stöhnen.



17.08.2003 00:49#30
Angroth Angroth war auf Deck geblieben, als Samantha ihnen geraten, vielmehr entgegengeschrien hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Sie war eine Hohe Templerin, sie musste Befehle geben und war sicher auch gewohnt, sie befolgt zu wissen. Einige waren sogleich ihrem Befehl nachgekommen und waren hinabgestiegen in die ihnen unbekannten Bauchräume des Koloss´, um auszuharren bis das Unwetter sich gelegt hatte. Rango aber hatte sich mit fester Stimme geweigert, auch nur einen Fußbreit von seinem Steuerrad fortzugehen, er wollte sein gewonnenes Schiff nicht hergeben, war zum eingefleischten kapitän mit ebenso festem Willen gewandelt. Ebenso hatte der Baal Tomekk strikt seine Weigerung ausgesprochen, schon unter Deck zu gehen, er wolle versuchen mit Hilfe des Schläfers die Segel einzuholen. Samantha hatte ihre Hilfe dazu ausgesprochen.
Das war dem jungen Clansmann und Krieger zuviel! Er konnte verstehen, dass die Schwarzmagier sich in Sicherheit brachten, ihre Konstitution erlaubte es ihnen nicht, solchen Bedingungen Stand zu halten. Doch das drei seiner Gefolgsleute, die auch noch der Bruderschaft angehörten, hier oben bleiben wollten, bei dieser Lebensfeindlichen und unbändigen, nicht kontrollierbaren Wut des Meeres, um ihnen allen die Weiterfahrt zu sichern, konnte Angroth Ruchká nicht auf sich sitzen lassen. So hatte er shark zugerufen, er würde folgen, wenn sie ihr Werk getan hätten, und sein Freund hatte ihm nur zugenickt, war dann in den dichten Regenwänden verschluckt worden. Eine steife Böe erfasste das Schiff, der Kapitän schrie noch: "ACHTUNG" und dann schmetterte eine Welle, so mächtig wie der Schläfertempel, gegen ihre Steuerbordseite, spülte über das Schiff, welches sonst so groß wirkte, als ob es nur Spielzeug in der Gusswanne eines kleinen Jünglings sei, der aus langeweile sein neues Schiffchen untergehen lassen wollte. Doch dieser Kahn hielt stand, kenterte nicht. Ein nervöses und erleichtertes, triumphales Lachen stieß Rango nun aus, forderte die See heraus, sie müsse schon härter zuschlagen, wolle sie den Dienern des Schläfers ein Schnippchen schlagen.
Mühevoll hatte Angroth sich an einem rauhen Seil festgehalten, während er von der brutalen Strömung nach Backbord gerissen wurde. Das Tau scheuerte seine Haut auf, und er musste die Zähne zusammenbeissen, nicht loszulassen, schluckte allen Schmerz herunter. Sein Haar klebte an seinen Wangen und auf den Schulterplatten, seine Kleidung war vollkommen durchnässt. Die Welle verging, und er richtete sich auf dem schwankenden Deck auf, sah sich nach den anderen beiden um, nur um zu sehen, dass es ihnen besser als ihm ergangen war: sie klammerten aneinander, um den Hauptmast herum. Er war nicht imstande, in diesem Sturm zu ihnen herüberzukriechen, ohne Gefahr zu laufen, mehrmals in die reissende See gezogen zu werden.
Sam schien seinen Schatten ausgemacht zu haben, und schrie zu ihm herüber, dass es bruchstückartig bei ihm ankam: "Geh! Geh unter Deck! Wir machen das schon, du musst gehen!" Ob Besorgnis in ihrer Stimme mitgeklungen ist, konnte er nicht heraushören, aber er wusste, sie hatte Recht. Er konnte nicht helfen, er war zu weit weg. Er würde sich nur unnötig in Gefahr bringen, und er wusste, das durfte er nicht. Nicht jetzt, wo er nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt war! Er schrie zu ihnen herüber: "Möge der Schläfer euch schützen!" und wankte dann über unsichere und glatte Planken die Stufen hinab. Er schloss die hölzerne Tür hinter sich, die sich heftig mit Hilfe des Windes dagegen sträubte. Doch am Ende siegte die gelähmte Kraft des Kriegers gegen die Natur, und krachend schlug das Schloss zu.
Er erwartete, etwas mehr Stille zu vernehmen, das Tosen der Wellen musste eigentlich etwas gedämpft klingen. Doch was ihn viel stärker seiner Aufmerksamkeit beraubte, waren Schreie! Erbärmliche, Mitleid erregende Schreie. Sie klangen nicht, als seien sie von irgendjemanden den er kannte oder der ihn begleitete, unsicher horchte er weiter. Sirrend zog er seine glänzende Erzklinge und lief vorsichtig die knarrenden Stufen hinab, wurde manchmal jäh gegen eine Wand geschleudert, wenn eine weitere harte Welle das Schiff erschütterte. Dennoch erreichte er nach einigen Torturen immer noch durchnässt die Gruppe um eine Fackel sitzender Magier und den Templer Trulek, welche sich nervös umsahen. Angroth wollte etwas fragen, doch einer der Schwarzmagier sah ihn mahnend an, hatte seinen Zeigefinger auf die Lippen gelegt. Der Templer nickte, bemerkte erst jetzt das Flimmern in den Händen eines jeden der Diener Beliars, die ihre Zauber bereit hielten. Trulek selbst hatte seinen Bogen gezogen und einen Pfeil auf die Sehne gelegt, alle warteten gespannt. Irgendetwas war hier unten! Leises Stöhnen, ein Zischen.
Mal hier, mal dort, ihre Blicke folgten verschreckt den misstrauenerweckenden Tönen.
Dann, vollkommen unvermittelt, riss es den Templer Trulek von seinem Sitz, er wurde von einer Kreatur auf den Boden gerissen! Die Situation überstürtzte sich, dunkle Flammen flogen durch die Luft, Zauber wurden gesprochen, ein Pfeil schwirrte. Das Ende war rasch vollbracht, das menschenähnliche Wesen ging leblos zu Boden und der Bogner richtete sich wieder auf. Gerade wollten sie sich beruhigen, da schlugen auf einmal von überall her diese entstellten Menschen zu, Kisten wurden umgeworfen, Holz splitterte. Das Chaos war ausgebrochen!


17.08.2003 01:14#31
Tomekk Tomekk lösste sich langsam vom Mast, an den er sich geklammert hatte, um nicht vom Schiff gespült zu werden, und sah angestrengt in den Regen hinein, nach den Tauen suchend, die sie festmachen mußten. Doch der starke Regen, der vom Sturm in wilden Mustern hin und her geworfen wurde, sowie die Dunkelheit machten es nicht gerade einfach. Dem Schläfer sei Dank konnte man gegen Letzteres etwas tun. Kaum gedacht, schon kreiste langsam die Kugel aus geballtem Licht über seinem Kopf und verbesserte so die Sichtverhältnisse ein wenig. Der Baal wand sich der Templerin zu und zeigte auf eine leichte Bewegung, die man kaum ausmachen konnte. "Da ist eines der Taue. Lass den Mast los, ich bringe dich hin." Nur sehr zögernd lösste Samantha ihren Halt und ließ den Mast dann sogar vollkommen los, jedoch jederzeit bereit, sich wieder daran festzuklammern.
Jetzt bloss keinen Fehler machen, dachte Tomekk und wirkte langsam den Zauber. Vorsichtig hob Tomekk die Templerin an und ließ sie frei auf das Tauende zuschweben. "Sag mir Bescheid, wenn du es hast!", schrie er, aber trotzdem konnte er nicht sicher sein, ob sie ihn verstanden hatte. Sie war da oben ja auch relativ sicher. Dort oben war sie sicher vor den Wellen... naja, aber auch nur so lange, wie der Baal selbst von keiner erfasst wurde. Leise hörte er die Stimme der Templerin durch das Unwetter dringen, oder war das nur Einbildung gewesen? Egal, viel weiter konnte er sie sowieso nicht mehr bringen. Langsam sank die Templerin wieder zum Deck hinab, und wirklich, sie hielt das Tau in Händen. Als er sie abgesetzt hatte, eilte Tomekk zu ihr hinüber und half ihr, das Segel fest zu machen.

"Gut, das war der Anfang", murmelte der Baal und wirkte abermals den Zauber. "Diesmal habe ich keine Ahnung, wo das Tau genau ist. Sag mir Bescheid, wenn du es siehst!" Diesmal mußte sie ihn gehört haben. Hoffentlich hatten sie das bald hinter sich. Er hatte in den letzten 10 Minuten schon genug Wasser für den ganzen Monat abbekommen, und es sah nicht so aus, als würde sich das Wetter bald bessern.



17.08.2003 01:34#32
Samantha Samantha war in der Luft ganz schummrig gewesen. Plötzlich wurde sie in die Höhe gehoben, ohne auch nur irgendwas zu machen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Baal sich festhielt und angestrengt den Zauber aufrechterhielt. Sie spürte wie der Regen auf sie einprasselte, als wolle er sie zu Boden drücken und dem Meer zum Fraß vorwerfen. Der Wind verfing sich in ihrem nassen Haar und ließ sie unangenehm eisig die Kälte auf ihrer Haut spüren. Ein leichtes Frösteln durchfuhr die Templerin, als sie sich wieder zurück zum Hauptsegel hangelten. "Gut, nochmal", verkündete der Baal.
Doch Samantha schüttelte energisch den Kopf.
"Du, der Wind wird immer stärker. Warum versuchst du es nicht gleich per Telekinese mit dem Tau anstatt erst noch mich in die Höhe zu hieven?"Ihre Worte wurden schnell vom Wind davongetragen, so laut sie auch sprach. Doch der Baal hatte verstanden. Eine einleuchtende Idee.
Samantha sah, wie er sich erneut konzentrierte. Sie war froh, dass er den Vorschlag angenommen hatte, wenn sie ehrlich war wollte sie nämlich nicht gerne noch ein zweites mal unversehens in der Luft schweben. Sie hatte es nicht gern, wenn ein anderer die Kontrolle über ihren Körper übernahm. Sie musste immer selbst alle Fäden in der Hand haben, sonst fühlte sie sich nicht wohl. Wenn man sich bei diesem Wetter überhaupt jemals wohlfühlen konnte.
Tomekk hatte das Tau inzwischen soweit heruntergeholt, dass Samantha es ohne größere Schwierigkeiten greifen konnte. Sie holten das Segel ein und vertäuten es sicher, damit es vom Wind nicht davongeweht werden konnte. Inzwischen war das Wetter unerträglich geworden.
"Los, lass uns runtergehn!", rief Samantha durch den Regen.
Sie warf einen letzten Blick zu Rango am Steuer. Er hatte sichtlich Mühe, sich am Platz zu halten. Doch er hielt das Rad eisern fest, nichts in der Welt konnte ihn von dort weglocken.
Tomekk hatte inzwischen die Holztür nach unten geöffnet und Samantha trat hinter ihm ein. Gemeinsam schlossen sie mit großer Mühe die größere Lucke wieder und machten sich an den Abstieg. Schon auf der Treppe hörten sie klirrende Schwerter und puffende Magie. Die beiden Sumpfler schauten sich stumm an. Samantha griff automatisch zu ihrem Einhänder, Tomekks Hand glitt in seine Tasche. Was immer dort unten vor sich ging, es schien ein harter Kampf im Gange zu sein. Vielleicht konnten sie den Überraschungseffekt nutzen.
Eilig und leise (was bei dem Lärm kaum nötig war) rannten sie den Gang entlang auf den Raum zu, in dem das Chaos herrschen musste..



17.08.2003 01:53#33
shark1259 Was für ein wunderbarer Tag. Zuerst kein Wind, dann wunderschönes Wetter und auch noch diese fröhliche Unterhaltung ohne jegliche Zwischenfälle.Dem Schwarzmagier blieb jedoch nicht viel Zeit sarkastische Gedanken zu hüten, denn schier in jenem Moment wurde er von den Beinen gerissen. Jemand, oder doch besser gesagt Etwas war auf ihn eingesprungen und hatte sofort begonnen ihn zu attakieren. Das Schlimme war, es war ein Mann. Er hatte überall am Köper tiefe Schnittwunden, doch blutete er daraus kaum, was wohl daran lag, dass dieser ... Mann kaum blut in sich haben konnte. Er war schmal und zäh und schien bleicher zu sein, als es sogar der Schwarzmagier selbst war. Die pure Angst war in seinen Augen, beinahe greifbar, sodass shark sich zunächst, wie gelähmt am Boden wiederfand und es nicht über sich brachte anzugreifen.
Schwächling. Was findet Beliar nur an dir?

Mit einem lauten Aufschrei stürzte sich shark gerade zu auf den Mann und stach ihm sein Schwert ins Herz und unter großen Schmerzen, aber mit einem Lächlen auf dem Gesicht ging der Mann zu Boden, für ihn war es erst einmal wieder vorbei, auch wenn es shark nicht verstand was so schön an seinem Tod war.
Weiter ging es, ihre Gegner waren anscheinend in einer Überzahl, doch nicht so stark wie die meisten der Gruppe, trotzdem würde es ein harter Kampf werden, der ihnen bevorstand. Mit einem unwillkürlichen Streich furh sich shark über die Stirn und wischte ein paar haare aus den Augen und den Schweiß weg.


17.08.2003 02:11#34
Tomekk Kaum waren sie aus dem Regen raus, fanden sich die beiden auch schon in der Traufe wieder. Am Ende der Treppe fanden sie ihre Gefährten, allerdings hatten diese inzwischen... Gesellschaft bekommen. Nicht, das sie einsam gewesen wären, aber scheinbar waren sie diesen netten Leuten noch etwas zu lebendig. Tomekk berührte seinen Runenbeutel und fegte kurz darauf drei Gesellen hinfort, die dreist genug waren, ihnen den Weg verstellen zu wollen. Das war wirklich nicht die feine englische Art. Ein weiterer mit besonders gesunder Hautfärbung sackte leblos zusammen, als sein Blut langsam den Siedepunkt erreichte. Wirklich schön sah das nicht aus, aber man mußte ja auch nicht so genau hingucken. Zeit dazu hatte man sowieso nicht, denn für jeden erledigten Feind standen sofort zwei neue bereit, und es war wirklich beängstigend, wenn man diesen Gedanken zu Ende dachte.

Trotzdem half es nichts, sie mußten tapfer weiterkämpfen. Vier Feinde konnte Tomekk in einer Ecke des großen Raumes einschließen, da dort ein Stützbalken von der Decke bis zum Boden führte. Schnell sprach er einen magischen Verschluß auf die beiden Bereiche zwischen dem Balken und den Wänden, sodass sich die vier Feinde blutige Köpfe holten, als sie mit voller Wucht zum Angriff übergehen wollten. Vielleicht konnte man aus diesen noch Informationen holen, wenn sie sich etwas abreagiert hatten.

Danach wand sich Tomekk wieder den noch frei herumlaufenden Gegnern zu und verschaffte sich per Sturmfaust etwas Spielraum, während einige Feinde, die nichts besseres zu tun hatten, als ihm zu sehr auf die Pelle zu rücken quer durch den ganzen Raum flogen. "Echt lästig"



17.08.2003 04:26#35
HoraXeduS Der Griff zur Rune war Horaxedus längst eine vertraute und typische Handbewegung geworden. "Sie sind Schwarzmagier?" Jedes noch so törichte Mitglied eines zufällig anwesenden Rateteams hätte die einfältige Frage "Was bin ich?" wohl binnen weniger Minuten korrekt beantwortet. Das momentane Problem an der Sache war allerdings, dass der Magier seine Runen völlig ungeordnet in einer kleinen, eingenähten Tasche seiner Robe verstaut hielt. Und da erst kürzlich drei neue Exemplare hinzugekommen waren, war es auch für Horaxedus selber überraschend, womit er der zwar plötzlich, doch keinesfalls unerwartet auftretenden Übermacht unansehnlicher Feinde sogleich entgegentreten würde. Doch hoffte er inständig, dass es sich nach Möglichkeit nicht um den Lichtzauber handeln möge.
Die Dunkelheit im Rumpf des von einem beachtlichen Sturm gebeutelten Segelschiffes wurde nur von einigen vereinzelten Fackeln durchbrochen. Doch dies reichte immerhin, um Horaxedus einen eiligen Blick in seine linke Hand zu gewähren. "Oh nein..." entfuhr es dem Schwarzmagier, der sich augenblicklich an die Worte seines Lehrmeisters olirie erinnerte: "Nutze den Zombie lieber noch nicht im Ernstfall, übe noch ein wenig, bis Du ihn wirklich beherrschst." Nun denn, wenn das hier nicht DIE Gelegenheit zum Üben war? Hier wimmelte es ja nur von Feinden. Wie unpassend.

Angesichts der ernsten Lage, in die er mit seinen Gefährten gelangt war, hatte der Schwarzmagier keine andere Wahl, als schnellstmöglich die passende Beschwörungsformel zu murmeln, gefolgt von dem einzigen Befehl, der ihm in dieser Bedrängnis in den Sinn kam: "Töte den Feind!" So gesellte sich denn ein Untoter zu den Untoten und die widrigen Lichtverhältnisse trugen sogleich ihren Teil dazu bei, dass Horaxedus den Seinen im Kampfgedränge nicht mehr von den Gegnern zu unterscheiden vermochte. Seine Gedanken lenkten den Beschworenen zwar bald hierhin und bald dorthin, doch ob dies irgendetwas ausrichtete, vermochte der Magier nicht mit Gewissheit zu sagen. Immerhin existierte seine Kreatur aber noch und befolgte seinen Befehl, dies spürte er deutlich. Beliar war mit ihm.
Um nicht als einziger den anderen Kämpfenden still im Weg herumzustehen, fasste der Schwarzmagier flink seinen Kampfstab fest mit beiden Händen und arbeitete sich unter schnellen Drehungen und geschmeidigen Finten tief in die ächzende und keuchende Schar der Gegner hinein. Nur ein kurzer Zug mit der Rechten folgte, darauf ein trockener Stoss tief in den Leib eines etwas zu ungestümen Angreifers, welcher augenblicklich auf die morschen Planken niedersank und fragend zu Horaxedus aufblickte. Dieser hielt einen Augenblick inne. Um welche Art der Gnade flehten die traurigen Augen dieser untoten, geschändeten Kreatur?


17.08.2003 17:40#36
Rango ...Harte Wellen prügelten auf Rango ein, der seid Anfang des Sturms nicht eine Sekunde vom Steuerrad gelassen hatte. Ständig musste er korrigieren und immer wieder prüfen, ob er auch wirklich nach Süden steuerte. Nur in den Momenten, wo ein Blitz sich irgendwo entlud und den dunklen, wolkenverhangenen Himmel in ein kurzes, stechendes Weiß verwandelte, konnte er die groben Umrisse der Khorinischen Berge erblicken, nachdenen er in Richtung Süden hielt.
So gut wie alle waren schon unter Deck gewesen, nur Sam und ein weiter Sumpfler versuchten dem Unwetter stand zu halten und die Taue einzufangen.Rango konnte kaum seinen Augen trauen, als sich die Templerin auf einmal hoch in die Lüfte bewegte und ein Tau zu greifen versuchte.
"Was beim Schläfer?" fragte er sich und sah weiter hinunter, zum Hauptmast, wo dieser Baal mit den Händen fuchtelte. Im gleichen Moment zog ihn eine Welle, die über das Schiff brasste, fast von seinem Platz. Doch er ließ nicht los, nein, er lachte dem Sturm verspottend entgegen. "Wie, das war schon alles!?" schrie er lachend und riss am Steuerrad.
Minuten später, nach weitern Kraftakten, hatte die beiden es endlich geschafft die Taue einzufangen und irgendwie das Segel vom Mast zu ziehen."Jaaa!" rief der hohe Novize herrunter, merkte aber kurz darauf, dass man ihn nicht gehört hatte. Sam sah zu Rango hoch, um ihm mit einem Blick zu sagen das er da weg kommen sollte und bestieg kurz darauf, zögern, den Schiffsbauch, da Rango ihrem Blick nicht nach gehen wollte.

Nun war er allein. Allein auf Deck. Verwickelt in einen Kampf mit der Natur, der er zu trotzen versuchte.
Seine Arme konnte er seit längerem nicht mehr Spüren, die vom kalten Wasser Taub waren und nur noch schleppend durchblutet wurden, doch ihm kam nicht in den Sinn das Steuerrad loszulassen. Steif stemmte er sich gegen jenes, damit es nicht einfach herrum gerissen und sie ziellos auf dem Meer herrum schippern würden.Rango schloss die Augen um sich dem Sturm einfach nur noch hinzugeben. Schwer schaukelnd fuhren sie über die See, ohne ein Ende der Katastrophe absehen zu können.
Der Kapitän, hochte den Wellen, dem Donnern der Blitze und das herrab prasseln der Faustgroßen Wassertropfen. "Schläfer gib uns kraft, lass uns nicht diesem Unwetter zum Opfer fallen" betete er leise in den Wind hinein und riss die Augen wieder auf. "Wir verlieren an fahrt!" durchfuhr es den Sumpfler und schreckte auf. Seinen Blick über den Himmel und über das Meer streifend versuchte er zu verstehen warum, doch seine Hoffnung löste sich bei der nächsten Welle wieder auf, die das Schiff wieder beschleunigte...



17.08.2003 18:33#37
doooom Entsetzt viel sein Blick auf diese seltsamen Menschen, die wie aus dem nichts aufgetaucht waren und das auf einem Schiff, das mitten im Meer trieb. Sie waren zumeist recht grausig entstellt, total abgemagert und wirkten einfach schrecklich. Es schien eindeutig, das diese Leute viel Pein und Leid in ihrem zumeist jungen Leben hatten ertragen mussten, da sie vom leben schon schwer gezeichnet waren. Doch war das ein Grund, Die Sumpfler und Magier auf diesem Schiff anzugreifen? Oder waren sie schon Vorboten dieses seltsamen Dämons, den sie bekämpfen wollten? Doooom wusste es nicht und es blieb ihm auch keine Zeit, darüber nachzudenken und der Kampf gegen sie war eh schon mitten im Gange. Da war es wohl nicht möglich, einfach mal so nachzufragen, was sie eigentlich wollte. Aber dies schien auch wenig sinnvoll.
Auch der junge Guru sah sich einer dieser seltsamen, übelriechenden Gestalten, welche zu allem Überfluss noch anderthalb köpfe größer als er schien, auch wenn sie aufgrund des abgemagerten Körpers nicht den kräftigsten Eindruck machte. Noch bevor der Baal seinen zum Glück unbewaffneten Gegenüber genauer ansehen konnte holte dieser schon zu einem kräftigen Schlag aus, den der schwächlich Baal gerade so mit seinem rechten Oberarm blocken konnte, welcher daraufhin sofort einen Schmerzimpuls an Dooooms Gehirn schickte. Dieser Kerl war wirklich weitaus kräftiger, als es den Anschein gehabt hatte. Ein zweiter blitzschneller Schlag folgte, diesmal direkt in die Magengrube des Baals, der daraufhin kurz zusammensackte. Kruz hallten ihm stressis Worte aus dem Tempel im Ohr, als dieser ihm von den vorzügen des Stabkampfes berichtete, da der Stab eine exzellente Nahkampfwaffe war. Vielleicht hätte er wirklich auf den Baal hören sollen. Ein dritter Treffer des unbekannten Fremden folgte unmittelbar auf den zweiten und war diesmal unmittelbar auf den Brustkorb des Baals welcher durch die Wucht des Schlages kurz zu Boden geschleudert wurde. Schnell war sein Gegner über ihn gebeugt und schaute ihn mit seinen schwarzen Augen einen Augenblick an, um gleich darauf zu einem weiteren Schlag anzusetzen, welchen er aber nicht mehr ausführen konnte. Noch als er den Arm in die Höhe gerissen hatte erwischte ihn das Schwert eines der Templer in seiner linken Seite und verursachte eine tiefe wunde darin. Genau konnte der am Boden liegende Baal just in diesem Augenblick erkennen, wie jegliches leben aus den Augen des Feindes erlosch und sein Körper leblos auf den Boden das vom Sturm heftig schwankenden Schiffes aufprallte. Kurz fiel Dooooms blick auf Angroth, der seine blutverschmierte Klinge aus dem leblosen Körper herauszog und einen prüfenden Blick auf den aal warf, wahrscheinlich um zu sehen ob es ihm noch gut ging. Nach einem erleichtert wirkenden Kopfnicken von selbigem drehte sich der Templer beiseite und suchte nach einem weiteren Gegner, während der Baal sich wieder aufraffte um den Kampf fortzusetzen. Schließlich standen sie noch immer einer Übermacht gegenüber.


17.08.2003 19:28#38
Angroth Angroth hatte in dem Getümmel, diesem einzigen dunklen Chaos voller Schattenspiele, Zaubersprüche und verirrter Pfeile mit seinem Schwert einen besseren Stand als die meisten anderen Kampfbeteiligten, denn seine Kunst beruhte auf Nahkampf.
Die wenigen Fackeln, die hier für eine mehr als spärliche Beleuchtung sorgten, flackerten in dem Kampfesrausch wild umher, einige verloschen gar unter Gewalteinwirkung. So zum Beispiel war einer der hier von Tomekk herumgeschleuderten Kreaturen mit dem Rücken in einer Fackel gelandet, sich schwerst daran verbrannt, ihr Feuer aber letztendlich erstickt. Anstatt aber vor Qualen zu schreien, erscholl ein glückliches und erleichtertes Gelächter von ihr her, das sogar das Tosen der Wellen übertönte.
Dann entfuhr dem gepeinigten Körper das Leben und er sackte zusammen, Zeit weiter über diese Reaktion nachzudenken blieb aber nicht. In der Nähe des Templers war ein Baal, der, der sie erst am Hafen erreicht hatte. Jener war unter starker Bedrängnis, wurde übelst zugerichtet von seinen Gegner, sodass der Krieger sich gezwungen sah einzuschreiten. Momente bevor das Wesen mit jämmerlichem mitleidigen Blick zuschlagen wollte, wurde es von "Glaubenshüter" zerschmettert, ebenfalls reglos sank es zu Boden.
Der Baal nickte Angroth dankend zu, rappelte sich dann auf um sich einigen neuen Feinden zuzuwenden. Dem Clansmann war ebenfalls der Drang nach mehr Tod aufgegangen, und er wandte sich dem Pulk zu, welcher wild in der geschätzten Mitte des Bauches herumraufte. Lichtbälle der Magier schwankten wild über Köpfen hin und her, machten den Eindruck von ängstlichen Irrlichtern. Zombies und Skelette erschienen unvermittelt um mit knackenden Knochen in das Geschehen einzugreifen.
Mehr und mehr der überraschenden Angreifer fielen der jeweiligen Kampfkunst der Verteidiger zum Opfer, doch schien ihre Anzahl nicht so rasch schrumpfen zu wollen.
Sein Blick fiel auf einen Schwarzmagier, der mit einem Stab drohend und bereit für den letzten Schlag über einem vollkommen mit Fleischwunden übersäten Körper stand. Ein Ruck durchfuhr den Diener des Beliar, und Angroth wandte den Blick ab, als sein Freund Horaxedus den finalen Schlag beendete, den Anblick wollte er sich ersparen. Für einige Wimpernschläge erfasste sein auge vier der so unfreiwillig wirkenden Attackierenden, die sich hinter einem Holzbalken zusammenkauerten, ohnmächtig sich ihren ebenso unbekannten Feinden zu nähern. "Das ist die Macht des Schläfers" dachte der Lehrmeister, schlug dann einen weiteren Schwächling nieder, der sich vollkommen ungeschützt frontal auf ihn zubewegt hatte. Sie mussten doch wissen, dass sie keine Möglichkeit auf einen Sieg hatten, gegen eine derart Schlagkräftige Gruppe Schwarzmagier und Brüder. Eine weitere Welle hatte das Schiff wohl erfasst, denn unter Ohrenbetäubendem Knarzen neigte es sich stark nach Backbord, beinahe alle Kämpfenden waren so überrascht worden, dass sie zu Boden fielen, das Feld war neu gemischt! "Rango!" Durchfuhr es besorgt den Geist des Kriegers, während er sich hastig aufrappelte um rasch zwei in der Nähe wie erstarrt liegende Feinde für immer niederzustrecken. Es musste doch ein Ende absehbar sein, beim Schläfer!


17.08.2003 22:40#39
Tomekk Tomekk hob kurz die Hand und ließ sein Licht noch etwas heller strahlen. Man sah ja kaum noch die Hand vor Augen, geschweige denn einen Feind, der gerade ausholte, um einen zu töten. Als das Licht besser wurde, konnte er gerade noch einem Angreifer ausweichen, der ihm liebend gerne den Kopf abgerissen hätte. Zwei Sekunden später war der Mann gut durch und fiel leblos zu Boden. Pyrokinese war eine tolle Sache: leise, effizient und vor allem sahen die Leichen danach nicht so fürchterlich entstellt aus. Nachteilig war natürlich, dass der Zauber immer nur auf einen Gegner wirkte und so für eine solche Situation nur sehr begrenzt nützlich war.

Also griff er wieder auf die gute alte Sturmfaust zurück. Nun hatte aber auch diese einen Nachteil: Sie brachte einem zwar wieder etwas Platz, aber die Feinde standen wieder auf, wenn sie aufkamen. Da mußte es doch noch eine bessere Möglichkeit geben. Tomekk streckte die Hand in Angroths Richtung aus, und dessen Dolch machte sich plötzlich selbstständig und schwirrte wie von bösen Geistern besessen durch die Luft. Er flog auf den ersten Gegner zu, machte plötzlich einen Schwung nach oben und kam dann gleich wieder hinunter, um dem Sklaven den garaus zu machen. Ja, wirklich. Diese Art zu kämpfen hatte etwas. Die Waffe erreichte eine Beweglichkeit, wie sie handgeführt unerreichbar war.
Der fliegende Dolch schoß geradezu durch die Reihen der Feinde und beendete ein Leben nach dem anderen. Meist sahen seine Opfer das Übel nicht einmal mehr kommen, da waren sie auch schon tot. Mit etwas mehr Übung mußte diese Kampfart der Schrecken eines jeden Kriegers werden.



17.08.2003 22:41#40
Don-Esteban Eine Blutfliege schwirrte unbeirrt durch die Menschenmenge unter Deck und blieb hier und da in der Luft stehen. Es war ein seltsamer Anblick. Nicht nur, daß das Schiff im Sturm hin und her schaukelte und somit Boden, Wände und Decke ständig ihre Lage veränderten, was die Menschen hier unten dazu zwang, ständig auf ihr Gleichgewicht zu achten. Nein, das seltsamste war die Blutfliege ansich, die nur aus ihrem Skelett zu bestehen schien, daß von durchsichtigen Flügeln getragen durch die Luft flog. Die leeren Augenhöhlen, die einst die großen Facettenaugen getragen hatten, starrten hin und wieder einen der Gegner an und dann stieß der Stachel am Hinterleib nach vorne und attackierte das Opfer.
In der dunkelsten Ecke des Unterdecks saß Don-Esteban auf einer vergessenen Kiste und hatte die Beine übereinandergeschlagen. Mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen saß er da, stützte das wie immer glatt rasierte Kinn in die Hand und sah seiner Kreation zu, wie sie die Gegner "belästigte", sie in Schach hielt.
Während die untote Blutfliege so durch den Raum unter Deck summte und mal hier, mal da zustieß, überlegte er sich, ob er nicht auch einmal einen Zombie ausprobieren wollte. Das Ergebnis dieser Gedanken war der Zerfall der Blutfliege - ihre Reste rieselten als schwarze Asche zu Boden. Und ohne Verzögerung fingen plötzlich die Dielen des Bodens an, zu knarren, pellten sich regelrecht nach oben. Einige Nägel flogen wie Geschosse davon, als die Bretter umgebogen wurden von eienr unbekannten Kraft. Niemand sah, wie der Magier über die Rune strich, wie er sie vorsicghtig bnerührte, den feinen Linien aus magischem Erz folgte, die ein filigranes Muster bildeten, daß sich zum Symbol eines Untoten zusammenfand. Von nirgendwoher erschien eine neue herbeigerufene Kreatur. Von nirgendwoher und doch für alle sichtbar, als die Dielen aufsprangen und aus dem Boden eine zerfetzte Gestalt mit entstelltem Gesicht hervorkroch, sich an den aufgebogenen Brettern emporzog und mit dumpfem Gebrüll einen Gegner suchte.Aus diversen unnatürlichen Körperöffnungen rannen verschiedene Flüssigkeiten, eine schleimige Spur blieb zurück, als das Geschöpf sich vorwärts zog, dem Gegner entgegen. Als der erste Gegner in Reichweite war, holte der Untote nur einmal mit seinem halbverwesten Arm aus und der Sklave Daschnavars wurde in irgendeine ecke geschleudert.
Interressiert beobachtete der Schwarzmagier, wie seine neueste Errungenschaft vor ging.
"Zu langsam, eindeutig zu langsam", waren die einzigen Worte, die sich von seinen Lippen lösten.
Und es war so, der Untote war sehr schwerfällig in seinen Bewegungen. Zwar hatte er viel Kraft - viel mehr als die kleine, agile Blutfliege, doch war er den um ihn herum wetzenden Gegnern auf Dauer doch unterlegen.
"Auf jeden Fall eine interessante Erfahrung", murmelte der Magier noch, ehe er sich nun doch von seinem Platz erheben mußte, um den Gegnern zu entkommen.Das Schiff war ihm von Anfang an unsympathisch gewesen. Er hatte es geahnt, daß es hier nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Jetzt wußte er es. Schnell zog er sich in den Gang und zum nächsten Raum unter Deck zurück.


17.08.2003 22:51#41
meditate in dem raum befand sich schon seit einiger zeit die magierin meditate und es schien, als würde sie durch die wand gucken.

"es ist gut, dass du kommst. ist dir etwas aufgefallen? diese armen kreaturen stürzen sich in den kampf und suchen den tod. nur die jüngeren und kräftigen scheinen noch an ihrem leben zu hängen. je eingefallener und elender die geschöpfe aussehen, desto leidenschaftlicher werfen sie sich in unsere schwerter, naja, die schwerter der templer.

ich habe noch nie so viele leute gesehen, die erlösung im tod suchen."
ich habe sie beobachtet und alle sinne geöffnet. sie sind fremdgesteuert. versuch mal, dich in einen zu versetzen."

meditate beschwor ein skelett und befahl diesem, einen dieser armen menschen hier her zu bringen.

das war eine angelegenheit von wenigen minuten und das skelett brachte einen herbei, der sich nicht einmal wehrte.

"halt ihn gut fest" befahl die magierin und dann legte sie dem wirklich elenden ihre hand auf den kopf.

"komm mit don, wir werden nachsehen."

die magierin schloss die augen und schickte ihre mentalen finger in das gehirn des gefangenen.



17.08.2003 23:01#42
Don-Esteban Der Magier machte sich selber nicht die Finger schmutzig, er ließ dan Untoten, der wohl noch im anderen Raum war, verschwinden und wollte ein Skelett beschwören, als er jedoch sah, daß Meditate dies schon getan hatte, ließ er die Hand wieder von der Rune sinken und stellte sich neben die Magierin. Die Kreatur, die im festen Griff des Skelettes war, wand sich hin und her, konnte sich jedoch nicht befreien. Wie im Fieberwahn waren die Bewegungen des auf die Knie gezwungenen Menschen, dem sich die Knochenfinger des Skelettes in die Arme borhten, als sich dessen Hände um sie schlossen wie eiserne Zangen."Und, was siehst du? Wer steuert diese Gestalten? Oder was treibt sie?"


17.08.2003 23:16#43
meditate meditate riss die augen auf.

"hast du angst, in diese gedanken einzudringen? ich hab dir das gezeigt bei deiner heilerausbildung. sei nicht so empfindlich. glaubst du ich will mich allein mit dem dämonen im kopf dieses menschen herumschlagen? denn es ist er, unser feind. er hat wie ich seine finger im kopf dieses armen. und ich werde ihn jetzt packen und erfahren, was ich wissen will."

wieder schloss meditate die augen und sandte ihre mentalen finger in die gedanken, vorstellungen und träume des gefangenen.

"dunkel...macht...so böse....gierig....er macht sich lustig über mich....er spürt, dass ich da bin...don!....hilf.....don!"

die magierin wurde von einer gewaltigen kraft quer durch den raum geschleudert. das gerippe, dass den menschen gehalten hatte, zerstob in winzige bruchstücke und der mensch richtete sich auf. aus seinen augen leuchtete plötzlich ein gar nicht menschliches feuer und aus seinem mund klangen worte, die wirklich nicht menschlich war.

"närrin! mich kannst du nicht berühren. ich durchbreche alle schranken und werde dich töten. du wirst nicht in mich, sondern ich in dich eindringen. das wird sicher amüsant!"

plötzlich fiel der mensch in sich zusammen und schrie und wand sich. dann trat ihm schaum vor den mund, der sich schnell rot färbte. man hörte das knacken von knochen, dann zerstob der kopf des armen wesens und ein tiefes wohliges stöhnen war in der luft.

von alldem bekam meditate aber nur die hälfte mit. was sie im kopf des menschen berührt hatte, war plötzlich auf sie losgegangen. irgendetwas hatte versucht, über diese zarte mentale verbindung in ihren kopf einzudringen. etwas unglaublich großes und böses.

und etwas anderes hatte sie gerettet.

meditate lag schwer atmend am boden und hielt sich die hand vor die nase, die heftig blutete.

"ich bin noch mal davongekommen. etwas hat mir geholfen, sonst wäre ich diesem schwarzen dämonen zum opfer gefallen. mir hat jemand geholfen, nur wer?"


17.08.2003 23:52#44
Don-Esteban Der Don zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht, aber ich fürchte, wir werden es noch erfahren."Er strich seine Robe glatt, die von den vorangegangenen Kämpfen in Unordnung geraten war und meinte dann: "Ich glaube nicht, daß diese Gestalten das letzte Mal aufgetaucht sind. Je näher wir dem Dämon kommen werden", er vermies es, den Namen des Dämons auszusprechen, "desto mehr werden wir auch erfahren."Er half der Magierin auf.
"Anscheinend sind wir hier erst einmal sicher."
Er redete, als seien sie zwei alte Leute, die keine Möglichkeit zur Gegenwehr hätten, was Meditate ein Lächeln aufs Gesicht trieb.



17.08.2003 23:58#45
Rango ...Der Wunsch auf Fahrtminderung ging nicht in Erfüllung und Rango musste weiter kämpfen, kämpfen gegen den Zug des Steuerrads. Er war kurz davor zu verzweifeln, seine witzeleien gegenüber dem Unwetter hatten sich eingestellt, und der Seemann setzte eine ernste Mine auf. Er sah nun ein, dass dieses Unwetter wirklich ihr Tod seinen könnte und strengte sich deshalb noch mehr an. Das Adrenalin füllte seine Wehnen und er nahm noch einmal alle Kraft zusammen das Schiff stabil auf Kurz zu halten.
Seine Novizenrobe war klitsch Nass, genauso wie der Inhalt der Taschen. Krautstengel und Geldbeutel sogen das Salzwasser in sich auf und speicherten es, sodas seine Kleidung immer schwerer wurde und jene immer weiter noch unten zog.Rango stütze sich wieder mit gesamten Körper gegen das Rad und schloss erneut die Augen, die vom vielen Wasser ganz geschwollen waren. "Arrgh" stöhnte er, als die Strömung das Ruder mit einer unvorstellbaren Wucht weg zu drücken versuchte. Danach nichts. Die Strömung ließ merkbar nach. Rango schaute auf. "Jetzt verlieren wir aber an fahrt" stotterte er und hoffte das nicht alles wieder von vorn beginnen würde. Nein, der Sturm hatte wirklich nachgelassen, von einer Sekunde auf die andere, fast so schnell wie er angefangen hatte.Rango fing unkontrolliert an zu Lachen und löste seiner wundgescheuerten Hände vom Steuer. Keine Blitze mehr, kein Regen, kein Wind, alles war weg.Der Sumpfler atmete auf "Na endlich! Pff" ging es nur und Rango ließ sich nach unten auf die Holzbohlen sacken um sich einen Moment zu erholen.Sowas hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Als erstes ungewöhnliche Windstille, dann innerhalb von wenigen Minuten ein Aufgebot von schier schwarzen Wolken und nun!? Nun war der darauf folgende Sturm wie weggeblasen. "Seltsam" dachte sich der Fischer "Wirklich seltsam". Wenn er dies seinem Großvater erzählen könnte, würde ihn jener für völlig Verückt erklären. "So ein Quatsch" würde es heißen "Das kann garnicht passieren" würde es weiter gehen.

Rango richtete sich wieder auf, um die Anderen wieder nach Oben zu holen. Langsam schritt er die Treppe zum Hauptdeck hinunter und wollte gerade nach rechts biegen, als er eine schreckliche Entdeckung machte. "Nebel..." schoss es ihm durch den Kopf. Wenn es etwas schlimmeres als einen Sturm geben würde dann wäre es sicher Nebel. "Was sind das für Lichter" fragte er sich und kniff die Augen zusammen um seinen Blick zu schärfen. "Eins, zwei...drei Lichter" fügte er hinzu.
Ohne weiter darüber nachzudenken handelte er. Sie mussten den Anker werfen und warten bis sich der Nebel verzogen hatte, sonst könnten sie auf ein Riff auflaufen oder gegen Felsen drifften. "Anker! Anker? Wo bei Beliar is denn hier der Anker" fragte er sich mit langsam nervöser werdenden Stimme.Etwas schneller gehend suchte er das Schiff ab, bis er am Heck eine schwere Eisenkette ausmachte. "Ahh, Anker!"
Rango riss wie verrückt an der Kette um diese vom dicken Pfosten zu lösen und den Anker dadurch runterlassen zu können. "Aaargh...Hauruck" machte es, worauf Rango mit all seinen gebliebenen Kräften die Kette löste und der Anker mit einem riesigen, platschenden Geräusch in die See rasselte...



18.08.2003 00:22#46
Die Sklaven Qualen. Schmerzen. Leid. Erniedrigung. Hoffnung. Erlösung. Freiheit.
Eine jede von den armen Seelen, die übriggeblieben waren, kannte den Verlauf ihrer Unterdrückung, zu oft haben sie chronologisch jede von ihnen durchlaufen, doch die Erlösung und die Freiheit war ihnen am Ende doch genommen worden. Zu grausam und stark war der Wille ihres Meisters, dessen Namen sie auszusprechen, ja; gar zu denken sich fürchteten, da er der Inbegriff allen Übels für sie bedeutete. Die Inkarnation aller Schlechtheit dieser Welt.
Gezwungen, diese Menschen hier anzugreifen und wenn möglich zu vernichten, rannten sie Welle um Welle gegen die standhafte Verteidigung an, mehr und mehr von ihnen vergingen unter der Gewalt, die ihnen das Leben ein weiteres Mal nahm. Eine Gewalt, die für jedes Wesen, das zum ersten Mal starb, unendlich quälte, bei ihnen aber mittlerweile ein Gefühl der Erleichterung auslöste, vom Willen des bösen Dämons wenigstens für einige Jahrhunderte befreit zu sein. Die Sterblichen konnten sich garnicht vorstellen, was sie erwarten würde, sollten sie von .... dem Unaussprechlichen unterworfen werden. Und so wurde aus der Selbstsucht nach Erlösung die blanke Angst, dass noch weitere ihr selbes Schicksal erleiden sollten, und so kämpften sie verzweifelt, den Menschen den einmaligen und Endgültigen Tod zu schenken, um sie vor ihrer eigenen Verdammnis zu bewahren.
So schloss sich der Kreis, und die Trauer, die Angst in den zu schwachen Kindern des Todes wurde unerträglich, ihr Tod wurde unerträglich. Jeder der ihrigen schloss die Augen mit der Befürchtung, bald eben ihre Bezwinger in ihren Reihen zu wissen.
Doch die Verdammten würden auch dieses Mal scheitern, ihrer waren wenige übrig, und es lauerte die Ewigkeit.



18.08.2003 00:39#47
Tomekk Hier einer enthauptet, dort einer aufgeschlitzt. Der Dolch war gleichzeitig überall und nirgendwo, und wenn man ihn sah, lag man meistens schon im sterben. Einer der Sklaven des Dämonen baute sich hinter Tomekk auf und hob den Arm, um ihn einfach zu zerschmettern, doch der Baal bemerkte es im rechten Moment. Schon kam der Dolch angesaust und trennte den Arm sauber oberhalb des Ellbogens ab. Nach einer kurzen Wende traf die kurze Klinge den Angreifer dann direkt in die Brust unt tötete ihn in weniger als zehn Sekunden. Und wieder lag dem Menschen dieser merkwürdig´lächelnde Ausdruck auf dem Gesicht. Scheinbar wollten diese Menschen besiegt werden. Da sie jedoch trotzdem so intensiv und voller Wut kämpften, mußte eine dunkle Macht dahinter stecken. Wahrscheinlich wußten die Mitglieder des Zirkels, die sie begleiteten, bereits mehr darüber. Aber zum reden war später auch noch Zeit, im Moment war es dafür etwas zu ungemütlich hier unten.

Tomekk zog sich unterdes etwas zurück und ließ den Dolch in seine Hand sinken. Der Zauber, den er nutzte, war zwar sehr effizient, und der Dolch war ja auch nicht schwer, aber trotzdem hatte ihn die lange Aufrechterhaltung der Telekinese ausgelaugt. Er mußte sich erstmal erholen. "Warum habe ich mein Schwert nicht mitgebracht?" Wahrscheinlich konnte er damit inzwischen sowieso nicht mehr umgehen.



18.08.2003 01:15#48
Angroth Ein kleiner Ruck war am Gurt des Templers gewesen, kurz darauf hatte er gesehen wie sein Dolch davongeflogen war, um mit ihn vollkommen überraschender Wut auf jeden nur erdenklichen und unmöglich zu erwischenden Feind einstach. Entweder der Schläfer selbst hatte sich dazu herabgelassen, seine Wut auf die Gegner dieser Expedition zu lassen, oder es war ein weiterer effektiver Zauber des Baal Tomekk.
Während er darüber nachdachte, und sich ein wenig aus dem Tumult zurückzog, hatte er nicht gemerkt, wie einer der Entstellten unbemerkt in seine Nähe gekommen war. Jetzt, da dieser große Krieger so zögerlich dastand, sprang das Wesen um seinen Überraschungsmoment zu nutzen. Und es sollte ihn bekommen, vollkommen unerwartet wurde Angroth von dem Gewicht des Mannes niedergeworfen, sein Schwert entglitt seinem sicheren Griff, er stieß sich hart den Ellenbogen und sah Sterne. Speichel tropfte auf seine nackte Brust und seine Schulterplatten herab, als er sich so gut es ging umwandte, um das schmerzende Etwas sehen zu können. Ein arges Stechen ließ ihn aufschreien, Zähne bohrten sich in seinen Rücken. "Beim allmächtigen Schläfer!" stieß der Templer hervor, biss die Zähne zusammen und spannte seinen ganzen Körper an, katapultierte sich mit aller Kraft nach oben, stützte sich dabei auf den etwas morschen Planken ab, die laut knacksten, aber hielten. Doch das Gewicht auf seinem Rücken verschwand nicht, nein. Nagellose Finger fuhren hektisch über seine Haut und verursachten patschende Geräusche, und der so gewandelte Mensch, seines Verstandes bar, biss energisch weiter in den Rücken seines Gegners. Wut packte den Clansmann, und er stieß seinen Ellenbogen nach hinten, wo er das Gesicht der Kreatur vermutete. Ein krachen und das erschlaffen der Bewegungen sowie das Gefühl von etwas warmfeuchtem auf das an ihm herablief zeugten davon, dass er getroffen hatte. Mühsam richtete er sich auf, rieb sich das Gelenk und blickte suchend nach seiner Erzklinge. Sie lag blitzend in der Nähe einer auf den Boden gefallenen Fackel, leicht erreichbar.
Ein prüfender Blick in den Raum zeigte, dass seine Gefährten mit den letzten der Wesen beschäftigt waren, sie würden siegen.
Rasch war er bei seinem Schwerte, hatte es aufgehoben und sich den Kampfhandlungen angeschlossen, die alsbald im Sieg endeten. Als der Krieger sein Schwert in den Leib des letzten der Feinde gesenkt hatte, und alle schon erleichtert aufatmeten, bemerkte er etwas. Das Tosen ... das Schaukeln ...?Ja, das Schiff lag ruhig, keine Wellen schmetterten brutal und fordernd an die Hölzernen Wände und gegen das in Mitleidenschaft gezogene Deck. Sie alle sahen misstrauisch an die Decke, dann einander an. War dies das Ende? Hatten sie es überstanden? Ein Poltern, Treppenstufen wurden hinabgerannt, die Tür schlug auf und Fackelschein schien herein, warf einen großen Schatten in den Raum, während ein kleiner Bach mit Meerwasser seinen Weg jede Stufe hinabhüpfte, um sich an ihrem Fuße zu sammeln.
Förmlich spürte man die Spannung in der Luft, sie hatten alle den Atem angehalten und waren neugierig und auch beängstigt, wer da so vorsichtig herabkam. Ein unsicheres "Noch jemand da? ..." scholl ihnen entgegen, und eine kaum erkennbare Gestalt trat herein, schien erschrocken ob des Anblicks all dieser Toten. "Beim Schläfer!" entfuhr es dem Unbekannten. Angroth´s Gesicht hellte sich auf, eine Erinnerung kam ihm in den Sinn. Ein Schüler, der einige Runden um das Tal gelaufen war, und danach erschöpft aber energisch eben diese Worte gesprochen hatte. Der Templer begann zu lächeln: "Rango!" und siehe, ein vollkommen durchnässter und zerschundener, aber glücklicher Kapitän Rango schälte sich aus den Schatten. "Was war denn hier los?!" war alles, was er fassungslos über die Lippen bringen konnte, es zwang jedem ein Lächeln auf die Lippen, nervös und erleichtert. "Ach, nichts." antwortete sein ehemaliger Lehrmeister, legte einen Arm um die Schulter des hohen Novizen und erbat, dass sie an Deck gehen sollten. Kopfnicken, erschöpftes Kopfnicken, ging durchs Rund. Einer nach dem anderen traten sie nun, einen ganzen Tag nach den Geschehnissen, ins Freie, die Dunkelheit. Nebel begrüßte sie, in der Ferne Lichter einer Stadt, Gorthar war beinahe erreicht. "Wir liegen vor Anker bis der Nebel sich verzogen hat, sonst laufen wir Gefahr irgendwo aufzulaufen." sprach der Kapitän und deutete auf den ausgelassenen Anker. Der Mond schien auf sie herab, tauchte den aschgrauen Nebel in ein fahles, knöchernes Licht. Ihr erstes kleines Abenteuer hatten sie überstanden, doch das wahre lag hinter diesen Nebeln, bei den Lichtern. Gorthar.



18.08.2003 13:02#49
Samantha Samantha war dem Baal vorsichtig in den Raum gefolgt, aus dem diese seltsamen Geräusche drangen. Weit riß sie die Augen auf, als das Tumult sich ihr zeigte. Tomekk schien ebenfalls erstaunt, kramte jedoch schnell seine Runen hervor und stürzte sich in die Menge.
Samantha zog es vor, noch ein Weilchen um die Ecke zu lugen und die Situation zu überschauen. Nur das Hörnchen war waghalsig genug, mit einem kampflustigen Quieken aus ihrer feuchten Rüstung zu springen und sich mit gebleckten Zähnchen ins Gewühl zu stürzen.
Ein Totgeweihter streckte urplötzlich sein Haupt durch die Türschwelle und einige Augenblicke lang starrten sich Templerin und Sklave entgeistert an. Doch dann war die Templerin schneller, flink angelte sie eine der silbernen Pfannen von der Wand und briet dem übelriechenden Gesellen eins über. Mit einem lauten Plong wurde dieser zurückgeschleudert und torkelte nun wirren Blickes durch den Raum. Gackernd hüpfte er schließlich auf die große Tafel und wedelte mit den Armen, wobei er Törtchen und Hummer unter sich erbarmungslos zermatschte. Samantha stieß einen entsetzten Schrei aus. Die schönen Köstlichkeiten, was sollten sie denn essen wenn der Trampel dort alles zertrat?
Mit einem Kampfgeschrei nahm sie Anlauf, umschlang den goldenen Leuchter an der Decke und schwang sich über die Tafel. Ihre Beine umschlangen von hinten den verrückt gewordenen Sklaven, welcher nun gurgelnde Laute von sich gab und mitgerissen wurde. Samantha begann zu lachen. So langsam fing es an Spaß zu machen. Den Sklaven zwischen die Beine geklemmt, schwebte sie immer noch am Leuchter hängend durch den Raum. Leider jedoch hielt der Lichtspender dem zusätzlichen Gewicht nicht lange stand. Ein Krachen an der Decke, ein Ruck durch den Raum und schon hatte er sich von seinem ursprünglichen Platz gelöst. Das Lachen der hohen Templerin verschwand, unversehens packte sie den losgelösten Leuchter fester und sah die gegenüberliegende Wand auf sich zukommen. Schnell kniff sie die Augen zusammen und drehte den Kopf weg, als auch schon mit einem lauten Krachen der Aufschlag kam. Der Leuchter in ihren Händen zersplitterte und sie spürte die harten Holzpanelen gegen ihr Gesicht knallen. Doch sie war nicht lange am Boden, der Schläfer gab ihr sogleich wieder Kraft und ließ sie den Kopf anheben. Ihr Angreifer war wie ein Puffer tief in die Wand gedrückt worden und sein körperlicher Zustand sah nicht gerade so aus, als würde er gleich wieder aufstehn. Zufrieden erhob sich die hohe Templerin, klopfte sich den Staub von der neuen Drachenschuppenrüstung und stemmte die Arme in die Hüften. Wer wollte als nächstes?
Aus den Augenwinkeln sah sie einen Sklaven unnatürlich schwanken. Als er sich zu ihr umdrehte, erkannte sie sein Problem: Das Hörnchen hatte sich fest in seine Nase verbissen und ließ nicht locker. Der Schwanz schlug, die Füsschen zappelten, während sich der besiegte unter Schmerzen wand.
"Yeeeeeeeehhhhaaaaaaaaaaaaaw!" Samantha hatte ihren Einhänder gezogen und stieß ihm dem stinkenden Kerl kraftvoll in den Rücken. Ein Zucken, dann sackte er leblos zusammen.
"Ist gut, du kannst ihn loslassen. Er spürt deinen Biss jetzt eh nicht mehr", sagte sie dem Hörnchen, welches irritiert abgelassen hatte und nun die leblose angebissene Nase anstupste. Als es verstanden hatte, dass der Kerl sich wohl nicht mehr rühren würde, begann es angewidert zu spucken, um den ekelhaften Geschmack im Mund wieder loszuwerden. Dann hüpfte es voller Stolz hinter der Templerin her, welche nun zur Tür schritt. Sie hatte Schritte vernommen, kamen da etwa noch mehr?
Sie presste sich eng an die Wand und stürzte dann im rechten Moment mit gezogenem Schwert und einem widerlichen Angriffschrei vor. Rango riß entsetzt die Augen auf.
"Oh...", eilig schaute sich die Templerin um. Alles starrte sie an. Die Sklaven waren besiegt und der vermeintliche Angreifer stellte sich als kein geringerer als ihr Sumpfbruder heraus.
"Tschuldigung..", ungeschickt steckte sie ihre Waffe wieder ein und trat mit hochrotem Kopf an ihm vorbei. Es war wohl besser wenn sie erstmal etwas frische Luft schnappte.



18.08.2003 16:14#50
shark1259 Warme Luft stieg aus dem Meer auf, mischte sich mit dem immer dichter werdenden Nebel, verlor sich darin. Genau wie der dunkle Magier der seinen Blick nicht mehr davon wenden konnte. Es war als ob eine Macht noch einmal sagen wollte, dass sie hiermit den größten Fehler machten, den sie machen konnten. Hatten ihnen jene Menschen... nein eher Gestalten, nicht gezeigt, wie sie enden würden. Mit Angst in den Augen, Verzweiflung in Seele Körper unter einer dunklen Macht. War es ihre Bestimmung so zu Enden, waren sie wirklich schon so weit, dass sie einen Dämonen jagten, nur weil einer eine Vision hatten und sich somit alle samt in ein riesiges nie aufhörendes Spiel befördert hatten. Ein Spiel aus dem der einzige ausweg und die einzige Erlösung der Tod und der Schritt in Beliars Reich war.
shark hatte sie gesehen. Die Gesichter die sehnsucht danach hatten, endlich dorthin zu gehen, wo es keine Furcht mehr gab und kein Leid. Wie sie aufatmeten, als der erlösende letzte Schlag ihr Herz traf, doch wissend, es würde nicht das letzte Mal sein, dass sie es erleben mussten. Und genau das machte den Schwarzmagier so unsicher was das ganze betraf. Er hatte als er den ersten von ihnen ohne große Mühe getötet hatte, nicht das Gefühl gehabt, das Leben aus dem so geschändeten Leib trat, es blieb darin, die Seele entwich nicht, sie war gefangen und konnte sich nicht daraus befreien. Nur für den Moment waren sie erlöst gewesen, doch nicht für lange. Es war alles wie eine gottverdammet Probe, die man nicht bestehen konnte. Egal was sie taten... vollkommen egal wie sie es zu überleben versuchten. Sie waren doch nur ein Spielzeug, ersetzbar und von kurzer dauer nur interessant.

Kurz spielte shark mit dem Gedanken sich einfach nach unten Fallen zu lassen und seinem großen Gegenspieler eine Freude weniger zu bereiten, sich selbst zu opfern, doch was hätte es gebracht. So sehr der Schwarzmagier sich auch nach Beliars Reich sehnte wusste er, dass es nicht gut war, sich selbst das Leben zu nehmen. Was wäre er für ein Diener, täte er es und gäbe somit auf, was Beliar ihm anvertraut hatte. Nein, so nicht...

Müde hob der Einhandlehrmeister den Kopf, starrte aus weit aufgerissenen Augen in den Himmel, doch nichts kam. Kleine Gebete verließen seine Lippen, rau und aufgeschürft, total vertrocknet und klebrig. Nichts, keine Hilfe gar nichts. Sie würden dies alleine durchstehen müssen.
Von Fern hörte er einen Raben krächzen, der durch die schier undurchdringlichen Nebelmassen herbeiflog, sich jedoch nicht dem Schiff näherte. sogar die Vögel mieden sie schön. Mit seinem Flügelschlag trieb er immer wieder das sanfte weiß beiseite, welches sich sofort danach wieder zusammenzog und keine Hoffnung auf wirkliche durchdringung gab. Der Wind ging wieder recht angenehm, wenn auch kühl, und fuhr shark über die müde Haut, erfrischte sie wieder und gab ihr Hoffnung, die des Schwarzmagiers düstere Seele schon lange nicht mehr trug.
Holz knarrte unter seinen Füßen als er langsamen Schrittes wieder auf jene Bank zu ging. Wieder war jenes Gefühl da, dass er sich in sich veränderte und seine Gedankenwelt machte einen Schritt nach vorne.
Traurigen Blickes legte er sein geschundenes Gesicht in seine Hände und seufzte hörbar. Wie sollte das nur alles enden?



18.08.2003 16:49#51
Tomekk Tomekk senkte die Hand, als der letzte der Sklaven zu Boden ging. Der Letzte? Nein, da waren doch noch die vier, die Tomekk in einem unsichbaren Gefängnis eingesperrt hatte. Langsam drehte sich der Baal um, während die meisten seiner Weggefährten den Raum verließen und wieder an Deck gingen. "Ihr vier seid also noch übrig. Ich denke, wir können reden." Die vier, die bis dahin in einer Ecke zusammengekauert waren, standen nun auf und rannten abermals gegen die unsichtbare Mauer, die man weder beschädigen noch mit roher Gewalt einreißen konnte. "Ihr braucht es nicht versuchen. Mein Zauber ist stärker als jede körperliche Gewalt. Und nun, steht mir Rede und Antwort. Warum habt ihr uns angegriffen?" Doch die Sklaven hörten ihm nicht zu und rannten immer wieder gegen den magischen Verschluß an, zogen sich Wunde um Wunde zu, aber es schien ihnen nichts auszumachen.

Scheinbar mußte er seine Taktik ändern. Normal sprechen konnte man mit diesen Wesen nicht. Allerdings sehnten sie alle den Tod herbei... "Sagt mir, was ich wissen will, oder ihr bleibt auf ewig dort eingesperrt, glaubt mir das. Wenn ich erfahre, was ich wissen will, kann ich euch mit einer Handbewegung den Tod schenken." Auch das wirkte nicht. Wahrscheinlich unterdrückte die dunkle Macht, die über ihnen lag, ihren Geist vollkommen. Resignierend hob Tomekk die Hand und tötete sie nacheinander per Pyrokinese. Ein erleichtertes Seufzen entrang sich noch ihren Kehlen, bevor sie für die nächsten Jahrhunderte Ruhe gaben. Aber zweifelsohne würde man wieder von ihnen hören, wenn sie mit ihrer Mission nicht Erfolg hatten. Zu gerne hätte Tomekk genau gewußt, ob diese armen Kreaturen wirklich von "Daschnavar", oder wie er hieß, kontrolliert wurden.
Tomekk hob die beiden magischen Verschlüße wieder auf und schritt dann selbst auch die Treppe hinauf aufs Deck. Wieder war es Windstill, aber das war ja inzwischen ein alter Hut, aber zusätzlich konnte man kaum die Hand vor Augen sehen, so dicht war der Nebel hier. Nein, an weiterfahrt war nicht zu denken, mußte er doch schon Glück haben, um jemanden an Deck zu finden. Aber egal. Der Baal setzte sich erstmal wieder auf die Treppe und zündete sich einen Traumruf an. Eile mit Weile, und wer wußte besser, was sie jetzt tun sollten, als der Schläfer selbst? Hoffentlich würde der Schläfer zu seinem Diener sprechen.


18.08.2003 17:23#52
meditate wie weit waren sie schon wieder gekommen? de nebel lag wie ein dickes tuch über dem wasser und man konnte eigentlich nicht entscheiden, wie weit man gucken konnte bevor sich die wirklichkeit in ein weißes nichts auflöste.
e war nicht der nebel, der sie von vor dem gletscher gefangen hatte und wenn hier auf einmal schemen im nebel erschienen, waren es wohl eher trugbilder eines erhitzten geistes. totzdem war die situation gefährlich. d nebel war ein gutes versteck und man konnte sich an das boot unmerklich heranstehlen und der feind konnte unbemerkt näher kommen, als es gut für die mannschaft war. vr allem magier waren hier deutlich im nachteil, da ihre magie doch eher auf den fernkampf ausgelegt war.

mditates finger glitten ihren stab entlang. ale runen waren da, alle kreaturen beliars standen ihr zur seite. ale?

wohl eher nicht, die magie der schwarzmagier war nur eine schwache, lächerliche kopie dessen, was beliar zur verfügung stand. solch eine magie war es auch gewesen, die sie im letzten moment aus dem hirn dieses ewig sterbenden gerissen hatte. beobachtete beliar sie? er hatte sicher überall augen und überall war er präsent. was ja auch kein wunder war, immerhin war er der herr des todes und er war immer da, denn überall hielt der tod reiche ernte. ob es in den tiefen dieses meeres war oder in den nun nicht sichtbaren blauen unendlichkeiten über ihnen.

und diese merkwürdigen geschöpfe, die sie gerade angegriffen hatten. Sie waren tot und nicht tot. meditate hatte das gefühl, dass diese geschöpfe nicht in beliars hand fielen, aus welchen gründen auch immer.

es war ein gefährlicher gegner, dem sie sich da stellen wollten. und es würde ein harter kampf werden. trotzdem verspürte die magierin keine angst. sie fühlte sich geborgen in dem mantel beliars. was sollte ihr schon passieren?
der nebel war inzwischen immer dicker geworden. er wirkte, als wäre er körperlich da, wo er doch eigentlich nur aus wasser bestand. meditate ließ ihre finger durch das dicke weiß gleiten – wirklich, es war nur wasser.


18.08.2003 18:17#53
shark1259 Langsam hatte das Schauspiel an Faszinierung verloren und shark verlor sich wieder in Gedanken. Sie führten ihn mal hierhin mal dorthin, doch alles ergab irgendwie keinen Sinn. Einmal sah er wieder jenen Schwertfisch, verdammt soll er sein, dann Arctus, blutverschmiert und tot vor sich liegen.

Eine Hand auf seiner Schulter holte ihn schmerzhaft zurück in die Wirklichkeit. Unbewusst zuckte der Schwarzmagier zusammen und öffnete erschrocken die Augen.Zloin stand in voller größe vor ihm. Er sah erschöpft aus, wie eigentlich alle hier, der Kampf war auch an ihm nicht ohne Spuren vorbeigegangen, wie auch...
"Ach Zloin, du bists..."
shark sah ihn aus großen, tiefen Augen an, die traurig mit einer Nassen schicht bedeckt aus den Augenhöhlen traten. Das Gesicht des Schwarzmagiers musste eigenartig aussehen, rot von blut und mit zahlreichen kleinen Wunden, die aber aufgehört hatten, die wohlschmeckende rote Flüssigkeit auszuscheiden.
"Ist es nicht komisch, zuerst ist kein Wind, dann auf einmal ein Sturm und nun dieser undurchdringliche Nebel, der und aufhält die letzten paar hundert Meter nach Gorthar zu kommen. Das ganze geht hier nicht mit rechten Dingen zu...Setz dich doch."

Ohne ein Wort setzte sich sein Freund neben ihn auf die Bank und schlug den Kopf ganz leicht gegen das Holz, sein atem ging ruhig, aber irgendwie nervös. Diese Reise würde noch den letzten Nerv aller zum reißen bringen.


18.08.2003 18:25#54
Samantha Samantha stand mal wieder an der Reling und starrte in die milchige Suppe hinaus. Nebel. Das hatten sie gerade noch gebrauchen können. Erst der Sturm, der sie fast von Bord gefegt hätte und das ganze Gefährt ordentlich durchgeschüttelt hatte, und nun die scheinbar undurchdringliche Masse aus winzigen Wassertröpfchen, die sich trotzig in der Luft hielten und einfach nicht zu Boden sinken wollten. Man sah kaum die Hand vor Augen. Zweimal schon war Samantha auf den glitschigen Holzplanken ausgerutscht, weil die Feuchtigkeit sich einfach überall ansammelte. Gerade noch so hatte sie das Gleichgewicht wiedergefunden und es dann vorgezogen, an der Reling stehen zu bleiben. Bevor sich die Suppe nicht gelichtet hatte, würde man sie hier nicht wieder wegbekommen.Glücklicherweise hatte jemand noch rechtzeitig den Anker gezogen, sonst wären sie inzwischen sicher auf einen Felsen aufgefahren. Sie konnte sich noch an ihre letzte Reise nach Gorthar erinnern und diese tückischen Gesteinsmassen, die unvermittelt aus dem Waser ragten, waren ihr noch gut in Erinnerung. Die Stadt konnte nicht mehr weit sein, sie meinte sogar Lichter durch den Nebel zu sehen. Irgendwo dort, auf der anderen Seite der undurchdringlichen Wand, musste es sein.
Die hohe Templerin fuhr sich nachdenklich durch das feuchte Haar. Diese Reise war bizarr. Es war, als wolle sie jemand um jeden Preis daran hindern, in Gorthar anzukommen. Wenn das kein gutes Omen war. Nur wer könnte das sein? Der Schläfer etwa? Wollte er sie warnen, wußte er was dort auf sie lauerte? Wollte er seine Schäfchen wieder zu sich holen, zurück in den sicheren Sumpf?Oder war es jemand ganz anderes. Angroth hatte erwähnt, dass es auf Dämonenjagd ging. Welche dunklen Mächte konnten mit ihm verbündet sein? Hatten am Ende noch diese Schwarzmagier, die sich überall auf dem Schiff tummelten, etwas mit den Vorkommnissen zutun? Mißtrauisch schaute sie hinüber zu shark und zloin, die durch den Nebel kaum zu erkennen waren. Dieser shark war ihr schon die ganze Zeit seltsam vorgekommen, sein Blick hatte sowas Finsteres und Unheimliches. War er mit den dunklen Mächten im Bunde? Wer Beliar folgte, hatte sicher auch keine Skrupel sich anderen finsteren Mächten anzuschließen.
Ein letzter scharfer Blick traf die beiden Schwarzmagier auf der Bank, dann drehte sich Samantha wieder herum. Sie wünschte sich, ihr scharfer Blick könnte auch den Nebel teilen, damit sie endlich wieder festen Boden unter den Füssen hatten.



18.08.2003 18:43#55
Don-Esteban Auch Don-Esteban kam hinauf aufs Deck. Stumm sah er sich die Überreste der Gefallenen an, die auch hier verstreut umher lagen. Der Nebel verwehrte die Sicht über das komplette Schiff, nur die nähere Umgebung war einzusehen. Als der Magier die Treppe, die vom Unterdeck nach oben führte, hinaufkam, erklang das typische Schleifgeräusch von aus den Scheiden gezogenen Schwertern. Erstaunt sah er auf und verstand. Mit hochgezogener Augenbraue und einer eher nachlässigen Bewegung schickte er das ihm folgende Skelett zurück dahin, woher er es herbeigerufen hatte. Mit einem Knall zerbarst es und überschüttete die nähere Umgebung mit einem Regen winziger Knochensplitter. Nur das Schwert, ein großer, rostiger Zweihänder, fiel mit lautem Poltern auf die Decksplanken.Der dichte Nebel haftete sich an die Robe, an die Haut, die Haare. Nach wenigen Augenblicken war alles mit kleinen, feinen Tröpfchen bedeckt. Die langen weißen Haare des Magiers klebten in Strähnen am Gesicht, als er sich umschaute und Meditate entdeckte.
"Ach hier bist du. Siehst du die Lichter da hinten in der Ferne durch diesen seltsamen Nebel? Das wird Gorthar sein."
Der Nebel war kalt, ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. Wieso fuhren sie nicht weiter? Wenn man schon die Lichter sah, sollte man doch den Hafen finden können.
"Was genau hast du gesehen im Schädel, im Geiste dieser Kreatur?"Die Hände mit ihren langen, dünnen Fingern umschlossen den Handlauf der Reling, als er diese Frage stellte und dabei umbeirrbar auf die durch den Nebel scheinenden Lichter in der Ferne blickte.



18.08.2003 18:53#56
meditate "ich habe in das grauen gesehen. wenn es diesen dashnavar gibt, dann hat er diese armen kreaturen in seiner macht. sie sind nicht tot, sie leben aber auch nicht. es sind auf seltsame weise untote. aber sie sind keine wanderer zwischen der welt beliars und der hellen innoswelt, sie existieren in einer anderen zwischenwelt, die beherrscht wird ... ich denke, von diesem dämonen.
und er will uns haben. aus irgendeinem grunde holt er uns. er holt uns zu sich. und wir laufen blind in seine falle. diese kämpfer waren nur eine anekdote, ein scherz. er will uns nicht aufhalten, wenn er das wollte, dann würde er es tun. er will uns nur reizen. er will, dass wir uns in der sicherheit wiegen, ihn besiegen zu können. deshalb schickt er uns diese schwachen geshöpfe.
er lockt uns immer näher. alles was uns passiert, passiert uns, weil er es will.
zugegeben, da ist auch spekulation von mir dabei. ich hab in dem kof eigentlich nur angst gesehn, den wahnsinn und das leid, nicht sterben zu dürfen, immer wieder kehren zu müssen in das tretrad nicht enden wollenden leids.
und ich hab gesehn, dass diese geschöpfe schwach sind im eigentlichen sinne. auf jeden fall keine herausforderung. deshalb meine schlussfolgerung. er verhält sich wie jemand, der mit einer katze spielt. er zeigt uns etwas und zieht es dann weg, aber er hat unseren jagdtrieb einkalkuliert und weiß, dass wir folgen werden. wie die katze dem wollkneuel folgt.

trotzdem macht er mir keine angst. an unserer seite kämpft beliar. wer soll ihm schon entkommen. lass die sumpfler glauben, was sie wollen. sie sind brave männer und der schläfer ist ein eher harmloser erzdämon. ich weiß es besser. diese armen leute wissen noch nicht mal, worauf sie sich eingelassen haben.
ich fürchte, beliars hallen werden bald einige recken mehr bevölkern."


18.08.2003 19:11#57
Don-Esteban Der Magier trommelte mit seinen Fingern auf das Holz der Reling."Da wir nun also wissen, daß dieser Dämon uns zu sich locken will, haben wir einen Vorteil. Es sei denn, es ist ihm egal, ob wir dies wissen oder nicht. Dann ist er wohl umso gefährlicher. Doch im ersten Fall sollten wir diesen Vorteil nutzen."
Das Trommeln der Finger brach abrupt ab.
"Die Sumpfler? Nun, sie werden wissen, was am besten für sie ist. Sie haben den Fall der Barriere überlebt, vielleicht überleben sie auch dieses hier. Sie sind Krieger und sie haben ihren festen Glauben."
Er machte eine kurze Pause, so als ob er überlegen würde.
"Doch dies ist auch der Grundstein zu blindem Fanatismus. Vielleicht spekuliert dieser Dämon genau darauf. Sie dadurch in seinen Bann ziehen zu können. Ich weiß nur noch nicht, welche Rolle wir dabei spielen. Will er Beliar herausfordern? Will er seine Macht auch an Schwarzmagiern ausprobieren?"
Die Augen des Magiers verengten sich und das Gesicht nahm einen hölzernen, harten Ausdruck an.
"Ich werde es herausfinden. Wir werden es herausfinden. Vielleicht schon eher, als uns lieb ist."



18.08.2003 19:23#58
Samantha "Menno, geht denn das bald mal weiter...", ungeduldig tippten die Fingerspitzen der hohen Templerin immer wieder auf die hölzerne Reling.
Nein, so konnte das nicht weitergehen. Stunden mussten sie nun schon in diesem Nebel festsitzen und Samantha verlor eindeutig die Geduld. Eine böse Zunge mochte sie ungeduldig nennen, doch der Anhängerin des Schläfers piekste es wie ein Nest Hornissen im Hintern. So leicht ließ sie sich nicht einschüchtern, den Weg nach Gorthar würden sie doch auch so finden, oder? Sollte sich einer dieser findigen Magier doch mal was ausdenken.
Unruhig blickte sie über das Deck. Überall waren Schemen zu erkennen, mehr oder weniger deutlich. Der Nebel schwebte in Schwadern dahin und verteilte sich immer wieder gleichmäßig vor ihren Augen, sodass sie ein paar mal blinzeln musste, um wieder klarer zu sehen. Man hatte das Gefühl er würde von Moment zu Moment dichter.
So sehr sie sich auch geschworen hatte hier zu verharren, die Ungeduld ließ sie wanken. Vorsichtig tat sie einen Schritt vor, ihre Hand löste sich vom sicheren Griff des Holzes. Nun war sie auf sich allein gestellt. Immerhin schwankte der große Segler nun nicht mehr so.
Vorsichtig arbeitete sie sich über das Deck und erschien dann urplötzlich hinter Angroth aus dem Nichts. Der Sumpfbruder schien in Gedanken gewesen zu sein, denn er zuckte tief zusammen.
"Hey Angroth, langsam bin ich es leid hier herumzuhängen", verkündete Samantha und blickte in die graue Suppe. "Kann nicht Tomekk eine kleine Sturmfaust loslassen, die den Nebel wegschiebt? Und wenn wir alle ordentlich pusten kommt vielleicht sogar der Wind wieder..."
Sie glaubte es zwar selbst nicht, aber in ihrer Lage klammerte man sich bekanntlich an jeden Strohhalm der zu greifen war. Fragend schaute sie den Bruder nun an.



18.08.2003 19:52#59
Angroth Jeder Gedanke, der durch den Kopf Angroth´s huschte, war behaftet von diesem Hasserfüllten Namen, dem Namen des Peinigers seiner Familie. Leer war sein Blick in den dicken, undurchsichtigen Nebel gegangen, durch den zu laufen ihn beinahe an schwimmen erinnerte, so stand die Luft vor Feuchtigkeit. Irgendetwas wurde von dem Nebel verborgen, so glaubte er fest daran. Der Blick auf das Nichts, der schon in den Augen schmerzte, wurde mit einem Male klar, fokussierte sich auf einem dunklen Fleck der lautlos in Kopfhöhe an ihm vorbeiglitt. Was war das? ""Hey Angroth, langsam bin ich es leid hier herumzuhängen" schmetterte es in seine vom denken tauben Ohren und liessen ihn aus den Gedanken schrecken. Zuckend schloss er die dunklen Augen, als er sie öffnete war der Schatten verschwunden. "Nur eine Täuschung" seufzte der Clansmann erleichtert, vergaß überdies auch die Worte, die da gesprochen waren. Seine Gedankenfäden sponnen sich gerade erneut, da tönte die zarte Stimme wieder: "Kann nicht Tomekk eine kleine Sturmfaust loslassen, die den Nebel wegschiebt? Und wenn wir alle ordentlich pusten kommt vielleicht sogar der Wind wieder..." es war Samantha, eine Schwester und hohe Templerin. Er gab es auf, die düsteren Ideen zu entwickeln und wandte sich der Realität, somit ihr zu. Langsam realisierte Angroth den Satz, ein amüsiertes Lächeln über Sams heitere Art huschte über seine Lippen. Kurz musterte er sie, bemerkte ihre vollkommen neue Rüstung aus blutroten Drachenschuppen, und das kleine Fellknäuel dass gerade Schutz vor eben seinen Blicken suchte, in dem dichten Panzer aber keine Lücke fand. Das Lächeln wurde zu einem Grinsen, und er lehnte sich neben sie an die Reling, sie sahen auf das Nichts hinaus, und er antwortete: "Der Nebel wird sich verziehen, bald werden wir da sein." er sprach, als handele es sich um eine vollkommen alltägliche Reise in das Südland, nicht anzumerken war die Ernsthaftigkeit dieser Expedition in seinen Worten. "Deinem Hörnchen geht es wohl gut, scheint den Kampf überstanden zu haben. Was aber noch wichtiger ist; danke, dass ihr die Segel gerettet habt, sonst wäre Gorthar nah und doch unerreichbar für uns."


18.08.2003 20:05#60
Samantha Samantha folgte seinem Blick in den Nebel hinein. "Der Nebel wird sich verziehen, bald werden wir da sein." Das klang so selbstverständlich, als hätte er da selbst keine Zweifel. Selbst Samantha begann es zu glauben. Dennoch schaute sie leicht komisch drein, als hätte sie gerade mit einem Geist gesprochen. Denn genauso abwesend schien die Gestalt des Sumpflers. So hatte sie ihn jedenfalls noch nie erlebt. Beängstigend.
Stumm schaute die Sumpfschwester einige Zeit ins milchige Nichts. War da eine kleine Aufhellung zu erkennen? Bewegte sich da ein leichter Luftzug zwischen den dichten Wassertröpfchen? Plötzlich sah sie Bilder, Gestalten formten sich im Nebel. Eine riß ihren Mund weit auf und kam bedrohlich auf sie zugewabert..Erschrocken zuckte die Templerin zurück. Ein paar Mal blinzelte sie, um sich wieder zu beruhigen.
Schließlich streckte sie die Arme aus und stemmte sich demonstrativ ruhig zu den bösen Gestalten im Nebel blickend an die Reling.
"Ich hoffe du hast recht", bemerkte sie mit einem leichten Seufzen. Es konnte sich nur noch um Stunden handeln.
"Wegen dem Segel, wir halten hier doch alle zusammen, oder? Wir sitzen alle in einem Boot, im wahrsten Sinne des Wortes..." Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, dann wurde sie wieder ernst.



18.08.2003 20:10#61
Zloin Für den erst frisch ernannten hohen Schwarzmagier ging das alles viel zu schnell. Warum stieg er nur auf dieses verfluchte Boot, wo er noch ums halbe Haar ungekommen wäre? Warum haben ihn die Beine auf die grosse Nusschalle geleitet, wo er doch genau nur meditate befragen wollte und jetzt war er hier. Eine tolle Bescherung, aber echt! Von gemütlichen Abend war nur noch ein kleiner Restgedanke da, jetzt interessierte ihn nur, was überhaupt hier abging! Aus den verschiedensten Lagern waren sie zusammengekommen. Lustig, dass so gar ein Sumpfler mit einem Schwarzmagier auf Reise gehen konne - unglaublich.
Dann sah er Shark. Er war auch total müde. Wahrscheinlich wusste er gar nicht, dass Zloin auch auf dem Boot war. Als der Weisshaarige näher kam, meinte shark, er solle sich doch setzen. Warum auch nicht? Das wäre jetzt bestimmt genau das Richtige.

Das Schiff fuhr nach Süden, soviel wusste Zloin. Doch wohin? Er hatte keine Ahnung. Und wo waren sie? Er konnte nichts erkennen, denn der schneeweisse Nebel war dicht und befeuchtete die Haut mit einer hauchdünnen Schicht. Die Haare klebten langsam aber sicher zusammen und hebten sich an der Stirn fest. Es war kein angenemes Gefühl.

Zoin konnte sich es sich nicht verkneifen und überwarf shark mit sehr vielen Fragen auf einmal: "
Wo sind wir? Was machen wir hier? Was ist überhaupt hier los? Ich versteh einfach nichts..." meinte Zloin betrübt. Was hatten sie für Bücher in der Bibliothek des Kastells gelesen? Was für eine Bedrohung stand ihnen bevor?


18.08.2003 20:50#62
Angroth Die Art der hohen Templerin war erfrischend anders, ein wahrer Lichtblick in diesen dunklen Tagen, wie der Krieger sie empfand. Obgleich er nicht nur einige seiner Freunde um sich geschart hatte, sogar von den Baal mit zwei Vertretern bevorteilt wurde, fühlte er sich einsam. Je näher sie dem Land kamen, auf dem vor vielen Jahren seine Vorväter ihre Schlachten geschlagen hatten, umso eisiger wurde ihm ums Herz. Ja, es war wie eine metallene, todeskalte brutale Faust, die sich immer enger um sein Leben, um sein Herz legte, immer fester zupackte. Alleine der Gedanke daran ließ ihn spüren, wie sich ihm die Luft langsam abschnürte, als ob die Umklammerung versuchte, die Gedanken von sich abzuwenden.
Seine Lider flimmerten und er verdrehte die Augen, Samantha rückte für einige Momente in die Ferne. Das weiss allerdings, der Nebel, die Feuchtigkeit, all das schien nun in ihn zu dringen, durch Kleidung und Haut, bis auf seine Knochen. Er hörte gierige, hinterlistige Stimmen, Echos in seinen Gedanken, sie forderten nach ihm. Sein Griff um die Reling wurde fester, er schwankte ein wenig. Unvermittelt platzte er aus sich heraus, donnerte mit einer Faust auf das dunkle Holz: "Aufhören!"
Sein Blick wurde wieder scharf, die Stimmen verschwanden zischend und rasch, das Gleichgewicht kam wieder, nur sein Ruf hallte von dem so undurchdringlich wirkendem Nebel wider. Schweiß stand auf seiner Stirn als er Samantha peinlich berührt ansah, als wolle er ungeschehen machen was gerade passiert war, doch er war kein Meister über die Zeit. "Tut ... tut mir Leid. Mir geht es nicht besonders." brachte er heraus. Nicht weiter vermochte er ihrem Blick stand zu halten, wollte aber auch nicht fort, sah also wieder auf die irgendwie klarer Weisse hinaus.



18.08.2003 20:52#63
shark1259 "Du weißt es gar nicht?"

Entgeistert sah ihn shark an. Warum war er dann nur mitgekommen? Er hätte es nicht müssen, nicht einmal dürfen. Dabei hatte shark sich so angestrengt in der Bibliothek nicht auch noch ihn, einen seiner ältesten und besten Freunde mit hinein zu reißen in das Spiel, welches hier gespielt wurde. shark hätte am liebsten geschrien, laut geschrien, der junge Schwarzmagier solle flüchten, weit weg, so schnell es noch gang und somit deren Schicksal ausweichen, doch es war zu spät. Der Dämon hatte einen weiteren zu sich befohlen und sie konnten nicht mehr als gehorchen, was für schöne aussichten.
Der Schwarzmagier bemühte sich eine ruhige Stimme zu behalten und es seinem Freund möglichst angenehm näher zu bringen, es brächte nichts, wenn er auch noch Zloin damit verrückt machte. Bemüht ein zittern in seiner Stimme zu verstecken begann er langsam und leise zu sprechen, es schien ihn große Kraft zu kosten.
"also.... wir jagen... Wir sind auf der Jagd nach einem Dämon. Du erinnerst dich vielleicht, wie ich meditate und Don-Esteban zu mir in die Bibliothek bat, sie habe in Büchern lesen lassen. Ich wollte ihre Meinung hören zu ihm. Es war ein Fehler, ich hätte sie gar nicht fragen, nun sind auch sie mitten drin..."Sein Blick huschte wie wild geworden hin und her, nervös spielte er mit den Fingern an seinem Amulett herum. Den letzten Satz hatte er so leise gesagt, dass er eigentlich nur selbst ihn hätte hören sollen, doch war er sich sicher, Zloin hatte ihn mitbekommen.
"Sein Name ist Daschnavar und er ist böse. Nicht böse wie der dunkle Gott, er ist einfach... anders... Seine Macht ist groß, man hat es an diesen lebenden Toten gesehen, sie waren nicht von Beliar und keine Zombies wie wir sie kennen, sie waren Sklaven seines Willens. Der Alte hat uns geholfen, ich weiß nicht warum, es ist möglich dass auch er vom Fluch des Dämonen... "Des Schwarzmagiers Hände zitterten, sie waren schweißnass und kaum durchblutet von dem roten Lebenssaft.
"Dass du hier bist, dass ist nur der Beweis, dass er es darauf anlegt uns herauszufordern...
Wir fahren nach Gorthar, dort wird er irgendwo auf uns warten. Er unterschätzt uns und mit Glück werden wir gewinnen... jedenfalls hoffe ich das."


18.08.2003 21:03#64
Zloin Das hörte sich ja richtig einfach an. Schnell dorthin schiffen, dem Dämonen den Kopf abtrennen und mit Friede wieder nach Hause schiffen. Doch so einfach wird es wohl nicht sein, so wie shark schon jetzt aussah. Zloin schaute in seinen Lederbeutel und nahm sich ein wenig Brot und Wasser hinaus, teilte es mit shark und gab eine kleinen Rest der Ratte auf der Schulter. Die kümmerte es gar nicht, dass anscheinend das Ende der Welt vor ihr lag. Fröhlich bis sie vom Brot ab und mampfte es in geschwindem Tempo.

"Ahja... das ist wircklich eine schöne blöde... naja... " Zloin wusste überhaupt nicht was sagen. Er stand auf und schaute in den Nebel, welcher langsam dunkler wurde. Anscheinend ging die Sonne unter, obwohl man nirgends auch nur einen Sonnenkugel erkennen konnte.

Zloin wusste nicht so genau, was er fühlen sollt. Zum einen war er glücklich, dass einige Freunde da waren. Ausserdem wollte er seine Freund shark in dieser schweren Zeit untersützen und das konnte er bestimmt brauchen. Ausserdem war er nicht allein, das nahm seine Angst, denn unter ihnen waren viele mächtige und kräftige Krieger, von denen Zloin bis dato überhaupt nichts gehört hatte. Doch komisch kam ihm die ganze Sache schon vor, er wusste nur nicht wie. Er hatte das Gefühl, dass irgendwie alles schief kommen würde und nicht so, wie es in allen Büchern immer beschrieben wird.

Zloin vertrieb sich die Zeit mit weitere Gesprächen mit shark, welche aber nichts mit der jetzigen Situation zu tun hatte, nein, sie sprachen als Ablenkung über vergangene Dinge.



18.08.2003 21:07#65
Tomekk Tomekk atmete tief ein und blies dann den Rauch aus seinen Lungen. Das grüne Wölkchen vermischte sich schnell mit dem Weiß des Nebels, und der Baal betrachtete interessiert das langsame verblassen vom grünen ins weiße. Sein Kopf schien wie in Watte gepackt, als wenn der Nebel in ihn eingedrungen wäre und auch seine restlichen Sinne benebelt hätte. Schwankend erhob sich der Baal und ging ein, zwei Schritte, doch seine Füße waren unsicher auf dem nassen Holz.
Mit einem Mal war aber alle Benommenheit von ihm abgefallen. "Aufhören!!!" Er hörte den Schrei, erkannte die Stimme und rannte los. Was hatte sich dieser Dämon schon wieder einfallen lassen? Tomekk rannte weiter in die Richtung, aus der er den Schrei gehört hatte, glitt aus, fing sich wieder und sah dann schon die schemenhaften Umrisse zweier Personen an der Rehling. Das eine war Angroth, aber wer war die andere Person? Tomekk zügelte seinen Schritt wieder, denn es schien keine unmittelbare Bedrohung zu bestehen - dafür stand Angroth zu ruhig da - und gesellte sich zu den beiden anderen an der Rehling.
"Angroth, was ist... Ach Samantha, du bist das. Ich dachte schon, es wäre wieder etwas passiert. Was war denn?" Tomekk wollte einen weiteren Zug von seinem Traumruf nehmen und stellte fest, dass dieser total durchnäßt war. Achselzuckend warf er den Stengel über Bord und steckte sich einen neuen an, von dem er sogleich erleichtert einen Zug nahm.



18.08.2003 21:07#66
Samantha Samantha war bei dem lauten Ausbruch ihres Sumpfbruders ein ganzes Stück weit zusammengesunken. Was musste er innerlich kämpfen, wenn er so aus sich herausfuhr. Er wurde ihr immer befremdlicher.
Sie schluckte, den Blick weiter auf den Nebel gerichtet. Sie hatten alle viel mitgemacht und ihre Nerven lagen blank. Doch was musste Angroth alles durchgestanden haben? Er hatte nie ein Ton davon gesagt. Sie war sich auch nicht ganz sicher, was ihm wirklich an diesem Dämon lag und wieso er ihn vernichten musste. Doch es musste einen ernsten Grund haben, sonst wären sie nicht zu dieser gefährlichen Fahrt aufgebrochen.
Samantha legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter und drückte leicht zu. Zuversichtlich lächelte sie ihn an. Dann nahm sie die Hand wieder weg und schritt langsam auf den Bug zu. Sie meinte sogar, einen leichten Rückgang des Nebels zu erkennen. Es bestand noch Hoffnung.



18.08.2003 21:37#67
Angroth Samantha hatte ihm die Schulter ermutigend gedrückt. Einen Moment war er vor der Berührung zurückgewichen, hatte dann aber den Kontakt gewährt, und beinahe ihre wärme durch die kalte Schulterplatte gespürt. Im selben Moment war der Baal gekommen, der einst auch die Templer geführt hatte; Tomekk. Als er sie angesprochen hatte, schien die hohe Templerin allerdings ihrerseits freiwillig die Einsamkeit zu suchen, war von den beiden fortgegangen, nachdem sie ihren anderen Bruder gegrüßt hatte. Die Frage des Baal stand noch eine Weile im Raum, während Angroth auf die See hinausstarrte, die sich hinter den niedrigen Wolken verbarg. Sein dunkles Haar war klätschig geworden von der klammen Luft, überhaupt war alles an ihm durchnässt.
Stille herrschte, nur das knarren des sacht im neu aufkommendem Winde schaukelnden Schiffes tönte in die Unendlichkeit. Es war beinahe, als wäre die Zeit stehengeblieben, als wären sie Gefangene dieser beengenden Helligkeit geworden. Doch diese schien sich langsam zu lichten, stellenweise war es, als reisse das dichte Tuch auf, gab für einige Herzschläge ein Stück Land zur Schau und verschluckte es dann wieder, riss es in die Vergessenheit seiner ewig scheinenden Stille.
Die Frage hallte in einem erschöpften Geist wider: "Angroth, was ist..." klang immer und immer wider, bis sie ihn an die Grenze der Geduld brachte. Er wollte Ruhe! "Ach, nichts!" stieß er forsch hervor.



18.08.2003 22:10#68
Tomekk Tomekk zuckte leicht zurück, als sein Freund plötzlich so hervorbrach. Scheinbar hatten ihn die letzten Tage mehr mitgenommen als alle anderen zusammen, die auf diesem Schiff waren. Der Baal machte sich wirkliche Sorgen um seinen Freund. "Hier, nimm einen Traumruf. Entspann dich und suche die Nähe des Schläfers. Er gibt dir Kraft und Zuversicht für die Zukunft. Wer mit dem Schläfer ist, der kann alles erreichen, was er nur will. Ich denke, du weißt das. Ruf es dir ins Gedächtnis und schiebe alle Ängste und Zweifel beiseite, die dich quälen. Vertraue auf die Stärke deines Glaubens." Tomekk holte einen Traumruf hervor und reichte ihn an Angroth weiter.

"Ich weiß, nichts im Leben ist schwerer, als auf das Ungewisse zu warten, aber eines ist Gewiss: Der Schläfer ist mit uns, denn wir sind seine Diener, seine Herolde in dieser Welt."



18.08.2003 22:46#69
Angroth Die Rede drang in den Geist des Kriegers ein, wischte die Ängste, die wie eitrige Geschwüre an seinem Glauben nagten, hinfort und stählte das Wissen um die Anwesenheit ihres Gottes.
Der Baal hatte Recht, der Schläfer war mit ihnen, und um seinen Glauben zu verkünden beschritten seine Diener diese Welt, koste es, was es wolle. Mit etwas zittriger Hand nahm Angroth den Traumruf an, seine erste Hilfsdroge um dem Schläfer nahe zu kommen seit mehreren Monaten. An einer Fackel, die unter der Brücke am Eingang zu den Unterkünften hing, zündete er ihn an und wankte schlotternd zu seinem Freund zurück.

Die Augen des Templers waren sonderbar leer, und mit stockender Stimme teilte er Tomekk mit: "Mir ist .... kalt. So kalt. Der Schläfer möge seine wärmende Hand über mich halten." Vor den Augen aller, Mittschiffs auf dem Deck, kniete er nun vor dem Prediger des Glaubens dem er Anheim gefallen war, nieder und bat: "Bitte, schenke mir die Kraft, die der Schläfer auch dir zuteil werden lässt. Segne mich in seinem Namen." sprach´s und schlug die Augen nieder, senkte das Haupt zu Boden.



18.08.2003 23:20#70
Tomekk Tomekk stockte kurz. Das war das erste Mal, das jemand den Segen von ihm verlangte. Überhaupt hatte er noch nie gesehen, dass ein Baal den Segen austeilte. Warum aber eigentlich nicht? Langsam senkte Tomekk die Hand auf das Haupt Angroths und suchte kurz nach Worten, welche er auch fand. "Nun denn, mein Bruder. Gehe mit dem Segen des Schläfers ins Dunkel und verzage nicht. Denn wisse, SEIN Segen begleitet dich durch jedes Unheil, ob körperlich oder geistig. SEIN Segen ist dein Wissen um IHN" Langsam hob Tomekk seine Hand wieder und sah zu Angroth hinab. Dieser erhob sich langsam wieder und sah schon um einiges gefestigter aus als zuvor.

"Und nun will ich dir noch eines sagen, von Freund zu Freund: Denkst du nicht, dass es ein merkwürdig großer Zufall ist, dass so viele und hohe Mitglieder der Bruderschaft auf deiner Reise dabei sind? Glaube mir, dem Schläfer selbst liegt etwas am Erfolg dieser Mission, und somit können wir nicht scheitern."


18.08.2003 23:56#71
Rango ...Still stand Rango am Hauptmast gelehnt, und versuchte mit einer Fackel einige seiner klitschnassen Krautstengel zu trocknen. Immermal schaute er umher, in den Himmel, aufs Meer. Nebel der sich schwerfällig nach süd-osten zog war Stunden lang, das einzigste was er vernahm. Es hatte sicher kein anderer bemerkt, dass sich das Wasser-Luft-Gebräu fortbewegte und immer wieder von neuem über das Schiff streifte.
In der Zeit, als sich die Gruppe auf dem Oberdeck langweilte und starr in die Nebelsuppe blickte, hatte Rango sich etwas ablencken wollen und hatte das Schiff mal genauer unter die Lupe genommen.
Hin und her war er gegangen und hatte sich alles angesehen, bis er zum Schluss vor der Tür der Kapitänskajüte halt machte.

"Was wird mich wohl dahinter erwarten" hatte er sich gefragt, wärend er aufgeregt die Holztür aufschob. Erstaunen wieder fuhr ihm, als er den ersten Blick riskierte und hinein schritt. Ein großes Bett und einen prachtvollen Kleiderschrank auf der einen Seite. Eine Komode und zwei Fäßer auf der anderen. Und in der Mitte, ein riesiger Tisch mit großen Karten, hinter dem eine breite Fensterfront hervorblitzte.
Rango hatte nur mal tief durchgeatmet, bevor er hinter den schweren Tisch spazierte und sich auf einem mit feinem Stoff überzogenem Stuhl setzte. Er durchzog den Raum noch einmal mit einem blick von links nach rechts. Bilder von hübschen Frauen und von Männern in schweren Rüstungen hingen an der Wand und über der noch offenstehenden Tür.
"Unglaublich..." stotterte er und setzte seinen Blick zu den auf dem Tisch liegenden Karten fort, bei denen er halt machte.
Khorinis, Gorthar...die Südlichen Inseln, der hohe Norden...das Festland und seine umliegenden Gewässer waren verzeichnet. Das komplete reich Myrtana!Rango musste sich die Tränen aus dem Gesicht wischen, als er mit seinen, vor erstaunen, weit geöffneten Augen auf das westliche Festland blickte. Mit dünner, schwarzer Tinte laß er nur "Freygard" und stand erschrocken wieder von dem gemütlichen Sitzplatz auf. "Niemals in der Vergangenheit blättern" sagte er zu sich und wollte die Kajüte wieder verlassen, als er eine edle Angelrute in einem der Fäßer stecken sah.
Ohne viele Worte nahm er sie an sich, um sich damit etwas die Zeit zu vetreiben und seine geliebte Heimatstadt aus seinen Gedanken zu fegen.
Langsam trottete er die letzten Stufen hinauf und setzte den ersten Fuß auf die feuchten Planken des Haupdecks.
"Der Nebel wird sich bald auflösen" sprach er in die Runde und spazierte dann zum Bug um in Ruhe die Angel ins Wasser halten zu können.
Das Kinn in seiner innere Handfläche liegend und auf der Reling abstützend schaute er nach unten , wo sich der Haken in den seichten, Wellen wiegte. Immer wieder hatte er nach vorn gesehen, die Lichter der Stadt gesucht und den Status des sich langsam lösenden Nebels geprüft. Doch auch nach zwei Stunden, hatte er keinen Fisch an der Angel. Aber es war ihm egal. "Der Spaß am Fischen ist nicht der Fisch, sonder die Tatsache" dachte er sich.
Danach hatte er sich eine Fakel gesucht und sich an den Haupmast gelehnt, um seine Stengel zu trocknen.

"Mist" dachte er sich und musste mit ansehen wie sich der Stengel in zwei Teile zerbrach. Er war voll darauf konzentriert, er hatte nur kurz zuvor einen Schrei wahr genommen, den er aber nicht weiter beachtete. warum auch immer.Auch das Krautstengel trocknen brachte ihm nach wenigen Minuten wieder die Langeweile und wollte gerade wieder etwas umhergehen, als er plötzlich die drei Lichter, die von der Stadt ausgingen, ohne Nebel verschweifungen erblicken konnte. Er vergewisserte sich durch ein weiteres hinsehen ob er nicht von seinen Augen betrogen worden war, doch die Lichter waren deutlich zu erkennen. Der Nebel hatte sich weitgehend gelöst, er ist nach Süden verflossen.Nun war die sicht gut genug, um durch das Dunkel der Nacht in den Hafen einlaufen zu können.

"Hey...Aufwachen, es geht weiter" rief er voller freude und winkte Angroth, der sich auch umgedreht hatte, zu sich, damit jener ihm dabei helfen konnte den Anker wieder hinauf zu holen.
"Ok, hilf mir die Kette hoch zu ziehen. Wir müssen zu zweit an der Winde kurbeln...Allein schaffe ich es nicht" lauteten Rango's Worte, und sie machten sich an die Arbeit. Beide Ächtzen und Keuchten, doch in dem Augenblick, in dem man deutlich hören konnte, dass sich der eiseren Anker aus dem Wasser erhob, ertönte ein lautes " Ahh, geschafft" und Angroth begab sich wieder hinunter zum Hauptdeck.

"Segel setzten" rief Rango voller stolz und eifer, während er seine Hände um das Steuerrad schlung.
Mit leicher Brise von Nord-Westen, fuhren sie langsam immer näher dem Hafen entgegen. Die immer größer werden Lichter der Stadttürme zeigten ihnen den sicheren Weg in die bewachte Einfahrt. Die Augen aller Gefährten blitzen vor Freude auf, als sie die hell erleuteten Häuser erblickten und endlich und endgültig den Anker werfen konnten...



19.08.2003 01:17#72
Angroth Der Templer hatte Tomekk dankend in die Augen gesehen, als er aufgestanden ward. Nun hatte er den Segen seines Gottes, war sich sicher, er würde Allzeit bei ihm sein und über ihn wachen, damit er seinen Seelenfrieden finden konnte, um ihm wiederum zu dienen. Der Schläfer war gütig, er gab und nahm gleichermaßen, anders als die anderen Götter, deren Existenz der Templer mittlerweile auch nicht mehr anzweifelte.
Die anderen Götter fixierten sich mehr nur auf ihre eigene Macht, hatten das Wohlergehen ihrer Diener in den Hintergrund gestellt, das machte den Schläfer so anders. Einige dankende Worte entfleuchten seinem Munde, da ward auch schon Rango angestapft um ihn zum Anker lichten einzubinden.
Zusammen hatten sie diese Tat vollbracht, doch es kam ihnen sicherlich überaus lang vor, bis endlich das rostige Schwergewicht mit den Widerhaken aus dem schwarzen Meer aufgetaucht war, plätschernd und Lautstark entlief ihm das letzte mit hervorgezogene Wasser zurück wo es hergekommen war, und sie rasteten die Winde ein.
Rango nun bezog Posten als Kapitän, während die Abenteurer mehr oder weniger nervös, sogar zum Teil ungerührt umherliefen. Der Nebel hatte sich gelöst, zerrissen von der Wärme und der Zeit, die am Ende doch immer die Sieger blieben. Hinter den letzten Schwaden war das weite Ödland ausserhalb mächtigen Mauern der nächtlichen Gorthar Stadt zu erkennen, vereinzelte Felsen oder Hügel wechselten sich ab mit dunkler Fläche, die kaum Fruchtbar erschien, leicht aufzunehmen sogar in der Nacht. An den Stadtmauern aber waren in regelmäßigen Abständen Wachtürme mit Abwehrvorrichtungen, die ihre prüfenden und wachsamen Scheinwerfer in die Nacht hinauswarfen. Auf den Türmen waren manchmal zwei, manchmal drei Schatten zu erkennen, von Männern, die entweder an den Waffen Stellung bezogen, oder die nun, da dieser Koloss aus der Dunkelheit hervorkam, ihre Lichtquellen auf eben dieses ihnen so sonderbar erscheinende da selten gewordene Vehikel lenkten.
Alles in allem machten ebenfalls diese Gestalten einen ziemlich dunklen Eindruck, und der Clansmann konnte sich vorstellen, dass sie voller Ingrimm und böser Erwartung auf das Schiff sahen, da seit ihrem letzten großen Krieg kein solches mehr auch nur einem von ihnen zu Gesicht gekommen war. Der Hafen war künstlich abgeschottet, ein Engpass war aufgeschüttet worden, an dessen Zungen sich weiteres dickes Mauerwerk sowie Wachtürme standen, sodass es sich als schwer erweisen würde, einen Überfall auf den Hafen zu planen oder ihn gar vom Meer aus zu beschießen. Der Fackelschein auf der Wehr warf einige riesenhafte Schatten von vorbeimarschierenden Wachen auf das Meer, als ob wütende Seegeister ihre drohenden Gesten gegen die menschlichen Bauwerke schmettern wollten. Rango lenkte das Schiff mit sicherer Hand und gelegentlichen Segeländerungesbefehlen durch den Engpass. Als sie ihn passiert hatten, konnten sie auf eine Hafenanlage blicken, die jene aus Khorinis mühelos in den Schatten stellte! Wirklich jede der an Bord befindlichen Lebenden Personen warf einen Blick über die Reling auf das Treiben am Hafenbecken, hie und da waren riesige Taureifen aufgelegt, anderswo lagen Plankenstapel, kleinere Bootsgerippe waren in der Nähe einer kleinen Werft auszumachen. Dann zog ihr Blick sich nach Backbord, denn dort hob sich, in symmetrischen Abständen mit Fackeln besteckt, eine wahre Festung in den Himmel, Stachelbewehrt und massiv, eindrucksvoll wie nichts, was sie je gesehen haben durften. Angroth erinnerte sich daran, wie sein Vater von den Ruhmreichen Festungen auf dem Festland erzählt hatte, und zweifelsohne war diese hier eine von ihnen. Wachen standen auf der Anhöhe zum Eingangstor, sie würden sicher niemanden einfach ohne Grund hereinlassen. Das Schiff verminderte Fahrt, und ihnen wurde von ihrem leidenschaftlichen Kapitän befohlen, die Taue bereit zum Anlegen zu machen. In einem geschickten Manöver, dass zumindest den Templer einige Nerven kostete, schaffte es der Fischer, diesen Riesen zu wenden und an das Festland zu binden. Einige der Mitglieder der Expedition waren hinabgestiegen und unter den verwunderten Augen einiger Einheimischer banden sie fester Hand und entschlossen die Seile an die Poller. Über einige aus zerschlissenen Seilen geschaffene Leitern kamen sie wieder an Bord, wo der Urheber dieser ganzen Idee, Angroth, seine Stimme erhob, während er auf die Brücke zu Rango ans Steuer trat, sodass er einen besseren Blick auf die Mannen die seinem Urteil mehr oder weniger trauten zu haben. "Hört mir zu! Ich weiss, viele von euch, zumeist Angehörige der Bruderschaft, wissen nicht genau, was wir hier machen. Ich will es euch nun sagen, und ich hoffe es beunruhigt euch nicht. Ich setze mein Vertrauen in euch, so wie ich euch mein Leben in die Hände lege. Ich erzähle euch, was sonst niemand weiss.Vor einiger Zeit war ich bereits hier gewesen, um zu wandern. Ich habe den Kontakt zum Boden meiner Vorfahren gesucht, doch ich fand nur Schmerzen. Auf einer noch recht jungen Ebene, die allerdings von Magischen Energien nur so durchströmt zu sein scheint, habe ich ihn getroffen. Ihn, den wir jetzt jagen. Damals besaß ich noch ein Wolfsjunges, und ich war einem Zweikampf mit seiner Macht nicht gewachsen. Dennoch blieb mir keine Wahl, und kaltblütig hatte er mich zu Boden gestreckt, vor meinen Augen mein geliebtes Tier zu sich genommen. Er hat ihr mit einer schlichten Bewegung seiner widerlichen Klauen den gesamten Körper zerschmettert, und ich konnte nichts tun! Doch das war nicht alles. Der Dämon, dessen Namen ich damals nicht kannte, sprach spöttisch über Menschen die ich nicht kannte, die er aber als meine Vorfahren betitelte. Er sprach von Talent, von Macht, von Stärke und Mut. Und das all das nicht bei mir zu finden wäre, das Blut der .... Ruchká sei dünn geworden!" seine Stimme zitterte vor Bosheit, die Erinnerung alleine ließ sein Blut in Wallung geraten."Er sprach davon, dass er mich am Leben lassen wollte, auf dass ich eines Tages wiederkehren würde um ihm erneut entgegenzutreten, nur dass ich ihn dann nicht enttäuschen sollte. Nun, ich denke, der Moment, da meine Macht groß genug geworden ist, ist gekommen, und ich will ihm beweisen, dass das Blut der Ruchká nicht schwächer, nein, stärker geworden ist! Beim Blute meiner Ahnen, beim Blute all derer die im Namen der Hoffnung gegen ihn gefallen sind, bitte ich euch, mir beizustehen! Das ihr bereits bis hierher gekommen seid, ohne auch nur zu murren, schätze ich sehr, und ihr müsst wissen, ein jeder von euch hat seinen Platz in meinem Herzen gefunden."
Sein Blick machte die Runde, als er bei allen einmal vorbeigestrichen war, blieb er bei Samantha haften, als wolle er noch etwas sagen, aber die beklemmende Kälte kehrte in sein Herz zurück. Sie waren in Gorthar.



19.08.2003 01:53#73
Tomekk Tomekk blieb stumm stehen und sah zu Angroth hinauf, als dieser ihnen den Grund für die Reise erklärte. Vieles davon hatte Tomekk bereits gewußt, manches vermutet, doch trotzdem war er nicht minder überrascht, als Angroth seine Erklärung beendete. Es schien so, als stolperten sie gerade in einen Krieg zwischen Dämonen und Menschen, der bereits Jahrhunderte anhielt. Der Baal hatte kein gutes Gefühl dabei, wußte aber gleichzeitig, dass sie nicht fehl am Platze waren. Obwohl es nicht ihr Krieg im eigentlichen Sinne war, hatte sie ein Freund um Hilfe gebeten, dessen Krieg es sehr wohl war. Für nichts auf der Welt würde er diese Hilfe jetzt verweigern, und wenn sie gegen die Unterwelt selbst angehen mußten.

Wieder entzündete sich der Baal einen Traumruf und kletterte dann langsam vom Schiff hinab aufs feste Land. Es tat wirklich gut, endlich wieder einen Boden unter den Füßen zu haben, von dem man wußte, dass er still stand. Komischerweise wurde er von einigen Menschen am Hafen sehr merkwürdig gemustert. Hatten die denn noch nie eine Abenteuergruppe mit einem gewaltigen Schiff im Hafen anlegen sehen? Manchen Menschen war wirklich nicht zu helfen.

Tomekk schüttelte genervt mit dem Kopf und ging einfach weiter, seinen Traumruf rauchend und die Gaffer Gaffer sein lassend. Er suchte sich ein ruhiges Plätzchen am Hafenbecken und setzte sich dort auf die Kante, die Beine über dem Wasser baumelnd, die Nase im Wind und über sich die Sterne. Eigentlich gar nicht schlecht hier.



19.08.2003 16:46#74
shark1259 shark war dabei seinen Fuß von dem Schiff zu nehmen, doch etwas hielt ihn. Noch eine kleine Tat musst er vollbringen, ehe es an Land ging.
Nicht wissend was er tat nahm er Angroth bei der Hand und führte ihn in die unteren Räume.
Erschrocken vom Anblick blieben beide beinahe gleichzeitig stehen. Die Toten, welche gar nicht tot waren. Sie waren zwar noch da, aber wie? Nicht nur die Verletzungen von ihnen waren ihnen noch erhalten geblieben, zusätzlich hatten alle Schnittwunden beinahe überall, es sah zum fürchten aus. Und das erleichterte Lächeln auf dem Gesicht war verschwunden, shark war klar, dass sie der Dämon bald wieder zu sich holen würde und bestrafen würde für die Niederlage, die von vornherein beplant gewesen war.
"Wir müssen sie befreien... Aber wie?"
Plötzlich starrte shark den Sumpfler absolut gebannt an, sein blick war fragend, so als hätte er diese Frage wirklich an ihn, Angroth, gestellt und erwartete sich eine Antwort. Etwas irritiert zuckte der Templer mit den Schultern.sharks Gesichtsausdruck war absolut verzweifelt, eine Träne rann die Wange herunter. Wie ein kleines Kind zupfte er den Templer an seiner Rüstung, versteifte einen Blick und fiel auf die Knie nieder.
"Du weißt es doch, warum sagst du es nicht einfach."
Angroths Blick war verwirrt, aber irgendwie keines wegs überrascht. "Ich sehs doch, dass du weißt wie wir ihre Körper befreien können."Mittlerweile waren noch weiter zuschauer dazugetreten. Die meisten Augen waren auf den Schwarzmagier gerichtet, der beinahe Tränenüberströmt vor seinem Freund kniete.
"Spürst du es denn nicht auch. Wie sie leiden, mit jeder Sekunde, und dass nur weil unser Gegner, dein Gegner, Angroth, sie dazu verdammt. Hilf ihnen doch... Sie brauchen deine hilfe... Angroth"
Der letzte Teil war im Schluchzen untergegangen doch trotzdem reagierte der Templer plötzlich. Er riss sich von sharks Hand weg, sanft und behutsam legte er kurz seine Hand auf das Haar seines Freundes und strich langsam darüber. shark war sich sicher dass er "ich helfe ihnen" sagte, doch wusste er gleichzeitig, dass er jenes nicht mit dem Mund getan hatte.
Nach wenigen Minuten waren alle Tote auf einen kleinen Haufen zusammengetragen. Was dann passierte verursachte einen großes aufheulen der umherstehenden. Angroth nahm eine der Fackeln die auf der Wand hangen, ließ sie von sharks Schattenflamme entzünden und ging auf die Toten zu und... steckte sie in Brand.Als er die erschrockenen Blicke seine Brüder und ein paar Schwarzmagier sah sagte er zu deren überraschung:
"Dem Schiff wird nichts passieren, die Toten aber werden erlöst werden. Lasst uns diesen Ort verlassen."



19.08.2003 17:50#75
doooom Leicht verwirrt blickte der Baal das kleine Feuer an, in dem die Leichen der besiegten Gegner zu Asche verbrannt wurde. War das denn wirklich nötig gewesen? Man hatte sie doch schon besiegt, also wieso noch extra verbrennen? Hatten diese armen Seelen in ihrem Leben nicht schon genug Leid gesehen und erlebt oder war es ihren Körpern nicht einmal im tot vergönnt ihre Ruhe zu finden? Doooom verstand es nicht, wieso die anderen dies taten, obwohl er sich sicher war, das sie wohl ihre Gründe dafür hatten. Doch um etwas gegen dieses kleine Lagerfeuer, das auf Deck des Schiffes brannte und die kühle Luft, die vom Meer in die Stadt strömte auf ein angenehmes Maß erwärmte zu verhindern war es nun eh zu spät, so dass der Guru sich von selbigem abwandte.
Er drehte seinen Kopf in die Entgegengesetzte Richtung, woraufhin sich auf seiner Netzhaut die Umrisse einer riesigen Stadt abzeichneten. Sie hatten Gorthar erreicht, die Stadt die er noch vor wenigen Monaten sein zu Hause schimpfte, von der er allerdings nie wirklich viel gesehen hatte und mit welcher er eher schlimme Erinnerungen verband, die er versuchte in der düstersten Ecke seines Gedächtnisses für immer zu verbergen. Denn die Lungenkrankheit, die er sich in diesem Lande einst zugezogenen hatte verursachte damals eine Menge Leid beim damals blutjungen Doooom, noch vielmehr als ihm vor seiner Heilung im Gletscher anzusehen war. Mehr als einmal war er kurz davor auf Grund dieser Krankheit einen elenden Erstickungstod zu erleiden, doch auf Grund irgendeiner Fügung des Schicksals, vielleicht hielt ja der Schläfer persönlich seine Schützende Hand über seinen heutigen Diener, hatte er auch diese schreckliche Krankheit überlebt und sie mit der Zeit vollkommen aus seinem Gedächtnis verdrängt.
Nun blickte er voller erstaunen auf die recht florierende Stadt, in deren Hafen sie vor wenigen Minuten angelegt hatten und in dem sich auch eine recht große Menschenmenge gebildet hatte, was nicht weiter verwunderlich war. Denn auch wenn der Hafen von Gorthar noch so groß sein mochte, denn zumindest den Hafen von Khorinis übertraf er bei weiten an Größe und Schönheit, hatte auch die Menschen hier wohl seit Monaten kein anderes Schiff mehr gesehen. Erst recht nicht solche ein imposantes, denn trotz einiger Schäden durch den Sturm handelte es sich noch immer um ein prächtiges, wenn auch unheimliches Schiff. Eine hölzerne Rampe war schon ausgelegt, welche vom Schiff hinunter an die Stege des Hafens führte, an denen sich Dutzende von Leuten versammelt hatten. Kurz entschlossen setzte sich Doooom in Bewegung und verlies diesen unheimlichen Kahn mit wenigen Schritten über die Rampe, bis er an seinen nackten Füßen endlich nicht mehr das Gefühl von Holz verspürte, sondern die Kälte der harten Steine des befestigten Hafens. Endlich war er sich sicher, das er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Eine Wohltat, nicht jeden Moment damit rechnen zu müssen von einer Welle hin und her geschaukelt zu werden. Auch die restlichen Sumpfler und Magier begannen dieses unheimliche Schiff zu verlassen, während der Baal sich ein wenig am Hafen umsah. Sein Blick schweifte über den Boden und blieb bei einem kleinen zerknüllten Stück Papier hängen, das auf der Hafenmauer lag und kurz davor war von selbiger ins Meer zu stürzen. Mit langen schritten ging er zu dem Schriftstück, bückte sich kurz und hatte es Augenblicke später in seiner rechten Hand. Kurz überflog er den Text auf dem Zettel, auch wenn er dessen Bedeutung nicht recht verstand, verschwand der kleine, in unsauberer Schrift verfasste Zettel gleich darauf in einer der vielen tiefen Taschen seiner Robe.


19.08.2003 18:22#76
Tomekk Der Baal warf den Traumruf fort und erhob sich wieder. Langsam ging er zurück zum Schiff und wartete dort darauf, dass auch der Rest der Gefährten das Schiff verließ. Der zweite Baal, der die Expedition begleitete, Tomekk kannte nicht einmal seinen Namen, war inzwischen auch unter bei ihm angekommen, aber der Rest der Gruppe verharrte scheinbar noch auf Deck. Gab es dort etwas interessantes? Nein, jetzt folgten ihnen endlich die ersten und beschritten die Planke, die ausgelegt worden war. Das Holz knarzte und bog sich leicht durch, hielt aber zuverlässig der Belastung stand.

Tomekk drehte sich wieder herum und ließ seinen Blick abermals über die Stadt schweifen, verharrte auf dem Stadttor, welches man vom Hafen schon erkennen konnte, wenn man genau hinsah. Irgendwo dahinter lag ihr Ziel. Irgendwo dort lag die große Gefahr. Würden sie als Helden zurückkehren oder würden sie als nächstes den wagemutigen auflauern, die mit demselben Ziel wie sie nach Gorthar kamen? Dies alles würde sich dort draußen entscheiden.

Während hinter ihm immer mehr der Gefährten das Schiff verließen, kniete sich der Baal auf den Boden und schloß die Augen. Leise flüsterte er die Worte des Gebetes, bat den Schläfer um Hilfe und Zuversicht in dunklen Zeiten wie diesen. Spätestens seit dem Gespräch mit Angroth an Deck wußte er, dass seine Aufgabe bei dieser Mission nicht nur die Unterstützung im Kampf war, sondern auch für das seelische Wohl seiner Brüder und Schwestern zu sorgen. Wenn sie kurz davor standen, den Mut zu verlieren, mußte er ihnen helfen, neuen Mut zu schöpfen. Wahrscheinlich war das sogar noch schwieriger als der Kampf selbst. Der Weg war das Ziel.



19.08.2003 18:36#77
Samantha Samantha war regelrecht erstarrt unter dem Blick des Templers. Seine Lippen hatten sich geöffnet, ganz leicht, als wolle er noch etwas anfügen. Dann aber erfasste ein eigenartiger Schimmer seine Augen und er schloß den Mund wieder. Der Blickkontakt brach ab, Angroths Augen suchten neue Ziele. Doch Samantha starrte weiterhin auf den Templer. Es musste inzwischen schon einen ziemlich dämlichen Eindruck machen, wie sie so dastand und starrte. Doch die hohe Templerin war durch Angroths Blick einer Salzsäule gleich geworden. Inzwischen war der Templer schon weitergegangen, nachdem ihn ein Schwarzmagier, dieser seltsame shark, weggezogen hatte. Erst als sie von hinten ein Sumpfbruder anstieß weil sie den Weg zur Rampe nach unten versperrte, wollten Samanthas Beine wieder. Etwas unbeholfen stieg sie hinab, den Kopf immer wieder nach hinten umwendend.
Eine leichte Rauchsäule hatte sich über dem Eingang gebildet. Kurz hielt Samantha inne, wurde dann aber von den anderen weitergeschoben. Was spielte sich dort unten ab? Brannte das Schiff? Unsicher schaute sie in die Gesichter der anderen. Hatten sie nicht den Rauch auch bemerkt? Man musste doch etwas tun..Aber es drängte sie weiter. Kurz darauf hatte sie den festen Boden des Hafens unter sich. Wieder wandt sie den Kopf nach oben, doch der Rauch schien verschwunden. Sie redete sich ein dass alles in Ordnung war, ihre Nerven lagen nun mal blank von der Überfahrt. Doch nun würde alles gut werden, nun waren sie angekommen.
Mißtrauisch wanderten ihre grünen Augen über die Hafenpromenade. Geschäftiges Treiben herrschte dort, Menschen die alle ein Ziel hatten und dieses möglichst schnell erreichen wollten. Nur wenige nahmen sie die Zeit, ein bisschen zu verweilen und die ankommende Gruppe zu beobachten. Viel zu sehr hatten sich ihre Augen schon an den schönen Ausblick gewohnt, sodass sie die pompösen Felsen und die aufgeschüttete Einfahrt in ihrem Stolz gar nicht mehr wahrnahmen. Samantha jedoch war noch nicht so abgehärtet. Einmal erst war sie hier gewesen und das war schon länger her. Sie erinnerte sich nicht mehr an viel, doch nun war sie wirklich überrascht. Wie lange sie hier wohl bleiben würden? Gab es noch Zeit für einen Bummel über den Markt?
Fragend drehte sie sich zu ihrem Gefährten um, die nun fast alle den prachtvollen Kreuzer verlassen hatten. Ihre Augen suchten nach Angroth, nur er schien zu wissen wo es hinging. Sie war sich sicher, dass dieses besagte Feld der Toten nicht direkt neben der Stadt lag. Keine würde in der Nähe eines solchen Schauplatzes wohnen wollen.
Der Wind frischte wieder leicht auf und wehte durch ihr Haar. Ein Blick zum Himmel verkündete ihr baldigen Regen.



19.08.2003 19:15#78
Trulek Trulek stand teilnahmslos an Deck, überdachte Angroths Geschichte mit überlegendem Gesichtsausdruck. Erst jetzt wurde ihm klar worauf er sich da eingelassen hatte, doch er bereute es nicht. Denn er hatte es für für Angroth getan, er wollte ihm helfen. Langsam, aber immernoch überlegend verließ der Templer das Schiff und es freute ihn wieder auf festen Boden zu treten. Erst wollte er den Boden auf Beständigkeit testen, doch dann wurde ihm klar, dass er nicht nachlassen würde. Der Boden eines Schiffes würde im krassen Gegensatz dazu schaukeln, wenn man darauf rumspränge. Unwillkürlich schüttelte sich Trulek und schritt dann vorsichtig weiter. Er fragte sich, wo sie die Suche nach diesem schrecklichen Biest, dass Trulek nicht beim Namen nennen wollte, denn beginnen würden. Es kam ihm klar vor, dass sie ihn wahrscheinlich dort aufsuchen würden, wo sein Freund ihm begegnet war. Doch diese Expedition lag nicht unter Truleks Führung und so brauchte er sich vorerst keine Gedanken darüber zu machen. Wichtig war, dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten und außerdem, dass Trulek wieder seinen Bogen benutzen konnte. Im inneren des Schiffes war es keine leichte Sache gewesen. Ein oder Zwei Pfeile hatte er abgefeuert, aber mangels ausreichend Platz hatte er es aufgegeben. Hier an Land war sein Bogen um einiges mehr Wert.

Eine Leichte Brise kam Trulek ins Gesicht, als er sich umdrehte und den anderen zuschaute wie sie schließlich alle von dem mächtigen Schiff kamen. Nicht einmal dieser heftige Sturm, der gewütet hatte, vermochte es dies Schiff zu beschädigen. Zumindest kam es Trulek so vor, denn er konnte nichts erkennen, dass darauf hinwies, dass das Schiff irgendwo zerstört war. Wieder schüttelte es ihn, aber er war frohen Mutes. Der templer war sich der Sache bewusste die er hier tat und wenn diese Mission zum scheitern verurteilt gewesen wäre, dann hätte der Schläfer niemals so viele seiner treuen Anhänger diese Expedition antreten lassen.



19.08.2003 23:04#79
Rango ...Sie hatten Gorthar endlich erreicht. Nach den nun vergangenen Strapazen waren sie alle glücklich vom Schiff hinunter zu kommen, außer Rango. Er trennte sich nur ungern von dem prächtigen Kahn, da er endlich wieder, in vollem Masse, erfahren hatte wie wunderbar er es doch eigentlich fand, über das Meer zu schippern. Egal ob Sturm oder Nebel.
Rango war der Letzte der das Schiff über die hölzerne, schwere Rampe verließ und blickte sich ständig nach dem Schiff um, bemerke erst in diesen Momenten wir wunderschön es doch eigentlich war.

Die Gesamte Gruppe stapfte hinter dem Templer Angroth her, da kein anderer genau wusste wo es eigentlich hingehen sollte. "Naja, vielleicht die Schwarzmagier" dachte sich Rango und schloss langsam zu seinen beiden Ex-Lehrmeistern auf. "Wo geht es denn jetzt hin?" fragte er und und schaute sich nach einer Dirne, die vor einem herunter gekommenen Fachwerkhaus auf einer morschen Bank saß, um.Die Templerin schaute im vorbeigehen, gelassen, über die am Wegrand aufgestellten Stände der gortharischen Händler und blieb wie einige andere der Gruppe stehen. Jene wollten sich wohl in letzter Minute noch ordentlich Ausrüsten und gut genug verpflegen.

Rango schländerte auch kurz zu einem Lebensmittelstand herrüber und überblickte die Waren. Auch wenn er in diesen Momenten keinen Hunger verspürte, musste er sich trotzdem etwas besorgen, um nicht später hungernd dem Feind entgegen treten zu müssen. Nach einer kleinen Verhandlung, über einen unnormal hohen Preis, nahm sich Rango zwei Äpfel und einen Laib Brot. Jenes verstaute er in seinen nun etwas trockeneren Taschen seiner Novizenrobe.
Schon als die Abenteurer den ersten Fuß, auf den den steinernen Steg am Hafen gesetzt hatten, wurden sie von den Stadtwachen genaustens Gemustert, das hatte sogar der Fischer Rango gemerkt und das musste wirklich etwas heißen. Der Sumpfler konnte zwar jede Bewegung eines Schiffes oder gar eines Fischschwarms ausmachen, aber er er merkte es eigentlich selten wenn man ihn beobachtete. "Die sind ganz schön Misstrauisch!" murmelte er und schaute sich um, während er auf die anderen wartete. Er ließ seine Blicke über die Dächer fahren und staunte über die hohen Mauern und Türme die sich aus der Stadt, deutlich nach oben hin, abhoben.

Nach kurzer Zeit konnten sie endlich weiter. Rango mochte diese Stadt nicht, er mochte die gesamte Provinz nicht. "Gottloses Land..." fuhr ihm wieder durch die Gedanken und hoffte das sie bald wieder zurück nach Khorinis kommen würde, als alle Mann und die Templerin hinter Angroth durch das stattliche Haupttor die Stadt verließen...



19.08.2003 23:16#80
meditate meditate hatte der aktion von angroth und shark prüfend zugesehen.
warum hatten sie nicht die dämonenbeschwörer gefragt, was es mit den wanderern zwischen den welten auf sich hatte? sie waren nicht befreit, es war einfach töricht. die beiden anführer dieses abenteuers handelten töricht wie kinder.
natürlich hatte angroth ein heißes herz, einen wilden mut und die entschlossenheit, seinen clan zu rächen. und vielleicht würde ja auch grad er ausersehen sein, dieses ungeheuer von dieser welt zu fegen, aber die differenzierten besitzverhältnisse in der zwischenwelt hatte er nicht begriffen. die flammen hatten die armen menschen nicht in den frieden entlassen, sie brachten nur neue schmerzen und dashnavar war immer noch ihr herr und sie in seinen klauen. er würde sie bis ans ende aller tage immer wieder neu anseinen bestialischen fäden führen und sie würden ihm nie entkommen, wenn es niemand mit dashanvar aufnehmen würde und er weiter triumphieren könnte.
am meisten sorgen machte ihr aber der bruder shark. sie hatte ihn die ganze zeit beobachtet. seit sie im kastell erfahren hatte, was er mit dem armen knaben gemacht hatte, war ihr klar, dass der junge mann nicht ganz war, was er vorgab.
und diesmal hatte er den braven templer sogar angestiftet, die kreaturen zu verbrennen! er schien eine starke affinität zu feuer zu haben! das war ungewöhnlich!

immer fester fasste der gedanke in ihr fuß, dass der erzdämon sie zu sich bestellte auf hinterhältige weise, sie lockte und anfütterte und es war durchaus wahrscheinlich, dass der schwarzmagier shark ein verräter war. und shark war ein sehr guter lockvogel. er machte das außerordentlich geschickt.
sicher war er ja gar kein echter anhänger des beliar? vielleicht war er es nie gewesen? vielleicht hatte er sich längst an dashnavar verkauft?
die vermutung lag sehr nahe und als don zu ihr trat, erzählte sie ihm leise von ihrem verdacht.

"ich bin mir fast sicher. kennst du die geschichte, dass er einen jungen in unserem kastell verbrannt hat? bei lebendigem leibe? ich war zwar in der zeit nicht da, aber die dämonen haben es mir erzählt. ich war wirklich fassungslos. seit den schrecklichen taten von ahram ist so etwas im kastell nicht mehr vorgefallen.

ich behalte ihn im auge und hoffe, dass dieser erzdämon ihn nicht allzusehr stärkt. immerhin ist er noch ein mensch.

wenn er es aber ist, der uns zu dashnavar bringen soll, dann werde ich ihn richten. mit beliars hilfe werden wir die wahrheit schon erkunden.


20.08.2003 01:37#81
Don-Esteban Don-Esteban schaute gedankenverloren über die Stadt, als ihm Meditate von ihren Beobachtungen berichtete. Gorthar lag vor ihnen ausgebraitet. Hieß es sie willkommen? Wies es sie ab? Es würde wohl viel eher vollkommen egal sein, ob sie hierherkamen oder nicht. Das Volk, daß ihm Hafen beschäftigt war, hate anderes zu tun, als stundenlang einem einlaufendem Schiff hinterherzustarren. Nachdem die ersten ihre Neugier befriedigt hatten, war es bald ruhig um die Gruppe Neuankömmlinge geworden.
Geistesabwesend antwortete der Magier seiner Begleiterin.
"Veränderungen bei shark? Ja, das wird immer offensichtlicher. Und du willst ihn richten? Wie soll dir das gelingen? Sei vorsichtig bei dem, was du planst. Ich fühle, daß der Feind hier ist, hier bei uns, ganz nahe. Er ist in einigen von uns. Wenn es wirklich zum Kampf kommt, wirst du mehr, als die übliche Hilfe von Beliar benötigen."
Er drehte sich um, blickte Meditate an.
"Vielleicht sind wir aus ebendiesem Zweck mit auf diese Reise gekommen. Als Werkzeug Beliars."
Der Rauch, den die Verbrennung der Leichen hervorgerufen hatte, verflüchtigte sich langsam. Seltsam, war keiner der Leute hier auf den bestialischen Gestank verkohlenden Fleisches aufmerksam geworden? Die Rauchglocke, die noch vor kurzem über dem Schiff lag und allen Tränen in die Augen trieb, trieb nun davon, in Richtung offenes Meer, wo sie sich entgültig auflöste. Der Magier und seine Begleiterin verließen als letzte über den breiten Steg das Schiff und setzten alsbald ihren Fuß auf das Hafenkai Gorthars.
BEsorgte Bürger schauten der Gruppe nach, die, geführt vom Kapitän, den Hafen fluchtartig zu verlassen schienen. Ganz am Ende zwei Gestalten, eine Frau im Kleid und ein Mann in langer, dunkler Robe. Das Schiff blieb verlassen zurück. So manch einer konnte seiner Familie an diesem Abend diese seltsame Anekdote aus dem Hafen erzählen, vom verlassen daliegenden Schiff, daß unbeschädigt aus einem Sturm in den Hafen eingelaufen war.
Don-Esteban sah nicht ein, sich von Rango so durch die Stadt hetzen zu lassen. Als die Gruppe an einem Markt vorbeikam, blieb er an einigen Ständen stehen, schaute sich die Ware an, behielt dabei die Gruppe immer im Auge, um sie nicht zu verlieren. Gemessenen Schrittes lief er von einem Händler zum nächsten, begutachtete das Angebot, fragte kritisch nach, versuchte, den Preis zu drücken."Wieviel willst du für diese Schatulle?", fragte er einen der Händler."Zweihundertfünzig Goldmünzen...", antwortete dieser dienstbeflissen. "Beste Arbeit, Herr", setzte er hinzu.
"Zweihundertfünfzig?" Ein skeptischer Blick unter den buschigen Augenbrauen hervor traf den Händler. "Hältst du das nicht für etwas hoch gegriffen?"Der Angesprochene holte zu den üblichen Lobpreisungen aus. "Die Handwerksarbeit ist einwandfrei ausgeführt. Die Intarsien sind in höchster Vollendung eingelegt. Selbst die Maserung des Holzes ist nahezu symmetrisch. Und das..."Don-Esteban unterbrach ihn. "... und das Material ist billiges Weichholz. Ich kann mit meinem Fingernagel Kerben hineindrücken."
Er ließ das Kästchen wieder auf den Verkaufstisch gleiten und verabschiedete sich von dem Händler, der ängstlich das Kästchen begutachtete, aber keine Kerbe fand. Aufatmend ordnete er seine Waren erneut und hoffte auf den nächsten Kunden.
Don-Esteban war mittlerweile beim nächsten Händler angekommen. Ein Gewandschneider.
"Schöne Kleider hast du da."
"Ja Herr", beeilte sich der Kleiderhändler zu antworten.
"In allen erdenklichen Farben und nach der neuesten Mode, wie sie in Gorthar üblich ist. Sogar Wämser nach myrtanischem Schnitt biete ich an." Er wollte sich schon darauf konzentrieren, eine Auswahl der eben angepriesenen Waren hervorzukramen, doch eine Handbewegung des Magiers hielt ihn davon ab."Ich brauche Umhänge. Einen für meine Begleiterin, einen für mich. Unauffällig, doch von vornehmer Machart. Du verstehst, was ich meine?"
"Durchaus, durchaus." Und schon wühlte der Mann einige Umhänge hervor, die er auf der restliochen Auslage ausbreitete.
"Dieser hier ist sowohl unauffällig, als auch praktisch. Er besitzt eine Kaputze und läßt sich am Hals verschnüren. Dazu ist das Material sehr dicht gewebt und hält das Wasser vorzüglich ab." Er fuhr mit den Fingern darüber hinweg."Und die Säume sind mit diesem Rankenmuster, wie es jetzt üblich ist, geschmückt." Er wies mit einer Handbewegung darauf hin.
"Gut, was willst du dafür haben?"
"Ich denke, daß einhundert Goldstücke dafür ein angemessener Preis ist." Forsch schaute er dem Käufer in die Augen, konnte jedoch nichts für ihn verwertbares darin erkennen.
"Einhundert? Nagut, für beide. Hier ist dein Geld."
Der Magier kramte aus einem am Gürtel seiner Robe befestigten Geldbeutel die geforderte Summe hervor. "Weil ich in Eile bin, werde ich diesen Wucherpreis diesmal zahlen."
Dann griff er sich die Umhänge, legte einen Meditate und einen sich selber um und beeilte sich - wie Meditate auch, die vorausgeeilte Gruppe wieder zu erreichen. Am Stadttor hatten die beiden die restliche Gruppe erreicht und schlossen sich ihnen wieder an.



20.08.2003 22:18#82
Angroth Gedankenverloren stolperte Angroth zusammen mit seinen zehn Gefährten über die Ödlande, die Stadt war nun lange ausser Sicht. Nur der Fluss, in seinem klaren, glitzerndem Schimmern deutete ihnen den Weg, in der Ferne sah man die Gletscher- und Gebirgsgipfel, die sich stolz und majestätisch vom Rest der Dunkelheit abhoben, ja, beinahe drohend zu ihnen heruntersahen.
Staub wirbelte feinkörnig um seine Beine, während er sich über den von der Sonne erwärmten Boden kämpfte, langsam ermüdete.
Seine Gedanken wanderten zur gestrigen Nacht zurück, er erinnerte sich an Samanthas erwiderung seines Blickes. Schmerz erfüllte ihn, er hätte vor langer Zeit etwas tun sollen, doch er hatte es nicht geschafft. Nun war es zu spät, er würde es nicht wagen, nicht hier auf dieser gefährlichen Reise. Zu groß war die Gefahr, dass er ihr Herz mit seiner alles verschlingenden Kälte ansteckte und ihr auf eine Weise das Leben zerstörte.
Zeit würde er noch genug haben, wenn dies überstanden war - falls er es überstehen würde. Trotz des Segens seines Baal keimten unaufhörlich Zweifel in dem gebeutelten Geiste des jungen Clansmannes, der zusehends unter dem Druck seiner Äonen alten Mission zermürbt wurde. Immer öfter konnte man ihn beobachten, wie sein Blick getrübt in Richtung Süden lief, immer in Marschrichtung.
Der Schatten, den er einst verspürte, als er dies Land betreten hatte, kehrte über seine Gedanken. Er sah die Rauchsäulen der Ebene seines Schicksals aufsteigen, diese Blutroten, von schwarzem, geschmolzenenm Stein durchsetzten Rauchsäulen, die sich weit über dem Gebirge zu einer wabernden Masse aus brennendem Himmel vereinte.
Der feurige Regen kehrte in seine Gedanken zurück. Ja, es hatte brennenden Stein geregnet, der glühend die Erde vernarbte Erde einbrannte, wo er auftraf. Er spürte wieder das Beben unter den Füßen, die ihm das Gefühl gegeben hatten, nicht mehr Herr seiner selbst zu sein. Der Schlag des Dämonen traf seine Brust, das Lächeln kehrte auf die schmallippige Fratze zurück, die kehlige, grausam dunkle Stimme, die sich nach dem Tode tausender Menschen anhörte ... der Templer dachte an sein erstes Treffen mit .... Daschnavar.
Einige Stimmen wurden in der Gruppe laut, holten den Erdrückten zurück in diese Welt und forderten eine Rast ein, vielleicht sogar das Nachtlager. Einen vollen Tag waren sie durchmarschiert, immer nur das Rauschen des breiten Stromes in den Ohren. Kaum Bäume säumten ihren Weg, und wenn, dann waren sie vertrocknet und abgestorben. Eine unwirtliche Welt, die, so sagt man, einst weite grüne Felder und undurchdringliche Wälder beheimatet haben soll. Unter den gegebenen Umständen und den Bedingungen, die die bewegte Vergangenheit des Landes aufwies, war es vollkommen nachvollziehbar, dass nun nur noch Ödland und eingetrocknete Äcker das Land beherrschten.
Die Stimmen der Gruppenmitglieder wurden lauter, und er rang sich endlich zu einer Antwort durch: "Gut, wir werden hier rasten. Lasst uns das Nachtlager aufschlagen." seine Stimme klang besorgt und unsicher, und immer bedrängender ward die sich ausbreitende Kälte der Faust, die sich weiter um sein Herz schloss.



20.08.2003 22:40#83
shark1259 shark hatte die ganze Zeit etwas abseits von der Gruppe verbracht, nicht im Stande sich irgendwie in die Gruppe hineinzuleben. Die Blicke, die wie schwere vorwürfe auf ihm lasteten, waren ihm nicht versteckt geblieben, doch hatte er sie über sich ergehen lassen, als hätte er nichts gemerkt. Was machte es schon für einen Unterschied was sie glaubten. Beliar wusste, wie er zu den Dingen stand, und das war das einzig wichtige im Moment. Seine Metamorphose war noch nicht abgeschlossen und solange dies nicht vorbei war, konnte er den anderen nicht zumuten, dass sie ihn ertragen mussten. Geschweige denn konnte er sich zumuten, ihre gegenwart über sich zu ergehen lassen.
Langsam ließ er sich auf den Boden fallen, nachdem Angroth ihre Rast verkündet hatte. Er war nicht müde, nicht ein bisschen. Das marschieren war ihm nur lästig gewesen, doch brauchte sein Körper im Moment überhaupt keine Rast.Die Landschaft war öde und trocken, sharks unterer Teil der Robe war mit Staub gerade zu überdeckt. Genervt ließ er seine Finger darübergleiten, putzte den Dreck weg und strich gleichzeitig noch seine Robe etwas glatter, was komplett vergebens war, denn nach wenigen Sekunden, waren die Falten wieder dort, wo sie noch Augenblicke zuvor auch gewesen waren.
Leute unterhielten sich freundlich, und etwas müde, manche hatten sogar schon ihre Körper zum schlafe ausgebreitet. shark huschte ein Grinsen über das Gesicht... wie zu sich selbst murmelte er leise und undeutlichNun, wer ist jetzt der Schwächling
wunderte sich jedoch selbst über jenen absurden Gedanken. Wie lange würde dies ganze noch so weiter gehen?



20.08.2003 22:45#84
Tomekk Tomekk holte einmal mehr einen Traumruf hervor und entzündete diesen. Die Nähe zum Schläfer war auf einer solchen Mission besonders wichtig, und wer sollte sich darum kümmern, wenn nicht ein Baal? Trotzdem sah er besorgt zu seinem Freund Angroth hinüber. Er sah wirklich nicht gut aus. Der Segen des Schläfers hatte die Zweifel scheinbar nicht lange aus dem Herzen des Templers vertreiben können. Aber stand es überhaupt noch in der Macht des Baals, seinem Freund zu helfen? Tomekk wußte sich keinen Rat.

Tomekk ging auf seinen Freund zu und warf ihm einen aufmunternden Blick zu, welcher jedoch keine Wirkung hatte, wie es schien. Ja, es sah wahrlich nicht gut aus. Angroth nahm sich die bisherigen Ereignisse mehr zu herzen, als gut für ihn war. Langsam schloss der Baal die Augen und ließ sich im Meer seines Bewußtseins treiben, vergass die Welt dort draußen und ging tief in sich hinein. Als er die Augen wieder öffnete, fühlte er sich viel besser und erholt.
Sein Blick schweifte kurz über die Gruppe und blieb auf einem Schwarzmagier liegen, der ihn merkwürdig angrinste. Was sollte denn das? Scheinbar fand der Magier irgendetwas witzig, aber Tomekk sollte es egal sein. Er nahm einen weiteren Zug von seinem Traumruf und entspannte sich, solange dies noch möglich war.



20.08.2003 22:49#85
Trulek Er mochte diese Land nicht. Alles war öd und abgestorben, nicht wie Trulek es aus dem Sumpftal und Khorinis kannte. Alles war anders und dazu kam noch, dass der Templer sich kein Fünkchen in diesem Land auskannte. Jetzt war er froh, dass sie rasten würden, obwohl er noch keinen Gedanken daran verschwendete, dass sie ja hier gar keine richtigen Unterkünfte hatten, sie mussten es sich so bequem machen. Bevor sich Trulek niederließ, drehte er sich einmal im Kreis, um auch sicher zu sein, dass keine unerwünschten Gäste aufgetaucht waren, wie auf dem Schiff. Doch dann setzte er sich hin und stocherte nervös mit einem trockenem Ast in dem öden Boden herum. Doch er konnte es sich nicht vorstellen, dass er auch nur ein Auge zukriegen würde. Lieber würde er etwas konstruktives tun, wie zum Beispiel essen. Denn sein Magen verlangte danach etwas verdauen zu können, doch in der Eile beim Aufbruch hatte Trulek nichts mitgenommen. Er stellte sich die Frage ob es hier wohl auch etwas zu Jagen gäbe. Doch dann schüttelte er den Gedanken ab. Hier in der Dunkelheit ließ es sich sowieso schlecht jagen und bis morgen konnte er auch noch warten.

Sein Blick schweifte zum Himmel, der komplett schwarz und wolkenverhangen war. Kein Stern war durch die dicke Decke der schwarzen Wolken zu sehen. Trulek seufzte und stand wieder auf. Bisher hatte er etwas abseits gesessen doch jetzt verlangte es ihn nach einem Gespräch. Nicht viel hatte er bisher geredet, was wohl daran lag, dass er den Großteil seiner Gefährten nicht einmal vom sehen kannte. Außer Angroth erkannte er nur Doooom und Tomekk wieder. Unwillkürlich musste er lächeln, als er an die Begegnungen dachte. Mit Doooom und ein paar Novizen hatte er einmal den Sumpf wieder geflutet, nachdem ihn jemand trockengelegt hatte.



20.08.2003 23:23#86
Samantha Samanthas Blick streifte den Nachthimmel nur kurz. Wenige Sterne waren zu sehen, als hätte sich der Horizont dem Ödland angeschlossen und seine Ressourcen nur sparsam verteilt. Ihr war, als waberte ein leichter Hochnebel dort oben in der Dunkelheit herum. Oder war es doch etwas ganz anderes, was sich dort oben zusammenbraute?
Der Blick der hohen Templerin senkte sich wieder und sie starrte stumm auf den rauchenden Stengel in der Hand von Tomekk. Der Baal hatte es richtig gemacht, ein bisschen Lockerung für die Nerven konnte ihr auch nicht schaden. Ihre Hand glitt automatisch in ihre Taschen, doch es fand sich nichts passendes. Beim Schläfer, wie nachlässig. Da ging sie auf eine große Reise und vergaß sich eine Monatsration Krautstengel einzupacken. Ob sie noch schnell umkehren konnte, um sich welche zu holen?
Doch sie verwarf ihre Idee schnell wieder, als sie das dunkle Ödland überschaute. Ihr war nicht wirklich danach, alleine loszuziehen, nicht hier draußen. Außerdem würde die Reise viel zu lange dauern, das konnte sie vergessen.
Angesichts dieser Tatsachen beschloss sie sich bei dem verträumten Baal ein Geschenk des Schläfers zu schnorren und es dann genüßlich aufzurauchen. Sogleich umfing Sicherheit ihren Körper, das leichte Zittern in ihrer linken Hand hörte auf. Ja das war sie, die Waffe des Schläfers. Ein Unwissender mochte schmunzeln, doch auch nur weil ihm der wahre Wert dieser köstlichen Gabe verwehrt blieb. Der Stengel gab Sicherheit, Ruhe und Gelassenheit, mit der man ganz anders an die Dinge heranging. Kein überstürztes Handeln, welches unweigerlich Fehler hervorrufen konnte.
Samantha lehnte sich zurück. Das Hörnchen kam aus ihrem Ärmel gekrochen und schnupperte neugierig in die Nachtluft. Den letzten Tag hatte es schmollend auf ihrer Schulter verbracht, angesichts dieser Einöde. Weit und breit kein grüner Baum, eine Schande in den dunklen Hörnchenaugen. Entsprechend empört hockte es nun auch da und zuckte unruhig mit dem Schwanz.



21.08.2003 04:46#87
Don-Esteban Abseits der Gruppe hatten sich auch der Magier und Meditate auf einen umgestürzten Baumstamm gesetzt. Die ehemals rauhe Rinde war über und über mit Moos bedeckt, das ein wunderbar weiches Polster ergab. Es schien eine Weile nicht geregnet zu haben, denn der bemooste Untergrund war trocken und bot keine Gefahr für die kostbare Robe des Schwarzmagiers und das Kleid der Magierin. So saßen sie nebeneinander und beobachteten etwas in der Ferne."Da, hast du es gesehen." Leise fragte er meditate.
"Wo denn?", kam die Antwort unmittelbar zurück.
"Dort links, das blaue aufblitzen." Er hob die Hand und zeigte auf einen Punkt weit in der Ferne.
"Und das war es? Bist du dir sicher" Skeptisch und gleichzeitig neugierig klangen die Worte
"Ja, dort liegt es, das Schlachtfeld von vor einem Jahr." Der Magier war sich sicher. Wieder zuckte ein blauer Blitz über die Ebene in der Ferne, begleitet von einem hellblauen Nachleuchten.
Plötzlich erhob sich etwas dunkles, mit viel Phantasie konnte man es als ein geflügeltes Wesen deuten. Doch ehe es sich entgültig vom Boden löste, fiel es wieder in sich zusammen. Ein Kreischen wehte herüber, getragen vom kühlen Wind, der über die kahle Ebene fegte und die schauerlichen Töne bis hierher trug, an den Rand dieser verfluchten Ebene, die vor nicht allzulanger Zeit der Schauplatz mächtiger magischer Auseinandersetzungen gewesen war.
"Da wieder!" Meditate hatte als erste erspäht, wie sich farbige Lichter zu einem Knäuel zusammenfanden und in einer lautlosen magischen Explosion eine wilde Kreatur gebaren, die jedoch schon nach wenigen Lidschlägen wieder verschwand. Sie hatte sich in einen Schwarm Motten verwandelt, die aufstiegen und dem Mond entgegenflogen.
Noch lange betrachteten die beiden Magier das Schauspiel in der Ferne, fasziniert von den schöpferischen Kräften ungebändigter Magie kamen sie sich vor wie zwei Kinder, die im Wunderland ihrer Träume gelandet waren, wo alles möglich und nichts verboten war. Das war Magie in ihrer reinsten Form, nicht in Runen gepresst oder auf Pergament gekritzelt, wo sie ein kümmerliches Dasein führte, sondern frei und ungebunden, nur durch ihre eigenen Möglichkeiten limitiert, also grenzenlos. Doch fehlte ihr gleichzeitig jede Kraft von außen, die sie formte, die ihrem Inhalt Sinn gab und sie leitete.
Und in diesem Gedanken wurde auch offenbar, was Magie bedeutete: Das Unmögliche einzufangen, um es für seine Zwecke zu nutzen konnte jeder Magier. Doch die Magie so zu formen, wie es ihrer natürlichen Struktur entsprach, das war eine Kunst, die nur ganz wenige jemals erkannten und noch weniger beherrschten.Daß diese Gegend gefährlich war, war den beiden Magiern bewußt, doch waren sie hier, am Rande der Ebene in Sicherheit, solange kein magischer Sturm aufzog, der die Magie bündelte und ihrer Kraft eine zerstörerische Komponente hinzufügte. Aber wahrscheinlich entsprach das nur dem ewigen Kreislauf, nachdem alles, was erschaffen wurde, auch wieder zerstört werden würde.
Meditate und der Don standen auf und hüllten sich in ihre neuen Umhänge. Nach einem letzten Blick auf das einmalige Schauspiel vor ihnen, daß die anderen alle verpasst hatten, gingen sie schweigend zurück zur Gruppe, von der schon die meisten in mehr oder weniger tiefem Schlaf lagen und suchten sich auch jeder einen Schlafplatz. Die Umhänge waren ein guter Kauf gewesen. Sie hielten Nachts warm, waren jedoch nicht zu dick am Tage, so daß man nicht zu leicht ins Schwitzen kam. Überdies hatten sie einige nützliche Taschen, in denen der Don gleich sein Schreibzeug für die auf solchen Reisen unweigerlich zu machenden Notizen verstaut hatte.
Und angenehm zu tragen waren sie auch noch. Nach kurzer Zeit war der Magier hinübergeglitten in das Reich der Träume, den Vorhof zu Beliars Reich, den man aus freien Stücken noch verlassen konnte.
Nur die Wachen des Lagers hielten die Augen offen - das hoffte man wenigstens.


21.08.2003 15:06#88
Samantha Erschrocken zuckte Samantha in die Höhe. Ihr war, als hätte sie etwas an der Schulter berührt. Es war nicht mehr als ein Hauch gewesen, doch so kalt und eisig dass sie selbst aus ihren tiefsten Träumen gerufen worden war und nun hellwach in die Umgebung starrte. Was war es gewesen?
Ihre Gefährten lagen friedlich schlummernd um sie herum verteilt, keiner von ihnen konnte es gewesen sein. Nur Trulek saß mehr müde als wach an einem Baumstumpf und starrte in die Ferne. Samantha war froh dass sie diesmal keine Wachschicht bekommen hatte, sie war viel zu müde gewesen um auch nur die halbe Nacht die Augen offen halten zu können. Sie schaute sich weiter um nach ihrem vermeintlichen Schulterstreifer. Doch nur das Hörnchen konnte sie noch sehen, welches in einiger Entferung trübsinnig im trockenen Boden scharrte. Nein, hier konnte es keine Nuss versteckt haben. Aber man konnte ja mal suchen, die Hoffnung starb zuletzt..
Nun wurde der Templerin doch ein bisschen anders. Wer konnte es gewesen sein? Oder sollte sie sich vielleicht eher fragen, was es gewesen war? Ein Schauder erfaßte sie. Hoffentlich ging die Reise bald weiter, diese Wüste behagte ihr nicht. Hier gingen komische Dinge vor sich, das wußte sie genau.


21.08.2003 15:45#89
Rango ...Nach langem Marsch ins schiere Nirgendwo, machten sie endlich Rast und Rango ließ sich auf den Boden gleiten.
"Hoffentlich ist es nicht mehr weit..." dachte er, worauf er in den wolkenverhangenen Himmel schaute und seinen Blick kurz über das Land fahren ließ.
Es war, als wenn es tot wär. Nur vereinzelte trockene Sträucher waren knapp verteilt und morsche, umgestürtze Bäume zeichneten das Terrain.Rango hatte ein sollches, ausgetrocknetes und lebloses Gebiet noch nie gesehen und war fast erschrocken, dass es sowas überhaupt geben konnte. Aus den Geschichten von seinem Großvater hatte er gehört, dass es im südlichen Teil des Festlandes gelegentlich Trockenperioden gegeben haben soll und dort die Langschaft für Wochen im schieren Sterben lag, aber so wie in dieser Einöde, wo die Gruppe nun war und rastete hatte er es sich nicht vorgestellt. Dies hatte er sich noch nicht einmal in seiner tiefsten Fantasy ausmalen können. Im ganzen ein regenloser Landstrich.

Rango staubte sich ab. Seine ganze Robe hatte die Farbe des gortharischen Bodens angenommen, nur ein leichtes Grün stach an seiner Hüfte noch hervor.Er war erstaunt, dass die Provinz südlich von Khorinis, gleichzeitig Sumpf und Grasland im Norden und nur etwas weiter Südlich eine sollche Trockenheit besitzen kann. "Irgendwie komisch" dachte sich der hohe Novize des Sumpfes und drehte sich auf die Seite um etwas schlaf zu finden.
Minuten später, Rango hatte noch es nicht ins Traumreich des allmächtigen Schläfers geschafft, öffnete er fragend die Augen. "Was ist das denn? Ein scharren!?" fuhr es ihm durch den Kopf und ließ seinen Blick wandern. Sam, die nicht weit von ihm entfernd lag hatte sich aufgerichtet, was aber nicht dieses kratzende Geräusch erklärte. Sein blick wanderte weiter, bis jener bei einem kleinen Wesen hielt. "Was das denn?" fragte er sich und kniff seine Augen zusammen um seinen Blick zu schärfen. "Ach, das Hörnchen...mmh" fuhr er gedanklich fort und wollte sich gerade wieder umdrehen um sich weiter auszuruhen, da kam es auf den Sumpfler zugesprungen, sah ihn kurz an, als ob es ihn auffressen wolle, und hüpfte dann friedlich zurück zur Templerin...


21.08.2003 19:07#90
meditate meditate hatte das endlose laufen in der staubigen ebene des talgrundes satt. sie liefen nun schon den zweiten tag an dem magischen schlachtfeld entlang und noch immer gab es kein zeichen dieses dämonen. dabei waren sie ihm nah, die magierin spürte seine präsenz. sie konnte ihn förmlich riechen und schmecken.
als sie das plätschern der kleinen quelle hörte, war sie die erste, die es hörte. ihr schritt beschleunigte sich uns sie lief zielstrebig darauf zu. die anderen hatten so laut geredet, dass sie das leise murmeln wohl überhört hatten. meditate lief ein paar schnelle schritte, um don bescheid zu geben und verließ dann die gruppe. das tal lag etwas weiter gen westen und als sie die senke erreichte, in der die quelle aus einem kleinen spalt entsprang, konnte sie sich nicht mehr halten. schon nach kurzer zeit konnte sie ihre hände in das kühle wasser halten.

der quell hatte einen kleinen kessel mit seinem kristallklaren wasser gefüllt, in dem man mühelos bis auf den boden blicken konnte. weiden spülten ihre grünen zweige im wasser und winzige fischlein huschten aufgeregt hin und her.
am boden waren steine zu erblicken, die eine merkwürdige weiße farbe hatten - wie marmor.

"sieh dir das an, mein freund. das ist wie ein wunder. wo kommt nur so ein wunderschöner quell in diese trostlose landschaft und wo fließt er hin?"
wirklich war das wasser nach wenigen metern wieder in einer felsspalte verschwunden, aus der ein leises beständiges rauschen zu hören war.


21.08.2003 21:56#91
Tomekk Zuerst bemerkte eigentlich niemand aus der Gruppe, dass zwei der Schwarzmagier fehlten, doch bald sahen sich die anderen Schwarzmagier irritiert um und entdeckten Don und Medi abseits des Weges. Schnell waren auch die Sumpfler überzeugt, den beiden zumindest zu folgen, um sie wieder auf den richtigen Weg mitzunehmen. Sie folgten den beiden, die in Richtung Westen verschwunden waren, und kamen bald in eine Senke. Leises Gemurmel hielt sich penetrant in der Gruppe, bis mit einem Male alle verstummten.

Was war das? Ein leises Rauschen hörten sie, und es kam direkt aus westlicher Richtung. Konnte das...? Tomekks Schritte beschleunigten sich, und nach wenigen Metern konnte er Meditate ausmachen, welche vor einem kleinen Steinkessel kniete und in diesen blickte. Leise trat er neben sie und sah hinunter. Was er sah, war genauso geheimnisvoll wie schön, und obwohl er von sich immer gedacht hatte, sich recht gut unter Kontrolle zu haben, konnte er einen erstaunten Ausruf nicht unterdrücken.

Langsam ging er neben Meditate in die Hocke und wandt den Blick nicht vom Wasser und dem, was darunter verborgen war, ab. "Was... was ist das? Ist es magisch?" Seine Stimme zitterte, als er diese Frage an die Schwarzmagierin richtete, die er schon so lange kannte und trotzdem auch wieder nicht kannte.


21.08.2003 23:08#92
meditate "zuerst einmal ist es wasser. und es ist kalt, klar und frisch. nix als wasser und eine grüne wiese drumrum und weiden, in denen der wind flüstert. hier will ich bleiben in der nacht. endlich mal kein staub und keine brennende hitze und nicht die schrecklichen töne vom schlachtfeld in der nacht.

heute bringen mich keine 10 pferde hier weg.

hast du gesehn, wie das wasser hier diese kreisrunde form ausgewachen hat? als wär dieses plauderbächlein mal ein tosender strudel gewesen. das sieht schon seltsam aus. es muss aber lange her sein, denn das ufer ist flach und es schwimmen kleine fischlein drin."

meditate ließ ihre füße ins wasser hängen und spritzte mit ihnen den don nass.
"wenn ihr euch mal umdreht, spring ich rein. aber wirklich alle männer umdrehen."



21.08.2003 23:21#93
Samantha Samantha beobachtete die Szene gespannt. Gab es dort unten im Wasser irgendwas zu sehen? Die Gruppe hatte sich inzwischen zu einer zweiten Pause niedergelassen und ein Lager wurde aufgeschlagen.
Doch die hohe Templerin interessierte das gar nicht so sehr. Sie kam langsam an den Sumpfbruder und die dunkle Frau heran, ohne dass diese sie bemerkten. Scheinbar war dort unten im Wasser irgendwas spannendes.

Samantha überlegte kurz, ob sie sich zu ihnen gesellen sollte. Dann aber kam ihr eine andere Idee, gereift durch die Aussage der Schwarzmagierin. Alle Männer umdrehn. Fein. Dann blieb sie noch übrig.
Ein leichtes böses Grinsen breitete sich auf den Lippen der jungen Frau aus, während sie langsam weiterging. Sie wollte also wirklich baden gehn. Na da konnte sie ihr doch ein bisschen nachhelfen.

Leise trat sie von hinten an die Schwarzmagierin heran und schubste sie dann in das rauschende Flüsslein.
"Hui das weckt die Lebensgeister!", rief sie lachend und machte sich schon auf etwaige Racheaktionen gefasst..



21.08.2003 23:51#94
Don-Esteban Erfreut über die Entdeckung Meditates holte der Magier seine Wasserflasche heraus und füllte sie mit dem klaren Nass. Durch den hastigen Aufbruch vom Schiff und das schnelle Verlassen der Stadt waren sie nicht in der Lage gewesen, die zur Neige gehenden Vorräte aufzufüllen, so daß es nun umso erfreulicher war, dies nachholen zu können. Ungestüm perlte der Wasserstrahl über die Hand des Magiers und schien nur widerwillig den Weg in die Flasche zu finden. Doch irgendwann war diese voll und mit einem zufriedenen "So!" verkorkte er den Verschluß und verstaute die Flasche, die eigentlich aus einem flachen, holzummantelten Gefäß bestand in seiner Reisekleidung.
Und schon wurde er weitergezogen zu Meditates Entdeckung, dem kleinen Teich mit den weiß vom Grund heraufleuchtenden Steinen und den darüberweghuschenden kleinen Fischen. Wie silberne Lichtblitze erschienen sie ihm, wenn sie von einem Lichtstrahl getroffen umherschwirrten und ihre Schuppen dabei aufblitzten. Für kurze Zeit vergaß er den Zweck der Reise hierher, schaute nur den Fischen zu und ließ sie alle anderen Gedanken vertreiben. Chaotisch schienen die Bewegungen der Fische zu sein, ohne Richtung und Sinn. Doch je länger man darauf starrte, desto mehr war der Geist versucht, die Linien, die ihre Bewegungen hinterließen, im Geiste zu einem Muster zu verbinden und der Bewegung der Fische so einen tieferen Sinn zu geben.
"So ein Becken werde ich mir auch anlegen lassen. Genauso, wie dieses hier."Und dann begann er, auf einem schnell hervorgezogenem Blatt Pergament mit Hilfe eines Kohlestiftes eine Skizze des Teiches anzufertigen. Auch die weißen Steine vergaß er nicht, einzuzeichnen.
"Wir sollten wieder zurück zu den anderen. Nur Angroth und shakr scheinen zu wissen, wo die Reise hinführt, also werden wir ihnen einfach folgen müssen."Doch dann entdeckte er Tomekk, der den Teich auch entdeckt hatte und ihn bestaunte.
"Vielleicht sollten wir hier eine kurze Rast..." Da trafen ihn Spitzer."Vorsicht, meine Skizze." Schnell brachte er sie in den Weiten seiner Robe in Sicherheit.



22.08.2003 01:07#95
Angroth Einige Gruppenmitglieder hatten sich an einem kleinen Nebenausläufer des Flusses ausgelassen, sich für eine kurze Rast durchgerungen und den kühlen Lauf der Quelle genossen. Samantha schien eine gewisse Abneigung zu den Schwarzmagiern zu haben, denn als die Frau der dunklen Diener verkündet hatte, in das Wasser zu steigen, hatte sie wiederum ein wenig nachgeholfen und sie hereingeworfen.
Ein müdes Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Templers ab, er würde einschreiten wenn ein handfester Streit entstehen sollte. Vielleicht nahm die dunkle Dame es aber auch mit Humor, er wollte nicht in den Lauf der Dinge eingreifen wenn er nicht von Nöten war.
Ein knapper Kommentar ihnen gegenüber, dass sie bald weiterziehen sollten, war alles was er fürs erste zu sagen hatte. Mit einigem Vorsprung zum Rest der Gruppe hatte er sich ein wenig isoliert, ward aber nun von seinem Freund shark eingeholt, der allerdings wohl nichts zu sagen wusste, Wortlos neben Angroth herlief.
Dann endlich ergriff der ehemalige Lehrer seinem Freund und Schüler gegenüber das Wort, mit einem Kloss im Hals begann er: "Es ist kalt. Je näher wir der zernarbten Ebene kommen, umso kälter wird es. Es ist, als spürte ich ihn." Er räusperte sich, und er sah mit bleichem Gesicht zu dem Schwarzmagier herüber.


22.08.2003 01:23#96
shark1259 Etwas unbehagen nahm er die worte seines Freundes entgegen. Natürlich war es auch ihm nicht entgangen, diese Furcht und Angst, die von jenem Ort ausging. Doch shark nahm jene Gefühle in sich auf, als wären sie Nährboden für seine Kraft uns sicherheit. Längst hatte er sich damit abgefunden zu verlieren, doch wollte er Beliar seine Treue noch beweisen, die würde der Dämon seine anwesenheit vergessen, den Schmerz den er spüren würde, wenn er ihm seinen Todesstoß versetzen würde, er würde sich in seinem Gehrin einbrennen, seine Gedanken verstopfen und ihn...

Angroth berührte ihn leicht an der Schulter, worauf der Schwarzmagier mit einem leichten Zucken reagierte, dann aber die Geste von Angroth erkannte und sich neben seinem ehemaligen Lehrmeister und jetzigen Kollegen zu Boden setzte.
"Er fürchtet dich. So sicher er sich auch ist, er wird nie aufhören damit, dich zu fürchten. Es ist als wolle sich dieser Dämon selbst die Zweifel austreiben, doch irgendwie spüre ich, dass er sich selber nicht mehr sicher ist, ob nicht diesmal seine Gegner ihn überschreiten in Kraft und Magie. Er sucht die Herausforderung, doch fürchtet sie, er ist wie ein kleines Kind, er kann und will nicht verlieren. Vielleicht muss er aber gerade das."

Wenn sich shark nicht sicher gewesen wäre, dass genau das Gegenteil der Fall war, hätte er nun spätestens angefangen selbst zu zweifeln und die Hoffnung keimen zu lassen. Doch ließ der Schwarzmagier es nicht zu. Hoffnungen waren nie ein wirklicher Weg, denn was waren hoffnungen? Nichts anders als Träume, die fort waren, wenn man aufwachte und sich nach ihnen sehnte. Und genau diese Schwäche wollte er nicht zeigen. Nicht mehr.

Aufmunternd blickte er Angroth zu und legte seine Hand auf die Schulter dessen, beruhigend und seine hilfe zusichernd. shark wollte seinem Freund nicht den gleichen Qualen aussetzten, die er im moment durchlebte.



22.08.2003 01:44#97
Angroth Ein weiteres, pessimistisches Lachen entfleuchte dem Gramgebeugten, er sah seinen Freund aus dunklen Augen an und konnte keine Zweifel darin sehen. Er glaubte an Angroth, er glaubte an den Erfolg ihres Unternehmens, er glaubte daran, den Dämonen zu besiegen.
Doch sie hatten ihn nicht gesehen, hatten ihn nicht gespürt, hatten ihn nicht vernommen und mussten ihn nicht fürchten wie einst er selbst! Niemand der hier Anwesenden, nicht einmal die so um die schwarze Magie wissenden Hohepriester konnten ahnen, was sie erwartete, sollten sie Daschnavar endlich gegegübertreten.

Das pure Leid sprach aus seinen Worten, die Grausamkeit und der Schmerz, es war als spräche das Wesen mit den Seelen seiner Opfer - absurd. Überlegen schüttelte der Templer den Kopf: "Ich denke, er weiss was vor sich geht. Er fürchtet uns sicher nicht, sonst würde er viel entschlossener gegen uns vorgehen. Der Schläfer möge uns behüten. Ich wollte nicht, dass ihr mir auf diesen Kreuzzug folgt, es war der Schläfer, der mir dies riet. Ich bin ihm gefolgt, ich werde ihm auch weiter folgen. Ich werde auch mit aller gebotener Entschlossenheit gegen Daschnavar vorgehen, ich werde den Ruchká keine Scham bereiten! Nicht nach all den Jahren!" Fest starrte er nun wild auf die Rauchsäulen, die feurige Blitze ausstießen und untereinander entluden, während die blutigen Strahlen sich gen Wolkendach emporklammerten. Dort würde er auf ihn treffen, er musste es!


22.08.2003 02:08#98
shark1259 Wie es schon einige male passiert war, breitete sich ein vielsagendes Schweigen zwischen den beiden guten Freunden aus. Noch ein paar Augenblicke, dann brach shark den Blickkontakt ab, stand auf und entfernte sich, er deutete klar, dass er nun seine Einsamkeit suchte, die ihn die letzten Tage lange fast immer begleitet hatte. Sie umhüllte ihn wie einen wärmenden Mantel, der nichts durchließ, keine Kälte, keinen Blick, keinen Kontakt.
Er nahm einen kleinen Schluck der frisch aufgefüllten Wasserflasche. Es schmeckte ihn zwar nicht, füllte seinen Körper jedoch wieder mit Leben und Kraft, die er im Moment brauchen könnte.
Müde ließ er sich zurückfallen. Vereinzelt wuchs hier gras, doch konnte man es sicherlich nicht wiese nennen.
shark war erschöpft, auch wenn es nur Minuten gewesen waren, seinem Freund so überzeugen zu wollen, die sicherheit der Niederlage aus seienn Augen und kurzzeitig sogar aus seinem Geist zu streichen, lag wie eine große Last immer noch auf ihm, er würde sie wohl für eine Zeitlang nicht losbekommen, doch bereute er es nicht, anscheinend hatte er Angroth geholfen und das war im Moment einmal das wichtigste, er hielt der größten Belastung auf seinen Schultern stand, nicht shark, und es wäre stupide gewesen, dass jemals zu glauben.
So legte sich der Hohe Schwarzmagier nun zu schlafe nieder, er würde ihn brauchen.



22.08.2003 14:42#99
Don-Esteban Plötzlich klackte etwas von hinten an die Rüstung der Hohen Templerin. Erschrocken drehte sie sich um und sah sich zwei sie anstarrenden Facettenaugen gegenüber. Wieder holte die Blutfliege zum Stich mit dem in ihrem Unterleib befindlichen Stachel aus und wieder prallte dieser wirkungslos an den Rüstungsteilen der Kriegerin aus dem Sumpf ab. Die Fliege kam noch näher, das penetrante Summen wurde lauter und jetzt fiel Samantha auch auf, daß diese Fliege irgendwie untot war und auch dementsprechend aussah. Fetzen der Innereien hingen halb verwest nach draußen, während das Außenskelett aus Chitin den Körper irgendwie zusammenhielt. Die Facettenaugen spiegelten nicht die Farben der Umgebung wider, sondern waren einfach nur schwarz. Vom Ekel überwältigt, wollte Samantha die Blutfliege verscheuchen und fuchtelte mit den Armen herum. Doch dabei achtete sie nicht darauf, daß sie auf dem lockeren Geröll am Rande des Teiches stand und plötzlich war es geschehen: sie verlor das Gleichgewicht und fiel der Länge nach in den Teich hinein. Eine erneute Wasserfontäne versuchte, die Umstehenden zu erreichen.
Don-Esteban jedoch war schon einige Schritte weit weg. Mit einer kurzen Handbewegzung beendete er den Spuk und auf die sich gerade wieder beruhigenden Wellen des Teiches rieselten die Reste der beschworenen Blutfliege friedlich wie Flocken von Schnee herab.
Das Hörnchen war rechtzeitig von der Schulter der Hohen Templerin gesprungen und aus irgendeinem Grund, vielleicht war es Instinkt, hatte es begriffen, wer für diesen schlechten Scherz verantwortlich war. Mit funkelnden Äuglein beobachtete es den davon schreitenden Magier. Don-Esteban hatte sich mit dem Hörnchen einen neuen Feind geschaffen.



22.08.2003 14:59#100
Samantha Samantha landete mit einem großen Platsch im Wasser und schaute etwas betröppelt drein. Diese untote Blutfliege hatte ihr doch einen größeren Schrecken eingejagd, sie hatte schon ihr Schwert ziehen und das elendige Viech vertreiben wollen, doch dann war der Stachel des Biestes schneller gewesen. Sie schüttelte etwas verwundert den Kopf und begann dann zu lachen. Die Umstehenden auf dem Trockenen fielen mit ein, längst war die kleine Badeaktion von Templerin und Schwarzmagierin Zielobjekt aller Augen geworden. Nur das Hörnchen hockte geduckt auf einem warmen Stein und starrte aus funkelnden bösen Äuglein den Urheber des Zaubers an. Leider war seine Nase etwas zu weit oben, sodass es nicht drankam. Doch irgendwann würde es seine zweibeinige Freundin rächen. Der buschige Schwanz zuckte schon aufgeregt.
Samantha spürte unterdessen, wie sich die Feuchtigkeit von unten in ihre Rüstung hineinzog. Eilig sprang sie auf und watete aus dem kleinen Wasserlauf. Hoffentlich hielt die Sonne noch ein bisschen an, damit sie schnell wieder trocknete.



23.08.2003 13:08#101
Rango ...In der Zeit, als die beiden weiblichen Gefährten ein wenig im kühlen Nass des Teiches planschten, hatte Rango sich an das Ufer gesetzt und schöpfte mit den Händen das Wasser, was er darauf langsam zum Mund führte. Sein Mund war schon ganz ausgetrocknet gewesen, weil er die ganze Zeit staub fressen musste, und sich nichts zu trinken mitgenommen hatte. "Kühles, reines Wasser! Das ist wohl das einzig gute in diesem gottlosen Land" stöhnte Rango wärend er sich wieder aufrichtete, darauf die Balance verlor und fast im Teich gelandet wär.Der hohe Novize schaute nun umher, schaute in die Gesichter der anderen, denen es wohl äußerst viel Spaß berreitete sich erfrischen zu können. "Eher zu viel Spaß," dachte er, "ich will hier nur so schnell wie möglich wieder weg! Weg von Gorthar..." Sein Blick wanderte weiter zu seinem Freund und Templer, Angroth, der gerade das Wort ergriff. "Wir müssen weiter." waren seine Auffordernden Worte, die wie ein Segen aus seinem Mund flossen, als er sich umdrehte und dem Flusslauf nach süden folgte. Nach kurzen zögern einiger Anderen, hatte sich dann auch der Rest wieder auf den Weg gemacht.

Rango schaute beim Gehen auf den Boden, schaute sich das wenige Grass an, das neben dem Fluss wuchs und lenkte sich damit etwas ab, denn das ewige Wandern brachte auch, schneller als einem lieb war, die quälende Langeweile und damit wieder Stress, den Rango nicht gebrauchen konnte. Er hatte andere Sorgen.Nach Stunden des laufens, erhallte eine Stimme...des Exeditionsführers Stimme. "Dort, ist es" sprach er und zeigte mit seiner Hand "Dort, nicht weit in dieser Richtung ist, die Ebene der Schlachten" fuhr er mit einer zittrigen Stimme fort. "Wir müssen den Fluss überqueren...doch das wird ein Problem"Rango versuchte dem Wink seiner Hand zu folgen, doch sehen konnte er nichts, jedenfalls nichts was ihm besonders vorkam.
"Dahinten ist eine Brücke" sagte eine Stimme, die Rango nicht zuordnen konnte, und schaute nach vorn, wo jenes Objekt seinen Platz haben sollte...


23.08.2003 16:56#102
Angroth Wer von ihnen den Übergang nun zuerst erblickt und angezeigt hatte, wusste Angroth schon jetzt nicht mehr, es war auch nicht von Belang. Allerdings kam in ihm eine Erinnerung hoch. So langsam wie ein Baum sein langes Leben entfaltet, so bedächtig kroch der Gedanke daran, etwas übersehen zu haben, in seine Glieder, jede Faser seiner Haare.
Schmerz drohte schon seit einigen Tagen seinen Schädel zu zerreissen, vollkommen ausgelaugt schien der Templer. Frohen Mutes und zuversichtlich, bald ihrem zwangsläufigen Feind gegenüber zu stehen marschierte die Gruppe in Richtung des steinernen Gebildes.
Was war hier falsch? Waren es die immer bedrohlicher wirkenden Säulen, die zugleich wie die Stütze des Himmelsdachs und doch auch als Geissel der Welt in Erscheinung traten? Oder waren es die immer beunruhigender werdenden unnatürlichen Winde, die ihnen in Kleid und Haar griffen und sie nervös ob sich selbst und diesem unbehagendem dahinstreichen zurückließen?
Nein, es war die Vergangenheit.
Es war die erste Reise nach Gorthar, dem Lande der Vorväter und den Wurzeln der Ruchká, der selbe Ort, und die selbe Zuversicht. Alles stimmte ... nur eines fehlte.
Kalt griff die Faust nach dem Herzen des Clansmannes, ein Stöhnen entrann seinen gemarterten Lungen sodass sich einige erschrocken zu ihm umdrehten. Die ersten Mitglieder und Gefährten betraten das unsicher wirkende Steinwerk. Mörtel lockerte sich, rieselte in vom Winde inspirierten Kreiseln hinab, zog immer neue Muster bis es in dem wilden Wasser darunter aufgelöst ward, entrissen in das unendliche Meer dort draussen.
Der Stein begann zu vibrieren, zunächst verhalten und dann immer stärker, drängender, impulsiver. Ebenso bahnte sich die Vergangenheit ihren Weg durch den Geist des jungen Mannes, beunruhigte ihn zunehmend. Vor Anstrengung hatte er sich vorgebeugt und die Augen zugekniffen, doch mit dem offensichtlichen Rumpeln der zusammenfallenden Brücke riss er die Augen auf, richtete sich steif empor und spie den so verborgenen Gedanken aus: "Ein Golem! Seid vorsichtig, die Brücke ist eine Falle!" doch es war zu spät, das magische Wesen hatte bereits mit seiner Zusammensetzung begonnen. Diejenigen, die sich eben noch auf sicherem Grund geglaubt hatten, waren nun in das hier zum Glück flachere Flussbett geworfen worden, sogleich umspült von einer Eiseskälte.
Die letzten Teile des Golems fanden ihren Platz, und ein unirdisch klingendes Grunzen aus dem Nirgendwo zeugte von seiner Angriffslust. Wild stampfte er im Fluss umher, suchte die herabgefallenen unter seinen stammartigen Beinen zu zerdrücken - vergeblich.
Alarmiert zog der Rest die Waffen oder die seiner Wahl entsprechenden Rune, sie mussten helfen!



23.08.2003 17:12#103
Samantha Zum zweiten mal an diesem Tage landete Samantha im kalten Wasser. Der Fluss spritzte um sie herum auf, als noch einige ihrer Gefährten mit hinabgerissen wurden. Kalte Tropfen spritzten auf sie herab, während sich der Golem zu seiner vollen Größe aufrichtete. Schwer erbebte die Erde unter ihnen, sogar das Rauschen des flüssigen Elements schien leiser geworden zu sein. Alles neigte sich unter der Wucht des magischen Wesens, welches nun bedrohlich aufbrüllte und mit schweren Schritten auf die Störenfriede zugestampft kam.Samantha richtete sich schnell auf, zumal das Wasser eh schon recht kalt wurde. Ihre Hand glitt automatisch zu ihrem Schwertknauf, doch dann zögerte sie kurz. Warum hatte sie keinen Hammer dabei oder wenigstens einen anderen dumpfen Gegenstand? Ein Schwert richtete nicht wirklich viel gegen ein solches Geschöpf aus. Ihr Zögern dauerte jedoch nicht lange, dann der Golem hatte sie zu seinem nächsten Opfer auserkoren und mit seiner steinernen Faust nach ihr hieb. Entsetzt sprang die hohe Templerin einen Satz zur Seite und entging dem Schlag nur sehr knapp. Ihr Herz begann zu rasen, Adrenalin hatte sich in ihrem gesamten Körper ausgeschüttet. Sie riß ihren Einhänder heraus und hielt auf die harte Pranke zu. Metall kreischte auf, Gesteinsbrösel flogen umher, doch den Golem störte das Kitzeln an der Faust nur wenig. Schon drehte er sich schwergewichtig herum, holte erneut aus. Trotz seiner Stärke hatte er eine Schwäche, nämlich seine Geschwindigkeit. Nur sehr langsam kam er heran, jede seiner Bewegungen dauerten Ewigkeiten. Nur zuschlagen konnte er erstaunlich flink. Ein tückisches Wesen.



23.08.2003 17:41#104
Rango ...Rango lag triefend Nass im Seichten Wasser des Flusses und erschrack, was dort für eine Kreatur erschienen war. So ein Monster hatte er in seinem ganzen Zweiunddreizig Jährigen Leben noch nicht vor die Augen bekommen. "Was beim Schläfer ist das?" fragte er, doch erhielt keine Antwort. Der Koloss aus Stein, unter dem die Erde bebte, wankte auf die Templerin zu und schlug wild, aber trotzdem etwas träge, um sich, mit dem Ziel die Sumpflerin mit nur einem Schlag, dem Erdboden gleich zu machen.

Rango sprang auf, wusste nicht was er tun sollte. Die meisten lagen noch im Wasser und beschwerten sich wegen der kühlen Wassertemepratur, ohne einen Gedanken an die Zerstörung des wandelden Felses zu verlieren.Ein Schwert Klirrte, ein Fuß stampfte, die Erde bebte. Es schien Sinnlos, das seine Sumpfschwester versuchte den Feind zu bezwingen. Das Schwert richtete kaum Schaden. Nur einzelne, kleine Steinbrocken rieselten wie Staub von den vermeintlichen Armen des Riesens.
Angroth versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, schlug kräftig von hinten auf das Ungetüm, was sich darauf kurz im Kreis drehte aber anscheinend keinen Schaden nahm. "Alleine werden sie es nicht schaffen" dachte sich Rango "warum tun die Magier nichts?"

Ohne weiter nachzudenken, löste der hohe Novize seinen Kriegshammer vom Gürtel und stürmte wie blind zu seinen beiden Ex-Lehrmeistern, um ihnen in diesem Kampf beizustehen.
Die Aufmerksamkeit des Steinhaufens hatte nun plötzlich wieder die Sumpflerin, die sich kurz zuvor aus der Reichweite des Monsters retten wollte. Immer wieder schlug Angroth mit seiner Klinge ein, um die Aufmersamkeit zurück zu gewinnen. Vergeblich.
Rango griff nun in den Kampf ein, um sein Glück zu versuchen. Ein wilder schrei ertönte, als er den ersten Schlag mit seinem Hammer setzte. "Was denn jetzt?" schoss es Rango durch den Kopf. Nun hatte er die Aufmerksamkeit des Kolosses und Sam konnte wieder genug Abstand bekommen.
Wild musste Rango den kräftigen Schlägen der Kreatur ausweichen.Nun musste er um sein Leben kämpfen, kämpfen dafür, das er nicht durch einen Steinernen schlag zerquetscht würde.
Rango sah seine bisher einzige Chance, dem Feind die Stirn zu bieten, und schlug mit aller Kraft von links nach recht, worauf der Fels mit einem stechenden Schrei zurück wich und dann wieder hervorkam.
Nun hatte Rango bessere Aussichten, lebend aus diesem Kampf herraus zu kommen.Die Sumpfler schlugen von hinten, Rango von vorn.
Der hohe Novize griff erneut an. Er legte alle ihm zu verfügung stehenden Kräfte in den Schlag, der das Ungetüm mitten auf die steinerne Brust traf, worauf jener jaulend in sich zusammensackte...



23.08.2003 20:13#105
Zloin Zloin hatte den erbitterten und fast aussichtslosen Kampf mit angesehen. Doch leider hatte er kein Ass im Ärmel um nützlich zu sein in dieser heiklen Situation. Was wollte er schon machen? Einen Zombie losschicken der vielleicht grad mal bis zum Golem kommt und dann schon in sich zusammenfällt? Oder wie wäre es mit einer Blutfliege die ihren Stachel wohl schon bei der ersten Attacke verletzt hätte? Warum gab es nur keinen beschwörbaren Hammer für die Magier Beliars? Wäre doch ganz nützlich, keine Probleme beim Minenbau, bei einem Golem und man hatte immer das beste Werkzeug für alle Fälle dabei.
Zloin ging zum Haufen leblosen Stein kickte leicht mit dem Fuss daran und meinte nur trocken "Ja, der ist tot".
Neben ihm war die Frau aus dem Sumpf. Er hatte sie schon einmal beobachtet, als sie noch in Khorinis waren.
Sie schaute ziemlich müde aus und war ausserdem nass.

Zloin begrüsste sie und nannte seinen Namen.
"Ich grüsse euch, tapfere Kriegerin. Mein Name ist Zloin, Hoher Schwarzmagier im Dienste des schwarzen Herrn Beliar." und machte einen künstlerichen Knick, warauf die Sumpfschwester ein wenig erschrack. Sie mochte anscheinend keine Schwarzmagier...
"Ich hoffe euch ist nichts passiert. Wie ist euer Name, wenn ich das fragen darf?"



23.08.2003 20:39#106
Samantha Samantha warf einen mehr als nur skeptischen Blick zu dem Schwarzmagier hinüber. Man dachte fast, sie sähe sich einem zweiten Golem gegenüber, so dunkelgrün funkelten die Augen durch die zusammengezogenen Lider. Doch dann beruhigte sie sich wieder und lockerte den Blick. Es musste noch vom Kampf sein, sie war immer noch in höchster Anspannung.
Langsam senkte sie ihre Schultern und steckte den scharfen Einhänder weg. Der Golem war besiegt, zusammen hatten sie ihn zurück in sein magisches Jenseits geschickt. Zurück blieb ein Haufen geröll, hell und staubig. Trotzdem fürchtete die hohe Templerin jeden Augenblick wieder, dass sich das Wesen neu zusammensetzte und grollend seine Fäuste schwang. Magischen Wesen konnte man nicht trauen, nicht mal wenn sie als Geröllhaufen vor einem lagen.Ihr Blick glitt von dem Staub nach oben auf ein weiteres magisches Wesen. Dieses jedoch war um einiges kleiner gebaut und auch nicht so grobmotorisch wie der Golem.

"Ich heiße Samantha", sagte sie zu dem Schwarzmagier und schaute ihn halb neugierig, halb mißtrauisch an. Die Skepsis vor dem Dunklen war nicht zu übersehen und sie machte sich auch nicht die Mühe sie sonderlich zu verbergen. "es geht schon, danke. Nur nach einer neuen Brücke werden wir uns wohl umschauen müssen, der Fluss ist viel zu kalt und zu schnell um durchzuwaten..."Nun brachte sie sogar ein leichtes Lächeln zustande. Nach all der Aufregung war die Entspannung umso schöner. Sie lächelte den Schwarzmagier leicht an und wurde dann wieder ernst. Ihr Blick blieb auf dem Fluß haften. Wie kamen sie jetzt hinüber?



23.08.2003 20:56#107
Zloin Aha, Samantha hiess sie. Ein schöner Name, kannte Zloin nicht mal jemanden, der auch so hiess? Er wusste es nicht.
Angroth winkte der Gruppe und zeigte den Weg durch den Fluss. Es war ein kleiner Weg mit niedrigem Wasserpegel, welcher direkt durch den Fluss führte.
Zloin lief neben Samantha her. Seine Lederschuhe waren nicht unbedingt sehr dicht und hielten nicht einmal die seichte Stelle aus. Angroth ging voraus, als Leiter der Gruppe. Dann die Schwarzmagier und von ihnen waren die getrennten Sumpfler.
Einige meinten, es ist eine Schande, dass sich die Brüche, die in diesem Land wie eine Fata-Morgana schien, einfach in ein Monster verwandelt hatte.
"Eine Kriegerin aus dem Sumpf seit ihr also." meinte Zloin munter und wohlte mit ihr eine Gespräch aufbauen, dass sie nicht meinen müsste, dass er eine gottlose Seele sei oder ein Kellergruftie der sich mit teuflischen Blutritualen vergnügte. Schon beim Hafen wurde viel herumgetuschelt, warum soviele schwarze Menschen hier waren unter den fröhlichen Sumpflern.
"Ich war schon einmal in eurem Lager. Irgend ein Handwerker hatte mir einen Käfig für meine Ratte hier gemacht. Das ist Nâr. Ich hab sie gefunden als ich durch die Wälder östlich der grossen Stadt herumgewandert war, in meiner alten Höhle, das ist allerdings eine andere Geschichte. Wie ich sehe, hast du auch einen Nagetier als Gefährten." bemerkte Zloin.

Ein kühler Wind fegte über den Wasserspiegel, welcher sich langsam rötlich verfärbte. Die Sonne ging langsam unter und verwandelte diese Landschaft ihn eine endlose Ebene voller Kühle und Angst. Keinem war es hier so wohl, denn die Nasen Kleider kühlten die Körper sehr ab. Jeder sehnte sich wohl gerade jetzt an eine gebratene Schafswurst mit Pilzsauce und einem wunderbaren Wein. Dagegen konnte Zloin nur zwei Pfirsiche präsentieren. Er bot seiner Nachbarin eine an.


23.08.2003 21:19#108
Samantha Das Hörnchen hatte bei dem Wort 'Ratte' die Ohren gespitzt und lugte nun neugierig von der Schulter der Templerin hinab. Die Barthaare zuckten, als es den kleinen Fellknäul auf der Schulter des Schwarzmagiers entdeckte. Einige Zeit starrten sich Ratte und Hörnchen an, dann zuckte das Hörnchen energisch mit dem Schwanz. Was auch immer es sein mochte, was dort auf der gegenüberliegenden Schulter saß, wehe es wagte sich auf seinen Stammplatz. Es würde ihn mit Zähnen und Krallen verteidigen.

Samantha spürte ein Zucken auf ihrer Schulter und faßte beruhigend nach oben. Doch das Hörnchen kümmerte sich recht wenig um die streichelnden Finger. Sein Blick war immer noch starr auf die Ratte gerichtet. Welch ein komisches Wesen. Und der Schwanz, ganz nackt. Konnte es sich denn keinen schönen buschigen Pelz leisten, wie es selbst einen hatte?
"Danke", sprach Samantha durch die Stille der beiden starrenden Kreaturen. Sie beäugte skeptisch die Fruch und warf einen kurzen Seitenblick auf den Gefährten. Er biss einfach so hinein. Musste wohl schmecken. Ermutigt tat sie es ihm nach und musste zugeben, dass die Frucht wirklich gut war.
"Was meinst du, was uns am Ende dieser Ebene erwarten wird?", fragte sie Zloin. Diese Schwarzmagier wußten doch immer mehr wenn es um dunkle Dinge ging, oder nicht?
Neugierig schaute sie ihn an, während ihre Füsse mit jedem Schritt weiter den rötlichen Staub aufwirbelten.



23.08.2003 21:29#109
Zloin Die Frucht war saftig und tropften von Zloins Mundwinkeln nur so hinab. Schnell wusch er sich die süsse Flüssigkeit, oder besser gesagt das Getränk der Götter, vom Mund. Nâr huschte schnell hinter dem Hals durch, über den rechten Hand nahm sich einige kleine Bisse ihn die Backen und schnellte wieder auf seinen Platz und kaute gemütlich zu Ende.

"Angesichts dessen, dass ich nicht freiwillig hier bin und ich nur flüchtig informiert wurde, warum wir überhaupt hier waren, kann ich nur spekulieren. Denn ich besitze schliesslich nicht die Gabe in die Zukunft zu schauen. Aber ich geb dir einen Rat, am besten du denkst von dieser ganzen nur positiv vorraus, das ist die beste Vorberitung für das Ungewissehafte." meinte Zloin lehrhaft und spickte den Pfirsichstein ins Wasser. Einige wellenartige Ringe gingen vom Eintreffpunkt aus. Hoffentlich hatte Zloin nicht gerade einen Sumpfhai aufgeweckt, doch von denen sollte man ja nicht Angst haben, wenn eine halbe Schar Sumpfler um ihn herum war. Sie kennen sich ja mit solchen "Fischen" aus.


23.08.2003 21:37#110
Samantha Samantha guckte ein bisschen irritiert und versuchte den Worten des Schwarzmagiers zu folgen, was sich als nicht ganz einfach herausstellte. Sie biss ein weiteres Stück aus dem süssen Pfirsich heraus und kaute darauf herum. Wirklich eine köstliche Frucht, sie fragte sich warum man sie noch nicht im Sumpf entdeckt hatte. Vielleicht wuchs sie nur in wärmeren Gebieten?Das Hörnchen schaute auch schon ganz neugierig herüber, doch Samantha war nicht gewillt ihm etwas von dem leckeren Happen abzugeben. Nachdem sie das Fruchtfleisch völlig aufgegessen und nur noch den harten Kern in Händen hatte, warf sie ihn weit von sich. Zu ihrem Pech traf sie Rango am Hinterkopf, der sich sogleich verwundert und ärgerlich umschaute. Samantha hatte noch nie unschuldiger dreingeschaut.

"Du bist also nicht freiwillig mitgekommen? Ja wie denn dann?", fragte sie nun Zloin, der immer noch neben ihr herlief.
Ihre Hände fuhren in ihre Taschen und sie holte zwei Sumpfstengel hervor. Ihre beiden letzten. Sie musste sich wieder jemanden suchen der welche übrig hatte.Einen steckte sie sich nun in den Mund, den anderen hielt sie dem Schwarzmagier hin, auch wenn sie bezweifelte ob er Gefallen daran finden würde."Auch einen?"



23.08.2003 21:44#111
Zloin Zloin schaute zuerst verwundert dieses Stengeldings an. Er wusste nicht genau was das ist, aber er bemerkte, dass es ganz bestimmt etwas zum Rauchen war. Und aufgrund dessen, dass Zloin seine Pfeife vergessen hatte und eh schon lange keinen Zug mehr gemacht hatte, konnte es nicht schaden.
Er bedankte sich herzlichst für den Glimmstängel und schob ihn angezündet in den Mund.

"Naja. Ich war eigentlich auf der Suche nach einem verborgenen Zauberstab im Kastell. Meditate, du kennst sie bestimmt, wollte mir helfen und gab mir einen wichtigen Rat, ich weiss nicht ob ich dieses Geheimnis des Kastells preisgeben darf. Auf jeden Fall passierte etwas zu einer bestimmten Zeit und ich habe es verpasst. Ich wollte sie um Rat fragen und als ich schliesslich beim Hafen angekommen war, hatte ich sie nicht mal angesprochen sondern lief wie von Geisterhand geführt mit der Menge auf dieses verfluchte Schiff" sagte Zloin energisch und kickte dabei ins Wasser. An diese Tag ist wirklich alles schief geloffen und meditate wusste nicht einmal, dass Zloin alles vermasselt hatte.
"Nunja, nun bin ich hier und versuche das Beste daraus zu machen. Aber diese Rauchstängel schmecken wircklich gut und vernebeln total meine Gedanken. Ich hab bis jetzt nur immer den Apfeltabak genossen, aber das... eine Spezialität der Sumpfler?" frage Zloin neugierig.



23.08.2003 21:59#112
Angroth Angroth hatte seine Gefährten über eine seichte Stelle führen können, die ihnen wohl der Zufall an eben dieser Stelle schenkte. Mehr oder weniger durchnässt überstanden sie ihr Abenteuer, liefen nun aber direkt in ihr nächstes: Die Ebene der Schlachten! Den Namen selbst kannte Angroth nicht, auch Legenden von ihr nicht, er wusste rein gar nichts über sie. Und doch spürte er hier eine seltsam anmutende Wärme, die die Faust um sein Herz vertrieb, ihn beruhigte.Die blutroten Feuer - Qualm - Gemischsäulen rankten sich imposanter als zuvor in für den Menschen wohl auf ewig unerreichbare Höhen, der schwarzgetrübte Himmel selbst verschloss den Sternen und dem Mond jedwede Beobachtungsmöglichkeit. Es war still, und die Wanderung ging nun etwas drückender voran, nur wenige hielten fest an einer mehr oder weniger entspannenden Gesprächsüberspielung fest. Rango lief seit seinem eindeutigen Sieg über das magische Wesen nicht mehr in der Nähe des Templers und ehemaligen Lehrmeisters, welcher Stolz auf seinen damaligen Schüler war. Rango hatte ihm bisher gute Dienste erwiesen, hatte sie durch den Sturm geführt, hatte - wohl durch des Schläfers allwissende Fügung - einen Kriegshammer dabei um auch dieser Gefahr zu trotzen.
Der unerschütterliche hohe Novize mit seiner gläubigen, entschlossenen Art hatte nach langer Zeit seinen Meister inspiriert, ihm den Mut geschenkt. Ja, der Clansmann hatte wieder Mut gefasst auf diesen mysteriösen Weiten, eingekesselt zwischen zwei steilen Felswänden zu je beiden Seiten. Ein Vorhof zum dunklen Reich, ein Vorgeschmack auf das wahrhaft unglaubwürdig Boshafte dieser Welt, so empfand der Schwertmeister diesen Ort trotz dessen unerklärlichen Dranges eben dieser so misstrauischen Person mehr Zuversicht und Stärke einzuflößen. Als seien göttliche Kräfte am Werke ...
Vielleicht war es so, das Ringen der Götter mit ihrem Feind hier, dem üblen Erzdämonen Daschnavar. War er so mächtig, dass der Schläfer sich durch eine Vision an seinen ergebenen Diener Angroth Hilfe durch Beliar verschaffen wollte? Wenn ja, dann war es eine geradezu unmögliche Mission, ein Schicksal, dem Angroth Ruchká weder entkommen konnte noch wollte.
Die Zeit hatte ihn Kraft gekostet und ihm neue geschenkt, er hatte seinen Schwur gegenüber seiner Familie erneuern und sich seines Blutes bewusst werden können. Die Macht zweier Götter würde reichen, einen zwar mächtigen, aber eben nicht Gottesgleichen Widersacher zu bezwingen, zumal sie Diener in mächtiger Form entsandt hatten.
Der Name Ruchká würde nicht aussterben, wenngleich auch Angroth es vielleicht ereilen sollte.
Während sie über die windstillen Flächen wanderten, ihre Umhänge aber dennoch von unsichtbarer Hand aufgebläht wurden, als blies eine steife Meeresbrise, sah er sich endlich einmal um. Aber nicht nach der so eintönigen, wenn auch faszinierenden magischen Landschaft, dafür aber nach seiner wohl im Herzen wichtigsten Mitstreiterin hier: Samantha. Sein suchender Blick fand auch wen er suchte, allerdings in Begleitung eines Schwarzmagiers mit weissem Haar. Dieser gab ihr etwas zu essen, unterhielt sich scheinbar nett mit ihr, und es wurde gelächelt. Die beiden Tierchen, das Hörnchen und eine Ratte, beäugten sich misstrauisch, hatten aber wohl zuviel Angst voreinander für einen Annäherungsversuch.
Wollte sie nicht mit ihm reden weil er kein Tier mehr hatte? Er hatte einst eine kleine Wölfin, Cara. Sie ward ihm ja durch die abscheuliche Kreatur genommen, auf deren Fährte sie sich nun befanden. Waren die Tiere gleichbedeutend mit menschlichem Interesse füreinander? War er uninteressant weil seine kleine Begleiterin fort war? War sein Interesse vielleicht sogar gestorben, sein Herz für das wesentliche, das wichtige? Er ballte die Fäuste, biss sich nervös auf die Unterlippe und sah wieder nach vorn. Es würde weitergehen, so oder so.


23.08.2003 22:16#113
Samantha Samantha kratzte sich am Kopf. Meditate, das musste die Wassernixe von vorhin sein. War sie ihr vorher schonmal begegnet? Bestimmt, aber irgendwie kamen ihr diese Beliaranhänger alle gleich vor. Da musste sie aufpassen dass sie unter ihnen differenzierte, schließlich gab es solche und solche. Ein weiterer Gedanke kreuzte ihren Weg. Einfach so mitgelaufen? Sowas konnte ihr nicht passieren. Das mussten wirklich seltsame Leute sein, diese Schwarzmagier.Zum Glück hatte sie einen Stengel zwischen den Lippen, das ließ sie das eben gehörte leichter annehmen. Ein bisschen schmunzelte sie sogar, wenn sie gerade mal den Kopf von zloin wegdrehte. Einfach so mitgelaufen. Köstlich."Oh ja es ist ein altes geheimes Sumpfrezept. Es gibt einige Sorten davon, manche sind stärker und manche weniger stark. Wir stellen mit ihnen Verbindung zum Schläfer her, unserem Beschützer und mächtigen Gott." Damit kann Beliar nicht aufwarten, was? sagte ihr Blick. "Es wirkt beruhigend und gibt neue Kraft."
Sie schaute wieder nach vorn. Die Landschaft veränderte sich geringfügig, roter Qualm stob in die Luft auf und gab ein leises Zischen von sich. Samanthas Blick traf ihre Sumpfbrüder, wie sie teils schweigend, teils leise miteinander redend vorangingen. Bei Angroth blieb ihr Blick hängen. Der Templer sah nicht gut aus, irgendwas bedrückte ihn. War es der Dämon? Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto schweigsamer wurde er, hatte sie das Gefühl.
Leicht besorgt konzentrierte sie sich wieder auf die staubige Erde vor sich. Hoffentlich passierte bald was, die Spannung in der Gruppe wurde von Tag zu Tag deutlicher.



24.08.2003 23:43#114
meditate meditate war mit don den gruppe mit einigem abstand gefolgt. so hatte sie den kampf mit dem steingolem erst mitbekommen, als der schon von de4n sumpfrecken besiegt war. sie berührte don am ärmel und meinte

"wozu haben sie uns eigentlich mitgenommen, wenn sie diese harten brocken allein bekämpfen wollen? mit unseren beschworenen kreaturen wär die brücke ganz geblieben. aber es hat ja vielleicht auch einen sinn. vielleicht sollen wir ja jetzt noch gar nicht eingreifen.

weißt du, was mich wundert? warum ist zloin hier? ich wähnte ihn im kastell. hoffentlich kommt er uns nicht in die quere, wenn wir uns mit shark auseinandersetzen. ich spüre es, es wird einen kampf geben und der wird uns alles abverlangen. dieser dämon sucht in unserer gruppe seine gefolgsleute.
im gegensatz zu angroth bin ich eben nicht der meinung, dass der dämon uns fürchtet. er hat uns ausgelesen und auf seine fährte gelockt und zwar genau in dieser zusammensetzung. irgendwie will er uns isolieren. er fürchtet uns nur dort, wo wir unsere wurzeln haben und unsere kraft herbekommen. er will uns in sein reich locken, da hin, wo er die zügel in der hand hat.
wenn ich nicht so großes vertrauen in unsere magischen kräfte hätte, sollte ich diese begegnung wohl scheuen. ich weiß nicht, was dieser dämon von uns weiß. ich weiß nur, dass ich eigentlich nichts weiß"

die gruppe war immer weiter gegangen auf dieses schwarze feld des todes. knisternde blaue funken suchten sich einen weg durch den lavaschwarzen staub und meditate spürte, wie sich ihr körper mit magie füllte.

"spürst du das auch?? was ist das?? macht es uns stärker oder wird es uns schwächen?"

die magierin sah sich aufmerksam in der gegend um.

"HINTER UNS!!!"

meditate schrie es vor entsetzen laut hinaus, und die gesamt gruppe blieb sofort stehen.

hinter ihnen hatte sich ein schwarzer wirbelsturm erhoben, dessen trichter bis in den himmel reichte. der fuß wirbelte in atemberaubender geschwindigkeit auf die gruppe zu. in dem wirbelsturm war eine rote feuersäule zu erkennen, die blaue blitze in den rasenden wirbel abgab. ein immer durchdringenderes heulen und kreischen begann in diesem moment aus dem wirbelsturm zu dringen und die schwarze säule begann sich immer schneller auf die gruppe zuzubewegen. außerdem war hoch am himmel ein hönisches gelächter zu hören.

"gefällt euch mein feuerkreisel? elende würmer?"



25.08.2003 00:18#115
Don-Esteban "Ach, sie haben den Golem ja auch ohne unser Einschreiten beseitigt. Also wozu sollte ich dort einschreiten?"
Schulterzuckend wollte er den Weg fortsetzen, als hinter der Gruppe plötzlich ein Rauschen und Flirren ertönte und sich eine seltsame Säule in den Himmel erhob.
"Ein Sturm, ein Wirbelsturm!"
Er wollte die Magierin mit sich fortreißen, in die scheinbare Sicherheit eines Felsklotzes, der, von irgendwelchen Urkräften schief gerückt, neben dem Weg aus dem Boden ragte. Die steil emporspringende Felspartie bot auf der Rückseite durch den natürlichen Überhang so etwas wie einen Unterschlupf.Doch hielt der Magier in seinen Bewegungen inne, als er den Sturm, der auf die Gruppe zugerast kam, genauer ins Auge fasste. Inmitten der Windhose, die sich in den Himmel streckte, bis sie die tiefhängenden Wolken berührte, erhob sich wie ein zweiter, innerer Sturm eine Feuerwalze, die von blitzen umgeben war. Gleißend entlud sich die entfesselte Magie des Sturmes, leckten die Blitze von innen an der aus Luft gebildeten Wand des Sturmes und suchten wohl ein Entkommen aus ihrem Gefängnis. Näher kam der Sturm und noch immer stand der Magier wie angewurzelt und schaute mit starrem Blick und weit aufgerissenen Augen auf das Schauspiel des Schreckens.
War da nicht eben das aufgerissene Maul eines Ungeheuers zu erkennen und wie aus ihm die Feuersäule hervorbrach, gleich eienr bleckenden Zunge? Furchtbar hallte ein grausames Kreischen in den Ohren. Erst dies weckte den Magier aus seiner Starre und er nahm nun endlich den Weg auf, hinter die Deckung. Doch da bemeerkte er, daß ihn Meditate schon längst am Ärmel der Robe wegzerren wollte. Wie lange hatte er denn hier so gestanden? Egal, schnell suchte er die durch den Feldüberhang gebildete windstille Nische auf und harrte der Dinge, die da kommen würden. Schrecklich und wunderschön war ihm diese Erscheinung vorgekommen. Und schön nicht in ihrer form sondern auch noch in ihrer Schrecklichkeit. Mächtige Magie mußte das sein, vor der er sich nur verneigen konnte. Gab es irgendwo die möglichkeit, derartige Dinge zu erlernen? Die elemente selber zu steuern und dem eigenen Willen zu unterwerfen. DAS war die wahre Magie. Was war schon ein einzelner beschworener Dämon? Nichts gegen das hier.
Und in derlei Gedanken vertieft wartete er auf das Eintreffen des magischen Sturmes.



25.08.2003 00:41#116
Tomekk Tomekk drehte sich müde um, als er den Ruf der Magierin vernahm, und riss ungläubisch die Augen auf. Zuerst wollte er seinen Augen nicht trauen und rieb sich diese in Eile, doch der Wirbelsturm, der sich ihnen von hinten näherte, blieb an seinem Platz. Entweder war er also eine wirklich hartnäckige Sinnestäuschung, oder Realität. Da zweiteres weitaus wahrscheinlicher war, und der Sturm auch nicht so aussah, als würde er sich so einfach stoppen lassen, sah sich der Baal hastig nach einem Schutz um. Einige Steine, hier und da eine kleine Felswand, doch nichts sah danach aus, als würde es den Urgewalten standhalten, die noch immer näher kamen. "Was sollen wir tun, Meister?", schrie Tomekk zum Himmel, doch die einzige Antwort war das Toben des Sturmes.
Die ersten aus der Gruppe begannen zu rennen, doch sah auch dies nicht sehr erfolgversprechend aus. Der Sturm war viel schneller als sie, und der immer stärker werdende Wind, der sie von der Seite traf, machte sie noch langsamer, als sie schon waren. Trotzdem gab es scheinbar keine Alternative, und so lief der Baal auch, als scheinbar die ganze Gruppe schon an ihm vorbei war. War das das Ende? Hatte der Dämon sie nur hierher gelockt, um sie hier sterben zu lassen? Oder spielte er mit ihnen nur sein makaberes Spielchen?
Der Lärm des Sturmes wurde immer lauter und er konnte spüren, wie dieser begann, an seiner Robe zu reißen. Das gute Stück hatte ihn schon oft vor schweren Verletzungen geschützt, doch im Moment war sie eher hinderlich. Immer langsamer wurde der Baal, während der Sturm hinter ihm immer näher kam und dabei immer fester seine Hand um ihn schloß, als wäre er ein Spielzeug des Windes. Bisher hatte er den Wind immer als sein Werkzeug angesehen, merkwürdig, dass er jetzt durch diesen den Tod finden sollte.

Langsam verlor Tomekk den Boden unter den Füßen und wurde hinauf in Richtung Himmel gehoben. Immer schneller drehte sich die Welt um ihn und Himmel und Erde tauschten immer wieder miteinander die Plätze. Gleichzeitig spürte er, dass er weiter ins Innere des Sturmes gezogen wurde, denn sein rechter Arm wurde heißer und heißer. Ein Lichtblitz glitt durch sein Sichtfeld und blendete ihn, dann war da nur noch die Hitze...



25.08.2003 12:46#117
meditate der wirbel erfasste immer mehr aus der gruppe. er schien einen unwiderstehlichen sog auszuüben, dem die schwachen menschen nichts entgegen zu setzen hatten.
als die templerin in den wirbel gezogen wurde, versuchte das hörnchen noch, sich in deren rüstung in sicherheit zu bringen, aber im ergebnis wurde das tierchen nur mit der templerin in die höhe gerissen.

don-esteban und meditate, die den wirbel zuerst erspäht hatten und sich hinter einem felsblock in einer trügerischen sicherheit wähnten, erkannten jetzt auch, dass diese barriere sie nicht schützen würde.

meditate sah nur eine chance. sie beschwor sich den größten und schwersten steingolem, zu dem sie in der lage war und der don nickte zustimmend. beide hatten zu gleicher zeit die gleiche idee. beide hoben synchron ihre arme in den himmel, als wollten sie alle magischen kräfte dieses totenackers herbei rufen, um sie bei der erschaffung der kreatur zu unterstützen. die materie begann sich zuu verdichten und fast sah es aus, als würde ein zweiter wirbelsturm entstehen und danach gleich noch ein dritter. aber aus den grauen schlieren manifestierten sich nach kurzer zeit zwei mächtige steinerne geschöpfe, die sich auf befehl ihrer beschwörer umarmten und zwischen ihren armen die beiden magier bargen.
wütend war der wirbel herbeigeeilt, nachdem er die ganze gruppe in sich eingesogen hatte. aber er prallte ergebnislos gegen die steinerne barriere. mit seinem schmalen ausläufer tastete er jeden winkel des unbezwingbaren zwillingspärchens ab, aber er fand keine lücke. mit einem wütenden aufschrei, den der wirbel direkt auszustoßen schien, raste der sturm davon in richtung des gletschers, der in der ferne herüberblinkte. mit sich trug er dioe ganze gruppe.
nach einiger zeit des abwartens, befanden die beiden dämonenbeschwörer, dass es zeit war, ihre steinernen beschützer wieder im wind vergehen zu lassen. ratlos sahen sie einander an.

"was nun?"



25.08.2003 20:45#118
Samantha Der Wind erfasste sie schneller als sie reagieren konnten. Andererseits, wohin konnte man hier schon rennen? Die gesamte Ebene war trocken und weit, keine Höhle, kein schmaler Felsspalt, in dem man Zuflucht suchen konnte. Samantha hörte das Rauschen hinter sich und drehte sich herum. Bedrohlich schraubte sich die Windsäule in die Höhe und riß alles mit sich, was ihr in den Weg kam. Es war jedoch kein gewöhnlicher Wirbelsturm, der stumpfsinnig seinen Weg durch das Land suchte und am anderen Ende irgendwo wieder in sich zusammenfiel. Dieser Sturm schien einen eigenen Willen zu haben. Er streckte seine gierigen Arme mal hinhin aus und mal dorthin, keiner war vor ihm sicher. Schon fühlte sich Samantha gepackt, in die Höhe gerissen und herumgeschleudert. Sie fühlte wie sich der Boden unter ihren Füssen auflöste, sah die hellen Blitze und rötlichen Funken vor ihren Augen sprühen. Neben ihr erfasste ihre Sumpfbrüder dasselbe Schicksal, auch ein paar Schwarzmagier flogen mit. Nur zwei von ihnen hatten sich schnell eine sichere Unterkunft gezaubert, von der aus sie die riesige Magiegewalt beobachteten. Kurz wurde die Templerin ärgerlich. Warum starrten sie nur und machten nichts? Doch dann wurde sie schon wieder weitergezogen und hatte alle Hände voll damit zutun, das Gleichgewicht zu behalten. Keineswegs wollte sie kopfüber wieder unten ankommen, falls das jemals wieder der Fall sein sollte. Im Moment wußte sie selbst nicht mehr wo oben und unten war. Irgendwo neben ihr quiekte das Hörnchen. Rote Blitze zuckten, verfingen sich in ihren wehenden Haaren und zerrten daran herum. Das Rauschen war so ohrenbetäubend, dass sie dachte ihr Trommelfell platzte bald.
Doch so schnell wie sie erfasst worden war, so schnell ließ die böse körperlose Kreatur auch wieder von ihr ab. Nachdem sie ihre wehrlosen Opfer wie loses Laub in die Lüfte gewirbelt und fortgetragen hatte, ließ sie nach und nach wieder von ihnen ab und ließ sie hart in die Tiefe fallen. Samantha spürte noch, wie der Druck von unten mit einem Mal nachließ und sie ein Augenzwinkern lang still in der Luft hing. Sie schaute nach unten, sah die trockene Erde tief unter sich. Sie wußte nicht wie weit sie fortgeschleppt worden waren, doch die Gegend hatte sich ein bisschen verändert. Dann griffen schon die unbarmherzigen Klauen der Schwerkraft nach ihr und sie stürzte ungehindert in die Tiefe. Ihr Kopf knallte hart auf, dann wurde es erstmal schwarz um sie herum..



25.08.2003 23:38#119
Tomekk Langsam klärten sich Tomekks Sinne, nur um ihm wieder zu zeigen, dass es nichts zu sehen gab. Der Wind warf ihn umher, spielte mit ihm wie ein kleines Kind mit seiner Puppe. Blitze zuckten an ihm vorbei, rote Feuerwirbel streckten sich nach ihm aus, schafften es aber nicht, die eingewobenen Schutzzauber seiner Rune zu durchdiringen. Langsam gewöhnte er sich an die Hilflosigkeit, ließ sich einfach im Wind treiben, denn er konnte eh nichts dagegen tun. Doch da hörte der Wind unvermittelt auf und übergab ihn wieder an die Gesetze dieser Welt.
Schneller, immer schneller kam der Boden auf ihn zu und drohte, ihn einfach zu erschlagen, wenn er ihn jemals erreichte. Obwohl wahnsinnig schnell, schien es dem Baal, als würde eine Ewigkeit vergehen, während der Boden kaum näher kam. Trotzdem, reglos sah er mit an, wie der Boden immer näher kam, auf den er kopfüber zufiel. Ihm war klar, dass ein solches Aufkommen sein Tod wäre, aber seine Hand bewegte sich nicht, obwohl er sie energisch dazu aufforderte. Dann, ganz langsam, fuhr seine Hand über den Stoff der Robe und zum Beutel mit den magischen Runen, der Macht, die der Schläfer ihm verliehen hatte.
Nun war nur noch ein kurzer Moment der Konzentration nötig. Gespannt wartete der Magier auf den rechten Moment und ließ dann die Sturmfaust mit voller Kraft los. Wie erwartet bremste der Zauber seinen Fall und drehte ihn gleichzeitig in eine glücklichere Position. Mit den Füßen zuerst kam er auf und versuchte sich abzurollen, was jedoch nicht funktionierte. Ein stechender Schmerz schoß ihm durch das linke Bein und ebbte danach zu einem starken Brennen ab. Vorsichtig richtete sich der Magier auf und sah sich um. Alle, die vom Sturm erfasst worden waren, lagen in der näheren Umgebung verstreut herum.

Langsam ging der Baal umher und vergewisserte sich, dass alle noch am Leben waren. Ein Stab, den er sich von einem der Schwarzmagier auslieh, erleichterte ihm das Gehen dabei ungemein. Sein linkes Bein mußte gebrochen sein, anders konnte er sich die starken Schmerzen nicht erklären. Scheinbar unterschätzte der Dämon sie noch immer, denn sonst hätte er sie zweifelsohne getötet. Langsam ließ Tomekk sich auf einen Stein in der Nähe sinken und zündete sich einen Traumruf an. Es würde sicher noch eine Weile dauern, bis die anderen aufwachten.


26.08.2003 19:35#120
Angroth Was auch immer da gerade passiert war, was auch immer dieser bizarre Sturm mit ihnen angestellt hatte, es war vorbei.
Hoch empor und weit fort hatte das Werkzeug des Dämonen sie gebracht, und der Sturz aus der enormen Höhe hatte für eine unaufklärbare Zeit jedweden Sinn Angroths ausgehobelt, nur Stille und Nacht hatte ihn umfangen. Im Nachhinein wunderte er sich sogar über die Visionenfreie Ohnmacht, hatte er doch fest damit gerechnet, dass die Götter wieder irgendeinen ihrer Hinweise für ihn bereithielten. Doch es schien, als hatten sie alle Kraft aufwenden müssen, den Tod, der die Mannen erreicht hätte, aufzuhalten und ihren Fall abzufedern.So öffnete er die Augen, Staub in seinem Mund, das kaum spürbare vibrieren der sterbenden, vernarbten Erde auf der Haut. Einige Male blinzelte er, sah sich um. Einige seiner Gefährten lagen noch immer bewusstlos herum, andere liefen betäubt umher, suchten sich zu orientieren. Er krallte seine Fäuste in den Staub und richtete sich wankend auf, schlug sich den Dreck von Kleidung und Brust. Dabei bemerkte er, dass er etwas in den Händen hielt. Verdutzt sah er auf seine rechte Hand, die er offen vor sich legte. Ein kleiner Zweig lag in ihr, nicht größer als seine Handlänge insgesamt. Grüne, saftig grüne kleine Blätter und Knospen die gerade ihre Blüte entfalteten waren daran, er sah wunderschön aus. Fasziniert sah sich der Templer seinen seltsamen Fund genauer an. "Wie kommt das hierher? Es gibt keine fruchtbaren Bäume mehr hier, geschweige denn überhaupt lebendige." murmelte er, und setzte sich wieder auf den Schoß. Die meisten seiner Gefährten waren noch nicht bei Bewusstsein, er wusste nichtmals ob sie noch lebten. Es war ihm sogar egal, er musste über diesen Fund nachdenken. Er bemerkte nichtmals, dass sie sich immer noch auf der Ebene der Schlachten befanden, durch den Sturm weiter hineingedrängt und ausser Sichtweite des klaren Gletscherstroms. Der Himmel hatte seine Macht gezeigt, und die grellen Blitze, deren letzter Schimmer sich aus den dichten Wolken zwängte, liessen ihn noch bedrohlicher wirken.
In Gedanken versunken hielt Angroth den Zweig und drehte ihn mit Daumen und Zeigenfinger hin- und her. "Was sucht der hier? Ist das ein Spielchen unseres lieben Widersachers?" Er kniff die Augen zusammen, öffnete sie wieder, sprang auf die Beine und brüllte mächtig empor: "Was willst du damit bezwecken?"


26.08.2003 20:29#121
Samantha Langsam kamen Geräusche in ihre Ohren. Doch es waren keine gewöhnlichen Laute, sondern eher ein kräftiges Brüllen wie von einer gebissenen Hyäne. Samantha ließ es blinzeln und dann vorsichtig die Augen öffnen. Ganz langsam bewegte sie einige Finger, dann die ganze Hand und schließlich stemmte sie die Arme gegen den staubigen Untergrund. Sie wußte nicht wo sie war und wie lange sie hier gelegen hatte, doch es musste einige Zeit gewesen sein. Sie schaute sich nach der Windspirale um, fand sie aber nirgends. Der Wind hatte sich wieder gelegt und Stille war in das verfluchte Stück Land zurückgekehrt. Stille, bis auf diesen grauenhaften Ausruf, der die Erde hatte erbeben lassen und Samantha wieder zu sich brachte.

Nun schaute sie sich mit wirr abstehendem Haar um und suchte den Urheber des Urschreies. Ihr Blick blieb bei Angroth haften, der mit entsetztem Blick etwas in seinen Händen betrachtete, was sie jedoch nicht erkennen konnte. Hatte er so gebrüllt? Es musste so sein, eine andere Erklärung gab es nicht.Mit verzogener Miene fasste sich an den Kopf. Diese Schmerzen, hoffentlich vergingen sie bald. Neben ihr quiekte es und sie schaute hinab. Das Hörnchen hockte da, immer noch sichtlich verstört von der Karussellfahrt. Das Fell war verwuschelt und stand wild vom Körper ab.
"Sowas hab ich auch noch nicht erlebt..", murmelte sie. Sie bekam mehr und mehr das Gefühl, dass dieser Dämon ihnen die Anreise schwer machte. Was auch immer der Sturm hatte bezwecken wollen, er war nicht an sein Ziel gekommen. Oder war es nur eine Vorwarnung gewesen?
Samantha stand vorsichtig auf und klopfte sich den Sand von der Rüstung. Zum Glück war das sumpfige Grün und das helle Beige nicht sehr Fleckenanfällig, sodass sie kurz darauf wieder wie neu aussah.
"Was hast du da, Angroth?", rief sie ihrem Sumpfbruder hinüber und ging langsam auf ihn zu.



26.08.2003 21:11#122
doooom Es war ein seltsames Gefühl gewesen, von diesem Wind durch die Luft getragen zu werden und es war alles andere als angenehm, da der Baal dabei nur recht wenig Kontrolle über seinen eigenen Körper hatte und ihm vor allem der Feste Boden unter den Füßen fehlte. Wild hatte er mit Armen und Beinen herum gezappelt, während er von diesem seltsamen Sturm herumgeschleudert wurde, was aber nichts an seiner Situation änderte. Auch am harten Aufprall auf dem staubigen Boden, dieser seltsamen Ebene konnten die sicherlich merkwürdig anmutenden Verrenkungen Dooooms nicht ändern, so dass er mit voller Wucht auf dem Boden landete. Schmerz durchzuckte seinen abgemagerten Körper, vor allem aber seinen linken Arm, der wohl mehr abbekommen hatte als ein paar kleine Schürfwunden. Seine Robe war am gesamten Unterarm, mit dem er den Aufprall ein wenig abfedern wollte, aufgerissen und Blut tropfte aus einer Wunde auf den staubigen Boden. Wegen dieser Wunde würde er wohl besser einen Heiler aufsuchen.

Um sich von seinen Schmerzen ein wenig abzulenken richtete der Baal sich langsam auf, wobei er sich mit dem rechten, bis auf leichte Schürfwunden unverletzten Arm auf dem Boden abstützte und begann sich nach den anderen aus der Gruppe umzusehen. Mehrere der anderen, sowohl Schwarzmagier als auch seine Sumpfbrüder schienen sich ebenfalls leichte Verletzungen zugezogen zu haben, keine Wunder nach diesem Aufprall. Sein Blick richtete sich auf einen der Magier, der anscheinend verletzt am Boden lag, man konnte noch nicht einmal ausmachen, welche dieser düsteren Gestalten es war.Trotz ging er kurzentschlossen auf den am Boden liegenden Mann zu, um ihm eventuell etwas helfen zu können, als er eine Stimme vernahm, die laut herumschrie. Ohne den Rest seines Körpers zu bewegen drehte Doooom seinen Kopf nach links, wo sein Blick auf einen der Templer fiel, Angroth wenn er sich richtig erinnerte. “Was willst du damit bezwecken?“ waren die Worte des Anführers dieser kleinen Expedition, der sich scheinbar nicht gerade um die Verletzungen derer kümmerte, die ihm hier in diese trostlose Gegend gefolgt waren. Vielmehr schien er verzweifelt zusein, auf Grund ihrer Lage. Einige weitere Sekunden blieb Doooom regungslos stehen und lies seinen Blick nicht von diesem Templer schweifen, als sein Blick auf etwas kleines fiel, das selbiger fest in seiner Hand hielt. Es war ein kleiner Zweig, der ihn mit seinem Zarten grün an irgendetwas erinnerte. Kurz kramte Doooom in seinen Gedanken, als ihm der Zettel in den Sinn kam, den er am Hafen von Gorthar gefunden hatte. Wenige Sekunden wühlte er mit seiner rechten Hand in einer der tiefen Taschen, wo er neben einer seiner beiden Runen recht schnell das zusammengeknüllte Schriftstück fand. Kurz überflog er die wenigen Zeilen, die jemand dort verfasst hatte und wunderte sich über das dort geschriebene. Das konnte doch kein Zufall sein? Leicht verwirrt schritt er zu Angroth hinüber, der ihn zunächst gar nicht bemerkte, erst als er diesem auf die Schulter tippte drehte sich der Templer leicht erschrocken um. Mit einem leichten grinsen auf seinem Gesicht, das so wirken musste als hätte er keinerlei schmerzen, verließen die Worte „Ich hab da etwas, das dich vielleicht interessieren könnte“ seinen Mund, so wie sie jeder dreiste Händler gesagt hätte, der jemandem seine überteuerte Ware andrehen wollte. Der Baal richtete seine Augen auf den zerknitterten Zettel und begann ihn halblaut vorzulesen, so dass ihm wohl nicht nur Angroth dabei zuhören konnte.

"das Grün niemals verblüht,
wenns der rechtschaffn´e sieht,
begreift die Zeilen,
auf das seine Gefährten nicht müssen verweilen

Gedanken sprudeln in Tiefen
der Mann bereit sie herauszuhieven
begreift er nur
die rechte Spur

Der Mann in Lumpen kommt
nicht bedrohlich, nicht vermummt,
er ist euch bekannt"



26.08.2003 22:04#123
shark1259 Interessiert blickte shark auf seinen Arm. Er blutete leicht, doch nichts ernstes war ihm von dem Wirbelsturm zugefügt worden. Lediglich ein paar Kratzer und ein paar leichte brandflecken hatten ihn ereilt. Doch wenn der Schwarzmagier seinen Arm so ansah, war da weit mehr zu entdecken. Tiefe Schnittwunden klafften hervor, in seinen Augen öffneten und schlossen sie sich immer wieder. Blut sprizte heraus. Dunkles Rot, dünkler als es ein Schwarz je hätte sein können. Kaum konnte man noch richtige Haut erkennen, der ganze Arm, ja sogar die ganze Hand bestand nur mehr aus jenem Rot, welches den größten Schmerz beinhaltete den es gab... leben.
shark war klar was seine Sinne, was Beliar ihm zeigte. So würde er enden, sein größter Peiniger würde ihm all dies zufügen und dabei sowohl lachen als auch weinen, vor Freude und schmerz, den er sich zufügte. So nah sah er nun das Ende, doch war ihm klar, dass es noch ein Zeitchen dauern würde, bis ihm dieses Ende vergönnt war, doch mit jeder Sekunde rückte es näher. Die Pein würde konnte warten, und shark im Moment auch.

Langsam erhob sich der Schwarzmagier von dem Stein auf dem er sich niedergelassen hatte, stülpte ruhig die Ärmel seiner Robe wieder vor und über seine Arme, es wurde wieder kühler, nacht würde bald einsetzen und über den Tag siegen. Sein Weg führte ihn zurück zu den paar anderen Leuten, nur Don-Esteban und meditate fehlten, ansonsten war die Gruppierung vollständig. shark schlenderte zu Angroth hin, der gerade zuvor etwas geschrien hatte, der Diener Beliars wusste jedoch nicht was genau, es interessierte ihn auch nicht wirklich, wozu auch? Entweder sie würden diese Expidition überstehen oder eben nicht, das lag nicht in sharks händen.
Ein weiterer Sumpfler begab sich hastigen Schrittes zu dem Templer und sprach leise etwas zu ihm. Zunächst verstand shark nicht doch dessen Worte schienen sich laut in der Luft zu paaren und kamen wie bloßes Geschrei wieder zu ihnen zurück.

Was hatten diese Zeilen zu bedeuten? Etwas leichter wind begann wieder zu wehen. Eine Veränderung schien von statten zu gehen.



26.08.2003 22:19#124
Tomekk Tomekk stand vorsichtig auf, als er sah, dass die meisten der Gefährten wieder bei Besinnung waren. Ein leiser Seufzer kämpfte sich von seinen Lippen, als er das linke Bein etwas zu sehr belastete. Kein Zweifel, es war gebrochen. Vielleicht sogar mehrmals. Wieder stützte er sich schwer auf den Stab, den er einem der Schwarzmagier abgenommen hatte, und schaffte es so irgendwie, zu den anderen zu kommen. Gerade rechtzeitig kam er, um zu hören, was auf dem Papier geschrieben stand. Merkwürdig. Aber oft wurden die größten Weisheiten auf solcherlei Art verschlüsselt aufgeschrieben. Hoffentlich kamen sie rechtzeitig hinter seine Bedeutung.

Im Moment interessierte sich der Baal allerdings wenig für diese Dinge. Seufzend ließ er sich auf einen Stein nahe der Anderen sinken, denn er konnte die Schmerzen kaum noch ertragen. Und das, obwohl er es als ehemaliger Templerführer gewohnt war, Schmerzen zu unterdrücken und sich nicht von ihnen beeinträchtigen zu lassen. Ließ er etwa langsam nach? Er würde darüber meditieren, wenn er jemals heil hier herauskam.



27.08.2003 01:41#125
Don-Esteban "Phantastisch! Hast du das gesehen?"
Natürlich hatte sie das gesehen. Der Sturm und vor alem sein magischer Ursprung waren ja nicht zu übersehen. Mit wirr über das Gesicht gewehtem Haar stand der Don inmitten der Trümmer der beiden Steingolems und staunte."Das ist wahre Magie!"
Daß er und Meditate eben fast sonstwohin geweht worden wären, hatte er schon wieder verdrängt. Schnell strich er seine Robe glatt, entfernte einige Steinsplitter und ordnete den Kragen. Bald lag auch das weiße Haar wieder wie gewohnt.
"Suchen wir die anderen. Hast du gesehen, wohin der Sturm gegangen ist?"Er sagte tatsächlich "gegangen", als ob es sich bei dem Ausbruch an Magie um eine Person gehandelt hätte. Meditate sah ihn seltsam an.
"Gegangen? Ich würd ja eher sagen, hinweggefegt."
Dann zeigte sie in eine Richtung, die ihr am wahrscheinlichsten erschien und erklärte, daß die anderen dort zu finden seien. Und ihre Stimme ließ keinen Zweifel daran zu.
"Ich habe eine Theorie entwickelt", meinte der Schwarzmagier, während sie den Weg zu den anderen entlang gingen.
"Ich glaube, daß durch jeden Zauber, den man wirkt, Magie frei wird. Wir zwingen diese Magie jedoch zu etwas ganz bestimmten. In eine Form wie ein Skelett oder in ein Element wie Feuer. Danach wird sie entlassen und geistert durch die Welt, als freie Magie. Aber es ist immer nur ein winziges Quentchen. Wenn sich unzählige dieser kleinen Portionen vereinigen, kommt sicher etwas ähnliches heraus, wie auf deser Ebene der Schlachten. Die Frage ist nur, wie schafft man es, so viel Magie zu sammeln, zu kontrollieren und zu bündeln, daß man zum Beispiel so einen wunderschönen Sturm erhält? Man bräuchte einen Kollektor, der die Magie sammelt.
Und man braucht dafür irgendetwas, mit dem man die ungeheure Kraft der Magie festhalten und kontrollieren kann. Ich bezweifle aber, ob es derartiges auf dieser Welt gibt. Die Götter werden dafür gesorgt haben, daß niemand zu dieser ungeheuren Macht kommt, wenn er solche riesigen Mengen an Magie kontrollierwen würde."
Meditate nickte nur hin und wieder oder ließ ein "Ja" oder "Mhm" ertönen."Vielleicht kann man auch auf einfacherem Wege an viel Magie kommen, indem man die Quelle hier auf dieser Ebene anzapft."
Der Magier schüttelte den Kopf.
"Doch dann fehlt immernoch das Sammelgefäß, dieser Kollektor."Plötzlich unterbrach ihn Meditate in seinen lauten Gedankengängen. Vermutlich hatte sie ihm sowieso schon seit einer Weile nicht mehr zugehört und hielt das alles für theoretischen Murks und überhaupt, man solle doch sein Vertrauen viel lieber in Beliar legen, als von solch unsicheren Experimenten zu träumen, bei denen ja nur alles schief gehen konnte.
"Da, da sind sie!"
Und tatsächlich. Ein Stück des Wegs weiter voraus saß die Gruppe mehr oder weniger lädiert zusammen und begutachtete sich, ob noch alles dran und da war. Mit kurzem Gruße gesellten sich die beiden Schwarzmagier der Gruppe hinzu und schauten sich die anderen an.
"Gibt es etwas zu heilen?", fragte Meditate in die Runde und bot ihre Künste an. Denn sie beherrschte es nicht nur, Leben zu Beliar zu schicken, sondern auch, ihm dieses noch für eine Weile vorzuenthalten.



27.08.2003 11:38#126
Samantha Samantha zog die Stirn kraus. Was sie da gehört hatte verwirrte sie. Doooom war an den Templer herangetreten und hatte einen Zettel hervorgeholt, den er auch sogleich vorlas. Sie konnte jedes seiner Worte verstehen, schließlich stand sie nicht weit entfernt. Doch die Zeilen brachten nicht etwa eine Lösung ihrer Verwirrung, sie steigerten jene nur noch weiter. Ein paar Verse, ohne Reim und Sinn scheinbar, und doch mussten sie einen Hinweis geben. Die einzige Verbindung, die Samantha im Moment sah, war das Grün und der Zweig in Angroths Händen.

Die hohe Templerin schaute den Baal und den Templer neugierig an. Verstanden sie, was die Verse bedeuteten? Oder waren sie genauso unwissend wie sie.Ein Geräusch lenkte sie ab. Sie drehte den immer noch zerzausten Kopf und erblickte die beiden Schwarzmagier, welche sich seit dem Sturm aus dem Staub gemacht hatten. Hatten sie etwa was damit zutun? Samanthas Mißtrauen gegen die schwarze Riege wuchs. Doch es konnte nicht sein, sie hatten sich schließlich selbst retten müssen mit den beschworenen Golems. Aber beim Schläfer, das konnte auch alles nur eine Ablenkung sein. Waren sie nun mit dem Dämon im Bunde oder nicht? Eine interessante Vorstellung, aber es würde erklären warum diese dunkle Macht wußte wo sie waren und wie man sie angreifen konnte.
Heilung hatte sie nicht unbedingt nötig, wegen des schmerzenden Kopfes würde sie sich entweder an einen Baal wenden oder warten bis es von selbst verging. Niemals würde sie sich freiwillig in die Hände eines Schwarzmagiers begeben.
Samantha hob ihren Blick zum Himmel, den Wolken bedeckten. Schläfer, zeige uns den rechten Weg und führe uns sicher an unser Ziel!
Ein Donner grollte über das Land und dann ließ sich zwischternd eine Taube vor Samantha auf der Erde nieder. Nanu? Eine Taube mitten in dieser Einöde?Irritiert musterte die hohe Templerin das Tier. Sollte das etwa ein Zeichen des Schläfers sein? Gedankenverloren strich sie sich das Haar glatt und trat dann neben Angroth und Doooom, während ihr das gurrende Viech treuseelig nachtapste und schon böse vom Hörnchen beäugt wurde.
"Spürt ihr auch diesen Wind?", fragte sie verwundert. Irgendwas tat sich da. Plötzlich fielen ihr die letzten Zeilen der Verse wieder ein. Der Mann in Lumpen kommt.. Wer konnte damit gemeint sein? Noch so ein komischer Kauz wie der verschollene Kapitän? Wie ein Blitz traf es sie. er ist euch bekannt.. Sollte etwa...?
Suchend schaute sie herum, um irgendein Anzeichen für die Richtigkeit ihrer Vermutungen zu finden.



27.08.2003 16:50#127
Greis Kühler Wind kam auf und wehte den staubigen verdörrten Boden der Ebene ziellos auf. Die Finger des alten Mannes umschlossen den Wanderstab und seine Augen bahnten sich den Weg durch die verknöcherten Äste des dichten Busches, hinter dem sich der Greis verborgen hielt. Samantha hatte es gelöst, scheinbar ohne es selbst zu wissen. Es wurde Zeit. Der Greis pfiff kurz lautlos mit seinen Lippen in den Wind und die weißbraune Taube erhob sich gurrend in die Lüfte um in die Richtung von dem Greis zu fliegen und sich auf seiner Schulter nieder zu lassen. „Da bist du ja meine kleine.“ Sanft hob umschlossen die Finger seiner rechten Hand den zerbrechlich zarten Körper des kleinen Geschöpfs, kraulend bewegten sich die alten verknöcherten Finger an dem weichen Flaum der sich an ihrem Hals befand.

„Ihr habt es also geschafft. Und ich bin froh das es euch gut ergangen ist.“ Wärmend erklang die Stimme aus dem Busch. Er hatte nichts anderes erwartet. Angroth und seine Gefährten blickten auf, nicht erschrocken aber doch fragend. „Ihr könnt stolz auf euch sein. Du kannst stolz auf dich sein, Samantha.“ Zwinkernd trat der Greis hinter seinem vermeintlichem Versteck hervor, trat einen Schritt auf die Templerin und ihr Hörnchen zu und drückte ihr sanft aber bestimmend die Taube in die zarte Hand, ehe er sich an Angroth wandte. „Ihr seid gut voran gekommen, mein junger Freund. Schätze dich glücklich solche Gefährten zu haben. Doch du....- wir sind unserem Ziel noch nicht nahe genug. Folgt mir denn ich werde euch über die verborgenen Pfade führen. Der Greis nickte den Gefährten lächelnd zu und drehte sich dann langsam herum, um den Anfang der Truppe einzunehmen. „Worauf wartete ihr, die Zeit drängt? Unser Ziel ist der Gletscher, keine Scheu meine Freunde.“ Der Greis grinste innerlich


27.08.2003 17:11#128
meditate meditate hatte sich am rand der gruppe hingesetzt und ihre hand dem hörnchen entgegegestreckt. das kleine tier hatte sein fell gesträubt, als wolle es so aussehen, wie ein wolf.

"komm doch, du kleines wesen. ich tu dir sicher nichts. ich hab auch ein haustier! einen kleinen tausendfüßler. das ist eine erbschaft von einem bösen freund. der ist jedenfalls auch ganz putzig. soll ich dich mal zu ihm mitnehmen?"

das hörchnchen hatte sich einige hoppler genähert und langsam senkte sich sein gesträubtes fell.

"bist du verletzt? auf jeden fall hast du doch hunger, oder? sieh mal, ich hab was."

meditate holte aus ihrem dunklen umhang etwas von dem gedörrten fruchtschnitten, die das drachenmaul immer für sie herstellte, wenn sie in den landen unterwegs war.

"komm nur, mein kleines, ich kann auch mal nachsehn, ob di verletzt bist."
das hörnchen hielt sein näschen in den wind und beguckte die fremde frau misstrauisch. aber der hunger war größer. mit einem satz sprang es meditate auf die hand, griff die fruchtschnitte und war mit dem nächsten satz schon wieder in sicherer entfernung.

dort knabberte es an der schnitte, nicht ohne diese frau im schwarzen umhang misstrauisch aus den augenwinkeln zu beobachten. könnte immerhin sein, dass die von dem leckeren zeug was abhaben wollte oder noch schlimmer...es wiederhaben wollte!

als das hörnchen alles verputzt hatte hoppelte es scheinbar ganz uninteressiert wieder in die nähe der frau. konnte immerhin sien, dass die noch mehr so leckere sachen hatte.



27.08.2003 17:34#129
Samantha Samantha hatte den Auftritt des Alten starr über sich ergehen lassen. Ihre Augen waren geweitet, der Blick als hätte sie einen Geist vor sich. Auch wenn sie nach ihm Ausschau gehalten hatte war sie umso erschrockener, als er nun tatsächlich vor ihren Augen auftauchte. Er musste wirklich ein Geist sein. Wie sonst war er vom Schiff hierher gekommen, nachdem er wie vom Erdboden verschluckt war? Ein eigenartiger Mensch, unheimlich. Und dennoch schien er ihnen helfen zu wollen. Dennoch blieb ihr Mißtrauen bestehen, auch wenn die anderen Zutrauen gefaßt zu haben schienen.

Wortlos blickte Samantha auf die Taube in ihrer Hand, welche gurrend an ihrem Daumen herumpickte und dann aus dunklen Äuglein zu ihr hochblickte. Schnell richtete sich der Blick der hohen Templerin wieder zu dem Greis. Sie hatte leicht zusammengezuckt, als sie die Berührung spürte. Er war also doch kein Geist. Aber was dann?

Aus den Augenwinkeln sah sie etwas herumhoppeln. Sie drehte den Kopf. Da hüpfte das Hörnchen doch tatsächlich in die Arme dieser Schwarzmagiern! Der Blick der mißtrauischen Sumpflerin verfinsterte sich. So ein Verräter. Für Essen tat es wohl alles.
Eifersüchtig starrte sie das Hörnchen an und versuchte sich dann wieder auf den Alten zu konzentrieren. So ein dämliches Viech. Bestechlich wie nur was. Mit sowas konnte man doch nicht zusammenarbeiten.
Die Templerin brodelte wortlos vor sich hin.

Das Hörnchen hüpfte unterdessen freudig um die dunkle Frau herum. Hatte sie noch mehr Früchte bei sich? Oder holte sie etwa den Tausendfüßler hervor, der ihm versprochen worden war? Ein leckerer Happen bestimmt. Das Hörnchen hüpfte schon ganz aufgeregt auf der Stelle herum.



27.08.2003 17:51#130
doooom Dieser Ort war wirklich seltsam. Zuerst dieser wandelnde Steinhaufen, der sich ihnen in den Weg stellte, dann ein Wirbelsturm, der die Gruppe durch die Luft schleuderte und nun tauchte auch noch dieser alte Kerl, den Doooom schon auf dem Schiff gesehen hatte ihr auf, als hätte man ihn hier herbestellt. Oder hatte er etwa hier auf sie gewartet? Der Baal wusste es nicht und konnte sich auch keinen Reim auf diesen alten Greis machen, der sofort das Wort ergriffen hatte. Die meisten der Sachen, die er dabei von sich gab interessierten Doooom nicht wirklich, einzig das Wort Gletscher, erregte, als es seine Ohren erreichte, Aufmerksamkeit bei ihm. Wollten sie jetzt wirklich in den Gletscher gehen? Na das konnte ja heiter werden, denn dieses Gebirge war nicht gerade ungefährlich, dass hatte er bei seinem ersten und bisher einzigen Besuch dort gelernt. Denn auf Echsen, Drachen und solch einen seltsamen Nebel hatte der junge Baal nun wahrlich keine Lust.

Doch zunächst einmal wollte er sich um andere Belange kümmern, genauer gesagt um seinen linken Arm, der noch immer eine Schmerzhafte Wunde durch den Sturz hatte. Da kam ihm das Angebot von meditate gerade recht, die sich lauthals nach verletzten erkundigt hatte. Mit wenigen Schritten ging er zu der Schwarzmagierin hinüber und lies Angroth und Samantha mit diesem Alten alleine, sollten sie ihn doch weiter ausfragen. Meditate hatte sich scheinbar kurz des kleinen, pelzigen Tierchens angenommen, das man mit einer merkwürdigen Regelmäßigkeit auf den Schultern der Templerin sehen konnte, höchstwahrscheinlich gehörte ihr dieses niedliche Fellknäul. Trotz dem selbiges noch immer um meditate herumhoppelte schritt der junge Baal endgültig an die Magierin heran, die er schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen hatte. “Hallo, meditate“ waren die ersten Worte die seinen Mund verließen “Ich hab mir bei diesem Aufprall vorhin meinen Arm verletzt, vielleicht ist er sogar gebrochen. Da bin ich mir nicht sicher, ich bin ja kein Heiler. Auf jeden Fall sieht er nicht gerade gut aus und da du ja selbst gefragt hast ob es etwas zu heilen gibt, dachte ich mir du könntest dir den Arm eventuell mal ansehen.“



27.08.2003 18:28#131
meditate meditate lächelte das hörnchen an. sie hatte es vorsichtig gestreichelt und die wunde am kopf beiläufig geheilt. bisher wusste sie gar nicht, dass sie ihre heilkunst auch bei tieren anwenden konnte. war wirklich eine gute erfahrung.
"komm nur doooom, selbstverständlich kann ich das heilen, das ist ja was anderes als diese lungenseuche, die dich damals fest im griff hatte."
meditate befühlte den arm und hatte die stelle schnell ertastet, an der die beiden knochenenden sich schmerzhaft aneinander rieben.

"wart einen moment."

sie sah dem verletzten in die augen und als doooom einen verschleiertem blick bekam, richtete die heilerin die wunde und als doooom wieder zu sich kam, trug er schon einen verband mit einer heilenden paste darunter.

"das wars schon. schone den arm ein bisschen und dann merkst du in drei tagen nichts mehr."

die magierin erhob sich und trat entschlossen auf die gruppe zu, die sich um den alten mann gebildet hatte.

"du hast eine botschaft für uns, alter mann? du kommst aus dem gletscher? ich kenne eine bewohnerin des eisigen riesen. ich nehme an, du wirst sie auch kennen. erzähle."



27.08.2003 21:19#132
Greis Langsam schritt der Alte in Begleitung der Frau voran, spürte die Blicke der Gruppe auf sich ruhen. Nur zögerlich war der Trott aus Männern und Frauen in Bewegung gekommen, scheinbar war ihr Kampfeswillen doch nicht so drängend wie er es vermutet hatte.
Zwingen konnte und wollte er sie zu nichts, es lag nicht in seiner Hand das Schicksal der Reisenden zu lenken; nein, es lag nicht in seiner Hand. Dennoch bemerkte er, wie der Templer, der diese Gruppe auch ausgehoben zu haben schien, sich auch als erster aufgemacht hatte, ihm zu folgen. Einige weitere fassten sich daraufhin ein Herz, und nach und nach ward die Kolonne auf dem Weg zu den eisigen Monstren, den Gletschern.
Der Greis umfasste seinen Wanderstab mit beiden Händen, während er mäßigen Schrittes voranging.
Er spürte Fragen in den Geistern der Helden, Fragen über Ziel und Weg ihrer von dem Alten angeführten Reise. Er spürte ebenfalls, dass die Frau, welche sich in Magie und Heilung verstand, den meisten Mut aufbrachte um die Fragen die ihnen unter den Nägeln brannten auch zu stellen.
Ein weises Lächeln voller wärme und zuversicht schenkte er der dunklen Dame, als sie gerade zu ihm aufgeschlossen hatte. Hin und wieder donnerte und grollte es aus den hochgelegenen magisch durchsetzten Wolken, als die Wissbegierige ihre Fragen stellte. Heiser lachend beantwortete er sie: "Ich bin nicht Bote noch Gesandter, auch nicht Sender irgendeiner Nachricht oder eines Dings. Wenn ihr so wollt, seid ihr die Boten, denn ihr bringt die lang ausstehende Gerechtigkeit über jene die sie schon lange hätten erfahren müssen. Allen voran der, der euch am leichtesten zu widerstehen vermag. Und nein, ich komme nicht aus dem Gletscher. Lange Reise liegt hinter mir, doch davon möchte ich genauso wenig erzählen wie von den Bewohnern der kalten Berge. Ich kenne viele von ihnen, vielleicht sogar alle, und es wird besser sein, wenn ich sie hier nicht erwähne. Sie würden mir zürnen, und ich setze nicht gerne Bekanntschaften aufs Spiel. Doch erzählt ihr mir doch, wen ihr meint. Es ist immer schön, Lebewesen aus verschiedenen Ansichten zu betrachten, und deine interessiert mich auch sehr ... Meditate. So ist doch dein Name, nicht wahr?" Sein freundliches Lächeln wurde breiter, seine dunklen Augen begannen vor kindlichem Frohsinn zu leuchten.


28.08.2003 00:05#133
meditate "ich kenne den gletscher, ich kenne den göttersitz und ich kenne seinen wächter, den gletscherdrachen. es ist kalt und prächtig. und ... meditate sah den alten misstrauisch an. von den sithi und ihrem eisgarten würde sie lieber nichts erzählen.

der alte wirkte harmlos und freundlich, aber wenn er ein feind war, dann konnte das alles harmlos sein. und dieser shark drängte sich immer dichter, als hätte er angst, eine äußerung zu verpassen.

es zuckte der magierin mächtig in den fingern. ein eisgolem würde den wicht im nu zerquetschen, diesen mörder.



28.08.2003 01:40#134
shark1259 Immer wieder warf der Schwarzmagier verärgert einen Blick auf die Frau vor ihm, die als eine der mächtigsten in den Reihen der Diener des dunklen Gottes bekannt war. Von ihr strahlte ein Misstrauen gegen den Lehrmeister, beinahe würde er es als Hass bezeichnen. Ob ein kleiner Beigeschmack an Furcht dabei war, wusste er nicht, doch möglich schien es zu sein. Sie hatte etwas herausgefunden, oder wusste etwas, dass ihn schlecht machte, doch shark kam nicht auf diese eine Sache, die anscheinend so wichtig war.
Hartnäckig wollte sich dieser Gedanke oben halten doch shark zog ihn kraftvoll nach unten und richtete seine Konzentration wieder auf das Geschehen. Der Alte er war wieder hier und shark fühlte sich beinahe geborgen, diese Ausstrahlung, sie schien ihn beinahe in sich gefangen zu nehmen, ohne aber seine sinne zu vernebeln oder ihn dessen zu berauben, im gegenteil fühlte er sich bestärkt und wieder kräftiger dem Dämonen entgegen zu treten.
Hin und wieder traf shark ein Blick des Greises. Kraft war darin zu finden, gleichwegs wie Erfahrung und Weisheit. Anscheinend hatte auch er eine offene Rechnung mit Daschnavar und er half ihnen um sich selbst zu helfen, doch war shark jede hilfe recht und er begrüßte sie sogar sehr.

Der Tag neigte sich bereits wieder zum Ende, sie würden hier ihr nachtlager aufstellen, ein langer Weg war noch vor ihnen, und wie der Tonfall des Alten verraten hatte auch ein sehr anstrengender und einer, der ihnen viel abverlangen würde.
shark schlief bald ein, er war müde und erschöpft und sein Körper sehnte sich nacht Kraft.



29.08.2003 02:26#135
Samantha Immer näher kamen sie dem eisigen Gletscher. Das Wetter war bereits leicht umgeschwungen, der Wind wurde kälter. Samantha fröstelte es, obwohl ihre Rüstung eigentlich einen guten Schutz bot. Wenn sie wirklich dort in die kalte Region vordringen mussten, dann würde der Anstieg hart werden. Keiner von ihnen schien für ein solches Abenteuer ausgestattet zu sein. Doch vielleicht hatte der Greis wieder eine Lösung?
Ihr Blick hafteten auf der gekrümmten Gestalt. Der Gehstock, sein ständiger Begleiter, klackte mit jedem Schritt auf den Boden. Würde er den Anstieg überhaupt überstehen? So gebrechlich, wie er ihr erschien, war das kaum vorstellbar. Doch er hatte es selbst aus dem Schiff geschafft, wußte der Schläfer wie auch immer er das angestellt hatte. Samantha hasste ungeklärte Rätsel. Hinter dieses würde sie auch noch kommen. Das schwor sie sich.
Ein letzter scharfer Blick traf den Alten, der ihre Augen auf sich mit Sicherheit spüren konnte. Er lächelte so wissend, ohne zu ihr herüberzuschaun. Verdammt woher nahm er nur sein Wissen?
Samantha drehte ärgerlich wieder den Kopf weg und vernahm ein beängstigend nahes Gurren an ihrem linken Ohr. Vorsichtig lugte sie herum und sah sich Auge in Auge mit der dicken Taube. Na wunderbar. Noch ein Viech am Hals. Große Chancen hatte der Vogel jedoch nicht, auf ihrer rechten Schulter hockte nämlich schon das Hörnchen und bleckte knirschend die Zähnchen. Und ihr Kopf mittendrin. Das konnte ein heiterer Anstieg werden.
Samantha versuchte das Gurren links und das Knurren rechts zu ignorieren und sich auf die Landschaft zu konzentrieren. Leider gab es dort nicht viel zu sehen, höchstens das imposante Gletschermassiv, welches nun nach und nach zum Vorschein kam.



29.08.2003 22:38#136
Tomekk Das Gelände, durch das sich die Gruppe bewegte, wurde zunehmend schwieriger, und bald waren Tomekks Schmerzen unerträglich. Seine Ehre als Baal der Bruderschaft verbot es ihm, die Hilfe einer Priesterin Beliars anzunehmen, und doch wußte er, dass er es bald nicht mehr schaffen würde, mit den anderen Schritt zu halten. Was sollte er nur tun? Der Baal verzog das Gesicht, als ein Blitz des Schmerzes von seinem linken Bein aus durch seinen gesamten Körper fuhr, und ließ sich ächzend zu Boden sinken. Wieso beherrschte er nicht selbst die Gabe, Wunden zu heilen? Er würde dieses Defizit ausgleichen, falls er jemals lebend in den Sumpf zurückkehrte.

Unter großer Kraftanstrengung stemmte Tomekk sich wieder nach oben und folgte der Gruppe weiter durch das zerklüftete Land. Wieso hatten es die Menschen vor Gorthar nur all die Jahre versäumt, hier einen ordentlichen Weg anzulegen? Langsam fiel er weiter zurück und war bald das Schlußlicht der Gruppe. Niemand sah nun, wie er mit sich kämpfte, um weiterzugehen und nicht einfach umzufallen. Doch der Abstand wurde immer größer.



29.08.2003 23:31#137
Angroth Die Gruppe lief in Richtung der Felsen, wahrscheinlich in den Süden. Das Auftauchen des Greises hätte den Templer normalerweise verwundern müssen, doch es war, als hatte er das Wesen des Mannes gespürt. Immer noch durcheinander, vor allem ob der komischen Zeilen des Gedichts, vorgetragen von dem Baal, machten ihn ganz wirr im Kopf.
Still lief er im Pulk der Wanderung, ließ sich von den Gefährten treiben und achtete auf nichts, sah nur abwesend zu Boden.
Das glitzern des Berges im Mondschein interessierte ihn nicht, auch der Zweig in seiner Hand verlor an Bedeutung. Seine Gedanken galten ihr, die sie hohe Templerin war. Ein netter Mensch, zweifelsohne. Angroth rang mit sich, ob er sie nicht ansprechen sollte, mit ihr über seine Gedanken zu reden, ihr sein Herz offen zu legen.
Er wusste nicht, ob er es tun sollte, und zögerlich näherte er sich ihr von hinten, in Gedanken stupste er sie bereits an ihre Schulter, begann ein Gespräch mit ihr.
Ein wenig verzweifelt sah er sich nun doch um, sein Blick leicht verschleiert. Ein Schatten hinkte hinter ihnen her, hochgewachsen von der Gestalt, und irgendwie mehr einen Hilflosen denn einen Bedrohlichen Eindruck erweckend. Eine willkommene Abwechselung, das brachte ihn auf andere Gedanken. So ließ er sich zurückfallen um zu erkennen wer ihnen denn da mit immer wachsendem Abstand folgte. Es war der Baal Tomekk! Sein Bein sah nicht gut aus, ein wenig Blutverschmiert und ... nicht normal. Überrascht hielt er den Gebeugten an, warf einen Blick auf die langsam einen steinern Pfad hochwandernden; ihr Weg würde noch lang diesem Pfad folgen. "Kann ich euch helfen? Euch stützen vielleicht? Besser wäre es, allemals besser als wenn ihr die Gruppe verlöret!" Er wartete keine Antwort ab, warf einen Arm des Verletzten um seinen Nacken und stützte seinen Gang. Schleppend holten sie langsam wieder auf.



30.08.2003 00:19#138
Tomekk Tomekk nahm die Hilfe seines Freundes widerwillig hin. Er hatte ja Recht, wenn er keine Hilfe bekam, wäre die Gruppe innerhalb weniger Minuten aus seinem Blickfeld entschwunden. Bald hatten sie den hinteren Teil der Gruppe wieder erreicht und konnten ein etwas langsameres Tempo anschlagen. Tomekks Bein brannte wie Feuer. "Ich könnte mich mit einer Handbewegung ins Pyramidental zurückteleportieren. Dort wäre meine Wunde schnell versorgt", dachte sich der Baal, doch er wollte seinem Freund helfen und ihn nicht im Stich lassen, bevor der eigentliche Teil ihrer Expedition überhaupt erst begonnen hatte. Wahrscheinlich würde er sich wirklich dazu herablassen müßen und diese Dienerin Beliars um ihre Hilfe bitten.

Wirklich glücklich war er bei diesem Gedanken nicht, aber was konnte er sonst schon tun? Obwohl er sich als einzigster hatte Abfangen können, als er aus dem Sturm geschleudert worden war, hatte er scheinbar die schlimmste Verletzung davon getragen. Manchmal konnte der Baal fast an seinem unfassbaren Glück verzweifeln. Tomekk biss die Zähne zusammen, als wieder eine Welle des Schmerzes über ihm zusammenschlug, und konzentrierte sich von da an voll darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen.



30.08.2003 22:10#139
Greis Das Lächeln versiegte langsam auf den Lippen des Alten. Sein Blick warf Zweifel auf und die alten weisen Augen huschten von einer Stelle zur andren. Wind huschte um die verschiedenen Gesteine und bließ den Wanderen ins Gesicht. Als sich der Greis herumdrehte schien die gute Launen wie weggeblasen. Unbewusst fuhr er sich über die trockenen Lippen, suchte Blickkontakt zu dem Anführer der Expedition und sagte mit etwas dünner Stimme.
"Dass er uns hier findet hätte ich nie gedacht, doch seine Macht scheint größer geworden sein seit..."
Des Greis' Stimme find plötzlich an zu wanken und eine einzelne Schweißperle, vermutlich aus Angst, war auf seiner Stirn zu sehen. Pfeifend gab sich noch einmal der Wind zu erkennen, ehe er aufhörte zu blasen und verstummte. "Einmal noch muss ich euch verlassen, ich kann euch damit jetzt nicht helfen. Wir werden und müssen uns wiedersehen."

Ein letztes mal warf der weise alte Mann ein lächeln zu den anderen hinüber und füllte es mit soviel Mut und Hoffnung wie er noch aufbringen konnte. Dann verschwand er wieder in den weiten des Raumes wo ihn lange kalte und furchtbare Gedanken erwarteten.
Noch bevor der Wind wieder einsetzte konnte man noch ein "Viel Glück" hören, dass dem Greis entflüchtet war.
Nicht seine Kämpfe waren es, die gefochten werden mussten, so konnte er nur hoffen.

Der Gletscher war bereits nahe, die Kälte schien fast spürbar. Die verdutzte Stille der Gruppe wurde jäh gestört, als grauenerregende Schreie ertönten und grimmiges Jammern von den Felswänden widerhallte, hundertfach vervielfältigt und den Mut des größten Recken zu erschüttern imstande. Der Greis war fort, doch was trat an seine Stelle? Etwas kam näher, ganz offensichtlich lauerte ihnen da jemand auf! Die Schreckensszenerie erlosch; wieder Stille. Dann ein einzelner, heller Schrei! Dunkle Schatten suchten ihren Weg zu den Gefährten herab.


30.08.2003 23:13#140
Angroth Was auch immer nun wieder los war, es schien keinesfalls gut zu sein. Mit dem Baal im Schlepp zog er mit freier Hand seine Erzklinge, die sanft im Dunkel sirrte und glänzte.
Tomekk für seinen Teil schien durch seine Wunde stark geschwächt und einigermaßen Abwesend, und der wachsame Blick des Templers galt nun auch mehr der Umgebung, seine wahrnehmung war auf das unsichtbare fixiert, die Bedrohung die sich ihnen zu nähern begann.
Was lag am nächsten, was würde ein Dämon, ein mächtiger Dämon seinen Feinden schicken? Lautlose Wesen mussten es sein, und sie glitten nur so dahin, ihre Schatten stockten nicht einmal auf dem unwegsamen Gelände. Was für Wesen näherten sich ihnen?
Das Heulen kehrte wieder ein, schauerlich greuliches Heulen von Kreaturen die ihr Werk des Schreckens genießen mochten. Nach und nach bereitete sich die immer noch verwirrte Gruppe auf einen Kampf am Abgrund vor, in der Nähe des Eisriesen. Vielleicht war der Weg hinein garnicht mehr so weit? Konnte es sein? Sollten sie versuchen, sich ihren Weg dorthin durchzuschlagen um die Überlegenheit des Feindes schachmatt zu setzen? Eine fürwahr gute Idee, befand der Clansmann. "Versuchen wir, das Ende des Pfades zu erreichen und in den Gletscher zu gelangen! Dort kann der Feind seine offensichtliche Zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausspielen!" Er trieb sein Anhängsel dazu an, sich weiterzubewegen. Unter wachsamem Blick liefen sie Kampfbereit weiter, immer in der Erwartung, angegriffen zu werden.
Ein weiteres Mal ebbte das Heulen ab, und die Schatten schienen ausser Sicht zu sein ... eine Täuschung? War alles nur eine Täuschung? Den Gedanken konnten sie nicht genießen, denn ohne jegliche Anzeichen waren sie auf einmal mitten unter ihnen: Dämonen! Nicht jene, wie sie die Diener des Beliar zu beschwören imstande waren, sondern Wesen aller Formen und brutaler Abarten, entsprungen einzig den Albträumen der Menschen; so schien es.
In dieser Nacht ertönte das Kampfgetöse vom geheimen Pfade der in den Gletscher führte ...



31.08.2003 18:57#141
Tomekk Vor die Augen des Baals hatte sich ein Schleier aus Schmerzen und Müdigkeit gelegt, seine Augen wirkten Matt und starrten ins Nichts. Aus weiter ferne nahm er die Geräusche um sich herum wahr, spürte die Gespanntheit der anderen. Etwas stimmte nicht. Langsam hob Tomekk den Kopf und lauschte in den Wind. Leises Heulen konnte er vernehmen, aber es kam nicht von einem Wolf. Dort war etwas anderes hinter ihnen her. Vielleicht konnte er sogar ganz glücklich darüber sein, dass sein Blick getrübt war.

Die Expedition beschleunigte ihren Schritt, doch dann sah er plötzlich Schatten vor seinen Augen. Er blinzelte, und langsam nahm er wieder Einzelheiten der Umgebung wahr. Zu seiner Enttäuschung hatten sie den Gletscher noch immer nicht erreicht. Doch diese Enttäuschung verflog schnell, als er der Wesen gewahr wurde, die sie angriffen. Sie sahen aus, als hätte Beliar selbst sie aus einer schlechten Laune heraus erschaffen. Einer der Dämonen bemerkte den Baal und kam langsam näher.

Es hatte weder Arme noch Beine. Sein schlangenartiger Körper glitt mit einem leisen Scharren über den festen Untergrund. Die roten Schuppen seines Körpers reflektierten leicht das letzte Licht des Tages, der Baal schätze seine Länge auf mindestens zehn Schritt. Seine Augen funkelten den Menschen blau an und aus ihnen sprach das pure Böse. Als es sein Maul öffnete, konnte Tomekk Zähne erkennen, mit denen das Wesen einen Menschen mittendurch beissen konnte. Die Lähmung, durch die anfängliche Überraschung ausgelöst, wirkte nicht lange und Tomekk ließ sich nach hinten fallen, wodurch er knapp den Zähnen entging, die er eben noch angestarrt hatte. An Flucht war mit seinem Bein nicht zu denken, und wenige Augenblicke später war das Monstrum bereits über ihm.
Ohne darüber nachzudenken berührte der Baal seinen Runenbeutel und warf kurz darauf das grüne Leuchten seiner Hand auf das Wesen. Als dieses vom Sturm erfasst wurde, welchen die Magie entfachte, wurde es empor gehoben und wie ein Spielzeug einige Schritt weit weg geschleudert. Mühsam kämpfte er sich wieder auf die Beine und sah, wie das Wesen bereits wieder auf ihn zu kam. Schnell berührte er den Beutel an seiner Seite, wirkte den Zauber und brachte sich dann unter großen Schmerzen in Sicherheit, während der Dämon sich nach ihm umsah, ohne ihn finden zu können. Hinter einem größeren Felsen verbarg sich der Baal zunächst einmal und atmete tief durch. Mit diesem Bein war er der Gruppe wirklich keine große Hilfe.



31.08.2003 20:46#142
Zloin Zloin schaute sich umher. Die Kälte war langsam aber sicher zu spüren und auch die dicke Robe des Schwarzen vermochte dies nicht zu verhindern. Lange hatte der Schwarzmagier nicht mehr kalt, meistens war er im Kastell, welches zwar feucht und kühl war aber nicht so eisig wie hier. Er verfluchte diese Gegend, obwohl sie nicht mal beim Gletscher waren. Einige der Gefährten hatten ihre Pelzmäntel dabei, die hattens schön. Wurde wahrscheinlich vorgewarnt, dass es kalt würde!
Auch Nâr frohr ein wenig und suchte sich ein warmes Plätzchen neben Zloins Hals unter den schützenden weissen Haaren.

Plötzlich aber, wie vom Erdboben erhoben, war eine Schar von blutrünstigen Dämonen auf die Gruppe gestossen. Daschnavars Zorn war unersättlich, denn er hatte für jeden Gefährten zwei Dämonen geschickt. Wie konnten sie diesen Kampf nur bestehen? Der Dämon, der es auf Zloin abgesehen hatte, war mit vielen Stacheln auf dem Rücken versehen und hatte giftig grüne Augen, aus welchen kleine blaue loderne Flammen die Stirn hinauf züngelten. Die Tatzen waren mit einem eisig blauen Schimmern überzogen. Die Schuppen waren porös und rauch, dass man sich die Haut sofort verletzen würde, wenn man die Schppenhaut nur anrühren würde.
Schnell hatte sich der Magier ein Skelett beschworen, welches ihn gegen den Feind unterstützen wird. Das Knochengerüst hatte schnell seinen Zweihänder gezogen und säbelte dem Dämon einen der vielen Stachel ab. Schwarzes dickflüssiges Blut floss dem Körper bis zum schlangenartigen Schwanz hinunter, wo es schliesslich auf den Boden tropfte und sich in Rauch auflöste. Die eins blauen Flammen wurden plötzlich rot und markierten den Zorn des Dämonen. Die Tatze fing Feuer und schmetterte das Skelett in einem Schub an die Wand.Dieser Augenblick hatte Zloin gescheit benutzt, denn er hatte erkannt, dass er gegen diesen Gegner nicht viel zu sagen hatte.

Er hechtete hinter einen grossen hervorstehenden Felsen. Es war noch eine andere Person da. Es war Tomekk aus dem Sumpflager. Zum Schutz, auch wenn es kein grosses war, beschwor Zloin eine Blutfliege.



31.08.2003 21:24#143
Tomekk Tomekk schnaufte und sah sich um. Plötzlich sprang da etwas hinter den Felsen, hinter dem er sich auch versteckte. Der Baal hob die Hand, welche einen grünlichen Schimmer hatte und ließ sie dann wieder sinken. Dies war nicht der Dämon, den er erwartet hatte. Der Mann hatte zwar nicht das gesunde Aussehen eines lebenden Menschen, war aber zweifelsohne ein Magier des Kastells. "Du hast mich erschreckt, Diener Beliars. Sei froh, dass meine Augen schneller sind als meine Hand", meinte er und ließ die Pyrokinese verblassen, die er bereitgehalten hatte.

Interessiert beobachtete er, wie sich aus dem Staub eine Blutfliege erhob, die eindeutig mehr tot als lebendig war. Der Diener des Dämonenbeschwörers war zweifelsohne eindrucksvoll, würde aber gegen die Dämonen wenig Wirkung zeigen. "Beschwöre etwas mächtigeres. Kannst du nicht einen Dämonen oder einen Golem beschwören?" Tomekk sah hoffnungsvoll zu dem Schwarzmagier, doch konnte er die Antwort nicht mehr hören. Ein lautes Brüllen übertönte alles und dann war mit einem mal der Schlangendämon wieder da. Blaue Flammen schienen in seinen Augen zu züngeln, doch das konnte auch nur Einbildung sein.

Tomekk riss den Schwarzmagier mit sich zur Seite, als der Dämon vorschnellte und den Fels, der sich hinter ihnen befunden hatte, einfach in tausend Teile zersprengte. Noch während er sich wieder erhob, berührte der Baal seinen Runenbeutel und wirkte den Zauber, der den Dämon innerlich zum kochen brachte. Ein alles zerreißender Schmerzensschrei hallte weit über das Land. Trotzdem gab der Dämon nicht auf. Kaum hatte der Zauber seine Wirkung verloren, griff er wieder an. Wieder mußte Tomekk auf das Traumvergehen zurückgreifen, bewegte sich seitlich am Kopf des Dämonen vorbei und sprang hinter diesem auf den Rücken des Monsters.

Zunächst kämpfte er noch um sein Gleichgewicht, doch dann wob er langsam den Zauber, richtete ihn genau von hinter auf den Kopf seines Gegners und wirkte ihn. Während die Temperatur im Kopf des Monsters langsam ins Unermessliche stieg, sackte der Körper der Kreatur in sich zusammen, zuckte noch einige Male und blieb dann leblos liegen. Einer war tot, fehlten noch gut 19...


31.08.2003 21:36#144
Zloin Die Blutfliege war vom Anblick der vielen Gegner so verwirrt, dass sie kamikazenartig einfach auf das nächste nichtmenschliche Wesen zuflog und den Stachel ganzer Gewalt in den Nacken jagte. Die Blutfliege hatte den Angriff aber nicht überlebt, hatte dafür dem Dämonen auch ins Verderben gezogen. Zusammen fielen sie zu Boden und liessen ihre verdorbenen Seelen aus den Körpern. Zloin sprang fröhlich auf und vergass doch, dass es nicht der einige Dämon war, der noch hier war!

Von hinten schlug ein weiterer Gegner ihm in den Rücken, so dass der Magier im hohen Bogen zu Boden ging. Nâr schleuderte es schnell weg und verschwand unter einen schützenden Stein. Der Dämon fing an zu schreien und zu brummen, als würde er eine Apokalypse heraufbeschwören. Der Schwarzmagier merkte, wie sein Leben an einem dünnen Faden hing. Er hatte nicht mehr die nötige Kraft etwas magisches zu vollbringen, nur noch ein Wunder half. Die Arme des Dämonen waren über dem Kopf ausgestreckt. Die Tatzenflächen waren waagrecht in die Luft gehalten, auf welchen sich eine grosse Feuerkugel formte. Sie sah schwer aus, der Dämon brauchte Kraft und Zeit um eine Solche Waffe zu beschwören.
Schnell hatte Zloin aus seinem Gürtel seinen Dolch gezogen und stach dem Dämon seine Waffe in die Region, wo ein menschliches Herz wäre. Die Kugel explodierte scherbenartig. Schon der dritte Dämon war tot.



31.08.2003 21:54#145
Samantha Samantha hatte kaum Zeit gehabt, sich über das erneute plötzliche Verschwinden des Greises zu wundern. Es schien, als spürte er früh genug die Ankunft einer neuen Gefahr und wußte es sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Er hätte sie ruhig in dieses Geheimnis einweihen können...
Ärgerlich schlug die hohe Templerin auf einen Dämon ein, der von dem Schlag getroffen zurücktaumelte. Dieser blöde alte Greis. Erst lockte er sie in diese kalte Region und dann verschwand er wieder, sobald er kalte Füße bekam. Und die Arbeit blieb mal wieder an ihnen hängen.
Wieder zuckte ihr Einhänder durch die Luft und raspelte einem Lord der Finsternis die Barthaare ab. Das war wieder typisch. Schon auf dem Schiff hätte sie es wissen müssen.
Beiläufig ritzte sie ihrem Gegenüber den Bauch auf. Ein qualvolles Schreien durchschnitt die Luft. Warum hatte er sie wieder im Stich gelassen? Das war doch schon reichlich merkwürdig. Immer tauchte er auf und verschwand dann und kurz darauf durften sie sich mit einer Meute blutrünstiger Gestalten herumschlagen.Der Dämon ging endlich geschlagen in die nicht vorhandenen Knie und blieb reglos liegen.
Samantha stützte sich auf ihren Einhänder und betrachtete die vernichtete Kreatur. Eigentlich ein schönes Wesen. Würde sich hervorragend ausgehöhlt mit einer Fackel im Inneren machen. Eine schöne Wandlampe, die Augen leuchteten sicher herrlich rot...
Ein aufgeregtes Gurren zu ihrer linken und ein Quieken auf der rechten Schulter rissen sie aus ihren Gedanken. Beim Schläfer, sie hatte komplett die Zeit vergessen! Inzwischen hatten sich schon zwei weitere Dämonen hinter ihr aufgebaut und warteten nur darauf, ihren feurigen Atem in ihren Nacken zu fauchen.
Die hohe Templerin machte unversehens eine Rolle nach rechts und purzelte ein Stückchen den Hand hinab, um außer ihrer Reichweite zu kommen. Die Taube stob kreischend in die Lüfte, das Hörnchen zog den Kopf ein und flüchtete in ihren schützenden Kragen. Unten angekommen, rappelte sich Samantha wieder auf und stellte sich einem neuen Dämon entgegen. Es schien überhaupt nicht aufzuhören mit denen.



31.08.2003 22:34#146
meditate ganz ruhig stand meditate da. sie hatte jetzt erst entdeckt, dass der baal offensichtlich schwere verletzungen davon getragen hatte. warum hatte der narr sich nicht gemeldet?

zuerst aber waren diese bestien zu besiegen. meditate starrte eine gruppe der beschuppten dämonen an und fasste ihren stab mit beiden handen. dann sammelte sich etwas im stab, der in ihren händen fast zu leben schien. etwas schwarzes wand sich um den stab und versuchte ihm offensichtlich zu entkommen.
die magierin hielt ihn aber mit offensichtlicher anstrengung fest und riss ihn dann plötzlich nach oben. ein entfesselter schrei begleitete das, was jetzt dem stab entfloh.

eine schwarze, nebelartige präsenz, die mit einem heulen, dass den tiefsten schluchten der unterwelt entstammen musste, dem stab entfloh breitete sich blitzschnell und unaufhaltsam über einer gruppe der schuppigen wesen aus. wie eine riesige schwarze nebelhand senkte es sich von oben auf die gruppe und entriss jedem getroffenen einen teil seiner lebenskraft. dass auch tomekk und zloin getroffen wurden, war erst mal nebensächlich, jedes getroffene wesen riss die augen auf und versuchte, dieses schwarze grauen abzuwehren, aber es halb nichts. es sah fast aus, als würde eine hand sich in viele hände zerteilen und jedem das leben aus dem halse ziehen, der in ihrem wirkungskreis war.
das gekreische der dämonischen wesen war kaum zu ertragen und meditate konnte sich vorstellen, welche qualen die wesen jetzt zu ertragen hatten.
ihr blieb aber keine zeit, sich an ihrem triumph zu ergötzen. mit einer blitzschnellen bewegung war sie zu tomekk und zloin gesprungen und hatte sich zwischen die schwarzen nebelhände und den sumpfler gestellt. zloin würde nicht viel schaden nehmen, die magie beliars ging mit seinen kindern behutsam um, aber den baal galt es zu retten. sie drückte ihren mund auf den mund des schläferjüngers und sog ihm den odem beliars aus der lunge. als der baal die augen wieder öffnete, sah er die schwarze frau entsetzt und ungläubig ab. sicher würde er nie verstehen, was soeben geschehen war.

meditate war das aber auch egal. sie bettete den baal auf ihrem schoß und umfasste sein bein mit beiden händen. dann schloss sie inmitten des chaos einen moment die augen und ließ alle heilenden kräfte, derer sie habhaft war, in den verletzten körper einfließen.

"den rest mach ich nach dem kampf. bleib liegen hier hinter dem fels. ich kann dich schützen, aber bleib ruhig."

zloin, der inzwischen die verwirrung ob der gegen ihn gerichteten magie überwunden hatte, eilte herbei und meditate warf ihm zwei schriftrollen zu.
"es sind dämonen des feuers. die könnten helfen."

dann richtete sie sich wieder auf. beliars hauch hatte auch sie geschwächt und so beschwor sie eine armee der finsternis, die den dämonen erst mal einheizen sollte, bis sie wieder kräfte gesammelt hatte.



31.08.2003 22:55#147
Tomekk Tomekk zuckte zusammen, als aus dem Stab der Magierin die dunkle Wolke brach und sich über alles legte, was er sehen konnte. Um sich herum hörte er die Schmerzensschreie der Dämonen, und ehe er sich versah, war die dunkle Magierin bei ihm und legte die Hände an seinen Kopf, zwang ihn zu sich und legte ihre Lippen auf seine. Tausend Gedanken schoßen dem Baal in diesem Moment durch den Kopf. War es im Moment nicht der völlig falsche Zeitpunkt dafür und wieso tat sie das? Nach wenigen Sekunden ließ sie ihn wieder los und sah ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck in den Augen an. Was war gerade geschehen?
Obwohl oder gerade weil er verwirrt war, gehorchte er ohne Widerworte, als die Magierin ihm befahl, liegen zu bleiben und sich nicht weiter in den Kampf einzumischen. Er wußte nicht, was sie mit ihm gemacht hatte, aber die Schmerzen in seinem Bein waren zu einem leichten Pochen abgeklungen und es tat ihm gut, endlich einmal wieder schmerzlos zu sein. Trotzdem machte er sich Sorgen. Würden es die anderen ohne seine Hilfe schaffen? Konnte er überhaupt einfach untätig hier herumliegen, während die anderen ihr Leben riskierten?

Tomekk versuchte aufzustehen, doch sein linkes Bein versagte ihm den Dienst. Irgendwie hatte die Magierin es geschafft, dafür zu sorgen, dass er sein Bein nicht mehr bewegen konnte. Mit einem Seufzer ließ er sich zurücksinken und schloß kurz die Augen. Immer wieder wiederholte sich die Szene in seinem Kopf, und jedes Mal hinterließ sie in ihm noch mehr Fragen. Hoffentlich würde er eine Möglichkeit bekommen, die Antworten auf seine Fragen zu bekommen.


01.09.2003 00:40#148
shark1259 Ein Zombie des dunklen Magiers schritt langsam durch die Reihen der Dämonen, während sein Meister mit dem Schwert um sich wütete. Beliar war bei ihm, und doch seine Chancen hier wirklich etwas zu bewirken standen gering. Mit weit geöffneten Augen starrte shark immer wieder auf die Massen an Gegnern. Für jeden Feind den er zur Strecke brachte kamen sogleich wieder zwei hinzu. So schien es aussichtslos hier zu kämpfen, doch mit immer mehr Mut im Sinn wollte shark doch noch nicht aufhören.
Kurz, als er sich zum verschnaufen an den Rand des Kampfgebietes hinstellte, tippte ihn etaws an der Schulter an. Erschrocken fuhr der Schwarzmagier herum, hob sein Schwert hoch und blickte in das bleiche Gesicht.... Angroths. Schnell senkte er das Schwert nieder und sah seinem Freund in die weit geöffneten Augen.

"Denkst du auch, es sind zu viele? Wir werden hier nicht mehr fertig, und für jeden Toten scheinen neue anzukommen. So wirkt das ganze Aussichtslos."
Sein ehemaliger Lehrmeister nickte ihm ernst zu und hielt des Magiers Blick stand.

"Ja wir müssen uns zurückziehen, so macht das keinen Sinn. Sag den anderen bescheid, ich nehme Tomekk, er kann alleine nicht weitergehen fürchte ich."
Für Sekunden blieb shark noch reglos stehen und versuchte mit einem aufmunternden Klopfer auf die Schulter seines Freundes die Stimmung etwas zu heben.
Dann kämpfte er sich wieder etwas weiter durch und schrie:

"Wir ziehen uns zurück. Dort drübern scheint eine Höhle oder so etwas zu sein, dort haben wir eine bessere Lage. Beeilt euch."



01.09.2003 01:01#149
Angroth Die Nacht hatte Grauen vorbereitet die den kühnsten Albträumen Beliars Fantasie entsprungen schienen, immer andere Formen und Arten besaßen sie, und der Kampf gegen sie glich einem Versuch, die Flut vom Strand fernzuhalten; man erlangte vielleicht kleine, momentane Erfolge, die aber mit mehr aufgestauter Gewalt hinweggeschwemmt wurden.
So erging es ihnen, die Gegner vergingen unter ihren Klingen, verschwanden, machten neuen Platz. Die geringe Schätzung einiger Gefährten schien auf dem Getümmel und der Dunkelheit Fuß gefasst zu haben, doch mit der Zeit hatten wohl auch sie begriffen wie aussichtslos die Lage am Abgrund wurde. Immer weiter wurden sie zurückgetrieben, mehr als einmal hatte der Templer mittlerweile strauchelnd am Felsrand gestanden und sein Leben unter schier unmöglichen Balanceakten gerettet.
Um das Leben der Gruppe zu schützen hatte er sich den Weg durch das Getümmel zu seinem Schwarzmagierfreund shark gebahnt, denn auch wenn der Clansmann Rückzug für Feige befand war er das einzige was für das Überleben in Erwägung kam. Unter einigen Hasserfüllten Hieben ward er weggetaucht nachdem shark die anderen zum Rückzug Bergauf gerufen hatte, denn Tomekk durfte nicht zurückgelassen werden! Einen Baal würde ein Templer, erklärter Beschützer ebensolcher, niemals auf dem Schlachtfelde zurücklassen! Auch wenn es hier in erster Linie um den Konflikt Angroth´s ging, so stellte er sein Leben für den Priester seines Glaubens zurück.
Unter schwerem Kampf und Blutvergießen fand er endlich den am Boden hockenden Tomekk, legte dessen Arm um sich und hob ihn an. Ächzend und widerwillig, als ob er ruhen wollte, beugte der Verletzte sich der Fluchthilfe seines Freundes. Arg behindert durch das Tragen des anderen wären sie wohl beide getötet worden, hätten nicht die Zahlreichen Untoten Wesen seiner Begleiter im Dienste Beliars ihnen den Weg freigeschlagen. Durch eine schmale Bresche die da geschlagen, traten sie zu den anderen. Trulek deckte den Rückzug mit seinem Bogen, viele widernatürliche Wesen vergingen in seinem entfesselten Pfeilhagel. Doch es schien, als würde es nicht reichen, sie mussten den Weg in den Fels finden, nur die Beständigen Angriffswellen verhinderten jegliche koordinierte Orientierung. In dieser wahrlich dunklen Stunde entschied Angroth, sich von der Gruppe abzusondern und den anderen den Weg freizukaufen, er würde sich den Kreaturen alleine entgegenstellen. Ohne Worte ließ er Tomekk von den anderen übernehmen, sprach dann mit dunkler Stimme: "Geht, sucht den Eingang in den Gletscher, ich werde sie aufhalten. Der Schläfer ist mit mir, ich habe seinen Segen. Geht mit den Göttern, wir sehen uns wieder!" Das Zögern der anderen, die ihn ansahen als scherze er schlecht, fegte er hinweg: "Geht!"
Und sie gingen ...
Der tapfere Clansmann wandte den Rücken zu seinen treuen Freunden und Begleitern, sein Blick galt voller Ingrimm den Feinden, den Dämonen. Diese ließen von den anderen ab, sie wollten ohnehin nur diesen einen. Lauernd begannen sie, ihn zu umkreisen, fauchten widerlich und genossen ihren wohl nahen Triumph. "Glaubenshüter" glitt langsam und elegant zum traditionellen Gruße der Ruchká an seine Stirn, er schloss die Augen und betete an den Schläfer. Der Dämonenkreis schloss sich.



01.09.2003 04:33#150
Tomekk Tomekk sah ungläubig aber unfähig, etwas zu tun, mit an, wie Angroth sich alleine gegen die Dämonen stellte. Er wollte etwas rufen, dem Templer befehlen, auch zu flüchten, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Langsam entschwand der Templer aus dem Sichtfeld des Baals, während die Gruppe dem Gletscher immer näher kam. Es wurde zunehmend kälter, und obwohl die Baalrobe einen sehr guten Schutz gegen die Kälte bot, fror Tomekk alsbald.

Als sie sicher waren, die Dämonen weit hinter sich gelassen zu haben, schlugen sie einen etwas kraftsparenderen Schritt an. Weit konnte es nun nicht mehr sein. "Schläfer, nimm deinen Diener in dein Reich auf. Er hat sich für deine Sache geopfert", murmelte Tomekk, während er seinen Blick nach innen wandte. Angroth konnte das unmöglich überlebt haben, das wußte er. Gerade er, der er so wichtig gewesen wäre im Kampf gegen Daschnavar. War ihre Reise nun vergebens? Nein, das durfte sie nicht sein. Sie würden diese Expedition in seinem Sinne zuende führen. Das waren sie ihm schuldig.



01.09.2003 19:39#151
Samantha Samantha starrte entgeistert auf die immer kleiner werdenden Umrisse des törichten Templers. Ihre Augen waren geweitet und nur die starken Arme zweier Sumpfbrüder konnten sie davon abhalten, ihr Schwert zu ziehen und zurückzurennen.
Beim Schläfer, was tat er da? War er verrückt geworden? Sich inmitten eine Horde von wütenden Dämonen zu stellen. Wollte er sich aufopfern, nur um sie alle zu retten? Aber gemeinsam hätten sie es doch sicher noch geschafft, es gab schließlich immer einen Weg...
"Jetzt komm schon, er hat es so gewollt", hörte sie neben sich eine Stimme. Immer noch ungläubig ließ sie mit der Gegenwehr nach und schritt widerstrebig mit den anderen weiter. Ihr Blick wanderte jedoch immer wieder zurück zu der kleinen Gestalt, welche nun kaum noch zu sehen war zwischen all den Dämonen. Sie konnte es gar nicht mit ansehen.
Bilder tauchten in ihrem Kopf auf. Die Khorinischen Spiele, das Karrenrennen. Angroth wie er vorn am Wagen hing, halb in der Luft, ein Lachen im Gesicht. Es war so lustig gewesen, sie hatten soviel Spaß gehabt. Die Schwertkämpfe, ihre unglückliche Niederlage und das erste was sie sah als sie wieder aufwachte, sein Gesicht. Die Nacht im Sumpftal, hoch oben auf den Klippen, den Sternen ganz nah. Sie konnte sich noch zu genau an das fahle Mondlicht erinnern, welches seinen Haaren solch einen geheimnisvollen Glanz verliehen hatte.
Und nun Angroth dort unten, zwischen all den Dämonen...
"Komm weiter..."
Samantha wurde aus ihren Gedanken gerissen und weitergezogen. Sie war unvermittelt stehengeblieben. Energisch versuchte sie die Bilder zu verdrängen. Er würde es schaffen. Der Schläfer würde ihm helfen. Der Schläfer hatte noch keines seiner Schäfchen im Stich gelassen.
Ein Gurren ließ die hohe Templerin aufschauen. Die Taube war wieder da, flatterte auf sie zu und ließ sich auf ihrer Schulter nieder. Samantha brachte ein Lächeln hervor. Es musste ein Zeichen sein.



01.09.2003 20:17#152
Zloin War der Typ da irre? Für wen hielt der sich? Der Auserwählte persönlich, der die Barriere gesprengt hatte oder was? Zum Teufel mit ihm, konnte Zloin ja egal sein. Er kannte ihn nicht und er kannte Zloin nicht.

Zloin bedankte sich flüchtig bei meditate für die Spruchrollen, die er leider nicht mehr rechtzeitig einsetzen konnte, doch das würde bestimmt noch kommen. Daschnavar würde bestimmt noch gemeinere Schärgen gegen die Gruppe einsetzen.
Langsam stieg die Gruppe weiter hinauf in den Berg. Sie suchten den Eingang in den Gleschter - eine Höhle. Wo sollte dieser nur sein? Wenn es nur eine Karte von dieser verfluchten Gegen geben würde.
Plötzlich bemerkte Zloin, dass sein Ratte gar nicht bei ihm war. Er schaute sich umher und erkannte etwas kleines graues welches mit erhöhter Geschwindigkeit auf den Magier zurannte. Es war eindeutig Nâr, da hatte der Schwarzmagier überhaupt kein Bedenken. Er kniete sich ihn und empfing seinen Gefährten fröhlich und setzte das Viech auf seine linke Schulter.

Plötzlich rief jemand aus der vorderen Reihe, dass da vorne die Höhle zu sehen war. Schnell eilte Zloin nach vorne. Wie er wartet war es ein schmaler Eingang, dessen Rand zugefroren und mit langen Eiszapfen verseht waren. Sie waren endlich angekommen beim Eingang des Gletschers.



01.09.2003 21:43#153
Rango ...Blut floß aus Rango's Schulter den Arm hinunter, wo es sich in die Rinen der Muskeln spaltete und langsam zu Boden fiel. Doch Schmerz spürte er nicht, es schien als ob nichts passiert wär. Hatte ihn einer dieser gesichtslosen Dämonen erwischt? Dabei war er doch vorsichtig gewesen. "Wie auch immer..." entzog sich seine Stimme seinen Lippen und hallte in die dunkle Nacht, wo sie langsam in den gefilden des Windes zerbrach.
Er fand zurück zur Wirklichkeit, zurück ins hier und jetzt...zurück in den sicheren Tod. Was war geschehen? War Angroth, sein Freund und Lehrmeister, wirklich zurückgeblieben? Bei den Dämonen? "Was hast du getan..." dachte sich Rango "Angroth warum Opferst du dich? Nur um einen Haufen Menschen zu retten, die sowieso bald sterben werden?" fuhren seine Gedanken fort. Für den hohen Novizen, war diese Expedition schon Gescheitert, als sie ihre Füße auf die Kaimauer des gottlose Gorthar's setzten, doch er hatte es nicht gesagt. Niemandem. Seine Hoffnung lag nur in dem Templer, der in diesen Momenten seine letzten Atemzüge tätigte. Nun war alles egal, der Tod würde also kommen und alle mit sich ziehen.
Langsam trottete Rango der Gruppe hinter her, immer mit Sam's traurigen Gesichtsausdruck vor den Augen, der Bände sprach. "Er hat es für uns getan" versuchte der Sumpfler die hohe Templerin zu trösten, doch schien sie es nicht sonderlich zu interessieren, denn dadurch konnte man es auch nicht mehr rückgängig machen. Er war verloren! Eingekehrt in Beliars Reich, wie viele Helden vor ihm.
Rango schien immer wirrer im Kopf zu werden, er hatte das Gefühl als ob sich ein samfter Schleier über ihm niedergelassen hatte, und ihm die Sicht verblendete. Es schien ein kalter Wind zu ziehen, doch Rango verspürte keine kälter...eher wärme, die über seinen Nacken strich und dann von einer weiteren Böhe abgelöst wurde.
Was war los mit ihm? War er denn so verzweifelt, oder hatte er Angst vor dem sicheren Tod, der die Gefährten erwarten würde? Er wußte es nicht...Nicht genau. Als der alte Greis sie erneut aufgesucht hatte, und sie den Berg hinauf führte, hatte jener einen Blick zu Rango geworfen. Mit dessen treuen Augen, hatte er sich tief in Rango's Seele gebort, so schien es ihm jedenfalls, und ließ dann einfach wieder ab. War er wirklich ein Freund? Oder war es einfach nur ein Bote des unsagbar Bösen? Rango hatten in so kurzer Zeit noch nie so viele Fragen auf einmal gedrängt.
Er ging weiter, bis sie bald darauf einen Eingang zum Gletscher fanden.Der Fischer drehte sich um, schaute über die hohen Felsen, zu dem Finsteren Landstrich, den man Umrisseweise erblicken konnte und schnaufte Sinnesabwesend. Ihn überkam das Gefühl, als würde der Berg ihn zu sich rufen. Als ob er sagen wolle "Komm, geh weiter...Komm zu mir". Niemals in seinem Leben, hatte Rango soviel schmerz und leid, aber trotzdem glück und geborgenheit, aufeinmal vernommen. Pure Verworrenheit überkam ihn, doch er ging weiter, folgte der Gruppe, gezogen durch den Willen des Gletschers...



02.09.2003 22:48#154
meditate meditate hatte sich in der höhle den verletzten baal auf eine decke legen lassen und hatte seine wunde versorgt. die stärksten schmerzen hatte sie ihm ja genommen, aber die wundheilung brauchte einfach ihre zeit.

so hatte sie gar nicht mitbekommen, dass der templer allein zu den dämonen gegangen war, erst die entsetzten rufe der anderen weckten ihre aufmerksamkeit. sie flößte tomekk noch einen schlaftrunk ein, der eine starke heilwirkung hatte, dann trat sie zum höhleneingang.

die sonne hatte den gletscher in ein seltsam rotes licht getaucht und er funkelte, als würde er bluten - als würde er die welt mit einem blutroten gletscher überrollen wollen. dieser eindruck wurde noch bestärkt dadurch, dass ein scharfer wind vom gletscher kam, der den rotgefärbten schnee vor sich hertrieb, so dass es aussah, als würde der gletscher auf sie zukommen.
sah es nur so aus? wirklich?



03.09.2003 00:36#155
shark1259 Unruhig saß eine dunkle Gestalt an die Wand gelehnt auf dem Boden, kalt und schmutzig. Unberührt beobachtete er das Geschehen um sich, die Sumpflerin Samantha, wie sie mit traurigem Blick und der Hand immer auf der greifbaren Waffe hinaussah, auf Angroth wartete, doch sie wusste er würde nicht kommen, oder zumindest glaubte sie es zu wissen, das sah man in ihren Augen, wo die Hoffnung nun schon fällig gänzlich erloschen war.
Weiter schweifte sein Blick zu der fürsorglichen meditate, mütterlich und besorgt schien sie. Gerade hatte sie einen der Sumpfler versorgt und wieder halbwegs geheilt. shark schüttelte beinahe angewidert den Kopf. Wunden, was waren schon wunden? Sie fügten einen Schmerzen zu, und weiter? Die wahre Schwäche war nicht die Wunde, nicht der Schmerz. Die wahre Schwäche lag darin, den Schmerz nicht zu kontrollieren können. Man sollte ihn nicht unterdrücken, ihn nicht versuchen zu vergessen. Ertragen, das war das wort, welches der Schlüssel zur Kraft war. Wenn man mit dem Schmerz, mit der behinderung die man durch die Wunde an sich trug leben konnte, und kämpfen konnte, dann wies das für shark auf wirkliche Stärke.

Plötzlich sah der Lehrmeister die Magierin ein paar Schritte vor sich stehen und mit entsetzen hinaus sehend, in die Kälte, in die hoffnungslose Kälte die auf dem Gletscher herrschte. Der Schwarzmagier folgte ihrem Blick und war für einem Moment wie aus Stein.
Blut drang aus der Haut des Jungen hervor, der gequält vor dem Schwarzmagier auf dem Tisch lag. sharks Augen waren wie im Wahn, huschten hin und her, nahmen nur mehr Bruchstücke des eigentlichen auf, was er sehen konnte. Immer weiter fuhr das Messer hinunter und immer tiefer wurden die Schnitte.

Arctus...

Der Schnee der auf sie zu flog war rot. Dunkel rot wie Blut. Wie des eines Jungen.
als sich shark wieder gefangen hatte stand er schnell auf und ging etwas weiter in die Höhle zurück. Der Wind trug den Schnee zu ihnen, blutrot und tödlich wenn man nicht aufpasste.
Immer mehr Schnee drang in die Höhle ein und langsam aber sich wurde der eingang versperrt. Na toll, ob sie da wohl jemals wieder rauskämen?



03.09.2003 21:05#156
Samantha Entgeistert starrte Samantha auf den eindringenden Schnee. Das gefrorene Element an sich war schon ungewöhnlich genug. In der Vergangenheit hatte sie sich immer wieder gefragt, wo es herkam. Irgendwo von weiter oben, der Schläfer musste es wissen. Für gewöhnlich mochte sie es nicht, es war kalt und glitschig und wenn man es ins Gesicht geworfen bekam fror einem fast die Nase ab. Doch dieser Schnee war anders. Blutrot hatte er bald den Eingang vollständig gefüllt und auch noch das letzte Bisschen Tageslicht ausgesperrt. Durch die dunkel getränkte Färbung wurde es bald stockdunkel in der Höhle und ein paar Magier warfen Lichtkugeln in die Höhe.

Samantha ließ sich wortlos auf dem kalten Boden nieder und starrte vor sich hin. Wie konnte der Schläfer nur so etwas zulassen. Erst Angroth, nun der Rest. Würde er es wirklich mit ansehen, wie einer nach dem anderen von ihnen zu Grunde ging?
Zum ersten Mal begann sie an der Macht des Schläfers zu zweifeln. Was, wenn sie sich dieses Mal übernommen hatten? Was wenn auch seine Macht nicht ausreichte oder, noch schlimmer, die Macht des Bösen über ihn gesiegt hatte?Samantha spürte den Blick von Doooom auf sich und wischte schuldbewußt ihre Gedanken beiseite. Natürlich war der Schläfer mächtig genug. Wie hatte sie das nur anzweifeln können.

Das Hörnchen kam aus ihrer Rüstung gekrochen und schaute sich neugierig um. Es schien die bedrückte Stimmung zu spüren. Kein wildes Herumhoppeln, kein aufgeregtes Schwanzzucken. Eher bedächtig trippelte es näher an die hohe Templerin heran und drückte sich mit seinem kleinen Körper an sie. Dankbar schob Samantha ihre rechte Hand in das weiche Fell und begann es sanft zu kraulen. Irgendwie mussten sie noch ein gutes Ende finden. Aber ohne Angroth...Verbissen blinzelte sie. So hart es war, sie musste diese Gedanken und Bilder, welche sich in ihrem Kopf gebildet hatten, wegschieben. Sie musste vorwärts sehen, an sie glauben. Das Hörnchen tat es doch schließlich auch, oder?Ausdruckslos starrte sie den braunen Fellbüschel an. Die Krallen zuckten unter ihrer Berührung und aus der Kehle drangen wohlige Laute. Kaum hörte sie auf zu Kraulen, schauten ein paar dunkle Augen zu ihr hinauf, fragend und bittend zugleich. Samantha kraulte weiter.

Mit einem Mal war ihr, als hörte sie etwas. Es war eine Stimme, ganz weit entfernt aber doch so klar. Der Greis? Konnte das sein?
Verwirrt richtete sich Samantha wieder auf. Die anderen blickten sie fragend an. Sie hatten wohl nichts gehört. Doch Samantha war sich sicher dass sie nicht geträumt hatte.
"Wir müssen weiter rein!", sagte sie bestimmt. Ihr Blick war starr in die Dunkelheit gerichtet, die sich vor ihnen auftat.
"Dort drinnen scheint es weiter zu gehen. Kommt, wir müssen einen anderen Weg in den Gletscher finden."
Ohne zu zögern lief sie los, weiter in den Berg rein. Die anderen schauten sich an und folgten dann zaghaft in den dunklen Gang.



03.09.2003 22:40#157
meditate meditate hatte eigentlich nur das abendrot bewundert und bis zuletzt gedacht, dass die rote sonne den schnee so eingefärbt hatte, aber jetzt musste sie doch verwundert feststellen, dass der schnee doch eine rote farbe angenommen hatte.
der don hatte interessiert einen schneeball in seinen händen geformt, dran gerochen, sogar mit der zunge dran geleckt und dann verächtlich von billigen taschenspielertricks gesprochen. er meinte, dass der dämon wohl doch nicht wirklich gefährlich sei, wenn er zu solchen mätzchen greifen musste, um sich einen gefährlichen eindruck zu verschaffen.

"ach don, unterschätze das lieber nicht. ich seh doch, wie viel eindruck er damit erzielt. er säht angst und zweifel in die herzen, das reicht doch schon. wer von angst beherrscht wird, wird kleinmütig oder panisch, beides keine guten gefährten im kampf gegen das böse. wir sollten ihn nicht unterschätzen!"
der don warf seine haare in den nacken und hob seine robe ein stück in die höhe, damit der rote schnee sie nicht beschmutzen konnte.

"lass uns der kleinen templerin mit ihrem niedlichen hörnchen folgen. mir scheint, dieser tunnel in den gletscher hinein liegt hier nicht umsonst. wir sollten ihm folgen. wir müssen uns ja auch nicht fürchten, wir haben unsere starke magie. die anderen müßte man mit spruchrollen ausstatten, aber ich fürchte, im entscheidenden moment könnten die nicht mal lesen vor lauter furcht. also lassen wir das lieber und versuchen das beste draus zu machen."
die magierin griff ihren stab, warf einen letzten prüfenden blick auf die nun fast verheilten wunden von tomekk und schritt dann zügig voran, so gut es der vereiste fels gestattete.



04.09.2003 23:18#158
Rango ...Stille durchzog das eisige Gewölbe als sie weiter eindrungen. Niemand verlor ein Wort, kein einziges Räuspern, nur das leise Schlürfen der Stiefel zerschnitt gelegentlich die Ruhe. Sie folgten einem glitschigen, engem Gang, der, obwohl er eine Steigung besaß, gelegentlich abflachte und wieder ein Stück nach unten führte, worauf die Gefährten ihr Schritte vorsichtiger setzten mussten, um nicht auszurutschen.
Nach einiger Zeit des Wanderns, betraten sie einen neuen Höhlenabschnitt, der breiter und gefüllt von Stalagniten war. "Lasst uns hier eine Pause einlegen.." ertönte aus ihrer Mitte und hallte in das verstrickte Gangsystem des Gletschers, wo es zig mal zurückgeworfen wurde. "Schon wieder eine Pause?" waren Rango's fragende Worte, als er zum stehen kam "So erreichen wir unser Ziel nie!" fuhr er mit ernsterer Stimme fort. Nach kurzen Sekunden der Stille, in denen sich so gut wie alle der Gruppe irgendwo niedergelassen hatten, kam eine kühle Antwort von dem Schwarzmagier, mit dem der hohe Novize einmal ein paar Warge aufgemischt hatte "Dann geh du vor, suche uns einen Weg".
Der Fischer blickte auf "Und was, wenn ich nicht zurück komme?"..."Dann werden wir uns einen anderen Weg suchen" antwortete der Mann aus seiner dunkeln Robe hinaus auf Rango's frage, bevor er sie komplett ausgesprochen hatte. "...nun...Gut, ich werde gehen!" bließ der Sumpfler angspannt hinaus, und schaute umher. Zwei Gänge. Er ließ keine unnötige Zeit verstreichen und wählte den am nächsten gelegenen, worin er mit einer Fackel in der Hand verschwand.
Langsam tastete Rango sich vor, setzte einen Fuss vor den Anderen, ohne seinen Blick woanders hinzurichten als nach vorn. "Was bei Beliar mach ich hier?" dachte er und erschrack als plötzlich der schmale Gang von einem dunklen, schier bösartigem Geräusch durchzogen wurde. Der Ursprung konnte nicht weit von ihm entfernt liegen. Rango nahm seinen Kriegshammer fest in seine rechte Hand und setzte seinen Weg durch das Dunkle fort. Ein weiters Geräusch ertönte und Rango blieb erneut erschrocken stehen. "Das ist verdammt nah" murmelte er, schlich weiter und erblickte ein leichtes Flackern. "Licht" dachte er, doch konnte jenes nicht von einer Fackel ausgehen, nein es war ein bläuliches Licht, was hinter einer Biegung seinen Ursprung zu haben schien.
Vorsichtig versuchte er um die Ecke zu sehen. Es war tatsächlich Licht, doch brannte dort kein Fackel, sondern etwas anderes. "Magie..." durchfuhr es ihn. Magie schwebte willkürlich um ein blaues Gestein, blieb kurz stehen und flog dann weiter drum herrum. Rango blickte umher und sah, dass dort ein weiterer Gang zu seien schien "Da muss es weiter gehen" dachte er und wollte gerade wieder zurück, zu der Gruppe, um diese zu unterrichten, als er unmittelbar neben dem blauen Felsen eine dunkle Stelle im Eis entdeckte. Rund und flach wie eine Schweibe oder ein Teller.
Das merkwürde Geräusch tauchte ein weiteres mal auf, es musste aus dem nächsten Gang dröhnen. Ohne weitere Zeit zu verlieren, kehrte Rango um, ging den Weg den er gekommen war still und langsam zurück, bis er Minuten später die Gruppe erreichte. Ohne zu zögern fing Rango an den Anderen seine Entdeckungen zu unterbreiten, "Ich glaube ich habe einen Weg gefunden, den wir weiter gehen können, doch...scheint dort irgendetwas zu sein. Ich weiß nicht was es ist, doch ich habe es gehört" sprach er, nahm tief Luft und setzte erneut an "Dort ist auch ein kleines, helles Licht, was um einen blauen Fels herrum schwirrt"...


05.09.2003 00:22#159
shark1259 Kurz, jedoch durchdringend war der Blick, den shark seinem ehemaligen Einhandschüler-kollegen Rango gönnte. Es tat dem Schwarzmagier einerseits leid, dass er zuvor so mürrisch gewesen war, doch war er nicht in der Laune gewesen, lange zu diskutieren, andererseits wollte er jetzt auch nicht seinen fehler so offen eingestehen. Um Schwächen einzugestehen, war es schon zu spät, warum dann alles noch lange verzögern.

shark stand demonstrativ auf und stellte sich genau vor den Sumpfler, sah ihn noch einmal mit starkem und strengem Blick an, durchlöcherte ihn völlig, doch Rango hielt stand und wich keinen Zentimeter. Zufrieden ließ shark ein:"Gut, zeig uns wohin es geht."
Von sich hören und trat dann an dem Sumpfler vorbei, ließ dabei eine Lichtkugel über seinem Kopf erscheinen und schritt vor bis hin zu der Weggabelung. Der Rest der Gruppe hatte sich auch langsam erhoben und wankte mehr hinter dem dunklen Magier hinterher, Rango an deren Spitze. Mit schnellen Schritten, marschierte dieser nun in den scheinbar breiteren der beiden Gänge. Trotz der vielen gefährten war die Stille beinahe allgegenwärtig, nicht einmal die Schritte hört man. Vereinzelt wusste man zwar, dass ein Geräusch da war, jedoch vernahm man es nicht. Als ob sie durch einen Gang gehen würden, der nichts weiter war, als leerer Raum. Einmal mehr fühlte sich shark verloren, einsam in mitten von Leuten. Dieses Gefühl, dass den Diener Beliars die ganze Zeit in der Seele lag, es wurde stärker, die Angst, alles plötzlich in den Ruinen zu sehen, aus denen es entstanden war.
Und wieder kam der Schmerz, wenn man ihn am wenigsten gebrauchen konnte. Angroth war vermutlich mittlerweile tot, obwohl shark ihn beinahe noch bei sich spüren konnte, doch sein Verstand hämmerte ihm immer wieder ein, dass er nicht mehr leben konnte, dass es beinahe unmöglich war.

Wie ein plötzlicher Blitz, gepaart mit starken Kopfschmerzen traf ihn das blaue Licht. sharks Augen sahen wieder die wirklichkeit, wieder den Gang, Geräusche drangen langsam wieder an sein Ohr und füllten seine Gedankenwelt aus, vermittleten ihn ein räumliches Denkvermögen. Der Sumpfler mit dem er noch minuten davor geredet hatte war bei diesem mysterriösen Stein.
Still, ohne Regung lag Rangos Körper auf dem kalten Stein. Blut drang aus einer klaffenden Wunde am Kopf.

Schnell schüttelte sich shark, der schwarze Vorhang der gerade über seinen Augen lag verschwand wieder. Rango schien bei dem dunklen Fleck zu knien und über dessen Bedeutung nachzudenken.
Wie Tod fühlte sich shark an. Müde ließ er sich an einer der Wände sinken und beschmutze sich dabei seine Robe mit etwas Sand der herabbröckelte.


05.09.2003 01:14#160
Angroth Dunkelheit überall ...
Kein Geräusch brach die Stille, nichts und niemand erhob sich unter dem Schein der Nächtlichen Sterne. Der Mond sah befremdlich auf die Felsen hinab, tauchte alles in einen blassen Schein. Der Schnee nahm diese Quelle des gespenstischen Lichtes auf und vergab sie auf seine eigene Weise. Glitzern huschte über die unberührten Flächen, als sei alles ein einziger, riesiger Kristall. Keine Dämonen, keine Krieger, keine Tiere; nur Stille. Nicht einmal der Wind getraute sich, hier eine Flocke zu wenden.
Ein kleines Rinnsal dunkler, dickflüssiger Flüssigkeit wanderte in mehreren Bächen schlangenförmig Bergab, bis es an einer kleinen Kuhle zusammenlief, um von dort hinab in die Tiefe zu fallen.
Blut ...
Blut, und doch niemand, dem es gehören könnte. Wenn man dem Schneetreiben und den Flächen genauer Blick abstattete, konnte man hie und da einzelne, schwache Spuren sehen; Spuren, die auf einen Kampf hin deuteten. Doch der Kampf war schon einige Tage alt, die Spuren verwischt, nur die Flüssigkeit ward frisch geblieben.
Magie?
Krachend entluden sich die Rauchsäulen der Ebene ihrer Energie, und dort wo normalerweise eine riesige Wolkendecke alles verhüllte, war nun über dem Platz der Auseinandersetzung eine lichte Stelle, durch die zaghaft eben der Schein der unirdischen Erdenträume drang. Lange hatten die Sterne hier keinen Blick mehr geworfen, und sie schienen es auch nicht sonderlich zu mögen, es war beinahe, als sei ihre Kraft an jenem Ort gebunden, gar nicht vorhanden. Die Stille nun wurde endlich gestört, ein einzelnes seufzen ging durch den Pfad.Atem ...
Schwer hob und senkte sich der Brustkorb des Templers, und es war beinahe wie ein ganz eigener Kampf, die Luft in die Lungen zu pressen, geschweige denn sie auch wieder herauszubekommen. Sein Schwertarm hielt immer noch den tödlichen Stahl der Erzklinge, doch ihre Finger waren schwach geworden. Blass und lädiert erhob sich ein einziger, gebeugter Schatten aus dem Schnee. Sie schüttelte das kalte Anhängsel ab, und stapfte unbeholfen daraus hervor.
Wankend stand Angroth da. Er spürte, der Kampf hatte ihn schwer gezeichnet, und er wusste auch, dass die Götter ihm beigestanden haben. Dennoch war er nicht mehr in der Lage, seinen linken Arm zu bewegen, taub und wie festgewachsen klammerte er sich um seine Brust. Ein prüfender Blick an sich hinab ließ ihn nur zitternd nervös lachen. Der taube Arm blutete aus einer nicht unerheblichen Wunde, und auch seine Brust und sein Rücken sowie seine Beine waren mit Zahlreichen Schnitten und größeren Wunden übersäht.
Und doch dachte er nicht daran, hier aufzugeben. Er musste zu seinen Gefährten! Er musste zu Daschnavar! Er musste die Ruchká rächen! So ließ er das Schwert nicht los, zog es kratzend hinter ich her und schleppte sich den Berg hinauf. Der eine Gedanke nahm Überhand: Rache! Wenn er dies hier überlebt hatte, egal wie auch immer, dann würde er auch weiterkommen, egal was ihn erwarten sollte. Hinter sich zog er nicht nur das Schwert, auch die Blutspur folgte ihm, nicht verwischt sondern als ein geschlossenes Bächlein.
Der Pfad des Blutes.
Lange hatte kein Clansmann ihn mehr beschritten, er war zur Legende verfallen und nicht Ernst genommen. Dabei so Real ...
Der Schläfer vertraute seinem Diener, und er schenkte ihm die Macht sein Ziel verfolgen zu können, denn er würde auch weiterhin im Dienste seiner Gottheit großes vollbringen können. Der Pfad des Blutes war der Pfad ihres Gottes, der Pfad der Ruchká. Glaube war alles, was ihn nun erfüllte. Und sein Blick verschleierte sich, der gewundene Weg verschwand.
Eine in Farben nicht zu beschreibende Welt tat sich vor Angroth auf. Kein Schmerz, kein frieren und keine Angst erfüllten ihn hier. Nur das objektive Beobachten blieb ihm, denn Bewegung war hier nicht nötig. Etwas seltsames strich in seine Haut, erfüllte sie am ganzen Körper. Dieser seltsame Ort in seinen Gedanken schien ihn aufnehmen zu wollen, drang durch ihn und erfüllte ihn. Er spürte ein kribbeln, fühlte wie etwas ihn berührte, nur nicht wie und wo. Es schien überall zu sein. Verwirrt sah er sich an, aus dem Nichts erschien eine Art Spiegel vor ihm, zeigte ihn. Überall war etwas, wie ein Geist und in allen Farben, es durchströmte ihn und erfüllte ihn, spielte mit ihm und schien sein innerstes zu erforschen.
Plötzlich wurde es kalt!
Er konnte sehen, wie er überrascht und von unglaublichem Schmerz erfasst die Augen aufriss, wobei es sich anfühlte als würden sie ihm herausgerissen und sein ganzer Körper zerteilt. Die kaum erfassbare Masse wurde grell weiss, und so kalt wie das Herz des Gletschers, schien ihn von innen heraus zum Bersten bringen zu wollen. Ächzend kämpfte er gegen das Gefühl und das Drängen an, ein gequälter Schrei brach aus seinem Hals heraus und hallte von überall und nirgends wider. Der Ort verschwand, das Dunkel kehrte ein. Er befand sich im innern einer Höhle, hinter ihm war eine massive Wand aus einem roten Etwas ... er ging in die Knie, nicht fähig sich auf den geschundenen Beinen zu halten. Um sich aufrecht zu halten stützte er sich mit der Schwerthand ab, ließ sein Schwert fallen. Aus Blutunterlaufenen Augen, die scheinbar sogar von der Dunkelheit geblendet schienen, konnte er etwas noch helleres ausmachen. Ein flackern, wie von Fackeln. Dann brach er stöhnend zusammen. Der Schmerz war fort, seine Wunden auch, zumindest äusserlich. Um ihn bildete sich eine warme Blutlache, schmelzte naheliegenden Schnee und färbte ihn dunkelrot.



05.09.2003 22:51#161
Samantha Samantha schaute starr zur Decke hinauf, ganz versunken in sich selbst. Ein stilles Gebet war an den Schläfer gewandert, innig und bittend, sie doch zu beschützen und alles wieder gut werden zu lassen. Denn er konnte es wieder richten. Er war mächtig genug. Keiner sonst konnte gegen den Dämon antreten und die Sumpfler beschützen, der heilige Schläfer war der einzige, der ihnen jetzt noch helfen konnte. Und die Lage war nicht sehr hoffnungsvoll. Einen von ihnen hatten sie verloren, auch noch denjenigen, den sie am tiefsten in ihr Herz eingeschlossen hatte. Der Schmerz über den Verlust betäubte immer noch ihre Sinne, ließ sie schreckliche Bilder sehen, sobald sie die Lider schloss. Es war eine Qual, jedes Mal wenn sie nur daran dachte. Auch wenn sie es sich noch nicht eingestehen wollte und den Gedanken stets verdrängte. Es nahm sie mehr mit als sie zugab. Nicht mal die Bedrohnung des Gletschers konnte sie jetzt noch schrecken, ihre Gefühle waren taub geworben und starben von Minute zu Minute mehr ab. Es war ein seltsames Empfinden.

Die Wimpern der jungen Frau begannen zu flackern, die Miene verzerrte sich. Gleich darauf sackte sie nach vorn in die Knie. Die Rüstung schlug hart auf dem Höhlenboden auf und das Geräusch ließ die anderen innehalten. Einige von ihnen waren schon vorausgegangen, nachdem Rango scheinbar einen Ausgang gefunden hatte. Nur die hohe Templerin war noch zurückgeblieben. Sie schien so fern, nichts von alledem was um sie herum geschah drang in ihr Bewußtsein. Ihre Gedanken waren auf den Schläfer fixiert, das Bitten um seinen göttlichen Beistand. Verzweiflung überkam sie, Auswegslosigkeit. Es war alles verloren, dabei hatte es so zuversichtlich angefangen...

Mit einem Mal ruckte ihr Kopf herum und die Lider schnellten nach oben. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die hohe Templerin in die düstere Höhle, welche sich hinter ihr in den Fels gefressen hatte. Sie spürte eine Anwesenheit, ganz deutlich. Eine, die zuvor noch nicht dort gewesen war. Und sie meinte auch ein Geräusch gehört zu haben.
Ohne zu zögern richtete sich Samantha auf und rannte zurück in die Höhle. Die anderen riefen ihr hinterher, tauschten verwirrte Blicke. Doch die Sumpflerin wurde wie von einem unsichtbaren Faden gelenkt, getrieben zurück in die Höhle, aus der sie das Geräusch gehört hatte.
Dunkelheit umfing sie, an die sich ihre Augen erst wieder gewöhnen mussten. Immer noch sah sie die Lichter der Magier in ihren Augen, welche über der Gruppe geschwirrt und ihren Weg beleuchtete hatten. Nur schwer wurde das Nachleuchten schwächer, bis sie schließlich durch den hellen Schnee soviel erkennen konnte, wie sie brauchte.

"ANGROTH!!!!"

Ihr Schrei gellte durch die Höhle und wurde dumpf zurückgeworfen. Überraschung schwang in seinem Klang mit, Verwunderung und Angst zugleich. Samantha stürzte auf ihren Sumpfbruder zu, welcher regungslos am Boden lag. Blut hatte seine Gestalt eingebettet, verlieh der Szene einen grausamen und hoffnungslosen Hintergrund. Reglos lag er dort, blaß und bleich. Samantha erstarrte zuerst, angesichts des vielen Blutes. Panisch faßte sie den Krieger um die Mitte und drehte seine matte Gestalt herum.
Ihre Gedanken überschlugen sich. Wie war er hierhergekommen? Wie konnte er die Dämonen überleben? Lebte er überhaupt noch?
Ihre Hand schnellte zu seinem kalten Hals. Die Finger tasteten herum, fast schon panisch auf der Suche nach einem Lebenszeichen. Und dann...

"ER LEBT!"

Ihre Stimme überschlug sich. Aus Panik war Hoffnung geworden und Samantha bekam ganz rote Wangen vor Aufregung. Sie hatte es deutlich gespürt, den Puls an seinem Hals. Schwach, aber vorhanden. Es musste an ein Wunder grenzen.Inzwischen waren die anderen hinzugeströmt. Die Schreie der Sumpflerin waren schließlich nicht zu überhören gewesen.
Samantha klopfte leicht auf die kalte Wange. Er lebte, doch er war bewußtlos. Was sollte sie nur tun? Wie konnte man ihm helfen?
Ihr Blick glitt den bleichen Körper hinab. Irgendwas stimmte da nicht. Sie kam nicht gleich drauf was es war, doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das ganze Blut, der rotgetränkte Schnee. Doch Angroth schien äußerlich unverletzt, seine Rüstung war zwar schmutzig doch zeigte sie keinerlei klaffenden Wunden unter ihrem schützenden Metall. Wie konnte das sein? Wo kam das ganze Blut her?
Stirnrunzelnd beugte sich die Templerin wieder über ihren Freund. Wie konnte sie ihm nur helfen? Was war geschehn?
"Angroth? Hörst du mich?"



06.09.2003 00:21#162
Angroth Ein unerbittliches Dröhnen erfüllte den Kopf des Clansmannes, schallend wie die Zornschwangere Stimme des Schläfers in Kriegszeiten war es, als wolle sie seinen Schädel zum bersten bringen. Wie gelähmt hatte Angroth dagelegen und war unfähig sich zu bewegen, in seine Dunkelheit schlich sich der süßliche Duft von Blut. Kitzelnd umspielte er seine Gedanken, doch er konnte ihm nicht weichen. Als er versuchte, das Nichts zurückzutreiben, durchzuckte ihn strafend dieser unerträgliche Schmerz, und seine Augäpfel brannten heisser als Feuer. Sogar unfähig vor Qual zu stöhnen ertrug er sein Leid in der Stille. Trotz dieser Lage brach sein Wille nicht, sein Glaube. Er war gesegnet, der Schläfer schützte ihn, seine Ahnen erfüllten ihn mit Stolz und Ehre - Tugenden die ihm das Scheitern entsagten. Es gab nur einen Weg, und der führte weiter nach vorne, würde hier um keinen Preis enden. In dieser Agonie, aufgebauscht durch die zwei Mächte der Tugend und dem nicht erfassbaren Schmerz auf der anderen Seite, betete er innigst an den Schläfer um Erlösung von dieser Lage. Nur ein letztes Mal wollte er die Hilfe seines Herrn in Anspruch nehmen, nur eine letzte Möglichkeit erhalten, zu dienen und zu leben. Die Erde begann zu beben. Er hörte Schritte über den Boden dröhnen, kniff die Augen unter dem Lärm schmerzvoll zusammen - glaubte er.

Dann geschah etwas, was der junge Templer sein Leben nicht mehr vergessen würde. Er spürte zwei Hände über seinen Körper tasten, konnte fühlen welche Gedanken und Sorgen das Herz ihres Besitzers bevölkerten, und er empfand die angenehme Wärme, wie ein sanftes Feuer fuhr sie über seine kalte Haut. Er wollte die Hände mit den seinen berühren, doch sein Körper reagierte nicht. Ein Ruck durchfuhr seinen Körper und er wurde jäh herumgedreht. Erst jetzt merkte er, dass er auf dem Bauch gelegen hatte, merkte, wie die Wärme der Luft an seine Brust drang, seine Muskeln mit Leben füllte. Das Dröhnen ebbte ab, aus dem Beben der Erde drang nichts mehr als die normale Kälte, aus dem Lärm ward Stille. Angroth genoss die belebende Wärme der Hände, und ihm drang sich das Gefühl auf, sie zu erkennen, den Menschen zuordnen zu können. Nicht einen Moment zweifelte er daran, dass es sich um Samantha handelte. Endlich konnte er auch ihre Stimme hören, ihre sanfte Stimme die so das Antlitz der Götter oder gar einen romantischen Mondschein am Meer übertraf.
Es schenkte ihm Kraft, sich zu regen, und seine Ohnmacht abzuschütteln. Blinzelnd öffnete er seine verquollenen Augen, und erwartete schon, wieder mit Qualen geschlagen zu werden; doch es geschah nichts. Röchelnd und matt lächelte er sie an, und flüsterte wirklich kaum hörbar: "Ja ... ich höre dich." Seine Hand glitt, von neuer Kraft erfüllt, zu einer der beiden so nervösen zarten Hände der Frau und umschloss sie beinahe kraftlos. Ihr Anblick ließ ihn eine einzelne Träne verlieren, nicht hätte er trotz seiner Entschlossenheit geglaubt sie noch einmal zu sehen.



06.09.2003 02:48#163
meditate behutsam aber nachdrücklich schob meditate die templerin zur seite.
"das ist meine aufgabe und wenn es die einzige ist auf dieser mission, die ich vernünftig ausführen kann. ich kann heilen und beliar gab mir die macht, den eintritt in sein reich zurückzustellen, nach meinem willen."
meditate legte ihre hände auf den geschundenen leib des sterbenden und dann flehte sie ihren meister an, diesem helden noch eine chance zu geben. und beliat antwortete. nich mit worten, sondern indem er zuließ, dass angroth in der welt des lichts bleiben durfte.

meditate schickte ein dankesgebet an ihren meister und strich immer wieder über den körper des schwerverletzten. sie würde ihn heilen, auf dass er den dämonen bekämpfen konnte, der das leben aller kämpfer bedrohte.

irgendwann schlief der verletzte und meditate ging zu ihren kollegne, die sich in einer eisnische zusammendrängten. der fels war längst dem massiven eis gewichen und die lebensfeindlich umgebung machte alle müde und apathisch.
"wir müssen weiter. wenn wir hier einschlafen, werden wir nicxht merh erwachen. bitte steht auf!"

der don und zloin erhoben sich und sogar der verräter steiß sich vom boden ab.
"lasst uns gehen!"

kristallklar drang die stimme der magierin in jedes ohr der erschöpften gruppe.
"lasst uns weiter gehen. es gibt ein ziel und es gibt eine aufgabe."


06.09.2003 03:39#164
shark1259 Spät kommst du mein Freund, wie hätten wir es auch ohne dich zu ende bringen können?
sharks Gedanken entfernten sich jäh wieder von dem Templer, er hatte meditate gehört, er würde überleben, mehr zählte im Moment nicht. Gleichzeitig erschrak er darüber wie sein Denken nur mehr auf notwendigkeit hinarbeitete, nur mehr den logischen Aspekt in betracht zog und Gefühle außen vor stellte. Bald waren sie wieder zurück an der Stelle, mit dem blauen Felsen, der wie ein kleines Wunder, immer wieder alle augen auf sich zog.
shark beugte sich hinunter zu Rango, klopfte ihm aufmunternt auf die Schulter und versuchte ihm einen helfenden Blick zuschenken. Etwas in ihm hinderte den Schwarzmagier, auf die Tafel zu sehen, es war nicht seine Aufgabe. Der sumplfer würde es schaffen, er musste es, auch ohne Hilfe.
Der Lehrmeister für die einhändige Schwertkunst ließ sich erschöpft wieder an die Wand sinken, ein leises scharren war zu hören und die erde gab etwas nach, sodass etwas staub aufgewirbelt wurde und der düstre Magier ein kleines Husten von sich geben musste.
Langsam zog er sein Schwert aus der Scheide, ließ es ein paar runden vor sich in der Luft kreisen, genoss das schneidende geräusch, wie ein Wort der macht war es. Plötzlich wurden die Augenlieder schwer, die Stille deckte ihn zu, so warm als wäre es eine Decke für kalte winter Tage.
Dieser Abend ging zu Ende. shark empfand eine änderung, tief in sich drin, machte es klick, noch einmal genoss er die unwissenheit. er wollte es gar nicht, wissen was sein würde, es wird auch so schlimm genug.

Beliar beherrschte seine träume, sein leben, alles. Und shark war zufrieden damit... hatte er auch eine wahl?



06.09.2003 03:42#165
Don-Esteban Und so gingen sie weiter, folgten dem Gang, den Rango entdeckt hatte. In ihrer Mitte befand sich nun wieder Angroth, soweit geheilt, daß er mit der restlichen Gruppe mitgehen konnte. Die Wände ihres eisigen Weges, die die Richtung vorgaben und die Wanderer immer in eine bestimmte Richtung zwängten, glitzerten im Fackelschein. Immer wenn sich die Flamme einer Fackel bewegte, leuchteten neue Lichtpunkte auf, tausende Eiskristalle, die die Eishöhle in einen Lichterdom verwandelten. Am schönsten leuchteten die eisigen Lichter, wenn ein Magier mit einer herbeigezauberten Lichtkugel, die durch ihre Gleichmäßigkeit in Leuchtkraft und Bewegung eine tiefe Ruhe vermittelte, vorbeiging. Dann erstrahlten die Wände und warfen das warme Licht der magischen Kugel zurück und streuten es überall hin.Angroth, gerade erst eingeschlafen, war sanft geweckt worden und schleppte asich nun müde, wie alle anderen weiter, tiefer in das Felslabyrinth hinein. alle folgten sie Rango, der bei seinem Erkundungsausflug weiter vorne einen Gang entdeckt hatte, der ein Weiterkommen versprach. Obwohl die Rede von einem blauen Licht ging. Vielleicht nur ein Irrlicht?


06.09.2003 05:08#166
HoraXeduS Ein leises Krächzen unternahm den zaghaften Versuch, sich den Widerhall der eisigen Wände des kalten Höhlensystems zunutze zu machen, doch nicht der Hauch eines Klanges bildete sich inmitten der Gruppe erschöpfter Gefährten ab. Horaxedus, der sich gänzlich unauffällig an einer nicht minder unauffälligen Stelle irgendwo in der Nähe der anderen Abenteurer aufhielt, räusperte sich erneut, doch unternahm er keinen weiteren Versuch, sich zu entäußern. Nicht ein einziges Wort war über seine Lippen gekommen seit er das Kastell verlassen hatte und es gab tatsächlich keinen Grund, ausgerechnet hier und jetzt etwas daran zu ändern. Es spielte also keine Rolle, dass ihm seine Stimme den Dienst versagte. Er würde sie einfach nicht weiter bemühen. Wozu all das Geschwätz? Blaues Licht also. Wahrlich kein Grund, aus dem Häuschen zu geraten.

Für den Schwarzmagier war es keinesfalls überraschend gewesen, dass Angroth erneut zu der Gruppe gestossen war, auch wenn er ihn ursprünglich deutlich lebendiger zurück erwartet hatte. Horaxedus setzte sich etwas abseits, eben dort wo er gestanden hatte, auf den Boden, wobei es ihm egal war, dass keine Wand sein Rückgrat deckte. Der Glasmacher legte seinen blutverklebten Kampfstab neben sich und blickte hinüber zu der kleinen Gruppe, die sich um den Kapitän scharte, der interessanterweise imstande schien, seine Entdeckung zu enträtseln. Ein Zufall? Nein, nicht ein einziger Zufall hatte ihren Weg gekreuzt, seit sie ihren Weg hierher angetreten hatten, wohin auch immer er sie führen sollte. Dies war längst nicht der Ort, diese Reise zu beschliessen. Sie alle wussten es. Und vielleicht war gerade dies der Grund für die kalte, melancholische Stille, die sich soeben über die Gefährten legte.

Horaxedus griff zu seinem Bündel und warf es sich auf den Schoß, um seine Ausrüstung auf Vollzähligkeit zu überprüfen. Mit zufriedener Miene ertastete er den Inhalt des Beutels und zog schliesslich den stinkenden Zipfel einer einstmals köstlichen Filetspitze hervor. Und augenblicklich begann der Magier, zu einem stillen, aber herzhaften Lachen anzusetzen. Der Gedanke, dass dieser faulige Strunk alles war, was er Dashnavar als Gastgeschenk mitzubringen hatte, weckte die Lebensgeister des dunklen Glasmachers, und sein Blick wurde hart und kalt.



06.09.2003 17:07#167
Samantha Samantha keuchte. Der Templer war schwerer als er aussah und da er durch seine eigene Schwäche fast sein gesamtes Körpergewicht auf ihrer Schulter abgeladen hatte, fühlte sich Samantha als hätte sie einen großen Erzklumpen neben ihrem rechten Ohr. Doch im selben Augenblick hörte sie das Atmen ihres wiedergekehrten Freundes, ein leichtes, regelmäßiges Schnaufen. Es erfüllte sie mit Freude und Wärme. Sie wußte immer noch nicht wie sie dem Schläfer danken sollte. Er hatte ihr Gebet erhört, ihnen allen wieder Hoffnung und Mut zugesandt. Samantha fühlte ihre alte Kraft zurückkehren, den Kampfesmut, den sie bei ihrer Abreise verspürt hatte. Nun konnte sie Daschnavar entgegentreten und ihn ins Jenseits befördern. Wenn es sein musste mit ihren bloßen Händen, doch auch ihre Klinge würde gute Arbeit leisten. Er sollte sich warm anziehen, dieser Dämon, erstrecht bei dieser Eiseskälte des Gletschers. Das Eis würde unter ihren Füssen schmelzen, solch geladene Energie fühlte sie durch ihren Körper fließen. Sie war bereit.
"Wo müssen wir nun lang?", fragte sie mit zuversichtlicher Stimme und schaute einen Gefährten nach dem anderen an. In ihren Gesichtern hatte sich ebenfalls etwas geregt, mochte es von Angroths Rückkehr sein oder von der wohltuenden Pause.
Ihre Augen blieben auf dem bläulichen Licht haften, welches über einem bizarr verformten Felsen funkelte. Sie zog die Brauen zusammen.
"Was ist das? Magie?"
Keiner konnte sich recht vorstellen, woher das bläuliche Schimmern kam. "Es muss irgendwas kennzeichnen...", murmelte die Templerin nachdenklich. Sie schob Angroths Arm von ihrer Schulter und stellte den Sumpfbruder bei einem Nebenstehenden ab.
Der Boden knirschte unter ihren Sohlen, als sie näher an den Fels herantrat und ihn musterte. Sie begann mit der Hand etwas Staub wegzuwischen und eine eingefasste Steinplatte kam zum Vorschein. Neugierig streckten die anderen ihre Köpfe näher.
"Schaut, eine Inschrift!", rief sie aufgeregt. Ihr Finger fuhr über die Zeilen, während sie laut mitlas:


Ein kleiner Ritz,
nur unscheinbar,
oft größer ist,
und meist viele Sachen kann er dir bringen dar,
wenn nur das Nass man erhört,
und sich nicht lässt verleiten in unsichre Gänge,
dann die Erde um das Loch zerstört,
so bringt es einen weiter und nicht noch tiefer in die unendliche Enge.

Was mochte es bedeuten?



06.09.2003 17:47#168
shark1259 Das Nass erhören. shark wusste was es bedeutet, er musste es wissen. Immer wieder hämmerte er das Gedicht durch sein Gehirn. Irgendetwas musste doch noch da sein. Das Nass..... nass..... Wasser... wo war wasser?... wo war es nass?... am Meer... und wo noch... in einem Brunnen... super...

Verärgert trat shark hart gegen die Wand. Ein paar bröckchen der erde rieselten lautstark zu Boden. Der Schwarzmagier schritt weiter den Gang hinein. Immer noch vor wut kochend, schickte er eine Schattenflamme vor. Sie benötigte keine zwei Sekunden und kam dann an der nächsten Wand an. Eine Sackgasse, natürlich, wie hätten sie auch glück haben können.
Nicht noch tiefer in die Enge? Was mussten sie tun. Welches Nass war gemeint. Wie konnte man etwas nasses erhören?
Und plötzlich war es da, er verstand wieder.
Schnellen schrittes ging er zurück zu den anderen, die nur ein paar Meter entfernt waren.

"Seid still."

shark fing sich den ein oder anderen verwunderten Blick ein, doch nach wenigen Augenblicken war die Stille wieder beinahe zu spüren. Mit dünner Stimme versuchte der Schwarzmagier zu erklären:
"Lasst euch nicht von der Stille eindecken, sie nicht überhand ergreifen. Hört... Erhört das Nass, dass ist der schlüssel."
Verwundert traf sharks blick den seines Freundes Horaxedus, doch hielt er stand und deutete er solle hören was in seinem Umfeld passierte. Es erwies sich als schwieriger als vermutet. Es war als wolle jemand nicht dass sie hören könnten, als wolle er mit der Stille ihre Gedanken benebeln. Ein kleiner Kampf entfachte. Langsam fielen shark die Augen zu, er konzentrierte sich nur mehr um alles um ihn, er wollte das Nass hören, das nass auf seinem Weg hinein in den Berg. Nocheinmal unterdrückte er jegliches andere Gefühl, setzte alles nur in sein Gehör und es war als würde er den kampf gewonnen haben, leises, kaum hörbares Rauschen setzte ein. Es war das Nass, nun fehlte noch der Ritz.


06.09.2003 18:27#169
HoraXeduS Das Problem, wenn man sich etwas abseits einer Gruppe aufhält, ist, dass man nicht immer auf dem Laufenden ist, was gerade vor sich geht. Horaxedus spürte jedoch die Aufregung der anderen, als die Templerin neben Rango trat und etwas vorzutragen begann, eine Art Inschrift offenbar. So erhob sich der Magier von seinem Platz und näherte sich den dicht gedrängt stehenden Gefährten.
Was für ein verdammtes Rätsel wurde ihnen hier nun wieder präsentiert? Und welche Seite hatte sich dies ausgedacht? War es der Hilfe oder dem Verderben gewidmet? Längst vermochte Horaxedus nicht mehr mit Gewissheit zu unterscheiden, welche Mächte hier miteinander rangen. Und so versuchte er es auch nicht mehr. Allenfalls die Herausforderung, ein kniffliges Rätsel einmal vor allen anderen Anwesenden zu lösen, trieb ihn, seinen schmerzenden Schädel noch einmal an diesem Tage in Aufruhr zu versetzen.

Ein Nass, das man hören konnte also. Und ein Loch mit Erde drum herum. Das sollte für einen gewieften Taktiker eigentlich kein Problem darstellen. Nass...nass, was konnte denn hier nass sein? Eigentlich alles, wenn man es mal von einem eher globalen Standpunkt aus betrachtete. Man musste sich nur genügend konzentrieren. Ein Nass also...
"Hört... Erhört das Nass, dass ist der schlüssel."
...Verärgert über diese Unterbrechung durch seinen Freund, begann Horaxedus erneut, sich ein passables Nass hier in der Nähe vorzustellen. Wozu lauschen, wenn man auch durch Denken auf die Lösung kommen konnte? Dennoch, shark schien mit seiner schlichten Vorgehensweise der Lösung bereits sehr nahe zu kommen. Hoffentlich kam er nicht als erster darauf.

Und so beschloss der Glasmacher, sich mit dem Nachdenken etwas zu beeilen. Hm, ein Nass also...



06.09.2003 18:53#170
Angroth Den Weg den sie gegangen waren, hatte er sich an Samantha gestützt, mit ihr zusammen hatte er den dunklen Pfad vor ihnen beschritten und war glücklich damit gewesen. Schwach waren seine Schritte immer noch, doch waren sie fest geworden, ebenso wie sein Wille und seine Entschlossenheit. Er hatte da draußen gegen die Dämonen gekämpft, die Diener seines Widersachers. Er hatte sie überlebt, er hatte sie vernichtet. Jeden Einzelnen von ihnen. Wenn er an diese Nacht dachte, dachte er an seine Freunde und an seine Entscheidung, an die Hitze die ihn ausgefüllt hatte, die Todeserwartung und die Macht die sein Schwert geführt hatte. Unerklärliches war geschehen an diesem Ort, und unerklärliches würde noch passieren.
Die Gefährten waren an einem seltsam anmutenden blaubeschienenem Stein zum Stehen gekommen, einige hatten begonnen die Inschrift zu studieren. Ein allgemeines Murmeln ließ sich vernehmen, und shark sowie der ihm flüchtig bekannte Schwarzmagier Horaxedus standen finsteren Blickes nachdenklich da, in ihrer Mitte die wunderbare hohe Templerin Samantha. Er selbst war von ihr an Trulek angelehnt worden, der auch seine Probleme damit zu haben schien, ihn zu halten. Rücksichtsvoll und leise sprach so der Schwertlehrmeister, er könne auch alleine stehen, und ließ von seinem Templerbruder ab. Wankend stolperte er so einige Schritte beinahe schwebend umher, bevor er sein Gleichgewicht halten konnte und mehr oder weniger sicher stehenblieb. Ein noch so sachtes Beben hätte ihn wohl zu Fall gebracht, auch wenn er es nie zugeben würde. Einige Worte schnappte er auf, es ging um das Hören von Nass, Wasser wahrscheinlich. Das einzige was er rauschen hörte, war das Blut in seinem Kopf, kicherte er zu sich selbst. Sollten die anderen denken, er war zum kämpfen hierher gekommen.


06.09.2003 20:57#171
Samantha Samantha brütete angestrengt vor der Steintafel. Ihre Stirn war in Falten gezogen, die Augen konzentriert auf die Buchstaben, welche so zierlich in den Stein gehauen worden waren.
Ein kleiner Ritz, nur unscheinbar. Das musste eine Ritze im Felsgestein sein. Die Templerin schaute auf, konnte jedoch nichts erkennen. Sicher war es nicht in unmittelbarer Nähe, das wäre viel zu leicht.
oft größer ist, und meist viele Sachen kann er dir bringen dar. Eine seltsame Ausdrucksweise. Doch konnte es nur bedeuten, dass sich hinter dieser Ritze mehr verbarg als sie den Anschein machte.
An ihrem Ohr krachte es. Erschrocken schaute Samantha auf, doch es war nur das Hörnchen, welches, vom Hunger getrieben, neben ihrem rechten Ohr eine Nuss geknackt hatte. Die hohe Templerin knurrte ein unverständliches Schimpfwort und senkte den Kopf wieder zur Tafel im Fels.
wenn nur das Nass man erhört, und sich nicht lässt verleiten in unsichre Gänge. Sie sollten also nach Wasser lauschen? Eine Ritze, hinter der es Wasser gab. Und dort musste es viele Gänge geben, in denen man sich verirren konnte. Oder waren die Gänge woanders und nur dieser Gang mit dem Rauschen war der richtige?und dann die Erde um das Loch zerstört, so bringt es einen weiter und nicht noch tiefer in die unendliche Enge. Die hohe Templerin faßte sich an die Unterlippe und zupfte gedankenverloren daran.
Dann leuchteten ihren Augen plötzlich auf.
"Gibt es hier eine unterirdische Quelle oder einen Fluss? Wasser fließ immer nach draußen, wenn wir der Strömung folgen finden wir sicher einen Ausgang!"


07.09.2003 02:46#172
meditate die magierin war etwas zurückgeblieben und unterhielt sich mit dem don über die seltsame endlose wanderung.

"ich habe das gefühl, dass die magische aura des dämonen schwächer geworden ist. vielleicht ist der weg ja der falsche und wir folgen einem falschen führer? was denkst du? spürst du noch etwas?"

meditate war stehen geblieben und hielt don an dem umhang fest.
"ich würde gern im kastell noch einmal forschen. ich glaube nicht mehr an den nutzen meiner anwesenheit. ich habe das gefühl, ich müsste zurück in unser heim. als würden unsere dämonen rufen. kann das sein? ich habe ein fahles gefühl und angst. als würde uns eine gefahr drohen. was meinst du? die nachricht deutet auf einen spalt. und ein spalt in diesem uralten gletscher, der tausende von jahren hier liegt könnte auf eine gefährliche verwerfung deuten. was ist, wenn sich der gang schließt und uns alle für immer einschließt? wer wird dann noch von uns wissen?"



07.09.2003 03:36#173
Don-Esteban Während der Schwarzmagier langsam weiter ging und dabei den Worten Meditates lauschte, die ihm ihre Zweifel mitteilte, erreichte er fast die vor ihm stehende Gruppe, die die Steintafel im Eis begutachtete. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von den anderen und beinahe konnte er schon die Tafel sehen, deren Inschrift als Rätsel, daß es zu lösen galt, angesehen wurde. Plötzlich knirschte es unter den Sohlen des Magiers und der Boden gab nach. Don-Esteban verlor das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen und bemerkte dabei, daß er weiter nach unten absackte.
"Hilfe, der Boden gibt nach!"
Doch sein Ruf wurde verschluckt von einem erneuten Krachen und Splittern, daß das Jahrhunderte alte Eis des Gletschers durchfuhr. Wie mit einem riesigen Meißel wurde ein Spalt in das dicke Eis getrieben und ein Riß tat sich auf. Eine der gefürchteten Gletscherspalten tat sich auf und durchzog das Eis von seiner zerfuchten Oberfläche bis in große Tiefen, wo der Eispanzer auf dem Gletscherbett auflag und mit all seiner Masse auf den Fuß der Berge drückte.Dabei war die Entstehung von Rissen nur eine ganz natürliche Sache. Immer, wenn neues Eis durch den ständigen Schneefall im hohen Gebirge hinzukam, drückte die neue Last den Gletscher weiter ins Tal.
Nun war also ein neuer Riß entstanden, der ausgerechnet den Schwarzmagier in die Tiefe gezogen hatte. Nur noch der gellende Schrei des Hohepriesters erreichte die Ohren der restlichen Gruppe.
In rasender Fahrt rutschte Don-Esteban an den Eiswänden hinab, seine kostbare Robe riß in Fetzen, doch bewahrte ihn der weite Schnitt des mit dem Stoff verschwenderisch umgegangenen Schneiders vor schlimmen Verletzungen.Die Gletscherspalte schloß sich wieder und von oben rutschten riesige Eiskeile in den Spalt, um ihn zu verschließen. Nach kurzer Zeit verringerte sich die Geschwindigkeit und der Magier hegte schon die Hoffnung, daß die Fahrt zum Stillstand käme, da war es ihm auf einmal, als würde ihm der Boden unter dem Körper hinfortgezogen. Eine Kante, wie eine Schanze gab ihn frei. Und im freien Fall glitt er weiter nach unten, um dann in eiskaltes Wasser einzutauchen. Es nahm ihm sofort den Atem. Wild schlug er unter Wasser um sich, noch halb betäubt die Sinne. Arme und Beine verhedderten sich in der zu langen Streifen zerfetzten Robe. War der Untergang besiegelt?
Das Wasser spie ihn wieder aus, als ob er unverdaulich sei. Das nasse element, daß sonst noch alles geschluckt hatte, wollte ihn nicht.
Doch zu früh gefreut. Es war nur eine Stromschnelle, ein Wasserfall, über den er mit hoher Geschwindigkeit fiel, um danach sofort wieder einzutauchen und weitergezogen zu werden von der reißenden Strömung. Wild wurde er hin und her geschleudert, gegen die Eisigen wände des unterirdischen Flusses geschmettert, daß er fast ohnmöchtig wurde. Unerreichbar für den Rest der Gruppe war er schon weit hinfortgetragen worden, ehe es alle überhaupt bemerkt hatte, daß der Schwarzmagier fehlte.
Einige Meilen weiter gletscherabwärts wurde er vom Gletscherbach, der eher einem Wildwasserfluß ähnelte verächtlich ausgespieen und blieb als blutiges Bündel auf den durch die ewige Kraft des Wassers rundgeschliffenen Kieseln des Ufers liegen, halb ertrunken, halb erfroren.



07.09.2003 08:16#174
meditate das war es gewesen, was sie befürchtet hatte. der gletscher hatte einen der ihren verschwunden. er war im ewigen eis eingeschlossen worden und wäre es nicht der don gewesen, hätte meditate um das schlimmste fürchten müssen. so konnte sie nur hoffen, dass er den griff zur teleportrune und die notwendige konzentration noch aufgebracht hatte, um sich in sicherheit zu bringen. sie ging die wenigen schritte zur gruppe und meinte:

"nun habt ihr ja euren soalt und das wasser habt ihr auch, wie ghet es jetzt weiter? werden die nächsten von der nächsten eisspalte geschluckt?"
meditate trat an das uralte eis, dass hier einen besonders schönen und unschuldigen eindruck machte.

"es ist so wunderschön und dabei alt wie die ewigkeit. ich kann mir nicht vorstellen, dass der dämon diese materie wirklich beherrschen kann. es ist wasser und adanos ist der herr dieses elementes. wir brauchen die hilfe von adanos."

meditate kniete sich nieder und richtete all ihre sinne auf den gott ihrer jugend.

"herr, ich weiß, dass du mir meinen verrat übel genommen hast. du hast mich einstmals aufgenommen und ich habe dich verlassen um den dunklen künsten der dämonenbeschwörer zu dienen. aber ich weiß auch, dass die ein gnädiger gott bist und wissen wirst, dass mein beitritt zur zirkel um xardas auch nur dem gleichgewicht diente. hilf mir und uns armen verlorenen seelen. hier gibt es einen mächtigen feind zu besiegen. auch dieser stellt das gleichgewicht in frage. weise uns den weg und hilf uns."

inständig wiederholte sie ihre bitte und dann war plötzlich ein zartes knacken im eis zu hören. vor ihnen bildete sich ein weiterer spalt. erst war er schmal und fein und lief in windeseile die wand hinab. schon wollten die gefährten schreien und flüchten, aber in meditates herz senkte sich die feste überezugung, dass adanos an ihrer seite stand. und am tröstlichsten war die gewissheit, dass don ihnen weiter helfen würde, wo immer er sich jetzt auch befand.
als sie die augen aufschlug, hatte sich vor ihnen im eis eine neue gletscherspalte gebildet, die man ohne weiteres begehen konnte und in der ferne schäumte deutlich hörbar ein fluss.

meditate stand auf und ging als erste auf den fluss zu.



07.09.2003 08:21#175
eine_alte_frau Die alte Frau näherte sich weit von der Gruppe enfernt dem schwerverletzten Mann, den der Gletscherfluss an seiner Austrittsstelle ausgespien hatte. Sie wusste, wer der Mann war und sie wusste, was zu tun war.

Sie schenkte dem Schwerverletzten den Schlaf und ließ dann einen Nebel erstehen, der sich immer dichter um den Mann ballte. Dann hob sich dieser und schwebte davon in Richtung Khorinis. Irgendwann würden die Nebel den Mann vor dem Kastell ablegen.

Die alte Frau hob die Hand und verschwand dann wieder im Nebel. Die Hüterin des Gletschers zog sich zurück.



07.09.2003 13:52#176
doooom Der niedere Baal sinnierte noch immer über diesem seltsamen Rätsel, ohne einer Lösung wirklich näher zu kommen, als der Rest der Gruppe mit leisem Gemurmel anfing, welches den Guru veranlasste, seinen bisher zum Nachdenken gesenkten Kopf langsam anzuheben. Fragend blickte er sich in den tiefen der dunklen, nur vom Licht der kleinen Magischen Kugeln, die über den Köpfen der Magier schwebten, erhellten Höhle um, auf der Suche nach dem Grund für die plötzlich angefangenen Gespräche. War irgend etwas passiert, was er nicht bemerkt hatte? Oder diskutierten sie etwa nur Lauthals über die Bedeutung, der in den harten Fels geschriebenen Zeilen? Die Blicke aus seinen Augen wanderten langsam in Truleks Richtung hinüber, in der Hoffnung das der Templer ihm sagen konnte warum nun plötzlich die Gespräche anfingen, doch sein Blick blieb an einer tief in das ewige Eis des Gletschers getriebene Felsspalte hängen. Seltsam. Er hätte schwören können, das dieser Riss, durch den ein normaler Mensch problemlos durchpasste, erst recht jemand von so kleiner, schmaler Statur wie er selber, vor ein paar Minuten noch nicht hier gewesen ist. Aber er konnte doch nicht plötzlich wie aus dem nichts erschienen sein? Steckte dort etwa Magie dahinter? Oder war es eine Falle dieses Dämons, nachdem sie hier suchten? Mit Sicherheit eher letzteres, denn dieses seltsame Wesen, von dem der Baal noch nichteinmal wusste wie es hieß, geschweige denn sich vorstellen konnte wie es aussah hatte ihren bisherigen Weg in Gorthar wohl schon mehr als nur einmal beeinflusst.
Doooom war sich sichtlich unsicher, ob der Weg durch diese Spalte wirklich der richtige war oder ob es sich dabei in Wirklichkeit um eine Falle handelte und lies seinen Blick durch die Runde der ZuXler und Sumpfler schweifen, die hier im ewigen Eis saßen oder herumstanden. Vielleicht wusste einer von ihnen ja, ob man die Spalte gefahrlos betreten konnte. Doch auch beim Blick in die Runde dieser komischen Gruppe fiel ihm etwas merkwürdiges auf. Sie waren nur noch zu zehnt! Einen dieser Schwarzmagier, genauer gesagt der Alte mit den langen weißen Haaren war nicht mehr bei ihnen gewesen. Oder war er nur wieder einmal abseits der Gruppe? Wohl eher nicht, denn wenn er bisher abseits der anderen war, war meditate stets bei ihm gewesen. Wahrscheinlich war er wirklich verschwunden, so wie der alte Greis vom Schiff und der noch sichtlich vom Kampf gegen die Dämonen gezeichnete Angroth vor ihm, doch ob er genau wie diese beiden wieder zurückkehren würde war fraglich.



07.09.2003 15:35#177
meditate immer tiefer ging es in den gletscher hinein. nach anfänglichem zögern folgte die ganze gruppe der magierin, die sich ohne den don seltsam verlassen workam. immer öfter ertappte sie sich dabei, dass ihre hand auf der teleportrune verweilte. sie musste nur den wunsch äußern und würde im kastell sein. aber andererseits hatte sie zugesagt, diesen dämonen von der erde zu tilgen. und es war schon eine verantwortung. eigentlich war maditate nämlich der meinung, dass die templer und sumpfleute das niemals ohne ihre hilfe schaffen würden. ihnen fehlte einfach die erfahrung eines dämonenbeschwörers.

der lichtzauber brach sich vielfach in dem dicken eispalast, durch den der spalt sie führte. das zarte weiße licht brach sich tausendfach in dem tiefen blau des gletschers und das ganze war eine symphonie von farben. immer wieder hatte meditate sich gewundert, was dieser gletscher für farben gebären konnte. dieses gletscherblau, das so unglaublich märchenhaft und friedlich erschien, war zum beispiel eine farbe, die es sonst nicht gab. als hätte der gletscher den blauen himmel der jahrtausende in sich aufgenommen.

meditate schritt zügig weiter und ließ keinen der anderen an sich vorbei. irgendwann weitete sich der gang und sie traten an ein unterirdisches flussbett.
und wurden erwartet!

der alte mann stand auf einen stab gestützt neben zwei flachen nachen, die er ein bisschen auf das eisige ufer gezogen hatte. freundlich war sein blick und er musterte die magierin aus seltsam klaren wachen augen.

"es wird zeit, ich warte schon lange!"

"den weg solltest du uns verraten, den du hierher gegangen bist. ich finde, du solltest uns endlich erzählen, was du für eine rolle in diesem spiel innehast."
meditate hob ihren stab und richtete ihn leicht gegen den alten mann.
"du kennst meine kräfte. ich glaube, du solltest reden. ich trau dir nämlich nicht so einfach über den weg. ich will dir sicher nicht weh tun, also fang endlich an, zu erzählen."



07.09.2003 21:09#178
HoraXeduS Dieser alte Blender schon wieder... Horaxedus schob sich festen Schrittes an einigen seiner Begleiter vorbei und baute sich mit verschränkten Armen neben meditate auf. Sollte sie dem Fremden ruhig ein wenig einheizen. Wenn er wirklich Gutes im Sinn hatte, wieso verzog er sich immer zufällig, kurz bevor es kritisch und gefährlich wurde? Seltsame Zufälle!
Soeben fuchtelte die Hohepriesterin dem Alten mit Ihrem Stab vor der Nase herum. Gut so. Sollte er endlich mit der Sprache herausrücken, was er wirklich im Schilde führte.

Und während meditate noch damit beschäftigt war, zu versuchen, den fremden Mann einzuschüchtern, auf dass er seine Herkunft und Motive preisgeben mochte, warf Horaxedus einen kurzen Blick auf die Kähne, die der Alte mit sich führte. Zwei schäbige, winzige Nußschalen wenig vertrauenerweckender Bauart. Bei dem Schlamassel, das der Greis bislang bereits angerichtet hatte, hätte es Horaxdus nicht verwundert, wenn die Boote zufällig durchlöcherte Rümpfe aufwiesen oder die ihnen zugedachte Besatzung ohne weitere Umwege direkt in irgendeiner plötzlich und unerwartet auftauchenden unterirdischen Flutwelle versenken würden.

Unterdessen funkelte die Schwarzmagierin neben ihm noch immer mit grimmiger Miene ihr Gegenüber an, offenbar wild entschlossen, den Alten nicht ohne eine zufriedenstellende Antwort am Leben oder gar gänzlich unversehrt zu lassen.


08.09.2003 08:30#179
meditate da im gesicht des alten mannes noch immer dieses verschmitzte lächeln saß und er keinerlei anstalten machte, nun endlich etwas zu erzählen, beschwor meditate einen untoten schattenläufer. zur abschreckung sollte der allemal reichen.
das ergebnis war einschlagend, die ganze gruppe kreischte auf und stürzte zurück in den gang, den sie soeben durchschritten hatten.

so schnell konnte meditate gar nicht reagieren, wie alle templer verschwunden waren. nun stand nur noch der unbeeindruckte alte mann da und ihre schwarzen kollegen, die ja wussten, dass der schattenläufer keinen eigenen willen hatte und nur das ausführen würde, was meditate ihm sagen würde.

seltsamerweise hatte auch der alte mann keine angst, zumindest zeigte er sie nicht.

"rede jetzt oder ich werde diese bestie auf dich loslassen. es wäre mir ernsthaft unangenehm, die weh tun zu müssen, aber ich will jetzt wissen, wohin du uns bringen willst und welche rolle du in diesem spielchen einnimmst."
der alte trat auf das untote vieh zu und musterte es interessiert. er murmelte irgendwas von "... interessant, wieso fällt das nicht zusammen...." und begann dann zu reden.



08.09.2003 15:34#180
Rango ...Rango war wie die meisten Anderen ein Stück zurückgesprungen, als diese Schwarzmagierin ein Monster beschwor, um dem alten Mann Angst einzuflößen. Doch hatte jener wohl nicht so viel Angst, wie der Großteil der Gefährten, um genauer zu sein schien er keinen Funken Angst zu haben. Im Gegenteil, der Greis schritt auf das Untote Tier zu, um es besser betrachten zu können.
Da Rango das Gefühl hatte, dass dies zu einem längerem Gespräch ausarten könnte, ließ er sich auf einem mit Eis überzogenem Fels nieder und kramte in seiner Tasche herrum, in der Hoffnung einen Stengel Sumpfkraut zu finden. Vergebens. "Verdammt, hätte ich sie bloß getrocknet, statt sie wegzuwerfen" murmelte er, und holte einen Apfel hervor. Mit lautem Biss in jenen, übertönte er das Gespräch zwischen dem Greis und der, wie er jetzt erst bemerkte, hübschen Schwarzmagierin. "Wie kommt den sowas zu so einer Sippe?" dachte er sich und schmatze vor sich hin.
Langsam ließ er seinen Blick wandern. Angroth schien wieder etwas fitter zu sein, aber trotzdem sah er extrem mitgenommen aus. Rango traute sich nicht ihn auf die Sache mit den Dämonen anzusprechen, obwohl es ihn ja schon interessieren würde, wie er es geschafft hatte aus ihren Fängen zu entfliehen. Deshalb warf er nur ein Nicken herrüber und wandte sich dann wieder seinem Apfel zu, den er nach einem weitern Biss zurück in den Höhlengang warf, wo dieser an der felsigen Wand in Stücke brach.
Vor sich hin summend, konzentrierte sich der Fischer nun wieder auf das Gespräch zwischen Greis und ZuX'ler, um wenigstens halbwegs auf dem Laufenden zu bleiben und um endlich zu wissen wie es nun weitergehen sollte...



08.09.2003 17:28#181
meditate meditate wurde langsam etwas sauer. sie legte dem alten ihren stab an die brust und hielt ihn so auf abstand.

"wer bist du und was sollen die seltsamen spielchen?"

der alte lächelte noch immer und schob den stab langsam von seiner brust.


08.09.2003 17:29#182
Greis "das tut mir weh, teure meditate. sowohl der stab als auch dein misstrauen. ich kann dich verstehen, aber ich darf eigentlich nichts über mich erzählen. du kennst sicher die geschichte von getreuen johannes oder?"



08.09.2003 17:32#183
meditate "sicher kenne ich die, es war eines meiner lieblingsmärchen, aber was hat das mit dir zu tun?"



08.09.2003 17:34#184
Greis "ich bin in einer ähnlichen situation. ich brauche vertrauen, aber ich weiß natürlich, dass das nicht leicht zu gewähren ist. ich kann aber nicht anders."


08.09.2003 17:39#185
meditate meditate sah den alten nachdenklich an.

"gib mir mal deine hand."

der alte reichte freimütig seine hand und legte sie geöffnet in die hände der magierin. meditate umfasste die weiche welke hand und versuchte, kontakt in seinen geist zu finden. das war schon etwas schwierig, denn meditate war keine gedankenleserin. sie konnte nur krankheiten des geistes im hirn erkennen, aber das wusste der alte ja nicht. er würde das wie eine art probe sehen und schwach werden, wenn er nicht aufrichtig war.

andererseits, ein starker dämon konnte sie durchaus auch irreführen.
meditate tätschelte dem knöchernen gesellen an ihrer seite den kopf.
"nun gut, uns wird nichts anderes übrig bleiben. aber ich behalte dich im auge, alter mann und mein freund hier ebenso."

meditate drehte sich zu den anderen um.

"ich denke, wir sollten in diese kähne steigen, der alte will uns irgendwo hin bringen. keine angst, ich behalte ihn unter kontrolle."

...........und diesen mörderischen schwarzmagier auch...... das fügte sie allerdings nur in gedanken hinzu. sie sorgte beim einsteigen dafür, dass auch shark in das boot mir ihrem beschworenen untier einstieg und lehnte sich dann zurück.

"dann mal los, alter mann, ich will sehn, wohin unsere reise noch geht."


08.09.2003 22:43#186
Greis Der Greis wurde durch die aufdringliche Art und Weise der Schwarzmagierin Meditate geradezu gezwungen, dass Boot zu besteigen. Zu seiner Seite immer dieser riesige Haufen verfaulendes Fleisch, grunzend und grobschlächtig. Überall war die stinkende Haut aufgerissen und die Sehnen darunter sponnen sich immer noch so, als ob der Körper zu dem sie gehörten lebendig sei. Mit ganzem Gewicht hatte nun dieses Monstrum sich in einem der Boote niedergelassen, kaum Platz war für mehr Mannen darin.

Schmunzelnd vernahm er die Aufforderung, ebenfalls in jenes Boot zu steigen, und machte demonstrativ einen Schritt zurück, schüttelte dabei den Kopf. "Oh nein, ich bleibe hier. Ihr seid verfolgt worden, in den Schatten waren sie. Ich werde sie für euch aufhalten, ihr habt einen Dämonen zu bezwingen. Insbesondere für dich, Meditate, tut es mir Leid, da wir sicher noch eine Menge besprochen hätten können. Geht nun mit entschlossenem Herzen, gedenkt eures Gefallenen Freundes und stellt euch der Vergangenheit. Folgt einfach nur dem Strom, dann werdet ihr auf einen Ort treffen der euch Fragen beantworten kann." Bevor irgendjemand eine Möglichkeit hatte, ihm zu widersprechen oder etwas zu fragen, hatte er die Boote losgetreten und winkte den in der unterirdischen Dunkelheit verschwindenden Gefährten nach. Mit einem besorgten Gesicht wendete er sich ab.


09.09.2003 05:40#187
meditate die boote fuhren erst langsam, dann immer schneller diesen gletscherfluss entlang und plötzlich erhob sich vor ihnen das massive eis. der fluss verschwand gurgelnd in einer spalte unter dem jahrtausendealten gletscher und die boote wurden krachend in die tiefe gerissen.

meditate musste sich nur noch wundern. diese narren folgten blind ihrem verderben. sie hatte sich alle mühe der welt gegeben und immer wieder gewarnt, aber wer sich nciht helfen lassen wollte, dem war wohl nicht zu helfen.
der alte hatte ihnen nachgesehen, wie sie in den sicheren abgrund gerissen worden und meditates letzter blick traf sich mit seinen blicken, die nun keineswegs mehr friedlich aussahen. hatte sie mit ihrem misstrauen doch recht gehabt.

leider zerschellte der untote schattenläufer in dem moment, in dem die magierin ihre teleportrune aktivierte. sie hatte ihren kollegen gerade noch zurufen können, an die rune zu denken.

dann war die magierin verschwunden.



09.09.2003 12:32#188
Samantha Samantha war mit den anderen etwas zurückgewichen. Der klappernde Schattenläufer war nicht ihr Fall, aber es hatte ja so kommen müssen. Sobald auch nur ein Schwarzmagier in der Nähe war, musste man sich vorsehen vor untoten knochigen Gestalten, die einen aus tiefen Augenhöhlen anstarrten und ein gespenstisches Klappern von sich gaben. Sie wunderte sich dass diese Küken Beliars nicht schon selbst ganz knochig und klapprig waren. Darauf musste man sich erstmal einen Stengel anzünden. Dummerweise aber hatte sie keinen, ihre Finger klopften vergeblich auf ihre Taschen.
Mürrisch knurrte die hohe Templerin vor sich hin und verfluchte ihre Vergesslichkeit. Ob sie sich nochmal bei Tomekk durchschnorren sollte? Sie warf einen verstohlenen Seitenblick zu dem Baal. Seine Augen waren nach vorn gerichtet, auf das was sich dort in der Höhle abspielte. Seine Tasche mit den Stengeln war so nah...

Ein Stoß ließ sie ihre Stengeljagd unterbrechen. Sie wurden in die beiden Boote gedrängt. Samantha achtete tunlichst darauf, nicht mit dem beschworenen Klappergestell in ein Boot zu kommen. Sie hielt sich lieber an Angroth und ihre Sumpfgefährten, welches das andere der Boote bevölkerten.
Ein mißtrauischer Blick wanderte zu dem Alten, als sie gerade noch sehen konnte wie er die beiden Boote wegstieß. Kurz trafen sich ihre Augen, bevor der Strom sie schon weiterriß. Samantha hatte Besorgnis erkennen können und gleichzeitig sowas wie Genugtuung. Was hatte er vor?

Sie brauchte nicht lange zu überlegen. Vor ihnen wurde das Rauschen größer, hallte vielfach an den Gletscherwänden wider. Der Strom wurde schneller. Es war nun nicht mehr möglich anzuhalten, wie von einer unsichtbaren Hand gezogen fuhren sie auf das Rauschen zu. Samantha sah die Gischt aufspritzen, ein feiner Nebel, der die Luft säumte. Ein unterirdischer Wasserfall. Gerade hatte dieser Gedanke panisch ihren Kopf befallen, da spürte sie auch schon wie der Boden unter ihnen nachgab. Das Rauschen hatte seinen Höhepunkt erreicht und dröhnte nun in ihren Ohren, dass kein anderer Laut mehr dagegen ankommen konnte. Sie spürte bereits die Wasserspritzer in ihrem Gesicht und den feinen Luftzug, den der Fall mit sich brachte. Gerade noch bemerkte sie, wie die Schwarzmagierin in einer blauen Wolke verpuffte, dann kniff sie die Augen zusammen und wartete auf den Aufprall.

Krachend zersplitterte das Holz der Boote im aufgewühlten Wasser. Samantha spürte einen Schlag an ihrem rechten Arm und gleich darauf einen Schmerz. Dann wurde es plötzlich ganz ruhig, nur ein leises unruhiges Gluckern drang in ihre Ohren. Kälte empfing sie und nahm ihr den Atem. Sie hielt die Luft an und breitete die Arme aus. Die Augen wieder geöffnet erkannte sie, dass sie unter Wasser war. Wild padelte sie mit den Armen vorwärts und nach oben, um wieder das lebenswichtige Gas in ihre Lungen zu bekommen. Prustend tauchte sie auf. Wie in einer Wildwasserfahrt wurden sie vorwärts getrieben, hoppelnd und fallend auf dem unruhigen Wasser. Dann kam ein neuer kleiner Wasserfall, jedoch nicht so tief wie der letzte. Samantha fühlte das Eintauchen und kam kurz darauf wieder an die Oberfläche. Um sie herum herrschte Ruhe und Stille. Das Rauschen des Wasserfalls war nur noch ganz entfernt.

Suchend schaute sie sich um. Sie waren in einem kleinen See gelandet, der ruhig unter einer Felsdecke dalag. Nach und nach tauchten ihre Gefährten auf, ihre Gesichter mitgenommen von der wilden Reise.
Samantha kraulte zum Ufer und zog sich heraus. Die anderen taten es ihr nach und halfen sich gegenseitig mit dem Herausziehen. Schließlich waren wieder alle auf dem Trockenen und atmeten erstmal richtig durch. Angroth kam aus dem Husten kaum noch heraus, er musste eine Menge Wasser geschluckt haben. Samantha selbst befühlte ihren Arm und sah eine kleine klaffende Wunde, welche das splitternde Holz eines der Boote in ihre Haut gerissen hatte. Blut sickerte hervor und hatte schon bald eine kleine Lache auf dem Höhlenboden hinterlassen. Doch die Templerin störte das im Moment recht wenig. Sie starrte mit offenem Mund nach vorn, als hätte sie einen Geist gesehn.

"Schaut nur! Ein Ausgang!"

Stumm zeigte sie nach vorn. Im Fels klaffte eine große Öffnung, durch die der See sich nach draußen fortsetzte. Tageslicht drang herein und reflektierte sich am hellen Schnee des Gletschers. Ein wundervoller Anblick, wenn es durch das kalte Wasser nicht so bitterkalt gewesen wäre.
Samantha erinnerte sich wieder an den Blick des Greises. Diese Besorgnis, als ob er genau gewußt hatte, was sie erwartete. Natürlich musste er es gewußt haben. Und dann dieser andere Aspekt. War es eine Ermutigung gewesen? Sie wußte jetzt was hier vor sich gegangen war. Nichts anderes als eine Prüfung. Der Alte hatte ihr Vertrauen getestet. Sie waren an ihrem vorläufigen Ziel, sie hatten einen Weg ins Freie gefunden. Doch der Weg dorthin war beschwerlich gewesen und das hatte der Greis gewußt. Doch sie hatten ihm vertraut und waren so an ihr Ziel gelangt. Außer der aufdringlichen Scharzmagierin, die sich feige weggezappt hatte. Wo sie wohl rausgekommen sein mochte? Doch das war jetzt nicht mehr ihr Problem.
Samantha wischte sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und brachte ein Lächeln zustande. Sie waren Daschnavar ein Stück näher gekommen. Jetzt konnte die Reise zügig weitergehen.



09.09.2003 19:20#189
HoraXeduS Ein letzter Schlag und Horaxedus verlor beinahe das Bewusstsein. Wer es gewesen war, der ihn beim Sturze hart im Nacken erwischt hatte, konnte er nicht sagen, doch der Schwarzmagier hatte nun genug damit zu tun, wieder oben und unten zu unterscheiden, denn er war unsanft abgetaucht. Nachdem er schliesslich die zuvor vor Schreck und Schmerz verkrampft geschlossenen Augen unter Wasser geöffnet hatte, erblickte er das Zappeln vieler Arme und Beine: Und so konnte man hier, in der Tiefe des Sees doch zumindest eines deutlich ausmachen: Sumpfler schwimmen schneller als Magier.

Als Horaxedus spürte, dass seine Lungen zu brennen begannen, obwohl sein Kopf von der eisigen Kälte des Wassers fast zu zerspringen drohte, besann er sich plötzlich und erweckte sich aus seiner sinkenden Starre. Nur wenige Augenblicke später stiess er seinen Kopf mit einem tiefen Keuchen aus der Wasseroberfläche empor. Soeben befreiten sich die Gefährten, eine nach dem anderen, aus der losen, aber viel zu kühlen Umklammerung des kleinen Sees. Der Magier blieb im Wasser und schaute ihnen zu, zufrieden allein bereits damit, sich doch noch rechtzeitig seines Lebens besonnen zu haben. Er hatte doch noch einiges vor, und da fielen ihm vor allem zwei Dinge vorrangig ein: Er würde diesen alten klapprigen Kauz, der sie hierher geschickt und wissentlich in Gefahr gebracht hatte, eines Tages dermassen in seinen alten, knöchrigen Hintern treten, dass es nur so krachte. Ausserdem, und Horaxedus' Gesicht verzog sich bei diesem Gedanken zu einem unterkühlten Grinsen, hatte er dasselbe mit Dashnavar vor.
"Mein Stab!!" Der Ruf des Glasmachers lenkte plötzlich die kurze Aufmerksamkeit der übrigen Begleiter Angroths auf sich. Horaxedus sah eben noch, wie seine Waffe, von einer seichten Strömung fortgetragen, in Richtung Höhlenausgang trieb. Das dort hineinbrechende Licht blendete die Augen des Magiers, und seine kalten Muskeln schmerzten. Doch er hatte keine Wahl. Unter Aufwendung einiger Reserven schwamm er seinem Kampfstab nach. Als er ihn schliesslich erreichte, spürte er die Strahlen der grell und bunt leuchtenden Sonne auf seinem nassen Schädel. Dann endlich schob er sich mit letzter Kraft ans flache Ufer. "Schöner Tag eigentlich."



10.09.2003 12:15#190
Samantha Ein Ruf hallte durch das hohle Gewölbe. Samantha drehte den Kopf und sah einen der Schwarzmagier durch den See zur klaffenden Öffnung schwimmen. Sein Stab. Wenn das sein einziges Problem war, dann hatten sie die Reise ja gut überstanden.
Die hohe Templerin richtete sich mit Hilfe von Doooom auf und zog mit verzerrten Gesichtszügen an ihrer nassen Rüstung. Konnte nicht mal jemand eine Windfaust zaubern und sie wieder trocken pusten? Die Nebenwirkungen davon wären die Sache jedoch nicht wert, der See lag so schön ruhig und flach da. Sie musste wohl noch ein Weilchen zitternd durch die Gegend laufen und hoffen dass die Sachen bald trockneten. Der Schläfer mochte ihr beistehen.

Nachdem sich alle wieder auf dem Trockenen wiedergefunden hatten und keiner verlorengegangen war, wagten einige Templer den ersten Schritt nach draußen. Das helle Weiß des Gletschers blendete sie von Schritt zu Schritt mehr und als sie schließlich draußen standen, mussten sie erstmal ein Weilchen warten, bis sich ihre Augen wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten.
"Ooh!", Samantha war neben Angroth getreten und starrte nun auf den Anblick, der sich ihnen bot.

Vor ihnen ragten Dächer aus dem ewigen Eis. Sie waren hell und starr, kaum erkennbar unter dem hellen Untergrund. Wer mochte in dieser eisigen Kälte wohnen?
Die anderen waren nun auch aus der Höhle gekommen und hinter sie getreten. Selbst der Schwarzmagier hatte seinen Stab wieder und kam nass wie ein Pudel herübergetappst. Alle starrten sie auf die versunkene Stadt."Habt ihr gewußt dass es hier eine Stadt gibt?", fragte Samantha endlich in die Stille. Ihr Blick ruhte hauptsächlich auf Angroth.
Alle schüttelten sie den Kopf, keiner hatte je von einem solchen Ort gewußt oder ihn gar gekannt. Vielleicht hatte sich noch nie einer in diese Einöde verirrt? Das mochte ein Grund sein.
"Lasst uns rübergehen und uns ein bisschen umschauen. Vielleicht kann uns dort jemand helfen."
Die anderen waren einverstanden mit diesem Vorschlag und sie machten sich auf den Weg.

Je näher sie der geheimnisvollen Stadt kamen, desto stiller wurde es. Das Rauschen des Wassers war nun gänzlich verschwunden. Der pfeiffende Wind, welcher um die scharfen Gletscherkanten geweht war und die Luft mit seinem singenden Ton erfüllt hatte, war schwächer geworden. Dennoch klirrte die Luft beinahe vor Kälte und mit der feuchten Kleidung fühlte es sich gleich noch viel kälter an.Samantha lief ziemlich an der Spitze der Gruppe. Mit jedem Schritt knirschte der Schnee unter ihren Sohlen und gab leicht nach. Das einzige Geräusch, das derzeit die Luft erfüllte.
Sie erreichten die ersten Häuser. Still und verlassen lagen sie da, scheinbar schon seit Ewigkeiten in den kalten Gletscher eingeschlossen. Je mehr Häuser sie sahen, desto verlassener wurde ihr Eindruck. Die gesamte Stadt schien unbewohnt zu sein.
Dennoch spürte Samantha eine Anwesenheit. Sie konnte es nicht recht beschreiben, doch ihr war als lauerten hinter all diesen Hausecken kleine Gestalten, die nur darauf warteten, hervorzuspringen. Sicher nur eine Einbildung. Oder doch nicht? Verstohlen musterte sie die anderen. Spürten sie es ebenfalls? Alle schauten sie sich die kalten vereisten Hauswände an, die bizarr geformten Eiszapfen und Kristalle, die sich im Laufe der Zeit gebildet hatten.
Samanthas Hand rutschte zu ihrem Schwertknauf, welches sie glücklicherweise bei dem Sturz nicht verloren hatte. Es war eindeutig still in diesem Ort. Zu still, ihrer Meinung nach.



10.09.2003 14:18#191
Trulek Trulek fröstelte. Erst dieser eiskalte See und jetzt ein noch kühlerer Wind, der das ganze noch unerträglicher machte. Einzig allein das Licht freute Trulek, nachdem sie im dunkeln getappt waren. Doch auch die anderen froren. Alle waren klatschnass und die Kleidung trocknete bei dieser Witterung sehr llangsam, wenn überhaupt. Sein Blick schweifte umher. Eine verlassene Stadt war es wo sie sich befanden. Oder war sie überhaupt verlassen? Es war still, sehr still, was nur darauf zurückführend war, dass es hier gar nichts geben konnte. Zumindest keine Lebewesen, die irgendwelchen krach machten. Doch zu oft hatten sie sich auf dieser Reise schon täuschen lassen, zu oft wären sie um ein Haar umgekommen.
Dieser alte Greis wurde dem Templer auch immer unsymphatischer. Warum wollte der Kerl nicht mehr sagen? Entweder er konnte nicht darüber reden, oder er wollte sie einfach in die Irre führen, in eine Falle. Bis jetzt war zum Glück nochmal alles mehr oder weniger gut gegangen, aber wenn sie dem Greis ein weiteres mal begegnen würden dann würde Trulek dem aAlten mal seine Meinung sagen. Vielleicht war er ja auch nur ein Bote dieses üblen Dämons, der sie zu ihm führen sollte. Wenn das aber so war, dann musste der Dämon sich seines Sieges aber schon ganz schön sicher sein, aber wie konnte er das? Fragen über Fragen und Trulek vermochte es nicht sie zu beantworten und guter Gesprächsstoff war es jetzt wohl auch nicht.

Er blickte nochmal umher, alles lag weiß dort und der Schnee knirschte unter den Schuhen. In welchen abgelegenen Winkel waren sie bloß gelangt. Vielleicht war die Gegend früher einmal bewohnt gewesen aber jetzt sah es keineswegs danach aus. Die Vorsichtigkeit überragte aber und Trulek nahm seinen Bogen von der Schulter, nachdem er gesehen hatte wie Samanthas Hand zum Schwert griff. Bei der Gelegenheit musste er auch bemerken, dass er Pfeile verloren hatte. Wahrscheinlich bei dem Sturz von dem Wasserfall. Hoffentlich würden diese noch reichen, immerhin hatte er eine ganze Menge mitgenommen.



10.09.2003 15:59#192
shark1259 Lautlos lag alles vor ihnen, als ob nie ein Lebewesen all dies hier gesehen hätte. Es war so still, so friedlich und unberührt, doch wenn man auf die Details achtete bemerkte man sofort, dass es schein war. Eine wohl durchdachte illusion, die im grunde keine wahr, da sie offen dalag. Der Schnee zum Beispiel war niedergetreten, fußstapfen waren zu erkennen, wie von Geistern, doch sie waren da. Und der Schnee wirkte irgendwie unecht, shark wusste nicht woran dies lag, doch es war nicht so ein schnee, wie er sie die ganze Zeit über begleitet hatte.

Unruhig gingen sie durch die Straßen, ein leiser jedoch kalter Wind begleitete sie auf ihrem Weg, niemand wagte es zu sprechen, nur das nervöse Atmen ein paar der Leute war zu vernehmen.
Auch der Schwarzmagier selbst wurde zunehmens unsicherer. Zwei seiner Gefährten, wenn auch jene zwei, die er am wenigsten kannte, hatten die Gruppe verlassen und die Zahl der Schwarzmagier wurde weniger, das verursachte ein Gefühl des unbehagens in shark, und irgendwie war es, als wurde sein Hals zugeschnürt und seine Stimme versiegte langsam.

Wortlos schritt die Gruppe durch die Stadt, wobei jenes Wort beinahe als übertrieben empfunden werden konnte, doch die Anzahl der Häuser war nicht gering. Angroth steuerte an der Spitze auf ein Gebäude zu, an welchem an der Vorderseite ein Schild leicht im Wind hin und her pendelte, ein krächzendes Geräusch von sich gebend. Es schien einem kleinem Lokal, einer Taverne gleich, also ein Ort, an dem man am ehesten jemanden vorzufinden erhoffen konnte. Der Templer öffnete langsam und sichtlich mit einem kleinen zögern die Tür, und trat dann ein.
shark spürte sofort einen warmen Schwall an Luft aus dem Haus weichen, sie war stikig und wirkte irgendwie tot. Ein weicher schein drang von einem offenen Kamin, wo die letzte Glut gerade am verglühen war. Links war eine Theke zu sehen, ein paar Stühle und Hocker waren davor und Tische über den Raum verteilt. Hinter der Theke stand eine Frau, sie schien überrascht jemanden hier zu sehen, jedoch keineswegs erschrocken oder gar abgeneigt gegenüber den Gästen. Für einen Moment war es, als ob die Zeit sich zur Ruhe legte, kein Geräusch war zu hören, lautlos schwang die Türe wieder zu und nur das dumpfe licht des Kamins erhellte den Raum, der nur mit einem Fenster ausgestattet war. Es war geschlossen. Die Frau starrte die Fremdlinge geistlos an, man konnte keine Regung in ihrem Gesicht erkennen, doch ihre Augen funkelten, wie vor Angst und doch vor Erlösung.

Die Zeit nahm wieder ihren gewohnten Lauf und die Frau erhob zur Begrüßung ihre Stimme, sie wirkte sanft und friedlich, sorgend und gleichzeitig irgendwie erhaben.
"Willkommen."



10.09.2003 17:31#193
Angroth Angroth stand ziemlich abwesend und mit den Signalen seines Körpers kämpfend im spartanisch und doch irgendwie gemütlich wirkendem Raum herum, seine von dem erneuten Helligkeitswechsel beinahe "blinden" Augen hafteten auf der hinter dem Thresen stehenden Frau.
Die Gefährten hatten die Kälte fürs erste hinter sich gelassen, standen nun in der willkommenheißenden, warmen und doch von abgestandener Luft erfüllten Hütte der unbekannten Stadt. Der Verlust der beiden Schwarzmagier schmerzte in der Brust des Templers. Er hatte nicht bedacht, dass auch jemand auf seinem Feldzug umkommen konnte, umso mehr scholt er sich nun für sein Versagen als Gruppenführer. Jedoch hatten sie ihr Leben für ihre eigene Sache geopfert, sie wollten den Dämonen aus eigenen Absichten vernichten. Still hatte Angroth sich geschworen, auch in ihrem Gedenken sein Blut zu vergießen.
Seine Augen hatten sich nun langsam an die Dunkelheit gewöhnt, und mit Überraschung stellte er fest, dass in den Fenstern hier sogar Glas eingefasst ward, er mied allerdings den Blick in das ewige Eis, es schmerzte und blendete nur erneut. Die Frau hatte gesprochen; ein einziges Wort. Als wenn es sich nicht um eine Frau denn vielmehr um einen weiteren Trick Daschnavars handeln würde, sahen sie alle misstrauisch drein und spielten wohl mit dem Gedanken, die offensichtliche Wirtin zu töten bevor sie noch gefährlich werden würde. Einzig der letzte der Ruchká blieb vollkommen Regungslos stehen. Erinnerungen wurden in seinem Geiste wach, Erinnerungen an seine Kindheit, an den Tag da er in den Sumpf entschwunden war um seine Mutter nicht lebend wiederzusehen ...Seine Mutter. Die Frau hinter dem Thresen sah ihr ähnlich, sehr ähnlich. Sollte sie etwa? Nein! Und wenn doch? Wie konnte das sein? Fragend sah er sie an, sie drehte elegant und beinahe gleitend den Kopf zu ihm, lächelte. Das Lächeln, er kannte es. Angst und Neugierde wogten in gleichem Maße auf und ab in ihm, bis er endlich die drückende Stille brach: "Mutter...?" Ihr Lächeln wurde breiter und herzlicher, im Gegensatz dazu dass des Templers immer noch ausdruckslos erstarrt schien. "Ich dachte du seist tot! Ich habe dich gesehen, du lagst erschlagen da, von Orks. Du ... du kannst nicht meine Mutter sein! Sie ist tot!" Sein Blick wurde steinhart, Kälte lag in seinem Blick und er riss sein Schwert aus der Scheide. Bruchteile von Sekunden später zischte die Klinge schon auf das Haupt der geheimnisvollen Frau hinab. Enttäuschung war das letzte, was man in ihrem plötzlich alt und geschundenen Augen sehen konnte, bevor sie sich vor ihrer aller Augen einfach auflöste. Einfach verschwunden.
Hart schlug die Klinge in das Holz der Theke, Holz splitterte und die Stille ward vollends gebrochen. Das Pfeiffen des Windes war stärker geworden und erfüllte nun heulend den Raum. Doch es war, als hätte sich noch anderes Heulen unter jenes des Windes gemischt, es war allerdings noch recht undeutlich und leise. Die Glut des Kaminfeuers erlosch plötzlich, sanfte Rauchschwaden rangelten sich empor um irgendwann zu verschwinden. Das Dach des zweistöckigen Gebäudes begann zu knarzen und draussen wurde das Schneegestöber dichter, sie saßen vorerst fest. Leise zog der Krieger die Klinge aus dem Holz und ließ sie zurück an ihren Platz gleiten. Verstört und Gedankenverloren setzte er sich erst einmal auf einen Stuhl, streichelte sancht über sein Jagdhorn und murmelte vor sich hin. Für einen Moment wurden seine Worte klar und laut: "Wir bleiben erst einmal hier. Hier ist es warm und wir finden sicher auch noch etwas zu essen, wir sollten uns auch aufwärmen ... ja das sollten wir." Wer beim Schläfer war die Frau gewesen? Daschnavar trieb ganz üble Spiele mit ihm, und seit er es auch wusste war es umso schmerzlicher. Niemandem mochte Angroth noch trauen, alles konnte ein weiterer Trick sein. Was, wenn das gerade doch seine Mutter gewesen war? Beinahe nebensächlich bemerkte er, wie sein ehemaliger Schüler und Fischer Rango sich neben ihm auf einem Stuhl niederließ. "Meinst du, ich mache es richtig? Ich weiss nicht mehr was ich tun soll, jetzt bringt der Dämon mich schon dazu, meine Mutter zu töten, oder es erst zu versuchen. Ich weiss nicht weiter. Zwei sind schon tot, was wird aus euch? Ich will euch nicht in den Tod schicken!" Ein Knarren kam von der Treppe, die wohl in das Obergeschoss führte - ganz so, als würde jemand hinabkommen.



10.09.2003 18:06#194
Rango ...Sachte hatte sich Rango an dem morschen Tisch abgstütz um sich auf einen kleinen Stuhl neben Angroth niederzulassen. Ruhig horchte er des Templers Worten und überlegte kurz was er ihm antworten sollte. "Ich denke...du machst es richtig! Es ist unsere Bestimmung dir zu folgen und deine Bestimmung ist, diesen Dämon zu richten" sprach er leise und schaute an die Stelle, an der diese Frau kurz zuvor noch gestanden hatte. Wo war sie nur geblieben? War es nur einbildung gewesen, oder hatte der Feind seine Finger im Spiel gehabt? "Wer war das da eben? Hast du sie gekannt? Das kann doch nicht deine Mutter gewesen sein, oder doch..." fragte er seinen Ex-Lehrmeister und fuhr dann zischend fort "Ich denke es ist wieder ein böser scherz deines...unseres Feindes. Vergrabe dich nicht in deine Gefühle, wir haben wichtigere Dinge im Sinn".
Kleine Gespräche kamen zwischen den Gefährten auf und sie machten es sich etwas gemütlich. Plötzlich wurden die Laute, des draußen wehenden Windes, durch ein Knarzen gestört. Alle schauten nach oben, wo jenes Geräusch hergekommen schien. Rango's blick folgte Angroth's zur Treppe, doch nichts geschah. Es kam niemand wie erwartet hinunter. "Seltsam" ertönte es, und die Gespräche setzten stockend fort.
"Was machen wir nun hier" fragte sich der hohe Novize "wir sollten lieber schnell unsere Aufgaben erfüllen, um bald wieder heimkehren zu können"Rango fiel ein ungewöhlicher Schlitz in der dünnen Holzwand auf, durch den das Weiß des Schnees hineinbrach. Ihm schien, als würden durch jenen Schatten fallen, oder es würde jemand ums Haus schleichen. "Ich glaube da draußen ist etwas" flüsterte er zu Angroth, der ihn fragend anblickte...


10.09.2003 18:24#195
Trulek Entsetzt hatte Trulek mit angesehen wie Angroth versucht hatte der Frau den Kopf abzuschlagen und sie sich dann in Luft auflöste. Er hatte etwas von "Mutter" gemurmelt, aber dass diese Frau seine Mutter war, war unmöglich. Er war nämlich dabeigewesen, wie Angroth seine Mutter tot vorgefunden hatte. Zumindest hatte er auf seinen Freund gewartet, während er um sie trauerte. Das alles war doch viel verzwickter, als sich Trulek erst vorgestellt hatte. Dieser Dämon trieb sicherlich üble Scherze mit ihnen, anders konnte Trulek sich das alles nicht erklären.

Das einzig gute in diesem Haus war die Wärme, wenn diese nicht vorhanden wäre, hätte Trulek sich schon längst wieder aus diesem Haus verzogen. Dieser Geruch und das ganze Haus behagte dem Templer nicht sehr, aber was sollte er schon tun. Langsam trat er näher an die Glut des Kaminfeuers um seine Kleidung etwas zu trocknen. Sie war zwar schon nicht mehr ganz nass, aber doch noch ungemütlich kalt. Plötzlich knarzte die Treppe. Wahrscheinlich noch eine Geistergestalt, wie die Frau hinter der Theke eben. Doch es geschah nichts, niemand kam die Treppe herunter und doch war sich Trulek sicher, dass da oben jemand sein musste. Vielleicht war es aber auch nur der Wind gewesen, der stärker geworden war. Er versuchte es sich einzureden, doch er glaubte es sich selbst nicht. Doch da hochgehen wollte er auch nicht und deswegen ließ er sich vor dem Kamin auf einen kleinen Hocker nieder.

Es war irgenwie komisch, niemand wusste genau wo sie sich befanden, aber sie kamen dem Feind immer näher. Diese verfluchte Stadt war vielleicht ein Vorort seines Unterschlupfes, jedoch konnte niemand es genau wissen, außer der Feind selber. Auf einmal bemerkte Trulek etwas. Erst wusste er nicht was es war, aber dann fiel sein Blick auf das Fenster. Draußen schien sich irgendetwas zu bewegen, als ob Schatten da draußen herumhuschten. Sicher war er sich nicht, aber er beschloss es den anderen zu sagen, falls sie es noch nicht gesehen hatten. Langsam stemmte er sich von seinem Hocker wieder hoch und trat näher ans Fenster. Rango, der neben Angroth saß schien auch schon etwas bemerkt zu haben, sagte aber nichts laut. Trulek erhob seine Stimme und deutete auf die huschenden Schatten: "Seht! Da draußen ist irgendetwas. Ich glaub ich werde mal rausgehen und nach dem Rechten sehen." Mit diesen Worten schritt Trulek in Richtung Tür um diese zu öffnen.



11.09.2003 13:57#196
Samantha Samantha gähnte und räkelte sich in dem bequemen Ohrensessel, den sie direkt neben dem Feuer ausgemacht und sich sofort unter den Nagel gerissen hatte. Es war eine Wohltat, nach so langer Zeit endlich wieder ein weiches, nachgebendes Kissen unter dem Hintern zu haben. Die Nächte auf den Fellen waren zwar warm aber hart gewesen, da schien dieser schon leicht abgenutzte Sessel das schönste was ihr seit langem untergekommen war.
Müde blinzelte sie in das leise vor sich hinflackernde Feuer im Kamin. Eine angenehme Wärme hatte sich in dem Haus ausgebreitet und alle waren so nah wie nur möglich an die Heizquelle gerückt. Samantha gähnte ein weiteres Mal und ließ schläfrig die Augenlider hinabsinken. Ein kleines Nickerchen konnte bestimmt nicht schaden. Irgendwas seltsames schien zwar gerade dort vorn am Tresen vor sich zu gehen, doch Samantha war zu müde um die Augen wieder aufzumachen. Sie hörte Stimmen, eine Frau und einen Mann, dann war plötzlich wieder Stille, bis eine Waffe schwer auf Holz schlug. Samantha grunzte etwas vor sich hin und drehte den Kopf zur Seite, die Augen weiterhingeschlossen und in Gedanken an einem ganz anderen Ort.

Doch irgendwas zwickte da an ihrem Oberschenkel. Ihre Brauen schoben sich zusammen, die Stirn bildete kleine verwunderte Fältchen. Das Zwicken war hartnäckig und wollte gar nicht mehr aufhören. Die hohe Templerin rutschte unruhig auf dem Sessel herum. Schließlich hörte der Knubbel unter ihrem Schenkel auf zu zwicken und biß kräftig zu.
Samantha schrie auf und hob entsetzt den Schenkel. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den Angreifer an. Eine Ratte hatte sich in einem Sesselloch eingenistet und den Störenfried mit den scharfen Zähnchen vorsätzlich gepiesackt. Da die hohe Templerin aber immer noch keine Anstalten machte aufzustehen, huschte die Ratte verärgert aus dem Loch hervor, rutschte zu Boden und war flink hinter einem dunklen Anrichtetisch verschwunden.
Samantha knurrte etwas unverständliches und rieb sich den schmerzenden Schenkel. So ein blödes Viech, deswegen war sie nun aus ihren schönen Träumen aufgeschreckt. Dabei konnte sie Schlaf mehr als gut gebrauchen. Gerade wollte sie die Augen wieder schließen, als ihr noch etwas in dieser dunklen Ecke auffiel. Ein weiteres Mal zog sich ihre Stirn in Falten. Was war das für eine schemenhafte Gestalt? Klein und wendig, spitze Ohren, ein langer buschiger Schwanz. Ein Hörnchen. Ach, das Hörnchen nur.
Beruhigt ließ sie den Kopf wieder sinken und schloß die Augen. Nur Sekunden später fuhren ihre Lider ruckartig wieder in die Höhe. Wenn dort drüben das Hörnchen war, was bohrte denn dann gerade seine Krallen in ihre Schulter?Vorsichtig, fast schon ängstlich, drehte sie den Kopf um das zu erblicken, was sich auf ihrer Schulter niedergelassen hatte. Doch es war nur das Hörnchen. Irritiert starrte es in die dunklen Äuglein. Ihr Kopf fuhr wieder herum. Das Hörnchen in der Ecke saß immer noch. Ihr Kopf drehte und drehte, Hörnchen hier, Hörnchen da....
Das Hörnchen hatte seinen Kollegen nun auch bemerkt. Verwundert richtete es die Vorderläufer auf und sprang dann von Samanthas Schulter. Vorsichtig näherte es sich dem anderen Wesen, mit der Nase verwirrt in die Luft schnuppernd. Warum witterte es nichts?
Doch irgendwie schienen sich die beiden zu kennen, das Hörnchen nämlich sprang plötzlich freudig aufquiekend nach vorn... und lief durch das zweite Hörnchen hindurch. Samantha traute ihren Augen nicht. Sie hatte sich im Sessel vorgelehnt und starrte nun auf die beiden Hörnchen. Ihres saß nun verwirrt neben dem anderen und wußte nicht was da eben geschehen war.
Samantha kniff die Augen ein Stück zusammen. Wenn man genau hinschaute, war das eine Hörnchen ein bisschen blasser als das andere. Außerdem war es jünger, viel jünger. So wie die Jungen damals, das eine, welches von dem Hai gefressen...Samantha stockte der Atem. Es war GENAU das Hörnchen, welches der Sumpfhai gefressen hatte. Sie kannte ihre Schützlinge doch. Aber was machte es hier? Und dann so durchscheinbar.
Noch ehe sie weiterüberlegen konnte, machte das Hörnchen einen Sprung nach vorn und verblasste, bis es schließlich ganz verschwunden war. Das echte Hörnchen starrte ihm enttäuscht und verwirrt nach. Es wußte gar nicht mehr was hier vor sich ging, hockte nur noch apathisch da und leckte sich mit der Zunge verwirrt das Mäulchen.

Samantha sprang auf. Dieses Haus war voller Geister. Dieses Haus war verflucht. Die ganze Stadt war verflucht. Sie musste weg, raus hier, weg von dieser verfluchten Gegend, wo man noch den Verstand verlor. Sie musste raus.Ohne ein weiteres Wort rannte sie los, vorbei an Trulek, riß die Tür auf und war hindurch verschwunden. Drinnen hörte man nur noch ihren entgeisterten Schrei..


11.09.2003 15:42#197
Die Sklaven Wieder dieser Schmerz, der sie dazu antrieb, entsetzlich und grauenvoll zu heulen. Im Einlang mit dem steifen Wind, der über den Gletscher fegte, klang es mehr als Nervenzerreissend, selbst ihnen, den Verdammten, wurde bange bei solch erschreckendem Ton.
Ihr Dämonischer Meister, dessen Namen auszusprechen oder gar nur anzudenken seinen Sklaven - wie er sie zu nennen pflegte - unendliche Schmerzen bereitete, wollte sie erneut zu brutaler Tat anstiften. Endlich waren die Jäger aus dem Eis gekommen, endlich konnten sie die Macht Daschnavars sehen und spüren. Ein angedeuteter Triumph an sich für jenen, und eine Qual für die Symbole von ebensolchem. In dieser Stadt hier, verborgen in den vielen sich ständig verschiebenden Dünen der Eisoberfläche, war der Ort ihres ewig versklavten daseins. Von hier holte er die armen Seelen mit seiner unheiligen und nicht fassbaren Magie dorthin, wo er sie gerade haben wollte, diese Wesen, die es einst gewagt hatten, sich ihm zu widersetzen und gescheitert waren.Und jetzt, da der größte Feind ihres Meisters aufgekreuzt war, rief er sie alle, rief sie alle zum Kampf gegen ihn. Er wollte ihn, jenen von dem bereits der gesamte Clan versklavt ward, Angroth Ruchká.
Die Geister wehrten sich gegen den Ruf, kämpften gegen das von ihnen Besitz ergreifende Bewusstsein an, wie jedes Mal, nur war ihr Kampf bereits von der Vorraussicht überschattet, zu scheitern. Durch die enorme Anstrengung und den Schmerz schrieen sie ihr Leid in die Welt hinaus, ohne zu wollen, dass dabei andere Menschen verschreckt wurden, doch sie waren zur Dienerschaft und Einsamkeit verdammt. Der Kampf wurde heftiger, einige von ihnen hatten eine Frau aus dem Hause kommen sehen, welches die Menschen besetzt hatten. Es war das Haus der Ruchká. Der Name allein reichte, und die ersten verloren ihren Kampf gegen den Dämonen, fügten sich und lösten sich aus ihren Verstecken, sichtbar geworden durch den Willen des Unaussprechlichen. Immer mehr von ihnen verloren ihren Willen, immer mehr bewegten sich nun auf die Frau zu, die da frech ihre Ruhe störte. Zorn wurde in ihnen frei, ihre Blutrünstigkeit wurde magisch geschärft. Doch plötzlich geschah etwas unerwartetes! Eine fremde Macht drang in ihre Köpfe, und einige brachen auf der Stelle verwirrt zusammen, ihr eigenes Bewusstsein zu schwach den in ihren Köpfen entbrennenden Kampf zu überstehen. Drei Geister in einem Körper ...
Der begonnene Angriff auf die Eindringlinge brach so rapide ab wie er begonnen hatte, die Sklaven blieben stehen und hielten sich die Köpfe, Wahnsinn in ihren zum Teil trüben Augen. Etwas grelles drängte sich in sie hinein, etwas blendendes, eine neue Gestalt. Zum ersten Mal seit ihrer langen Existenz spürten sie wirkliche Hoffnung, Hoffnung, dass dieses Leuchten in ihnen Hilfe bedeutete. Momente später drang ein gellend lauter, einzelner wutentbrannter Schrei vom Berg hinab, und die Sklaven fühlten Freiheit. Die entstellten Wesen standen und lagen umher, ein kehliges, glückerfülltes Lachen erscholl von jedem einzelnen. Kein Druck mehr, keine Seelischen Fesseln, und auch das grelle Licht war verschwunden. War das diese Frau gewesen? Es musste so sein, denn warum sonst sollte der niederträchtige Dämon solche Probleme mit den Menschen hier haben? Diese hier war sicher eine mächtige Magierin, gekommen um sie zu befreien. Glückstränen liefen aus den versiegt geglaubten Augen, Gefühle wie Glück und Freiheit fanden ihren Platz in den alten Herzen. Zwischen den Reihen der befreiten drängte sich hüpfend ein kleines Hörnchen hindurch, jung und schön, ihr festes Ziel war wohl der Mensch an der Tür. Aus dem Haus drang ebenfalls Rumoren, auch dort schienen ehemalige Gefangene aufzutauchen. Und doch, in all dem Glück dass sie gerade empfanden, ein Blick auf den Gletschergipfel genügte, um den Zorn ihres geschlagenen Meisters zu erkennen. Tiefe Schwärze breitete sich in den Wolken dort aus, und ein Wirbel magischer Natur bündelte sich langsam über jenem Ort, wo sich der Dämon aufhielt. Er sammelte seine Kraft, das wussten sie alle.
"Er sucht seine Energien zu bündeln, er sammelt Kraft. Aber der Kampf gegen euch hat ihn geschwächt, ihr werdet einige Tage Zeit haben, euch vorzubereiten. Sucht das Schwert!" Die Stimme war bekannt, sogar den Menschen die hierher gekommen waren, war es der Alte gewesen?



11.09.2003 16:00#198
Samantha Samantha war verwirrt. Kaum war sie nach draußen getreten, hatte sie diese Wesen überall erblickt und sich ordentlich erschreckt. Sie spürte, wie das Adrenalin in ihrem Körper nur so dahinschoß, von einem Ort zum andern, immer wieder aufs Neue gereizt. Erst die Geister, jetzt diese modrigen Wesen. Und sie lachten, als hätte einer einen üblen Witz gerissen. Samantha beobachtete das Schauspiel mit einem entgeisterten Gesichtsaudruck.
Irgendwo auf den Bergen sammelte sich ein Gewitter. Konnte das sein? Es grollte zwar und auch ein paar Blitze zuckten, doch die Wolken waren schwärzer als sie je etwas zu Gesicht bekommen hatte. Oder verstärkte sich die Wirkung nur im hellen Licht des Schnees? Scheinbar hatte sich alles Dunkle dort oben zusammengebraut, dem restlichen Gletscher die Schwärze entzogen und ihn weißer und weißer werden lassen. Dort oben musste ihr Ziel sein, dort, wo sich die Macht des Dämons sammelte.
Samantha machte unsicher ein paar Schritte nach rechts. Keinesfalls wollte sie den vielen lachenden Gestalten in die Arme laufen, ihre Gesichter hatten sowas furchterregendes und abstoßendes. Sie wollte möglichst weit weg von ihnen, weg von dem Bösen und Unfassbaren, was sich in diesem Ort sammelte. Sie sah noch wie Angroth aus der Tür trat, dann drehte sie sich herum um zu flüchten. Doch kaum hatte sie sich gedreht, hielt sie ruckartig inne.

Wie zu einer Salzsäule war sie erstarrt angesichts dessen, was sich dort aus dem ewigen Eis vor ihr auftürmte. Mehrere Häuser hoch mochte das Wesen sein, welches sich kaum vom Hintergrund abhob. Die weißen Schuppen glänzten im Licht der einfallenden Sonne wie frisch poliert. Der schwere Schwanz zuckte und riß mit einem Schwung gleich mehrere Hütten mit sich, welche krachend in sich zusammenfielen. Am eindrucksvollsten waren jedoch die stechend gelben Augen, die Samantha neugierig und starr anschauten. Der Templerin blieb die Luft weg.Hinter sich hörte sie Schritte im Schnee. Doch sie drehte sich nicht herum, zu gefangen war sie von dem Wesen vor ihr. Der Drache senkte sein Haupt und die stechenden Augen blinkten direkt vor ihrem Gesicht. Samantha wich erschrocken einen Schritt zurück. Sie konnte einen schwefeligen Duft ausmachen, dazwischen ein leichter Hauch von Verwesung, welcher dem Rachen des Untiers entwich. Die Nüstern zuckten ein paar Mal entzückt zusammen und ließen dann ein paar kleine Rauchwölkchen ab, die sich in der kalten Luft verflüchtigten. Samantha bekam den Mund nicht mehr zu. So nah war sie noch nie einem Drachen gekommen.Doch anstatt sie mit einem Happs zu verspeisen, musterte das kluge Tier sie nur. Sicher suchte er sich nur noch die saftigste Stelle aus. Aber das war doch eigentlich egal wenn er sie eh in einem Stück verschlang, oder?Samantha wagte es nicht sich zu bewegen. Sie fühlte das Schwert in seinem Schaft, traute sich aber nicht die Klinge zu ziehen. Viel würde sie eh nicht ausrichten, die festen Schuppen sahen so aus als verbog sich jede Klinge an ihnen den Hals. Das Tier war gepanzert dass jeder Goldverleiher vor Neid erblasst wäre.

Samantha öffnete den Mund, brachte jedoch keinen Ton hervor. Irgendwo in ihrem Hinterkopf, in einer ganz entfernten Gehirnregion die ihre Arbeit noch nicht eingestellt hatte, kam ihr zu Bewußtsein, dass sie das einzige weibliche Wesen auf dieser Expedition war. Ob es das war, was diesen Drachen so fixiert starren ließ?
Er rührte sich immer noch nicht, die Augen starr und gelb, die Nüstern stetig auf und zuklappend. Samantha machte vorsichtshalber noch einen Schritt zurück. Ein Funkeln streifte die gelben Augen. Mit einem schabenden Geräusch reckte das Schuppentier den dicken Hals nach vorn und bleckte die großen Zähne. Samantha erblasste. Doch der Rachen öffnete sich nicht, kein schwarzer Schlund war im Begriff sie zu verschlingen. Stattdessen schnappten die Zähne vorsichtig nach einem Stück ihrer Rüstung und zogen sie daran in die Höhe. Samantha quiekte erschrocken auf, was den Drachen kurz innehalten ließ. Die gelben Augen verengten sich kurz, dann reckte er sich zu seiner vollen Höhe auf. Unter den entsetzten Blicken der anderen öffneten sich mit einem knirschenden Geräusch die weitausladenden Flügel. Mit einem Satz war der Drache in der Luft und segelte hinfort mit der holden Jungfrau, die eigentlich gar keine mehr war.


11.09.2003 16:38#199
Zloin Zloin hatte alles mitbekommen. Aus einem Fenster eines Hauses hatte er beobachtet wie Samantha es nicht schaffte, zu flüchten. Erstarrt blieb sie stehen und wurde vom Schuppentier gepackt und entführt. Warum nur sie? Kaum hatte Zloin wieder mal endlich eine Frau kennengelernt, war sie schon in den Händen eines furchteinflössenden Drachen.

Den Mut aber, hinaus aus dem Haus zu stürmen und der Armen zu helfen, hatte Zloin bei Beliar nicht. Warum? Er hatte schon lange nicht mehr so etwas gesehen, dass so bedrohlich am Faden des Lebens herumspielte. Einmal den Mund öffnen und schon hatte dieser Teufel ein Menschenleben ausgeknippst.

Was war nun zu tun? Sollten sie dem Drachen folgen? Wenn ja, sollte das natürlich schnell geschehen. Bei dieser niedrigen Sichtweite bei dem Nebel hatte man keine grosse Chancen dem Drachen lange zu folgen und fliegen konnte sowiso keiner. Am besten würde es wohl sein, wenn die Gruppe zuerst mal berät.
Schnell rannte Zloin aus dem Haus und verschwand in der gegenüberliegende Hütte. Zu dieser hatte Samantha am Schluss noch geblickt. Wer hatte sie wohl da gesehen? Als der Schwarzmagier eintratt, bemerkte er, das Angroth sich hier drin versteckt hatte.
Zloin berichtete ihm schnell, was er beobachtet hatte und das Samantha nicht mehr unter den Gefährten anwesend war.
Er hatte ihm zum Schluss noch die Richtung gezeigt, in welcher der Drache abgeflogen war.



11.09.2003 16:57#200
Trulek Plötzlich, gerade als Trulek die Tür öffnen wollte, kam Samantha aus dem hinteren Teil des Raumes angestürmt und flüchtete aus der Tür. Trulek Schritt nun auch nach draußen der Templerin hinterher. Es waren wieder diese modrigen Gestalten, aber alle lachten dreckig. Trulek konnte diese Wesen nicht leiden, schon das Gesicht ekelte ihn an. Doch dann geschah etwas viel schlimmeres und er verlor keinen Gedanken mehr an diese Biester. Auf einmal kam ein Drache hervor uns betrachtete Samantha, die erstarrt war. Noch nie hatte Trulek solch ein Wesen gesehen, doch es konnte nur ein Drache sein. Schon viel hatte er mitgekriegt, aber als jetzt einer von diesen großen und mächtigen Biestern nur einige Meter vor ihm stand wusste er nicht was zu tun war.

Es verwunderte Trulek. Er hatte sich gedacht, dass dieser Drache wohl sofort Samantha an einem Stück verschlingen würde, aber stattdessen hatte er sie hochgehoben und flog nun mit ihr weg. Der Templer rieb sich erstmal die Augen um sich zu vergewissern, dass das auch ja kein Traum war. Der Drache hatte doch nicht etwa vor, da oben zu der schwarzen Rauchwolke zu fliegen. Eines war klar sie mussten Samantha irgendwie aus der Patsche helfen. Die anderen waren nun auch rausgetrete, scheuten sich fragend um. Trulek zeigte nur mit dem Finger auf den immer kleiner werdenden Drachen, kein Wort bekam er raus. Er sah Angroth zusammen mit einem Schwarzmagier drüben bei einer anderen Hütte stehen. Langsam trat er auf sie zu:"Was sollen wir tun" Fragend blickter er zu Angroth rüber, der aber noch grübelte. Auch der Rest der Gruppe gesellte sich zu ihnen und sie beschlossen sich erstmal zu beraten was jetzt das Beste wäre. Eines war klar: Sie mussten Samantha retten, falls das irgendwie möglich war


11.09.2003 18:00#201
Angroth Die hohe Templerin war aus dem Haus gestürzt und hatte dabei sogar Trulek angerempelt, schossen Angroth noch einmal die letzten, ziemlich überstürzten Sekunden und Momente zusammen. Kurz darauf waren wieder überall diese Wesen, die ihn so an die aus dem Schiff erinnerten - waren es die selben? Und dann diese Stimme, sie sollten das Schwert finden. Scheinbar hatten seine Begleiter es nicht gehört, sonst hätten sie sicher davon merken lassen. Aber all das war egal!
Denn nachdem Angroth das Gespräch mit Rango rasch abgebrochen hatte, musste er - kaum rausgestürmt - erkennen, wie die so verehrungswürdige Frau von einem riesenhaften Eisdrachen entführt wurde! Nie zuvor hatte Angroth einen Drachen zu Gesicht bekommen, doch dies Exemplar hier übertraf sogar die kühnsten Legenden und Sagen, die er je vernommen; und er nahm ihm das letzte, was er wirklich zu besitzen glaubte: Liebe.
Fassungslos hatte er den Drachen fortfliegen sehen, dann war auch schon Zloin bei ihm, um genau das alles noch einmal zu erzählen. Zwischenzeitlich hatte er sich aus Respekt vor dem Wesen in einer der Häuserruinen verschanzt, die das Ungetüm eben erst geschlagen hatte. Jetzt trat er zusammen mit dem Schwarzmagier ins Freie, der immer wieder auf die Stelle fern am Himmel zeigte, wo sich nun die Kriegerin des Schläfers befinden musste. In diesem Moment, da sie alle betroffen dastanden - der Rest der Gruppe war hinzugekommen ohne das Angroth es bemerkte - schloss sich eine kalte Schale aus Trauer und Verbitterung um sein Herz, einige Tränen liefen heiss seine Wangen hinab, er zitterte vor Ohnmacht am ganzen Leibe. Immer mehr seiner Begleiter fielen, doch der zuvor so ins Wanken gebrachte Ingrimm und die Entschlossenheit wurden durch diesen einen Verlust in das Gegenteil verwandelt; der Clansmann hatte einen weiteren Grund, Daschnavar endgültig vom Antlitz dieser Welt zu fegen, die Götter forderten Opfer für seinen Weg, und er war nun bereit sie zu geben. Schließlich hatten die anderen sich freiwillig in seinen "Dienst" gestellt, also würden sie auch für seine Sache sterben können! Stimmen wurden laut, dass sie Samantha nachgehen müssten um sie zu retten, und die Erinnerung an das Schwert war ebenfalls zu bewältigen. Es gab nun zwei Wege: Das Schwert der Ruchká finden und den Dämonen besiegen, oder ihren Erfolg gefährden, indem sie einer vagen Vermutung einer Überlebenden nachgingen. Sie war ja nicht nur irgendeine eventuelle Überlebende ... sie war Samantha ... er biss sich auf die Unterlippe, sein Blick ging in weite Ferne, er rang mit sich um einen Entschluss, während die anderen schon einen Rettungsplan diskutierten.
Dann wurde er selbst laut, nachdem sein Blick kurz auf den Gletschergipfel gegangen war. "Nein! Ruhe! Wir werden sie nicht versuchen zu retten! Das sie noch lebt ist so unwahrscheinlich, eher würden Innos und Beliar Frieden im Namen Adanos´ schließen. Ich weiss, es ist schwer, ihren Verlust zu verkraften, aber wollt ihr nun alles in Gefahr bringen? Ihr würdet nicht nur euer eigenes Leben weiter gefährden, sondern auch das der anderen! Wir müssen weiter, es geht nicht anders." Seine Stimme brach bei jedem Wort, dass sich mehr seiner Entscheidung näherte, aber er hatte keine Wahl. Jedoch entschied er insgeheim, auch das Schwert nicht zu suchen, denn auch dieser Umweg würde sie Zeit kosten, die sie nicht hatten. Er war der letzte der Ruchká, und er hatte eine der mächtigsten Klingen, die im ganzen Reich zu finden waren, er konnte auf den alten Stahl sicher verzichten! Er wollte diesem Monstrum endlich gegenüberstehen, er wollte nicht noch mehr Zeit aufwenden um ihm auszuweichen. "Leb wohl, Samantha. Ich werde dich vermissen ..." Dachte er, und all seine schönen Erinnerungen an sie, all seine Erlebnisse mit ihr, er hatte einen Platz für sie in seinem gebeutelten Herzen.
Die Sklaven, die sie ganz vergessen hatten, waren während der hitzigen, alles ignorierenden Diskussion näher an die Lebenden herangetreten, knieten vor ihnen nieder und senkten die zum Teil ziemlich malträtierten Köpfe. Flüstern, geisterhaftes, zischendes Flüstern vieler verschiedener Stimmen huschten nun durch die die Luft, dankten ihnen von ganzem Herzen für die Befreiung und schworen ihnen, beizustehen wann immer sie konnten. Einen einzigen verächtlichen Blick seitens des Templers ernteten sie: "Verschwindet, wir brauchen eure Hilfe nicht, sucht lieber das Weite bevor er euch doch wieder holt!" Scheinbar zögerten die Wesen, die einst Menschen gewesen waren, doch sie zogen sich nach einer Weile immer noch dankend zurück. Noch einige Zeit nachdem sie verschwunden waren, konnte man sie die Namen der Menschen flüstern hören, und ihren so tief empfundenen Dank. Ob sie endlich ihre Ruhe finden würden? Der Blick des Kriegers des Schläfers wanderte erneut zu dem Gipfel, und wortlos machte er sich ohne seinen Blick abzuwenden an den Aufstieg.



11.09.2003 22:31#202
Samantha Kalte Luft preschte ihr in das zarte Gesicht. Die Lippen waren schon blau gefroren, die Nase ebenso wie die Ohrenspitzen rot von angestautem Blut. Auf ihren langen dunklen Wimpern hatten sich feine Eiskristalle gebildet, die mit jedem Lidschlag eine andere Form annahmen. Samantha kniff die Augen eng zusammen damit so wenig Kälte wie möglich an die empfindlichen Sehorgane gelangten. Unter sich konnte sie die gewaltigen Gletschermassen vorbeifliegen sehen. Eis soweit das Auge blicken konnte, ein Meer aus gefrorenem Wasser. Das Dorf war nun mehr nur noch ein Punkt in der weißen Landschaft, klein und nichtig in den Weiten des ewigen Eises. Und sie, hoch oben in den Lüften, zwei Reihen scharfer Drachenzähne so nahe. Eben, als sie noch festen Boden unter den Füssen gehabt hatte, war ihr größter Wunsch gewesen das große Wesen hätte seinen Rachen wieder geöffnet und von ihrer Rüstung abgelassen. Jetzt, hier oben in großer Höhe, betete sie den Schläfer um das Gegenteil an. Was immer geschehen mochte, nur losgelassen wollte sie nicht werden. Die Erde sah von hier oben so klein aus. Sie würde fallen, sehr tief fallen, tiefer als sie je gefallen war. Und es würde mit großer Wahrscheinlichkeit ihr letzter Fall sein.
Die Zähne hinter ihr knirschten. Ein Ruck fuhr durch ihren Körper, als der Drache ein bisschen zu locker gelassen hatte und sie etwas hinabgerutscht war. Samantha stieß vor Schreck einen kleinen Schrei aus und spürte, wie sich das Adrenalin ausbreitete. Ihr Herz pochte. Sie konnte sich nicht erinnern wann ihr Herz jemals schon so gepocht hatte, es drohte regelrecht aus ihrem Brustkorb zu springen.

Der Eisdrache schwang seine weiten Flügel sachte durch die Luft, langsam und gleichmäßig. Mit jedem Flügelschlag hob sich das Tier ein Stück in die Höhe und sackte gleich darauf langsam mit dem Luftwiderstand wieder hinab. Samanthas Haare wehten nur so um ihrem Kopf und verfingen sich zwischen den spitzen Zähnen. Das Hörnchen wagte sich das erste Mal ein kleines Stück aus ihrem Kragen, neugierig was dort draußen unheimliches vor sich ging. Doch als es mit Entsetzen feststellen musste, dass sie sich hoch oben in irgendwelchen luftigen Sphären befanden, quiekte es entsetzt auf und verschwand eilig wieder in seinem Versteck. Sie wußte nicht wie lange sie schon so dort oben hin, der Kälte und dem eisigen Wind schutzlos ausgeliefert. Doch irgendwann erreichten sie eine große Höhle, die sich halb in den Berg gefressen hatte. Die Schwingen des Drachen wurden unruhiger, er flatterte ein paar Mal um zu bremsen und landete dann gekonnt auf dem braunen Felsgestein. Samantha spürte das Ruckeln, als er die letzten Meter über den Fels lief und wurde dann sanft wieder auf ihre Füsse gelassen. Der Griff an ihrem Nacken lockerte sich und sie war frei. Der Drache zerrte ein bisschen unbeholfen an ihren verfangenen Haaren, was sich für die Templerin als äußerst schmerzhaft anfühlte. Als die Haarpracht endlich befreit war, stakste die junge Frau immer noch halb eingefroren ein paar Schritte und drehte sich dann herum.

Der Drache hatte sich niedergelassen und den Kopf gesenkt, um wieder seine stechenden gelben Augen auf ihrer Höhe zu haben. Samantha starrte zurück. So langsam wurde sie ärgerlich. Was sollte das alles? Zuerst jagte ihr dieses Viech solch einen Schrecken ein und dann, anstatt sie einfach aufzufressen oder sich wie ein richtiger Drache zu verhalten, nahm es sie einfach mit und setzte sie nun hier wieder ab. Wo befand sie sich überhaupt?
Schnell schaute sie sich um. Sie staunte nicht schlecht. Allerhand Schätze hatte das Wesen hier gebunkert, es funkelte und glitzerte nur so. Goldene Schalen, Teller, Truhen, Ketten, Ringe, Amulette. Der Drachenhort also. Ihr Ärger wuchs. Energisch stemmte sie die Hände in die Hüften. Was hatte sie noch zu verlieren."Hey, Drache! Was soll das, wieso schleppst du mich hierher?", sie erwiderte mutig den starren gelben Blick. Doch der Drache verstand entweder ihre Sprache nicht oder er war sich zu schade um zu antworten. Stattdessen legte er den Kopf nieder und stieß eine Rauchwolke aus.
"Wenn du glaubst ich spiele hier einen weiteren Schatz für dich dann hast du dich aber getäuscht!", hallte die Stimme der hohen Templerin durch die Höhle.Der Drache brummte dass das Gestein unter ihr erzitterte und schloss die Augen. Samantha stieß einen verächtlichen Laut aus und drehte sich herum. Nagut, dann würde sie eben zufuß den Rückweg antreten. Entschlossen schritt sie voran, immer auf den Ausgang der großen Felshöhle zu. Doch gerade als sie schon dachte den Weg geschafft zu haben, hörte sie das altbekannte Knirschen hinter sich und wurde im selben Augenblick wieder an der Rüstung gepackt. Es hob sie in die Höhe und zog sie wieder zurück. Der Drache setzte die zappelnde Templerin vorsichtig neben sich ab und legte den langen Schweif um sie, damit sie nicht schon wieder davonrennen konnte. Ein leichtes Schnauben drang aus seiner Kehle, dann legte er zufrieden den Kopf wieder nieder und schloß die Augen.
Samantha steckte fest. Grummelnd klopfte sie mit den Fingernägeln auf den harten Drachenschuppen herum. Was sollte das alles. Was ließ diesen Drachen sie so behandeln? Irgendwas musste sie an sich haben, was ihm gefiel. Bloß was?Grübelnd lehnte sie sich zurück und dachte nach. Die Schuppen drückten unangenehm im Rücken, doch sie wagte nicht schon wieder zu widersprechen. Vielleicht war der Drache verzaubert? Ihm war jedenfalls nicht zu trauen. Sie musste machen dass sie wegkam, sie brauchte nur noch eine Möglichkeit dazu.


12.09.2003 19:44#203
doooom Ein Flug auf einen Drachen war etwas Wundervolles. Das Gefühl das man hat, wenn man hunderte von Metern über dem Eis und Schnee des Gletschers schwebte, was mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Zumindest war dies in Dooooms Erinnerung so. Die Templerin, welche sich vor wenigen Augenblicke im maul des Drachen liegend von der Gruppe entfernte sah dies mit Sicherheit anders. Kein Wunder, schließlich hatte der junge Baal bei seinem damaligen Flug längst mit seinem Leben abgeschlossen und musste, anders als die Templerin, die nun höchstwahrscheinlich Todesängste ausstand, nicht im Maul des Drachen fliegen sondern hatte einen Platz auf dem schuppigen Rücken dieses beeindruckenden Wesens. Viele Fragen warfen sich nach Anblick dieses alten Geschöpfes bei dem Sumpfler auf. Woher kam der Drache so plötzlich? Weshalb schnappte er sich jemanden aus dieser Gruppe? Und warum ausgerechnet Samantha? War es der gleiche, dem er selbst schon begegnet war und der den Eisgarten bewachte? Zumindest auf die letzten seiner Fragen wusste er schon eine Antwort, denn der selbe Drache konnte es unmöglich sein, denn dessen letzte Augenblicke hatte er selbst miterleben können. Es konnte höchstens der Drache aus dem Ei sein, den Blutfeuer aufziehen wollte, denn dieser war laut Kriegers aussage schon vor einer Weile geschlüpft und hatte auch das Fliegen und das Feuer speien erlernt. Aber auch diesen Gedanken verwarf der niedere Baal gleich wieder. Blutfeuers Drache war mit Sicherheit noch lange nicht ausgewachsen, er war schließlich nicht einmal ein halbes Jahr alt und das Wesen, welches die Templerin davontrug schien nach seiner Einschätzung, auch wenn er den Drachen nur am Horizont in weiter Ferne erblicken konnte, seine volle Größe erreicht zu haben.

Sein Blick klebte noch immer an der Stelle, an welcher der Drache, samt der Templerin hinter einer Bergspitze am Horizont verschwand als er Angroths Worte leicht verwundert vernahm. Hatte er wirklich gerade gesagt, das er ihr nicht nachgehen wollte um sie zu retten? Mochte er sie wirklich so wenig oder war die Rache an diesem Dämon für ihn wirklich von solch hoher Bedeutung? Interessierte es ihn nicht, das sie immer weniger wurden, die sich letztendlich seinem Feind gegenüberstellten? Doooom wusste es nicht und er verstand es auch nicht, wie der Templer so entscheiden konnte. Auch das er die Sklaven davon schickte war für den Baal unverständlich, hatte Angroth doch selbst jeden der ihm helfen konnte aufgerufen ihn zu diesem Kampf zu begleiten. Und jetzt war er wählerisch bei seinen Gefährten. Ob er sich dies wirklich erlauben konnte?
Und trotz seiner Bedenken ob der Richtigkeit der Entscheidungen des Templers folgte er selbigen, als er gesehen hatte das er den Anstieg auf den Berg weiter fortsetzte. Schließlich war er ja hier um ihn zu unterstützen, egal ob er nun mit seinen Entscheidungen einverstanden war oder nicht. Ein kurzer Blick zurück zeigte, das auch die anderen der Sumpfler und Schwarzmagier, der mittlerweile doch arg dezimierten Gruppe, dem Templer beim Anstieg auf den Gletscher folgten.


13.09.2003 13:37#204
Samantha Samantha hatte eine unruhige Nacht gehabt. Der Drache hatte im Schlaf immer wieder vor sich hingebrummt, wodurch sein gesamter Körper einer mächtigen Erschütterung ausgesetzt worden war, welche die Templerin immer wieder aufs Neue weckte. Als sich endlich die ersten Sonnenstrahlen über das kalte Bergmassiv wagten, hatte sie schon Stunden wachgelegen und über einen Fluchtversuch nachgedacht. Alles schien in eine einzige Sackgasse zu führen, welchen Weg sie auch wählen würde.
Ein schwefeliger Geruch stieg ihr in die Nase und die hohe Templerin öffnete die Augen. Der Drache war ebenfalls erwacht. Der Griff des schuppigen Schwanzes lockerte sich und sie konnte endlich wieder befreit atmen. Steif von der langen Nachtruhe erhob sie sich und ging ein paar Schritte. Das Hörnchen hatte sich nun auch wieder hervorgewagt und inspizierte neugierig die Drachenbeute. Ein goldenes Halsband hatte es ihm besonders angetan, quiekend kam sie damit zu Samantha und legte es ihr in die Hände. Die Templerin musterte das Schmuckstück eingehend. Ein wirklich schönes Teil. Probeweise band sie es sich um und lächelte dann, bis sie sich direkt vor einer Reihe scharfer Zähne und zwei stechenden gelben Augen widerfand.
"Oh äh, ich leg es gleich wieder zurück, versprochen", stammelte sie.Der Drache kniff leicht die Augen zusammen.
"Wirklich...."

Samantha schaute den Drachen stumm an. Sie wußte immer noch nicht was ihn zögern ließ. Eigentlich hätte er sie schon gestern Abend fressen können, so wurde seine Beute doch nur noch mißgelaunter. Aber vielleicht mochte er eben nur mißgelaunte kleine Templerinnen? Ein besonderer Feinschmecker?
Der Rachen des mächtigen Wesens kam näher und Samantha wich automatisch zurück. Das Hörnchen hatte sich eilig wieder in die Rüstung verkrochen. Die großen Zähne öffneten sich und die Zunge suchte sich ihren Weg nach draußen, eine lange, fast schwarze Drachenzunge. Immer näher kam das klebrige Ding und sie wich weiter nach hinten, bis sie den Fels in ihrem Rücken spürte und nicht mehr weiter weichen konnte. Die Zunge kam näher und berührte ihre Rüstung, wo sie einen schleimigen Fleck hinterließ. Samantha verzog angewidert das Gesicht.Ihre schöne Drachenschuppenrüstung. Im gleichen Augenblick kam ihr ein seltsamer Zusammenhang in den Sinn. Ihre Rüstung. Klar, sie war aus Drachenschuppen. Aber ob das der Grund war, warum dieser Eisdrache sie nicht fressen wollte? Hielt er sie etwa ebenfalls für einen Drachen? Entweder war er blind oder strohdumm, aber das war doch nun wirklich nicht zu verwechseln. Hatte sie denn einen Schwanz oder diesen typischen Schwefelduft an sich? Stumm schauten ihre grünen Augen nach oben.
Der Drache hatte die klebrige Zunge wieder verschwinden lassen und beobachtete sie. Sein Schwanz begann zu zucken. Irgendwas schien ihm zu mißfallen. Der Rachen öffnete sich ein Stück weit und die scharfen Zähne kamen zum Vorschein. Samantha rückte instinktiv weiter nach rechts, so weit weg wie nur möglich. Der Rachen kam näher, die gelben Augen hatten sich zu Schlitzen verengt. Seine Stimmung musste gänzlich umgeschwungen sein. Samantha konnte dieses Leuchten in seinen Augen erkennen, das nichts Gutes verheißen konnte. Der Drachenkopf kam näher, ein leichtes Fauchen entwich dem mächtigen Wesen. Eine Brise Verwesung mit Schwefel zog an Samantha vorbei und nahm ihr fast die Luft. Entsetzt riß sie die Augen auf und schob sich weiter an der Felswand entlang. Sie musste hier weg, jeder weitere Augenblick den sie hier verharrte konnte ihr sicherer Tod sein. Doch wie flüchten, wenn man eine harte, unnachgiebige Felswand im Nacken hatte?

Der Drachenschwanz schwang nun wütend auf und ab. Die Zähne erschienen ihr nun größer und gefährlicher als zuvor, die Augen waren alles andere als bezaubernd und freundlich. War ihm nun endlich klar geworden, von dem die schönen Schuppen stammten? Vielleicht ein Kumpel von ihm? Egal, sie würde ihre Rüstung jedenfalls niemals wieder herausrücken, da konnte sich der Drache auf den Kopf stellen. Eine äußerst amüsante Vorstellung, in ihrer derzeitigen Situation jedoch brachte sie nicht mal den Ansatz eines Lächeln auf ihren Lippen. Starr blickte sie in den großen Schlund, der sich vor ihr auftat, die Reihen scharfer Zähne und das tiefe dunkle Loch am Ende es Rachens. Samantha wich weiter weg, dicht an die Felswand gepresst. Sie drückte den Kopf weg, um nicht vollends von dem schwefeligen Geruch betäubt zu werden, und kniff die Augen zusammen. Sie erwartete jeden Augenblick den verhängnisvollen Biss. Sie hörte bereits wie der Kiefer sich weiter öffnete.

Doch dann hörte die Felswand plötzlich auf. Samantha hatte sich so sehr dagegengepresst, dass sie nun unversehens nach hinten fiel und den leichten Abhang hinabpurzelte. Erschrocken und erleichtert zugleich öffnete sie die Augen wieder und streckte die Arme aus, um den Sturz abzufedern. Sie kullerte ein Stück hinab und kam dann wieder auf den Füßen auf. Der Drache war nicht weit über ihr, wutschnaubend über die entkommene Beute. Samantha hob gerade den Kopf, als sie schon eine Feuerwalze auf sich zukommen sah. Erstarrt verfolgte sie die tötliche Welle, welche sie zum Glück jedoch knapp verfehlte. Stumm blickte sie neben sich auf den vollständig geschmolzenen Schnee und die verbrannte Erde. Es wurde Zeit sich zu verabschieden.
Schon hörte sie erneutes Fauchen von oben. Der Drache hatte seine Flügel gespreizt und sich in die Lüfte erhoben. Dort schwebte er nun, den Kopf nach unten gerichet und den Rachen leicht geöffnet. Mehr konnte Samantha nicht mehr erkennen, denn schon ging alles wieder in einem riesigen Feuerball unter, der auf sie zuhielt. Diesmal reagierte sie schneller. Wie von einer Hornisse gestochen sprang sie auf und begann zu rennen. Hinter sich hörte sie das Feuer einschlagen. Im Zickzack sprang sie über die Felsen, so schnell es unter diesen Umständen ging. Immer wieder rutschte sie auf dem glatten Eis aus und musste sich wieder aufrappeln, während sie die unversiegbare Feuerquelle des Drachens verfolgte. Wieder schoß neben ihr ein Flammenturm in die Höhe, heiß und gefräßig. Samantha bog nach links ab, sprang einen kleinen Absatz hinab und blieb jäh stehen. Vor ihr tat sich eine Schlucht auf, so tief, dass es unmöglich war dort weiterzukommen. Hinter sich hörte sie schon die Drachenschwingen und die aufprallenden Feuerbälle. Gehetzt blickte sie sich um. Springen oder verbrennen lassen? Keine dieser Möglichkeiten hörten sich sehr verlockend an. Da bemerkten ihre scharfen Augen einen Ritz im Felsen. Schnell hielt sie darauf zu und zwängte sich hinein. Der Ritz stellte sich als kleiner Gang heraus. Hier war sie vorerst sicher.
Samantha ließ sich auf der kalten Erde nieder und starrte durch der Schlitz nach draußen. Der Drache schwang noch ein paar Runden, eindeutig auf der Suche nach ihr, dann drehte er ab und verschwand wieder in der Ferne. Sie war in Sicherheit. Vorerst.



13.09.2003 17:26#205
Rango …Rango stand nun ratlos neben den sich beratenden Sumpflern und Schwarzmagiern und schaute währenddessen den flüchtenden Untoten nach, die einen Abhang hinunter rannten, mit der Hoffnung die Freiheit zu finden und diese dann auch behalten zu dürfen. Es waren mehr als es zuvor den Anschein machte. Es kamen immer wieder welche aus den Eisüberzogenen Hütten gestürmt, die vorsichtig nach links und rechts blickten, und dann ihren Gleichgesinnten folgten. Einige waren zerfetzt, andere sahen aus wie ganz normale blasse Menschen, bei wieder anderen, konnte man die eigentliche Körperform nicht mehr ausmachen. „Arme Irre!“ dachte sich der hohe Novize und wandte sich wieder der Gruppe zu. Samantha war von diesem Drachen verschleppt worden. Ob sie am leben war, wusste allein der allmächtige Schläfer, doch Angroth hatte die Hoffnung wohl schon aufgegeben. Er, der sie scheinbar abgöttisch Geliebt hatte, gab sie einfach auf. Vielleicht war es die richtige Entscheidung gewesen, doch mit völliger Sicherheit konnten es selbst die Schwarzmagier oder die weisen Baals nicht sagen.
Angroth hob auffordernd den Arm und schritt voran. In seiner Drehung, konnte man die Tränen, die ihm in den Augen standen, kaum übersehen. Ohne klagende Worte setze sich die Gruppe wieder in Bewegung. Auch Rango folgte, doch blieb kurz darauf wieder stehen. Ein leises hauchen und ächzen fuhr ihm durch den Kopf, dann eine trübe Stille. Der Sumpfler hob den Blick, schaute der voranschreitenden Gruppe nach. Wieder ein hauchen, als ob jemand in seinem Gehirn sitzen würde. Jemand sprach zu ihm. Eine bekannte, doch lange nicht mehr vernommene Stimme. „Bist, bist du das…“ flüsterte Rango „…wie kann es sein?“ Langsam sackte er auf die Knie, die sich in den weichen Schnee bohrten. Die Stimme sprach wieder etwas. „Wie kann ich sicher sein das es auch wirklich du bist, und nicht dieser…dieser Dämon, der versucht besitz von mir zu ergreifen?“ fragte Rango. Eine antwort der Stimme folgte prompt. „Was? Du bist gerade unter diesen armen Zombies gewesen? Ich habe dich nicht sehen können…Aber wieso…“ Rango schossen Tränen in die halb geschlossenen Augen „Ich habe dich sterben sehen“ waren des Fischers Worte, als er sich wieder aufrichtete. Ein Teil der Gruppe war stehen geblieben und schaute zu dem Sumpfler hinunter. Die Stimme hatte eine erklärende Antwort ausgesprochen und Rango gewann vertrauen. Nach kurzem Zögern stotterte sich der hohe Novize eine antwort auf einen weiteren Satz der Stimme zusammen. „Gut…wir werden sehen!“
Ein Ruf ertönte, die Stimme und dessen Hauchen war verschwunden „Komm schon Rango“ und er kam. Er schloss, leicht verwirrt und etwas benommen, zur Gruppe auf, die ihren Weg zu ihrem, vermeintlich nahen Ziel, fortsetzte…


13.09.2003 20:33#206
HoraXeduS Von einem höheren Standpunkt aus betrachtet, sah die Prozession der Abenteurer, die sich aufgemacht hatte, diesen kalten, feindseligen Gipfel zu erobern, wie ein langsamer, sich nur langsam zuckend aufwärts bewegender Wurm aus. Ein Wurm freilich, der noch vor wenigen Tagen um einiges länger gewesen war. Doch wer auch immer sich tatsächlich die Mühe machte, die Gruppe um den Clansmann Angroth von einem höheren Standpunkt aus zu betrachten, der wusste ohnehin, wie es um den dezimierten und verunsicherten Zustand der Gefährten stand, auch ohne in ihnen einen zu kurz geratenen Wurm zu erkennen.

Den Gletscher zu bezwingen, stellte sich als eine härtere Aufgabe vor als Horaxedus sie sich ursprünglich ausgemalt hatte. Der zu Beginn ohnehin recht schmale Pfad, den die Gruppe eingeschlagen hatte, wand sich bereits nach wenigen Stunden nurmehr als schmales, von Geröll und kleineren Steinen unterbrochenes Band in Richtung Gipfel, welcher jedoch jetzt zu früher Abendstunde bereits wieder in den Wolken verschwunden und damit selbst von den Optimisten unter den Anwesenden nurmehr zu erahnen war.

Der Glasmacher Horaxedus, der durchaus nicht zu den Optimisten dieser zerzausten Expedition zu zählen war, hatte sich im Verlaufe des Aufstiegs immer weiter an die Spitze seiner Begleiter begeben und sich schliesslich umittelbar hinter Angroth eingereiht. Als dieser nun plötzlich abrubt stehen blieb, den Gefährten mit erhobener Hand Einhalt gebot und mit der anderen sein Schwert ergriff, war Horaxedus so sehr in ferne, düstere Gedanken vertieft, dass er beinahe auf den Anführer der Gruppe aufgelaufen wäre. Gerade noch konnte er seinen Schritt zur Seite lenken und fand sich nun direkt neben Angroth wieder, um sogleich dessen Blick zu folgen. Einige Dutzend Schritte vor ihnen bewegte sich etwas: Ein dunkler Fleck, der über dem unwirtlichen Pfad zu schweben schien. Der Schwarzmagier seufzte leise und legte ruhig seine Hand auf den Schwertarm seines Kameraden, bevor er sich mit sichtlich enttäuschter Miene alleine auf die Erscheinung zu bewegte.

"Es ist gut." murmelte Horaxedus leise die ersten Worte, die er seit Beginn dieses verfluchten Abenteuers überhaupt zu sprechen hatte. Und alsbald wurden seine Gefährten aus der Entfernung gewahr, wie der Schatten an seiner Seite zu Staub zerfiel. Sodann kehrte der Magier mit schweren Schritten zu der Gruppe zurück, wo er sich mit ernstem Blick vor Angroth aufbaute:

"Höre, Freund. Die untote Blutfliege, die ich dem Drachen als Kundschafterin nachgesandt habe, hatte keine Chance, ihm zu folgen. Möge der Grund dafür, dass ausgerechnet Du der Gruppe alle Moral raubst, indem Du unserer Gefährtin jeglichen Versuch einer wenn auch unwahrscheinlichen Rettung versagst, ein Guter sein. Wir jedenfalls," und an dieser Stelle suchte Horaxedus die Blicke der beiden anderen Schwarzmagier, die ihm schweigend zunickten, "werden in diesem Spiel der 'zehn kleinen Jägerlein' keinen weiteren aus unseren Reihen vorzeitig preisgeben. Wir sind es nicht gewohnt, kampflos zu verlieren, verstehst Du?!"
Angroth hielt dem entschlossenen Blick seines Gegenübers mit funkelnden Augen stand, dann wandte er sich wortlos um, den Weg Richtung Gipfel fortzusetzen.


14.09.2003 20:56#207
shark1259 Warum spürten es die anderen nicht? Die Expedition war zum scheitern verurteilt, war nicht bisher immer genau das eingetreten was der Dämon wollte? Was hatten sie ihm bisher schon getan? Der Sieg über die Sklaven, der Sieg über die Dämonen, so positiv es auch klingen mochte, jedoch in wirklichkeit war es nichts. Immer waren sie nur ein Teil eines Spiels gewesen, eines Spiels dessen Ausgang schon seit Spielanfang festgelegt gewesen war, denn es war nicht mit fairen Mitteln gekämpft worden. Die Gruppe wurde kleiner und mit jedem Verlust sank die Hoffnung, sank der wille bei den meisten und jeder sehnte sich wieder an den Ort den er sein zu Hause nannte, auch shark war da nicht anders, das Kastell, der Ort an dem er so lange Zeit gelebt und der ihn zu dem gemacht hatte was er nun war, würde er es jemals wieder sehen? Wieder die kalten Fließen entlang gehen, die in länge variablen Gänge, den Duft der Bibliothek in seiner Nase spüren, die Freude an einem kühlen Bier im Refektorium erleben und die wundersame Kost der Dämonen schmecken. shark wusste es nicht, doch wollte er sich nun auch nicht in vorstellungen verlieren, schon zu oft verlor er kontrolle über seinen Körper, über seine Gedanken, die sich plötzlich immer wieder erhoben und an einem anderen Ort sich niederließen. Nicht selten verließ er mit seinem Geist seinen Körper, sah sich förmlich hilflos dastehen, ohne Hoffnung, ein todgeweihtes Wesen, welches bald zu seinem Herrscher zurückkehren durfte.
Der Schwarzmagier öffnete sichtbar langsam und müde die Augen. Mit prüfendem Blick fuhr er über Horax, seinen Freund. Ein kleines Lächeln entging dem Mund sharks. Endlich hatte sich einer seiner klügsten Freunde zu Wort gemeldet, wenn nun auch er noch sprach und Ratschläge verteilen konnte, war dann doch noch etwas von Hoffnung in der Luft?
Der Lehrmeister hatte dem weisen Glasbläser zugenickt, beinahe nicht zu sehen, doch wusste er, Horaxedus würde es gesehen haben und es war mehr als nur einfach ein kleines Kopfnicken, damit hatte sich shark hinter seinen Freund gestellt, er teilte seine Meinung vollkommen.

"Schon zwei der unseren sind fort, einer davon wahrscheinlich schwer verletzt, wenn nicht sogar tot." Auch des Schwarzmagiers stimme erhob sich nun und schritt schnell hinter Angroth her um ihn seine Worte preis zu geben. "Die Situation wird zunehmens aussichtsloser, ich hoffe du weißt was du tust."


14.09.2003 21:43#208
Angroth Es hätte alles gut verlaufen können, er hätte nicht auf die aufmüpfigen Schwarzmagier vertrauen sollen, wenn auch einige Andeutungen des Schläfers darauf hingelaufen waren. Bisher hatte er nur Ärger von ihnen erwarten können, im Kampf waren sei zumeist keine allzu große Hilfe gewesen und ihr ständiges Schweigen zu angenehmer Zeit, dass jedoch brach sobald die Situation sich verschlechterte nagten an der kaum noch vorhandenen Beherrschung des Templers. Und nun begann die erste Erhebung gegen seine Führung, angetreten durch einen, von dem er es besser erwartet hätte. Horaxedus war der Mann, den er einige Male schon zu Gesicht bekommen hatte, mit dem er frohe - wenn auch kurze - Stunden verbracht hatte, von dem er eine solche Untreue nicht erwartet hätte. Mit Unbehagen ließ der Clansmann seinen Gang durch die hochgewachsene Gestalt des bisher vollends schweigsamen unterbrechen, hörte mit steigender innerer Qual dessen Worte und schüttelte immer wieder den Kopf. Sie hatten ihm ihr Wort gegeben, ihm zu folgen, und nun brachen sie nicht nur ihren Abstand zum bisherigen Geschehen, sondern auch gleich ihr Wort! Magier, nicht vom Hauch des Schläfers gesegnet, feiges und unehrenhaftes Pack! Die Ansicht des Kriegers bestätigte sich hier erneut, und Zwist machte sich in der Gruppe gegen ihren Ausheber breit.
Das auch noch shark vortrat, als Angroth gerade das Wort zu ergreifen suchte, um ihm wider erwarten ebenfalls in den Rücken zu fallen, trieb eine tiefschwarze Wolke von Resignation und Trauer durch seinen Geist, die sein Herz schwer herabzog. Der Gipfel sandte Donnergrollen und gleißende Blitze in jede erdenkliche Richtung, das Wutgeschrei ward erloschen.
Der Blick des Templers ging ins leere, nun hatte er alles verloren, sogar jene, die er gedachte in die Rühmliche Unsterblichkeit zu führen. Die Tränen waren versiegt, zu viele davon hatte er vergossen, zu viel Leid hatte er ertragen, seine Gefühle hatten sich mit der Liebe verabschiedet, die er für Samantha empfunden hatte und immer noch empfand. Fragend sahen die Schwarzmagier ihn an, seine Brüder hielten sich zunächst zurück, scheinbar im Gewissenskampf, sich gegen ihn zu stellen oder für ihn einzutreten.
So erwehrte er sich dem Widerstand allein, und seine Stimme wurde von einem Kloß in des Redners Hals verklärt: "Haben wir denn schon verloren? Kampflos? Hatten wir eine Möglichkeit, eure beiden Schwarzmagierkollegen zu retten? Haben wir eine Möglichkeit, Samantha zu retten? Ich sehe sie nicht. Horaxedus, ihr selbst sagtet, eure Magie konnte sie nicht erreichen, also sagt mir: Wo würdet ihr anfangen zu suchen? Der Gletscher ist riesenhaft, und sein Eis ist unerbittlich, seine Bewohner immer hungrig! Kehren wir unserem Pfad den Rücken, werden wir vernichtet, alle! Der Dämon hat nicht gesiegt, er hat uns nur verwundet. Und ich sage euch, er spielt mit uns sein Spiel, er hetzt uns gegeneinander auf! Er labt sich an euren Zweifeln, begreift ihr das nicht? Sicher werden wir nicht alles Leid unterdrücken können, aber wir dürfen jetzt nicht vom Weg abweichen, nur um Gespenstern hinterher zu jagen. Dort oben ist er, ich weiss es, ihr wisst es. Bedenkt doch, wollt ihr hier euer Leben riskieren für ein Ziel, dass ihr nicht kennt, wo ihr jenes, wofür sie gekämpft hat unversehrt vor euren Augen entwischen lasst? Ich werde ihr nicht folgen, niemals! Ich werde Daschnavar bezwingen, ob ihr mit mir kommt oder nicht!"
Das Gewitter über dem Gipfel wurde immer heftiger, der Wirbel hatte seine alleinig dunkle Wesenheit verloren. Ein schwefeliges gelb hatte sich in die Tönung gefügt, immer drohender ragte die Szenerie über ihnen auf. Schneespuren eines einzelnen mit Wolfsfellen bekleideten Kriegers deuteten nun darauf, und der Blick Angroth´s war von Schmerz über Verrat und Entbehrung getrübt.



15.09.2003 00:22#209
Samantha Samantha erwachte. Erschrocken hob sie den Kopf, welcher seitlich am Fels auf ihre Schulter hinabgesunken war. Wie lange mochte sie geschlafen haben? Draußen war es dämmrig, nur wenig Licht drang durch den schmalen Felsschlitz, der ihre Rettung vor dem Drachen gewesen war. Alles Geschehene schien so unwirklich, verblasst unter dem Einfluss der Erschöpfung und verloren in den Weiten der Ewigkeit. Einzig allein das Halsband, welches sie nun auf ihrer zarten Haut spürte, bewies die Wirklichkeit der vergangenen Geschehnisse. Das Hörnchen lugte aus dem Kragen ihrer Rüstung hervor. Neugierig schnupperte es herum, wachsam ob der große Feuerspeier noch in der Nähe war. Doch die Luft schien rein und so kroch das schmale Eichhörnchen ganz hervor und setzte sich mit seinen zierlichen Hinterpfötchen auf die Schulter der hohen Templerin. Leise wohlige Laute kamen aus seiner Kehle, ein Geräusch, das an ein leichtes Gurren erinnerte. Wohlig drückte es sich an den warmen Hals der jungen Frau und biß sie liebevoll in das Ohrläppchen.
Samantha lächelte und hob die Hand. Sachte streichelte sie über das weiche Fell und kraulte den warmen Bauch. Wenigstens einer war ihr noch geblieben, wenn sie schon ihre restlichen Freunde verloren hatten. Wie es ihnen wohl ergangen war? Ob sie nach ihr suchten?
Eine quälende Frage. Sie wollte lieber nicht weiter darüber nachdenken, am Ende kam sie noch zu einem unbefriedigenden Ergebnis, das ihrer jetzigen Lage auch nicht weiterhalf. Sie mussten schließlich den Dämonen jagen, das war ihr Ziel. Da konnten sie sich nicht mit einer abtrünnigen Templerin aufhalten, das war einleuchtend. Samantha würde auch so einen Weg aus dem Gletscher finden. Auch wenn sie im Moment noch etwas an ihrer These zweifelte.

Ein leichter Windhauch streifte ihre Wange. Er kam aus dem Inneren des Ganges, dort, wo sich die Dunkelheit noch dunkler zusammengebraut hatte als sie es überhaupt für möglich hielt. Es musste dort weitergehen, irgendwo musste die frische Luft schließlich herkommen. Ein zweiter Ausgang vielleicht? Samantha hatte nicht sehr viel Lust den gleichen Weg zu nehmen wie sie gekommen war. Vielleicht lauerte dort der Drache noch irgendwo, außerdem dämmerte es bereits und die Gefahr, in den großen Abgrund zu fallen, war ihr zu groß. Andererseits, was wartete dort in der Dunkelheit auf sie?
Die hohe Templerin zog sich an der Felswand in die Höhe und trat dicht daran gedrängt den Weg nach vorne an. Den Drachen wollte sie hinter sich lassen und mit ihm den üblen Gletscher. Doch so schnell kam sie hier nicht weg, das wurde ihr spätestens klar als sie das kalte Gestein unter ihren Fingern spürte. Der Gletscher war einfach überall, wie ein riesiges Parasit hatte er sich über die Landschaft gelegt und den bösesten Kreaturen Zuflucht geboten. Und sie, alleine, ohne Fackel, mittendrin.
Das Hörnchen quiekte leicht auf. Stimmt, ganz alleine war sie nicht. Doch was konnte ein Hörnchen schon ausrichten inmitten der ganzen dunklen Gänge und Spalten des Gletschers? Und da war ja immer noch der Schläfer, aus dem sie nicht ganz schlau wurde. Hatte er nicht versprochen sie zu beschützen? Hatte er nicht über die Gruppe wachen und sie stärken wollen? Und jetzt das, sie alleine irgendwo in einem großen Gletschermassiv und ihre Freunde dort draußen, vielleicht gerade in größter Not, entzweit, zerstritten oder gar noch dezimierter. Warum ließ er das alles zu?
Das Hörnchen quiekte erneut.
"Was ist denn?", fragte Samantha leise.
Das Tier verließ ihre Schulter und sprang in der Dunkelheit ein paar Schritte vor. Die Vorderpfoten stupsten etwas an und ein hölzerner Klang schabte über den felsigen Boden. Samantha zog die Stirn kraus und bückte sich, um nach dem Fundstück des Hörnchens zu tasten. Sie fühlte einen langen hölzernen Stock, an dessen Ende eine rauhe Stelle war.
"Eine Fackel!", rief die Templerin erstaund und fröhlicher. Doch gleich darauf fiel ihr ein dass sie ja gar kein Feuer hatte. Toll, eine Fackel aber kein Feuer. Der Schläfer meinte es wirklich nicht gut mit ihr.
Energisch fuhr sie wieder in die höhe, die Fackel fest in Händen. Dabei schabte das Holzende laut am Felsen entlang und ein plötzliches helles Licht blendete sie. Das Hörnchen flüchtete erschrocken zurück auf ihre Schulter und Samantha hielt eine Hand vor die Augen, um sich vor der plötzlichen Helligkeit zu schützen. Die Fackel brannte.
Argwöhnisch beäugte die hohe Templerin den Fels. Kein Zweifel, er hatte die Fackel entzündet. Wirklich ein merkwürdiges Phänomen.
Doch sie hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, sie musste das Leuchten der Fackel so gut wie möglich ausnutzen.
Der Weg nach vorn war nun umso leichter, da sie jeden Winkel ausleuchte konnte und sich nicht mehr vortasten musste. Keine plötzlichen Felsvorsprünge mehr, an denen man sich den Kopf stieß. Bald hatte sie den Gang hinter sich gelassen und vor ihr tauchte eine Abzweigung auf. Kurz überlegte sie, links oder rechts? Doch das Hörnchen nahm ihr die Entscheidung ab. Es hatte die ewige Dunkelheit satt, es wollte raus an die frische Luft. Zielsicher dem Näschen folgend sprang es in den rechten Gang und hüpfte vorwärts. Samantha hatte Mühe ihm zu folgen.
Und ganz plötzlich öffnete sich der Gang in ein Loch und sie stand draußen. Die Dämmerung hatte sich weiter fortgesetzt und ein paar Sterne funkelten bereits am Himmel. Was aber noch mehr funkelte war das paar ungläubig starrender Augen, das sich direkt vor ihrem Gesicht befand. Die Augen gehörten zu einem Baal.Das Hörnchen hüpfte freudig über das Wiedersehen auf der Stelle auf und ab und Samantha bekam nichts weiter mehr als ein Grinsen zustande. Die anderen starrten sie an als wäre sie ein Geist, der da gerade aus einer Felsspalte gekrochen war. Zugegeben, ihr Aussehen mochte etwas beängstigend wirken im fahlen Licht. Doch durch ihre Adern floß immer noch warmes Blut und sie hatte eine durchaus feste Konsistenz beibehalten.
Sie grinste breiter.
"Huhu, ich bin wieder da!", verkündete sie überflüssigerweise in die Stille. Ein leichter Schwefelduft umgab ihre Gestalt, doch ansonsten war sie unversehrt.


15.09.2003 14:46#210
Trulek Mühsam schleppte sich Trulek den Pfad hinauf. Da die Sonne schien, konnte man den Gipfel des Gletschers wage erkennen. Sie würden den Gletscher wahrscheinlich noch heute erzwingen, aber sicherlich nicht vor heute Abend. Keiner schien Lust zu haben ein wenig zu plaudern oder zu quatschen, deswegen schritt sich Trulek am Ende der Gruppe und vertiefte sich in seine Gedanken. Komischerweise ging ihm fast gar nichts durch den Kopf. Wahsceinlich würden sie heute noch Daschnaver gegenüberstehen, bei diesem Gedanken graute es ihn und er musste immer wieder daran denken. Nicht selten kontrollierte er die Sehne seines Bogens und schaute nach seinen Pfeilen. In kurzen Worten beschrieben: Trulek war sichtlich nervös. Sicher lich war er da nicht der einzige, alle waren nervös. Am meisten schien es aber Angroth erwischt zu haben. Trulek wollte ihm helfen, aber er wusste nicht wie er das anstellen konnte, deshalb dachte er sich seinen Teil und hoffte, dass Angroth irgendwie Kenntnis von seinen guten Absichten nehmen würde.
Der Schnee war dick hier oben, aber Die Gruppe kam schneller voran, als sich Trulek das vorgestellt hatte. Allesamt hatten sie Ausdauer und Hoffnung. Letzteres war übertrieben gewesen, Hoffnung hatten vielleicht nicht mehr alle, aber Trulek hatte sie. Er würde die Hoffnung nicht aufgeben, keineswegs. Seine Hoffnung hatte sich zumindest in einer Form bestätigt. Samantha war auf einmal aus eie
ner Felsspalte gekommen und hatte sie nicht schlecht staunen lassen. Sie wurde überhäuft mit Fragen, antwortete aber nicht, weil sie wahrscheinlich kein Wort verstanden hatte. Die Gruppe hatte nun angehalten, froh darüber, dass sie wenigstens Samantha wiederhatten. Trulek hatte nicht daran gezweifelt, dass sie noch lebte und hier hatte er den Beweis in Fleisch und Blut. Die Gruppe hatte nun angehalten und schickte sich an eine kleine Pause einzulegen, sie hatten sie alle verdient, erst recht Samantha. Natürlich wollten alle genau wissen was passiert war.



15.09.2003 18:43#211
Samantha Samantha ließ sich auf einem Fell nieder und streckte die Beine in den Schnee aus. Die anderen überhäuften sie mit Fragen und sie musste immer wieder der Reihe nach erzählen, was ihr wiederfahren war. Ständig hatte einer wieder eine Frage, keiner konnte so recht glauben dass sie einem Eisdrachen entkommen war. Doch der leichte Schwefelgeruch, der die anderen unwillkürlich etwas Abstand halten ließ, zeugte von der Wahrheit ihrer Geschichte. Und schließlich hatten sie ja auch alle gesehen, wie der Drache sie mit sich gerissen hatte und nun hockte sie unversehrt vor ihnen, die Arme locker auf die Knie gestützt. Stolz reckte sie den Kopf nach hinten und zeigte den anderen das goldene Halsband, welches sie aus dem Drachenhort hatte mitgehen lassen. Eigentlich hatte es ja das Hörnchen geklaut, aber man musste es ja nicht immer so genau nehmen..
Zwischen dem ganzen Trubel um ihr kurzes Abenteuer spürte Samantha deutlich eine eigenartige Stimmung zwischen ihren Freunden. Es war anders als bei ihrer letzten Begegnung, irgendwas musste vorgefallen sein. Ihr Blick glitt durch die Reihen der mutigen Krieger und Magier. Angroth fehlte. Ein Streit? Schien etwa die Gemeinschaft zu bröckeln, fragten sich die ersten was sie hier überhaupt sollten? Sie selbst hatte sich nicht selten diese Frage gestellt, still und verborgen für sich. Doch sie hatte immer wieder einen Grund gefunden weiterzukämpfen, auch wenn es noch so aussichtslos erschienen war. Und den hatte sie jetzt auch.

"Wo ist Angroth?", fragte sie in die Gespräche hinein.
Stille brach herein, alle schauten sie zu ihr hinüber. Keiner hatte das Fehlen des Templers bemerkt, alle waren sie so konzentriert auf ihre Rückkehr gewesen. Samantha suchte mit den Augen den Berg ab. Im weißen Licht des Eises war es nicht schwer, den kleinen schwarzen Punkt ausfindig zu machen, der sich zielsicher in Richtung des Gipfels bewegte.
"Dort oben! Er ist weitergelaufen, dieser Lebensmüde!", rief sie und sprang auf. Wie konnte das passieren, wie konnten sie nicht bemerken dass Angroth nicht mit ihnen gerastet hatte? Und noch seltsamer, warum hatte der Templer selbst es nicht bemerkt?
Samantha zog die Stirn kraus. Er war nicht mehr er selbst, so kannte sie ihren Bruder gar nicht. Es musste die Nähe des Dämons sein, die sein Verhalten so unbegreiflich für sie machte.
"Wir müssen ihn einholen, schnell!"
Die Gruppe sammelte eilig ihre Sachen zusammen und das kurzfristige Lager löste sich wieder auf. Eilig brachen sie auf, Samantha an der Spitze, den Blick stets zum Hang gerichtet. Angroth hatte schon einen enormen Vorsprung, sie mussten sich anstrengen. Er war schon so weit vorn, er würde den Gipfel ohne sie erreichen. Oh was war er doch so töricht...Samantha raufte sich die Haare vor Verzweiflung, hier unten, wo sie nichts tun als zuschauen konnte. Dennoch stieg sie tapfer weiter, Angroth als kleiner Punkt weit über ihnen im Auge und das Schnaufen der restlichen Gefährten hinter sich.



15.09.2003 20:35#212
Angroth Die Dunkelheit über dem Gipfel schien alle Helligkeit in sich aufzunehmen, selbst der Schnee hatte sein makelloses Weiß hergegeben, wurde mit steigender Höhe auch immer dünner. Ein widernatürlicher, warmer Wind magischer Natur wehte hier oben, war offensichtlich auch Ursache für den faulig wirkendem Wolkentrichter, der wie ein knochiger Finger an einen Ort des Gipfelplateaus zu deuten schien. Schneestaub trieb schmilzend im Wind, wurde sachte über den Boden geschleift und traf schillern auf zu glatter Eisschicht gefrierendem weissem Puder auf. Der warmfeuchte Wind strich durch die Wolfsfelle und das Haar des Kriegers. Er hatte die Augen zu engen Schlitzen zusammengekniffen, teils aus Grimm, teils um sich vor dem Wind zu schützen.
Die anderen hatte er zurückgelassen, nur kurz hatte er bemerkt, wie sie zu ihm aufgeschlossen hatten; wusste jedoch nicht, was sie von ihm gewollt hatten, denn er hatte ihnen keine Beachtung mehr geschenkt. Er war verraten worden, hatte Samantha verloren. Der Glaube an den Schläfer, die Ehre seines Clans, das war alles was er noch besaß, alles andere hatte ihm den Rücken gekehrt. Mittlerweile gewöhnte er sich daran, alles was er anfasste auch verloren zu wissen. Der scharfe Blick war auf die Deutung fixiert, und seine Füße fassten steinernen Boden. Das Knautschen des Schnees unter seinem Gewicht ward verklungen, feuchter, kalter Stein hatte ihn abgelöst. Beinahe Geräuschlos lief er darüber hinweg, konnte das Feuer in seinem Geist lodern spüren. Die Trauer wurde langsam aber stetig in einen wilden, entschlossenen Zorn umgewandelt, der immer mehr Besitz von seinem Körper ergriff. Die Gedanken an das, was er nicht mehr halten konnte, waren verschwunden. Gebete an den Schläfer drangen mit zittriger, zorngeschwängerter und kaum kontrollierter Stimme von seinen Lippen, die den Beistand des Gottes in dieser nahenden Stunde erhaschen sollten. Die Ehre der Ruchká sollte wieder hergestellt werden, sie sollten durch den Ruhm unsterblich werden, er würde seiner Familie die Schmach der Vergangenheit tilgen! Hier, heute, nach Generationen des demütigenden Versteckens, nach Generationen der Verfolgung und der Angst vor der Entdeckung, nach Generationen die das Blut der Ruchká langsam ausdünnten, da ihrer nicht mehr viele gewesen waren. Nun war er hier um zu beweisen, dass sehr wohl noch das Blut des Zorns und der Rache in demselben Geschlecht vorhanden war, welches Daschnavar schon einmal zurückgetrieben hatte! Das ungezügelte Feuer loderte heiss in den dunklen Augen des Templers, und in Erwartung auf baldige Rache lag unruhig seine Schwerthand auf dem Knauf der mächtigen Erzklinge Glaubenshüter. Dunkel war der Fels über den er lief, dunkel war der Himmel, der über ihm schwebte, dunkel war seine Vergangenheit, dunkel war sein Pfad und dunkel würde sein Ziel sein; dennoch brachte sein Feuer Licht in diese allumfassende Depression. Eine Flamme der Hoffnung, die seit dem Hinterhalt der Orks brannte, bei denen sie alle bis auf ein einziges Kind ausgelöscht worden waren. Dieser kleine Fehler sollte es sein, der Daschnavar letztendlich kalten Stahl und heisse Wut spüren lassen sollte. Weiter ging er über den Gipfel dahin, sah für einen Moment dort hinab, von wo er gekommen sein mochte - er sah nichts als Schnee. Ein Grollen kündigte an, dass ein weiteres Gewitter beginnen sollte, und kurz nach diesem Donner zuckten auch schon helle Blitze vom Wolkendach hinab. Der magische Wind fegte mit einer noch intensiveren Wärme hinweg, was nicht angehend festgewachsen oder -gefroren war, machte eine Weitsicht schier unmöglich. Einzig und allein der Zipfel aus schwarzen Wolken zeigte den Weg zum Ziel.
Das hatte Angroth Ruchká, Templer der Bruderschaft des Schläfers und letzter bekannter Überlebender des Ruchká Clans nun erreicht. Unmittelbar unter seinem Wegweise befand er sich nun, nur wenige Fuß über ihm war der niedrigste Punkt der Wolken, beinahe anzufassen schien er möglich, doch zu weit weg für seine Hände, sodass er es gar nicht erst versuchte. Mit einem Male ward er aus dem Wind herausgetrieben und in ein Zentrum gelangt, in dem absolute Ruhe herrschte, selbst das Donnergrollen war nicht vernehmbar.
Hier saß er. Wie ein Ruck ging es durch den Krieger, als er den seltsamen Thron erkannte, der da nicht weit von ihm stand. Die Rückenlehne war ihm zugewandt, sodass er nicht sehen konnte, ob jemand darauf saß oder nicht. In erregter Erwartung machte er einige Schritte auf das wahrlich schauerliche Möbelstück zu, und musste erschrocken feststellen, dass ihn aus der Lehne ein Angsterfülltes und besorgtes Gesicht anstarrte, den Kopf schüttelte und immer wieder das Wort "Nein!" formte. Jetzt erkannte er auch, dass hier und dort ein Arm oder ein Bein, gar ein ganzer Körper erkennbar war! Ein Thron aus Sklaven, der Dämon hatte mehr Grausamkeit aufzuzeigen, als Angroth je in seinem Leben hätte zusammenfantasieren können. Angewidert rümpfte er die Nase, als könne er Gestank von Wochenlang nicht gewaschenen Leibern riechen, doch tat er es nicht wirklich.
Unvermittelt und rasch durchschnitt ein metallenes Klirren die Stille des Magischen Windzentrums, und der Templer hielt seine Waffe in der Hand. Langsam umschritt er nun, alle Warnungen des Stuhls abweisend, selbigen um den darauf sitzenden sehen zu können.
Was der Clansmann fühlte, als er das Geschöpf sah, ist unbeschreiblich, und kann niemals schriftlich gebannt werden, doch litt er neben der Verachtung auch zunächst Schreckensqualen, solch Entstellung angesehen zu haben. Das Ungetüm, ein mit Sicherheit zwei nordische Recken langes, mit Klauen - die so wirkten als könnten sie einen Kopf in der Hand knacken, wie wir ein Ei in der Hand zerspringen lassen - bewehrtes Monstrum hockte mit schmalen Augen und lippenlosem Maul auf dem Thron. Ein überraschtes Schnaufen ging von ihm aus, und plötzlich kam Leben in die starr dasitzende Widernatürlichkeit, Daschnavar sah auf. Seine Augen erfassten die Gestalt des Mannes unter sich, und ein grausam wirkendes, lippenloses Lächeln wurde jenem drohend gesandt, während sich ein leises, abgrundtiefes Lachen auftürmte, welches langsam zu einem wahren Sturm anschwoll, überheblich und übermächtig. Wut packte daraufhin Angroth, doch die Stimme des Dämonen ließ ihn in seinen Kampfvorbereitungen innehalten. "Ich sehe, du hast es endlich geschafft. Allerdings muss ich ebenfalls sehen, dass du alleine gekommen bist! Haben dich deine Freunde im Stich gelassen?" die widerwärtige Stimme brach mit einem weiteren, schallenden Lachen, bevor er sich wieder den Worten widmete: "So seid ihr Menschen, launisch und kurzlebig, leicht für etwas zu begeistern und noch leichter zu enttäuschen. Aber ich denke, du bist nicht gekommen, um mit mir zu reden. Du hast ja eine Familie zu rächen, kleiner Mensch. Hast du sie auch schon getroffen? Ich weiss, ihr wart in der Stadt gewesen, sage mir, hast du sie gesehen?" Trotz all dem Hass, der Krieger blickte fest in die Augen seines Erzfeindes, während er ihm antwortete: "Ich habe deine Spielereien gesehen, nicht meine Mutter, Daschnavar! Mein Clan ist tot, und deshalb bin ich hier. Ich werde dich hier vernichten!" Die Stimme war entschlossen, Glaubenshüter dürstete schon nach Dämonenblut. Irgendwie schaffte es das Monstrum, überrascht zu schauen, als es die letzten Worte sprach: "Wie du meinst, Ruchká!" wobei er den Clansnamen mit Verachtung beglückte. Nun hob er eine der Klauen, sie begann zu zittern und roter Rauch schlängelte sich aus ihr hervor, der Boden begann zu zittern. Von überall her drang nun Gekreische und hellstes Brüllen, der Dämon hatte seine Diener gerufen. Wachsam wandte sich der Templer nach allen Richtungen, seine Augen suchten den Feind, den er aus jeder Richtung erwarten durfte. Wäre er ein Vogel gewesen, wäre er wahrscheinlich an der großen Zahl der Wesen verzweifelt, die sich in einem immer enger werdenden Kreis zum Gipfel emporjagten, gegenseitig anstachelten. Dämonen jeder erdenklichen Art, aus den tiefsten Tiefen Beliars Reich entfleucht, seinem Willen abtrünnig geworden. Daschnavar hatte sich in der Zwischenzeit erhoben, war mit wenigen Schritten weit von seinem Sterblichen Feind gewichen um auf seine Verteidiger zu warten. Immer noch zitterte sein Arm, bebte die Erde, quoll der Rauch. Die Kreatur schrie unter der magischen Entfesselung ihrerseits auf, warf den Kopf in den Nacken und spie die Anstrengung hinaus in die Ewigkeit. Dann hatten die ersten Wesen das Plateau erreicht, drängten sich an ihrem Meister vorbei und stürzten sich Zähnefletschend auf den einsamen Angroth. Jener begann ebenfalls zu kämpfen, über seine Erfolgschancen machte er sich keine Gedanken, er glaubte an den Schläfer!



15.09.2003 21:49#213
doooom Die Freude über die unerwartete Rückkehr Samanthas aus den Fängen des Drachen und dem sicher geglaubten Tot hielt nur kurz und auch die Geschichte ihrer Flucht vor dem schuppigen Ungetüm konnte die Templerin nicht zu Ende erzählen, da Angroth sich unmerklich vom Rest der Gruppe entfernt hatte. Der Templer war ihnen einige Dutzend Meter vorausgeeilt und kurz davor die Spitze dieses unheimlichen Berges des Uralten Gletschers zu erklimmen. Er hatte nicht einmal gestoppt als Samantha zurück zur Gruppe stieß, wahrscheinlich hatte er es noch nicht einmal gemerkt, das die Sumpflerin noch nicht in Beliars Reich eingegangen war, was vielleicht an seiner blinden Trauer über den Verlust der Templerin, eventuell aber auch wegen starker Rachegelüste, die er aus welchen Gründen auch immer gegenüber diesem Dämon hegte, lag. Unbeirrt ob der Rufe seiner Kameraden, die ihm so schnell wie nur irgend möglich hinterher eilten erklomm er in den nächsten Sekunden auch den Rest des Berges, wo Sekunden später ein heftiges Gewitter wie aus dem nichts entstand.

Nur sehr kurz blieb der noch immer barfüßige linke Fuß Dooooms auf dem eiskalten Schnee, bevor er sich wieder einige Zentimeter in die Luft erhob und der anderen seiner recht kleinen Füße einen großen Schritt weiter vorn den Boden berührte. Dies wiederholte sich mehrere mal innerhalb einer Sekunde, so das sich der Baal schnell in Richtung der Bergspitze vorwärts bewegte. Ein kurzer Blick auf die anderen zeigte, das auch wenn einige von ihnen, ja eigentlich auch er selbst vorhin noch einer anderen Meinung waren als der Templer, sie ihm nun alle so schnell wie möglich folgten, denn man konnte spüren, das sich dort oben etwas befand. Der Blick des Baals richtete sich in Richtung Angroth, der mittlerweile ein kleine Ebene auf der Bergspitze erreicht haben musste und so aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Einzig die Pechschwarzen Wolken, welche über dem Gletscher schwebten waren noch deutlich zu erkennen und in beinahe regelmäßigen abständen von einigen Sekunden ein heller Lichtblitz, der von einem ohrenbetäubenden Donnern nur noch den obligatorischen Regen auf sich warten lies.



15.09.2003 22:28#214
HoraXeduS Horaxedus' Lunge brannte. Sowohl Maximus als auch Zavalon hatten ihn einst gelehrt, dass der Schmerz des Gehetzten etwas besonderes war: Nichts als Dreck! Wer beim Laufen seinem Atem und schliesslich seinem Körper nachgab, der war es nicht wert, seinen Blick nach vorne zu richten.

Es war nicht die alte, oft vernachlässigte Freundschaft zu dem Braumeister des Sumpfes, die den Schwarzmagier überhaupt laufen machte. Es waren auch nicht Blitz und Donner, die den Magier hiessen, die Beine in die Hand und den Gletscher gradewegs im Sturm zu nehmen. Doch neben Horaxedus, zur linken und zur rechten, rannten zwei, deren Nähe er in dieser Zeit der Zweifel und der Ungewissheit nicht wider Willen missen mochte. Da war zum einen shark, Mitwisser um Geheimnisse, die Horaxedus selbst noch nicht entschlüsselt hatte. Und auf der anderen Seite Zloin, der vielleicht besonnenste unter den Schwarzmagiern, die der Glasmacher überhaupt kannte. Seite an Seite rannten, liefen hasteten diese drei, und stellten doch fest, dass die Reihe, die sie schlossen, längst nicht nur eine Linie der Magier war. Templer, Baals, sie alle rannten wild, zum Teil wutentbrannt gegen den Gipfel, und waren sich einer Sache womöglich nie so sicher wie in diesem ungestümen Lauf: Der, der sie geeint hatte, hierhergeführt und wenn auch nicht an ihrem übergrossen Gegner, so doch fast an ihren Zweifeln selbst beinahe erst zerbrochen war, der stand nun dort am Gipfel. Und er war, sie wussten es längst, spürten es mit jedem Donnergroll, der sich über den Gletscher bis ins Tal hinunterquälte: er war nicht allein.

Plötzlich, die wüste Gruppe hatte fast in ihrem Lauf den Gipfel erreicht, als einer unter ihnen plötzlich innehielt: Mit schnellem, einstudierten Griff führte Trulek einen Pfeil vor die Sehne, spannte, schoss. Überrascht folgte Horaxedus wie in Trance dem feinen Sirren, mühte sich, das Ziehl zu fassen. Was hatte der Schütze da erspäht? Der Magier griff im Laufen seinen Kampfstab fester, hörte, wie Klingen neben ihm aus ihrer Scheide glitten und leise Stimmen wohlbekannte Formeln der Beschwörung murmelten. Dann sah er, was sie alle sahen. Und keiner, nicht ein einziger unter ihnen, dachte daran, umzukehren.



15.09.2003 22:56#215
Trulek Kaum hatten sie den Berg erzwungen hatte es auch schon begonnen. Trulek hatte sofort die Lage erkannt und einen Pfeil abgefeuert, gewiss würde er sein Zeil treffen. Es war ein Ziel, eins von vielen anderen. Sie hatten das Versteck Daschnavers gefunden und mussten nun sehen, was für eine Menge Dienerkreaturen dieser um sich geschart hatte. Dämonen, viele Dämonen waren es. Daschnaver selbst würde erst eingreifen wenn es nötig war. Alle großen machten es so, ließen ihre Diener kämpfen, selbst aber warteten sie bis es keinen anderen Weg mehr gab.

Alle waren nun kampfbereit, hatten ihre Schwerter gezogen, hielten die Magie bereit. Zusammen stürmeten sie vorwärts auf dem nun nassen steinigen Boden. Der seltsame warme Wind hier oben hatte allen Schnee schmelzen lassen und den nackten Fels zum Vorschein kommen lassen. Immer näher rückten sie den Dienern Daschnavers. Angroth war nirgends zu erblicken, die Kreaturen hatten sich um ihn geschart. So konnte er das niemals überstehen, er würde Beistand brauchen, Beistand von seinen Gefährten, sie wie Wild auf die Schar zurannte in der Hoffnung nicht zu spät zu kommen.

Einige wurden Aufmerksam auf die Gruppe aus Sumpflern und Schwarzmagiern. Diese Diener waren schnell, nicht so wie Untote, sich mühsam dahinschleppend. Trulek wich ein paar Schritt zurück und spannte seinen Bogen erneut. Es zischte und es verging nicht viel Zeit bis einer der Dämonen einen Schaft aus Holz in Kopf gebohrt bekam. Er zuckte, aber es machte nicht den Anschein, dass er schon aufgeben wollte, nein er kam auf Trulek zu. In der Hektik feuerte dieser noch einen Pfeil in des Dämons Leib, was diesen aber wieder nicht weiter beeindruckte. Das konnte nicht sein, irgendwo musste diese Ungetüm doch leichter verletzbar sein. Doch an diesem Dämon konnte der Templer nichts mehr testen, denn er war entschieden zu nah gekommen. Ein Schwart besaß Trulek nicht, da er damit nicht umgehen konnte aber irgendwie musste er sich nun helfen, irgendetwas musste es geben. Bewusst nahm er einen Pfeil und rammte ihn mit aller Kraft in den Unterleib des schrecklichen Wesens. Der Templer nutze die Zeit, während sein Gegner den Schmerz verarbeitete und wischte an der Seite schnell vorbei. Schleppend drehte der Dämon sich um, aber nun war er sichtlich verletzt. Nur noch langsam kam dieser auf Trulek zu, zu langsam um weiterzuleben. Der Pfeil seinen Todesurteils schwirrte von Truleks Sehne und bohrte sich tief in das Fleisch. Dies schien der Dämon nicht auszuhalten und sackte leblos zu Boden. Trulek wischte sich schnell die Stirn und wendete sich dann an seinen Gefährten, die auch in den Kampf vertieft waren: "Zähe Biester sind das, unglaublich. Hat jemand schon Angroth gesehen?"



16.09.2003 17:07#216
shark1259 Blut, Schmerz, Leid und Tod. Beliar hatte sich wieder zu ihnen gesellt und er stand seinen Schwarzmagiern und sogar den Bewohnern des Sumpfes mit aller Macht bei. sharks Blick war von einem roten Schleier überzogen, er befand sich im Rausch, jeder einzelne seine Sinne war geschärft und alles in ihm nur mehr auf das töten ausgerichtet. Es war nicht nur ein Kampf, es ging hier viel mehr zu beweisen was sie waren. Wie sie waren? Angroth stand nicht alleine, es war längst nicht mehr so, dass dies seine Schlacht, und seine allein war, es ging sie alle etwas an. Die Gruppe hatte sich zusammengeschlossen um diesen Dämonen zu töten, und das würden sie auch fertigbringen, oder wenigstens dabei sterben es zu versuchen. Plötzlich machten all die unstimmigkeiten keinen unterschied mehr, es war uninteressant, es gab nur mehr töten oder getötet werden.
Des Schwarzmagiers Augen fuhren prüfend um sich. HoraXeduS kämpfte endlich wieder an seiner Seite, die ganze Reise über, hatte der Lehrmeister für den einhändigen Schwertkampf nur wenig von seinem Freund mitbekommen. Dieser hatte sich in einen Mantel des Schweigens gehüllt und war klugerweise immer im Hintergrund geblieben. Und jetzt, genau in dem Moment, in dem man seine Hilfe brauchte, war er da und stand einem zur Seite. Genau das war es, was sich shark unter einer richtigen Freundschaft vorstellte, man konnte sich auf den anderen verlassen, egal was sein möge.

Den Ruf Truleks hörte shark beinahe gar nicht, geschweige denn konnte er groß darauf eingehen, der Gedanke, wo Angroth steckte drang zwar kurz in ihm hoch, doch versuchte der Schwarzmagier ihn zunächst zu unterdrücken, Sorgen halfen nun auch nicht weiter, er musste handeln um seinem Freund zu helfen.
Das Schlagen von riesigen Flügeln wurde hinter ihm laut. Bevor er sich umdrehte schloss der Lehrmeister noch einmal die Augen, nur für einen Bruchteil einer Sekunde, und schöpfte aus seinem Glauben die Kraft die er hier auf alle Fälle gebrauchen konnte, sein Schwert fuhr beinahe unbewusst zu seiner Stirn.
Plötzlich sah sich der Schwarzmagier wieder in seine Träume und Ängste versetzt. Er sah wie ihm Schmerzen zugefügt wurden und er gequält worden war, hilflos und ängstlich. Doch diese Zeit war vorbei.


shark hatte keine Angst mehr vor dem Tod, er verbreitete ihn...
Die Hand des Schwarzmagiers spannte sich und mit einem Ruck fuhr er herum, nützte den Schwung um den Dämonen mit seinem Schwert quer über dessen Rumpf zu schlitzen, streckte in der gleichen Bewegung noch seine linke aus. Mit einem leichten zündenen Geräusch, entflammte eine Schattenflamme daraus, heiß und tödlich, machte sich auf den Weg genau in die schreckliche Fratze dieses Dämonens, der durch beide Angriffe, die nur Augenblicke nacheinander ausgeführt wurden, tot zu Boden sackte. Bevor er jedoch ankam, duckte sich shark unter seinem fallenden Körper hindurch und befand sich schon wieder vor dem nächsten. Da fiel sein Blick auf einen anderen kämpfenden und für nur einen Moment blieb shark wie vom Blitz getroffen stehen. Angroth kämpfte nur Meter von ihm entfernt, er befand sich völlig außer sich, sein Gesicht drückte Rackgelüste aus, Schmerz und Angst, die durch keine Worte je beschrieben hätten können.
Der Schwarzmagier wich getroffen zurück, dieser Augenblick war genug gewesen um einen Dämonen den ersten Zug zu gönnen, shark hatte nur glück gehabt, dass er nur schwach an der Seite getroffen worden war, doch nun hatte er eine schlechte ausgangssituation, es würde schwer werden hier wieder rauszukommen.


16.09.2003 17:56#217
Rango ...Rango stand im Hintergrund. Ließ die anderen voran, ließ die voran, die genau wie er selbst dem Templer Angroth gefolgt waren. Nun waren sie am Ziel. An dem Punkt, nach dem sie sich alle gesehnt hatten.
Wie in Trance zeigte des Fischers eisiger Blick Kerzengerade nach vorn, in die Blutspritzer, in die schwingenden Klingen und aufleuchtenden Runen. In eine riesige Schar von Monstern und Dämonen. War das ihr Ende? Sollten sie nur einige Schritte von ihrem Ziel entfernt…versagen? Konnten sie dieser Armee standhalten? „Es ist aussichtslos“ flüsterte der hohe Novize in den warmen Wind. Dann ein Hauchen. Ein Hauchen in seinem Schädel…Die Stimme war zurückgekehrt und fing leise und langsam zu reden.
„Was? Ich soll nicht aufgeben? Ich habe nicht vor aufzugeben…“ antwortete Rango und im selbigen Moment, war die vertraute Stimme so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht war.
Der Sumpfler erhob den Blick, erwachte aus seinen Träumen und versuchte sich zu sammeln. Das Kampfgeräusch, drang nun lauter zu Rango vor. Seine Ohren und Augen fingen wieder an zu registrieren. Er wurde wieder er und ergriff mit festem Willen seinen Kriegshammer. Das Adrenalin schoss ihm durch den Körper und er fühlte sich in diesen Minuten wie in einem Blutrausch. Alles was nicht nach Mensch aussah bekam seinen Hammer zu spüren, während sich der Sumpfler weiter in das getummelt hineinbewegte. Grässlichen Bestien standen in seinen wilden Blicken. Monster die sich Rango in seinen schlimmsten Albträumen nicht hätte vorstellen können. Manche groß wie zwei Orks, andere klein wie ein Goblin, doch alle samt so hässlich wie der Haufen eines Lurkers.

Nun kämpfte er Seite an Seite mit seinen Kameraden gegen die Ausgeburt der der Hölle. Nicht selten sah er zu den anderen hinüber, die sich einem nach dem anderen Dämonen stellten und alles Taten was in ihrer Macht stand um jene zu richten. Selbst den Anführer Angroth hatte er einmal erblicken können, doch kurz darauf wieder komplett aus seinen Hasserfüllten Augen verloren. In Sekunden der Unachtsamkeit wurde der Fischer vom Feind umzingelt, der seine Krallen in sein Fleisch bohrte und ihm seine Novizen Robe vom Körper riss. Nun stand er da, seinen Hammer schwingend und nur noch seinen Novizenrock tragend, und versuchte sich aus den unzähligen Fängen der Dämonen zu lösen…



16.09.2003 18:58#218
Samantha Samantha stand starr am Rande des Gipfels und ließ das Bild auf sich wirken. Ein schreckliches Bild, was sich ihr bot. Überall böse Kreaturen, verschwommen im dichten dunklen Nebel des aufgeballten Gewitters. Blitze zuckten über den Himmel, Donner ergrollten. Und immer noch hallte das Lachen des Dämons nach, ein fieses, siegessicheres Lachen, welches das Blut in ihren Adern gefrieren ließ. Ein Schauer kroch ihren Rücken hinunter. Das Böse, es hatte Gestalt angenommen. Die Kreatur auf dem lebenden Thron voller Sklaven blickte zufrieden auf das Gemetzel im Vordergrund. Ihr Äußeres war ein Bildnis aus Hässlichkeit, aller Abschaum des Universums hatte sich in diesem Wesen wiedergefunden. Das Böse stand ihm auf den Leib geschrieben.

Gerade als Samantha sich rühren wollte schwang der Kopf des Dämons herum und seine tiefroten Augen blickten sie direkt an. Die hohe Templerin schnappte nach Luft. Der Blick des Dämons lastete auf ihr, füllte ihren Kopf mit Schwere und ließ ihre Waden erzittern. Es war als drangen die Augen des Wesens in ihren Körper und ihren Geist, als konnten sie genau darin lesen, was in ihr vorging. Du suchst deinen Freund, nicht wahr mein Kind?
Samantha schaute gehetzt auf, erwiderte mit großer Mühe den Blick des bösen Geschöpfes. Er war in ihre Gedanken eingedrungen, er hatte sie durchbohrt und ihre wunde Stelle entdeckt.
Nun ist er mein...
"NEEIIN!", schrie Samantha hinaus und zog ihr Schwert. "So einfach kommst du nicht davon!"
Zornig wuchtete sie ihren Einhänder in die Höhe und schlitzte einem herannahenden Geschöpf den Bauch auf. Wütend starrte sie den Dämon an. "So werde ich es mit allen deiner Freunde machen!", brüllte sie, doch ihr Geschrei ging im Kampfgeschehen unter. Neben ihr kämpften ihre Gefährten gegen die Übermacht an dämonischen Dienern, die ihren Meister beschützen wollten. Einer nach dem anderen würde sterben, sie würde ihn rächen, alles was er ihm angetan hatte, das war sie ihm schuldig. Wo war er überhaupt?Samantha fand sich vor einem besonders großen Diener wieder. Die Gestalt war in Fetzen gehüllt, der Körper rötlich gefärbt und die Muskeln lose aus dem Körper ragend. Zacken spickten sein Haupt und aus den Fingern schossen Krallen, welche sich schabend in ihre Rüstung bohren wollten. Samantha trennte mit ihrem Schwert die greifende Klaue ab und stieß dem Gegenüber das Schwert in den Magen. Viel schien ihm das jedoch nicht auszumachen, er verlor ein bisschen grüne Flüssigkeit und griff weiter unbarmherzig mit der übrigen scharfen Klaue nach ihrer Gestalt. Samantha begann eine Reihe schneller Schläge, trat immer wieder den angreifenden Dämon, sodass dieser keine Gelegenheit hatte bis zu ihr vorzudringen. Inzwischen hörte sie von hinten schon das heftige Schnaufen einer anderen Kreatur. Sie waren überall, so viele, so mächtig...



16.09.2003 22:15#219
Tomekk Nebel... Dichte Schwaden umgaben ihn, schnitten ihn ab vom Geschehen der Wirklichkeit. War da nicht...? Nein, er mußte sich täuschen. Stille... Absolute Stille. Solche Stille konnte kein Mensch jemals erleben. Selbst sein eigener Atem und sein Herz verursachten keine Geräusche. War er tot? Etwas stieß ihn an, und für den Bruchteil einer Sekunde konnte er etwas durch den Nebel erkennen. Dort war ein Gesicht, das er früher einmal gekannt hatte. Er kannte auch den Namen, der zu dem Gesicht gehörte, aber wie war der nochmal? Wieder stieß jemand gegen ihn, und das Gesicht zeigte sich ihm wieder. Angroth...
Ja, Angroth war der Name. Früher einmal waren sie gute Freunde gewesen... und dann? Sie waren mit einem großen Schiff gefahren, waren in fremde Gefilde eingedrungen. Waren sie jemals zurückgekehrt? Er wußte es nicht mehr.
Ein merkwürdiger Duft stieg ihm in die Nase. Auch ihn hatte er früher einmal gut gekannt, aber diese Erinnerung war sogar noch älter als die, die er gerade wiedergewonnen hatte. Etwas blitze im Nebel auf. Ein Schwert...? Der salzige Geruch ging unterdess nicht mehr weg und machte die Luft schwer, die er atmete. Es dauerte weitere zwei Minuten, bis er die Antwort kannte. Es war Blut...
Zögerlich lösste sich der Nebel nun gänzlich auf und gab seine Augen wieder frei. Als hätte der Nebel auch alle Geräusche verschluckt, nahm Tomekk erst jetzt wieder das Klirren von Waffen und das unmenschliche Gebrüll der Dämonen wahr. Eine Schlacht? Sie waren also nicht zurückgekehrt. Der Baal sah sich kurz um, konnte den Templer aber nirgends entdecken, den er eben noch gesehen hatte. Gut zu wissen, dass Daschnavars Schergen ihn noch nicht erwischt hatten. Es bestand noch Hoffnung.

Der erste Dämon, der sich ihm entgegenstellte, fand ein schnelles Ende. Daschnavars Diener zögerte kurz, als der Baal vor seinen Augen verschwand und wurde kurz darauf von der Pyrokinese innerlich verbrannt. Egal, wie stark ein Wesen auch war, in seinem Innern hatte jeder Gegner einen Schwachpunkt. Da half keine Rüstung dieser Welt. Den nächsten Dämonen schleuderte Tomekk im hohen Bogen über das Schlachtfeld, bevor er sich wieder umsah. Wo waren die anderen bloss geblieben?



17.09.2003 16:14#220
Daschnavar Eigentlich waren sie ja ein wenig zu früh, der Verlust der Sklaven hatte Daschnavar geschwächt und verwirrt, es war nicht Teil seines komplexen Planes gewesen. Dennoch hatte er sich in der Zeit genug erholen können, die seine erbärmlichen Widersacher benötigten um ihn zu erreichen. Mit der Macht, die er in dieser Zeit sammeln konnte, ward er mächtig genug gewesen, die Dämonen zu rufen.

Dämonen, welche seit Jahrhunderten versteckt gelebt hatten. Dämonen, die für Daschnavars Übernahme der Orkstreitkräfte in Gorthar vor vielen Generationen ebneten und den loyalen Kriegsherren den Willen des bösen Intriganten einzuflüstern wussten.
Doch auch im offenen Kampfe waren sie mächtig, furchteinflößend, gebieterisch. Nur ihr Meister selbst, der Uralte Dämon Daschnavar, übertraf sie in allen Belangen - vergleichbar mit den Jahren, die er schon existierte.
Mit seinen durchdringenden, rubinroten Augen glitt sein Blick über das kleine Schlachtfeld, er hatte seine Beschwörung beendet. Sein Arm zitterte nicht mehr, kein blutiger Dampf stieg mehr aus ihm empor. Er befand sich nicht fern von dem Ruchká, der da so heissblütig durch die Reihen der Wesen wütete, aber eben durch jene Kreaturen war er unerreichbar.

Auch das Erscheinen der anderen Menschen im Kampf brachte keine Beunruhigung in die schreckliche Fratze des undurchschaubaren Daschnavar. Im Gegenteil, sein zwar leicht ins Wanken geratener Plan hatte sich selbst wieder gefangen! Das Spiel ging weiter, und die armen Menschlein wussten nicht einmal, dass sie in seinem Sinne handelten.

Sein Entzücken wurde von einer starken Konzentration vertrieben, und das Rot in den Augen erlosch, als er sie schloss. Die kaum vorhandenen Brauen zogen sich zusammen, und ein Zittern ging über seine Lefzen, seine Fänge blitzten drohend darunter hervor.
Er begann ein magisches Ritual, und als wenn sein Körper aus Wasser wäre, in das man einen Stein geworfen hatte, um den schönen Wasserwellen zu zu sehen, begannen solche Wellen von seiner Brust über den ganzen Körper zu schlagen.
Ein schnaufen entrang sich ihm, während er in magischer Anstrengung langsam den Bodenkontakt verlor, sich gleitend immer weiter empor hob. Mit einem Male versiegten die Wellen und Daschnavar riss die Augen auf, sein Kopf schlug hart auf die Brust und dann wieder in den Nacken, von magischer Energie durchströmt wurde sein Maul aufgerissen und er brüllte, laut und unerträglich. Es klang nicht wie ein lebendes Wesen, es klang unbeschreiblich böse und bedrohlich.
Er spürte die Spannung in seinem Körper, das pulsieren boshaftigster Magie durch jede einzelne Faser seines ebenfalls magischen Körpers. Er brüllte die Energie immer noch hinaus, ihr musste Platz gemacht werden; andernfalls wäre seine Hülle nicht imstande, sie zu fassen. Langsam fing der Fels an jener Stelle an zu glühen, da er gerade noch gestanden hatte ...



17.09.2003 21:03#221
shark1259 Es passierte etwas, shark spürte genau wie die Erde erbebte, eine tiefe Furcht in die Menschen, ja sogar in die Dämonen schlich, und wie von einem fernen Stern hörte er auch dieses, nicht menschliche, nicht tierische, nicht lebendige Geräusch, einem Schrei ähnlich, nur noch tausend mal schrecklicher und angsteinflößender. Doch dies alles war für shark weit entfernt, nicht real, nicht von bedeutung, einfach uninteressant. Vor ihm schwebte mit langsamen Flügelschlägen ein Dämon, der gerade zum Angriff ausholte, um ihn herum wurde gekämpft, wo man hinsah. DAS war die Realität, ob jetzt dieses Monstrum, welches sie bekämpften schrie oder nicht, war komplett belanglos.

Wieder parierte der Schwarzmagier einen schlag, hieb zum Konter aus, scheiterte jedoch an der harten Abwehr seines Gegners. Wie viele der Lehrmeister von ihnen schon getötet hatte, wusste er nicht mehr, einige waren es gewesen, doch natürlich ging das ganze auch an shark nicht gerade ohne jegliches Zeichen eines Kampfes vorüber. An seiner linken Schulter klaffte eine offene Wunde, sie blutete leicht, und schmerzte enorm, doch auch dieser Schmerz, der seinen Körper langsamer und schwächer machte, konnte shark von nichts mehr abhalten, er hatte sich entschlossen zu kämpfen, wenn es sein musste bis zum bitteren Ende, oder wäre süß doch besser ausgedrückt?

Direkt neben ihm war wieder sein Freund und Kollege HoraX getreten, sie kämpften beinahe rücken an Rücken, hielten sich so die Gegner mehr oder minder erfolgreich fern, und musste nie Angst haben, von hinten direkt angegriffen zu werden. Außerdem hatte es den Vorteil, dass wenn einer von ihnen beiden in großen schwierigkeiten war der andere sofort einspringen konnte.
Das scharfe Eisen fuhr wieder in das Fleisch eines dieser Biester, welches nach einem weiterem schnellen Hieb zu Boden sackte. Die Hand sharks fuhr unbewusst zu seiner Schulter. Noch war es auszuhalten, noch.



17.09.2003 22:33#222
Tomekk Ein lauter Schrei drang durch die Halle des Todes, in der sie ihren Kampf auf Leben und Tod austrugen. Der Baal sah sich kurz um, konnte aber die Quelle des Schreis nicht finden, oder vielleicht sah er auch einfach nicht in die richtige Richtung. Egal, zur Zeit hatte er andere Probleme.

Tomekk wich etwas zurück, als ein besonders großer Dämon ihm gegenüber trat. Eine Windfaust schleuderte Tomekk dem Dämonen entgegen, kurz bevor er den Dämon erreichte, verschwand der Baal plötzlich. Der Dämon schrie und schlug mit seiner Pranke, zerteilte die Luft, wo eigentlich der Baal hätte sein müßen. Als der Dämon sich umdrehte, sah er den Mensch wieder. Dieser kniete etwas abseits von ihm, richtete sich langsam wieder auf und drehte sich um, denn er stand mit dem Rücken zum Dämonen.

Langsam floß das Blut an Tomekks Robe herunter, aus einer Wunde an seiner rechten Schulter. Des Dämonen Augen blitzen auf, als er die Wunde sah und ein erfreutes Grunzen entrang sich seiner Kehle. "Was? Bist du so erfreut über einen so kleinen Kratzer?" Ein Schrei war zu hören und der Dämon griff wieder an. Schnell wurde Tomekk wieder in die Luft geschleudert, über den Kopf des Dämonen hinweg, und traf dessen Kopf geradeaus von oben mit einer Sturmfaust. Lautes Knacken war zu hören, als die Genickknocken den Gewalten nicht länger standhalten konnten, die auf sie wirkten. Mit einem lauten Knall fiel der tote Körper des Dämonen zu Boden und bewegte sich nicht mehr.



18.09.2003 00:13#223
HoraXeduS Das Schreien des Daschnavar hatte Horaxedus nicht sonderlich aus der Konzentration geworfen. Irgendwas musste der düstere Dämon ja tun. Und da er es offenbar vorzog, seine stinkenden Lakaien dem Gegner entgegenzuwerfen, hatten die Gefährten denn auch alle Hände voll zu tun. Die Feinde drängten sich dermassen eng um die Abenteurer, dass sich keiner Gedanken darum machen musste, ob er wohl als Held aus dieser Schlacht hervorgehen würde. Wenn er denn daraus hervorginge.

Ausgerechnet sharks Rückendeckung im Kampfe nutzen zu können, war ein echtes Glück, wenngleich kein reiner Zufall. Seit einiger Zeit bereits wichen sich die drei verbliebenen Schwarzmagier dieser Expedition nicht von der Seite. Und so wussten shark und Horaxedus denn auch um einen weiteren Kampfgefährten in ihrer Nähe: Zloin. Dieser hatte sich offensichtlich entschieden, sich seinerseits von einem mehr als nur fähigen Skelett im Gefecht beistehen zu lassen.
Nur einen Schritt weiter lehnte Horaxedus nun seinen Kampfstab an seine Schulter und griff mit der linken Hand eilig, doch nicht hektisch zu einer seiner Runen. Eine vielleicht etwas eitle Idee, den Dämonen einen kräftigen, aber langsamen Zombie entgegen zu stellen, doch als der Untote erst einmal seinen Platz im Kreis der Magier und Skelette eingenommen hatte, erwies er sich als erstaunlich behende in der Abwehr besonders der kleineren Dämonen, welche flink wie Wiesel ihre Opfer in Hüfthöhe zu verletzen suchten und bei dem Versuch, sich Horaxedus unauffälig von der Seite zu nähern, ihrer verkümmerten Flügel durch die kräftigen Hände eines Zombies verlustig wurden. Lautes Quieken, mehr vernahm der Glasmacher nicht von ihnen. Und mehr gab es fortan auch nicht von ihnen zu hören.

Das Gemetzel auf dem Gipfel des Gletschers wogte bereits seit geraumer Zeit, und die Zahl der Gegner der Gefährten Angroths schien kaum zu reduzieren. Hin und wieder einmal gelang es Horaxedus, einen Blick auf den gar nicht weit entfernt verbittert kämpfenden Templer zu werfen. Er schien noch gut beisammen zu sein. Der Magier selbst allerdings spürte bereits, wie seine Kräfte schwanden. Doch sie alle hielten durch. Soeben duckte sich Zloin unter einem wilden Hammerhieb Rangos hindurch. Schwein gehabt.



18.09.2003 16:25#224
Die Sklaven Beinahe lag der Gletscher hinter ihr, sie hatte bereits die Talebene erreicht. Wie alle anderen, hatte Angroth auch sie fortgeschickt, nicht eine Möglichkeit mit ihm zu reden hatte er gegeben. Glück über die wiedererlangte Freiheit hatte die Frau dennoch übermannt, nun war sie wie alle anderen auf dem Weg zur letzten Ruhestätte ihrer Existenz. Frieden herrschte endlich für sie alle, alle Verdammten.
Eine unbekannte Macht purer Magie voller Güte hatte sie den Fängen des dunklen Wesens entrissen, sie wusste ebenfalls nicht, was es gewesen war. Zu gerne hätte sie noch einmal mit dem Clansmann gesprochen, war er ihr doch das liebste auf der ganzen Welt.
Es hatte nicht sein sollen, und ein wenig enttäuscht, dennoch unendlich dankbar war sie auf dem Weg nach Khorinis, sie musste nur über das Meer kommen. Dort war sie gebettet worden, doch die Seele ward es nicht.
In freudiger Erwartung auf die allumspannende, endgültige Erlösung lief sie dahin, immer auf die Stadt Gorthar zu. Die Menschen würden sie nicht sehen, sie würden sie nicht spüren, sie würden sie nicht hören, denn sie war nur noch ein Geist.
Die Stadtmauern kamen in Sicht, die Freude wuchs. Doch plötzlich wurde sie getrübt!
Dunkelheit zog herauf, das Gefühl, jemand ergreife von ihr Besitz ward mit einem Mal wieder so Real wie noch vor einigen Tagen! Panik schlich sich in den Geist, der Drang zu fliehen wurde intensiver, die Frau schrie. Die beengende Schwärze griff wieder nach ihr, sie presste sich immer mehr wie eine unvorstellbar starke Faust um sie, fügte sie ihrem Willen.
Ängstliches Heulen entrang sich der Kehle der armen Frau, doch es war zu spät. Eine Stimme hallte in ihrem Kopf wider, genau nur ein höhnisches Lachen. Dieses Lachen allerdings hatte sie lange genug ertragen müssen, um es zu erkennen! Ungläubig ob der kurzen Freiheit, die ihr nun wieder genommen war, resignierte sie feststellend: Daschnavar. Vor Trauer und Enttäuschung unterliess sie jeden Versuch sich zu widersetzen, und Schwärze umfing sie.
Der Dämon hatte sie gerufen, er brauchte wieder ein Spielzeug. Heisser Schmerz, den sie mittlerweile so gut wie Regungslos vor Taubheit hinnahm, erschütterte die arme Seele auf ihrem magischen Weg zum Orte, den der Dämon für sie bestimmt hatte. Eine Explosion magischer Energie, hervorgerufen durch ihre Beschwörung erfüllte sie und den Ort, an den sie gebracht worden war, dann kam alles wieder zur Wirklichkeit.
Die Hitze ließ nach, wurde durch Kälte ersetzt; dennoch fegte ihr unvermittelt warmer Wind durch das vermoderte Haar, soe öffnete die Augen. Der Gletschergipfel! Und überall Dämonen! Diener des dunklen Meisters, die irgendetwas bekämpften! Irgendwen? Angroth!
In der Verwirrung spürte sie vor Angst, dass der niederträchtige Daschnavar ihr einen Körper geschenkt hatte. Einen Körper, der dem ihren zum Verwechseln ähnlich sah, leider auch genau so entstellt. "Kämpfe!" ertönte es unerbittlich und befehlend in ihrem Schädel, widerwillig fügte sich das Fleisch dem Willen. Angst und Sorge erfüllte sie, eine Frage quälte die Ohnmächtige:Sollte eine Mutter so ihrem Sohn gegenübertreten?



18.09.2003 16:58#225
Angroth Der warme Wind, der den ganzen erbitterten Kampf begleitete, war plötzlich in eine einzige Richtung gesogen worden, auf das Zentrum, Daschnavar. Sein Brüllen war immer drängender geworden, immer lauter, immer grausamer. Mit der grellen Explosion magischer Energie aber kehrte Stille ein, und als der Templer wieder einen Blick auf den Dämon werfen wollte, war dieser fort. An seiner Stelle stand eine Frau, ein wenig in die Jahre gekommen, von bedachter Schönheit und ... vollkommen entstellt.
So entstellt wie seine Mutter es gewesen war. Wie auf einen unhörbaren Befehl hin liessen die Dämonen von ihm ab, weshalb noch einige der ihren von wütenden Schlägen des Kriegers aus dieser Welt gebannt wurden, bevor sie ausser Reichweite waren, sich etwas anderem zuwandten, anderen Wesen. Dort tobte der Kampf weiter, während der Platz geräumt und einsam erschien, da der Clansmann und die Frau standen.
Unglauben erfüllte ihn, warum sollte der Dämon ihn zu seiner verstorbenen Mutter führen? Diese ewigen undurchschaubaren Spiele, die nur Schmerz hervorzurufen im Sinn hatten, waren ein weiteres Mal von Erfolg gekrönt.
Erinnerungen an den Bauernhof erfüllten Angroth, daran, wie er seine Mutter erschlagen am Boden auffand, mit Wunden von Orkwaffen. Diese niederen Diener des Dämonen hatte er bisher nicht angetroffen, dennoch wusste er um ihre Dienerschaft. Verwirrung machte sich in seinem Geiste breit; was machte seine Mutter hier, hatte er sie nicht bereits einmal gewarnt, ihm fern zu bleiben? Zweifel erfüllten ihn, eine Mutter würde niemals von ihrem Sohn ablassen, die Liebe war viel zu stark dafür.
War sie es nun?
Er liess die Klinge sinken, unsicher stand er da. Alles um ihn herum geriet in Vergessenheit, er sah nur noch sie. "Mutter ... bist du es?" Er bekam keine Antwort, sie stand für Augenblicke nur stumm da.
Er wusste es nicht, konnte sie es sein? Und wo war die verdammte Kreatur hin, die er mit allen Mitteln zu erreichen gesucht hatte? Ungeduld und Zorn paarten sich mit Neugierde, Angst und Unwissenheit, sein Geist war ein einziges Schlachtfeld der Gefühle.
Doch die Gedanken wurden jäh zu einem Ende gebracht, als die Frau sich in Bewegung setzte, was den Rest Kampfeslärm, der an das Ohr des Kriegers gedrungen war, vollends in den Hintergrund verschwinden liess.
Hatte er tatsächlich seine Mutter wiedergefunden? War der Dämon schon besiegt? Die erneuten Fragen schossen ihm durch den Kopf, eine Sehnsucht wollte erfüllt werden; die Sehnsucht des jungen Mannes nach seiner Mutter. Aber er sollte es anders erfahren! So stockend sie in Bewegung gekommen war, so rasch schnellte sie unmerklich vor, die Hände zum Angriff erhoben, abwechselnd Zorn und Angst in den getrübten Augen.
Reflexartig ging der Templer ihr aus dem Weg, nur um einem erneuten Angriff ausweichen zu müssen. Warum kämpfte sie gegen ihn? War sie doch nur eine Marionette des Feindes, nur eine Täuschung? Immer wieder griff sie ihn an, immer wieder wich er ihr aus.
Sie würde ihn nie auch nur berühren, er war viel gewandter als sie. Unsicherheit sollte nun das Schicksal erfüllen.

Eine kleine Unebenheit im nassen Fels stellte sich dem sicheren Schritt des Templers in den Weg, brachte ihn zu Fall. Hart schlug er auf dem Boden auf, seine Klinge glitt ausser Reichweite. Erschrocken sah er auf, doch es war zu spät. Sie war über ihm, sprang ihm auf die Brust und schlug mit den Fäusten auf ihn ein, biss nach ihm. Schmerz erfüllte den Körper des Kriegers, und im Verteidigungsinstinkt griff er nach seinem Dolch am Gürtel. Nur kurz blitzte das blanke Metall auf, dann sank sie auch schon in die entstellte Brust der Frau.
Die Schläge brachen abrupt ab, die Bisse hörten auf. Die ganze Welt zerfiel in Scherben, als Angroth merkte, was er getan hatte! Vor Schreck ließ er den Griff los, sah sich unsicher auf die Hand - blutig.
Ein leises Ächzen, dann sank die Frau nach hinten über, blieb auf dem Stein liegen. Unrythmisch und hastig ging ihr Brustkorb auf und ab, Blut quoll aus der Wunde. Die nächsten Momente wusste der Clansmann nciht in Zeit zu fassen, er riss sich vom Boden hoch und krabbelte an seine Mutter heran; der Schleier fiel ihm von den Augen. Sie war es wirklich!
Daschnavar hatte sein erstes Ziel erreicht, und es war, als konnte man seine widerwärtige Stimme über dem ganzen Gletscher lachen hören. Fassungslos hing Angroth über der sterbenden Mutter.



18.09.2003 19:48#226
Die Sklaven Der kalte Stahl war in sie eingedrungen, hatte sie tödlich verletzt. Der Schmerz, der sie durchfahren hatte, ging minder von der Klinge, denn vielmehr von der Tatsache aus, dass ihr eigener Sohn sie richtete, im Glauben dem Feind zu schaden.
Die Ruchká hatten zum ersten Male in ihrer gesamten Geschichte gegeneinander die Hand erhoben, dass es auch noch in derart grausamem Zusammenhang mit der beabsichtigten Verhinderung des Aussterbens ihres Geschlechts stand, gab der Szene eine einzigartige Ironie.
Die Mutter spürte, wie die letzte Wärme den geschundenen Körper verließ, sie erinnerte sich an ihren Tod. Die Orks hatten Blutrünstig Brandschatzend alles niedergeschlagen und gemetzelt, was sich ihnen im Weg befunden hatte, so auch sie selbst.
Nie hatte sie gedacht, ihren Sohn wiedersehen zu dürfen, und nie hätte sie erahnt, was sie erwarten würde. Ihr Brustkorb neigte und stieg nun langsamer, beschwerlicher, als ob er eine schwere Last zu tragen hätte; sie keuchte vor sich hin. Unter einiger Anstrengung hob sie den Kopf an, um ihrem trauernden und vollkommen verstörten Sohn in die Augen zu sehen. Sein Blick war leer, von Tränen verschleiert, die auch schon ungebremst an seinen Wangen hinunterkullerten.
Angestrengt, und doch von einer liebenden Kraft beseelt, sprach sie leise: "Mein Sohn. Mache dir keine Vorwürfe, ich hätte dich umgebracht, und ich hätte ebenso getrauert wie du. Es ist der Fluch, der auf uns lastet." Sie machte eine kurze Pause, sog schwer Luft ein und führte dann fort: "Du konntest nicht ändern, was passieren sollte, du kannst nicht ändern, was passiert ist. Trotzdem ...." Sie bekam einen Hustenanfall, Blut rann aus ihrem Mundwinkel. Ihre trüben Augen glänzten, und eine ihrer noch so jung wirkenden Hände glitt empor, um das Gesicht ihres Sohnes zu streicheln. Er nahm sie mit den seinigen, drückte besorgt. Ihr entrang sich ein Lächeln. "Du bist ein guter Junge. Mein Sohn ... Angroth. In dir fließt das Blut der Ruchká, unseres Geschlechts. Du allein hast die Kraft, Daschnavar zu vernichten, und du wirst es schaffen!"Mit trauriger Stimme sprach nun der Sohn: "Es tut mir Leid. Ich hätte damals auf dich hören sollen, ich hätte nicht fortgehen sollen und mich in diesem ... Sumpf verirren! Ich wäre auf dem Hof viel besser zu gebrauchen gewesen, ich hätte gegen die Orks gekämpft und ..." "... verloren. Angroth, es sollte so geschehen. Nur du alleine kannst den Dämonen vernichten, der uns allen so viel Leid bereitet hat, und ich weiss, wenn du nur daran glaubst, dann schaffst du es!" Sie sprach leise, manchmal mit Pausen, aber bestimmt. Wieder hob der Templer an: "Aber" "Kein aber. Du weisst, ich mag es nicht, wenn du mir widersprichst." Ein großherziges Lächeln auf ihrem Gesicht, selbst der so Schuldversunkene konnte nicht umhin. Doch dann hielt es ihn nicht mehr, er beugte sich vor und nahm sie in seine Arme. "Mutter, ich will das alles nicht! Ich will nicht, dass all das passiert, es hätte alles so anders sein können." Er weinte, und er hielt sie. Auch sie schloss ihre Arme um ihn, man hörte, wie ihre Kraft schwand. "Niemand kann seiner Bestimmung aus dem Weg gehen, Angroth. Und du bist ein stolzer Ruchká. Es ist deine Bestimmung ... es ... ist deine Bestimmung." Ihre Lider zuckten, ihre Umarmung wurde schwächer, ihr Atem war nur mehr ein Hauch. Das unvermeidliche erwartend drückte der Clansmann sie fester, sprach die letzten Worte, die sie hören würde. "Ja, ich werde folgen. Für dich, für Vater. Ich liebe dich." Heiss rannen die Tränen, einige trafen bei ihrem freien Fall auf das Gesicht der sterbenden. "Ich liebe dich auch, mein Sohn! Vater .... dein Vater ... er lebt ..."
Ihr Körper erschlaffte, ihr Kopf sackte nach hinten und in der Hand ward die Kraft verschwunden. Ihre Seele ward zur letzten Ruhe gebettet, hinterließ nur eine leere Hülle in den Armen eines weinenden und verwirrten Sohnes.


18.09.2003 20:19#227
Rango …Nur knapp hatte sich Rango aus den Fängen der Unholde befreien können, da ihm ein Schwarzmagier zu Hilfe gekommen war. Dessen Skelett befreite seine Rückseite von Monstern und Dämonen schritt dann immerweiter voran, mit einem Zweihänder bewaffnet und ohne wirkliches Ziel.
In einer mehr oder weniger schnellen Drehung, hatte Rango den Magier beinahe einen Kopf kürzer gemacht, jener konnte aber glücklicherweise rechtzeitig dem Kriegshammer ausweichen. Des Sumpflers Lippen entfleuchten nur ein lautes „Ups!“ bevor er sich wieder umdrehte um einem Dämon zu entweichen. Langsam fühlte Rango stetig ansteigende Schwäche. Er würde nicht mehr lange durchhalten können, zu sehr war er verletzt. Sein gesamter Oberkörper war eine einzige blutrote Fläche, die sich immer weiter nach unten ausdehnte. Solch große Schmerzen hatte er noch nie vernommen; er fühlte sich, als ob er beim nächsten Angriff einer Bestie in sich zusammenfallen würde. So gut es ging, unterdrückte er das Leid, das die Wunden ihm zufügten. In seinem 32jährigen Leben hatte er gelernt über seine Sinne Herr zu werden; er wusste, dass Schmerz nur ein Gefühl ist. Ein Gefühl, das alles Schlimmer machte als es wirklich war. Ein Gefühl, dass das befinden des Körpers widerspiegelte, doch der Geist bleibt unversehrt, wenn man den Schmerzen standhielt.
Allein sein eiserner Wille ließ ihn nicht aufgeben, nein, denn wenn er aufgeben würde, dann würde er zwei Menschen verraten. Einmal seinen Freund Angroth, und einmal die vertraute Stimme, dessen Namen er nicht aussprechen wollte. Sie beide brauchen seine Hilfe; der Eine früher, der Andere später.
„Für den Schläfer“ keuchte Rango hinaus ins Kriegsgetümmel und schlug wie besessen mit seiner Waffe auf den Feind, der ihn ebenfalls zu schlagen und kratzen versuchte. Langsam aber sicher schwächten die Dämonen den Fischer immer mehr. Es musste ihm jemand helfen; der Allmächtige hatte ihn wohl mal wieder verlassen, so wie das letzte Mal als er in Gorthar gewesen war. Warum wusste er nicht; vielleicht war der Schläfer doch nicht so mächtig wie man denken sollte. Vielleicht war Gorthar auch einfach zu weit von ihm weg, aber ein Gott sollte doch keine Probleme mit Entfernungen haben. Wie auch immer. Rango musste sich etwas einfallen lassen, sonst würde er als Höllenhundfutter enden.Er hatte nur eine Chance, er musste einen weg finden, um aus den Monstermassen zu fliehen, sonst würde er den nächsten Tag nicht mehr erleben. Mit letzter kraft versuchte er eine Lücke zu schlagen, um seine Kameraden näher zu sich holen und die Dämonen etwas abspalten zu können. Plötzlich erblickte er Angroth, der nur wenige Meter neben ihm auf dem Boden kniete. „HEY“ schrie Rango, doch der Templer rührte sich nicht. „ANGROTH PASS AUF“ fuhr der Fischer mit zittriger Stimme fort und versuchte auf einen sich dem Expeditionsführer nähernden Dämonen hinzuweisen. Vergeblich. Rango versank in Gedanken, die nur Pure Stille umfassten. Sekunden waren wie Minuten; seine Komplete Sicht spielte sich in Zeitlupe ab. Rango sah mit an wie Angroth neben einem Körper kniete und wie sich eine Bestie, so hässlich wie die Nacht, mit fletschenden Zähnen, versuchte auf jenen zu stürzen.
Der Fischer handelte aus Reflex. Sekunden wurden wieder Sekunden, die Zeitlupe war nicht mehr; sein Geist kehrte in die Realität zurück. Mit voller Kraft warf der Sumpfler seinen Hammer in des Dämons Richtung. Wild und schnell flog jener sich drehend durch die Luft, bis er sein Ziel am vermeintlichen Kopf traf, der zu einer einzigen, großen und klaffenden Wunde verwandelt wurde. Der Hammer viel zu Boden, der Feind ebenfalls.
Doch allein diese wenigen Momente, in denen er seinen wohl Sinnesabwesenden Freund vor einer Bestie bewart hatte, hatte ein weiteres Monster die Chance ergriffen seine langen, scharfen Krallen in Rangos Rücken zu bohren, worauf der Fischer schreiend zu Boden glitt.
Sich vor schmerzen krümmend, lag der Sumpfler da. Zwar war er noch am Leben, der Dämon hatte abgelassen und ihn nicht weiter beachtet, doch hatte er in diesen Sekunden schon mit seinem Leben abschließen wollen…



18.09.2003 22:37#228
HoraXeduS "Finde Deinen Frieden." Die Stimme, die Horaxedus' Namen rief, war klar und rein wie die einer scheuen Jungfrau. Und so erhob der Magier mitten im Getümmel sein Haupt und versuchte, den Wohlklang in seinem Ohr zu orten. Da soeben sämtliche Dämonen ebenso wie die tapferen Menschen inne zu halten und all ihre Aufmerksamkeit dem zu Boden knienden Angroth zu widmen schienen, fiel es dem Glasmacher nicht sonderlich schwer, frei von Kampfeshektik seinen Kopf in Richtung der schmeichelnden Stimme zu wenden, die ihn soeben erneut zu rufen anschickte.

Nur ein undeutliches dunkles, aber doch offensichtlich blendend friedliches Knäuel sah der Magier dort, etwas vom eigentlichen Geschehen entfernt, dunkel und ruhig, doch vernahm er die dazugehörige glockenhelle Stimme, als entstehe sie direkt in seinem Kopf: "Horaxedus. Hörst Du mich? Komm zu mir. Finde Deinen Frieden." Sichtlich ergriffen konzentrierte der Schwarzmagier seinen Blick auf die dort hinten, etwas fern stehende Gestalt, die ihn zu sich gerufen hatte, ihm einfach Ruhe und Entspannung verhiess. Und schliesslich, ohne weiteres Zögern, richtete der Glasmacher seinen vom Kampfe geschundenen, müden Körper auf und schritt mit versonnener Miene, wie an der Schnur gezogen, auf die Erscheinung zu, die sich ihm dort offenbarte und ihm das Gefühl der Wärme auch aus dieser doch beachtlichen Entfernung zu vermitteln vermochte.

So siegte denn die Sehnsucht des Magiers nach Ruhe und Frieden über Kampfkraft und Vernunft. Horaxedus hatte sich längst unbemerkt derart weit von seiner Gruppe entfernt, dass seine Umrisse sich nur wie ein weiterer Felsbrocken im fahlen Gegenlicht des Mondes abzeichneten, als sich schliesslich erneut diese sanfte, magische Stimme in seinen Kopf und zugleich in sein Herz zu Bohren schien. "Ja, komm zu mir. Sorge Dich nicht, vertraue mir. Finde Deinen Frieden." Und je näher Horaxedus der unbekannten, verlockenden Gestalt kam, desto aufrechter ging er, als würden sein Herz und seine Seele leicht und leichter. Wie befreit schritt der Magier auf die Stimme zu, die ihn rief. Der Schwarzmagier breitete, der Verlockung inständig ergeben, die Arme aus und schritt heiter voran. Nur wenige Schritte noch trennten ihn von der Stimme, seiner Freiheit, seinem Frieden, nach dem er sich seit langer Zeit schon so sehr gesehnt hatte.

Die sanfte, verlockende Stimme des gewieften Dämonen verzerrte sich zu einem atemlosen Schrei, als Horaxedus ihm mit kurzem, ansatzlosen Zug den Kampfstab in die Stirn rammte. Angewidert wandte sich der Schwarzmagier ab und machte sich auf, zu seinen Gefährten zurückzukehren, nicht ohne ein letztes Mal verächtlich auf seinen am Boden liegenden Gegner herabzublicken.

Finde Deinen Frieden. Anfänger...



19.09.2003 15:00#229
Trulek Ein harter Kampf. Die Anzahl an Dämonen hatte sich schon drastisch verringert, doch sie würde so lange kämpfen bis sie sterben oder ihr Herr etwas anderes befehlen würde. Für Trulek war es schwer gewesen. Immer wieder rannte er einige Meter weg und ließ ein oder zwei Pfeile auf einen Dämonen los. Die kleineren von ihnen waren danach besigt die größeren jedoch kamen oft bis zu Trulek hin und hatten ihn schon ein offene Wunde an der Brust zu gesetzt. Er ärgerte sich richtig, dass er nicht mit dem Schwert umgehen konnte. die anderen hielten das glänzende Metall und schwangen es durch die Luft, als ob es das leichteste der Welt war. Er jedoch hatte nur seinen Bogen, seinen Dolch hatte er vergessen. Sehr hilfreich wäre dieser jedoch auch nicht gewesen, da er ihn für Lau bekommen hatte und die Verarbeitung schlecht war.

Ein Seufzer, auf einmal flohen Dämonen in alle Richtungen. Aber warum? Ein Blick an diee Stelle, wo vor einiger Zeit noch Daschnavar gestanden hatte und er wusste es. Er hatte es gar nicht mitgekriegt in dem Kampfeslärm. Sein Bogen senkte sich und sein Blick schweifte über die komplette Ebene. Daschnavar war nirgends zu sehen. Anscheinend hatte er noch keine Lust sein Spiel zu beenden und verkroch sich weiter irgendwohin. Oder es lief nicht alles nach Plan und der feige Erzdämon hatte sich verzogen.

Doch nicht alle Diener waren mit ihm geflohen, schon wieder kam ein recht kleiner Dämon auf Trulek zu. Scharfe krallen hatte das Biest doch diese sollten Trulek nicht abhalten es zu töten. Schnell legte er zwei Pfeile auf die Sehne und spannte das elastische Seil bis zum Anschlag. Der Dämon hielt an, er hatte es schon gesehen. Schneller als man gucken konnte hatte das Biest auch schon zwei Pfeile in der kehle stecken. Es gurgelte leise und das Biest ging zu Boden. Trulek rannte wieder zu der restlichen Gruppe zurück. Diese kämpften immer noch, aber da viele Dämonen geflüchtet waren, würden sie wohl bald den Sieg erringen. Der Schütze schaute sich auf dem Schlachtfeld um. Den erstbesten Dolch den er ergattern konnte, würde er sich ausleihen. Da blitze es ja auch schon metallisch...



19.09.2003 15:30#230
Angroth Jedwedes Vernunftsverhalten ward von seinem Geiste abgeblättert, und verbitterte Wut entfachte das noch nicht erloschene Feuer der Ruchká in ihm zu noch höherreichenden Flammen; aus dem Glimmen war ein nahezu unbezwingbarer Brand geworden.
Die Lehren des Schwertkampfes entschwanden aus seinen Gedanken, sein Glaube entfachte einen großen Zorn in ihm, so er die verstorbene in seinen Armen hielt, zum zweiten Male schon.
In Trance erhob er sich, sie glitt aus seinem Griff, behutsam zog er die mörderische Klinge aus ihrer Brust. Als er vollkommen aufgerichtet war, sah er noch ein letztes Mal auf sie herab, schloss die Faust die sein Schwert im Kampfe führte und legte sie an die Brust, schloss seine Augen und senkte das Haupt. Trotz seines brennenden Zornes fand er die Zeit, für die Seele seiner Mutter zu beten, auf dass sie im Reich des Schläfers aufgenommen werden würde. All ihre Kräfte suchte er ebenso auf diesem Weg in sich aufzunehmen, damit sie nicht vollends von dieser Welt geschieden bedacht sei.
Nach einigen Augenblicken hatte er sein Ritual beendet, und seine wieder geöffneten Augen waren auch schon des Templers Klinge fündig geworden. Mit wenigen Schritten war er bei ihr, enthob sie aus einer dämonischen Blutlache, strich sie an einem Wolfsfell ab. Im Glanze, der nicht vermuten ließ, dass sie gerade noch von Lebensessenz getränkt war, strahlte sie aus, bereit, neues Blut zu trinken.
Kurz wog er die Waffe probend in seinem Handgelenk, sie war immer noch tüchtig und kein bisschen abgestumpft.
Es war jetzt Zeit, sich den restlichen Schergen Daschnavars anzunehmen, mit blutrünstigem Blick hatte er sie gesucht und auch rasch gefunden. Immer noch wogte der Kampf zwischen Mensch und Dämon, jedoch begannen die Magischen Wesen langsam, zu unterliegen.
Um dieser Niederlage ein schnelleres Ende zu machen warf der Templer sich mit aller Gewalt zwischen die Kreaturen, machte sich so schnell Platz zum kämpfen. In seinem Wahn nun nahm er garnicht wahr, wer denn die Menschen waren, die da bekämpft wurden. Es war auch nicht von Bedeutung, zumindest nicht jetzt. Scharf und schnell glitt "Glaubenshüter" durch die höllischen Leiber und schnitt einige sogar rasch entwzei. Das überraschende Eingreifen des für gebunden gehaltenen Clansmannes sorgte für einen raschen Bruch in der Moral der restlichen Dämonen, nicht wenige lösten sich vom Geschehen um in der Ferne zu entschwinden so schnell sie konnten.
Ihr Meister war fürs erste geschlagen, warum sollten also sie selbst weiterkämpfen?
Die Feigheit der Wesen brachte Angroth als Ehrbaren Krieger nur noch mehr in Rage, und jeder Dämon, der sich ihm gegenübersehen musste, verging in diesem Hass.



19.09.2003 15:45#231
Samantha Samantha wollte gerade auf einen besonders fies dreinschauenden Dämon einschlagen, als dieser plötzlich einen Blick von Panik in seinen Augen hatte und gleich darauf die Krallen in die Pranken nahm und in der Ferne verschwand. Die hohe Templerin staunte nicht schlecht.
Das Schlachtfeld hatte sich gelichtet. Viele Dämonen packte mit einem Mal das blanke Entsetzen, als seien sie sich dessen gewahr geworden, was sie hier taten. Anderen stand immer noch die Wut ins Gesicht geschrieben, doch Hoffnungslosigkeit ließ auch sie das Weite suchen. Einige von ihnen zischten noch böse Drohungen, bevor sie mit einem Puff in die Luft gingen oder davonsprangen. Ein seltsames Phänomen, welches sich die hohe Templerin nicht erklären konnte.

Doch immer noch waren genug ihrer Art dabei, pflichtbewußt ihre Aufgabe zu erfüllen. Schon trat ein neuer Dämon hinter Samantha und ließ die Sumpflerin erschrocken herumfahren. Seine gespaltene blaue Zunge hing ihm seltsam verquer aus dem Maul und die Augen starrten sie blutunterlaufen an. Samantha zögerte keinen Augenblick mehr. Sie schwang ihren Einhänder herum und traf das dämonische Wesen mit einem gekonnten Schlag an der Kehle. Dummerweise konnte der Diener ihr mit seinen langen Krallen noch zwei äußerst schmerzhafte Schnitte in den Arm rammen, bevor er zu Boden ging. Samantha zuckte vor Schmerz zusammen und biß die Zähne aufeinander. Doch sie hatte gesiegt, das war das wichtigste.
Suchend schaute sie sich nach weiteren Gegnern um, fand jedoch nur ihre Gefährten, die ebenso verwundert ihre Blicke über den Gletschergipfel schweifen ließen. Die Ebene war leer, außer ihnen und einer nicht unbeachtlichen Zahl gefallener Dämonenhelfer. Der Wind wehte ihnen pfeiffend ins Gesicht, kalt und unbarmherzig wie immer. Die dunklen Wolken hatten sich gelichtet, doch immer noch war es auf der Gipfelspitze dunkler als unten im Tal. Die Blitze hatten nachgelassen und der Donner war verschollen. Der dämonische Spuk schien vorbei.
Irritiert steckte die hohe Templerin ihr Schwert ein und trat zum Rest der Gruppe. Was war geschehen? Warum waren die Dämonen plötzlich geflüchtet? Das konnte doch nicht das Ende sein, so einfach würde man sie nicht davonkommen lassen. Das Verschwinden der Dämonen konnte nur einen Grund haben.
"Wo ist Daschnavar?", fragte Samantha mit einem unwohlen Unterton in der Stimme in die Stille hinein.



19.09.2003 16:25#232
Tomekk Tomekk erhob die Hand und hielt inne. Wo war denn sein Gegner hingekommen? Als er nach oben sah, verstand er erst, was los war. Die Dämonen flüchteten. Tomekk ließ die Hand sinken und gab die Konzentration auf, die er gebraucht hatte, um den nächsten Zauber bereit zu halten. Ein kurzer Blick zeigte ihm bereits, dass wirklich nur die toten Dämonen geblieben waren. Was jetzt? Von Daschnavar war weit und breit nichts zu sehen. War ihre Expedition in einer Sackgasse gelandet?
Während des Kampfes hatte er sich weit von dem Rest der Gruppe entfernt und befand sich nun ganz am Rand des Schlachtfeldes, wo schon wieder eine dünne Schneeschicht den Boden bedeckte und in einiger Entfernung immer dicker wurde. Allerdings war die Schneedecke nicht durchgehend, wie er vermutet hatte, sondern wiesen Unterbrechungen, scheinbar Fußspuren, auf. Selbstz ein blinder hätte sehen können, dass diese Fußspuren nicht menschlich waren. Sie waren viel zu groß und vorne an den Fußspitzen wieß der Stein darunter Spuren von Krallen auf, die darüber gekratz hatten. Tomekk war sich auch sicher, dass keiner der fliehenden Dämonen an ihm vorbeigerannt war, also konnten die Spuren nur von einem stammen...

Langsam ging Tomekk zu den anderen zurück, die sich scheinbar ratlos umsahen. Zu gern berichtete er ihnen von den Spuren, die er gefunden hatte und zeigte sie den anderen. Es kam erst gar kein großer Zweifel auf, dass diese Spuren die von Daschnavar selbst waren, aber war der Dämon wirklich geflüchtet oder lockte er die Gruppe nur wieder in eine weitere Falle?



20.09.2003 15:53#233
doooom Noch immer ein wenig außer Atem, vom Kampf gegen einer der kleineren Dämonen, der den Baal trotzdem noch um einen halben Kopf überragt hatte, schritt er zum Rest der Gruppe hinüber. Die meisten von Angroths Gefährten waren nach diesem langen und harten Kampf erschöpft, doch nur die wenigsten von ihnen ließen sich das anmerken. Sie waren vielmehr damit beschäftigt den Spuren auf dem Boden, von dem sie dachten sie wären Daschnavars zu folgen, anstatt sich eine kurze Pause zur Erholung zu gönnen. Und auch wenn sie mit ihrer Einstellung, das der Dämon, dessen Körper augenscheinlich nicht neben seinen ganzen Dienerkreaturen auf dem öden, vom sich langsam verbreitenden Gestank der Dämonenleichen überzogenen Schlachtfeld befand und noch immer eine Gefahr darstellte, recht hatten, so war sich Doooom doch ziemlich sicher, das sie es nach diesem harten Kampf gegen den Dämon nur noch schwerer haben würden.
“Mit Sicherheit sind das Spuren dieses Dämons. Wir sollten ihnen so schnell wie möglich folgen, bevor er uns noch entwischt.“ War einer der Sätze, der zwei Meter neben ihm aus dem Mund eines der Schwarzmagier ertönte und offensichtlich die Zustimmung der anderen Mitglieder der Gruppe fand, die sich daraufhin sofort auf den Weg machten. Der Baal hingegen blieb noch immer erschöpft stehen und sah seinen sieben Kameraden nach. Sieben? Waren sie vor dem Kampf nicht noch mehr gewesen? Hatte einer von ihnen die Auseinandersetzung mit den Handlangern Daschnavars nicht überlebt? Wo war er, wo war Rango? Der verwirrte, aufgescheuchte Blick Dooooms schweifte über die kleine, unbehagliche Ebene auf der Spitze dieses Berges, doch ihm fiel außer schroffen Felsen und Kadaver von besiegten Dämonen nichts besonderes ins Auge. Doch. Dort, dort lag sein Hammer. Und daneben konnte er eine Hand erkennen, die auf dem geschundenen Körper eines besiegten Gegners lag, welcher Körper, des Novizen der sich dahinter befand verdeckt hatte. Ein lauter Schrei kam über die Lippen des Baals und wurde auch von den schon vorausgegangenen Sumpflern und ZuX’lern vernommen, die sich daraufhin zu ihm umgedreht hatten und nur noch sahen, wie Doooom so schnell es ging zu dem am Boden liegenden Novizen hinüberrannte. Schnell war er erreicht, doch konnte man sich nicht einmal sicher sein, ob er noch lebendig war oder schon in Beliars Reich eingegangen war. Nur wenige Augenblicke später war der mit Blessuren und anderen Wunden übersähte Körper Rangos umgedreht, so das sein Gesicht nun nicht mehr in Richtung des harten, steinigen Bodens blickte, sondern an den dunklen, mit Wolken verhangenen Himmel. Der Baal beugte sich kurz über seinen Glaubensbruder und konnte daraufhin kurz aufatmen, da er ihn noch leise atmen hörte. Wenigstens war er nicht tot...noch nicht. Aber ohne einen Barbier oder besser einen anständigen Heiler würde es schwer, wenn auch nicht unmöglich für ihn werden die nächste Zeit zu überstehen.

Die restlichen von Angroths Begleitern, die zum Anfang vor Wut auf den Dämon nicht einmal Rangos fehlen bemerkt hatten, waren mittlerweile auch bei dem bewusstlosen angekommen und erkannte auch schnell den ernst der Lage. “Wir können ihn nicht hier liegenlassen.“ War von Trulek zu vernehmen, womit er eindeutig recht hatte. Die Kälte auf dem Gletscher war nicht gut für den schwer verletzten, so dass schnell klar war, das man ihn hier wegschaffen musste. Blieb nur noch die Frage wie. Ihn den ganzen Weg nach unten zu tragen wäre unsinnig, wenn dann brächte man so etwas wie eine Trage oder etwas anderes wo man ihn drauflegen konnte. Nur wo sollte man in dieser trostlosen Umgebung so etwas finden? “Hat jemand eine Idee, wie wir ihn hier herunterbringen können?“ fragte der ratlose niedere Baal in die Runde, ohne wirkliche Hoffnung auf eine gute Antwort zu haben. Einzig Angroth regierte auf seine Worte mit etwas anderem als Kopfschütteln, allerdings auch nicht so wie er es erwartet hatte. Der Templer schritt zum Körper eines Dämonen, der nur wenige Fuss von ihnen entfernt lag. Es war eines der größeren und auch kräftigeren Exemplare gewesen, das sich auf Grund seiner Flügel und mangels echter Beine sicherlich eher schwebend fortbewegte. Auch die beiden kleinen Hörner, die fehlenden Ohren und die scharfen Krallen an dem, was man noch am ehesten als Arme bezeichnen konnte fielen Doooom an diesem Wesen auf, doch Angroth interessierte sich nur für die Flügel. Er drehte den Kadaver des Wesens auf die Seite und griff an den Flügel an der linken Seite und hielt ihn fest. Dann nickte er Samantha kurz zu, die daraufhin zu ihm hinüberging, kurz einige Worte mit ihm wechselte und dann ihr Schwert zog. Mit einem schnellen Schnitt war der riesige Flügel vom Rest des Dämonenkörpers abgetrennt. Der Templer nahm die Große Schwinge und brachte sie zu seinem bewusstlosen Kameraden hinüber. Erst jetzt erkannten die anderen, was Angroth damit vor hatte. Er wollte es als Trage für seinen Freund benutzen. Trulek hob den Novizen kurz an den beinen an, während Doooom das selbe an den Schultern machte und Samantha und Angroth schoben den Flügel unter Rangos Körper. So war es sicherlich um einiges besser zu transportieren. Zwei der Leute griffen sich jeweils ein ende des Flügels und die Gruppe setzte sich in Bewegung.



20.09.2003 18:32#234
shark1259 So wenig sie auch nur mehr waren, es wirkte alles wie ein Aufmarsch. Der Kampf hatte an ihren Kräften gezährt, keine Frage, doch ihr Wille war nicht minder, nein sogar noch stärker geworden, Daschnavar würde seine gerechte Strafe bekommen, früher oder später. Für Zweifel, unsicherheit oder gar den glauben an ihr Scheitern war es längst zu spät, jeder einzelne von ihnen wusste, worum es gang, und jeder einzelne gehörte dazu, war wichtig und wurde mit jedem Schritt den sie taten unersetzbarer.

sharks Augen glitten immer wieder auf den Kämpfer, ihren Leiter in dieser Mission. Angroth war stark, viel stärker als der Schwarzmagier es ihm eigentlich zugetraut hätte. Natürlich hatte er von seinem Freund gewusst, dass er viel Kraft in sich hatte, doch immer noch mit so einem starken Willen weiterzumachen, war sicherlich schwerer als man erwartete.

Neben dem Schwarzmagier schritt stolz Horaxedus her, auf der anderen Seite, ein Freund, den shark schon seit Ewigkeiten kannte, Zloin. Beide blickten nach vorne, setzen einen Fuß vor den anderen, ohne zu zögern, ohne unsicherheit. Bewunderswert.
Der Abstieg vom Gletscher, besonders mit Rango auf dieser "Flügeltrage" war nicht einfach, im Gegenteil, der Sumpfnovize schien beinahe ein paar mal von dieser Trage zu fallen, doch Angroth hielt ihn mit fester Hand und unterstützung der anderen immer wieder darauf.
Der Himmel war leicht übersät von Wolken, sie kündigten ein Unheil an, lange würde es nicht mehr auf sich warten lassen, es war schon fast so weit... Alles schien bereit für das Ende.



20.09.2003 20:56#235
Samantha Samantha stieg schweigsam neben ihren Sumpfbrüdern und den dunklen Magiern den glitschigen Weg des Gletschers hinab. Immer wieder huschte der Blick der hohen Templerin zu Angroth, welcher ebenso schweigend neben ihr herlief. Schon vorhin hatte er so einen abwesenden Eindruck gemacht, als er plötzlich wie aus dem Nichts heraus wieder zu ihnen gestoßen war als sei er gar nicht weggewesen. Samanthas Blick wurde besorgt. Diese Gleichgültigkeit machte ihr Angst, seine Augen hatten diesen beruhigenden fröhlichen Glanz verloren, welcher sich sonst stets in seiner dunklen Iris wiederfand. Jetzt starrten sie nur noch ausdrucklos vor sich hin, scheinbar zu keiner einzigen Gefühlsregung fähig. Samantha fragte sich ob er überhaupt wahrgenommen hatte, dass es einer seiner besten Freunde war, den sie jetzt schwerverletzt den Gletscher hinabtrugen.
Ihr Blick folgte den Schritten im Schnee hinter sich und blieb bei dem bewußtlosen Rango in der notdürftigen Trage hängen. Ob er es schaffen würde? Seine Verletzungen sahen schlimm aus und je länger er ohne Bewußtsein blieb, desto unwahrscheinlicher war seine Rettung.
"Der Schläfer möge dir beistehen, Rango", murmelte sie kaum hörbar für die anderen. Eine Träne floß ihre Wange hinab, ganz unwillkürlich. Eilig wischte sie die salzige Flüssigkeit mit der Hand weg und hoffte dass es keiner gesehen hatte. Aufgeben war das letzte was sie jetzt tun sollten.

Inzwischen hatten sie den Fuß des Gletschers erreicht und der Boden unter ihren Sohlen änderte sich. Das leise Knirschen des Gletschereises wurde von lautlosen Staubwolken abgelöst, die das trockene Ödland aufwirbelte. Jeder ihrer Schritte war jetzt nur noch ganz leise in den Staub gedrückt, das einzige Knirschen war der trockene Sand unter ihren Füssen.
Die Veränderung des Untergrundes füllte sie mit gemischten Gefühlen. Die beiden Träger des Verletzten waren froh das rutschige Eis hinter sich gelassen zu haben, die Spurenleser stießen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Eben noch im Schnee hatte man jeden Schritt Daschnavars nachvollziehen können. Doch hier im rötlichen Sand sah man nichts mehr als Staub und Dreck. Hier eine Fußspur ausfindig zu machen stellte sich als geradezu unmöglich heraus.
"Und nun?", fragte Tomekk ganz vorn. Er war aufmerksam den Spuren gefolgt und hatte nun anhalten müssen.
"Ich schlage vor wir folgen einfach mal dem Weg, vielleicht finden wir wieder Anzeichen", schlug einer der Schwarzmagier vor.
Samantha warf ihm einen mißtrauischen Blick zu, doch angesichts der weiten Ödlandschaft war dies wohl die vernünftigste Idee.
Sie setzten ihren Weg fort. Rango, der während der kurzen Pause abgesetzt worden war und seinen Trägern somit eine kurze Verschnaufspause gegönnt hatte, wurde wieder hochgehievt und weitergetragen.

Eine ganze Weile liefen sie schweigend vorwärts. Die Sonne sank bereits am Ende des Tals in den Schoß der Berge und füllte die Luft über dem trockenen Erdreich mit einem unruhigen Flimmern. Staub wirbelte hinter ihnen in die Luft, aufgewirbelt von den Sohlen der zielsicheren Kriegerschar. Der Boden vibrierte unter ihren Sohlen.
Samantha zog die Stirn zusammen. Das konnte doch nicht sein, soviele waren sie nun auch nicht dass der Boden unter ihnen vibrieren konnte. Doch wovon mochte es sonst herrühren?
Die hohe Templerin starrte angestrengt auf den feinen Sand unter sich, während sie weiterhin einen Fuß vor den anderen setzte. Es waren nicht sie, die dieses leichte Beben verursachten. Es war etwas anderes.

Langsam hob Samantha den Kopf. Vor ihnen war nichts. Also musste es hinter ihnen sein. Ihr Haar flog herum, als sie den Kopf um 180 Grad drehte um zu schauen was hinter ihnen vor ging. Im selben Augenblick erstarrte ihr Körper und sie blieb ruckartig stehen. Doooom, der genau hinter ihr geschritten war, prallte voll auf sie.
"Was ist...?", begann er und folgte dem entgeisterten Blick der Templerin. Doch kaum hatte er den Kopf nach hinten gewandt, da hielt er ebenfalls inne. Die ganze Gruppe war inzwischen stehengeblieben und starrte auf den Wüstenboden hinter ihnen, nur Angroth hatte wieder mal nichts mitbekommen und lief abwesenden Blickes einfach weiter.

Der staubige Boden vibrierte leicht. Unter den ungläubigen Blicken der Dämonenjäger erhoben sich lautlose, geisterhafte Gestalten aus dem Sand. Die Nacht war inzwischen hereingebrochen und im fahlen Mondlicht erschienen die Wesen wabernd und unwirklich. Immer mehr von ihnen hoben sich aus dem Sand, dutzende körperlose Wesen, die lautlos ihren letzten Gang antraten. Es waren Krieger, Menschen und Orks, alle mit gezogenen Klingen und Äxten, die toten Gesichter ausdruckslos nach vorn gerichtet. Sie zogen in den Kampf, ohne Zweifel. Doch wer war ihr Gegner?

Samantha war die erste, die sich wieder rührte. Instinktiv griff sie zu ihrem Einhänder und mit einem lauten Klirren schob sich die Waffe aus ihrer Halterung. Das plötzliche Geräusch ließ die anderen ebenfalls erwachen. Auch sie zogen ihrer Waffen angsichts der Geisterfront, welche sich langsam aber stetig auf sie zubewegte. Doch wie kämpfte man gegen Geister? Gingen die Klingen nicht durch sie hindurch? Oder waren das hier besondere Geister?
In Samanthas Kopf flogen die Gedanken wirr herum. Die anderen machten sich schon bereit auf den Zusammenstoß und den Kampf, der unweigerlich folgen würde. Doch Samantha bemerkte plötzlich etwas. Die Gesichter dieser Wesen waren nun ganz und gar nicht mehr ausdruckslos, im Gegenteil, sie schienen sich zu bewegen. Ihre Münder öffneten sich und sprachen lautlose Worte, immer wieder dieselben. Wie im Akkord bewegten sie ihre Lippen, Orks und Menschen gleichermaßen. Samantha kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können was sie da sagten. Konzentriert folgte sie dem Gang der Lippen."D-a-sch-n-a-v-a-r", murmelte sie.
Dann überschlug sich ihre Stimme plötzlich. "Daschnavar! Sie wollen zu Daschnavar! Steckt eure Waffen ein, wir sind nicht ihr Ziel!"Die anderen starrten die hohe Templerin verwundert an. Im selben Augenblick bemerkte Samantha, dass Angroth schon wieder fehlte. Das gabs doch nicht. Was war nur in den Kerl gefahren? Er schien seine Umgebung komplett zu ignorieren. "Angroth, wir müssen uns beeilen!", rief sie sogleich und deutete nach vorn. Der Templer stapfte dort unbeirrt weiter durch die Wüste, gar nicht bewußt dass er nun alleine war.

Samantha steckte ihr Schwert weg und beeilte sich den Templer einzuholen. Die anderen zögerten noch, taten ihr es dann aber nach und folgten. Als sie Angroth wieder erreichten setzten sie ihren Weg stumm fort. Die Stimmung war jedoch wesentlich angespannter zuvor, wußte doch jeder von ihnen dass sie eine Armee Geister im Nacken hatten, deren Ziel ihnen noch nicht ganz klar war. Die Nacht senkte sich tiefer über das Tal. Bald waren sie an eine Weggabelung angelangt und blieben stehen.
"Und jetzt? Keine Spuren mehr von Daschnavar, ich fürchte wir haben ihn verloren", mutmaßte Tomekk, sichtliche Verbitterung in den Augen.Die anderen schauten sich ebenfalls um. Keiner von ihnen wußte weiter, es schien aussichtslos. Hier in der Einöde konnte sich der Dämon überall verstecken, seine Spuren waren durch den trockenen Sand und den stetigen leichten Wind sofort wieder verwischt.
Samantha ließ sich frustriert auf einem Stein nieder und stützte das Kinn auf den Ellbogen.
"Na super, jetzt dürfen wir hier in der Einöde vergammeln", brummte sie schlechtgelaunt. Ihre Füße taten ihr weh und sie spürte einen leichten Kopfschmerz, der von der stetigen Anstrengung herrührte.

Aus den Augenwinkeln schwebte etwas weißes heran. Beim Schläfer, die Geister hatten sie ja ganz vergessen. Immer Näher kam die Armee der Körperlosen, lautlos und gespenstisch. Die anderen hatten ihre Anwesenheit nun auch wieder erspäht. Samanthas Hand fuhr automatisch zu ihrem Schwertgriff, damit sie es jederzeit ziehen konnte. Doch die Geister zogen an ihnen vorbei und setzten ihren stillen Weg unbeirrt fort. Mit angehaltenem Atem verfolgten sie jede ihrer Bewegungen. Dann sprang Samantha auf.
"Los, folgen wir ihnen!"
Die anderen schauten verständnislos drein.
"Na sie wollen zu Daschnavar und scheinbar wissen sie ganz genau wo er zu finden ist!"
Das leuchtete ein.
Schnell war das kurze Lager wieder abgebaut und aus den Verfolgern wurden die Verfolgten. Schwer war es nicht mit der Geisterarmee Schritt zu halten, ihre Gebilde bewegte sich nur langsam vorwärts.
Allmählich veränderte sich der Untergrund. Das Hörnchen auf Samanthas Schulter bemerkte es als erstes und verkündete den ersten grünen Halm mit einem freudigen Quieken. Bald sprießten noch mehr Gewächse aus dem Untergrund und der Boden wurde von Schritt zu Schritt fruchtbarer und lebendiger. Vor ihnen erstreckte sich ein großes Waldgebiet, dessen Ausmaß man von hier aus noch nicht ganz überblicken konnte. Die Armee der Geister machte Halt. Auch die Gruppe der Lebenden blieb stehen.
"Was machen sie dort?"
"Sie scheinen auf etwas zu warten."
"Es wird wohl länger dauern, machen wir eine Rast."
Das war mal ein guter Vorschlag. Erschöpft ließen sie sich nieder, die Geister stets im Auge. Wenn sie weiterzogen hieß es auch für sie wieder aufspringen.


20.09.2003 22:35#236
Angroth Der Weg war lang und beschwerlich, doch Angroth hatte nicht vor, zu rasten. Sein Ziel war der Dämon, und er wollte ihn erreichen so schnell es ihm möglich war. Die Wiedervereinigung mit seinen Gefährten war beinahe spurlos an ihm vorbeigegangen, er war so gut wie die ganze Zeit in dieser vom Hass geschürten Trance gewesen; nur vage erinnerte er sich jetzt, dass er Rango kampfunfähig am Boden liegen gesehen hatte, dass seine Freunde ihn doch nicht verlassen wollten, dass sein erster Sieg durch sie mit erwirkt worden war.

Erst jetzt, da sie diesen ominösen Waldrand vor sich hatten, kam wieder Regung in das Gemüt des Clansmannes. Der Schleier blinder Wut ließ von ihm ab, und die Klarheit die er immer besessen hatte, ward zurückerlangt. Just in diesem Moment seines Bewusstseins überfluteten ihn die Tatsachen der letzten beiden Tage unbarmherzig und stürmisch; als ob es sich um die Attacke eines Feindes handelte wich er vor diesen Gedanken zurück, die Augen weit geöffnet.
Momente rang er um Gleichgewicht, die Erinnerung war ein einziger Schlag ins Gesicht. Seine Mutter war tot, er hatte sie getötet. Und dennoch war in seiner dunklen Stunde Hilfe von jenen gekommen, die er verloren geglaubt hatte. Sie alle waren zurückgekehrt, sogar Samantha war unter ihnen! Obgleich der Tod seiner Mutter ihn schmerzte, so wurde dieser durch die Wiederkehr von Samantha stark gelindert. Es war der Schein der Hoffnung, das Feuer der Ruchká, dass immer neue Kraft aus diesem Gedanken zehren konnte, nicht alles verloren wissen zu müssen.

Wieder Herr seiner Gedanken, suchte er als erstes den Blick zu der hohen Templerin, dem Menschen, der nun alles verkörperte, wofür er selbst noch hier zu sein schien. Ein wenig klamm und grob waren die Bewegungen dieser Augenschläge, denn immer noch kämpfte der Templer darum, nicht gleich unter der Last zu zerbrechen, die ihm durch Daschnavar auferlegt worden war. Ihm wurde warm ums Herz als er sie endlich sah, und ein Lächeln, so herzlich und doch so von den Umständen der Zeit geprägt entrang sich seinem im Mondlicht noch fahler wirkendem Gesicht.

Sie alle, Doooom, Zloin, Horaxedus, shark, Tomekk, Trulek und Samantha saßen rastend auf dem Boden, nur einer fehlte. Rango. Was war mit ihm gewesen? Eine Erinnerung.
"Oh nein." flüsterte Angroth, und beunruhigt glitt sein Blick herüber zu der behelfsmäßigen Bare aus Dämonengeflügel, auf der ruhig und nahezu reglos der hohe Novize lag.

Mit wenigen Sätzen war der Lehrmeister bei seinem einstigen Schüler, er kniete neben ihm nieder und tastete langsam auf seinen Armen und über der Brust. Sie schienen nicht arg verletzt, trotzdem hatte der Fischer im Moment nicht gut lachen. Schuldgefühle - zum ersten Male seit Beginn dieses Unternehmens - rankten in ihm empor, ob es nicht besser gewesen wäre, den guten Mann daheim gelassen zu haben. Stolz erfüllte den Clansmann aber gleichzeitig, hatte sein Schüler doch richtig bei ihm gelernt. Niemals vor dem Feind zurückweichen und die Ehre wahren; wenigstens dieser hier hatte seine Regeln beachtet. Sollte er die Reise nicht überleben, so würde in Ehren auf dem Schlachtfeld sein Leben verwirkt wissen, dafür würde Angroth sorgen.

Und so setzte er sich neben den verletzten, kramte in seinem Beutel und holte etwas getrocknetes Brot hervor, kaute einige Zeit darauf herum. Er bemühte sich, die doch verwunderten Blicke an ihn gerichtet zu übersehen, rechtfertigen konnte er sich nicht für sein Verhalten. Beinahe vollkommene Stille herrschte im Rund, jeder schien die Pause willkommen zu heissen und alle Energie aufzusparen für den wohl letzten Schlag dieser Geschichte.

Irgendwie kam der Wald dem Templer bekannt vor, bemerkte er während seiner eintönigen Gedankengänge, die sich zumeist um den Dämonen drehten. Irgendwo hatte er schonmal von diesen dunklen Bäumen gehört, lange ward dies her. Dann fiel es ihm ein, sein Mund blieb offen und fassungslos rutschte ihm das Brotstück aus der Hand. Der Krieger hatte einige Schemen entdeckt, die still und leise am Waldsaum standen und sich nicht regten; ihr Aussehen ähnelte den Orks aus den Geschichten über die Befreiungskriege der Clans vor vielen Generationen. Geister! Die Seelen der gefallenen in dieser Schlacht, so hieß es, waren verdammt, Spielzeuge des Verursachers all dieser Kampfhandlungen. Die Stränge führten alle zusammen, immer wieder zu einem Namen: Daschnavar.
Jetzt fiel es ihm auch auf, nicht vollkommen regungslos standen die unzähligen Reihen von Geistern herum; ihre Münder formten immer eben dieses Wort ihrer Nemesis. In diesem Wald war die Schlacht geschlagen worden, in diesem Wald hatten die Menschen den letzten großen Kampf gegen die Orkheere gewonnen, aber nicht ohne horrende Verluste hingenommen zu haben. Der Blick des Ruchká blieb auf dem Hinterkopf des Orkkriegers haften, und er brach die Stille.
"Vor langer Zeit, so hat es mir mein Vater erzählt, wurde in diesem Wald südlich der Gletscher eine unvergessen große Schlacht zwischen Menschen und Orks geschlagen. Es war nach dem Anschlag auf meinen Clan, der Daschnavar eigentlich den gesamten Süden hätte öffnen sollen. Doch er hat damals einen Fehler gemacht! Er hat den eisernen Überlebenswillen der Sterblichen unterschätzt, der uns letztendlich in diesem Höhepunkt aller Intrigen des Niederträchtigen hatte siegen lassen. Doch es wird erzählt, dass die Menschen zwar ihr Land verteidigt hatten, die Gefallenen beider Seiten aber für immer dem Dienst Daschnavars anheim gefallen waren. Denn jener verfluchte diesen Baumhort noch vor der Schlacht; und jeder, der dort stirbt, dessen Seele wird von seiner unendlichen Gier nach sterblicher Essenz verschlungen.
Jetzt verstehe ich, warum er geflohen ist. Er will unsere Seelen. Er will uns verschlingen!"

Die ganze Zeit war sein Blick nicht von dem Geist des Orks abgewandt gewesen. Nun, da er geendet hatte, kehrte zunächst erneut Stille ein, jeder suchte erst einmal darum, die Sage zu begreifen.
Endlich wollte Angroth fortsehen, da geschah etwas! In einer elegant ansatzlosen Bewegung drehte der Geist seinen Kopf zu ihm herüber - und nickte. Nach und nach taten es alle anderen Wesen ihm gleich, sahen auf die Gruppe der Menschenkrieger und nickten. Ihre Münder formten immer noch den Namen, und sie deuteten - noch den Gefährten zugewandt - in den Wald.



21.09.2003 00:03#237
Trulek Es war Trulek etwas unangenehm. Die komplette Geisterschaft hatte ihre Augen auf die Gruppe fixiert. Vielleicht warteten sie ja darauf, dass auch sie in den Wald gehen würden. Der Wald sah alt aus, alt und mächtig. Und nun mussten sie wahrscheinlich mit den Geistern hindurchschreiten - zumindest fiel Trulek zu diesem Zeitpunkt keine bessere Idee ein. Von seiner Neugierde getrieben stand er auf und tat an paar Schritt in Richtung des Waldrandes. Die Geister schauten vermeht in seine Richtung, doch sah es nicht so aus als ob sie ihn aufhalten wollen würden. Der Templer war nun so nah am Wald, dass er den ersten Baum berühren konnte. Den Kontakt zu einem Geist mied er aber lieber, es war ihm einfach nicht wohl in der Haut etwas sichtbares zu berühren, ohne es wahrsceinlich spüren zu können.

Mit seiner mettellenen Armschiene klopfte er zum Test gegen den mächtigen Baum, der vor ihm aus der Erde ragte. Es tönte dumpf und der bis der Klang verhallte verging einige Zeit. Es ging Trulek durch alle Glieder und unwillkürlich schüttelte es ihn. Nur ungern würde er diesen Wald betreten, doch blieb ihm, und auch dem Rest der Gruppe wahrscheinlich keine andere Wahl. Langsam schritt der Templer wieder zurück zum Rastplatz. Hinter sich konnte er noch die Geister vermuten, die die ganze Zeit ihre Mund zu einem Wort formten, sie wollten unbedingt zu Daschnavar.

Trulek ging in die Hocke und flüsterte nur den anderen zu:"Ich glaube es bleibt uns keine andere Wahl, folgen wir den Geistern. Sie kennen den Weg und wollen ihn uns zeigen. Auch wenn er durch diesen Wald führt, ich bin dafür." Sein Blick schweifte rüber zu Angroth, dem jetzt wieder ein gewisser glanz in den Augen stand, so kannte Trulek ihn. Was ihm jetzt wohl alles für Gedanken durch den Kopf schwirren mussten, Trulek wollte es gar nicht wissen. Angroth schien noch zu grübeln, aber es sah so aus als habe er den eigentlichen Entschluss schon gefasst.

Trulek, der Angrothts Antwort schon aus seinen Augen lesen konnte, stand wieder aus der Hocke auf und packte seinen Sachen, die er hier abgelegt hatte. Die anderen packten auch schon ihre Sachen, alles ging recht schnell. Sie hatten sich etwas von dem letzten Kampf erholen können und hatten sich gestärkt. Truleks Eigenproviant würde nicht mehr sehr lange reichen, doch er hoffte sowieso, dass sie den Erzdämonen bald erwischen würden. Der templer ging noch ein paar mal im Kreis um das kurzzeitig aufgeschlagene Lager herum. Dann nickte er zufrieden und wartete, dass Angroth ihnen seinen Entschluss mitteilen würde.


21.09.2003 00:50#238
Angroth "Ich denke ebenfalls, dass wir in den Wald gehen müssen. Offensichtlich versteckt sich unser Feind hinter seiner Uralten Magie. Wollen wir seinen Schutzwall bezwingen und ihm ein letztes Mal gegenüberstehen, auf dass die Gefallenen vergangener Zeit ihre wohlverdiente Rache bekommen!"
Entschlossen waren die Worte des Kriegers, und um sie zu unterstreichen stand er sogleich auf.
Durch die Geister ging eine Regung, ein Rumoren, sie schienen den Aufbruch der Menschengruppe zu begrüßen.

Langsam kam Bewegung in jeden einzelnen der Gefährten, zwei der ihren hoben erneut die Bare mit dem immer noch Bewusstlosen auf und liefen in Richtung des Baumes, den Trulek eben geprüft hatte. Momente später hatten sich auch die anderen dort eingefunden, mit einem mulmigen Gefühl zögerten sie, den verfluchten Wald zu betreten.

Den Anfang machte natürlich Angroth Ruchká, dem ja auch am meisten an der Vernichtung des Dämonen lag. Kaum war er eingetreten, schien das Mondlicht verschluckt, und eine allumfassende Dunkelheit, scheinbar undurchdringlich, breitete sich vor ihm aus. Seinem Vorbild folgten nun auch die anderen, bald befanden sie sich alle in der gebietenden Schwärze.

Die Schwarzmagier beschworen sogleich ihre gleißenden Lichtkugeln aus magischer Energie, deren Helligkeit aber scheinbar auch nach einigen Fuß Entfernung von der Dunkelheit verschluckt zu werden schien. So liefen sie voran, bis sie hinter sich nichts mehr als Bäume sehen konnten, Bäume und undurchdringliche Schwärze. Über ihnen ein dichtes Blätterdach, dass jedwedem Licht den Einfall verwehrte.
Waren sie auf dem richtigen Weg?



21.09.2003 12:12#239
Samantha Die Gruppe bewegte sich vorsichtig vorwärts. Der Wald war dicht und dunkel, als wollte er sie warnen, bloß nicht weiter vorzudringen. Doch Angroth an der Spitze lief zielstrebig weiter, so energisch, dass die anderen schön Mühe hatten ihm zu folgen. Sie spürten eine Beklemmung, die durch das morsche Gehölz ging. Die Luft hier drin schien stickiger und abgestandener als draußen, man roch den Tod und gleichzeitig das Leben in den Bäumen. Kein Laut drang in ihre Ohren, nicht mal ein leises Lüftchen fand den Weg durch die dichten Äste, um ein bisschen im Laub zu rascheln. Totenstille herrschte an diesem Ort, der so dunkel und bedrückend war, dass selbst das Hörnchen mal keinen Ton von sich gab.

Samantha stieg bedächtig durch das Unterholz. Immer wieder verfing sich ihr Fuß in einer Schlingpflanze, die gierig nach ihr Griff und sie am Weitergehen hindern wollte. Doch die hohe Templerin würde Angroth nun nicht mehr von der Seite weichen, das hatte sie sich fest vorgenommen. Sie spürte, dass sie ihrem Ziel nicht mehr weit entfernt waren. Nach alldem was sie durchgestanden hatten würde sie nun bestimmt keinen Rückzieher mehr machen. Das konnten auch die anhänglichen Schlingpflanzen nicht ändern.

Hinter ihnen schwebte die Geisterarmee dahin. Kaum hatten sie den Wald erreicht gehabt, da war auch durch die lautlosen Gestalten ein Ruck gegangen und sie hatten sich in Bewegung gesetzt. Nun folgten sie in geringem Abstand, die Gesichter erwartungsvoll nach vorn gerichtet.
Samantha drehte den Kopf wieder herum und stieg weiter. Eine ungewohnte Unterstützung, die sie auf den Fersen hatten. Sie fragte sich immer noch was Daschnavar bei ihrem Anblick tun würde. Doch nicht etwa wieder dieses ekelhafte Lachen auspacken?
Sie musste nicht lange grübeln, denn kurz darauf erschien ein Licht vor ihnen. Eigentlich war es gar kein Licht, es war lediglich eine hellere Stelle in der Dunkelheit. Doch es zog sie magisch an. Samanthas Herz pochte. Dort auf der Waldlichtung erkannte sie eine nur zu bekannte Gestalt, hässlich und furchteinflössend. Daschnavar.

Ein Heulen erklang plötzlich hinter ihnen. Eben noch den Blick auf den Dämon gerichtet, drehte Samantha nun den Kopf und erkannte, dass die Geister diesen Ton von sich gaben. Es war ein hässlicher Ton, erfüllt von Angst, Ehrfurcht, aber auch tiefem Hass. Es war, als würden die körperlosen Wesen sie anfeuern in ihrem Ansturm auf Daschnavar.
Sie hatten die Lichtung erreicht und traten hervor. Der Dämon hatte seine rotleuchtenden Augen bereits auf sie gerichtet und sein Mund öffnete sich. Sein dämonisches Lachen hallte durch den Wald, spöttisch und siegessicher. Dann durchzog ein Grinsen seine Mundwinkel und das Lachen verklang.
"Ich habe euch erwartet", begrüßte er sie.



21.09.2003 13:13#240
Trulek Da stand er also nun direkt vor ihnen, mächtig und hässlich. Sie waren in der Überzahl, aber zu unterschätzen war der Erzdämon nicht. Zumal es ganz danach aussah, dass der Dämon sich seines Sieges schon sicher war. Irgendwas überzeugte ihne davon, dass er gar nicht verlieren konnte. Vielleicht überschätzter er aber auch nur seine Macht. Seine Diener hatte er schon gerufen und viele erlagen den Sumpflern und Schwarzmagiern. Der Rest hatte das Weite gesucht. Daschnavar schaute spöttisch zu den Geistern rüber, die sich am Rande der Lichtung gesammelt hatten. Sie wollten Daschnavar tot sehen. Körperliche Unterstützung konnten sie den Gefährten nicht leisten, aber es schien, als ob sie sie anfeuern würde.

In einem Augenblick hatten alle ihre Waffen gezogen. Zorn hatten sie auf dieses Ungetüm und das zurecht. Rango lag am Rande der Lichtung, sein Zustand hatte sich schon etwas gebessert.
Jetzt würde es gleich losgehen. Der letzte Kampf gegen den Erzdämonen bestand ihnen vor. Dieser streckte seine mächtigen Klauen empor und brüllte, dass es im ganzen Wald widerhallte. Es hatte begonnen.

Langsam nährte sich die Gruppe dem Dämon, allen voran Angroth, dem die Rachelust aus den Augen zu lesen war. Ein Kries wurde gebildet, sie umzingelten Daschnavar. Der Dämon ließ sich aber nicht davon beeindrucken. Trulek legte einen Pfeil auf und ziehlte an die Stelle wo er die Kehle vermutete. Plötzlich zischte es. Der Pfeil hatte Daschnavar getroffen, aber verletzt hatte er ihn nicht. Nur einige Zentimeter war er in die dicke Haut des Dämons gedrungen. Langsam erhob dieser seine rechte Pranke und ließ sie runter auf Trulek sausen. Immernoch ganz verwirrt von dem was eben passiert war nahm er die Sache nicht so ganz wahr. Es war Doooom, der ihn noch schnell vor der Klaue schützte und ihn auf den Boden schubste. Völlig verwirrte schaute er den Baal an, doch sogleich hatte er begriffen, warum dieser das getan hatte. Der Dämon hatte Kraft gesammelt und ließ seine Klaue über Trulek hinwegsausen. Der Templer nickte Doooom dankend zu undstand dann wieder auf. Sein Herz pochte und Zeit für Worte war später noch.

Das seinem ersten Hieb war Daschnavar also leer ausgegangen, doch was würde er jetzt machen? Sicherlich hatte er noch irgendwelche Tricks auf Lager, doch keiner außer ihm selbst wusste dies. Ein Kampfgeschrei ertönte. Mit gezogener Waffe stürtzten sich alle auf den Dämon, irgendwo oder irgendwie musste er verwundbar sein. Am Hals zumindest nicht.



21.09.2003 14:33#241
HoraXeduS Einem solchen seltsamen Kampf hatte Horaxedus noch nicht beigewohnt. Klein in ihrer körperlichen Gestalt, verglichen mit ihrem Gegner, winzig gar in ihrer Macht angesichts der seinen, bemühten sich die Abenteurer, dem Erzdämonen ein Ende zu bereiten.

Der Glasmacher indes setzte seine Ziele etwas niedriger an. Er stellte sich vor, was für ein angenehmer Teilerfolg es wäre, Daschnavar überhaupt einmal ernsthaft verwunden zu können. Die Pfeile Truleks nämlich steckte er, nicht nur bildlich ausgedrückt, einfach so weg. Offenbar lagen die Stärken des Dämonen nicht nur in seinen magischen Fähigkeiten. Auch körperlich war er robust und besass Kraft im Übermass. Besonders beunruhigend war dabei vor allem, dass er sehr gewandt agierte. Trulek hätte keine Chance gehabt, den Streich des Daschnavar zu überleben, wäre nicht Doooom wie von der Tarantel gestochen auf ihn zu gestürzt, um ihn zu Boden zu reissen.

Die Abenteurer hatten den Erzdämonen eingekreist und mühten sich, ihn zu spicken, mit Schwertern und Skeletten, mit Zaubern und zur Not auch mit lauten Flüchen. Gewandt gelang es dem Angegriffenen jedoch, den meisten dieser Attacken eine zerstörerische Verteidigung zur Antwort zu geben. Immerhin schien der Dämon dadurch so beschäftigt, dass er nicht selber zum Angriff übergehen konnte. Nicht auszudenken allerdings, wenn er erst zwei oder drei von ihnen erwischen und die Reihen der Angreifer dadurch ausdünnen würde. Das Kräfteverhältnis würde sich dann eindeutig zu Angroths Ungunsten umkehren.

Noch aber war es nicht so weit. Horaxedus hatte sich zunächst für Schattenflammen entschieden und versucht, sie an verschiedenen Stellen des erzdämonischen Körpers einschlagen zu lassen. Der Effekt war jedoch eher ernüchternd. Unter weiterhin tosendem Gebrüll drehte sich der offenbar unbeeindruckte Daschnavar mit ausgefahrener Pranke und zwang sogleich mehrere Sumpfler, einen ungestümen Satz zur Seite oder nach hinten zu machen. Ein Schritt und der Dämon blickte auf Horaxedus hinab, der ihm nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts entgegenzusetzen hatte.

Das winzige Zögern des scheinbar übermächtigen Gegners nutzte Horaxedus zum flinken Griff in sein Bündel. Der Jähzorn des Schwarzmagiers, er trat nun hervor. Ein ums andere Mal hatten ihn seine unbändige Wut und seine Rage bereits in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht. Umgebracht hatte ihn dies freilich bislang nicht, diesmal jedoch schien er es ohne weiteres drauf anzulegen. Soeben blickte shark beunruhigt herüber zu seinem Freund, der völlig entgleist seinen Kampfstab dem Erzdämonen vor die Füsse schleuderte und ihm einen stinkenden, fauligen Fleischzipfel am langen Arm entgegenreckte: "Hier, Du Hurensohn! Ich hab Dir was..."

...Der Sprung von shark kam keinen Wimpernschlag zu früh. Wie wenige Augenblicke zuvor Doooom Trulek zu Boden geworfen hatte, so schlug nun shark seinen Freund herab. Sie landeten unsanft, doch der gewaltige Hieb Daschnavars sauste im selben Moment nur wie ein Sturm über ihre Häupter hinweg.



21.09.2003 15:59#242
shark1259 Schnell rollte sich shark wieder von Horax herunter, es war unklug auch nur eine Millisekunde länger in einer solchen Position, wo sie absolut ungeschützt waren zu verharren. So hob der Schwarzmagier auch noch in der gleichen Bewegung Horax hoch, nachdem dieser ihm die Hand gereicht hatte.

Augenblicke später standen beide Kastellianer wieder in Kampfstellung vor dem Ungetüm. shark konnte nicht bestreiten, dass er einen kleinen Funken von Bewunderung für dieses Wesen empfand. So viel Macht, so viel Kraft und so viele Diener wie dieser Dämon um sich scharte, es war beinahe faszinierend und gleichzeitig unsinnig zu glauben, dass die paar Menschen es mit solch einem Wesen aufnehmen konnten. Doch nun war es zu spät die Seite zu wechseln, und vor allem band Horaxedus shark an Angroths Gruppe, er wollte seinen Freund nicht unter den Toten wissen. So ging der Lehrmeister weiterhin mit beinahe noch größerer Kampfeswut in diese Schlacht. An diesem Tage sollte es enden.
shark warf eine Schattenflamme gen Daschnavar, welcher dieser geschickt auswich, hieb jedoch sofort danach mit dem Schwert. Diesmal tat sich der Dämon nicht einmal die Arbeit an dem Schlag entgehen zu wollen, er hob nur müde den Arm und parierte den Schwerthieb. Zurück blieb zwar eine Wunde, jedoch drang daraus kaum Blut, es war nicht mehr als ein kleiner Kratzer in den Augen dieses unmenschlichen Ungeheuers, jedenfalls keine grobe Verletzung, um die er sich sorgen machen müsste.

Daschnavar setzte schon zum Gegenschlag an, doch zu sharks Glück wurde er schier in diesem Moment von Zloin angegriffen, der nicht weit vom anderen Schwarzmagier entfernt war. shark warf ihm flüchtig einen Blick zu, dankend und zusammenhaltend, bevor er sich wieder ans angreifen machte.

So wie sie es bis jetzt anstellten würden sie jedoch nie sonderlich weit kommen, was hatten sie schon bis jetzt? Ein paar Kratzer auf der Haut des Dämons, mehr nicht, er schien ja noch nicht einmal ernsthaft ermüdet zu sein. So war dieser Kampf sicherlich auf ein scheitern verurteilt, jemanden musste etwas einfallen, doch war es schwer neben dem stetigen Kämpfen wirklich nachzudenken, ohne dass man die Konzentration auf das parieren und attackieren verlor.


21.09.2003 16:56#243
Daschnavar "Ihr Narren! Glaubt ihr tatsächlich, ihr könntet mich bezwingen? Erbärmlich! Ihr wart euch der Gefahr bewusst, in die ihr euch begeben würdet, solltet ihr den Wald betreten! Dennoch tatet ihr es. Seid ihr Menschen denn immer noch so versessen darauf, euch zu beweisen, euer Leben aufs Spiel zu setzen für nichts? Immerhin gefallt ihr mir, das muss ich zugeben!"
Daschnavar sprach mit spöttischer, herrischer und ruhiger Stimme, als stünde er nur auf der Stelle statt gegen eine große Anzahl Feinde zu kämpfen. Die kleinen Menschen hatten wirklich alle Vernunft abgelegtund waren ihm gefolgt. Hass konnte er einfach und effizient für seine Pläne verwenden, so hatte er auch den letzten der Ruchká in die Falle gelockt.
Unter den neun Menschen die da waren, war nur einer wirklich interessant für ihn, die anderen nur mehr Werkzeuge in seinem nun gipfelnden Spiel der Zerstörung, Angroth. Die kleinen Schwarzmagier, Diener des Beliar, waren ebenfalls nur Ameisen die er unter seinen klauenbewehrten Füßen zertreten konnte, doch spielte er selbst jetzt noch mit ihnen allen.
Wenn er gewollt hätte, so wären der jähzornige Horaxedus und der flinke Bogenschütze Trulek ihm schon unterstellt worden, er hätte ihr Lebenslicht auslöschen können. Doch genoss er die Anspannung und hohe Konzentration, deren Duft von den kleinen Feinden für ihn wohlriechend und -schmeckend in die Nüstern stiegen. Noch wollte er sich ein wenig Zeit lassen.
Mit einem Hieb magischer Natur warf er die ihm im Weg stehenden Menschlein beiseite, achtete aber darauf sie nicht zu arg zu verletzen (immerhin waren es seine Spielzeuge), und wetzte behende, kaum nachvollziehbar rasch zu dem Templer herüber, schlug unsagbar schnell zu.
Es wäre wohl ein tödlicher Treffer für den nicht unerheblich überraschten Templer gewesen, doch er schaffte es irgendwie, sein Schwert zu heben und den Schlag mit ihm abzuwehren! Nun war es an Daschnavar, überrascht dreinzuschauen. Wieder hatte ein Schwert ihn getroffen, doch es hatte ein weiteres Mal kaum Wirkung.
Hoch überragte der Erzdämon den Templer und letzten Clansmann einer längst verblühten glänzenden Zeit, als er sprach: "Du überraschst mich in zweierlei Hinsicht. Zum einen sind deine Reflexe denen eines Ruchká würdig, du bist stärker als bei unserem Treffen. Jedoch hast du einen entscheidenden Fehler gemacht, dabei wurdest du doch oft genug darauf hingewiesen!" Er kümmerte sich nicht um die anderen Menschen, die sich ihm nun des freien, ungeschützten Rückens gegenübersahen. Die Stimme wurde tadelnd, trotzdem widerwärtig. "Ich hatte gehofft, du würdest mir das Schwert deiner Familie als Geschenk mitbringen, damit ich heute nicht nur dich, sondern auch das letzte Überbleibsel deines Clans hier vernichten kann! Du enttäuschst mich!"
Er hob an zu einem weiteren Schlag, doch da ward Angroth ihm schon ausgewichen. Diese kleinen Menschen wurden langsam lästig!



21.09.2003 17:31#244
Samantha Samantha stieß wutschnaubend wie ein jähzorniger Stier die Luft durch die Nase aus. Es fehlte nur noch dass sie mit den Hufen scharrte, dann wäre das Bild perfekt gewesen. Der Dämon war zwar nicht in grellem Rot gewandet, doch die Wirkung auf die hohe Templerin war in etwa die gleiche. Ihre Augen funkelten böse, ein Blick, wie ihn noch keiner zuvor von ihr zu sehen bekommen hatte. Die Haare standen ihr wild um den Kopf und in der rechten Hand hielt sie eisern ihren Einhänder gepackt. Ihre Brust hob und senkte sich ungleichmäßig mit jedem Schnaufen ihrer Lungen. Die sonst so ruhige Templerin war wütend.
Der Schläfer mochte ihn holen, diesen eingebildeten Dämon. Die ganze Wut hatte sich in ihrem Bauch gestaut und wurde von dort in sämtliche Glieder befördert. Das gab ihr Kraft, einen ganz ungewohnten Aktionismus. Der Zorn ließ sie vorpreschen, vorbei an ihren Brüdern und den Magiern, direkt auf den gelassenen Dämon zu, dem die Angriffe von unten immer noch nichts anhaben konnten. Wutschnaubend baute sich die hohe Templerin vor ihm auf und begann dann mit ihrem Einhänder seine Bauchgegend zu bearbeiten. Das mächtige Wesen war überrascht, dass sich eine kleine Menschin einfach so an ihn heranwagte und drauflos schlug. Das ließ ihn auch einen kurzen Augenblick lang unvorsichtig sein und er zog sich tatsächlich eine leichte Schnittwunde zu. Samantha spornte das nur noch mehr an und sie schlug heftiger drauflos.

Doch der Dämon verzog schon wieder das Gesicht zu einem Lachen. Er fand es wohl belustigend, wie sich die junge Frau an seinem Bauch abschuftete. Ein kurzer Hieb mit der Kralle und Samantha flog in hohem Bogen gegen den nächsten Baum. Unsanft kam sie auf dem moosigen Erdreich auf und gab einen kläglichen Laut von sich. Wie töricht von ihr. Ihr Gehirn begann wieder zu arbeiten und verhinderte eine weitere Kurzschlussaktion, doch die Wut in ihr blieb. So leicht ließ sie sich nicht wegschnippsen.
Energisch erhob sie sich wieder, nahm das verlorene Schwert auf und eilte zu ihren Freunden zurück, um das mächtige Wesen in seine Schranken zu weisen.


21.09.2003 18:36#245
shark1259 Der Schmerz übermannte shark, instinktiv griff sich der Schwarzmagier zur schmerzenden Stelle, drückte sich kurz darauf. Er blutete stark, Daschnavar hatte seinen ersten größeren Angriff gestartet, anscheinend wurde ihm der Lehrmeister zu lästig und nun hatte dieser die Konsequenzen zu ziehen. shark lächelte, war dies nun das Ende? Als reine Blasphemie konnte man es bezeichnen, da griff man jemanden an, so oft und so erfolglos, mit all seiner Kraft, und dieser benötigte nur einen Schlag und schon war man Meter von ihm entfernt am Boden, schwer verletzt.

Die Augen des dunklen Magiers wurden zugedrückt, wie von einer anderen Macht, er tauchte ein in eine Welt der Wahnvorstellungen.

Da war wieder dieses Kind, shark kannte es. Es hatte diesen Schimmer in den Augen, was hatte es mit dem Schwarzmagier vor? Ruhig saß es über seinem Körper und betrachtete ihn mit offensichtlichem Interesse. Seine kleinen sanften Hände fuhren über die zahlreichen Wunden der Jahre, die shark schon auf dieser Erde verbrachte. Auf dem Gesicht des Kindes war keinerlei Regung zu erkennen, still saß es mit diesem traurigem Gesichtsausdruck, doch diesem Leuchten im Blick da, und untersuchte shark.
"Da bist du also wieder... ich erinnere mich so gut...", fing shark an."Still jetzt, warte noch einen Moment." Der Schwarzmagier gehorchte ruhig und betrachtete weiterhin die wundervollen Augen der Kleinen. "Noch ist es nicht deine Zeit, weißt du?" Ein kleines Lächeln machte sich auf dem kindlichen Gesicht breit. "Deine Verletzungen sind tief, doch dein Geist ist noch nicht bereit aufzugeben, und das soll er auch noch gar nicht. Du wirst noch etwas gebraucht, dein Leben ist noch nicht zu Ende."
sharks Blick heiterte sich leicht auf, er hatte zwar keine Sekunde daran gedacht, dass es ihm nun wirklich vergönnt gewesen wäre das Leben sein zu lassen, doch war es auch andererseits eine erleichterung.
"Du bist schon weiter gekommen, als wir es gedacht haben. Auch hätte ich dich viel früher hier erwartet, warum hast du damit so lange gewartet? Warum hast du nicht eher geöffnet, es tut doch so gut. Genieße doch den Schmerz, er ist es, der dich stärker macht"
Das Kind streckte ihm die Hand entgegen. "Doch jetzt ist nicht unsere Zeit zum reden, der Kampf geht weiter, und du solltest ihn nicht missen, wir reden ein andermal weiter, geh nun wieder zurück, deine Zeit wird schon noch kommen, keine Angst, genieße bis dahin deine Zeit unter Beliar er kann dir viel geben, du musst ihn nur lassen"
Des Schwarzmagiers Blick wurde wieder etwas finsteren. Doch folgte er dem Kind, welches ihm an der Hand hinaus aus dem Raum führte.
"Ich werde dich vermissen", sagte er leise. "Ich weiß, doch geh nun.."
Die Hand sharks festigte sich wieder um den Griff seines Schwertes. Beliar behielt seinen Diener vorerst, noch war er nicht vollkommen ausgereift, also auch noch nicht bereit "geerntet" zu werden.
Der Schwarzmagier erblickte wieder den Dämonen, dieses Ungeheuer. Auch diesmal geschah dies nicht ohne Bewunderung, doch beherrschte der Hass den jungen Mann und er machte sich wieder daran anzugreifen, auch wenn seine Wunde mehr als nur leicht schmerzte, er würde es schon überleben, und wenn nicht, hatte er viel zu erzählen.



21.09.2003 19:55#246
Trulek Gerade wieder konnte man das spöttische Lachen des Dämons hören, als Trulek die Gelegenheit erkannte. So schnell er konnte hatte er einen Pfeil aufgelegt und ihn abgefeuert. Schnell zischte das hözerne Geschoss auf den offenen Mund Daschnavers zu. Er hatte nichts bemerkt, doch einen Augenblick später ward es still. Eine seiner mächtigen Pranken fuhr auf zum Mund und tastete nach dem Pfeil. Es schien selbst dem Dämon sehr unangenehm zu sein einen Pfeil im Mund stecken zu haben. Wieder konnte man ein lautes brüllen hören und Daschnavar bewegte sich jetzt genau in Truleks Richtung. Trulek hatte nicht genug Zeit zu überlegen und ehe er sich versah hatte der Erzdämon ihn schon in der rechten Pranke. Einige Skeunden später fand er sich in einer Baumkrone wieder.
Die Landung war nicht sehr angenehm gewesen. Der Templer war direkt mit dem Bauch auf einen Ast gefallen, sodass er jetzt schlaff dahing. Daschnavar schien wütend geworden zu sein, denn sein Gebrüll dauerte an und seine Konzentration ließ nach, ncihts außer töten hatte er jetzt noch im Sinne.
Der Ast worauf Trulek sich befand fing langsam aber sicher an sich zu biegen und knackste verdächtig. Bevor er aber komplett abkrachte hatte Trulek die Bewusstlosigkeit verloren und einen anderen, dickeren Ast unter ihm ergriffen. Noch einmal ließ er sich fallen und erfasste einen weiteren Ast. Jetzt berührten seine Füße schon fast den Boden und er ließ sich einfach runter.
Doch widererwarten fiel er einfach zu Boden, ohne stehen zu können. Mehrere Versuche, aber er konnte nicht aufstehen. Langsam kroch er auf dem vermoderten Waldboden wieder zu der Lichtung. Er wollte sehen, wie Daschnavars Ende nicht verpassen. Später wenn alles vorbei war, konnte ihn sicher jemand heilen.
An der Lichtung angekommen lehnte sich der Templer erschöft gegen einen Baumstumpf. Das Gefecht war weit vorangeschitten und der Dämon wütete um sich her. Trulek sah seinen Bogen nur einige Meter vor sich liegen. Einen Treffer wollte er noch landen. Schnell war er hingekrochen und hatte den Bogen gespannt. Im Liegen erwies es sich als ziemlich schwer zu zielen, doch Trulek, Meister seines Faches, landete einen Treffer. Diesmal in die Nüstern des Dämons. Ein lautes schnaufen war von ihm jetzt zu hören. Doch Trulek war zu erschöpft, zu erschöpft noch mehr zu tun und sein Gesicht landete im weichen Moos.


21.09.2003 20:17#247
Angroth Daschnavar wurde durch die Attacken seiner Opponenten immer mehr in Rage gebracht, langsam wurde es ihm zuviel. Der im Dämonenblut tief verankerte Zorn wurde entfacht, die Sticheleien schienen ihn langsam doch mehr zu verletzen als nur zu kratzen. Immer energischer waren die Übergriffe seinerseits geworden, die Pfeile hatte er sich ungeachtet der entstehenden Verletzungen herausgerissen, und noch verstanden es die Gefährten Angroth´s, ihm auszuweichen. Nach einigen Pfeiltreffern und magischen Ergüssen hatte der Feind der Ruchká genug von den weniger wichtigen Figuren seines Spieles, und er wandte sich mit voller Aufmerksamkeit erneut dem Clansmann zu. Jener spürte den Hass, der sich in ihm aufgestaut hatte, und er wusste: dieses Mal suchte auch der Dämon die Konfrontation. Ein wild entschlossenes Lächeln ward auf den Lippen des Templers, als er sein Schwert zum Gruße gegen den ihn um Mannshöhe überragenden Gegner erhob. Dies war der letzte Kampf, die Rache aller, die je im Namen des Dämonen gestorben sind, sollte nun vollbracht werden.
Überlegen grinste der Intrigant auf das letzte Überbleibsel des erfolgreichen Widerstandes gegen ihn, bleckte die Zähne und stieß ein animalisches grunzen aus. Sie sahen sich in die Augen. Der eine sah nur Zorn und Rache, der andere Spott und Hohn. Die Geister sahen diese letzten Momente, die hoffentlich die Aufhebung ihres Fluches herbeiführen würde, und heulten voller Aufregung noch lauter, dass selbst der Wald es nicht zu verschlucken mochte.Der Diener des Schläfers fand nun zu seinem Glauben zurück, erinnerte sich der Segnung durch Baal Tomekk, erinnerte sich des ganzen Pfades, den er unter dem Schutz seines Gottes gestanden hatte.
Er schloss die Augen, und der Dämon gewährte ihm die Pause, er war sich seines Sieges ohnehin sicher. Angroth betete, zunächst leise, dann wurde er lauter; er führte sein bisher innigstes Gebet, legte seinem Gott sein Leben dar und bat ihn dieses allerletzte Mal um Beistand im Kampfe, diesen letzten Gefallen bevor er sein Leben für immer seinem Gott verschreiben würde. Alle konnten seine Worte mit anhören, und der Erzdämon kam nicht umhin, voller Hohn zu lachen – es kümmerte nicht. “Oh, großer Ruchká! Bist du nun endlich bereit, dein Schicksal anzutreten oder willst du warten bis der nächste Morgen graut?“ Kaum zu überhören war die Selbstbewusste Überlegenheit in den Worten, nahm sie doch schon fast jeden Mut durch die Überzeugung, alles sei so bestimmt. Aber der Krieger ignorierte es, beendete sein Gebet. Nun ging es rasch!Aus seiner Gebetstarre löste er sich, vollkommen überraschend und selbst für den Dämon nicht vorhersehbar; stieß er mit seiner Klinge zu. Der Erzüberzug blitzte, als er die magischen Lichtkugeln reflektierte, dann entschwand der Stahl aus dieser Welt, drang in den Körper Daschnavars ein. Für einen Herzschlag ward es still, die Geister brachen ihr heulen ab und alle starrten erwartungsvoll auf das riesige Wesen, der sogar sein Lächeln eingestellt hatte. Ausdruckslos sah er hinab auf das kleine Wesen, dass ihm gerade eine Erzklinge in den Unterleib gerammt hatte. Dieser starrte voller Hass und Befriedigung zu jenem hinauf, ihre Blicke trafen sich, und der Ruchká setzte gerade an zu sprechen, da wandelte sich die schon fast ungläubig wirkende Grimasse erneut in ein Lächeln. Voller Panik nun stimmten die Geister ihr Geheul wieder an, hatten sie sich doch in ihrem Moment der Hoffnung schon zur Freude hinreissen lassen. “Hättest du nur auf jene Stimme gehört, dann hättest du mir jetzt den Todesstoß zu versetzen gewusst! Doch dein Hass hat dich blind werden lassen … törichter Mensch!“ Mit Leichtigkeit riss Daschnavar die Klinge aus seinem Unterleib und warf sie mit seiner gesamten übernatürlichen Stärke fort, sodass sie bis zum Schaft in einen Baum einsank.
Eine erschrockene Erstarrung durchfuhr die anderen Gefährten, als sie Angroth unter dem Dämon sahen, der sich nun vollends siegessicher – wenn auch aus der Wunde am Bauch blutend – dem letzten schmerzenden Punkt seiner Vergangenheit zuwandte. “Du wirst jetzt für die Kämpfe bezahlen, die deine Ahnen für die Menschheit fochten und gewannen! Durch dein Blut habe ich viele Pläne durchkreuzt verwerfen müssen, doch das Leid, dass ihr mir vergönnt habt, war ebenfalls ohnegleichen! Trotzdem!
Der Blutlauf der Ruchká …“ Er hob die Klaue, Angroth stand unter ihm und ergab sich seinem Schicksal. Er hatte versagt. “… endet hier!“ Die Klaue fuhr hernieder, das heulen der Geister erreichte seinen Leidvollen Höhepunkt, der Clansmann resignierte. Er war nicht stark genug gewesen, sein Gott hatte ihn verlassen, er hatte den Glauben verloren. Noch während die Klaue fiel, ging sein Blick vorbei an dem Dämonen und traf Samantha, er hatte Schuld in den Augen. Es tat ihm Leid, er wollte mit diesem Blick nur eines sagen: “Leb wohl!“ Die Krallen senkten sich in seine Brust, er spürte wie sein Fleisch zerschnitten wurde und der Schmerz sich in unerträglichen Wellen in seinem Körper ausbreitete. Daschnavar hob ihn an, die Faust halb in des Menschen Brust versenkt, und sah ihm in die Augen. Ein letzter Satz hallte durch das langsam träger werdende Gedächtnis, die höhnische Stimme des Erzdämonen. “Du liebst sie, nicht wahr?“
Das Herz hörte auf zu pumpen, seine Augen schlossen sich, das Heulen der Geister war nun ganz weit weg. Er spürte die Kälte, ausgehend von seiner Brust, er wollte sich wehren. Das letzte Mal ein Anspannen der Muskeln, ein Stöhnen. Stille.



21.09.2003 20:56#248
Rango …“Wach auf…wach auf!“ sprach die Stimme „Dein Leben ist noch nicht erloschen. Erwache und lebe, mein Enkel, erwache und lebe“ fuhr jene fort, wurde immer leiser und verstummte dann völligst.
Grelles Licht erreichte den hohen Novizen. Ein helles weißes Licht, was einen großen Schatten umschloss. Langsam fingen Rangos Augen zu blinzeln. Er war zurück!
Leises Surren umgab ihn, die Stimme sprach erneut. „Ich habe dir einen Boten geschickt. Er wird dir helfen wieder halbwegs zu Kräften zu kommen“ „Was…was ist geschehen?“ fragte Rango zögernd die Stimme, doch es folgte keine Antwort. Das Surren wurde lauter. Ein heller Punkt, der willkürliche Bewegungen in die neblige Luft zeichnete war erschienen. Es war das bläuliche Licht, was um die Steinscheibe im Eis gekreist war, doch wie sollte es ihm zu Kräften verhelfen? Im selbigen Moment war es in Rangos offenen Mund verschwunden. Ein lauter Schrei seinerseits folgte und das Surren war verstummt.
Der Sumpfler schaute umher, versuchte sich zu bewegen. „Blut…“ durchschoss es ihn, als er auf seine Brust schaute, die mit Wunden übersäht war. Langsam versuchte er seine Hand zu heben, doch war dies mit leichter Anstrengung verbunden, da sie an irgendwas festgeklebt hatte. Es war Schleim des Dämonenflügels gewesen, auf dem er, wie er in diesen Augenblicken merkte, vom Kopf bis zu den Füßen lag.
Als er sich langsam in eine Sitzposition aufrichtete, erschrak er, als er von Geistern umgeben war, die alle ihr Blicke auf eine Lichtung warfen. Feindlich schien ihre Besonnenheit nicht zu sein, sonst würde er wohl nicht mehr sein Leben haben, doch warum war er unter ihnen?
Als er sich komplett aufrichten wollte, durchzog ihn ein stechender Schmerz, der von seine Brust ausging. Er wurde wohl schwer erwischt. Außerdem bemerkte er nun, dass sein Waffe verschwunden war. „Was bei Beliar ist hier eigentlich los? Ich fühle mich, als hätte ich 2 Wochen unter Steinen gelegen, ich bin voller Blut und klaffender schnittwunden, und zu guter letzt ist mein Kriegshammer weg“ dachte er sich mit steigender Wut, und nahm seine Kräfte zusammen, um sich doch noch aufrichten zu können.
Umgeben von Geistern, die ihn noch nicht mal beachteten schlich er sich zwischen ihnen hindurch, sich immer die Wunden haltend und immer den Blicken der ihn umgebenden nach. Dort war das Licht, was er erblickte als er aufgewacht war. Ein Schatten nahm gestallt an, es war der üble Dämon, den sie jagten. Nun konnte er auch die anderen sehen, die den Feind bekämpften.
Rangos blick trübte sich, als er Angroth ausmachte. Der Templer aufgespießt auf den Krallen des Erzdämons. “NEIN“ schrie der Fischer so laut, dass sein Wort in der Dunkelheit des tiefen Waldes wiederhallte und kaum zu überhören war…


21.09.2003 21:22#249
Daschnavar Seinen Triumph genießend wogte der Erzdämon noch eine Weile mit dem sterbenden Clansmann in der Hand und grinste grässlich vor sich hin. Das Entsetzen, das von den Menschlein ausging, war von wahrlich hochwertigem Aroma, erstklassige Kost. Noch eine Weile wirkten die Gefühle auf Daschnavar, dann warf er den zerschmetterten Körper des Templers zu Boden, wischte sich mit der anderen Klaue das Blut von der ersten, leckte es dann ausgiebig auf.
Nach dem Fall ihres Leiters schienen die anderen zu zögern, es wurde kein Angriff unternommen. Jetzt seiner Überlegenheit vollkommen sicher wandte das Ungetüm sich den Überlebenden zu, das triumphale Lächeln auf seinem Gesicht verwandelten es nur noch mehr in eine abstoßende Fratze.
Seine Wunde am Bauch blutete immer noch in einem kleinen Rinnsal vor sich hin, er beachtete sie garnicht weiter.
Nein, diejenigen, die es gewagt hatten, sich gegen ihn zu stellen, waren viel interessanter! Sein Blick schweifte über jeden einzelnen von ihnen, genoss die Ruhe und betretenheit.
Ruhe? Erzürnt vernahm er immer noch die Geister am Lichtungsrand, und er reagierte mit einem kurzen Aufleuchten in seinen Blutroten Augen, dann ward Stille eingekehrt. Gebietend weitete er die muskulösen Arme, rüttelte leicht an etwas unsichtbarem und ächzte verächtlich.
Für einen kurzen Moment herrschte vollkommene Dunkelheit. Als das Licht des Mondes wieder in die Lichtung einfiel und auch die Lichtbälle wieder erstrahlten, waren die Geister verschwunden. Erneut wandte Daschnavar sich an die reglosen.
"Er war schwach, und ihm seid ihr gefolgt? Eigentlich sollte ich euch alle hier vernichten, und bald auch eure Seelen in meiner Obhut wissen. Aber ich denke, dass ich euch noch eine Weile beobachten werde!"
Er lachte ein letztes Mal auf, ein brutales, gemeines Lachen voller Unantastbarkeit, dann verschwand er vor ihren Augen. Sein Lachen hallte noch lange nach ...



21.09.2003 21:51#250
shark1259 Angroth war... er war tot... gestorben... einfach so... einfach... so...
Es war alles umsonst... alles umsonst gewesen, diese ganze Aktion... umsonst.
"Verdammt Daschnavar, warum haust du so schnell ab? Lass uns doch wenigstens auch sterben, wenn schon diese ganez verdammte Aktion ein reiner... Spaß sein sollte?"

Die unendliche Wut packte den Schwarzmagier, ungestüm nahm er sein Schwert fester in die Hand und schleuderte es gegen einen Baum, tief hinein, dass er es kaum noch herausziehen konnte. Doch es war ihm egal, so schlug er ohne Schwert weiter auf den Baum ein. Was sollte dieses ganze...

Eine Schattenflamme nach der anderen fuhr aus der Hand des Schwarzmagiers, so sehr hatte er die Kontrolle noch selten verloren gehabt, doch er konnte es nicht wahrhaben, dass einfach alles wofür er nun Tag für Tag immer wieder weitergemacht hatte, nie ganz aufgehört hatte die Hoffnung zu schären einfach so mit einem Schlag des Gegners für absolut unnütz erklärt werden konnte. Wie ein dummer Scherz kam es ihm vor, ohne Poínte, ohne jeglichen Unterhaltungswert.
Wieder griff er zu seinem Schwert, welches tief in jenem Baum steckte, er erwartete, dass er sich schwer tun würde es herauszuziehen, doch im Gegenteil, sobald er es erfasst hatte, hatte es sich vom Baum gelöst. sharks Blick wurde misstrauisch, das konnte doch nicht sein. Ungläubig starrte er zunächst den Baum an, dann wirbelte er wild herum und betrachtete die anderen. Es begann zu... faulen. Der Wald zerlegte sich langsam wieder in seine bestandteile, er verging. Nur Daschnavars Lachen hallte immer noch von den kaum noch vorhandenen Bäumen wieder.

"Was soll das?"

Im wahn warf der Schwarzmagier sein Schwert weit hinfort und kniete sich am Boden nieder. Er konnte das nicht mehr, seine Kraft war einfach zu ende, nichts mehr da um sich darauf berufen zu können.

Eine Hand wurde ihm auf die Schulter gelegt, mit rot unterlaufenen Augen starrte shark hoch zu dem ihm Nahem. Es war Horax, sein Freund, er sah traurig, doch überlegt zu dem Lehrmeister hinunter.
"Komm weg hier, dies ist kein Ort wo wir bleiben sollten, es ist alles Daschnavars werk, und dessen Werke sind nicht gut für uns."
Mit einem müden Lächeln hielt ihm sein Freund sein Schwert hin."Angroth war auch mein Freund, doch es nützt nun nichts, wenn wir hier bleiben und so Daschnavar es für nötig hält auch sterben."
Langsam und unsicher, wie ein kleines Kind das zum ersten mal etwas neues angreifen konnte, wovor es eigentlich angst hatte, ergriff shark seine Waffe, steckte sie wieder in die Scheide und stand auf. Horax klopfte ihm nocheinmal freundschaftlich auf die Schulter und versuchte ein aufmunterndes Gesicht zu machen.
"Danke mein Freund." sharks Stimme war schwach und dünn, doch sein Blick war gefüllt, nicht nur mit trauer, auch mit dankbarkeit für einen solchen Freund. Die beiden Schwarzmagier umarmten sich kurz und sprachen sich nocheinmal mut zu, bevor sie sich aufmachten aus dem Wald hinaus. Sie würden noch bis zum Hafen die anderen begleiten. shark glaubte nicht der einzige zu sein, der Gorthar schnellstmöglich verlassen wollte.
Sie schlugen ein scharfes Tempo ein, richtung norden, richtung Hauptstadt. Die Nacht war kalt und eigentlich war jeder am ende seiner Kräfte, doch trotzdem würden sie heute keine Rast mehr machen, sie wollten weg von hier.


21.09.2003 22:34#251
Samantha Samantha stand regungslos auf der Waldlichtung, den Blick starr auf das dunkle Fleckchen Erde gerichtet, auf dem bis eben noch Daschnavar mit seinem übermächtigen Lachen gestanden hatte. Das eben Geschehene mochte noch nicht ganz den Weg in ihr Bewußtsein finden. Der Dämon hatte gesiegt, die Gruppe aus Kriegern und Magiern hatte es nicht geschafft ihn zu vernichten. Auch wenn er etwas angeschlagen worden war und viele seiner Diener verloren hatte, so kamen mit Sicherheit bald neue herbei und würden ihn zu neuer Macht führen. Ihr Scheitern legte einen tiefen Schatten auf die Gruppe.

Noch tiefer jedoch traf der Tod Angroths. Die hohe Templerin richtete ihren ausdruckslosen Blick stumm auf den reglosen Körper ihres Freundes. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Steif ging sie zu ihm und kniete sich nieder. Er sah so friedlich aus, die Lippen bleich und die Augen geschlossen. Samantha streckte zaghaft die Hand aus und fuhr mit ihren Fingern über die blasse Wange. Ungewohnt kalt war sie. Kalt und leblos.
"Beim Schläfer, das darfst du nicht zulassen...nicht...bitte...nicht...", flüsterte sie tonlos und eine Träne tropfte hinab auf die Stirn des bleichen Templers. Sie blinzelte und drehte sich zu den anderen herum.Zwei Schwarzmagier waren schon wieder im Aufbruch, keiner wollte länger als nötig an diesem Ort verweilen. Samantha sah flehend zu Trulek hinauf, der neben ihr stand.
"Bitte...hilf mir, wir müssen ihn auf die Trage legen und ihm Hilfe holen", sagte sie leise und hob sanft den Kopf des Templers an.
Trulek schaute etwas überrascht, da doch jede Hilfe in diesem Fall zu spät schien. Dennoch holte er die Trage von Rango herbei, der ja nun jetzt wieder von selbst laufen konnte, und gemeinsam hoben sie Angroth darauf. Samantha bestand darauf den Bruder selbst zu tragen, auch wenn Trulek ihr natürlich dabei helfen musste, da der Templer doch ein gewisses Gewicht hatte.

Sie machten sich auf den Rückweg. Samantha blieb kurz nochmal stehen und schaute sich um. Der Ort würde ewig in ihrer Erinnerung haften bleiben. Gerade wollte sie sich wieder herumdrehen, da funkelte etwas in ihrem Augenwinkel auf. Es war Angroths Schwert. Schwermütig hob sie es in die Höhe und betrachtete es. Erinnerungen wurden wach. Wehmütig steckte sie es ein, keinesfalls sollte es hier zurückbleiben. Ein letzter trauriger Blick auf den reglosen Freund auf der Bahre, dann zogen sie davon.

Der Wald schien noch dunkler als auf dem Hinweg. Je länger sie wanderten, desto dichter wurde er. Kein Laut durchbrach die Totenstille, welche sich über das triste Blattwerk gelegt hatte. Nicht mal ein Käuzchen schrie, kein Rascheln im Unterholz von nachtaktiven Nagetieren. Der Wald war ein einziger Friedhof, ein Platz des Todes und der Vernichtung. Sie wollten ihn so schnell wie möglich hinter sich lassen.

Nach Stunden scheinbar hatten sie endlich wieder die Ebene erreicht. Der Weg war dieses Mal kürzer, da sie nicht den Umweg über den Gletscher nehmen mussten. Dennoch fraß die bedrückende Stimmung, die sich über die Gruppe gelegt hatte, jegliche Aussicht auf Hoffnung oder gar Freude auf. Der Verlust ihres guten Freundes und die Niederlage gegenüber Daschnavar lastete schwer auf ihren Gemütern.

Fast wie in Trance hatten sie die Ebene durchquert und sahen bald schon die Lichter Gorthars in der Ferne aufleuchten. Die halbe Nacht mochten sie hindurch gewandert sein, keiner wollte eine Rast machen. Sie wollten weg von diesem Ödland, welches ihnen nur Kummer und Schmerz beschert hatte. Als sie die großen Stadttore erreicht hatten, blickte sich Samantha nochmal um. Lange schaute sie in die Dunkelheit hinaus, stumm und mit feuchten Augen. Irgendwo dort draußen war der Ort des Schicksals, der ihr so böse mitgespielt hatte. Doch irgendwann würde sie zurückkehren, mächtiger und zuversichtlicher. Und dann musste sich Daschnavar warm anziehen. Er mochte einen Teilsieg errungen haben, doch die Schlacht war noch nicht ausgefochten.

Entschlossenen Blickes drehte sich die hohe Templerin wieder herum und betrat mit den anderen die Stadt Gorthar. Wenn Angroth es nicht mehr tun konnte, sie würde den Clan der Ruchká rächen. Wenigstens das war sie ihm schuldig, das fühlte sie.
Stumm schritten sie durch die nächtlichen Gassen Gorthars. Ihr Weg führte sie geradewegs zum Hafen, dem einzigen Weg heraus aus diesem Land. Einer der Schwarzmagier hatte ihnen Boote organisiert, denn das große Schiff war verschwunden. Keiner wunderte sich wirklich als einer der Hafenarbeiter ihnen erzählte, dass das Schiff samt Besatzung vor einiger Zeit wieder ausgelaufen war. In Anbetracht der anderen seltsamen Vorkommnisse mit diesem Gefährt war sein plötzliches Verschwinden geradezu vorauszusehen gewesen.Sie mussten also Boote für die Rückfahrt benutzen. Mit Sicherheit kein Leichtes, denn das Wetter war instabil und sollte sich das Wind verstärken, würden sie hart kämpfen müssen auf dem weiten Meer. Doch der Drang zurück nach Hause war stärker als alle drohenden Naturgewalten. Einer nach dem anderen fand Platz in einem hölzernen Gefährt. Samantha ließ Angroth sanft neben sich nieder und setzte sich dann auf eine Holzbank. Den ganzen Weg über hatte sie kein einziges Wort gesagt.



21.09.2003 23:07#252
Greis Eine sanfte, nach Salz schmeckende Brise fuhr durch den Mantel des Alten, der in einer dunklen Ecke des Hafengebietes stand, und zusah, wie die besiegten Gefährten mit dem toten Clansmann das Südland verließen.
Mit ernstem Blick sah er ihnen nach, während er sich gebeugt auf seinen Wanderstab stützte. Seine buschigen, grauen Augenbrauen waren zusammengezogen, sein Gesichtsausdruck verhieß Betroffenheit. "So sollte es nicht enden." murmelte er undeutlich.
Die Frage, warum der letzte mit Sicherheit bekannte Nachkomme der Ruchká nicht auf seinen Vorschlag gehört hatte, das Schwert der Familie wiederzufinden und gegen ihren Feind zu schwingen, war einfach unerträglich und führte zu keinem schlüssigen Ergebnis.
Schwer schnaufte er, Daschnavar hatte ein weiteres Mal gegen ihn gesiegt. Doch trotzdem würde er nicht aufgeben, er hatte einst diesen Schwur geleistet, er würde ihn nicht brechen.
Bei seinem Blute war er den Ruchká verpflichtet, und seine Aufgabe war noch nicht beendet. Dieser hier, Angroth, er war noch nicht verloren. Er musste nur seine Seele zurückerlangen, Daschnavar hatte den Wald nur für diesen Zweck einst erschaffen, und nun war er von keinem Wert mehr gewesen.
Die Seele, sie war kostbar. Es würde nicht die Aufgabe des Greises sein, die Seele zurück zu erobern, aber es war seine Aufgabe, den Körper des Menschen nicht vergehen zu lassen bevor er nicht den Feind allen Lebens dieser Region bezwungen hatte! Er würde der Seele des Templers ihre Hülle wiederaufbereiten, das war seine Aufgabe.
Entschlossen schloss er die Augen, klammerte sich mit beiden Händen an seinen Stab als wäre er das einzige, was ihn vor einem tiefen Fall bewahren würde, und murmelte in einer alten, längst vergessenen Sprache.
Er dehnte seinen Geist aus, tastete nach der sterblichen Hülle des letzten Ruchká, umfasste sie mit seiner magischen Kraft. "Oh" entrann es ihm, stark hatte der Körper leiden müssen. Es erinnerte ihn an sich selbst, damals ... in diesem Winter ...
seine Konzentration geriet ins Wanken, er verlor den Kontakt; rasch wischte er die Vergangenheit beiseite und konzentrierte sich erneut.
Jetzt spürte er das ganze Ausmaß der Verletzung, der Brustkorb war stark angeschlagen. Ein geschäftiges seufzen drang aus dem Mund des Alten, dann streckte er die Hände aus, lehnte den Wanderstab an seine Brust. Uralte Symbole zeichnete er in die Salzige Meeresluft, ein gleißendes Glimmen folgte nun seinen Andeutungen, ein Bild formte sich vor dem Alten in der Luft, während er sanft vor sich hinsummte, die Augen geschlossen. Und dann beendete er sein Werk, öffnete plötzlich die Augen und sah nur die Dunkle Nacht, der Mond stand hoch am Himmel. Er keuchte. In seinem Gedächtnis hatte sich das Bild eingebrannt, die Wunden des Templers waren gestillt, nach langer Zeit des Todes hatte er der leblosen Hülle Leben eingehaucht.Der Atem des jungen Mannes hallte in den Ohren des Greises, und zufrieden lächelte er, als er sich wieder an seinen Stock klammerte, als habe er nie etwas anderes gemacht. "Mehr kann ich nicht tun, befreie deine Seele.Deine Aufgabe ist noch nicht beendet, Angroth ..."




Wir bedanken uns bei den Sponsoren der Preise.





Piranha Bytes



Silent Dreams



Corvus Corax



Namco Bandai Partners



Deep Silver