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Rollenspiel nach Fall der Barriere
Gorthar
[Q] Das Land Gorthar # 5
| 31.05.2003 23:33 | #1 |
| Lehna |
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
Lehna musste ein wenig grinsen, als sie sah, wie Esteron die hartschalige Frucht mit etwas zu viel Gewalt behandelte und den essbaren Fruchtsaft über den sandigen Höhlenboden verteilte. Noch immer ein bischen belustigt reichte sie ihm die frucht, die sie gerade geknackt hatte und machte sich stattdessen an der nächsten zu schaffen.
"Klingt ja fast so als wärst du auch einfach so in diese ganze Sache reingeschlittert. Ich frage mich ob überhaupt jemand den ereignissen hier entgehen kann. So ein Chaos gab es hier seit dem Krieg gegen die Häftlinge nicht mehr..."
Sie stockte plötzlich. Der Krieg gegen die Gefangenen der Kolonie. Der Angriff der Sträflinge damals war von zwei ehemaligen Generälen geleitet worden. Manmouse hatte der eine geheißen... Und der andere Frost.
"Sag mal... Frost ist nicht zufällig ein ehemaliger General und hat den Angriff der Gefangenen auf Gorthar vor einiger Zeit geleitet?"
Erneut unterbrach sie sich. Warum sollte Esteron überhaupt etwas von diesem Krieg wissen? Wahrscheinlich war er garnicht in der Barriere gewesen. Er machte nicht gerade den Eindruck eines Verbrechers. Nun ja, es war natürlich auch desöfteren passiert dass Unschuldige in die Barriere geworfen worden waren."Falls dir dieser Krieg überhaupt etwas sagt...", fügte sie noch an und sah Esteron fragend in die Augen.
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| 01.06.2003 00:00 | #2 |
| manmouse |
Dankend nahm Esteron die geöffnete Frucht von Lehna entgegen, setzte sie an seinen Mund und begann leise und mit aller Vorsicht den Saft in seinen Mund tröpfeln zu lassen. Als er bei der Frage von Lehna fast losprusten musste. Der Krieg der Häftlinge? Ein weiterer General an der Seite von Frost?Esteron stockte in seiner Bewegung. Seine Gesichtsfarbe wurde sichtlich blass. General Manmouse.
Von dem wirklich bescheuerten Namen für einen General, mal abgesehen. Das war doch der General der in ihm hauste, und sich einen erbitterten Kampf, mit der anderen Seele in ihm lieferte. Der Wanderer dachte an den Moment wo er auf der Suche nach Frost und Satura alleine durch die Schlucht der Toten gewandert war. Wie er sich dort zuhause gefühlt und doch fehl am Platz gefühlt hatte. Der Schmerz bohrte sich jetzt wieder in seine Brust.
Das Gespräch nahm eine komische Wendung. Sicher Esteron war auf der Suche. Er hatte beschlossen mehr über Frost und den anderen verstorbenen General zu erfahren. Doch woher wusste Lehna. Wieso fragte sie Esteron solche Dinge?Der Wanderer begann zu zittern. Hoffentlich trat nicht gleich die Seite des Generals in ihm auf. So wie die Tage als er Frost wie einen alten Knaben und Kampfgefährten angesprochen hatte. Damals an dem Abend wo er von Frost aus dem Kerker von Gorthar befreit wurde. Esteron versuchte sich zur Ordnung zu rufen. Doch langsam trat der Schmerz in seinem Kopf durch. Esteron fasste sich leicht an den Kopf. Nein!
Der junge Mann wollte jetzt nicht das der General in ihm durchkam. Es war als wenn, ein kleines Tor, zur Seele des Generals, aufgestoßen wurde.
“ Das fragt ihr den Waffenmeister am besten selbst. Er wird bestimmt sein Wissen mit euch teilen. Viele Ehrbare Männer und Frauen sind in diesem Krieg für die Erhaltung ihre Rechte, ihrer eigenen Freiheit eingetreten.““, sprach Esteron mit dunkler „fremder“ Stimme. Unfähig was dagegen zu tun. Er bewegte nur die Lippen. Ohne das er es wollte. Es kostete ihn ungeheure Kraft. Dann war er wieder nur Esteron, der junge Mann der von nichts wirklich eine Ahnung hatte. Man er hasste die Schwarzmagier für ihre Tat.
“ Verzeih mir Lehna. “ murmelte Esteron niedergeschlagen.
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| 01.06.2003 00:55 | #3 |
| Lehna |
Verwirrt starrte sie Esteron an, seine Reaktion war völlig anders als sie auch nur im Entferntesten erwartet hatte. Erst spuckte er den Saft seiner Frucht fast aus, dann wurde er aus irgend einem Grund blass. Ziemlich blass.Lehna musterte ihn besorgt, rutschte ein Stück näher zu ihm heran."Esteron?", fragte sie leise, verwirrt und ein wenig ängstlich. Sie hatte wohl irgend einen unangenehmen Punkt getroffen, der besser unangetastet geblieben wäre.
Esterons Blick veränderte sich, seine Haltung, ja scheinbar er selbst. Als er antwortete, schien seine Stimme nicht ihm zu gehören. Sie klang sogar ein wenig anders...
Dann war Esteron wieder einfach nur Esteron. Esteron, der sie niedergeschlagen ansah und sich leise entschuldigte. Sie war noch immer verwirrt, überwand dann aber langsam die Überraschung. An ihre stelle traten Schuldgefühle, als hätte sie den jungen Mann verletzt. Vielleicht hatte sie das ja sogar wirklich."Nein, nicht du. Esteron... ich wollte das nicht... entschuldige, ich wusste nicht, dass..."
Sie schwieg. Was sollte sie auch groß sagen? Es würde Esteron höchstens weiter an das erinnern... an was auch immer es ihn erinnert hatte. Erinnern? Eigentlich eine seltsame Reaktion. Es hatte fast ausgesehen als wäre es nicht Esteron gewesen, der sich erinnert hatte. Aber wie war das möglich? Scheinbar war der junge Wanderer doch nicht so einfach, wie es zunächst den Anschein hatte. Allerdings war sich Lehna nicht sicher, ob sie erfahren wollte, was genau es mit ihm auf sich hatte. Wahrscheinlich würde sie dadurch nur in die nächste unangenehme Geschichte hineinrutschen. Außerdem war ihr Esteron, der einfache, ganz normale Esteron, lieber als... der andere Esteron...
Schweigend nahm sie eine weitere Frucht zur Hand und begann auf der Schale herumzuklopfen, nur um die unangenehme Stille zu brechen, die sich über die Szene gelegt hatte.
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| 01.06.2003 01:18 | #4 |
| manmouse |
Dem jungen Mann war es sehr unangenehm was gerade passiert war. Er hatte Lehna gegen seinen Willen in eine missliche Lage gebracht. Kein Wunder das sie irritiert war. Esteron konnte es ja selbst noch nicht fassen, was manchmal mit ihm vorging.
“ Es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht in diese Situation bringen, Lehna. “, sprach der Esteron.
“ Ich weiß selbst nicht, was in solchen Momenten mit mir los ist. Ich hoffe ich habe dir nicht zu sehr vor den Kopf gestoßen und du möchtest jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben. “
Die Hände von Esteron verkrampften sich. Wütend über sich und die Verbrecher von Schwarzmagier ballte er eine Faust. Seine Fingernägel rammten sich in das Fleisch des Handinnerem. Es brannte. Doch Esteron ignorierte den Schmerz. Der junge Mann merkte nicht mal wie langsam warmes Blut aus seiner Faust rann.
“ Daran sind nur diese verfluchten Schwarzmagier schuld. Ich hasse sie.“ Mit jeder Sekunde die der Moment andauerte, verflog der Ärger aber wieder, der Blondschopf begann sich langsam wieder zu fangen. Er öffnete seine Faust und wischte sich das Blut an seiner Hose ab. Dann legte er seine andere Hand auf Lehna’s, drückte sie sanft herunter, damit sie kurz innehielt, und schaute ihr eindringlich in die Augen.
“ Es ist eine lange und verzwickte Geschichte Lehna. Ich bin auf der Suche. Und nur Innos weiß ob ich seine mir auferlegte Prüfung bestehen werde. Verzeih mir bitte noch mal. “
Er mochte die junge Frau sehr. Und das obwohl er sie erst so kurz kannte.
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| 01.06.2003 01:48 | #5 |
| Lehna |
Sie hob langsam den Kopf und sah ihn an. Ihre Augen waren ein wenig feucht, fast ohne es zu merken schloss sie ihre Hand um die seine.
"Nein, Esteron, du... bist nicht schuld daran."
Ihre Stimme bebte ein wenig. warum mussten ihr unbedingt andauernd solche Dinge passieren? Kaum dachte sie mal, sie hätte Glück, da latschte sie volle Kanne in die nächste Fettwanne.
"Was auch immer es ist... Du... Wir werden es schon schaffen."Sie stutze. hatte sie da eben 'wir' gesagt? Tatsächlich, hatte sie. Scheinbar war ihr der junge Wanderer ähnlicher als sie gedacht hatte. Auf der Suche... Ja, sie war auch auf der Suche. Schon viel zu lange. Immer wieder hatte sie geglaubt, dass die Suche endlich zu Ende war, immer wieder war sie enttäuscht worden. Schon desöfteren war sie nahe dran gewesen einfach aufzugeben. Aber sie war weitergegangen, nur um festzustellen, dass der Weg immer beschwerlicher wurde, je weiter sie ihn ging. Aber vielleicht... Vielleicht hatte sie ja endlich das Ende des Weges erreicht... Zumindest das Ende des Weges den sie allein zu gehen hatte.
Die rutschte zu Esteron hinüber und schmiegte sich an ihn. Egal wie beschwerlich der Weg war der vor ihr lag, wenn sie ihn nur nicht mehr allein beschreiten musste, könnte er von ihr aus auch in die Hölle selbst führen. Solange es nicht länger nur ihr Weg war...
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| 01.06.2003 02:21 | #6 |
| manmouse |
Der Moment war für die Ewigkeit. Beide hatten sie ein Schicksal zu tragen. Und es war wohl auch das Schicksal das sie hier in Gorthar zusammen geführt hatte. Sie waren sich zweimal begegnet. Und beide male, fühlte sich Esteron tief verbunden mit ihr. Und mit jeder Minute mehr, die die beiden miteinander verbrachten, wurde dieses Gefühl stärker. Das Band wuchs.
Esteron legte seinen Arm und ihre Schulter und drückte Lehna leicht an sich.“ Ich danke dir. Und ich hoffe wir finden beide gemeinsam, das was wir suchen.“, bei diesen Worten blickte der Wanderer zum Höhlenausgang.
“ Auch wenn es Frost, ärgern wird. “ Jetzt begann Esteron zu lachen.
Er dankte Innos. Er dankte ihm dafür, das er Lehna zu ihm geschickt hatte. Er sah es als Chance. Als den rettenden Ast, der über einem reißendem Fluss hing.Esteron lockerte seine Umarmung leicht, da er Lehna nicht zu nahe treten wollte. Sie hatten noch viel Zeit. Hoffentlich.
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| 01.06.2003 02:41 | #7 |
| Lehna |
Lehna lächelte matt. Frost. Der dunkle krieger verlohr plötzlich seinen Schrecken für sie, genau wie so viel anderes. Der Kult, die Inquisition, Tak, der Kopfgeldjäger... Was spielten sie noch für eine Rolle? Und wenn sie die Apokalypse entfesselten, sie würde nicht mehr allein untergehen. Sie würde garnicht mehr untergehen...
"Natürlich werden wir das."
Es klang völlig selbstverständlich, als wäre es eine zweihundert prozentig sichere Tatsache, die anzuzweifeln mit Frevel vergleichbar war. Und genau so selbstverständlich kam es ihr auch vor.
Sie kuschelte sich etwas enger an Esteron, spürte seine Wärme, hörte das leise Klopfen seines Herzens. Ihr Blick war ziellos in die Dunkelheit der Höhle gerichtet. Sie hatte wieder ein Ziel. Sie hatte wieder Hoffnung. Hatte wieder ein Leben...
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| 01.06.2003 13:41 | #8 |
| Der Inquisitor |
Die Stadt Gorthar, Saal des Rates....
"Das sind schwerwiegende Anschuldigungen, Inquisitor. Habt ihr irgendwelche Beweise für Eure Worte?"
Der Ratsvorsitzende zog die buschigen Augenbrauen zusammen, misstrauisch musterte er Inquisitor Tannenberg, während er mit dem Finger unbewusst auf dem polierten Holz seines Schreibpultes herumklopfte. Neben dem Atmen der Männer war dieses Klopfen das einzige vernehmbare Geräusch im Saal des Stadtrates.Tannenberg nickte langsam, sein Blick traf den des Ratsherren, der nach einigen Sekunden auswich. Ohne Eile trat der Hexenjäger an das Pult heran und holte einen kleinen Lederbeutel heraus, dessen Inhalt er auf das Pult fallen ließ. Es handelte sich um einen massiven goldenen Fingerring, in den ein großer, glatt geschliffener Edelstein eingefasst war. Der Ratsvorsitzende zog kurz überrascht die Augenbrauen hoch, dann musterte er das Schmuckstück kritisch. Die durch die Fenster hereinfallenden Sonnenstrahlen spiegelten sich in poliertem Gold und dem glatten Edelstein, während der Ratsherr den Ring vor seinen Augen hin und her drehte.
"Feine Arbeit, ein hübsches Stück. Aber was hat das mit unserer Frage zu tun, Inquisitor Tannenberg?"
Der Hexenjäger verzog die Lippen zu einem flüchtigen Grinsen."Öffnet es, Ratsherr."
Der ratsvorsitzende sah Tannenberg erst überrascht an, dann untersuchte er den Ring erneut. Tatsächlich, es sah fast aus als wären ein paar kleine Scharniere eingearbeitet. Einen Moment später hatte er auch schon den Edelstein hochgeklappt und starrte überrascht auf das darunterliegende Symbol - eine aufgehende Sonne.
"Wir haben diesen Ring in der kultistenkneipe gefunden. Zuerst maßen wir ihm keine große Bedeutung zu, doch dann entdeckten wir durch Zufall das versteckte Symbol des Kultes.", erläuterte Inquisitor Tannenberg kühl, auch wenn die von ihm beschriebene Herkunft des ringes nicht ganz der Wahrheit entsprach. aber was war schon Wahrheit? Es ging hier darum eine Bedrohung von fast nicht einschätzbaren Ausmaßen zu bekämpfen, da konnte die Wahrheit manchmal hinderlich sein. Und trotz allem stand fest, dass es sich bei dem Ring um ein Symbol des Kultes handelte.
"Und nun möchte ich den ehrenwerten Ratsherren Defay bitten, und den Ring zu zeigen, den er an seinem linken Mittelfinger trägt."
Tannenberg drehte sich langsam um, seine eiskalten grauen Augen fixierten den Ratsherren. Der wurde plötzlich blass, kniff die Augen zusammen und betrachtete Tannenberg argwöhnisch.
Dorrien hatte sich bereits hinter ihm postiert, seine Hand schloss sich um den Oberarm des Ratsherren und zog den überraschten Mann hoch, zwar nicht brutal, aber ohne ihm eine Möglichkeit zu lassen sich zu wehren. Defay sah sich unsicher um, alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Er versuchte einen möglichst gefassten Eindruck zu machen, als er langsam zum Pult des Vorsitzenden ging, doch es gelang ihm nicht ganz.
"Den Ring bitte."
Tannenberg hielt fordernd die Hand auf, seine Stimme war kälter als der Gletscherwind. Defays Hände zitterten leicht, als er das Schmuckstück von seinem linken Mittelfinger zog und dem Inquisitor übergab. Der Ring war genauso gearbeitet wie der, den Tannenberg soeben dem Ratsvorsitzenden gegeben hatte. Und auch genauso aufklappbar, das selbe Symbol kam unter dem Edelstein zum Vorschein.
Der ratsvorsitzende kniff die Augen zusammen, der Blick, mit dem er Defay musterte, drückte nichts anderes als Verachtung aus.
"Soll ich ihn entfernen?", fragte Dorrien ruhig, der Vorsitzende nickte nur."Ich bitte draum."
Dorrien packte defay diesmal wesendlich härter erneut am Oberarm und stieß ihn vor sich her. Ein Diener öffnete die Tür, hinter der der als Kultist entlarvte Ratsherr sofort von einigen Inquisitionsgardisten in Empfang genommen wurde. Im Raum war es still geworden, man hätte eine Stecknaden fallen hören können. Tannenberg lächelte zufrieden.
"Doch leider ist dieser Mann nur die Spitze des Eisberges.", ergriff der Inquisitor wieder das Wort, alle Augen waren auf ihn gerichtet. Um die Spannung noch etwas zu erhöhen (Tannenberg war ein Mann mit Sinn fürs theathralische), legte der Hexenjäger eine kurze Pause ein, bevor er fortfuhr."Sprenger, Minor, von Draken, Garfeld, Norlin."
Erneut schwieg er, die Angesprochenen starrten ihn völlig perplex an. Norlin erhob sich.
"Was soll das werden? Eine Verschwörung? Keiner von uns ist Mitglied des Kultes! Keiner von uns trägt irgend etwas, das darauf hindeuten würde!"Tannenberg nickte langsam und lächelte kalt.
"So ist es, Ratsherr Norlin. Defay war der unvorsichtigste unter euch. Ich habe mir allerdings die Freiheit genommen, euch alle ein wenig zu beobachten und bei besonders verdächtigen Personen die Wohnungen zu durchsuchen. Wir wissen, dass ihr alle mit dem Kult in Kontakt seid. Und auch, dass ihr alle sein Zeichen besitzt, wenngleich ihr es nicht mitgebracht habt."
Norlin lief plötzlich rot an.
"Was erlaubt Ihr euch eigentlich, Inquisitor? das ist Verleumdung! Wir haben nichts damit zu tun!", brüllte er sichtlich erbost, was Tannenberg allerdings nicht weiter zu interessieren schien.
"Ich erlaube mir nur, was nötig ist."
Dorrien öffnete die Tür, schwere Kampfstiefel hallten auf dem marmornen Boden wieder, als einige Inquisitionsgardisten den Raum betraten und sich hinter den beschuldigten Ratsherren postierten. Der Vorsitzende wirkte etwas verwirrt, nickte dann aber, woraufhin die Krieger die Angeklagten aus dem Saal führten. Tannenbergs Miena war völlig emotionslos, wie in Stein gemeißelt. Ja, es war Verleumdung. Verrat. Keiner von ihnen hatte etwas mit dem Kult zu tun. Aber sie waren hinderlich gewesen, Kritiker, Narren. Sie hatten Frost angeheuert. Er hatte nur getan was getan werden musste, um den Kult mit größtmöglicher effektivität zu bekämpfen. Seine arbeit konnte keine Behinderung durch den Rat gebrauchen.
Man würde ihre wohnungen durchsuchen, und man würde Ringe mit dem Symbol des kultes finden. Dublikate, die vor kurzer Zeit von einigen angeheuerten Dieben eingeschleust worden waren. Die Diebe waren nach Erfüllung ihrer Aufgabe eliminiert worden, sie hatten es ihnehin nicht besser verdient.Die Ratsherren würde Tannenberg jetzt so schnell wie möglich beseitigen. Keine großen Verhöre, keine tagelangen Verhandlungen. Kopf ab und Ende. Problem gelöst.
Dorrien trat zu seinem ehemaligen Ausbilder, während sich der Raum leerte."Wieder ein Problem weniger.", stellte er trocken fest, Tannenberg nickte."So ist es. Bleibt nur noch Frost. Nimm dir ein paar soldaten, finde ihn, töte ihn."
Dorrien verzog die Lippen zu einem wölfischen Grinsen.
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| 01.06.2003 16:13 | #9 |
| Superluemmel |
Das Knacken eines Astes riss Frost aus seinen Gedanken. Nein, kein Zweifel - der Ast war unter dem Gewicht eines schweren Körpers gebrochen, nicht durch den Aufprall auf dem Waldboden. Dafür war das Geräusch zu laut und nicht dumpf genug gewesen.
Jemand näherte sich.
Geschmeidig ließ sich der Waffenmeister in den Schatten des Baumes gleiten. Kurz darauf war ein Schemen zu erkennen, der lautlos zwischen den dunklen Säulen des Waldes umherhuschte. Geschützt von dem Stamm einer mächtigen Tanne verharrte der Krieger. Dicht an die rauhe Rinde des Stammes gepresst, wagte er einen Blick über die Schulter.
Er hatte sich nicht getäuscht. Unschwer konnte er die gedrungene Gestalt erkennen, die durch das Unterholz stolperte. Ihr Kopf war in ständiger Bewegung, unruhig drehte er sich von einer Seite zur anderen. Offensichtlich suchte sie nach etwas. Oder jemanden.
Sie sah nicht aus wie ein Jäger. Bis auf ein gewöhnliches Schwert am Gürtel der Person konnte Frost keine weiteren Waffen ausmachen. Geduldig wartete der Krieger weiter ab.
Als sich die Gestalt weiter näherte, konnte er erkennen, dass es sich um einen Mann jüngeren Alters handelte. Und er trug den Waffenrock eines Stadtgardisten. Mit Sicherheit einer der Rekruten.
Doch was machte er hier im Wald, immerhin ein gutes Stück abseits der Hauptstadt?
Frost entschloss sich, seine Tarnung aufzugeben und trat direkt in das Sichtfeld des Jungen.
"Sucht ihr jemanden?", fragte er mit einem leicht lauernden Unterton.Der Junge blieb erschrocken stehen und starrte mit offenem Mund auf den wie aus dem Boden gewachsenen Waffenmeister.
"Ich... ich...", begann er verwirrt, fasste sich dann jedoch halbwegs, "Ich meine, ja!"
"So?"
Frost näherte sich dem Rekruten bis auf einen Schritt und musterte ihn aus seinen kalten, eisblauen Augen. Der Junge war gut anderthalb Köpfe kleiner als er. Schwarzes Haar klebte feucht an seiner Stirn, seine Schultern fielen bei jedem Atemstoß herab. Offensichtlich war er die gesamte Strecke gelaufen."Sagt mir wen ihr sucht. Vielleicht kann ich euch weiterhelfen", sprach Frost mit ruhiger Stimme.
Es war unschwer zu erkennen, dass sich der Junge nicht wohl in seiner Haut fühlte. Sein Blick wanderte unruhig umher, verharrte sekundenlang auf dem Waffenmeister um dann gehetzt die Umgebung abzusuchen. Die Hand des Rekruten lag auf dem Schwertgriff, der Krieger konnte sehen wie sehr sie zitterte. Er konnte ihm seine Angst nicht verübeln. Wäre er in seinem Alter und ein dunkel gekleideter Kerl würde aus dem Nichts vor ihm erscheinen, hätte er wohl auch leichte Panik bekommen.
"Ein... einen Mann!", platzte der Junge heraus. Sofort wurde ihm bewusst, dass er damit keine wirkliche Aussage gemacht hatte.
"Ähm, ich meine... sein Name ist Frost! Glaube ich... doch, Frost war sein Name!"
Ruhig griff Frost nach seiner Kapuze und schlug sie zurück.
"Das bin ich", meinte er mit der selben Ruhe, "Ihr habt mich also gefunden. Wie lautet euer Name und warum sucht ihr nach mir?"
Der Junge strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche jedoch einige Sekunden darauf gleich wieder herabfiel. Doch immerhin schien er sich langsam zu beruhigen.
"Ihr seid Frost?", fragte er unsicher, "Innos sei Dank, dass ich euch gefunden habe! Der Rat, ähm... Torjan - Torjan ist mein Name."
Erneut bugsierte der Rekrut die widerspenstige Haarsträhne aus seinem Gesicht. "Der Rat hat mich geschickt - um euch zu warnen!"
Jetzt rutschte Frosts Augenbraue ein Stück nach oben.
"Warnen? Sprecht, wovor wollt ihr mich warnen? Gibt es Probleme?"Eine dunkle Vorahnung schien sich wie ein Schatten über Frosts Gesicht zu legen. Und wurde bestätigt, als Torjan fortfuhr.
"Die Inquisition... sie hat einen Teil des Rates festnehmen lassen! Herr Sprenger, Ratsherr Garfeld, der Graf von Draken, Minor, ja sogar der ehrenwerte Herr Norlin! Sie sollen schon bald hingerichtet werden!"
Der Waffenmeister atmete tief durch. Er hatte etwas in der Art befürchtet. "Erzählt mir, wie es passiert ist", forderte er den Jungen auf."Sie haben Beweise gefunden, dass die Ratsherren mit dem Kult in Verbindung stehen! Sie haben ihre Häuser durchsucht und Symbolringe gefunden. Ich weiß auch nicht, wie das geschehen konnte!"
"Diese falschen Bastarde...", knurrte Frost.
Torjan wich erschrocken zurück. Für ein paar Sekunden schloss der Waffenmeister die Augen. Er konnte sich schon vorstellen wie die Sache abgelaufen war. Falsche Beweise verteilen und die Verdächtigen dann so schnell wie möglich hinrichten lassen. Eisiger Zorn fraß sich durch Frosts Venen. Es war schon einige Zeit her, dass er einem ähnlichen Intrigenspiel zum Dank in die Barriere geworfen worden war.
"Bleibt bei mir", meinte er schließlich an Torjan gewandt, bevor er sich umwandte und zur Höhle zurückeilte.
"Esteron! Wir müssen so schnell wie möglich zur Stadt zurück. Packt eure Sachen und folgt mir. Uns bleibt nicht viel Zeit."
"Zurück zur Stadt?", keuchte Torjan erschrocken, "Seid ihr verrückt? Sie werden euch umbringen! Das kann doch nicht euer Ernst sein!"
Frost fuhr herum und hob warnend den Finger.
"Das ist mein voller Ernst. Ich werde ein derartiges Verbrechen nicht zulassen. Es ist an der Zeit, diesen Inquisitionshunden ihre Grenzen aufzuzeigen!"Mit diesen Worten schob er sich an Torjan vorbei aus der Höhle. Ja, die Inquisiton würde ihr blaues Wunder erleben. Dieses Mal war sie zu weit gegangen...
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| 01.06.2003 20:03 | #10 |
| Lehna |
Verwirrt kam Lehna aus der Höhle, dich gefolgt von Esteron. Frost stapfte schnurstracks in den Wald, ein Stadtgardist lief ihm hinterher. In die Stadt? Der Waffenmeister wollte in die Stadt? Um sich mit der Inquisition anzulegen? Na wunderbar. Wie war das nochmal mit ihrem Pech, dauernd in irgendwelche Dinge reinzuschlittern?
"Frost!"
Sie achtete nicht auf den Dornenbusch, der einige Kratzer auf ihrem Arm hinterließ, als sie ihn streifte um so schnell wie möglich zu dem ehemaligen General aufzuschließen.
"Frost... Das ist Wahnsinn... Ihr könnt doch nicht mit der ganzen Inquisition anlegen!"
Doch sie wusste, dass sie genausogut auf einen Stein einreden konnte. In gewisser Hinsicht schien Frost so zu sein wie Gardiff...
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| 01.06.2003 21:27 | #11 |
| Superluemmel |
Frosts Miene blieb unbewegt. Trotz der heftigen Widersprüche marschierte er zügig weiter, direkt auf den Waldrand zu. Torjan und Esteron hatten leichte Probleme, Schritt zu halten.
"Hört mir gut zu", wandte er sich im Laufen an Lehna ohne ihr den Kopf zuzuwenden, "Ich werde nicht zulassen, dass erneut Menschen getötet werden, nur weil sie diesen feigen Schweinen im Wege stehen. Wenn die Inquisition wirklich dumm genug sein sollte, auch nur im Entferntesten zu glauben, dass sie damit durchkommt, dann wird sie ihr blaues Wunder erleben."
Knackend gaben tiefhängende Zweige eines Baumes nach, als Frost geradewegs durch sie hindurchlief. Dann trat er aus den Schatten des Waldes in das saftige Grasland hinaus.
Sein Blick fiel auf die Silhouette der Hauptstadt. Dunkel zeichneten sich die mächtigen Mauern Gorthars am Horizont ab, deutlich war der Schemen der Feste zu erkennen, die sich nahe dem Hafen über die Stadt erhob. Momentan hausten eindeutig zu viele Ratten in dem einst prächtigen Herzogssitz. Die Inquisition spielte gerne mit Feuer. Jetzt würden sie sich gewaltig daran verbrennen.Das Rot der Abendsonne ließ den Himmel über der Stadt in einem infernalen Schein erstrahlen. Unwillkürlich fühlte sich Frost an jene Nacht zurückerinnert, in der er zusammen mit Kaszan Toras und seinen Begleitern an Bord der Sturmbringer gestanden hatte, um dem größenwahnsinnigen Hofmagier Sorim Einhalt zu gebieten. In dieser Nacht hatte er den Tod gefunden. Und war im selben Moment zu neuem Leben erwacht. Ein Leben für ein neues.
Doch er hatte nicht vor, noch einmal das Schicksal herauszufordern. Dieses Mal nicht...
"Frost, hört doch auf sie!", mischte sich Torjan ein. Seine Stimme klang geradezu flehend.
"Diese Leute sind verrückt! Es nützt niemanden etwas, wenn ihr geradewegs in euer Verderben rennt! Bitte, geht nicht!"
Der Waffenmeister atmete tief durch und schloss die Augen. Dann blieb er abrupt stehen und drehte sich zu seinen Begleitern um. In seinem Blick stand zutiefste Entschlossenheit.
"Ich sage es ein letztes Mal. Ich werde nicht zusehen, wie diese Diener Innos'", er spie das Wort geradezu aus, "erneut unschuldige Menschen hinrichten."Sein Blick bohrte sich direkt in Lehnas.
"Ihr habt den Schlächterhügel gesehen. Beinahe hättet ihr das Schicksal seiner Opfer geteilt. Und ihr wollt diese Ratsmänner wirklich diesem Tod überlassen?"Der Mantel sprang zurück und Frosts Hand fiel genau auf den Griff des Eisbrechers.
"Ohne mich."
Sein Blick sprach Bände. Stille legte sich über die Szenerie. Niemand sprach ein Wort. Keiner regte sich. Einzig und allein Frosts Mantel bewegte sich leise flatternd im Wind.
"Tannenberg will mich aus der Defensive locken. Gut, das hat er geschafft. Doch werde ich ihm nicht das Feld freiwillig überlassen. Wenn er denkt, er würde so leichtes Spiel haben, dann irrt er gewaltig."
Frosts Finger lösten sich vom Schwertgriff und fuhren zärtlich über das Leder seiner unter dem Mantel verborgen liegenden Umhängetasche.
"Falls er es wirklich wagen sollte mich anzugreifen, riskiert er einen ausgewachsenen Bürgerkrieg. Diese Stadt hat unter der Herrschaft Sorims genug gelitten, auch wenn sie nur äußerst kurz war. Tannenberg ist ein Narr, wenn er denkt mit der Sense regieren zu können. Vielleicht zählt mein Wort allein nicht genug, doch gab es vor nicht allzu langer Zeit einen General, dessen Name allein ausreichte, um die Armee zu vereinigen."
Der Krieger ließ seinen Blick über die Gesichter seiner Begleiter wandern. Scheinbar wusste niemand so recht, was er sagen sollte. So brach er selbst erneut das Schweigen.
"Ihr braucht mich nicht zu begleiten. Ich kann euch nur zu gut verstehen, wenn ihr euch von der Stadt fernhalten wollt. Vielleicht habt ihr ja Recht, und ich laufe geradewegs in den Tod. Doch dann sterbe ich wenigstens im Kampf gegen dieses Maskenregime eines verrückten Inquisitors und warte nicht mit eingezogenem Schwanz in einem Loch darauf, dass sich der Sturm legt. Ihr seid noch jung und habt ein ganzes Leben vor euch. Es wäre besser, es nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Wie dem auch sei, es ist eure Entscheidung und ich werde sie respektieren. Doch ich werde nicht umkehren."Ohne sich auf eine erneute Diskussion einzulassen, wandte sich der Krieger herum und schritt geradewegs auf die Hauptstadt zu. Torjan blickte unentschlossen erst zu Lehna, dann zu Esteron und schließlich auf den davonschreitenden Waffenmeister. Zögernd machte er einen Schritt nach vorn, bevor er zu den beiden anderen zurückblickte. Dann beeilte er sich, zu Frost aufzuschließen.
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| 01.06.2003 22:36 | #12 |
| Sly |
Langsam kam das Boot der Stadt Gorthar näher. Die Sonne war schon lange untergegangen und es wehte ein kühler aber dennoch angenehmer Wind. Sly sah auf. "Das ist also Gortahr. Sonja ich muss gestehen ich war selbst auch noch nie hier. " Sonja hingegen nickte nur. Nach einigen Minuten legte das Boot an. Es schrob krachend an dem Hafenbecken an. Sly sprang aus dem Boot heraus und half Sonja beim Aussteigen."Danke für die hinfahrt war echt nett von dir. " sprach der Söldner zu der Amazone die ihn und Sonja hierhergebracht hatte. Sly sah sich um und spurte sofort die negative Ausstrahlung der Stadt. Diese Stadt , obwohl sie größer war als Khorinis, wirkte sehr verlassen oder besser eingeschüchternt. Als hätte sie Angst vor etwas. Sly wollte zwar nicht mit gezogenem Bogen durch die Stadt rennen doch machte er sich bereit sich wenn nötig rechtzeitig zu verteidigen. Sly sah zu Redsonja und sprach "Hier ist es gefährlich bleib am besten in meiner Nähe der Dolch von mir wird dir hier nicht viel Nützen aber halte ihn in Reichweite nur zur Sicherheit. " dann drehte sich Sly wieder um und blickte die langezogenen Straßen Gorthars entlang. "Irgendwas liegt hier im Busch " sagte Sly und begab sich auf den Weg die Straße hinunter.
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| 02.06.2003 00:10 | #13 |
| Waldläufer |
Irgendwo am Waldrand im Sichtfeld der Stadt Gorthar
Locker baumelten die Beine von Gardiff von dem Ast eines knorrigen alten Baumes, welcher am Waldrand stand. Von hier aus konnte man noch in einiger Entfernung die Stadt Gorthar am Horizont sehen. Der Gildenlose hatte sich hier in den letzten Tagen aufgehalten und etwas trainiert. Hoch konzentriert hatte der Waldstreicher an seinem Umgang mit dem Schwert gearbeitet und hatte seine Bewegungen noch um einiges verfeinert.
Doch nicht nur das, Gardiff war auch klar geworden dass er sich neue Waffen zulegen musste um Schülern die bei ihm lernen wollten aber noch keine eigene Waffe hatten einen Ersatz zugeben. Seine Barschaft reichte nicht dazu aus sich einfach ein neues Schwert zukaufen und so suchte er sich ein paar kräftige und leicht gebogene Äste welche der junge Vagabund zurecht schnitzte. Damit würde man zumindest die Bewegungen der Schwertführung üben können. Auch gerade jetzt schnitzte Gardiff an einem Ast. Einen hatte er schon fertig und einen Zweiten wollte er auch noch zurechen zu machen. Dann könnte er auch gegen den Schüler kämpfen ohne das Holzschwert gleich in Sägespäne zu zerstückeln.
Bei seinem Geschnitze grübelte der Waldstreicher über seine weiteren Pläne nach doch so richtig wusste er nicht wo er hin sollte um Frost zusuchen. Das Land war weit und eher verpasste der Barde die, die er zu suchen beabsichtigte. Auch eilte es ja nicht und so blieb der Bursche und ruhte sich aus und ging in sich. Dieses Land hier war rau und er zog es vor sich zu wappnen um nicht irgend wie mal zwischen den Strömen des Kults, der Inquisition und wer weis sonst noch umher gedrängt wurde. Lehna schien diese Ströme jedenfalls fest im Griff zuhaben und da er sie gesehen hatte so war er sich sicher dass er sich aus solchen Angelegenheiten raus zu halten.
Doch jetzt war es Zeit abzuwarten und zuruhen bis sein Weg klar sein würde.
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| 02.06.2003 14:57 | #14 |
| Die Inquisition |
"Verräter! Verfluchter Verrät..."
Mit einem dumpfen Aufprall grub sich die geschliffene Klinge des Richtschwertes erst dirch den Hals des Ratsherren von Draken, dann in das kerbige Holz des Richtpflockes. Seelenruhig zog der Henker seine Waffe wieder aus dem Pflock, während seine Gehilfen den kopflosen Körper des Ratsherren bereits aus der Zelle zogen.
Inquisitor Tannenberg stand an die kalte Wand gelehnt daneben und beobachtete das Schauspiel mit gelangweilter Miene, während er sich mit seinen behandschuhten Fingern bedächtig über das glattrasierte Kinn strich. Wieder ein Plan, der funktioniert hatte. Die Aufmüpfigen Ratsherren waren tot, derjenige, der tatsächlich Mitglied des Kultes gewesen war, ebenfalls. Die Hinrichtung war so schnell wie möglich im Verlies der Burg durchgeführt worden, manchmal war zu viel öffendliche Aufmerksamkeit doch nicht ganz so gut.
"Wir sind wohl fertig, Herr.", brummte der Henker und nahm den Korb mit von Drakens Kopf, um ihn an der wand in die Rihe der übrigen Körbe mit den Ratsherrenhäuptern einzufügen. Tannenberg nickte.
"Gute Arbeit.", meinte er kühl und stieß sich von der Wand ab, gelangweilt sammelte er ein kleines Schmutzstück aus dem Pelzkragen seines Umhangs. Ohne Eile drehte er sich um, die Sohlen seiner schweren Kampfstiefel knirschten auf dem steinernen Boden, als er der Treppe aus dem Verlies heraus entgegenstrebte...
"Wir müssen vorsichtig sein, wachsam sein, wahrscheinlich war es Frost, der zwei Mal in diese Burg eingedrungen ist und dabei rücksichtslos Unschuldige getötet hat!"
Tannenbergs Blick wanderte über die Gesichter der vor ihm versammelten Soldaten. An die fünfzig Mann, die derzeitige Wachmannschaft der Burg. Die Augen der Kämpfer waren gebannt auf den inquisitor gerichtet, der nun begann mit dem Finger in der Luft herumzuwedeln.
"Frost mag einst ein Mann der Ehre gewesen sein, doch er ist verkommen! Zu einer Bestie. Er hat so einige eurer Kameraden auf dem Gewissen, außerdem das alte Küchenpersonal..."
Der Hexenjäger legte eine Pause ein, um jedem die Zeit zu geben, sich daran zu erinnern. Der Koch, der Küchenjunge, die junge Magd. Sie waren rücksichtslos und vor allem sinnlos ermordet worden.
"Und er hat ein schwer verletztes Mädchen entführt. Und dies ist nur eine Aufzählung der Taten von ihm, die wir kennen und die er hier in der Burg verübt hat."
Tannenberg trat einen Schritt näher an einen der Soldaten heran und schien seinen Blick geradezu in den des Mannes zu bohren.
"Vielleicht ist er sogar der Tavernenmörder. Der Mann, der für unzählige andere Tote verantwordlich ist. Frost... Frost ist nichts anderes als ein tollwütiges Raubtier!"
Wieder eine Pause, nur der Atem der Männer und das leise Rauschen des Windes bewahrten den Burghof vor kompletter Stille.
"Seid wachsam!", rief Tannenberg schließlich, "Und zögert nicht, Frost zur Strecke zu bringen, wenn ihr ihn seht!"
Ein flüchtiges Grinsen stahl sich auf die Lippen des Hexenjägers. Frost. Ein Problem, doch kein unlösbares. Wenn er etwas gelernt hatte in seiner langen Dienstzeit, dann, dass es keine unlösbaren Probleme gab...
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| 03.06.2003 16:56 | #15 |
| Lehna |
Lehna sah dem davonschreitenden Waffenmeister nach, als Torjan sie ansah erwiederte sie seinen Bick nicht sondern starrte weiterhin auf Frost. Der Stadtgardist beeilte sich jetzt, dem Waffenmeister zu folgen, sie sah zur Silouette der Hauptstadt. Überragend, überragend und drohend thronte sie vor dem Fjord. Die Inquisition...
Plötzlich lief sie einfach los, folgte Frost. Sie drehte sich nicht zu Esteron um, beinahe unbewusst wanderten ihre Hände zu den Griffen ihrer Dolche. Wenig später hörte sie auch die Schritte Esterons kurz hinter sich. Warum sie Frosts Wahnsinnsunternehmen mitmachte, konnte sie sich selbst nicht so genau erklären. Vielleicht nur, damit der Waffenmeister ihr glaubte...
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| 03.06.2003 18:57 | #16 |
| Superluemmel |
Es dauerte nicht lange, bis der schwarzgepanzerte Krieger das Stadttor erreichte. Er hatte seinen Schritt etwas verlangsamt, um Esteron und seiner Freundin Gelegenheit zum Aufschließen zu gewähren.
Nun ragte das gewaltige Stadttor vor ihm auf. Schon nach wenigen Schritten legte sich der Schatten des Bauwerkes um die Gestalt des Waffenmeisters und schien sie geradezu zu verschlucken. Bedrohlich hingen die Zacken des eisernen Fallgatters über seinem Kopf, ließen das Tor zu einem gierig aufgerissenen Schlund werden, jederzeit bereit zuzuschnappen.
Schwere Schritte hallten in dem breiten Torgang. Zwei Gestalten lösten sich von ihren Positionen am Rande des Tores, rückten ihre Hellebarden zurecht und bewegten sich zielstrebig auf die Mitte der Straße zu, als sie den Waffenmeister bemerkten.
"Halt, ihr müsst euch zu erkennen geben, bevor ihr passieren dürft", sprach eine der Torwachen mit geradezu monotoner Stimme.
Kein Wunder, bei dieser Hitze den halben Tag das Tor zu bewachen und Reisende zu überprüfen, war keine sonderlich spannende Arbeit. Frosts Miene schien wie aus Stein gemeißelt, als er aus den Schatten trat. Er konnte hören, wie hinter ihm Torjan erschrocken zusammenfuhr.
"Ihr... seid ihr nicht Frost?!", entfuhr es der zweiten Wache."Wo versteckt sich dieser Schlächter, der sich selbst einen Diener Innos nennt?", antwortete Frost kühl.
Die Wachen wechselten einen kurzen Blick. Offensichtlich wussten sie nicht so recht, wie sie reagieren sollten.
"Wir... Inquisitor Tannenberg gab Befehl, unverzüglich auf euch zu schießen...""So, hat er das?", schnappte der Waffenmeister.
"Und ihr führt seine Befehle aus, ohne sie in Frage zu stellen?"Der Krieger lachte düster.
"Was ist nur aus diesem Land geworden...", meinte er kopfschüttelnd, "Ich erinnere mich noch gut, wie vor wenigen Monaten die Menschen von Gorthar zusammenstanden, um sich gegen die Terrorherrschaft Sorims aufzulehnen. Und jetzt lasst ihr euch von einem Inquisitor aus Torin, einem menschenverachtendem Bastard, herumkommandieren? Er lässt euren gewählten Rat verhaften und ihr unternehmt nichts dagegen? Bah!"
Der Wachmann öffnete den Mund, um etwas zu erwidern. Doch dann schloss er ihn wieder und senkte den Blick. Erst nach mehreren Sekunden meldete sich sein Kamerad zu Wort.
"Der Rat...", er schluckte schwer. Die Spitze seines Stiefels fuhr unruhig über das staubtrockene Pflaster.
"Sie sind tot. Tannenberg hat alle hinrichten lassen. Wir... es..."Er brach ab. Scheinbar fehlten ihm einfach die Worte.
Stille.
Frosts Blick schien sich direkt durch den Kopf des Soldatens bohren zu wollen. Ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel war zu sehen, seine Rechte öffnete und schloss sich in einem unregelmäßigen Takt. Krampfhaft zwang er seine Hand zur Faust.
"Dieser... Dieser Sohn einer torinischen ********!"
Die Höllenglut selbst schien sich in Frosts Augen zu spiegeln, als seine Hand zum Schwertgriff glitt.
"Das war sein letzter Fehler. Ich werde diesem Schwein persönlich die Eingeweide aus dem Leib reißen. Damit kommt er nicht durch!"
Mit aller Macht kämpfte Frost um seine Beherrschung. Liebend gerne hätte er sein Schwert gezogen, um sie in Blut zu tränken. Einfach nur, um seiner Wut einen Puffer geben zu können. An die Torwachen gewandt fuhr er fort."Gebt den Weg frei. Bei den Dreien, gebt den Weg frei!"
Geradezu panisch wichen die beiden Wachtposten zurück. Einem in Rage geratenen Luzkan gleich stampfte Frost durch das Tor, die Hauptstraße entlang. Die Torwachen wechselten einige schnelle Worte, dann hörte er das Klacken von Kampfstiefeln auf dem Pflaster.
Rücksichstlos stieß Frost im Weg stehende Passanten zur Seite, kümmerte sich nicht um die wütenden Beschimpfungen, die ihm hinterhergerufen wurden. Sein Ziel stand fest.
Zielstrebig wie einer der gefürchteten Rachegeister aus uralten Sagen hielt er auf die Festung zu. Sein Mantel schien diesen Eindruck noch verstärken zu wollen, schwarzen Schwingen gleich flatterte er im Wind.
Der Anblick der sich hoch über der Stadt erhebenden Feste ließ erneut die Erinnerung an die letzte Schlacht gegen Sorim in seinem Gedächtnis aufsteigen. Die sonst so stolz auf der Klippe sitzende Festung kam ihm wie ein gewaltiges Ungeheuer vor, das sich mit gebleckten Fängen in den Fels krallte. Es wurde Zeit, die Ratten auszutreiben.
Als er sich dem Sitz des Rates näherte, konnte er das leise und dumpfe Läuten einer Glocke hören. Zuerst dachte er, es würde vom Hafen her kommen. Ganz falsch war seine Vermutung auch nicht. Allerdings handelte es sich eher um den Kriegshafen.
Eine Alarmglocke.
Zum ersten Mal seit dem Betreten der Stadt blickte der Waffenmeister über die Schulter zu seinen Begleitern zurück. Torjan fehlte. Der Krieger machte sich keine allzu großen Gedanken um den Jungen. Wahrscheinlich war es besser, wenn er nicht zusammen mit ihm gesehen wurde.
Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, setzte er seinen Weg fort. Je näher er der Feste kam, desto lauter wurde das Glockenläuten. Kein Wunder, befanden sich der Exerzierplatz doch direkt vor dem Aufgang zur Festung. Als Frost um die Hausecke der Kaserne bog und den Platz betreten wollte, bot sich ihm eine Überraschung. Erstaunt blieb er stehen, behielt die Hand jedoch dicht am Schwertgriff.Auf dem Platz hatte sich eine beachtliche Anzahl gorthanischer Gardisten eingefunden. Stahl blitzte in der Sonne, es war richtiggehend unangenehm, die kampfgerüsteten Krieger direkt anzusehen. Ständig stach eine der Lichtreflexionen in Frosts Auge.
Frosts Haltung spannte sich. War das eine Falle? Hatte Tannenberg auf ihn gewartet? Jede Sekunde rechnete er damit, das unheilvolle Klacken einer Armbrust zu hören.
Mittlerweile hatte sich die gesamte Aufmerksamkeit des Platzes auf den Waffenmeister gerichtet. Frost konnte die abschätzenden Blick der Soldaten geradezu auf der Haut spüren.
Doch niemand machte Anstalten, ihn anzugreifen.
Das Klirren von Ketten durchbrach die Stille, einige Gardisten traten zur Seite und bildeten eine schmale Gasse. Ein breitschultriger Krieger in einem schweren Plattenpanzer trat nach vorne. Langes, schwarzes Haar fiel nass über seine Schultern, wurde nur an wenigen Stellen durch graue Strähnen durchbrochen. Wache, dunkelbraune Pupillen musterten den Waffenmeister, ein Helm der gorthanischen Armee klemmte locker unter seinem Arm. Schweißperlen glitzerten feucht auf der Stirn des Mannes, sein Brustkorb hob sich in schweren Stößen. Unter den beiden weißen Schwänen des Wappens auf seiner Brust kreuzten sich zwei goldene Schwerter.
"Ihr seid Frost?", brach er schließlich das Schweigen.
Der Waffenmeister nickte.
"Der bin ich. Und um wen handelt es sich bei euch?"
Zu Frosts Erstaunen trat der Offizier direkt auf ihn zu, striff den Panzerhandschuh von der Hand und streckte sie ihm mit einem schmalen Lächeln entgegen.
"Telaron, derzeitiger General der Armee von Gorthar. Freut mich eure Bekanntschaft zu machen, ich habe schon einiges von euch gehört."Nach kurzem Zögern ergriff Frost die ihm angebotene Hand.
"Ich wünschte, ich könnte das gleiche behaupten. Doch leider lehrte mich die Vergangenheit, dass ich nicht überall willkommen bin."
Das Lächeln des Generals verbreiterte sich.
"Ihr habt nichts zu befürchten. Torjan hat mir alles erzählt. Die Torwachen ebenfalls. Und ihr habt vollkommen Recht. Wir können uns dieses Gemetzel nicht länger mit ansehen. Sorim war damals schlimm genug, doch dieser Inquisitor scheint mit allen Mitteln versuchen zu wollen, ihm, den Rang abzulaufen."Frost erwiderte das Lächeln, wenn auch deutlich grimmiger.
"Tannenberg ist zu weit gegangen. Wenn er unbedingt einen Krieg mit dem Kult ausfechten will, dann nicht auf den Rücken unschuldiger Bürger! Die von euch, dem Volk, gewählten Vertreter mussten bereits mit ihren Leben bezahlen! In seinem Wahn richtet er ein Blutbad unter Unschuldigen an. Ihr habt den Schlächterhügel gesehen. Diese Menschen waren nicht gefährlicher als gewöhnliche Bauern! Arme Schlucker, die sich in ihrer Not dem Hilfe versprechenden Kult hingaben. Nun verrotten ihre verstümmelten Leichen vor der Stadtmauer. Wollt ihr genauso enden? Wer Tannenberg im Wege steht, wird beseitigt. Er ist ein Fanatiker, ein Wolf im Schafspelz! Doch noch ist es nicht zu spät. Wenn wir jetzt zuschlagen, können wir ihn tödlich treffen, bevor er sich vorbereiten kann!"
Der Krieger hatte laut genug gesprochen, dass jeder Anwesende seine Worte verstehen konnte. Zustimmendes Raunen machte sich breit, vereinzelt wurden Schwerter aus ihren Scheiden gerissen.
"Auf zur Feste!", brüllte Telaron schließlich.
Mit stampfenden Schritten und wütenden Rufen machte sich die gewaltig angewachsene Truppe auf den Weg zur Burg.
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| 03.06.2003 19:46 | #17 |
| Waldläufer |
Immer noch lässig mit den Beinen baumelnd hing Gardiff immer noch in der Astgabel des alten Baumes am Rande des Waldes. Mit dem Schnitzen war er fertig geworden und die Holztrainingsschwerter waren in seinem Bündel verschnürt. Der Blick des Waldstreichers flog über die weite Grasfläche, dahin in Richtung der Stadt Gorthar. Eigentlich sag er nix besonderes. Mal ein paar Scavanger die durch das Grasland gelaufen waren und sie dann in einiger Entfernung hinter einer hervorragenden Baumgruppe des Waldes verschwunden waren und dann eine Gruppe dunkler Punkte. Erst dachte Gardiff es sein auch irgendwelche Tiere. Aber diese Punkte strebten der Stadt Gorthar zu und sahen sie auch nicht wie Tiere aus. Gerade bewegte sich die Gruppe über eine Hügelkuppe und da oben war es klar erkennbar das es Menschen waren.
Flink schnappte sich der Waldstreicher sein Reisebündel und schwang sich geschickt von dem Ast. Mit einem Satz landete der Bursche auf dem leicht begrasten Boden und rappelte sich auf. Geschwind huschte der Gildenlose über die weite Grasfläche. Immer näher kam Gardiff der Gruppe welche sich nicht gerade langsam fort bewegte. Doch die Gruppe erreichte schneller die Stadtmauern als der Waldstreicher.
So waren am Stadttor nur noch die Zwei Stadtgardisten zu sehen die Gardiff anhielten und nach dem woher und wohin fragten. „Mein Name ist Gardiff und wo ich herkomme ist uninteressant. Ich würde nur gern wissen wer die Leute waren die hier gerade durch gekommen sind. Ich suche einen Kerl Namens Frost....“ das metallische Klappern eines umgefallenen Speers unterbrach den jungen Vagabund. Einer der Männer hatte die Waffe fallen gelassen und musterte Gardiff unverhohlen. „F... Fro ... Frost ist hier gerade vorbei gekommen.“ stotterte der zweite Kerl. „Echt? Na da ist das ja heute mal ein richtig guter Tag. Wo ist Frost denn hin ?“ strahlte Gardiff auf die Antwort des Wächters und ignorierte dessen Verhalten.
Stockend und unsicher erklärten die zwei Gardisten wo Frost hin wollte und der Gildenlose bedankte sich als er erfahren hatte das der dunkler Krieger zur Burg wollte. Den Weg dahin kannte er mittlerweile und so rannte er los. „Aber sei vorsichtig Kleiner !“ plärrte einer der Wächter dem jungen Gildenlosen hinter her.
So schnell ihn seine Beine trugen stürmte Gardiff die Gassen entlang. Seine Stiefel hämmerten auf das grobe Pflaster und warnte somit die Passanten, welche zur Seite sprangen und in Hauseingängen Schutz suchten als der Junge an ihnen vorbei stürmte. Die Leute schienen irgend wie ach so schon aufgeschreckt zu sein dachte Gardiff. Hier und da sah man Gruppen die mit einander tuschelten doch davon lies sich der Barde nicht ablenken er rannte weiter bis er zum platz vor der Burg kam und zu der Wehrstädte hinauf sehen konnte. Sie sah nicht verändert aus, immer noch so wie zu seinem letzten Besuch. Doch schob sich eine Menschengruppe den Aufgang zur Burg hinauf und sofort hastete der Waldstreicher hinter her. Was ging hier nur vor ? Wo war Frost ? Von seinen jungen Beinen getragen schloss der junge Gildenlose schnell auf doch fragte er sich immer noch was die Gardisten , denn die Gruppe bestand aus Gardisten der Stadtwache, hier veranstalteten. Für einen Lampionumzug war es noch zu hell und sag Gardiff auch keine Lampions.....
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| 03.06.2003 21:06 | #18 |
| Die Inquisition |
"Hmm, vielleicht wäre ein taktischer Rückzug angemessen."
Tannenberg wirkte nach außen hin völlig ruhig, nicht einmal seiner Stimme war etwas anzumerken, doch innerlich kochte und tobte er. Sein Blick war aus dem Fenster starr auf den anrückenden Soldatenmob gerichtet. An ihrer Spitze konnte er Telaron erkennen, den derzeitigen General Gorthars, sowie... Frost."Diese verdammten verräterischen Hunde.", knurrte der Hexenjäger und wandte sich um. Peligia, Dorrien, die Inquisitionsgardisten und der Feuermagier Romuland Dorn waren im Zimmer Tannenbergs versammelt, was es in diesem recht eng werden ließ. Keiner von ihnen sagte etwas, als Tannenberg seine bereits gespannte Kriegsarmbrust vom Schreibtisch nahm und einen Bolzen in die Führungsrinne legte.
"Gehen wir."
Knarrend schwang die Tür des Zimmers auf, die schweren Schritte der Krieger hallten im Gang wieder.
Frost. Tannenbergs Finger legten sich um den Abzug der Armbrust. Frost. Scheinbar hatte er den Kerl unterschätzt, und zwar gewaltig. Und vor allem hatte er die Treue der gortharianischen Sldaten unterschätzt.
Aber unlösbare probleme gab es nicht. Frost mochte diese Schlacht wieder Erwarten gewonnen haben, doch der krieg hatte noch garnicht begonnen. Und auch diese Verräter sie würden in ihrem eigenen Blut ertrinken..."Da sind sie!", rief einer der Burggardisten, die den Gang entlanggerannt kamen. Weiter kam er nicht, bevor die Inquisitionsgardistin Verena blitzartig zwei Handarmbrüste hochriss und die Abzüge betätigte. Der Gardist und ein Kamerad neben im wurden nach hinten Geschleudert, die dünnen Schäfte zweier kurzer Bolzen ragten aus ihren Kehlen. Eine Sekunde später entlud sich mit einem Geräusch, dass schon fast einem Knall gleichkam, die Armbrust Tannenbergs. Der Bolzen durchschlug den Brustharnisch eines weiteren Burgsoldaten ohne die geringsten Probleme, die Wucht des aufpralls riss den Mann von den Füßen. Mit einem leisen Sirren fand nun auch Dorriens Pfeil sein Ziel und blieb in der Stirn des vierten Gardisten stecken...
Die Inquisitionstruppe hatte ihre Geschwindigkeit nicht verlangsamt, achtlos stiegen sie über die am Boden liegenden Leichen, während sie ihre Waffen nachluden und in einem engen Seitengang verschwanden, der in der Treppe zum Verlies endete.
Der Kerkermeister staunte nicht schlecht, als er plötzlich einen von Verenas Bolzen zwischen den Augen hatte, aber das tat er auch nicht besonders lange. Tannenberg steuerte eine verlassene Zelle im hintersten Winkel des Kerkers an und sprengte mit einem kraftvollen Tritt die wurmstichige, rostzerfressene Tür aus den Angeln, während die anderen sich mit schussbereiten Waffen hinter den Säulen und Nieschen in Deckung begaben, bereit, ungebetene Gäste sofort unter Beschuss zu nehmen...
Der Boden der Zelle war vollständig mit Stroh bedeckt, eine recht einfallslose Tarnung. Tannenberg schob das Heu mit den Füßen zur Seite, und siehe da, es kam eine in den Boden eingelassene, massive Holzklappe zum Vorschein. An einem stählernen Ring an selbiger wuchtete Tannenberg sie so schnell wie möglich auf und legte die darunterliegende, steil nach unten führende Treppe frei...Im selben Augenblick ertönten Schritte auf der Treppe, einen Moment später Klackte auch schon die Repetierarmbrust eines Inquisitionsgardisten. Ein erstickter Schrei, ein Körper plumpste haltlos zu Boden. Weitere schritte, zwei Armbrüste knallten gleichzeitig. Der Bolzen des stadtgardisten zersplitterte am Mauerwerk, der des Inquisitionsgardisten fand jedoch mit tödlicher Sicherheit sein Ziel.
Doch die gortharianischen Soldaten drängten weiter vor. Dorrien schickte einen Pfeil los, Verena gleichzeitig einen Bolzen ihrer Handarmbrust. Zwei weitere Soldaten brachen zusammen, gefiederte Schäfte ragten aus ihren Körpern. Mit einem lauten Zischen löste sich ein Feuersturm aus den Händen Romuland Dorns, explodierte einen Herzschlag später im Eingang des Kerkers. Die Flammen schossen zu allen seiten, tauchten die Szene in ein rotes Licht, vergleichbar mit dem der untergehenden Sonne, und verliehen dem Kerker ein höllisches Aussehen... "Los, runter!", rief Tannenberg, sofort löste sich ein Inquisitionsgardist nach dem anderen von seiner Position und sprintete in den Geheimgang, während die übrigen weiterhin die Stellung sicherten. Dorn sprang hinein, Peligia, Dorrien, der als letzter noch seinen Bogen auf den Eingang des Verlieses richtete, und schließlich Tannenberg. Krachend schlug die schwere Falltür hinter dem Hexenjäger zu...
Der Gang war eng und dunkel, jedoch gab es genügend magiebegabte Individuen unter den Inquisitionsanhängern, so dass die Dunkelheit das geringste Problem darstellte. Mittlerweile bildete Verena den Schluss des Zuges, der durch den Geheimgang hastete, ihre Handarmbrüste waren schussbereit. Sie hörten, wie die Verfolger die Falltür öffneten und ebenfalls in den Gang stürmten. Mit ihrem leisem, charakteristischem, entluden sich die Waffen der Inquisitionsgardistin, mit einem dumpfen Geräusch ging ein Körper zu Boden. Verena duckte sich, im nächsten Moment raste ein weiterer Feuersturm durch den engen Gang, dicht gefolgt von einen Feuerpfeilen, die Dorrien hinterherschickte. Erneut wurde eine Treppe in einen Ort flammenden Infernos verwandelt...
Der Gang krümmte sich einige wenige Male, die torinischen Krieger rannten so schnell es möglich war, ohne dabei die Verfokger aus den Augen zu verlieren. Diese allerdings schienen aufgegeben zu haben - oder sie warteten bereits im Wald, dort wo der Gang endete...
Im Wald wurde eine Tür aufgestoßen, die sich in einem unscheinbaren Hügel befand. Ein hagerer Mann in der Robe eines Feuermagiers trat heraus, ein leises Zischen schien ihn zu begleiten, die Luft um ihn herum schimmerte bläulich."Halt, keine Bewegung oder wir schießen!", brüllte der gortharianische Offizier, Armbrüste wurden ausgerichtet. Romuland Dorn lächelte dünn, fast schon mitleidig und ging einfach auf den Offizier zu. Einen Herzschlag später schossen die Bolzen durch die Luft, um dem Feuermagier einen recht igelartigen Tod zu bereiten. Doch den Magus schien das nicht zu interessieren, wo immer ein Geschoss ihn hätte treffen sollen, erstarrte auf der Stelle eine dünne Eisschicht. Die Wucht der Bolzen ließ das Eis splittern, verursachte vom Punkt des Aufpralls ausgehende, längliche Risse, die jedoch sofort wieder zu nichts vergingen - und wirkungslos zu Boden fallende Bolzen hinterließen.Dorns Lächeln verwandelte sich in ein wölfisches Grinsen. Verena kam aus dem Gang gehechtet, sie brauchte keine Sekunde zum zielen, bevor zwei Stadtgardisten mit gefiederten Bolzen zwischen den Augen zurücktaumelten. Die Inquisitionsgardistin rollte sich über die Schulter ab, ließ ihre armbrüste fallen und zog im selben Atemzug ihr Langschwert. Die Klinge glänzte leicht bläulich im Licht der untergehenden Waffe, eine Folge des Erzüberzuges...Ein Pfeil schoss aus der Dunkelheit, gefolgt von zwei Bolzen. Jedes der Geschosse fand sein Ziel. Waffen wurden gezogen, Stahl schabte an Leder. Schwerter prallten klirrend aufeinander...
Peligia, die Dämonenjägerin des Ordo Malleus, katapultierte sich mit fast katzenhafter Anmut in die Luft, ihre beiden aus Erz geschmiedeten und mit heiligen Symbolen verzierten Katanas verwandelten sich in blitzende Schemen, die der Gortharianer kaum auf sich zukommen sah, bevor in seinem Hals zwei chirurgische Schnitte prangten. Dorrien legte einen Pfeil auf die Sehne, kniete sich auf den Hügel und schoss, er traf den Rücken eines gortharianischen Soldaten, der gerade im Zweikampf mit einem Inquisitionsgardisten war. Tannenberg zog sein Breitschwert und stürzte sich berserkergleich ins Gemetzel, seine wuchtigen, gut gezielten Hiebe bereiteten einem der Gardisten ernsthafte Probleme. Und Romuland Dorn stand auch mittendrin, feuerte nach gutdünken Feuer - und Eispfeile durch die Pampa...
Tannenbergs Blick wanderte über das Schlachtfeld. Die zehn Gortharianer waren nach wenigen Minuten allesamt ausgelöscht gewesen. Auf Seiten der Inquisition gab es nicht einmal Verletzte.
"Nun gut, Frost.", knurrte der Inquisitor, den Namen spie er geradezu aus."Du wolltest Krieg. Du bekommst Krieg."
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| 03.06.2003 21:49 | #19 |
| Sly |
Sly sprang im letzten Moment zur Seite. Das war jetzt schon der zweite der ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Sonja beschwerte sich lauthals bei den Leuten ,doch diese reagierten nicht und liefen einfach weiter. Die Stadt war im Gegensatz zu der am Abend zu vor erlebten Einsamkeit relativ voll. Sly blickte dem Mann hinterher und merkte ,dass dieser zu der großen Feste der Stadt lief. Der Söldner sah sich um und zog dann seine Kaputze tiefer ins Gesicht, dann packte er Sonja an der Hand und zog sie hintersich her. "Hey was soll denn das? Ich kann selber laufen. " protestierte Sonja. Sly ließ sofort die Hand los und fing an im schnellen Jogging der Richtung des unbekannten zu folgen. "Komm mit. " rief Sly Sonja zu. Der Söldner bahnte sich einen Weg durch die Menschen die auf der Straße liefen und wich ihnen geschickt aus. Bald kam er an der Burg an und nahm bereits den Weg in die Burg. Allerdings wurde er nichtmal aufgehalten, was Sly sehr verwunderte denn zu einer Burg gehörten normalerweise Wachen. Der Söldner und die Wegelagerin liefen einen breiten weg entlang und entdeckten hier und da ein paar Leichen, die Sly ignoriete, doch war er sich nicht so sicher , ob Sonja das auch ohne weiteres verkraften konnte.Kurze Zeit später kamen sie in den Burghof wurden jedoch. Erstaunt sah sich Sly um und musterte das Gebäude eindringlich. Doch sofort kamen einige Soldaten an und hielten ihre gespannten Armbrüste auf Slys Brust."Wer seit ihr und gehört ihr auch zur Inqusition? Nehmt die Kapuze aus eurem Gesicht damit wir euer Gesicht erkennen können " sprachen sie energisch als sie sich dem Söldner und seiner Gefährtin in den Weg stellten. Sly hob langsam die Arme und zog sich die Kaputze aus , sodass die Soldaten Gorthars das Gesicht des Södlners erkennen konnten. " Ich bin Sly und gehöre zu keiner Inquisition , ich bin ein Söldner des Generals Lee und dies hier ist eine Freundin von mir Redsonja ist ihr name und sie gehört auch zu dem Hof auf dem ich meinen Sold verdienen sollte. " Sly blieb mit erhobenen Händen da stehen , er hoffte dass die Soldaten ihm glauben würde und war auf eine Reaktion gespannt.
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| 03.06.2003 23:09 | #20 |
| Superluemmel |
"Situationsbericht!", bellte Telaron, als sich einer der Berichterstatter näherte.
Der Soldat blickte auf einen Pergamentfetzen, während er sich mit der freien Hand durch die kurzgeschnittenen Haare fuhr. Es schien als ob er sich am liebsten hinter dem Papierfetzen versteckt hätte.
"Nun, wir... haben gut vierzehn Männer verloren, dazu noch mehrere Verletzte, die meisten schwer."
Telarons Augenbraue rutschte ein Stück nach oben.
"Was sagt ihr da? Wieviele von diesen Hunden habt ihr erwischt?"Der berichterstattende Soldat schien sich alles andere als wohl in seiner Haut zu fühlen. Sein Blick wich dem des Generals aus und heftete sich fest auf das Pergamentstück.
"Gar keinen", gestand er kleinlaut.
Der General atmete hörbar aus, während Frost die Augen schloss und seine Stirn zwischen Daumen und Zeigefinger stützte.
"Es... es handelt sich hauptsächlich um Rekruten...", stammelte der Soldat. "Sie waren wohl etwas übermütig und wollten unbedingt einen dieser Bastarde erwischen..."
Erneut fuhr die Hand des Berichterstatters begleitet von einem kaum hörbaren Schaben über seinen Hinterkopf.
"Nun gut", seufzte Telaron schließlich, ?Schickt sofort einen Medicus, der sich um die Verwundeten kümmern soll."
Mit einem knappen Nicken verabschiedete sich der Soldat und verschwand sichtlich erleichtert mit schnellen Schritten in dem auf den Wehrgang hinausführenden Gang. Der General drehte sich um und lehnte sich schwer auf die Zinnen der Burgmauer. Eine schwache Brise trug salzige Meeresluft heran und umspielte seine schwarzen Haare.
"Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich nicht zu alt für diesen Posten bin", sprach er schließlich, den Blick starr auf die wogende See hinaus gerichtet. Frost löste sich von der Wand, an der er bis eben gelehnt hatte und stellte sich neben den General. Seine silbergrauen Haare und die nachtschwarze Rüstung bildeten einen krassen Kontrast zu der Gestalt Telarons. Es war ein seltsames Bild. Die beiden Männer glichen personifizierten Gegenpolen. Telarons Rüstung glänzte hell im Sonnenlicht, während Frosts Gestalt stets von einer Aura der Dunkelheit umgeben schien. Ein General und ein ehemaliger. Sie hätten unterschiedlicher nicht sein können.
Und doch verband sie das selbe Schicksal.
"Das hatte ich mich damals auch oft genug gefragt."
Seine Stimme war leise. Schweigend betrachteten die beiden Krieger die in der Abendsonne feuerrot glitzernden Wogen des Fjordes. Einige Fischerboote schoben sich über die sanften Wellen, vorbei an den wie Dornen in die Höhe ragenden Wachttürmen des Hafens, zurück in die Sicherheit der schützenden Hauptstadt. Winzige, weiße Schemen kreisten um den nördlichen Turm, das schrille Kreischen der Möwen war selbst auf der Burg noch zu hören.
"Macht euch keine Vorwürfe", sprach Frost nach einigen Minuten der Ruhe weiter."Es war nicht eure Schuld. Ihr wisst, wie schwer das Temperament der Jungen zu zügeln ist. Dass die Inquisitoren warnungslos das Feuer eröffnet haben, zeigt nur wie rücksichtslos sie wirklich sind. Sie hatten von Anfang mit einer derartigen Situation gerechnet. Stellt euch vor was hätte passieren können, wenn sie noch länger die Stadt verpestet hätten."
Der General rieb sich mit dem Zeigefinger die Augen. So wie er jetzt dastand, wirkte er um einiges älter als noch vor kurzer Zeit auf dem Platz. Selbst seine rabenschwarzen Haare schienen etwas von ihrem Glanz eingebüßt zu haben."Da habt ihr wohl Recht", seufzte er und löste sich endlich vom Anblick der schillernden Wellen.
"Dennoch, das Gefühl gute Männer zu verlieren ist einfach kaum zu ertragen. Gerade dann, wenn sie noch so jung sind."
Auch Frost drehte sich herum und beobachtete das Treiben auf dem Burghof. Auf dem gegenüberliegenden Wehrgang stützte ein Soldat seinen Kameraden, der sich an der Mauer festhaltend auf eine Treppe zuschleppte. Aus einem Loch in seinem Brustpanzer sickerte dunkles Blut. Einer der anderen Soldaten im Hof bemerkte den Verwundeten und stürmte die Treppe hinauf, um ihm zur Hilfe zu kommen. "Ich kann euch nur zu gut verstehen."
Frosts Augen schimmerten in stiller Trauer. Ein bohrender Schmerz erfüllte seine Brust, ließ sich nur schwerlich zurückdrängen und vermittelte ihm das Gefühl, jeden Moment ersticken zu müssen. Gierig sog der Krieger die kühle, salzige Luft in seine Lungen.
"Die Toten kann uns niemand zurückbringen. Wir können nur hoffen, dass unsere Entscheidungen anderen Menschen ein besseres Leben ermöglichen. Doch egal wie man es betrachtet, eine wirkliche Lösung gibt es nicht. Am Ende wird stets ein Mensch sein Leben lassen müssen."
Erneut hing das Schweigen wie eine schwere Decke über den beiden Kriegern. Keiner der beiden schien so recht zu wissen, was er sagen sollte. Es gab nichts mehr zu sagen. Die Schmerzensschreie der Verwundeten machten sämtliche Worte überflüssig.
Erst als am Tor ein reges Gedränge entstand, wurden die Männer aus ihren Gedanken gerissen.
"Was ist denn da los?", murmelte Telaron.
"Ich werde es mir mal genauer ansehen", beschloss Frost, stieg die steile Treppe in den Hof herab und näherte sich dem Geschehen.
Die Soldaten hatten zwei Fremde aufgehalten - Einen Mann jüngeren Alters und eine ebenfalls recht Junge Frau. Die Rüstung des Mannes ließ Frost stutzen. Was machte ein Söldner Lees hier?
Die Frau hingegen wirkte deutlich unauffälliger. Vielleicht eine neugierige Bürgerin, die von dem regen Treiben angelockt worden war.
Sanft schob Frost einen der Soldaten zur Seite und arbeitete sich zu den Fremden vor.
"Entschuldigt mein forsches Auftreten, doch ich muss euch bitten, die Festung wieder zu verlassen. Hier gab es ein paar Probleme mit den Ratten, doch es ist alles unter Kontrolle. Dennoch dürfen nur Soldaten Gorthars die Burg ohne ausdrückliche Erlaubnis des Rates oder des Generals betreten."Frost glaubte nicht, dass ihm der Söldner die Rattengeschichte abnahm. Ihm ging es einzig und allein darum, dass die Bürger der Stadt von dem Vorfall nicht allzu schnell Wind bekamen. Spätestens morgen war das zwar auch egal, doch bis dahin würde sich die Lage etwas stabilisiert haben.
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| 03.06.2003 23:29 | #21 |
| Sly |
Sly sog die kalte Nachtluft ein und sah dem Mann in die Augen. Der Fremde krieger hatte eien frostigen Glanz in seinen Augen. Sly wog seinen Kopf hin und her "Ich weiß ,dass ich aussehe wie ein Söldner was ich auch bin , aber ich bin nicht im Auftrag Lees hier. Ich bin hier weil ich von dem General und dem Hof und der ganzen Schei*** genug hatte. Aber ihr sagt , dass ihr ein Problem mit den Ratten habt? Nunja vielleicht kann ich und mein Bogen euch ja helfen. Und macht euch um die Dame keine Sorge so hilflos wie sie scheint ist sie nicht , außerdem untersteht sie meinem Schutz und ich würde sie mit dem Leben verteidigen. Sie ist eine Bekannte vom Hof , die mit mir auf Reisen gegangen ist. Sly musterte jetzt jeden einzellenen Soldaten und sah ihnen tief in die Augen. Jeder hatte einen Blick der Trauer inne und sie schienen sehr am Ende mit ihrer Moral zu sein. Alle Soldaten außer dieser Mann der ihn aufgefordert hatte zu gehen. Aber er schien auch nicht zu den Soldaten dazuzugehören "Deine Leute , obwohl es nicht so aussieht als würden sie deinem Kommando unterstehen, scheinen nicht ganz bei bester Moral zu sein die Ratten im Keller müssen euch wohl ganz schön aufs Gemüt drücken. ICh biete euch gerne nochmals meine Hilfe an , ich bin ein Meisterschütze und kann sehr gut im Nahkampf überleben , obwohl mir der Fernkampf eher zusagt. " Sly blickte dem Fremden weiter tief in die Augen ohne seinen harten Blicken auszuweichen. Ach verzeiht, wo sind meine Manieren? Ich bin Sly , Sly der Söldner und das ist Redsonja, wer seit ihr? " Sly neigte bei dem Satz seinen Kopf leicht und kaum erkennbar nach unten und senkte seinen Blick , doch so schnell wie er das Tat war der Kopf auch wieder oben und auf den fremden Mann gerichtet.
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| 03.06.2003 23:45 | #22 |
| Superluemmel |
"Frost", antwortete der Waffenmeister nach längerem Schweigen ungerührt."Und ihr habt Recht - Diese Soldaten unterstehen nicht meinem Kommando. Ich arbeite derzeit für den Stadtrat von Gorthar und helfe von Zeit zu Zeit auch bei dem Aufräumen, wie ihr unschwer erkennen könnt."
Auf einen Wink hin senkten die Wachen ihre Waffen und kehrten zurück an ihre Arbeit. Frost ergriff Sly und Redsonja sanft an den Schultern und schob sie mit leichtem Druck aus dem Burghof.
"Was die Moral anbelangt - Nun, niemand ist sonderlich glücklich wenn er den Mist beseitigen darf, den die Ratten hinterlassen haben. Ich danke euch für eure Hilfe, doch sind die Ratten wie ich schon sagte inzwischen ausgewandert. Und sie werden sicherlich nicht so schnell zurückkommen."
Nachdem er die beiden zum Tor bugsiert hatte, verschränkte der Krieger die Arme vor der Brust und seufzte leise.
"Wenn ihr unbedingt in die Burg wollt, dann lasst euch vom Rat eine Ermächtigung geben. Falls ihr nicht über ein derartiges Schreiben verfügt, muss ich euch bitten, zu gehen. Die Ratten haben einigen Schaden angerichtet, den es nun zu beheben gilt."
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| 04.06.2003 00:00 | #23 |
| Sly |
Sly sah Frost lange an und sagte dann "Ihr wollt wirklich nicht dass ich euch helfe? " Der MAnn schüttelte den Kopf und Sly nickte. "Nun gut , falls ihr doch mal Hilfe brauchen solltet, müsst ihr mich nur in der Stadt suchen gehen , ich werde wohl noch etwas hier bleiben. So eine Ermächtigung habe ich nicht , ich weiß nichtmal wer im Rat sitzt geschweige denn wo der Sitz ist. Desweiteren möchte ich mich hier niemandem aufzwingen. Also mein Freund , gehabt euch wohl , falls ihr mich braucht ich bin in der irgendwo in der Stadt. " mit diesen Worten drehte sich Sly um und hob beim Weggehen noch einmal die Hand ohne sich umzudrehen. Sonja folgte ihm. Sie war wirklich sehr still gewesen. Was war blos mit ihr los? Sie war sonst doch nicht so zurückhalten. Nun gut. Für heute Abend hatte Sly genug und begab sich den Weg hinunter zur Stadt. Dort sah er sich um und ging in das erste Gästehaus was er fand , bestellte 2 betten , und legte sich hin. Wenig später war er in den Träumen versunken...
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| 04.06.2003 08:59 | #24 |
| Superluemmel |
"Wir haben die Schiffe."
Telaron nahm einen Schluck aus seinem Zinnbecher. Der dunkle, rote Wein drang an seine Lippen und verschwand nach kurzem Schlucken in seiner Kehle. Mit einem leisen Ping wurde der Becher auf der Tischplatte abgestellt."Sie wurden im Kriegshafen auf das Trockendock gelegt. Falls diese Inquisitoren nach Torin zurückkehren wollen, dürfen sie entweder lange paddeln oder sich mit den anderen Haien vergnügen."
Kratzend fuhr die Schreibfeder über ein an den Ecken leicht angerissenes Pergament und hinterließ auf ihrem Weg eine geschwungene Spur aus schwarzer Tinte. Nachdem er die Zeile beendet hatte, stellte der General das Schreibgerät zurück in das Tintenfass und blickte den ihm gegenübersitzenden Waffenmeiser ernst an.
"Lange wird es nicht dauern, bis Torin von der Angelegenheit erfährt. Was glaubt ihr, wie wird das Reich reagieren?"
Frost sank ein Stück in dem hochlehnigen Stuhl zurück und faltete seine Hände im Schoß.
"Gar nicht", meinte er nach kurzem Überlegen.
"Selbst für die Verhältnisse der Inquisition ist Tannenberg etwas über das Ziel hinausgeschossen. Sie werden sicherlich alles andere als erfreut über die Lage sein, doch eingreifen werden sie nicht. Wahrscheinlich wird Tannenberg zusammen mit seinem Gefolge als Abtrünnige oder Splittergruppe abgestempelt werden, damit sich das Reich von ihm distanzieren und nicht noch weiter in Verruf geraten kann."
Der Krieger nahm sich die Zeit, an seinem eigenem Wein zu nippen, bevor er weitersprach.
"Einer von Tannenbergs Handlangern hat sich gestellt?", fragte er mit gehobener Augenbraue.
Der General nickte.
"Ein einfacher Dieb, allerdings scheint er sein Handwerk durchaus zu verstehen. Tannenberg wollte ihn wohl beseitigen lassen, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte. Doch er konnte entkommen. Als er von der Hinrichtung der Ratsherren erfuhr, stellte er sich. Falls ihr ihn sprechen wollt, er sitzt im Kerker.""Das wird nicht nötig sein", winkte Frost ab.
"Was konntet ihr durch ihn erfahren?"
Telaron schob das eben unterzeichnete Schriftstück zur Seite der Tischplatte und förderte dann aus einer der Schubladen des Schreibtisches einige Aufzeichnungen zu Tage.
"Nun, bei den Siegelringen die in den Residenzen der Ratsherren gefunden wurden, handelt es sich um Imitate. Nur Defays Ring scheint keine Fälschung zu sein. Ich habe die Ringe von einem Freund untersuchen lassen, er bestätigte die Aufzeichnung. Offensichtlich handelt es sich um unterschiedliche Materialien, auch wenn der Unterschied mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist. Auf der Innenseite von Dafays Ring finden sich winzige Reste von khorinischem Erz. Bei den anderen Ringen handelt es sich um normalen, gorthanischen Schwarzstahl."Frost nickte und stützte sich mit dem Ellenbogen auf der Armlehne des Stuhls ab, um sanft durch seinen Bart zu streichen.
"Als ob die voreilig vollzogene Hinrichtung nicht auffällig genug gewesen wäre. Damit habt ihr den Beweis, dass Tannenberg falsch spielt."
General Telaron schob seinen Sessel ein Stück zurück, dann erhob er sich von seinem Platz und ging zum Fenster. Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen starrte er auf den Burghof hinaus.
"Ich habe Tannenberg zusammen mit seinem Gefolge als Feinde des Reiches deklarieren lassen. Er hat nicht nur den Willen des Volkes hintergangen sondern auch noch gorthanische Soldaten getötet. Wenn er sich in der Nähe der Stadt blicken lässt, ist er auf der Stelle festzunehmen oder im Falle von Widerstand auch zu töten. Die Wachen an den Toren wurden verstärkt, obwohl ich nicht glaube, dass Tannenberg töricht genug ist, die Stadt anzugreifen. Das wäre sein sicherer Tod."
Tannenberg hatte sich selbst die Vogelfreiheit erkauft. Auch wenn Frost nicht glaubte, dass der Inquisitor so schnell aufgeben würde, falls er sich wirklich noch einmal in die Stadt wagen sollte, hatte er wohl mehr Probleme am Hals als ihm lieb war. Er hatte Gorthar unterschätzt.
"Und ihr wollt wirklich schon weiterziehen?"
Telarons Frage riss den Waffenmeister aus seinen Gedanken.
"Ja", bestätigte er die Frage, "Ich muss noch einen alten Bekannten besuchen. Und auch wenn Tannenberg fürs Erste aus dem Weg ist, Tak ist noch immer dort draußen. Auch wenn diejenigen, die mich beauftragt hatten, tot sind, ist mein Auftrag noch nicht erfüllt. Er braucht meine Hilfe eher als die Stadt."Der General nickte verständlich.
"Ich habe einen meiner Männer angewiesen, die von euch angeforderte Ausrüstung zu besorgen. Er wird am Tor auf euch warten."
"Ich schulde euch etwas", sprach Frost, als er ebenfalls aufstand.Doch der General winkte ab.
"Bleibt einfach am Leben. Es gibt nicht viele Menschen, mit denen ein alter General so gut seine Gedanken teilen kann."
Obwohl Teleron noch immer mit dem Rücken zu ihm stand, glaubte Frost in seiner Stimme ein warmes Lächeln erkennen zu können.
"Ich wünsche euch viel Glück auf eurer Reise, Frost."
"Gehabt euch wohl, Telaron. Und noch einmal vielen Dank für eure Hilfe. Richtet meinen Dank bitte auch an Torjan weiter. Er hat das Herz am richtigen Fleck, mit der richtigen Ausbildung könnte aus ihm ein guter Kämpfer werden.""Ich werde es weiterleiten. Lebt wohl und noch einmal viel Glück."Kurze Zeit später trat Frost aus dem Hauptgebäude der Burg hinaus in den durch die Sonne deutlich aufgeheizten Burghof hinaus. Geblendet kniff der Krieger die Augen etwas zusammen. Trotz der frühen Stunde brannten die Berührung der Sonnenstrahlen deutlich spürbar auf seiner Haut. Die morgendliche Hitze war nur der Vorbote für einen noch heißeren Tag. Dank der Gletscherausrüstung würde die Reise sicherlich kein Spaziergang werden.
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| 04.06.2003 12:59 | #25 |
| I-Guthwulf-I |
"...ich parierte den Angriff mit einer schnellen Bewegung, um mich dann kräftig nach vorn zu werfen!" Lautstark dröhnte die alkoholschwangere Stimme des gorthanischen Soldaten durch den stickigen Schenkenraum, als der junge Krieger damit begann, mit den Händen ein imaginäres Schwert gegen unsichtbare Feinde zu führen. Das Bier des Welpen spritzte über den Rand seines Kruges, bildete schaumige Flecken auf den groben Fußbodenbrettern.
"Tannenberg musste zurückweichen, aber ich hab ihm keinen Spielraum gelassen. Fast hätte er mich am Arm erwischt, doch ich wich mit einem Satz zur Seite, um die Attacken fortzusetzen." Ein schiefes Grinsen erschiwn auf den jugendlichen Zügen des Raufbolds. "Ich konnte die Angst in seinen Augen sehen."Die beiden Schankdirnen, die sich während der gesamten Geschichte an die Brust des Prahlhanses drückten, staunten mit offenen Mündern über den ach so heroischen Mut des angeheiterten Soldaten.
Zumindest solange, bis eine leise, rauhe Männerstimme die ausgelassene Atmosphäre zerplatzen ließ.
"Wie viele Ringe hatte Tannenberg an seinen Fingern?"
Der junge Soldat hielt inne, drehte den Kopf, wischte sich das strähnige haar aus der Stirn und musterte die hagere, in einer schattigen Raumecke sitzende Gestalt. Durch die rauchverhangene Schenke konnte der unerfahrene Krieger nicht mehr als einen dunklen Schemen erkennen, vage Umrisse eines langen Mantels, die schwarzen Linien eines breitkrempigen Hutes und das rötliche Glühen eines schiefen Tabakstengels. Der Soldat straffte seine Haltung.
"Was?"
Die Gestalt bewegte sich um keinen Millimeter. Es schien, als hätte der Wirt eine sprechende Holzstatue an diesen Tisch gesetzt, um seine Gäste zu unterhalten. Leider war die Art der Unterhaltung alles andere als amüsant."Wie viele Ringe hatte Tannenberg an den Fingern?"
Der Soldat nahm einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug, um die Schattengestalt dann gereizt anzufunkeln.
"Ich bin nicht dazu gekommen, sie zu zählen, Bursche. Ich hatte einen Kampf zu bestehen. Aber davon versteht ein Bauer wie du ohnehin nichts."Stille war in der Schenke eingekehrt. Die Augen aller Besucher ruhten nun auf dem hageren Mann, verfolgten mit gespannter Erwartung, wie er sich mit langsamen, fast apathischen Bewegungen von seinem Tisch erhob, um dann langsam an den Kneipentresen heranzutreten. Den Kopf hielt er leicht gesenkt, so dass sein Antlitz weiterhin in der Dunkelheit der Hutkrempe verborgen blieb. Leder knarzte, Stahl klickte, als der hochgewachsene Kerl sich mit einem Ellenbogen seitlich auf der Theke aufstützte. Behandschuhte Finger glitten an den schmalen, von bräunlich-blonden Bartstoppeln umrahmten Mund, zogen den qualmenden Tabakstummel zwischen den Lippen hervor, um ihn mit provokativ langsamen Bewegungen direkt vor dem Tonkrug des Soldaten auszurücken. Der Kopf wurde gehoben, und stahlgraue Augen nagelten den Blick des gorthanischen Gardisten mit der Unerbittlichkeit von Kriegslanzen fest.
"Du hast nicht gegen Tannenberg gekämpft."
Es war deutlich zu sehen, wie es im Gesicht des Soldaten zu arbeiten begann. Brennende Wut kämpften mit mißtrauischer Furcht, der Gedanke an Rache für diese Beleidigung stand gegen die Bedenken, dass der hagere Kerl nicht so selbstsicher auftreten würde, wenn er nicht das eine oder andere vom Kämpfen verstünde. Der Alkohol gab schließlich den Ausschlag.
"Nennst du mich etwa einen Lügner?" Die Stimme des jungen Kriegers war zischend geworden, als er sich vorlehnte, die eine Hand auf der Theke, die andere am Knauf seines Schwertes.
"Aye." Die gelassene, einsilbige Antwort erstaunte nicht nur den Soldaten, sondern sorgte auch dafür, dass die beiden Schankdirnen zusahen, sich in eine der Raumecken zu begeben. Der gorthanische Krieger sog wütend die rauchige Schankluft in seine Lungen, um dann wuchtig auf die Theke zu schlagen."Hör mal, Väterchen! Entweder du entschuldigst dich, mich der Lüge bezichtigt zu haben, oder..."
Ansatzlos zuckte die hand des hageren Mannes nach vorn, schloss sich um den Nacken des Prahlhanses, um dessen Kopf dann kraftvoll gegen die Tresenplatte krachen zu lassen. Das lederne Cape flappte, als der ältere Kerl sich um den ächzenden Soldaten drehte, in seinen Rücken kam und die zuckende Schwerthand des Recken anschließend gnadenlos auf bis zu den Schulternblättern hinaufzudrücken. Der Gardist schrie auf, die Tavernenbesucher wichen erschrocken zurück. Allein der hochgewachsene Mann blieb völlig ruhig.
"Und jetzt erzählst du mir was wirklich in der Burg los war, Welpe."Der Soldat stöhnte auf. Ein feiner Speichelfäden rann aus dem Mundwinkel das auf die Thekenplatte gepressten Gesichts.
"Wir haben...die Burg gestürmt..."
-"Wer ist > wir < ?"
"General Telarons Truppen...dieser dunkle Kerl...und einige Freiwillige."Unter der Hutkrempe blitzte es auf.
"Sprich weiter."
Wieder ein schmerzhaftes Ächzen, dann bemühte sich der Gardist um weitere Worte."Der...Widerstand war heftig...der Feind konnte entkommen...wir haben....vierzehn Mann verloren..."
-"Wohin flohen sie?"
"Das...weiß ich nicht."
Der Druck auf den Schwertarm verstärkte sich in gleichem Maße, wie die Schreie des Soldaten an Intensität zunahmen.
"Nein bitte! Ich weiß nur dass sie im Wald verschwanden! Das ist die Wahrheit, mehr weiß ich nicht! Arrrgh..."
Der Mann nickte langsam, zog die Hände zurück und gab dem Gardisten einen leichten Stoß mit dem Stiefel. Haltlos polterte der junge Krieger zu Boden, um sich stöhnend den Arm zu massieren.
"Bleib in Zukunft sofort bei der Wahrheit, Junge. Lügen machen nur Probleme."Mit diesen Worten wandte der Krieger sich ab, um die Taverne schweren Schrittes zu verlassen. Die Straße war wie leergefegt, fast alle Bewohner der Hafenstadt befanden sich in ihren Häusern, um zu Mittag zu essen, allein einige geschäftige Händler trieben sich noch auf den gepflasterten Gassen der Stadt herum. Guthwulf nahm den breitkrempigen Hut vom Kopf, um sich mit einem faserigen Lappen den Schweiß von der Stirn zu wischen. Aus zusammengekniffenen Lidern blickte er zum Himmel hinauf, von dem eine unerbittliche, glühende Sonnenscheibe gnadenlos auf die Menschen herniederbrannte. Der Sommer zog ins Land, und mit ihm die schwüle Hitze. Dem Wolf war es egal, er hatte bereits unzählige dieser heißen Monate hinter sich, wie die ledrige, braungebrannte Haut in seinem Gesicht bewies. Gelassen zog er den Hut wieder über das zerzauste Haar, stapfte dann die Gasse entlang.
Die Inquisition war also vertrieben worden, und Gorthar bekam einen neuen Rat. Für den Kopfjäger war dies ohne Bedeutung. Weder die Diener Innos noch diese fettleibigen Adligen würden ihm bei der Suche nach Tak behilflich sein. Tak. Gegen seinen Willen schlich sich ein ironisches Lächeln auf die spröden Lippen des Wolfes. Welchem Gespenst jagte er da eigentlich hinterher? Guthwulf war Realist, es berührte ihn in keinster Weise, sich einzugestehen, dass er absolut keine Spur, keine Fährte, nicht einmal einen Hinweis hatte. Er stand völlig im Dunkeln. Der Kopfjäger gab die Schuld daran jedoch nicht sich selbst. Er war ein Mensch, ein Wesen aus Fleisch und Blut, seine Aufgabe war es, andere Menschen zu jagen, Menschen, die Spuren hinterließen, die von anderen Menschen gesehen wurden, die sich unterhielten, die sich zeigten. Er war kein Geisterfänger. Wenn der Kult einen Schatten fangen wollte, sollte er einen Dämon anheuern. Sicher, es war schade um das Kopfgeld, aber es war ebenso sinnlos, seine Zeit mit stumpfsinnigem Warten zu vergeuden. Niemand wusste, wo dieser Tak war. Vielleicht war er ja auch schon lange tot, in irgendeiner stinkenden Waldhöhle verreckt, auf den Luzkanzacken erfroren, im Meer ertrunken oder von den Orks getötet worden. Guthwulf war kein Magier, er konnte weder in die Zukunft sehen, noch besaß er andersartige Gaben, seine Opfer aufzuspüren. Er hatte Augen und Ohren um Spuren zu lesen, Hände und Füße um ihnen nachzugehen. Für normalsterbliche Menschen war dies völlig ausreichend. Die wenigen Hinweise, die er erhalten hatte, waren absolut nutzlos. Was war das für ein Kult, der nicht wusste, wo sich sein Anführer befand? Geister, Schatten und Gerüchte, hinter mehr war der Wolf momentan nicht her. Es war an der Zeit, dieses Narrentheater aufzugeben.
Guthwulf beschleunigte seine Schritte. Sein Ziel war das Armenviertel. Es war an der Zeit, mit einigen Leuten zu sprechen, die wiederum Kontakt zu anderen Leuten hatte. Gute Jäger wurden immer gebraucht, und der Wolf war der Beste...
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| 04.06.2003 14:11 | #26 |
| Lehna |
Lustlos stocherte Lehna mit dem leicht verbogenen Metallöffel in ihrer Suppe herum. Ihr Blick folgte ohne wirklichem Interesse dem sich kräuselnden Dampf, der von dem wässrigen Essen aufstieg und sich einige Zentimeter über dem Teller scheinbar in Nichts auflöste. Auf ihrer anderen Hand stützte sie ihren Kopf, ihre durch die Ereignisse der letzten Tage recht wirren und ein wenig schmutzigen Haare hatte sie zu einem nicht sonderlich sorgfältigen Zopf gebunden.
Jetzt war sie also schon wieder in der Burg. Sie hatte vor ein paar Tagen noch geglaubt, dass sie dieses Gebäude niemals von Innen sehen würde, un wenn doch, dann nur in Ketten um dem Richter vorgeführt zu werden. Und jetzt war sie schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hier, diesmal war ihre Situation noch... 'sonderbarer' als beim ersten mal. Frost hatte einfach so das gortharianische Heer mobilisiert und die Inquisition rausgeschmissen. Erstaunlich...Tja, und sie? Sie war dem Waffenmeister eigentlich nur hinterhergelaufen. Sie hatte sich auf Kämpfe eingestellt, auf Folter, auf den Tod. Aber letztendlich hatte sie nur zugesehen...
Ein sonderbares Gefühl der Faulheit, oder wie auch immer man das nennen wollte, hatte sich ihrer bemächtigt. Sie hatte nichts getan. Nur zugesehen. Gewartet. Während andere gekämpft hatten und gefallen waren. Wie immer war sie den weg des geringsten Widerstandes gegangen...
"Schwachsinn.", knurrte sie ungehalten, der neben ihr sitzende Rekrut sah sie überrascht an, doch sie bemerkte es garnicht. Wahrscheinlich hatte sie nicht einmal bemerkt, dass sie das Wort laut ausgesprochen hatte. Was hätte sie denn tun sollen? Sie hatte nicht gewusst, wo sich die Inquisitoren aufgehalten hatten, und sie hatte garnichts tun können... Es war alles viel zu schnell gegangen. Warum machte sie sich also Vorwürfe? Sie wusste es nicht. Sie wusste, dass es Unsinn war, wenn sie sich deswegen selbst kritisierte. Doch in ihrem Unterbewusstsein tat sie es, würde es immer tun. Und wenn ihre Gedanken abglitten, dann würde diese Selbstkritik nicht weiter nur ihr Unterbewusstsein quälen mit ihrer sinnlosen Existenz...
Achtlos ließ sie den Löffel fallen, sie bemerkte garnicht, wie etwas von der wässrigen Suppe auf ihr Hemd spritzte. Wenn sie es bemerkt hätte, hätte sie es nicht interessiert. Ohne Eile, aber auch nicht langsam, erhob sie sich und ging zur Tür, etwas später trat sie aus dem Speisesaal der Soldatenunterkünfte auf den Burghof hinaus.
Im ersten Moment blendete sie das Sonnenlicht, sie blinzelte ein wenig. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten entdeckte sie Frost, er stand mit einem großen Bündel Gepäck am Burgtor. Esteron war bereits bei ihm und schien sich suchend umzusehen, als er Lehna entdeckte hörte er auf zu suchen. scheinbar hatte er auf sie gewartet.
Die junge Frau zögerte nicht lange sondern begab sich zu dem ehemaligen General und dem Wanderer.
"Wo... soll es hingehen?", fragte sie, wobei sie an Frost vorbei auf die Stadt blickte. Aus irgend einem Grund wollte sie dem waffenmeister nicht in die Augen sehen.
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| 04.06.2003 14:32 | #27 |
| Superluemmel |
Kritisch überprüfte Frost die Taschen des schweren Wanderrucksacks. Eine feste, widerstandsfähige Decke war zu einem Bündel zusammengerollt und festgezurrt worden, an Proviant mangelte es kaum. Dennoch würde er niemals für den Gletscher reichen.
Ein guter Teil des Innenraums wurde von unterschiedlicher Winterausrüstung beansprucht. Bevor er nicht auf dem Gletscher war, würde die wärmende Fellkleidung sowie das dunkel gegerbte Leder auch sicher dort verstaut bleiben. Anderenfalls riskierte er, auf der Stelle an einem Hitzschlag zu sterben. Zusätzlich zu seinem eigenem Kletterset, befanden sich einige weitere Kletterhaken sowie zwei lange Seile im Gepäck. Ebenso fand sich das nötige Gerät, um selbst auf Eis ein sichere Feuer entfachen zu können. Noch einmal ging Frost in Gedanken die Ausrüstung durch. Bevor er sich endgültig an die Besteigung des Göttersitzes heranwagte, würde er noch mehr Proviant sowie einiges an brennbaren Materialien benötigen. Im Dorf der Bergarbeiter sollte er dieses Defizit ausgleichen können.
Mit einem dankbaren Nicken schickte er den Soldaten, der ihm die Ausrüstung gebracht hatte, fort und kniete sich hin, um das schwere Gepäck auf seine Schultern zu laden. Nachdem der Rucksack einigermaßen bequem saß, wandte er sich zu einem Schatten zu, der sich in seinem Augenwinkel näherte. Ohne allzu großes Erstaunen erkannte er Lehna.
"Auf den Göttersitz", antwortete er ernst auf ihre Frage hin."Denkt gar nicht erst daran, mich dort hinauf zu begleiten. Das ist eine Angelegenheit, die ich alleine zu bewältigen habe. Doch zuvor muss ich noch etwas anderes erledigen. Trifft sich gut, dass ich dazu ohnehin in den Süden muss."
Noch einmal rückte Frost den Rucksack zurecht, bevor er sich zu dem Burgtor herumdrehte.
"Esteron? Seid ihr soweit? Wir haben einen langen Weg vor uns."
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| 04.06.2003 15:34 | #28 |
| Waldläufer |
Aufmerksam das treiben am Burg Tor beobachtend lag Gardiff auf ein paar einen Ballen welche an die Burgmauer gestapelt waren. Hinein in die Burg war der Bursche nicht gekommen. Beim Ansturm hatte man ihn am Tor auf gehalten und davon geschickt und auch die frage nach Frost und die Erklärung Frost sehen zu müssen brachten die Torwachen nicht dazu Gardiff ein zulassen. Er sollte sich eine Erlaubnis beim Stadtrat holen.
„Scheiß Bürokratie hier ....“ wetterte und grummelte der junge Vagabund und sah zu seiner inneren Befriedigung das er nicht der einzige war der nicht eingelassen wurde. Doch was half ihm das ? Eigentlich nichts nun musste er hier waren und hoffen das Frost wieder auf den selben Weg aus der Burg käme wie er sie betreten hatte und wer wusste wie lange das dauern würde ? Schon stellte sich der Waldstreicher auf eine längere Wartezeit ein als er hinter dem Burgtor reges Treiben wahr nahm. Nicht das Treiben was so wie so schon herrschte da die Gardisten geschäftig durch die Gegend wuselten, nein anderes Treiben. Jemand schien Proviant oder Reisesachen heran zuschaffen und das nicht zu knapp und da war er wieder, der dunkle Kämpfer in mattschwarzer Rüstung redete er kurz mit einem Gardisten wand sich dann um und schien mit noch jemandem zu reden den Gardiff aber aus der Position wo er gerade lag nicht sehen konnte. Schnell griff die junge Hand nach dem Reisebündel und mit einem Satz sprang der Gildenlose von dem Leinenstapel und huschte zum Tor hinüber. Die Gardisten hielten den Barden wie erwartet zurück und so blieb nur eine Möglichkeit.
„FROOOOOOOOOST !!!!!!!!“
Die junge und doch kräftige Stimme des Barden erfühlte das Torhaus und drang in den Burghof.
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| 04.06.2003 16:03 | #29 |
| Superluemmel |
Gerade als Frost aufbrechen wollte, sprang Gardiff um die Ecke des Tores und brüllte lautstark seinen Namen. Eine der Wachen, die ihn aufgehalten hatte, fasste mit verzogenem Gesicht an ihr Ohr.
Bei den Göttern, was war denn in den Jungen gefahren? Der schrie ja, als ob sein Leben davon abhängen würde.
"Da seid ihr ja wieder", begrüßte Frost den Burschen und machte den Wachen mit einem Kopfnicken klar, dass es sich bei dem Jungen um keine Bedrohung handelte."Ich habe mich schon gefragt, wo ihr steckt. Aber das ist noch lange kein Grund, die gesamte Burg aus dem Schlaf zu brüllen."
Dicht gefolgt von seinem Schüler Esteron trat Frost durch auf die Burgstraße hinaus und folgte dem Weg zur Stadt hinunter. Gardiff folgte ihm ebenfalls. Lehna stand noch immer sichtlich unentschlossen im Schatten des gewaltigen Tores.
"Ihr habt Glück, wir wollten gerade eben wieder aufbrechen. Ein paar Minuten später und ihr hättet mich verpasst. Doch sagt, habt ihr die Aufgabe erfüllt, die ich euch auftrug?"
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| 04.06.2003 16:29 | #30 |
| Lehna |
Sie hätte wahrscheinlich überrascht sein sollen, als Gardiff auftauchte. Aber sie war es nicht. Nicht, dass sie damit gerechnet hätte... Aber irgendwie überraschte sie in letzter Zeit kaum noch etwas. Die welt spielte ohnehin verrückt, da kam es auf ein bischen Verrücktheit mehr oder weniger nicht an...Plötzlich merkte sie, dass sie nur in der Gegend herumstand und sinnlos in Gedanken versunken auf Gardiff starrte, während die anderen sich schon zur Stadt begaben. Sie beeilte sich, um noch aufzuschließen - in der Burg wollte sie trotz allem nicht bleiben. Egal ob sie nun Frost gefolgt war als er die Inquisition vertrieben hatte oder nicht - an ihrer Vergangenheit änderte das nichts. Und an den gortharianischen Gesetzen auch nicht...
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| 04.06.2003 17:24 | #31 |
| Waldläufer |
„Eure Aufgabe ...mmh ....ja.“ überlegte der Barde als er neben Frost und dessen Schüler herlief und die Schritte der zwei Männer und des Burschen dezent in den engen Gassen klang so dass das zarte Trippeln der Frauen Füße hinter ihnen unter ging. „... nette Aufgabe die ihr mir da auf gegeben hattet. Lehna hat sie fast das Leben gekostet und das hier... Gardiff nestelte an seinem Reisebündel und zog einpaar Zähne und eine Klaue des erlegten Luzkans hervor. „... ich bin einem Luzkan begegnet und mit mir noch einpaar andere Reisende nur hat der Luzkan das Treffen nicht überlebt....“ erzählte der Waldstreicher weiter und reichte Frost die Trophäen. Auf Lehna achtete der junge Vagabund erst mal nicht weiter, mit ihr würde er später noch reden.
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| 04.06.2003 18:13 | #32 |
| Superluemmel |
Urplötzlich blieb Frost stehen und starrte auf die Trophäen, die Gardiff ihm entgegenhielt. Unverkennbar die Klaue eines Luzkan. Hatte sich der Junge tatsächlich mit einer der Gletscherbestien angelegt?
Entweder war er verdammt mutig oder unglaublich dumm. Vielleicht auch beides. "Ihr habt mit einem Totengräber gekämpft?", fragte Frost. Seine Stirn legte sich in Falten. Schließlich schüttelte er den Kopf.
"Hat euch Beliar persönlich geritten?"
Frost packte den Jungen an den Schultern und sah ihm tief in die Augen."Ich sagte doch nicht, dass ihr einen Luzkan erlegen sollt! Liegt euch gar nichts an eurem Leben? Bei den Göttern, was habt ihr euch nur dabei gedacht..."Der Waffenmeister drehte sich herum und blickte in den Himmel. Das durfte doch nicht wahr sein...
Nach einer guten Minute wandte er sich erneut an Gardiff.
"Nun gut, ihr habt mich wirklich beeindruckt. In vielerlei Hinsicht. Wenn ihr es noch immer wünscht, werde ich euch unterrichten. Doch nur, wenn ihr mir versprecht in Zukunft euren Kopf zu benutzen. Ich kann keinen Schüler gebrauchen, der bindlings in sein Verderben rennt."
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| 04.06.2003 18:53 | #33 |
| Waldläufer |
Leicht überrascht lies Gardiff den Anfall an Erstaunen und Belehrung von Frost über sich ergehen ehe er sich zu Wort meldete. „Ich würde immer noch gern von euch lernen dessen könnt ihr gewiss sein und ich pflege mit meinem Leben eigentlich nie leichtsinnig zu verfahren nur war es .... „ der Barde stockte kurz ...ähm... ich hatte keine Ahnung was ein Luzkan ist .“ langsam schritt die Gruppe weiter. „Hätte ich gewusst was ihr mir da aufgetragen habt wäre ich bestimmt nicht so einfach geradewegs zum Gletscher marschiert das sei euch gesagt. Ich bin froh das ich noch in einem Stück bin das Vieh war echt ... „ bei dem Gedanken an die Klauen und die Kiefer die einfach so einen der Gardisten zermahlen hatten verfinsterte sich Gardiffs Gesicht. „ .... echt die Hölle.“
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| 04.06.2003 21:01 | #34 |
| Superluemmel |
Gedanklich konnte Frost nur weiterhin den Kopf schütteln. Der Junge war unerfahrener, als er im ersten Moment vermutet hatte. Es gab viel zu lernen, nicht nur die Körperbeherrschung betreffend.
"Ihr wollt mir also erzählen, dass ihr in der Regel nicht so unvorsichtig seid. Nun, gegen einen Gegner in die Schlacht zu ziehen, den man nicht einmal ansatzweise kennt, ist meist glatter Selbstmord. Erzählt mir, warum ihr es dennoch getan habt."
Gelassen setzte Frost seinen Weg fort. Noch immer hing die Hitze des Tages schwer über der Stadt, trieb die Bewohner, in den kühlen Schatten Zuflucht zu suchen. Am Horizont jedoch zeichneten sich dichte Wolkenberge ab, die vom Fjord aus rasch näher kamen.
Der Marktplatz der Hauptstadt war schon vor Stunden geräumt worden, nur noch wenige Passanten liefen über das graue Pflaster. Der auffrischende Wind ließ die Planen der Stände lautstark flattern. Einzelne Papierfetzen wirbelten über den Platz. Die gesamte Stadt schien sich in Erwartung des heranbrausenden Sturmes ängstlich zusammenzukauern.
Abschätzend musterte Frost das beeindruckende Wolkenmeer. Der Wind frischte weiter auf. Dennoch schätzte Frost, dass sie noch gut zwei Stunden hatten, bis der Sturm vollends losbrach. Die dichte, schmutzigweiße Wolkenmasse bildete nur den Vorreiter für den düsteren Kern des Unwetters.
Mit etwas Glück würden sie es bis zum Wald schaffen, bevor der Regen einsetzte. Dort gab es genug Unterschlüpfe, um sich vor den Schauern zu schützen.
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| 04.06.2003 23:12 | #35 |
| Waldläufer |
Leicht irritiert über das Gebaren Frosts lief Gardiff weiter. Der Krieger hatte doch von Gardiff verlangt sich einem Luzkan zustellen warum machte er da jetzt so ein Tara daraus? Sicher war es gefährlich, sehr gefährlich gewesen aber der junge Vagabund lebte doch noch.
„Ich hab mir von Lehna etwas über die Luzkans erzählen lassen und wollte so ein Tier ja nicht offen angreifen. Doch dann auf dem Gletscher hörte ich Schreie und Gebrülle und eilte dort hin und da war der Luzkan. Er schien gerade eine Gruppe Gardisten anzugreifen .... na ja und hatte es sich als er mich und Lehna sah wohl doch anders überlegt und war auf uns los gegangen.“ Gardiff hatte bei seiner Erklärung nach vorne gesehen und dreht nun grinsend den Kopf Frost zu. „In Lehnas Erklärung war der Luzkan nicht so furchtbar ...nur seine Jagdmethoden hatten mich beunruhigt. Ja das war es. Aber sonst klangen sie wie Gegner die man mit List über winden konnte. Nun ja in meiner Situation war dann nicht mehr viel mit List.“ Ein kurzes Schweigen „Außerdem wollte ich nicht einfach auf mir sitzen lassen wenn ich es nicht versuche.“
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| 05.06.2003 15:10 | #36 |
| manmouse |
Die Ereignisse der letzten Zeit waren nicht spurlos an dem jungen Wanderer vorbeigezogen. Esteron war Frost, dem jungen Mann und Lehna hinterher geeilt. War mit ihnen in Gorthar „einmarschiert“, und dann? Er war da, oder auch nicht. Er war mitten im Geschehen gewesen und doch abseits von alledem.Die letzten Stunden hatte er wie als Gast, eines gespielten Theaterstücks erlebt. Mit dem Unterschied, das es sich hingezogen hatte. Hingezogen wie eine Spur von dickflüssigem, zähem Honig, der an einem Löffel zurück in das Gefäß floss.
Esteron war nur Beobachter. Er hatte mit ansehen müssen, wie sein Lehrmeister ebenso ungestüm und ungehalten, wie ein wildes Tier, das man getreten hatte, nach Gorthar marschiert war. Wie Frost sich mit dem anderem General und seinem Gefolge, „vereinigt“ hatte, um der Brut Feuer unter den Hintern zu machen. Ohne Rücksicht auf Verluste, nur seiner eigenen Gier nach Rache den Weg zu ebnen. Es war Wahnsinn. Er war irre. Gar nicht so ungleich wie sein irrer Ex-Schüler Tak. Man musste es aus mehreren Blickwinkeln sehen.
In all dem „Ärger“ hatte Esteron Lehna aus seinem Blickfeld verloren. Der junge Wanderer fühlte sich leer. Fehl am Platze. Das war vor einigen Stunden.
Mittlerweile war alles wieder ruhig. Der Waffenmeister hatte wieder zum Aufbruch geblasen. Hatte alles Proviant zusammengetragen. Er schien es eilig zu haben. Esteron tat es ihm in eher monotonen Bewegungen gleich. Immer wieder suchte sein Blick nach Lehna. Wo war sie nur. Kurz bevor die beiden Männer mit dem packen fertig waren war die junge Frau aufgetaucht. Sie war unversehrt. Esteron atmete sichtlich beruhigt auf, und sein inneres schien zu neuem Leben zu erwachen. Der Funke war wieder da.
Lehna schien zu lächeln als sie die Gruppe wiedergefunden hatte, und sich gleich freundlich, nach dem Ziel erkundigt. Der Waffenmeister machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber der jungen Frau, und verwies sie unfreundlich und ziemlich rüde zurück. Es würde sie nichts angehen, und sie solle es bloß nicht wagen ihn begleiten zu wollen.
Esteron blickte erschrocken auf. Schnell verfinsterte sich sein Blick. Was bildete sich dieser Platzhirsch eigentlich ein?
Der junge Wanderer stellte seine schwerbeladene Tasche ab und gesellte sich demonstrativ neben Lehna und verschränkte trotzig die Arme. Wenn Lehna nicht mit durfte, würde der Waffenmeister auf die Anwesenheit von dem jungen Wanderer verzichten müssen. Esteron würde Lehna nicht alleine zurücklassen.
Esteron wollte gerade anfangen zu sprechen als plötzlich der Ziegenpeter vor der Gruppe auftauchte. Was machte denn das feige Schwein hier. Er hatte Lehna nicht beschützt. Und jetzt kam er locker daher. Esterons Unmut wuchs zu einer rechten Wut heran. Die beiden Rüpel, in Esterons Augen waren die beiden Machos nichts anderes zu diesem Zeitpunkt, unterhielten sich. Wie passend.
Der junge Wanderer schluckte seine Worte herunter und lauschte den beiden. Wie sich herausstellte hatte der Ziegenpeter seine ihm auferlegte Prüfung geschafft. Aber auch hier das Leben von Lehna aufs Spiel gesetzt. De Wut in Esteron stieg immer mehr auf. So ein feiges Schwein. Dann hörte er den beiden weiter zu.
Der Waffenmeister erteilte dem Ziegenpeter eine Rüge. Er war wohl nicht nur feige, sondern auch dumm. Esteron grinste verachtend.
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| 05.06.2003 15:35 | #37 |
| Lehna |
Lehna trottete Frost mit etwas Abstand hinterher und hielt sich dabei in der Nähe von Esteron auf. Gardiff redete mit dem Waffenmeister über seine Ausbildung und über den Luzkan. Er hatte gegen den Luzkan gekämpft... Und seine Begleiterin, ohne die er wahrscheinlich im Magen der Schneebestie belandet wäre, spielte natürlich keine große Rolle. Lehna störte das allerdings nicht einmal. In der letzten Zeit war es ihr um einiges lieber, keine Rolle zu spielen als ständig im Mittelpunkt irgendwelcher Ereignisse zu stehen...Irgendwie hatte sie das dumme Gefühl, schon wieder in das nächste dieser Ereignisse hineinzuschlittern. Die inquisition war nur verjagt worden. Tannenberg und seine Leute waren garantiert noch auf Gorthar. Und wahrscheinlich würden sie nicht besonders erfreut sein über die Ereignisse. Sie würden nach Frost suchen, und wenn sie ihn fanden, dann Gnade ihm Innos. Ihm und seinen Begleitern.
Sie seufzte leise. Da rannte sie wahrscheinlich genau in ihr Verderben, wusste es und kehrte doch nicht um. Konnte sie nicht einfach zusammen mit Esteron verschwinden?
Nein, konnte sie nicht... In Gorthar gab es Banditen, Kultisten und die Inquisition, die wahrscheinlich genau wusste, dass Esteron und sie Frost begleitet hatten. Egal wohin sie ging, irgendwer wollte sie immer einen Kopf kürzer machen. So seltsam es für sie klingen mochte, bei Frost war es noch am sichersten.
"Wir müssen von dieser verfluchten Insel runter."
Wie fast immer sprach sie leise, ihr leerer Blick war auf den Boden gerichtet, aber es gab ohnehin nur eine Person die sie angesprochen haben konnte...
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| 05.06.2003 16:02 | #38 |
| manmouse |
Esteron blickte erschrocken auf. Von der Insel runter? Esteron konnte die Insel nicht verlassen. Nicht ohne seinen Auftrag für den Schwarzmagier erledigt zu haben. Obwohl? Er hatte sich in letzter Zeit, eigentlich seit der Ankunft hier, seinem Auftrag immer mehr entfernt. Zuviel war geschehen. Doch was ihn an der Tatsache erfreute, war die Bekanntschaft mit Lehna. Außerdem hatte er einen Lehrmeister gefunden. Er war maßgebend für die Antworten, auf die Fragen seiner Vergangenheit. Der Vergangenheit des Generals in ihm.
Andererseits war da Lehna. Wenn sie die Insel verlassen wollte. Dann würde Esteron seine Ziele zurückstecken. Die Haube musste dann warten. Sie hatten sich ihr Wort gegeben. Sich gegenseitig zu stützen.
Er würde ihr folgen...
Langsam trottete die Gruppe weiter. Der Waffenmeister und Ziegenpeter schritten voraus während das Pärchen die Nachhut bildete. Allem Anschein nach, hatten die drei jetzt den Kerl an der Backe. Komisch nur das sich der Waffenmeister mit Dummköpfen abgab. Aber war Esteron nicht selbst ein Dummkopf? Nein, er war zweifelsohne unerfahren. Aber nicht so dumm sich mit einem Viech anzulegen, dem er nicht im geringstem gewachsen war. Esteron wusste eigentlich nichts über Ziegenpeter. Er hatte nur die Eindrücke die er sammeln konnte bei den jeweiligen Aufeinander treffen der beiden umgemünzt, und sich seine Meinung gebildet. Und die fiel nicht gerade gut aus.
Der Wanderer verlangsamte sein Tempo ein wenig, um mit Lehna etwas Abstand von den beiden zu bekommen. Die beiden mussten ja nicht alles mitbekommen, was die beiden jungen Leute zu besprechen hatten.
“ Du meinst es wäre besser wenn wir die Insel verlassen? Wo sollen wir denn hin?“, fragte Esteron an Lehna gewandt.
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| 05.06.2003 16:27 | #39 |
| Lehna |
Lehna sagte zunächst nichts, suchte nur den Horizont ab, obwohl sie keine Ahnung hatte, wonach sie überhaupt suchte. Wahrscheinlich nach garnichts. Schließlich wanderte ihr Blick zu Esteron, der sie bereits fragend ansah."Irgendwohin.", murmelte sie leise und starrte wieder auf den Horizont. Irgendwo hinter den Bäumen lag der Fjord, und hinter dem Fjord lag alles, nur nicht Gorthar.
"Wir bräuchten ein Boot. Aber dazu müssten wir zum Hafen... Da kann ich mir genausogut gleich selbst die Kehle aufschlitzen."
Sie seufzte leise, es war mal wieder hoffnungslos. Wie immer. Schweigend folgte sie Frost und Gardiff, die sich noch immer über den Luzkan unterhielten. Esteron schien Gardiff nicht zu mögen. Lehna hingegen interessierte der Waldstreicher ganz einfach nicht weiter. Er war nicht besser, aber auch nicht schlimmer als so viele andere die sie getroffen hatte.
Frost genauso. Auch wenn Frost irgend etwas... überragendes an sich hatte. Etwas überlegenes. Lehna mochte das nicht, sie fühlte sich in der Nähe des Waffenmeisters auf eine seltsame Art sicher und hilflos zugleich. Aber ihre Angst vor dem heimatlosen Krieger blieb.
"Weißt du, was Frost vorhat? Er schleppt ja eine ziemliche Menge Gepäck mit sich herum...", fragte sie Esteron, obwohl sie die Frage an sich garnicht besonders interessierte. Sie hasste einfach das Schweigen.
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| 05.06.2003 17:19 | #40 |
| manmouse |
Wieder schaute Esteron Lehna nur fragend an. “Wohin es jetzt hingeht, weiß ich selbst nicht genau. Irgendwo auf den Gletscher. Wobei ich aber kaum glaube das Tak dort oben zu finden ist. Frost hat was von einem Göttersitz erzählt. Du bist doch ein Kind, dieses Landes.“lächelte er aufmunternd.
“Weißt du was es mit dem Göttersitz auf sich hat?“, fragte Esteron so sehr gedämpft, das es keiner der beiden vorderen Männer mitbekommen konnte.
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| 05.06.2003 17:33 | #41 |
| Lehna |
"Der Göttersitz? Es ist der höchste Gipfel des Gebirges. Eine Ebene heißt es, aber frag mich nicht wie groß. Im Krieg..."
Sie stockte. Der Krieg. Sie wollte nicht, dass Esteron schon wieder so seltsam wurde wie damals in der Höhle. Aber ihm deswegen die Antwort zu verweigern... Nein, das ging auch nicht. Es würde ja aussehen als ob sie ihm nicht vertrauen würde, und das wollte sie noch weniger als den 'zweiten Esteron'."Während des Krieges hat General Kaszan Toras eine Expedition dort hin geführt. Von vierzig Veteranen kehrte nur eine Hand voll zurück. Keine Ahnung was sie dort gesucht haben, aber es heißt, seitdem sei ein Stück vom Göttersitz abgebrochen."
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| 05.06.2003 17:47 | #42 |
| manmouse |
Der junge Mann bemerkte wie Lehna bei dem Wort „Krieg“ zu stocken ins stocken geriet. Es tat Esteron leid. Allem Anschein nach, war das letzte Ereignis in der Höhle, was er mit Lehne erlebt hatte, doch Einschneidender Gewesen, als Esteron bis jetzt gedacht hatte. Und es tat ihm immer noch leid, die junge Frau in diese Lage gebracht zu haben. Auch wenn sie einander näher „kennen gelernt“ hatten, dadurch.
Esteron versuchte zu lächeln. “ Ein Stück ist also abgebrochen? Wie mir scheint, hat dieser General ein ziemlich großes Fest dort oben veranstaltet.“ Esteron zwinkerte der jungen Frau zu. Fühlte sich selbst aber sichtlich unwohl in seiner Haut.
Vierzig Veteranen und nur eine Handvoll war zurück gekehrt. Der junge Mann schluckte. Was wollten sie dort oben? Sterben? Was genau trieb den Waffenmeister dort hoch? Und warum begleiteten sie Frost.
“ Wie war das mit dem verlassen der Insel? Die Chancen dabei drauf zugehen erscheinen mir ein wenig geringer.“
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| 05.06.2003 18:45 | #43 |
| Lehna |
"Sie sind höher als die Chancen es zu überleben."
Sie seufzte leise. Doch ihr fiel auf, dass sie angesichts dieser Lage nicht so verzweifelt war wie sie es normalerweise gewesen wäre. Nicht einmal annähernd. Musste wohl an Esteron liegen, daran, dass sie nicht mehr allein war..."Der Kult dürfte dort noch immer sehr stark vertreten sein, und ich möchte nicht unbedingt am Ende doch noch auf einem Pfahl stecken. Und am Galgen der Stadtwache will ich auch nicht wirklich enden..."
Sie zögerte wieder. Angst bemächtigte sich ihrer. Jetzt hatte sie sich natürlich mal wieder verplappern müssen. Damit dürfte Esteron endgültig klar sein, dass ihre Vergangenheit... nicht ganz ohne war.
Verunsichert sah sie dem Wanderer kurz in die Augen, wandte den Blick jedoch sofort wieder ab und starrte mit hängendem Kopf zu Boden. Sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden, konnte sich vorstellen wie sie sich röteten. Sie schluckte, unsicher ergriff sie Esterons Hand, schien dabei aber jederzeit zu erwarten dass er ihr den Arm ausreißen wollte.
"Ich... kann nicht zur Stadt...", brachte sie mühsam hervor, versuchte möglichst normal zu klingen, was allerdings gründlich danebenging...
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| 05.06.2003 19:22 | #44 |
| manmouse |
Esteron umschloss die Hand von Lehna. Ihre Haut war wunderbar weich. Was juckten Esteron schon die komischen Blicke, der beiden voraus laufenden Männer. Er fühlte sich wohl.
Der junge Mann verdrängte den Gedanken, das Lehna auf einem Pfahl enden würde. “ Solange du bei uns bleibt landest du nicht auf einem Pfahl. Und wenn, dann stecke ich direkt daneben auf einem.“, lächelte Esteron.
Der junge Mann spürte jedoch, das sich die junge Frau unsicher fühlte. Ging aber nicht weiter auf das Thema Vergangenheitsbewältigung ein. Esteron umschloss daher die Hand von Lehna fester, und blieb stehen. Lehna tat es ihm gleich und nur die beiden Männer schritten weiter. Jetzt waren es schon weit mehr als dreißig Fuß abstand, den die beiden Gruppen inne hatten.
Schnell legte Esteron den Zeigefinger auf den Mund, wartete einen kurzen Moment und fragte dann.
“ Hörst du das?“ Lehna blickte den Wanderer jedoch eher komisch an.
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| 05.06.2003 20:29 | #45 |
| Lehna |
Mit esteron zusammen auf einem Pfahl stecken? Das wäre ja noch schlimmer als allein, dann hätte sie auch noch Esteron auf dem Gewissen während ihrer letzten Stunden...
Sie schloss kurz die Augen. Im Moment bestand keine Gefahr, das war lediglich ein unwahrscheinliches Horrorszenario. Viel wichtiger war die tatsache, dass Esteron entweder den Galgen nicht bemerkt hatte oder dass er sich tatsächlich nicht für ihre Vergangenheit interessierte. Hoffendlich letzteres, das würde ihr eine Chance geben. Vielleicht sogar einen Neuanfang...
Plötzlich blieb der wanderer stehen, überrascht tat sie es ihm gleich und wartete etwas verwirrt, bis Frost und Gardiff etwas weiter entfernt waren. Auf Esterons Frage hin sah sie ihn unsicher an und schüttelte kurz den Kopf."Ähm... Was denn?"
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| 05.06.2003 21:20 | #46 |
| manmouse |
Der junge Wanderer blickte leicht irritiert drein. Entweder hatte Lehna schlechte Ohren oder Esteron einen Hörschaden, in Form eines Chronischen Tinnitus. Da war doch eindeutig das trällern eines Vogels zu hören. Lehna schien es zumindest nicht zu hören, obwohl der Vogel nicht einmal fünf Fuß im Hüfthohen Busch saß und vor sich zwitscherte.
“ Du hörst den Vogel nicht? “ Esteron grinste über beide Ohren und schliff die junge Frau zu dem Busch.
Mit vorsichtigen und sehr langsamen Bewegungen rückte der Wanderer die dünnen grünen Äste zur Seite.
Dort saß in der Tat ein Vögel. Es war ein kleines Tier. Rotbraunes Hauptgefieder, einen grauen Kopf, Schwanzfedern grau, aber am Ende schwarz mit weißer Spitze.
Das Tier trällerte nicht. Es war eher ein Klagen. Der Vogel flog auch nicht weg. Er konnte nicht. Scheinbar war das Tier verletzt. Es wollte fliehen. Doch es robbte eher nach hinten.
“ Ich glaube der kleine hat sich einen Flügel gebrochen.“
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| 05.06.2003 22:13 | #47 |
| Lehna |
Lehna starrte ein wenig verwirrt auf den Vogel. Ihr Blick wanderte zu Esteron, der das Tierchen irgendwie mitleidig betrachtete.
"Ähm... ja, sieht so aus.", brachte sie hervor, wobei sie nicht so recht wusste was sie tun sollte. Den Vogel töten und sein Leid beenden? Ihn mitnehmen? Aus irgend einem Grund tendierte sie eher zu Nummer zwei. Vielleicht lag es an Esterons Blick... Vielleicht war es auch nur der Wunsch auch mal jemandem zu helfen, und wenn es auch nur ein kleiner Vogel war.
Ein letztes mal sah sie zu Esteron, aber der starrte noch immer voller Mitleid den Vogel an. Sie seufzte leise.
"Also gut..."
Sie bückte sich in nahm den Vogel vorsichtig hoch. Der linke Flügel hing kraftlos hinunter.
"So, und was machen wir jetzt mit ihm...?"
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| 05.06.2003 22:31 | #48 |
| manmouse |
“ Ich würde sagen ich mache ein kleines Feuer, du drehst ihm den Hals um und dann nehmen wir ein "Diner for two" unter dem Sternenhimmel ein.“ sprach Esteron. Griff mit beiden Händen an seinen Hals und löste die Schlinge seines Umhangs. Lehnas Blick sprach Bände.
“ Das mit dem töten war nur ein Scherz. Verzeih mir.“, lächelte Esteron schuldbewusst.
“ Ich würde sagen wir umwickeln ihn mit meinem Umhang und nehmen ihn mit. Alleine würde er sicher bald zugrunde qualvoll zugrunde gehen, oder er wird gefressen. Beides nicht grade schön.“
Mittlerweile hatte Esteron sich seines Umhangs entledigt und legte ihn vorsichtig um das Falkenjunge, das Lehna in ihren kleinen Händen hielt. “ Er ist noch jung. So hat er noch mehr Chancen es zu schaffen. Und wer weiß, eines Tages wird er dir dafür dankbar sein. So wie ich es jetzt schon bin.“
Esteron blickte in die Richtung der beiden Männer die sich immer weiter von den „dreien“ entfernten.
“ Wir sollten wieder zu den beiden aufschließen. Es wird dunkel. Sonst sitzen wir beide wirklich allein unter dem Sternenhimmel. Du kannst dir ja schon mal einen hübschen Namen für den kleinen Ausdenken.“ lächelte Esteron. Griff sich dann mit seiner noch freien Hand, die von Lehna und schritt los.
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| 06.06.2003 15:16 | #49 |
| Superluemmel |
Der Waffenmeister führte die kleine Gruppe erneut mitten in den Wald. Reglos ragten die Baumriesen in die Höhe, bildeten mit ihren borkigen, schmutzigbraunen Stämmen richtiggehend Alleen. Nur die dichten Baumkronen bewegten sich leise raschelnd im Wind, bildeten unzählige Versteckmöglichkeiten für die im Vergleich winzig erscheinenden Vögel, die lautlos ihre Bahnen unter dem Blätterdach zogen.
Vereinzelt stachen goldene Lichtlanzen durch Lücken in dem grünen Dach, kitzelten mit ihrer wärmenden Berührung auf der Haut und tauchten die Waldfluren in ein unstetes, flimmerndes Zwielicht. So ruhig wie der Wald dalag, wirkte er eher wie ein Heiligtum als wie eine bloße Laune der Natur. Staubpartikel glänzten im einfallenden Sonnenlich, ab und zu war ein Huschen im Schatten der braunen Säulen erkennbar.
Geräuschlos glitten Frosts Stiefel über die ausladenden Moosbänke, als er an dem Bächlein entlangschritt, dessen Plätschern er schon bei der Rückkehr aus dem Gebirge gefolgt war. Die eisblauen Augen des Kriegers musterten abschätzend die Umgebung, wanderten die mehr als haushohen Stämme empor, fuhren die Schneise des Baches aufmerksam nach. Ohne Vorwarnung blieb Frost stehen, stemmte die Hände in die Hüften und ließ seinen Blick weiterhin über die Umgebung schweifen. Dann sank er auf ein Knie herab, legte den Ellenbogen auf sein Knie und fuhr sich mit den Fingern übers Kinn.
Seine Pupillen wanderten zum Rand seines Sichtfeldes, blieben an der in der Sonne glitzernden Wasseroberfläche hängen. Das kühle Wasser umspielte seine Finger, als Frost die Hand ausstreckte und in das Bächlein gleiten ließ. Unter seinen Fingerkuppen spürte er etwas glattes, hartes. Zufrieden zog Frost die Hand zurück und betrachtete den flachen, vom Wasser geglätteten Stein. Er war nur etwas größer als eine Kupfermünze und von kaum spürbarem Gewicht. Perfekt für seine Zwecke. Zufrieden stellte der Krieger fest, dass unter der schillernden Wasseroberfläche noch unzählige weitere Steine verborgen lagen. "Gardiff", wandte er sich schließlich zu dem Junge, ohne sich zu ihm umzudrehen, "Seht ihr den umgestürzten Baumstamm dort drüben?"
Der Waffenmeister deutete auf einen länglichen, vollständig von Moos überwucherten Baumriesen, der quer über dem Bach lag. Sah man nur kurz hin, konnte man ihn glatt für einen der zahlreichen Moosteppiche halten. Der Bach hatte sich eine kleine Furche unter dem Baumstamm gegraben und plätscherte dort fröhlich einen halben Schritt in die Tiefe, bevor er seinen Weg durch das Grün und Braun des Waldes fortsetzte. Wassertropfen schimmerten auf dem Moos des Stammes. Durch die Feuchtigkeit hatte sich die gesamte Rinde gelöst. Der Stamm musste glitschig wie Seife sein.
"Esteron", fuhr der Waffenmeister fort, als sein Schüler aufgeschlossen hatte, "Ihr und Gardiff werdet euch nun jeweils an einem Ende des Baumstammes postieren und auf mein Signal versuchen, ihn zu überqueren. Damit das Ganze nicht zu einfach wird, werde ich euch etwas mit diesen Steinchen unterhalten."Die Steine mochten zwar vielleicht klein sein, doch auf dem nassen Baumstamm konnte ein Treffer leicht ausreichen, um das Gleichgewicht zu verlieren. Der Stamm war lang und Frost hatte genug Munition. Erschwerden kam hinzu, dass die beiden Burschen erst einmal aneinander vorbeikommen mussten. Ein gezielter Wurf und sie würden beide baden gehen. Mal sehen, wie sie sich anstellten. Frost würde die Übung so lange fortsetzen, bis beide das andere Ende des Stammes erreicht hatten.
"Ein schönes Tier", meinte Frost als er den Falken in Lehnas Armen bemerkte. "Diese Tiere sind zwar stolze Jäger, auf dem Boden aber doch sehr verletzlich. Passt gut auf ihn auf, sonst wird er die Verletzung nicht überleben."Mit kritischem Blick betrachtete Frost den verletzten Vogel. Der gebogene Schnabel ruckte suchend umher, kluge Augen musterten den Waffenmeister."Habt ihr ihm schon etwas zum Fressen gegeben? Die jungen Tiere können noch keine feste Nahrung schlucken. Vielleicht finde ich etwas geeignetes in meinem Proviant..."
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| 06.06.2003 17:11 | #50 |
| manmouse |
Esteron grinste. Das war doch ein Klacks. Mit ein wenig Hochmut schritt er locker zu dem einem Ende des Baumstamms. Während sich der Waffenmeister an Lehna wandte, und ihr irgendwas, wegen dem kleinem Piepmatz sagte. Esteron war froh, das der Waffenmeister nicht geschimpft hatte. Trotz seiner Verletzung war es ein stolzes Tier. Wer weiß, eventuell würde er es behalten. Wenn es durchkam.Als der Wanderer an seinem Ziel ankam, machte er sofort daran den Stamm zu besteigen. Saftiges Moos bedeckte seine Rinde. Zudem spuckte der Lauf des Baches, einen leichten Gichtnebel über den Stamm. Er war mehr als rutschig. Erst jetzt bemerkte der junge Mann das es wohl doch kein so leichtes Unterfangen werden würde, wie er es sich zuerst dachte.
Esteron zögerte ein wenig, blickte zu Ziegenpeter, der sich ebenfalls daran machte seine Position einzunehmen. Sein Blick strahlte eine Lockerheit aus, die schon fast großkotzig rüber kam. Er schien diese Prüfung als eine Lappalie anzusehen. Esterons Augen verengten sich zu Schlitzen. Was war das doch für ein widerliches Großmaul.
Mittlerweile hatte Esteron sich positioniert blickte zum Waffenmeister und wartete auf das von ihm angekündigte Signal.
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| 06.06.2003 21:07 | #51 |
| Waldläufer |
Langsam nahm Gardiff seinen Platz ein und musterte Esteron auf der anderen Seite des Baumstamms. Unter den Stiefeln des Waldstreichers schlingerte das feuchtsaftige Moos und irgendwie was der Bursche froh darüber das Tak ihn damals öfters mal auf einem Baumstamm hatte tanzen lassen um ihn zutrainieren. Doch das glitschige Moos sollten alles noch viel schwerer machen, dass war Gardiff klar. Entschlossen zurrte der Gildenlose sein Reisebündel, welches er noch immer auf dem Rücken mit sich trug, fester und blickte dann wieder zu seinem gegenüber hinüber. Der Begleiter Frosts schien nicht besonders von ihm angetan das merkte Gardiff sofort. Er wusste zwar nicht warum, außer dem nichtigen Vorfall in der Taverne welchen man als kleine Stänkerei abtun konnte war sich der Barde keiner Schuld bewusst warum man ihm mit derartiger Abweisung begegnen musste. Denn das las der junge Vagabund in den Zügen des selbsternannten Troll doch wischte die Gedanken daran beiseite. Jetzt war Üben angesagt nicht Beziehungsauswertung und so zwinkerte Gardiff Esteron keck zu und begann dann mit langsamen , prüfenden und vorsichtigen Schritten sich vorwärts zu bewegen.
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| 06.06.2003 21:29 | #52 |
| manmouse |
Ziegenpeter hatte sich also dran gemacht und machte den ersten Schritt. Esteron blickte noch etwas misstrauisch zum Waffenmeister der auch schon damit begann, mittelgroße Steine nach den beiden Männern zu werfen. Der Wanderer folgte der Ziel des ersten Steines und machte sich dann ebenfalls daran seinen ersten Schritt zu tun.
Klatsch.
Der erste Stein der Esteron genau an der Wade traf. Der junge Mann kam leicht aus dem Gleichgewicht. Konnte sich aber grade noch halten. Als ihn schon der nächste Stein traf. Was sollte das? Wieso traf der Waffenmeister nur ihn? Wütend schritt Esteron weiter. Zu schnell, zu unvorsichtig, zu ungehalten. Esteron rutschte auf dem nassfeuchten Moos aus und fand keinen Halt mehr. Mit beiden Händen nach einem Halt in der Luft ringend. Platsch...Lag der Wanderer rücklings im Wasser. Gerade als er mit dem Kopf aus dem Hüfthohem Wasser auftauchte, hörte er noch das dreckige Lachen von Ziegenpeter. “ Na warte“, dachte sich Esteron. Mühsam stapfte er zum flachen Ufer und bestieg den Stamm abermals.
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| 06.06.2003 21:48 | #53 |
| Waldläufer |
Amüsiert kichernd wischte Gardiff sie Wassertropfen, welche bei Esterons unfreiwilligen Abgang über ihn geschwappt waren vom Gesicht. Der junge Mann machte einen gar zu köstlichen Eindruck wie er da griesgrämig im Bach saß. „Kommt Esteron, wieder rauf auf den ... AUTSCH !!! “ ein Stein traf den Oberschenkel des Barden und Gardiff sah zu das er weiter kam. Tastend und prüfend arbeitete sich der junge Barde weiter nach vorne als wieder ein Stein den jungen Körper traf. Diesmal an der Wade und sofort folgte ein zweite welcher Gardiff in den Bauch traf. Schon sah der Waldstreicher einen dritten Stein auf sich zu fliegen als er auch schon einen unvorsichtigen Satz zur Seite machte und heftig mit den Armen rudernd versuchte das Gleichgewischt wieder zufinden. Wirsch suchte der gildenlose Fuß sicheren Halt als er mit einem „Flutsch“ wegschlitterte und ein gewaltiges „PLATSSSCCCHHHHH“ von Gardiffs Bad kündete. Grinsend wischte sich der Waldstreicher die Haare aus dem Gesicht und stiefelte schon wieder zum Stammende um darauf in Stellung zugehen. „Auf ein Neues!“
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| 06.06.2003 22:11 | #54 |
| manmouse |
Mittlerweile hatte auch Ziegenpeter ein unfreiwilliges Bad genommen. Das tat dem Stinker sicherlich gut. Seinen dummen Spruch von eben konnte er sich getrotzt an sein Ziegenbärtchen hängen. Esteron hatte den Baumstamm mittlerweile wieder erreicht und stand auch nach wenigen Momenten schon oben auf. Vorsichtig tastete er sich voran. Schob einen Fuß vor den anderen ohne ihn abheben zu lassen. Diesmal würde er besser aufpassen.
Schwupp da flog der erste Stein. Geschickt beugte sich Esteron mit dem Oberkörper nach hinten, und wich so dem heranfliegenden Stein aus. Dem nächsten hingegen konnte er in dieser Position nicht ausweichen. Frost hatte diesmal auf den Rücken des Wanderers gezielt, und traf ihn auch dort.
Der Stein traf ihn genau an der Hüfte, dicht gefolgt von einem tiefen zerreißenden Schmerz.
Der Wanderer schritt weiter, und der nächste Treffer lies ihn wieder ins wasser fallen.
“ Man was soll der Scheiß. , schimpfte Esteron leicht säuerlich.
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| 06.06.2003 22:45 | #55 |
| Waldläufer |
Tänzelnd, schleichend und voran schlurfend versuchte sich Gardiff von neuem an der Überquerung des Moosstammes. Was ihm eigentlich auch ganz gut gelang. Den meisten Steinen die Frost nach ihm warf konnte der Waldstreicher geschickt ausweichen. Immer wieder rutschte er in die Hocke oder rutschte ein paar Schritte nach vorn. Das erneute Badengehen und das darauf folgende Fluchen beachtete der Vagabund nicht mehr. Zwar hatte sich ein munteres Grinsen in das Gesicht des Burschen eingebrannt doch mit aller Macht versuchte er den Stamm zu überqueren.
Es sah recht gut für Gardiff aus. Nur noch sechs oder sieben Schritte dann würde es der Barde geschafft haben. Doch musste er jetzt erst mal an Esteron vorbei und durch die Pause die er so einlegen musste traf ihn Frost wahrscheinlich. Jedenfalls prallte ein mit enormer Wucht geschleuderter Stein an der Minecwarlerbrustplatte von Gardiffs Rüstung ab und versetzte den Gildenlosen leicht ins Trudeln. Nach vorne konnte er nicht da stand „Troll“ und zurück ? Schon war das Absteigen unausweichlich und wild schwankend kämpfte der Waldstreicher gegen das Unausweichliche. Aber es sollte nicht helfen es war klar das der Barde runter musste und so stieß er sich kräftig ab und landete auf beiden Beinen stehend im Bach, so dass das Wasser kräftig unter seinen Stiefeln wegspritzte. Besser zumindest im Bach zu liegen uns zielstrebig machte sich Gardiff wieder ans erklettern des Stammes. Er musste und konnte es schaffen.
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| 06.06.2003 23:10 | #56 |
| manmouse |
Der junge Wanderer bekam genau mit wie sich Ziegenpeter immer großkotziger benahm. Er war ihm wohl eine Freude sich so aufzuspielen.
“ Hör auf zu Grinsen und komm endlich hoch auf den Stamm. Ich will heute noch mal fertig werden. Ist wohl alles etwas einfacher, als eine junge Frau eine Ablenkung für einen gewagten Angriff gegen ein Monster machen zu lassen. Und seinen Hals zu retten. “ Esteron war wütend. Endlich konnte er dem Stinker sagen was ihm an ihn nicht passte.
Ziegenpeter lies es sich nicht zweimal sagen. Kletterte ebenfalls auf den Stamm und die Party konnte endlich weiter gehen.
Vorsichtig schritt Esteron vor, wich dem Stein aus der sich ihm entgegenwarf. Einen Schritt zurück, zwei nach vorn.
Wieder flog ein Stein, diesmal aber in die Richtung von Ziegenpeter. Das gab Esteron abermals die Gelegenheit weiter voran zu kommen. Auch Ziegenpeter wich dem Stein geschickt aus und schritt voran.
Nun standen sich die beiden Männer gegenüber auf dem Baumstamm. Sollte Esteron ihn einfach runterschubsen und an ihn vorbei schreiten?
Esteron blickte Ziegenpeter in die Augen und wartete ab was er zu tun gedachte.
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| 06.06.2003 23:22 | #57 |
| Skeleon |
Dumpf schlug der hölzerne Bug des kleinen Kahns an der steinernen Kaimauer des Hafens auf.
Eine schmale Gestalt schwang sich an dem Wall empor und fing das Seil auf, dass der Alte unten im Boot ihr zu warf. Der junge Dieb knotete es schnell, vielleicht ein wenig zu lose, an einem der vor sich hinrostenden Eisenpflöcke fest, die über die gesamten Docks in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen verteilt waren. Dann blickte er über die Kante hinunter in das Boot.Satura hatte sich inzwischen auch aufgerichtet und übergab dem Fischer den Lohn. Lag das am Wellengang oder schwankte sie ein wenig? Sie sah auch nicht mehr so gesund aus, wie vor ihrer Abreise noch! Mit besorgtem Gesicht hielt er ihr die Hand hin, die sie schließlich auch packte. Mit einem Ächzen hievte Leon Satura ein Stück empor, bis sie sich selbst hochstemmen konnte. Sie schien heilfroh zu sein, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben ...
Der Alte in dem Boot zeigte ein zahnloses Grinsen, murmelte unverständliche Worte und winkte ihnen.
Gerade als die beiden sich abwenden wollten rief er ihnen noch etwas zu:"Hnge, ngdu Nunge, mnachkst nu ndas Ssa-hil app?"
Erst einen Augenblick später verstanden sie, lösten die Vertäuung und der Fischer zog den Strick ein. Mit einem weiteren Grinsen machte er sich daran, abzulegen - zurück zum Amazonenlager, wo sie ihn aufgegriffen hatten.Der Alte hatte dort am Hafen auf der Kaimauer gesessen, die Beine über die Kante hinunterbaumeln lassen und mit großen Augen die Amazonen, Krieger, Händler und überhaupt die anderen Menschen in dem Lager beobachtet. Hauptsächlich die Amazonen.
Gegen einen Hungerlohn hatte er sich bereit erklärt, ihnen zu helfen, hatte sich bereit erklärt, sie nach Gorthar überzusetzen, doch auf dem Weg hierher hatte er Satura immer wieder lüsterne Blicke zugeworfen oder sie einfach wirr angegrinst. Vielleicht war das ein Grund mehr, weshalb Satura ganz froh war, endlich am Ziel ihrer Reise zu sein, überlegte Leon.
Nun schlenderten die beiden nahe der Docks, ein paar Seitenstraßen entfernt durch die Hafengegend von Gorthar.
Hier, direkt in der Nähe des Handelszentrums waren die Häuser zwar schäbig, aber wirkten riesenhaft und schienen früher einmal reich verziehrt und verputzt gewesen zu sein.
Wohnbarracken wurden von Lagerhäusern, kleinen und großen Gasthäusern oder speziellen Etablissements und dann wieder von Wohnbarracken abgelöst. Die Stadt schien beinahe ausgestorben.
Aus den Gasthäusern drangen nur gedämpft Wortfetzen oder Rufe von Betrunkenen, auf den Straßen wurden Staub und Sand vom Meereswind durch die Häuserreihen geblasen und die Wohnhäuser waren verrammelt und düster.
Fensterläden waren nun, zur frühen Nachmittagszeit bereits geschlossen und nur hier und da erspähte Leon ein anderes Augenpaar, dass misstrauisch und furchtsam auf die Straße blickte.
Angst ging um, doch ob vor dem Kult oder vor der Inquisition war nicht festzustellen. Für Leon war die Antwort sowieso klar.
Letztenendes hatten sie doch einkehren müssen, in eine der nun nahezu verlassenen Gaststätten.
Bis zum späten Abend saßen sie in der Gaststube und aßen alten Fisch (scheinbar die einzige Nahrung hier) und tranken ihr wässriges Bier (wohl das einzige Getränk, Wasser war irgendwie nicht aufzutreiben).
Sie hatten noch vieles zu erzählen. Was seit ihrer Trennung geschehen war, durch welchen Zufall sie überhaupt wieder aufeinandergetroffen waren und so weiter ...
Dabei behielt Leon den Lohn, den er von der Inquisition erhalten hatte für sich. Irgendwann müsste er es ihr erzählen. Doch nicht ausgerechnet jetzt, dachte er wehmütig, als sie ihm lächelnd gegenüber saß und ihr schales Bier schlürfte.Satura indessen erzählte noch immer nichts vom waren Grund ihrer 'Trainingstour'. Auch das könnte nicht für immer geheimgehalten werden, das war ihr klar.
Aber im Moment wollte keiner den anderen verunsichern oder verletzen, und so erzählten sie von all den anderen Dingen, die in der Zwischenzeit geschehen waren - was ja auch mehr als abendfüllend war.
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| 07.06.2003 00:11 | #58 |
| Tal'Pak |
Im Süden Gorthars, am Strand...
Tal'Paks Blick glitt noch einmal über die dunkel aufragende Silouette der Khor'Dal, die etwas entfernt von der Küste Gorthars ankerte. Kleine Ruderboote näherten sich vom Kriegsschiff her der Küste und fuhren wieder zurück zur Galeere, um weitere Orks abzuholen. Die schwarze Garde war bereits fast vollzählig versammelt, die Elitekrieger beschäftigten sich mit dem Aufbau eines Lagers auf einer Klippe ein Stück entfernt vom Landeplatz.
"Was wirst du jetzt tun?", fragte der Kriegsherr den neben ihm stehenden Mann in der nachtschwarzen Robe. Auf den ersten Blick sah Sarevok aus wie ein Mensch und wirkte recht deplaziert unter den Orks, insbesondere neben Tal'Pak, der ihn um mindestens einen halben Meter überragte und zu den schlimmsten Menschenschlächtern gehörte die die Welt jemals gesehen hatte. Doch auf den zweiten und dritten Blick verlohr der dunkel berobte Mann immer mehr von seiner Menschlichkeit. Düster, mächtig war er. Übermenschlich.
"Ich habe zwei Tafeln, einige benötige ich noch. Ich hoffe die Kultisten waren so klug inzwischen die Schlüsselsteine des gläsernen Reiches zusammenzusuchen. Nun ja, sammelt euer Heer, Kriegsherr. Die Zeit der Rache naht."Tal'Pak nickte bedächtig. Rache. Ja, er würde Rache nehmen. Hier in Gorthar wurde er die Menschen in ihrem Blut ertrinken lassen.
Ein Rabe setzte sich unweit der beiden auf einen Stein. Tal'Pak schenkte ihm keinerlei Beachtung, Sarevok dafür um so mehr. Blitzartig schoss die metallene Hand nach oben, zischend bahnte sich ein Strahl schwarzer Magie seinen Weg durch die Luft. Der Rabe krächtste kurz erschrocken auf, bevor es ihn mit einem wiederlichen, schmatzenden Geräusch von Innen her zerriss.
Tal'Pak warf Sarevok einen verwunderten Blick zu, aber der starrte nur geradeaus ins Inland.
"Nun denn, Kriegsherr, es ist Zeit für mich zu gehen. Ihr werdet bereit sein, ich weiß es..."
Der Ork knurrte zustimmend, Sarevok schritt ohne Eile davon...
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| 07.06.2003 00:12 | #59 |
| Waldläufer |
„Ich benutze also kleine Mädchen als Schutzschild ?“ bei diesen Worten musste Gardiff ein Stückchen zurück weichen um nicht wieder von einem Stein getroffen zuwerden und huschte dann wieder vor. „Da hat euch aber jemand nicht die ganze Wahrheit erzählt sonst wüsstet ihr das sich Lehna selbst unter den Luzkan geworfen hatte. Sie hätte sich nicht dazwischen werfen müssen ich wäre schon irgendwie wieder raus gekommen ob heil oder nicht wäre egal gewesen aber das Mädchen muss ja unbedingt Heldin spielen.“ erklärte der Barde weiter als er auf Esteron zufuhr und sich geschickt an ihm vorbei schlängelte. Wobei er flink einen Fuß an der Seite des jungen Mannes vorbei schob sich kurz an den Kleidern des Trainingspartners fest hielt und sich vorbei drehte. Ein Stein verfehlte nur knapp sein rechtes Bein und zügig, aber dennoch vorsichtig setzte der Waldstreicher seinen Weg zum Ende des Baumstammes fort um sich mit einem Satz vom Stamm zu katapultieren. Nun musste es nur noch der unwissende Esteron schaffen heil drüben anzukommen und das Training wäre erfolgreich.
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| 07.06.2003 00:27 | #60 |
| Lehna |
...aber das Mädchen muss ja unbedingt Heldin spielen.
Lehna seufzte leise und senkte den Kopf. Sie saß unter eine Baum, auf dem einen Arm hielt sie den jungen Falken, der von Frost mit irgend etwas gefüttert worden war, dass sie nicht ganz hatte identifizieren können, mit der freien Hand griff sie nach ein paar herumliegenden Kieseln und warf sie ziellos in den Bach. Das war also der Dank. Er hätte es alleine geschafft, natürlich, und sie musste ja unbedingt so blöd sein ihm helfen zu wollen. Sie 'musste ja unbedingt die Heldin spielen'...
Egal was sie machte, es danke ihr scheinbar niemand. Ganz im Gegenteil, Gardiff schien das auch noch zu stören. Nun ja, das war wohl ihr Schicksal. Sie hatte sich schon längst damit abgefunden, dass sie wahrscheinlich niemals wirklich akzeptiert werden würde. Höchstens von Esteron.
Ihr Blick wanderte zu dem jungen Wanderer. Esteron. Seit Jahren der erste Mensch, der etwas für sie empfand. Und auch sie für ihn. Irgendwie wünschte sie sich, mit ihm für immer allein zu sein. Ohne all die anderen Menschen, sie brauchte niemanden sonst, ganz im Gegenteil. Gardiff hatte es mal wieder bewiesen.
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| 07.06.2003 01:06 | #61 |
| manmouse |
Esteron dachte sich seinen Teil. Der Kerl war wirklich unverbesserlich. Hätte er ihn mal besser vom Baumstamm geschubst. Der Waffenmeister hatte mittlerweile aufgehört mit Steinen um sich zu schmeißen und so konnte Esteron unbehelligt die andere Seite des Moosbewachsenen Baumstamms erreichen. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen stapfte der Wanderer wieder zurück zu der Gruppe. Er hatte es ja versucht, sich dem Ziegenpeter anzunähern. Denn Scheinbar war dies das Ziel von dem Waffenmeister gewesen. Doch der Ziegenpeter war unverbesserlich. Wozu sollte er sich mit ihm vertragen. Dem Weichei.
Nachdem Esteron zu den beiden aufgeschlossen hatte, maß ihn der Waffenmeister mit einem grimmigen Blick. Schuldbewusst stapfte Esteron zurück zu Ziegenpeter, reichte ihm die Hand und entschuldigte sich für seine Gebärden.“Entschuldigung.“, brachte er hervor. “ Damit ist die Sache aber noch nicht gegessen!“
Dann drehte sich der junge Mann wieder um, und schritt mit einem Giftblick zurück zu Lehna.
“ So ein Vogel. “ lächelte er. “ Da fällt mir ein. Hast du dir schon einen Namen für den kleinen ausgedacht?“
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| 07.06.2003 01:40 | #62 |
| Waldläufer |
Stirnrunzelnd blickte Gardiff Esteron hinter her. So richtig wurde er aus dem jungen Wanderer nicht schlau. Erst zeigte er relativ, oder zumindest für den Waldstreicher gut sichtbar seine Abneigung und dann wurde er von Frost zurück geschickt um sich bei ihm zu entschuldigen was Esteron dann auch mehr oder weniger tat. Allerdings ohne auf eine schwachsinnige Andeutung zu verzichten. Welche Sache war noch nicht gegessen ? War der Kerl immer noch sauer wegen der Tavernenrempelei oder hatte Lehna ihn irgend was erzählt was Esteron ihm krumm nahm ? So richtig wollte sich der Sachverhalt nicht vor dem Gildenlosen auftun und so wand er sich kopfschüttelnd ab um ein bisschen das Schwert zu führen. Eigentlich konnte es Gardiff ja egal sein was Esteron meinte. Er hatte nichts verbrochen das wusste Gardiff und wenn es irgend etwas wegen Lehna war so würde er den jungen Wanderer mal fragen was er so über die junge Dame wusste.
Doch jetzt wischte Gardiff die Gedanken bei Seite. Er wollte trainieren und dafür brauchte er einen klaren Kopf. Leise fuhr das Schwert aus der Scheide und mit ein paar schnellen Kreisbewegungen im Handgelenk welche nur noch einen silbernen Streifen als Schwert auf blitzen ließen. Mit einer raschen links-rechts Kombination begann der Schwertmeister seine Übung um daran eine Drehung über den Rücken danach einen Ausfall und schließlich eine Rissbewegung nach oben anfügte um sein Kampftraining zu eröffnen. Spielerisch reite der Vagabund Schläge , Stiche und Finten aneinander und versank in der für das Training notwendigen Konzentration.
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| 07.06.2003 02:06 | #63 |
| Lehna |
Lehna sah zu Esteron und lächelte ein wenig, während er sich neben sie setzte. Der kleine Vogel piepste leise, als hätte er gemerkt dass es um ihn ging."Na ja... Ich weiß nicht, ih war noch nie gut im Namen geben."Sie lachte kurz, aber mehr um ihre Unsicherheit zu überspielen. Warum sie schon wieder verunsichert war, das wusste sie selbst nicht so recht, eigentlich gab es überhaupt keinen Grund dafür. Aber sie wusste, dass es noch sehr lange dauern würde, bis sie das überwinden konnte - wenn sie es überhaupt jemals schaffte."Vielleicht Willi?"
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| 07.06.2003 02:46 | #64 |
| manmouse |
“Willi.“ Esteron lächelte. ” Und wenn es ein Weibchen ist, nennen wir sie Maya. Nur werden wir das wohl nicht so leicht herausfinden können. Also bleiben wir erst mal Willi. Ein passender Name“ zwinkerte Esteron.
Den Vorfall von eben überspielte Esteron. Das hieß er ging nicht weiter darauf ein. Er hatte sehr wohl mitbekommen, wie Lehna eben reagiert hatte, als er Gardiff angepflaumt hatte.
Ziegenpeter schien das alles aber nicht weiter zu stören. Er gerade damit beschäftigt seine Waffe gegen einen imaginären Feind zu schwingen. Mit welchem Sinn? Wollte der Platzhirsch rumprahlen?
Der junge Wanderer schüttelte ratlos den Kopf und drehte sich dann vom Geschehen weg und drehte Gardiff den Rücken zu indem er sich Vollendens zu Lehna umdrehte.
Sie wirkte so anders. So wie sie den armen verletzten Vogel in ihren Händen hielt und ihn behütete. Geradezu lieblich.
Esteron rief sich wieder ein wenig zu Ordnung auf, und griff mit seiner Hand ins feuchte Gras. Hier am Bach war die Luft rein. Der Bachlauf plätscherte ruhig vor sich hin. Bachlauf? Esteron blickte an sich herab. Seine Kleider waren vollkommen durchnässt. Der Stoff klebte auf seiner Haut. Ein widerliches Gefühl.Da die Gruppe jetzt in der Nacht nicht weiter marschieren würde, beschloss der Wanderer sein Hemd abzulegen und es auf einen Ast zu legen. Bis morgen würde es sicherlich getrocknet sein.
Dann setzte er sich wieder zu Lehna.
“ Hat Willi denn schon etwas fressen wollen?“
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| 07.06.2003 03:06 | #65 |
| Lehna |
"Frost hat ihm irgendwas gegeben. Scheint ihm jedenfalls geschmeckt zu haben."Erneut lächelte sie Esteron kurz an, bevor sie vorsichtig ein Stückchen näher zu ihm rutschte und sich an ihn kuschelte. Wie nass er war interessierte sie nicht weiter, es war warm genug heute Nacht. Und vielleicht sollte sie selbst auch mal in den Bach hüpfen, Esteron hätte zumindest sicher nichts dagegen...Sie musste ein wenig grinsen bei diesem Gedanken und legte ihren Kopf auf die Schulter des jungen Mannes, ihr Blick streifte ziellos umher. Sie beobachtete schweigend wie das Wasser des Baches über die Steine hüpfte, wie sich das Mondlich in seiner Oberfläche spiegelte. Beobachtete, wie die Kronen der Bäume sich im sanften Abendwind wiegten, wie ab und zu ein Schatten vorbeihuschte und genoss die beruhigende Nähe zu Esteron.
Was in der Welt passierte, in der sich wahrscheinlich in genau diesem Augenblick das nächste Unglück zusammenbraute, wollte sie garnicht wissen...
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| 07.06.2003 09:10 | #66 |
| Skeleon |
Ein grauer Schleier hing über den hoch aufgetürmten Gesteinsmassen. Staub und Sand wurden vom Wind bis hinauf auf die schneebedeckten Gipfel der südlichen Bergkette getragen. Der Nebel, der das ganze Land einzuhüllen schien, ließ diese steinernen Riesen noch größer, mächtiger, noch bedrohlicher wirken und das Wabern der nasskalten Schlieren wie lebende, atmende Geschöpfe. Kreaturen, die still und ruhig dalagen, doch auf irgendetwas zu lauern schienen ...Der junge Dieb wischte sich über die Augen, streckte sich noch einmal und wandte sich vom Fenster ab. Wie kam er beim Anblick eines simplen Gebirges überhaupt auf solche Gedanken?!
Noch immer etwas schlaftrunken machte er sich auf den Weg zur Schankstube.Hier hatten Satura und er sich noch viel erzählt - von Saturas Erlebnissen mit Frost, von Leons halsbrecherischer Flucht. Aber auch von späteren Ereignissen, beispielsweise dem Mineneinbruch, der Leon noch immer sauer aufstieß.Gerade stolperte er in den Vorraum der Taverne, als er an einem länglichen, hölzernen Tisch bereits Satura sitzen sah. Sie war über ihre Klinge gebeugt, die sie vor sich in der Hand hin und her wandte, die reichverziehrte Lederscheide lag ein Stück rechts von ihr. Als sie Leon hereinkommen hörte, blickte sie auf, grinste und fing mit der blanken Klinge das helle Licht des Morgens ein, um es direkt in Leons Augen zu werfen.
"Uh, ich bin noch nicht ganz wach ..." war das einzige, was Leon rausbrachte."Umso wichtiger ist das für dich." grinste sie.
Schließlich senkte sie das Schwert, steckte es zurück in die Scheide und gürtete diese fest. Etwas zögerlich und sich die Augen reibend ließ sich der junge Dieb neben ihr nieder.
"Was willst du zuerst machen?" sagte Satura plötzlich.
Leon blickte sie ein wenig unverstehend an.
"Das Training! Schon vergessen? Deshalb sind wir doch hier ..." ... hoffe ich ....
Nach kurzem Überlegen nickte Leon.
"Ja, natürlich, Training ..."
Er schien mit den Gedanken schon wieder ganz woanders zu sein.Dann nickte er erneut.
"Gut, fangen wir gleich an. Aber ich brauche erst ein Schwert!"Daraufhin blickte Satura an seinen Gürtel - zwei Dolche hingen daran."Nimm' doch einen von denen!"
Aber Leon schüttelte nur den Kopf.
Satura erhob sich mit einem Achselzucken, ging hinüber zur Theke und bestellte sich bei dem schmierigen Wirt ein Frühstück. Schon wieder nur alter Fisch und schales Bier. Zum Frühstück! dachte sie missgelaunt.
Nachdem ihre Bestellung abgeliefert war trottete sie zurück zum Tisch."Willst du nicht auch was zum Frühstück?"
"Nein, lass' nur. Ich habe nicht so recht Appetit. Ich werd' mal Gorthar nach einem Waffenschmied absuchen, dürfte nicht so schwer sein, oder?"Sie nickte.
"Ich werde meine Kräutervorräte ein wenig aufstocken, die Wälder von Gorthar quellen über vor Heilgräsern und Beeren und Blättern. Ich schlage vor, wir treffen uns mittags wieder hier."
Diesmal war es an Leon, zuzustimmen.
"Gut, aber geh' nicht zu weit weg. Wir wissen ja, wozu das führt." "Ja, zu einem guten Mittagessen." griente sie.
Er zwinkerte, wandte sich dann ab, verließ die Taverne und stapfte den Weg zur Handelsstraße entlang. Satura blickte ihm einen Moment nach. Schien, dass er endlich wieder fröhlich war, ein wenig wie früher.
Kopfschüttelnd verwarf sie den Gedanken. Ganz so würde es nicht mehr sein, nach dem, was hier geschehen war. Aber man konnte versuchen, so zu tun, dachte sie schmunzelnd.
Freudig empfing sie den strahlenden Sonnenschein als sie die muffige Taverne verließ. Hier in Gorthar war alles grau, düster, furchtsam. Doch die Sonne schien sich nicht darum zu kümmern.
Zufrieden lächelnd machte sie sich auf den Weg zu den südlichen Stadttoren, an die sich direkt der Wald anschloss.
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| 07.06.2003 10:36 | #67 |
| Satura |
Bald hatte die Amazone ein nahes Waldstück erreicht, in dem sie vor der immer stärker werdenden Hitze des Tages geschützt war. Ein kleiner Bach plätscherte vor sich hin und strahlte angenehm feuchte Kühle aus. Satura setzte sich in das feuchte Moos, zog ihre Stiefel aus und streckte ihre Füße in das klare, kühle Wasser. Ihre Zehen spielten mit einem runden Kiesel, der vom Wasser geglättet und geformt worden war. Nicht eine raue Stelle konnte sie erfühlen.
Gorthar... seltsam ruhig war es hier - angenehm, doch so wenig passend zu dem, was geschehen war. Nun, in der Stadt herrschte Aufruhr. Sie konnte nicht einmal sagen wieso, aber irgendetwas stimmte nicht. Die Menschen wirkten nervös, irgendwas musste wohl geschehen sein. Satura war nur froh, bis jetzt noch keinen Kontakt mit dem Kult gehabt zu haben - so sehr sie Leon wieder vertrauen wollte, in dieser Beziehung war sie sich nicht sicher, ob er in Notsituationen zu ihr oder zum Kult halten würde...
Sie zog ihre abgekühlten Füße aus dem Wasser und ließ sie ein wenig trocknen, bevor sie ihre ledernen Stiefel anzog.
In der Nähe des Bächleins fanden sich einige wunderbare Kräuter, unter anderem auch ein Snapperkraut - eine äusserst seltene Pflanze. Satura fand bei ihrem Spaziergang auch eine Lichtung, die sich hervorragend für Leons Training eignen würde. Der Boden war mit weichem Moos bedeckt, und einige seltsame Felsbrocken lagen verstreut herum, die mit Flechten dicht überwachsen waren. Die Amazone suchte zwei recht dicke, tote Äste und legte sie für das spätere Training zurecht.
Fröhlich machte sie sich auf dem Weg zurück in die Stadt.
Gorthar... dies Land hat Geheimnisse, die schrecklicher sind, als es sich je ein Mensch ausdenken könnte. Es ist ein Spielfeld der Götter, nicht der Menschen. Cords Worte hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Was hatte dieses Land an sich, dass Leon zusammenzuckte, wenn er seinen Namen vernahm, dass sogar Cord sie warnte.
Ja, Gorthar trägt Narben. Die Narben einer schrecklichen Schlacht, die sich tief in sein Bewußtsein gegraben haben. Doch im Allgemeinen war es doch ein sehr schönes Land...
Leon stand vor der Taverne und grinste sie an - er schien sich schon auf das Training zu freuen. "Gut, dann komm mal mit!"
Schweigend verließen die beiden die Stadt wieder - nun, nicht ganz schweigend, denn Leon hatte ein fröhliches Lied auf den Lippen.
Nach einer Weile kamen sie an die Lichtung, die Satura vorher entdeckt hatte, und die Lehrmeisterin blieb stehen.
"Hast du ein Schwert?" Leon nickte eifrig und wollte es schon aus seiner Scheide ziehen. "Gut, dann gib es mir." sagte Satura kühl.
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| 07.06.2003 10:55 | #68 |
| Skeleon |
Leon blickte sie ein wenig verwundert an, zog das Schwert aber dann aus der Scheide, fasste es an der Klinge und hielt ihr den Griff hin.Es war ein einfaches, breites Schwert. Es sah alt aus, man konnte noch überschliffene Scharten erkennen. Aber zu mehr hatte sein Geld nicht gereicht, und bei dem Aufruhr in der Stadt waren die Händler allesamt übervorsichtig ... es sah richtig schäbig aus ihm Vergleich zu Saturas langer, schlanker und schimmernden Klinge.
Trotzdem griff Satura nach dem Schwert und schwang es achtförmig durch die Luft, was nicht mehr als ein stumpfes Glänzen bewirkte.
Leon war erstaunt darüber, wie geschickt sie mit dem alten Schwert umging. Plötzlich stoppte die fließende Bewegung, Satura kehrte die Schwertspitze nach unten und rammte die Klinge in den weichen, von Moos bedeckten Boden."Das brauchen wir erstmal nicht." sagte sie lächelnd.
Sie machte ein paar Schritte hinüber zu den großen Ästen und winkte Leon nachzukommen. Er kratzte sich am Kopf, als Satura die Holzstücke aufhob und ihm ohne Vorwarnung eines zuwarf und er es fast in die Magengrube bekommen hätte."Hey ..."
"Immer aufmerksam sein." griente sie. "Dann lass' uns mal anfangen! Versuch' mich zu treffen."
"Sicher?!" Leon legte den Kopf schief.
"Sicher."
Der junge Dieb zuckte die Achseln, packte den Ast mit beiden Händen und stellte sich breitbeinig hin. Satura hielt ihr Holzstück mit der Rechten, ein wenig unterhalb der Hüfte und zum Boden weisend.
"So fest du kannst."
Leon schaute sie zweifelnd an, doch dann hob er den Ast über den Kopf und stürmte auf sie zu. Er zielte auf ihre rechte Schulter, so würde sie den Ast fallen lassen müssen um ...
Satura ließ ihren Pflock hochschnellen und Holz traf auf Holz. Krachend flog Leon der Ast aus der Hand und er schrie auf vor Schmerz und Überraschung. "Was zur ...!"
Er hielt sich die Rechte mit der anderen Hand und starrte Satura verwirrt an, die ihre Angriffsbewegung eben zu Ende führte und den Ast wieder in die Ausgangstellung zurückbrachte.
"Wie hast du ..."
"Du hast zuviel Kraft verwand und zu wenig auf meine Bewegungen geachtet. Ich brauchte nicht einmal zuzuschlagen, damit du dir den Ast selbst aus der Hand haust."
Er grummelte. Hatte er denn in der Mine nicht einiges an Kraft gewonnen? War das kein gutes Training gewesen? Und da kam sie her und benutzte seine eigene Kraft gegen ihn.
Kopfschüttelnd ging er einen Schritt auf den Ast zu, bückte sich und hob ihn auf. Er stellte sich so hin wie vorher, den Ast in beiden Händen."Wenn du den Ast so hälst bist du viel zu unbeweglich. Halte in mit einer Hand, so wie ich."
Leon folgte ihrem Rat, doch bei ihm sah diese Haltung nicht besonders elegant aus.
"Gut, dann nochmal von vorne!" griente sie.
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| 07.06.2003 11:19 | #69 |
| Satura |
Leon nickte leicht säuerlich, nahm den Ast in eine Hand und versuchte einen kraftvollen Schlag in der Luft - mit dem Ergebnis, dass ihm der Ast übers Handgelenk nach hinten hinunter fiel.
"Der Ast hat in etwa das gleiche Gewicht wie ein Schwert; nur ist er etwas unhandlicher. Doch das gleiche, was dir jetzt mit dem Ast passiert ist, wäre dir mit deinem Schwert auch passiert. Versuche, im Handgelenk weicher zu werden, dem Gewicht der Waffe nachzugeben, ohne an Schwung und Kraft zu verlieren. Und nun - komm."
Leon nickte und rannte wieder auf Satura zu, den Ast in der rechten Hand führend. Krachend schlugen die Hölzer aufeinander, als Satura den Schlag des Jungen spielerisch blockte. "Und gleich einen Schlag nachsetzen!" rief die Amazone ihm zu. Schwerfällig holte Leon zum nächsten Schlag aus und zielte auf ihre linke Seite. Satura blockte diesmal nicht, sie ging einfach einen Schritt zur Seite, sodass der Schlag ins Leere ging. Leon sah sie verduzt an - und sie nickte. "So ist es besser. Und jetzt sieh mir zu." Satura beschrieb einfache Achter, Wendungen und Kreise in der Luft - sogar mit dem schweren Ast sah es bei ihr elegant aus. "Nutze den Schwung der Waffe, du wirst sehen, wieviel Kraft du holst, wenn du die Waffe nach oben ziehst und anschließend nach unten sausen läßt. Zu Anfang werden dir die Wendungen schwerer fallen, doch nach einiger Zeit, du wirst sehen, klappt das."
Die Amazone setzte sich auf einen der großen Felsblöcke und sah ihrem Schüler zu, der konzentriert seinen Ast zu beherrschen versuchte.
"Und wenn du ein Gefühl für die Acht bekommen hast, versuche einen Stoß nach vorne unten einzubauen. Diese leichten Kombinationsübungen sind für den Anfang schwer genug..."
Satura wußte das, denn es war nicht allzulange her, dass sie selbst den Umgang mit dem Schwert gelernt hatte - und sie hätte sich auch nicht gedacht, dass sie einmal so gut mit ihrer Waffe würde umgehen können.
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| 07.06.2003 13:10 | #70 |
| Tak |
Ein Schatten, gefolgt von einem Windhauch. Ein Käfer wechselte die Richtung in die er krabbelte, als das Blatt, auf dem er saß, leicht schwankte. Die Staubpartikel, die in den das Blätterdach durchbrechenden Lichtlanzen tanzten, wurden herumgewirbelt, als die plötzliche Dunkelheit erschien und ebenso schnell wieder verschwand, um kurze Zeit später an einem anderen Ort wieder einen Augenblick lang aufzutauchen...
Tak stieß sich von einem Stein ab, seine Magie katapultierte ihn in die Höhe. Nach dem eleganten Sprung landete er auf dem Ast eines Baumriesen, sein kalter Blick wanderte über den Waldboden unter ihm. Irgendwo hier musste er sein. Oder auch nicht. Der 'Auserwählte'...
Tak hatte gespürt, ja, er hatte es fast schon körperlich gespürt, wie sein Späher vernichtet worden war. Ein Gefühl, als würde man ihm die Augen ausreißen. Doch das Gefühl war schnell vergangen, zurück blieb nur die Gewissheit, dass der Feind wieder auf Gorthar war.
Und er hatte die Orks mitgebracht. Tal'Pak, den Kriegsherren, einen der gefährlichsten Krieger, die die Welt jemals gesehen hatte...Der Feind war gefährlicher als erwartet, das musste Tak zugeben. Mit den Orks hatte er nicht unbedingt gerechnet. Aber sie waren da, und jetzt lief dem Druiden die Zeit davon. Sarevok sammelte Kräfte zusammen, die nicht mehr feierlich waren...
Dennoch war vielleicht jetzt der Augenblick gekommen, die ganze Sache zu beenden. Wenn er es schaffte, Sarevok zu stellen, während dieser allein durch die Wälder streifte, konnte das alles verhindert werden bevor es richtig begonnen hatte. Die Orks allein waren kein Problem, ob sie Gorthar überrannten oder nicht interessierte Tak nicht die Bohne - das Problem war, dass sie Sarevok unterstützten. Und dessen Pläne konnten gefährlich werden...Mit einem einzigen Sprung wechselte Tak zur nächsten Baumkrone. Sarevok. Sonderbar, normalerweise hatte Tak kein Problem damit, jemanden im Wald aufzuspüren, aber Sarevok schien wie vom Erdboden verschluckt. Der Druide kam sich vor als würde er eine Nadel im Heuhaufen suchen. Ein sonderbares Gefühl, so ungewohnt...
Tak presste einen leisen Fluch zwischen den Zähnen hervor und kniff die Augen zusammen. Er konnte Sarevok nicht finden, aber er musste hier irgendwo sein. Aber wo?
Sein Blick wanderte über den Waldboden. Ein Rudel Orkhunde streifte auf der Suche nach Beute durch das Unterholz, machte dabei einen großen Bogen um ein Schattenläuferweibchen und sein Junges. Eine einsame Blutfliege brummte an einem Bachlauf, der sich zwischen den Bäumen hindurchschlängelte. Zwischen den Ästen der Bäume jagten kleine Vögel mit waghalsigen, anmutigen Flugmanövern nach Insekten.
Aber kein Sarevok weit und breit.
Tak dachte nach. Es war wohl doch sinnlos, seinen Feind zu suchen. Er musste vor Sarevok dort sein, wo dieser hinwollte.
Bei der Festung des Kultes.
Erneut stieß sich Tak ab, segelte als Schatten und windhauch durch das Blätterdach...
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| 07.06.2003 13:10 | #71 |
| Skeleon |
Wild und etwas unkoordiniert schwang Leon den Ast durch die Luft. Wann immer er etwas Kraft in den Schlag hatte legen können musste er abstoppen und eine Wendung vollbringen. Das war nicht nur schwierig, das Gewicht der Klinge, beziehungsweise des Astes, umzulenken und gleich wieder Kraft hineinzulegen, sondern auch ungemein nervig und schweißtreibend.
Dennoch machte er weiter, schwang den Ast hierhin und dort hin und stach und stocherte mit dem stumpfen Ende in der Luft herum. Anstrengungen und Schweiß war er inzwischen ja mehr als gewöhnt, von seiner kurzen aber erschöpfenden Zeit als Schürfer.
Ein wenig missmutig blickte er drein, als er Satura bemerkte, die es sich auf einem sonnengewärmten Felsblock gemütlich gemacht hatte und nur beiläufig zusah, wie er sich abrackerte ... aber er machte weiter, irgendwann wäre dieser Teil des Trainings vorbei und er würde mit dem Schwert beginnen können.
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| 07.06.2003 13:33 | #72 |
| Lehna |
Fasziniert betrachtete Lehna die bläulich schimmernde Klinge ihres Schwertes, fuhr mit dem Finger vorsichtig über die Schneide. Die Waffe war mindestens so scharf wie ein Rasiermesser, wenn nicht schärfer. Sie fragte sich, wie viele Menschen dieser Klinge wohl schon zum Opfer gefallen waren. Und wie viele es noch tun würden...
Sie ließ die Waffe sinken, ihr Blick wanderte zu dem Bach vor ihr, während sie beiläufig eine nasse Haarsträne aus ihrem Gesicht wischte. Heute morgen, als die anderes noch geschlafen hatten (nun ja, zumindest Esteron und Gardiff, bei Frost war sie sich nicht so sicher was er getan hatte), hatte sie ein längst überfälliges Bad im klaren, kühlen Wasser genommen. Sie fühlte sich gleich viel besser danach, war endlich den Schmutz der vergangenen Tage los. Und das war nicht zu wenig gewesen...
Erneut nahm sie ihr Schwert auf und schlug spielerisch in der Luft herum. Die Waffe war sehr leicht und lag gut in der Hand, anders als Gardiffs altes Schwert. Gardiff...
Sie sah zu dem jungen Waldstreicher, der an einem Baum lehnte und in die Pampa blinzelte. Sie sollte wohl mal wieder mit ihrer Ausbildung fortfahren, auch wenn sie von Gardiff an sich immer weniger hielt.
Langsam erhob sie sich und schlenderte zu dem Gildenlosen hinüber, wobei sie noch immer ihre Waffe in der Hand hielt.
"Morgen, Gardiff...", begrüßte sie ihn zögernd, "Könnten wir vielleicht mit dem Schwertkampf weitermachen?"
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| 07.06.2003 13:57 | #73 |
| Waldläufer |
Langsam wand Gardiff seinen Blick vom fröhlichen Wasserspiel des Baches. Ein Vöglein zwitscherte im Geäst über ihm und untermalte das morgendliche Erwachen der Welt mit zarten Klängen. Der Blick des Gildenlosen suchte die Augen der jungen Frau die ihm gegen überstand. „Von mir aus können wir weiter machen. Doch verrat mir erst wohin du verschwunden bist als du die Kammer in der Burg verlassen hattest.“ Gardiff verschränkte die Arme und blickte mit freundlichem Gesichtsausdruck zu Lehna empor. „Und wenn du dann schon mal am erzählen bist kannst du mir auch mal sagen was Esteron gegen mich hat.“
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| 07.06.2003 14:13 | #74 |
| Lehna |
Lehna seufzte leise und wich Gardiffs Blick aus, ihre Finger spielten ein wenig nervös mit dem Griff ihrer Waffe herum. Schon wieder fühlte sie sich verunsichert...
"Aus der Burg hat mich so ein seltsamer Kopfgeldjäger entführt. Er wollte irgendwelche Dinge von mir wissen, von denen ich selbst keine Ahnung habe... Über Tak... Und dann hat er mich den kultisten übergeben, die wollten mich pfählen, aber vorher hat dieser Kopfgeldjäger eingegriffen, zufällig waren auch Frost und Esteron dabei. Sie... haben mich gerettet, seitdem bin ich mit Frost und Esteron unterwegs. Ich könnte ohnehin nirgendwo anders hin."Sie hielt kurz inne und atmete hörbar aus, während sie überlegte."Esteron... Was genau er gegen dich hat weiß ich nicht. Woher auch. Das wirst du ihn selbst fragen müssen, vielleicht bist du ihm einfach unsympathisch..."Sie schwieg und hoffte, dass Gardiff nicht weiter nachbohren würde. Eine ungefähre Vorstellungs davon, warum esteron Gardiff nicht mochte, hatte sie durchaus, aber sie wollte das nicht unbedingt erzählen. Sie hatte Angst davor zwischen die Fronten zu geraten, wenn sie es tat. Und sie war schon zwischen viel zu vielen Fronten, da musste es nicht noch unbedingt sein dass sich ihre Begleiter wegen ihr zerfleischten. Und sie vielleicht gleich mit.
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| 07.06.2003 14:47 | #75 |
| Waldläufer |
„Kopfgeldjäger .... Kult.... Pfählen...“ nur einzelne Brocken von Gardiffs Gedanken kamen über seine Lippen. Seine Schülerin hatte scheinbar einiges durch gemacht und zur Abwechslung auch mal Glück gehabt. Ein neues Schwert hatte die junge Dame auch, ein nicht all zu schlechtes auch noch. Zumindest sah es elegant aus und stopf war es bestimmt auch nicht.
Esterons Verhalten war ihr also auch unklar oder zumindest lies Lehna nichts weiter darüber verlauten und dem Waldstreicher war es auch egal. Er würde noch mit Esteron ins Gerede kommen , irgendwann. Bis dahin konnte er sich auch Lehnas Ausbildung zuwenden.
„Na gut dann machen wir mal weiter. Wo waren wir stehen geblieben ?...“ grübelte der Schwertmeister. „Auch ja du hast die Balanceübung auf dem Baumstamm gemacht bevor Tak und unterbrach und wir darauf weiter zogen. Ich würde sagen wir setzten die Übung fort und zwar auf dem Baumstamm den Esteron und ich gestern überqueren mussten.Hast du dein neues Schwert schon mal benutzt ?“
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| 07.06.2003 15:34 | #76 |
| Lehna |
"Nein, benutzt habe ich es noch nicht..."
Lehnas Blick wanderte zu dem Baumstamm über dem Fluss. Von dem Moosbewuchs war nicht mehr viel zu sehen, auch nicht von der Rinde, Esteron und Gardiff hatten in dieser Hinsicht gute Arbeit geleistet gestern. Aber ob das ein Vorteil war, da war sie sich nicht sicher, das Holz hatte dadurch garantiert kaum etwas von seiner Glitschigkeit eingebüßt. Also dann, frisch ans Werk...Sie ging langsam zu dem Baumstamm und setzte vorsichtig einen Fuß darauf, überprüfte wie rutschig der Untergrund war. Und er war sehr rutschig...Na das konnte ja heiter werden. Sie balancierte langsam etwa zur Mitte des Baumstammes. Das Balancieren an sich ging ja noch ohne allzu große Probleme, aber jetzt musste sie auch noch mit dem Schwert herumfuchteln. Nein, ich nur herumfuchteln, zu allem Überfluss musste sie noch möglichst koordiniert herumfuchteln...
Lehna begann mit einigen nicht allzu kraftvollen seitlichen Hieben, die schlanke Erzklinge zerschnitt leise pfeifend die Luft. Immerhin war das Schwert leicht genug, dass sie nicht durch den Schwung der Waffe aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Nach und nach baute sie ein paar Schnörkel in die Schlagkombinationen ein, allerdings hieb sie noch immer ohne viel Kraft oder Geschwindigkeit zu. Nach einigen Minuten begann sie dann auch diese Aspekte auszubauen und als sie sich auch daran einigermaßen gewöhnt hatte, begann sie, nicht nur ihren Arm zu bewegen.
Vorsichtig wich aie auf dem Stamm vor und zurück, allerdings nie besonders schnell oder eine besonders große Strecke. Dummerweise war das viel zu wenig für einen echten Kampf. Da mussten schon Ausfallschreitte her...Ohne nachzudenken (sie wusste, wenn sie groß nachdenken würde, würde sie den Mut verlieren...), stieß Lehna das Schwert nach vorn und begleitete den Angriff mit einem Ausfallschritt. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Sie kam ungünstig auf, ihr Fuß rutschte ab und sie stürzte ehe sie es sich versah rückwärts in den Bach. Mit einem lauten Platschen wurde sie von den Fluten verschlungen...Hastig mit den Armen fuchtelnd kämpfte sie sich wieder nach oben und krabbelte prustend ans Ufer. Das Wasser in ihrer Nase brannte unangenehm, ihre Haare hingen ihr klitschnass ins Gesicht. Lehna strich sie nach hinten und rieb sich kurz die Augen, bevor sie selbige öffnete. Ihr Blick wanderte kurz zu Gardiff, der sie nur scheinbar gelangweilt beobachtete.
Sie seufzte leise und erhob sich, ihre Stiefel gaben bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch von sich, ihr Leinenhamd klebte an ihrem Körper und stellte ihre Rundungen recht gut zur Schau. Nun ja, Esteron würde es freuen.Sie nahm wieder ihr Schwert zur Hand und kletterte erneut auf den Baumstamm, etwas später schwang sie die Erzklinge wieder durch die Luft...
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| 07.06.2003 15:34 | #77 |
| Sly |
Sly wachte erschrocken auf. Er hatte geträumt , wie einige Orks die Stadt überfallen würde und sie zerstören würden. Dem Söldner wurde es hier zu gefährlich. Es hieß zwar Träume sind Schäume doch er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Sly erhob sich aus dem Bett in den er genächtigt hatte und zog seine Söldnerrüstung, die inzwischen schon aussah als hätte sie einiges miterlebt über und ging zu dem Bett von Sonja.
Sly weckte die junge Dame zärtlich auf und sprach dann "Zieh dich schnell an , wir werden uns mal die Umgebung von Gorthar ansehen. " Der Söldner verließ den Raum damit SOnja sich umziehen konnte.
Sly kramte draußen erstmal in seinem Rucksack und nahm einen Apfel heraus , der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Als Sly in den leicht verschrumpelten Apfel biss schmeckte er aber immernoch den so typischen leicht süßlichen Geschmack eines Apfels. Der Söldner hatte ordentlich hunger und so war der Apfel schnell abgenagt und flog im hohen Bogen in ein Ende des Raumes.
Jetzt kam auch die hübsche Wegelagerin heraus und kam auf Sly zu. "Wohin soll es gehen? " fragte sie "Einfach irgendwo in die Pampa ". Der Söldner erhob sich und begab sich auf den Weg nach draußen. Sofort stach ihm die Sonne in die Augen und Sly musste seine Hand schützend vor das Gesicht halten. In der Gaststätte war es deutlich dunkler Gewesen, doch nach einigen Moment hatten sich seine Augen an das helle Tageslicht gewohnt und Sly ging durch die Stadt. Er hasste es so unter Menschen zu sein. Er fühlte sich leicht eingeengt und irgndwie beobachtet. Aus diesen Gründen beschleunigte er seinen Schritt und irrte ersteinmal durch die Stadt. "Wo ist blos dieses dumme Tor? " fragte sich der Söldner als er eine halbe Stunde durch die Stadt geirrt war. Ein freundlicher Bürger erklärte ihm dann jedoch wohin er gehen sollte und Sly machte sich mit seiner Begleiterin auf den Weg. Er hatte das Tor dank der beschreibung des Einwohner schnell gefunden und war schnell aus dem Tor gehuscht. Zwei Torwachen hielten ihn jedoch auf und fragten ihn wer er sei und was er in der Wildnis zu tun gedenke "Mein Name ist Sly und ich möchte in den Wald weil mich Gorthas Menschenmassen fast erdrücken.". Die Torwachen nickten und ließen Sly und Sonja durch.
Einige Zeit eilten sie durch den wunderschönen Wald , der seine Äste scheinbar zu ihnen streckte um den beiden den Weg zu erschweren. Sly sog die kühle Waldluft ein und entließ sie kurz darauf wieder ohne wirklich den ganzen Sauerstoffgehalt herausgefiltert zu haben. Bald fand der Söldner einen Bach dessen Wasser fröhlich durch den Wald plätscherte. Sly kniete sich hin und zog seine Handschuhe aus und tauchte die Hände tief in das Wasser. Erst genoss er das kühle Wasser , wie es seine Hände sanft umschloss und ihn erfrischte. Der Söldner verschloss seine Hände zu einer Mulde und nahm sie wieder heraus. Das Wasser das in seiner Händen lag kippte sich der Söldner ins Gesicht , indem er seinen Kopf in den Händen vergrub. Der Söldner griff wieder zu seinen Handschuhen und zog sie langsam an. Die Haarsträhnen im Gesicht des Söldner waren naß von der kleinen Abkühlung und an der Spitze tropfte in unregelmäßigen Abständen das Wasser hinunter.
Die beiden gingen tiefer in den Wald hinein, nach kurzer Zeit entdeckte Sly eine Frau am Bach , die auf einem Baumstamm saß und ihre Füße ins Wasser ließ. Daneben stand ein Mann , den er kannte. Er saß mit Sly mal im Kerker. Sly musste grinsen. "Soso , ein Liebespärchen und kein Spitzel wusste ich es doch. ". sagte er leise vor sich hin "Sonja bleib hinter dem Baum , ich werd der Dame mal einen kleinen Schreck einjagen. ". Doch die Amazone sprang schon auf und zog ihr Schwert. Sie blickte ängstlich um sich. "Verdammt hat sie uns gehört? Ich muss jetzt schnell handeln dann krieg ich sie " Der Söldner huschte schnell von Schatten zu Schatten ohne ein Geräuch zu machen. Sein Atem war inzwischen wieder der , eines Schleichmeisters, flach und ohne auch nur ein kleinsten Geräuch zu verursachen. Sly zog lautlos seie Axt aus der Befestigung an seiner Seite und kam der Amazone immer näher. Der Mann schien zusehr auf das Training fixiert zu sein um ihn zu bemerken und die Amazone bemerkte Sly nicht obwohl sie ängstlich um sich sah. Das Training bei Scatty hatte sich mehr als gelohnt.Plötzlich schoss Slys Arm nach vorne und umschloss den Teil unterhalb ihres Halses und oberhalb ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale. Sly riss die Dame sofort von den Beinen und zog sie grob hoch. Jetzt hielt er der Frau seine Axt an den Hals und flüsterte ihr ins Ohr "So sieht man sich wieder. Ich wusste dass der Kerl da kein Spitzel der Lees ist "
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| 07.06.2003 16:56 | #78 |
| Waldläufer |
„Ich würde sagen ihr probiert den Ausfall nicht noch mal auf dem Stamm. Nicht das ihr euch noch den Kopf aufschlagt. Setzt eure Füße sicher und vorsichtig und kontrolliert eure Kraft um euch nicht in Situationen zubringen in denen ihr euch selbst von den Füßen reißt.“ die Nässe von Lehnas Kleidern nicht beachtend kletterte Gardiff bei diesen Worten mit auf den Stamm, schließlich war er und Esteron gestern auch zugenüge Baden gegangen. In einigen Schritten Entfernung Blieb er neben Lehna stehen. Mit einem Schaben fuhr das Schwert des Einhandlehrmeisters aus der ledernen Scheide und Gardiff ging in Position. Langsam fing er an ruhige Schläge und Stiche in die Himmelsrichtungen zu versenden. Die Bewegungen kamen gezielt und sicher und Gardiff hoffte seine Schülerin würde ihm ordentlich zusehen und nicht schon wieder mit Esteron liebäugeln.
Mit einem Ausfall und einer daran gesetzten Blitzartigen Aufrissbewegung beendete der Waldstreicher die Schaustunde und blickte Lehna in das mit feuchten Strähnen verhangene Gesicht. „Tut es mir so gut ihr könnt nach. Bewegt nicht groß eure Füße, sondern bleibt einfach oben und verteilt die Schläge um euch. Macht es nicht zu hastig und lasst euch Zeit, Zweck der Übung ist es schließlich nicht baden zugehen.“ mit leichten Schritten näherte sich Gardiff dem Stammende „Und lasst den Ausfall weg. Den Üben wir auf sicherem Boden.“
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| 07.06.2003 17:07 | #79 |
| Skeleon |
"So richtig?" rief Leon Satura zu, ohne sich nach ihr umzublicken. Inzwischen bekam er die Acht mit dem Ausfallschritt ganz gut hin, auch wenn ihm der Arm schmerzte und er erschöpft und verschwitzt war.
Als Satura nicht antwortete wandte sich der junge Dieb zu ihr um - und erstarrte.
Der Söldner, den er im Amazonenlager getroffen hatte, hatte Satura fest in der Mangel und hielt ihr drohend den Axtkopf an die Kehle.
Leon stürzte seitwärts auf das noch immer im Boden steckende Schwert zu und riss es heraus. Kleine Erdbrocken flogen in alle Richtungen davon, jetzt hielt er die schartige Klinge drohend empor.
Seine und Saturas Blicke trafen sich und sie schüttelte stumm den Kopf. Er war zu ungeübt und nun noch dazu erschöpft und ausgelaugt, begriff der junge Dieb. Zähneknirschend ließ er die Klinge sinken und warf dem anderen tödliche Blicke zu.
Was hatte der Kerl vor?!
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| 07.06.2003 17:38 | #80 |
| Lehna |
Lehna beobachtete aufmerksam Gardiffs Bewegungen. Also gut, nur mit dem Schwert. Nun denn...
Vorsichtig begab sie sich wieder zur Mitte des Baumstammes und ließ ihre Klinge durch die Luft sausen. Ihre Schläge kamen locker aus dem Handgelenk. So langsam bekan sie ein Gefühl für ihre waffe, und irgendwie hatte sie den Eindruck dass sie damit etwas anders kämpfen musste als mit einem normalen Langschwert. Ihr Schwert war zu leicht für wuchtige Schläge, dafür aber schnell und scharf... Nun ja, wenn sie etwas mehr Erfahrung im Schwertkampf hatte würde sie sich weiter darüber Gedanken machen. Vielleicht hatte sie sich ohnehin nur Unsinn überlegt eben.
Ihre Schläge kamen bereits recht fließend und locker, das Gleichgewicht stellte kein großes Problem mehr dar, sie hatte sich mittlerweile an den rutschigen Untergrund gewöhnt.
Nach einer Weile gab Gardiff ihr dann zu verstehen, dass sie aufhören und vom Baumstamm herunterkommen sollte...
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| 07.06.2003 18:10 | #81 |
| Waldläufer |
„Gut, das sah schon recht ordentlich aus. Ich empfehle dir trotzdem immer weiter zu üben, auch ohne mein Beisein. Denn nur mit viel, viel Übung kann man ein Meister des Einhandkampfes werden und da sind wir schon bei der nächsten Übung. Dem Ausfall.“ Gardiff zog erneut das Schwert und ging in Kampfstellung. Ruhig und gleichmäßig atmend verharrte er kurz um dann wie ein Pfeil nach vorne zustoßen. Dabei blieb ein Bein stehen und das andere schnellte in einem raschen Schritt nach vorn. Dann beugte sich das Vordere knie ein und das hintere Bein blieb aber vollkommen lang. Das Schwert des jungen Lehrmeisters ragte schräg nach oben. Der Waldstreicher drückte sich aus dem Ausfall um wieder in die Kampfposition zu gehen und um noch mal einen Ausfall zu zeigen.„Der Angriff muss unerwartet und explosiv kommen. Diese Attacke ist nur effektiv wenn man es so schnell über die Bühne bekommt das der Gegner nicht mehr reagieren kann. Ansonst habt ihr dann eher eine Klinge im Kopf als der Gegner im Körper. Also schnell nach vorne, vorderes Knie ein beugen und so mit abtauchen und mut dem Schwert eine kräftige Rissbewegung nach oben machen. Also nur zu. Probiert euch dran, hier könnt ihr schließlich nicht ins Wasser fallen Lehna.“ endete der Gildenlose seine Anweisungen und lies sich auf einer dicken Wurzel nieder.
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| 07.06.2003 18:13 | #82 |
| Sly |
"Gut so mein Freund. Das war die richtige Entscheidung." sagte der Söldner zu dem Mann. "Weißt du meine Liebe, ich könnte dir ja die Kehle durchschneiden und dann bei ihm weitermachen, weil er Lee verraten hat, ich hätte es zumindest nicht schwer ihn zu töten. Sei besser froh , dass ich ein ganz sozialer Mensch und mir Lee und der ganze Hof scheißegal ist. Mich interessieren nur meine Freunde sonst niemand. Aber ich würde trotzdem gerne wissen warum ich überhaupt in den Kerker geworfen wurde. Ich bin mir keiner Schuld bewust. " "Dafür kannst du nichts. Eine unserer Amaoznen wurde von einigen Söldnern überfallen , ausgeraubt und gefangengehalten." "So und ihr dachtet euch: Dann sind wir mal so lustig und nehmen ein paar Lees gefangen, die nichts damit zu tun haben und die sogar noch Freunde von Personen aus dem Lager sind " "Das kann ich doch nicht wissen. " " Ja hauptsache mal vorschnell gehandelt " sagte Sly mit leichtem Zorn in der Stimme.
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| 07.06.2003 18:33 | #83 |
| Lehna |
Lehna prägte sich Gardiffs Bewegungen genau ein. Sah nicht besonders schwierig aus, im Dolchkampf musste sie schon wesendlich kompliziertere Sachen beherrschen. Aber hier kam es wahrscheinlich vor allem auf die Koordination mit dem Schwert an...
Sie begann also mit ein paar lockeren Hieben, bevor sie nach vorn stieß, wobei sie den Oberkörper leicht nach unten beugte und ihr Schwert schräg nach oben stach. Hm, klappte doch ganz gut. Zumindest so lange sie die Luft erstach...
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| 07.06.2003 18:38 | #84 |
| Skeleon |
"So war es aber." rief Satura empört. "Woher hätten wir wissen sollen, dass sie ohne Lee's Wissen gehandelt haben? Dass sie gegen seinen Willen den Frieden zwischen unseren Lagern gefährdet haben?"
Sie versuchte sich aus seinem Griff zu lösen und schob die Axt ein Stück beiseite, doch Sly hielt sie ihr nur mit noch größerem Druck an den Hals."Lee hat uns geholfen, die entführte Schwester und zumindest einen Teil des geraubten Goldes zurückzuholen. Und das war der Grund, wieso ihr wieder freigelassen wurdet. Nur, damit du mich jetzt bedrohst?! Verflucht, lass mich endlich los! Ich habe dir alles gesagt!"
Zornig wandt sie sich in seinem Griff.
Leon stand schweigend und unbeweglich da. Er konnte nichts tun. Und er hasste sich dafür.
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| 07.06.2003 18:45 | #85 |
| manmouse |
Am Bachlauf .....
Mürrisch schlug Esteron die Augen auf. Der junge Mann hatte nicht sonderlich gut geschlafen, sein Rücken schmerzte, wahrscheinlich von der Übung am vergangenem Abend. Vorsichtig untersuchte er seinen freien Oberkörper und die Waden. Sein Körper war mit blauen Flecken übersät. Und jeder Bluterguss tat sein übriges dazu.
Immer noch müde blickte der junge Mann auf und lies seinen Blick über den Bach und die Umgebung streifen, Ziegenpeter „Gardiff“ und Lehna waren damit beschäftigt, mit ihren Waffen Löcher in die Luft zu stechen.Ziegenpeter bildete Lehna wohl an der Waffe aus. Esteron blieb an seinem Platz und beschloss die beiden erst einmal nur zu beobachten. Die junge Frau schien sich durchaus geschickt anzustellen. Scheinbar konnte sie doch länger in ihrem Leben mit Waffen umgehen. Das kam ihr jetzt wohl zugute.
Ziegenpeter hockte mittlerweile dumm rum und gab irgendwelche Anweisungen von sich.
Gelangweilt über den Anblick von Gardiff, wandte sich der Wanderer ab, sah nach Willi der noch immer in dem Umhang eingewickelt war.
“ Na mein kleiner? Wie haben wir denn geschlafen bei dem Krach? Wie lange scheucht Ziegenpeter Lehna denn schon durch die Gegend?“ Esteron erwartete nicht wirklich eine Antwort. Er machte sich eher einen Spaß daraus.Argwöhnisch betrachtete der Wanderer den gebrochenen Flügel von Willi, hatte aber nicht sonderlich die Ahnung wie er ihm helfen konnte. Er wusste nur, das Willi zu Kräften kommen musste. Fast schon zärtlich strich seine Hand über den Kopf des stolzen, aber immer noch verschüchterten Tieres.
Dann stand er auf schnappte sich sein Hemd, das immer noch über dem Ast hing, wo er es gestern zum trocknen aufgehängt hatte, und zog es an. Drehte sich dann zu Lehna und Gardiff und rief ein recht freundliches Guten Morgen entgegen.“ Hat der Vogel schon was zu fressen bekommen?“, fragte Esteron zwinkernd an Lehna gewandt. “Und damit meine ich Willi.“grinste er. “ Wenn nicht mache ich mich auf den Weg und suche was. Ich will mir nicht nachsagen lassen, das wir die kostbaren Vorräte für den kleinen aufbrauchen.“ Erwartungsvoll stand Esteron am Bachlauf und wartete auf eine Antwort.
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| 07.06.2003 19:02 | #86 |
| Sly |
"Weißt du. Ich find es nicht nett , wenn man sowas mit mir macht. " sagte Sly. Doch dann lies er die Amazone los, die sich sofort einen Schritt von Sly entfernte und ihr Schwert in Richtung Slys hielt. Sly machte hingegen keine Antstallten , die Amazone anzugreifen. Er steckte ruhig seine Axt weg und blickte die Amazone an "Ich hätte euch für intelligenter gehalten. Wenn Lee dafür wäre hätte er bestimmt keinem Söldner erlaubt ins Amazonenlager zu gehen. " Sly schüttelte nur seinen Kopf. Dann winkte er hinter sich "Sonja komm raus. ". Leicht verwirrt kam Sonja aus dem Gebüsch heraus und stellte sich zu Sly. Doch die Amazone schien nicht gerade darüber glücklich zu sein wie Sly gehandelt hatte und zielte immernoch mit ihrer Waffe auf den Söldner. "Ich habe kein Interesse dich zu töten wenn ich das wollte hätte ich dir geradeben den Hals durchschneiden können oder ohne ,dass er es gemerkt hätte einen Pfeil in den Körper gejagd. Also lass die Waffe stecken. "
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| 07.06.2003 19:04 | #87 |
| Lehna |
"Sie an, unser Murmeltier ist aufgewacht."
Lehna grinste und war mit einigen Ausfallschritten bei Esteron. Dieser sah sie etwas verwundert an, als er plötzlich die Spitze ihrer Waffe an der Kehle hatte. Sie erwiederte seinen Blick und nahm das Schwert wieder weg, um dem jungen Wanderer unvermittelt einen Kuß auf den Mund zu geben. Während Esteron noch ein wenig überrumpelt in der Botanik stand, spießte Lehna schon wieder den nächsten Luftgegner auf.
"Nein, gefüttert habe ich Willi noch nicht.", meinte sie, ohne ihre Übungen zu unterbrechen.
"Wär nicht schlecht wenn du ihm etwas suchen könntest."
Ein locker aus dem Handgelenk geführter Schlag machte einen Busch um ein Blättchen ärmer...
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| 07.06.2003 19:20 | #88 |
| Skeleon |
Leon atmete einen Moment erleichtert auf, als der Söldner Satura los ließ. Mit einem metallenen Scharren riss sie ihr Schwert aus der Scheide und stand nun vor Zorn bebend dem Söldner gegenüber.
Nun war Leon wieder weniger erleichtert - der junge Dieb hatte sie noch nie so wütend erlebt. Er machte ein paar Schritte auf sie zu und drückte ihren Waffenarm sanft nach unten.
"Verschwinden wir."
Doch Satura schien anderer Meinung zu sein, riss ihren Arm empor und Leon hatte seine liebe Mühe sie zurück zu halten, doch schließlich schaffte er es sie ein Stück wegzuziehen und mit jedem Meter, den sie Abstand von dem Söldner gewann schien ihr Ärger zu schrumpfen.
Schließlich schob sie in einem Dutzend Meter Entfernung ihr Schwert wieder in die Lederscheide, warf dem Söldner noch einen bösen Blick zu und wollte sich zum Gehen wenden.
"Gehen wir." sagte sie kalt. "Dein Training ist wichtiger."
Leon zuckte nur die Achseln und machte sich daran, hinter ihr her zu stapfen.
Satura fühlte sich unsicher. Es war lange hergewesen, seit ihre Wut sie das letzte Mal übermannt hatte. Hätte Leon sie nicht zurückgehalten wäre sie blind auf den Mann losgestürmt.
Gerade verließen sie die Lichtung, als der Kerl sie nocheinmal ansprach ..."Wie süß. Wie wäre es mit einem kleinen Übungskampf? Ich glaub das würde dir und mir ganz gut tuen."
Satura blickte noch einmal über die Schulter, das Schwert hielt sie etwas erhoben in der Hand.
Dann schüttelte sie knapp den Kopf, schob die schlanke Klinge scharrend zurück in die Lederscheide und wandte sich von dem Söldner ab. Im Gehen sagte sie zu Leon:
"Komm, wir gehen zurück zur Lichtung. Dort können wir mit deinem Training weitermachen - merke dir dafür gleich: man kämpft nicht nur eines falschen Ehrbegriffs wegen. Kampf sollte immer die letzte Lösung sein."Der junge Dieb nickte verstehend und trottete hinter ihr her.Sly blieb mit der Wegelagerin am Bachufer zurück.
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| 07.06.2003 19:35 | #89 |
| manmouse |
Im Wald und am Bachlauf .....
Esteron stand noch völlig überrascht an der Stelle wo ihn Lehna so überrumpelt hatte. Überrascht oder unsicher? Der Wanderer blickte zu Gardiff, der aber von dem Schauspiel nichts mitbekommen hatte, weil er mit dem Rücken zu dem Geschehen saß. Er hatte Esteron eben schon nicht bei dem Guten Morgen Gruß beachtet.Die Frau war eine Waffe. Die Aktion mit der Waffe kam vollkommen überraschend. Doch der unverblümte Kuss war noch gewaltiger in seiner Wirkung.Der Wanderer schaute zu Lehna, die elegant auf den Busch einschlug und ihm zu zwinkerte.
“ Na dann werde ich es mal machen.“ Esteron drehte sich ein wenig zaghaft ab, schritt zu Willi, schnappte sich den Vogel und verschwand im Dickicht. Er brauchte den Vogel. Er brauchte etwas, an das er sich jetzt klammern konnte. Die Aktion von Lehna hatte ihn mehr überrumpelt als er zugegen wollte. Sie hatte gewissermaßen das Feuer entfacht.
Ungestüm wie sein jetziges Gefühlsleben brach er ins dichte Unterholz des Waldes ein.
“ Was fressen Vögel wie du denn?““ schon wieder die Unterhaltung mit dem Vogel. Willi schaute den Wanderer zwar aufmerksam an, aber wirklich aussagend war der Blick nicht.
“ Nun gut wir werden schon was für dich finden.“
Als erstes suchte der Wanderer im Laub nach Käfern und Würmern. Fand sie auch Recht schnell an den Wurzeln unter dem feuchten Laub und hielt sie Willi vor den Schnabel. Dem die ihm Angebotene Speise wohl nicht zusagte, denn der Schnabel blieb verschlossen.
“ Du musst was Essen Willi. Oder willst du sterben? Was soll Lehna denn sagen wenn du dahinkrepierst?“ Willi blickte den Wanderer aus seinen schwarzen Augen unruhig an.
Würmer und Käfer waren also nichts. Esteron setzte sich auf einen mittelgroßen Stein und schaute sich den Vogel genauer an. Willi hatte scharfe Krallen. Seine Federn waren scharf geschnitten. Und der Blick war stechend scharf, wenn man ihn genauer betrachtete. Dem Wanderer kam eine Idee. Kein Wunder das er die mickrigen Würmer verschmähte. Willi war ein Jagdvogel. Und was fraßen Jagdvögel?Kleine Tiere auf vier Beinen. Mäuse und so ein Zeugs. Esteron zweifelte aber daran jetzt hier in dem Wald Mäuse zu finden. Außerdem hasste er Mäuse, er ekelte sich vor den wuselnden Viechern. Er grübelte, blickte dann zu Willi, umfasste vorsichtig seinen Kopf und sprach eher vor sich hin.“ Wenn du keine Würmer haben willst. Versuchen wir es mit Fisch. Du hast die Wahl.“ Willi blickte wieder nur unruhig. Der Wanderer nickte nur. “ Außerdem will ich meine zeit nicht im Wald verplempern wenn Lehna am Bach auf uns wartet.“
Der junge Mann gab sich einen Ruck und eilte schneller zurück zum Bach, als er in das Dickicht des Waldes eingebrochen war. Kurz vor dem Bach verlangsamte er sein Tempo und schritt leise aus dem Unterholz hervor.
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| 07.06.2003 19:36 | #90 |
| Sly |
"Wie süß. Wie wäre es mit einem kleinen Übungskampf? Ich glaub das würde dir und mir ganz gut tuen." Die Amazone blieb stehen und und blickte Sly über die Schulter an , doch dann steckte sie das Schwert weg und ging mit dem Mann tiefer in den Wald. Sly lächelte und nickte. "Die Kleine ist nicht dumm. " sprach er mit respektvoller Stimme. "Naja ich denke mal wir beleiben noch etwas hier. " sagte Sly und ließ sich auf einem Stein nieder.
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| 07.06.2003 19:50 | #91 |
| Skeleon |
Sie verließen das Flußufer und machten sich auf den Weg zurück zur Lichtung, an der sie ihr Training begonnen hatten. Ein Stück stolperten sie durch den langsam düster werdenden Wald. Die Tiere begannen laut zu werden, Zirpen, Krächzen und Vogelgesang war rund um sie herum zu hören. Schließlich traten sie aus dem Wald heraus und suchten sich ihren weg hinunter auf ihren Trainingsplatz.In der Mitte der bemoosten Kuhle blieben sie stehen. Der würzige Duft von Kräutern umgab sie hier.
Satura ließ sich ihren Ärger nicht weiter anmerken. Was glaubte der Kerl, dass sie war? Ein Trainingsdummy? Sie verdrängte ihn aus seinen Gedanken und wandte sich dem jungen Dieb zu.
Sie deutete auf Leons Schwert.
"Du hast inzwischen genug mit Holzstückchen rumgespielt. Üb' die Acht jetzt mit deinem Schwert und versuche, eigene Techniken einfließen zu lassen. Ich habe nämlich auch nicht alles genauso von Milena übernommen, wie ich es jetzt anwende. Jeder muss seine eigene Technik haben, glaube ich."Sie lächelte freundlich und ließ sich nur einen Moment später auf einem der Steinbrocken nieder. Der strahlende Sonnenschein hatte ihn aufgeheizt und auch nun, wo der Feuerball bereits im Westen hinter den Bergen zu versinken begann spendete er noch wohlige Wärme.
Leon zog scharrend das alte Schwert. Es war schwerer als der Ast, aber schnittiger und insgesamt leichter zu führen wie er nach der ersten Acht feststellte.
Und so begann er wieder zu trainieren, diesmal mit dem Stahl in seiner Hand. Er vollführte eine Acht, stach in die Luft, tat einen Ausfallschritt kombiniert mit einem Stich auf Hüfthöhe und riss die Klinge zischend durch die Luft nach oben.Nach und nach kombinierte er mehr und immer mehr verschiedene Attacken und Schritte und Satura beobachtete ihn interessiert. Immerhin war er ihr erster Schüler und sie war sich selbst nicht ganz sicher, wie die Ausbildung zu verlaufen hatte. Bisher schien alles ganz gut zu gehen ...
Der junge Dieb ignorierte den Schweiß auf seiner Stirn und das Stechen in seinem Waffenarm und trainierte stets weiter.
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| 07.06.2003 20:06 | #92 |
| Sly |
Sly gähnte und blickte in den Himmel es war hier totlangweilig. Sly entschloss sich ein paar Kampfesübungen zu machen. Er zog seine Axt und schwang sie von der rechten Seite zur linken und immer so weiter bis er einmal auf der linken seite ankam und den Arm nach oben riss und die Axt um seinen Kopf surren ließ und einen frontalen schlag ausführte. Dieser schlag hätte getrost wehgetan oder sogar die Verteidigung durchbrochen. Er trainierte einige weitere Combos und ließ sich dann erneut neben Sonja nieder.
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| 07.06.2003 20:19 | #93 |
| Tak |
Woanders im Wald, bei der versteckten Festung des Kultes...
Der Kultist drehte sich überrascht um, als ein plötzlicher Luftstoß sein Haar zerzauste. Das letzte war er sah war das Blitzen von Stahl in der Sonne, bevor Taks Klinge sich zielgenau durch sein Auge in sein Gehirn bohrte. Mit einem Ruck befreite der Druide seine Waffe wieder und packte den zusammensackenden Kultisten am Oberarm, um ihn geräuschlos auf die Beobachtungsplattform gleiten zu lassen. Die unterirdische Festung war von diesen in den Bäumen 'versteckten' Plattformen umgeben, die mit Bögen bewaffneten Kultisten darauf dienten als Wächter. Aber wenn sie den Feind nicht kommen sahen, half ihnen das auch nicht groß weiter...
Taks Hand legte sich auf den Mund eines weiteren Kultisten, noch bevor dieser irgendwie reagieren konnte drehte der Druide mit einem brutalen Ruck seinen Kopf herum und brach ihm das Genick. Wieder achtete Tak darauf, dass der leblose Körper keine Geräusche verursachte beim hinfallen, bevor er sich den übrigen Plattformen widmete...
Der Kultist schluckte und sah verängstigt zu Tak. Der Druide allerdings stand nur ruhig da und führte einige spielerische Schwertschläge durch die Luft."Ich sagte: Anklopfen.", meinte Tak ruhig, der einzige noch lebende Wächter nickte hastig. Der kalte Angstschweiß tropfte von seiner Stirn, zögernd ging er um den Hügel herum und hämmerte gegen die schwere Tür. Tak folgte ihm mit ein wenig Abstand.
Schabend wurde von innen ein Holzbalken zurückgeschoben und gab einen Sehschlitz frei, durch den ein Kultist nach draußen blinzelte. Allerdings tat er das nicht lange, Taks Schwert zerteilte pfeifend die Luft und bohrte sich in das Genick des Wachposten, der gezwungenermaßen hatte klopfen müssen. Die scharfe Klinge bahnte sich mühelos ihren Weg durch Knorpel und Muskeln, um vorne wieder herauszuschießen und sich mit unverminderter Wucht in die Stirn des Kultisten hinter der Tür zu bohren. Der Mann verdrehte die Augen nach oben, als wollte er überprüfen ob die Waffe in seinem Kopf auch echt war, ein dünnes Blutrinnsal lief seine Nase hinunter. Mit einem dumpfen Aufprall kollidierte sein Kopf mit der schweren Eichentür, als Tak sein Schwert mit einem Ruck befreite.Den Toten keine Beachtung schenkend legte der Druide seine Hand auf das Holz der Tür und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Nach kurzer Zeit regte sich das Holz, wich von der Mitte der Tür aus zur Seite und gab ein rundes Loch frei, durch das Tak gerade so hindurchpasste. Der Druide zog den Türsteher ins Freie und schleppte beide Leichen in den Wald, wo er sie hinter einigen Büschen versteckte, dann verschwand er wieder hinter der Tür. Er Konzentrierte sich kurz, das Loch in der Tür schloss sich, sie sah genauso aus wie vorher. Tak lehnte sich gegen den kalten Stein der Höhle, schob den Sehschlitz wieder zu und wartete...
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| 07.06.2003 20:35 | #94 |
| Skeleon |
Leon bemühte sich sehr, das merkte Satura. Seine Bewegungen waren noch etwas eckig, doch das würde sich bald gegeben haben. Offensichtlich schmerzte sein rechter Arm schon... aber es war sicher nicht gut, ihn zu fragen - er würde es nicht zugeben. Satura erinnerte sich, als sie anfangs mit Isgaron gekämpft hatte, und ihre Linke benutzt hatte; das war von Vorteil, wenn die Rechte mal verletzt sein würde. "Das geht schon ganz gut, aber probier mal, wie es mit der linken Hand geht. Sollte deine Rechte einmal verletzt sein, ist es gut, wenn du mit der anderen Hand mindestens gleich gut kämpfen kannst."
Der junge Dieb warf ihr einen fragenden Blick zu, den sie mit einem Nicken erwiderte. Er nahm die Klinge in die linke Hand und ballte seine Rechte zur Faust. Mit dem ersten Schlag, den er führte riss es ihm die Waffe regelrecht aus der Hand.
"Das funktioniert nicht!" rief Leon. "Ich bin Rechtshänder!"Vor sich hin grummelnd hob er das Schwert auf und packte es wieder mit der Rechten.
Mit der Linken fingerte er fast beiläufig nach dem geschliffenen Erzbrocken in seiner Tasche. Das sanfte Pulsieren mischte sich mit dem Pochen seines Herzens, das ihm hektisch und schnell in den Ohren dröhnte. Doch es schien, wie schon zuvor, dass sich beide Geräusche verbanden, verschmolzen und Leon spürte wie er ruhiger und konzentrierter wurde. Er begriff noch immer nicht ganz, was es mit dem Erz auf sich hatte. Doch er verstand nun, warum aus diesem Material geschmiedete Waffen als die besten im Land galten.
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| 07.06.2003 20:37 | #95 |
| Todesfürst |
Knackkkkkk
Der Khan stieß am Pier des Hafens an. Es war eine anstregende Fahrt gewesen, der Fürst hatte die ganze Zeit nur wortlos im Boot gesesen und hatte kein Wort gesagt. Er wusste auch nicht, was er hätte sagen sollen. Sekesch sagte ebenfalls nichts, ihm war das wohl sicherlich egal, hauptsache, er würde sein Gold bekommen. Schließlich war es doch eine ruhige Fahrt, doch teilweise musste man aufpassen, dass nicht alzuviel Wasser ins Boot schwappte.
"So, wir sind da, ich will mein Gold."
"jaja, keine Hektik Halsabschneider, hier 25 Goldstücke, der zweite Teil. Und nun sind wir quitt."
"Jepp, ich hau wieder ab, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder."
"Besser nicht."
Der Fürst drehte sich nun von Sekesch weg und erblickte den Hafen. Es war ein komisches Gefühl, in dieser fremden Stadt zu sein. er war noch nie in Gorthar gewesen und so musste er die gewaltige Stadt erstmal kennen lernen. Die Häuser waren groß, doch waren sie nicht gerade prunktvoll. Ganz anders sah ihre Außenhaut aus, man sah deutlich die Pracht, die hier einmal prangte, doch nun war es nicht mehr so sichtbar. Der Fürst marschierte die Stufen des Pieres hinauf und kam dann auf eine große Straße. Scheinbar eine Verbindungsstraße, also würde sie wohl auch weiterführen. Der Fürst ging weiter nach oben, immer noch gebannt von diesem Gefühl etwas neues zu sehen. Nach einigen Schritten kam er zu einer Taverne. Schauen wir mal rein, dachte er sich und betrat die Lokalität. Der Wirt hinter dem Tresen schaute kurz hoch, wischte dann aber weiter. Die wenigen Gäste bemerkten ihn gar nicht. Mal schauen, was der Wirt so wusste.
"Guten Tag, ich hätte gerne ein Wasser. Sagt mal, ihr bekommt doch sicherlich einiges hier mit, sind in letzter Zeit einige Leute hier vorbeigekommen."
"Hier euer Wasser, was meint ihr denn für Leute?"
"Nun aus Khorinis. Ihr wisst schon, Fremde."
"Hm, ja da gäbe es was. Hier war bis heute ein Mann. Er trug eine seltsame Rüstung, überhaupt nicht von hier. Bei ihm war eine Frau, ich glaube das war eine Amazone."
"Sagt, wie sah die Rüstung aus, etwas bläulich, mit Fellen und Metallplatten verziert?"
"Ja genau, kennt ihr die Person?"
"Noch nicht, noch nicht.....ich danke euch, hier für das Wasser."
Der Fürst warf eine Goldmünze zu dem Wirt und trank sein Wasser aus. Dann fiel ihm ein, dass er ja gar nicht wusste, wo der Söldner hin wahr. Warum war er heute so vergesslich?
"Ach nochwas, wisst ihr, wo der Mann hin ist?"
"Nen tut mir leid, aber versucht es doch mal am Stadttor, frag die Torwachen."
"Danke"
Der Fürst hatte sein erstes neues Ziel. Mal schauen ob er diesen Söldner finden konnte. Er trottete zum Stadttor, bis er da war musste er erstmal 2 Einwohner fragen, er kannte sich überhaupt nicht aus. Als er dann endlich vor dem riesigen Tor war, ging er hindurch und wurde sogleich von einer Torwache aufgehalten.
"Halt! Stehen bleiben. Wer seid ihr und was macht ihr hier und warum wollt ihr in den Wald?"
"Mein Name ist Fürst Pergamo, ich bin gerade mit dem boot aus Khorinis angekommen und ich will eigentlich nicht in den Wald sondern zu euch."
"Zu mir, wieso was ist mit mir?"
"Es geht um einen Söldner, ich suche ihn. Laut Aussage eines Wirtes soll er heute aufgebrochen sein, ich weiß aber nicht wohin. Er tragt eine bläuliche Rüstung mit Fellen und Metallplatten und bei ihm ist eine Amazone, sagt, habt ihr das Pärrchen gesehen?"
"Hm, ja ihr habr Glück, die beiden sind heute hier durch. Geht Richtung Wald, sucht den Fluß und dann müsst ihr Glück haben. Aber ich wäre vorsichtig, da draussen lauern auch einige wilde Bestien."
"Danke für die Warnung, dann werde ich mich mal auf die Socken machen."
Der Fürst machte sich auf in den Wald zu marschieren. Er wollte noch vor Einbruch der Nacht die 2 finden. Sonst hätte er ein Problem, er durfte sich nicht zu weit von der Stadt entfernen. Zuerst ging er mal auf den Pfaden in den Wald, doch schon bald merkte er, dass hier kein Bach war. Also machte er sich auf, abseits der Pfade zu laufen. Nach langem Laufen hörte er ein Rauschen. Also war der Bach nicht mehr weit entfernt. Er suchte eine Weile und lauschte. Er spitzte seine Sinne und kam dann dem Rauschen näher. Und ja tatsächlich, er fand den verfluchten Bach. Zuerst nahm er mal einen Schluck Wasser und dann überlegte er. Was sagte die Torwache nochmal? Folge dem Bach. Ok, dann mal auf. Der Fürst machte sich auf dem Bachlauf zu folgen. Und schon nach kurzer Zeit hörte er wieder etwas, er hatte echt Glück, denn er hatte sie gefunden. Der Söldner kämpfte gerade mit einer Amazone, doch es waren nicht 2, sondern 4. Seltsam, aber jetzt egal. Er schlich sich an die beiden an und blieb dann im Abstand von 5 Metern stehen. Er lehnte sich an eine große Tanne und beobachtete den Kampf. Sobald er zu Ende war, wollte er den dann hoffentlich noch lebenden Söldner ansprechen.
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| 07.06.2003 20:55 | #96 |
| Sly |
Sly lag weiter einige Zeit dort und bemerkte bald einen Mann der am Baum stand und sie beobachtete. Sly sprang auf und ging dann zu dem Mann "Was willst du und wer bist du?" fragte Sly
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| 07.06.2003 21:00 | #97 |
| Skeleon |
Satura beobachtete Leon mit wachsendem Erstaunen - auch jetzt noch, ausgelaugt nach ständigem Training führte er die Waffe nicht schlecht, dafür, dass er noch nicht lange trainierte. "Ja, das ist gar nicht übel!" nickte sie anerkennend. "Hm, haben wir eigentlich schon ein Abendessen?" Die Amazone grinste neckisch. "Lust auf ein kleines Molerat? Hier gibt es viele kleine Höhlen, in irgendeiner müssten wir fast eine von diesen nackten Ratten finden. Aber gibt acht, dass du keinen Schattenläufer aufweckst..."
Leon nickte.
"Wenn wir wieder ein paar Kräuter auftreiben können - und du dein Zunder-Zeug dabei hast."
Er grinste sie an, während er immer noch Achter in die Luft schnitt. Dann löste er seinen Griff um den Erzbrocken, das Pulsieren erstarb und im nächsten Augenblick verlor der junge Dieb die Konzentration. In einem weiten Bogen schleuderte er die Klinge beiseite, bis sie scheppernd an einem der Steinbrocken abprallte.
Leon stolperte hinterher, während Satura sich ein neckisches Lachen nicht verkneifen konnte.
"Achte immer darauf, was du tust. Das sollte ich dir bei deinem Handwerk nicht mehr sagen brauchen."
Der junge Dieb hob die Klinge auf, die jetzt von einer weiteren Kerbe geziehrt wurde.
"Na, eine mehr oder weniger macht auch nichts mehr aus."
Mit einem metallenen Scharren schob er das Schwert zurück in die Scheide, dann machten Satura und er sich daran, zu den Berghängen zu gehen. In einer der Höhlen würde sich sicher eine Molerat finden lassen ... und Kräuter gab es hier in Gorthar sowieso in Hülle und Fülle.
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| 07.06.2003 21:05 | #98 |
| Sly |
Sly schüttelte den Kopf. Der Mann schien schwerhörig zu sein oder warum antwortete er nicht oder hatte er langsame Reflexe? Also wiederholte Sly seine Frage "Wer bist du? "
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| 07.06.2003 21:12 | #99 |
| Todesfürst |
Der Fürst war sichtlich erstaunt. Eine komische Situation, erst prügelte er sich mit der Amazone, erst mit Waffen, dann mit Händen und Füßen und jetzt hatte sie ihm einen Tritt in die Kniekehlen verpasst und er hatte anscheinend nicht vor darauf zu reagieren. Hm sehr seltsam aber egal, er fragte wer er war und außerdem hatte er jetzt Zeit mit dem Mann zu reden. Nun denn dann sollte er sich wohl vorstellen.
"Nun, mein Name ist Pergamo, Fürst Pergamo um genau zu sein. Wie ist euer Name Söldner? Nun denn ihr fragt euch sicherlich warum ich hier bin, das will ich euch sagen. Ich habe mich etwas in Gorthar umgehört und so eure Spur aufgenommen. Um was es mir geht ist relativ simpel. Ich bin auch auf dem Hof als Wegelagerer tätig. Sagt dir vielleicht nichts aber egal. Ich wollte nur fragen, ob es etwas neues gäbe, ich war schon ewig nicht mehr auf dem Hof."
Der Fürst drehte sich um und schaute auf die beiden Amazonen und den anderen Mann. Irgendwoher kannte er ihn, mal überlegen, ja, dass war ein Schürfer. Zumindest als er noch auf dem Hof war, war es einer, er hatte ihn dort gesehen. Mal schauen was der hier machte, aber zuerst wollte er mit dem Söldner reden.
"Nun was ist? Wollt ihr mir nicht antworten?"
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| 07.06.2003 21:21 | #100 |
| Sly |
Sly sah den Mann erstaunt an. " Du suchst nach mir , wegen Informationen über den Hof? Da hast du den flaschen Söldner erwicht. Ich bin zwar Söldner Lees aber ich habe wenig mit dem Hof zu tun , weil ich ein geringes Interesse an ihm hege. Ich hab nur gehört,dass ein paar Söldner den Hof überfallen haben sonst nichts weiter. Aber mein Name ist Sly. Aber wieso zum Teufel bist du nach Gorthar gekommen um informationen darüber zu erhalten was auf dem Hof los ist. Wärst du da nicht besser auf den Hof gegangen? "
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| 07.06.2003 21:26 | #101 |
| Skeleon |
Satura und Leon stolperten durch den düsteren Wald und suchten sich ihren Weg in Richtung der steinigen Hügellandschaften, nicht weit im Osten. Was scheinbar früher einmal ein Gebirge gewesen war, war nun nicht mehr als eine niedrige Anhäufung von Granit. All das andere Gestein war in den Jahrhunderten restlos von Erosion, Wind und Wetter abgetragen worden. Dennoch gab es hier auf niedrigem Niveau noch Höhlen und uralte Stollen.
Es hatte nur kurze Zeit gedauert, bis die beiden einen Eingang in einen dieser Tunnels gefunden hatten. Er war von allen Seiten mit Büschen und wilden Gräsern überwuchert gewesen, aber die tiefe Schwärze dahinter hatte sie magisch angezogen.
Leon griff in das Bündel auf seinem Rücken und fingerte nach den beiden Bienenwachskerzen.
"Hier, die habe ich extra für soetwas aufgehoben." griente er."Hoffentlich herrscht da drinen nicht zuviel Wind. Ich habe gehört, in solchen Höhlen solls manchmal zu regelrechten Stürmen kommen."
Satura winkte ab.
"Wir gehen ja nicht tief rein. Die Molerat halten sich eh immer nahe des Eingangs auf."
Mit ihrem Zunderstein entfachte Satura in Windeseile einen kleinen Haufen altes Gras, das sie rasch aufgehäuft hatte. Leon gab ihr eine der Kerzen und beide entzündeten sie am Feuer, ehe sie es wieder austraten.
Dann machten sie sich daran die Höhle zu betreten.
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| 07.06.2003 21:29 | #102 |
| Todesfürst |
Der Fürst schaune erstaunt. Sly hieß der Mann also, wenigstens etwas aber sonst schien er ncihts zu wissen. Als er fragte warum er hier nach Informationen suche, musste der Fürst grinsen.
"Quatsch, ich bin doch nicht wegen dem Hof hier. Der Hof ist mit total wurscht, zumindest zurzeit, die Idioten da können ihren Mist selber machen, da war bis zu meinem Abschied ja nur noch Chaos, dauernd diese Nervensägen. Naja, ich bin nach Gorthar gegangen, weil Khorinis nichts mehr mit mir gemeinsam hatte. Ich brauche eine Auszeit wenn du verstehst, ich musste aus Khorinis weg. Ich habe dich gesucht, weil es hätte sein können, dass etwas wirklich wichtiges passiert wäre. Schließlich muss man sich auf dem laufenden halten. Aber was machst du den eigentlich hier, wenn ich raten müsste würde ich sagen, du machst einen Amazonenkampf."
Sly drehte seine Augen zu den anderen und schien etwas vorzuhaben. Nun ja, der Fürst wartete erstmal auf seine Reaktion.
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| 07.06.2003 21:41 | #103 |
| Sly |
"Naja in Khorinis wurde es mir zu heiß. Die Klosterfritzen waren hinter mir und ein paar Freunden her , weil ich einen Stein brauchte den ich so ner Schwarzmagierin brachte , damit sie mich von meiner Vergiftung heilt. Nunja und da waren die Kerle auf dem Hof und haben nach uns gesucht. Ich habe mir die Dame hier geschnappt und bin mit ihr weg. Im Amazonenlager wurden wir dann wegen dieses Überfalles gefangengenommen und in den Kerker geworfen und diese Frau hatte das angeordnet. Nunja ich hatte nen kleinen Kampf mit ihr gemacht nichts ernstes. Und jetzt bin ich einfach auf der Suche nach einem Abenteuer. " sprach Sly.
Nachdem er geendet hatte, blickte er nach oben. "Lecker Äpfel " sprach Sly und war schon auf einem Baum verschwunden. Dort riß er drei Äpfel ab und ließ sich hinunterfallen. Er kam auf und knickte seine Beine ein um den Sturz abzufangen. "Hier Äpfel. Für jeden einen. " Sly biss in seinen Apfel und fragte dann "Und was gedenkst du jetzt zu tun? "
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| 07.06.2003 21:56 | #104 |
| Todesfürst |
Der Fürst lauschte der Geschichte von Sly und überlegte wie er wohl aus dem Kerker wieder raus gekommen war. Wäre intressant zu wissen. Doch aufeinmal, mitten im Gespräch schien Sly irgendwas wahrzunehmen und verschwand in einem Baum und warf kurz darauf 3 Äpfel von dem Baum. Er kam wieder runter und bat jedem einen an. Jetzt merkte er, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte vor der Amazone.
"Hey Amazone, mein Name ist Pergamo, Fürst Pergamo, sag, wie ist dein Name?"
"Mein Name ist Sonja."
Nach der etwas knappen Begrüßung wandte sich der Fürst wieder zu Sly.
" Was ich jetzt mache? Hm, keine Ahnung, wahrscheinlich erstmal ausruhen. Aber wenn ihr nichts dagegen habt, dann werde ich euch eine Weile begleiten, oder habt ihr oder eure Begleiterin was dagegen?"
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| 07.06.2003 22:03 | #105 |
| Sly |
"Höchstens sie weil du sie Amazone genannt hast. " sagte Sly mit einem Lachen "Sie ist ebenfalls Wegelagerin und bedienstete bei Schmok. Aber was ich vorhabe weiß ich noch nicht genau. Ich werde mal sehen wer hier noch alles im Wald ist. " Dann drehte sich Sly zu Sonja "Hey , du bist in letzter Zeit so schweigsam , sonst sagst du doch mehr , bist du irgendwie geistig abwesend? " fragte Sly die Dame "Nein nein ist nichts , ich bin einfach so nicht so gesprächig. " Sly setzte ein besorgtes Gesicht auf. So kannte er Sonja noch garnicht. Doch er schüttelte nur seinen Kopf und ging dann weiter " So wir gehen weiter kannst mir ja folgen wenn du mitwillst. "
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| 07.06.2003 23:19 | #106 |
| Todesfürst |
Der Fürst hatte sich entschloßen mit den beiden zu gehen. Er hatte keinen Plan was er hätte machen sollen und vielleicht erwartete ihn ja ein Abenteuer. Er folgte den beiden und überlegte, wo sie hinwollen. Scheinbar hatte Sly keinen Plan, wohin sie laufen sollten und scheinbar wusste auch Sonja nicht, wo Sly hinwollte. Die Wegelagerin, die sozusagen aus der selben Gilde wie der Fürst kam, sagte auf dem ganzen Weg kein Wort, Sly hatte mehrmals versucht sie zum reden zu bringen doch sie ging nicht auf seine Fragen ein. Er folgte den beiden und schaute sich das Spektakel etwas an und hatte den Sly gefragt, wo er hin wolle. Sly antworte kühl, dass er noch nicht genau weiß, wohin er gehe. Langsam wurde es immer dunkler und die Nacht senkte sich über Gorthar. Sly machte anscheinend keine Anstalten stehen zu bleiben aber der Fürst sah, dass es wenig Sinn machte noch weiter zu gehen. Er teilte Sly seine Meinung mit und dieser sah ein, dass der Fürst Recht hatte. Er stoppte und begann damit einen passenden Platz für das Nachtlager zu finden, doch er war ihm schon zuvorgekommen. Er führte Sly und Sonja zu einer Lichtung, die er von weiten erspäht hatte und diese war ideal für die Nacht geeignet. Während die beiden sich noch umsahen sammelte der Fürst trockenes Holz. Dann kehrte er mit einen Batzen zurück und machte ein Feuer. Zu dritt saßen sie dann an dem Lagerfeuerchen und schwiegen sich an. Von Sonja hatte keiner der beiden eine Reaktion erwartet aber Sly und der Fürst warteten gegenseitig darauf, dass einer das erste Wort von sich gab. Stille. Stille die nur durch das zirpen der Grillen gebrochen wurde drang durch den Wald. Irgendwie war die Situation nicht schlecht, so konnte man sich über die Geschehnisse der letzten Tage klar werden. Der Fürst hatte allerdings keine Lust mehr zu sitzen, er legte sich abrupt auf den Boden und sah mit den Augen gen Himmel, der wieder einmal seine Sterne preisgab.
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| 08.06.2003 00:47 | #107 |
| Sarevok [NPC] |
Bei der unterirdischen Waldfeste des Kultes....
Die Sträucher und Büsche schienen zurückzuweichen, vielleicht aus Angst oder Ehrfurcht, doch kein Blatt schien über den schwarzen Stoff zu streichen, ein Ast an der Robe zu zupfen. Es war, als würde die finstere Gestalt nicht ganz real sein, ein Wanderer zwischen zwei Welten, in beiden beheimatet doch in keiner vollständig.
Die Abdrücke, die Sarevoks eisenbeschlagene Stiefel im weichen Waldboden hinterließen, sprachen jedoch eine andere Sprache. Mit seiner metallenen Hand bog er einen Zweig zur Seite und trat auf die Lichtung, die das Ziel seiner Wanderung darstellte.
Er hielt inne. Sein Kopf drehte sich langsam nach links und rechts, die unter der Dunkelheit der Kapuze glühenden Augen wanderten über die Äste und Bäume des Waldrandes. Etwas war hier. Er spürte die Anwesenheit von etwas anderem, er fühlte den Tod. Ja, genau das tat er, er war schließlich selbst so etwas wie die Verkörperung des Todes auf der Welt der Sterblichen.
Er war nicht allein...
Langsam näherte sich Sarevok dem Hügel in der Mitte der Lichtung, dem Hügel mit der Tür darin, die nach unten führte in die Festung des Kultes. Er blieb vor der Tür stehen, normalerweise hätte er jetzt angeklopft, aber diesmal war das nicht nötig. Er wusste, dass er bereits erwartet wurde.
Und genau so war es auch. Der Sehschlitz in der Tür wurde geöffnet, zwei tief in den Höhlen liegende, von dunklen Ringen untermalte braune Augen kamen dahinter zum Vorschein. Kalte Augen, völlig gefühllos, fast tot.
"Ich habe dich erwartet.", knurrte der Mann hinter der Tür. Sarevok nickte nur. "Ich weiß."
Der Mann hinter der Tür erwiderte nichts. Er schien einfach nur zu warten. Sarevok wartete ebenfalls. Plötzlich wurde dem dunklen Abgesandten sein Fehler bewusst, als hinter ihm etwas durch die Luft pfiff. Er wirbelte herum und riss gleichzeitig sein Schwert aus der Scheide, doch es war zu spät. Ein Grashalm war zu mehreren Metern Länge und etwa einem halben Meter breite angewachsen und schoss jetzt auf ihn zu. Der laut klatschende Aufprall war unglaublich hart, trieb Sarevok die Luft aus den Lungen und hob ihn mühelos von den Füßen. Er schrie nicht, während er durch die Luft segelte, bereitete sich nur auf die Landung vor...
Es schepperte, als er gegen den Stamm eines Baumes prallte und zu Boden stürzte. Leise knarrend schwang die Tür der unterirdischen Festung auf, die Sonne spiegelte sich in matt schimmernden, nachtschwarzen Panzerplatten und dem geschliffenen Stahl eines Speeres. Der Wind zupfte an dem langen Umhang, den der Mann über den Schultern trug und an seinen dunkelbraunen Haaren. Sarevok erhob sich ohne sichtlich Mühe dabei zu haben, obwohl ein normaler Mensch diese Aktion wahrscheinlich nicht überlebt hätte. Aber Sarevok war nun mal kein normaler Mensch.
"Sarevok."
Taks Stimme war tonlos, ohne irgend eine Gefühlsregung, und gerade deshalb so kalt wie der Luftzug in einer Gruft.
"Tak."
Sarevok neigte den Kopf ein wenig, wie zur Begrüßung. Nicht ein Anzeichen von Unsicherheit war zu erkennen, völlig ruhig musterte er seinen Gegner. Die Luft rauschte leise, während Tak seinen Speer mit einer Hand rotieren ließ. "Nun denn."
Die Worte des Druiden klangen, als hätte er sie während eines Tavernengespräches ausgesprochen, und doch waren sie von einer unüberhörbaren Endgültigkeit. Sarevok nickte, die Spitze seines Breitschwertes fuhr in einer bogenförmigen Bahn über den Boden. Man könnte meinen, der schwarz berobte Mann wolle einen Bannkreis ziehen.
Im nächsten Augenblick stieß sich Tak vom Boden ab, mit einem gewaltigen Sprung griff er an. Sein Umhang wirkte fast wie ein Flügelpaar, man hätte ihn für einen Dämonen halten können...
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| 08.06.2003 00:52 | #108 |
| Tak |
Tak richtete im Sprung seinen Speer nach unten, ein Lichtstrahl brach sich auf der geschliffenen Klinge der Harpyenfeder, als diese auf Sarevok zuraste. Ein lautes Klirren zerriss die Stille, als der Diener Beliars sein Schwert mit einem wuchtigen Schlag gegen Taks Speer führte und die Klinge zur Seite schmetterte. Tak wirbelte noch in der Luft herum, die zweite Klinge des Speeres traf Sarevoks Hüfte, als der Druide kniend auf dem Boden aufkam.
Sarevok sprang zurück und schlug mit seinem Schwert zu, doch Tak lenkte den Hieb ab. Der Gildenlose sprang auf und griff rücksichtslos an, verwandelte seine Waffe in einen gnadenlosen, rotierenden Schnitter. Beizeiten schien sein Speer nicht viel mehr zu sein als ein verschwommener Schemen.
Sarevok musste zurückweichen, doch langsam war auch er nicht, zumal er mittlerweile noch seinen Langdolch zu Hilfe nahm. Stakkatoartig prallte klirrend Stahl auf Stahl, Funken sprühten, doch sie verloschen bevor sie den Boden erreichen konnten.
Tak sprang plötzlich in die Höhe und rammte seine Stiefel gegen Sarevoks gepanzerte Brust. Der Tritt wurde durch die Magie des Druiden verstärkt und riss Sarevok problemlos von den Füßen, der Gildenlose kam nach einem Salto rückwärts wieder auf dem Boden auf. Ansatzlos katapultierte er sich erneut in die Höhe, kam von oben auf den am Boden liegenden Sarevok zu, die Harpyenfeder zielte auf den Bauch des Robenträgers...
Knirschend bohrte sich die Klinge des Speeres in den weichen, steinigen Boden, als Sarevok sich im letzten Augenblick zur Seite rollte. Gleichzeitig schlug er mit seinem Schwert nach Tak, allerdings war der Hieb nicht allzu kraftvoll und scheiterte letztendlich an der Unterarmpanzerung des Druiden...Tak riss seinen Speer wieder aus dem Boden, doch mit unerwarteter Geschwindigkeit schoss Sarevoks Hand vor. Die metallene Klaue schloss sich um den Schaft der Harpyenfeder, gleichzeitig stieß sich Sarevok mit der anderen Hand vom Boden ab und wurde von Tak unfreiwillig hochgezogen. Die Waffe des Höllendieners beschrieb einen ausholenden Halbkreis durch die Luft und sauste auf Taks Hals zu, dieser allerdings ließ sich zur Seite fallen, stützte sich mit der Hand auf dem Boden ab und riss seine Beine hoch. Einen Herzschlag später kollidierten seine Kampfstiefel erneut mit Sarevoks Brust, während dessen Schwert die nur noch die Luft zerteilte. Erneut wurde der Mann in der schwarzen Robe zurückgeschleudert, doch gelang es ihm diesmal, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Tak war keine Sekunde später wieder auf den Beinen, er hielt seinen Speer locker mit einer Hand und musterte Sarevok abschätzend. Dieser stand ebenfalls nur da und schien Tak zu mustern, nur seine glühenden Augen waren unter der Kapuze zu sehen, der Rest seines Gesichtes wurde von unnatürlicher Dunkelheit verdeckt."Nicht schlecht, Druide."
Ein böses Lachen entrang sich Sarevoks Kehle, er streckte die linke Hand aus und öffnete sie, die Handfläche war zum Boden gerichtet.
"Aber nicht gut genug."
Ein leises Knistern erfüllte die Luft, Tak spürte die Magie, die mächtigen, finsteren Energien, die Sarevok sammelte. Noch bevor er reagieren konnte, schossen Blitze, schwärzer als die Nacht, in alle Richtungen von der Hand Sarevoks weg. Sie bahnten sich ihren Weg durch Büsche und Bäume, Tak verfolgte ihre Bahnen und erkannte, dass sie genau dorthin führten, wo die Leichen der Kultisten lagen. Der Druide musste nicht sehen was geschah, er wusste es auch so...
Das Holz eines Bogens knarrte leise, als die Sehne zurückgezogen wurde. Tak warf sich nach hinten, er spürte noch den Luftzug des Pfeils, der seinen Hals knapp verfehlte. Der Druide stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab, riss die Beine hoch und schlug ein Rad, wobei er mit der anderen Hand einen hellgrünen Flammenball erzeugte und auf den widernatürlich belebten Kultisten feuerte, der auf ihn geschossen hatte...
Die Flammen verschlangen einen Augenblick später den Kopf des Untoten, der kreischte in einer seltsamen Panik auf und griff nach seinem Gesicht. Der ehemalige Kultist versuchte scheinbar, die Flammen abzureißen, seine Fingernägel bohrten sich brutal in sein Fleisch und seinen rechten Augapfel. Blut und Augenflüssigkeit ließen seine Wangen hinunter, doch der Zombie schien das gar nicht zu bemerken. Er taumelte ziellos über die Bebachtungsplattform und stolperte schließlich über ihren Rand, noch während des Sturzes kratzte er sich sein Gesicht auf. Mit einem dumpfen Aufprall landete er schließlich zwischen den Büschen.
Unterdessen kam die anderen untoten Kultisten aus dem Wald geschlurft, ihre Hände um die Griffe ihrer Schwerter verkrampft. Ihre gebrochenen Augen starrten leer und blicklos auf Tak, der sie alle getötet hatte.
Der Druide blieb ruhig, wirbelte die Klingen seines Speeres ab und zu spielerisch durch die Luft.
"Sarevok, wie ärmlich. Ich habe die Typen schon einmal umgebracht, ich werde es auch gerne ein zweites Mal tun."
Die Kapuze Sarevoks wackelte ein wenig, das einzige Anzeichen dafür dass er nickte. Tak zögerte jedoch nicht weiter, zischend lösten sich weitere hellgrüne Geschosse purer, heißer Magie aus seiner Hand und trafen auf die Zombies, setzten ihre Haare und Kleidung in Brand, ließen die tote Haut aufplatzen und Blasen werfen. Die Untoten stöhnten gequält, wankten aber ungebremst vorwärts, hoben ihre Schwerter. Tak musterte sie mit seinem eiskalten Blick, Sarevok schwang spielerisch sein Breitschwert durch die Luft.
Der Druide katapultierte sich in die Luft, landete nach einem Rückwärtssalto hinter einem der Zombies. Der träge Untote halle keine Chance zu reagieren, bevor ihm Tak seinen Speer wuchtig von hinten zwischen die Rippen rammte. Sofort sprang der Gildenlose erneut mit Hilfe seiner Magie in die Höhe, der Zombie steckte auf seiner Waffe fest und wurde mitgerissen. In der Luft brachte Tak seinen Gegner unter sich, einen Augenblick später landeten beide auf dem Boden. Taks Knie bohrte sich in den Rücken des untoten Kultisten, mit lautem Krachen barsten einige Knochen des Zombies. Dieser allerdings war noch immer nicht zufrieden und versuchte plump, nach Tak zu schlagen. Der Druide stieß sich vom Boden ab und katapultierte sich erneut ein Stück nach hinten, der Zombie stöhnte auf eine seltsame, nicht einzuordnende Art und krümmte sich in dem sinnlosen Versuch, wieder auf die Beine zu kommen.
Sarevok nickte, er stand mittlerweile mit verschränkten Armen vor dem Hügel. Die übrigen Untoten wankten weiterhin auf Tak zu, ihre Verletzungen ignorierten sie völlig. Tak warf sich nach vorn, rannte auf die Zombies zu, seine Magie beschleunigte ihn enorm. Einer der Untoten wurde wie eine Puppe zur Seite geschleudert, als der Gildenlose ihn mit immenser Kraft rammte, Taks Speer zuckte zur Seite. Die rasiermesserscharfe Klinge zerschmetterte mühelos den Schädel eines weiteren ehemaligen Kultisten, der Untote wurde nach hinten geschleudert, seine Schädeldecke flog in hohem Bogen durch die Luft. Ein Stück des Gehirns löste sich und klatschte neben dem gewölbten Knochen ins Gras. Der Zombie schrie ohrenbetäubend, bestialisch, sein Körper zuckte unkontrolliert. Die Arme schlugen auf den Boden, die Hände öffneten und schlossen sich immer wieder, als wollten sie das unnatürliche Leben festhalten, das den Körper noch erfüllte. Noch.
Blaue Lichtlanzen bohrten sich von Innen her durch die Haut des untoten, verblassten schließlich. Der Kultist war wieder das, was er schon längst hätte sein sollen – eine Leiche.
Tak hielt nicht inne, er griff sofort wieder an. Mühelos schlug er das Schwert eines Zombies zur Seite, die Harpyenfeder wirbelte mit tödlicher Eleganz und Grazie durch die Luft, holte ihre blutige Ernte ein. Die geschliffenen Klingen zerfetzten mühelos Fleisch und Muskeln, brachen Knochen und zerschnitten Sehnen. Der Boden färbte sich langsam rot, denn selbst mit größten Wunden kämpften die Zombies weiter, obwohl sie letztendlich keine Chance hatten...Tak sprang hoch, landete auf den Schultern eines Kultisten, der seinen von oben bis unten aufgeschlitzten Bauch einfach ignorierte und die heraushängenden Gedärme mittlerweile als Waffen benutzte, und packte seine recht langen Haare. Sofort stieß sich der Druide erneut ab, ein Ruck ging durch seinen Körper, mit einem widerlichen, Schmatzenden Geräusch zerrissen die letzten Sehen und Knorpel, die den ohnehin schon mit tiefen Schnitten verwundeten Hals des Untoten noch auf den Schultern hielten, und Tak hatte das Haupt in der Hand. Der Kopf stieß selbst jetzt noch einen gurgelnden Schrei aus, der aber eher wie das letzte Gebet eines Ertrinkenden klang, bevor Tak ein stück entfernt von den übrigen Untoten landete und das Körperteil achtlos fallen ließ.Die übrigen Zombies wandten sich um, Taks Blick wanderte zu Sarevok.Und er erkannte seinen Fehler zu spät.
Der dunkle Magier stieß ein schallendes Gelächter aus, die Wolken türmten sich über dem Kampfplatz auf und verdeckten selbst das spärliche Licht des Mondes. Die Wolken schien herumzuwirbeln, ein Rüssel bildete sich, riss die unsteten Strukturen auseinander und formte die schwebenden Wassertropfen zu einem augenähnlichen Gebilde.
Der Rüssel senkte sich langsam zur Erde, genau zu Sarevok. Erst rauschte es nur leise, doch innerhalb weniger Herzschläge schwoll das Geräusch zu einer tosenden Melodie des Sturms an. Sarevok hatte die Hände gen Himmel gestreckt, sie glühten in einem bläulichen Licht, er schien den Rüssel der Wolken aufzufangen, zu packen.
Sein Blick richtete sich auf Tak, Spott stand in seinen glühenden Augen.Dann schleuderte Sarevok den Wirbelsturm los...
Der Rüssel raste auf Tak zu, der Druide hatte keine Chance auszuweichen, bevor er mit unwiderstehlicher Gewalt von den Füßen gerissen wurde. Die Welt um ihn herum verschwamm zu unregelmäßigen, schmutzigen Grau – und Brauntönen, es schien ihm, als wurde etwas seinen Körper auseinanderreißen wollen. Die Luft entwich aus seinen Lungen, jeglicher Orientierungssinn war von einer Sekunde auf die andere verloren.
Tak konnte nicht sagen, wie lange er durch die Luft gewirbelt wurde, wahrscheinlich nur wenige Sekunden, doch sie erschienen ihm wie Stunden. Schmerz explodierte in seinem Körper, als er wuchtig gegen einen Baumstamm krachte, die verwaschenen Farben vor seinen Augen wurden ersetzt durch einheitliches Schwarz, bevor einige knallrote Ringe sich explosionsartig ausbreiteten. Die Benommenheit wollte ihn übermannen, doch er kämpfte dagegen an, riss rücksichtslos die Augen auf und starrte verwirrt in der Gegend herum. Im ersten Moment konnte er nichts wirklich zuordnen, es kam ihm vor als würde sein Verstand in zähem Honig feststecken. Gleißenden Lanzen gleich durchfuhr der Schmerz jede Faser seines Körpers, bemächtigte sich seiner Sinne, wollte sie in den Strudel des süßen Vergessens ziehen – was jedoch gleichzeitig der Tod gewesen wäre...Sarevok lachte hämisch, schallend. Sarevok... Er stand noch immer auf dem Hügel, der den Eingang zur unterirdischen Kultfestung markierte und reckte schon wieder die Arme in die Höhe. Die Zombies wankten darunter langsam auf Tak zu, ihre von grünen Flammen und den Klingen des Druiden zerstörten Gesichter waren zu wiedernatürlichen Fratzen verzerrt.
Tak bewegte seinen Arm, sofort protestierte dieser vehement dagegen, jagte neue Wellen heißen Schmerzes in die Nervenbahnen des Druiden. Tak kämpfte den Schmerz nieder, er hatte jetzt keine Zeit dafür. Er schmeckte das Blut auf seiner Zunge und spuckte aus, Sarevok lachte noch immer. Seine Hände erstrahlten in einem hellen, gelben Licht, kurze Blitze zuckten aus seinen metallenen Fingern. Sein Blick war starr auf Tak gerichtet.
Tak ächzte gequält und wuchtete sich langsam auf die Knie, jede Faser seines Körpers schrie auf. Doch er beachtete sie nicht. Schmerz, was war das schon? Ein Gefühl. Gefühle galt es zu ignorieren. Gefühle töteten.
Erst jetzt bemerkte er, dass er seinen Speer noch immer krampfhaft mit seiner rechten Hand umklammerte. Er rammte eine Klinge in den Boden und zog sich an seiner Waffe hoch.
Sarevok lachte.
Tak verzog die aufgeplatzten Lippen zu einem diabolischen Grinsen. Ein dünner, blutig gefärbter Speichelfaden tropfte herunter, Blut lief in dünnen Rinnsälen aus seinen Mundwinkeln, strömte aus einer großen Platzwunde über seiner Schläfe und verklebte seine Haare, färbte seine Zähne rot.
"Nun denn...", spottete Sarevok, "Ich glaube, diesmal warst du zu langsam, Druide!"
Sarevok lachte, ein ohrenbetäubendes Krachen schien Taks Trommelfelle zerreißen zu wollen. Ein gleißender Blitz tauchte die Szene in grelles Licht, als er aus den aufgetürmten Sturmwolken über den Kampfplatz zur Erde fuhr. Im selben Augenblick katapultierte sich Tak in die Höhe, glitt einem Schatten gleich durch die Luft, während der Blitz in den Baum einschlug, unter dem der Druide gerade noch gesessen hatte. Die Pflanze ging sofort in Flammen auf, die Urgewalt des Blitzes spaltete den Stamm mühelos in zwei Teile, einige verkohlte Äste stürzten zu Boden. Das Stöhnen der Zombies vereinte sich mit dem Prasseln des Feuers und Sarevoks Gelächter zu einer infernalischen, höllischen Symphonie, einer Hymne an Beliar.
Aber Tak war nicht zu langsam gewesen.
Sarevoks Lachen erstarb abrupt, Tak musterte ihn eiskalt und ungerührt. Er stand auf einem Ast in der Krone eines benachbarten Baumes, ließ sich seinen Schmerz und seine Verletzungen nicht anmerken.
"Wir werden uns wiedersehen.", knurrte der Druide, leise und bedrohlich wie das Knurren eines Wolfes. Ein normaler Mensch hätte Tak auf diese Entfernung nicht verstanden, doch Sarevok war als allerletztes ein Mensch. Er ballte die metallenen Hände zu Fäusten, in seinem Blick stand purer Hass."Ja, und dann töte ich dich!", brüllte er wütend, doch Tak war schon nicht mehr da. Sarevok hielt noch kurz inne, dann drehte er sich um und winkte beiläufig mit der Hand durch die Luft, woraufhin die untoten Kultisten zusammensackten als hätte jemand den Stecker gezogen. Ohne Eile schritt Sarevok zu der schweren, eisenbeschlagenen Eichentür im Hügel, trat ein und ließ sie hinter sich ins Schloss fallen. Mit einem schabenden Geräusch wurde der Riegel vorgeschoben.Stille.
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| 08.06.2003 02:09 | #109 |
| Todesfürst |
Das Lagerfeuer brannte immernoch, doch langsam ging die Flamme zuneige. Das Holz war langsam abgebrannt und hauptsächlich zu Holzkohle geworden. Der Fürst richtete sich wieder auf, er war gespannt ob die beiden anderen noch wach waren. Er sah, dass Sonja auf dem Boden lag und die Augen geschloßen hatte, Sly saß nach wie vor auf dem boden und starrte ins Feuer. Es schien als ob er in einer Art Trance war, die Stille schien ihm nicht zu bekommen. Mittlerweile hatte der Fürst genug Ruhe getankt, jetzt war er wieder bereit zu reden. Und so schnitt sein Wort die Stille und bannte sich seinen Weg in Sly's Ohr.
"Ich finde diese Ruhe herrlich, aber auch erschreckend. Man muss immer schauen, dass man ein gesundes Gleichgewicht hält. Wenn man sich so die Sterne anschaut, dann verfliegen die Gedanken, man fällt entweder in die Reiche des Schlafes oder man denkt nach. Wenn man seine Gedankenwindungen arbeiteb hört, wenn man mitverfolgt, was man spürt, wenn man die Ruhe aufsaugt, dann ist man an einer Stelle angelangt, die sehr gefährlich ist. Man darf es nicht zu lange reizen, sonst verfällt man. Verstehst du was ich meine, es ist immer so, dass man sich nicht aufs wesentliche konzentrieren kann, allerdings brauch man diese Zeit, um sich Gedanken über sich und seine Taten zu machen. Ansonsten kommt man in einen Kreislauf, dass man immer nur Dinge tut, die offensichtlich vielleicht logisch erscheinen aber ihren tiefergründigen Sinn vergeben. Nun ja, ich sehe schon, du scheinst mir nicht folgen zu können, aber ich werde noch etwas Holz holen, damit das Feuer die ganze Nacht halten wird. Schließlich wollen wirs doch warm haben und gegen die Viecher ist es sicherlich auch keine schlechte Idee."
"Nein warte, du hast Recht. Auch ich habe lange nachgedacht und ich weiß was du meinst. Die Ruhe und der Frieden. Ich bin ein Abenteurer, doch auch ich liebe die Ruhe. Auf Onars Hof findet man diese immer seltener, es ist dort nicht mehr so wie früher. Nun ja, vielleicht bin ich bald nicht mehr an Lee gebunden, bin ich zwar heute auch nicht sonderlich aber wer weiß, wer weiß....warte ich komme mit."
Die beiden machten sich auf und gingen auf den Wald zu und entfernten sich von der Lichtung. Beim aufstehen musste der Fürst etwas stöhnen, den der Schmerz in seiner Hüft und Gesäßgegend war deutlich spürbar. Er hatte zulang geseßen aber das würde auch wieder weggehen. Sly ging es ähnlich auch von seiner Seite hörte man ein ächsen. Die einzige, die von all dem nichts mitbekam war Sonja, die lag auf dem Boden und pennte. Sie sah richtig süß aus als sie da so dalag und der Fürst betrachtete sie näher. Doch Sly ließ keine langen Blicke zu, er rief seinen Namen und der Fürst folgte ihm.
Sie suchten etwas im Unterholz und fanden dann auch genügend morsches Zeug. Es hatte in Khorinis lange Zeit nicht geregnet, anscheinend hier auch nicht, dass Holz war richtig feuchtigkeitslos. Es war eine unheimliche Stimmung, wenigstens der Fürst spürte eine gewisse Furcht. Hier war es ihm nicht geheuer, die Grillen zirpten und er fühlte sich von vielen Augen beobachtet, es war die Finsternis der Weite, die ihm Angst machte. Wie es bei Sly war konnte er nicht sehen, er zeigte keine Gefühlsregungen. Als sie genug Holz gesammelt hatten gingen sie zurück. Der Wegelagerer war froh, als er die Lichtung wieder erreichte. Sie schmießen das Holz komplett aber ordentlich aufs Feuer, dass schon langsam am ausgehen war, und nun legten auch sie sich hin.
Ich bin müde Sly, ich werde nun auch schlafen. Wenn ich dir einen Rat geben darf, mach das selbe, ich vermute du willst morgen weiter. Aber egal, ich penn jetzt.
Der Fürst drehte sich vom Feuer weg und versuchte einzuschlafen. Es war zwar hart auf dem Boden zu schlafen, doch auch das würde sich erledigen lassen. Er freute sich innerlich schon auf die Rückenschmerzen morgen früh, doch bis dahin waren es noch mindestens 6 Stunden, wenn nichts dazwischen kam.
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| 08.06.2003 03:34 | #110 |
| Lehna |
Lehna lag neben Esteron im Gras, etwas abseits von Frost und Gardiff. Ihr Kopf ruhte auf der Schulter des Wanderers, der wohl schon vor sich hindöste. Sie selbst sah zu den Sternen, lauschte dem leisen Rauschen des Baches und dem Wispern des Nachtwindes. Willi, der ein paar Fische bekommen hatte, hatte es sich neben ihnen in seinem aus Esterons Mantel gebauten 'Nest' bequem gemacht und schlummerte vor sich hin.
Lehna rupfte einen Grashalm aus und drehte ihn nachdenklich zwischen ihren Fingern herum, während sie den Mond betrachtete, sein blasses, kaltes Licht, während sie das Muster der Mondkrater zu ergründen suchte. Doch es schien unfassbar, nicht zu begreifen, so unendlich und rätselhaft wie das Universum und das Schicksal. Ob es die Götter wohl gab? Oder war alles nur Zufall? Sie glaubte den Göttern schon lange nicht mehr. Seit Jahren betete sie nicht mehr zu ihnen, sie wurde ohnehin nie erhört. Wenn es eine unumstößliche Wahrheit gab auf dieser Welt, dann die, dass die Götter Lügen waren. Nichts anderes."Esteron? Schläfst du schon?", fragte sie unvermittelt. Eigentlich eine blödsinnige Frage. Um so überraschter war sie, als auch prompt die Antwort kam."Nein..."
Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, sie sagte eine Weile nichts mehr. Lauschte nur weiterhin dem Wind und dem Bach.
"Ich habe vor nicht allzu langer Zeit Menschen getötet. Für Geld.", meinte sie plötzlich, es überraschte sie selbst. Irgendwie war das plötzlich über sie gekommen und ehe sie etwas daran ändern konnte, hatte sie es auch schon ausgesprochen. Und jetzt war der Damm gebrochen.
"Bei so einer kriminellen Vereinigung habe ich gelernt mit Messern und Dolchen umzugehen. Und dann habe ich dieses Talent dazu verwendet, wehrlose Unschuldige zu töten und die Belohnung zu kassieren, die selten länger als eine Woche zum Leben gereicht hat..."
Sie schluckte, eine Träne lief ihre Wange hinunter. Dennoch war ihr, als hätte jemand gerade ein tonnenschweres Gewicht von ihrer Brust genommen. Früher oder später hätte sie Esteron ohnehin die Wahrheit sagen müssen, und besser früher als später - vielleicht zu spät. Jetzt wusste er es also endlich, vielleicht hate er es ja schon geahnt, vielleicht auch nicht. Aber es war gut, dass er es jetzt wusste... ganz egal, wie er reagieren würde.
Sie drückte sich ein wenig enger an Esteron, ihre leicht zitternde Hand umschloss die Seine, als wollte sie damit verhindern dass er weglief. Und in gewisser Weise traf das auch zu.
"Vergib mir...", flüsterte sie kaum hörbar, ihre Stimme bebte. Weitere Tränen kullerten ihre Wangen hinunter, sie schloss die Augen und wartete...
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| 08.06.2003 03:50 | #111 |
| manmouse |
Der Wanderer blickte stumm zu den Sternen. Was hatte Lehna da gerade gesagt? Sie hatte Menschen getötet? Unschuldige Menschen? Esteron war für einen Moment fassungslos. Er fühlte sich in einem Zeitraffer versetzt. Unmöglich sich zu bewegen oder auch nur eine Regung zu zeigen.
Lehna seufzte, schluchzte und weinte. Sie hatte ihm ihr Herz ausgeschüttet. Über ihre Vergangenheit gesprochen, die ihm eigentlich egal war. Und was trieb er? Er lag regungslos daneben, anstatt sie zu trösten.
Er mochte sie. Nein da war schon mehr. Ihre Vergangenheit war ihm egal. Er hatte nur die gute Seite an ihr kennen gelernt. Er hatte sie ohne Vorbehalte kennen gelernt. Esteron erinnerte sich an ihre erste Begegnung in der Taverne, wo er sich sie einfach geschnappt hatte und mit ihr getanzt hatte. Er lächelte dies war noch nie seine Art gewesen. Einfach so auf die Frauen zu zugehen. Doch bei Lehna war es anders. Dann löste sich der Wanderer aus seiner Starre.
Er drückte Lehna fester an sich. Drehte den Kopf zu ihr und küsste ihr auf die weiche Stirn.
“ Ich sagte dir doch das mir deine Vergangenheit egal ist. Sie ist unwichtig für mich. Denn ich mag dich so wie du bist.“ Esteron atmete zweimal tief ein und aus.
“ Ich danke dir für deine Offenheit. Und das Vertrauen, und ich wünschte ich könnte dir mehr von mir erzählen. “
Bei diesen Worten suchte seine linke Hand die von Lehna. Langsam strich er über ihren Handrücken.
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| 08.06.2003 04:08 | #112 |
| Lehna |
Schluchzend schmiegte sie sich an Esteron, nahm seine Hand. Sie weinte leise, zitterte, Esteron hielt sie fest.
"Frost... hasst mich deswegen... Und ich hasse mich auch..."Ihre Worte gingen in erneutem Schluchzen unter, ununterbrochen tropften ihre Tränen auf den Wams des jungen Wanderers. Hilfesuchend klammerte sie sich an ihn.
"Ich halte das nicht mehr aus, Esteron... Bitte lass mich niemals allein... Niemals..."
Nur mühsam brachte sie irgendwelche verständlichen Worte hervor. Aber esteron interessierte ihre Vergangenheit nicht. Er mochte sie. Sie mochte ihn auch, er schien der rettende Strohhalm zu sein, der Lichtfunken am Ende des finsteren, ewig erscheinenden Tunnels. Ohne ihn würde sie es nicht mehr lange aushalten. Sie wollte nicht mehr allein sein. Konnte es nicht mehr...
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| 08.06.2003 04:21 | #113 |
| manmouse |
Frost wird es nicht wagen dir etwas anzutun. Er ist nicht so schlecht und hart wie er immer tut. Glaub mir Lehna“
War es wirklich so? War Frost nur ein alter Muffelkopp und tief im innerstem gutmütig?
Esteron streichelte sanft über Lehnas weiches Haar. Seine Finger verfingen sich in ihren Locken. Er begann langsam damit zu spielen. Er atmete ruhig. Er musste versuchen Lehna zu beruhigen. Egal wie durcheinander er jetzt selbst war. Jetzt zählte nur Lehna.
“ Ich lasse dich nicht alleine. Keine Sorge. Ich möchte dir helfen. Dir eine Stütze sein. Erinnerst du dich was du mir in der Höhle gesagt hast?
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| 08.06.2003 04:42 | #114 |
| Lehna |
Ja, sie erinnterte sich. Natürlich tat sie das. 'Wir werden es schon schaffen.', hatte sie gesagt.
Sie spürte, wie Esteron ihr über den Kopf streichelte und mit ihren Haaren zu spielen begann, langsam, nach und nach beruhigte sie sich. Er mochte sie, wollte ihr helfen. Ein Gefühl der Sicherheit breitete sich in ihr aus, jetzt gab es endlich nichts mehr dass zwischen ihr und Esteron stehen konnte. Er wusste alles was wichtig war. Mit weiteren Details aus ihrem Leben würde sie ihn nur belasten, wenn er wirklich danach fragte, was sie allerdings für sehr unwahrscheinlich hielt. Die Vergangenheit würde ab jetzt hoffendlich ohne Bedeutung sein, nicht nur für Esteron, auch für sie selbst. Der Strom ihrer Tränen versiegte langsam, sie wurde ein wenig ruhiger und kuschelte sich an den jungen Wanderer.
"Ich danke dir, ich danke dir so sehr. Ich hatte solche Angst...", flüsterte sie, drückte seine Hand. Sie schloss die Augen, lauschte dem Pochen seines Herzens und seinem ruhigen, regelmäßigen Atem. Wenig später war sie eingeschlafen.
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| 08.06.2003 12:08 | #115 |
| Tak |
Im Armenviertel der Stadt Gorthar...
Der breitschultrige Mann löste sich aus dem Schatten des Hauses, folgte dem hinkenden Krieger. Er versuchte nicht, das Geräusch seiner Schritte zu verhindern, kickte achtlos einen im Weg liegenden Knochen weg, an dem eben noch eine Krähe genagt hatte. Eine am Straßenrand stehende Hure beobachtete die Szene ohne wirkliches Interesse.
Der schwarz gekleidete Krieger war verletzt, obwohl er die Schmerzen zu ignorieren schien und recht zügig durch die engen Gassen schritt, zog er ein Bein sichtbar nach. Sein Gesicht war blutverschmiert, ebenso wie seine nachtschwarze Rüstung und die Klingen seiner Waffen. Ein Krieger, der von einer Schlacht kam.
Leichte Beute.
Mit einem schabenden Geräusch glitt das alte, aber noch immer tödliche Kurzschwert des Straßenräubers aus der rissigen Lederscheide. Die große Hand des Mannes fiel auf die Schulter des Kriegers, der sofort stehen blieb, ohne irgendwie überrascht zu sein. Langsam drehte sich der schwarz gepanzerte Kämpfer um, musterte sein Gegenüber mit eiskalten, gefühllosen braunen Augen.Der Schläger hielt seinem Opfer die Klinge seines Kurzschwertes an die Kehle, er war etwas größer als der Krieger und breiter gebaut. Sein Kopf war kahl durch eine natürliche Glatze, aus zusammengekniffenen blauen Augen starrte er sein Gegenüber ruhig an.
„Dein Geld, Kumpel. Mehr will ich nicht.“
Es klang, als würde er sich mit einem guten Freund in einer Taverne unterhalten. Sein Opfer nickte langsam und hob die Hand. Plötzlich packte der Krieger das Kurzschwert des überraschten Schlägers an der Klinge und drückte es zur Seite.„Ich weiß.“, antwortete Tak ruhig, sein Gegner versuchte mit aller Kraft, die Waffe wieder auf den Hals des Druiden zu richten. Doch es war sinnlos. Schweiß perlte von der Stirn des Straßenräubers, seine Adern traten pulsierenden Würmern gleich hervor. Tak verzog die Lippen zu einem diabolischen Grinsen.Plötzlich ließ er das Kurzschwert los und riss dabei die Schulter hoch, die Waffe prallte an seiner Rüstung ab. Im selben Augenblick packte Tak mit der linken das Gesicht des Straßenräubers, mit der Rechten seine hüfte und bog den Kopf des überraschten Mannes nach hinten. Der Kriminelle schrie entsetzt auf, als Tak plötzlich seine Zähne in seinen Hals schlug. Klirrend fiel das Kurzschwert auf die schmutzige Straße, der Schläger versuchte sich zu befreien, aber Tak ließ nicht locker.
Der Mann brüllte, Tak schmeckte Schweiß, Schmutz und schließlich das warme Blut. Wie ein Raubtier vergrub der Druide seine Zähne im Hals seines Opfers, riss schließlich ruckartig den Kopf zurück. Stoßweise quoll der rote Lebenssaft aus der aufgerissenen Halsschlagader des Schlägers, Tak ließ ihn fallen. Wie ein Sack Kartoffeln plumpste er auf die staubige Straße, das Blut verlief zwischen den einzelnen Steinen und bildete seltsame Muster.
Tak zog langsam seinen rechten Handschuh aus und wischte sich über den Mund, was das Blut allerdings eher noch weiter in seinem Gesicht verteilte als es zu entfernen. Dem Schläger zu seinen Füßen schenkte er keine Aufmerksamkeit mehr.Sein Blick fiel auf die Hure, die mit aufgerissenen Augen die Szene beobachtet hatte. Langsam hob er die Hand und legte seinen Finger auf die Lippen. Die junge Frau starrte ihn erst entsetzt an, dann den Sterbenden.
„D – Danke...“, stammelte sie plötzlich, Tak grinste hämisch, als sie sich schnellstmöglich aus dem Staub machte. Mal wieder keine Zeugen.Der Druide schlenderte ohne Eile zur nächstbesten Regentonne, die sich auf dem verdreckten Hinterhof eines baufälligen Häuschens befand, und säuberte sein Gesicht von den Blutspuren. Anschließend blieb er eine Weile einfach stehen, als würde er lauschen. Und im Grunde genommen tat er das auch, lauschte der Symphonie der Schmerzen, die sein Körper spielte. Der Kampf gegen Sarevok hatte ihn ziemlich mitgenommen, sein linkes Bein war eindeutig gebrochen, einige Rippen ebenfalls und wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr. Aber der Schmerz interessierte ihn nicht weiter, er hatte sich an ihn gewöhnt wie an einen langjährigen Begleiter, spürte ihn schon fast nicht mehr.
Trotzdem brauchte er einen Heiler. Nicht sein Schmerz hatte ihn dazu gebracht in der Stadt nach einem solchen zu suchen, sondern die trockene Feststellung, dass er in seinem Zustand nicht voll einsatzfähig war.
Ohne Eile ging Tak weiter, sein linkes Bein ein wenig nachziehend, sein Ziel war der Magier, der sich im Armenviertel niedergelassen hatte und aus dem Wunsch zu helfen heraus (Tak nannte es eher Dummheit) den Menschen seine Dienste für fast schon unverschämt niedrige Preise anbot.
Tak klopfte an der morschen Holztür und öffnete sie, ohne auf eine Antwort zu warten. Er betrat den dahinterliegenden Raum, ein Tisch bildete seinen Mittelpunkt, auf dem einige Papiere herumlagen. An den Wänden standen mit Flaschen gefüllte Regale, an der Rückwand des Raumes stand eine einfache Pritsche. Eine blasse junge Frau mit eingefallenen Wangen, dünnen schwarzen Haaren und großen, traurigen Augen lag darauf, über ihr stand der Heiler gebeugt und tastete vorsichtig ihren Bauch ab. Als Tak das haus betrat sah er kurz hinter sich und nickte dem Neuankömmling zu.
„Ich bin in Kürze so weit.“, meinte er nur und wandte sich wieder seiner Patientin zu. Tak nickte.
„Natürlich.“
Der Druide lehnte sich gegen die Wand und holte einen Traumruf hervor, kurze Zeit später waberten die würzigen Rauchschwaden durch die Luft, während Tak wartete und den Magier nicht aus den Augen ließ.
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| 08.06.2003 13:15 | #116 |
| Skeleon |
Ihre Schritte auf dem nasskalten Boden hallten durch den gesamten Stollen, wurden an irgendeiner Wand aufgehalten und einen Sekundenbruchteil später zu ihnen zurückgeworfen. Geräusche wie von zwei Dutzend marschierenden Soldaten dröhnten ihnen in den Ohren.
Die Kerzen verbreiteten nur dämmrigen Lichtschein und von ihnen stieg schwarzer Ruß bis an die Stollendecke auf.
"Sicher, dass es hier Molerats gibt?" fragte Leon nach einiger Zeit.Ein schrilles Quieken war die Antwort, doch Satura sagte noch: "Ja, ganz sicher."
Sie setzten ihren Weg fort und suchten die Quelle des Quiekens. Eindeutig eine oder mehrere Molerats. Da könnte Leon gleichzeitig üben und Mittagessen beschaffen.
Der Stollen wandt sich noch einmal und verzweigte sich dann. Zur Rechten führte der Weg in noch tiefere Dunkelheit, doch zur Linken konnten Satura und Leon im matten Kerzenlicht bereits das Stollenende erkennen. Sie leuchteten die Kuhle aus. Etwas Stroh, Blätter und alte Äste waren hier aufgehäuft und zwei Molerat lagen hier auf der Lauer. Ihre Augen glänzten im Kerzenschein bedrohlich und aus ihrem normalen, nervtötenden Quieken wurde ein schriller Warnschrei.Satura blieb ruhig stehen, während Leon ein Stück zurückwich."Los, hol uns ein Stück Moleratkeule." forderte sie ihn auf.Er gab ihr die zweite Kerze und zog dann sein altes Schwert. Das Licht wurde von der stumpfen Klinge kaum reflektiert, trotzdem schienen die Molerat die Bedrohung erkannt zu haben. Die beiden Kreaturen begann im Halbkreis vor Leon hin und herzukriechen und stießen dabei warnende Laute aus, so als wollten sie sagen: 'Bleib uns weg, du Monster, du kriegst unseren Speck nicht!'Der junge Dieb stürzte vor, vollführte einen Achter und stach auf Kniehöhe - auf Höchst-Molerathöhe - zu. Die angegriffene Molerat schrie auf, wich vor dieser stupiden Attacke zurück und schnellte mit einem Grunzer wieder vor. Währenddessen war die zweite auch nicht faul und griff Leon von der Seite her an.
"So ein Mistding ..." fluchte Leon auf sein klobiges Schwert und trat nach der angreifenden Molerat, anstatt sie mit der Klinge zu attackieren. Von dem schweren Schürferstiefel direkt ins Gesicht getroffen quiekte die Molerat laut und wich zurück, Blut rann ihr aus dem nasenähnlichen Vorbau. Der junge Dieb machte einen Seitenschritt um der zweiten Molerat auszuweichen und versetzte ihr, während sie vorbeistürzte einen Hieb auf den breiten Rücken. Die Klinge prallte von der dicken, felllosen Haut ab und hinterließ keine Wunde, doch die Wucht mit der Leon zugeschlagen hatte drückte sie zu Boden.Mit einem Tritt beförderte er jetzt diese Molerat auf die Seite und während sie noch quiekend versuchte, wieder auf alle Viere zu kommen stach Leon mit der Klinge zu. Wieder prallte das Schwert nutzlos ab und führte nur dazu, dass die Molerat ein ächzendes Kreischen von sich gab. Mit einer Handbewegung war Leon an seinen Dolchen, hielt der anderen Molerat den Paradedolch vor die Schnauze während er mit dem Kampfdolch in das Bauchfleisch der ersten stach.Ein gurgelndes Quieken, dann Stille.
Die zweite Molerat wich vorsichtig vor Leon zurück, ehe sie zurück in ihr Nest flüchtete und sich dort drohend aufbaute.
Eben wollte der junge Dieb ihr nachfolgen, als er von Satura an der Schulter festgehalten wurde.
"Das reicht, wir haben unser Abendessen." griente sie.
"Hast du ganz gut gemacht. Wir schleifen das Viech jetzt raus und grillen es, wie das erste Mal."
Leon nickte und grinste vor Vorfreude. Es hatte rustikal, aber unheimlich würzig geschmeckt, bei ihrem Mahl nahe der Brücke vor Khorinis.
Leon schob seine Dolche zurück in ihre Halfter am Gürtel, steckte das Schwert zurück in die Scheide und hievte sich die Molerat auf den Rücken."Soll ich dir nicht helfen?" meinte Satura.
"Ich war Schürfer, schon vergessen?" meinte er neckisch.
Den Rest des Weges sprach er nicht mehr - sondern verwandte seinen Atem und seine Kraft darauf, das fette Viech zu schleppen. Würde er sie jetzt darum bitten, ihm zu helfen wäre es einfach zu lächerlich.
Erleichtert atmeten sie auf, als sie schließlich die Höhle wieder verließen. Leon ließ die Ratte auf den begrasten Boden nahe des Tunneleingangs fallen und machte sich daran, sie zu zerlegen, während Satura Feuerholz zusammensammelte. Bald prasselte ein hübsches Feuerchen und Satura brachte ihre Kräuter dazu.Bald hätten sie ein ordentliches Essen, dachte Leon grinsend. Besser als das, was sie in Gorthar bekommen hatten zumindest.
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| 08.06.2003 13:22 | #117 |
| Waldläufer |
Zu früher Stund im Wald am Bach .....
In einer sicheren Mulde zwischen den Wurzeln eines uralten Baumes sah man das zusammen gerollte Bündel aus langen dunkelbraunen und leicht ungepflegten Haaren, wettergegerbter Haut, einer ledernen Rüstung und eines Umhangs aus Schattenläuferfell. Dieser bedeckte den schlafenden Körper des Waldstreicher aber nur noch minimal da die Nächte immer lauer wurden und der Bursche darunter sonst nur schwitzen würde.
Als die Sonne ihre ersten Strahlen durch das saftig grüne Blätterdach des Waldes sannt regte sich die schlafende Gestalt und setzte sich müde auf. Verschlafen rieb sich Gardiff den Schlaf aus den Augen und sah sich um. Der Rest der Truppe schlief scheinbar noch, zumindest war ein durchdringendes Schnarchen aus der Richtung zuhören wo Esteron lag. Lehna an der Brust von Frosts Begleiter rührte sich auch noch nicht und Frost ? Ja, was machte Frost ? Schlief dieser Mensch auch ? So einfach war das nicht zusagen und Gardiff war es im Großen und Ganzen auch egal. Langsam reckte und streckte sich der Barde und gähnte herzhaft um sich dann aufzurichten und die frische Waldluft mit vollen Zügen einzuatmen. Schon diese noch vom Morgentau kühle und frische Luft weckte die Geister des Vagabunden. Dennoch beschloss Gardiff dem Bach Zwecks einiger Reinigungsmaßnahmen einen Besuch abzustatten. Also machte sich der Gildenlose daran die Riemen seiner Lederrüstung zu lösen und das schützende Kleidungsstück abzulegen. Das Hemd welches der Gildenlose darunter trug würde sich einer Wäsche auch nicht ab geneigt zeigen und so lief der Bursche zum Bach und streifte das Hemd ab um es ordentlich zuwaschen. Der hagere und fettarme Oberkörper des gildenlosen Barden freute sich sichtlich über die frische Luft, die Sonnenstrahlen die auf der Haut tanzten und das kühle reinigende Wasser. Hand um Hand warf sich der junge Mann das Wasser ins Gesicht und spülte die letzten Spuren des Schlafens hinfort. Das Wasser lief aus den Strähnen welche unwirsch im Gesicht des Gildenlosen hangen. Mit beiden Händen legte Gardiff die Haare zurück und fasste sie zusammen. Einen Zopf ergaben sich schon und mit einer Hand den Zopf haltend und mit der anderen in der Tasche seine Hose suchend gab der Bursche bestimmt ein amüsantes Bild ab. „Na wo ist es den. Ich war mich sicher ich hab noch irgend wo ein Strickchen...“ murmelte der Barde mehr zu sich als an einen anderen gewand. Schließlich zauberte er doch einen kleinen Strick aus einer Tasche und band die Haare so gut es ging zusammen. Prüfend sah sich Gardiff nach den anderen um welche immer noch zu schlafen schienen und zog dann die Stiefel aus um das lebensspendende Bachwasser um seine Zehen spülen zulassen. Schnell drängte sich darauf der Gedanke auf wie wohl tätig mal wieder ein Ganzkörperbad wäre und nach noch einem prüfenden Blick zu seine Gefährten blieb auch die Hose aus Wolfsfell auf den Steinen Am Bachrand liegen und der Waldstreicher tapste in die feucht fröhlichen Fluten. „Ja, ja so ein Bad in freier Natur ist schon was feines...“
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| 08.06.2003 13:51 | #118 |
| manmouse |
Die Sonne brannte mittlerweile vom Himmel als Esteron mit Lehna im Arm und im Schatten einer riesigen Birke aufwachte. Lehna schlummerte noch neben ihm im Arm und Willi piepte wütend rum. Er hatte es also nicht geträumt.Vorsichtig und ohne sie zu wecken löste er sich von ihr, gab ihr einen Kuss auf die Wange als er sich unbeobachtet fühlte, schnappte sich Will und schritt dann zu Gardiff der fröhlich im Bach plätscherte.
Müde hockte er sich auf den Boden, und schöpfte sich mit der freien Hand, Eiskaltes Bachwasser ins Gesicht, betrieb etwas Katzenwäsche und hockte sich dann auf einen Stein.
“ Guten Morgen Gardiff. Na gut geschlafen?“ fragte Esteron gut gelaunt.“ Ist dies nicht ein schöner Tag für einen Neubeginn?“ Der Wanderer legte eine bewusste Pause ein. “ Ich denke es ist einiges falsch gelaufen.“
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| 08.06.2003 14:09 | #119 |
| Waldläufer |
Na der Schläfer ist erwacht..... grinste Gardiff in sich hinein ohne den Gedanken laut auszusprechen. „Morgen Esteron, gut geschlafen hab ich wohl und ihr bestimmt auch. Zumindest kann euch nicht kalt gewesen sein.“ ein verschmitztes Lächeln zierte das Gesicht des jungen Burschen als er ans Bachufer watete und sich in die Nähe des Geradeerstauferstandenen hockte. Esteron sagte nichts auf Gardiffs Bemerkung und so begann er sein Hemd gründlich im Wasser zu schwenken und es ordentlich aus zuwaschen. Dies war ohne hin schon lange mal wieder nötig. „Jeder Tag ist ein Neuanfang....“ setzte der Gildenlose sein Gespräch fort. „...und eigentlich gibt es von meiner Seite aus keine Gründe für einen Neuanfang. Ich bin es gewöhnt nicht jeder mans Freund zusein und ich verzeihe euch gern eure Grobheit mir gegen über.“ der Waldstreicher erhob sich und hängte das Hemd über einen Ast damit es besser trocknen konnte. „Es würde mich lediglich interessieren woher euer Unmut mir gegen über herrührte.“ Bei diesen Worten schlüpfte der junge Vagabund wieder in seine Fellhosen und stand wartend vor Esteron.
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| 08.06.2003 14:28 | #120 |
| Todesfürst |
Der Fürst erwachte aus seinem Schlaf. Es war ein doch recht guter gewesen obwohl er die Erde doch spürte. Es war hart und unbequem doch davon musste er ja ausgehen. Der warme Boden war duch die Sonne aufgeheizt und bot wenigstens ein wolliges Gefühl, was durch das Feuer noch deutlicher wurde. Er konnte den Geruch der Erde nahezu aufsaugen, so nah war seine Nase am Boden gewesen. Die Grashalme kitzelten in seiner Nase und so musste er ab und zu niesen, bevor er endgültig einschlief. Seine große Sorge galt den Insekten, er hoffte, dass sich diese Mistviecher nicht in seine Körperöffnungen verirrten. Wenn er irgendwelche Viecher hasste, ja geradezu verabscheute, dann waren es Insekten. Einfach wiederliches Zeug. Doch als er aufwachte konnte er nichts finden oder spüren, aber auszuschließen war es natürlich nicht. So richtete er sich auf und sah zu seinen Gefährten. Beide schliefen noch und der Fürst wollte sie nicht wecken. Also machte er sich dran sich leise davon zu stehlen.
Am Bach angekommen signalisierte er das Rauschen, das ihm gar nicht auffiel als er aufwachte, seine Ohren schienen noch selber zu schlafen, genau wie seine Augen, ach ja, eigentlich seine ganzen Sinne waren noch im Tiefschlaf. Doch dagegen gab es ein gutes Mittel. Eiskaltes Wasser. Er kniete sich auf den Boden und richtete seine Hände in das kühle Nass. Es war angenehm und doch tat es im ersten Moment weh. Doch langsam wurden auch die Hände des Fürsten an das Wasser gewöhnt und nahmen dann etwas in die groben Handflächen. Der Wegelagerer lehnte sich zum Wasser und bespritzte sein Gesicht mit dem kühlen Nass. Doch so wurde das nichts, bis auf ein paar kristallklare Tropfen landete das meiste auf dem Boden. Also musste die doch etwas herbere Art dranhalten. Er gab sich einen Ruck und tauchte dann seinen Kopf unter Wasser. Genau wie mit den Händen war es erstmal ein Schock für die Haut aber dann wich der Schmerz in ein befriedigendes Lächeln über die Kühle. Als er genug davon hatte waren die restlichen Körperteile dran, Arme, Beine und sein Oberkörper. Als alles frisch war, verließ er den Fluß wieder um zu der Lichtung zurückzukehren.
Sonja war mittlerweile auch wach und saß reglos da, sie spielte mit einem dünnen Ast in der nun grauen Glut des Feuers. Der Fürst schritt ebenfalls dahin und merkte dabei, wie sein Rücken schmerzte. Bis eben konnte er es verdrängen doch jetzt merkte er wie an seiner Wirblesäule ein Scmerz hindurch zuckte, der bis zu seinen beinen ging. Er versuchte es zu ignorieren und setzte sich. Das Feuer strahlte immer noch eine Form von Wärme aus, zwar nicht mehr so, als es brannte, aber doch sah man, wie kleine Aschekörnchen durch die Luft getragen wurden. Es hatte gute Dienste geleistet, kein Tier hatte sich an das Lager getraut, zumindest keines hatte gestört. Sonja hatte mittlerweile eine Zeichnung in den Aschesand geritzt. Es war gut zu erkennen, wie sie das Grau der Asche mit dem Braun der Erde verband. Was auf der Zeichnung zu erkennen war konnte der Wegelagerer nicht sehen, doch es sah aus wie alte Schriftzeichen. Gerade wollte er sie fragen was das sein soll, da wachte Sly neben ihm mit einem Gähnen auf.
"Na auch ausgeschlafen? Na dann Guten Morgen auf ein neues"
"Hrmmm, ich muss erstmal aufwachen, dann sehen wir weiter"
Der Fürst konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, scheinbar waren alle heute morgen noch müde. Er sah Sly nach, der ebenfalls etwas wacklig auf den Beinen zum Bach trottete und sah dann wieder zu Sonja.
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| 08.06.2003 14:30 | #121 |
| manmouse |
An anderer Stelle ...
Esteron ging nicht weiter auf die erste Bemerkung von Gardiff ein. Und auch die zweite juckte ihn nicht sonderlich.
Stattdessen schöpfte er etwas Wasser mit der Hand und lies es über Willi laufen.“ Sagen wir, es ist nicht gut gelaufen und gut.“ Man musste die freundliche Annäherung ja nicht gleich übertreiben.
“ Hat der Waffenmeister schon gesagt wann wir wieder aufbrechen?“ wich der junge Mann der Frage gezielt aus. Und blickte dabei über die Ratsstelle. Wo ist er eigentlich?
In der Tat Frost war mittlerweile vom Rastplatz verschwunden. Hatte der Waffenmeister nicht eben noch am Stein gelegen und geschlafen?Lehna schlief noch immer, es schien ihr gut zu tun. Nach der letzten Nacht.
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| 08.06.2003 14:54 | #122 |
| Lehna |
Das erste, was Lehna merkte, als sie erwachte war die Tatsache, dass Esteron nicht mehr neben ihr zu liegen schien. Erschrocken riss sie die Augen auf. Sollte er etwa...?
Nein. Er stand am Bach und unterhielt sich mit Gardiff. Hörber entwich die Luft aus ihren Lungen, ihr Puls, der eben von einer sekunde auf die andere in die Höhe geschnellt war, normalisiere sich wieder. Sie schloss wieder die Augen und döste noch ein paar Minuten weiter.
Etwas später beschloss sie dann endgültig aufzustehen, setzte sich ohne Eile hin, rieb sie verschlafen die Augen, streckte alle viere von sich und gähnte herzhaft. Sie hatte ja direkt gut geschlafen in dieser Nacht. Keine Träume, keine Furcht mehr vor der Vergangenheit.
Sie erhob sich langsam und schlenderte zu den beiden Männern herüber, während sie ihre zerzausten Haare ordnete.
"Und, haut ihr euch schon wieder?", fragte sie kühl, ihr Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. Hoffendlich kamen die beiden Streithähne jemals zur Vernunft...
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| 08.06.2003 15:16 | #123 |
| Waldläufer |
„Sehen wir gerade danach aus als würden wir uns schlagen?“ fragte Gardiff zart lächelnd und blickt er der Erwachten entgegen. „Hast du auch schön aus geschlafen Lehna?“ fragte der Waldstreicher und wischte die Streitfrage aus der Welt. Hier gab es keinen Streit und dass sollte auch so bleiben. Statt dessen wand er sich wieder Esteron zu. „Frost hat heute noch gar nichts gesagt, zumindest nicht zu mir. Er sah so aus als schliefe er doch da kann man sich ja bei ihm nie so richtig sicher sein oder ?“ Der Einhandlehrmeister ließ sich auf einem Großen Stein nieder und betrachtete die beiden. Nebenbei schlüpfte er noch in seine Stiefel und legte den Kopf schräg. Irgendetwas ließ Esteron aus, er wich ihm aus aber sollte der nur machen irgendwann würde es ans Licht kommen, oder es war einfach unwichtig.
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| 08.06.2003 15:29 | #124 |
| manmouse |
Esteron blickte Lehna etwas irritiert an, über ihre kühle Art. Die dumme und oberflächige Frage die Gardiff an Lehna gerichtet hatte, überhörte er mal besser.
Nachdem der sprichwörtliche Vagabund der kleinen Gruppe über Frost gesprochen hatte, brach der plötzlich durch das dichte Holz zurück auf den Rastplatz. Allem Anschein nach hatte er dort etwas zu erledigen gehabt. Jeder in der Gruppe wusste was, hielt aber die Klappe.
“ Macht euch zum Aufbruch bereit. Die Zeit der Schäferstündchen ist bis heute abend vorbei.“
Esteron nickte nur stand auf und übergab Willi an Lehna, wobei er ganz bewusst und zärtlich ihre Hände berührte, dann stapfte zum schweren Gepäck und lud es sich auf den Rücken. Während Frost schon sein Gepäck geschultert hatte und vor weg lief.
Esteron blieb noch ein wenig stehen und wartete auf Lehna und auf Gardiff.
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| 08.06.2003 15:42 | #125 |
| Waldläufer |
„Na dann auf, auf.“ Gardiff sprang auf und schnappte nach seinem Hemd. Es war wie zu erwarten noch nass und so hing es der Waldstreicher an sein Bündel an welches er auch noch den Umhang in zusammengerollten Zustand angebändelt hatte. Rasch fuhr der Gildenlose in seine Lederrüstung ohne die Riemen erst alle fest zumachen, hängte sich sein Reisebündelchen um und stiefelte den anderen hinterher.
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| 08.06.2003 16:01 | #126 |
| Lehna |
Lehna hielt Willi vorsichtig auf dem Arm und schloss zu Esteron auf. Es war ihr nicht entgangen, wie der junge Wanderer ihre Hände berührt hatte, als er ihr den Vogel übergeben hatte. Sie lächelte ein wenig, ihre Vergangenheit war unwichtig. Endlich...
Frost führte die Gruppe durch das dichte Unterholz in Richtung des Gletschers. Lehna folgte ihm schweigend, lauschte dem Gesang der Vögel und ließ ihre Gedanken sonstwo in der Weltgeschichte herumschwirren - hauptsächlich bei Esteron.
Langsam begann der Wald sich zu lichten, die Bäumne wurden kleiner und weniger Zahlreich, gleichzeitig aber auch das Unterholz dichter. Dennoch führte sie der Waffenmeister ohne zu zögern oder irgendwann einmal nach dem Weg suchen zu müssen weiter. In nicht allzu langer Zeit würden sie das alte Schlachtfeld erreichen...
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| 08.06.2003 16:26 | #127 |
| manmouse |
Keiner in der Wandernden Gruppe verlor während der Wanderung durch das Holz einen Ton. Großes Schweigen hatte sich über die kleine Gruppe gelegt und Frost trieb sie unermüdlich an. Esteron spürte wohin es ging. Und er hatte Angst. Hoffentlich würde er das Schlachtfeld ohne einen Zwischenfall durchqueren können. Hoffentlich merkte Lehna nichts. Es trieb sie in die Schlucht. Zum alten Schlachtfeld.
Mittlerweile hatten sie den Zeugen längst vergangener Tage erreicht. Noch immer ragten die leicht verrottenden stummen Zeugen aus dem Boden, nur leicht mit rotem Sand bedeckt. Es war ein bedrückendes Gefühl. Hier war der General gestorben. Hier waren sie auf Tak den irren Schüler getroffen. Hier war Esteron erschöpft auf der Suche nach Satura und Frost zusammen gebrochen und nun waren sie wieder hier. Auf dem Weg zum Gletscher.
Esteron hielt einen Moment inne und trottete dann als letzter in der Gruppe auf das Schlachtfeld. Er musste es schaffen. Ein Gefühl von Angst stieg in ihm auf.
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| 08.06.2003 16:58 | #128 |
| Lehna |
Lehna merkte, wie Esteron zögerte, als er das Schlachtfeld betrat. Sie erinnerte sich an die Höhle, an seine Reaktion auf die erwähnung des Krieges. Falls es überhaupt seine Reaktion gewesen war, irgendwie war sie sich da nicht so sicher...
Sie verlangsamte ihre Schritte ein wenig und ließ sich zu Esteron zurückfallen, als sie ihn erreicht hatte nahm sie seine Hand. Er sah sie an, sie lächelte aufmunternd. Heute nacht hatte er ihr geholfen, sie spürte, dass sie jetzt an der Reihe war ihn zu unterstützen. Wobei auch immer.
Die kleine Gruppe beschleunigte das Tempo, niemand wollte länger als nötig an diesem Ort bleiben. Nur das klagende Heulen des Windes und die Schritte der Wanderer waren zu vernehmen. Sandteufel jagten vereinzelt über den toten, vertrockneten Boden, die feinen rötlichen Sandkörner setzten sich in den Haaren und der Kleidung der Reisenden ab. Das Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne spiegelte sich matt in den Waffen und Rüstungen derer, die an diesem Ort ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten - falls sie überhaupt ruhten. Hier konnte man nie wissen...
Bizarre Felsformationen ragten spitzen Zähnen gleich neben knorrigen Baumleichen, die den Himmel für den Mangel an Wasser anzuklagen schienen, in die Höhe. Der Boden war teilweise aufgerissen, als wären riesige Klauen hindurchgefahren, der Sand war zu Glas erstarrt. Lehnas Blick huschte furchtsam umher. Hier musste tatsächlich die Hölle los gewesen sein. Mindestens.Irgendwie fühlte sie sich beobachtet. Sie konnte nichts anderes erkennen als die öde, töte Ebene, und doch fühlte sie sich beobachtet. Als würde das Schlachtfeld selbst Augen haben. Hmm, vielleicht hatte es die jja sogar. Die Gesetze der Natur schienen hier ohnehin außer Kraft gesetzt zu sein...
Plötzlich wurde ihr Bewusst, wie Recht sie doch hatte mit dem beobachtenden Schlachtfeld. Erst sah das Gebilde fünf Meter entfernt von der Gruppe aus wie ein ganz normaler, runder Felsbrocken. Doch dann stellte sich heaus, dass der Felsbrocken lebte.
Ohne Vorwarnung entrollte sich die Kreatur, deren rauher Panzer berfekt die Oberfläche eines Steins nachahmte. Gegliederte Beine kamen zum Vorschein, bohrten sich in die trockene erde und wuchteten den schwren Leib hoch. ein lautes Zischend zerriss die Stille des Schlachtfeldes, die Kreatur richtete sich auf und wirkte fast wie ein Tausendfüßler, nur dass sie nun etwa drei Meter hoch war und mindestens doppelt so lang. Gewaltige Kauwerkzeuge in form vierer Horn - oder Chitinplatten öffneten sich, gaben den Blick auf einen Schlund frei, in den wahrscheinlich ein Mensch unzerkaut hineinpasste. Ein Paar etwa zwei Meter langer, fein gegliederter Fühler fuhr die Bestie aus, an den Enden mit scharfen Hakenreihen versehen, und ließ sie kraftvoll durch die Luft schlenkern.Lehna starrte nur mit offenem Mund auf das Wesen, dass ohne zu zögern zum Angriff überging.
Willi piepste leise.
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| 08.06.2003 17:29 | #129 |
| Waldläufer |
Entgeistert starrte Gardiff den zu groß geratenen Sandkäfer an der auf die kleine Gruppe zu gerast kam. Das Vieh sah nicht nett aus, überhaupt nicht nett. In Windeseile zog Gardiff die Riemen seiner Rüstung fest. Doch wurde er nicht ganz fertig da schon einer der widerlichen Fühler auf den Burschen zugeschnellt kam. In letzte Sekunde warf sich der Waldstreicher zur Seite, rollte sich mehr oder weniger ab und sprang wieder auf. Da wo er gerade noch gestanden hatte klaffte eine Scharte im lockeren Boden und hastig machte sich der Vagabund daran die restlichen Riemen fest zu zurren.
Das Krabbelvieh war verdammt schnell und beweglich, nicht gerade das was man sich an so einem staubigen Ort und heißem Tag wünschte. Hacken schlagend spurtete der jung Gildenlose zum Rest der Truppe , natürlich nicht ohne sich hier und da mal in den Dreck zu werfen, sich zur irgend einer Seite weg zu rollen und dann wieder auf zu springen. Das Reisebündel war dabei echt lästig und im lauf zog er es fester so das es nicht mehr unkontrolliert hin und her schlug.
„Was um Alles in der Welt ist das für n Vieh ?“ brüllte Gardiff den anderen entgegen die nicht weniger geschockt schienen.
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| 08.06.2003 17:54 | #130 |
| manmouse |
Esteron stand noch immer wie gebannt auf das Vieh. Was zur Hölle war das? Angstschweiß bildete sich auf der Stirn de jungen Mannes. Gardiff hatte sich schon daran gemacht der Ausgeburt der Hölle entgegen zu treten und auch der Waffenmeister war nicht gerade zimperlich. Der Wanderer war nicht fähig sich zu bewegen. Seine Hand umschloss die Hand von Lehna so fest, das das Blut aus beiden Händen entwich. Willi schien auch zu merken, das Gefahr drohte und piepste kläglich und zurückgezogen in den Stoff des Umhangs.Das Monster kam näher. Es bemerkte, es roch das schockierte Opfer. Locker wie eine Laus schlug es mit seinem Riesigen Fühlern Gardiff zu Seite. Und sein riesigen, meterlangen Stachel in den trockenen, rissigen roten Sandboden. Vereinzelt gab es Risse in dem Boden, und die Erdkruste begann herumzufliegen.Esteron stand noch immer wie gelähmt da. Er erkannte die Gefahr. Die Taktik des Monsters. Der Stachel kam hinter den beiden wieder aus der Erde zutage.Lehna, schaffte es endlich sich aus dem Handgriff von Esteron zu lösen.
Erst jetzt konnte sich Esteron aus seiner Starre lösen. Er lockerte die Hand von Lehna und schubste sie zärtlich ab er bestimmend weg.
“Lauf. Lauf um dein Leben“schrie er. Dann riss er seinen schweren Wandersack von seiner Schulter griff sich seinen stumpfen Einhänder und lief im Zickzack auf das Vieh zu. Der Stachel von „Monsterkäfer“ zischte zurück durch die Erde und machte sich auf den Weg zu Lehna.
Esteron hatte Angst um Lehna, hoffentlich schaffte sie es. Der Wanderer lief weiter, schaffte es wie durch ein Wunder unter den Bauch von Monsterkäfer und rollte sich durch seine Beine hindurch in die Richtung des Hinterteils. Der Waffenmeister und Gardiff der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte beschäftigten das Vieh von vorne.
Es war ein erbitterter Kampf.
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| 08.06.2003 18:50 | #131 |
| Lehna |
Und sie lief. Ihr Herz raste, der Boden unter ihren Füßen schien geradezu dahinzufliegen. Gehetzt sah sie sich um, gerade in dem Augenblick, als der Stachel der Bestie hinter ihr, begleitet von einer Staubfontaine, aus dem Boden brach. Sie stolperte nach vorn, es gelang ihr gerade noch das Gleichgewicht zu bewahren. Willi piepste leise.
Der Riesenkäfer zog seinen Stachel wieder zurück, Lehna blieb einen Augenblick lang stehen um sich zu orientieren. Gardiff und Frost kämpften vorn gegen den Mistkäfer, und Esteron... war nicht zu sehen...
Panik stieg in ihr auf, wenn das Vieh nun den jungen Wanderer erwischt hatte? Das durfte nicht sein...
Endlich, nach einigen Augenblicken, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, entdeckte sie den jungen Mann. Er befand sich hinter den Riesenkäfer und machte sich wohl an dessen Stachel zu schaffen. Verdammt, sie musste ihm helfen...So behutsam es die Situation zuließ setzte sie Willi auf den staubigen Boden ab und rannte dann wieder los, diesmal auf den Mistkäfer zu. Im rennen riss sie ihre Dolche heraus, die altbekannten, lederumwickelten Griffe der Waffen lagen gut in ihren Händen, die sorgfältig gepflegten, geschliffenen Klingen blitzten im Sonnenlicht. Kurz vor dem Hinterteil des Käfers sprang sie hoch, rammte ihre Waffen von oben in den wulstigen, graubraunen Panzer des gewaltigen Insektes. Dieser war allerdings härter als erwartet, dumpfer Schmerz breitete sich in ihren Armen aus, sie ignorierte ihn. Der Käfer riss sein Hinterteil hoch, Lehna wurde mit durch die Luft geschleudert, doch sie hielt eisern fest. Ihre Haare flogen ihr wirr ins Gesicht, als der Käfer seinen Leib mit einem Ruck wieder senkte. Sie stieß sich mit den Beinen von dem Wesen ab, zog ihre Dolche aus dem Panzer und landete nach einem eleganten Rückwärtssalto wieder auf den Füßen...
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| 08.06.2003 19:47 | #132 |
| Superluemmel |
Währenddessen stand Frost regungslos vor dem gewaltigen Ungeheuer. Kalter Stahl blitzte in seinen Händen, der lederumwickelte Griff des Eisbrechers lag fest zwischen seinen Fingern. Sowohl Mantel wie auch Gepäck waren schon zu Beginn des Kampfes abgeworfen worden und lagen dicht nebeneinander im Staub des Schlachtfeldes.
Die Rüstung aus schwarzen Dämonenpanzerplatten schien selbst das letzte Licht des Tages verschlucken zu wollen, in einer Aura aus völliger Finsternis bedeckten die Platten den Körper des Kriegers. Einem tödlichen Stachel gleich ragte die schlanke Klinge vor Frosts Gesicht in die Höhe. Wellen aus Licht schienen sich auf dem Stahl bläulich zu reflektieren. Bis auf den durch Frosts Atmung festgelegten Takt rührte sich die Schwertschneide um keinen Millimeter. Tropfen einer gelblichen, süßlich stinkenden Flüssigkeit liefen an dem geschliffenen Ironiastahl herab.
Frosts insektoider Feind baute sich zu seiner vollen Größe auf. Seine Kauwerkzeuge klackten hörbar aneinander, stechende Facettenaugen musterten den Waffenmeister mit einem Blick unbändigen Hungers. Aus einer klaffenden Wunde knapp oberhalb des kurzen Halses quoll ein Strom dickflüssigen, gelben Blutes. Selbst der dicke Chitinpanzer hatte der brachialen Gewalt von Frosts Hieb nichts entgegenzusetzen gehabt.
Nicht, dass das Loch in dem Panzer das Ungetüm davon abhalten hätte können, ungebremst weiterzuwüten.
Doch Frost hatte sein Ziel erreicht und die Aufmerksamkeit des gigantischen Insekts auf sich gezogen. Die langen, feingliedrigen Antennen peitschten unruhig die erhitzte Luft, der wurmförmige Leib zuckte wild umher und drohte Frosts Gefährten zu zermalmen.
Ausdruckslos erwiderte Frost den hungrigen Blick seines ungleichen Gegners. Ein Ausdruck höchster Konzentration lag auf seiner Miene, blockte jegliche Emotionen schon im Voraus ab und bereitete die Nerven des Kriegers auf den bevorstehenden Angriff des Käfers vor. Heißes Adrenalin wogte durch Frosts Kreislauf, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn und verwandelte den Takt seines Herzens in das dumpfe Hämmern von Kriegstrommeln.
Noch einmal bäumte sich der Käfer auf. Das riesige Maul klaffte auf, entblößte einen gähnenden, zahnlosen Schlund und ließ ein bedrohliches Zischen ertönen. Der Waffenmeister regte sich immer noch nicht. Zumindest äußerlich. Innerlich waren seine Sehnen und Nerven bis zum Zerreißen gespannt und darauf vorbereitet, auf einen plötzlichen Angriff ebenso schnell zu reagieren.
Dann zuckten die stachelbewehrten Fühler nach vorne. Krachend gruben sie sich gut zwei Schritt vor Frosts Füßen in den Boden. Steine und Erde wurden wild umhergeschleudert, eine gewaltige Staubwolke raste auf den Krieger zu. Unbewegt kniff er die Augen zusammen, als winzige Sand- und Staubkörnchen auf seinen Hornhäuten brannten. Dennoch rührte er sich nicht, obwohl sich die Fühler weiter geräuschvoll durch das Erdreich wühlten.
Frost reagierte erst, als die stachligen Enden in einer weiteren Staubwolke in seinem Rücken aus dem Boden hervorbrachen. Überdimensionierten Sensen gleich klappten die klauenartigen Fühler in einer Scherenbewegung zu. Augenblicklich löste Frost eine Hand vom Schwertgriff, warf sich zur Seite und fing sich mit ausgestrecktem Arm auf. Doch seine Hand berührte nur für den Bruchteil einer Sekunde den staubigen Boden. Beinahe sofort drückte sie Frosts Körper erneut in die Höhe. Gleichzeitig wirbelte der Waffenmeister herum und sein Schwert über den Kopf.
Nur wenige Fingerbreit unter seinen Stiefeln schnitt eines der Fühlerenden durch die Luft, während das zweite knapp seinen Kopf verfehlte. Doch noch bevor es seine Bewegung zu Ende führen konnte, traf schimmernder Stahl den Fühler exakt an der Schwachstelle zwischen zweier Chitinplatten. Begleitet von einem Schwall gelblichen Blutes klatschte das abgetrennte Ende zu Boden.
Kaum setzten Frosts Stiefel auf der rissigen Erde auf, da rettete er sich auch schon mit einer schnellen Seitwärtsdrehung vor dem abermals vorzuckenden, zweiten Fühler. Die Beine des Waffenmeisters knickten ein, dann warf er sich mit seinem gesamten Körpergewicht nach vorne und ließ den Eisbrecher in einem beidhändig geführten Hieb erneut aufblitzen.
Krachend barst matt schimmernder Chitinpanzer, als die beidseitig geschliffene Klinge wuchtig mit ihm kollidierte. Mit einem Ruck zog Frost das Schwert vollständig durch den mehr als armdicken Fühler und kappte ihn einen halben Spann über der Austrittsstelle im Erdboden. Schrill pfeifend wälzte der Riesenkäfer seinen gepanzerten Leib umher und zog die blutenden Antennen blitzartig aus dem Erdreich.
Schwer atmend funkelte Frost das riesenhafte Insekt an. Seinen beiden Hauptwaffen beraubt, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Biest erledigt war. Blieb nur zu hoffen, dass seine Begleiter ebenso viel Glück wie er gehabt hatten...
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| 08.06.2003 20:25 | #133 |
| manmouse |
Esteron hatte die Flanke des Monsterkäfers erreicht, als er sah wie Lehna, entgegen seiner Meinung das Vieh angriff. Ihre Körperhaltung verlor im Kampf keinerlei Erotik. Im Gegenteil, ihre Bewegungen waren mehr als ansprechend, zum Glück waren die beiden anderen Kerle genug mit sich selbst beschäftigt, als das sie einen Blick für die schöne Frau über hatten.
Das Monster bäumte sich auf, schrie. Der Boden erzitterte. Erwartete es wirklich diesen Kampf zu gewinnen? Gegen vier Kämpfern von drei Flanken?
Esteron löste sich aus seiner wiederholten Starre und sprang in dem Moment, wo das Vieh wieder „landete“ auf den Rücken des Monsters und versuchte daran herauf zu klettern. Der Rücken war mit großen Furchen verwuchert. Womöglich alte Verletzungen von alten Kämpfen, mit einem Käferrivalen. Er musste die Stelle zwischen Rücken und Kopf erwischen. Mühsam arbeitete er sich nach vorne. Das Monster stieg wieder auf, als Frost ihm einen entsetzlichen Stoß versetzt hatte. Es war mehr als wütend.
Der Wanderer fand erst keinen halt, er drohte abzurutschen und unter dem Vieh begraben zu werden. Doch das Schicksal hatte etwas anderes mit ihm vor.Das Monster lies sich wieder herab und war mit Frost beschäftigt. Esteron kletterte. Na ja er rutschte eher weiter nach vorn.
An seinem Ziel angekommen, wollte er sich gerade aufstellen um seinen Einhänder genau in die weiche Stelle zu rammen, als das Vieh wieder aufstieg. Esteron rutschte ab, er verlor den halt und fiel ungebremst aus fünf Schritt zu Boden und blieb benommen liegen.
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| 08.06.2003 20:31 | #134 |
| Sly |
Die Gruppe aus 3 Leuten ging schnellen schrittes weiter durch den Wald. Der Wald schien sich bereits langsam zu lichten. Sie waren schon lange untwegs. Der Söldner rannte mal wieder planlos durch den Wald.
Doch schon bald befanden sie sich auf einer einsamen Ebene. Der Boden war trocken und sandig. Überall ragten Knochen von toten Menschen aus dem Boden und überall steckten verrosete Schwerter im Boden. Sly blickte diese unwirkliche Gegend Fassungslos an. Hier konnten keine Tiere leben , die nicht von Beliar kommen. Sly wollte eigentlich umkehren doch er sah am Horinzont eine Staubwolke und von dort kamen einige Geräusche die er kaum identifizeren konnte ,wenn er gesagt hätte was er da hören würde ,dann hätte er geglaubt dass dort ein überdimensionales Insekt ist. "Los das sehen wir uns an was dort los ist. " Sly schnürte seinen Rucksack enger und rannte schnell in die Richtung.Es war für ihn ein komisches Gefühl auf diesem Boden zu laufen. Nicht das es Schwer gewesen wäre weil der Boden schlecht zum Laufen geeignet war. Nein bei jedem Schritt tiefer in diese Wüste kam es ihm vor als würde sein Magen immer mehr verkrampfen. Doch er ignorierte diese Gefühl.
Schon bald war Sly und seine Gefährtem bei den Leuten angekommen. Seine Kinnlade klappte runter und er sah erstaunt dem Insekt entgegen. Er wusste nicht was das sein sollte. Doch es blieb keine Zeit großartig über das Tier nachzudenken. Sly warf beachtlos seinen Beutel auf den Boden und zog seine Axt. Er drehte seinen Kopf zu Fürst und Sonja " Haltet euch aus dem Kampf raus! " . Sly bemerkte wie ein Mann von dem Tier herunterviel und sich wahrscheinlich sehr wehtat. "Aua das hat bestimmt wehgetan " dachte Sly bei sich und stürzte in den Kampf. Er war nicht sonderlich konzentriet auf eine Stelle und so schlug er dem Wurm einfach in die Seite. Mit einem Sprung nach hinten brahcte er sich aus der Gefahrenzone und sah zu Frost. Sly nickte kurz und machte sich erneut an die Arbeit das Tier zu verletzten. Die Axt bohrte sich tief in den Chitinpanzer und schien dem Tier nicht sehr gutzutun. Sly lief schnell um das Tier herum und fing an auf das Hinterteil des Tieres einzuschlagen. Wenn Frost vorne angreifen würde, hatten sie gute Karten das Tier zu töten. Ein weiterer Mann , fiel Sly ebenfalls noch auf. Er schien sein Handwerk sehr gut zu verstehen. Das Insekt wurde schon fast wahnsinnig es konnte sich nicht entscheiden wen es angreifen sollte.
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| 08.06.2003 21:04 | #135 |
| Todesfürst |
Der Fürst sah mit gespannten Blick auf die Kamopfesfläche. Eben noch waren sie im Wald und jetzt befanden sie sich in einer Wüsten ähnelnden Gegend. Sly schien keine Probleme auf dem Boden zu haben aber der Fürst sank teilweise immer tiefer in den Sand. Treibsand, verdammt, an manchen Stellen war hier also Treibsand. Seine Schritte waren vorsichtiger geworden und gerade als sie fast da waren stoppte Sly, der vorraus gerannt war, die Truppe. Er sagte, wir sollten uns aus dem Kampf raus halten. So ein Witzbold, vor ihnen machte sich ein Insekten ähneldes Vieh auf sich aufzubäumen. Es gab 2 Gründe warum der Fürst nicht kämpfen sollte.
1. Er war absolut unausgebildet was den Kampf anging und was viel wichtiger war2. Er hasste Insekten und zwar gerade wenn sie so groß waren.
Also machte er sich schnell auf, aus der Kampfeslinie zu gehen. Er versteckte sich hinter einem großen Stein und beobachtete die Kampfessituation. Das Vieh war gut 4 Schritt breit und min. 5 Schritt lang. Gigantisch, der Fürst hatte noch nie so etwas Großes gesehen. Das Ding hatte einen gewaltigen grauen Chtitinpanzer und seine Augen waren wie bei allen Insekten mit kleinen stichförmigen Facetten umgeben.
Nachdem er sich das Vieh angeschaut hatte, wich sein Blick zu den kämpfenden. Es waren insgesamt 5 Leute, die sich gegen das Vieh aufmachten. Einer von ihnen war der Söldner Sly, mit dem er ja gekommen war. Ein anderer war ein gewaltig aussehender Mann. Er trug einen komplett schwarzen Panzer, aus irgendwelchen Platten, die der Fürst nicht identifizieren konnte. In seiner Hand hielt er ein Schwert, dass er anmutig durch die Gegend schwang. Scheinbar war es ein sehr erfahrener Kämpfer, man sah keine Angst in seinen Augen. Dann fiel ihm eine dünne Gestalt am Boden auf. Es war ein Mann, das konnte er deutlich erkennen. Er trug ein Kettenhemd sonst nichts. Die Gestalt bewegte sich nicht mehr, sollte der Mann etwas tot sein? Hatte die Bestie ihr erstes Opfer schon gefunden? Der Wegelagerer hoffte nicht. Wer war denn noch dabei. Ihm fiel eine Frau auf, eine Amazone? Er hatte sich ja schonmal geirrt. Nicht alle Frauen waren Amazonen, das wusste er jetzt. Also lieber keine voreiligen Schlüße. Den letzten den er sah war ein Mann mit einer Rüstung aus Minecrawlernplatten. Die kannte er aus der Kolonie, sonst wer er wahrscheinlich nie drauf gekommen. Der Mann schien sich auszukennen, er schwang sein Schwert fast genauso graziel wie der Mann mit der schwarzen Rüstung.
Sie griffen von mehreren Seiten an um das Biest zu verwirren, und tatsächlich, langsam verlor es den Überblick. Doch es war noch nicht vorbei, es konnte immer noch töten, also war vorsicht gefragt. Der Fürst schaute gespannt auf die Lage, er kam sich so nutzlos vor und wollte irgendwas tun. Er wartete noch ab, aber lange würde er nicht mehr hinter dem Felsen bleiben
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| 08.06.2003 21:14 | #136 |
| Lehna |
Es schien Lehna, als würde die Zeit sich in eine zähflüssige Masse verwandeln, als Esteron den Halt verlohr. Sie ließ ihre dolche sinken und beobachtete, wie der junge Mann zu Boden stürzte. Sie bekam jede seiner Bewegungen ganz genau mit, sie hätte ein Protokoll über den Sturz verfassen können, wenn sie schreiben gekonnt hätte. Alles schien so langsam abzullaufen, als hätte sie alle Zeit der Welt einzugreifen, und doch konnte sie nichts tun. Esteron wirbelte eine Staubwolke auf, als er auf die harte, trockene Erde prallte, Lehna beobachtete, wie der feine Sand vom Wind zur Seite geweht wurde, bevor er wieder zu Boden sank. Dann erst sah sie wieder zu Esteron, der in merkwürdig verdrehter Haltung dalag und sich nicht rührte.
"Esteron!"
Ihre Stimme überschlug sich fast, die Zeit lief wieder normal ab. Sie blieb einen Augenblick lang fassungslos stehen, dann rannte sie zu dem jungen Wanderer, ohne dabei in irgend einer Weise auf ihre Umgebung zu achten. Im Rennen steckte sie ihre Dolche weg, bei esteron angekommen ließ sie sich auf die Knie fallen, achtete nicht auf den Schmerz, als sich ein spitzer Stein in ihr linkes bohrte.
"Esteron?"
Ihr Flüstern ging im Lärm des Kampfes unter, doch von diesem bekam sie schon garnichts mehr mit. Vorsichtig nahm sie Esterons Arm und drehte den jungen Mann behutsam herum. Sein Kopf kippte kraftlos zur Seite.
"Esteron!"
Panik breitete sich in ihr aus. Nein, das konnte nicht sein, er konnte auf keinen Fall tot sein, niemals! Nicht jetzt...
Aus einer Platzwunde an seinem Kopf sickerte ein Blutrinnsal seine Schläfe hinunter in den ausgedörrten Boden, der die rote Flüssigkeit mit der Gier eines Verdurstenden aufzusaugen schien. Lehnas Blick wanderte hektisch hin und her, als würde sie irgend etwas suchen. In gewisser hinsicht tat sie das auch, nur wusste sie nicht, wonach sie suchte.
Vorsichtig strich sie Esteron mit der Hand über die staubige Stirn, es schien ihr als würde jemand ihren Brustkorb zusammenschnüren, eine Träne kullerte aus ihrem Augenwinkel ihre Wange hinunter. Was sollte sie nur machen ohne Esteron? Wieder allein sein? Nein, das würde sie nicht schaffen...
Erst jetzt realisierte sie, dass sich die Brust des jungen Mannes hob und senkte. Schwach zwar, aber er war eindeutig noch am Leben. Lehnas aufkeimende Verzweiflung wurde sofort von einer gewissen Hektik verdrängt. Sie musste Esteron hier wegschaffen, sofort...
Ohne noch länger zu warten schob sie ihre Arme unter Esterons Achseln und hob ihn so gut sie konnte hoch. So schnell es ihr möglich war schleifte sie den Wanderer von der riesigen Bestie weg, die das glücklicherweise nicht zu bemerken schien. Zumal Frost und Gardiff scheinbar Verstärkung bekommen hatten, ein Mann mit einer ihr unbekannten Rüstung griff in den Kampf ein. Wahrscheinlich irgend ein Bandit, Räuberbanden gab es hier genug. Aber das war ihr im Moment ziemlich egal, sie musste Esteron in Sicherheit bringen...
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| 08.06.2003 21:59 | #137 |
| Waldläufer |
„ Bleib in Bewegung !“ trieb sich Gardiff selber an als er im Zick-Zack-Kurs auf das Käferchen zu schnellte und sich durch das Gewirr aus Beinen schlängelte wobei er immer wieder gegen eins der Beine schlug. Nicht gerade viele Beine gaben nach aber hier und da drang seine Klinge doch durch die Plättchen und setzte dem Untier schaden zu. Doch im Großen und Ganzen war seine Attacke nichtig gewesen. Klar hatte er so mit das Ungeheuer beschäftigt den immer wieder hatte ein gigantischer Insektenfuß versucht ihn zu zertreten. Somit hatten die Anderen Kämpfer Zeit ihrerseits Angriffe zu starten oder wie Gardiff auffiel Verletzte in Sicherheit zubringen. Esteron war kampfunfähig, der Gildenlose hatte gesehen wie sein Trainingspartner sich auf das Insekt geschwungen hatte doch scheinbar hatte er sich nicht halten können.
Einem mit Hacken bewähren Fuß ausweichend sputete der Vagabund wieder auf seinen übergroßen Gegner zu. Mit einem gekonnten Satz katapultierte sich der Bursche vor einem Bein in die Höhe und klammerte sich weiter oben an dem Käfer fest. Mühsam das Schwert zwischen den Zähnen haltend zog sich der junge Schwertmeister Stückchen um Stückchen nach oben. Die Klinge schnitt leicht in seine Mundwinkel aber das war egal das Vieh musste aus dem Weg geschafft werden. Nach endlosen und kraftraubenden Minuten war Gardiff ganz oben und krabbelte auf dem wild schwankenden Rücken des Biests zum Kopf. Immer wieder ruckte der Käfer unter ihm zur Seite so das den Barden manchmal schon fast das gleiche Schicksal ereilt hätte wie Esteron wenn er sich nicht immer noch irgendwo fest klammern konnte oder sich fing.
Blut ran über die mit Stoppeln überwucherten Wangen und das Kinn des jungen Gildenlosen. Sein Blut. Ein leichter Warmer Fluss der die Konzentration des Burschen jedoch nicht zu mindern schaffte. Immer wieder fixierte Gardiff eine weiche Stelle zwischen Körper und Hals bis er kräftig mit seinem Schwert zu stieß und der Körper unter ihm mit einem hellen und widerlichen Kreischen zusammenbrach. Gardiff stieß sich kraftvoll ab und landete hart auf dem Boden. Eine Staubwolke wirbelte auf als sich der Barde noch einige Male überschlug und dann liegen blieb. Mit leicht verdrehten Augen schielte der Waldstreicher dem Himmel entgegen und wusste wieder etwas mehr. Er wusste nun dass er Insekten hasste.
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| 08.06.2003 22:02 | #138 |
| manmouse |
Langsam kam Esteron wieder zu Bewusstsein. Lehna hatte den jungen Mann unter Einsatz ihres eigenen Lebens aus der Gefahrenzone geschaffen, und nun hockte sie über ihn, mit Tränen in den Augen.
Esteron legte langsam den Kopf zur Seite und versuchte aufmunternd zu lächeln.“ Was ist geschehen Lehna?“ Scheinbar fehlten Esteron die letzten Minuten seines Daseins.
“Ich kann mein Beine nicht mehr fühlen.
Lehna, was ist passiert?“
Der junge Mann war in einem Schockzustand, er hatte sich nicht sonderlich stark bei dem Sturz verletzt. Der Körper hatte reagiert, rief all seine Schutzfunktionen ab, versetzte Esteron in eine Art Beneblungszustand.“ Was machen wir hier eigentlich. Und wo ist Willi? Geht es ihm wieder besser?“ Esteron lächelte noch immer, seine Augen waren mit Wasser gefüllt.
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| 08.06.2003 22:25 | #139 |
| Lehna |
"Esteron..."
Lehna half dem jungen Mann dabei sich aufzusetzen, sah ihm in die feucht glänzenden Augen. Sie küsste ihn auf den Mund und drückte ihn an sich."Wir sind auf dem alten Schlachtfeld, du bist von diesem Käfer gefallen, ich dachte zuerst du wärst tot. Aber du bist es nicht..."
Sie schluchzte, doch diesmal nicht vor Verzweiflung, sondern aus Erleichterung."Und Willi geht es gut."
Sie lachte ein wenig. Willi, der kleine Vogel. Esteron mochte ihn wohl. Nun ja, sie selbst mochte Willi ebenfalls. Wenn sie Glück hatten würde noch ein großer, stolzer Falke aus ihm werden...
Sie musste ein wenig grinsen über ihre Gedanken, ihr Blick wanderte zu dem Riesenkäfer. Das Vieh war... tot...
"Esteron...", flüsterte sie, irgendwie konnte sie selbst noch nicht so recht glauben dass das gwaltige Wesen hinüber war.
"Ist... Ist es tatsächlich tot?"
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| 08.06.2003 22:30 | #140 |
| Sly |
Sly war von der Tatkraft des Mannes erstaunt wie er es schaffte das Insekt zu Boden zu zwingen. Sofort war er zum Kopf geeilt und schlug bereits mit seiner Axt in den Schädel des Tieres hinein. Frost war ebenfalls herbeigeeilt und schlug mit seinem Schwert zu. Der Söldner sah zu dem Waffenmeister , der Waffenmeister blickte zurück und sie nickten. Sly hielt seine Axt hoch erhoben und vergrub sie tief in den Kopf des Tieres. Frost tat es Sly gleich und stach tief in den Kopf hinein. Der Chitinpanzer wurde durchstoßen und beide Waffen borten sich tief in den Kopf des Tieres und zerstörten das Gehirn des Tieres total. Das Tier machte einen letzten nervenzerfetzenden Aufschrei und hauchte mit dem Schrei den Rest Leben aus ,das ihm innewohnte.
Sly wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah zu Frost. Jetzt stand dem Söldner ein grinsen im Gesicht. "Ihr legt euch ja mit komischen Biestern an. " sagte Sly scherzhaft. Der Söldner ging zu dem Mann , der auf dem Boden lag und von einer Frau gehalten wurde. "Alles ok? War ja ne interessante Aktion die du abgezogen hast "
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| 08.06.2003 22:59 | #141 |
| Waldläufer |
Noch einpaar Augenblicke blieb Gardiff liegen. Warum kam eigentlich keiner und sammelte ihn auf? Waren sie Alle unter dem Käfer zumatscht wurden oder lagen sich Esteron und Lehna schon wieder in den Armen und schirmten sich von der Umwelt ab in dem sie sich gegenseitig im Gesicht rumknabberten? Der gildenlose schnaubte wobei eine kleine Wolke Staub und noch etwas festere Materie aus seiner Nase entwisch. Noch einmal atmete er durch, hockte die Beine an und kam im einer Rückwärtsrolle über die Schulter wieder auf die Beine. Prüfend sah der Vagabund an sich hinab. „Alles noch dran ...“ stellte er zufrieden fest, rückte sein Bündel zurecht und hinkte zum Rest der Gruppe und einem Neuankömmling hinüber. Im Gang klopfte der junge Einhandmeister immer mal gegen die Lederrüstung und die Hose und immer wieder verflüchtigte sich eine kleine Priese staub aus dem Gewebe. Sein Schwert lag einige Schritte von Gardiff entfernt und so machte er noch einen Umweg um die Waffe wieder aufzusammeln bevor er zur Gruppe schlurfte. Der Neuankömmling trug eine Rüstung die Gardiff bekannt vor kam. Er hatte sie in der Art schon mal gesehen, vor einer Weile. Ein halbes Jahr mochte es fast schon her sein, im Neuen Lager damals in der Barriere.
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| 08.06.2003 23:20 | #142 |
| manmouse |
Langsam kam die Erinnerung zurück. Der Kuss wirkte wahre Wunder und weckte neue Lebensgeister in Esteron.
Er erblickte den Riesenkäfer und schluckte kurz.
“ Ja, so wie es aussieht hat es Gardiff geschafft. Der Typ scheint wirklich irre zu sein.“
Esteron schüttelte den Kopf über Ziegenpeter. Frost stand teilnahmslos vor dem Vieh und wischte seine Waffen sauber, während dort noch zwei neue Gestalten aufgetaucht waren. Wo kamen die denn her? Und was wollten die hier?Räuber? Warum unternahmen Frost und Gardiff nichts gegen sie? Der junge Mann wandte sich von dem Geschehen ab und sah wieder Lehna tief in die Augen. Sie war ihm wichtiger als die vier Männern die da rum lungerten.Er zog sie zu sich runter und küsste und umarmte sie, glücklich darüber das ihr nichts geschehen war.
“ Mach das nie wieder Lehna. “, ermahnte er sie freundlich und versuchte sich auf zu rappeln.
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| 08.06.2003 23:35 | #143 |
| Lehna |
"Gleichfalls.", antwortete Lehna und lächelte, während sie Esteron auf die Beine half. Der junge Wanderer war noch etwas wackelig auf selbigen, die junge Frau stützte ihn so gut es ging.
Ihr Blick wanderte zu Gardiff, Frost und den Neuankömmlingen, schließlich zu Willi, der noch immer samt Esterons Mantel auf dem Boden lag. Als der Besitzer des Mantels so weit war, dass er wieder ohne größere Probleme alleine herumöaufen konnte, sammelte Lehna den Vogel vorsichtig wieder ein, streichelte ihm zärtlich das Gefieder, bevor sie sich wieder zu Esteron begab.Lehna betrachtete den toten 'Mistkäfer' und schüttelte langsam den Kopf. "Ich glaube wir haben Glück gehabt...", meinte sie schließlich und sah zu esteron, dieser nickte nur und nahm sanft ihre Hand, ging mit ihr langsam zu den Anderen...
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| 08.06.2003 23:59 | #144 |
| Sly |
Sly fühlte sich leicht ignoriert , doch er aktzeptierte es. "Ja wo die Liebe hinfällt da macht sie blind. " sagte Sly scherzhaft. Er glaubte dass das sprichwort zwar falsch war doch das interesiert ihn nicht. Er ging erneut zu dem Mann "ALLES OK? " rief er diesmal im unüberhörbarem Ton. Diesesmal musste der Kerl einfach antworten.
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| 09.06.2003 00:13 | #145 |
| Waldläufer |
„Liebe macht blind und scheinbar auch taub...“ stellte Gardiff das verunglückte Sprichwort richtig und rippte den Neuen auf die Schulter. „Lasst ihn am besten erst mal mit seiner Lehna in Ruhe. Er scheint schwer gefallen zu sein und da tut ihm die weiche Hand dieses weibliche Wesens gut.“ Gardiff musterte seinen Gegenüber noch mal abschätzend um sich dann zur Ordnung zu rufen. „Verzeiht, hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Gardiff und als Barde bekannt so in manchem Land.“ Ein breites Grinsen erhellte das junge Gesicht des Vagabunden. „Nagut doch nur in der alten Kolonie und vereinzelten eken in Myrtana, aber sagt mir geh ich recht der Annahme das ihr ein Söldner es Lee seid ?“
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| 09.06.2003 00:44 | #146 |
| manmouse |
Esteron schlug Gardiff anerkennend auf die Schulter.
“ Ich gebe dir einen aus, wenn wir mal wieder einen Schankraum betreten. “ Esteron lächelte.
Einer der Fremden trat nun an das Pärchen heran und schrie schon fast."ALLES OK? "
Esteron blickte um sich und würdigte den Schreihals keines Blickes. Hatte da gerade einer was gesagt? Nein er musste es überhört haben. Oder hatte die Fellnase von Söldner gerade einen Spruch gebracht? Der junge Mann blickte Lehna fragend an.
“ Hast du das auch gehört? Oder habe ich Ohrensausen vom Sturz?“ Der Wanderer lächelte. Gardiff hatte ihm und Lehna das Leben gerettet, mit ihm lag er nun im reinem. Und wie es der Zufall wollte trat Fellnase sein Erbe an. Der Kerl der eben noch geschrieen hatte kam ihm gerade recht. Was erwartete er eigentlich? Esteron lag eben noch bewusstlos am Boden, neben ihm die schönste Frau auf Erden. Für Smalltalk hatte er nun wirklich keine Zeit gehabt.
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| 09.06.2003 00:53 | #147 |
| Sly |
Sly nickte und blickte seinem Gegenüber in die Augen "Ja ich bin ein Söldner Lees obwohl ich mich oft nicht als solchen sehe. Das komm wahrscheinlich daher ,dass mir der Hof oft auf die Nerven geht. Ich bin eigentlich nurnoch wegen so Leuten wie sie Sly zeigte mit dem Finger auf Sonja - dort anzutreffen. Aber du scheinst mir niemand zu sein der irgendeinem Lager angehört. Gehörst du ebenfalls zu den Gildenlosen? Und wie kamst du eigentlich zu den Leuten hier? Ist ja ein ziemlich bunter haufen. "
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| 09.06.2003 01:14 | #148 |
| Waldläufer |
„Och ....“ Gardiff kratzte sich verschmitzt grinsend am hinter Kopf. „Ist das echt so offensichtlich das ich gildenlos bin ?“ prüfend betrachtete der junge Bursche sein Aussehen. Na ja er trug keine Kleidung die irgend einem Lager zu zuschreiben war da hatte der Neue recht. Vielleicht sollte er sich doch mal einen InnosAufnähorden zulegen damit er von seinem Stand ablenken konnte. „Ihr habt aber recht, ich bin ein Gildenloser und in diesen bunten Haufen Menschlichendaseins hat mich der Zufall geführt und diese Frau da.“ Der Barde wies auf Lehna und fuhr fort. „ Und jetzt lerne ich ein bisschen bei Frost wie man besser überlebt....Wie heißt ihr gleich noch mal ?“
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| 09.06.2003 01:22 | #149 |
| Sly |
"Habe ich mich tatsächlich vergessen vorzustellen? Das tut mir leid, mein Name ist Sly, Sly der Söldner. Das bin ich. " Sly warf mit einem eleganten nackenschwung sein Haar aus seinen Augen und blickte den Gildenlosen an. "Nunja diesen Frost kenn ich ja bereits aus der Burg in Gorthar. Eigentlich ein netter Kerl. Die beiden dort - Sly zeigte mit einem Kopfnicken auf Esteron und Lehna - Naja sind wohl nicht ansprechbar. Achso dies sind übrigens meine Begleiter: Sonja , sie gehört ebenfalls zu denn Lees und das ist Pergam...., verdammt ich habe seinen Namen vergessen. Er soll ihn dir gleich sagen "
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| 09.06.2003 01:57 | #150 |
| Todesfürst |
Der Fürst hatte das ganze Geschehen von dem Stein betrachtet. Er fühlte sich schäbig, dass er sich dort versteckte aber was sollte er den tun? Er war lang nicht fähig ein Schwert zu führen, obwohl er eines der edelsten Schwerter aus Khorinis trug. Doch jetzt schaute er mit glasigen Augen in die Ferne. Sein Blick streifte Sly, doch in Wahrheit sah er etwas anderes. Vor ihm spielte der Kampf und die Szenen danach.
Er sah noch einmal deutlich, was geschehen war. Er sah den Mann mit der Minecrawlerrüstung, wie er auf den Rücken des riesigen Insektes ritt und es schließlich zu Fall brachte. Er sah, wie sich Sly und der Mann mit der schwarzen Rüstung sich aufmachten, dem Vieh die letzte Lebensessenz zu rauben, indem sie den Kopf des Tieres beharkten. Er sah, wie das Monster seinen letzten Schrei, seinen Todesschrei von sich gab. Er sah, wie der Mann, der mitten im Kampf am Boden lag und dann von der Amazonen ähnelnden Frau gerettet wurde jetzt von ihr behandelt wurde. Er lebte, dass konnte man deutlich sehen, er atmete und konnte langsam wieder aufstehen. Er sah, wie Sly sich mit dem Mann unterhielt, der das Monster tötete und zum Schluß sah er sich wieder. Es war wie ein Tunnel, der hier endete, sein Auge kam wieder in die reale Welt und nun streifte es Sly.
Der Fürst schüttelte den kopf, er musste erstmal wieder zu sich selbst kommen. Er war noch zu aufgeregt, es war noch zu frisch, der Kampf....
Langsam hatte er sich wieder eingefunden und nun waren seine Sinne wieder da. Sie kamen aus ihrem Kurzurlaub zurück. Er sah sich nervös um. 5, nein 6 Personen standen um ihn herum. Sie schienen alle auf ihre Art beschäftigt zu sein, also wollte er nicht stören. Er ging auf den leblosen Körper des Insekts zu und fühlte. Er legte seine Hand auf den Panzer. Er war noch ganz warm. Gutes Material, ja, man konnte sagen, dass es gutes Material war. Würde einen schönen Panzer abgeben. Doch er begrub den Gedanken, er hatte weder die Fähigkeit die Platten zu nehmen, noch die Fähigkeit daraus eine Rüstung zu machen. Aber vielleicht konnte das einer der anderen. Sollte er sie vielleicht fragen? Die Hälfte der Gruppe, naja eher Zwei Drittel kannte er gar nicht. Er schaute in die Gesichter der Truppe. Nein, er würde sie nicht fragen, zumindest nicht jetzt. Oder doch? Der Fürst war hin und her gerießen. Nein, er werde die Idee begraben. Die Reaktion kam schnell und kühl, nachdem er kurz überlegt hatte. Er würde den anderen nicht auf die Nerven gehen.
Er entfernte sich von dem leblosen Körper und lehnte sich dann an eine Felswand, von der er alle Personen gut ihm Blick hatte. Er nahm seine Wasserflasche, die er beim bach mit frischem, kühlen Wasser gefüllt hatte, und nahm einen tiefen Schluck. Oh man tat das gut, er spürte nahezu die Frische die seinen Körper mit Kraft fühlte, als ob jeder einzelne Tropfen des Schluckes jede Faser des Fürsten erreicht hätte. Mit einem Lächeln lehnte er sich zurück. Als er wieder bei sich war schaute er weiter in die Augen der Personen. Keiner von ihnen schien mitgekriegt zu haben, dass es mittlerweile Nacht geworden war. Die Sonne ging schon lange unter und Finsternis erfüllte den Raum. Der Fürst überlgte, was er tun sollte und entschied sich dann nach Feuerholz zu suchen. Leider gab es hier in dieser Wüsten ähnlichen Gegend keine morschen Äste und Bäume, wo man sich am Holz bedienen konnte, sondern es war spärlich. Doch einige Äste fand er zum Glück. Nicht viel, aber es reichte um ein vernünftiges Feuerchen zu machen.
Der Fürst hockte sich an das jetzt langsam größer werdende Feuer und schaute sich nach Steinen um. Davon gab es hier genug. Es war ein leichtes für ihn, genug Steine zu finden und so machte ereinen netten Kreisbogen um das Feuer. Scheinbar schien ihn niemand zu beachten, eine neue Situation für den Wegelagerer aber eine nicht unwillkommene. Er war froh, dass er jemanden um ihn herum hatte, obwohl es objektiv nicht so war. Er sah in die lodernde Flamme, die ihn seinem Augapfel vibrierte und dachte nach....
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| 09.06.2003 02:17 | #151 |
| Lehna |
Himmel, wollte dieser Söldner etwa der nächste Metal - Gott werden? Der Lautstärke nach zu urteilen könnte er es jedenfalls schaffen."Ohrensausen.", antwortete sie grinsend auf Esterons Frage und schmiegte sich an den jungen Mann, während sie den Körper des toten Rieseninsektes betrachtete. Schon erstaunlich, was die Natur in Verbindung mit Magie alles hervorbringen konnte...
"Hmm, wir sollten mal irgendwann dieses ganze Publikum loswerden.", meinte sie plötzlich und sah Esteron kurz in die Augen, bevor sie ihm einen weiteren Kuss auf den Mund gab. Willi piepste leise auf ihrem Arm.
Plötzlich merkte sie, dass einer der Neuankömmlinge eine Feuerstelle aufgeschüttet hatte. Sie zog kritisch die Augenbrauen zusammen und löste sich von Esteron, der darüber nicht so ganz begeistert zu sein schien. Abschätzend musterte sie den Typen mit seinem Feuerchen.
"Bist wohl nicht von hier, was?", fragte sie kühl, "Hier auf dem Schlachtfeld übernachten zu wollen ist Wahnsinn. Nein, eigentlich Selbstmord. Wir sind ohnehin schon viel zu lange hier."
Sie Drehte sich um und ging wieder zu esteron, nahm seine Hand und zog ihn sanft hinter sich her.
"Gehen wir. Ich möchte nicht unbedingt noch länger hier bleiben..."
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| 09.06.2003 02:40 | #152 |
| manmouse |
Esteron lies noch kurz die Hand von Lehna los, schritt zurück schulterte sein schweres Gepäck, und nickte den anderen Herren der Schöpfung kurz im gehen zu, dann folgte der jungen Frau.
Nachdem sie ein Stück gegangen waren, legte Esteron den Arm um die Hüfte von Lehna und lächelte.
“ Ich muss schon sagen. Mit jeder Minute mehr, die ich mit dir verbringe, umso mehr mag ich dich.“
In Gewisser Weise tat ihm der andere Mann leid, der sich so eine große Mühe mit dem Feuer gegeben hatte. Aber sie hatte recht. Es grenzte an Selbstmord. Es war der reinste Horror.
Und selbst Willi piepste Zustimmend, langsam wurde der keine Vogel richtig zutraulich.
Der junge Wanderer war froh den Ort des Grauens zu verlassen. Er war ebenso froh darüber gewesen das der Kampf stattgefunden hatte, und er Bewusstlos geworden war. So war die Chance sichtlich geringer, das der alte General, der hier an dieser Stelle sein Leben in der Schlacht verloren hatte, in ihm hervorkam, und er so Lehna wieder vor den Kopf stieß.
Unbewusst beschleunigte Esteron seinen Schritt und so musste auch Lehna etwas an Tempo zu legen. Die anderen sollten sich besser ein wenig beeilen.Obwohl, Esteron war für jede freie Minute die er alleine mit Lehna hatte glücklich. Doch so wie der Wanderer die beiden anderen Männer kannte, waren sie schon hinter den beiden her.
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| 09.06.2003 03:00 | #153 |
| Waldläufer |
Schulterzuckend sah Gardiff Lehna davon stapfend, grinste verschmitz und wand sich dann wieder zu den Leeern um. „Ich sag es ja nicht gern aber die Kleine hat Recht. Diese Ebene wäre der letzte Platz an dem ich nächtigen würde. Eher würde ich mir eine Kuhle in einem Haufen Trollmist graben und mich darin zusammen Rollen als auf der „Ebene der Schlachten“ zuschlafen." bei den letzte Worten hatte der Barde dramatisch die Stimme gehoben und dann ruckartig abgebrochen um wispernd fort zufahren „Man erzählt sich diese Landstreifen hier sei durch und durch magisch und Dämonen treiben hier ihr Unwesen.“ fast erstarb die junge Stimme vor gespielter Ehrfurcht. „Wundert mich eigentlich das uns noch keiner von Beliars Freunden besuchen gekommen ist. Huch... die sind ja schon fast alle weg also gute Reise und angenehme Nacht wünsch ich den Herrschaften.“ plapperte der Waldstreicher nun doch wieder leicht und unbeschwert. Auf dem Absatz kehrtmachend schüttelte er noch mal vor den restlichen Anwesenden seine Hand im lauen Abendwind um dann Lehna und Esteron hinterher zu huschen. Frost schien dies schon getan zuhaben jedenfalls war er nirgends zusehen. Leise stapften die raschen Schritte auf dem trockenen Boden und schon nach wenigen Minuten konnte Gardiff das Liebespärchen als Schemen vor sich aus machen. Noch ein paar Minuten später konnte er sogar das Schmatzen der sich liebenden Lippen hören und beschloss doch besser auf Abstand zubleiben.
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| 09.06.2003 03:21 | #154 |
| Todesfürst |
Tolle Begrüßung, dachte sich der Fürst, wirklich sehr nett. Die Frau hatte ihm kurz und klar gesagt, dass das mit dem Feuer eine Schnapidee war. Nun ja, desto länger er darüber nachdachte, deste mehr verstand er sie. Er kannte sich hier nicht aus, da waren ihm die anderen Meilen voraus, also hatten sie wohl Recht. Der Fürst nahm etwas von dem Sand und löschte das Feuer dann. Jetzt waren sie wieder ohne Lichtquelle und Wärme, dafür war es schön finster. Na toll, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Die Frau und der Mann machten sich auf zu gehen und auch der Mann mit der schwarzen Rüstung, von dem er noch kein Wort gehört hatte, machte sich auf den zwei zu folgen.
Nun waren nur noch die Gruppe und der Mann mit der Minecrawlerrüstung da. Doch der schien keine Anstalten zu machen länger bleiben zu wollen, er redete mit Sly und machte sich dann auf langsam nach hinten zu laufen. Er redete, während er sich verabschiedete und rann dann den Drei nach.
Der Fürst wusste nicht was er tun sollte, doch er entschloß sich der Gruppe zu folgen. Wenn es wirklich so gefährlich war, wie sie alle sagten, dann wollte er das Schicksal nicht herausfordern. Außerdem sah er es nicht an, bei Sly und Sonja zu bleiben, sie waren zwar jetzt einen Tag zusammen, doch eine wirkliche Gruppe bildeten sie nicht. Also machte er sich ebenfalls im gehen zu sprechen:
"Also ich mache mich aus dem Staub. Wenn es hier wirklich so gefährlich ist, will ich keine Sekunde länger hier bleiben. Wenn ich euch einen weiteren Tipp geben darf Sly, tut das selbe und folgt mir. Allerdings mische ich mich nicht in eure Angelegenheiten ein, also gehabt euch wohl, bis gleich oder bis irgendwann"
Der Fürst drehte seinen Rücken nun total um, blieb stehen und schärfte seine Sinne. Wenn er eines perfekt beherrschte dann war das sein scharfer Blick. Er konnte sehr weit sehen. Und er erkannte auch etwas. Also machte er sich auf in die selbe Richtung wie die vier anderen vor ihm zu laufen. Seine Füße trugen ihn über die Steine, seine Schritte waren flink und er kam dem Ziel immer näher. Er drehte sich auf der Mitte der Strecke nicht um, aber er schielte nach hinten, er erkannte zwei schemenhafte Gestalten, also waren sie ihm doch gefolgt. Zufrieden blickte er wieder nach vorne. Seine Augen signalisierten Schatten. Das mussten sie sein. Es war nicht leicht ihnen zu folgen, die Nacht leistete ganze Arbeit und der Mond war nicht ganz so hell wie gestern, doch es reichte für die Augen des Fürsten aus. Nach etwas 5 Minuten schloß er auf. Er war gespannt, wie die Vier reagieren würden. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie allein weiterziehen wollten, keinen Wert auf die Anwesenheit von ihm oder einem anderen legten. Er konnte sich auch vorstellen, dass sie ihn mit Waffengewalt fortjagten. Aber wer weiß, er wollte kein Risiko eingehen und stoppte ein paar Meter vor der Gruppe. Nun hielt er sich im Hintergrund. Er machte sich keine Mühe leise zu sein, er trat mehrmals über Äste, aber er versuchte wenigstens die 4 von seiner Anwesenheit nicht so aufmerksam zu machen, indem er gleich zu ihnen sprach.
Er schaute auch immer mal wieder nach hinten, doch Sly und Sonja hatten aufgeschloßen, hielten sich aber weit hinter dem Fürsten. Er war sozusagen von zwei Seiten eingeschloßen. Wohin mochte ihn die Reise hinführen. Er wusste es nicht, doch er ließ sich gerne überraschen.
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| 09.06.2003 11:45 | #155 |
| Malicant |
Die Stadt Gorthar, in einer Hafentaverne...
Malicant saß an einem möglichst abgeschiedenen kleinen Tisch in dem Gasthaus am Hafen, in dem sich Aylana und er gestern Abend nach ihrer Ankunft einquartiert hatten, und spielte mit einigen abgegriffenen Karten, die er beim Wirt erstanden hatte, Strip - Poker gegen sich selbst. Der Nachteil dabei war natürlich, dass er grundsätzlich verlohr. Da er aber auch immer gleichzeitig gewann, blieb letztendlich alles beim Alten. Ein mit schalem Bier gefüllter, unregelmäßig geformter Tonbecher stand unangerührt neben ihm.
Gelangweilt ließ er seinen Blick durch den kleinen, schmutzigen Schankraum streifen. DEr Wirt wischte mit einem groben Lappen die Tische ab (ob sie dadurch auch sauberer wurden, das wagte Malicant zu bezweifeln...), in der dem Schwarzmagier gegenüberliegenden Ecke verhandelte ein buckliger Hafenarbeiter mit einer jungen Frau über den Preis, den eine Nacht mit ihr kosten sollte. Sie schien jedenfalls nicht so ganz angetan zu sein von dem Gedanken, den Arbeiter als Kunden zu haben und versuchte ihn loszuwerden, doch der Kerl blieb hartnäckig.
Malicant interessierte das allerdings nicht die Bohne, er mischte seine Karten und gab abwechselnd erst sich selbst und dann... ähm.... nochmal sich selbst. Er sah sich seine Karten an, tauschte zwei und wartete dann mit ausdrucksloser Miene auf den Zug seines gegenspielers, also seinen eigenen. Er tauschte eine Karte. Gespielt wurde um die Robe, am Ende kam heraus, dass Malicant mit einem Full House aus zwei Buben und drei Damen gegen die drei Könige von Malicant knapp gewonnen hatte. Oder verlohren? Nun ja, im Grunde genommen war das schnurz. Er behielt jedenfalls seine Robe an.
Erneut mischte er die Karten, während er auf Aylana wartete. Warum er eigentlich wartete, wusste er selbst nicht so recht. Aber er tat es eben, und das reichte dem Magier als Begründung. Er hatte schon vor einiger Zeit aufgehört die Gründe seines Handelns zu hinterfragen, er wurde ohnehin nicht mehr schlau aus sich...
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| 09.06.2003 12:46 | #156 |
| Superluemmel |
Schweigend führte Frost die Gruppe durch den nächtlichen Wald. Inzwischen waren sie dem Gebirge deutlich nähergekommen, der dichte Mischwald war lichtem Nadelwald gewichen und das Felsmassiv als graue Wand zwischen dem Geäst zu erkennen.
Die Temperatur war ein gutes Stück gesunken. Dem Waffenmeister war dieser Wechsel mehr als recht. Die Gluthitze der letzten Tage zehrte deutlich an den Kräften. Wenn es nach dem Krieger ginge, wäre er längst in der Kälte des Gletschers verschwunden. Doch ein derartiges Vorhaben sollte besser nicht überstürzt werden.
Schon seit geraumer Zeit folgte der Gruppe ein weiterer Mann. Offensichtlich der Junge, der den Söldner begleitet hatte. Warum er zwangshaft versuchte, unbemerkt zu bleiben, entzog sich Frosts Wissensstand. Hatte er etwa Angst vor der Gruppe? Warum folgte er ihnen dann? Sonderlich unauffällig ging er dabei auch nicht zu Werke. Seltsamer Kauz...
Esteron schien den Sturz ohne weiteres überstanden zu haben. Einen Moment lang hatte Frost befürchtet, der Junge hätte sich zumindest das Bein gebrochen. Glücklicherweise war er schon kurz darauf wieder auf den Beinen gewesen. Sie hatten verflucht viel Glück gehabt. Außer dem zu groß geratenen Käfer hatten sich ihnen keine weiteren Kreaturen in den Weg geworfen. Und das Schlachtfeld erstreckte sich nun irgendwo im rötlichen Dunst der Morgensonne in ihrem Rücken.Immer wieder wanderte Frosts Blick zu den mit weißen Kappen bedeckten Gipfeln der Luzkanzacken. Dabei blieb er an einem breiten Bergrücken hängen, der an genau zwei Stellen tiefe Einbrüche aufwies. Das musste der Gipfel sein, den Horasson ihm beschrieben hatte.
Als die Gruppe aus dem Wald hinaustrat, blieb Frost stehen und blickte sich suchend um. Mit einem Handzeichen machte er seinen Gefährten klar, auf ihn zu warten, dann stieg er über das abgerutschte Geröll den Hang hinauf. Die losen Gesteinsplatten unter seinen Stiefeln knirschten leise, als er sich Schritt für Schritt von der Gruppe entfernte. Vor ihm erstreckte sich eine steil abfallende Felswand. Der Zahn der Zeit hatte die Klippe nicht verschont und gewaltige Felsplatten absplittern lassen. Diese waren in die Tiefe gestürzt, beim Aufschlag auf den harten Boden zersplittert und bildeten nun eine weitläufige Geröllhalde.
Doch für den Krieger war die eigentliche Felswand um einiges interessanter. Gut mannshohe Löcher klafften an unterschiedlichen Stellen in dem Gestein. Seltsam, aus einem ihm unbekannten Grund fühlte sich Frost an eine der mysteriösen Käsesorten zurückerinnert, die in einem geradezu winzigen Fleckchen Erde angebaut wurde. Dieses Fleckchen Erde war schon seit Urzeiten unabhängig und bisher hatte auch noch keines der umliegenden Königreiche Anstalten gemacht, an diesem Zustand etwas zu ändern. Denn wer interessierte sich schon für ein Land, das nahezu vollständig aus Felsen oder Kuhalmen bestand?
Wie dem auch sei, Frost ließ sich jedenfalls auf ein Knie herabsinken, als er ein lauter werdendes Schaben vernahm. Seine Hand wanderte zum Schwertgriff. Gespannt wartete er weiter ab.
Plötzlich spie eines der Löcher einen kreisrunden und potthässlichen Wurmkopf aus. Augen waren keine zu erkennen, doch der Kopf des Wurmes bog sich suchend herum, wand sich zuerst nach links, dann nach rechts um sich schließlich in die Tiefe zu beugen und ein Stück aus dem Tunnel herauszuschieben. Ein dreieckiges Maul öffnete und schloss sich im Rythmus der wogenden Körperbewegung, als der Wurm seinen Leib Stück für Stück hinterherzog.
Erst jetzt konnte Frost erkennen, dass es sich bei dem vermeintlichen Maul um gar keines handelte. Als sich das "Maul" ein weiteres Mal öffnete, konnte der Krieger den eigentlichen Kopf erkennen, der sich unter der pechschwarzen, lederartigen Haut verbarg. Offensichtlich handelte es sich dabei eher um eine Schutzhaut.
Jetzt erkannte Frost auch weitere Einzelheiten. Der Wurm verfügte über ein einziges Auge mit einer geschlitzten Pupille, welches sich direkt über einem von mehreren, peitschenden Tentakeln umrahmten Maul befand. Die Außenhaut des Wurms war schwarz wie die Nacht, doch Tentakel sowie der eigentliche Körper waren von rosiger Färbung.
Endlich hatte der Wurm auch den Rest seines Körpers aus dem Loch befreit. Scheinbar problemlos begann er nun, die fast senkrecht abfallende Felswand hinabzuklettern. Das Tier musste eine Körperlänge von mehreren Schritt besitzen. Zielstrebig schob sich der Wurm auf ein tieferliegendes Loch zu. Als er es erreichte, bewegte er noch einmal den Kopf pendelnd umher, bevor er ihn in den gähnenden Schlund schob und nach einer knappen Minute vollständig verschwand. Es dauerte gut eine weitere Minute, bis das schabende Geräusch vollends verstummt war.
Frosts Stirn lag in Falten, als er sich erhob und zur Gruppe zurückging. Das war also ein Klippenwurm. Horasson hatte den Waffenmeister vor diesen Tieren gewarnt. Obwohl sie schwerfällig wirkten, verwandelten sie sich bei Bedrohung in gefährliche Gegner.
"Ihr habt gesehen, was in dieser Klippe haust", begann Frost als er die Gruppe erreichte.
"Das ist ein Klippenwurm. Lasst euch von seiner Größe nicht täuschen, er ist ein gefährlicher Jäger. Falls er angegriffen wird, benutzt er seine Giftdrüsen, um ein lähmendes Sekret auf seine Gegner zu versprühen. Sobald er dadurch seine Feinde kampfunfähig gemacht hat, packt er sie mit seinen Tentakeln, um sie zu verschlingen."
Der Krieger musterte die Gesichter seiner Begleiter eingehend. Für sein Vorhaben konnte er niemanden gebrauchen, der in einem ernstzunehmenden Kampf durchdrehte. Bei dem gestrigen Kampf hatten sie allesamt erstaunlichen Mut erwiesen. Hoffentlich enttäuschten sie ihn nicht.
"Die Außenhaut des Wurms ist äußerst widerstandsfähig. Schwachstelle ist der verborgen liegende Kopf. Also werden wir ihn dort angreifen. Problematisch ist nur, dass sich der Angreifer dabei sowohl der giftigen Spucke wie auch den Tentakeln aussetzt. Haltet euch aus dem Kampf besser raus, wenn ihr euch nicht zutraut, den Attacken auszuweichen. Zu allererst müssen wir den Wurm von seiner Klippe herunterlocken. Allerdings wird er seinen Platz nicht freiwillig verlassen."
Frosts Blick fiel auf die unzähligen, herumliegenden Steine."Wir haben genug Munition zum Werfen. Versucht das Biest zu reizen aber passt auf, dass er euch nicht mit dem Gift erwischt. Sobald der Wurm einmal wütend ist, sucht ihr euch gute Deckung. Wenn er einmal seine Klippe verlassen hat, können wir angreifen. Versucht erst gar nicht, eine andere Stelle als seinen Kopf zu attackieren."
Der Waffenmeister rieb sich seinen kurzen Bart.
"Vielleicht solltet ihr diesen Part mir überlassen. Ich will nicht, dass ihr euch unnötiger Gefahr aussetzt. Versucht besser, den Wurm abzulenken, während ich seinen wunden Punkt angreife."
Sein Blick fiel auf Lehna.
"Haltet euch besser zurück. Mit euren Dolchen könnt ihr wenig ausrichten. Greift auf keinen Fall den Wurm direkt an. Bevor ihr nahe genug heran seid, hat er euch wahrscheinlich schon gefressen. Ich will keine Heldentaten sehen, nur einen gut routinierten Angriff."
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| 09.06.2003 13:03 | #157 |
| Skeleon |
Der junge Dieb saß etwas abseits des Lagerfeuers auf einem großen Steinbrocken. Mit der Linken rieb er sich über den rechten Arm und hoffte so den Muskelkater vertreiben zu können.
Sein Blick fiel auf den Kranz winziger Narben an seinem Unterarm. Die Wunde war dank Saturas Salbe in Minuten verheilt, eine Narbenbildung hatte die Heilmixtur aber nicht verhindern können.
Leon sah sich um.
Sie hatten ihr Lager etwa ein Dutzend Schritte weit von dem Höhleneingang aufgeschlagen, in dessen Tunnels der junge Dieb die Molerat erdolcht hatte. Die bleichen Knochen, die neben dem Lagerfeuer lagen waren die einzigen Zeugen. Die Flammen waren erloschen und aus der schwelenden Asche stieg dünner Qualm auf.
Satura saß von seiner Sicht aus hinter dem Lagerplatz und manschte irgendwelche Kräuter in einem steinernen Mörser klein. Sie blickte auf und lächelte ihm aufmunternd zu - ihm fiel auf, dass sein Gesicht schmerzverzerrt war. Schnell und diskret überspielte er das mit einem erwidernden Lächeln. Irgendwie erinnerte ihn dieses Bild wieder an den Tag im Wald - die Nebelfee, dachte er grinsend.
Zu Leons Leidwesen wandte sich Satura wieder ihren Kräutern zu und in ihm kam das Gefühl auf, nichts zu tun zu haben. Trotz seines schmerzenden Armes zog er das alte Schwert aus seiner Scheide und vollführte, jetzt bereits etwas geübter, eine Acht. Dumpf schlug die Klinge auf den Felsbrocken auf, als Leon zu weit ausholte um den nächsten Schlag zu tun.
Der Junge musterte das Schwert misstrauisch.
Nein, das gefiel ihm ganz und gar nicht. Die Klinge war stumpf und im Grunde genauso gefährlich wie der Ast, mit dem er gestern geübt hatte - das hatte er beim Kampf gegen die Molerat gemerkt.
Kurzerhand schnappte er sich zwei Steine, Kniff den einen zwischen die Knie, legte die Klinge darauf und begann etwas unkoordiniert mit dem anderen Stein darüber zu schaben. Er hatte mal einen Mann in der Hafenkneipe sein Schwert so wieder in Schuss bringen sehen. Ob man dazu aber eine bestimmte Technik oder Steinsorte brauchte, wusste Leon nicht. Also probierte er es einfach.Mehr als kaputtgehen konnte das Schwert nicht, und das wäre kein großer Verlust ...
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| 09.06.2003 14:28 | #158 |
| Lehna |
Fasziniert beobachtete Lehna den großen, schwarzen Wurm, der sich scheinbar schwerfällig, aber doch auf eine sonderbare Weise grazil über den Fels schlängelte. Der ledrige, schwarze Körper war leicht grau vom Staub, glänze aber dennoch matt in der Sonne. Ein Klippenwurm. Lehna fragte sich langsam, was sie noch alles sehen würde in der nächsten Zeit. Nach einem Luzkan und einem Riesenkäfer war jetzt also ein Klippenwurm an der Reihe. Noch vor wenigen Wochen hätte sie nicht erwartet, auch nur einem dieser Tiere jemals zu begegnen. Und gehofft hatte sie es natürlich auch nicht...
Frost gab einige Anweisungen für den bevorstehenden Kampf, zuerst musste der Wurm aus dem Fels gelockt werden, was der Waffenmeister wohl durch Steinwürfe zu erreichen gedachte. Anschließend wollte er das Vieh im Nahkampf töten, während die anderen es durch weiteres bombardieren ablenkten. Der Plan klang eigentlich ganz vernünftig, auch wenn sich Lehna fragte, warum Frost unbedingt gegen das Würmchen kämpfen wollte. Es sah jedenfalls nicht gerade danach aus, als wäre es schwierig den Bau zu umgehen.
Aber bevor sie weiter über das Problem grübeln konnte, hatte Frost auch schin eine Handvoll Steine aufgehoben und warf sie zielgenau in eines der Löcher. Gardiff ging ein paar Schritte zur Seite und tat es dem Waffenmeister gleich, schließlich suchten sich auch Esteron und Lehna eine günstige Position, möglichst nicht allzu weit entfernt von einem größeren Felsbrocken, der als Deckung dienen konnte, und begannen, mit Kieseln auf den Bau des Klippenwurms zu bewerfen. Es musste seltsam aussehen, eine Gruppe bewaffneter Leute stand in der Gegend herum und schmiss mit Steinen auf eine löchrige Felswand...Ein leises Schaben unterlegte irgendwann das Klacken der auf Fels prallenden Steine, wurde lauter, kam näher. Irgendwann kam der schwarze, runde Wurmkopf zum Vorschein, sofort prallte ein Faustgroßer Stein gegen ihn. Der Klippenwurm zuckte kurz zurück, dann öffnete sich das falsche Maul in der schwarzen Schutzhaut und gab den darunterliegenden echten Kopf frei.
Noch bevor der Wurm einen Strahl klarer, wässriger Flüssigkeit durch die Gegand spritzen konnte, warf sich Frost zur Seite und kam einen Radschlag später wieder auf den Füßen auf. Das Wurmsekret ging ins Leere, im selben Moment traf ihn ein gut gezielter kleiner Stein Gardiffs an einen seiner Tentakel...
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| 09.06.2003 15:15 | #159 |
| manmouse |
Esteron nickte nur, griff sich ebenfalls ein paar Steine und warf sie vollkommen gezielt in die Richtung des Wurms. Doch leider war der junge Mann nicht im Stande irgendwas zu treffen. Sein Wahrnehmungsgefühl schien leicht beeinträchtigt zu sein. Womöglich zeigten sich doch ein paar Nachwehen von dem gestrigen Sturz, gestern beim Kampf gegen den „Monsterkäfer“ auf dem Schlachtfeld. Zudem das ihm, hier unter den freien Himmel, die Sonne besonders stark zu zusetzten schien. Dem Wanderer wurde mit jeder Minute schwindeliger. “Haltet euch aus dem Kampf besser raus, wenn ihr euch nicht zutraut, den Attacken auszuweichen.“
Mut hatte er schon, nur fühlte sich der Wanderer nicht grade in einer sonderlich guten körperlichen Verfassung, für so einen Aktion. Der Kampf von gestern, steckte noch immer in seinen Gliedern, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Der Wanderer blickte zu dem Wurm, dann zu seinem Lehrmeister und zuletzt zu Lehna. Die beiden würden ihn verstehen, und Gardiff sicher auch. Blieben nur noch die Meinungen der anderen drei aus der Gruppe.
“ Es ist wohl besser, wenn ihr euch alleine um das Vieh kümmert. Mir ist nicht sonderlich wohl. Und ich wollte den Göttersitz noch lebend erreichen. “ Esteron blinzelte kurz, es waren genug Leute für den Wurm da. Hoffentlich verstand der Waffenmeister ihn.
Dann schritt er zu Lehna schnappte sich Willi und ihre Hand, um mit ihr in den schützenden Schatten der Bäume zurück zu kehren. Sollten sich die Männer um das Vieh kümmern.
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| 09.06.2003 15:44 | #160 |
| Sly |
Sly hatte bereits seine Steine fallen lassen und seinen Bogen hervorgenommen. So ein riesiges Tier war Sly noch nie begegnet. Der Söldner machte alles mit einer inneren Ruhe. Er war nicht von den Ereignissen um ihn herum beeindruckt worden, sowas würde ihn nur aus der Ruhe bringen und Ruhe und eine innere Gelassenheit braucht man um wirklich perfekt schießen zu können. Der eine Mann der gestern von dem Käfer gefallen ist zog sich mit der Frau zurück. Das konnte Sly am Rand seines Blickfeldes erkennen. "Besser so. Das Erlebnis von gestern hat ihm wohl auf den Magen geschlagen. " dachte er bei sich.
Sly hatte endlich sein inneres Gleichgewicht um gut zielen zu können gefunden und zog jetzt einige Pfeile aus seinem Köcher heraus und fuhr sich mit ihnen durch den Mund. Sein Kiefer schloss sich und Sly hatte nurnoch einen Pfeil in der Hand die anderen blieben waagerecht in seinem Mund und waren dafür gedacht schnell handeln zu können wenn es bremslig wurde. "Wie meinte Frost? Wenn diese schutzschicht zur Seite gerollt ist schießen? ". Das Ding würde seine komplette Bogenkunst in Anspruch nehmen. Sly legte den Pfeil auf den Bogen und spannte bereits etwas damit er schnell schießen konnte, aber nur so stark ,dass es nicht zu anstrengend wurde den Pfeil zu halten. Da der Wurm spie erneut Gift aus. Diese Gelegenheit nutzte Sly und schoss. Doch leider prallte der Pfeil nur von der Haut des Wurmes ab , welcher den Kopf im letzten Moment zur Seite gedreht hatte und so dem gefährlichen Stich entkommen konnte. "Verdammt ". Doch Frost hatte die Gelegenheit genutzt und bereits auf den Wurm eingeschlagen. Das Tier erhob wütend seinen Kopf und machte einen schrecklichen Laut. Es versuchte mit seinem massigen Körper den Waffenmeister zu erschlagen doch dieser schaffte es sich rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu bringen und gewann wieder etwas Abstand.
Der Kampf konnte weitergehen.
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| 09.06.2003 15:53 | #161 |
| Lehna |
Zunächst war Lehna etwas verwirrt, als Esteron sie sanft, aber bestimmt vom Kampfplatz zog, dann folgte sie ihm allerdings, wobei sie trotzdem noch einige besorgte Blicke auf die Kämpfenden warf. Wenn jetzt etwas passierte, und sie es hätten verhindern können, was dann? Nein, das war Paranoia, die Kämpfer dort waren allesamt besser als Esteron und sie. Trotzdem konnte sie diesen Gedanken nicht ganz loswerden...
Der Wanderer führte sie in den lichten Tannenwald unterhalb der Geröllhalde und ließ sich unter einem Baum nieder. Der Kampfplatz war bereits außer Sichtweite, nur vereinzelt drangen noch die Geräusche der Wurmjagd in die Ohren der beiden jungen Leute.
Lehna ließ sich neben Esteron auf den weichen Waldboden nieder und musterte ihn ein wenig besorgt.
"Fehlt dir irgendwas?", fragte sie leise und küsste ihn auf die Wange, bevor er etwas erwiedern konnte.
"Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es..."
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| 09.06.2003 16:05 | #162 |
| Redsonja |
Redsonja hatte genug lang geschwiegen und still beobachtet. Sie hatte die Zeit genutzt um sich Gedanken zu machen und das neu gesehene zu verarbeiten. So hatte sie also einfach auf Sly vertraut und war ihm blind gefolgt. Er hatte sie vorgestellt und sich um sie gekümmert, was wollte sie mehr, aber nun hatte sie genug von ihrem eigenen passiven Verhalten und beschleunigte den Schritt um endgültig zum Fürsten aufzuschliessen.
„Ich habe dich von Anfang an beobachtet. Was du über die Ruhe erzählt hast war höchst interessant. Ich habe noch längere Zeit darüber nachgedacht.“ Wandte sie sich mit gedämpfter Stimme und einem Lächeln an den Fürsten und fuhr fort, „tja, wir konnten nun mal nicht mithelfen, aber unsere Zeit wird schon noch kommen, wenn wir mal mehr über die Wildnis wissen. Weißt du manchmal fühle ich mich immer noch wie eine Last für Sly, aber er verneint es immer wieder und nimmt mich trotzdem überall mit hin.“
Der Fürst kam jedoch nicht dazu etwas zu erwidern, da irgendwas seltsames vorzugehen schien, darauf nahm die Gruppe die Anweisungen von Frost entgegen.Redsonja beobachtete das riesige Vieh eingehend, versuchte die aufkeimende Angst zu unterdrücken und griff, wie geheissen, nach Steinen, die sie mit aller Kraft dem Wurm entgegenschleuderte, dabei liess sie das Ungestüm nie aus dem Augen, sondern beobachtete jede Bewegung, um jeder Zeit reagieren und ausweichen zu können. Immerhin war sie froh einmal etwas beitragen zu können.
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| 09.06.2003 16:22 | #163 |
| manmouse |
Etwas abseits im Wald ...
“ Nun eigentlich wollte ihr nur mal mit dir alleine sein. Ich fühle mich zwar ein wenig schummrig, aber so schlimm ist es nicht. Verzeih mir, ich wollte dich nicht in Sorge bringen.“ Esteron lächelte kurz aufmunternd und setzte Willi ab, wobei er den Umhang so weit löste das der Vogel ein wenig frei herum laufen konnte.
“ Schau, dem kleinem geht es wohl schon besser. Ob er sich bei uns wohl fühlt?“, fragte der Wanderer indem er den Vogel weiter beobachtete.
“ Weißt du, ich frage mich wer die anderen sind und warum sie sich uns angeschlossen haben. Der eine Typ in der blauen Fell besetzten Rüstung. Es ist als wenn ich kenne. Und wenn nicht ihn dann seine Gruppe, wo er eigentlich herkommt. Und doch ist er mir gänzlich Unbekannt.“ Esteron merkte das es an der zeit war Lehna die Wahrheit zu sagen. Doch er traute sich nicht. Wie würde sie reagieren wenn sie wusste das er von den Schwarzmagiern wiederbelebt wurde, wenn sie wusste das er zwei ineinanderverschmolzene Seelen hatte. Wenn sie wusste das er al eine Leiche war, nicht lange und verwehst, aber der Körper war schon einmal tot gewesen.
Der Wanderer spielte sanft mit dem Gras und er wagte nicht Lehna ins Gesicht zu schauen, er hatte Angst sie zu verlieren.
“ Versprich mir das du immer zu mir stehst. Bitte.“ Tränen liefen an seinen Wangen herab. Er würde es nie alleine schaffen, er wusste das Lehna brauchte.
In der ferne wurde das kampfgeschehen lauter.
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| 09.06.2003 16:38 | #164 |
| Lehna |
"Esteron..."
Sie versuchte dem Wanderer in die Augen zu sehen, doch er wich ihrem Blick aus. Sonderbare Situation, noch in der vorletzten Nacht war sie es gewesen die geweint hatte, sie, die seinem Blick ausgewichen war und Angst gehabt hatte vor seiner Reaktion. Sie spürte, dass sie und esteron zusammen gehörten, spürte es stärker als jemals zuvor. Als wäre es ein Naturgesetz, unumstößlich und schon immer dagewesen. Sie waren sich so ähnlich...
Sie strich sanft mit ihrer Hand über seine Wange, wischte eine Träne weg."Egal was passiert, ich bleibe bei dir.", flüsterte sie beruhigend. Sie umarmte ihn, drückte ihn an sich.
"Du hast mir mein Leben zurückgegeben, wenn ich dich verlieren würde, dann würde ich mich selbst wieder verlieren."
Sie hätte noch viel reden können, aber es wäre sinnlos gewesen. Was brachten schon leere Worthülsen? Sie waren wie Schall und Rauch, einmal da, doch eine Sekunde später vollkommen ohne Belang. So hielt sie einfach nur Esteron fest, strich mit einer Hand über seine blonden Haare und wartete...
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| 09.06.2003 16:41 | #165 |
| Todesfürst |
Sie waren die ganze Nacht durchgelaufen, ohne Pause und ohne Schlaf. Mittlerweile war es aber wieder hell geworden. Die Gruppe lief in den Sonnenaufgang nahezu hinein. Die wärme gebenden Strahlen der Sonne haben bei manch einem neue Kräfte geweckt. Auch war es nun einfach den 2 Gruppen zu folgen. Einerseits die Gruppe um die 4 unbekannten und andererseits die Gruppe von Sly und Sonja, die nun deutlich näher bei ihm war. So liefen sie immer weiter nach oben.
Bald kamen sie auf einem Gebirge ähnelnden Plateau an. Es war voller Geröll, Schutt und Steinen. Es hingen Klippen an den Seiten und in den Klippen waren große Löcher zu sehen. Die vordere Gruppe stoppte und der Fürst sowie Sly und Sonja schloßen auf.
Nun trat der Mann mit der schwarzen Rüstung hervor und gab allen ein Zeichen, dass sie auf ihn warten sollten. Scheinbar hatte niemand vor dem zu wiedersprechen und so warteten sie.
Plötzlich trat Sonja zu dem Wegelagerer und sprach ihn an. Er musste sich schon sehr wundern. Sie hatte auf dem ganzen Weg bisher nichts gesagt, zumindest hatte er nichts gehört und jetzt sprach sie ihn an. Etwas verwirrt lauschte er ihren Worten. Sie hatte also mitbekommen, was er gesagt hatte. Unsere Zeit wird kommen... was meinte sie damit?
Gerade wollte er sie fragen, da hörte er ein Geräusch. Es klang nicht gerade menschlich, wenn er ehrlich war klang es wie ein Insekt. Was sollte das sein? Er schaute in die Richtung, in die der Mann gegangen war, und sah es dann. Ein Wurm ähnliches Vieh, schwarzer Kopf, Tentakel. Er fragte sich echt, was er noch alles sehen sollte, hier wurde es einem ja nie langweilig, dauernd neue Viecher die er nicht kannte.
Der Mann kam zurück und berichtete allen, dass dieses Monster ein Klippenwurm sei. Passender Name, dachte er sich und hörte weiter zu. Der Mann sagte, sie sollten sich von der Größe nicht täuschen lassen, der Wurm besäße ein giftiges Sekret. Doch er hatte einen Plan, wie er das Monster zu Fall bringen wollte. Zuerst sollte er auf das Plateau gelockt werden, damit sie es dann töten konnten. Davor musste man es aber herauslocken. Das ging am besten mit Steinen, die hier zahlreich herum lagen. Der Mann klang ziemlich ernst und betonte deutlich, dass jeder der nicht kämpfen wollte es auch nicht tun musste. Außerdem sollten nur die kämpfen, die es auch wirklich konnten. Da war dem Fürsten klar, dass er nicht gemeint war, also entschieder sich sofort gar nicht erst daran zu denken selber mitzukämpfen. Aber Steine schmeißen, das konnte er. Zumindest wollte er nicht tatenlos zusehen, wie die anderen was taten und er nichts tat. Also nahm er genau wie die anderen auf den Geheiß des Mannes einige Steine und warf sie auf die Löcher in den Klippen.
Lange Zeit passierte nichts, doch dann hörte man, wie das Vieh sich seinen Weg durch den Fels an die Oberfläche bannte. Die Stimmung war ziemlich angespannt, den die meisten hatten noch nie gegen einen Klippenwurm gekämpft, da war sich der Fürst sicher. Gerade als es seinen Kopf rausstreckte fingen alle nocheinmal an ihre Steine zu werfen, dabei traf der Stein von dem Mann mit der Minecrawlerrüstung das Vieh genau am Kopf. Auch der Fürst warf einige Steine, traf aber nur die Außenhaut, die scheinbar immun gegen solche Angriffe war.
Langsam wurde das Vieh wütend und begann sein giftiges Sekret durch die Gegend zu speien, doch zum Glück konnten alle Leute die in der Nähe waren ausweichen. Mitten im Kampf verschwand der Mann mit der Frau, die die ganze Zeit zusammen waren, auch gestern schon, höchst seltsam. Wahrscheinlich ging es ihm doch nicht so gut, nach dem gestrigen Sturz aber das kümmerte ihn jetzt nicht. Die Frau würde sich schon ausreichend um ihn kümmern. Nur war es jetzt erstmal aus mit gezieltem Werfen, den jetzt bewegte sich das Mistding auch noch. Der Fürst dachte aber nicht dran, genau wie die anderen zu gehen, sondern er suchte sich lieber eine erhöhte Stelle.
Hier gab es überall Deckung und so kletterte er einige Meter an einer Klippe hinauf. Von hier hatte er den Kampf perfekt im Blick, doch wollte er nicht nur zuschaun, sondern auch was tun. Also suchte er sich einige größere Steine und postierte sie genau über der Klippe. Falls das Vieh tatsächlich den Fehler machen sollte unter ihm zu laufen, würde er ein paar Kilo schwere Steine auf den Kopf bekommen, mal sehen ob das auch so toll abprallen würde wie die Kieselsteine.
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| 09.06.2003 16:55 | #166 |
| manmouse |
Abseits des Käsefelsens
Esteron wusste nicht was er tun sollte. Was er sagen sollte. Er konnte doch nicht hingehen und einfach sagen“ Pass auf Lehna, ich bin ne Leiche und war mal tot. “
Und doch hatte sie sich ihm offenbart, er schuldete es ihr.
“ Weißt du Lehna, ich bin ein Opfer meiner selbst geworden. Und doch bin ich unschuldig. Es ist zu verzwickt. In gewisser Weise wurde mein Körper geschändet.“ Esteron stockte. Er wusste nicht wie er es anfangen sollte. Jetzt drückte er sich fester an die junge Frau.
Er hoffte das sie ihm das rettende Schilfrohr reichte, um ihn vor dem ertrinken zu bewahren.
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| 09.06.2003 17:36 | #167 |
| Lehna |
Lehna wusste zunächst nicht was sie sagen sollte. Was konnte sie auf soetwas auch schon erwidern? So auf Anhieb fiel ihr jedenfalls nichts ein. Also beschränkte sie sich darauf, ihn festzuhalten, irgendwann fing sie unbewusst an ihn langsam hin und her zu wiegen.
"Was auch immer es ist, Esteron, ich liebe dich viel zu sehr als dass es eine Rolle spielen könnte. Und ich werde alles tun um dir zu helfen, immer und egal was, hörst du?"
Sie schwieg kurz, überlegte wie sie fortfahren sollte.
"Wenn du es mir erzählen willst, dann fang einfach von vorne an. Wenn nicht, dann werde ich dich nicht danach fragen. Es geht um dich. Tu, was für dich am besten ist, und sei dir sicher dass ich dich unterstützen werde, egal wie du entscheidest."
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| 09.06.2003 17:54 | #168 |
| Waldläufer |
Immer noch beim Klippenwurm....
Schon wieder ein Tierchen was den Weg der Wanderer, mehr oder weniger in den Weg stellte doch diesmal gab es ja Hilfe. Der Söldner und sein leescher Anhang waren ihnen gefolgt und das stellte sich jetzt doch als recht praktisch heraus. Mit flinken Sprüngen und kleinen Sprints wechselte Gardiff immer wieder die Stellung und behackte das Wurmgetier mit einer Masse herumliegender Steine. Offen das Untier anzugreifen traute sich der Barde nicht. Er hatte keine Lust irgendwo zwischen dem Schutt und Geröll rumzuliegen, sich nicht mehr rühren zu können und dazu noch besabbert zu sein. „Wähh ...“ den Waldstreicher schüttelte es bei dem Gedanken und wieder flog ein Stein nach dem Biest. Ein Zischen warnte den jungen Vagabund und instinktiv warf er sich zur Seite. Platschen landete eine Fuhre Sekret unweit des jungen Burschen. Angewidert rümpfte er die Nase. Das Zeug stank bestialisch. Zur Seite rollend sprang der Junge auf, schnappte sich wieder einen Stein und schleuderte ihn wieder gegen den Wurm. Er hatte ja schon einige Würmer in seinem Leben zerlatscht aber der Gedanke von einem Wurm bewegungsunfähig gemacht und verspeist zu werden war dem Waldstreicher zuwider. Noch ein paar Steine segelten mehr oder weniger genau und effektiv nach dem Tier aber wenigstens würden sie den anderen Kämpfern helfen.
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| 09.06.2003 18:06 | #169 |
| manmouse |
Wieder abseits ....
Von vorne Anfangen. Hatte Esteron denn genug Zeit? Oder würde der Kampf schnell vorüber sein und sie dann von den anderen gestört werden?
“ Ich liebe dich auch.“ Es war schon komisch, Lehna war die erste Frau in seinem noch so kurzem Leben kennen gelernt hatte. Er kannte sie erst so kurz, und doch war es eine so starke Bindung zwischen den beiden die schnell gewachsen war.“ Ich .... ich .. . Ich war schon einmal tot. Und das in doppelter Hinsicht. “ Esteron erzählte von dem alten General, der auf dem Schlachtfeld sein Ende gefunden hatte. Der Person, die ihm den neuen Körper, die sterblich Hülle geliefert hatte, da ihn der Hohe Schwarzmagier getötet hatte. Er erzählte ihr von der Wiederbelebung die von den Schwarzmagiern praktiziert wurde. Wie sie versucht hatten die alte Seele von dem General in den neuen Körper zu schaffen. Und das ihnen dabei wohl ein Fehler unterlaufen war. Das er irgendwie herausbekommen hatte das der Waffenmeister den alten General in ihm kannte, mit ihm in diese Schlacht gezogen war.
Der Wanderer überlegte, wer war er eigentlich?
“ Deshalb habe ich so reagiert als du den Krieg angesprochen hast. Ich bin froh das gestern auf dem Schlachtfeld der alte General nicht in mir durchgekommen ist. Ich bin auf der Suche nach antworten, und ich denke das mir Frost sie geben kann. Jetzt weißt du es. Ich bin das misslungene Experiment der Schwarzmagier und eine ....“
Esteron verbarg sein Gesicht in den Händen und war froh es ihr endlich gesagt zu haben. Und doch hatte er Angst. Angst vor ihrer Reaktion.
Er würde verstehen, wenn sie jetzt davon laufen würde, ihn hassen würde. Wenn sie sich vor ihm ekelte.
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| 09.06.2003 18:27 | #170 |
| Superluemmel |
Der Plan lief gut. Zu gut für Frosts Geschmack. Es gab wenig, was ihn mehr verunsicherte als ein reibungslos funktionierender Plan. Wie geplant hatte sich der Klippenwurm aus seinem Versteck hervorgewagt, nachdem er gemerkt hatte, dass er allein mit seinem Sekret nicht sonderlich viel anrichten konnte. Als eine gewaltige Lawine schwarzen Fleisches war er die Klippe heruntergestürzt. Von seiner anfänglichen Trägheit war nichts mehr zu erkennen gewesen, er glich eher einer massigen Schlange auf der Jagd als einem schwerfälligen Wurm.Selbst seine Fortbewegung hatte nur noch teilweise etwas mit der des lahmen Kriechers zu tun. Das Biest mimte die Schlängelbewegung einer Schlange nach, während es gleichzeitig den Körper streckte und wieder zusammenzog. Erst als der Klippenwurm vollends den Boden erreichte, fiel dem Waffenmeister auf, wie riesig diese Kreatur wirklich war.
Krachend gaben Felsen unter dem ledrigen Leib nach, berstend zersprangen Steinplatten durch das Gewicht des riesenhaften Wurmes. Schützend war die feste Haut vor den empfindlichen Kopf gezogen, als sich das Biest auf die kleine Gruppe zuwälzte.
Frost hatte den Eisbrecher gezogen, kalt schimmerte der geschliffene Stahl in der Gluthitze der Sonne. Seine Beinmuskeln waren gespannt, jeden Moment konnte der Wurm erneut sein tödliches Gift verspritzen.
Dann passierte es. Schlagartig klaffte das falsche Maul auf, entblößte die empfindliche Kopfgegend des Wurms. Zischend schoss eine glasklare Flüssigkeit aus versteckt liegenden Drüsen in der Maulgegend. Der Krieger schnellte zur Seite und entging knapp der Giftfontäne. Tropfen der scharf riechenden Flüssigkeit verteilten sich über den Hornpanzer seiner Rüstung, wurden jedoch beinahe augenblicklich von dem düsteren Material aufgesogen. Steine spritzten polternd den Hang hinab, als sich Frost vom Boden wegdrückte und auf einen gut anderthalb Schritt hohen Felsen zusprintete. Kraftvoll stieß er sich von den Steinen weg, segelte in einem Hechtsprung auf den Felsen zu und rollte sich über die Schulter ab und in die Sicherheit des Felsblocks. Kaum drückte er sich mit dem Rücken an den Fels, da hörte er auch schon weiteres Gift auf den Schotter niederprasseln.
Offensichtlich hatte der Klippenwurm eine besondere Abneigung gegen den schwarzgepanzerten Krieger entwickelt. Jedenfalls konzentrierte er sich bis jetzt hauptsächlich auf ihn. Frost war das gerade recht. Solange er nicht getroffen wurde, war alles in bester Ordnung.
Das Schaben des ledrigen Körpers auf dem felsigen Untergrund kam näher. Der Waffenmeister rührte sich keinen Finger. Sein Blick wanderte zum Rand seiner Deckung. Ein gewaltiger Schatten hob seinen mächtigen Schädel vom Boden und ließ ihn suchend herumrucken. Eine Bogensehne sang ihr trauriges Lied, dann schoss ein gefiederter Schemen auf den Wurm zu. Der Pfeil schrammte einige Spann über die robuste Haut des Klippenwurms, glitt dann jedoch ab und zerbrach auf den Felsen ohne Schaden angerichtet zu haben.
Der Wurm erstarrte mitten in der Bewegung. Dann schnappte sein Maul auf, weiteres Gift spritzte aus der Öffnung und wahrscheinlich auf den Schützen zu. Dann senkte das Biest seinen Kopf und wuchtete seinen Leib in Richtung der neuen Gefahr.
Frost fluchte leise in sich hinein. Er musste reagieren, sonst kam der Klippenwurm der restlichen Gruppe zu nah. Sein Weg führte die gewaltige Wurmkreatur dicht an seiner Deckung vorbei, schon konnte Frost den Schatten auf den Felsen erkennen.
Der Krieger fasste sein Schwert fester. Kalter Schweiß ließ seine Finger glitschig werden, doch der lederumwickelte Griff der Waffe bot weiterhin festen Halt. Silbergraue Haarsträhnen klebten Frost am Hals und im Gesicht, die Hitze auf dem Geröllfeld war drückend. Dennoch, für Verschnaufspausen war keine Zeit, solange der Kampf tobte.
Ein Blick zur Seite brachte den Wurmkopf in Frosts Sichtfeld. Mit einem Fuß stützte sich Frost auf dem Felsen ab, dann katapultierte er sich aus seiner Deckung hervor. Im Flug rollte er sich nach vorne und drehte seinen Körper gleichzeitig zur Seite.
Schwungvoll hämmerte er dem Klippenwurm das Schwert gegen die Frontpartie und kam den Bruchteil einer Sekunde später auf dem unsicheren Boden auf. Die Klinge drang ein Stück weit in den Körper und drückte dabei die widerstandsfähige Haut mit ein, bevor sich der Wurmkörper straffte und die Waffe zurückprellte. Eine erneute Körperdrehung verhinderte, dass dem Krieger das Schwert aus der Hand geprellt wurde.
Die Robustheit der Wurmhaut war unglaublich. Selbst die rasiermesserscharf geschliffene Klinge des Eisbrechers vermochte sie nicht weiter zu beschädigen. Sie war einfach zu elastisch.
Dennoch hatte Frost sein Ziel erreicht und die Aufmerksamkeit des Riesenwurms erneut auf sich gezogen. Erneut klaffte die Haut vor dem Kopf auf. Die Zeit schien stehenzubleiben. Das Auge des Wurms zog sich zusammen und fixierte den Waffenmeister. Frost sah genau, wie sich die Tentakel hoben und den Weg für eine schillernde Flüssigkeit freigaben, die aus darunterliegenden Drüsen schoss. Der Stiefel des Waffenmeisters rutschte haltlos über das Gestein und schickte neue Steinlawinen in die Tiefe, als Frost sich mitten in der Bewegung herumwarf und den Kopf zur Seite drehte. Das rasende Hämmern seines eigenen Herzens vermischte sich mit dem Zischen der auf ihn zuschießenden Giftfontäne zu einem schauerlichen Chorus. Die Nackenhaare des Kriegers stellten sich langsam auf.Frost spürte, wie er von seinem eigenem Schwung getragen den Boden unter den Füßen verlor. Etwas bewegte sich in dem Maul des Wurms. Rosafarbene Tentakel zuckten nach vorne, verfehlten den Waffenmeister nur um Haaresbreite. Einzelne Gifttropfen regneten auf die Rückenpanzerung Frosts nieder.
Seine freie Hand fing den Sturz des Waffenmeisters einen Spann über dem Geröll auf. Einen schmerzhaft wummernden Herzschlag später spürte er einen Ruck an seinem linken Bein und wurde aus der Balance geworfen. Anstatt seinem Instinkt zu folgen und zu versuchen, sich an den Steinen festzukrallen, warf sich Frost erneut herum und schlug gleichzeitig nach den ihn festhaltenden Tentakeln.Im Gegensatz zu der Haut des Klippenwurms hatten die Fangarme der scharfen Klinge nichts entgegenzusetzen. Blasses Blut plätscherte in einem Sturzbach auf die Felsen, als der Eisbrecher mühelos durch das weiche Fleisch schnitt. Endlich schien sich der Zeitfluss zu normalisieren. Kraftvoll sprang Frost auf die Beine und versetzte dem Wurm einen weiteren, beidhändig geführten Schlag. Abermals spritzte helles Blut auf die Steine, eine tiefe Wunde zeichnete sich knapp unterhalb des Auges ab.
Der Wurm zuckte zusammen und gab ein bedrohliches Zischen von sich. Doch anstatt nachzusetzen, stieß sich Frost erneut vom Boden ab und warf sich mit aller Kraft nach hinten.
Keine Sekunde zu früh. Zischend verteilte sich ein Schwall des giftigen Sekrets über die Stelle, an der er einen Wimpernschlag zuvor noch gestanden hatte. Auch die vorschnellenden Tentakel verfehlten den Krieger nur knapp. Keuchend krachte Frost mit dem Rücken auf das harte Geröll. Pochender Schmerz explodierte in seinem Schädel, der eisenartige Geschmack von Blut lag auf seiner Zunge. Dennoch zwang er seinen Körper, sich über den Rücken abzurollen und erneut auf die Beine zu kommen.
"Söldner!", rief er zu dem Bogenschützen in der Hoffnung, ihn hatte der Angriff des Wurms nicht zu schlimm erwischt.
"Blendet das Biest! Schießt auf das Auge!"
Der Klippenwurm schob sich schon wieder auf den Waffenmeister zu. Gift tropfte zwischen seinen tentakelartigen Fangarmen hervor, ein Fluss hellen Blutes sickerte aus der Wunde die der Eisbrecher hinterlassen hatte. Innerlich bereitete sich Frost darauf vor, einem neuen Angriff auszuweichen. Egal, ob er von Seiten des Wurms oder in Form eines abgefeuerten Pfeils kommen würde. Wenn er zu früh reagierte, war er wohl geliefert. Es galt erneut, bis zum letzten Moment auszuharren...
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| 09.06.2003 18:40 | #171 |
| Lehna |
Am Waldrand vor der Geröllhalde...
Doch sie drückte ihn einfach nur etwas fester an sich, strich sanft über seine etwas wirren Haare. Eine sonderbare Geschichte, die ihr Esteron da eben erzählt hatte. Es klang wie ein verrückter Fiebertraum. Konnte das wirklich wahr sein?ja. Sie wusste, dass es stimmte. Weil Esteron sie nicht belügen würde. Doch sie spürte irgendwie nichts, keinen Hass, keine Angst, nur Leere. Und ein wenig Mitleid.
"Sag Esteron, was ist der Tod überhaupt?"
Eine sonderbare Frage, doch sie drängte sich auf. Schien völlig logisch zu sein, als gäbe es keine andere Frage in dieser Situation.
"Der Tod ist doch die Endgültigkeit. Deswegen ist er so wichtig. Aber du lebst... Also warst du entweder nie tot, oder der Tod ist unwichtig, denn er ist nicht endgültig. Egal wie - es spielt keine Rolle."
Sie strich sanft über seine Handrücken, nahm dann sein Handgelenk und drückte seine Arme langsam nach unten. Er sah sie verunsichert an.
"Wir werden deine Antworten schon finden."
Ihr Gesicht näherte sich dem seinen, sie schloss die Augen, etwas später berührten sich ihre Lippen ein weiteres mal...
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| 09.06.2003 19:10 | #172 |
| manmouse |
Tod, was war eigentlich der Tod. So sehr Esteron auch darüber nachdenken mochte, er wusste keine plausible Erklärung auf die Frage. War er noch tot? Er fragte sich das doch selbst immer wieder. Unzählige male hatte er sich das gefragt, davon geträumt. Seinen Hass auf die Schwarzmagier wachsen lassen, ihn genährt.“ Ich weiß es nicht Lehna.“ Wütend ballte er eine Faust im Gras und zog das Büschel samt dem mit Erde behaftetem Wurzelballen aus dem Boden.“ Ich weiß nichts. Nicht einmal warum diese Menschen so abgrundtief verdorben sein können, das sie solche Experimente gewagt haben. Wer weiß, eventuell versuchen sie es schon an anderen Lebewesen. Oder ich war nur die erste Stufe, das erste Menschliche Testobjekt. “ Noch immer liefen dem jungen Wanderer Tränen der Wut über die Wangen.
“ Was ist, wenn mich mein Weg in das Reich der Toten führt? Wenn ich die Seele des Generals in mir nicht in den Griff bekomme. Ich weiß nicht wie stark die andere Seele ist.“ der Blick, die Augen von Esteron schienen sich zu verändern. Hatte er dem General die Tür geöffnet?
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| 09.06.2003 19:26 | #173 |
| Lehna |
"Dann werde ich dich begleiten."
Ihre Stimme war fest, ohne jeden Zweifel, ließ keine Widersprüche zu. Sie nahm Esterons Hand zwischen die ihren und drückte sie ein wenig.
"Hör auf ven deinem Weg zu reden. Es ist unser Weg. Du hast mir das Leben gerettet... in mehrfacher Hinsicht. Ich werde dich nie allein lassen. Niemals."Sie sah ihm ernst in die Augen, irgendwie schien er sich verändert zu haben. Man konnte es nirgendwo an ihm sehen... und doch gleichzeitig überall. Die Seele des Generals?
"Niemals."
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| 09.06.2003 19:43 | #174 |
| Sly |
Sly hatte wohl den Aufruf des Waffenmeisters gehört.Der Wurm hatte den Söldner nicht verletzt, da er ebenfalls sehr schnell auf den Füßen war. Jetzt galt es nurnoch auszuharren , wann der richtige Moment da war ,bis er den Wurm verletzen konnte. . Der Söldner zielte auf das Auge , doch es war noch zu früh. Er musste warten bis das Tier seinen Säurestrahl bereit zum Abschuss machte. " Frost , wenn ich es sage lässt du dich fallen , ok? ". Der Söldner erwartete garkeine Antwort von dem Waffenmeister, er wusste dass Frost so handelnwürde. Die Sehne seines Bogens war bis zum anschlag gespannt, diesen Zustand konnte Sly nicht lange aufrechterhalten , die Kraft die seinen Arm nach vorne zog war ungeheuerlich.
Da hoben sich die Tentakeln auf neue und bereiteten sich vor das Gift zu verspritzen. "Frost runter! " rief Sly und ließ gleichzeitig die Sehne los. Der Bogen spielte erneut sein trauriges Lied und der Pfeil schoss in einer irren Geschwindigkeit los. Frost hatte es nur um Haaresbreite geschafft dem Pfeil auszuweichen , er musste noch den Luftstrich gespürt haben. Der Pfeil flog unnachgibig weiter, nicht ohne von der Säure verätzt zu werden , doch es ging zu schnell als ,dass der Pfeil hätte zersetzt werden können. Der Wurm erkannte erst viel zu spät die Gefahr. Er war zusehr auf den Mann bedacht ,der ihm diese Schmerzhafte Wunde verpasst hatte. So wie der Söldner gezielt hatte traf er auch genau das Auge. Der Pfeil bohrte sich tief in das Auge und den Kopf des Tieres hinein. Die Säure begann nun ebenfalls einen kleinen Teil des Kopfes zu zersetzen was höllische Schmerzen verursachen musste. Der Giftstrahl den der Wurm kurz zuvor verstreut hatte verfehlte frost , der sich nach seinem Fall nach unten noch weggerollt hatte. Der Wurm brach seinen weiteren Angriff sofort ab und bäumte sich vor den Kämpfern aus. Er stieß einige schmerzverzerrte Schreie aus, bis er anfing wie ein wildes Tier um sich zu schlagen. Der Wurm war jetzt nicht minder gefährlich ,denn er schlug zielos um sich herum ,was seine Angriffe unberechenbar machte. Frost beeilte sich einigen Abstand zu gewinnen und hielt sich erstmal von dem Tier fern.
Leider wollte der Riesenwurm nicht einfach so aufgeben und fing nun an wild mit Säure um sich zu schießen was jeden der Kämpfer erstmal dazu brachte sich in Sicherheit zu bringen. Jeder versteckte sich hinter einem mannshohen Felsen und wartete ab. Der Söldner rief quer über das Schlachtfeld zu Frost "Wir warten am besten erstmal ab bis er sich beruhigt hat seine Kraftreserven müssen irgendwann auch mal leer sein" Er war zwar nur knapp 30 Fuß von ihm weg , doch der Wurm verursachte solch laute Schreie, dass Sly befürchten musste sie würden überhört werden.
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| 09.06.2003 19:52 | #175 |
| manmouse |
Wieder im Wald ..
“ Unser Weg. “ Nach diesen Worten klärte sich der Blick von Esteron wieder. Er war wieder „nur“ der junge Esteron. Sichtlich erleichtert zwar, aber für immer verändert. Lehna hatte ihm die Kraft gegeben. Sie zeigte ihm das sie zu ihm stand. Das es ihr Weg war. Die schon dicke Bindung wurde dadurch noch mehr gefestigt.
“ Ich danke dir. Danke für die Kraft die du mir gibst. Es war gut das ich mir die geöffnet habe, auch wenn soviel Angst davor hatte dich zu verlieren.“Es lag nicht daran, das Esteron geglaubt hatte Lehna sei nicht nur oberflächlich, im Gegenteil. Es war die Angst wieder alleine zu sein, die ihn davon abgehalten hatte sich ihr früher zu öffnen.
Der junge Wanderer drückte Lehna an sich, er wollte sie nie wieder loslassen. Nie wieder. Er spürte ihr Herz durch ihre Brust schlagen. Er war glücklicher denn je. Endlich einen Teil der großen Last los zu sein.
Er küsste ihr Gesicht wieder und wieder.
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| 09.06.2003 20:24 | #176 |
| Superluemmel |
Doch Slys Rufe gingen in dem Toben des geblendeten Wurms unter. Selbst wenn Frost sie gehört hätte, wäre er nicht in Deckung gegangen. Er wusste zu wenig über die Kreatur, als dass er abwarten konnte, bis ihre Kräfte nachließen. Wohlmöglich zog sich das Biest in sein Schlupfloch zurück um sich dort zu regenerieren.
Nein, entweder er brachte es jetzt zu Ende oder nie.
Reglos stand der Krieger vor dem tobenden Wurm. Ein düsterer Schatten auf dem hell erleuchteten Geröllfeld. Die Spitze des Eisbrechers deutete direkt auf den ungleichen Feind, ruhig hob und senkte sich das Schwert im Takt seines Atems. Während der Klippenwurm sich noch immer wie wild hin und her warf und ein Regen aus Gift ungezielt auf die Felsen niederging, wartete Frost auf seine Gelegenheit. Als der Wurmkopf ein weiteres Mal donnernd vor ihm auf das Geröll krachte und sowohl Steinsplitter umherschleuderte, wie auch eine gewaltige Staubwolke aufwirbelte, spannte sich Frost innerlich.
Steinpartikel prasselten auf seine Rüstung und sein Gesicht nieder. Stickiger Staub zwang ihn, die Augen zusammenzukneifen und reizte seine Lunge. Dann entließ der Waffenmeister die aufgestaute Anspannung in einen blitzschnellen Satz. Stahl blitzte in dem Vorhang aus grauem Staub, der Eisbrecher stieß einer Lanze gleich nach vorne.
Der Wurm erstarrte mitten in der Bewegung. Es war ein seltsames Bild. Der Schwanz des Klippenwurms hing noch halb in der Luft, während sein Maul von einer dichten Staubwolke verdeckt wurde. Ein Zucken lief durch den riesenhaften Leib. Als sich der Staub lichtete, konnte man den schwarzen Schatten des Waffenmeisters erkennen, der direkt in dem aufgerissenen Schutzmaul stand. Auch er war zur Salzsäule erstarrt.
Ein Schwall aus zähflüssigem Blut quoll unter dem blanken Stahl des Eisbrechers hervor, als der Wurm abermals erzitterte. Die schlanke Klinge hatte sich fast bis zum Heft in den Kopf des Wurmes gebohrt. Schmatzend glitt das Schwert aus dem Fleisch und ließ neue Sturzbäche aus der Stichwunde quillen. Hastig sprang der Krieger einen Schritt zurück, als der Wurm ein an einen Seufzer erinnerndes Zischen von sich gab. Dann krümmte er sich zusammen, zuckte noch einmal und rollte auf die Seite.
Schwer atmend stützte sich der Waffenmeister auf seine Klinge. Knapp, verdammt knapp...
Doch der Feind war bezwungen. Der Koloss eines Wurms lag erschlagen auf den Felsen. Keuchend wischte sich Frost den Schweiß von der Stirn. "Gardiff, ich könnte eure Hilfe gebrauchen!"
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| 09.06.2003 20:28 | #177 |
| Lehna |
Am Waldrand...
Lehna erwiderte Esterons Küsse, schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie schloss die Augen, es gab nichts zu sehen, nur zu spüren. Seine warme Haut, seine kurzen Bartstoppeln, die sanfte Berührung seiner Lippen. Esterons Hand fuhr durch ihr lockiges Haar, er beugte sich zurück und lag bald auf dem Waldboden, Lehna über ihm.
Willi piepste, ein Waldvogel trällerte sein Lied, es raschelte leise als ein Eichhörnchen durch einen Busch hüpfte und einen Augenblick später mit erstaunlicher Geschicklichkeit einen Baumstamm hinaufkletterte, um kurz auf einem Ast zu verharren und dann in einem runden Loch im Stamm zu verschwinden.Mit einem dumpfen plumpsen landete Lehnas Waffengurt auf dem sandigen Boden, ihr graues Leinenhemd folgte kurze Zeit später. Angenehm kühl, aber nicht kalt strich der Wind über ihre bloße Haut, sie beugte sich wieder zu Esteron hinunter, küsste ihn auf den Mund. Seine Hand berührte sanft ihre nackte Brust."Nein, wir werden nie wieder allein sein...", flüsterte sie, küsste ihn wieder...
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| 09.06.2003 21:23 | #178 |
| manmouse |
Gierig erwiderte Esteron die Küsse von Lehna, sein Verlangen nach ihr wurde immer größer. Was war wenn die anderen gleich zu ihnen stoßen würden? Sie dabei erwischten? Es war ihm egal!
Der Wanderer verwarf den Gedanken gleich wieder, was zählte war der Moment, und den wollte er um jeden Preis voll auskosten. Sanft streichelte er ihre Brüste, küsste er ihre Haut. Spürte wie sich ihre die feinen Härchen unter eine Gänsehaut der Wolllust aufstellten. Die entstehende erotische Spannung war beinahe hörbar.
Lehna stöhnte unter der Erregung leicht auf, ihr Hände gruben sich in die feinen maschigen Metallösen des Kettenhemds. Seine Muskeln spannten sich. Esteron liebkoste zärtlich, aber bestimmend ihren weichen glatten Hals, als Lehna ihren Kopf nach hinten legte. Beiden genossen es, in vollen Zügen. Sie waren für einander bestimmt.
“ Lehna... “, hauchte er verlangend in ihr Ohr, während er ihre zarten wohlschmeckenden Lippen küsste.
Der Atem von dem jungen Mann ging schneller. Seine Hände umschlossen nun die Hüfte von der ihr. Während sein Herz immer fester in seiner Brust schlug.
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| 09.06.2003 22:08 | #179 |
| Todesfürst |
Der Fürst hatte alles von der Klippe aus beobachtet. Dieser verdammte Wurm hatte die ganze Zeit versucht sich mit seinem Sekret zu wehren und hatte dabei fast den Mann mit der schwarzen Rüstung erwischt Für einen Moment sah es so aus, als ob er ihn erwischt hatte, doch dann konnte er sich doch noch abfangen. Der Mann hatte dem Wurm einige schwere Stiche gegeben, und einige Tentakel waren schon ab. Das Blut war keinesfalls rot, sondern glasig und eklig wie eine Portion Schleim. Einfach widerlich. Nachdem der Mann dem Biest die Tentakel abgeschlagen hatte, konnte er sich gerade noch vor dem erneuten Giftangriff in Sicherheit bringen und hahrte nun hinter einem Fels aus. Doch Sly hatte das ganze ebenso verfolgt und war die ganze Zeit bereit gewesen zu schießen, doch irgendwie hatte er den Mut nach dem einen Schuss, der an der Haut des Wurmes abprallte verloren oder wartete er nur auf den richtigen Augenblick? Wie dem auch sei, der Mann gab dem Söldner einen Ruf, er konnte nicht ganz verstehen, was er genau sagte, doch sollte er in irgendein Auge schießen. Und damit konnte ja nur das Auge des Wurmes gemeint sein. Der Fürst verstand was er vor hatte, er wollte den Wurm ablenken, so dass Sly ihm einen Pfeil in sein süßes Glubschauge verpassen konnte. Der Söldner harhte vor dem Monster aus, er wartete auf den Angriff, aber eigentlich wartete er mehr auf den Pfeil. Der Wegelagerer achtete genau auf Sly, er hatte ihn von hier oben perfekt im Blick. Seine Hände zitterten, er hatte den Bogen jetzt schon längere Zeit voll gespannt gehalten und seine Kraft schien zu Ende zu gehen, er sah die ganze Zeit zu dem Mann, zumindest versuchte er es, da es gar nicht so leicht war, der Wurm stand nämlich vor dem Mann und er versuchte sich zu konzentrieren, man sah, dass er alle Kraft in den Schuss setzte.
Zischhhhhhhhhhhhh
Plötzlich passierte es, Sly ließ den Pfeil los und dieser bannte sich seinen Weg. Kerzengerade flog er durch die Luft und schnitt sie gerade zu auf. Selbst von hier oben hatte er den Abschuss gehört, so gespannt war er. Er war so hoch oben, dass er den Mann sehen konnte, im Gegensatz zu Sly, den der Wurm versperrte ihm die optimale Sicht. Der Pfeil flog schnell wie der Schall und doch konnte er ihm folgen. Dann passierte es, der Pfeil traf sein Ziel, das Auge des Getiers, doch davor hatte es der Mann noch gerade geschafft auszuweichen, um Haaresbreite, wahrscheinlich konnte er den Pfeil spüren.
Das Vieh schrie laut auf, es war ein ziemlich ekliger Schrei, wie der von einem….Wurm oder nein besser wie von einem Insekt. Der Fürst zitterte bei dem Schrei, weniger aus Furcht als mehr durch Ekel, wenn er eines hasste, dann waren es so Viecher. Doch anstatt brav nun sich auf den Boden fallen zu lassen, wie man das normalerweise macht, wenn man als ordentliches Monster stirbt, dachte der Wurm nicht dran aufzugeben. Im Gegenteil, der fing jetzt erst richtig an. Er schüttelte sich und warf in alle Richtungen sein giftiges Sekret, als ob er den Angreifern sagen wollte, kommt doch, ich bin noch lange nicht fertig Die Kämpfer brachten sich sofort in Sicherheit, den die Gefahr von einem zufällig abgegebenen, unkontrollierbaren Stoß Giftsekret getroffen zu werden, war nun noch höher, als sie eh schon war.
So versteckten sie sich hinter mannsgroßen Steinen und überlegten wohl, was jetzt zu tun war. Sollten sie abwarten bis das Vieh seine Kräfte verloren hatte und sich vielleicht dann doch tot zu Boden geben würde, oder war es nur zeitweise verletzt und könnte sich bald wieder regenerieren. Scheinbar schienen alle da unten unentschlossen, doch gerade als der Fürst dachte, sie warteten ab, da kam der Mann mit der schwarzen Rüstung aus seiner Deckung und ging mit seinem Schwert auf das Vieh los.
Er kämpfte sich bis zu dem immer hektisch werdenden Wurm vor und erreichte ihn auch. Dieser versuchte noch einmal vergeblich sein Schicksal zu retten, indem er abermals Attacken gegen den Mann führte. Einige Steine flogen gegen die Rüstung aber das schien ihn kalt zu lassen. Er schwang sein Schwert grazil gegen den Wurm und dieser versuchte vergeblich auszuweichen. Der Mann rollte sich ab und während der Wurm noch verdutzt da stand, rammte er schon seine Klinge in den Schädel. Das Mistding schrie wieder so einen nervenzerfetzenden Schrei aus, doch diesmal hoffte der Fürst auf den endgültigen Tod. Als sich der Staub von dem Abrollen gelegt hatte, erkannte man, wie die Klinge fast bis zum Griff im Kopf steckte. Ein bestialischer Anblick, doch was zählte war einzig und allein das Ergebnis. Das Vieh war tot, sie, bzw. Sly und der Mann hatten es geschafft. Wie lange hatten sie nur gebraucht? Doch es spielte keine Rolle es war tot.
Beängstigende Ruhe machte sich auf dem Schlachtfeld breit, bis der Mann nach dem Mann mit der Minecrawlerrüstung rief. Scheinbar hatten die 2 was zu bereden. Der Fürst ging nun auch langsam von seinen Hügel hinunter. Es war wieder wie vor dem Kampf. Er sah sich um und nun fiel ihm auch wieder auf, dass ja 2 Leute aus der Gruppe fehlten. Wo steckten die bloß? Sollte er sie suchen, womöglich verliefen sie sich. Aber nein, schließlich waren sie schlau genug sich nicht weit von der Gruppe zu entfernen. Naja, zumindest hoffte er das. Außerdem hatte er etwas vor. Er nahm ein Stück Pergament, dass er immer bei sich trug, nahm den Kohlestift aus seiner Tasche und fing an etwas aufzuschreiben.
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| 09.06.2003 22:15 | #180 |
| Lehna |
Im Wald...
Ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihr Atem ging flach und schnell. Ziellos fuhr ihre Hand über den kalten, gefühllosen Stahl Esterons Kettenhemd, während er ihren Hals küsste. Blöde Rüstung, was wollte er jetzt damit? Ihre Finger wanderten zu seiner Gürtelschnalle, öffneten sie nach ein paar vergeblichen Versuchen, während sie sich ununterbrochen küssten. Ihr Körper ziterte vor Verlangen, sie hatte fast das Gefühl, sie würde die Kontrolle über sich verlieren. Ob das nun so schlecht wäre, war eine andere Frage...Esterons Gürtel landete mitsamt dem stumpfen Schwert neben den beiden im Gras. Lehna zögerte nicht und zog Esteron sofort das verdammte Kettenhemd über den Kopf, klirrend fiel das Stahlgeflecht zu Boden. Das Hemd des jungen Wanderers folgte einen Augenblick später.
Sie umarmte Esteron wieder, küsste ihn. Endlich berührte ihre Haut die seine, endlich spürte sie die Wäreme seines Körpers an ihren Brüsten und nicht die Kälte des Stahls.
Ihre Hände strichen zärtlich über seinen Bauch und seinen Rücken, während sie versuchte, die Stiefel von ihren Füßen zu bekommen. Gar nicht so einfach, aber irgendwann plumpste der erste Stiefel ins Gras. Beim zweiten wurde es ihr dann zu bunt, sie unterbrach kurz den Kontakt ihrer linken Hand mit Esterons Körper und zog den staubigen Lederstiefel von ihrem Fuß.
Ihr Atem war inzwischen zu einem leisen Keuchen übergegangen, sie fühlte sich als würde sie innerlich brennen. Doch das Feuer war keineswegs schmerzhaft, es verzehrte stattdessen all das Leid der Vergangenheit. Die Vergangenheit spielte ohnehin keine Rolle mehr, es zählte nur noch die augenblickliche Gegenwart. Und die bestand aus ihr und Esteron, nichts und niemandem sonst. Ob die anderen sie bereits beobachteten? Nun ja, sollten sie doch...
Sie stöhnte leise, begann ihre Hose auszuziehen, während Esteron sie weiterhin umarmte und küsste. Der junge Mann half ihr mit einer Hand dabei, während die andere weiterhin über ihren Körper wanderte. Irgendwann hatten sie das auch erledigt und sie saß nackt wie Innos sie geschaffen hatte auf dem Waldboden. Sie spürte den angenehmen Wind auf ihrer Haut, und Esterons warme, zärtliche Hände...
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| 09.06.2003 22:22 | #181 |
| Aylana |
Fast den ganzen Tag hatte Aylana in ihrem Bett verbracht, doch die meiste Zeit hatte sie nicht einmal geschlafen sondern nach grunden gesucht weswegen sie mit diesem... nicht sehr gesprächigen Schwarzmagier mitgegangen war.Aber sie war leider zu keinem Grund gekommen und so beliess sie es dabei, das sie auf ein Abenteuer aus war.
Nun hockte sie aber schon seit einigen Stunden in dieser Taverne an einem viel zu kleinen Tisch.
Und als ob das nicht schlimm genug wäre hockte ihr ein "Mensch" gegenüber der gegen sich selbst Strip Poker gespielt hatte als sie in die Schänke eingetreten war.
Solangsam zweifelte sie an dem Gesunden Menschenverstand ihre Reisepartners, aber irgendwie belustigte sie sein verhalten.
"Sag mal, wollen wir nun noch den ganzen Tag in dieser... abgesifften... Taverne hocken?"
Neugierig beobachte sie wie sich langsam sein Kopf nach oben bewegte, dann begannen sich die Augenlieder auf den Weg nach oben zu machen, bis sie schließlich angekommen waren und er Aylana mit seinem nichts aussagenden Blick Anschaute, wobei sich die junge Amazone nicht sicher war ober er wirklich zu ihr sah oder gegen die Wand dahinter.
Komischer Kerl...
Ohne ein weiteres Wort zu sagen stand der Schwarzmagier plötzlich auf und ging auf den ausgang zu. Aylana erhob sich darauf schnellstens und rannte ihm hinterher.
"He, ein einfach "Wir gehen" hätte auch genügt."
Während die beiden aus der Taverne schritten, schauten ihnen einige Gäst interessiert hinterher. Hier gab es wohl nicht oft Schwarzmagier mit einer Amazone im Schlepptau zu sehn, aber mal ehrlich, wo gab es das schon? Schließlich hatten sie die Taverne verlassen und befanden sich, endlich, an der Frischen Luft. Aylana atmete Tief ein und genoss den Sauerstoff, welchen es in der Taverne nur als Mangelware gab.
"und wo geht es nun hin?"
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| 09.06.2003 23:01 | #182 |
| manmouse |
Wieder am Waldrand ....
Sie war wunderschön, unbeschreiblich schön. Ihre Haut glatt. Esteron setzte sich auf. Legte seine großen Hände um ihren Hals, zog ihren Kopf an den Haaren zärtlich zu sich herüber und küsste sie zärtlich auf den Mund. Bereitwillig öffnet Lehna ihre Lippen und gewährte seiner Zunge Einlass. Sie verloren sich in einem nicht enden wollenden Kuss.
Er löst sich von ihrem Mund und küsst sich langsam über ihr Kinn, den Hals in die Richtung ihrer linker Brust vor. und ihr lautes Aufstöhnen lies ihn mutiger werden
Der Wanderer schob Lehna energisch von sich herunter und legte sie mit dem Rücken in das weiche Gras unter dem Baum, wobei er jeden Zentimeter ihres Körpers mit seiner Zunge berührte.
Esteron konnte es nicht mehr abwarten. Fast schon eilig zog er sich mit den Stiefelsohlen, selbige aus. Wobei er nicht von Lehna ab lies.Der Wind der durch die Baumkronen pfiff wurde heftiger. Genauso heftig wie das Verlangen in ihm. Lehna fuhr mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken, wobei sie blutige Kratzer auf seiner Haut hinterlies. Langsam glitten ihre Hände hinunter zu seiner Hose, wo sie ihm helfend in den Hintern kniff, und sie dann herunterzog.
Beide rollten sich eng umschlungen über das saftige Grün der Wiese. Bereit für die Vereinigung unter den Halbwegs freien Himmel. Keiner von beiden konnte und wollte länger warten.
Der Kampf den die anderen gegen den Klippenwurm austrugen war mit aller Wahrscheinlichkeit schon lange vorbei. Doch es kümmerte das Pärchen nicht.
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| 09.06.2003 23:29 | #183 |
| Waldläufer |
Schnaufend wälzte sich Gardiff hinter einem Felsblock hervor hinter dem er sich vor dem Sekretbombardement des Klippenwurms in Sicherheit gebracht hatte. Mit eine Rückwärtsrolle über die Schulter fasste der Waldstreicher wieder Fuß und kam auf die Beine. Der tote Wurm lag zusammen gekrümmt da, in den letzten Zügen schienen sich die Muskeln des Tieres noch mal zusammengezogen zu haben und dann teilweise wieder entspannt, so war die Haltung etwas bizarr. Frost reinigte mal wieder sein Schwert und der Barde eilte zu ihm.
„Wie kann ich euch behilflich sein Frost?“ erkundigte sich Gardiff und betrachtete sich das Tier genauer. Ein paar Tentakel hingen aus dem Maul und einige schleimige und durchsichtige Essenzstreifen zogen sich über den Unterkiefer. Rasch erklärte Frost dem jungen Vagabund das er das Bauchfleisch des Wurmes wollte. Skeptisch sah der Vagabund den Kadaver an und es schüttelte ihn leicht als er einen Zug Luft einatmete welche gerade dem Maul des Wurms entweichende Dämpf enthielt. „BAAAAAAARRRR.... Stinkt das widerlich!“ entfuhr es dem Gildelosen unkontrolliert und nach einem tadelnden Blick seines Lehrmeisters machten sich die Zwei daran den Wurm auf den Rücken zurollen. Das Fleisch an der Unterseite war wirklich um einiges weicher als das restliche Fleisch und nach kurzem Abtasten setzte Gardiff sein Schwert an und schnitt einen Streifen Fleisch heraus. Es ging erstaunlich gut und so fuhr der Barde mit diesem Verfahren weiter fort. Gründlich schnitt er alles Fleisch welches sich als weicher entpupte als der Rest heraus und stapelte es in einem kleinen Haufen vor Frosts Stiefeln auf. „Was wollt ihr mit dem Fleisch Frost ?“ fragte der Barde vorsichtig als er mit seiner Arbeit geendet hatte und seine Klinge vorsichtig reinigte. „Ihr wollt das Zeug doch nicht etwa essen ?“ Doch der Waffenmeister antwortete nicht auf die Frage seines Schülers sondern blickte nur vielsagend auf das Fleischhäufchen.
Mit einem Surren glitt die Klinge des gildenlosen Einhandlehrmeisters zurück ihn die Lederscheide und suchend blickte er sich um. Die Gevolkschaft des Söldners Sly schien wohl auf zu sein doch fehlte jemand. Ja Esteron und Lehna fehlten. Waren die zwei nicht zu Beginn des Kampfes in den Wald verschwunden ? Mit schnellen weiten Schritten eilte der Bursche in die Richtung davon um sie zusuchen. Sie sollten ruhig wissen das Alle noch lebten bis auf den Wurm. „LEHNA ?....ESTERON ?“ hallte es bald durch die Gegend und suchend tapste Gardiff umher.
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| 10.06.2003 00:46 | #184 |
| Lehna |
Lehna stöhnte laut auf, als Esteron in sie eindrang, die Finger ihrer rechten Hand gruben sich in das weiche Erdreich. Um sie herum gab es nichts mehr, nur noch Esteron existierte für sie. Die Anderen, nun, welche anderen...?Keuchend stieß sie ihr Becken nach oben, passte sich Esterons Rhythmus an...
Schwer atmend lag sie neben dem jungen Wanderer auf dem weichen Waldboden, starrte verträumt zu den Baumkronen, einige Haarstränen klebten auf ihrer schweißnassen Stirn. Wann war sie das letzte mal so glücklich gewesen? Doch sie brauchte nicht nachzudenken, um die Antwort zu kennen - noch nie. All das Leid der letzten Jahre, all die Verzweiflung, an der sie fast zerbrochen wäre, es schien so fern und unwichtig als hätte es nie existiert. Die Hoffnungslosigkeit, die so lange ihr einziger Begleiter gewesen war - spätestens jetzt war von ihr nichts mehr zu sehen außer der Staubwolke, die sie bei ihrer Flucht aufwirbelte.
Sie drehte Esteron den Kopf zu und sah ihn verliebt an, sie gaben sich einmal mehr einen ausgedehnten Kuss. Allerspätestens jetzt war klar, dass sie zusammengehörten, das nichts und niemand sie jemals wieder auseinanderbringen konnte.
Willi piepste leise, der einzige Zeuge des jungen Glücks, Lehna setzte sich hin und streichelte dem kleinen Vogel über sein Köpfchen.
Was wohl die anderen gerade machten? Ob der Klippenwurm tot war? Ob alle den Kampf überlebt hatten?
Fragen, die endlich wieder wichtig waren - ihre Sorge um Frost und die anderen konnte ihr Glücksgefühl allerdings noch immer nicht trüben..."Lehna?...Esteron?"
Sie lauschte. Es war Gardiffs Stimme. Offensichtlich suchte er nach ihnen. Noch einmal gab sie Esteron einen Kuss, dann erhob sich Lehna und schlüpfte wieder in ihre Kleider, ohne sich allerdings besonders zu beeilen. Der junge Wanderer tat es ihr gleich, auch wenn er dabei etwas länger brauchte. Sie nutzte die Zeit, um ihre zerzausten Haare etwas in Ordnung zu bringen. Wahrscheinlich konnte man ohnehin kaum übersehen was sie getan hatten, während die anderen gegen den Klippenwurm gekämpft hatten und vielleicht auch gestorben waren...
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| 10.06.2003 01:16 | #185 |
| manmouse |
Es war wunderschön, Esteron schwebte noch immer mit Lehna auf Wolke Nummer 127 von rechts. Er hatte Gardiff gar nicht rufen gehört, und war erst aufgestanden als Lehna im fast schon mit dem anlegen ihrer Kleidung war und ihm noch mal einen innigen Kuss gab. Was wollte denn der Knabe jetzt hier?Schnell zog er sich seine Hosen, und Stiefel an, schnappte sich das Leinenhemd und warf es leicht über seinen Körper, und stopfte sich den Saum in die Hose, während er nach seinem Gürtel suchte. Der musste doch hier irgendwo liegen.Esteron lief einmal um den Baum, nichts.
Gardiff schien immer näher zu kommen.
“ Schatz, hast du meinen Gürtel gesehen?“ Esteron sah Lehna fragend an. Lehna die noch ihr zerwuseltes braungelocktes Haar etwas glatt strich, mit zerwuseltem Haar sah sie noch weiblicher aus, zeigte sie lachend auf die Stiefel von dem Wanderer.
“ Ja die Stiefel habe ich schon, aber ich suche den Gürtel.“ Lehna lächelte noch immer, machte einen Schritt auf Esteron zu küsste ihn auf den Mund und erwiderte nur kess.
“ Dummerchen, du stehst auf deinem Gürtel. “
Der Wanderer lachte nur, bückte sich nach dem Gürtel den er sofort anlegte und lächelte zurück.
“ Irgendwie bin ich wohl noch nicht ganz zurück auf Erden mein Engel.“ Dann beseitigte er die letzten Erdspuren aus Lehnas Gesicht warf sich das Kettenhemd über und legte seinen Waffengürtel an.
Nun konnten Gardiff kommen, wenn es denn sein musste.
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| 10.06.2003 01:19 | #186 |
| Malicant |
In der Stadt...
Malicant sagte zunächst nichts, führte Aylana nur durch die Gassen des Hafens von Gorthar. Er schien zielstrebig irgend etwas anzusteuern, in Wirklichkeit aber rannte er einfach nur planlos durch die Stadt. Sozusagen zielstrebig der Nase nach.
„Wir müssen in den Wald vor der Stadt. Ich werde dort erwartet.“, erklärte der Magier irgendwann.
„Und jetzt müssen wir nach links.“
Gesagt, getan bog er in die enge Gasse links von ihm ab, als er deren Ende erreicht hatte blieb er abrupt stehen. Mist, hier waren sie doch schon mal gewesen? Richtig, es handelte sich um das Gasthaus von dem aus sie aufgebrochen waren.
„Doch nich...“, knurrte der Schwarzmagier und strich sich nachdenklich mit der Hand über seinen Kinnbart. Er musste Aylana nicht ansehen, um zu wissen, dass sie amüsiert grinste. Mal wieder fiel Malicant auf, dass er menschliche Gesellschaft nicht besonders schätzte.
Hmm, jetzt hatte er wohl keine andere Wahl. Er überlegte noch einmal krampfhaft, ob er seinem Schicksal nicht irgendwie entgehen konnte, doch es gab keinen Ausweg. Also gut, er würde es tun. Für Beliar und Socke, den Tausendfüßler, der zu Hause im Lavaturm garantiert schon sehnsüchtig auf Papa Malicant wartete. Und nun stellte sich die Frage, ob Papa Malicant ihn jemals wiedersehen würde. Sein oder nicht sein...
Malicant ging also zum nächstbesten Passanten und sprach ihn an. Auf die Frage des Magiers hin, wo denn das Stadttor sein, deutete der Mann ganz einfach hinter Malicant. Dieser drehte sich um – und tatsächlich, am Ende der Straße, von der er einige Schritte nach dem verlassen des Gasthauses abgebogen war, etwa fünfhundert Meter von seiner derzeitigen Position entfernt, ragte unübersehbar das Stadttor in die Höhe.
„Scheiße.“
Ohne noch weitere Kommentare von sich zu geben ging Malicant davon, wobei er die Kapuze tief ins Gesicht zog. Er starrte finster auf die Straße, das Gelächter hinter ihm störte... ihn... überhaupt... kein... bischen... grrrrrrrrrrrrrnnnng...arrrrgh.....
Der Schwarzmagier wirbelte elegant auf dem Absatz herum, er riss die rechte Hand hoch. Der stechende Blick seiner grauen Augen traf den lachenden Mann nur einen Sekundenbruchteil, bevor ein nachtschwarzer, konsistenzloser Strahl magischer Energie aus den Fingern des Magiers schoss. Die Schattenflamme zischte kurz an Aylana vorbei, die Zielperson warf sich im letzten Augenblick zur Seite und entging damit sehr knapp dem gerechten Zorn Malicants.
Der Schwarzmagier würdigte sein Opfer keines weiteren Blickes und stiefelte jetzt endlich direkt zum Stadttor...
Nachdem sie Gorthar verlassen hatten verlangsamte Malicant seine Schritte etwas, einerseits um Aylana nicht unnötig durch die Gegend zu hetzen und andererseits, weil er schon wieder keine Ahnung hatte wo er hin sollte...
Moment mal, weil er Aylana nicht durch die Gegend hetzen wollte? Was sollte denn der Scheiß schon wieder? Seit wann machte er sich Gedanken über andere Leute? Hm, nun ja, irgendwann war immer das erste Mal...
So schlenderte er also den Weg entlang und bog irgendwann in Richtung Wald ab, seine Augen suchten in der Dunkelheit nach... dem was er suchte. Was auch immer das sein mochte...
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| 10.06.2003 01:30 | #187 |
| Todesfürst |
Auf dem Schlachtfeld......
Der Fürst sprühte vor Ideen, der Kampf hatte ihn fasziniert, obwohl es doch sehr gefährlich war. Er nahm den Kohlestift und schrieb auf das Pergament. Zuerst mochte nichts Gescheites dabei herauskommen, doch dann ging ihm die Feder immer leichter von der Hand uns so entstand auch was vernünftiges. Mittendrin hatte er dann wieder eine kreative Pause, doch schlußendlich kam das heraus:
Ein Monster, schwarz wie die Nacht
Griff die Gruppe an
Ganz unbedacht
Es kam gefährlich heran
Doch am Ende hatte es nicht viel gemacht
Mutige Kämpfer stellten sich
Dem Monster tollkühn entgegen
Sie schossen Pfeile wie ein Strich
Und hielten Stand manch Beben
Dem Gift wichen sie schnell aus
Und dachten nur ans eine
Sie waren flinker als eine Maus
Und achteten auf die Gebeine
Das Monster wehrte sich lange
Und verlangte das Maximum
Es wand sich wie eine Schlange
Doch die Kämpfer waren nicht dumm
Ein starker Mann, schwarz wie die Nacht
Und ein Söldner namens Sly
Der sicher schon viele Kämpfe hatte gemacht
Dessen Bogen das Auge des Monsters brach entzwei
Sie bildeten den Kern der Helden
Die diese Geschichte schrieben
Obwohl sie waren nicht die Selben
Konnte man sie aus der Masse sieben
Was sollte den Mutigen noch ereilen
Auf ihrem langen Pfad
Ich werde es euch mitteilen
Auch wenn es ist ein schmaler Grad
Der Tod lächelte nun schon oft
In ihr geschafftes Gesicht
Doch hatten sie alle noch ihren Kopf
Doch vergessen konnte man nicht
Es war nur eine Frage der Zeit
Bis es den ersten traf
Doch bis dahin war es noch weit
Und alle waren ganz brav
Alle? Brav? Hm, den Schluss musste er wohl noch mal überdenken, aber sonst war er mit dem Gedicht ganz zufrieden. Sollte er es vielleicht jemandem vortragen? Hm, nein wohl nicht, wahrscheinlich war es doch nicht so gut und er würde sich nur lächerlich machen. Also nahm er das Stück Pergament, rollte es zusammen und steckte es sorgfältig in seinen Beutel.
Nun sah er sich wieder um. Oh man, da lag ein Haufen von dem Fleisch des Wurmes. Das stank wie, nein, dass konnte er nicht aussprechen, deshalb hatte er auch mitten in der Arbeit aufgehört zu denken, dass musste er sich ansehen. Der Mann mit der Minecrawlerrüstung hatte den Bauch des Wurmes aufgeschnitten und einzelne Fleischteile weggeschnitten. Und das stank, selbst hier noch, einige Meter entfernt. Nun sah der Fürst nocheinmal hin. Der Fleischberg war immer noch da, der Mann mit der schwarzen Rüstung stand davor. Hm sehr komisch, irgendwie war er immer noch poetisch und sagte spontan:
Der Jäger nimmt sein Opfer aus
Doch nicht etwas für einen Gaumenschmaus?
Was will er mit soviel Fleisch
Ist es etwas vitamin- und nährstoffreich?
Nein, so eklig ist er nicht
Das erkenn ich in seinem Gesicht
Doch der Krieger, lechzte er danach?
War er wirklich so stark?
Der Fürst war auf die Antwort gespannt, aber noch mehr war er von sich begeistert, eigentlich sollte das ja nur ein Spruch werden, aber er holte doch schnell sein Pergament heraus. Wer weiß, irgendwann werd ich drüber lachen , dachte er sich und versuchte sich an die einzelnen Zeilen zu erinnern. Es war schwer, der Fürst war sehr vergesslich, gerade was Poesie anging, deswegen hatte er auch immer Pergament bei sich, doch es gelang, die Situation war zu witzig, als ob er sie vergessen könnte.
Als er auch das geschafft hatte, war aber Schluss für heute mit der Poesi, irgendwann musste mal Ende sein, sonst würde seine Ader ausbluten. Natürlich nur seine poetische. Jetzt schloß er kurz die Augen und konzentriete sich. Es war wie, als ob er einen Schalter in seinem Kopf umlegen würde, er war wieder er selbst, dass heißt, vorher war er auch er aber wenn er einmal seine poetische Phase hatte, vergaß er seine Umgebung und tauchte richtig in die Worte ein. Naja, wenn einen der Gestank von so einem Vieh entgegen wehte, dann grenzte sowas an extreme Notfälle und konnte zum Abrruch der Gedanken führen.
Er blickte sich um. Wo war er doch gleich? Ach ja, auf dem Schlachtfeld. Er blickte in die Augen der Personen. Er sah Sly, wie er da saß und seinen Bogen bewunderte, er sah den Mann mit der schwarzen Rüstung, der neben dem Fleischhaufen stand, er sah Sonja, die liebliche Wegelagerin, die etwas benommen auf einem Stein saß und nicht richtig wusste, was sie tun sollte und er sah.....hm, wo war der Mann mit der Minecrawlerrüstung? Eben war er doch noch da. Naja egal, dann halt nicht. Und wo waren eigentlich die anderen Zwei? Verdammt er hatte den Überblick verloren. Irgendwie war er verwirrt. Er hätte jetzt gerne ein Feuerchen gemacht, aber wahrscheinlich hätte das wieder den unmut der Personen um ihn auf sich gezogen. Also ließ er es lieber bleiben, die meisten hatten schon so genug zu tun.
Der Fürst sah sich um, an einigen Stellen lagen keine Steine sondern Sand. Hm weicher Sand. Der Fürst legte sich in den Sand. Es war richtig angenehm. Endlich konnte er sich mal ausruhen. Er schloß kurz die Augen und sah die Finsternis in seinen Augen. Dann öffnete er sie wieder. Er blickte in die Mondoberfläche, die unglaublich schöne Mondoberfläche. Es war genau zu sehen, wie einige Stellen mit Kratern überzogen waren, während andere glatt erschienen.
Oh man, er war heute echt krank
Aber die Krankheit gefiel ihm und so ließ er es geschehen, er sah wieder in die nacht, auf den Mond, auf die Sterne, auf die Finsternis. Was seine Begleiter taten war ihm egal. Er würde sie schon bemerken. Er griff in seine Tasche und nahm einen Apfel heraus.
Wo kam der den her? Egal er wischte ihn etwas mit dem Arm ab und biß hinein. Das saftige Knacken ertönte und die Apfelsäure lief hinaus. Der Fürst zermalmte das Fruchtfleisch mit seinen Zähnen und merkte gar nicht, wie etwas von der Säure an seinen Mund hinunter lief. Mit zufriedenem Blick schaute er hinauf, im Moment war alles gut, doch wie lange sollte das anhalten...
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| 10.06.2003 01:51 | #188 |
| Waldläufer |
Mal wieder und immernoch am Waldesrand..........
Die beiden sich aufrappelnden Gestalten zwischen den Bäumen sah Gardiff schon von weiten. Mit welcher Geschäftigkeit sie umherwuselten. Sehr komisch und wie sie sich irgend etwas überzogen, gerade als würden sie sich anziehen. Wenn der junge Vagabund genauer nachdachte war es auch nicht sehr abwegig. Warum sollten sich zwei Liebende nicht einfach mal mitten in der Pampa ausziehen sich im Dreck wälzen während der Rest ihrer Gefährten gegen ein Ungeheuer kämpften? Gardiff schmunzelte. „Ja, ja verstehe die Liebenden und du bist wahrlich ein weiser Mann ...“
Nicht das der Barde nicht wusste was die beiden da im Wäldchen alles gemacht haben könnten, oft genug war er in seinem Leben vor der Barriere in unpassende Situationen hinein geplatzt und hatte dies dann mit Prügel gebüßt. Der Hehler hätte damals wenigstens ein Schildchen wie „Bitte nicht stören bin am Arbeiten!“ oder so was in der Art an seine Tür hängen können, aber das war jetzt auch egal. Das Ganze war auch schon wieder mindestens ein zwei Jährchen her.„Ihr zwei könnt dann wieder zurückkommen.“ rief Gardiff die beiden an als er sich einen Weg zu ihnen durch das Unterholz bahnte. „Der Wurm ist tot. Frost hat ihn den Rest gegeben und na ja eigentlich sind noch alle wohl auf.“ mit forschem Blick musterte der Waldstreicher Esteron als er bei den beiden anlangte und schüttelte den Kopf. Jedoch unterlies er es den Trainingspartner darauf hinzuweisen das er sein Hemd linksrum anhatte.
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| 10.06.2003 02:35 | #189 |
| Lehna |
Lehna atmete erleichtert auf. Sie hatten den Kampf also alle heil überstanden, auch ohne Esteron und sie war der Wurm besiegt worden. Trotzdem machten sich langsam sonderbare Schuldgefühle in ihr breit, die sie zu verdrängen suchte.Sie nickte Gardiff kurz zu, wich aber aus irgend einem Grund seinem Blick aus, bevor sie Esterons Hand nahm und mit ihm zusammen hinter dem Barden hertrottete. Etwas später hatten sie die Geröllhalde erreicht, auf der Frost und die anderen damit beschäftigt waren, ein Nachtlager einzurichten. Der Klippenwurm lag etwas abseits tot und aufgeschnitten auf dem Boden herum.
Niemand schien wirkliches Interesse zu zeigen an der Ankunft der drei, alle machten mit dem weiter was sie eben so taten. Lehna war das ganz recht, sie mochte allzu viel Aufmerksamkeit noch nie... nun ja, außer von Esteron natürlich. So setzten sich die beiden ein wenig abseits hin und kuschelten sich aneinander...
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| 10.06.2003 02:37 | #190 |
| Aylana |
Seit geraumer Weile stampften sie nun am Waldrand entlang doch irgendwie schien es nicht so als würde etwas passieren.
Wobei es könnte ja ein Riesen monster von ca. 3 Metern aus dem Wald gestürmt kommen, welches vielleicht ein Schwert in der Hand hätte das, das pure böse in sich trägt. Damit könnte es Malicant in 2 Teile zerschneiden, welcher dann Möglicherweisse auf dem Boden quallvoll dahinstirbt. Nebenbei könnte Aylana sich einen glänzenden Zweikampf mit dem Viech liefern und nach wenigen Sekunden auch zerstückelt am Boden liegen...
Aber wie gesagt, dies könnte passiern, was es natürlich nicht wird. Hoffte sie zumindest...
Doch ohne auf sich aufmerksam zumachen, kam tatsächlich etwas aus dem Wald. Es war zwar keineswegs 3 Meter gross, jedoch nach dem Schwert zu urteilen könnte es schon...
Aylana schüttelte etwas verwirrt ihren Kopf und versuchte wieder Klare gedanken zu faasen.
Ein etwas kam aus dem nachtschwarzen wald hinaus, nur die umrisse der Gestalt waren zu erkennen. Doch ging etwas böses und grausames und unheilvolles und noch ein paar andere sachen von ihm aus.
Vorsichtshalber zog Aylana den Bogen von der Schulter und legte einen Pfeil auf die Sehne, jedoch schien Malitac nicht sonderlich viel erfurcht vor dem Ding zu zeigen. Vielleicht war es aber auch nur ein Mensch, vielleicht...Langsam näherte sich der vom Mond gebildete umriss eines vielleicht Menschen den 2 "Abenteurern".
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| 10.06.2003 03:36 | #191 |
| manmouse |
Wieder am Felsenhang ...
Nun war die Gruppe also wieder beisammen. Esteron saß mit Lehna im Arm und Willi dem stummen kleinen Zeugen auf dem Schoß, etwas abseits der Gruppe an den Felsen gelehnt, und blickte verträumt zum Sternenhimmel die wie Edelsteine vom Himmel leuchteten. Irgendwann würde er Lehna so einen Edelstein schenken, das schwor er sich.
Mit regungsloser Miene blickte der Wanderer dann zu seinen Gefährten. Die wie sich mittlerweile auch nieder gelassen hatten, um den netten Abend ausklingen zu lassen. Na ja, jeder hatte seinen Spaß gehabt. Auf seinen eigene Weise. Esteron lächelte kurz bei dem Gedanken. Ein schlechtes Gewissen hatte der junge Mann nicht im geringstem.
Warum auch, er wusste das es die Männer schaffen würden. Einzig und allein um die junge Frau, die Fellnase und den Lagerfeuermann begleitete, hätte er sich sorgen müssen. Sie machte eigentlich einen recht netten Eindruck.
Esteron seufzte tief durch, aus irgendeinem Grund war er so müde wie lange nicht mehr. Und auch Lehna schien ziemlich erschöpft zu sein, denn sie hatte sich zusammengerollt und ihren Kopf auf der Schulter des Wanderers liegen und schlief.
Esteron blickte in die Runde wünschte den anderen eine Gute Nacht, wobei er Gardiff noch einmal dankend zu zwinkerte, legte dann Willi vorsichtig zur Seite und machte es sich dann neben Lehna bequem, während in weiter ferne die Wölfe heulten.
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| 10.06.2003 03:39 | #192 |
| Todesfürst |
Der Fürst saß da und schaute in den Himmel. Nachdem er anfänglich den Mond beobachtet hatte, fielen jetzt die Sterne in sein Blickfeld. Es waren so schöne Punkte am Himmel, man konnte gar nicht erkennen, dass sie die Form eines Sternes hatten, sie sahen eher aus wie….Punkte. Er fing an seinen Kopf zu drehen, so dass er immer mehr Formationen sah. In einer erkannte er ein Herz. Doch er konnte keinen Gedanken daran verschwenden oder etwas doch. Er wäre fast draufgegangen deswegen konnte er diese Gefahr noch einmal eingehen, hatte er die Kraft überhaupt dazu? Er wusste es nicht, er hatte keine Ahnung.
Er drehte sich herum doch er mochte nicht mehr in dem Sand liegen, er machte einen Schwung und stand dann auf beiden Beinen auf dem Boden. Sein Blick wurde finster und er lief mit einem wuchtigen Schritt auf eine Klippe zu. Als er sie erreicht hatte, sah er hinunter. Es waren gut 20 Meter bis zum Boden. Ohne Interesse nahm er einen Stein und ließ ihn fallen. Es dauerte bis er aufkam und doch hörte er das knacken. Weit hinunter würde es gehen, da unten wartete die Freiheit, wenn er jetzt springen würde, wäre er für immer frei. Niemand würde ihn mehr beachten aber niemand könnte ihn mehr kommandieren. Er hätte keine Chefs mehr, niemanden.
Das Wort „niemanden“ machte ihm Angst, er wollte nicht allein sein, zwar dachte er dabei nicht an eine Frau, doch er wollte nicht allein sein. Nicht allein…..Er schwang seinen Körper weg von der Klippe und setzte sich auf den felsigen Stein.
Freiheit, Freiheit, Freiheit, was bedeutete frei sein?
Er hatte sich diese Frage schon oft gestellt, doch nie war er sich einer Antwort bewusst gewesen. Nun hatte er die Antwort gefunden. Frei sein bedeutete ein Leben zu führen, wie es die Männer und Frauen um ihn herum führten. Er kannte sie noch nicht lange, doch ihr Leben war frei. Sie waren nicht an irgendwelche Lager gebunden, von denen sie Befehle bekamen. Sie hatten keine Vorgesetzten, niemand der ihnen sagte, was seine Aufgabe sei. Sie mussten nichts tun, sie konnten was tun. Dieses Gefühl von einem freien Leben, in einem fremden Land faszinierte ihn. Doch war es nicht naiv zu glauben, dass das Leben als freier Mensch besser war. Wieso sollte es besser sein? Er wusste es nicht, er wusste es nicht. Doch es war ihm egal, je länger er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm die Idee. Er hatte schon lange über sein Leben nachgedacht, ob es wirklich das war, was er wollte, was ihn erfüllte und er hatte immer als Antwort ein klares Nein bekommen. Doch war eine Gilde da hinderlich. Es war eine logische Konsequenz die sich daraus ergab. Für ihn gab es nur eine Antwort: Er würde die Gilde verlassen
Es war merkwürdig, eben noch dachte er über die Sterne nach, über den lieblichen Mond, über die vollkommene Nacht, die finstere Finsternis, die das Land umhüllte, in den wenigen Stunden wo sie regierte und nun hatte er eben von Gildenaustritt gesprochen. Wenn er in einer Kneipe gehockt hätte, hätte er es verstanden, aber er war in keiner Kneipe. Dem Alkohol hatte er schon längst abgeschworen, Sumpfkraut oder jegliche Form von Tabak würden nie seine Lippen berühren. Er war auch nicht verhext worden also schieden die Grundsätzlichen Argumente aus. Er war bei klarem Verstand, seine Entscheidung gefallen, wie die Axt eines Henkers. Es war unvermeintlich, unvergänglich, unumstößlich. Seine Entscheidung stand fest.
Was hatte er gehabt, was würde er vermissen. Verdammt, da fiel ihm ein, er hatte ja ein Haus auf dem Hof. Naja, er teilte es sich ja mit Core. Er würde ihm das Haus geben aber als Wohnsitz behalten. Ein Haus war außerdem eine gute Goldanlage. Irgendwann könnte es Core ihm abkaufen, zumindest seine Hälfte, wenn er das wünsche. Nun ja, Linky’s Laden, Gorr’s Schmiede, alles Dinge die ihm ein Lächeln aufs Gesicht zauberten doch war es nicht so, als ob er sie brauchen würde. Es war entschieden.
Er würde, sobald er wieder in Khorinis sei, zu Gohan, Fisk oder Lee, je nachdem welcher der "Anführer" grade da war, gehen. Natürlich musste er Dark noch bezahlen und Core eine Nachricht schreiben. Nun ja, was machte er sich jetzt schon Gedanken, vielleicht war er morgen ja schon tot. Wer weiß, man sollte nicht zu früh planen. Dennoch stand die Entscheidung fest.
Er fühlte sich erleichtert, als er wieder von der Klippe kam und zu den anderen stieß, irgendwie hatte ihn das doch mehr belastet, als er glaubte. Doch jetzt kamen wieder die alltäglichen Probleme, die Probleme des Jetzt. Scheinbar planten sie, doch die Nacht über hier zu bleiben. Dann könnten sie ja gleich ein Feuerchen machen. Oder auch nicht. Der Fürst ging in Richtung Wald und sammelte so viel Holz wie’s nur ging. Mit einem ordentlichen Batzen kam er dann zurück, das reichte für mindestens 2 Stunden. Er legte das Feuerholz hin, so dass es am besten brennen konnte, schaffte Steine heran und machte einen Kreis. So, nun sah es genau so aus wie gestern, nur mit dem Unterschied, dass der Fürst keine Anstalten machte es anzuzünden. Er hatte aus den Fehlern gelernt, wer weiß ob nicht doch jemand die glorreiche Idee hatte weiterzuziehen. Jedenfalls war die Grundlage gegeben, wenn sie Lust hatten konnten sie es selber entzünden oder sich an ihn wenden. Doch irgendwie fand er das jetzt auch unnötig und so schaute er zu Sly. Er gab ihm einen Wink und deutete dann auf das Holz. Sly nickte nur und der Fürst sah das als Bestätigung an, dass er es entzünden „durfte“. Er machte sich rasch daran eine Flamme zu bilden und hauchte dem Holz dann leben ein, es erwachte ein neues Inferno. Naja ganz so schlimm war es nicht, wozu hatte er denn alles vorbereitet. Er setzte sich auf einen Stein neben das jetzt größer werdende Feuer und kramte eine Wasserflasche hervor. Daraus entwickelte sich ein etwas seltsamer Dialog:
„Prost dir, hast es dir verdient“
„Ja danke auch auf dich ein Wohl.“
„Endlich frei, ein herrliches Gefühl, findest du nicht?“
„Doch finde ich, auf dich EX-Wegelagerer“
„Auf uns mein Freund, auf uns“
Wahrscheinlich hielten ihn die anderen für verrückt, nahmen sie ihn überhaupt war? Es war ihm ehrlich gesagt egal, endlich war er diesen Titel los, diese Last. Er hatte sich nie als Wegelagerer gefühlt und nie einen Menschen überfallen, außerdem fühlte er sich jetzt frei und das musste man doch feiern. Irgendwie war aber auch er mit den Kräften am Ende und hielt sich nur noch träge auf dem Stein, nicht lange und er würde wohl schlafen gehen. Wenigstens wärmte das Feuer den Rücken von ihm.
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| 10.06.2003 14:29 | #193 |
| Sarevok [NPC] |
Die Natur schien sich nicht zu rühren, als Sarevok langsam durch das Unterholz ging. Seine unter der Kapuze glühenden Augen musterten eindringlich den Schwarzmagier Malicant und die Amazone neben ihm. Den Bogen, den die junge Frau auf Sarevok gerichtet hatte, beachtete dieser nicht weiter.
Sarevok blieb stehen.
„Zu so später Stunde noch unterwegs?“, fragte er fast schon freundlich. Malicant brummte irgend etwas völlig unverständliches vor sich hin, die Hand des Schwarzmagiers ruhte auf dem Griff seines Langschwertes.
„Ich denke ihr wolltet jemanden finden? Nun denn, hier bin ich...“Sarevok lachte kurz, Malicant kniff die Augen zusammen und musterte sein Gegenüber eindringlich. Bevor er aber etwas sagen konnte, fuhr Sarevok fort.„Alles weitere bereden wir morgen. Folgt mir.“
Der Abgesandte der Dunkelheit drehte sich um und ging zurück in den Wald, er wusste, dass Malicant und Aylana ihm folgen würden, auch wenn sie kurz zögerten...
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| 10.06.2003 14:53 | #194 |
| manmouse |
Am anderen Morgen ...
Noch während die anderen schliefen hatte sich Esteron aufgemacht das Umland zu erkunden. Fahler Geschmack lag auf seiner Zunge. Wild mit seinem Schwert um sich schlagend, bahnte er sich den Weg durch das dichte Gestrüpp des Waldes. Er musste allein sein. Nur für den Moment. Nachdenken. Es finden.Unaufhaltsam zerbrachen die Äste unter seinen Stiefeln, jedes noch so kleine Leben unter seinen Füßen wurde zermalmt. Er suchte was.
Was war gestern geschehen. Er hatte sich mit Lehna vereinigt. Der jungen Frau seine entgültige Liebe gestanden. Erst jetzt wurde sich der junge Wanderer darüber klar, das der gestrige Abend sein leben für immer verändert hatte. Wohlwollend verändert.
Wann fand er es denn endlich?
Ob Lehna schon wach war? Wie würde sie reagieren, wenn sie merkte das Esteron nicht bei der Gruppe war. Die Gedanken des Wanderers überschlugen sich.Sie gehörten zusammen. Sie hatten es gleich gespürt. Das Schicksal hatte sie zusammen geführt. Nein, das Schicksal hatte ihnen nur auf die Sprünge geholfen. Oder war es Gardiffs schuld?
Er hatte die junge Frau in die Taverne geschleppt, dort wo der junge Wanderer Lehna zum ersten Mal gesehen hatte. Und sie einfach so zum Tanz aufgefordert hatte. In ihren Augen hatten Ratlosigkeit gelegen, eine Spur von Überrascht sein. Und doch hatte sie ihn nicht abgewiesen. Im Gegenteil, sie war auf ihn eingegangen.
Der Wanderer blieb stehen. Blickte zurück. Zurück in die Schneise der Gewalt, die er in dem Unterholz hinterlassen hatte. Sollte er jetzt schon zurück zur Gruppe gehen? Er hatte es noch immer nicht gefunden, was er suchte.Was suchte er eigentlich?
Monoton drehte sich der Wanderer wieder um und begann weiter zulaufen während er seine Waffe gegen das Gestrüpp fahren lies. Seine Haut hatte sich schon aufgerissen, an den dornigen Büschen an denen er eben vorbei gekommen war. Kleine bis mittelgroße Kratzer, aus denen das warme dunkelrote Blut geronnen war. Doch er hatte es nicht bemerkt.
Lehna.
Er vermisste die junge Frau jetzt schon, allein der Gedanke daran von ihr getrennt zu sein, brannte sich wie ein heißes, glühendes Schmiedeeisen in seine Brust. Nahm ihm den Atem. Er vermisste sie jetzt schon!
Das Band zwischen ihnen war gewachsen. Schnell, jedoch stark. Beide hatten eine große Last auf ihren Schultern getragen, bis sie sich gegenseitig offenbart hatten. Die Tatsache, das jeder der beiden einen Teil, der Last des anderen auf seinen Schultern trug, lies die Beziehung noch mehr erstarken.Noch immer suchte er, was er hoffentlich bald finden würde.
Was war, wenn sie nicht mehr war? Wenn sie starb. Wütend dachte Esteron an den Todeshügel. An den Ort, wo sie Lehna pfählen wollten. Sollte er ihnen dafür danken? Hatte dieses Ereignis, die Rettung und die anschließende Flucht durch den Wald, die beiden zusammenwachsen lassen? Angewidert spuckte Esteron den bitteren Geschmack seiner aufgestoßenen Galle auf in das Laub. Sie würde eines Tages dafür bezahlen. Alle miteinander.
Der Wanderer lief weiter. Das dunkel des Waldes wurde erhellt. Esteron blickte nach oben. Langsam hatten sich die Baumkronen gelichtet. Vor ihm begann sich der Wald zu lichten. Erst langsam wichen die großen stummen Bäume, der Sonne.Der Wanderer blieb kurz stehen, blickte noch einmal zurück in die Schneise, und trat dann energisch aus dem Wald hinaus.
Er hatte es endlich gefunden!
Lehna lag noch immer an den Felsen gelehnt und schlief. Wobei sie Willi, den kleinen verletzten Vogel, und stummen Zeugen des gestrigen Ereignisses, schützend in ihren verschränkten Armen hielt.
Esteron lächelte glücklich. Ohne es zu merken war er im Kreis gelaufen. Sein Herz, oder gar das Schicksal hatte ihn geleitet.
Mit Tränen in den Augen schritt er zu der jungen Frau. Löste den Vogel aus ihren Händen, setzte sich dann neben sie, wobei er sich an den Felsen lehnte.
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| 10.06.2003 14:58 | #195 |
| Malicant |
In der unterirdischen Feste des Kultes....
Die abgetragenen, staubigen Lederstiefel des Schwarzmagiers erzeugten nur leise Schrittgeräusche in den engen Gängen der unterirdischen Festung, in die Sarevok, wie der Kerl aus dem Wald sich nannte, ihn und Aylana gestern gebracht hatte. Ab und zu begegnete Malicant einem der dunkel gekleideten Krieger, die wohl hier unten lebten, doch er schenkte ihnen keine Beachtung. Ihn interessierte mehr die Frage, was er hier zu suchen hatte.
Gestern waren er und die Amazone in zwei der 'Räume' verfrachtet worden, die es hier unten gab, mit recht harten Pritschen darin. Immerhin hatte niemand abgeschlossen oder soetwas. Sonderbarer Ort...
Der Magier folgte schon seit längerem einem verschlungenen, von einigen Fackeln erhellten Gang, ohne zu wissen wo dieser eigentlich hinführte. Tzzz, wenn das so weiterging würde das planlos - durch - die - Pampa - Laufen noch sein Hobby werden...
Malicant schüttelte langsam den Kopf, der Gang machte einen scharfen Knick und mündete abrupt in einen etwas breiteren Gang, der sich nach links und rechts erstreckte.
"Guten Morgen."
Der schwarzmagier wirbelte herum, mit einer fließenden Bewegung riss er sein Schwert aus der ledernen Scheide. Das Licht der Fackeln spiegelte sich im geschliffenen Stahl des Eviscreators. Doch es war 'nur' Sarevok... Nein, nicht ganz, Aylana stand mit ratlosem Gesichtsausadruck neben ihm."Was sollen wir hier?", knurrte Malicant als Antwort und steckte seine Waffe langsam wieder weg. Sarevok nickte nur und sagte etwa eine Minute lang nichts. Malicants Blick wurde während der Wartezeit immer finsterer."Natürlich. Nun, es gibt ein Problem mit meinen Leuten.", meinte Sarevok plötzlich, Malicants Augenbrauen rutschten ein Stückchen enger zusammen. Was sollte der Scheiß? Wollte dieser großgeratene Kapuzineraffe ihn verarschen?"Malicant, du bist ein fähiger Mann. Und wir verfolgen das selbe Ziel. Ich denke du könntest da etwas für mich erledigen. Es geht darum, etwas aus einem Grab zu holen. Einen Edelstein. Du wirst erkennen was ich meine, sobald du ihn siehst. Allerdings ist es nicht ungefährlich. Ich empfehle dir, etwas Unterstützung mitzunehmen..."
Er schwieg kurz, Malicants Gesichtsausdruck war noch keinen Deut freundlicher geworden.
"Die Inquisition hat sich in die Wälder geschlagen. Es sind fähige Krieger die dir sicher folgen werden, wenn du die richtigen Argumente bringst."Sarevok zog ein zusammengerolltes Stück Pergament hervor und drückte es dem Schwarzmagier in die Hand.
"Lies das, es sind die Informationen die du benötigst. Und nun macht euch auf den Weg."
Malicant sah überrascht auf. Euch? Wer denn noch? Sein Blick fiel auf Aylana. Dann wieder auf Sarevok, der sich inzwischen umgedreht hatte und davonstiefelte."Na schön, gehen wir...", knurrte er schließlich und begab sich langsam zum Ausgang der Festung. Aylana folgte ihm, sie konnte mit der Situation wohl genauso wenig anfangen wie er selbst...
Etwas später gingen sie wieder durch den Wald. Malicant erneut mit einem Ziel vor Augen vorraus. Nur, dass er diesmal wirklich ein Ziel hatte, den Weg kannte. Und das, obwohl der Weg ihm nie beschrieben worden war. Seltsam...
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| 10.06.2003 15:13 | #196 |
| I-Guthwulf-I |
Irgendwo ausserhalb der Hafenstadt
Es war ein heißer Tag. Gelb und gleißend brannte die erbarmungslose Sonnenscheibe auf den von hohen Hecken umkränzten Vorhof des großen Herrenhauses, bleichte die steinernen Pfade, die sich zwischen sorgsam gestutzten Buschwerk und bunt blühenden Blumenbeeten dahinschlängelten, brach sich in den glänzenden Wasserperlen eines marmornen Zierbrunnens, ließ die polierten Fliesen der weitläufigen Veranda in blendender Pracht erstrahlen. Quietschend schwang das stählerne Eingangstor in den massiven Angeln, gab, gezogen von starken Männerhänden, den Blick auf eine breite Pflasterstraße frei, über die in diesem Moment eine reich verzierte Sänfte getragen wurde. Die vier Burschen, die das gewichtige Transportmittel trugen, marschierten in zügigem Laufschritt, die jugendlichen Gesichter glänzten vor Schweiß, die Köpfe waren gerötet, das Haar zerzaust. Holpernd und polternd passierte die Sänfte das Tor, welches daraufhin augenblicklich wieder geschlossen wurde. Die Stiefel der Träger knirschten über den bleichen Kies, kamen erst wenige Meter vor den breiten Verandastufen zum Stillstand. Vorsichtig wurde sie abgesetzt, dann brachen die vier Männer keuchend in die Knie, um sich keuchend und prustend von den Strapazen des Marsches zu erholen. Der Vorhang der Sänfte wurde zurückgeschoben, und ein feister, glatzköpfiger Mann trat in das gleißende Sonnenlicht. Es war deutlich zu erkennen, dass die Hitze auch ihm zu schaffen machte, was jedoch nicht weiter verwunderlich war, betrachtete man die prunkvollen, reich verzierten Brokatgewänder, in die der ältere Herr gekleidet war.
Kaum hatte er seine Sänfte verlassen, als auch schon mehrere Männer aus dem Eingangsportal des Herrenhauses gestürmt kamen. Die muskulösen Körper steckten in Rüstungen aus gehärtetem Leder, ihre schweren Waffengurte klirrten bei jedem Schritt.
"Beschützt mich! Er ist sicher bald hier!"
Der Mann gestikulierte mit den feisten Armen, während er schnaubend und stolpernd die Verandatreppen hinaufeilte. Ein hochgewachsener Krieger, dessen Rüstung sich durch einige goldene Verzierungen von denen seiner Kameraden abhob, begrüßte den beleibten Hausherren vor der schweren Eichentür."Was ist passiert, Herr?"
-"Ach ich weiß auch nicht!" Der Mann wischte sich mit einem purpurnen Seidentuch über die glänzende Glatze. "Wahrscheinlich dieser verfluchte Rutgar. Dieser Sohn einer Ratte will schon lange Rache für sein Bordell."
Der Krieger überlegte kurz, nickte dann zustimmend.
"Seid unbesorgt, ich kümmere mich um die Angelegenheit. Geht bitte ins Haus."Der feiste Mann stapfte durch das Portal, welches hinter ihm geschlossen wurde. Der hochgewachsene Recke zupfte nachdenklich an seinem kurzgeschorenen Bart, winkte dann den sechs anderen Männern zu, die sich auf dem Vorhof aufhielten."Verteilt euch!"
Schabend fuhren geschliffene Schwerter aus ihren ledernen Betten, schwere Kampfstiefel hallten über die polierten Marmorfliesen als die Kämpfer hinter Blumenbeeten oder Heckenfiguren in Stellung gingen. Der Hauptmann postierte sich neben einer breiten Steinsäule, die das Vordach der Veranda stützte, und spähte zum Tor hinüber. Langsam senkte sich Stille über den Hof, allein das leise Zwitschern der Vögel und das verhaltene Rauschen des sanften Sommerwindes sorgten für eine sachte Klangkulisse. Über allem brannte die heiße Sonnenkugel, betrachtete die unwirkliche Szenerie mit glühender Gleichgültigkeit.Minuten verstrichen, dann mischte sich ein neues Geräusch in den Tiergesang. Der Hauptmann horchte auf. Es klang nach einem...Poltern, als rolle irgendetwas über steinigen Untergrund...
Das Geräusch wurde lauter, war nun nicht mehr zu verkennen. Einer der Männer wagte sich aus seiner Deckung und schritt auf das Tor zu.
"Was zum...verdammt!"
Mit einem Satz sprang der Bursche nach hinten, während etwas Großes, Rundes mit donnerndem Krachen gegen die stählernen Gitterstäbe des Tors krachte. Der Hauptmann spähte um die Säule. Es war ein Fass. Ein Fass?
"Hey, das Ding ist leck..."
-"Komm da sofort weg! SOFORT!"
Der Krieger drehte sich auf dem Absatz herum und spurtete davon. Keine Sekunde zu früh, denn plötzlich begannen Flammen an der Holzverkleidung des Fasses zu züngeln, welches nur einen Lidschlag später mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte. Quietschend und knirschend wurden die Torflügel aus den Angeln gerissen, Stahl bog sich in einem Inferno aus brennendem Holz und schwarzem Rauch, glühende Trümmerstücke flogen durch die Luft, prasselten in einem heißen Regen auf die Erde nieder, landeten zischend in den Beeten und Hecken. Der Hauptmann, der sich während der Explosion hinter die Säule gekauert hatte, kam nun wieder auf die Beine, trat aus seiner Deckung hervor und blickte auf den weitläufigen Hof hinaus.
Dort, wo einmal das Eingangstor gestanden hatte, gähnte nun ein zahniges Loch in der Heckenmauer, der Boden war schwarz und von glimmenden Holzsplittern übersäht. An den Seiten des Lochs ragten die verbogenen Gitterstäbe der Türflügel dem zerfetzten Brustkorb eines Urtieres gleich aus dem brennenden Heckengestrüpp hervor, bildete so einen scharfen Kontrast zum unbeeindruckt vor sich hinplätschernden Zierbrunnen, der von der zerstörerischen Kraft des Fasses völlig unberührt geblieben war.
Nun kamen auch die üblichen Krieger aus ihren Verstecken hervor. Zwei, vier, sechs. Der Hauptmann war zufrieden. Niemand schien verletzt zu sein. "Haltet euch bereit!"
Der hochgewachsene Recke wandte den Blick wieder in Richtung des zerfetzten Tors - und zuckte überrascht zusammen.
Auf dem geschwärzten Pflaster, umgeben von dürren Schwaden gräulichen Rauches, stand eine reglose Gestalt. Den hageren Körper in ein wallendes Ledercape gehüllt, das Gesicht unter einem breitkrempigen Hut verborgen blieben die genauen Züge des merkwürdigen Burschen im Verborgenen. Der Hauptmann packte sein Schwert fester. Ein Windstoß fegte über den Hof, kühlte die schweißnasse haut der Kämpfer, bauschte das Cape des unbekannten Mannes auf, enthüllte eine zerschlissene Lederrüstung und einige breite Ledergurte, an denen es metallisch aufblitzte.
"Heda, Kerl!" Dem Hauptmann wurde dieses Spielchen nun zu dumm. "Hast du das Fass vor das Tor gerollt?"
Langsam hob der Angesprochene sein Haupt, schmale Augenschlitze blickten aus dem Schatten der Hutkrempe über den Hof.
"Aye."
Mit einem Nicken gab der Hauptmann seinen Männern zu verstehen, sich dem Burschen zu nähern. Langsam pirschten sich die Krieger an ihr Opfer heran."Was hast du hier zu suchen?"
Der Hauptmann schritt mit absichtlich gemächlichen Bewegungen die Verandatreppe hinunter. Das Schwert hielt er gelassen in der rechten Hand, seine schweren Stiefel klackten bedrohlich auf dem glatten Marmor. Der hagere Mann am Tor griff nach oben, zog einen bräunlichen, seltsam glimmenden Stengel aus seinem Mundwinkel, den er achtlos zu Boden fallen ließ, um ihn dann zu zertreten. Seine Stimme war rauh und leise, der Hauptmann hatte Mühe, sie zu verstehen."Ich suche den Herrn des Hauses."
-"Und was ist dein Anliegen?"
"Geschäftlich."
Der hochgewachsene Krieger hatte den Fuß der Treppe erreicht. Aus den Augenwinkeln kontrollierte er die Position seiner Kameraden. Sie hatten sich dem Eindringling bis auf wenige Meter genähert, bildeten nun einen weiten Halbkreis, dessen offenes Ende durch die Hecke begrenzt wurde. Der einzige Fluchtweg für den hageren Streuner war durch das aufgesprengte Eingangstor. Das bärtige Gesicht des Hauptmannes verzog sich zu einem hämischen Grinsen."Ich muss dich enttäuschen, der Hausherr ist nicht zu sprechen. Doch fürchte ich, dass du ihm nun etwa eintausend Goldstücke schuldest, die sofort zu bezahlen sind."
Der Fremde gab keine Antwort, sondern blieb weiter still im Torbogen stehen, die behandschuhten Hände in die Waffengurte gehakt, das braungebrannte Gesicht verkniffen. Sekundenlang starrten die beiden Männer sich an, die Augen starr aufeinander gerichtet, die Blicke ineinander verkantet.
Einer der Hauswachen verlor die Geduld. Ruckartig riss er das Schwert hoch und sprang auf den Eindringling zu. Dessen linke hand zuckte einer Viper gleich zur Seite, ein metallisches Klicken war zu hören, dann sirrte ein dünner Schemen durch die Luft. Der Kopf des Angreifers ruckte nach hinten, die Füße verloren den Halt, so dass der gesamte Leib wie vom Blitz getroffen zu Boden polterte. der hölzerne Schaft eines Bolzens ragte, umkränzt von einem blutigen Blumenmuster, aus seiner Stirn.
Kaum hatte den Burschen das Leben verlassen, da sprangen die restlichen Krieger nach vorn. Der Hauptmann schwang sein Schwert, stieß es kraftvoll nach vorn, versuchte den hageren Leib des Fremden zu durchbohren. Klirrend schlug Stahl auf Stahl, die Beine des Feindes knickten ein, dann sprang er mit einem gewaltigen Satz zur Seite, drehte sich in der Luft, um dann mit klackenden Stiefeln hinter einer weiteren Hauswache zu landen. Metall blitzte auf, Knochen knirschten, dann spritzte eine beträchtliche Blutfontaine an der Stelle, an der sich eben noch ein überrascht dreinblickender Männerkopf befunden hatte.
"Tötet ihn!"
Vor Wut aufbrüllend warf sich der Hauptmann nach vorn, hieb wuchtig auf den Kontrahenten ein. Dieser parierte die Schläge mithilfe seiner beiden Zwillingsklingen, bewegte sich fast schlafwandlerisch durch die Gruppe der Angreifer, sein ganzer Körper war ständig in Bewegung, die geschliffenen Waffen schienen ein Eigenleben zu entwickeln, ihn wütenden Hornissen gleich zu umkreisen, immer zur Stelle, wenn einer der Attackierenden ihrem Herren zu nahe kam. Der Hauptmann spürte, wie ihm etwas Warmes in das bärtige Antlitz spritzte. Neben ihm keuchte ein Kamerad überrascht auf, taumelte unbeholfen nach hinten, während er mit beiden Händen versuchte, seine Innereien davon abzuhalten, aus seinem aufgeschnittenen Körper zu fallen. Nur wenige Sekunden später brach auch er in die Knie, hauchte schließlich in einer Lache seines eigenen Blutes den Rest seiner Lebenskraft aus.
Metall klirrte, Funken sprühten, der Hauptmann stieß vor. Sein Gegner wich zurück, stieß sich ansatzlose vom Boden ab, wirbelte durch die Luft, um dann genau auf den Schultern einer Hauswache zu landen. Während der Krieger schreiend in den Staub polterte, riss sein hagerer Kontrahent die Klingen nach oben, parierte somit die beiden synchronen Hiebe der verbleibenden Kämpfer. Ein gestiefeltes Bein schoss nach vorn, traf den Hauptmann kraftvoll in der Magengegend, ließ den älteren Recken stöhnend zurücktaumeln. Durch tränende Augen sah er, wie sein Feind noch in derselben Bewegung herumwirbelte, sich unter einem Sichelförmigen Hieb hinwegduckte und dem letzten Hauswächter das linke Schwert von unten durch den Kiefer rammte. Ein hässliches Knacken war zu hören, dann brach die Klinge durch die Schädeldecke, nur um in einer Gischt aus glitschigen Körpersäften wieder herausgezogen zu werden. Das, was von dem einstmals lebensfrohen Jüngling übrigblieb, fiel klatschend zu Boden. Dem Hauptmann wurde übel. Sein Magen brannte noch immer von der Wucht des Trittes, doch er schaffte es, sich aufzurichten und sein Schwert zu heben. Schwer atmend starrte er den langsam näherkommenden Eindringling an.
"Wer...bei allen Göttern...bist du?"
-"Ich bin der Wolf, und du bist meine Beute."
Mit diesen Worten sprang der Fremde nach vorn, schlug die erhobene Waffe des Hauptmannes mit einer fast beiläufigen Bewegung zur Seite, um dem hochgewachsenen Recken dann die freie Klinge in die Brust zu treiben. Der erzüberzogene Stahl drang mühelos durch den Lederharnisch, durchstieß die Haut, um sich dann tief in den Körper des keuchenden Mannes zu bohren. Der Krieger sackte in die Knie, röchelte, schnappte nach Luft, während seine trüben Augen auf seinen Gegner gerichtet waren. Das stoppelbärtige Gesicht war ausdruckslos, gelassen wartete der hagere Angreifer ab, bis das Leben aus dem Leib des Hauptmannes geflossen war. Erst jetzt zog er das Schwert aus der Brust, um es anschließend an der Kleidung seines Feindes abzuwischen.
Guthwulf spuckte auf das heiße Steinpflaster, griff gelassen an seinen Hut, um die Krempe ein wenig tiefer in das schmale Gesicht zu ziehen. Der Blick der grauen Pupillen wanderte über die Front des großen Herrenhauses, suchte in den Fenstern nach Bewegung.
Nichts.
Langsam, ohne sonderliche Eile stapfte der Wolf zur Verandatreppe. Seine beschlagenen Stiefel dröhnten über den polierten Marmor, hinterließen, staubig-braune Abdrücke auf dem blitzenden Stein. Mit einem wuchtigen Tritt wurde die schwere Eingangstür aufgebrochen und der Kopfjäger trat in die große Empfangshalle. Hier war es deutlich kühler, die dicken Steinmauern hielten die Hitze draußen, sorgen für angenehme Temperaturen innerhalb des Anwesens. Guthwulf sah sich um. Kunstvolle Skulpturen, schwere Wandbehänge. Ziemlich nobel die Hütte. Der Wolf spuckte abermals aus, schritt dann die breite Steintreppe hinauf, die zu einer weitläufigen Galerie führte, an deren linker Seite sich eine weitere Flügeltür befand. Behandschuhte Finger legten sich auf die Klinke und versuchten sie herunterzudrücken - verschlossen. Der Kopfjäger hatte nichts anderes erwartet. Gelassen trat er einen Schritt zurück, um sein Bein dann abermals vorschnellen zu lassen. Wieder splitterte Holz, polternd schwangen die Türflügel in den Angeln, gaben den Blick auf einen großen, prunkvoll eingerichteten Arbeitsraum frei. Der Boden war vollständig von gefärbten Fellen bedeckt, der wuchtige Schreibtisch und die hohen Wandregale schienen aus feinstem Ebenholz geschnitzt worden zu sein. Die Rückwand wurde von einem enormen Fenster beherrscht, durch das man einen fantastischen Blick auf die kunstvollen Gartenanlagen des Anwesens hatte. Freilich, nun waren sie nicht mehr ganz so kunstvoll.
Die brennenden Trümmer, die in den Blumenbeeten und Hecken gelandet waren, hatten das trockene Holz inzwischen entzündet, so dass sich an einigen Stellen bereits dünne Rauchschwaden in den Himmel schraubten. Guthwulf schätzte, dass hier in etwa einer Stunde alles in Flammen stehen würde, sollte niemand vorher mit den Löscharbeiten beginnen.
Gemächlich schritt er durch den Raum, betrachtete die Bücherregale, umrundete den Schreibtisch, schaute aus dem Fenster auf den Balkon. Der Raum war leer. Zumindest hatte es den Anschein. Der Blick des Wolfes fiel auf einen breiten Wandschrank. Hatten diese Adeligen denn gar keine Ehre? Der hagere Krieger schüttelte schweigend den Kopf, trat dann an die Holztür heran, um sie mit einem gezielten Hieb seiner Schwerter zum Bersten zu bringen. Eine dickliche gestalt zuckte im Dunkel zusammen, panisch geweitete Augen starrten den Kopfjäger an."Nein, bitte nicht, ich habe nichts verbrochen!"
Der Wolf packte den untersetzten Mann am Kragen und schleuderte ihn achtlos durch den Raum.
"Komm da raus und lass dich ansehen."
Der Hausherr kugelte haltlos über den gepolsterten Boden, schlug dann mit dem Rücken gegen den Schreibtisch, kam wimmernd zum Stillstand. Ruhig, als wäre er gerade dabei, seine Wäsche zu waschen, griff Guthwulf an seinen Gürtel, um ein vergilbtes Pergamentstück dahinter hervorzuziehen. Die grauen Pupillen wanderten mehrmals von der Kohleskizze eines Kopfes zum Gesicht des auf dem Boden liegenden Herren. Wortlos drehte der Wolf das Pergament um, zeigte es dem feisten Kerl. Dessen Augen weiteten sich vor panischem Entsetzen."Ich zahle dir alles! Du bist ein reicher Mann wenn du mich verschonst!"-"Geschäft ist Geschäft."
Der hagere Kämpfer trat langsam an seine Beute heran, packte den Mann erneut, riss ihn auf die Füße, um einen Kopf dann auf die Platte seines Schreibtisches zu drücken. Stahl sirrte durch die Luft, Knochen brachen, und ein blutiger Torso rutschte zu Boden.
Schweigen ließ der Kopfjäger das tropfende Beweisstück in seinen Beutel fallen, zog die Kordeln dann stramm und hängte die leblose Last an seinen Gürtel. Die Schwerter wurden den kostbaren Fellteppichen abgewischt, bevor sie wieder in die Scheiden fuhren. Schnell durchsuchte Guthwulf die Schreibtischschubladen, erbeutete einen Beutel klimpernder Münzen, bevor er sich endlich auf den Rückweg machte. Als er die Treppe hinunterschritt, stürmte ein junger Page aus einer Seitentür, blieb jedoch sofort stehen, als er den Kopfjäger erblickte. Angstvoll presste er sich gegen die Hallenwand. Der Wolf tippte jedoch nur grüßend an seinen Hut.
"Jemand sollte das Feuer im Garten löschen. Wär 'ne Schande wenn die Hütte abbrennen würde."
Gemächlichen Schrittes durchquerte der Krieger den Vorhof, passierte die reglosen Körper der sechs Hauswächter, bevor er schließlich durch das zerfetzte Tor verschwand.
Die Straße vor ihm war leer, kein Wunder, befand sich das Anwesen doch ausserhalb der Hafenstadt, abseits der Haupthandelsstraße. Es hatte einem Verbrecherführer gehört, einem reichen Mann, der durch den Besitz mehrerer Bordelle, Würfelstuben und Diebesnester zu beträchtlicher Macht gekommen war. Guthwulf hielt nichts von derlei Arbeit, verdammte sie andererseits jedoch auch nicht. Der Grund, der ihn heute hierhergeführt hatte war schlicht und ergreifend der Auftrag eines anderen Räuberbarons.
Nun, es schien wohl so, als wäre der Machtkampf im Rotlichtbezirk Gorthars nun entschieden. Der Wolf klopfte auf seinen Beutel. Dieses feiste Stück Fleisch würde ihm eine hübsche Stange Geld einbringen, davon war der Kopfjäger überzeugt. Sobald er wieder in Gorthar war, würde er das abgeschlagene Haupt an die richtigen Männer übergeben, die sich anschließend mit weiteren Männern in Verbindung setzen würden. Das Ende vom Lied wäre dann ein prall gefüllter Geldsack und ein hochzufriedener Räuberbaron. Das Leben konnte so einfach sein...
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| 10.06.2003 16:02 | #197 |
| Lehna |
Auf dem Geröllfeld in der Nähe des Gletschers...
Langsam schlug Lehna die Augen auf, das erste was sie sah war Esterons lächelndes Gesicht, der junge Wanderer saß neben ihr. Sie blinzelte ein wenig, rieb sich kurz die Augen und rutschte dann ein Stückchen näher zu ihm, gab ihm einen Kuss auf den Mund.
Anschließend richtete sie sich auf, streckte sich, lockerte die verspannten Muskeln. Noch etwas verschlafen sah sie sich um. Gardiff pennte noch, Frost wurschtelte an dem Klippenwurm herum, Sly, Sonja und der Lagerfeuer - Pyromane saßen um ihr Feuerchen herum und quatschten irgend etwas.
Lehna blinzelte in die Sonne, mittlerweile hatte sich auch Esteron erhoben und stand jetzt neben ihr, Willi auf dem Arm haltend. Ihre Hand wanderte zum Griff ihres Schwertes, nachdenklich zog sie die Waffe aus der Scheide, beobachtete, wie sich das Licht der Sonne in der blau schimmernden Erzklinge spiegelte. Plötzlich stieß sie das Schwert ansatzlos nach vorn, wirbelte auf dem Absatz herum und hielt Esteron die Spitze der Waffe grinsend unter die Nase..."Sag mal, kannst du eigentlich mit deinem Schwert umgehen?"
Sie ließ den jungen Wanderer noch einen Augenblick lang auf die Erzklinge schielen, dann ließ sie das Schwert sinken und legte ein wenig den Kopf schief, um Esteron schelmisch anzugrinsen.
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| 10.06.2003 16:02 | #198 |
| Todesfürst |
Wieder im Wald und zurück zum Schlachtfeld.....
Der Fürst erwachte an diesem Morgen relativ spät, er hatte sich gestern nicht mehr lange gehalten und war bald neben dem Feuerchen eingeschlafen. Er hatte einen Traum gehabt, er war in einem fernen Land, das ihm gänzlich unbekannt war, er trug eine prächtige Rüstung die mit Federn verziert war, er war auf einem Bergrücken und sah in ein Tal. In dem Tal waren viele kleine Dörfer, doch irgendetwas stimmte nicht, es war, als ob bald etwas passieren würde. Er wollte gerade sehen, wie es weiterging, da wurde der Traum unterbrochen und durch eine schwarze Wand ersetzt. Er sah weder schlechtes noch gutes, nur eine schwarze Wand. Seltsamer Traum aber das haben die ja an sich.
Nun öffnete er seine Augen, als Begrüßung fiel ihm ein Sandkörnchen ins Auge und so musste er erst mal blinzeln, wobei er gleich die Schlafkörnchen entfernte, die ebenfalls um seine Lieder postiert waren. Als er versuchte sie zu entfernen, da fiel ihm eine Wimper auf die Finger. Er nahm sie und schloss seine Augen. Er blies sie weg und wünschte sich still und heimlich etwas. Er sprach es aber nicht aus, da sonst der Wunsch ja nicht in Erfüllung gehen würde.
Als er dann alle Aufwachprozeduren hinter sich gebracht hatte, wuchtete er seinen restlichen Körper hoch. Er war zwar jetzt mental wach, aber scheinbar hielt das nur bis zum Hals an, denn ab da schien sein Körper immer noch im tiefsten Tiefschlaf zu sein. Da musste man was gegen tun. Er nahm seine Wasserflasche und wollte einen erfrischenden Schluck des kühlen Nasses nehmen und hielt sie an die Lippen, doch irgendwie kam da nur ein Tröpfchen raus, das nicht mal reichte seine Lippen mit Wasser zu benetzen. Also musste er sich dringend darum kümmern, mal wieder etwas Wasser zu besorgen.
Er verließ das Lager und ging in Richtung Wald. Irgendwo war doch hier dieser verflixte Bach. Der Fürst musste aufpassen, dass er nicht zu weit von den anderen sich entfernte, aber ohne Wasser waren sie genau so aufgeschmissen wie er. Also weiter suchen. Nachdem er sich durch das dichte Waldgestrüpp gekämpft hatte, kam er an eine Stelle, wo der Weg sehr steil abfiel. Hier waren sie doch schon mal vorbei gekommen, ja er erkannte die Stelle wieder, die Nadeln auf dem Boden, die von den herumstehenden Pinien kamen, die dichte Bewaldung, die kaum Sonne durchließ und das Gefälle, hier waren sie vorbeigekommen. Wo war jetzt dieser verfluchte Bach, ah ja, links von hier, stimmt ja.
Er ging den Weg nach links und tatsächlich, man konnte das plätschern schon hören. Jetzt kannte der Fürst kein Halten mehr, er raste auf die Stelle und na ja, wie heißt es so schön: Übermut tut selten gut und so musste es ja auch kommen. Vor ihm war ein großer Busch, hinter dem das plätschern immer größer wurde und der Fürst beachtete nichts und sprang über den Busch hinweg. Ein Fehler wie sich herausstelle, denn jetzt gab es eine positive und eine negative Nachricht für ihn:
Die positive Nachricht war, dass er den Bach gefunden hatte, die negative Nachricht war, dass er hinter einem Hügel lag und er diesen gerade heruntergesprungen war. Im freien Fall fiel er nun die gut vier Meter hinab. Als er es realisiert hatte, war es schon fiel zu spät um zu stoppen. Das einzige was er tun konnte, war versuchen den Sturz möglichst heil zu überstehen. Er fiel und fiel und irgendwie schien der Sturz Stunden zu dauern, obwohl er nur 2 Sekunden andauerte. Er überlegte, wie er am besten aufkommen sollte, und streckte dann seine Beine etwas seitlich hervor.
Rumssssss
Das setzte, er kam mit voller Wucht auf, doch er hatte Glück. Seine Beine tauchten in das Wasser ein und verhinderten so, dass der Oberkörper zu schnell ins Wasser gelang, schließlich konnten auch hier spitze Steine liegen, die gerne mal einen Vollidioten, der aus vier Meter höher unbedacht über einen Hügel sprang, aufschlitzten. Auch das Wasser an sich bremste enorm, doch war es nur wenige Finger tief, vielleicht einen Meter, mehr nie und nimmer. Am schlimmsten erwischte es noch seinen Kopf, der schlug auf einige Steine auf, doch zum Glück nicht heftig und spitz genug. Doch es reichte, um ihm einige Minuten Kopfschmerzen zu bescheren.
Doch alles in allem hatte er es überlebt und war doch eher glücklich über den Bachfund als wütend über diese dumme, unüberlegte Situation. Jetzt stand er sowieso im Wasser und war total nass, an allen Stellen, da konnte er auch gleich Plan B anwenden. Er zog seine Nietenrüstung aus, legte seine Waffen ab, zog seine Stiefel aus und entkleidete sich sonst auch fast vollständig und wusch sich dann mit dem klaren Bachwasser. Nach dem gründlichen Waschen, fühlte er sich wieder frisch und wohlgepflegt. Er trocknete sich mit seinem Hemd ab und zog sich dann die restlichen Klamotten wieder über. Die Nietenrüstung war schon wieder trocken, nur etwas eng wegen dem Leder, aber seine Hose war etwas nass, aber das würde in der Sonne schon wieder trocknen. Das total nasse Hemd wrang er gründlich aus und legte es ordentlich hinter seine Schulter, also so, dass es über seinem Rücken hing, so würde er weiterziehen können, das Hemd würde kräftig Sonne tanken und ihm ordentlich Schutz vor hinterhältigen Dolchangriffen schützen. Naja ok, vielleicht das letzte nicht aber eigentlich war es ihm vollkommen egal, hauptsacht es würde trocken.
Jetzt wandte er sich aber dem Bach aus einem anderen Grund zu, nämlich warum er überhaupt gekommen war. Er füllte seine beiden Wasserflaschen bis zum Anschlag und nahm dann noch 3 tiefe Schlücke von dem reinen Wasser.
Als das alles erledigt war, machte er sich auf den Rückweg, aber irgendwie musste er erst mal wieder da hoch, also einen Umweg laufen. Er folgte dem Bachlauf und sah sich nach einer geeigneten Stelle um. Gerade als er so 5 Minuten da lang lief fiel ihm etwas ins Auge. Da bewegte sich was im Wald. Der Fürst schritt zu der Stelle und so sich nach der Bewegungsquelle um. Und ob man’s glaubt oder nicht, da stand ein Scavenger und futterte Gras. Da brat mir doch einer einen Scavenger sagte er innerlich und zog Todesschädel aus seinem Versteck im Stiefel. Irgendwie dachte er wieder nicht nach, aber diesmal war es verständlich. Er hatte Hunger, wann hatte er das letzte Mal etwas gegessen? Es war wahrscheinlich in Khorinis, oder nein halt, der Apfel. Ja, der sättigte ihn für 10 Minuten aber sonst. Er musste unbedingt was futtern, bis jetzt hatte er es verdrängt doch nun kamen seine menschlichen Triebe in ihm hervor. Irgendein schlauer Mann sagte mal, dass der Mensch ein Jäger und Sammler sei, genau das dachte der Fürst auch gerade. Seine Augen glühten schlimmer, als es jegliches Inferno hätte tun können, aus seinem Mund drang unbewusste Speichel und man konnte denken er hätte die Tollwut bekommen.
Der Scavenger merkte von all dem nichts, er drehte dem Fürsten weiterhin den Rücken zu und futterte sein Gras. Eine hervorragende Situation, zumindest für einen von beiden. Nach der anfänglichen Begeisterung versuchte er wieder normal zu werden und wurde etwas ruhiger. Er musste trotz der scheinbar günstigen Situation aufpassen, wer weiß, ob nicht noch andere Viecher in der Nähe waren. Außerdem war auch der Scavenger noch eine Gefahr für ihn, auch als einzelner Gegner konnte er einen Menschen töten, wenn man nicht aufpasste. Doch der ehemalige Wegelagerer hatte eine Idee. Er würde die Taktik von Frost kopieren, er hätte sicher nichts dagegen, Und wenn doch…..nein, er hatte sicher nichts dagegen. Der Fürst bückte sich und nahm einen kleinen Stein in die Hand. Er schmiss ihn mit voller Wucht auf das Vieh, das sich sofort reflexartig umdrehte. Sofort fing es mit seinem blöden Gegacker an, doch der Fürst ließ sich nicht aus der ruhe bringen. Seine Hände umklammerten Todesschädel und waren bereit zum Stich. Während das Vieh noch wild schrie dachte er an seine letzte Begegnung mit einem Scavenger. Es war damals noch weitaus gefährlicher für ihn, doch nun fühlte er sich der Situation gewachsen.
Jetzt griff das Vieh an, scheinbar hatte es gemerkt, dass der menschliche Angreifer sich nicht in die Flucht schlagen ließ. Mit tapsigen aber schnellen Schritten kam es auf ihn zu. Doch der Fürst blieb ruhig und geriet nicht in Panik, ruhig blieb er auf seinem Platz stehen. Langsam kam es immer näher und näher und innerhalb weniger Sekunden war es nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Jetzt war der Moment gekommen. Er hatte überlegt ob er den Ausweichtrick anwenden sollte, doch er merkte, dass der Scavenger eine grade Linie lief, wahrscheinlich würde es versuchen ihn sofort ihn den Oberkörper zu picken. Doch das wollte er natürlich verhindern. Jetzt war es fast soweit, noch wenige Sekunden bis zum Aufprall, nun ließ er sich fallen. Mit einer Hand voraus fiel sein Oberkörper auf den erdigen Waldboden, in der anderen Hand der Dolch. Sein Plan funktionierte. Gerade in dem Moment als das Vieh seinen doch recht guten, vor allem spitzen Schnabel in die Höhe reckte, befand er sich im Sinkflug, doch seine Hand mit dem Dolch ging zum Hals des Scavengers. Das Vieh hatte nie eine Chance ihn zu treffen, es sei den er konnte seinen Hals verrenken, doch das war nicht mehr nötig, denn der Dolch traf sein Ziel mir einer gewaltigen Genauigkeit. Vor Schmerz schrie es auf und fiel dann sofort tot zu Boden. Aber wie sollte es anders sein, konnte natürlich kein Plan wirklich richtig aufgehen, denn der Fürst vergaß sich wegzurollen, und so fiel das Vieh auf seinen rechten Unterarm. Das Gewicht hätte ihn fast zerquetscht, aber es ging grade noch so.
Er überprüfte, ob es wirklich tot war und als er sicher war, kam wieder sein diabolischer Hunger in ihm hervor. Bald wirst du in meinem Magen landen, ich danke dir dafür. Weißt du, eigentlich hab ich nichts gegen euch, ich esse lieber Fisch, aber wie sagte ein weiser Mann einmal: Der Mensch ist ein Jäger und Sammler verstehst du, wir jagen um zu überleben. Na ja, dir scheint das ja vollkommen egal zu sein, aber wenn du ehrlich bist, dann bist du auch ein Jäger oder willst du mir erzählen, du hast noch nie getötet. Das kauf ich dir nicht ab. Na ja, wie gesagt, nimm’s mir nicht übel, aber ich hab Hunger.
Der Fürst hatte das Vieh auf seinen Rücken gepackt und war nun auf dem Rückweg, als er wieder am Bach vorbeikam, reinigte er Todesschädel und steckte ihn zurück in sein sicheres Versteck am Stiefel. Dort setzte er auch den Scavenger ab und reinigte seine Wunde, sowie sein Hemd. Alles voller Blut, verdammt, er hätte es doch lieber anziehen sollen. Das auswaschen dauerte 10 Minuten doch dann war es wieder weiß. Jetzt wrang er es abermals aus und band es jetzt vor seinen Bauch, hinten kam der Scavenger auf den Rücken, zum Glück hatte die Blutung wenigstens ansatzweise aufgehört. Das Vieh war ganz schön schwer, sicher 30, 35 vielleicht auch etwas mehr Kilo. Der Fürst musste zahlreiche Pausen machen doch dann kam er endlich zurück zum Lager. Zum Glück waren sie noch da, er hätte sie umgebracht, wenn sie weiter gezogen währen. Na ja, wahrscheinlich wäre das in die Hose gegangen aber er wäre schon innerlich explodiert. Einige guckten ihn etwas komisch an, als er da mit dem Scavenger auf dem Rücken zurückkam, aber der Fürst hatte gut Lachen.
Sollte der Mann mit der schwarzen Rüstung doch mit dem Wurmfleisch machen was er will, er jedenfalls hatte was zu mampfen
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| 10.06.2003 16:33 | #199 |
| manmouse |
Esteron blinzelte Lehna im ersten Moment fassungslos an. Was war sie doch für ein Vamp. Vorsichtig legte er den zusammengerollten Umhang mit Willi als Inhalt auf den Boden während er die Blicke der anderen musterte.
“ Aber nein. Du weißt doch das du von Innos persönlich entsendet wurdest, um deinen Dienst als Schutzengel bei mir anzutreten. Und das so Hervorragend, das ich dich bei meinen nächsten Gebeten mit einbeziehen werde.“, lächelte er. Wenn er nicht aufpasste würde sie ihn gleich hier vor den anderen flachlegenSich mit Lehna einzulassen, kam in etwa dem Spiel mit dem Feuer gleich.“ Was hältst du davon, wenn wir beide ein bisschen üben gehen, während sich die restlichen Herrschaften hier den Wams mit Fleisch voll schlagen? Gardiff kommt sich auch mit um sich deine Fortschritte anzusehen.“
Fragend blickte er zu Lehnas Lehrmeister und griff sich dann lachend die Hand von Lehna stapfte an Lagerfeuermann vorbei und klopfte im grinsend auf die Schulter.
“Den verletzten Vogel können wir ja jetzt hier lassen, ohne das wir Angst haben müssen, das ihr ihn esst. Wo ihr doch das da angeschleppt habt. Guten Hunger“ Dann drehte er sich um und zog Lehna hinter sich her in den Wald.
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| 10.06.2003 17:02 | #200 |
| Lehna |
Lehna musste grinsen, während sie Esteron hinterherlief. Sie konnte sich schon denken, was die anderen jetzt vermuteten, als die beiden schon wieder in Richtung Wald verschwanden. Nun ja, sollten sie. Und vielleicht würden sie am Ende ja sogar Recht behalten, wer konnte das schon sagen...
Zunächt einmal hatte das Pärchen allerdings etwas ganz anderes im Sinn (tja ja, es geschehen noch Zeichen und Wunder...). Als sie eine Lichtung im am Waldrand erreicht hatten, die etwas außerhalb des Sichtbereiches der restlichen Gruppe lag, zog Lehna ihr Schwert und hieb es ein paar mal spielerisch durch die Luft, wobei sie Esteron herausfordernd ansah. Der junge Wanderer zog seinen stumpfen Einhänder, schwang ihn ebenfalls ein wenig durch die Luft, was allerdings nicht wirklich elegant oder gekonnt aussah, und ging dann in Kampfstellung... so gut er es eben konnte.
Lehna grinste, sie hielt ihre Waffe locker in der Hand, die Spitze der Klinge fuhr kurz über den mit trockenen Nadeln der Bäume bedeckten Boden."Nun denn..."
Sie ließ sich nach vorn fallen, stieß sich vom Boden ab und sprang auf Esteron zu, wobei sie ihre Waffe von unten her in einem Bogen hochriss. Ein helles Klirren ertönte, als die Waffen aufeinandertrafen, schabend glitten sie voneinander ab. Lehna drückte Esterons Schwert zur Seite und sprang einen Schritt zurück, bevor sie einen Herzschlag später seitlich nach vorn hüpfte und einen spielerischen Schlag gegen Esterons Hüfte führte. Der junge Mann konnte den Hieb noch gerade so abwehren, Lehna zog ihr Schwert sofort zurück und wechselte erneut mit einem eleganten Seitwärtssprung die Position, um besser angreifen zu können...
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| 10.06.2003 17:28 | #201 |
| Waldläufer |
Den anderen Essenden zunickend erhob sich Gardiff, nachdem das Pärchen sich in den Wald verabschiedet hatte und schritt den beiden auf leichten Sohlen hinterher. Lehna musste so wie so mal wieder üben und da die Gruppe nicht so aussah als wollte sie gleich wieder aufbrechen war es doch eine gute Gelegenheit die Schülerin in den Künsten des Einhandkampfes etwas voran zubringen.Zweige knackten vor dem Waldstreicher und kurz darauf trat er auf eine schöne Lichtung. Esteron und Lehna begannen sich gerade mit ihren Schwertern etwas warm zumachen und leise lehnte sich der junge Vagabund gegen einen Baumstamm um den zweien zuzusehen.
Und da kam auch schon der erste Angriff von Lehna, leicht , flink und graziös führte sie die bläuliche Klinge und der Lehrmeister war stolz auf die Fortschritte seiner Schülerin. Sie würde es zu was bringen können. Jedenfalls würde sie nicht die Schlechteste sein.
Im Gegensatz zur Leichtigkeit und Gewandtheit von Lehnas Attacke fiel dem Barden die Unsicherheit und Anstrengung auf mit der Esteron die Angriffe seiner Schülerin an nahm. „Dem Kerl wäre auch mal zu raten seine Technik zu verbessern und vor allem den Glauben in seine Fähigkeiten zu stärken ...“ murmelte Gardiff vor sich hin als er den Bewegungen folgte.
Gerade trennten sich die zwei Kontrahenten wieder als der Waldstreicher mit klatschen anfing. „Es sieht schon recht gut aus Lehna auch wenn ich die ganze Zeit etwas angst um euren Freund hatte. Mit so eine scharfen Klinge zutrainieren kann leicht ins Auge gehen und das meine ich wörtlich.“ schelmisch grinsend zog der junge Lehrmeister die zwei robusten, selbst geschnitzten Holzschwerter aus dem Reisebündel hervor und warf je eins den Kämpfern zu. „Hier nehmt lieber die Dinger. Es muss ja nicht sein das ihr beide euch gegenseitig die Ohren abhaut. Noch dazu da ihr euch gerade erst gefunden habt.“ Das Grinsen wich einem Lächeln und mit einem Satz nahm Gardiff auf einem Fels Platz welcher am Rande der Lichtung Lag und von dem er einen sehr guten Ausblick auf den Kampf haben würde.
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| 10.06.2003 17:51 | #202 |
| manmouse |
Esteron sah verunsichert zu Lehna und dann zu Gardiff. Die junge Frau war wirklich sehr geübt mit der Waffe. Er selbst hingegen hielt das Ding wie einen Besenstiel. Mit beiden Händen und unter aller Anstrengung, hatte er versucht den Angriffen Herr zu werden.
Lehna hatte nach dem Zwischenruf von Gardiff aufgehört auf ihn einzustechen. „Hier nehmt lieber die Dinger.“ Sprach der Barde, als er den beiden je ein Holzschwert zuwarf.
Lehna grinste nur während sie sich das Ding schnappte, wiederholt kampflustig in Stellung ging und auf den Wanderer einschlug.
Esteron versuchte durch einen Schritt nach hinten den ersten Schlag zu parieren und geriet leicht ins straucheln.
Lehnas Augen blitzten auf, als sie ihre Chance witterte. Schnell sprang sie mit einem Ausfallschritt zu Seite und stach, schlug auf den Linken Armen von Esteron ein.
Esteron tat sich schwer, gestern noch hatte er mit Lehna im feuchten Gras gelegen und nun war er sich mit ihr am duellieren, und zog den kürzeren. Sein Kopf war frei, er wollte ihr einen guten Übungskampf bieten, doch sein Herz machte ihm irgendwie einen Schnitt durch die Rechnung.
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| 10.06.2003 18:12 | #203 |
| Lehna |
Lehna tänzelte in leicht geduckter Haltung um Esteron herum, schnellte plötzlich nach vorn, brachte einen Hieb an und zog sich genauso schnell wieder zurück, um wenig später erneut anzugreifen. Immer wieder prallte klackend Holz auf Holz, ab und zu traf jedoch auf Holz auf die Stahlringe eines Kettenhemdes. Um genau zu sein auf Esterons Kettenhemd...
Einmal mehr wich Lehna nach einem Angriff zurück, machte jetzt allerdings keine Anstalten erneut zu attackieren. Irgendwie wurde das langweilig."Nun komm schon, greif an!", rief sie und warf Esteron einem kampflustigen Blick zu, während sie mit erhobenem Holzschwert wartete...
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| 10.06.2003 18:26 | #204 |
| Waldläufer |
„Wenn ich mal kurz unterbrechen könnte....“ meldete sich Gardiff von seinem Beobachtungsstein. Beide Kämpfer ließen die Holzschwerter sinken und blicken zu dem Burschen hinauf. „Ähm ... ja ... Esteron ich hab die Holzschwerter als Einhandwaffen geschnitzt und so mit würde ich auch sagen dass ihr es auch als Einhandwaffe halten solltet.“ Der Wanderer schien etwas irritiert, blickte zu Lehna und dann wieder zum Waldstreicher empor. „Ich meine dass ihr die „Waffe“ nicht mit zwei Händen führen solltet." die hellen (zwar nicht perlweißen aber hellen) Zähne des jungen Lehrmeisters lugten kurz zwischen den Lippen hervor als dieser lächelte. „Eine Hand reicht vollkommen aus und ihr könnt euch somit garantiert besser bewegen."
Die zwei waren echt drollig wie sie so dastanden und dem um einige Jahre Jüngeren lauschten und dabei fast schon wieder Händchen hielten. Ein leises wehmütiges Schnaufen entfuhr dem Jungen ihn hatte nie jemand besonders gern gehabt ....
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| 10.06.2003 18:31 | #205 |
| Aylana |
Und wiedereinmal stampften die beiden weggefährten durch den Wald, auf der suche nach... ja nach was überhaupt?
Aylana hatte keinen blassen schimmer nach was, oder wozu, sie wonach auch immer suchten.
Malicant jedoch schien sogar den weg zu... was auch immer zu kennen."Inquisitoren? Was... wer... sind bzw. ist das?"
Aylana grübelte weiter danach, irgendwo hatte sie schon etwas von solchen Leuten gehört, jedoch ist ihr nie einer Begegnet.
Die 2 bewegten sich recht zügig vorran und hinterliessen einen kleinen Trampelpfad hinter sich, was aber nebensächlich war.
Die sonnte knallte immer heiss vom Himmel hinab und fand trotz des recht dichten Blätterdachs, immer wieder einen weg hindurch.
Doch bald, würde sie endlich weg sein, bald...
Aylana fing an mit dem kleinen Dolch, welcher am linken oberschenkel befestigt gewesen war, herumzuspielen, während die andere Hand immer am Bogen blieb.Nach einigen ungezählten Stunden oder Minuten erreichten sie eine kleine Höhle, Malicant blieb davor stehn und schien zu überlegen. Doch dann nickte er und trat durch den Höhleneingang ein.
Aylana folgte ihm unauffällig...
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| 10.06.2003 19:00 | #206 |
| manmouse |
Beim Übungskampf
Mit einer Hand die Waffe halten. Hm das schien recht logisch.Esteron legte die Waffe in seine rechte Hand und ging in die Angriffsstellung über indem er sich breitbeinig vor Lehna stellte. Sie war so schön anzusehen, wie sie mit blitzenden Augen jede Bewegung von Esteron beobachtete.War das wirklich so gut gewählt das sich die beiden hier duellierten? Lehna schien da weniger ein Problem mit zu haben. Ob das daran lag das sie eine Frau war? Seine Geliebte?
Esteron hatte keine Zeit mehr zu überlegen. Denn Lehna war schon wieder dabei ihn zu attackieren.
Wieder griff die junge Frau an, Esteron wurde wieder überwältigt und konnte grade so parieren.
Lehna machte wieder einen Ausfallschritt nach rechts und stach zu, gefolgt von einem Linksausläufer.
Klock...
Die beiden Holzschwerter prallten aufeinander. Der Wanderer begriff langsam das er sich wehre musste. Die Schwerter verkeilten sich und Esteron drückte Lehna mit beiden Händen von sich. Wobei er sie derbe nach hinten schubste.Lehna grinste, und schlug weiter auf Esteron ein. Der junge parierte mit jeden Hieb besser und schien sich langsam an das Ding in seiner Hand zu gewöhnen.Jetzt schlug er ein wenig auf Lehna ein wobei er versuchte sie keinesfalls mit dem „Ding“ zu berühren. Er stellte sich mittlerweile so geschickt an, das er sie ein wenig nach hinten drängen konnte. Die junge Frau war aber zu agil, und schon geübt mit der Waffe an sich.
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| 10.06.2003 19:23 | #207 |
| Malicant |
Malicant wollte gerade die Höhle betreten, als er hinter sich das leise Flappen von Stoff vernahm, gefolgt von dem deutlich lauteren Geräusch, das verursacht wurde, wenn zwei Schwerter synchron aus den Scheiden gerissen wurden. Der Magier wirbelte herum, seine Hand zuckte zum Griff seiner Waffe - und zog sich sofort wieder zurück, als er auf die Spitze eines rasiermesserscharfen Katanas schielte, die vor seiner Nase unbeweglich in der Luft schwebte. Ein kurzer Blick zu Aylana bestätigte ihm, dass ihre Lage auch nicht viel besser war."Sieh an, Besuch.", stellte die Angreiferin trocken fest. Malicant musterte sie kurz, sie war nicht älter als höchstens zwanzig. Ihr wohl etwa schulterlanges, glattes schwarzes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden, ihre braunen Augen hätte man durchaus schön nennen können, wäre da nicht dieser eiskalte Blick. Sie trug eine hochwertig aussehende Rüstung aus geschwärztem Leder, die wohl mit einigen Metallplatten verstärkt war, über ihren Schultern hing ein langer schwarzer Mantel, der ein wenig schmutzig war. In dem Händen hielt sie zwei lange, kostbar aussehende Katanas, deren geschliffene und mit mysthischen Symbolen verzierten Klingen leicht bläulich schimmerten, was darauf schließen ließ, dass sie wohl aus magischem Erz bestanden.
"Ähm... ja...", stammelte der Schwarzmagier, die Kämpferin vor ihm machte keine Anstalten die Waffen wegzunehmen. Überhaupt bewegte sie sich nicht, nicht einmal wie sie atmete konnte man sehen, und auch ihre Augen starrten geradewegs in Malicants, schienen sich in seinen Kopf bohren zu wollen. Man könnte meinen, eine perfekte Statue vor sich zu haben.
"Nun geht schon.", forderte sie die deiden 'Besucher' plötzlich auf und wies mit einer ihrer Waffen in die Höhle. Malicant zog überrascht eine Augenbraue hoch, drehte sich dann aber um und trottete hinein, Aylana folgte ihm und zu guterletzt die Inquisitorin, die noch immer keinerlei Anstalten machte ihre Waffen wegzustecken.
Die Höhle stank nach Schattenläufer und führte erst etwa zehn Meter in die Erde, bevor der Gang einen Knick machte un in einem großen, runden Gewölbe endete. Ein Lagerfeuer in der Mitte und einige Fackeln an der Wand spendeten unstetes, flackerndes Licht, das sich im Stahl mehrerer Waffen brach. Etwa zehn Personen waren anwesend, die meisten von ihnen waren in blutrote, wenn auch etwas schmutzige Plattenrüstungen gekleidet. In der Mitte des Raumes saßen ein älterer Mann mit fast weißem, aber dennoch dichtem Haar und kalten grauen Augen, und ein junger Mann, der zwar nicht so beeindruckend aussah wie sein Nachbar, aber dennoch den selben kalten, tödliche Ruhe und Überlegenheit ausstrahlenden Blick hatte.
"Sie an, was bringst du denn da feines?", fragte der Alte ruhig, scheinbar ohne wirkliches Interesse, während gleichzeitig einer der Männer mit den roten Rüstungen sich erhob und an Malicant vorbei aus der Höhle schob, um den Posten der Inquisitorin einzunehmen.
"Was weiß ich, für die Verhöre bist du zuständig.", antwortete die Kriegerin mit den Katanas ruhig, der Alte nickte langsam und richtete seinen Blick wieder auf das Feuer zu seinen in schweren Kampfstiefeln steckenden Füßen."Nun, wer seid ihr denn?", fragte er die beiden Gefangenen, ohne aufzublicken, sein Tonfall war teilnamslos und doch so eisig wie der Gletscherwind."Das ist aylana, eine Amazone, und ich bin Malicant, ein..."Der schwarzmagier stockte. Wenn er einem Inquisitor erzählte, dass er ein Magier Beliars war, dann konnte er nur noch auf einen schnellen Tod hoffen."...Wanderer.", beendete er den Satz nach einem Augenblick. Der Alte nickte langsam.
"Tannenberg, Inquisitor Tannenberg. Hexenjäger des Ordo Haereticus."Jetzt endlich hob er den Kopf und musterte Malicant ruhig, noch immer lag jedoch kein wirkliches Interesse in seinem Blick.
"Dann erzählt doch mal warum ihr hier seid."
Malicant zog die Augenbrauen zusammen, verdammt, er hatte nicht daran gedacht was er sagen sollte, wenn er die Inquisitoren gefunden hatte. Nun rächte sich die mangelnde Vorbereitung, er stand nur mit halb offenem Mund da und sagte einen Augenblick lang nichts.
"Wir... haben euch gesucht.", brachte er schließlich heraus und wartete kurz, es kam jedoch keine Reaktion von Tannenberg oder den anderen.
"Wir haben Informationen über den Kult, die euch interessieren könnten. Informationen über seine Ziele. Wenn ihr uns helft könnten wir den Kultisten etwas sehr wichtiges vor der Nase wegschnappen. Es handelt sich dabei um einen der Schlüsselsteine zum gläsernen Reich..."
Malicant geriet von einem Moment auf den anderen ins plappern, erzählte von dem uralten Grab im Gletscher, dem Schutzzauber und den drei Schlüsselsteinen, wobei er kaum Luft holte. Als er nach einigen Minuten geendet hatte, sah ihn Tannenberg noch immer ohne wirkliches Interesse an. Himmel, konnte dieser Mann überhaupt Interesse zeigen?
Schließlich nickte der Inquisitor.
"Das könnte man sich ja glatt mal ansehen.", meinte er kühl. Währenddessen kam einer der Typen mit den roten Rüstungen in die Höhle gestapft, wobei er einen erlegten Scavenger hinter sich herschleppte.
"Sieh an, es gibt Essen.", stellte Tannenberg (ohne wirkliches Interesse...) fest.
"Setzt euch doch.", forderte er die beiden 'Besucher' auf, wobei er sie mit seinem leblosen Blick musterte.
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| 10.06.2003 20:47 | #208 |
| Lehna |
In der Nähe des Gebirges am Waldrand...
Na also, so langsam kam Esteron in Fahrt. So langsam? Na, eigentlich überraschend schnell. Es schien fast, als müsste er all das garnicht neu lernen. Es schien, als wären seine Fähigkeiten nur irgendwo 'verschüttet' gewesen und müssten lediglich ausgegraben werden. Ob das mit der Seele des Generals zusammenhing?
In schneller Folge trafen die Holzschwerter aufeinander, Lehna musste ein wenig zurückweichen, als Esteron endlich zum Angriff überging. Sie grinste ihn herausfordernd an.
"Na also, geht doch!"
Im nächsten Augenblick stieß sie sich kurz vor Esteron vom Boden ab, riss die Beine hoch und den Oberkörper nach hinten. Ihre Füße schossen nach vorn, trafen auf Esterons Brust, nach einem Rückwärtssalto stand sie wieder auf den Füßen, während der junge Wanderer überrascht nach hinten taumelte. Sie grinste amüsiert, ihr Schwert schnellte vor, ein sanfter Druck gegen Esterons Bauch mit der Spitze der Holzwaffe genügte, und er setzte sich mit den Armen rudernd auf den Hosenboden.
Lehna konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als er sie perplex anstarrte. Sie beugte sich zu ihm hinunter, wischte ihm eine Haarsträähne aus dem Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor sie lächelnd ein paar Schritte zurückging und wartete, bis Esteron sich aufgerappelt hatte...
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| 10.06.2003 21:19 | #209 |
| Waldläufer |
„Na den Zweien scheint es doch echt Spaß zu macht.“ meinte Gardiff zu einem Vögelchen was unweit von seinem Stein auf einem Ast saß und das Treiben mehr oder weniger interessiert beobachtete. Auf die Anrede des jungen Barden wand das Tierchen ihm das kleine Köpfchen zu. Die kleinen Schwarzen Augen musterten den Burschen und immer wieder legte sich das kleine Vogelköpfchen von der linken auf die rechte Seite.
Das kleine Schnäbelchen tat sich auf und ein Schwall niedlichen und wohlklingenden Gezwitscher brach daraus hervor. „Ja hast ja recht Liebende sollen sich nicht hauen.“ Wieder zwitschern Seitens des Vögleins. „Ja, ja ich weis eigentlich sollte man sich gar nicht hauen. Aber sie braucht es um sich zur Wehr setzten zukönnen.“ Das Vögelchen wand sich wieder den beiden Übenden zu um dann plötzlich flügelschlagend davon zufliegen. Mit einem breiten Lächeln sah der Waldstreicher dem Tier hinterher.
Aus der ferne drangen Rufe an das empfindliche Ohr des Gildenlosen und er horchte auf. War wieder was auf dem Lagerplatz erschienen und griff die anderen Wanderer an? Oder wollten sie weiter ziehen ? Angestrengt lauschend kletterte der Vagabund wieder von dem Fels und landete mit einem „Plumps“ auf dem weichen Waldboden. „Ähm ... ihr zwei ?“ rief Gardiff Lehna und Esteron an die sich schon wieder gegenseitig im Gesicht rumknabberten und im stillen fragte er sich ob das schön war ? Lehna und Esteron schien es zumindest zugefallen denn sie taten das ja in letzter Zeit öfters.
„Ich glaube auf dem Lagerplatz ist wieder was los und die Anderen rufen nach uns...“
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| 10.06.2003 21:40 | #210 |
| Satura |
Heute morgen, irgendwo in den Wäldern Gorthars.
Prüfend wühlte Satura in ihren Gedanken. Nein, nirgends ein Anzeichen von dem Fremden, auch nicht von Cord. Dafür verspürte sie eine unangenehme Leere, die sich stattdessen in ihrem Kopf ausgebreitet hatte.
Seufzend ließ sie sich in das feuchte Moos vor der Höhle fallen und grub ihre Finger tief in das weiche Moos. Ihre Fingerspitzen fühlten die weiche Erde, und ihre Gedanken schienen sich wiederzufinden und begannen die leeren Hallen ihres Gehirns überschwemmen.
Sie legte den Kopf in den Nacken, und ihr langes, dunkles Haar ergoß sich über ihren Rücken. Ein Sonnenstrahl, der durch das dichte Blätterdach drang, kitzelte ihr Kinn, und sie genoß es, einfach hier zu sitzen, und ihr Blut pulsieren zu fühlen. Einfach wissen, dass sie noch lebte, dass sie hier war, ganz wirklich hier war. Dass sie die Erde und das Moos fühlen konnte, dass sie die Luft schmecken und den Gesang der Vögel hören konnte. Dass sie den Wind spüren durfte, der sanft über ihr Gesicht strich oder wild durch ihr Haar fuhr und es zerzauste. Dass sie die Wärme der Sonne auf ihrer Haut spüren durfte...
Ja, heute würde ein guter Tag werden, das spürte sie. Leon schlief noch, und Satura gönnte ihm den Schlaf nach den anstrengenden Tagen des Trainings.
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| 10.06.2003 21:40 | #211 |
| manmouse |
Am Felsen
Esteron lächelte seine Geliebte freudig an. “ Ich bin sehr stolz auf dich. Gardiff hat dir ja schon echt ne Menge beigebracht.“, dabei nahm er Lehna fest in den Arm, indem er ihn um ihre Hüfte legte. “ Ich habe da wohl noch einiges nachzuholen wie mir scheint.“
Dann drehte er den Kopf in die Richtung von Gardiff der sich schon auf den Weg gemacht hatte und rief im hinterher das die gleich schon nachkommen würden.“ Ich hoffe nur das du mich das nächste mal nicht so hart ran nimmst. Es reicht wenn du deinen Gegnern das fürchten lehrst.“ grinste er.
“ Und nun lass uns mal zu den anderen aufschließen. Wenn wir jetzt noch aufbrechen, erreichen wir noch heute die Bergarbeitersiedlung in der Nähe des Gletschers. Und es gibt nichts worauf ich mich mehr freue, als darauf in einem wunderschönem weichen Bett zu liegen. “ zwinkerte Esteron.
Nachdem die beiden wieder zur Gruppe zurück gekehrt waren, bekam Gardiff die beiden Holzschwerter zurück, dann machten sich alle Reisebereit, indem sie ihre Lasten aufluden und schon konnte es losgehen.
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| 10.06.2003 21:53 | #212 |
| Todesfürst |
Ahhhh, war das lecker Der Fürst musste kurz aufschlucken und gab einen unanständigen Laut von sich, doch das war ihm egal, er war pappsatt und hatte sich vollgefressen. Das war auch dringend nötig, sein Körper brauchte wieder Nahrung und jetzt hatte er sie bekommen.
Zuerst hatte er den toten Vogel abgelegt und war noch einmal zum Wald gesprintet, da hatte er sich zwei große Holzbalken aufgeklaubt und einen spitzen Ast an einem Baum abgerissen. Mit dem Material ging er wieder zurück und hatte eine nette Grillanlage gebaut. Der tote Vogel wurde auf den spitzen Ast gespießt und dann über das Feuer auf den beiden Balken gegrillt. Ab und zu drehte er den Ast, so wurde es überall schön braun. Nach einer halben Stunde war der Vogel fertig und der Fürst konnte es kaum mehr erwarten. Er brach sich sofort eine Keule ab und verbrannte sich dabei fast die Finger, also machte er es beim zweiten Versuch vorsichtiger. Die anderen schienen auch Hunger zu bekommen und der Fürst wunderte sich, warum sie noch nicht da waren, dachten sie etwa, er wollte das Ding allein essen. Er sah zu Sonja wie ihr scheinbar das Wasser ihm Munde zusammenlief und er ließ sich nicht lange bieten. Er ging zu ihr und sprach sie an.
"Hey Sonja, was ist? Ein Blinder würde sehen, dass du Hunger hast, komm und bedien dich es ist was für alle dabei, ich will den Vogel nicht nur für mich"
"Ich, ich will mich aber nicht aufdrängen."
"Spinnst du, komm mit."
Der Fürst nahm Sonja am Arm und schlief sie mit zum Feuer. Er riss, etwas vorsichtig, eine Keule ab und reichte sie Sonja. Sie nahm die Keule dankend an und biss herzhaft hinein, man sah ihr an, dass sie genauso Hunger hatte wie er. Nachdem Sonja da saß und aß, schienen die anderen langsam auch Hunger zu bekommen, sie kamen auch zum Feuer und aßen mit. Hab ich’s mir doch gedacht schmunzelte er in sich hinein und nahm ebenfalls ein Stück mit dem Dolch. Gerade als er in das Lendenstück beißen wollte, trat der Mann mit dem Kettenhemd an ihn. Er meinte was von, genug Essen und seinen Vogel verschonen. Zuerst dachte der Fürst nach, was für einen Vogel meinte der denn. Hm, könnte auch sarkastisch gewesen sein und er meinte, dass ich Plemplem bin. Irgendwie wurde er daraus nicht schlau oder besaß der dürre Mann etwa einen lebenden Piepmatz? Wäre eine Möglichkeit, doch davon hatte er noch nicht viel gesehen, wahrscheinlich deswegen, weil man ihn und die andere Frau so gut wie nie sah, entweder sie waren weg, oder sie waren… weg oder sie waren…..tja irgendwie weg halt. Nun ja, es sollte sicherlich noch einmal die Möglichkeit kommen, sie etwas genauer zu beobachten. Er sah ihm nach und bemerkte, dass er mit der Frau im Wald verschwand. Wie war das gerade? Die beiden waren ziemlich oft irgendwie weg Er wollte sich aber nicht weiter drum kümmern, denn er hatte weitaus besseres zu tun. Ja, was eigentlich? Er nahm einen kräftigen Schluck Wasser aus der Flasche und löschte das Sodbrennen, das er irgendwie langsam bekam.
Da er sowieso satt war, konnte er gleich was machen. Es mag verrückt klingen, doch er beschloss wieder zum Bach zu gehen um sich die Hände zu waschen, er hatte sowieso nichts zu tun und wie es so aus sah, sollte die Gruppe an der Stelle den ganzen Tag verweilen. Wahrscheinlich besser so, morgen waren sie sicher nicht mehr da, dafür schien er die Leute zu gut zu kennen, sie waren nicht da um zu campen, sondern es gab ein Ziel. Er wusste zwar nicht wie das Ziel heißen sollte, doch er war sich sicher, dass es ein Ziel gab, schließlich waren diese Leute nicht in der Wildnis und kämpften gegen gefährliche Monster, nur um hier draußen zu campen.
Als er wieder an dem Bach war, wischte er sich das Fett von den Händen, er musste lange schrubben doch nach einer langen Zeit klappte es, nun waren seine Hände wieder rein. Er fühlte seine Wasserflaschen wieder auf, obwohl beide noch recht voll waren und ging dann wieder zurück. Diesmal war er nicht heruntergefallen (Wen wunderts). Aber diesmal ging er nicht rechts neben dem Bach, sondern nach links. Es war zuerst der selbe Weg, das selbe Panorama, doch dann veränderte sich das Landschaftsbild. Es wurde nicht dichter durch die Pinien, sondern er kam auf eine Lichtung. Die Sonne ging wieder unter, so spät war es schon und so fiel das Rot auf den freien Platz. Er ging auf die Lichtung und sonnte sich noch etwas. Doch langsam war es wieder Zeit zum Lager zurückzugehen.
Er kehrte um, doch auf dem Weg zurück kam er an einem Strauch mit Beeren vorbei. Zuerst hatte er ihn übersehen, doch dann ging er noch mal zurück um sich davon zu überzeugen, dass er wirklich Beeren gesehen hatte. Tatsächlich, rote Beeren hingen da. Bei näherem hinsehen erkannte man kleine Stachel am Ende und feine Härchen an der Außenhaut. Der Fürst nahm eine und wollte sie in den Mund stecken, doch dann fiel ihm ein, dass es ja auch giftig sein könnte. Doch was sollte es, eine Beere würde ihn schon nicht umbringen und so kostete er eine. Es schmeckte leicht süßlich aber ziemlich herb, der Kern war nichts schmeckend, aber als er auf ihn biss, kam ein säuerlicher Stoff hinaus. Der Fürst musste das Zeug ausspucken, so bitter war es, doch das Fruchtfleisch war bei näherem Schmecken doch recht lecker gewesen. Er nahm sich einen kleinen Beutel und pflückte den halben Strauch ab. Mit dem kleinen Schatz machte er sich nun endlich auf zurück zu kehren, bevor es Nacht wurde und er sich verlief.
Er kam gerade noch rechtzeitig an, denn scheinbar war irgendwas los. Sly und der Mann mit der schwarzen Rüstung schienen irgendwas beredet zu haben und riefen in der Gegend herum. Der Fürst erschien in ihrem Rücken und blieb unbemerkt. Er setzte sich auf einen Stein und nahm noch schnell eine Beere, doch lange konnte er nicht essen, die Drei anderen kamen aus einer anderen Richtung. Drei? Vorhin waren es doch nur Zwei? Naja egal hab ich halt wieder was verpasst dachte er still und leise und verschnürte den Beutel mit den Beeren.
Mal sehen was jetzt geschah….
Die Leute zogen ihre Rucksäcke und ihr Reisematerial auf. Nun gut, es würde also weiter gehen. Der Fürst nahm seinen Dolch, schnitt noch eine gewaltige Keule von mindestens 2 Kilo ab, nahm eines seiner zahlreichen Tücher (Verdammt wie viele hatte er den von dem Händler gekauft?) und reinigte ihn wieder. Als es niemand sah und alle wegschauten steckte er Todesschädel wieder in den Stiefel. Es war besser, wen niemand davon mitbekam. Er nahm das dreckige Tuch und wickelte die Keule zu 2/3 dort ein. So würde er auch keine dreckigen Finger bekommen. Jetzt, wo er alles erledigt hatte, konnte es losgehen, zumindest verhungern würde er nicht. War alles erledigt? Er sah sich noch einmal suchend um. Ha, der entdeckte er einen Fehler, das Feuer brannte noch. Er rannte hin und löschte es mit dem Sand und nun war wirklich alles in Ordnung. Also, auf geht’s, er war bereit für den Marsch
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| 10.06.2003 21:54 | #213 |
| Skeleon |
Mit einem Gähnen öffnete der junge Dieb die Augen. Ächzend richtete er sich auf - sein Kreuz schmerzte höllisch. Irgendwie hatte er es fertig gebracht sich auf dem weichen Moosbett zu verrenken. Als er sich aufstützte spürte er einen dumpfen Schmerz durch seinen rechten Arm zucken. Sein Gewicht auf den Linken verlagernd begann er sich mühsam aufzurichten. Jetzt stand er da, etwas gebeugt und voller Blessuren. Trotzdem - auf dem Wald rund um ihn herum lag eine idyllische Stille, nur durchbrochen vom Gezwitscher der Vögel und dem Rauschen des Windes in den Baumkronen.
Etwas ungelenk humpelte Leon ein Stück weg von seinem Lagerplatz und sah sich um. Wo steckte Satura?
Ein leises Kichern zeigte ihm, wohin er zu blicken hatte. Vor dem düsteren Tunneleingang saß sie im Moos und er starrte in der Weltgeschichte umher. Verzweifelt grinsend schüttelte er den Kopf, ächzte nocheinmal und zwang sich mehr oder weniger gerade zu stehen. Langsam ging er zu Satura hinüber, die nun wieder vor sich hinblickte, ihren Blick durch den Wald schweifen ließ und entspannt und zufrieden wirkte.
Grunzend ließ sich der junge Dieb neben ihr ins Moos fallen. "Na, gut geschlafen?" fragte er.
Sein Gesichtsausdruck zeigte wohl, dass er selbst das nicht hatte. Aber trotzdem versuchte er gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wer konnte wissen, ob sich nicht alles noch zum Guten wandeln würde? Die Vorraussetzungen dafür hatte der Tag ja wohl, dachte Leon zufrieden lächelnd, als er neben Satura so da saß und ebenfalls ziellos vor sich hinblickte.
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| 10.06.2003 22:07 | #214 |
| Satura |
Heute schien nicht gerade Leons bester Tag zu sein... Er wirkte verspannt und unausgeschlafen; sein Gesicht sprach Bände. Satura ließ sich nicht aus ihrer Ruhe bringen sondern lud den jungen Dieb ein, sich neben sie zu setzen.
Satura kramte gedankenverloren in ihrer Tasche und fand schließlich, was sie suchte. Sie hielt Leon einen kleinen braunen Tiegel entgegen und nickte ihm aufmunternd zu. "Das wird deinen Zerrungen und Verspannungen gut tun." Dann schloß sie wieder ihre Augen und entspannte sich weiter, während der Dieb prüfend die gelbliche, geleeartige Salbe zwischen zwei Fingern rieb. Der intensive Duft ätherischer Öle stieg ihr in die Nase, als Leon den Tiegel neben ihr abstellte.
"Sag mal Leon, was ist eigentlich mit uns los?" Sie sah ihn nicht an, sondern hielt ihr Gesicht weiterhin gen Himmel gereckt, die Augen geschlossen. "Warum sprechen wir von Nähe, und leben Distanz?"
Sie hielt inne, öffnete ihre Augen und sah ihn an. "Wir sind nicht ehrlich zueinander."
Eine seltsame Traurigkeit schwang in ihrer Stimme. Leon sah sie an, sich in ihren grünen Augen spiegelnd.
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| 10.06.2003 22:10 | #215 |
| Lehna |
Kantige Steinchen knirschten unter den Stiefelsohlen der Reisenden, während sich die Gruppe, geführt von Frost, über verschlungene Gebirgspfade immer weiter dem Gletscher näherte. Lehna und Esteron bildeten das Schlusslicht des Trupps, auf dem einen Arm hielt die junge Frau den kleinen Falken Willi, ihre andere Hand hielt die von Esteron.
Die Sonne hatte sich bereits in einen glutroten Feuerball verwandelt und versank langsam hinter dem am Horizont aufragenden Luzkanzacken. Die schwarze Silouette der Berge hatte etwas sonderbar beruhigendes und angsteinflößendes zugleich. Die Berge konnten schützen und gleichzeitig konnten sie töten, beides mit großem Erfolg...
Mal wieder fiel Lehna auf, wie zwiespältig die Welt doch war. Es gab nichts, das nicht mindestens zwei Seiten hatte. Sie selbst war ja schon ein gutes Beispiel dafür - es war unwahrscheinlich, dass irgendwer auf den ersten Blick eine ehemalige Auftragsmörderin hinter ihr vermuten würde. Eine Tatsache, die sie sich damals oft zu nutze gemacht hatte, um ihre Opfer dort hin zu locken, wo sie sie haben wollte...
Sie senkte ihren Blick, schon wieder ergriffen verzehrende Schuldgefühle von ihr Besitz, schon wieder drängten sich die Geister der Toten mit ihrer Frage auf, die sie nicht beantworten konnte und wohl nie beantworten können würde.Sie drückte Esterons große Hand ein wenig fester, es verlieh ihr eine grewisse Sicherheit. Sie wusste, dass sie nicht allein war. Sie würde ihre Vergangenheit niemals wiedergutmachen können, aber sie konnte versuchen dieses Leben hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen. Zusammen mit Esteron würde sie es schaffen. Der junge Wanderer hatte ihr endlich die Chance gegeben, auf die sie so lange gewartet hatte. Sie würde diese Chance nutzen...
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| 10.06.2003 22:21 | #216 |
| Skeleon |
Leon blickte sie lange an.
Er fühlte sich, als würde er in einen Strudel gesogen. Als würde ihm der Boden weggezogen.
Der junge Dieb schluckte schwer und nickte dann, als wäre das seine Schuldigkeit. Doch wusste er nicht, was er sonst viel mehr tun sollte. Er musste ihr erzählen, von der Inquisition, wie er dazu gekommen war und alles andere. Insbesondere betreffs dessen, was nahe des Hofs des Großbauern in einer Erdmulde verscharrt lag. Er hatte aus der Sache noch Gewinn geschlagen!Sollte er es ihr erzählen? Er fühlte, dass dann wohl alles zerstört würde an Vertrauen, dass sie wieder zu ihm aufgebaut hatte. Aber war das schlimmer als Vertrauen auf einer Lüge bestehen zu lassen?
Er schaute auf und blickte wieder in diese tiefen, dunklen Teiche, umrandet von reinem grün. Er würde es ihr erzählen - er würde es müssen!
Er blickte sie traurig an.
Er würde es ihr erzählen.
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| 10.06.2003 22:35 | #217 |
| Satura |
Ihr Gegenüber war seltsam ruhig geworden, und nachdenklich. Sie sah ihn unvermindert ernst an, und begann schließlich.
"Der Trainingsausflug mit Milena... es ging ins Söldnerlager. Meine Prüfung bestand daraus, mich im Kampf ihnen gegenüber zu beweisen." Sie versuchte, seine Blicke zu ergründen, doch Leon starrte auf seine Schuhe, als hätte er ihre Worte gar nicht gehört, als wäre ihr Geständnis irgendwo in dem dunklen Nichts zwischen seinen Ohren verhallt.
Nach einer unangenehmen Pause ergriff sie noch einmal das Wort. "Leon, ich habe nichts gegen euch Lees, aber ich musste - Milena - und ausserdem Saria - und der Überfall -" stockend kamen die Worte aus ihrem Mund.
Unvermindert fixierte Leon den Boden vor ihm, und Satura schwieg. Es war ihr so schwer gefallen, ihm das zu gestehen. Ihm, einem Lee. "Ich wollte einfach nicht, dass du nochmal zwischen die Fronten gerätst."
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| 10.06.2003 22:39 | #218 |
| Aylana |
Stumm war sie Malicant in die Höhle gefolgt...
Naja, mit einem Katana im Genick hätte das wohl jeder getan.Langsam lies sie sich auf den Boden sinken, zuerst in die Knie und dann mit ihrem Körper.
Ruhig blickte sie in die Runde, irgendwie hatten alle diesen komischen, furchtlosen und zugleich irgendwie erschreckenden Blick. Sogar Malicant, wobei bei dem war sie sich nicht sicher, ob er wirklich so furchtlos blickte, oder ob er gerade Strippoker ohne Karten spielte.
Der Mann, der den Scavenger angeschleppt hatte, holte aus einem Winkel der Höhle einen langen Bratspieß hervor und steckte die Beute auf selbigen. Das Feuer wurde mit neuem Holz angefacht, etwas später drehte sich der Laufvogel über den Flammen.
„Wenn das stimmt was ihr sagt könnte man es überprüfen.“, brach Tannenberg plötzlich das allgemeine Schweigen, sein Blick wanderte langsam zwischen ihr und Malicant hin und her.
„Ich habt doch sicher kein Problem damit, uns dabei zu begleiten?“Es war keine Frage, eher ein Befehl, der keine Wiederrede zuließ. Aylana nickte kurz, Malicant hingegen rührte sich nicht, er starrte nur wie gebannt in die Flammen. War der Kerl etwa auch noch Pyromane?
Der Inquisitor lehnte sich zurück und zerzog die Lippen zu einem zufriedenen, aber auch irgendwie lauernden, raubtierhaften Lächeln.
„Mein Kollege Dorrien wird das übernehmen, denke ich...“
Er deutete beiläufig auf den jüngeren Mann neben ihm, dieser nickte nur...
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| 10.06.2003 22:45 | #219 |
| Waldläufer |
Am Randes des Gebirges, noch etwas vom Gletscher entfernt......Munter sprang Gardiff von einem größeren Stein zum anderen. Frost war ihm immer ein Stückchen vorraus und der Waldstreicher wunderte es wie leicht der Lehrmeister voran kam. Ob wohl sich der junge Bursche beeilte schien er den dunklen Krieger nicht einzuholen. Hinter ihm turtelten Lehna und Esteron und auch die beiden schwebten gerade zu über die Schutthalde. „Wie war das gleich noch mal ?“ grübelte der Barde. „Liebe verleiht Flügel mit denen man auch die höchsten Mauern überwinden kann, ja so ungefähr lautete das Sprüchlein“ murmelte der junge Waldstreicher vor sich her, sprang wieder zu einem nächsten Stein und zum nächsten. Gar nicht so einfach und leicht auf die Dauer muss man mal so sagen.
Nach einer Weile klaffte auf rechter Seite der Wandergemeinschaft ein Tal im Gebirge auf und Frost strebte zielstrebig darauf zu.
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| 10.06.2003 22:58 | #220 |
| Skeleon |
Der junge Dieb hätte fast laut aufgelacht, wäre ihm nicht so zum Heulen zumute.Das war's? Das war alles, worum sie sich sorgte? Wegen ein paar Prügeleien, die die Amazonen angezettelt hatten? Die Kerle auf dem Hof waren Schlimmeres gewohnt.
Ein bitteres Lächeln huschte über sein Gesicht.
Er hatte beschlossen es ihr zu erzählen, und jetzt gab es kein zurück mehr. Sie hatte ihm vertraut, einem dreckigen Dieb. Sie verdiente zumindest zu wissen, was geschehen war.
Ein Krächzen verließ Leon's Kehle, er räusperte sich ausgiebig und begann langsam und noch immer zu Boden blickend zu erzählen.
"Du ... du hast mich öfter gefragt, warum ich überhaupt nach Gorthar gekommen bin. Es war wegen einem Inquisitor."
Leon seufzte. Die ganze Wahrheit.
"Ich habe ihn in der Taverne getroffen. Der Idiot trug seine Geldbörse offen am Gürtel. Leider hatte ich ihn unterschätzt und er hat mich erwischt. Mit einem Trick entkam ich ihm, aber er hat mich nur wenige Meter vor der Taverne aufgehalten. Er hat mich erpresst. Entweder ihm helfen, oder der Garde ausgeliefert werden."
Satura blickte ihn etwas verwirrt an. Was hatte das für eine Bedeutung?"Nun, der Kerl hatte eine Amazone im Schlepptau, als Schülerin. Während ihrer Absens gab er mir meinen Auftrag, den ich auszuführen hätte, wenn ich mit dem Leben davon kommen wollte. Der Inquisitor hat Telma, so hieß seine Schülerin, die ganze Zeit lang an der Nase herumgeführt. Ich sollte für ihn das Amazonenlager auskundschaften, wozu er selbst als bekannter Inquisitor nicht in der Lage war, um mehr über ihre Religion herauszufinden. Du weißt schon, Innos-gefällig und so. Nun, das war einer der Gründe, warum ich mit dir ins Amazonenlager gekommen bin. Der Hauptgrund, um ehrlich zu sein."Was die anderen Gründe waren, griff er nicht mehr auf.
"Nun ... nach getaner Arbeit kehrte ich zu ihm zurück. Anstatt mich der Garde auszuliefern belohnte er mich mit Gold. Und nur Augenblicke später bot er mir einen zweiten Auftrag an, diesmal auf freiwilliger Basis."
Saturas Blick verdüsterte sich. Freiwillige Basis ... sie ahnte schon, was kommen würde, wollte es aber wohl noch nicht wahr haben.
"Es war mein Auftrag, mich bei den Kultisten in Gorthar einzuschleusen. Dinge über sie herausfinden - was planen sie, wieviele sind es, gibt es wichtige Personen, wo liegen ihre Lagerräume und Befestigungsanlagen?"Er lächelte seltsam zufrieden, fast debil, als er fortfuhr: "Als ich mich ihnen schließlich anschloss fandt ich jedoch soviel mehr. Ich vergas den schnöden Mammon, den mir der Inquisitor geboten hatte und wurde ein Teil des Ordens."Jetzt senkte er seinen Blick wieder und sprach leiser und trauriger."Bis du aufgetaucht bist. Ich ..."
Er brach stotternd ab, räusperte sich und versuchte an anderer Stelle wieder einzusteigen.
"Ich verließ dich und diesen Frost um dich nicht weiter in Gefahr zu bringen. Dieser Tavernenkiller war hinter mir her, die Kultisten, die Inquisition." Er grinste gequält.
"Will nie wieder so gefragt sein. Ich schaffte es, mich über das alte Schlachtfeld zu kämpfen und traf etwa auf halbem Wege auf den Inquisitor. Ich erinnerte mich an meinen alten Auftrag. Ich gab ihm was er haben wollte, er gab mir den vor Wochen versprochenen Lohn. Und so kehrte ich nach Khorinis zurück."Er starrte noch immer traurig zu Boden trat einen Schritt zurück, wie um einer Ohrfeige auszuweichen und blickte dann zu Satura auf, die bis zu diesem Moment seinen Erzählungen gelauscht hatte. Er konnte nicht einschätzen, wie sie sich jetzt fühlte und so blickte er sie stumm an.
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| 10.06.2003 23:12 | #221 |
| Satura |
Satura schluckte, doch der Kloß in ihrem Hals wollte nicht weichen. Im Gegenteil, er schien sich noch auszudehnen, umfasste ihre Luftröhre und drückte zu.
"Was... was sagst du da?" Sie konnte es nicht glauben. Für Geld, ihre Schwestern ausspioniert? - Die Garde wär noch eine zu milde Strafe gewesen. Sie kämpfte mit sich, in ihr tobte ein Kampf zwischen Wut, Trauer, Hass, Zuneigung.
"Wo ist dieser Inquisitor?" rief sie schließlich aufbrausend. Wie ist sein Name? Wer ist dieser Mensch, der dich so zerstört hat?" Doch sie wußte - nicht der Inquisitor hatte etwas zerstört - es war Leon selbst gewesen, der - vom Glanz des Goldes geblendet - sein Leben riskiert hatte, und... auch noch kassiert hatte, nachdem er sie in Gorthar sitzen hatte lassen.
Sie ballte ihre Rechte zur Faust, und ließ gleich darauf wieder locker, ihren Blick zum Boden gerichtet.
Sie fühlte sich verraten. Und verkauft. Nicht nur, dass er sie fast getötet hatte, hatte sie ihm auch noch aus einer Situation geholfen, für die er bezahlt wurde... Jetzt erst begriff sie: das Schwert, und der Amethyst... sie selbst war Söldnerin gewesen. Er hatte sie bezahlt, wie eine billige Hure, und genauso hatte er sie liegen lassen.
Doch nichts von dem allen sagte sie ihm. Sie sah ihn an, und Tränen standen in den nun fast blau wirkenden Augen der Amazone. Eine Strähne ihres dunklen Haares war in ihr Gesicht gefallen, doch sie machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen.
"Warum...?" Sie sah Leon verzweifelt an. "Warum tust du mir so weh? Warum würde ich jetzt am liebsten fortlaufen, oder nein, vielleicht würde ich lieber dich töten, nein, vielleicht auch besser mich, meiner dummen Naivität wegen. Was verheimlichst du mir noch? Welche Schmerzen willst du mir noch zufügen? Warum, was hab ich dir getan? Womit hab ich das verdient..." Schluchzend schlug sie ihre Hände vor ihr Gesicht. Ihre Schultern hoben und senkten sich zuckend im Takt ihrer unregelmäßigen Atmung, und von ihren Handgelenken perlten die Tränen ab und tropften in das Moos.
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| 10.06.2003 23:21 | #222 |
| manmouse |
Die Bergarbeitersiedlung im Tal in der Nähe des Gletschers ..Mittlerweile war die Sonne fast gänzlich verschwunden. Die Gruppe zog unermüdlich weiter und man konnte in dem Tal die Bergsiedlung erkennen. Die Lichter hinter den einzelnen Fenstern waren schon von weitem zu erkennen. Wenn man sich das Dorf so von weitem betrachtete, bekam man schnell den Eindruck von Gemütlichkeit vermittelt. Wenn sie das Dorf erreicht hatten, waren sie ihrem Ziel ein großes Stück näher.
Esteron lächelte, er schon einmal hier gewesen. Damals als er nach Frost und Satura gesucht hatte, die er nur um einen halben Tag verpasst hatte. Ob er den Führer dieser Siedlung wieder treffen würde?
Angetrieben von der Freude, beschleunigte Esteron den seinen Schritt und holte mit Lehna den Rest der Truppe ein um dann zu Frost aufzuschließen der mittlerweile sein Tempo verlangsamt hatte. Sie würden die Siedlunge alle gemeinsam betreten.
Als die Gruppe dann endlich ihr Ziel erreicht hatte wurden sie freundlich empfangen. Womöglich hatte man sie schon von weitem kommen sehen. Unter den Menschen war auch Horasson, der Führer dieser Siedlung.
Der alte Mann begrüßte jeden einzelnen Reisenden persönlich. Wobei sich Esteron dankend vor ihm verneigte. Horasson nickte nur freundlich und schritt dann wieder zu dem Waffenmeister und wechselte ein paar Worte mit ihm, während die anderen Besucher von einer dichten Menschentraube umlagert wurden.Der Wanderer lächelte, er wurde schon beim letzten Mal so freudig empfangen.“Wir bleiben über Nacht hier und ruhen uns aus. Horasson und seine Familie, sind so freundlich uns die Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. “ Der Waffenmeister hatte also ihr Ziel für heute verkündet. Horasson nickte nur und verabschiedete sich von der Gruppe, um sich dann mit Frost von selbiger zu entfernen.Auch die Menschentraube um die Besucher begann sich langsam aufzulösen, als Esteron die Hand von Lehna fester umgriff und sie lächelnd ansah.“ Und was machen wir nun?“
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| 10.06.2003 23:26 | #223 |
| Todesfürst |
Der Fürst hatte den ganzen Weg über an seiner Keule geknabbert. Das gab ihm nicht nur neue Kraft, das erfüllte ihn auch mit einer Aufgabe. Das Tempo der Gruppe war unglaublich hoch, doch das lag nicht an Sly, Sonja oder den anderen, sondern eigentlich nur an dem Mann mit der schwarzen Rüstung, der vorne lief. Dahinter folgte ihm der Typ mit der Minecrawlerrüstung und danach folgte auch schon der Fürst. Hinter ihm versuchten Sly und Sonja mitzuhalten und ganz am Ende liefen das Pärchen. Er dachte schon, dass man die beiden so bezeichnen konnte, schließlich waren sie einfach zu oft zusammen, als ob man sie nicht Paar nennen konnte. In der Reihenfolge machten sie sich auf, immer höher den Berg zu besteigen.
Der Fels trat hier wieder hervor, kein Wald, kein Sand, sondern blanker Fels, Stein, Geröll, Schutt und Splitter. Die Gegend hatte sich schon geändert, es wurde rauher. Der Wind blies ihnen ins Gesicht und man musste sich schon wehren, wenn man nicht einige Meter nach hinten gepustet werden wollte. Außerdem war esinzwischen Nacht geworden, die Sonne hatte sich nun endgültig verabschiedet und verschwand hinter gewaltigen Bergrücken um der Nacht, der Finsternis, die Herrschaft für einige Stunden zu überreichen. Der einzige der da etwas dagegen hatte war der Mond, der heute wieder sehr kräftig schien. Der nun frei Mann schaute zum Mond kurz hinauf und erkannte, dass es fast Vollmond war. Nur wenige Stücke fehlten, damit er wie ein Kreis erschien.
Doch er hatte keine Zeit lange die Umgebung zu beobachten, er fiel über einen Stein und konnte sich gerade noch abfangen, sonst wäre er wohl auf den Schädel gefallen. Also weiter, der Mann vor ihm machte ganz schön Tempo, da konnte er sich nicht leisten groß zurück zu hinken.
Bald kamen sie zu einer Siedlung, der Mann mit der schwarzen Rüstung wurde langsamer und sie traten ein. Ein alter Mann begrüßte alle und der Fürst lächelte freundlich zurück. Eine Menschenmenge kam und löste sich wieder auf. Irgendwie schien sich die Gruppe nun zu verlieren, zumindest verließ der Mann die Gruppe. Für heute werden sie hier bleiben, also sollte er sich vielleicht ein Gasthaus suchen.
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| 10.06.2003 23:27 | #224 |
| Skeleon |
Jetzt verstand sie ihn, dachte er.
Jetzt verstand sie, warum er sich fast gewünscht hatte, sie hätte den Dolch genommen, als er ihn ihr angeboten hatte.
Leon ließ sich plump ins Moos fallen und sah sie an. Mehr wusste er nicht zu tun. Sie hatte recht, mit allem was sie sagte.
Er saß einfach da und sah sie an. Traurig, aber unfähig ihr Trost zu zu sprechen.
Mehrere Minuten saßen sie so da, bis der junge Dieb schließlich versuchte, die Sprache wieder zu finden.
"... du ... du wolltest Ehrlichkeit und das war das einzige, was ich dir noch geben konnte. Tu', was immer dir beliebt." fügte er zögerlich hinzu und ließ sich langsam ins Moos zurücksinken.
In diesem Moment wünschte er sich, auf dem Schlachtfeld oder sonstwo umgekommen zu sein und seine Schuld mit ins Grab genommen zu haben. So hätte er sie nicht wiedersehen brauchen, ihr nicht die Wahrheit erzählen müssen, dachte er trübsinnig. Was war sein elendiges Leben schon im Vergleich zu ihrer Trauer? Er verstand sie nicht.
Schweigend stolperte er zu ihr hinüber und ließ sich vor ihr nieder. Sie hatte ihr Gesicht noch immer in den Händen verborgen und schluchzte. Zweifelnd blickte er sie an.
Dann, ganz langsam, näherte er sich ihr, strich ihr sanft über die Stirn und versuchte dann, sie sanft zu umarmen.
Sie wehrte sich nicht, und so umfasste er sie und lächelte sie traurig an.Jetzt war es an ihr, ihn abzustechen oder zu umarmen, dachte er.
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| 10.06.2003 23:40 | #225 |
| Der Inquisitor |
In einer abgelegenen, versteckten Höhle im Wald...
Dorrien beobachtete die beiden 'Besucher' misstrauisch, während er die letzten Fleischstückchen von seiner Scavengerrippe nagte. Das Fleisch war zäh und ungewürzt, aber besser als garnichts. Und er hatte schon schlimmeres erlebt, besonders wenn er sich daran erinnerte, wie er noch als Akolyth der Inquisition zusammen mit Tannenberg auf der Jagd nach dem Ex - Inquisitor Steiner die Fluchgrotte des Cathay erkundet hatte. Ein kalter Schauer lief ihm schon bei den bloßen Erinnerungen den Rücken hinunter, dagegen waren eine stinkende Schattenläuferhöhle und zähes Scavengerfleich der reinste Himmel auf Erden...Sein Blick wanderte zu der Amazone, die diesem sonderbaren Kauz mit der schwarzen Robe gefolgt war. Sie sah ja garnicht schlecht aus. Irgendwie begann sich der Inquisitor zu fragen, ob es überhaupt irgendwelche Amazonen gab die schlecht aussahen.
"Amazonenlager?", fragte er plötzlich, allerdings klang seine Stimme genauso uninteressiert wie die Tannenbergs. Es war eben doch kaum zu übersehen, dass er der ehemalige Schüler des alten Hexenjägers war...
"Was wollt Ihr in Gorthar?"
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| 10.06.2003 23:40 | #226 |
| Satura |
Sie spürte seine zaghafte Berührung an ihrer Stirn und war versucht, sich einfach in seine Arme fallen zu lassen.
Doch in ihr tobte es, und sie blockte ab, hob ihren Kopf und sah ihn an; Tränen liefen ihre Wangen hinab, doch es war ihr gleich. Sollte er sie weinen sehen.
"Weißt du," begann sie mit kühler Stimme, "zuerst dachte ich mir, was du bei den Söldnern willst, du passt doch nicht zu denen. Doch jetzt weiß ich es besser. Du bist um nichts besser, als diese Wegelagerer und Banditen, die Saria nur des Goldes wegen überfallen, und ihr und Isira Schmerzen zugefügt haben, nicht nachdenkend, was Schmerzen bedeuten." Sie sah ihn an, ihre tränenfeuchten Augen blitzten. "Wieviel, sag mir, wieviel hast du für meinen Schmerz bekommen, Söldner?" Das letzte Wort spie sie aus, als wäre es etwas absolut Abstoßendes. Und in der Tat hinterließ es einen üblen Nachgeschmack.
"Und statt bei mir zu bleiben, hier in Gorthar, und dich zu rechtfertigen, statt wie ein Mann meine gerechtfertigte Wut zu ertragen, bist du geflohen. Voller Selbstmitleid. Wieviel stolzer wär es gewesen, sich deiner Angst zu stellen, gleich?"
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| 10.06.2003 23:55 | #227 |
| Skeleon |
Er lächelte grimmig, und sprach dann langsam, fast beschwörerisch:"Du weißt nichts über mich. Ich wäre eher gestorben als mich deiner Folter noch länger zu unterziehen. Ja, der Orden hat mich verändert. Und vielleicht habe ich wie ein mieser Söldner gehandelt. Aber ich bin geflohen, um dich zu schützen. Wenn du das nicht verstehen willst oder kannst werde ich es aufgeben. Der einzige Grund, warum ich mir das Leben nicht genommen habe war, weil ich gehofft und zugleich gefürchtet hatte, dich wiederzusehen. Du hast mein Leben verändert."
Plötzlich erkaltete seine Stimme.
"Aber damit ist es nun wohl vorbei. Und ich kann es dir bei Innos nicht verdenken."
Ruckartig wich er vor ihr zurück und erhob sich.
Im Gehen sah er noch einmal über die Schulter:
"Um dich zu beruhigen, es war ein hoher Preis den die Inqusition zahlen musste, um mich von den Gedanken an deine Schmerzen freizukaufen. Aber mein Söldnerherz giert ohnehin nur noch danach, junge Amazonen zu überfallen oder hinterlistig niederzustechen. Wenn es dir eine Freude bereitet kannst du das Geld haben. Oder euer Lager."
Er zuckte mit den Achseln.
Sein Blick fiel wieder auf Satura.
Er erkannte mit erschreckender Klarheit, dass er eben wieder dabei war, davonzulaufen.
In der Bewegung stockte er und stiefelte zurück zu ihr. Er bereute bereits wieder, was er gesagt hatte und bückte sich zu ihr herunter."Hilf mir." raunte er ihr zu. "Sag' mir, wie ich es gut machen kann." Aus dem eiskalten Wegelagerer war innerhalb eines Augenblickes ein flehender Junge geworden. Der packte Satura bei den Schultern und wisperte: "Es ist zu spät, das Geschehene ungeschehen zu machen. Aber wenn ich es irgendwie wieder gut machen kann, so sag' mir wie!"
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| 11.06.2003 00:09 | #228 |
| Lehna |
Lehna sah sich interessiert in der kleinen Bergarbeitersiedlung um, sie hatte schon ein paar mal etwas von diesem Ort gehört, aber hier gewesen war sie noch nie. Die kleinen Häuser schienen sich geradezu unter dem hoch aufragenden Bergmassiv zu ducken. Die Leute waren freundlich, begrüßten die Gruppe der Neuankömmlinge und boten ihnen Unterkunft an.
Sie lächelte Esteron auf seine Frage hin an.
"Tja, das mit dem weichen Bett klingt nicht schlecht, aber ich glaube vorher hab' ich noch Durst."
Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie ihn hinter sich her in das Gebäude, das am ehesten nach Taverne aussah. Und wie sich herausstellte hatte sie auch richtig getippt. Der Schankraum war nicht besonders groß, aber auch die Gästezahlen hielten sich in Grenzen, so dass es sich wieder ausglich. Spitzhacken und andere Dinge aus dem Bergarbeiterleben verzierten die Wände und verliehen dem Raum eine angenehme, gemütliche Atmosphäre.
Die junge Frau suchte einen Tisch der etwas abseits in einer Ecke stand, um mit Esteron möglichst ungestört zu sein. Der Wirt kam auch sofort angewuselt und nahm die Bestellung - zwei Bier - auf. Es dauerte nicht lange bis das engenehm kühle Getränk gebracht wurde.
"Sag mal, Esteron...", begann Lehna und trank ein paar Schlucke, bevor sie fortfuhr.
"Was ist das eigentlich mit dieser Abzugtrichterhaube aus geschwärztem Hartstahl... oder so?"
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| 11.06.2003 00:19 | #229 |
| Aylana |
Aylana beobachtete alle die am Feuer hockten ganz genau, doch irgendwie sahen alles ziemlich gleich aus.
Und alle schienen nicht sonderlich viel interesse an... allem zu haben. Zumindest wirkten die Leute so, vielleicht wollten sie damit aber auch nur Täuschen. unauffällig fummelte Aylana an ihrem Bogen auf der schulter herum, immer bereit dazu ihn zu ziehen, auch wenn sie hoffte das das nicht nötig sein wird.
"Wie schon gesagt, waren wir auf der suche nach euch..."
Sagte sie plötzlich, überrascht über ihre eigenen Wort schaute sie zu Malicant, welcher auch etwas überrascht schien.
"Nur deswegen sind wir in Gorthar."
wieder blickte Aylana zu Malicant und zweifellte solangsam daran das er ihr sagen könnte, was sie eigentlich von diesen Leuten genau wollten. Oder hatte er das nicht schon vorhin gesagt? Mist sie hatte es vergessen...Jetzt hoffte sie, das sich ihre Fantasie von einem Dämon in die Tat umsetzten würde und diesen Leuten hier den gar ausmacht... aber leider würde das nicht passierne... oder doch? oder doch nicht leider?
Irgendwie machte das alles keinen sinn...
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| 11.06.2003 00:22 | #230 |
| Satura |
Und wieder war er da, dieser Zynismus, den sie so gut kannte. Wenn sie nicht wüßte, dass er nur aus seiner eigenen Verletzung so reagierte, sie wäre wütend gewesen.
Aber wie er sie nun ansah, so verletzt, hilflos - so kannte sie ihn nicht. Er hatte sonst immer kühl und abweisend gewirkt. Als würde ihm nichts etwas anhaben... Und sie hatte ihn durch ihre Wut, die aus ihrer Verletzung geboren worden war, noch mehr zurückgestoßen - und sie war dabei, es wieder zu tun, und diesmal würde sie ihn entgültig verlieren, denn noch mehr Zurückweisung von ihrer Seite würde er nicht ertragen, das merkte sie.
Verdammt, es war so schwer, über seinen eigenen Schatten zu springen. Doch Leon hatte es auch getan... dieser verdammte Stolz!
Er saß da, zu ihr gebeugt, und hielt sie bei den Schultern, einen fast flehenden Blick in den Augen.
Du hast mein Leben verändert... hatte er gesagt. Wie meinte er das? - Weil er durch sie Leiden erfahren hatte müssen, die er sonst nie hätte durchmachen müssen?
Ihr Widerstand brach; sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schluchzte vor sich hin. Oh wie sie es hasste, vor anderen zu weinen - vor allem vor Männern. "Leon, ich - ich würd mir doch nichts mehr wünschen, als dich wieder so sehen zu können, wie ich es tat, bevor diese ganzen Sachen passiert sind. Bevor wir der Spielball in diesem seltsamen Spiel geworden sind."
Sie umarmte ihn, drückte ihn fest an sich und spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals, und wie er seine Luft anhielt, voller ängstlicher Erwartung auf ihre Worte.
"Ich würde mir doch nichts mehr wünschen, als dass wir einander wieder vertrauen können."
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| 11.06.2003 00:30 | #231 |
| Waldläufer |
Leicht geschafft vom bisherigen Aufstieg und bestimmt auch von seinem von Stein zu Stein Gespringe hatte Gardiff nicht mehr viel im Sinn mit noch einen Kippen gehen. Eher wäre etwas Schlaf und damit verbundene Ruhe würden ihm nicht schaden. Sicher würden die nächsten Tage noch anstrengender werden.Natürlich hatte der Waldstreicher gehört das man ihnen betten anbot doch wann hatte er das letzte mal ihn einem Solchen Gestell geschlafen ? Wenn er ehrlich war wusste er es nicht und so schnallte der Bursche seinen Fellumhang vom Reisebündel und packte sich unter das Vordach der Taverne. Sicher würden die Nächte hier, etwas weiter oben etwas kühler sein und der Umhang würde ihn schon schön warm halten.
Noch eine Weile betrachtete der Barde das scharfe Relief des Gebirges vor dem langsam dunkler werdenden Himmel.
„Große, stille Lehrmeister sind die Berge.
Wer sie lernt,
findet da oben nie gekannte Erfüllung
Wer ihre Sprache nicht spricht,
für den bleiben sie immer und ewig
aus Stein.“
Murmelte der Einhandlehrmeister noch die Worte eines alten Mannes mit dem er als Junge mal eine Zeit lang durch die Lande gezogen war bevor ihm die Augen ihm zufielen und er ihn einen tiefen und erholsamen Schlaf glitt.
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| 11.06.2003 00:36 | #232 |
| manmouse |
Abzugtrichterhaube. Bei dem Wort verschluckte sich Esteron fast. Langsam suchte seine rechte das Bein von Lehna unterm Tisch und legte sich dann entspannt darauf nieder.
“ Das war mein eigentliches Ziel. Ein Freund von mir, komischer weise auch ein Schwarzmagier, hat vor die Kunst der Glasbläserei zu betreiben. Er hat sich daran gemacht einen imposanten Ofen zu bauen, wo er irgendwie das Zeugs was er für die Gläser benötigt schmelzen kann. Und da die Dämpfe wohl sehr heiß sind braucht er diese Spezialhaube. “ Scheinbar interessierte sich Lehna dafür, was ihn sehr erfreute. Dann nahm Esteron einen weiteren Schluck des kühlen nicht schäumenden Biers und fuhr dann fort.
“ Und eben dieser Freund hat mich nach Gorthar geschickt ihm so ein Ding zu besorgen, obwohl ich nichts von alledem verstehe habe ich eingewilligt. Und nun muss ich ihm dafür danken. Denn ich bin der glücklichste Mensch auf Erden.“Vollkommen verliebt blickte er Lehna dabei in die Augen.
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| 11.06.2003 00:49 | #233 |
| Skeleon |
Die Luft entwich aus Leon's Lungen, teils weil er vor Erleichterung ausatmete, teils weil Satura in halb zerquetschte. Er drückte sie seinerseits an sich, zerdrückte sie fast.
Er schloss die Augen und hielt sie einfach nur fest.
Langsam nur lösten sie sich von einander, ängstlich, im nächsten Augenblick wäre alles wieder zerstört.
Ein wenig unsicher blickte Leon Satura an, doch sie lächelte freundlich und er war beruhigt.
Vorsichtig ließ er sich ins Moos zurücksinken und blickte zum düsteren Himmel empor. Dieser Moment würde sich in sein Gedächtnis einbrennen, dessen war er sich sicher.
Er lächelte. Nicht spöttisch, nicht amüsiert, einfach glücklich.Der junge Dieb sah hinüber zu Satura. Er würde sie nicht noch einmal enttäuschen oder verletzen.
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| 11.06.2003 01:12 | #234 |
| Lehna |
Lehna musste unwillkürlich grinsen. Ein Schwarzmagier, ausgerechnet ein Schwarzmagier. Sie musste zugeben dass sie diese Tatsache dann doch etwas überraschte...
"Sie an, ein Diener des Todes ist also Schuld daran, dass ich mein Leben wiederhabe. Was es nicht alles gibt."
Sie trank noch etwas von ihrem Bier und legte ihre Hand auf Esterons, die noch immer auf ihrem Bein ruhte, anschließend lächelte sie den jungen Wanderer an und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wie war das nochmal mit dem weichen Bett?"
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| 11.06.2003 01:36 | #235 |
| manmouse |
Esteron lächelte nur rief nach dem Wirt und wollte die beiden Humpen Bier bezahlen. Der aber dankend ablehnte. Esteron hingegen bestand darauf seine Zeche zu zahlen, und nur Lehna war es zu verdanken das es nicht in einer ellenlangen Diskussion endete. Nachdem Lehna nach dem Zimmer gefragt hatte, waren sie miteinander verschlungen über die Treppe in ihr Zimmer verschwunden. Esteron zündete die Kerze auf dem Tisch unter dem Fenster an, und blickte sich im Raum um. Er war recht wohnlich eingerichtet. Der Raum war gänzlich mit dunklen Holzleisten getäfelt und an den Fenstern hingen dichte Vorhänge.An der Südwand war ein offener Kamin angebracht für die kalten Wintermonate. Esteron grinste, schade das draußen nicht der Schnee lag. Er würde mit Lehna noch einmal im Winter hier vorbeikommen.
Esteron zog sich sein Kettenhemd sowie das Leinenhemd aus und setzte sich auf den Bettrand und wartete lächelnd auf Lehna.
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| 11.06.2003 02:24 | #236 |
| Lehna |
Lehna setzte Willi samt Esterons Mantel vorsichtig auf den Stuhl im Zimmer und kraulte dem Vögelchen kurz den Hals. Willi piepste kurz und rollte sich dann zum Schlafen zusammen.
Lehna erhob sich wieder und warf dem kleinen Vogel noch einen kurzen Blick zu, während sich Esteron hinter ihr aus seinem Kettenhemd schälte. Gut, scheinbar hatte er gelernt. Sie grinste und machte sich an ihrem Zopf zu schaffen, kurze Zeit später hatte sie ihn gelöst und ihr Haar fiel locker auf ihre Schultern. Anschließend entledigte sie sich ihres Waffengurtes. Ein seltsames Gefühl ohne Waffen herumzulaufen, in den letzten Jahren hatte sie sich daran gewöhnt, fast ständig bewaffnet zu sein. Ohne die Waffen fühlte sie sich auf eine sonderbare Weise unvollständig, aber gleichzeitig auf frei von einer ungeheuren Last...Sie schüttelte kurz den Kopf und verbannte ihre Grübeleien in die hintersten Winkel ihres Gehirns, dafür würde sie später noch mehr als genug Zeit finden. Ihre staubigen Lederstiefel landeten unter dem Tisch, ihr Leinenhemd auf selbigem und nach kurzem Überlegen folgte auch gleich noch ihre Hose. Das würde es in den folgenden Minuten etwas unkomplizierter machen...
Nackt wie sie nun war ging sie endlich zu Esteron, setzte sich neben ihm aufs Bett und lächelte ihn an. Er beugte sich zu ihr hinüber, ihre Lippen berührten sich zärtlich...
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| 11.06.2003 02:36 | #237 |
| Todesfürst |
In der Bergsiedlung
Der Fürst sah sich um.
Scheinbar verschwanden die Leute jeder da hin, wo sie hin wollten.Der Mann, mit der schwarzen Rüstung, verschwand in einer Gasse, der Mann mit der Minecrawlerrüstung legte sich neben die Taverne und das Pärchen verschwand in der Taverne um wahrscheinlich was zu trinken und den Rest sah er nicht. Wieso waren die alle so schnell weg? Na ja, er würde es nie erfahren, er setzte sich auf eine Bank und lehnte sich an eine Wand, die hinter der Bank stand. Er schloss seine Augen und dachte über die vergangenen Tage nach. Er war nicht nur in ein fernes Land gekommen, er hatte hier auch die Freiheit gefunden. Ein unglaubliches Gefühl. Vor wenigen Tagen war er noch Wegelagerer und jetzt war er……Einzelgänger, ja der Name passte zu ihm. Eine einsame Seele auf Reisen, auf Abenteuer aus und mit dem Ziel der Rache. Er wollte sich rächen. Doch das hatte noch Zeit, er war noch jung und hatte noch die ganze Welt vor sich. Vorm Tod fürchtete er sich nicht, irgendwann musste jeder einmal sterben, Beliar holte sich alle….irgendwann. Doch wieso sollte er bald geholt werden? Er entrichtete seinen Tribut, er achtete die Gesetze und er lebte gesund und ohne Laster.
Er versuchte das Thema zu verdrängen und dachte lieber an etwas ganz anderes. Zahnpflege. Es war zwar eine komische Überleitung, doch heute hatte er das erste Mal seit langem wieder gegessen und so sollte er sich um seine Zähne kümmern. Er nahm aus seinem Allesbeutel seinen Zahnstocher und reinigte seine Beißerchen. Während er das tat, dachte er an die Zeit, wo er diesen anfertigte. Er wusste es noch genau, es war auf Bengars Hof. Damals nahm er noch einen Grashalm um die Arbeit zu perfektionieren. Gras gab es leider hier nicht, aber er hatte ja seine Tücher. Er riss ein Stück ab und wickelte es um beide Zeigefinger. Dann beendete er seine Arbeit. Zufrieden, dank der sauberen Zähne, erhob er sich von der Bank und steckte seine Werkzeuge weg.
Langsam wurde er müde und machte sich auch auf den Weg in die Taverne. Der Mann mit der Minecrawlerrüstung lag davor und pennte. So ein Witzbold, pennt hier draußen. Na ja, wenn’s ihm Spaß machte, zumindest würde er hier nicht frieren, schließlich war es trotz der Höhe noch recht warm. Zwar hatten die Temperaturen deutlich unter der Höhe gelitten und waren sicher 5-7 C° gefallen, aber es hielt sich noch im positiven 10+ Bereich. Mir isses egal, Gute Nacht Herr Minecrawlerrüstunganhaber sagte er, er hörte ihn sowieso nicht also konnte er ruhig zu ihm sprechen.
Nach dem Gespräch trat er in die Taverne ein und wandte sich sofort an den buckligen Wirt. Der schaute mit einem Grinsen hoch und fragte was er wünsche:
"Was wünsch’se ? Un Bier, nen Entopf oder nur’n Zimmer?"
"Haben sie ein Zimmer mit einem Kamin? Wenn ja dann nehm ich das wenn’s nicht zu teuer ist"
"Jo dat ham ma. Enfach de Treppe hinof und dann noch links, letzte Zimmer. Ne Moment mol, dat hintere hat so nen Pärschen. Nehm’se dat daneben. Gehörn’se zu der Trupp, die hier anjekomm is? Wenn ja, dann krieschen se dat Zimmer umsonscht."
"Dankeschön."
Na das konnte ja heiter werden, er hoffte, die Wände waren einigermaßen dick…..Er stiefelte die schwere Holztreppe hinauf, die dabei mächtig knackste, als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde. Als er dann zu den Zimmern kam, nahm er das vorletzte von links. Das aller erste was er machte war ein Feuerchen, er liebte es einfach an Feuern zu schlafen, vor allen an Kaminen. Doch in der Regel dauerte es, bis die Wärme das Zimmer erfüllte und so war es besser gleich das Feuer zu entzünden. Danach zog er sich seine Nietenrüstung aus und legte seine Stiefel ab, sowie seinen Allesbeutel, wo auch die leicht zerquetsch baren Beeren drin waren. Seinen Dolch, Todesschädel nahm er ab und legte ihn unter das Kopfkissen. Seinen Todesodem ließ er auf einem Stuhl fallen. Zu guter letzt waren nur noch die Hose und das Hemd, die ließ er an, denn er wollte sich keine Erkältung zuziehen. Danach legte er sich in das Bett. Ein Bett, wann lag er das letzte Mal in einem Bett? Selbst in Khorinis verbrachte er die letzten Tage in einer Scheune auf Stroh. Ein herrliches Gefühl, so angenehm sanft.
Der Kamin knisterte, langsam wurde es warm. Und was noch viel besser war, aus dem Nachbarzimmer kamen keine Geräusche hier her. Entweder waren die Wände wirklich sehr dick oder die pennten schon. Na ja, ihm war es egal, er war einfach nur fertig, aber angenehm geschafft schlief er ein.
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| 11.06.2003 04:14 | #238 |
| manmouse |
Er beugte sich zu ihr hinüber, ihre Lippen berührten sich zärtlich, wobei Esteron die junge Frau bestimmend auf das weiche Kissen drückte und zärtlich mit seiner Hand über ihre Haut fuhr. Lehna griff nach seinem Kopf und zog ihn zu sich hoch, verlangend küsste sie den bärtigen Mann und lies dann ihren Kopf nach hinten fallen. Keiner würde sie jetzt stören. Sie waren endlich allein. Richtig allein.
Esteron entledigte sich seiner Hosen sowie des Waffengürtels und lies sie dann krachend auf die schweren Holzdielen krachen, wobei er stutzend aufblickte.Draußen stapfte wohl irgend ein Irrer an ihrem Zimmer vorbei und machte einen tierischen Lärm dabei. Esteron stöhnte auf, das die besoffenen keine Rücksicht nehmen konnten. Am liebsten würde er dem Typ jetzt die Meinung pauken. Lehna bemerkte das der Wanderer kurz abgelenkt war und zog ihn wieder zurück ins Bett, drehte ihn auf den Rücken und setzte sich mittig auf seinen Schoß.“ So, damit du mir nicht auf dumme Gedanken kommst“ lächelte sie und beugte sich zu ihm herunter.
Ihre weiche warme Haut berührte seinen Oberkörper, während sie ihm den Hals küsste. Seine Hände fuhren über ihren Busen, ihren Rücken, und wanderten runter zu ihrem Po, wo sie zum erliegen kamen.
Beide bewegten sich in einem gleichen Takt. Waren eins miteinander. Lehna bewegte sich immer schneller, wobei sie zu keuchen begann. Ihre Haut glänzte vom Schweiß. Diesmal zog Esteron sie zu sich hinunter und presste seine Lippen auf die ihrigen.
Lehna bewegte sich immer schneller, und im nächsten Moment krallten sich ihre Hände in die Matratze.
Die beiden lagen noch eine Weile erschöpft, eng umschlungen kuschelnd nebeneinander und schliefen als die Kerze herunter gebrannt war zu später Stunde ein.
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| 11.06.2003 13:31 | #239 |
| Todesfürst |
Der Fürst erwachte.
Es war schon hell und die Sonne blendete ihn durch das schmalle Fenster, dass er gestern in seiner Müdigkeit gar nicht beachtet hatte. Er blickte zum Kamin. Das Feuer war erloschen, doch hatte es den Mann die ganze Zeit warm gehalten. Er fühlte sich prächtig, eine Nacht in einem warmen Bett und schon kehrten seine Lebensgeister zurück. Er war bereit für den heutigen Tag, denn heute werden sie sicherlich weiterziehen, davon ging er einfach mal aus. Doch bis dahin hatte er noch einige Stunden, es war noch früh am Morgen und die meisten pennten wohl noch.
Er stand auf und zog sich seine Stiefel an, danach seinen Gürtel und zuletzt seine Nietenrüstung. Danach verpackte er seinen Allesbeutel am Gürtel und befestigte seinen Todesodem an der Scheide am Gürtel. Hatte er alles? Nein, ihm fiel noch ein, dass er Todesschädel ja noch unterm Kopfkissen liegen hatte. Sein Verdacht war zwar unbegründet, da ihn hier niemand störte, aber man weiß ja nie, auf was für Gedanken die Leute kommen. Er steckte ihn in sein Versteck am Stiefel und überprüfte das Zimmer. Er hatte alles, das Bett war gemacht, die Asche im Kamin verteilt. Es konnte losgehen.
Er ging die schwere Holztreppe hinab und verursachte dabei einen Höllenlärm, wahrscheinlich weckte er damit alles und jeden aber zum Glück erfuhren sie das nie. Er konnte einfach nicht mit alten Holztreppen umgehen. Der Wirt war schon wach und stand hinterm Tresen und reinigte Gläser. Der Fürst bedankte sich für die Gastfreundschaft und verließ dann die Taverne.
Er blickte sich gleich nach rechts und sah dann den Mann mit der Minecrawlerrüstung immer noch vor der Taverne liegen. Nun ja, wenn's ihm Spaß macht Er sollte vielleicht etwas frühstücken, doch dann kam ihm eine bessere Idee. Er würde Sport machen. Er hatte schon seit Wochen sich nicht mehr bewegt und das würde er jetzt nachholen. Es war zwar nur ein Ansatz doch besser als nichts.
Leider gab es hier keinen Wald, wo er einen Waldlauf machen konnte, also beschränkte er sich, durch die Siedlung zu joggen. Nach einer halben Stunde hörte er auf. Er hatte wohl jede Fleckchen dreimal erreicht und die Bewohner hielten ihn jetzt sicherlich für pleplem. Na ja, sollten sie halt, er war nun warm für sein eigentliches Programm. Er suchte sich eine Stelle, wo der Boden eben und hart war und setzte sich dann hin. Er wollte einige Liegestützen machen. Fünfzehn waren sein Mindestmaß, doch er wollte mal schauen, wie viele er jetzt schaffen würde.... Vierundzwanzig, Fünfundzwanzig,
Sechsundzwanzig..ächzz...Achtundzwanzig...puhhh....Neunundzwanzig und Drrreiiiizziiggggg.
Geschafft fiel er zu Boden, er hatte das Doppelte seiner normalen Tagesmenge geschafft, obwohl er schon gelaufen war. Er war stolz auf sich und machte nach einer kurzen Verschnaufspause weiter. Jetzt noch ein bißchen dehnen und das reichts für heute, ich brauch meine Kräfte noch
Nachdem er auch das erfolgreich geschafft hatte, ging er wieder zurück zur Taverne. Er trat ein und setzte sich an einen Tisch. Der Wirt kam und der Fürst hatte neben einer Bestellung eine Frage.
"Ich habe eine Bestellung und eine Frage: Meine Bestellung ist ein deftiger Eintopf mit Fleisch und Gemüse und meine Frage ist, ob das Pärchen schon weg ist?"
"Aso zu der Bestlung sasch ich, dat jet in Ornung und zu der Frage, sowet isch weß, sind se noch oben, zuminst hab isch noch kenen der beiden jesehen"
"Danke"
Der Fürst lehnte sich zurück und bekam relativ rasch sein Essen. Er konnte es in Ruhe genießen, denn wenn sie los wollten, dann würde es hoffentlich jemand sagen, zumindest wusste er, dass er dann ncht der einzige war, der hier noch rumgammelt. Der Eintopf war gut und reichlich, und so ließ er sich es schmecken.
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| 11.06.2003 16:05 | #240 |
| Superluemmel |
Langsam drehte sich der runde Stein zwischen Frosts Fingern. Das grelle Licht der goldenen Flammenscheibe über den Bergrücken der Luzkanzacken spiegelte sich abwechselnd auf der glatten, weißen Oberfläche des Steins, nur um kurz darauf von seiner düsteren Schattenseite verschluckt zu werden. Als der Sonnenschein die Trennlinie zwischen der dunklen und hellen Steinseite in sein gelbliches Licht tauchte, stoppte Frost die Drehbewegung.
Licht und Schatten. Hell und Dunkel. Sie lagen so nahe zusammen. Nur eine hauchdünne Grenze trennte die beiden Gegensätze voneinander. Sie schienen von einander abhängig zu sein. Doch waren sie es wirklich?
Konnte das eine ohne das andere existieren? Was, wenn ein kleiner Stoß die Balance ins Wanken brachte?
Frost drehte den Stein leicht nach links. Die schwarze Seite wurde vom Weiß ihrer Schwesternseite immer weiter zurückgedrängt. Kurz darauf kippte er den Stein in die entgegengesetzte Richtung. Die Schatten wuchsen wieder an, drohten sämtliches Licht zu verschlucken.
Gleichzeitig wusste der Krieger, dass auf der seinem Blick verborgenen Seite das Gegenteil der Fall sein würde. Nahm das Schwarz auf der einen Seite zu, gewann das Weiß auf der gegenüberliegenden an Boden. Ein Effekt zog den anderen nach sich.
Die Hand des Waffenmeisters ballte sich zur Faust. Es ging nicht anders. Das Gleichgewicht der Natur ließ sich nicht manipulieren. Wölfe rissen Schafe. Tötete man die Wölfe, rettete man dadurch die Schafe. Doch gleichzeitig wurde man selbst zum Wolf.
Schließlich schüttelte Frost den Kopf. Seine Hand glitt zu der Ledertasche und ließ den Stein in ihr verschwinden. Es brachte nichts, sich den Kopf über derartige Dinge zu zerbrechen. Der Lauf der Dinge hatte es nicht gerne, wenn man in ihm herumpfuschte.
Kies knirschte. Jemand näherte sich ihm. Noch bevor er sprach, wusste der Krieger, dass es sich um Horasson handelte. Außer ihm wusste niemand, wohin sich der Waffenmeister zurückgezogen hatte.
"Elgaron hat euren Auftrag erledigt."
Festes Leder setzte schwer auf hartem Fels auf.
"Seid ihr euch sicher, dass ihr dort hinauf wollt?"
Der Waffenmeister nickte, ohne seinen Blick von der steil abfallenden Klippe zu seinen Füßen zu nehmen.
"Ja. Ich muss. Nur dort kann ich die Antworten auf meine Fragen bekommen. Ich habe es lange aufgeschoben, doch es führt kein Weg daran vorbei."Der Wind frischte auf. Pfeifend verfing er sich in den Felsspalten der Klippe und zerrte an Frosts Haaren. Der Krieger konnte Horasson seufzen hören."Schon viele haben versucht, den Göttersitz zu erklimmen. Die meisten schafften es nicht einmal bis zum eigentlichen Berg. Entweder der Gletscher oder die Luzkan haben sie erwischt. Diejenigen, die zurückkehrten, schworen sich nie wieder einen Fuß in Richtung des Berges zu setzen."
Noch immer zeigte sich keinerlei Regung in Frosts Gesicht. Seine Augen waren leicht zusammengekniffen, um die Pupillen vor dem scharfen Wind zu schützen. Er kannte die Geschichten. Genauso wusste er, dass es kein Zurück mehr gab."Die Sagen erzählen, dass der Göttersitz einst mächtigen Magiern dazu diente, ihre Macht zu fokussieren. Damals soll der Gletscher noch nicht existiert und der Berg selbst nicht jegliches Leben abgeblockt haben. Doch dann fühlten sich die Allmächtigen in ihrer Position bedroht und vernichteten die Magier. Ebenso erschufen sie den Gletscher. Seitdem sollen es nur noch wenige geschafft haben, den Göttersitz zu erklimmen. Und von diesen Menschen ist niemand mehr am Leben."Der Gletscher...
Horassons Geschichte könnte der Wahrheit erschreckend nahe kommen. Niemand wusste genau, wie der Gletscher entstanden war. Ebenso wenig, wie Va'Shezum letztendlich unterging. Heute lagen die Ruinen unter Tonnen von Eis begraben. Das Werk der Götter?
"Dennoch ist es nicht unmöglich", antwortete Frost nach einigen Minuten und drehte sich zu dem Dorfältesten herum.
"Ich werde dort erwartet. Und so seltsam es klingen mag, ich weiß dass ich dort hinauf muss."
Der Blick des Ältesten war von Zweifel erfüllt.
"Was macht euch dessen so sicher? Und wer ist dermaßen verrückt, auf den Göttersitz zu klettern, um dort auf euch zu warten?"
Diese Frage hatte sich Frost selbst oft genug gestellt. Die Antwort war ebenso einfach wie unbefriedigend : Er wusste es nicht.
"Nennt mich ruhig verrückt, aber ich kann diese Frage selbst nicht beantworten. Es ist ein alter Mann und er behauptet, mich zu kennen. Doch ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ihn schon jemals zuvor getroffen zu haben. Trotzdem kommt er mir auf seltsame Art und Weise vertraut vor. Wie ein alter Freund, nur kenne ich ihn eigentlich gar nicht. Es ist zum Verrücktwerden."Horasson schüttelte den Kopf.
"Nein, ich halte euch nicht für verrückt. Das habt ihr schon damals im Krieg bewiesen. Wenn euch euer Weg auf den Göttersitz führt, dann soll euch auch nichts davon abhalten. Es ist bloß..."
Der Bergarbeiter blickte dem Krieger in die Augen. Dann lächelte er sein warmes Lächeln.
"Nun, vielleicht ist es doch verrückt", lachte er schließlich.Frost reagierte mit einem schwachen Lächeln. Der Älteste hatte vollkommen Recht - Es war verrückt. Wenn da nicht dieses Gefühl in seiner Brust gewesen wäre..."Ach, bevor ich es vergesse", meinte Horasson nachdem er sich wieder gefasst hatte, "Ich habe noch etwas für euch. Kommt zu mir, bevor ihr abreist. Ich bin mir sicher, dass es sich als hilfreich erweisen wird."
Mit diesen Worten verabschiedete sich der Berarbeiter und verschwand zwischen den zerklüfteten Felsen, um dem schmalen Pfad zurück zum Dorf zu folgen. Sekundenlang blickte Frost Horasson hinterher. Die Leute in diesem Dorf waren wirklich hilfsbereit. Sie versuchten dem Krieger bei jeglichen Angelegenheiten zu helfen, obwohl sie ihm nichts schuldeten. Gestern hatte er sich zumindest teilweise für ihre Hilfe revanchiert, als er ihnen das Fleisch des Klippenwurms brachte. Auch wenn es gehörig stank, stellte es richtig zubereitet eine Delikatesse dar. Eine recht seltene Delikatesse, da sich die Würmer nur ungerne erlegen ließen.
Seufzend kniete Frost neben den Mitbringseln des Ältesten nieder. Schwarze Lederstiefel schimmerten matt im grellen Sonnenlicht. Prüfend wog der Krieger einen der Stiefel in der Hand und befühlte die Sohle. Auch diese war aus dem elastischen Material gefertigt, wies jedoch einen gewaltigen Unterschied zum restlichen Stiefel auf. Als Frost mit der Hand über die Sohle fuhr, blieb sie an dem dunklen Material hängen. Das Material war unglaublich rutschfest. Erst als er die Hand nach unten wegzog, löste sie sich.
Weiterhin hatte Horasson ein Paar neuer Handschuhe abgeliefert. Auch diese waren aus schwarzem Leder gefertigt, die Handinnenseite ebenfalls aus der Haut des Klippenwurms. Der Gerber hatte gute Arbeit geleistet. Mit dieser Ausrüstung war zumindest eine minimale Erfolgschance in Frosts Unternehmen erkennbar geworden.Der Waffenmeister beeilte sich, sein altes Schuhwerk gegen das neue auszutauschen. Als er die altgedienten Stiefel genauer betrachtete, musste er sich unwillkürlich wundern, wie er mit diesen Dingern überhaupt so weit gekommen war. Eigentlich hätte er gleich barfuß laufen können...
Routinierte Handgriffe zogen die ledernen Riemen Fest. Noch einmal schüttelte Frost den Fuß, um sich zu versichern dass der Stiefel richtig saß, dann striff er die Handschuhe über. Ein letztes Mal überprüfte er den Sitz der Ausrüstung, dann wanderte er ebenfalls den steilen Pfad zum Dorf hinab. Kaum erreichte er den in Staub versunkenen Dorfplatz, da fiel sein Blick auch schon auf dem in den Schatten des Tavernenvordaches schlummernden Gardiff. Schnelle Schritte trieben den Waffenmeister zu seinem dösenden Schüler und leichte Patscher auf die Wange diesen gleich darauf aus dem Schlaf. "Genug geschlafen, es gibt einiges zu bereden," begrüßte Frost den verschlafenen blinzelnden Vagabund.
"Habt ihr den Rest gesehen?", fragte Frost als er an den Rand der Schatten trat und den Blick über den Platz schweifen ließ.
"Ich werde noch an diesem Tag zum Göttersitz aufbrechen, doch muss ich euch zuvor noch einiges mitteilen..."
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| 11.06.2003 16:51 | #241 |
| Waldläufer |
„ Hähn ... wähh ... Wasser hat es doch an gefangen zuregnen ?" Stammelte Gardiff als er so feucht aus dem Schlaf gerissen wurde. Eine Perle aus dem durchsichtigen reinen Element lief die bestoppelte Wange hinunter und verpennt schlug der Waldstreicher seine verquollenen Augen auf. Er dauerte einen Augenblick bis er die dunkle Gestalt die sich über ihn beugte fokussieren und erkennen konnte.
„Ach ihr seit das Frost.“ stellte der Barde matt fest und richtete sich in seinen Umhang gewickelt auf. „Der Rest hat sich gestern von ihn der Taverne belustigt und sicher haben sie da auch ein Bett gefunden.“ leicht irritiert gähnte der Bursche noch einmal ausgiebig bevor er sich reckte und streckte. Mit tapsigen Schritten schlenderte der Vagabund zu einer Regentonne um sich ordentlich zu waschen. Das Wasser war noch recht frisch und schön kühl, also genau das richtige um die Müdigkeit und den Schlaf abzuschütteln.„Was ist nun los Frost? Was gibt es so wichtiges zu bereden ?“ wand sich der nun doch etwas aufnahmebereitere Knabe seinem Lehrmeister zu.
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| 11.06.2003 17:32 | #242 |
| Superluemmel |
Schweigend betrachtete Frost die Szenerie. Die Hitze hatte die Dorfbewohner in den Schutz ihrer Häuser zurückgetrieben. Nur einige Staubfahnen kräuselten sich im Wind und trieben über den Platz.
Offensichtlich war der lange Marsch für seine Gefährten doch kräftezehrender gewesen als es zunächst den Anschein gemacht hatte. Jedenfalls schienen sie die Ruhe des Bergdorfes zu nutzen, um richtig ausschlafen zu können.Vielleicht war es auch besser so.
"Ich habe eine Aufgabe für euch und Esteron", antwortete der Krieger ohne seinen Blick vom Dorfplatz zu nehmen.
"Mittlerweile habt ihr viel gelernt. Ihr wisst, wie ihr euch zu bewegen habt. Einzig und allein die Körperbeherrschung macht euch noch leichte Probleme. Doch dazu kann ich euch nicht mehr viel beibringen. Alles weitere werdet ihr im Laufe der Jahre selbst lernen."
Nach einem Räuspern und nachdem er seinen Waffengurt zurechtgerückt hatte, löste Frost endlich seinen Blick von dem staubigen Platz und wandte sich seinem Schüler zu.
"Ich habe einen Auftrag für euch", wiederholte er sich.
"Allerdings keinen sonderlich leichten. Wie ihr wisst, ist die Inquisition aus der Hauptstadt geflohen. Den letzten bekannten Aufenthaltspunkt stellt ein Wald in der Nähe der Stadt dar. Ich vermute, dass sie sich tiefer in die Wälder zurückgezogen haben."
Ruhig stützte Frost die Ellenbogen auf das Geländer des kleinen Balkons."Jedenfalls stellen diese Kerle eine Gefahr für das Land dar. Der Rat heuerte mich an, um die Stadt vor Tak zu schützen. Dafür zahlte ein großer Teil von ihm mit dem Leben. Ich würde diese Aufgabe selbst übernehmen, doch führt mich mein Weg auf den Göttersitz. Ich... weiß selbst nicht was mich dort erwartet, aber ich kann meinem Schicksal nicht länger entfliehen. Entweder ich bezwinge diesen Berg oder er bezwingt mich."
Frosts Blick bohrte sich in Gardiffs.
"Wie dem auch sei, ich werde diesen Weg alleine beschreiten müssen. Deshalb will ich, dass ihr euch in der Zwischenzeit um die Inquisition kümmert. Findet heraus, was Tannenberg und sein Gefolge vor haben. Versucht sie nicht direkt anzugreifen, das wäre Selbstmord. Spürt sie auf, folgt ihnen und erstattet der Stadtgarde im Notfall Bericht. Falls sich euch eine Gelegenheit bietet, Tannenberg auszuschalten, dann tut es. Früher oder später wird ihn seine gerechte Strafe ohnehin einholen. Wichtig ist vor allem, dass er durch seine Pläne keinen weiteren Schaden anrichten kann."
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| 11.06.2003 18:02 | #243 |
| Waldläufer |
„Wir sollen die Inquisition bespitzeln ?“ Die Stirn des jungen Gildenlosen legte sich bei diesen Worten in Falten. Die jugendlichen Augen die gerade noch zum tiefblauen Himmel und den Gipfeln des Gebirges hinauf gespäht hatten wanden sich davon ab und blickten finster zu Boden.
„Es ist mir klar dass es Wahnsinn ist diese Menschen anzugreifen. Ich hab einige Fetzen der Torwachen in der Stadt Gorthar gehört in denen sie ängstlich von den Kriegern der Inquisition redeten.“ Der Blick des Burschen bohrte sich in den Schutt und die Steine unter seinen Stiefeln. Frost hatte ihn nicht grundlos darauf hingewiesen die Inquisition nicht offen anzugreifen. Wahrscheinlich dachte der Lehrmeister Gardiff würde sich Kopf über in einen Kampf gegen die Streiter der Inquisition stürzen so wie er dachte der Bursche hätte sich unachtsam in den Kampf mit den Luzkan gestürzt.
„Ich nehme die Aufgabe an, auch wenn sie sehr gefährlich klingt. Nur bin ich mir nicht sicher ob Esteron sie auch annehmen wird.“ Der Einhandlehrmeister betrachtete seinen Meister um dann fort zufahren. „Lehna ist nicht besonders scharf darauf der Inquisition zu begegnen wegen ihrer Vergangenheit im Kult und dem Zwischenfall in der Taverne mit Tak. Wie es zur Zeit aussieht würde Esteron nicht mehr von der Seite der jungen Frau weichen ......“ Der Vagabund brach seine Gedanken ab. „Wir werden sehen was kommen wird . Ich werde eurer Aufgabe mit einem gesunden Maß an Vorsicht nachgehen.“
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| 11.06.2003 18:29 | #244 |
| Superluemmel |
Das wollte Frost hören. Ruhig trat er auf Gardiff zu, legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter, während er mit der anderen sein Kinn leicht anhob, damit er ihm in die Augen sah.
"Ich habe gehofft, dass ihr so antworten würdet. Ihr besitzt die nötigen Fertigkeiten, um dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Einziges Problem ist euer Hitzkopf. Versprecht mir, euch nicht zu übernehmen."
Ein warmes Lächeln stahl sich auf Frosts Gesicht.
"Immerhin will ich wissen, was ihr herausgefunden habt, sobald ich zurück bin."Der Waffenmeister klopfte seinem Schüler freundschaftlich auf die Schulter."Was Esteron anbelangt, er wird euch schon helfen. Sagt ihm einfach, dass ich ihn beobachte. Dann wird er schon wissen, was zu tun ist."
Noch einmal blickte Frost Gardiff tief in die Augen.
"Wie dem auch sei, ich werde mich jetzt bereit zum Aufbruch machen. Richtet Esteron und den anderen einen schönen Gruß aus. Und bringt mir keine Schande - ihr könnt es schaffen wenn ihr euer Temperament zügelt. Ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen werden."
Zumindest früher oder später...
Nachdem er sich von Gardiff verabschiedet hatte, ging Frost ruhigen Schrittes in Richtung des Hauses des Dorfältesten. Sobald er seine restliche Ausrüstung zusammengesucht hatte, war er bereit für den Aufbruch. Noch in dieser Nacht würde er den Gletscher erreichen.
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| 11.06.2003 18:36 | #245 |
| Todesfürst |
Der Fürst hatte gelauscht und das ganze Gespräch zwischen den beiden Männern belauscht.
Die Tür bot ihm eine ausgezeichnete Deckung und es schien, als ob die beiden ihn nicht bemerkt hatten. Doch nun trat er heraus und setzte sich auf eine Bank neben der Taverne.
Der eine Mann, der mit der schwarzen Rüstung, war mittlerweile gegangen.
"Sly und Sonja sind noch in der Taverne und pennen. Das komische Pärchen ebenso, also wenn ihr die sucht, die pennen noch. Ich habe euer Gespräch verfolgt. Was will der Mann den auf dem Gipfel? Na ja, was soll’s, wahrscheinlich geht’s mich eh nichts an, stimmt’s?"
Dann wandte er sich zu dem Mann mit der Minecrawlerrüstung.
"Und ihr kehrt zurück und Gorthar’s Wälder. Nun denn, ich werde euch begleiten, wenn ihr nichts dagegen habt. Doch vielleicht sollte ich mich erst mal vorstellen, ich bin Fürst Pergamo und wie ist euer Name?"
Er nahm eine Beere aus dem Beutelchen, schmiss sie elegant hoch, schnappte sie mit dem Mund auf und biss in das Fruchtfleisch. Der süße Saft verteilte sich in seinem Mund und erfüllte die Mundhöhle mit einem angenehmen Geschmack. Den Kern spuckte er aus, da er mittlerweile wusste, dass dieser grauenhaft bitter war. Gespannt wartete er noch immer auf eine Antwort.
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| 11.06.2003 18:57 | #246 |
| Waldläufer |
Langsam wand sich Gardiff zu dem Kernspucker um. Er hatte Frost nachgesehen und noch immer hallten die Worte des Kriegers in seinen Ohren. „...ihr könnt es schaffen wenn ihr euer Temperament zügelt....“ Ja vielleicht konnte er die Aufgabe wirklich bewältigen und vielleicht konnte er mit Esterons Hilfe auch Tanneberg ausschalten. Der Waldstreicher hatte ja schon einmal das Vergnügen mit dem alten Sack der die Inquisitionstruppe führte. Ein Mann der ohne seine Kämpfer bestimmt aufgeschmissen wäre, aber dazu später das alles lag noch in einiger Entfernung.
„ Ihr habt recht das es euch nichts an geht.“ erwiderte Gardiff auf die Anrede des Mannes. „Doch ich kann euch beruhigen, ich weis selbst nicht was Frost da oben will. Es scheint ihm nur sehr wichtig zusein.“
Langsam schritt der Vagabund näher zudem auf der Bank Sitzenden und musterte ihn eingehend. Der Kerl war nicht viel älter als Gardiff selbst. „Mein Name ist Gardiff und ihr könnt sicher sein das ich die Wälder von Gorthar wieder durch schreiten werde. Ich hab keine Lust hier zu bleiben und Steinchen zu zählen oder so was und ihr wie ihr ausseht auch nicht. Nur wird ich noch auf meine schlafenden Freunde warten müssen.“
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| 11.06.2003 19:18 | #247 |
| Todesfürst |
Der Fürst schaute den Mann nun genauer an. Er blickte auf die Lederrüstung, die nur mit Minecrawlerplatten verstärkt war, dass hatte er noch gar nicht bemerkt. Er sprach seinen Namen aus. Gardiff ,schön, endlich kannte er den Namen des Mannes, ein schöner Name, nun war er kein Fragezeichen mehr für ihn. Der Mann hatte anscheinend nichts dagegen, dass er ihn begleiten würde und so stand es fest. Er hatte wieder ein Ziel, die Wälder von Gorthar. Was hatte der andere zu Gardiff doch gleich gesagt. Hm, er sprach von Inquisition und einem Mann, namens Tannenberg. An mehr konnte er sich nicht mehr erinnern und er hatte sich auch so keinen Reim drauf bilden können.
Er lehnte sich zurück und schloß seine Augen um etwas Sonne zu tanken, die beiden warteten jetzt nur noch auf seine Freunde. Also mussten sie warten. Die schlafen aber ziemlich lange meinte der Fürst und Gardiff bejahte mit einem Nicken. Scheinbar hatte es keinen Sinn sich darauf zu verlassen, dass sie bald runterkommen würden, also versuchte sich der Gildenlose etwas zu beschäftigen. Er sah sich so um und sein Blick fiel auf den Boden. Sandiger Boden mit vielen Kieselsteinen. Ihm kam da eine Idee. Er entfernte an einer Stelle alle Kieselsteine, so dass da nur noch Sand war. Er zog drei Kreise mit Todesschädel und legte dann in die Mitte einen dicken Felsbrocken, faustgroß. Dann nahm er die Kieselsteine, die er von der Stelle weggeschaft hatte und legte sie auf die Bank. Es waren sicherlich einige Hundert, also hatte er genug Munition für sein Spielchen. Er setzte sich aufrecht hin und nahm mit 2 Fingern einen Kieselstein. Er warf ihn Richtung Felsbrocken, das wiederholte er immer wieder.
Die Regeln des Spieles waren einfach, er musste den Felsbrocken treffen und danach musste er einen Kreis treffen. Der erste Kreis um den Stein war perfekt, der zweite gut, der dritte akzeptabel und gar kein Kreis war schlecht. Vorrausetzung war den Stein zu treffen, sonst zählte der Wurf nicht.
Ein intressantes Spielchen, mal sehen wie lange er das noch spielen konnte, bzw. musste. Die Munition würde ihm sicherlich nicht ausgehen.
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| 11.06.2003 20:41 | #248 |
| Satura |
Einem aufwühlenden gestrigen Tag folgte eine unruhige Nacht voller wirrer Träume, in denen der Fremde zwar vorkam, aber nicht als Akteur. Leon tanzte auch durch ihren Traum.
Leon. Ob nun alles wieder so werden würde wie früher? Sie dachte an einen ihrer ersten Nachmittage in Khorinis zurück, als sie auf dieser sonnigen Wiese gelegen hatten und Blutfeuer und Saria beim Bogenschießen beobachtet hatten. Es war ein wundervoller Frühlingstag gewesen, und ihre Freundschaft war damals so unbeschwert, so leicht. Sie hatten gelacht und herrlichen - geklauten - Wein getrunken. Ja, dieser Wein...ein samtig weicher Rotwein, mit einem intensiv fruchtigen Geschmack, der von saftigen, sonnengereiften Beeren erzählte.
Sie wies Leon an, ein wenig zu üben, und ihnen eine Höhlenratte oder einen jungen Molerat zu töten, da ihr Vorrat an Fleisch bald zur Neige ging. "Ich werde in die Stadt gehen, mich mal ein wenig umhören, und... etwas einkaufen. Mal sehen, ob ich ein paar meiner Salben loswerde."
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| 11.06.2003 21:07 | #249 |
| Skeleon |
Der junge Dieb stimmte zögerlich zu.
Irgendwie war es ihm nicht recht, sie gehen zu lassen. Andererseits, vielleicht brauchte sie Zeit zum Nachdenken. Er war froh, dass sie ihm überhaupt vergeben hatte. So schien es ihm zumindest.
Missmutig sah er zu, wie Satura im Dickicht des Waldes verschwand.Er atmete weit aus, hörte auf ihr hinterher zu starren und wandte sich dem Höhleneingang zu.
Seine Rechte fand ihren Weg zum Knauf des alten Schwertes. Mit einem Scharren zog er es hervor und hielt es vor sich - den Griff in der rechten Hand, die Schneide flach auf seine Linke aufgelegt.
Der junge Dieb wendete sie ein wenig hin und her. Im rötlichen Licht blitzte sie nun regelrecht - die Steinekur war erfolgreich gewesen, dachte er schmunzelnd. Das alte Schwert war nun über und über von Kratzern und Scharten bedeckt, dafür schimmerte das 'freigelegte' Metall gleißend in der Sonne. Etwas zögerlich ließ er es durch die Luft schnellen, in Form der einzigen Kampfbewegung, die er inzwischen wirklich beherrschte: Einer Acht, mit folgendem Ausfallschritt. Naja, für Ratten reichte es, dachte er achselnzuckend.
Die Klinge zerschnitt die Luft und gab ein leises Sirren und Zischen von sich, als Leon ihre Schwungrichtung änderte.
Ja, jetzt würde sie ihm taugen.
Der junge Dieb schob das Schwert zurück in seine abgegriffene Lederscheide und machte sich daran in die Höhle zu stapfen.
Das schräg einfallende Abendlicht reichte bis tief in den Stollen hinein und beleuchtete alles, bis zur ersten Biegung. Vor der Schwelle zur Dunkelheit blieb er stehen.
Hatte er nicht eben ein Geräusch gehört?
Ein seltsames Fiepen drang an sein Ohr, blitzschnell wandte er sich um und erblickte eine monströse Ratte.
Geschwind riss er die Klinge aus ihrem Halfter, ein helles Aufblitzen im rötlichen Abendlicht, ein Fiepen und die Ratte quiekte entsetzt auf.Leon fluchte.
Er hatte das Rattenviech nicht einmal erwischt sondern nur ein wenig eingeschüchtert. Rasch setzte er ihr nach, wurde jedoch zu spät der Bewegung neben sich gewahr. Mit einem dumpfen Schlag wurde der junge Dieb zur Seite getrieben, er strauchelte und stützte sich an der Grottenwand ab. Zu der Ratte hatte sich eine Molerat gesellt - und dem bösen Blitzen in ihren Augen nach zu urteilen war es die Kreatur von Satura's und Leon's letztem Höhlenbesuch.
Mit einem schrillen Quieken kam die Molerat auf Leon zugerast, der holte mit dem rechten Bein aus und wollte sie mit einem Tritt zurücktreiben, doch eben, als Leon zustieß blieb die Molerat abrupt stehen und Leon taumelte ohne Widerstand ein Stück weiter.
Die rosa Ratte nutzte seine Verwirrung und versetzte Leons vorschnellendem Schürferstiefel einen heftigen Biss.
Ihr Pech, dass er eisenverstärkt war.
Augenblicklich fing sich der junge Dieb wieder - die Molerat hatte derweil andere Probleme -, packte die Klinge mit beiden Händen, holte über den Kopf aus und stach dann blitzschnell zu.
Mit einem leiserwerdenden Gurgeln verendete die Molerat.
Der junge Dieb blickte sich um und machte die Riesenratte aus. Die zischelte leise, blickte ihn aus ängstlichen, schwarzen Knopfaugen an und mit einem weiteren Zischeln verschwand sie in den Schatten des Stollens.Der junge Dieb lud sich die Molerat auf den Rücken und trottete zufrieden lächelnd zurück nach draußen.
Diesmal würde er sie zerlegen, zubereiten und braten - mal schaun, was er so zustande brachte. Blieb nur zu hoffen, dass Satura rechtzeitig wieder da wäre.Dumpf fiel die tote Molerat neben dem Lagerfeuer ins Moos, plump ließ sich der junge Dieb daneben niederfallen. Er zückte seinen Dolch und machte sich an die Arbeit ...
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| 11.06.2003 21:26 | #250 |
| Satura |
Satura hatte den Weg durch den Wald genossen; überall duftete es nach Kräutern, nach frischer Luft und nacht Natur. Der Boden war weich und federte unter ihren Füßen.
Es war nicht weit, schon erhoben sich die dunklen Mauern Gorthars vor ihren Augen. Sie trat durch das Tor; die Wachen nickten ihr zu - einer schien ihr sogar zuzuzwinkern! - und sie trat hindurch. Trotz der drückenden Hitze trug sie ihren Umhang, hatte ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Immer noch fürchtete sie die Kultisten, obwohl niemand hier von ihrem 'Verrat' wissen konnte - sicher war sicher. Auch wusste sie nicht, ob die Inquisition nicht in der Nähe war...
Auf dem Marktplatz war viel los um diese Tageszeit, und Satura musste sich zu einer der Händlerinnen durchdrängeln, und von überallher stießen ihr Ellbogen in die Seite. Sie kaufte roten Wein - sie war schon gespannt wie der Gortharianische schmecken würde! - und eilte sich dann, wieder zurück zu Leon zu kommen.
Sie fand den jungen Dieb beim Fleisch grillen vor, und ließ sich neben ihm ins Moos fallen. "Ein herrlicher Tag, nicht?" Das Fleisch duftete würzig und Saturas Magen meldete sich grummelnd. "Sehr gut gemacht. Hat es sich stark gewehrt?" Die Amazone grinste und zog den Weinschlauch hervor. "Auf alte Zeiten, mein Freund."
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| 11.06.2003 21:42 | #251 |
| Skeleon |
Der junge Dieb war so ins Grillen vertieft, dass er Satura erst im letzten Augenblick bemerkte. Er zuckte erst zusammen, lächelte dann erleichtert und grinste über seine eigene Schreckhaftigkeit.
Freund ...
Als wären die schlimmen Dinge niemals geschehen? Leon fühlte, dass es so nicht richtig sein konnte. Aber er beließ es dabei und nahm den ledernen Weinschlauch entgegen. Mit einem Ploppen hebelte er den Korken aus dem gußeisernen Endstück, zauberte zwei silberne Becherchen hervor und füllte sie gleichmäßig mit Wein. Dass diese Mitbringsel aus der Oberstadt waren musste er Satura nicht gerade auf die Nase binden, aber sie dachte sich bestimmt schon ihren Teil, ihrem Grinsen nach zu urteilen.
Der junge Dieb reichte ihr den im Abendlicht rötlich schimmernden Becher. Seinen eigenen stellte er einen Augenblick beiseite um nach dem Moleratfleisch zu sehen.
Indem er es auf den Dolch aufspießte holte er zwei große Keulenstücke aus der glimmenden Asche hervor, schabte verkohlte Kräuterüberreste und Ruß mit einem peinlich berührten Grinsen ab und reichte Satura eines davon. "Mit Kräutern kenne ich mich nicht so gut aus wie du, aber ich habe einfach mal das drauf getan, was irgendwie gut roch." sagte er achselzuckend. "Hoffe es schmeckt!"
Der junge Dieb hob seinen Becher und wartete ab, bis Satura ihm zu prostete. Ein paar Benimmregeln kannte er noch, wenn er sie auch selten beachtete.
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| 11.06.2003 21:54 | #252 |
| Satura |
Tief sog sie den Duft des herrlichen Weines ein und kostete die rubinrote Flüssigkeit. "Herrlich!" Ja, dieser Wein hatte was für sich, obwohl nur aus einem einfachen Becher getrunken hatte er einen königlichen Geschmack.
Eine Weile saßen sie so nebeneinander, tranken Wein und aßen Fleisch. Sie sprachen kaum, doch Satura genoß es, einfach nur hier zu sitzen, und zu entspannen.
"Was wollen wir eigentlich machen?" fragte sie ihn irgendwann. "Wo wollen wir nach dem Kult suchen... In der Stadt?"
Sie hatte es endlich ausgesprochen - und war sich immer noch nicht ganz sicher, wie er zu den Sektierern stand.
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| 11.06.2003 22:19 | #253 |
| manmouse |
Im Bergarbeiterdorf .....
Ziemlich spät schlug Esteron die Augen. Lehna lag mit ihrem nackten Körper neben ihm und schlief noch immer. Der Wanderer richtete sich vorsichtig ein wenig auf, legte seinen Kopf auf den Ellenbogen und beobachtete sie, während wenig Licht durch die zugezogenen Vorhänge ins Zimmer stach.
Ihr Gesicht wirkte entspannt, ihre schmalen rosavioletten Lippen hatte sie zu einem leichten Lächeln verzogen, und eine gelockte Strähne von ihrem braunem Haar lag auf ihrer Nase, die sich leicht beim atmen auf und ab bewegte.Zärtlich fischte Esteron die Strähne mit seinem Zeigefinger aus ihrem Gesicht und legte sie vorsichtig hinter ihrem Ohr wieder ab. Er konnte sie stundenlang einfach nur so beobachten. Er bewunderte sie. Sie zog immer mit der Gruppe mit ohne Anzeichen von Schwäche zu zeigen. Sie wirkte während sie schlief wie eine zerbrechliche Puppe. Wie ein Engel. Wo nahm sie nur die Kraft her. ?Fast schon gegen seinen Willen suchte sein Blick das Fenster auf. Es schien noch etwas Licht herein, spärlich zwar, aber Licht. Wie spät es wohl wahr?Langsam schwang sich der junge Mann aus dem Bett, küsste dabei die freiliegende Schulter von Lehna und deckte sie dann behutsam zu. Lehna murrte ein wenig und drehte sich dann zur Seite weg. Esteron lächelte.
“ Schlaf noch etwas “, flüsterte er leise.
Dann drehte sich Esteron ab, fuhr sich durch sein wuscheliges Haar und schritt dann leise zum Fenster das er öffnete und mit nacktem Oberkörper ungeniert raussah.
Die Sonne verzog sich schon wieder langsam hinter dem Zacken und tauchte den Vorbau der Taverne in ein Meer aus blutroten Farben. Scheinbar hatten die beiden den ganzen Tag verschlafen. Esteron grinste schief bei dem Gedanken, denn es störte ihn nicht weiter.
Gelangweilt, von dem Anblick der eigentlich recht imposanten Berge. Wollte er sich gerade abwenden um wieder zu Lehna ins Bett zu schlüpfen als sein Blick auf Gardiff fiel der ihn wohl bemerkt hatte und missmutig zu ihm hoch sah.“ Na auch schon ausgeschlafen?“, rief er etwas genervt hoch. Esteron hob seine rechte Hand zur Begrüßung und nickte nur.
“ Sei so gut und komm herunter ich habe etwas mit dir zu besprechen.“ Esteron grinste nur, blickte an sich herunter und schüttelte den Kopf.“ Ich bitte dich komm rauf, ich bin irgendwie verhindert. Wenn du verstehst.“, langsam wollte sich Esteron abwenden. Als ihm eine Idee kam. “ Sei so gut und bring etwas Brot, krossen Speck und gerührte Eier mit, ach ja und etwas zu trinken.“ grinste er höflich herunter. Dies würde ihm die nötige Zeit geben sich anzukleiden, und Gardiff müsste nicht vor verschlossener Tür warten. Der Wanderer drehte sich vom Fenster ab schloss es leise und schlüpfte in seine Klamotten.
Trug dann den kleinen Tisch der am Kamin stand vor das Bett und machte sich vor die Tür, wo er auf Gardiff wartete.
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| 11.06.2003 22:27 | #254 |
| Skeleon |
Leon schluckte schwer an dem Wein - mit einemmal, so bildete sich der junge Dieb ein, war er unerträglich sauer geworden.
Er blickte Satura etwas verunsichert an.
"Wa- ... warum willst du nach ihnen suchen?" brachte er hervor."Ich will sie nicht wieder sehen ..." ... weil du weißt, dass du am liebsten bei ihnen bleiben würdest! schalt er sich selbst in Gedanken.
"Können wir nicht einfach hier bleiben? - hier im Wald bleiben? Du könntest mir noch ein paar Tricks beibringen, wir genießen die Ruhe hier und ... brauchen nicht mehr an den Orden zu denken."
Allmählich fasste er sich wieder.
Warum wollte sie die Geschichte mit dem Kult wieder aufgreifen? Hatte sie nicht gemerkt, wie schwer ihm all das fiel?
Er verfiel in Schweigen und nagte an seiner Moleratkeule herum.
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| 11.06.2003 23:01 | #255 |
| Waldläufer |
An der Taverne des Bergdorfes, in einem Tal in der Nähe des Gletschers...„Na der hat vielleicht Wünsche ...?“ murmelte Gardiff und wand sich der Tavernentür zu. „Ihr entschuldigt mich bitte aber ich werd mal hoch gehen müssen.“ entschuldigte sich der Waldstreicher bei dem Mann auf der Bank und betrat die Wirtsstube.
Diese Wirtsstube war kleiner als die, die der Barde kannte ,aber auch schön gemütlich. Der Wirt kam vom Schanktisch gleich auf den jungen Vagabund zu geeilt und bot ihm einen Tisch an. „Du bist doch auch mit von der Gruppe die mit Frost gekommen ist...“ plapperte der Wirt und überschlug sich fast vor Gastfreundschaft. „So ein Bursche wie du muss essen und ein starker Krieger werden wie wäre es mit einem deftigen Frühstück?“
Na der Wirt kam doch wie gerufen. Gardiff musste grinsen und sah den Mann begeistert an. „Also Hunger hab ich schon aber ich soll hoch zu einem Freund ins Zimmer .“ Gardiff tippelte von einem Fuß auf den anderen. „Könntet ihr nicht ein Frühstück für drei Personen fertig machen und ich nehme es mit hoch ?“ fragte der Bursche vorsichtig. Der Wirt lächelte milde. „Kein Problem Kleiner.“ und schon war der Mann in der Küche verschwunden. Man hörte Geklapper von Pfannen und Töpfen und bald roch es wunderbar. Die Nase des gildenlosen Barden hob sich leicht in die Luft und sog den Duft begierig ein.
Kurze Zeit später schlug auch schon die Tür zur Küche auf und der Wirt kam mit einem Tablett mit allerlei Köstlichkeiten hinter der Schanktisch hervor. „Hier mein Junge das dürfte reichen oder ?“ Mit glänzenden Augen nickte Gardiff begeistert und machte sich samt Tablett an den Aufstieg der Treppe um kurz darauf vor Esterons Zimmer zustehen. Vorsichtig klopfte der Barde mit dem Stiefel gegen die Tür und wartete eingelassen zuwerden ....
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| 11.06.2003 23:26 | #256 |
| manmouse |
Plötzlich rumpelte es auf dem Tavernenflur, fast so als wenn einer ungeübt ein volles Tablett versucht zu balancieren, das musste Gardiff mit dem bestelltem Frühstück sein. Esteron wartet geduldig hinter der Biegung denn er wollte seinen Freund nicht erschrecken indem er plötzlich ums Eck kam und er dann vor lauter Schreck die duftenden Speisen fallen lies. Das kam bei den holräumigen Wänden gar nicht gut.
Nachdem Gardiff eigentlich schon längst hätte erscheinen müssen, hörte Esteron ein klopfen. Scheinbar war es doch nicht Gardiff, sondern der Wirt, der einem anderen Gast das Essen brachte. Vorsichtig lugte der Wanderer um die Ecke und musste fast laut auflachen, denn es war Gardiff der sich an der Tür geirrt hatte.
Grinsend trat Esteron einen Schritt vor winkte seinen Freund zu sich herüber und blickte mit leuchtenden Augen auf das prallgefüllte Tablett. Das war genau richtig und würde seinen Zweck schon erfüllen.
Esteron bedankte sich für die Mühe, griff sich das Tablett mit beiden Händen und wies Gardiff an im Flur zu warten und verschwand dann wieder hinter der Biegung.Vor seinem Zimmer angekommen, öffnete er leise die Tür und schlich leise ins Zimmer. Lehna schlief noch immer.
Mit einem lächeln auf dem Gesicht stellte Esteron das Tablett auf dem kleinem Tisch ab, das er eben vor das Bett getragen hatte und blickte seinen Engel lächelnd an. Schnappte sich zwei Scheiben Brot, und schritt zu Willi.“ Hier, du Piepmatz, und weck Lehna nicht.“, mit diesen Worten legte er eine Scheibe Brot in sein Umhangnest biss selbst in die andere und verlies das Zimmer wieder leise.
Gardiff stand noch immer auf dem Flur, nur diesmal mit einem noch düsterem Blick.
“ Nicht Ärgern, wir essen unten. Lehna ist noch am schlafen, und außerdem indisponiert, wenn sie aufwacht. Dann wärst du sicher fehl am Platz“, grinsend klopfte er Gardiff auf die Schuler und zog in mit sich in Richtung Treppe.
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| 11.06.2003 23:36 | #257 |
| Todesfürst |
Im Untergeschoß der Taverne......
Der Fürst sah zu Gardiff, jener schien etwas erbost über den Mann zu sein, der da aus dem Fenster schaute. Es war der Mann aus der Gruppe, nur die Frau war nicht da. Er brabbelte irgendwas von Frühstück und lehnte sich dann wieder zurück in den Raum. Ganz schön dreist, schließlich warteten die beiden schon seit 30 Minuten auf einen Abmarsch. Der Fürst hatte die ganze Zeit sein Steinespiel gespielt, während Gardiff an einer Holzwand lehnte und ab und zu rüberschaute.
Das Ergebnis war nicht schlecht, er hatte 194 Mal auf den ersten Kreis getroffen, 120 Mal auf den Zweiten, 56 auf den Dritten und 34 Mal gar nicht, außerdem hatte er leider 70 Mal daneben geworfen. Oder waren es 80? Egal, es war ein recht eintöniges Spiel, aber so war er wenigstens beschäftigt.
Jetzt sah er zu Gardiff, der sich aufmachte, die Taverne zu betreten. Der Fürst sah zu ihm auf und er entschuldigte sich nur freundlich für den Zwischenfall. Er aber winkte nur ab und ließ ihn in die Taverne gehen.
Er sah nach oben, die Sonne ging auf, das Gebirge gab sie wieder preis. Er hörte einiges Vögelzwitschern. Vögel? Hier? Tatsächlich, oder sollte ihn sein Gehör täuschen? Nein, es waren wirklich Vögel. Er schloss die Augen und lauschte dem Gesang der Piepmätze. Nach einer Weile verstummten aber auch sie und der Gildenlose saß nun ganz allein auf der Bank, auf der Straße war niemand mehr, er war ganz allein.
Er entschloss sich auch in die Taverne zu gehen um den neuen Gruppenleiter etwas zu fragen.
Er hatte Glück, er traf ihn noch. Er schien auf irgendwas zu warten. Nun ja, er trat zu ihm und fragte:
"Sagt, plant ihr heute noch loszuziehen oder verweilen wir den ganzen Tag hier?"
"Hm, ich weiß noch nicht, ihr könnt machen was ihr wollt, ich werde euch schon finden."
"Gut, ich werde hier unten noch etwas bleiben, falls ihr mich sucht. Danach werd ich irgendwann mein Zimmer aufsuchen?"
"Dann bis bald"
Dann kam der Wirt und drückte Gardiff ein Tablett in die Hand und stammelte was von: Jo mei, hier hobt ihr eer Frehsteck
Der Fürst musste die Stirn runzeln. Frühstück? So spät am Morgen? Hatte er sich verhört? Nein, die Sprache des Wirtes beherrschte er wohl aber er dachte schon, dass da was nicht stimmte. War Gardiff nun verrückt geworden? Nein Moment, plapperte der Mann nicht was davon? Richtig. Oh man, alles Irre, worauf hab ich mich da eingelassen? Er setzte sich etwas verwirrt zu einem Tisch, wo schon einige andere Menschen saßen. Fröhlich grinsend schauten sie den Fürsten an. Na, Intress an ner Partie Poker? ,fragte ihn einer der Bergarbeiter. Der Fürst schaute mit einem herausfordernden Blick und meinte nur kühl: Wenn ihr noch einen Mann braucht
Er winkte den Wirt zu sich und bestellte eine Runde Bier, sowie für ihn ein Wasser. Die Kerle schauten ihn schief an, als er mit nem Wasser anstieß, sie hielten ihn wohl für ein Weichei, doch andererseits waren sie ihm dankbar für die Runde. Na das kann ja heiter werden lachte er verschmitzt in sich und bekam seine Karten.
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| 11.06.2003 23:44 | #258 |
| Waldläufer |
In der Bergdorftaverne
Was um alles in der Welt heißt „indisponiert“ grübelte der Barde als er hinter Esteron die Treppe zum Wirtsraum hinunter stieg. Der Wirt sah etwas verwirrt aus aber kam er schnell herbei als sich die beiden an einem Tisch nieder gelassen hatten. „Na schon alles auf gefuttert ?“ grinste der Mann und entblößte seine Zahnreihen in denen hier und da schon ein Zahn fehlte. „Womit kann ich euch denn noch dienen ?“
„Wir haben noch nichts gegessen..“ Gardiff blickte Esteron kurz an und blickte dann wieder grinsend zum Wirt auf erhob sich leicht und sprach in fast flüsternden Ton. „Seine Freundin ist noch oben und die wird es sich ordentlich schmecken lassen wenn sie auswacht.“ mit einem „Plumps“ lies sich der junge Vagabund wieder auf seinen Stuhl fallen und grinste noch breiter. „Also ich hätte gern ein Bier oder so was wenn ihr das habt....“
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| 12.06.2003 00:10 | #259 |
| manmouse |
In der Taverne
Esteron grinste. “Nun, ich hätte gerne eine doppelte Portion von den gerührten Eiern und etwas Brot. Dazu ein Glas Schafsmilch, wenn ihr so etwas habt. “nickte er dem Wirt freundlich zu. Der Tavernenwirt schlug dem Wanderer freundschaftlich auf die Schulter und zwinkerte.
“ Ah, ich verstehe.“ Mit diesen Worten verschwand der Wirt in der Küche.Esteron blickte dem dickbäuchigen Wirt amüsiert hinterher und drehte sich dann zu Gardiff.
“ Was ist denn los mit dir, das du so mürrisch bist. Und wo ist eigentlich der Waffenmeister? Hängt der noch bei Horasson? “, fragend schaute Esteron seinen Freund ins Gesicht.
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| 12.06.2003 00:42 | #260 |
| Waldläufer |
„Der Waffenmeister, mein Freund ist weg.“ begann Gardiff zu erzählen. „Frost hat mich geweckt als du und Lehna noch in eurem Liebesnest lagt.“ das Grinsen auf dem Gesicht des Waldstreichers wurde etwas breiter. „Na ja wie dem auch sei. Er hat mich geweckt und mir erzähl dass er zum Göttersitz wollte. Er wollte allein gehen und sagte irgendwas davon das er nicht wüsste was ihn erwartet.“ Der Gildenlose wurde von dem Krachen eines auf die Tischplatte schlagenden Bierkrugs unterbrochen. Ihre Bestellung war da. Geschickt verteilte der Wirt die Sachen auf dem Tisch und verschwand dann wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ja also ist Frost losgezogen, natürlich nicht ohne mir zusagen das er bestimmt wieder kommt und jetzt kommt das schönste.“ der Barde nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier bevor er weiter Sprach. „Frost hat mir aufgetragen mit dir zusammen den Rest der Inquisitionstruppen zu beschatten und dem Stadtgarde wenn nötig Meldung zumachen.........“
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| 12.06.2003 00:49 | #261 |
| Lehna |
Ohne sich zu beeilen kaute Lehna auf ihrem Stück mit Wurst belegtem Brot herum und trank dabei den Waldbeersaft, der sich in einem tönernen Becher dafend. Sie fühlte sich besser als seit Tagen, immerhin hatte sie auch besser geschlafen als seit Jahren. Keine schlafraubenden Alpträume, keine drückenden Steine...Willi piepste leise, woraufhin sie ein Stückchen Wurst in seinen Schnabel fallen ließ. Der kleine Vogel schien auch recht wohl auf zu sein. Vielleicht wurde er ja wirklich mal ein kräftiger, treuer Begleiter.
Sie lächelte und strich im kurz zärtlich mit den Fingern über sein Köpfchen, woraufhin er sie auf seine sonderbare, für einen Menschen schwer deutbare Art ansah. Die junge Frau schluckte den letzten Bissen ihres Essens hinunter und erhob sich dann langsam, legte ihren Waffengurt an und schlüpfte noch in ihre Stiefel. Anschließend nahm sie vorsichtig Wille auf den Warm und verließ das Zimmer.
Die Treppe knarrte leise, als sie langsam hinunterkam. Im Schankraum entdeckte sie auch sogleich Esteron und Gardiff, die sich bei einem Bier unterhielten. Sie schlenderte langsam zu ihnen, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ebenfalls an den Tisch, ihr Blick wanderte zwischen den beiden hin und her."Tach ihr zwei... Gibt's was neues?"
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| 12.06.2003 01:00 | #262 |
| manmouse |
Esteron griff beherzt zu und verteilte etwas von dem Ei auf einer Scheibe Brot und biss genüsslich in das Eierbrot, als im der Bissen fast im Hals stecken blieb.
“ Den Rest der Inquisitionstruppen?“ nuschelte er mit vollem Mund. Wobei ihm zwei, drei Krümel aus dem selbigem fielen und auf seinem Schoß landeten. Zum allem Überfluss kam jetzt auch noch Lehna an den Tisch und warf den beiden Herren ein rechtfreundliches „Tach“ entgegen.
Der Wanderer begann nun zu husten und drohte dabei fast zu ersticken. Waren die beiden denn von allen guten Geistern verlassen?
Nachdem sich Esteron wieder ein wenig beruhigt hatte, spielte er mit dem Gedanken wieder hoch ins Zimmer zu gehen und den Tag noch einmal von vorne zu beginnen. Irgendwas lief hier gerade falsch. Und das gleich im doppeltem Sinne.“ Mit Verlaub mein Freund. Ich glaube mein Ohrensausen plagt mich wieder. Wir sollen was?“
Das konnte er sich von der Backe putzen.
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| 12.06.2003 01:12 | #263 |
| Waldläufer |
„Wir sollen die Inquisitionstruppen und Tanneberg beschatten.“ wieder holte Gardiff noch mal und fischte ach einer Scheibe Brot aus dem Brotkorb von der er genüsslich abbiss. Die Teigware war noch wunderbar frisch und während des Kauens wanderte sein Blick zwischen Esteron und Lehna in und her. „Wem sif Gelegenheif bifef dürfen wir Fammeberg auch ausschalfen.“ mampfte der Bursche und schluckte das nun gut gekaute Brot hinunter. Damit lies es sich nicht gerade sauber erzählen. „Wir sollen die Gruppe beobachten, ausspionieren. Am besten heraus finden was sie planen und sie daran hindern oder die Stadtwache einschalten.“Esteron schien diese Nachricht gar nicht zugefallen und Lehna sah bei dem Wort Inquisition auch nicht besonders glücklich aus.
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| 12.06.2003 01:39 | #264 |
| manmouse |
“ Warum sollten wir das tun? Und warum zum Teufel sind wir dann erst hier hoch marschiert? Wenn wir dann doch wieder runter wandern sollen?“ Esteron schob das Essen mittlerweile von sich. Hunger hatte er jetzt keinen mehr.“ Und das alles auch noch so plötzlich. Ich werde Lehna nicht alleine lassen. Sie wurde von den Kerlen fast hingerichtet.“ Aufgeregt schlug er mit seiner Faust auf den Tisch, so das die Teller ein wenig in die Höhe hüpften und klirrend wieder die Tischplatte berührten. Der Wanderer schimpfte wie ein Rohrspatz und wollte sich gar nicht mehr beruhigen und erntete irritierte Blicke von den restlichen Gästen.
" Ich setzte nicht das Leben von Lehna aufs Spiel, während Frost auf dem Selbstfindungstrip ist. “ Die Augen von Esteron funkelten böse. Er war nicht mehr Esteron, der General kam wieder in ihm durch. Und mit ihm der Cholerische alte Sack, der er immer gewesen war.
“ Was glaubt der eigentlich?, wütend ohne Gardiffs eines Blickes zu würdigen stapfte der Wanderer an die Theke und bestellte sich einen kurzen.“ Macht mir am besten gleich einen doppelten fertig“
Wäre er mal am besten im Bett geblieben.
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| 12.06.2003 01:58 | #265 |
| Waldläufer |
In der Taverne des Bergdorfes, an einem Tisch mit extrem massiver Tischplatte...„Na toll ich hab es kommen sehen ...“ grummelte Gardiff schlug sich dabei vor die Stirn und stützte seinen Kopf auf der Tischblatte auf. „Mir war von Anfang an klar das Esteron Lehna nicht alleine lässt. Lehna hat so wie so nicht das Bedürfnis die Inquisition zutreffen und ich bin der vom Troll geschlagene der wieder bekloppt rumsitzt und sich das Gewetter anhören darf.“ Leicht hämmerte der Waldstreicher gegen die massive Tischplatte und einige der anderen Gäste sahen sich um. Davon bekam der Barde allerdings wenig mit. Man sieht halt extrem wenig wenn man dauernd mit dem Kopf auf die Tischplatte knallt. Ein Scharren eines Stuhls verkündete Gardiff dass der bockende Esteron wieder seinen Platz eingenommen hatte. Jetzt gewappnet mit hochprozentigen Spirituosen wahrscheinlich um die kommenden Worte erträglicher zumachen. „Ähm ...ja .. was ich dir noch von Frost aus richten soll... ähm ich soll euch beide freundlich grüßen und dir Esteron soll ich noch sagen dass er dich beobachtet....“ der Vagabund begann mit feixen. „Aber frag mich bitte nicht wie ich hab auch keine Ahnung wie er das machen will.“
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| 12.06.2003 02:18 | #266 |
| Lehna |
Lehna hatte dem Gespräch bisher schweigend gelauscht, ihre Laune war jetzt nicht mehr ganz so gut. Die Inquisition beschatten? Herrjeh, was für ein Unsinn. Das reinste Himmelfahrtskommando.
Sie starrte nachdenklich auf die Tischplatte. Die Soldaten der Inquisition waren sehr gut ausgebildet und keineswegs zimperlich. Von den Inquisitoren selbst musste sie hoffendlich nicht mehr reden. Falls die Beschattung aufflog konnte der betreffende höchstens noch auf einen schnellen Tod hoffen - Tannenberg schaffte es auch ohne die Folterwergzeuge in der Burg, jemanden so weit zu bringen. Garantiert.
Esteron hatte sich inzwischen mit einem Haufen Gesüff wieder an den Tisch gesetzt, Gardiff erzählte jetzt irgend etwas von wegen Frost würde ihn beobachten. So ein Schwachsinn...
Lehna nahm Willi auf den Arm, legte ihre Hand auf Esterons und sah ihn ernst an."Gehen wir."
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| 12.06.2003 02:34 | #267 |
| Todesfürst |
Der Fürst sah sich die Karten an.
Hm, er besaß 2 Buben, den Alten und den Grünen. Die beiden höchsten Karten im ganzen Spiel. Nicht schlecht. Was hatte er denn noch? Oh das sah gut aus, er hatte eine helle, rote Hand. Rot Ass, Rot Zehn, Rot König, Rote Neun. Vier Karten Rot (zur besserern Erklärung Herz), davon die Drei höchsten. Was war denn noch da, die Schell 10, der Schell König und die Schell Acht (zur besseren Erklärung Karo), verdammt, das Ass fehlte, die 10 konnte er vergessen. Was war denn die letzte Karte? Jawohl, es war das blanke Grün (Pick) Ass. Das war ihm sicher. Hm, nicht schlecht das Blatt, er würde wohl wagen zu spielen. Bis wann konnte er den reizen? Hm Mit 2 Spiel 3 mal.....ja, er würde Rot spielen, das war sicher. also 10, hm, er konnte bis 30 reizen, das war nicht viel aber auch nicht wenig.
Der Mann, gegenüber dem Geber sprach zu ihm:
Los, sag was. Der Fürst überlegte nicht lange und fing nich erst mit schlappen 18 an, sondern fing gleich mit munteren 24 an. Der Mann von ihm gegenüber runzelte die Stirn. Es schien in seinem Kopf zu arbeiten, in ihm ratterte das Reizsystem.
"Weg", ertönte es dann.
Blieb nur noch der andere.
"Jepp" ertönte es von der Ecke
"26", schmetterte der Fürst kühl heraus
"Jepp" ertönte es wieder
"28" ertönte es mit leicht unsicherer, nervöser Stimme
"Jepp" sagte der Bergarbeiter.
Verdammt, entweder würde der kerl total bluffen oder er hatte eine Reihe sowie 2 Asse. Aber hatte er vor zu übereizen? Das konnte er nicht, schließlich durfte er dann keinen Stich bekommen, und das war unmöglich, schließlich hatte er die 2 höchsten Trümpfe inne. Ihm blieb nur noch eine Möglichkeit, er konnte sich nicht überreizen.
"30" ertönte nun im Raum
Lange Zeit blieb es still, doch dann kam das erlösende Geräusch der 3 Buchstaben"Weg"
Jawohl, er konnte also spielen. Er nahm den Skat und hoffte auf ein weiteres Ass. Ein Ass bekam er leider nicht, doch etwas fiel besseres. Im Skat lagen der Karo Bube, sowie eine Kreut Lusche (9).
Der Fürst überlegte nicht lange und legte die Kreuz Neun ab, jetzt war er Kreuzfrei. Das war schonmal gut, jetzt musste er nur noch eine Karte ablegen. Er überlegte etwas und kam dann auf die Schell Acht. Nun hatte er 3 Buben, er hätte auch einen Grand spielen können, aber er entschied sich trotzdem für Rot. Er hatte nun die Drei höchsten Roten, sowie die Neunlusche, die Drei Buben in Kreuz, Grün und Schell, sowie eine Schell 10, den Schell König und das Grüne Ass. Außerdem würde er rauskommen.
Zur besseren Erklärung: Die Karten der Mitspieler,
Spieler A: Die Kreuzluschen 7 und 8, die Kreuz Zehn und das Kreuzass, sowie die Grünluschen 7 und 9, der grüne König und die grüne Zehn, sowie eine Rotelusche (8), die aber Trumpf war und das einzelne Schellass.
Spieler B: Eine grüne Lusche (8), sowie die grüne Dame, Die Schellluschen 7 und 9, sowie die Schelldame, die beiden Kreuzkarten Dame und König, sowie die beiden Rottrümpfe 7 und Dame. Als letztes besaß er den Roten und letzten Buben.
Die Spieler wurden ungeduldigt.
[i]"Na, was spielen wir?"
"Wir spielen Rot, ich komme raus."
Der Fürst kam raus und legte sofort mit einem sicheren Punktgewinn vor. Das Grüne Ass, unstechbar, es sei denn einer besaß kein Grün, aber bei Sieben Karten, von denen er eine besaß, war das unlogisch.
Spieler A warf die Grünlusche Sieben hinein, Spieler B die Grünlusche Acht. Naja, nicht viel, aber er hatte elf Punkte und war komplett Schwarzfrei. Jetzt musste er überlegen. Er besaß Vier von Sieben normalen Trümpfen, sowie Drei der Vier Speziellen, heißt, es waren noch 4 Trümpfe im Spiel. Der Fürst wusste, dass sie um nichts spielten und so riskierte er es. Er spielte aus Trumpfentzug. Er kam mit den Alten (Kreuzbuben) heraus, die Gegenspieler waren nun verpflichtet Trumpf zu erkennen, der Stich gehörte ihm auf jeden Fall, es war die höchste Karte und untrumpfbar. Spieler A spielte seinen einzigen Trumpf, die Rote Achtlusche, Spieler B spielte die rote Siebenlusche. Kein edler Stich, aber jetzt waren nur noch 2 Trümpfe im Spiel, die er nicht hatte. Was er nicht wusste war, dass Spieler A blank war. Sein nächster Zug war der Grüne Bube. Spieler A warf eine Grüne Neunlusche ab, er hatte ja keinen Trumpf mehr, Spieler B bediente seine Rote Dame. Verdammt dachte er, er (Spieler B) hat noch den Roten Buben, dass war ja jetzt klar . Doch davon ließ er sich nicht beeindrucken, im Gegenteil, er wandte einen Trick an. Er spielte nun die rote Trumpfneun, ein raffinierter Zug, denn jetzt musste er seinen einzigen und letzten Trumpf für eine Lusche spielen. Doch was machte Spieler A, warf er etwas hohes rein oder dachte er, der Fürst habe den roten Buben?
Schweißperlen standen auf der Stirn des Spielers, er entschied sich dann für den Mittelweg, er warf seinen grünen König rein. Spieler B musste den Buben nehmen und so war es ihr erster Stich. Aber es gab keinen Trumpf mehr, die letzten Drei besaß er. Nun war Spieler B am Zug, er ahtte weder ein ass noch sonstwas hohes und so spielte er die Schelllusche (7) an, er spekulierte auf einen Trumpf des Gildenlosen. Dieser lächelte, er hatte nicht das Ass, hatte es Spieler A oder B? Wollte Spieler B nur bluffen oder hatte Spieler A das Ass. Er wollte die Zehn nicht schmeißen, wenn am Ende Spieler A das Ass hatte, jetzt standen ihm Schweißperlen auf der Stirn und er entschied sich für den Schellkönig. Spieler A lachte kurz auf und zog dann sein Ass, immerhin Fünfzehn Punkte für sie. Nun war Spieler A am Zug und er machte den Fehler. Er zog das Kreuzass. Spieler B hatte die Wahl zwischen Dame und König, also zwischen Drei und Vierpunkten. Da er selbstsicher wurde, zog er den König. Jetzt lachte der Fürst und zog den roten Trumpfkönig. Jetzt war der Fürst wieder selber am Zug. Da er sich gemerkt hatte, dass das Schellass raus war, zog er seine Schellzehn. Da Spieler A weder Schell noch Trumpf mehr hatte, schmieß er die Kreuzsiebenlusche hinein. Spieler B gab die Schellneunlusche hinzu. Jetzt hatte er nur noch Trumpf auf der Hand, das Roteass, die rote Zehn, sowie den letzten Buben. Der Fürst wusste, dass es sich nicht gehörte eine Ansage im laufenden Spiel zu machen, doch andererseits ging es ja um nichts. Er fragte ganz ungeniert:
Hat jemand von euch noch Trumpf? Die Spieler kamen hinter ihren Karten hervor und schauten ihn blöd an. Ach kommt, es geht doch um nichts... Die beiden schauten nochmal ernst in das Gesicht des Fürsten und fingen dann an zu lachen: Nein, ich hab nichts mehr------ich auch nicht Der Fürst lachte mit und legte dabei seine drei letzten Karten auf den Tisch, damit war das Spiel vorbei, er nahm seine Karten und zählte. 99 von 120 Punkte , er hatte sie Schneider gespielt. Jetzt musste er nochmal lachen und bestellte eine weitere Runde Bier und Wasser. Erst jetzt merkte er, wie die Drei anderen, darunter Gardiff am Nachbartisch saßen, er war so angespannt, er hatte nur seine Karten wahrgenommen. Gardiff schaute ihn kurz an als er beim Sieg vor Freude aufschrie, aber so war er nunmal.
Na, wir fordern natürlich Revanche, Intresse?
Der Fürst überlegte kurz und meinte dann: Klar, warum nicht, aber falls meine Begleiter weiter wollen, muss ich aufhören.
Beim Wort Begleiter deutete er mit der Hand auf die Gruppe am Tisch, die sich gerade anfing zu streiten und sich aufmachte sich zu erheben. Der Fürst rief in die Richtung der Gruppe; Hey, was geht bei euch vor, brechen wir auf?
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| 12.06.2003 02:46 | #268 |
| manmouse |
Lehna traf genau ins schwarze.
Das mit dem gehen war wohl das beste. Wie wollte der Waffenmeister der weit oben auf dem Selbstfindungstrip war ihn beobachten und selbst wenn. Es ging hier nicht um ihn, es ging um Lehna. Er würde ihr Leben keiner Gefahr aussetzten und da konnte ihn der Waffenmeister dreimal beobachten.
Der Wanderer hatte sich noch immer nicht beruhigt. Lehna zog ihn in die Richtung der Treppe als sich Esteron umdrehte und noch einmal stehen blieb.Zudem er jetzt auch noch von dem Lagerfeuermann angequatscht wurde. Böse funkelte er den Mann in der Nietenrüstung an.
Mit einer energischen Bewegung schubste er den Mann gegen die Theke und schrie ihn an.
“ Was wollt ihr denn jetzt von mir. Verzieht euch endlich, spielt mit einem der Mädchen hier oder macht sonst was, aber ich rate euch, nervt mich nicht noch einmal. Wenn ihr den morgigen Tag noch erleben wollt. “
Dann drehte er sich von ihm ab und fuchtelte wütend mit seinen Händen in die Richtung von Gardiff.
“ Guten Hunger noch. Und pass auf das es dir nicht im Hals stecken bleibt!“
Mittlerweile hatte Lehna wieder seine Hand ergriffen und zog ihn die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.
“ Komm es reicht, lass uns nach oben gehen.“
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| 12.06.2003 03:14 | #269 |
| Todesfürst |
Der Fürst blickte erbost dem Mann mit dem Kettenhemd nach, der ihn gerade gegen die Theke schleuderte. Was bildete sich dieser arrogante Schnösel eigentlich ein? Wie konnte er es wagen, er hatte die ganze Zeit kaum ein Wort gesagt, hatte sich immer versucht zurückzuhalten und jetzt begegnete der Typ ihn so. Der Fürst schäumte vor Wut, am liebsten wäre er dem Typ hinterher gelaufen und hätte ihm eine in seine freche Fresse gehauen aber er beruhigte sich. Wie war das, er drohte ihm mit dem Tod? Seine Hand fuhr langsam zu Todesschädel, seine Hand ging versteckt zum Griff. Er würde ihm bei solch einer Gelegenheit eher die Kehle aufschlitzen als das er sich umbringen würde.
Plötzlich bekam er wieder einen seiner Wutanfälle, er nahm die Hand vom Dolch und zog seinen Einhänder Todesodem aus der prächtigen Scheide aus Wargfell und stiefelte die Treppen hinauf. Sie ächzten und stöhnten wieder, na ja, es war ihm egal. Der Fürst ging mit schnellen Schritten zu der letzten Tür von links, der Tür, wo dieser Flegel jetzt sicher war. Er war kurz darauf die Tür einzutreten, doch dann kam im allerletzten Moment seine Besinnung. Er zählte, eine gute Art Wut abzubauen.
Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf, Dreizehn, Vierzehn, Fünfzehn, Sechszehn, Siebzehn, Achtzehn, Neunzehn, Zwanzig, Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig, Vierundzwanzig, Fünfundzwanzig, Sechsundzwanzig, Siebenundzwanzig, Achtundzwanzig, Neunundzwanzig und Dreißig.
Danach war er wieder ruhig, er steckte Todesodem wieder in die prächtige Scheide und ließ das auch ruhig anklingen, dass die beiden das ruhig hörten. Doch niemand kam hinaus, die Tür blieb zu, was sicher besser für beide Parteien war. Er ging mit langsamen aber lauten Schritten wieder den Gang hinunter und kam auch auf seine Lieblingstreppe. Er hockte sich zu den beiden Bergarbeitern, die mittlerweile mehr tranken aber immer noch warteten und sagte: Ich komme gleich
Dann wandte er sich noch an Gardiff, der an dem Tisch saß.
Also Gardiff, ich weiß nicht was mit euch Dreien los war, aber wenn dieser ungehobelte Kerl mich nochmal grundlos an irgendwas schubst, dann schlitz ich ihm irgendwas auf, zumindest macht er dann Bekanntschaft mit Todesschädel . Kannst du mir bitte sagen, über was ihr euch gestritten habt? Nein, warte, lieber nicht, ich will es gar nicht hören, ich spiele jetzt weiter, aber bedenkt eins, ich werde euch begleiten, egal was hier heute passiert ist.
Dann ging er zu den beiden zurück und sagte kühl:
So, jetzt kanns weitergehen.
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| 12.06.2003 09:11 | #270 |
| Lehna |
Schwer atmend lag Lehna neben Esteron, eine widerspenstige Haarsträhne klebte auf ihrer schweißnassen Stirn, sie machte sich nicht die Mühe sie wegzuwischen. Esteron spielte mit einer ihrer Locken herum, die Decke war schon vor einiger Zeit neben dem Bett auf dem Boden gelandet. Die Strahlen der aufgehenden Sonne fielen durch den schmalen Spalt zwischen den Vorhängen ins Zimmer und malten eine helle, goldene Linie auf die Holzdielen des Raumes.
Lehnas Blick wanderte ziellos die Zimmerdecke entlang, dann über die Wand und schließlich zu Esteron. Der junge Mann lächelte sie verliebt an, sie lächelte ebenso zurück. Plötzlich fragte sie sich, was sie für das bekam, was sie vor kurzem getan hatten, und sie verfluchte sich sofort selbst dafür. Zum Henker nochmal, hier ging es nicht um irgend ein Geschäft, hier ging es um Liebe!Sie seufzte leise. Ihre Vergangenheit war doch noch immer allgegenwärtig und meldete sich genau dann, wenn sie es am wenigsten gebrauchen konnte. Es würde wohl noch ein Weilchen dauern, bis auch ihr Unterbewusstsein die 'neue Sachlage' akzeptierte...
Sie küsste Esteron sanft auf die Lippen und kuschelte sich an ihn, genoss die Wärme seiner Nähe. Ihre Gedanken glitten wieder ab, diesmal zum gestrigen Abend. Zur Inquisition, zu Frost, zu Gardiff und nicht zuletzt zu diesem komischen Kauz, den Esteron so gereizt gegen die Theke geschubst hatte. Dieser seltsame Lagerfeuer - Pyromane. Als sie mit Esteron auf dem Zimmer war und ihn einigermaßen beruhigt hatte, war dieser Kerl doch tatsächlich hochgestiefelt und hatte - dem Geräusch nach zu urteilen - sein Schwert gezogen. Sie selbst hatte zu diesem Zeitpunkt mit den Händen an den Dolchen auf dem Bett gesessen und gehofft, dass Esteron nicht die Nerven verlohr und seinerseits herausstürmte, um dem Kerl ein paar runterzuhauen. Letztendlich war der Typ allerdings wieder nach unten gestapft. Glück für ihn...
"Sag mal, wie geht's jetzt eigentlich weiter?", fragte sie irgendwann und hob leicht den Kopf, um ihre Worte nicht gegen Esterons Hals zu pusten."Wir können schließlich nicht ewig hier bleiben und krampfhaft versuchen eine Familie zu gründen, das wird bei mir ohnehin nichts mehr..."Sie lächelte den jungen Wanderer kurz an und legte dann ihren Kopf zurück an seine Schulter, während er zu überlegen schien.
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| 12.06.2003 13:51 | #271 |
| I-Guthwulf-I |
Die Stadt Gorthar
Misstrauisch musterte der untersetzte Mann seinen Gegenüber. Die Hitze der mittäglichen Sonneneinstrahlung hatten ihm den Schweiß auf die Stirn getrieben, der dem kantigen, von einem schlecht rasierten Schnurrbart gezierten Gesicht nun einen öligen Glanz verlieh.
"Hast du Beweise dafür?"
Die Stimme des Kriegers klang rauh und barsch, das typische Bellen eines angeleinten Wachhundes. Guthwulf zog die Krempe seines Hutes ein wenig tiefer in das sonnengebräunte Gesicht.
"Aye."
In schweigender Erwartung starrte der Mann den Kopfjäger an, doch dieser dachte garnicht daran, dieses Thema auch nur ein wenig wortreicher auszuführen. Gelassen lehnte er am Fensterbrett im oberen Stockwerk des großen Zunfthauses, den Kopf leicht gesenkt, die behandschuhten Finger in die beiden breiten Waffengurte gehakt.
Schließlich war es wieder die Wache, die die Stille des breiten Steinkorridors brach.
"Dann zeig sie mir, oder brauchst du eine Einladung?"
Der Wolf blickte nichteinmal auf, sondern wandte lediglich das Haupt, um aus dem staubigen Glasfenster hinaus auf die belebte Pflasterstraße zu starren, auf der die zahlreichen Bürger Gorthars gerade ihren täglichen Geschäften nachgingen."Nein."
Am Knarzen des Leders konnte Guthwulf hören, wie der Krieger seine Haltung straffte.
"Was?!"
Der Kopfjäger rieb sich über das stoppelbärtige Kinn, stieß sich dann langsam von dem Fenstersims ab, um an den untersetzten Kämpfer heranzutreten."Hab das Geschäft mit deinem Boss abgeschlossen. Ich rede nur mit ihm."Das Gesicht des Wachmannes verzog sich zu einer Grimasse der Wut, während das Antlitz des Wolfes so ausdruckslos blieb wie zuvor. Gelassen erwiderten die grauen Augen den zornigen Blick des bärtigen Recken. Plötzlich erklang das hohle Klacken schwerer Stiefel auf dem groben Steinboden. Der Wachmann drehte den Kopf, und die zornige Grimasse verwandelte sich in ein schmallippiges Grinsen, dann spürte der Wolf, wie ihm der Hut vom Kopf gezogen wurde."Heda, macht der Bursche Ärger?"
Mehrstimmiges Männergelächter folgte. Der Wolf blieb weiterhin reglos stehen, die Hände in den Gürtel gehakt, die Augenlider zu schmalen Schlitzen verengt. Schweigend sah er dabei zu, wie die Burschen sich im Gang verteilten und sich den Hut grinsend gegenseitig zuwarfen. Sie waren zu viert, vier abgerissen aussehende Schläger, gekleidet in zerschlissene Stoffhemden und alte Lederhosen, bewaffnet mit schmucklosen Langdolchen. Es wäre keine sonderliche Herausforderung, diese Ratten zu töten, doch Guthwulf hatte sein Kopfgeld bisher nicht erhalten, und er wollte dem Hausherren keinen Grund geben, es ihm vorzuenthalten.
"Komm schon, hol dir deinen Hut hehehe!" Unter dem Gelächter der anderen Kerle wedelte der Wachmann mit dem ledernen Kleidungsstück vor der Nase des Kopfjägers, wartete darauf, dass dieser danach schnappte. Der Wolf stand nur schweigend da und starrte den Burschen mit ruhigem Desinteresse an. Schließlich gab der untersetzte Schläger es auf, stülpte Guthwulf den Hut mit einem enttäuschten Murren wieder auf den zotteligen Kopf.
"Du hast echt keinen Mumm, Bursche. Los geh durch und hol dir deinen Sold, und dann verschwinde."
Lachend stapften die Männer den Korridor hinab, gaben somit den Weg zur wuchtigen Holztür frei, hinter der sich das Büro des Auftraggebers befand. Der Wolf zog sich seinen Hut zurecht, schritt dann gelassen über den steinernen Boden. behandschuhte Finger langten nach der Messingklinke, die Tür schwang in den Angeln, und der hagere Krieger trat in einen großen, von einem wuchtigen Schreibpult beherrschten Raum. Stille beherrschte das Zimmer, allein das trockene Kratzen einer Schreibfeder auf dünnem Pergament untermalte die hohl klackenden Geräusche der Stiefelabsätze des Kopfjägers. Ein hochgewachsener, dünner Mann stand an dem Schreibpult, das hagere Antlitz über ein dickes Buch gebeugt, in der deinen Hand eine Schreibfeder haltend, die Finger der anderen als organisches Lesezeichen zwischen die Pergamentseiten geklemmt, um somit schneller in den einzelnen Passagen des Wälzers blättern zu können. Die schlohweißen Haarsträhnen waren zu einem ordentlichen Seitenscheitel gekämmt, unter denen altersfleckige Kopfhaut durchschimmerte.
"Ah, da bist du ja." Das Väterchen sah von seinem Buch auf, musterte den Kopfjäger mit durchdringenden, für das fortgeschrittene Alter des Mannes sehr klaren Augen.
"Hattest du Erfolg?"
Guthwulf langte an seinen Gürtel, öffnete die Kordel des groben Stoffsackes und ließ seinen Inhalt achtlos auf den Boden fallen. Mit einem dumpfen Aufschlag landete der abgetrennte Männerkopf auf den Steinfliesen, gebrochene Augen starrten aus einem kreideweißen Gesicht in das Nichts des Todes, die feisten Züge waren erschlafft, der Mund leicht geöffnet.
"Aye."
Das Väterchen trat hinter seinem Pult hervor, beugte sich hinab und begutachtete den Kopf mit verkniffenem Gesicht. Als er sich schließlich wieder erhob, lag ein zufriedenes Lächeln auf dem faltigen Antlitz, gab dem Mann das Aussehen eines gütigen Großvaters. Wie sehr der äußere Schein doch täuschen konnte."Gute Arbeit. Pah, dieser Sohn einer Hündin dachte wohl, ich würde ihm verzeihen, dass seine Huren in meinem Viertel umherstreifen. Ha, jetzt siehst du was du davon hast, du feistes Schwein."
Der ältere Herr gab dem rumpflosen Haupt einen schwachen Tritt, der ihn über den Boden kullern ließ, dann humpelte er zu einer Raumecke, um sich an der dort stehenden Truhe zu schaffen zu machen. Etwas Schweres, Klimperndes flog durch die Luft, sauste auf Guthwulf zu, der es mit einer geschickten Bewegung auffing. Prüfend wog er den Lederbeutel in der Hand.
"750 Goldstücke. Das sollte dich für deine Mühen entschädigen."-"Aye."
Der Wolf wandte sich ab und verließ ohne weiteren Kommentar den Raum, schritt den breiten Korridor entlang, trat jedoch nicht durch den Haupteingang des Hauses auf die Straße, sondern stapfte schnurstracks zum Hinterhof. Auf dem kleinen, annähernd rechteckigen Platz fand er die vier Raufbolde, die zuvor mit seinem Hut gespielt hatten. Nun saßen sie auf den Überresten eines zerbrochenen Fuhrkarren und riefen sich gegenseitig derbe Scherze zu. Als Guthwulf sich ihnen gelassenen Schrittes näherte, wandten sie die Köpfe und stießen schrille Pfiffe aus.
"Schau mal an, wen haben wir denn da! Haben wir dir nicht gesagt, dass du verschwinden sollst!?"
Der Kopfjäger blieb einige Meter vom Wagen entfernt stehen und räusperte sich."Das hatte ich auch vor, wisst ihr, ich weiß ja dass ihr euch nur einen Scherz erlauben wolltet, das wäre auch gar kein Problem..."
-"Hört hört!" Wieder brachen die Burschen in schallendes Gelächter aus. Der Wolf redete unbeirrt weiter.
"...aber es ist so, dass mein Hut nicht so viel Spaß versteht. Ich fürchte ihr habt ihn beleidigt, und er will dass ihr euch bei ihm entschuldigt."Das Gelächter verstummte. Verwirrt blickten die Raufbolde den Kopfjäger an."Wir sollen und bei deinem Hut entschuldigen? Du spinnst doch, Kerl!"Gerade als die Gesichter der Männer sich wieder zu einem grinsen verziehen wollten, schlug Guthwulf mit einer lässigen Bewegung das schwere Ledercape zur Seite, entblößte somit die beiden glänzenden Zwillingsschwerter sowie eine lange Reihe bedrohlich blitzender Wurfmesser. Die Stimme des Wolfes war das leise Grollen eines Raubtieres.
"Ich sagte euch doch schon, dass mein Hut keinen Spaß versteht."Die vier Männer sprangen auf und zogen ihre Dolche, um gleich darauf zum Angriff überzugehen. Schabend glitten die beiden Schwertklingen aus ihren Scheiden, Stahl traf klirrend auf Stahl, und das erste Messer wirbelte durch die Luft. Der Kopfjäger duckte sich unter einem weiteren unbeholfenen Hieb hinweg und donnerte dem ersten Kontrahenten den Kauf seiner rechten Waffe in das narbige Gesicht, während er gleichzeitig herumwirbelte und dem nächsten Burschen die beschlagene Stiefelspitze in die Seite rammte. Jaulen wie verletzte Straßenköter gingen die beiden Männer zu Boden, der Rest wich angstvoll zurück.
"Ist ja gut, du bist der Bessere. Kein Grund so brutal zu werden."Schweigend trat Guthwulf an die beiden Kerle heran, drängte sich so gegen die Wand des großen Zunfthauses. Erst jetzt blieb er stehen, musterte die angespannten Gesichter der Raufbolde mit kalten Augen, bevor er seine Schwerter ansatzlos wieder in die ledernen Betten zurückgefahren ließ. Wortlos tippte er an seinen Hut. Die Männer seufzten, blickten dann aber zur Krempe hinauf."Entschuldigung dass wir dich herumgeworfen haben. Wir machen es nicht nochmal."Der Kopfjäger spuckte auf den Boden, um sich dann abzuwenden."Er nimmt die Entschuldigung an. Schönen Tag noch."
Ohne Eile verließ der hagere Krieger den Hof, trat erst jetzt auf die Straße der Hafenstadt hinaus, um dann im Strom der Leute unterzutauchen. Fröhlich klimperte der gut gefüllte Lederbeutel an seinem Gürtel, versprach dem Wolf einige wirklich gute Mahlzeiten sowie den ein oder anderen Schlauch Bier. Vielleicht würde auch Ratho mal wieder etwas Neues zu erzählen haben. Den rattengesichtigen Dieb hatte er nun schon lange nicht mehr gesehen. Es war wohl an der Zeit, ihm mal wieder einen Besuch abzustatten...
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| 12.06.2003 15:39 | #272 |
| Todesfürst |
Sonne schien durch das Fenster, er war mittlerweile wieder in sein Zimmer gegangen und war eingepennt. Wie spät war es? So spät? Hm, hoffentlich war die Gruppe, bzw. die, die gehen wollten noch nicht weg. Er erinnerte sich noch kurz an den gestrigen Tag, er hatte seine restlichen Partien alle verloren, da er entweder nicht gespielt oder verloren hatte, aber das erste Spiel blieb ihm noch gut in Erinnerung. Er hatte dann noch seine Rechnung beim Wirt für das Bier beglichen und hatte den restlichen Tag sich gelangweilt.
Er stand auf und zog sich seine Nietenrüstung, seine Stiefel, seinen Gürtel und den Rest an und schaute dann hinaus. Die Sonne arbeitete schon auf Hochtouren und man merkte, wie sie die Haut erwärmte, die Gänsehaut, die er immer nach dem aufstehen hatte, verschwand ziemlich schnell.
Er verließ sein Zimmer und schritt hinunter. Mit einem Nicken verließ er die Taverne und schaute sich suchend nach Gardiff um. Doch er sah ihn nicht. War er ohne ihn weggezogen oder hatte er nur woanders gepennt? Fragen über Fragen, die er sich nicht beantworten konnte.
Er beschloss ihn zu suchen und ging durch die Gassen der Siedlung. Es war alles sehr eng gehalten und in manchen Stellen flossen kleine Rinnsäle mit Wasser und man musste aufpassen, dass man nicht aus Versehen hinein trat. Als er da so lang lief, hörte er über ihm ein Geräusch, ein Fenster öffnete sich. Er schaute interessiert hoch und wartete auf das Gesicht der Person. Das hätte er mal lieber bleiben lassen, denn anstatt ein Gesicht, erblickte er eine Art Zuber, ein Behälter, der ausgeleert wurde. Wassermaßen stürzten auf ihn nieder und er hatte keine Chance auszuweichen. Pitschnass stand er da und kam sich irgendwie bescheuert vor. Aber er wollte keinen Ärger und so vermied er die Person anzusprechen, was stand er da auch rum. Nun musste er mit nassen Klamotten rumlaufen, aber er hatte keine andere Wahl.
Langsam kam er aus der Gasse wieder raus und trat auf eine Art Marktplatz. Die Händler standen an ihren Ständen und priesen die unterschiedlichsten Waren an. Das Angebot ging von Gemüse und Fleisch bis zu Schwertern und sogar Rüstungen. Dazwischen gab es noch allerlei exotisches zu kaufen, dass bestimmt nicht alles von hier kam.
Der Fürst schlenderte an den Ständen vorbei und sog den Trubel und das rege Treiben in sich hinein. Plötzlich erregte ein Händler seine Aufmerksamkeit, der ihn zu sich winkte. Er bot seine Waren genau wie die anderen an, doch er meinte, dass er was besonderes für ihn habe.
Der Gildenlose stutzte und schärfte seine Sinne, den es war schließlich mehr als ungewöhnlich, dass ein fremder Händler ihm etwas besonderes Anbot. Fragend schaute er zu ihm und er holte einen Gegenstand aus einem Seidetuch hervor. Zum Vorschein kam ein Dolch, leicht gezackt aber dennoch schön. Er nahm ihn in die Hand und befühlte das Kunstwerk, doch er brauchte doch gar keinen Dolch, schließlich hatte er schon einen. Doch irgendwie faszinierte ihn das Kunstwerk.
"Sagt, aus was für einem Material ist der Dolch?"
"Khorinisches Erz mein Herr, das beste, was es gibt. Hart und doch grazil, fast unzerbrechlich."
"Und wie viel wollt ihr dafür haben?"
"Hm, weil es für euch ist für 100 Goldstücke"
"Gut, ich nehme es"
Irgendwie hatte er da gerade einen Dolch gekauft, denn er gar nicht brauchte, und außerdem war er jetzt so gut wie Pleite, er besaß noch kümmerliche 45 Goldmünzen die in seinem Beutel klimperten und er hatte auch nichts dabei, was er hätte verkaufen können. Irgendwie war ihm das aber egal, denn der Dolch war es wert, dass wusste er. Er hatte jetzt einen für den rechten und einen für den linken Stiefel, sehr praktisch. Er nahm in und steckte ihn vorerst in seinen Beutel und schlenderte über den Markt. Dann fiel ihm ein weiterer Stand in den Blick, zwar wurde er hier nicht von einem Händler angelockt, doch die Güter waren etwas besonderes. Dinge, die er noch nie gesehen hatte. Der Händler sah das Glitzern in den Augen und wollte ihn anlocken, doch da war er sowieso an der falschen Stelle bei ihm, er war pleite, seine letzten Goldstücke behielt er für Speisen und Tränke oder für eine Unterkunft. Doch trotzdem ließ er sich gerne von dem Händler anpreisen. Er erzählte von Minecrawlerrüstungen, verschiedene Wurmlederhandschuhe und Stiefel, Leder aus Schattenläuferfellen und Helme aus Luzkanleder, und noch vielen anderen exotischen Dingen, von Tieren, die er noch nie gesehen hatte. Begeistert begutachtete er jeden Gegenstand und er hätte am liebsten alles gekauft und mitgenommen, doch dann entschuldigte er sich bei dem Händler:
"Ihr habt wirklich sehr schöne Waren und ich hätte am liebsten alles aber ich bin pleite und kann mir leider nichts leisten, aber wer weiß, vielleicht komme ich mal wieder hierher und hab dann wieder Gold."
Dann verschwand er endgültig in einer Gasse. Dort schaute er sich kurz um und als er sich unbeobachtet fühlte, versteckte er seinen neuen Dolch im rechten Stiefel. Dann schlenderte er weiter Richtung Taverne, seinem eigentlichen Ziel Gardiff zu finden blieb ihm bis jetzt versagt.
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| 12.06.2003 19:33 | #273 |
| Todesfürst |
Nachdem er eine Zeit lang in der Taverne verbrachte ging er wieder hinaus in das Treiben der Siedlung. Er sah immer noch nichts von Gardiff, und auch die anderen ließen sich nicht blicken, was auch besser war, er hatte kein Intresse an dem ungehobelten Klotz, wie gern hätte er seinen neuen Dolch an disem "Kerl" ausprobiert doch er ließ es bleiben.
Ahnungslos schlenderte er durch die Gassen, diesmal passte er aber auf nicht von einem Wassererguß getroffen zu werden, obwohl er mittlerweile trocken war konnte er darauf verzichten.
Als er da so herumlief fielen ihm einige Leute auf, die wild in einem Kreis standen. Sie riefen wild los,los oder schneller du schaffst es und fuchtelten dabei wild mit den Armen. Der Fürst trat zu der Menge und wühlte sich durch. Als er an der Masse vorbei war um sich das Spektakel anzuschauen, musste er schon staunen. Vor seinen Augen bildeten sich einige Holzbalken und darauf waren Schneken, die sich ein Rennen lieferten. Scheinbar machte es den Leuten Spaß zuzuschauen, welche Schnecke als erstes die Strecke vom Anfang des Holzbalkens bis zum Ende schaffte. Geködert wurden sie mit einem großen Salatblatt, dass am Ende des Balkens platziert war.
Er schaute sich das ganze eine Weile an, bis eine Schnecke gewann. Einige schreiten enttäuscht ihren Unmut hinaus, andere freuten sich und nahmen Gold entgegen. Der Gildenlose schaute verdutzt und sprach dann einen Mann an, der etwas griesgrämig dreinblickte, da er wohl verloren hatte.
"Wettet ihr auf die Schnecken?"
"Klar, was denkst du denn? Hast du Intresse, gleich gibts dass nächste Rennen.""Wie hoch ist denn der allgemeine Einsatz?"
"Ach nicht viel, Ein oder Zwei Goldmünzen"
"Gut, dann wette ich eine Goldmünze"
"Und auf wen?"
Der Fürst schaute sich die Schnecken an, die auf die Bahn gesetzt wurden. Eigentlich sahen sie alle gleich aus, doch eine Schnecke schien es ziemlich eilig zu haben. Sie musste mehrfach zurückgehalten werden. Sie hatte eine rötliche Haut und naja, sonst sah sie halt aus wie eine Schnecke halt so aussieht. Er entschied sich auf dieses Exemplar zu wetten, was konnte er schon verlieren. Dann, als alle gewettet hatten, wurden die Schnecken losgelassen und versuchten mehr oder weniger das Salatblatt zu erreichen. Begeistert schauten alle zu, anscheinend war das hier sowas wie ein Volkssport. Am Ende hatte sich die Favoritin des Fürsten an die zweite Position gekrochen, nur noch eine war davor. Am Ende waren es nur noch wenige Zentimeter bis zum Ziel und alle schauten gebannt wer denn gewinnen würde, das verfolgen fiel nicht sehr schwer, schließlich waren es Schnecken. Irgendwie schien die Favoritin aber kurz vorm Ziel keine Lust mehr zu haben und blieb einfach stehen, während seine Favoritin unaufhaltsam sich nach vorne schlurfte. Am Ende gewann sie und der Fürst jubelte. Mal sehen was er gewonnen hatte, bei einer Goldmünze Einsatz. Er gab Eine ab und bekam Fünf zurück, war zwar nicht viel, aber darauf kam es auch nicht an, er hatte Spaß, dass war's ihm wert.
Danach verabschiedete er sich, so ein Lauf dauerte doch ziemlich lange. Er maschierte wieder zurück zur Taverne in der Hoffnung endlich Gardiff zu begegnen.
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| 12.06.2003 21:40 | #274 |
| manmouse |
Oben im Gästezimmer der Taverne
Warum schnitt Lehna das Thema denn jetzt an. Allein der Gedanke sich in Gefahr zu begeben, sie in Gefahr zu begeben stach im ins Herz. Da hatte es der Waffenmeister also doch geschafft. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht wie sehr er Lehna verabscheute. Er wusste was die beiden für einander empfanden und nun schickte er sie wieder zurück, zurück zum „Feind“. Immer noch wütend auf Frost blickte Esteron an die Zimmerdecke.
"Wir können schließlich nicht ewig hier bleiben und krampfhaft versuchen eine Familie zu gründen, das wird bei mir ohnehin nichts mehr..."
Was hatte sie grade da gesagt? Familie gründen?
Langsam richtete sich Esteron auf und blickte Lehna verdutzt an, wobei er seine Hand auf ihren Schoß legte und langsam bis zu ihrem Bauchnabel hoch strich. Dann legte er seinen Kopf auf ihre Brust und begann mit seinem Zeigefinger Gedanken verloren in ihrem Bauchnabel rumzuspielen.
Familie gründen. Esteron legte seine Stirn in Falten. Willi reichte ihm eigentlich. Aber das jetzt eh erst mal nebensächlich. Viel wichtiger war das Problem, vor das Frost sie gestellt hatte. Er hatte es ja leicht auf seinem Selbstfindungstrip. Wahrscheinlich wünschte sich der Waffenmeister sehnlichst das sich scheiterten und Lehna endlich weg vom Fenster war. Sollten ihr irgendetwas zustoßen, würde der Wanderer es ihm nie verzeihen.Zärtlich küsste Esteron den Bauch von Lehna und blickte dann zu ihr hoch.
“ Was juckt mich schon Frost, oder die Inquisition. Ich möchte dich nicht in Gefahr sehen. Soll er doch von seinem blöden Berg wieder runtersteigen und sich selbst drum kümmern. “
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| 12.06.2003 21:45 | #275 |
| Der Inquisitor |
Im Grab der dritten Tochter des Kristallkönigs...
Dorriens Kampfstiefel knirschten leise auf dem feuchten, unebenen Boden des steinernen Ganges. Der Hexenjäger schob mit der im Licht seines Zaubers schimmernden Klinge einige von der Decke hängende, staubige Spinnweben zur Seite. Der Gang in dem sie sich befanden war grob aus dem Fels gehauen und führte stetig in die Tiefe, inzwischen befanden sie sich schon mindestens zehn Meter unter der Erde. Die Luft war feucht und stickig, was wohl auf die mangelnde Lüftung zurückzuführen war. Leichter Verweseungsgeruch stieg in die Nase des Inquisitors, nicht unbedingt etwas das ihn beruhigte...Neben Dorrien gingen der Inquisitionsgardist Tyrus und Malicant mit ebenfalls gezogenen Waffen, die zweite Reihe bildeten Bruder Livius, der seine Repetierarmbrust schussbereit gemacht hatte, und die Amazone Aylana mit ihrem Bogen. Langsam und vorsichtig, jederzeit auf einen Kampf gefasst, bewegte sich die Gruppe nach unten...
Dies war also das Grab der dritten Prinzessin des 'Kristallkönigs'. Hier unten wollten sie einen der Schlüsselsteine finden, die den Weg zum Grab des Königs, dem 'Gläsernen Reich', aufzeigten. Den letzten von drei Steinen und den einzigen, der dem Kult noch fehlte...
Der Gang verbreiterte sich langsam und wurde dabei auch höher, außerdem wurden die Wände glatter. Ab und zu war inzwischen sogar mal ein Relief eingebaut worden, die steifen, stilistischen Figuren darauf schienen allerdings keine wichtige Bedeutung zu haben.
Schließlich mündete der Gang scheinbar einfach so in einer riesigen, quadratischen Halle. Hier hatten die Steinmetze und Künstler ganze Arbeit geleistet, die Wände waren glatt und mit Malereien übersäht. Zwar waren die Farben verwaschen und im Laufe der Zeit abgebröckelt, dennoch konnte man im Schein von Dorriens Lichtzauber die einstige Pracht dieses Saales erahnen und die Gewaltigkeit der Schlachtszenen, die die Künstler hervorgebracht hatten um ihre Prinzessin zu ehren.
Die rückwärtige Wand des Raumes lag allerdings im Dunkeln, und das wäre auch besser so geblieben. Zunächst fiel Dorrien nur der immer stärker werdende Verweseungsgestank auf, als er durch die Halle ging, schließlich aber tauchte sein Lichtzauber die Quelle des Geruchs in seine magische Helligkeit.Die gesamte Fläche der Halle war ab der Mitte mit Leichen übersäht...Dorrien musste sauer aufstoßen, als er die Szene erblickte, obwohl er eigentlich eine Menge gewohnt war. Die toten Körper steckten teilweise auf langen, spitzen Metallstangen. Das Fleisch der Leichen war verfault, schmierige Körpersäfte verteilten sich über den Boden. Ab und zu blitzen gelbliche Knochen hervor. Verwesende Hände klammerten sich verkrampft um die Griffe verrosteter Schwerter, dicke weiße Maden krochen behäbig über die Toten, die ihr Mahl darstellten. Die Leichen wiesen die Verletzungen von Kämpfen auf, waren durch Bolzen und Schwerter gefallen. Bei einigen waren die Brustkörbe aufgebrochen, einzelne Köpfe lagen auch in der Gegend herum.
Dorrien ließ seinen Blick über die grausige Szene streifen und besah sich schließlich die Wand. Es überraschte ihn fast nicht, dass selbst an dieser Leichen hingen. Rostige Stahlhaken waren rücksichtslos ins Gestein getrieben worden, um dann einige der hier gefallenen daran aufzuspießen. Ihre Bäuche hatten die Täter aufgeschlitzt, die von Fäulnisgasen aufgeblähten Gedärme hingen günlich - braunen Würmern gleich heraus.
Und hinter diesem grauenvollen Schlachtfeld, am anderen Ende des Raumes, befand sich der Gang, den sie nehmen mussten, der sie tiefer ins Grab führte..."Bei Innos, was ist hier geschehen? Das sind ja mindestens dreißig Tote!", stellte Tyrus fassungslos fest. Dorrien nickte langsam. Was auch immer dieses Gemetzel angerichtet hatte, es musste grauenvoll sein...
"Vielleicht sollten wir doch besser umkehren. Malicant hat wahrscheinlich gelogen. Soll Tannenberg ihn doch mal etwas genauer ansehen.", schlug der Kämpfer vor, doch Dorrien schüttelte nur langsam den Kopf.
"Nein, egal was passiert, wir gehen weiter."
Der Inquisitor setzte zögernd einen Fuß nach vorn zwischen zwei der zudsammengekrümmt am Boden liegenden verrottenden Körper. Ein wiederliches Schmatzen ertönte, als er dabei eine der fetten Maden plattlatschte, die überall herumkrochen. Der Hexenjäger wollte garnicht wissen, wie sie als fertige Tiere aussahen...
Und er hatte auch nicht lange Zeit danach zu fragen. Plötzlich packte ihn irgend etwas am Fuß und zerrte daran. Entsetzt schrie Dorrien auf, starrte in die gebrochenen, leeren Augen des Toten, der da gerade an seinem Bein zog. Von plötzlicher Panik ergriffen schlug Dorrien mit dem Schwert nach dem verrotteten Arm, mit einem lauten Knacken brachen die morschen Knochen. Der Inquisitor sprang sofort einen Schritt zurück, wobei die Hand der Leiche noch immer seinen Knöchel umklammerte.
"Bei Innos...", war alles, was Tyrus herausbrachte. Er hob sein Schwert. Ein lautes, gequältes Stöhnen hallte durch den Raum, rostiges Metall schabte aneinander, mit einem wiederlichen Schmatzen lösten sich verfaulte Fleischfetzen von wurmzerfressenen Knochen. Bewegung kam in die Masse der Toten, die röchelten, als währen ihre Luftröhren mit Wasser gefüllt - oh, es wäre angenehm, wenn es sich dabei um Wasser handeln würde...
Die gebrochenen Körper wanden sich auf dem schmierigen Boden, faulige Körpersäfte tropften von rostzerfessenen Rüstungen. Klauenartige Hände umkrampften die Griffe schartiger Schwerter und morscher Streitkolben. Tote Augen richteten sich auf die Gruppe der Eindringlinge.
Der Inquisitor wich langsam zurück, ebenso wie die anderen Mitglieder der Gruppe. Die Zombies starrten sie unentwegt an, schienen ihnen eine stumme Herausforderung entgegenzuschreien.
Plötzlich löste sich zischend ein Feuerball aus Dorriens Hand, erhellte kurz die Dunkelheit und traf dann fauchend auf einen der Untoten. Der Verwesungsgestank mischte sich mit dem von verbranntem Fleisch.
"VERNICHTET SIE!"
Die Stimme des Hexenjägers überschlug sich fast. Klackend schnellte der Bügel von Livius' Armbrust vor, ein Bolzen raste durch die Luft und traf wuchtig den Kopf eines Zombies. Der Schädel des Untoten zersprang fast, vermodertes Gehirn spritzte auf den Steinboden. Die Wucht des Treffers riss den Zombie von den Füßen, mit einem feuchten Platschen landete er auf dem Rücken. Livius drehte die Kurbel seiner Repetierarmbrust, jagte einen weiteren Bolzen in die Masse der Untoten. Ein weiterer Zombie wurde zu Boden geworfen, doch inzwischen rappelte sich der erste wieder auf, obwohl die Hälfte seines Kopfes fehlte.Die Kämpfer rückten enger zusammen, kalter Stahl blitzte im Schein des Lichtzaubers.
Altes Fleisch knarzte, als die Zombies sich langsam näherten...
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| 12.06.2003 22:07 | #276 |
| Lehna |
Lehna nickte langsam. Natürlich hatte esteron nicht vor die Inquisition zu suchen, sie wäre auch garantiert nicht mitgekommen bei einer derartigen Aktion... Wobei... Wahrscheinlich doch. Wenn Esteron fest entschlossen gewesen wäre Frosts Auftrag auszuführen, dann wäre ihre Angst vor dem allein sein wahrscheinlich um vieles größer gewesen als die vor der Inquisition.Aber zum Glück war Esteron ja genau in die andere Richtung fest entschlossen."Natürlich."
Sie legte ihren Arm um die Schulter des jungen Wanderers und küsste ihn kurz vor seinem Ohr.
"Aber ich meine, wir können auch nicht ewig hier bleiben und dem Wirt eines seiner Zimmer dauerbesetzen. Wo sollen wir jetzt hingehen? Und du solltest dich mal rasieren..."
Sie grinste Esteron vergnügt an und strich dabei mit der Hand über seine stoppelige Wange.
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| 12.06.2003 22:54 | #277 |
| Waldläufer |
Leicht säuerlich angehaucht saß Gardiff auf seinem Stuhl unten in der Wirtsstube der Taverne und nippelte an seinem Bier. Der leckere Geschmack hatte sich verflüchtigt wie morgendlicher Nebel unter der aufsteigenden Sonne. Jetzt schmeckte das Gebräu mehr schal und nur in kleinen Schlückchen brachte er der Barde die Kehle hinunter.
Esteron hatte genau so reagiert wie er befürchtet hatte und oben drein noch seine aufbrausende Wut an ihm ausgelassen. Auch wenn es nur verbal war. Es hatte seine Wirkung nicht verfehlt nur das in der Situation der Ausspruch „Richtige Aktion, falsche Person !“ nicht passender anzubringen war. Gardiff war leicht gedemütigt wegen des Lustigmachens über Frost und nicht zuletzt auch über ihn. Er wusste welches Ziel Frost mit der Beschattung erreichen wollte. Andere Unschuldige vor der Inquisition zu schützen und vielleicht sogar dem Terror ein Ende zu setzen.
Mit einem kräftigen Schluck lehrte Gardiff sein Humpen um sich danach kräftig zuschütteln. Das Gesöff hatte echt seinen Reiz verloren. Zielsicher packte seine Hand nach dem Reisebündel und schwang es sich über die Schulter. Geräusch los erhob sich der Bursche nickte dem Wirt dankend zu und stiefelte die Treppe empor. Langsam schritt er über den Schmalen Gang und blieb schließlich vor der Tür des Liebespaares stehen (wobei er genau darauf achtete nicht wieder die falsche Tür zu erwischen.)
„Esteron ?“ rief Gardiff und klopfte kräftig gegen die dicke Tür. „Esteron, ich weis das ihr mich hört und es halb sag ich euch das mich euer Haltung enttäuscht. Sicher nicht nur mich sondern auch Frost.“ Drin regte sich nichts. „Ich kann verstehen das ihr eure Liebe nicht in Gefahr bringen wollt und so sehe ich ein das ihr lieber hier in Sicherheit bleibt als unschuldige Leute davor zu bewahren dass die Inquisition sie verbrennt, pfählt und was weis ich nicht noch alles. Ich wird also allein los ziehen wenn ihr nicht mit wollt. Dieses Bergdorf wird mir auf die Dauer zu eintönig und ich habe eine Aufgabe. Ich wünsch eich viel Spaß in eurem Bett. Vielleicht sieht man sich ja irgend wann wieder. Lebt wohl.“ die letzten Worte waren langsam leiser geworden und Gardiff war nicht sicher ob sie drin gehört worden waren. Doch das war auch egal er wand sich von der Tür ab und stieg langsam wieder die Treppe hinunter um sich vor der Taverne auf die Bank zusetzen. Er musste planen wo er hin wollte. Wo konnte sich die Inquisition zur Zeit aufhalten ?..........
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| 12.06.2003 23:17 | #278 |
| manmouse |
In der Taverne der Bergsiedlung
“ Wieso, gefällt dir mein Bart etwa nicht?“ Esteron war nicht zum Lachen zumute. Es machte sich ein schlechtes Gewissen in ihm breit. Gardiff konnte am allerwenigsten dafür.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Es war der Barde und er schien recht ungehalten zu sein. Esteron und Lehna regten sich nicht. Was erwartete der Kerl eigentlich? Musste er Esteron jetzt auch noch unter Druck setzten? Machten Freunde das?
Esteron grummelte vor sich hin und seine Laune fiel immer mehr ab. Die Stimme wurde leiser. Er wollte also alleine ins Bienennest stechen. Der Wanderer fluchte, sprang aus dem Bett und band sich ziellos den Umhang von Lehna um die Lenden, stapfte an die Tür und öffnete sie murrend. Doch Gardiff stand nicht mehr davor. Scheinbar machte er sich wirklich alleine auf den Weg.Esteron drehte sich um, knallte die Tür so laut zu das man es noch unten im Schankraum hören konnte und stapfte dann zum Fenster.
Dann würde er, Gardiff eben auf offener Straße anschreien.
Ruckartig zog der Wanderer die Vorhänge zur Seite, öffnete das Fenster und wartete gar nicht erst das der Barde unten erschien und vorbeischritt.“ Entweder du wartest, oder gehst drauf bei deinem Abenteuer. Und jetzt schwing deinen Hintern hoch zu uns, oder lass es sein. Und wenn wir die Tür nicht öffnen, kleiden wir uns grade an. Da wird der Herr einen Moment warten müssen.“, dann schlug Esteron das Fenster wieder zu und begann sich anzukleiden.
“ Bitte zieh dich an. Ich liebe dich Lehna. Bitte hilf mir jetzt. Denn ohne dich schaffe ich es nicht, aus dieser Lage rauszukommen.“ Der Wanderer ging zum Bett, küsste Lehna auf die Lippen und blickte sie traurig und völlig irritiert an.
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| 12.06.2003 23:34 | #279 |
| Waldläufer |
Da schien einem der Gedanke dass Gardiff allein los zog wohl nicht so richtig zu gefallen. Sogar noch etwas auf zuregen. Mit leicht verengten Augen spähte der Barde zum Fenster hinauf und sag noch gerade wie Esteron seinen nackten Oberkörper wieder ins innere verschwinden lies und die Vorhänge zuzog. „ Mal sehen was er nun schon wieder hat ...“ murmelte Gardiff und wand sich wieder nach der Tavernentür um. Ein Krachen verriet dass das Fenster oben wieder geschlossen worden war. Wenn auch nicht sonderlich sanft.
Wiedereinmal durch schritt der Waldstreicher mit langen schritten der Schankraum um wieder mal die Treppe hinauf zusteigen. Er wusste nicht was Esteron dagegen hatte das er allein los zog. Er hatte doch seine Lehna, seine Liebe. Gardiff hatte nie jemand geliebt warum auch ? Und so würde sich wohl kaum jemand darum scheren wenn er sich in Gefahr begab und dabei vielleicht sogar drauf ging. Na gut Frost vielleicht im ersten Augenblick. Vielleicht würde er sich dafür verantwortlich fühlen oder das Ableben des jungen Vagabunds als Zeichen seine Inkompetenz sehen. Doch sicher würde auch Frost darüber hinweg kommen und sonst würde es keinen rühren wenn es einen Barden weniger gab der durch die Welt pilgerte.
Mit langsamen Schritten erreichte der Gildenlose wieder die Zimmertür des Pärchens und klopfte an.
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| 12.06.2003 23:35 | #280 |
| Todesfürst |
Der Fürst lief die Gassen wieder zurück und war dabei sehr langsam. Er schaute sich in aller Ruhe die Architektur der Gebäude an, es war nichts besonderes, nichts reich verziertes, aber es fesselte ihn auf seine Art, der Putz, die Farben, die zwar alle matt waren aber trotzdem kräftig strahlten. Die engen Gässchen, die Rinnsäle und einiges mehr war doch sehr schön für’s Auge. Doch schließlich kam er dann doch irgendwann zur Taverne.
Ohne lange zu schauen trat er ein und sah sich um. Sein Blick suchte die kleinste Ecke der doch sehr engen Schenke ab aber weder Gardiff, noch der arrogante Schnösel, noch seine Begleiterin waren zu sehen. Wieder war die Frage offen, ob sich die 3 schon verdrückt hätten, oder ob sie nur in ihrem Zimmer dahinvegetieren oder einfach genau wie er durch die Siedlung streiften.
Gerade wollte er hinaufgehen, da sprach ihn der bucklige Wirt an.
"Sacht, sucht’er wen?"
"Ja ich suche die drei Personen, die gestern hier am Tisch saßen, ihr wisst schon, der Mann mit der Minecrawlerrüstung und dieses komische Pärchen."
Knirschend knackten seine Zähne auf einander, als er bei dem Wort Pärchen an den Typen dachten musste. So sehr er sich auch zügelte, er hätte ihm am liebsten lieber gestern als heute eine reingehaun. Doch er schluckte seine Wut runter und blickte dann zum Wirt.
"Aso, wenn’er die sucht, dann würd isch mal nach oben jen. Da sind’se nämlisch alle, aber wenn isch euch mal nen Tipp jebn darf, jeht net nach obn, der ene Typ war schon mal da und dann hat’er andre wild ausm Fenster jeschrien.""Danke für die Warnung, dann warte ich hier unten"
Der Fürst hatte Gardiff also gefunden, konnte aber noch nicht mit ihm sprechen. Soll der da oben doch verrecken, er würde hier auf ihn warten. Er nahm sich einen Stuhl und stellte ihn genau vor die Treppe, so konnte er jeden sehen, der runter kommen würde. Wenn es Gardiff war, war es gut, wenn es der Schnösel war……die Dolche waren griffbereit, aber er würde sie nur einsetzen, wenn der Penner ihn angreifen würde, dann war aber auch……ein Blutbad eingeplant.
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| 12.06.2003 23:39 | #281 |
| Lehna |
Lehna senkte ihren Blick. Verdammt, jetzt wollte Esteron doch mitmachen. Dieser verdammte Frost, warum tat er ihnen das an? Was hatten sie dem Waffenmeister getan?
Schweigend kletterte sie vom Bett herunter, nahm geistesabwesend die am Boden liegende Decke und schmiss sie wieder auf die Matratze.
Die Inquisition. Mal eben die Inquisition beobachten. Wo die Inquisititoren doch Meister darin waren, andere zu beobachten ohne sich dabei selbst in die Karten schauen zu lassen. Und zwar in jeder Situation.
Wenn das stimmte, was sie gehört hatte, dann gehörte Tannenberg zu den fähigsten und damit gefährlichsten Inquisitoren überhaupt. Einen tollen Gegner den Frost ihnen da ausgesucht hatte. Genausogut hätte er ein paar Schafe auf Wolfsjagd schicken können.
Sie seufzte leise und warf Esteron einen niedergeschlagenen Blick zu, während sie langsam in ihre Hose schlüpfte.
"Versprich mir das wir vorsichtig sein werden, ja? Sehr vorsichtig..."Sie streifte sich ihr Leinenhemd über und legte ihren Waffengurt an. Ihre Hände strichen kurz über das Leder ihrer Dolchgriffe, dann zog sie langsam ihr Schwert aus der Scheide. Das spärliche Licht reichte aus um die Erzklinge ein wenig schimmern zu lassen, die junge Frau führte ein paar schnelle Hiebe durch die Luft.
"Sehr... vorsichtig...", murmelte sie und starrte mit leerem Blick auf die Waffe. Gardiff klopfte, sie verharrte noch einen Augenblick in ihrer Position und steckte dann das Schwert zurück in die Scheide. Sie setzte sich auf den Tisch, faltete die Hände auf ihrem Schoß und sah zu Esteron...
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| 13.06.2003 00:00 | #282 |
| manmouse |
Esteron sah Lehna nur traurig an. Er wusste sehr wohl was es hieß, und was der Waffenmeister ihnen völlig eigennützig aufgetragen hatte. Sollte Lehna auch nur ein Haar gekrümmt werden bei diesem Auftrag, so würde Frost es bezahlen. Irgendwann, und wenn Esteron dabei selbst draufging.
Gardiff war wohl einer von der ganz schnellen Gruppe, denn es klopfte bereits an der Tür.
Esteron legte seinen Waffengurt, den er eben noch anlegen wollte, legte er bewusst zur Seite. Einen Waffenlosen Mann würde der Barde sicher nicht angreifen, egal wie das Gespräch jetzt verlaufen würde.
Immer noch vor sich hin grummelnd, stapfte Esteron zur Tür, öffnete sie im einem Ruck und blickte mit seinen kalten Blauen Augen in das Gesicht von Gardiff.“ Tritt ein.“ Esteron wartete keine Reaktion von Gardiff ab, sondern drehte sich einfach um und stellte sich neben Lehna an den Tisch.
“ Vielen Dank mein Freund. “, begann Esteron grummelnd.
“ Vielen Dank dafür das du mir das Messer an die Brust gesetzt hast. Das werde ich dir nie vergessen. Niemals.“
Dann blickte er hilfesuchend zu Lehna, sie erwiderte seinen Blick ruhig und schloss ihre Augen dabei kurz aber vielsagend. Esteron dankte ihr innerlich.“ Wir begleiten dich. Aber sollte Lehna irgendwie zu Schaden kommen. Solltest du zusehen, möglichst weit weg zu sein.“ funkelte er Gardiff dabei an.“ Ich weiß das du nichts dafür kannst. Ich wollte mich eigentlich bei dir entschuldigen, für meine Reaktion gestern, und das du alles abbekommen hast. Aber dein letzter Schritt hat mich eines besseren belehrt. Diesmal bist du selbst schuld. “
Esteron fühlte sich so schlecht wie schon lange nicht mehr.
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| 13.06.2003 00:22 | #283 |
| Waldläufer |
„Dann bleib doch einfach hier in deiner heilen kleinen verliebten Welt freu dich des Lebens mit Lehna. Mir soll es egal sein was du tust. Ich hab dir das gesagt was Frost mir aufgetragen hat und kann dich schlecht zwingen mit zukommen.“ nur wenige schritte hatte Gardiff in das Zimmerchen getan und sah die beiden an. Liebe, was das wohl für ein Gefühl war ?
„Wie schon gesagt ich kann dich nicht zwingen, ich will dich und Lehna nicht unglücklich machen und ich habe eigentlich auch nicht vor mich bei dir unbeliebt zumachen. Frost hat uns auf die Inquisition angesetzt und nicht ich und ich verstehe voll das ihr nicht mit wollt also hört auf mich voll zu meckern das ich euch Messer auf die Brust setze. Wenn ihr was an dem Anliegen Frosts auszusetzen habt dann bleibt doch einfach hier und wartet bis der Kerl wieder vom Göttersitz runterkommt oder haut einfach ab und seid glücklich mit einander.“
Langsam wand sich der Barde wieder zum Gehen. „ Ich werde den Auftrag auch ohne euch erledigen und wenn ich dabei drauf gehe. Was solls? Wen sollte das stören? Euch jedenfalls nicht denn euch scheint genau so wenig an mir zu liegen wie den anderen Menschen denen ich in meinem Leben begegnet bin, sonst würdet ihr mich nicht verantwortlich für eure missliche Lage machen....“ die Stimme des Burschen war leise und gleichgültig und dennoch laut genug so das jeder der Anwesenden sie gut vernahm.
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| 13.06.2003 00:38 | #284 |
| manmouse |
Esteron fluchte noch lauter. Der Barde wollte es wohl nicht verstehen. “ Wenn du jetzt durch diese Tür trittst, und dich alleine auf den Weg machst, weil du denkst das du uns egal bist. Dann war es das, mit der Freundschaft. Scheinbar bist du selbst in deine emotionalen Rührseligkeiten eingewickelt ohne das du es merkst.“ Der Wanderer machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr.“ Deine „Ich bin euch doch egal Rundfahrt“, solltest du mal schnell beenden, bevor du damit enterst. Wir haben gesagt wir begleiten dich. Und jetzt setzt dich endlich da hin, damit wir unser Vorgehen besprechen können, oder geh ins Bett und sammle deine Kräfte für die Rückreise, damit du ausgeruht bist wenn wir morgen aufbrechen. “
Der Wanderer wartete einen Moment ab, sah Gardiff hinterher, wartete auf eine Reaktion des jungen Barden und grübelte noch über seine eigenen Worte. Er war selbst überrascht. Das war nicht er, sondern wieder mal der General in ihm. Und dieses mal, war er mit ihm einer Meinung. Esteron grinste innerlich, wer weiß eventuell würde er es bald schaffen so leben zu können, und würde die alte Seele in den Griff bekommen.
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| 13.06.2003 00:52 | #285 |
| Waldläufer |
„Von mir aus ..........“ mit einem Murren schloss der Barde die Tür und nahm auf einem Schemel Platz. Innerlich schüttelte er den Kopf über die Umgangsweise von Esteron mit anderen Menschen. Es würde ihn mal interessieren wo Esteron aufgewachsen war denn typisch Erwachsen klang sein Gewetter nicht. „Aber hört endlich auf mich an zu brüllen ich bin weder taub noch wollen die anderen unten im Schankraum eure Stimme hören und die Drohung mir die Freundschaft zukündigen könnt ihr euch an die Schuhsohlen nageln.“ der Blick des Waldstreichers mied die zwei Menschen die sich mit ihm in dem Zimmer befanden. „Ich hab keine Lust mit euch zu streiten und ich hab auch keine Lust mit zwei Menschen durch das Land zu ziehen die ein Gesicht machen als wäre ihr Vogel gestorben. Oder soll ich genauso traurig gucken wie ihr ?“
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| 13.06.2003 01:11 | #286 |
| manmouse |
Gardiff hatte sich also um entschieden. Esteron hörte sich die übertrieben Standpauke von dem Barden an und zuckte nur mit den Schultern. Der Wanderer würde sich dieses mal nicht zuerst bei ihm entschuldigen, das stand für ihn fest. Wenn Gardiff die Freundschaft also so egal war wie er tat, warum blieb er dann mit ihnen in einem Raum und stapfte nicht alleine los? Warum tat er sich das dann überhaupt an? Warum, lies er sich von Esteron anbrüllen?Der Wanderer begann sich langsam wieder zu beruhigen.
“ Danke fürs bleiben.“ Esteron setzte sich auf das Bett und blickte in die Runde. Gardiffs Miene sprach Bände und Lehna schien sich auch nicht sehr wohl zu fühlen.
“ Lasst uns den Streit vergessen.“ in dem Raum lag kurzzeitig eine gespenstische Ruhe. Da der Barde nicht auf den Satz einging, nickte Esteron nur, und deutete das als Zustimmung.
“Hat uns der Waffenmeister noch irgendetwas aufgetragen?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
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| 13.06.2003 01:27 | #287 |
| Waldläufer |
Wieder in der Taverne des Bergdorfes. In einem Zimmer mit ziemlich dicker Luft....
Still hockte der Waldstreicher auf seinem Schemel und lies die Stille die Spannung zwischen den zwei männlichen Wesen aufsaugen. „Wir sollen „nur“ die Inquisition beschatten. Ihre Pläne versuchen zu durchschauen und sie von Massakern und anderen Gräueltaten abzuhalten. Wenn wir Hilfe bräuchten sollten wir uns an die Garde von Gorthar wenden .......“ Der Gildenlose kam sich einmal mehr in seinem Leben wie ein Kind behandelt vor doch schwieg er darüber. Weitere Worte würden nur die Stille zerbrechen und das Zimmer wieder mit Gemecker füllen.
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| 13.06.2003 01:48 | #288 |
| manmouse |
Na das sind ja drei Dinge auf einmal, Esteron grinste bitter. Beschatten würde er sich ja noch gerade gefallen lassen. Aber wie sollten sie die daran hindern Mist zu bauen? Eine Frau und zwei Männer, die sich immer in den Köpfen lagen und sich stritten, hatten doch nicht die geringste Chance gegen die Inquisition. Selbst wenn sie es schaffen würden Hilfe zu holen.
Der Wanderer hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, irgendetwas ging bestimmt schief, die Inquisition, lies sich nicht so einfach beobachten, soviel hatte Esteron schon mitbekommen. Sie wollten Lehna schon hinrichten, er selbst saß schon bei ihnen im Kerker. Im Kerker...
Der Wanderer, stockte innerlich. Frost hatte ihn aus dem Kerker befreit. Und was machte er hier? Er spielte sich auf wie ein trotziger Junge. Langsam keimte das schlechte Gewissen immer weiter in ihm auf. Esteron, hatte keine Wahl, er schuldete es dem Waffenmeister. Andererseits, hatte er ihn nie darum gebeten befreit zu werden. Wenn sich Tak und Frost nicht in der Taverne geprügelt hätten, hätten sich Krieger und Esteron nie eingemischt in deren Streit. Die Taverne wäre nicht abgebrannt und er hätte Lehna nicht kennen gelernt.Alles war eine Verkettung von Tatsachen. Der Weg den das Schicksal vorschrieb. Er würde mitkommen und seine Schuld begleichen, und er würde mit allen Mitteln versuchen Lehna zu schützen, und wenn es ihn das leben kosten würde.“ Na hoffentlich lohnt sich das auch, und wir finden sie. Ich habe keine Lust ziellos durch die Gegend zu wandern“, lächelte er versöhnlich in die Richtung von Gardiff. Es tat ihm leid. Was sich die letzten beiden Abende abgespielt hatte, und das schlimme war Gardiff konnte am wenigsten dafür.
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| 13.06.2003 02:07 | #289 |
| Waldläufer |
Ein harter Schemel, ein harter Boden oder mal wieder in der Taverne im Bergdorf...
„Dann ist ja gut. Ich hab auch keine Lust kreuz und quer durch die Lande zuwandern und dann vielleicht aus dem Hinterhalt erlegt zu werden.“ Nein dies war wahrlich kein motivierender Gedanke und so wanderte dieser ohne Umwege in die finsterste Ecke von Gardiffs Gehirn. „Ich würde vorschlagen wir fragen den Dorfältesten nach der Inquisition und naheliegenden Dörfer oder Gasthäusern um da nacht Informationen zusammeln.“ Der Barde gähnte herzhaft und machte sich daran den Schattenläuferumhang vom Reisebündel zulösen um sich in ihn ein zuwickeln. „Eine Gruppe von Kriegern bleibt nicht so ohne weiteres und entdeckt.“ Mit den Fingern wischte siech der Waldstreicher die Tränen den Augen frei. „Doch glaube ich, ich steig erst mal aus und schlaf ne Runde.“ Nichts hätte den Worten des Einhandmeisters besser entsprochen wie das was er jetzt tat denn Gardiff kippte weg und landete unsanft auf dem dielenbewährten Boden. Den Aufprall spürte der Bursche schon gar nicht mehr und seine Gedanken tummelten sich in verworrenen Träumen. Wärend der Körper in den Umhang eingewickelt ruhig schlief.
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| 13.06.2003 02:29 | #290 |
| Lehna |
Lehna runzelte kurz die Stirn, als Gardiff plötzlich umkippte. Hatte der Kerl zu viel getrunken? Eher unwahrscheinlich, sonst hätte er sich ganz anders benommen bisher. Sonderbar, wie Gardiff auf Erschöpfung reagierte...
Aber unabhängig davon hatte Esteron bereits angefangen, den Waldstreicher aus dem Zimmer zu zerren, und so half ihm Lehna kurzerhand dabei. Zwei Türen weiter legten sie ihn ab, sollte er doch die dortigen Insassen mit seinem Geschnarche nerven.
Zurück im eigenen Zimmer sah Esteron sie besorgt an. Nun, dafür hatte er wohl auch allen Grund, die Inquisition zu beobachten war... gelinde gesagt, es war Wahnsinn. Wahrscheinlich würden sie es nicht überleben...
Lehna fluchte leise, sie wollte nicht an soetwas denken. Nicht jetzt, wo ihr Leben doch gerade erst begonnen hatte. Hoffendlich versteckte sich die Inquisition zu gut um gefunden zu werden...
Die junge Frau schüttelte langsam den Kopf. Sie ging zum Tisch und legte ihren Waffengurt ab, ihre restliche Kleidung folgte. Sie ging langsam zu esteron, lächelte ihn aufmunternd an und schlang ihre Arme um seinen Hals."Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen. Außerdem dauert es noch eine Nacht bis wir auf die Jagd gehen..."
Sie grinste kurz und drückte ihre Lippen auf seine, zog ihn aufs Bett, ohne ihre Umarmung zu lockern...
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| 13.06.2003 02:40 | #291 |
| Todesfürst |
Der Fürst saß nun schon mehrere Minuten da unten, die Zeit verstrich unaufhörlich und langsam began er müde zu werden.
Wollen die da oben ein Picknick veranstalten oder sind sie etwa durchs Fenster abgehauen? Verdammt, ich lass mich doch nicht verarschen, was denken die sich eigentlich?
Mit wütenden Blick starrte er auf die Treppe, auf der sich nichts regte. Irgendwie kam er sich ziemlich verlassen vor und er war enttäuscht. Scheinbar hielt es niemand für nötig mal hinunter zu kommen. Erbost stand er auf und schleuderte den Stuhl in eine Ecke. Der Wirt sah das gar nicht gern und er wollte gerade was sagen, doch der Fürst legte den Zeigefinger auf seine Lippen und deutete damit an, dass er nichts hören wollte. Er ging zum Wirt und gab ihm die Hand, wobei er lächelte und flüsterte ihm dann ins Ohr:
Ich danke für die Gastfreundschaft und ich werde sicher irgendwann wieder kommen, vielen Dank für die nette Behandlung aber ich muss nun gehen. Falls ihr den Mann mit der Minecrawlerrüstung seht, dann gebt ihm diesen Zettel.
Er nahm ein Stück leeres Pergament und setzte sich an einen Tisch, dann nahm er seinen Kohlestift und wollte gerade anfangen zu schreiben, als der nette Wirt ihm eine Feder und etwas Tinte reichte. Erstaunlich was er alles besaß. Der Fürst nahm das Zeug mit einem breiten Grinsen und der Wirt grinste zurück. Er schrieb nun auf das Pergament:
Ich habe die Siedlung verlassen.
Die Gründe sollten euch klar sein Gardiff.
Sucht nicht nach mir, ihr werdet mich nicht finden.
Findet euren Weg und seht zu, dass ihr am Leben bleibt.
Ich habe das Gefühl, dass wir uns bald wiedersehen werden.
PS: Richtet dem Mann aus, dass ich ihm was schulde.
gez. Fürst Pergamo
Als er fertig war, winkte er den Wirt noch einmal zu sich.
"Sagt, habt ihr etwas Wachs?"
"Jo mei, hab isch"
Der Gildenlose musste sich schon sehr wundern, nicht nur, dass der Wirt überaus freundlich war, er hatte auch immer das, was man brauchte. Er kam wieder und gab dem Gegenüber ein Schächtelchen mit roten Wachs, konnte Bienenwachs mit Färbung sein, vielleicht aber auch echtes. Der Fürst nahm etwas und erhitzte es an einer Kerze, die auf dem Tisch stand. Mittlerweile hatte er das Pergamentblatt eingerollt. Nun ließ er auf die Rolle etwas von dem roten Wachs tropfen. Schnell legte er den Kerzenständer und das Wachs bei Seite und holte seinen Sigelstempel aus seinem Allesbeutel. Er drückte ihn tief ins Wachs und hinterließ dabei auch einige Spuren im Tisch. Jetzt prangerte das offiziele Sigelzeichen des Fürsten auf dem Pergament und der Fürst hatte sein Werk vollendet. Er gab das Wachs zurück und drückte dem Wirt dann die Pergamentrolle in die Hand, sowie einige Goldmünzen, es waren wohl 4 oder 5.
"Bitte übergebt dieses Dokument an den Mann mit der Minecrawlerrüstung nur persönlich, ihr wisst wen ich meine."
"Jo mei, abe dafür brauch isch ken Jold."
"Das Gold ist nicht für den Dienst, sondern für eure Gastfreundschaft, die mir hier wiederfahren ist. Vielen Dank.
Er gab dem Wirt ein letztes Mal die Hand und verschwand dann in der finsteren Nacht, sein neues Ziel hieß Gorthar-Stadt.
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| 13.06.2003 13:12 | #292 |
| Todesfürst |
Ruhe......einsame Ruhe war sein stiller Begleiter gewesen, die ganze Nacht lag diese gespenstische Ruhe auf dem Land, das einzige was er hörte war sein Atem. Die Nacht war er durchgewandert, er war zwar in der Taverne fast eingepennt aber das lag mehr an der Langeweile die sich dort ausbreitete. Er konnte gar nicht an Schlaf denken, sein Adrenalinspiegel war viel zu hoch. Er musste die ganze Zeit aufpassen, den richtigen Schritt zu tun, er hatte nur eine kleine Fackl dabei, die ihm in der Finsternis den Weg erhellte, der schwierige Untergrund, die bröckeligen Steine und die Felsmassen machten ihm mehr zu schaffen als er dachte. Doch einen Gedanken an eine Rückkehr in die Siedlung kam für ihn nicht in Frage, schließlich war er ein stolzer Mann der zu seinem Wort stand. Sehr langsam ging es nach unten, doch es ging.
Die Fackel war mittlerweile niedergebrannt und er hatte kein Licht mehr um den Abstieg weiter zu wagen, also musste er zwangsweise warten. Er hockte sich auf einen Stein und began ein Lied zu Pfeifen, das Lied, dass er am Hof des alten Lagers hörte, das Lied beim Festbankett zu Ehren des Führers. Es war ein schönes Lied und er hatte es nicht vergessen.
Wie er da so melancholisch da saß, verstrich die Zeit, allerdings musste er keine Stunde warten, da began es am Horizont hell zu werden. Die Sonne, das Licht, bannte sich seinen Weg durch die undurchdringlich erscheinende Nacht, der Finsternis. Doch nun konnte es weiter gehen. Durch das Sonnenlicht geblendet musste er noch zwangsweise einige Minuten warten, doch dann konnte es weiter gehen.
Das Tageslicht machte den Abstieg deutlich einfacher und so konnte er relativ schnell den Berg hinter sich lassen. Ein letzter Blick zurück zum Bergdorf. Was die anderen jetzt wohl machten? Wahrscheinlich pennen dachte er und lachte abschätzig über die Drei. Er hatte nun seinen eigenen Weg vor sich und musste die Gruppe vergessen. Er war auf sich allein gestellt.
Dann erreichte er das Lager, in dem sie vor einigen Tagen noch waren. Der tote Scavenger lag immer noch da, allerdings war er nicht mehr genießbar, Ameisen, Insekten, Maden, Ratten und Vögel hatten sich großzügig bedient. Was solls, er hatte noch genug Reserven vom letzten Mahl.
Er hatte es zwar bis hier geschafft, doch nun hatte er ein Problem, er hatte die Orientierung verloren. Bis hier hin und nicht weiter, nun gut Sein Blick wanderte in alle Himmelsrichtugnen, doch er hatte keinen Plan. Aber dann hatte er eine Idee. Er würde zum Fluß gehen und dann immer dem Wasser nach, so würde er wenigstens nicht verdursten. Beim Wort verdursten fiel ihm ein, dass er Durst hatte und so nahm er seine Wasserflasche und leerte sie in seine Kehle. Nun war er wieder frisch und gesagt, getan machte er sich auf in den Wald.
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| 13.06.2003 17:16 | #293 |
| manmouse |
In der Taverne der Bergsiedlung ...
Noch leicht verschlafen stand Esteron am Fenster und blickte nachdenklich nach draußen. Der Tag war ungewöhnlich heiß, für diese Zeit und die Sonne schien noch einmal ihre letzten Energiereserven anzustrengen, um jede Blume, jedes Grashalm, jedes erdenkliche Leben, was sich ihr der Königin am Himmelszelt zu widersetzten versuchte, einfach niederzubrennen.
Heute würde sie losziehen. Sich auf den ungewollten aber unabdingbaren Weg machen, die Inquisition, zu suchen, zu beschatten und gegebenenfalls zu strecken bringen. Und sie würde aller Wahrscheinlichkeit nach dabei draufgehen und ihr Leben sinnlos geopfert haben. Doch aller Zweifel, nutzte nichts. Sie mussten es bestehen.
Der Wanderer blickte auf, Willi der verletzte Vogel piepste rum. Der junge Mann drehte sich vom Fenster ab, schritt zu dem jungen Falken und kraulte im liebevoll über den Kopf.
Er würde hier in der Siedlung bleiben müssen, denn ihn mitzunehmen war zu hinderlich. Esteron lächelte kurz milde in die Richtung des Vogels, der ihn nur mit seinen schwarzen Augen ansah und den Kopf von einer Seite zur anderen legte. Es ist besser so!
Fast hatte der Wanderer den Gedanken laut ausgesprochen. Aber auch nur fast.Leise schritt er zu Lehna ans Bett, streichelte ihr sanft über die Stirn, wobei er ihr einen zärtlichen Kuss gab.
“ Es ist Zeit Liebling...“
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| 13.06.2003 18:23 | #294 |
| Lehna |
In der Taverne im Bergarbeiterdorf...
Lehna schlug die Augen auf und sah Esteron an. Sie hatte zwar nicht mehr geschlafen, aber irgendwie wollte sie nicht aus dem Bett kommen. Kein Wunder angesichts dessen, was sie erwartete - die Inquisition.
Sie seufzte leise.
"Bin ja schon unterwegs..."
Nun ja, etwa eine Minute lang war sie noch nicht unterwegs sondern starrte nur gedankenverlohren nach oben, bevor sie langsam aufstand, alle Viere von sich streckte und daran ging, sich ohne Eile anzuziehen. Vielleicht auch etwas langsamer als es eigentlich nötig gewesen wäre. Schließlich zog sie dann noch die Schnalle ihres Waffengurtes fest, sah kurz zu Esteron und nickte schließlich. Sie ging zur Tür und trat aus dem Zimmer, ihr Blick viel zuerst auf Gardiff, der noch immer auf dem Gang lag und pennte. Sie schüttelte nur langsam den Kopf, aber eigentlich war es ihr ganz recht. Jede Verzögerung war ihr ganz recht...
Sie ging langsam zu dem Waldstreicher, betrachtete ihn kurz und zog dann die beiden Holzschwerter aus seinem Gepäck, ohne dass dieser es merkte. Eine der Übungswaffen hielt sie Esteron hin, der ihr mit Willi auf dem Arm gefolgt war."Kann nicht schaden...", meinte sie nur. Konnte es ja auch nicht. Insbesondere in Anbetracht dessen was sie vorhatten...
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| 13.06.2003 18:45 | #295 |
| manmouse |
Esteron verdrehte genervt die Augen griff sich das Holzding und stapfte an Lehna vorbei in die Richtung der Treppe.
Er wollte nicht gegen seine Liebe kämpfen, lächelte dann aber versöhnlich und tat ihr den Gefallen.
“ Vorher sollten wir zusehen Willi irgendwo hier abzugeben, der kleine ist uns nur hinderlich.“
Ohne jegliche hast schritt Esteron die schweren Holzdielen, dessen knarren nicht im geringsten gegen das Geschnarche von dem Barde ankam, und klapperte die Treppe zum Schankraum hinunter.
Der Schankraum war um diese Tageszeit ungewöhnlich leer.. Der Wirt nickte dem jungen vorbeilaufendem Mann wortkarg zu, während Esteron nur leicht entschuldigend mit den Schultern zuckte.
Heute noch würden sie die Siedlung verlassen. In der Taverne des Wirts würde wieder Ruhe einkehren und die Gäste würden wiederkommen. Eigentlich sollte damit alles geritzt sein.
Mittlerweile hatte Esteron die schwere Tavernentür durchschritten, blinzelte kurz in die Sonne und drehte sich dann nach links ins Dorfinnere ab. Er musste nur irgendein Kind finden, egal ob Junge oder Mädchen, und diesem Kind würde er dann Willi in die Hand drücken, und ihm sagen das es gut auf den kleinen Vogel aufpassen sollte.
Als der Wanderer den kleinen überschaubaren Marktplatz erreicht hatte, wurde er schon von einigen Kinder umringt die sich alle über den Vogel hermachten, Esteron blickte kurz auf um zu sehen ob Lehna zu ihm aufschließen würde.
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| 13.06.2003 19:27 | #296 |
| Lehna |
In der Bergarbeitersiedlung...
Lehna folgte dem jungen Wanderer zum Marktplatz und beobachtete, wie er Willi an ein Geschwisterpaar übergab. Das jünger aussehende Mädchen drückte den kleinen Vogel sofort vorsichtig an sich, der Junge musste sich damit begnügen dem Falken den Hals zu kraulen.
Esteron schüttelte seinen Mantel glatt, der dem kleinen Vogel die letzte Zeit als Nest gedient hatte und warf ihn sich wieder über die Schulter.Lehna sah den beiden glücklichen Kindern hinterher und nickte langsam, eher unbewusst, dann wanderte ihr Blick wieder zu Esteron.
"Dann wollen wir uns mal ein stilles Örtchen suchen..."
Sie grinste ein wenig und stapfte dann los, verließ das Bergarbeiterlager, Esteron folgte ihr. Kurz vor dem Dörfchen befand sich eine recht gut geeignete, kleine Ebene.
Sie schwang ihr Holzschwert ein paar mal locker durch die Luft und warf Esteron dann einen herausfordernden Blick zu.
"Wehe du machst hier einen auf ganz dolle vorsichtig. Ich hab schon wesendlich schlimmeres hinter mir als ein kleines Holzschwert. Also los..."Sie schnellte nach vorn, führte ihre Waffe von unten in einem Bogen nach oben. Klackend trafen die Übungsschwerter aufeinander...
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| 13.06.2003 19:49 | #297 |
| manmouse |
Der Wanderer schaute nur traurig und fing dann an den Schlag zu parieren. Locker lag das Übungsschwert in seiner rechten Hand als er einen Angriff auf die junge Frau startete. Es war ihm leicht zuwider, und er konnte da keinen Hehl draus machen, aber wenn er Lehna bei der Ausbildung helfen konnte, indem er ihr als „Testobjekt“ diente, so tat er es einfach.
Lehna wich dem Schlag geschickt aus, in dem sie einen Ausfallschritt nach links macht und im Gegenzug auf die linke Hüfte von Esteron einschlug. Der Wanderer der nicht mit dieser Aktion gerechnet hatte, stach ins Leere und musste den erfolgreichen Angriff von Lehna hinnehmen. Laut fluchend drehte sich der junge Mann um und startete einen neuen Angriff.
Wieder ging der Schlag ins Leere, diesmal jedoch war er schnell genug den Angriff von Lehna zu blocken, indem er sich schnell umdrehte und seinerseits einen Schlag an ihrem freiliegendem Bein anbrachte.
Langsam stieg wieder die verzweifelte Wut auf Frost in den jungem Wanderer auf. Wie sollten sie gegen die ausgebildeten starken Kämpfer eine Chance haben, wenn sie so weitermachten. Sie würden dabei draufgehen.
Lehna schien sich da weniger Gedanken drüber zu machen den jetzt startete sie ihre Angriffswelle. Esteron schrak hoch, blockte den ersten und zweiten Schlag gerade noch, während Lehna zur Seite sprang und einen Treffer setzte der ihn tödlich getroffen hätte, wenn es eine echte Waffe gewesen wäre. Der Wanderer fluchte. Hielt sich den Brustkorb, grummelte und schlug diesmal auf Lehna ein. Klock....Klock..... Klock...... Klock... verhallten die Schläge auf der Ebene laut.
Man musste das aufprallen der Holzschwerter bis in die Siedlung hören können. Mittlerweile legte Esteron etwas mehr Kraft in seine Aktionen und so gelang es ihm eher ungestüm und mit Gewalt Lehna soweit zurück zu drängen das sie einen Schritt nach dem anderen nach hinten machte.
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| 13.06.2003 21:02 | #298 |
| Waldläufer |
Abgelegt im Gang der Taverne des Bergdorfes......
Frisch und ausgeschlafen reckte Gardiff seine Arme und sah sich verwundert um. War er gestern nicht im Zimmer von Esteron und Lehna eingeschlafen ? Sicher hatten die beiden den jungen Burschen aus ihrem Gemach entfernt. Wahrscheinlich um ihr neuerdings alltägliches Liebesspielchen ungestört über die Bühne gehen zulassen.
Dabei durfte der Barde natürlich nicht stören. Doch was machte das schon zur Zeit kam sich der Vagabund so wie so, so vor als würde er die beiden nur stören. Keiner sollte wegen ihm unglücklich werden.
Langsam schälte sich der junge Barde aus seinem Umhang und verschnürte das Kleidungsstück dann wieder mit seinem Reisebündel. Nach kurzem Recken und Strecken stiefelte der Gildenlose in Richtung Treppe davon. Auf dem Weg warf er einen kurzen Blick ins Zimmer des Liebespaares, doch es war leer. Auch war dem Einhandlehrmeister aufgefallen das seine Übungsschwerter fehlten und dies lies eigentlich nur darauf schließen das die beiden entweder trainieren waren, was löblich wäre oder sich aus dem Staubgemacht hatten und die aufwendig geschnitzten Holzschwerter entwendet hatten um dem Vagabund eins auszuwischen. Dann würde Gardiff sie allerdings nicht mit Samthandschuhen anfassen wenn er sie das nächste mal sah, denn er hasste Diebe.
Jedoch plädierte der Gildenlose eher für erstens da er nicht dachte das die Zwei schon so weit waren um ihn zu beklauen und so stieg er die Treppe runter wo ich der Wirt auch schon empfing.
„Eure Freunde sind schon raus...ähm...wollt ihr vielleicht was essen ?“ Der Waldstreicher schüttelte langsam den Kopf und lenkte seine Schritte in Richtung Tavernentür als der Wirt hinter seinem Schwank hervortrat und ihm einen Brief in die Hand drückte. „Hier das soll ich euch von dem Kauz geben der mit euch und Frost gekommen ist.“
Gardiff nickte dankbar und nahm das Schreiben an sich um dann die Taverne zu verlassen und sich auf der Bank davor nieder zulassen. Gespannt auf den Inhalt brach er das Siegel auf und stürzte sich auf das Geschreibsel. Stückweise war das Gekrakel recht schwer zu entziffern gewesen doch der Waldstreicher wusste das er selber nicht besser schrieb.
Der Fürst Per.. wie auch immer war also ohne ihn los gezogen und eigentlich war es Gardiff auch ganz recht so. Ein unbekannten Wanderer war eigentlich das letzte was er bei einem Unternehmen wie das bevorstehende bei sich haben wollte. Sollte der Kerl nur auf sich aufpassen Gorthar war bei weiten nicht ungefährlich.
Das Schwert des Gildenlosen glitt aus der Lederscheide und mit einem alten Stofffetzen versetzte Gardiff die Klinge wieder in einen wunderbaren Glanz.
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| 13.06.2003 21:34 | #299 |
| Krieger-BP |
Eine vereinzelte Wolke flog am Himmel entlang. Vom Wind unterstützt legte sie in kürzester Zeit weite Strecken zurück, ohne auf andere Wolken zu stoßen. Was wollte den gerade diese eine Wolke am Himmel, wenn die anderen doch alle weg waren? Eine Anomale der Natur? Eine Missgeburt oder einfach nur ein Templer in einem anderen Aggregatzustand.
Ein Rausch der Geschwindigkeit lag auf Krieger. Bäume, Vögel, Steine, die ganze Welt raste an ihm vorbei. „Fast schöner als Sumpfkraut“, ging es ihm durch den Kopf. Stunden verstrichen wie Minuten.
Doch die Wolke schien zu sinken. Immer mehr und mehr. Wahrscheinlich ging den Sithi die Kraft aus. Nahezu im Sturzflug peilten die im Nebel gefangenen Seelen ein kleines Dorf an, dass erst wie ein winziger Punkt wirkte und nun die größe des Sumpfes annahm. Ein Gebäude hob sich besonders ab. Das spitze Dach erhob sich bedrohlich über alle anderen Gebäude und machte klar: „hier ist was los, also komm her!“
Kriegers Wolke formte schon Kondensstreifen, so schnell war sie unterwegs, dem Boden gefährlich näher kommend. Hätte Krieger irgendetwas von sich geben können, er hätte gejault, denn das Adrenalin, dass ihn Umgab, war tausendmal besser, als pures Kraut in den Venen. Ein Trip, der direkt vom Himmel in die Hölle führte, so aalglatt wie die Haut der Vettel. Ein eindeutiger Speedy, der sich nun auf dem Erdboden niederließ. Der Nebel, vor der Eingangstüre pulsierte heftig. Weis und dick, undurchsichtig wie der Qualm, der aus einer Wasserpfeife Drang, löste sich alles allmählich und vermischte sich mit der normalen Luft, die jeden Otto-Normal-Bürger umgab. Hervor trat eine gestallt, groß, dick bepackt mit einem Mantel und einem großen Sack auf dem Rücken, bewaffnet bis auf die Zähne und braun gebrannt wie ein alter Fischer.
Aus dem Nirwana erschienen machte sich Krieger erst einmal einen Stängel an und flüsterte den Sithi zu, „danke für eure Freundlichkeit mir gegenüber. Versprecht mir bitte, dass wenn ich sterbe, ihr mich mit in eure Nebelgruppe auf nehmt!“ Der Nebel leuchtete Hell auf und zischte daraufhin in die Luft, verschwand in den unendlichen Weiten des Himmels. Hätte jemand anderes dieses Spektakel gesehen, wäre Krieger nun der neue Messias.
Die Lungenflügel saugten sich voll mit Luft, hielten dies kurz und pusteten diese wieder hinaus in die Welt. „Irgendwie ein komisches Gefühl wieder festen Boden unter den Füßen zu haben!“, gab Krieger sich selber zu und fixierte die Tür vor sich, die wohl in die Schenke führte. Ein entschlossener Schritt nach vorne und die Tür flog polternd auf ...
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| 13.06.2003 21:52 | #300 |
| Waldläufer |
Bei dem Krachen was eindeutig die auffliegende Tür war sah Gardiff von seiner Klinge auf. Die Waffe glänzte kurz in der Sonne bis ihr Leuchten verglomm und sie wieder ihren Platz an der Seite des Waldstreichers, in der Lederscheide gefunden hatte.
Langsam wanderte der Blick des Vagabunds in die Richtung aus der, der Lärm erklungen war und betrachtete den Schwer beladenen Typen mit Gleichgültigkeit und dennoch mehr als eingehend. Unter dem dicken Mantel, welcher hier zweifelsohne viel zu kräftig warm hielt, war die Statue des Kriegers nicht aus zumachen und auch das Gesicht war aus dem Blickwinkel des Barden nicht besonders gut zusehen. „Scheiß Sonne…” grummelte der Gildenlose und schützte seine Augen gegen die Strahlen der Herrscherin des Himmels und um den Typen besser mustern zukönnen.
„Ihr seid nicht zufällig aus dem Sumpflager aus Myrtana ?“ durchschnitt Gardiffs Stimme die Stille welche sich nach dem Auftreten der Tavernentür über die Szenerie gelegt hatte. Der Bursche erinnerte der Waldstreicher an einen Menschen und eigentlich konnte er nur dieser eine Mensch sein den einen zweiten von dieser Sorte konnte es unmöglich geben, sonst hätten die Götter einen wirklich schlecht Humor.
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| 13.06.2003 22:01 | #301 |
| Skeleon |
Zufrieden grinsend riss der junge Dieb die letzten Fleischstückchen vom Knochen der Moleratkeule. Sie war inzwischen eiskalt, aber noch immer würzig und schmackhaft.
Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund und schleuderte dann den abgeknabberten Knochen hinter sich ins Gebüsch.
Er lehnte sich zurück, atmete entspannt aus und ließ seinen Blick schweifen.
Nach ihrem 'Grillfest', das so ein abruptes Ende genommen hatte war nicht mehr allzuviel passiert. Weder er noch Satura erwähnten den Kult nocheinmal, obwohl sie sich mit Sicherheit ihren Teil dazu dachte. Leon war das gleich gewesen.Schweigend hatten sie weitergegessen und sich dann ein Bett im Moos gesucht. Als der junge Dieb am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte die Welt schon wieder heller ausgesehen. Weiße Wolkenfetzen waren über den sonst strahlend blauen Himmel gezogen und die Sonne hatte weiß auf das Waldstück heruntergebrannt.
Den ganzen Tag hatte der junge Dieb gefaulenzt - 'die Muskeln entspannt', wie er es genannt hatte - und sich von den Überresten des gestrigen Mahls ernährt.
Jetzt war der Himmel von Wolken verdeckt, die letzten Sonnenstrahlen erreichten die bemooste Fläche nur noch gedämpft und der junge Dieb blickte sich nach Satura um.
Die meiste Zeit des Tages hatte er sie nicht gesehen, was ihm etwas Sorgen bereitete. War sie wütend wegen seiner Reaktion? Dachte sie darüber nach? Er schüttelte den Kopf.
Keine Ahnung was jetzt in ihr vorging.
In diesem Augenblick trat Satura aus dem Schatten der Wälder hervor, in der Rechten ein Bündel Kräuter, in der Linken einen Ledersack und am Gürtel sämtliche Beutelchen prall gefüllt.
Der junge Dieb musste unwillkürlich grinsen.
Wann immer sie sich allein aufmachte, war es wegen Kräuter oder Salben gewesen. Oder um nachzudenken?
Leon lächelte sie freundlich an und bedeutete ihr, sich auch ins weiche Moos zu setzen.
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| 13.06.2003 22:02 | #302 |
| Lehna |
Lehna wich langsam zurück. Esterons Schläge waren zwar nicht sonderlich elegant oder gut gezielt, aber er nutzte seine überlegene Kraft aus. Eine Schwachstelle, der Lehna ihre überlegene Schnelligkeit entgegensetzen musste...Plötzlich sprang sie zurück, Esterons Schwert traf nur auf leere Luft statt auf ihre Waffe. Wie erwartet brachte das Esteron etwas aus dem Gleichgewicht, sie stieß sich wieder vom Boden ab und schnellte nach vorn, einen Schlag von oben her führend. Der junge Wanderer riss in letzter Sekunde seine Waffe hoch, erneut prallte das Holz der Schwerter aufeinander. Lehna wich sofort wieder einen Schritt zurück, ging in die Hocke und stach von unten zu...
Die junge Frau hatte wieder die Initioative zurückgewonnen und war nicht gewillt, sie wieder Esteron zu überlassen. In schneller Folge kamen ihre Angriffe, mal von hier, mal von dort. Sie tänzelte um den Wanderer herum, sprang vor und zurück...
Der Kampf wogte noch eine Weile hin und her, immer wieder gab es 'tödliche' Treffer - ab und zu konnte sogar Esteron mal einen davon anbringen. Schließlich hielt Lehna inne und ließ schwer atmend ihr Schwert sinken, wischte sich eine wiederspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Gut gut... War doch ganz lustig."
Sie grinste Esteron an, ging zu ihm und gab ihm kurz einen Kuss auf den Mund. "Vielleicht sollten wir jetzt mal nach Gardiff sehen."
Sie hob dem Blick zum Himmel, die Sonne war bereits kurz davon hinter dem Luzkanzacken abzutauchen.
"Wenn der Kerl jetzt noch pennt isser krank."
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| 13.06.2003 22:03 | #303 |
| Krieger-BP |
Der Stoppelbart und die wirr im Gesicht hängenden Haar drehten sich um. Ein verleierter Blick musterte die nähere Umgebung und entdeckte zunächst nichts. Als dieser nun auch die Höhenneigung mit einbezogen, löste sich im Gehirn des Templers ein Knall aus. Blitze funkten, Augenlieder hoben sich, die Brust prustete sich auf, ein Lächeln erschien und ein Ausschrei: „GARDIFF!“Krieger konnte es nicht fassen, stand mit offenem Mund da und bemerkte gar nicht, wie das Bündel auf seinem Rücken zu Boden plumpste. Ein zögernderer Schritt nach vorne folgte, wurde jedoch von tollpatschiger Vorfreude unterbrochen, denn der Krieger stürzte sich nach vorne und gab dem Vagabund eine Umarmung, dass ihm sämtliche Luft aus den Lungen gequetscht wurde. „Beim Schläfer, da lande ich am Arsch der Welt und treffe dich hier. Ich hab soviel zu erzählen!“, brachte Krieger hervor, „da war.. und das... ding.... ohne... ich... da... und...“ Die Worte des Templers überschlugen sich, so dass kein verständliches Wort zu Tage kam. Stille trat ein, in denen sich beide verlegen gegenüberstanden. Dann brach Krieger diese wieder,
„wusstest du eigentlich, dass man aus Schweinen die Wurst macht?“
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| 13.06.2003 22:09 | #304 |
| Satura |
Doch Satura lehnte sein Angebot lächelnd ab. "Wir sollten auf jeden Fall noch in die Stadt gehen, und uns ausrüsten, bevor wir uns auf den Weg machen." Saturas Blick glitt über das schartige Schwert des jungen Diebes. "Mit dieser Klinge machst du keinen großen Eindruck. Auf jeden Fall habe ich genügend Kräuter gesammelt, um gegen eine ordentliche Waffe zu tauschen. Und ein bisschen Proviant könnte uns auch nicht schaden."
Leon zuckte die Achseln, und wenige Minuten später waren sie auf dem Weg in die nahe Stadt.
Die beiden schlenderten über den belebten Marktplatz, und während Satura mit einer wohlbeleibten Händlerin verhandelte, ließ Leon unauffällig ein paar Äpfel, Brot und zwei Wasserschläuche mitgehen. Eigentlich sind wir ein verdammt gutes Team... dachte Satura innerlich grinsend.
Bei einem der Händler erstand sie einige silbern schimmernde, fein gearbeitete Wurfmesser mit außergewöhnlicher Schärfe. "Hier kannst du deine schartige Klinge eintauschen, wenn du willst." Die Amazone nickte Leon aufmunternd zu.
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| 13.06.2003 22:29 | #305 |
| manmouse |
Berg der Taverne
Auch der Wanderer war leicht außer Atem, und sein Haar war nass. Wann hatte er das letzte mal so einen Sport getrieben? Eigentlich noch nie seit seiner Wiedergeburt.
Esteron sah Lehna noch etwas nach und blieb noch immer an seiner stelle stehen. Warum in Innos Namen dachte sie jetzt in dieser Situation an die Schnarchnase? Sicher sie wollten die Siedlung verlassen, aber wenn der Barde nicht in die Pötte kam war es nicht ihre Schuld und sie konnten es so eventuell noch etwas aufschieben. Sie konnten ihm den Schwarzen Peter zuschieben und sich noch eine weitere Nacht hier vergnügen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.Der Wanderer schüttelte nur den Kopf, lief los um zu Lehna aufzuschließen, griff sich ihre Hand und küsste sie.
Dann erwiderte er nur ein kurzes „Ich liebe dich“ und erreichte mit ihr den Tavernevorplatz, wo Gardiff auf einer Bank hockte und auf sie zu warten schien. Nur war der Barde nicht allein. Im Gegenteil, Gardiff blickte völlig erschrocken einen Kerl an der vor ihm stand und etwas rief was Esteron nicht verstanden hatte. Irgendwas von Schweinewurst.
Hatte sich der Barde etwa mit dem hiesigen Metzger angelegt?
Der Wanderer blieb kurz stehen, Lehna musste es ihm gleichtun da er noch immer ihre Hand hielt, während Esteron dreinblickte, als wenn ihn eine Moleratkuh getreten hätte. Stand da wirklich Krieger? Krieger sein Freund, er hatte es also geschafft vor der Garde zu fliehen, war mit dem Leben davon gekommen. Nachdem ihn der Waffenmeister verprügelt und auf die Straße, in ihre Hände geschubst hatte?
Der Wanderer schluckte. Ihm fehlten schlichtweg die Worte.
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| 13.06.2003 22:30 | #306 |
| Skeleon |
Der junge Dieb wog eine der leichten Klingen abschätzend in der Hand - der Feuerschein einer nahen Fackel spiegelte sich tanzend auf der glänzenden Oberfläche.
Leon nickte und steckte sich zwei der Wurfmesser ein.
Dann zog er sein altes Schwert aus der Lederscheide und hielt es dem Schmied hin.
"Was krieg' ich hierfür?"
"'Nen Tritt in den Hintern. Das Ding ist wertlos!"
Ein Fluch kam zischelnd von Leons Lippen.
"Dafür habe ich immerhin fünfzig Goldstücke bezahlt!"
"Das ist nicht mein Problem, wenn du reingelegt wurdest. Willst du was kaufen oder nicht? Wenn nicht, scher' dich davon."
Ein weiterer Fluch.
Leon setzte das Lederknäuel auf seinem Rücken ab, löste die Schnüre und kramte ein wenig in seinen Habseligkeiten herum.
Drei rohe Erzklumpen, ein Beutel mit Splittern des magischen Metalls, ein paar Goldmünzen ...
Der junge Dieb schichtete alles vor dem Mann auf.
"Was kann ich dafür bekommen?"
Der Schmied blickte interessiert das Erz an.
"Nun, zusammen mit dem Gold könntest du für die Erzbrocken schon eine taugliche Waffe bekommen. Was suchst du?"
"Eine leichte Klinge."
Leon's Blick fiel auf die silbern verziehrte Scheide an Saturas Gürtel.Währenddessen wandte sich der Schmied ab und kramte in einer großen Truhe herum. Wenig später brachte er eine einfache Lederscheide mit einem langen, schmucklosen Schwert zum Vorschein.
"Sehr edel verarbeitet, hält garantiert ein Leben und zwei Tage." was nicht viel heißt, bei dir dachte er grinsend bei Leon's Anblick.
Der blickte die Klinge mit gespielter Skepsis an, fuhr mit dem Finger die Schneide entlang und entdecktete überrascht den feinen, tiefen Schnitt an seiner Fingerkuppe. Das Schwert war dermaßen scharf, dass er sich das Fleisch zerteilt hatte, ohne einen Schmerz zu fühlen.
Wieder Skepsis.
"Hast du noch etwas ... anderes da?"
Der andere nickte, wie um zu sagen: klar, ist ja nicht jeder so ein armer Schlucker wie du. Dann wandte er sich um und fuhrwerkte erneut in der Kiste herum.
Wenig später förderte er eine reich verziehrte, breite und seltsam plump wirkende Klinge zum Vorschein.
Der junge Dieb schüttelte nur den Kopf.
"Ich habe es mir anders überlegt. Vielleicht später mal."
Der Schmied fluchte unüberhörbar - da verschwendete er schon seine Zeit mit einem wie Leon und dann kaufte der nichtmal was.
Kopfschüttelnd packte er das reichverziehrte Schwert und die Lederscheide mit dem Langschwert wieder zusammen und schaffte alles in die Truhe.Auf Saturas fragende Blicke sagte Leon nur:
"Komm, wir sehen uns woanders um."
Nur ein paar Meter waren sie gelaufen, als Leon scharrend sein Schwert aus der Scheide zog - dumpf schillerte das Langschwert im düster werdenderen Licht. Währenddessen packte der Schmied die schartige Klinge in der Lederscheide verborgen zurück in seine Lagertruhe, zu den anderen Schätzen seines Handwerkes."Du sagtest doch 'eintauschen'." griente Leon mit gespielter Verwunderung.
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| 13.06.2003 22:48 | #307 |
| Waldläufer |
Immernoch auf dem Platz vor der Taverne des Bergdörfchens....„Ja ich hab schon gehört das man aus Schweinen Wurst machen kann. Ähm ...Schweine waren doch diese Dinger die ungefähr so groß wie Molerats waren und auch so rosa aber stanken oder ?“ Entgegnete Gardiff etwas überrascht über Kriegers Geistigenergüsse. Krieger jedoch nickte nur zustimmend und freute sich scheinbar weiter seinen alten Freund wieder gefunden zuhaben. „Also dann hab ich schon davon gehört und irgend welchen Wurstbrei kann man aus dem Fleisch auch machen, nur hab ich son Zeug noch nie zwischen die Kauwerkzeuge bekommen. Geschweige den gesehen.“
Mit leichten Problemen wand sich der Waldstreicher aus dem Schraubstockgriff des Templerfreundes und ging etwas auf Abstand. Es war so schon warm genug da musste er auch nicht noch mit Krieger und seinem Fellmantel kuscheln. Rein gewohnheitsmäßig glitt der Blick des Gildenlosen über den kleinen Platz vor der Taverne und die zwei händchenhaltenden Gestalten entgingen ihm dabei nicht. „Wart mal bitte kurz ...“ fiel der Barde Krieger ins Wort der schon wieder mit erzählen angefangen hatte und langsam schritt Gardiff auf Esteron und Lehna zu. „Schön das ihr wieder da seid und trainiert habt ihr wie ihr ausseht auch schön. Dennoch fände ich es nett wenn man mich nach den Übungsschwertern fragt und sie mir nicht einfach so unter den Armen weg zieht. Die Hand hätte schneller absein können als ihr glaubt.....“
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| 13.06.2003 22:52 | #308 |
| Satura |
Satura lachte aus vollem Hals und klopfte Leon auf die Schulter. "Du bist einfach genial!" Kopfschüttelnd tänzelte sie ihm voran durch die engen Gassen Gorthars. Sie fühlte sich leicht und beschwingt, fast hätte sie zu Singen begonnen. Sie lief ein Stück voraus, kehrte wieder um und umarmte den verwunderten Leon einfach so, und hüpfte lachend wieder voran.
Herrlich, ja herrlich war es hier. Alles was man wollte, man bekam es hier in Gorthar, man musste augenscheinlich nur zugreifen.
Und jetzt würde sie mit Leon - ihrem Freund - losziehen, um ihn zu heilen. Ja, heilen von diesem Kultwahn. Sie würden herausfinden, was dieser Kult vorhatte, und dann würde Leon verstehen... Satura konnte sich beim Besten Willen nicht vorstellen, das jemand Nahrung verteilte, nur weil er so gut war. Schon gar nicht ein so straff organisierter Verein wie dieser Kult der aufgehenden Sonne.
Vor den Toren der Stadt angekommen entzündete sie eine der Fackeln, die sie mitgenommen hatten, und zog ihr langes Schwert. "Dann zeig mal, was diese Klinge so kann." sagte sie mit einem herausfordernden Blitzen in den Augen.
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| 13.06.2003 23:06 | #309 |
| Skeleon |
Leon grinste.
Er zog die Klinge und mit der Eleganz eines Kartoffelsacks wirbelte er sie durch die Luft.
"Eng' Gart'!" rief er Satura zu.
Die blieb irritiert stehen.
"Was soll das denn?"
"Keine Ahnung, hat irgendein Betrunkener in Khorinis gerufen, ehe er mit dem Knüppel auf mich los ist."
Ein verschmitztes Grinsen schlich sich über Leons Gesicht. Ein Pech, dass der Alkohol die Reaktionsfähigkeit einschränkte.
Er verdrängte diese Gedanken und konzentrierte sich aufs hier und jetzt.Satura begann langsam im Halbkreis vor dem jungen Dieb hin und her zu laufen, die Klinge auf Hüfthöhe und die Schwertspitze nach unten weisend.Wieso brachte es eine Molerat nicht fertig, so gut auszusehen, bei ihren komischen Manövern? Da würde die Jagd gleich viel mehr Spaß machen, dachte Leon schmunzelnd.
Das Grinsen verging ihm jedoch, als Satura vorschnellte und der Junge gerade noch die Zeit fand, die Klinge hoch zu reißen. Scheppernd prallten die beiden Langschwerter aufeinander und Leon fühlte, bereits zum zweiten Mal, wie seine Kraft gegen ihn verwand wurde.
Satura führte Leon's Klinge dorthin, wo sie wollte.
Da half auch all das Training in den Minen nichts. Wenn man die Kraft nicht richtig einzusetzen - ...
Satura riss ihn aus seinen Gedänkengängen als sie ihm einen Stoß mit der flachen Hand vor die Brust versetzte.
"Wehr dich doch endlich!"
Nachdem der junge Dieb seinen Atem wieder gefunden hatte brachte er ein kampfeslustiges Grinsen zustande.
Er holte weit aus, schlug mit einem schweren Schlag gegen Saturas Klinge, brach seinen Angriff ab, als sie seinen Schlag wieder abzulenken drohte und setzte sofort mit einer Acht hinterher ...
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| 13.06.2003 23:07 | #310 |
| Lehna |
"Na ja, so wie du gepennt hast hättest du uns höchstens noch totschnarchen können.", grinste Lehna den Waldstreicher an und gab ihm die beiden Übungswaffen zurück. Esteron schien dabei auf den sonderbaren Kerl zu starren, der Gardiff eben noch zugeplappert hatte und sah nicht gerade ansprechbar aus. Lehna legte den Kopf ein wenig schief und sah dann fragend zu ihrem Schwertlehrer."Wer iss'n das?"
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| 13.06.2003 23:18 | #311 |
| Waldläufer |
„Der da ist Krieger.“ erklärte Gardiff kurz und deutete mit dem Daumen über seine Schulter. Was ihm einen etwas irritierten Blick seiner Schülerin einbrachte. „Versteh mich nicht falsch der Kerl heißt wirklich Krieger, zumindest kennt keiner seinen wirklichen Namen. Ich hab ihn vor ner ganzen Weile im Sumpf kennen gelernt als ich da noch ein ganz kleines Licht war. Na ja er ist Templer und Rüstungsschmied der Sumpfbruderschaft und gerade hier aufgetaucht.“Gardiff hatte leise gesprochen so das es nur Lehna gehört haben konnte und dabei Esteron beobachtet. Der Mann schien irgendwie aus der Fassung geraten zusein.
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| 13.06.2003 23:25 | #312 |
| Satura |
Endlich macht er mal was! Geschickt wich sie seinem Angriff aus und blockte ohne größere Anstrengung seine bemühten Angriffe. "Sehr schön, dieses Schwert liegt schon besser in der Hand, nicht?" Leon nickte angestrengt, aber eifrig."Also bitte, dann führ es auch besser als einen plumpen Ast!" Sie grinste. Nur gut, dass Leon ihr so etwas nicht übel nahm; wenn sie da an diesen humorlosen Söldner Sly dachte... Sie schüttelte den Kopf. Männer... ihr Ego geht ihnen über alles - "Ein Zeichen von Schwäche, wer Stärke demonstrieren muss." sagte sie laut, während sie Leons Schläge blockte. Er würde den Zusammenhang zwar nicht verstehen... "Jemand, der dir seine Stärke beweisen will, hat Angst, als schwach zu gelten. Jemand, der dich verletzen will, hat Angst, verletzt zu werden. Alles nur eine Sache von Komplexen. Je besser du dich selbst kennst, je mehr du dich selbst akzeptieren kannst, egal wer du bist oder warst, desto schwerer wirst du zu besiegen sein. Denn dein Wille ist nicht biegbar, unzerstörbar, wenn du eins bist mit dir."
Sie steckte ihr Schwert zurück, und auch Leon blieb keuchend stehen und sah sie verwirrt an.
Saturas Blick ging irgendwo in die Ferne. "Du bist einer der wenigen Männer, die ich kenne, die kein Problem damit haben, gegen eine Frau zu verlieren. Nicht, dass ich das schätzen würde, ich verachte nur das andere. Jemanden, der immer gewinnen muss, wird eine Niederlage viel mehr schmerzen, als jemanden, der verlieren kann."
Die Amazone setzte sich in Bewegung. "Und nun lass uns gehen, und lass uns den Kult finden. Den Kult - und den Teil von dir, den du dort gelassen hast."
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| 13.06.2003 23:34 | #313 |
| Krieger-BP |
Irgendwie war das nicht gerade die Reaktion, die Krieger erhofft hatte. „Da dreht der junge Spund sich einfach um und rennt zu dem Mädel da hinten.“, sprach Krieger etwas säuerlich zu sich und hockte sich auf die Bank, um genüsslich seinen Stängel weiter zu rauchen. „du zeigt zumindestens mehr Emotionen als der Sack dahinten!“, bestätigte er dem Stängel.
Krieger konnte nicht mehr hinsehen. Gardiff war wirklich komisch drauf. Einfach nicht zu fassen. Betrübt sah er weiter auf dem Platz um. Da stand nur noch einer der komisch drein guckte. Ein weiterer Stängelzug folgte. Krieger sah nach unten, dann wieder nach oben, kratzte sich am Kopf und erhob sich langsam.
Gemütliche auf den Blondschopf zuschländernd, zog er ein letztes mal an seinem Stängel und ließ ihn dann seine Stiefelsohle fühlen. Dann Blickte er dem Mann in die Augen, reichte ihm die Hand und sprach, „guten Tag, mein Name ist Krieger! Und eurer?“
Die Kinnlade des Fremden flog weiter hinunter. Krieger zögerte die Situation noch etwas hinaus, dann löste er die Spannung.
Mit einem Sprung befand er sich in Esterons Armen, „Esteron, hab ich dich vermisst.“ Der hagere Mann ächzte unter dem Gewicht und flog nach hinten um ....
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| 13.06.2003 23:43 | #314 |
| Skeleon |
Der junge Dieb wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie war einfach zu schnell gewesen. Er schob das Schwert in die etwas ... falsch anheimelnde Lederscheide und blickte Satura hinterher.
Leon schüttelte verwirrt den Kopf. Sie war nicht nur schnell, sondern auch durchsetzungsfähig.
Ein weiteres Kopfschütteln - und dann trottete der Dieb hinter ihr her. Was blieb ihm schon übrig?
Satura stiefelte voran, noch immer gut gelaunt und fröhlich. Der Wald um sie herum war düster und bedrohlich, er schien zu wachen. Aber sie störte das nicht. Sie schien schrecklich guter Dinge zu sein, dachte der Junge. Nach einigem Wandern auf flachen Waldwegen begann der Pfad leicht anzusteigen. In weit ausladenden Serpentinen führte der Weg den immer steiler werdenden Berghang empor, mitten durch den Wald, der sich hier in der felsigen Gegend ins Gestein krallte. Irgendwie kam Leon der Weg bekannt vor. Es erinnerte ihn an ein großes Tunnelsystem, in dem er vor einer Weile gewesen war. Plötzlich und wie ein Hammerschlag traf in die Erkenntnis, dass sie sich auf dem Weg zur Kultistenfestung befanden.
Satura stiefelte den Weg entlang, immer weiter, scheinbar nicht wissend, auf was sie sich einließ.
Doch dann zweigte ein schmaler Bergpfad ab. Ab hier kam Leon das Gebiet unbekannt vor - doch die Richtung war eindeutig.
Satura führte ihn in Richtung altes Schlachtfeld. Der Junge erschauerte schon bei dem Gedanken daran.
Schließlich sprach er Satura darauf an, doch sie sagte nur:
"Keine Sorge, ich weiß, wo wir guten Schutz für die Nacht finden können."Dabei dachte sie an die Höhle, in der sie und die Verstärkung für die Kultisten Unterschlupf gesucht hatten.
Nur noch wenige Meter trennten sie von ihrem Ziel für diese Nacht ...
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| 13.06.2003 23:51 | #315 |
| manmouse |
Wieder die Taverne ...
Esteron begrüßte seinen Freund, stellte ihm seine Freundin vor und erzählte was ihm seit der Trennung widerfahren war. Der Wanderer lachte innerlich und wäre am liebsten an die nicht vorhandene Walddecke gesprungen. Sie konnten jetzt unmöglich weiterziehen, sie wurden aufgehalten und keiner musste sich ein schlechtes Gewissen einreden.
Esteron schnappte sich wieder Lehnas Hand, und strich dabei mit seinem Daumen über ihre Haut.
“ Was haltet ihr davon, wenn wir die Wiedersehensfeier bei einem gemütlichen Bier und eine Runde Sumpfkraut feiern.“
Grinste der Wanderer und schritt mit Lehna voraus in die Taverne, wo er dem Wirt gutgelaunt anlächelte, und ihn zu sich herüberwinkte.
“ Seid so gut, stellt zwei Freie Tische zusammen, und bringt uns eine Runde von eurem besten Bier. Es gibt was zu feiern.“
Der Wirt nickte nur, mit verdrehten Augen. Machte dann Platz in der hintersten Ecke stellte die beiden Tische zusammen und verschwand hinter der Theke. Der junge Mann hingegen setzte sich neben Lehna auf die Zweierbank in der Ecke und lächelte ihr mit einem Strahlen in den Augen zu.
“ Ach was bin ich doch glücklich jetzt.“ Dabei küsste er Lehna auf die weiche Wange, während Krieger und Gardiff noch vor der Taverne standen.
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| 14.06.2003 00:09 | #316 |
| Satura |
Vor ihnen im Dunkeln lag die Schlucht; dicht rankte sich das Gewächs an den Felswänden hoch, als würde es verzweifelt nach einem Ausweg suchen.
Die Fackel in Saturas Hand warf nur einen kleinen Lichtkreis, dessen Radius zitternd um die Hand der Amazone flackerte. In ihrer Vorfreude auf ein sicheres Ruhelager beging sie einen gewaltigen Fehler - sie wurde unvorsichtig. So unvorsichtig, dass sie nicht einmal das Leuchten ihres Amuletts registrierte, das über ihrer plattenverstärkten Rüstung ruhte, die die abstrahlende Wärme ableitete.
Wie ein Donnerhall mussten die Fusstritte der beiden in der Stille der Schlucht klingen, und knacksend und ächzend zerbrachen Hölzer unter ihren Füßen. Auch hielt sie mit ihrem Lachen nicht an sich, und so war es kein Wunder, dass die beiden Wanderer nicht unbemerkt blieben.
Seine scharfen Augen durchschnitten prüfend die Dunkelheit. Ein geschulter Blick, dem die Nacht nichts verbarg, nur enthüllte.
Geschärft war auch sein Gehör, was allerdings nicht nötig gewesen war - seine Opfer gebaren sich wie zwei Trolle. Und seine feine Nase sagte ihm, dass es junges, zartes Fleisch war, das hier vor ihm auf dem Präsentierteller spazierte.Jeder seiner Muskel spannte sich unter dem schwarzen Fell. Er war noch jung, doch den einen oder anderen Banditen hatte er schon verspeist, und diese zwei sollten kein allzugroßes Problem darstellen.
Nur mühsam konnte er ein Schnauben unterdrücken; erwartungsvoll blähten sich seine Nüstern und sogen tief den Duft der beiden Menschen ein. Doch er wusste, er musste noch warten, bis sie näher waren, bis sie ihm nicht mehr entkommen konnten. Unruhig zitterte die rechte Pranke, die mit mächtigen Klauen bewehrt war, und vorsichtig senkte er den riesigen Schädel, dessen Mitte ein prächtiges Horn zierte. Er ließ seine Beute nicht aus den Augen; in Erwartung auf die kommende Jagd lag jeder Muskel gespannt unter der Haut, wartend, den schweren Körper vorschnellen zu lassen, so schnell wie ein Pfeil die Sehne des Bogens verläßt. Angespannt wartete er; immer näher kamen diese törichten Menschen, sorglos, unerfahren.
"Da vorne ist sie, die Höhle von der ich sprach." Satura ging noch immer sorglos voran, sie hatte die unheimliche Stille nicht bemerkt, noch das leise Schnauben, dass diese Stille nicht ganz so tief machte. Doch nun war es zu spät...Mit einem ohrenbetäubenden Krachen und Knacksen barst das Unterholz wenige Meter rechts der Amazone, und ein dunkler Schatten brach hervor, splitternde Äste und Blattwerk mit sich reißend. An seinem mächtigen Horn fing sich ein junger, dorniger Ast, den das Tier wütend von sich warf. Es war zwar noch jung, doch hungrig - und somit höchst gefährlich. "Leon, ein Schattenläufer, gib Acht!" rief Satura überflüssigerweise und zog ihr Schwert mit einem Ruck aus der ledernen Scheide.
Die Klinge blitzte im Mondlicht auf, und nun stand sie da: Auge in Auge mit dem Tod.
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| 14.06.2003 00:29 | #317 |
| Waldläufer |
„Na? Esteron und du kennt euch?“ Gardiff runzelte die Stirn und sag den alten Freund prüfend an. „Ich weis ja nicht wie er war bevor ich ihn getroffen aber sei froh das du ihn in den letzten Wochen nicht erlebt hast. Ich glaub Lehna hat ihm gewaltig den Kopf verdreht.“ der Gildenlose sah sich nach der Tavernentür um und begann leise zugrummeln. Er wollte nicht schon wieder eine Nacht in diesem Kaff verbringen nur weil sich Esteron wegen dem Wiedersehen mit Krieger mal die Kante geben will und weil die Betten sich eindeutig besser zum schlafen machen als der Waldboden und nicht nur zum schlafen.......
„Lass uns mal rein schauen.“ und schon war Gardiff an der Tür und stieß sie auf. Mit raschen Schritten trat er ein und brauchte keine drei Augenblicke um den Tisch mit dem verliebten Saufkopf zulokalisieren.
„Tut mir ja leid wenn ich eure feierliche Stimmung unterbreche aber wir haben was wichtiges zu erledigen. Von mir aus lass dir was einpacken und trink mit Krieger einen auf dem Weg.“
Mit Schwung wirbelte der Barde herum zu seinem alten Freund welcher noch nicht Platz genommen hatte.
„Kann ja sein das es kein tolles Wiedersehen ist aber eigentlich haben Esteron und somit auch Lehna und auch ich etwas Wichtiges zu erledigen. Von mir aus kannst du ja mit kommen und wir erklären dir auf dem Weg um was es geht. Nur so viel es geht um die Inquisition.“
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| 14.06.2003 00:32 | #318 |
| Skeleon |
Leon blickte zwischen dem sich bedrohlich aufbauenden Schatten und der Gestalt von Satura hin und her. Sie hatte ihr Schwert gezogen, es schimmerte im Mondlicht.
Doch der junge Dieb war nur einen Augenblick von dem Anblick gefangen. Im nächsten Moment stürmte er auf Satura zu, packte sie ihm Vorbeigehen an der Schulter und zog sie mit sich, ins Unterholz.
Krachend landeten die beiden auf einem Haufen dürrer Äste.
"Hast du mir nicht mal gesagt, Kampf sollte die letzte Option sein? Jetzt würde sich erstmal Flucht anbieten!"
Mit einem Dröhnen brach der Schattenläufer durch das Gebüsch und preschte nur knapp an ihnen vorbei. Nur einen Augenblick später hatte er sie mit seiner feinen Nase schon wieder ausgemacht.
Leon hievte Satura wieder auf die Beine und riss sie mit sich - was der stolzen Amazone gar nicht gefiel.
Breitbeining stellte sie sich hin und ...
Der Schattenläufer jagte auf die beiden zu ...
Fast flüsterte sie es:
"Richtig. Weg hier."
Sofort war ihre Lähmung wie verflogen und die beiden sprangen seitlich davon, als der Schattenläufer mit seinem tödlichen Horn nach vorne gereckt auf sie zu stürzte.
Quer durch Gebüsche, Unterholz und mannshohe Sträucher bahnten sie sich ihren Weg, immer verfolgt von dem Schnauben der schwarzen Kreatur. Leon strauchelte und blieb dann abrupt stehen, als er vor sich den dunklen Schlund ausmachte. Eine mehrere Meter tiefe Felsspalte zog sich hier durch das Gebirge, wie eine Narbe.
Der junge Dieb folgte dem Riss und erreichte schließlich, was er zu finden gehofft hatte: eine provisorische Brücke, ein einfacher Baumstamm an beiden Seiten mit gespannten Seilen gesichert. Ein Wegweiser zeigte in die entgegengesetzte Richtung 'Gorthar' an.
Geschwind brachten sie den Abgrund hinter sich und wandten sich nocheinmal um: Der Schattenläufer setzte ein stampfendes Bein auf, das Holz barst und mit einem wütenden Schnauben wich die Kreatur zurück.
Unmöglich. Wie konnte er versagt haben? Wie konnte er diese sichere Beute verlieren?
Satura und Leon hatten sich nicht die Zeit genommen, nochmal auf den Schattenläufer zu warten. Sie liefen, den Pfad entlang und versuchten einfach möglichst viel Abstand zu gewinnen.
Plötzlich hielt Satura inne. Vor ihnen lag ein See, in dem sich das matte Mondlicht spiegelte.
"Hier war ich schon einmal!"
Es war der See, an dem Satura und die Kultisten ihre Rast gemacht hatten. Ein schöner Zufall, dass sie ausgerechnet hierher gerannt waren, dachte sie schmunzelnd.
Sie trat in den Schatten des großen Baumes, der so nah am Ufer stand und darüber hinausragte und ließ sich an ihm niedersinken.
Leon folgte ihr nach und tat es ihr gleich.
"Das war verflucht knapp." zischte er.
Sie nickte nur.
Dann sagte sie noch:
"Aber wir sind davon gekommen. Und außerdem ... ist eine Nacht unterm Sternenhimmel sowieso viel schöner als in einer muffigen Höhle."Sie atmete entspannt aus und lehnte sich, zusammengerollt an den Baumstamm, der hier von weichem Moos überwuchert war.
Leon blickte sie zweifelnd an.
"Was wenn er wiederkommt?"
Satura antwortete nicht mehr.
Er fluchte leise. Dann streckte er sich und tat es ihr gleich. Sollte doch der Teufel die Kreatur holen, dachte er gleichgültig.
Heute nacht würde er gut schlafen, egal wieviele 'Schnauber' da draußen lauerten.
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| 14.06.2003 00:47 | #319 |
| manmouse |
Endlich auf dem Weg ........
Esteron schaute dem Barden ins Gesicht, der Wirt mit dem herankommenden Tablett voll mit Frischem Bier, lies dieses fast fallen und auch Krieger blickte bei dem Wort Inquisition komisch aus der Wäsche.
“ Na wenn, Krieger sich mit uns in die Schlachten stürzen will, ist das doch umso besser. Feiern kann ich auch unterwegs, mit einem so guten Freund.“
Der Wanderer blickte den Wirt fragend an. “ Ihr habt nicht rein zufällig ein kleines Fässchen von dem edlem Gesöff und ein paar Einwegbecher?“Der Wirt nickte nur, stellte das Tablett auf dem Tisch ab, wo sich jeder der Männer und auch Lehna einen Humpen Bier schnappten anstießen und ihn schnell leerten, bevor der Wirt mit dem bestellten Fässchen und den Einweghumpen aus dem Lagerraum zurückkehrte.
“So die Herrschaften, bitte schön und kommen sie bald wieder.“ Esteron hatte sich das Fass geschnappt, Lehna griff sich lachend die Einweghumpen, und schon waren die beiden auf dem Weg aus der Taverne, wo sich der Wanderer, unterwegs bei Krieger einhakte und ihn und mitschleppte.Zuvor drehte er sich aber noch zu Gardiff um und rief. “ Kommst du Gardiff? “
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| 14.06.2003 01:02 | #320 |
| Waldläufer |
Na endlich ging es los. Gardiff war sich nicht sicher gewesen ob er ruhig geblieben wäre wenn Esteron die Nacht wegen etwas Gesaufe und Körperflüssigkeitsaustausch noch in der Taverne verbringen haben wollen. Sicher wäre der Waldstreicher allein los gezogen das war ihm klar gewesen aber ob er Esteron nicht vielleicht noch eine kleine Lehre erteilt hätte was Menschen ereilt die nur an ihre Sicherheit denken und nicht an die der Menschen die da draußen waren und die jeden Augenblick von der Inquisition verfolgt, gefangen, verbrannt, gepfählt, geschändet und was wusste Gardiff noch werden können....Doch das war ja zum Glück nicht nötig. Vielleicht schien der Wanderer doch nur mal einen leichten Schubs zubrauchen um dann in die richtige Richtung zuwackeln.Dem Wirt noch alles Gute wünschend und ihm für seine Gastfreundschaft dankend wand der Gildenlose dem Schwank den Rücken zu und strebte der Tavernentür zu und den anderen hinterher. Er musste sich eingestehen das er selber froh war der Krieger mit kam denn das Pärchen war noch nicht so weit ihre kämpferischen Fähigkeiten ganz zu nutzen. Sie brauchen beide noch eine Menge Übung und im Ernstfall wäre Krieger eine tatkräftige Unterstützung.
Schnell wischte Gardiff den Gedanken an einen Kampf gegen die Inquisition aus deinem Gehirn. Sie sollten nicht kämpfen sondern beobachten und mit leichten schnellen Schritten setzte der Barde dem Rest nach.
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| 14.06.2003 01:25 | #321 |
| Todesfürst |
Im gorthanischen Wald
Es war zum wahnsinnig werden, die ganze Zeit, es mussten Stunden gewesen sein, hing er an dem Bach, er lief die ganze Zeit und was musste er dann feststellen? Er war im Kreis gelaufen, kruzifix, das gibts doch nicht. Der ganze Tag war im Eimer, er konnte ihn nur retten wenn er endlich den richtigen Weg finden würde. Verdammt, er hatte es gewusst, er hatte es gewusst, dass er hier die Orientierung verlieren würde. Doch er konnte es nicht ändern, der Tag war versaut, na und? Der nächste würde ihn sicher in die Stadt führen, da war er sich sicher. Er ging den Weg nocheinmal. Die Höhle, kannte er schon, die Wiese kannte er schon, den Bachlauf, kannte er schon......das verdammte Wegstück wurde nocheinmal abgelaufen.
Dann endlich, kam er in einen Teil, der ihm einerseits bekannt, andererseits unbekannt war. Er blickte sich um, Norden, Osten, Westen oder Süden? In diesem verdammten Wald war nichts, wirklich gar nichts, woran man sich hätte orientieren können, es war wie die Hölle, wie eine Armee, die dich umkreiste, langsam rauben sie dir den Verstand, sie ruinieren dich innerlich, sie zerstören deine Sinne, sie setzen dich ausser Kraft, sie vernichten dich. Unsinn, verdammte Paranoia, ich werd hier noch irre in diesem verdammten Dickicht Er nahm eine goldene Münze, eine der wenigen, die ihm geblieben waren. Dann nahm er eine zweite und schmieß beide blind in die Höhe. Die Münzen fielen zu Boden. Die Konstellation war eindeutig, auch wenn nur er wusste, was gemeint war. Sein neues Ziel hieß Osten.
Hier änderte sich der Wald, diese verdammten Wälder wurden nicht dichter und auch die Sträucher waren anders. Er ging durch einen "offeneren" Wald. Von hier aus hatte er alles gut im Blick. Zumindest stand eins fest, er war auf einem anderen Weg. Hoffentlich Nach ein paar Minuten kam er auf eine Lichtung. Er betrat sie und schaute zum Himmel, die Sonne stand tief aber sie stand. Er würde noch etwas gehen können. Gerade als er die Lichtung verlassen wollte, hörte er ein Rascheln, ein Kratzen und ein Zischen, eigentlich hörte er eine ganze Menge, doch bis jetzt fielen ihm keine Geräusche auf, da er sich auf den Weg konzentrierte. Doch irgendetwas stimmte nicht, gerade auf einer Lichtung kam ihm die Sache doch sehr faul vor.
Und es bestätigte, was er dachte. Er bemerkte den Pfeil zu spät und doch rechtzeitig genug um zu reagieren. Eine schnelle Bewegung zur Seite rettete ihn zwar vor dem ersten Pfeil, doch nicht vor dem zweiten, der aber aus einer anderen Richtung kommen musste. Das gefiederte etwas kam zu schnell und drang mit der Spitze in seinen Oberarm ein. Blut spritze hoch, spritze in sein Gesicht, tropfte auf dem Boden und hinterließ eine Spur im Wald. Der Schmerz war grauenhaft, im ersten Moment ignorierte er ihn, doch nach wenigen Sekunden ging das nicht mehr. Er war nicht in der Lage zu denken, er musste nur irgendwie von der Lichtung runter. Das kein zweiter Pfeil kam, das gab Aufschluß darüber, dass es nur zwei Schützen waren und ihm so etwas Zeit verschaften, doch jede Sekunde konnte der nächste Schuss kommen. Irgendwie rappelte er sich auf und floh, er sprintete mit dem schlaffen Arm zu einer Baumformation, doch die Schützen hatten schon nachgeladen, die Pfeile waren bereit.....
Es geschah innerhalb von Zehntelsekunden, gerade als er die Bäume erreichte, da schossen sie. Die Pfeile flogen, sie flogen immer schneller und wenige Zehtelsekunde bevor sie den Fürsen erreichten und sich in seinen Rücken bohren sollten, da sprang dieser in eine Mulde, vor der ein dicker Stein war. Es war wie in Zeitlupe, gerade als er fiel trafen die Pfeile, mehr oder weniger. Der eine flog vorbei, der andere schnitt sein Bein, konnte aber nur die Hose aufreißen und sonst keinen Schaden anrichten.
Was wollten die von ihm? Wahrscheinlich Gold, wahrscheinlich Banditen. Na das würde sich bei ihm lohnen, neben seiner unglaublichen Geldbörse von ca. 40 Goldmünzen hatte er den Schlüssel zur Schatzkammer bei sich, nebenbei einige ganz wertvolle Waffen. Doch egal was er bei sich hatte, sie würden ihn töten, also musste er sich so oder so retten. Er hatte jetzt einige Zeit, denn wie es aussah waren die Schützen auf Bäumen postiert, nur wo, er hatte sie nicht sehen können. Seine Überlegungen wurden vom Schmerz durchbrochen, sein Oberarm hing schlaff und Blut quoll immer noch hinaus. Er nahm seinen Allzweckbeutel und nahm ein Tuch heraus. Außerdem seine Wasserflasche. Dann versuchte er den Pfeil vorsichtig heraus zu ziehen, das Mistding steckte noch immer darin. Es war verrückt, er brauchte ein ruhiges Händchen, während ihm Zwei oder noch mehr Banditen auf dem Hals waren. Doch die Wunde musste verarztet werden. Langsam zog er an dem Pfeil, er drehte ihn, nach links, nach rechts, nach links, nach rechts, dann endlich schaffte er es, wenigstens etwas. Wenn die Spitze stecken geblieben wäre, er mochte gar nicht dran denken. Schnell schüttete er etwas Wasser auf die Wunde um sie zu reinigen und band dann den Verband drum. Nun war zumindest vorzeitig die Wunde versorgt und man merkte, dass der Schmerz langsam nach ließ. Doch nun hatte er immer noch das Problem, wie er hier wieder rauskommen sollte.
Gerade als er darüber nachdenken wollte, hörte er Rascheln auf dem Boden, er vermochte die Schritte von zwei paar Stiefeln zu vernehmen. Scheinbar kamen die Banditos jetzt auf ihn zu.
"Bist du sicher Fred, dass er hier hin ist?"
"Natürlich, schließlich hab ich auf ihn geschossen"
"Hab ich auch du Idiot, aber ich hab ihn zumindest getroffen""Woher willst du das wissen?"
"Weil hier überall Blut liegt, hast du keine Augen?"
"Hm, jetzt wo du's sagst, passen wir lieber besser auf."
Die Stimmen verstummten. Es waren also doch Zwei. Sie kamen direkt auf ihn zu, verdammt das Blut. Er sah vorsichtig um die Ecke, noch sah er sie nicht, sie waren nur in der Nähe. Er schlich sie, so gut das ging, von dem Stein zu einem etwas entfernteren Baum und wartete. Das konnte ja heiter werden.
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| 14.06.2003 01:29 | #322 |
| Lehna |
Lehna wartete ab, bis Esteron den ersten Einweghumpen mit Bier gefüllt hatte und reichte diesen dann an Krieger weiter. Anschließend füllte der junge Wanderer noch die anderen beiden Humpen, verschloss das Fäßchen wieder und klemmte es sich unter den Arm, bevor er von Lehna seinen Einweghumpen entgegennahm. Jetzt zog Krieger noch ein paar Krautstengel heraus und verteilte sie, etwas später hatte der Templer die sumpftypischen Räuchermittel auch schon entzündet.Nur Gardiff stapfte allein vorraus und bekam nix ab...
Lehna musste ein wenig grinsen, während sie den Waldstreicher betrachtete. Seltsamer Kauz. Anstatt einfach noch einen Abend in der Taverne zu bleiben musste er unbedingt los, diese verdammte Inquisition suchen. Als ob das Vorhaben an sich nicht ohnehin schon wahnsinnig genug wäre, jetzt wurde es schon überstürzt angegangen. Nun ja, solange sie in dieser Nacht noch nicht auf einen Inquisitor trafen wäre alles in Butter.
Sie zog an ihrem Krautstengel, pustete den würzigen Rauch in die Luft und kippte etwas von dem Bier hinterher, um dann Esteron ohne besonderen Grund auf die stoppelige Wange zu küssen. Schade das sie unbedingt durch die Pampa latschen mussten, in der Taverne hätte es sich sicherlich viel besser gefeiert. Und hinterher hätte sie wieder mit Esteron das Bett strapazieren können.Nun ja, man konnte auch nicht immer alles haben. Sie warf noch einen Blick zurück auf die Bergarbeitersiedlung und stapfte dann neben Esteron her, abwechselnd am Krautstengel ziehend und von ihrem Bier trinkend...
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| 14.06.2003 01:53 | #323 |
| Krieger-BP |
Krieger nippte begeistert an seinem Krug Bier. Er hatte noch nie ein Fass mit auf Wanderschaft genommen. Weiser Schaum verfing sich in dem strohblonden Stoppelbart, wobei Krieger sich nicht die Mühe machte ihn zu entfernen. Nein ganz im Gegenteil! Gentlemenlike erfasste er die zarte Hand Lehnas und gab ihr einen seichten Schmatzer auf die Rückhand, auf der sich der Bierschaum verfing, „gestatten, Krieger mein Name!“
Lehne stellte sich sogleich als Lehna vor, kuschelte sich dann jedoch demonstrativ an Esteron.
„Oh, ich verstehe!“, zwinkerte Krieger Esteron zu.
Plötzlich traf etwas Kriegers Herz. Ganz tief, ganz fest. Er musste stehen bleiben, so sehr schmerzte es. Die gerade eben noch so glasig freudigen Augen verdunkelten sich schlagartig und nahmen Kummer und Sorge in sich auf. Der gequälte Blick richtete sich auf Esteron. Mit zittriger Stimmer fragte der Templer nach Vettel. Die Augenränder sammelten bereits Tropfen für Tropfen, salzige Tränen. Kurz vor dem Ausbrechen, wurden sie jedoch beruhigt, denn der junge Mann berichtete, dass die Burg von der Inquistition befreit worden war und sie somit nichts mehr zu fürchten hätte. Das beiläufige „bis auf ihr Körpergewicht“, vernahm Krieger gar nicht mehr. Das ganze Universum ließ den sein Herz los und plumpste zu Boden. Kriegers Herz jedoch schwebte erleichtert nach oben, was dazu führte, dass er neben seinen Freunden herschwebte. Plötzlich wurde er wieder auf den harten Boden der Tatsachen gezogen. Instinktiv sprach er in die Gruppe, „ich spüre negative Energien hier!“, zog am Sumpfstängel und schnipste ihn im hohen Bogen weg. Gardiff ging komischerweise vor der Gruppe her und machte einen auf einsamen Führer. Irgendetwas stimmte hier nicht. SO beschloss Krieger die beiden Turteltäubchen mal alleine zu lassen, besorgte sich davor aber noch zwei Humpen Bier. Er schnalzte Esteron auch noch auffällig verdächtig mit der Zunge zu, um Lehna etwas neidisch zu machen.
„Nicht leicht mit deinem Tempo schritt zu halten!“, keuchte Krieger neben Gardiff her und reichte ihn einen Humpen Bier. Ein Stängel Sumpfkraut folgte und das Schäpern der beiden Gefäße, „auf unsere Wiedereinkunft! Prost.“ Und ein kräftiger Schluck folgte.
„Nun, Kumpel, sag mal, was hier Sache ist! Wohin geht’s und vor allem, wie geht’s dir!“, versuchte Krieger ein informatives Gespräch zu starten. „Ich hab irgendwie keinen Plan, aber so lange ich bei euch bin!“ Krieger grinste und nahm einen Zug Sumpfkraut. „Ach ja, wegen Esteron, wir haben eigentlich noch eine gemeinsame Mission und sind deswegen mal zusammen nach Gothar gezogen. Als dort dieser Frost und so ein anderer Kerl sich unbedingt kloppen mussten, ging aber alles den Bach runter. Am schluß hat mir dieser Frost noch eine verpasst und mich hat so eine Göre in Gothar überfallen. Alles wurde immer schlimmer und jetzt steht mir in der verdammten statt eine Todesstrafe bevor. Alles also richtig gute Aussichten!“,,
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| 14.06.2003 02:21 | #324 |
| manmouse |
Esteron sah Krieger nach wie er sich daran machte zu Gardiff aufzuschließen. Schon komisch, das Krieger ausgerechnet heute hier erschienen war. Wohl ein Wink des Schicksals. Nun ja. Jetzt waren sie also ein für allemal unterwegs. Und würden der “Inquisition“ den Marsch blasen. Tannenberg mal so richtig aufmöbeln und ihm zeigen wo der Frosch die Locken hatte. Der Wanderer grinste, stapfte neben leicht torkelnd neben seiner großen Liebe her.
Die Gruppe entfernte sich immer weiter von der Siedlung in den Bergen und rückte immer weiter in den dunklen Wald vor. Der Wanderer blickte sich um, nahm Lehna beim laufen in den Arm, und grinste wie ein Honigkuchenpferd.War ja richtig gemütlich hier. So urig. Esteron füllte Lehna und sich den Humpen neu auf und fluchte. Irgendetwas stimmte mit dem Fässchen nicht. War da etwa ein Loch drin? Oder hatten sie das Fass schon leer getrunken?
“ Sag mal Schatz, fühlst du dich auch gerade so als ob du Bäume ausreißen könntest?“ Der Alkohol und das Sumpfkraut, begannen wohl gerade ihre volle Wirkung zu entfalten und so fühlte sich der junge Mann auch. Besoffen und vollkommen zugedröhnt.
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| 14.06.2003 02:29 | #325 |
| Lehna |
Lehna grinste Esteron an, ein Krautstengel hing in ihrem Mundwinkel und auch ihr Bier war schon fast ausgetrunken.
"Tzzz, Bäume... Quatsch... Berge!"
Sie lachte, auch wenn der Witz eigentlich irgendwie... dämlich war. Aber das interessierte sie jetzt nicht weiter. Wenigstens war sie noch etwas sicherer auf den Beinen als ihr Begleiter.
"Was meinst du, ob ich Gardiff kleinkriegen könnte?"
Sie wartete Esterons Antwort garnicht ab sondern löste sich von ihm und lief leichtfüßig zu dem Waldstreicher, wobei sie das restliche Bier hinunterkippte und den Einweghumpen dann achtlos in die Pampa schmiss. Als sie Gardiff erreicht hatte, schlug sie ihm freundschaftlich auf die Schulter und grinste ihn fröhlich an.
"Na? Wie schätzt du meine Schwertfähigkeiten ein bisher?"
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| 14.06.2003 02:45 | #326 |
| Waldläufer |
„Wohin es geht kann ich dir in lokaler Hinsicht noch nicht sagen aber wir, dass heißt Esteron und ich, haben den Auftrag die Inquisitionstruppen zu beschatten. Man hat die Inquisition aus der Stadt Gorthar vertrieben und nun zieht der Rest der Inquisition unter Inquisitor Tanneberg durch Gorthar.“ leichtfüßig sprang Gardiff über eine Wurzel und sah zu den beiden Genießern hinter sich um sich darauf nur wieder umzudrehen und langsam den Kopf zuschütteln. „Na ja jetzt weist du was wir vorhaben. Frost hat mir die Aufgabe gegeben. Eigentlich hätte Frost sie am liebsten allein gemacht. Aber er musste dringend auf den Göttersitz erledigen und...“ eine zarte Hand packte den Waldstreicher und Gardiff sah sich Lehna mit sehr entspannten Gesichtszügen und es wunderte den Barden das sie noch so klar und deutlich sprach.
„Ich wird nicht drum rum kommen zusagen das eure Fortschritte enorm im Gegensatz zum Anfang ist . Ihr könnt eine menge erreichen nur das heißt üben, üben, üben.....“
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| 14.06.2003 02:57 | #327 |
| Lehna |
"Natürlich, üben."
Sie kicherte aus irgend einem unerfindlichen Grund.
"Üben. Üben, üben, üben. Das hat Bernd auch immer gesagt. Kennst du Bernd?"Sie zögerte kurz und lachte dann plötzlich.
"Nein, natürlich nicht. Tja, wirst ihn auch nicht mehr kennenlernen. Er ist tot. Sie sind alle tot, tot, tot..."
Plötzlich schoss ihre Hand zum Griff ihres Schwertes, sie glitt katzengleich an Gardiff vorbei und stand einen Augenblick später vor ihm, ihre Bewegungen waren trotz des Alkohols und der Krautstengel schnell und fließend. Das Mondlicht spiegelte sich auf dem kalten Metall ihrer Waffe.
"Bernd meinte immer: 'Wenn du üben willst, dann versuch das Unschaffbare zu schaffen.'"
Sie sah dem Waldstreicher in die Augen, ihr Blick war herausfordernd, kampflustig, genau wie ihr Grinsen...
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| 14.06.2003 03:14 | #328 |
| Waldläufer |
Abschätzend sah sich Gardiff die junge Frau an, wie sie so vor ihm stand. Entschlossen, kampfbereit und mehr oder weniger total zu. Ein Zustand ihn dem es gewiss nicht leicht für Lehna werden würde aber warum nicht ? Sie konnte nur daraus Lernen.
Unmerklich griff der Waldstreicher nach seiner Waffe und schon blitzte die frisch polierte Klinge im nackten Mondschein auf. Still und ungerührt verharrte der Einhandlehrmeister. Seine Sinne waren klar da er dem Bier nicht im großen Maße gefrönt hatte und auch sein Hirn war frei von Nebeln und bunten Farben die das Sumpfkraut sonst so beim rauchen nach sich ziehen. Eher stieg die Konzentration bis aufs äußerste an da ein Betrunkener Gegner das schlimmste war was einem relativ klar denkendem Helden passieren konnte.
„Na dann .... Greift mich an Lehna und zeigt was ihr gelernt habt!”
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| 14.06.2003 03:27 | #329 |
| Todesfürst |
Wieder im gorthanischen Wald....
Stille. Einen Moment lang herrschte Stille, aber nur einen Moment, dann kamen die Stiefelschritte immer näher. Anscheinend waren sie schon ganz in der Nähe. Er hörte ihre Schritte, wie sie näher kamen. Plötzlich erstarrten die Schritte. Die Männer blieben stehen.
"Sag mal Fred, siehst du das selbe wie ich?"
"Jepp, hier ist die Spur vorbei."
"Und was jetzt?"
"Jetzt suchen wir weiter du Depp"
Sie setzten ihre Suche also fort, verdammt, wieso konnten sie nicht einfach wieder gehen. Sie kamen immer näher, der Baum war groß und stark, es war eine gigantische Eiche, wahrscheinlich mehrere hundert Jahre alt, doch mehr als Schutz vor der Sicht bot er nicht. Die Schritte wurden nun immer deutlicher, sie liefen genau in seine Richtung. Verdammt, so ein Mist, habe ich was übersehen oder wieso laufen die auf mich zu? Sie mussten unmittelbar in seiner Nähe sein, langsam hörte er ihren Atem, ihr nervöses Kauen. Sein Herz schlug immer schneller und die Wunde schmerzte ihn zusätzlich, sein Adrenalinspiegel musste auf über 200 gewesen sein, er war so gespannt, wen irgendwas geknallt hätte, wäre er wahrscheinlich wegen Aufregung gestorben. Doch er hatte einen Plan, in der kurzen Zeit hinterm Baum hatte er nachgedacht. Sie waren zu zweit, doch er hatte den Überraschungseffekt. Er sammelte seine Kräfte und war nun bereit für den Kampf. Es sollte auf Leben und Tod gehen, seinen Tod. Doch noch war es nicht soweit.
Langsam waren die Banditen nur noch zwei, oder drei Schritte entfernt, gleich würden sie kommen. Der Fürst schielte hinterm Baum, einer links, der andere nicht rechts, verdammt, das hätte es ihm erleichtert, doch der andere war ein paar Meter neben dem ersten. Jetzt kam langsam ein Fuß zum Vorschein. Der Fürst schwitzte, wahrscheinlich vor Aufregung. Er zähle innerlich als er den Fuß sah: Eins, zwei und drei…. Als er drei gezählt hatte, ging es los. Er stürmte aus seiner Deckung, indem er dem ersten Banditen, der seinen Kopf gerade vorm Baum streckte einen Faustschlag verpasste. Die Knochen knackten und witzigerweise fiel ein Zahn heraus, doch das Lachen hieb er sich für später auf, den er hatte da noch einen vor sich. Der Bandit hatte erst erschreckt geschaut, doch nun zog er seinen Einhänder aus der Scheide am Gürtel. Damit hatte er gerechnet, nun trat ein weiterer geplanter Augenblick ein.
"So, nun bist du dran du Ratte. Dem Pfeil hast du überlebt aber mein Schwert wird es vollenden."
"Darf ich mich zum Abschluss noch kurz am Stiefel kratzen?" "Wassssss?"
Bevor der Bandit Zeit hatte zu realisieren, was der Fürst meinte, da hatte der sich schon gebückt, seinen Dolch Todesschädel aus der Scheide gezogen und auf den Banditen geworfen. Bevor dieser geblickt hatte, was da auf ihn zukam, schnitt sich der kalte Stahl in den Oberschenkel des Banditen. Einen Schrei später lag er auf dem Waldboden und wimmerte nur leise. Sein Schwert hatte er fallen gelassen.
Gerade rechtzeitig drehte sich der Fürst um, denn der erste Bandit rappelte sich gerade auf. Einen tritt in den Bauch später, lag auch der endgültig schachmatt.
Nun trottete der Gewinner des Kampfes zu dem wimmernden Banditen und griff an dessen Oberschenkel. Ohne Erbarmen zog er dann den Dolch raus und ein gewaltiger Schrei war die Folge. Der Schrei musste sämtliche Ohren im Umkreis von 3 Meilen erreicht haben. Danach hätte er gehen können, doch er tat es nicht. Er nahm wie bei seinem Arm ein Tuch, wobei er sich wunderte das diese verdammten Stoffdinger anscheinend nicht weniger wurden, und seine Wasserflasche. Er reinigte die Wunde, genau wie seine und verband sie dann. Scheinbar schien es auch dem Banditen besser zu gehen auch wenn er noch Schmerzen hatte, genau wie er, ein synchrones Bild des Leidens. Dann nahm er den Banditen am Kragen und ging ganz nahe an sein Ohr:
"Danke noch mal für den netten Pfeil, ich werde ihn noch einige Zeit in Erinnerung behalten. Wenigstens hat’s den richtigen getroffen, schließlich hast du ihn ja abgefeuert. Nun spürst du hoffentlich dieselben Schmerzen wie ich. Und sei froh, dass du an mich gekommen bist, jeder andere hätte euch beide jetzt umgebracht, allein weil ihr auf ihn geschossen habt."
Mit Ekel spuckte er dem Typen ins Gesicht und ließ ihn dann in den Waldboden fallen.
Sie würden es beide überleben, der eine sogar ohne Schmerzen, na ja bis auf Bauchschmerzen. Verdient hatten sie es nicht, aber er war kein Mörder, er war etwas…etwas anderes. Er hatte sie nicht mal beklaut, aber nur, weil er seine Vergangenheit, mit der er noch nie was zu tun hatte, hinter sich lassen wollte.
Er lief und lief immer der untergehenden Sonne nach, seinen alten Weg hatte er schon lange verloren, dank der beiden netten Menschen. Nach einiger Zeit wurde es dunkel und er konnte nicht mehr weiter, er brauchte eine Pause und um ehrlich zu seien, wollte er auch eine. Er schlug sich in eine Kuhle, holte etwas Holz und entzündete ein Feuerchen. Leise knisternd loderte es bald und bot neben Wärme und Licht auch ein Gefühl der Sicherheit. Er schaute noch lange in die Nacht und gab immer mal wieder frisches Wasser auf die Wunde. Doch langsam wurde er müde und so schlief er an dem Hügel gelehnt mehr oder weniger sanft ein. Morgen musste er unbedingt Gorthar erreichen, koste es was es wolle.
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| 14.06.2003 03:35 | #330 |
| Lehna |
"Natürlich."
Ansatzlos schnellte sie nach vorn, die dünne Erzklinge zerschnitt pfeifend die Luft. Gardiff riss sein Schwert hoch und parierte den ersten Angriff ohne große Mühe, schabend glitten die Waffen aneinander ab, als Lehna sich zur Seite warf. Ihr Lehrmeister sprang ebenfalls zur Seite, die Klingen blieben in Kontakt miteinander, Gardiff versuchte ihr Schwert nach unten zu drücken. Lehna wusste, dass sie bei einem solchen Kräftemessen unterliegen würde und zog sich mit einem schnellen Schritt nach hinten zurück.
Leicht geduckt tänzelte sie um Gardiff herum, doch im Gegensatz zu Esteron ließ dieser ihr keine Zeit und griff an, gerade so konnte sie seinen von links kommenden Schlag abwehren. Der Waldstreicher riss seine Waffe hoch um sie einen Augenblick später wieder niederfahren zu lassen, Lehna sprang zur Seite und stach zu. Allerdings war Gardiff schnell genug, um ihre Waffe zur Seite zu schlagen.Die junge Frau folgte dem dadurch entstandenen Schwung, wirbelte um die eigene Achse und schlug von der anderen Seite her zu, jedoch nur um erneut auf die abwehrbereite Klinge des Waldstreichers zu stoßen...
Erneut sprang sie einen Schritt zurück und grinste Gardiff an. Immerhin, er verstand sein Handwerk um einiges besser als Esteron - und griff schob wieder an. Seine Klinge beschrieb einen seitlichen Bogen durch die Luft, doch statt den Schlag abzuwhren ließ sich Lehna nach hinten fallen, stützte sich mit der freien Hand auf den Waldboden und riss ihre Beine hoch. Gardiffs Schwert zerschnitt nur die Luft über ihr, einen Augenblick später keuchte der Waldstreicher überrascht, als ihre Stiefelsohlen in seiner Magengegend landeten. Der
Schwertkampflehrmeister beugte sich nach vorn, um die Wucht des Treffers abzufangen und sprang einen Schritt zurück, Lehna zog die Beine an, stieß sich mit der Hand vom Boden ab und stand schon wieder sicher auf den Füßen.Sie lächelte Gardiff herausfordernd an und schnellte im nächsten Augenblick erneut nach vorn...
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| 14.06.2003 03:37 | #331 |
| Krieger-BP |
in des bei Esteron
Krieger indes kümmerte das sinnlose Rumgefuchtel der Waffen nicht. „Nicht ausgelastet die Jugend.“, schmunzelte er und begab sich zu Esteron.
„Ein Sumpfstängel ging auf Reisen,
von Mund zu Mund gereicht,
wurde er langsam verspeist
der nächste fing an zu kreisen.
Wohin auch immer,
ob nach links ob nach rechts
wie ein Baum, geschändet von einem Specht
dem Stängel gings schlecht
Der Messias eines Tages
Verkündet, rauchen seie ungesund
Vor allem für so einen jungen Spund
Denn die Lunge es nicht vertrage
Auf Dauer alles wäre Schwarz
Beine Fallen ab, wegen des Rauches Macht
Doch was solls, wir ziehen in die Schlacht
Bein ab, ob durch Schwert oder Raucherharz
Ich sage euch, hernieder mit dem Prophet,
denn er nimmt uns das, was man Leben nennet
jeder der das Kraut kennt
wird Schreien Sumpfkraut an die Macht, wenn schon sonst nichts geht“
„Also Esteron, auf eine weitere Runde. Kraut Frei!“, rief er ihm zu ...
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| 14.06.2003 03:53 | #332 |
| Waldläufer |
„Ah du willst also spielen....“ Gardiff grinste hinterhältig als Lehna auf ihn zugeschossen kam. Sicher rechnete die junge Frau damit das Gardiff aus dem Weg springen würde doch da hatte sie sich geirrt. Ein bleiches Blitzen zeigte dem Waldstreicher die Klinge der Schülerin und mit Geschick und Gefühl lenkte der Barde die gegnerische Waffe nach links weg um Lehna als sie an ihm vorbeisegelte kräftig mit der Schulter in die Seite zu stoßen so das sie ihre Flugbahn verlies und etwas unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machte. Breitgrinsend stand Gardiff einige Meter neben der gefallenen Dame und sah zu wie sie sich aufrappelte.
„Na was ist los ? Das ist doch nicht alles was ihr bei mir gelernt habt oder ?“ Gerade war Lehna wieder auf den Beinen als Gardiff ach schon wieder auf sie zuschnellte und eine wahre Flut von Schlägen aus allen möglichen Richtungen auf seine Schülerin einprasseln lies. Leichtfüßig tänzelte der Einhandlehrmeister um das Mädchen immer wieder darauf aufpassend das mit einem Schlag der hier und da noch durch die doch schon recht enge Verteidigung durch kam die Schülerin nicht verletzte und das keiner ihrer Stiefel sie noch mal erwischte.
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| 14.06.2003 03:55 | #333 |
| manmouse |
Esteron nickte nur langsam und mit einem fettem Grinsen. Krieger war ja ein richtiger Künstler. Beachtliche Leistung Krieger. Dankend nahm der Wanderer den Stängel entgegen und blickte verträumt zu Lehna.
“ Ist sie nicht ein wunderhübsches Ding? Mir konnte nichts besseres passieren. “
Gardiff und Lehna boten sich einen echt guten Kampf. Esteron merkte erst jetzt, was für ein schlechter Kämpfer er doch war. Aber so richtig kümmerte es ihn jetzt nicht weiter. Was jetzt zählte waren die beiden da.
“ Sie ist seine Schülerin. Macht sie das nicht toll?“, der Wanderer stockte, wurde leicht sentimental.
“ Ach Krieger, was bin ich doch froh das du noch lebst, und sehen kannst das ich der glücklichste Mann auf Erden bin.“ langsam stiegen dem Wanderer jetzt die tränen in die Augen.
“Und Gardiff hat uns quasi zusammen gebracht. Ist er nicht ebenso ein netter Kerl? Wenn auch etwas stürmisch aber sehr nett.“
Die beiden Männer sahen sich den Kampf an grade in dem Moment wo Lehna ihrem Lehrmeister in den Magen trat.
“ Ups, das tat glaube ich weh“
Das gardiff mittlerweile zum Gegenangriff übergegangen war, bekam Esteron zum Glück nicht mit.
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| 14.06.2003 04:05 | #334 |
| Krieger-BP |
„Ja, ja mein Freund, du hast wirklich eine Klasse fang gemacht. Aber ich meine, sieh dich doch mal an! Die steht doch gar nichts schlechteres zu!“, grinste Krieger, nahm einen tiefen und langen Zug von seinem Stängel und reichte ihn dann wieder an Esteron weiter. Erst als dieser den Stängel wieder zurückreichte, atmete der Templer erleichtert aus. Ein angenehmer Schauer kroch seinen Rücken hinauf und bracht ihn dazu sich zu schütteln.
„Irgendwie ganz schön stark für ein Mädchen!“, gab Krieger zu und der Stängel wechselte wieder den Besitzer.
„Sag mal, hat sie eigentlich noch andere Dinge zu bieten, als ihren Körper?“, fragte Krieger den leicht bedüdelten Esteron, der den Stängel wieder zurückreichte. Der Tag schien die Nacht schon wieder zu verdrängen, denn irgendwelche Vögel schienen zu zwitschern. Oder waren es nur die Stimmen in Kriegers Kopf? Eigentlich egal...
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| 14.06.2003 04:16 | #335 |
| Lehna |
Ui, das war nicht ganz so geschickt gewesen...
Lehna zögerte jedoch nicht, als Gardiff sie umgestoßen hatte, sondern sprang sofort wieder auf die Beine. Ihr Lehrmeister ließ ihr jetzt allerdings kaum Zeit sich vorzubereiten, bevor er schon wieder angriff. Seine Hiebe kamen schnell und waren schwer vorherzusehen, die beiden umkreisten sich leichtfüßig, ihre Waffen führten ihren Tanz im fahlen Mondlicht auf, in schneller Folge ertönte das Klirren des Stahls...
Gardiff hatte die Schwierigkeit ziemlich hochgesetzt inzwischen, daran selbst anzugreifen konnte Lehna nicht mehr wirklich denken, viel zu sehr war sie damit beschäftigt sich verbissen gegen ihren Lehrmeister zu verteidigen. Sie war ihm wohl doch noch nicht so ganz gewachsen... Aber aufgeben? Nö.Als Gardiff mal wieder von der Seite her zuschlug ließ sich Lehna ein weiteres Mal nach hinten fallen, wieder zerschnitt die Waffe ihres Lehrmeisters nur die Luft. Die junge Frau stützte sich diesmal mit beiden Händen auf den Boden, riss die Beine hoch und kam nach einem Überschlag ein Stück entfernt von Gardiff wieder auf die Füße. Sie zögerte nicht sondern sprang ansatzlos in die Höhe, schnappte sich mit der Linken einen tief hängenden Ast und schwang in Gardiffs Richtung, wobei sie nach dem Waldstreicher trat. Dieser allerdings wich ihrem Tritt aus, also ließ sie los und drehte sich in der Luft um die eigene Achse, sirrend zerschnitt ihre rasiermesserscharfe Erzklinge die Luft - um dann klirrend auf Gardiffs erhobene Waffe zu treffen...
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| 14.06.2003 04:45 | #336 |
| Waldläufer |
„Nett, wirklich nett dafür das du etwas beschwipst und vernebelt bist.“ der Gildenlose grinste immer noch und eigentlich machte es Spaß gegen Lehna zukämpfen. Sie bemühte sich und brachte Beachtliches in ihrem Zustand zustande. Einmal lies Gardiff ihr noch Freiraum was die junge Frau sofort nutzte um sich zusammeln und dann noch einmal auf den Einhandmeister los zugehen. Rasant klirrten die Schwerter auf einander bis sich der Waldstreicher von ihr löste sie noch mal genau fixierte und dann auf sie los brauste. Das von ihr zur Abwehr entgegengehaltene Schwert fing noch drei, viel Schläge ab bis es sich aus der zarten Hand des Mädchens wand und auf dem Waldboden liegen blieb. Mit Genugtuung lies Gardiff sein Schwert wieder in die Scheide fahren und sammelte Lehnas Schwert vom Boden auf.
„Eine reife Leistung Lehna. Alle Achtung. Schwertführung war in Ordnung, Kreativität in den Angriffen auch und Standhaftigkeit hast du beim Verteidigen auch bewiesen. Du beherrschst nun die Grundlagen des Einhandkampfes. Mit noch mehr Arbeit an dir und einer Menge Training wir echt noch was aus dir werden.“ mit diesen Worten reichte der junge Meister Lehna, ihr Schwert zurück. „Gratulation.“ kam noch über seine Lippen ehe er sich abwand um sich auf einer Starken Wurzel nieder zulassen um einen Kanten hartes Brot zuknabbern.
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| 14.06.2003 05:01 | #337 |
| Lehna |
Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht ließ sich Lehna auf ein weiches Moospolster fallen und versuchte wieder einigermaßen zu Atem zu kommen, der Kampf hatte sie doch ziemlich aus der Puste gebracht.
"Danke... Ich werd mich bemühen...", brachte sie noch hervor und wischte eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Hm, das war die selbe die sie andauernd nervte. Vielleicht sollte sie diese Locke mal abschnippeln. Oder auch nicht, Esteron mochte sie nämlich...
Lehna grübelte noch ein wenig über die Lockenproblematik nach, bis sie wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, dann erhob sie sich langsam, sammelte ihr Schwert auf und ging zu Krieger und Esteron, die sich etwas abseits ins Gras gesetzt hatten. Sie ließ sich von dem Sumpfler einen Krautstengel geben und kuschelte sich dann an Esteron, der seinen Arm um ihre Schulter legte und sie an sich drückte, wobei er ihr irgendwelche Komplimente betreffs ihrer Kampffähigkeiten machte. Sie hörte allerdings nur noch mit halbem Ohr zu, und kurz nachdem sie den Krautstengel aufgeraucht und die Kippe ins feuchte Gras geworfen hatte garnicht mehr, weil sie dann nämlich eingeschlafen war...
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| 14.06.2003 10:13 | #338 |
| Satura |
Schweißnass schreckte Satura von ihrem Lager im weichen Moos hoch. Ein schrecklicher Alptraum hatte sich in ihren Schlaf gedrängt, und die Nacht zur Tortur werden lassen. Leon, wie er gegen einen trollhohen Schattenläufer kämpfte, von ihm gebissen wurde, und sich dann zu Vollmond selbst in einen blutrünstigen Schattenläufer verwandelte...
"Brr, wie abstoßend!" sie schüttelte ihren Kopf, um die lästigen Überreste des Traumes abzuschütteln und beobachtete Leon, der leise schnarchend im Moos lag; den Arm, in dem Satura gelegen war, noch ausgestreckt, als würde er warten. Halt... war sie tatsächlich in seinem Arm gelegen? - Wie peinlich... Gottseidank wusste Leon das nicht. Da musste sie sich wohl nachts an ihn gekuschelt haben, als sie ihren schrecklichen Alptraum gehabt hatte. Vielleicht war es auch einfach nur sehr kühl gewesen?
Da Leon noch schlief, beschloss sie, ein wenig mit dem Schwert zu üben; locker ließ sie die leichte Klinge aus ihrem Handgelenkt heraus schwingen. Wenn sie mit ihrem Schwert übte, konnte sie am besten nachdenken. Seltsam, aber die Übung mit der Waffe brachte sie in einen Zustand der Konzentration und der Entspannung.
Der Schattenläufer von gestern hatte wohl irgendwann seine Jagd und seine Suche aufgegeben - irgendwie war diese Schlucht eine Brutstätte für die dunklen Jäger - man sollte sie Schattenläuferschlucht nennen! Denn auch als sie zum ersten Mal die Schlucht durchquert hatte - in Begleitung der Kultisten noch - waren sie von einem Schattenläufer angegriffen worden.
Die dunklen Jäger mit dem zottligen Fell faszinierten sie trotz - oder gerade wegen - ihrer Gefährlichkeit. Was für ein mächtiger, schwerer, fast plump wirkender Körper... und doch so wendig und schnell, wie sie gestern bemerkt hatte. Ein Fell von einer Farbe, die das Tier mit der Dunkelheit eins werden ließ. Es waren wunderschöne Tiere - eindeutig.
Die Sonne gewann schnell an Kraft, und bald wurde Saturas Training zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Da sie aber wußte, dass sie ihre Energien heute noch für den Marsch brauchen würde, beschloß sie, Schluß zu machen und sich statt dessen noch eine erfrischendes Bad in dem kühlen Wasser des Flusses zu gönnen.
Sie hatten unweit der Stelle gerastet, an der Satura und der dunkle Krieger Frost damals auf dessen Freund gestoßen waren, diesen schmalen Blondschopf Esteron. Ein angenehmer junger Mann, ruhig, und ohne etwas Aufdringliches in seiner Art zu haben. Wo die beiden sich wohl mittlerweile herumtrieben? - Was wohl inzwischen alles geschehen war, nach ihrem überstürzten Aufbruch... als sie sich von ihren Begleitern nicht einmal verabschiedet hatte, sondern nur einen Brief hinterlassen hatte? Welch wirre Zeit das doch gewesen war!
Vorsichtig, aber behände war die Amazone das recht steile Flußufer hinuntergeklettert. Eine Verstauchung oder Prellung war das letzte, was sie jetzt brauchen konnte, umso vorsichtiger war sie auch.
Am Fluß angekommen entledigte sie sich rasch ihrer Kleider und legte sie auf einen der großen Felsbrocken am Ufer. Auch ihren Gürtel und ihre Waffe legte sie ab, und splitterfasernackt tauchte die Amazone in das kühle Wasser des Flusses.
Herrlich, wie es ihre nackte Haut umspülte! Mit schnellen Zügen teilte sie das kühle Nass und schwamm ein Stück flussaufwärts, um sich dann mit der leichten Strömung wieder zurücktreiben zu lassen.
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| 14.06.2003 10:53 | #339 |
| Skeleon |
Mit einem Grunzen öffnete der junge Dieb die Augen.
Was für ein seltsamer Traum - Satura und er brachen durch einen endlosen Wald, auf der Flucht vor einem schwarzen Schatten und ...
Er blickte sich verwirrt um.
Es war kein Traum gewesen. Leon lag unter dem Baum im weichen Moos, nahe des Sees, an dem Satura mit den Kultisten schon einmal gewesen war - Leon, der eine mehr in den Bergen gelegene Route gegangen war, war dieser Ort völlig unbekannt.Etwas unsicher auf den Beinen schob er sich am Baumstamm entlang in die Höhe. Wo steckte Satura?
Ein Platschen und Plätschern machte Leon auf sich aufmerksam. Er schlenderte hinüber zum See und sah, wie Satura lange Bahnen entgegen des Stromes schwomm und sich dann einfach wieder zurücktreiben ließ, wie zur Entspannung.Leon blickte interessiert zu - nicht wegen ihrer Nacktheit, sondern weil er selbst kein so guter Schwimmer gewesen war und sich ein paar Tricks abgucken wollte. So sagte er sich.
Allmählich schien Satura die Lust am Schwimmen zu vergehen - sie ließ sich treiben und schwamm dann auf der Stelle. Ihr Blick schweifte durch die Wälder nahe des Sees und entlang des Flusses.
In dem Augenblick zog sich Leon zurück. Er war ja kein Spanner. Nun wirklich nicht.
Er trottete an dem Baumstamm, unter dem er geschlummert hatte vorbei und setzte sich auf einen Felsblock etwas entfernt vom Fluß.
Der junge Dieb zog den Kampfdolch aus seinem Halfter und legte ihn sich flach in die Hand. Wie er ihn hin und herwandte blitze er ihm heller werdenden Sonnenlicht.
In dem Augenblick kam Satura die Steile Furt emporgeklettert. Ihr nasses Haar hing ihr in der Stirn und mit einer wütenden Bewegung schob sie es beiseite. Ihre Kleidung hatte sie inzwischen wieder an, wie Leon feststellte.Sie richtete sich auf und schlenderte auf den jungen Dieb zu. Sie schien ausgesprochen erholt zu sein ... mit einem Scharren und Blitzen schob Leon den Dolch zurück in sein Halfter.
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| 14.06.2003 11:14 | #340 |
| Satura |
Ein wundervoller Tag, ganz eindeutig, dachte Satura. Sie schüttelte ihr nasses Haar aus, und ein Regen aus feinen Wassertröpfchen ging auf Leon nieder. Satura sah ihn grinsend an und meinte: "Na, bereit? Dann lass uns gehen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns."
Die Amazone rückte ihren Gürtel zurecht und prüfte, ob die neuen Wurfmesser fest genug in den Schlaufen staken. Leon erhob sich murrend und streckte sich gähnend. Woher nahm diese Frau nur ihre Energie?? Und das so früh morgens... Erst jetzt fiel ihm auf, dass es eigentlich schon fast Mittag sein musste, dem Stand der Sonne nach zu urteilen.
Satura hatte die beiden Wasserschläuche am Fluss gefüllt; der Marsch über das staubige Schlachtfeld würde anstrengend werden, wenn die sengende Hitze der Sonne auf die ungeschützte Ebene herunterbrannte.
"Nur gut das der Schattenläufer gestern von uns abgelassen hat... du hattest Recht, es war besser ihn nicht zu töten. Die Menge Fleisch, die wir von dem Tier gehabt hätten, hätten wir nicht tragen können. Und es ist schade drum, das vergammeln zu lassen."
Die beiden überquerten den Fluss und traten bald aus der schützenden Schlucht auf die karge Ebene hinaus. Flimmernde Hitze stand über dem Boden, und kein Lüftchen regte sich. Die Amazone sah ihren Begleiter prüfend an. "Bereit?"
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| 14.06.2003 11:27 | #341 |
| Skeleon |
Er nickte stumm.
Im selben Augenblick betraten sie das graue Brachland vor ihnen.Bis in die Ferne erstreckte sich die tote Fläche, durchzogen von bleichen Knochen, rostendem Eisen und schimmerndem Stahl. Ein Wind, wie das Heulen der Toten zog über die Ebene und wirbelte den durstigen Staub auf. Nichts, weder Innos noch Beliar gefälliges war hier in der Lage zu überleben. Die wenigen Kreaturen, die das Schlachtfeld bewohnten waren allesamt korrumpiert und weder Licht- noch Schattenwesen.
Erleichtert stellte Leon fest, dass nichts in Sicht war - weder Getier, noch Vogel. Sie scheuten das Licht und waren zugleich schrecklicher als die Dunkelheit.
Leon verdrängte diese Gedanken. Es würde noch ein langer Marsch werden. Aus den Augenwinkeln blickte er Satura an, die neben ihm herlief und er grübelte über die vergangenen Tage nach. Sie ... es war wunderschön gewesen.Abrupt blieb er stehen.
Er zog den Kampfdolch, mit dem er Satura vor Wochen verwundet hatte, aus seinem Halfter, rammte ihn in die tote Erde und schritt weiter, ohne sich noch einmal danach umzusehen.
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| 14.06.2003 11:38 | #342 |
| Satura |
Die Amazone vernahm das scharrende Geräusch einer Waffe, die gezogen wird, hinter sich und drehte sich erschrocken um. Sie sah, wie Leon seinen Dolch in die tote Erde rammte; seltsam emotionslos wirkte sein Blick, und sie konnte nicht erraten, was hinter seiner Stirn vor sich ging. Vorhin schon, an ihrem Rastplatz, hatte er mit dem Dolch herumgespielt, doch sie hatte dem keine Bedeutung zugemessen.
Satura hielt an und sah Leon ernst in die Augen. "Na, heißt das jetzt, du hast dich für das Schwert entschieden?" Ob das so eine Art symbolischer Akt war? - Obwohl, seine Einhandprüfung stand ihm erst in einer Woche bevor... Und Leon würde doch keine Waffe weggeben, wenn man die noch einigermaßen gewinnbringend verkaufen könnte?
Sie sah den jungen Dieb verwirrt an, denn er hatte noch immer nicht geantwortet, sondern starrte auf den staubigen Boden, dem er eine weitere Wunde zugefügt hatte. Sein Dolch würde nur eine von vielen Waffen sein, die hier am Schlachtfeld begraben waren. Mit dem feinen Unterschied, dass zu dieser Waffe keine Gebeine des toten Besitzers zu finden sein würden.
Ein leichter Wind kam auf und fuhr durch ihr fast schon trockenes langes Haar, zog an ihrem Umhang und ließ den feinen Stoff Wellen schlagen.
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| 14.06.2003 11:46 | #343 |
| Skeleon |
Leon schüttelte nur den Kopf - sein Mund war zu einem bitteren Lächeln verzogen.Aus den Augenwinkeln sah er Satura, wie sie nahe das Dolches dastand, ihr Haar und Gewand vom heulenden Wind in alle Richtungen gewirbelt. Er konnte es gar nicht fassen, etwas so wunderschönes verwundet zu haben.Mit einer auffordernden Handbewegung und ohne ein Wort zu verlieren schritt er weiter.
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| 14.06.2003 12:35 | #344 |
| Satura |
Leon sagte nichts; er ging einfach weiter. Verdammt, sie hätte sich schlagen können - wie konnte sie nur so blöd sein. Das war der Dolch, mit dem... mit dem er sie fast umgebracht hatte. Es war eine symbolträchtige Handlung gewesen - obwohl sie sich über die wirkliche Bedeutung nicht sicher war.
Bereute er es, je hierhergekommen zu sein? Bereute er es, sich dem Kult angeschlossen zu haben? Bereute er es, sie verletzt zu haben?Sie sah ihn fragend an. Soviel, was sie ihm jetzt gerne sagen würde - und nicht konnte. Sie hatte Angst, einerseits vor ihrem Stolz, andererseits auch davor, von ihm wieder zurückgewiesen zu werden.
Und so schwieg sie, und trottete schweigend hinter ihm her, in Gedanken versunken.
Nachdem sie eien Weile lang schweigend über die heiße Ebene gewandert waren, setzte die Amazone sich demonstrativ auf einen größeren Felsbrocken. "Ich brauche eine Pause," stöhnte sie. Ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen, und der Schweiß ließ ihre Kleidung an ihrem Körper kleben. Erbarmungslos brannte die Sonne weiter auf sie herunter, und das Ende der Ebene war noch lange nicht in Sicht. Sie sehnte sich nach der kühlen Schlucht zurück, wo von den Blättern der vielen Pflanzen der Tau heruntertropfte, und das Blätterdach Schutz vor der Sonne gewährte.
Satura zog einen Wasserschlauch hervor und setzte ihn an. Kühl rann das Wasser ihre Kehle hinunter - nie hatte sie das kühle Nass mehr genossen! Dann legte sie sich noch ein kleines Blatt eines Heilkrautes unter die Zunge und bot auch Leon eines an. "Regt die Speichelproduktion an." erklärte sie knapp.
Nach einer viel zu kurzen Pause bestand Leon darauf, weiterzugehen, und Satura folgte ihm widerwillig. Sie wusste, dass sie am späten Nachmittag im Bergarbeiterdorf sein könnten, doch irgendwie spornte nicht einmal das sie an."Sag mal, Leon..." begann sie nach einer Weile, als sie wieder zu dem jungen Dieb aufgeschlossen hatte, der in Gedanken versunken voraus gegangen war. "Du hängst doch nicht noch immer an dem Kult der unter- äh aufgehenden Sonne?"
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| 14.06.2003 13:11 | #345 |
| Skeleon |
Der junge Dieb sah sie etwas unsicher an, als zweifele er an sich selbst. "Das ... weiß ich nicht."
Er versuchte aufmunternd zu lächeln, scheiterte jedoch kläglich."Komm, lass' uns weitergehen. Es ist noch ein ganzes Stück zur Minensiedlung und die Sonne hat ihren Zenit bereits überschritten."
Mit einem Grinsen warf er ihr einen der Äpfel zu, die er in Gorthar eingesteckt hatte. Satura fing ihn auf, ganz ähnlich wie damals vor Khorinis. Unwillkürlich musste der Junge wieder lächeln.
Dann beschleunigte Leon seinen Schritt und konzentrierte sich auf den würzigen, fast scharfen Geschmack des Krautblattes unter seiner Zunge. Er brauchte Zeit zum Nachdenken - und hoffte, Satura würde das verstehen.
Eine ganze Weile marschierten sie so durch die Ebene, umgeben von völliger Totenstille, abgesehen vom Heulen des Windes und dem unregelmäßigen Knurpseln, mit dem Satura ihren Apfel verzehrte.
Leon wandte sich um und blickte zurück. Wenn er es richtig einschätzte, hatten sie bereits die Hälfte des Weges, quer durch das Schlachtfeld hinter sich gebracht. An dieser Stelle war es auf beiden Seiten von Bergketten begrenzt, wodurch es ein ganzes Stück schmäler war. Dennoch hatten sie noch ein langes Stück Weg vor sich.
Er lächelte Satura freundlich an und wandte sich dann wieder dem Weg vor ihm zu. Je mehr sie sich jetzt zur Eile drängten, desto eher würden sie dieses Wegstück hinter sich haben. Und falls sie vom Weg abgekommen waren, so konnten sie immer noch am Rand des Schlachtfeldes entlangmarschieren, anstatt jetzt ihren Kurs zu korrigieren.
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| 14.06.2003 13:27 | #346 |
| Satura |
Satura ging wieder einmal schweigend hinter ihm her und aß den saftigen Apfel, den er ihr zugeworfen hatte.
Nein, aus diesem Mann wurde sie nicht schlau. Wieso hatte sie auch nur gedacht, dass er - nur weil er ihr einmal seine Gefühle gezeigt hatte - das nun dauernd tun würde.
Stellte sie vielleicht auch nur die falschen Fragen? Oder wollte er sie schon wieder los werden, war sie ihm lästig? Nein, das würde er sagen, ganz sicher. Egal - wichtig war, dass sie möglichst bald die Bergarbeitersiedlung erreichten.
Dunkle Wolken türmten sich am Himmel auf, doch die Hitze hatte nichts an ihrer Intensität eingebüßt. Es war drückend schwül, kaum auszuhalten. Sehnsüchtig dachte die Amazone an das morgendliche Bad im kalten Fluss zurück... herrlich. Am liebsten würde sie sich jetzt auch die Kleider vom Leib reißen, vor allem diese schwere Rüstung - doch wäre das in Anbetracht möglicher Gegner keine gute Idee.
Weit und breit nichts; in der Ferne die Berge, am Himmel die Wolken, sonst nichts. Eine wahrhaft schreckliche Gegend, doch wußte sie, dass sie den wahren Schrecken, den dieses Schlachtfeld ausstrahlte, nur ansatzweise spüren, aber sicher nicht begreifen konnte.
Leon trottete immer noch schweigend voraus, und sie kam sich nicht mehr wie seine Lehrmeisterin vor, als sie so hilflos hinter ihm herging und auf irgendein Zeichen seiner geistigen Anwesenheit auf dieser Welt wartete. Ihren Apfel hatte sie inzwischen fast aufgegessen... achtlos warf sie das abgenagte Kerngehäuse in den Staub.
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| 14.06.2003 13:39 | #347 |
| Skeleon |
Der junge Dieb starrte in die scheinbar endlose Einöde vor ihnen. Keine Erhebung. Kein vertrockneter Strauch. Kein nichts. Nur immer und immer wieder Gebeine und Waffen.
Er blickte nach Links vorne, also etwas abseits ihres eigentlichen Kures und wurde plötzlich einer Unregelmäßigkeit in der sonst so immer gleichen Ebene gewahr.
Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete er darauf, doch Satura's Augen waren Leon's in einigen Punkten unterlegen. Seine Sicht war einfach geübter, das kam davon, wenn man sich ständig wie verfolgt umblicken und Gefahren fast schon riechen musste ... er änderte seinen Kurs und Satura folgte ihm, zwar mit fragendem Blick aber ohne größere Einwände.
Mehrere Dutzend Schritte später erkannte auch Satura, was Leon's Aufmerksamkeit erweckt hatte: Ein großer, unförmiger Felsbrocken stand hier, leicht schräg und spendete ein wenig Schatten. Darunter war das verknorpelte Gerippe eines Baumes zu erkennen, der das Glück gehabt hatte, ausgerechnet in der Dunkelheit des Felsens aufzukeimen.
Die beiden beschleunigten ihre Schritte und nach und nach offenbarten sich ihnen mehr und mehr Details.
Erleichtert tauchten sie in dem Schatten ein und mit einem Mal schienen sie wie von einem schweren Gewicht erlöst zu sein.
Nahe des bleichen, fast toten Baumstammes befand sich eine niedrige Kuhle, die sich vom Felsen aus in die Ebene zog und dort verlor - offenbar war das früher ein Wasserlauf gewesen.
Erleichtert aufatmend ließen sich die beiden im Schatten des Felsens nieder und lehnten sich an das kühle Gestein.
Der junge Dieb räusperte sich, spuckte aus und sah zu wie sein Speichel zischend im Sand außerhalb des Schattens versickerte.
"Ich denke, wir können uns eine Pause genehmigen - auch wenn wir bald wieder weiter müssen."
Es waren die ersten Worte seit langem, die er sprach.
Er legte sein Bündel ab und packte die Verpflegung aus.
Ein schönes Picknick würde das nicht werden, aber irgendwie hatte er das Gefühl, Satura hatte etwas auf dem Herzen.
Vielleicht schuldete er ihr noch Antworten?
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| 14.06.2003 14:05 | #348 |
| Todesfürst |
Mal wieder im gorthanischen Wald....
Ein Auge erhob sich und wurde von einem leichten Schnuppern nach Luft begleitet, dann das andere. Die Lieder waren schwer und fielen wieder doch abermals wurden sie geöffnet und blieben offen. Verschwommene Sichten waren die Sicht des Momentes, ein Wabbern aus einem grauen Schleier, der sich lichtete wie ein Vorhang den man öffnete. Es wurde grün und braunfarben und man erkannte Konturen von Bäumen und dem Waldboden. Langsam riß er die Arme hinauf und gähnte laut. Er war aufgewacht.
Das Feuer war lange abgebrand und bot doch noch Wärme, die graue Holzkohle lag verstreut und wurde bei kleinen Luftzügen durch die Gegend gewirbelt. Das Feuer hatte gute Dienste geleistet, sowie im Schutz als im Nutzen. Langsam erhob er sich und begann seine Arme zu strecken. Sein Rücken war ein Wrack, was sicher auch in der aufrechten Schlafhaltung lag, doch er konnte es nicht ändern. Er beugte sich nach vorne und Knochen knackten unter der Verrenkung. Er schüttelte die Füße aus, die auch noch im Nirvana waren und machte sich dann daran ein paar Kniebeugen zu machen. Danach war er schon deutlich wacher. Er nahm seine Wasserflasche und musste feststellen, dass die erste mittlerweile wieder leer war. Da war Auffühlbedarf. Die zweite war aber zum Glück noch voll und so gönnte er sich einen kühlen Schluck und verteilte den Rest über seinen Kopf. Frisch gestärkt konnte es nun weiter gehen.
Die Sonne brannte erbarmungslos durch die Gipfel der Bäume, s musste schon Mittag oder zumindest später Morgen sein, sonst war die Hitze nicht zu erklären. Seine Schritte waren schnell und verfolgten kein bestimmtes Ziel immer nur der Sonne nach. Nach einer Weile hörte er ein Rauschen und sofort waren seine Sinne gschärft. Noch einen Hinterhalt wollte er nicht so ahnungslos begegnen. Sein Arm war zwar schwach und schmerzte aber man konnte ihn immer noch bewegen, zum Glück, es hatte keine Muskeln oder ähnliches getroffen. Zum Glück auch war es nicht sein Führungsarm gewesen, von daher hatte er Glück im Unglück. Doch nun musste er diesem Rauschen begegnen. Langsam näherte er sich der Quelle des Lärmes und dann kam er an einen Wasserfall der in einen Fluß mündete. Es war nicht mehr der kleine Bach, sondern ein viel breiteres Gewässer. Einerseits war das natürlich gut, denn er konnte seinen Wasservorrat auffühlen, andererseits war er dann wohl doch weiter vom Weg abgekommen als geglaubt. Er ging ans Ufer und füllte die Flaschen auf und wusch sich dann den letzten Schlaf aus dem Gesicht. Danach versuchte er einen Orientierungspunkt zu finden, doch er fand keinen. Also beschloß er am Flußufer entlang zu gehen.
Einige Zeit ging das auch gut, anscheinend war nicht sehr viel los aber dann musste doch wieder etwas passieren. Gerade als er an einer Klippenformation vorbeiging hörte er Kampfgeräusche und blieb dann stehen. Er ging das Ufer hoch und sah dann auf 3 Wölfe die zwei Scavenger erlegt hatten. Eigentlich eine ganz normale Sache doch leider drehten sich die Wölfe um, gerade als er wieder zum Ufer wollte. Anscheinend machten sie keine Anstalten bei ihrer Beute zu bleiben, sondern machten sofort Jagt auf den Mann. Der nahm beide Beine in die Hand und lief so schnell es ging zum Fluß zurück, doch die Wölfe holten schnell auf. In der Not nahm er im Laufen ein paar Äste und warf sie in die Richtung der Angreifer, doch das hätte er mal besser sein lassen, denn durch die Unkonzentriertheit fiel er über eine Wurzel von einer großen Pinie und fiel zu Boden. Schnell rappelte er sich wieder auf doch nun waren die Wölfe nur noch wenige Schritte entfernt. Zum Ufer hätte er es nie geschafft und gegen drei, tollwütige Wölfe wollte er in seinem Zustand nicht kämpfen also blieb ihm nur eine Möglichkeit, die Klippen. Er gab noch mal alles und sprintete auf sie zu, die Wölfe im Nacken und jede Sekunde bereit auf ihn zu springen, erreichte er das Felsgestein und sprang. Die Wölfe blieben stehen und konnten ihm nur nachschauen, wie er kopfüber in das Wasser sprang. Hoffentlich war es tief genug. Er hatte Glück, elegant tauchte er mit den Armen vorraus in das Wasser ein und tauhte weniger Sekunden später wieder auf. Die Wölfe standen immer noch da und wussten nicht so Recht was sie tun sollten, doch am Ende verzogen sie sich mit gesunkenem Kopf.
Oh man, wieso muss mir sowas passieren? Tollwütige Wölfe und das mir. Naja, wenn ich eh schonmal nass bin kann ich auch gleich im Fluß den Weg folgen, geht ausserdem schneller, da ich mit der Strömung schwimme.
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| 14.06.2003 14:09 | #349 |
| Satura |
Erleichtert über die Pause liess sich Satura auf den Boden fallen. Sie aßen ein wenig von dem kargen Proviant - die Hitze hatte zumindest den Vorteil, dass man wenig Hunger hatte - und tranken jede Menge Wasser.
Leon sah sie fragend, fast auffordernd an. Was wollte er damit bezwecken? Nein, sie würde nichts mehr sagen, oder ihn mit ihren Fragen belästigen, die ihm offensichtlich unangenehm waren. Warum sonst hatte er noch nicht geantwortet? Was quälte ihn so, was beschäftigte seine Gedanken? Und warum konnte sie ihm nicht einfach sagen, was sie dachte... warum war alles immer so verdammt schwer, was im vorigen Moment noch leicht und unbeschwert erschienen war?Vielleicht war es genau das: hier in Gorthar war etwas mit Leon passiert, etwas, das das Kind in ihm zum Verstummen gebracht hatte. Etwas, das Sehnsüchte in ihm geweckt hatte, und ihn im nächsten Moment allzu plötzlich erwachsen werden lassen hatte. Und sie erwartete zu viel von ihm, erwartete, er würde über all das reden können - mit ihr, die ihn so kalt hatte abblitzen lassen, als er sie am dringendsten gebraucht hatte. Natürlich war sie im Recht gewesen; er hatte sie verletzt, doch hätte sie sich und ihm viel Leid ersparen können, wenn sie über ihren Schatten gesprungen wäre... wenn sie auf Frost gehört hätte, und ihre Wut vergessen hätte.
Und sie wusste, woher die Wut kam. Er war es, der gesagt hatte, es sei gut so. Er hatte sie angestachelt, wütend zu sein. Schon lange bevor diese Sache mit Leon passiert war... Er, der Fremde... hatte er sie belogen, oder wußte er es nicht besser? - Beides konnte die Amazone nicht so recht glauben.Tatsache war, dass sie Leon mit dieser Wut vertrieben hatte. Und dass er ihretwegen litt, sich ihretwegen Vorwürfe machte.
Er hatte schon Recht gehabt - wenn sie nicht nach Gorthar gekommen wäre, hätte er wohl nie so gelitten. Warum war sie hergekommen - nur eines Traumes wegen? - Nicht nur. Sie hatte ihn vermißt, hatte sich alleine gefühlt - doch das hatte sie ihm nie gesagt. Nein, sie hatte das natürlich nur für ihn gemacht, um ihn zu retten.
Statt etwas zu sagen, starrte sie auf ihre wunderschöne Gürtelschnalle, die ihr in Anbetracht der trockenen Realität fast schon kitschig vorkam. War nicht genau diese Schnalle der Beweis dafür, wie sehr sie dieses Erlebnis selbst verwirrt hatte? Der Amethyst war wunderschön, er hatte durch Hummelchens Verarbeitung nichts von seinem sanften Glanz verloren, und keinen Kratzer hatte die Kunstschmiedin auf seiner Oberfläche hinterlassen.
Dann - plötzlich - nahm sie, ohne ihn anzusehen, Leons Hand und führte seine Finger über die feinen Linien auf ihrem Gürtel. Über die Dolche, den Drachen und das Symbol der untergehenden Sonne. Sie vermied es, Leon in die Augen zu sehen. "Lass es etwas sein, das uns verbindet, nichts das uns enzweit." flüsterte sie. "Ich kann dir verzeihen - denke ich. Nicht vergessen, aber verzeihen. Immerhin lebe ich noch!" Sie kam sich ziemlich plump vor in diesem Moment - vielleicht brauchte eine solche Erklärung gar keine Worte, vielleicht redete sie zuviel. Also schwieg sie, vorsichtig seine Hand haltend. Sie bemerkte, dass ihre Hand zitterte; sie war nervös.
Immer noch vermied sie es, ihn anzusehen. Was machte es so verdammt schwierig? Warum zitterte sie, warum fühlte sich alles in ihr auf eine so eigenartige Weise aufgewühlt an?
Im nächsten Augenblick umschloß sie seine Hand fester, wie um das Zittern vor ihm zu verbergen, und schob sie ihren Oberkörper hinauf zu ihrem Amulett. Mit sanftem Druck presste sie seine Hand auf den Drachen und den kühlen roten Stein.
Sie erinnerte sich nur zu gut an den Moment, als er sie angriff. Wie ihr Amulett hell aufgestrahlt war, und eine unsägliche Hitze von ihm ausgegangen war...
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| 14.06.2003 14:35 | #350 |
| Skeleon |
Seine Hand schloss sich fest um das Amulett des Drachen, er spürte wie sich die feinen Zacken tief in seine Haut bohrten, doch er drückte nur noch fester. Er blickte sie schweigend an, doch sie wich seinem Blick aus. Vorsichtig löste er seinen Griff um das Amulett, wandte die Hand und umfasste Satura's Rechte. Seine Finger und Handfläche brannten noch nach von den Stichen des metallenen Drachen und zugleich fühlte er Saturas weiche Haut und so mischten sich Schmerz und Freude. Er wünschte sich fast, ihr dieses Gefühl erklären zu können. Seine Augen wanderte wieder zu ihr nach oben und ihre Blicke trafen sich - und er begriff, dass sie bereits verstandt.
Eine Weile saßen sie so da - im Schatten eines grauen Felsbrockens, umgeben von einer braunen, brachen Einöde und nichts als Tod. Und Leon fühlte sich so lebendig wie noch nie.
Langsam fandt seine Hand ihren Weg und strich Satura eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Junge beugte sich vor und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
Endlich sagte er etwas: "Du bist am wenigsten schuld, an dem was geschehen ist. Ich sollte dir dankbar sein. Es tut mir so leid - der Stich, meine Vorwürfe, einfach alles."
Er blickte vor sich auf den alten Baum und starrte ihn an, als könne er aus diesem Bild irgendeine Lebensweisheit schließen.
"Irgendwie schafft es dieser dürre Baum zu überleben. Es gibt immer einen Weg."Er lächelte schief und hatte das Gefühl, etwas vollkommen Deplatziertes gesagt zu haben.
Dennoch hielt er weiterhin ihre Hand umschlossen.
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| 14.06.2003 14:59 | #351 |
| Satura |
Satura musste fast lachen, als Leon plötzlich über diesen Baum zu philosophieren begann. Sie verstand ihn nur zu gut... auch sie konnte mit solchen Situationen schlecht umgehen. Abgesehen davon, dass sie sich nicht erinnern konnte, je in so einer Situation gewesen zu sein.
Er schaffte es eben doch immer wieder, sie zu verwirren - und zur Zeit fühlte sie sich, als hätte sie einen ganzen Kirmes im Kopf: alles drehte sich, hüpfte und lachte. Und in ihrem Bauch hatte sich ein seltsam aufwühlendes Gefühl breit gemacht, das danach drängte, hinausgelassen zu werden - doch sie hielt es schön fein verpackt dort, wo es war zurück.
Ihre Hand hatte zu zittern aufgehört, als er sie so fest und sicher umfasst hatte. Sie hatte sich bemüht, ihren lauten, schnellen Herzschlag vor ihm zu verbergen, als seine Hand nahe ihres Herzens gelegen hatte. Alles in ihr weigerte sich, anzuerkennen, dass es sich gut anfühlte. Und genau dieser Teil bekam die Oberhand, als sie vorsichtig ihre Hand zurückzog und fast beschämt zu Boden blickte. Eine Kriegerin beim Händchen halten... wo gibt's denn so etwas!
Sie schüttelte ihren Kopf, und stand plötzlich auf - mit dem Effekt, dass sie mit dem Kopf an dem kantigen Felsen anschlug. "Au! Verdammt!" fluchte sie und rieb sich die schmerzende Stelle. Nun, die seltsame Stimmung war nun endgültig verflogen... Allerdings wußte sie nicht, ob sie darüber glücklich war. Erleichtert - ja. Aber glücklich?
"Lass uns weitergehen, bevor uns noch der Himmel auf den Kopf fällt," sagte sie, den Blick auf den wolkenverhangenen Himmel gerichtet.
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| 14.06.2003 15:11 | #352 |
| Skeleon |
Er hatte es versaut.
Schweigend blickte er zu Boden. Sicher, es war irgendwo lächerlich gewesen. Aber so war das nunmal.
Leon sog scharf die Luft ein und richtete sich langsam auf.
Irgendwie wollte ihm das Ganze nicht in den Kopf. Mal so, mal wieder anders. So schien Satura zu sein, dachte er traurig lächelnd. Andererseits war das bei ihm wohl genauso.
Satura blickte besorgt zum Himmel. Er war düster und wolkenverhangen und es schien, als wäre die Dämmerung vor ihrer Zeit angekommen.
Etwas zeitverzögert nickte der Dieb auf Saturas Aufforderung, schnürte sein Hab und Gut zusammen auf seinen Rücken und machte sich daran den schützenden Schatten des Felsens zu verlassen.
Schattig war es nun überall auf der Ebene.
Eine Weile lang marschierten sie schweigend weiter. Dann, wie um die bedrohliche Stimmung zu entkräften brach der Junge das Schweigen:
"Wegen dem Kuss, das ... tut mir leid."
Er grinste etwas hilflos, dann sagte er noch, nachdem er seinen Blick hatte schweifen lassen:
"Wir sind nur noch ein oder zwei Stunden von der Bergkette da hinten entfernt. In spätestens dreien sollten wir die Siedlung erreicht haben ..."Irgendwie hatte er das Gefühl nichts Gescheites rauszubringen. Er brach ab und blickte schweigend auf den ausgedörrten Boden vor sich.
Wie durstig er schien - und direkt über ihren Köpfen braute sich ein Gewitter zusammen. Es wurde wirklich Zeit, dieses Todesloch hinter sich zu lassen.
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| 14.06.2003 15:25 | #353 |
| Satura |
Satura beobachtete Leon, der fast enttäuscht schien, und es zerriss ihr fast das Herz, ihn so zu sehen - doch sie konnte nicht. Was auch immer das zwischen ihnen gerade gewesen war - sie konnte nicht. Das auch immer alles zum falschen Augenblick geschehen musste... wie sollte sie ihm jetzt glaubwürdig klar machen, dass sie ihn nicht verlieren wollte?
Schweigend marschierten die beiden weiter über die tote Ebene, über ihnen ein schwerer Himmel; dunkelgraue, fast schwarze Wolkentürme am Horizont, als hätte Beliar persönlich sein Schloß in den Himmel verlegt.
Entfernt war ein Donnergrollen zu hören, und Blitze leuchteten auf. Eine seltsame Stimmung hatte sich über die Ebene gelegt: es herrschte Stille, Totenstille, und drückende Schwüle.
Leon riß sie aus ihren Gedanken, entschuldigte sich für den Kuß... Ja, das war wirklich zu entschuldigen, dachte sie mit einem bitteren Lächeln, hat mich nicht mal richtig geküsst...
Sie schwieg still, konnte nichts sagen; es war als wäre ihre Kehle zugeschnürt. Sie hatte Angst, das nun wieder alles zerstört sein könnte - nein, das durfte nicht sein!
Sie nahm einen Schluck aus dem zweiten Wasserschlauch - der Inhalt des ersten war schon aufgebraucht - und reichte ihn mit zitternder Hand an Leon weiter. Nicht einmal jetzt vermochte sie ihn anzusehen - wäre das nicht einem Eingeständnis gleichgekommen? Hätte sie dann vielleicht Zugeständnisse an ihre Gefühle machen müssen?
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| 14.06.2003 15:40 | #354 |
| Skeleon |
Der junge Dieb nahm schweigend den Lederschlauch entgegen, öffnete den Stutzen und spülte sich den Staub aus der Kehle.
Dann griff er nach einem losen Strick an seinem Lederbündel und befestigte ihn mit einem unsauberen Knoten.
Inzwischen hatte Leon es aufgegeben, Satura noch einmal anzusprechen.Schweigend marschierten die beiden nebeneinander her, auf die langsam näherkommende, düstere Bergkette. Nebelschwaden hingen in den hohen Gipfeln und zogen von Felszacke zu Felszacke. Irgendwie zog ihn dieser gespenstische Anblick in seinen Bann.
Wie er so vor sich hinstarrte und -marschierte versuchte der Junge alles zu rekapitulieren, was in den letzten Wochen geschehen war ...
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| 14.06.2003 15:55 | #355 |
| Satura |
Es war ein unangenehmes Schweigen, das zwischen den beiden herrschte. War Leon sauer auf sie? Hatte sie etwas falsch gemacht - oder er? Oder war die Situation an sich falsch? Was sollte das überhaupt... eine Amazone und ein Dieb? Nein, das hatte Cord bestimmt nicht beabsichtigt, als er sie nach Gorthar geschickt hatte.
Oder doch?
"Weißt du, mein Junge, es gibt Dinge, die du nicht verstehen kannst. Noch nicht. Du hast sie gerufen, vielleicht nicht bewußt und vielleicht nicht absichtlich, doch du merktest, dass der Kult nicht rechtens war. Du spürst noch immer die Leere, die er in dir hinterlassen hat."
Das waren Cords Worte gewesen... vielleicht sollte sie diese Leere füllen?
Verwundert blickte sie auf, als Leon erleichtert seufzte. Sie verstand auch gleich warum - nur wenige Meter vor ihnen erhob sich ein mächtiger Wald - sie hatten die Ebene hinter sich gelassen.
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| 14.06.2003 16:06 | #356 |
| Skeleon |
Der junge Dieb blieb am Waldrand stehen, blickte nach Links und nach Rechts und versuchte sich zu erinnern. Schließlich wandte er sich nach Osten und trottete knapp unter dem Schatten der Bäume entlang, auf der Grenze zwischen Wald und Schlachtfeld. Es konnte nicht weit sein, bis sie die bewaldete Kuhle erreichen würden, wo Leon sich von Satura und Frost getrennt hatte. Und von dort war es vielleicht noch eine Meile bis zum Bergarbeiterlager.
Erneut atmete er erleichtert auf, als der Wald die Sicht freigab auf den grünen Kessel. An allen Seiten zog sich ein unregelmäßiger Gebirgswald empor und am Grund des Trogtales war der Blick auf den Erdboden restlos von grünen Kronen verdeckt.
Satura schloss zu ihm auf und gemeinsam machten sie sich daran, am südlichen Hang der Kuhle entlang zu wandern. Irgendwo hier in der Nähe müsste der Zugang zur Bergarbeitersiedlung sein.
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| 14.06.2003 16:20 | #357 |
| Satura |
Sie gingen halbwegs ziellos durch den dichten Wald, und Satura hoffte nur mehr, dass sie in die richtige Richtung gingen.
Plötzlich nahm sie eine Bewegung unweit des Pfades wahr. Hastig hielt sie Leon zurück und legte ihre Hand auf seinen Mund. Er verstand, duckte sich neben Satura hinter einen Busch, und wenige Sekunden später wurde auch er der Bewegung gewahr.
Dann hörte man ein lautes, nicht unterdrücktes Gähnen, und zwei dünne Ärmchen streckten sich in die Luft. Gleich darauf erhob sich die ganze Gestalt aus der Kuhle, in der sie verborgen war: zunächst der Lockenkopf, dann ein verschlafenes Gesicht.
Erfreut sprang Satura hinter dem Busch hervor und lief auf die junge Frau zu. "Hallo Lehna, schön dich mal wieder zu sehen... seit der Tavernenschlägerei im Sumpf mein ich!"
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| 14.06.2003 16:40 | #358 |
| Lehna |
Lehna blinzelte, schlug verschlafen die Augen auf. Sofort wurde sie vom hellen Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne geblendet. Bei innos, scheinbar hatten sie gewaltig verpennt - der hell strahlende Himmelskörper hatte den Zenit schon überschritten.
Sie setzte sich langsam hin, musterte den noch friedlich vor sich hin schnarchenden Esteron neben ihr. Der Kerl musste ja einiges intus haben. Nun ja, wenn man Krieger so ansah - der lag merkwürdig verdreht auf einer dicken Wurzel...
Sie gähnte ungeniert und streckte alle Viere von sich, blinzelte noch ein paar mal und rieb sich kurz die Augen. Nochmal blinzeln. Hmm ja, jetzt sollte der Sehapperat einigermaßen funktionieren.
Sie küsste Esterin kurz auf die Wange, wovon dieser nicht gerade viel mitbekam, und erhob sich dann langsam...
"Hallo Lehna, schön dich mal wieder zu sehen... seit der Tavernenschlägerei im Sumpf mein ich!"
Himmel, was war das denn? Lehnas Hand zuckte instinktiv zum Griff ihres Schwertes, sie starrte die auf sie zukommende Amazone einen Moment lang an, als hätte sie soeben verkündet, dass sie die Vorhut der Marsmännchen darstellte, die die Erde in Besitz nahmen und dass Bush an der nächsten Friedensdemo beteiligt sein würde.
Dann aber erkannte sie die junge Frau, oder zumindest kam es ihr so vor. Richtig einordnen konnte sie das Gesicht noch imer nicht. Aber gefährlich war sie nicht, Lehna ließ ihre Hand sinken.
"Äh... Hallo...", stammelte sie noch immer ziemlich überrumpelt und sah die Amazone fragend an.
"Was machst du denn in Gorthar?", fragte sie, wahrscheinlich nur um etwas Zeit zu gewinnen, sich endlich wieder zu erinnern, was genau es mit der jungen Frau vor ihr auf sich hatte...
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| 14.06.2003 16:52 | #359 |
| Satura |
Lehna blinzelte sie verschlafen an - offensichtlich erkannte sie sie nicht mehr. "Ähm, ich bin Satura - wir haben uns im Sumpf getroffen, als dich dieser Novize in der Taverne bedrängt hatte..." sie lächelte freundlich, ob wohl ihr nach den letzten Stunden nicht so zum Lächeln zumute war. "Und das" - sie zog Leon heran, der noch immer halb hinter dem Busch geduckt stand, "Ist mein - ist Leon, ein Lee." Sie hatte gestockt, nun brachte sie nicht einmal mehr "mein Begleiter" über die Lippen, aus Angst, man könnte das falsch deuten.
Leon schien ihr einen bösen Blick zuzuwerfen - vielleicht kam ihr das auch nur so vor. Auf jeden Fall gab es ihr wieder einen Stich ins Herz.Sie lächelte gequält. "Wir sind hier, weil... nun.." woher sollte sie wissen, auf welcher Seite Lehna war? "Leon hat Verwandte in Gorthar, und die wollen wir besuchen." Log sie mit einem hastigen Seitenblick auf den jungen Dieb. Nun, sie war nicht besonders gut im Lügen, aber was Blöderes war ihr einfach nicht eingefallen.
In diesem Moment machte sie Esteron im Gras aus - er sah ziemlich zerstört aus. "Oh, ist Frost auch in der Nähe?" Saturas Gesicht erhellte sich vor Freude, während Leons Züge nicht unbedingt von Begeisterung zeugten.
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| 14.06.2003 17:05 | #360 |
| Skeleon |
Er hatte es wohl wirklich versaut, dachte Leon missgelaunt. Seine Blicke wanderten zwischen Lehna und Esteron hin und her. Die beiden waren also mit Frost unterwegs? Ein seltsamer Kerl war das ...
Es schien als wären die beiden vor kurzem ziemlich beschäftigt gewesen. Innerlich zuckte er mit den Achseln, reichte Lehna dafür die Hand."Ja, mein Onkel lebt in Gorthar und als ich von seiner Krankheit gehört habe bin ich sofort von Khorinis aus hierhergereist ... aber jetzt geht es ihm wieder besser, weshalb ich unterwegs bin, die Wälder zu erkunden. Soll ja eine beachtliche Flora und Faune hier geben."
Warum Satura ihn hätte begleiten sollen wusste er nicht zu erklären - vor allem nicht auf eine Weise, die sie nicht noch weiter verunsicherte, also schnitt er dieses Thema gar nicht weiter an.
Er warf sein Lederbündel ab und ließ sich daneben ins Gras fallen. Jetzt brauchte er erstmal was zu essen ...
Nachdem er sich selbst ein Stück Brot abgerissen hatte hielt er den restlichen Laib mit fragendem Blick in die Runde.
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| 14.06.2003 17:20 | #361 |
| Lehna |
Die Wälder erkunden? Beachtliche Flora und Fauna? Irgendwie klang das für Lehna nicht gerade überzeugend. In Gorthar machten sich höchstens hoffnungslose Angeber, hoffnungslose Schwachköpfe oder hoffnungslose Selbstmörder auf den Weg, um die Wälder zu erkunden. Bei dem ganzen Gesindel das hier herumlief... Es wunderte sie schon selbst, warum sie während der ganzen Wanderung mit Frost nicht ein einziges Mal auf Banditen gestoßen waren. Nun ja, vielleicht hatte es ja an dem Waffenmeister gelegen...
Sie beschloss allerdings, das Thema des Grundes für Saturas und Leons Aufendhalt nicht weiter anzuschneiden und die Geschichte einfach mal zu 'glauben'. Wenn die beiden nicht die Wahrheit erzählen wollten, dann würden sie schon ihre Gründe dafür haben. Und Lehna hasste es, aufdringlich zu sein.
"Nein, Frost ist vor kurzem allein weitergezogen.", beantwortete sie die Frage der Amazone und nahm Leons Brot entgegen, wobei sie ihm dankend zunickte und sich ins Gras setzte.
"Er wollte zum Gletscher. Auf den Göttersitz. Weiß der Henker warum..."Sie schwieg kurz und schnitt sich mit einem ihrer Dolche einen Kanten vom Brot ab, bevor sie den Laib an Satura weiterreichte und ihr dabei ernst in die grünen Augen sah.
"Und um ehrlich zu sein, ich rechne nicht damit dass wir ihn wiedersehen. Was er da vorhat ist schlichtweg Wahnsinn. Selbst für einen Mann wie ihn."Sie sah sich kurz um zu esteron, aber der hatte nichts mitbekommen und schwebte wohl noch immer auf rosaroten Sumpfkrautwölkchen durch die Gegend."Frost hat uns... Na ja, eher Gardiff und Esteron... Aufgetragen, die Inquisition zu beschatten. Jetzt sind die beiden wild darauf den Auftrag auszuführen."
Lehna lächelte bemüht, ein wenig hilflos vielleicht.
"Auch Wahnsinn..."
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| 14.06.2003 17:32 | #362 |
| Satura |
Perfekt, es schien alles zerstört zu sein. Leon sah sie nicht einmal mehr an - warum? War er ihr wirklich böse? Und jetzt - nein, jetzt konnten sie nicht miteinander reden. Sie bemühte sich, dass Lehna ihr nichts anmerkte und setzte sich neben Leon ins Gras, nicht ohne ihn dabei flüchtig zu berühren.
Die Amazone war froh, dass Lehna nicht weiter nach dem Grund ihres Hierseins fragte. So saßen sie nebeneinander und knabberten an dem Brot, das Leon herumgab. "Warum ist Frost dorthin gezogen, auf den Gletscher? Sind die Kultisten noch dort? Und, was ist mit der Inquisition??" Sie warf Leon einen bedeutenden Blick zu, den dieser zu ignorieren schien.
Satura wandte sich wieder Lehna zu. "Wer sind diese beiden Männer?" Satura deutete auf die beiden Halbleichen, die neben Esteron im Gras lagen. Sie schnarchten laut mit offenem Mund, und erst jetzt fiel Satura der Haufen an Kippen auf, der um die Schlafenden verstreut war. "War wohl eine lustige Party gestern?" fragte sie grinsend.
Leon war ruhig.
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| 14.06.2003 17:35 | #363 |
| Todesfürst |
In einem anderen Teil des gorthanischen Waldes....
Der Flußlauf war schnell und durch die unglaubliche Hitze, die durch die blanke Sonne herrschte, war das Wasser angenehm warm, und es war richtig schön sich von dem Flußlauf treiben zu lassen, ja man konnte sagen er genoß es. Am Himmel hingen keine Wolken, nur die blanke Sonne und der blaue Himmel konnte er erkennen, es war wie im Paradies, ein schöner Tag, der so schlecht anfing.
Doch irgendwie schien man es ihm nicht zu gönnen, dass er hier im Fluß sich nach Gorthar treiben ließ. Während er auf dem Rücken lag und seine Augen geschloßen hatte fing schon wieder ein komisches Geräusch an zu erklingen. Ein Pfeifen, dann zwei, dann drei. Zuerst dachte er an Vögel, doch dieses Pfeifen klang nach Menschen. Und so war es auch, ein Zischen, ein Platschen und neben ihm schlug ein
Pfeil ein. Der Schütze war dumm genug sein Versetck zu verraten indem er laut fluchte, über den mißglückten Schuss. Der Fürst war sofort hochgeschreckt und hatte sich suchend umgeschaut und erkannte dann, dass der Schütze auf einem Baum saß. Doch es musste noch mehr geben.
Nicht schon wieder, verdammt diese verdammten Wälder, gibt es den hier mehr Banditen als Tiere? Na wartet Der Flußlauf war sehr schnell und so war es schwer zu zielen aber für einen guten Schützen kein Problem. Er hörte ein Rascheln, er erkannte den zweiten Schützen wie er anlegte. Er war dabei den Pfeil loszulassen, da tauchte der Schweimmer unter und entgang so einem tötlichen Kopfschuss. Während er tauchte nahm er einige Steine und kam dann wieder hoch. Zum Glück war es kein Salzwasser sonst hätten es seine Augen wohl nciht überlebt. Jetzt wo er wieder auftauchte, kam er mit einem gewaltigen Spritzen hinauf, so das die Schützen ihr Ziel kurzseitig nicht sahen. Während das Wasser noch in der Luft war, warf er einen Stein auf den ersten Baum, er traf den Schützen und der verlor das Gleichgewicht und fiel nach unten. Mit einem Krachen erkannte er den Mann mit seiner Lederrüstung, seinem Bogen und dem Schwert, sah er aus wie die Wegelagerer vom Hof, doch das waren bestimmt nicht die selben. Gerade hatte sich das Wasser gelichtet und die beiden übrig gebliebenen Schützen waren Schussbereit, war er schon wieder weg. Er hatte tief Luft genommen, denn er hatte etwas vor. Er tauchte an das Ufer, wo die Banditen standen. Sie waren geschickt verteilt, zwei waren auf Bäumen der einen Seite, einer auf der anderen, doch den einen hatte er runtergeholt und bewegungsunfähig gemacht. Jetzt war er im Vorteil, am Ufer war er schwer zu sehen und er war noch unter Wasser. Langsam schwom er gegen die Strömung zurück. Als ihm die Luft ausgang kam er hoch und tauchte schnell wieder unter. Er schwamm weiter gegen den Strom und es kamen keine Pfeile mehr. Als er einige Meter hinten war, machte der Fluß eine Biegung, perfekt für den Ausstieg.
Er tauchte am Ufer auf und zog seinen nassen, schweren Körper, der sich mit Wasser aufgesaugt hatte, hinaus und rannte hinter einen Baum. Er huschte von Baum zu Baum und war bald wieder an der Überfallstelle. Nun hieß es aufpassen, die Banditen waren immer noch da. Langsam ging er über den Waldboden und schaute in jede Baumkrone. Dann fand er den Baum mit dem zweiten Banditen. Er stand in einigen Metern Höhe auf einem schweren Ast und hatte den Bogen gespannt und war Schuß bereit. Doch nun hatte sein Stündchen geschlagen. Sein Blick fiel über den Boden und suchte einen Stein. Als er einen fand schlich er ganz leise hin und nahm ihn. Vor dem Baum blieb er stehen und sah zu dem Banditen und nun konnte er etwas von seinem schwarzen Humor spielen lassen, denn er war eindeutig ihm Vorteil.
"Sagt, sucht ihr wen mein Herr?"
Der Mann erschrak und wäre so fast selber hinunter gefallen doch er konnte sich halten und schaute nur auf den Boden von wo das Geräusch kam. Doch an der Stelle wo er stand, war er schon lange nicht mehr, er war auf der anderen Seite der Fichte hinauf geklettert. Zum Glück stand er nicht so hoch, er war nur gut getarnt aber das nützte ihm jetzt auch nichts mehr. Der Fürst stand nun einem Ast unter dem Banditen und tippte ihm sanft auf die Schulter auch wenn er ihn mit einen seiner Dolche locker hätte erstechen können.
"Hier bin ich, wie heißt es so schön, wer suchet der findet, nun ihr habt mich gefunden"
Doch wieder ließ er gar nicht zu, dass der Mann antworten konnte, er nahm seinen Fuß mit beiden Händen und zog ihn hinab. Der Mann ließ seinen Bogen vom Baum fallen und fiel nach hinten. Der Fürst hielt seinen Fuß fest und der Mann baumelte nur noch am Baum, die Überraschung war gelungen.
"Nun, wie siehts aus? Wen ich euch fallen lasse brecht ihr euch das Genick oder zumindest die Knochen, ihr könnt das aber verhindern indem ihr mir sagt, wieviel ihr seid und vorallem wo die sind? Und lügt mich nicht an, ich erkenne es an euren Augen, wenn ihr lügt lass ich los und ach nochwas, lasst euch nicht zu lange Zeit mit dem nachdenken, auch ich habe nicht ewig Kraft.""Wir....wir sind Vier, einer ist in dem Baum hinter der Flußbiegung und einer auf der anderen Seite, bitte, lasst mich nicht los. ich sag euch wa ihr wollt.""Hm, Vier, warum habt ihr nur dreimal gepfiffen?"
"Ich habe den dreien ein Zeichen gegeben, deswegen hab ich nicht gepfiffen.""Gut, dann wirst du jetzt euer Zeichen für alles ok geben."
Der Fürst zog den Mann hoch und nahm dabei seine Waffe und warf sie nach unten, so konnte er zumindest etwas sicherer sein. Er nahm ihn an den Armen und zwang ihn das Signal zu geben. Der Mann pfiff zweimal lang, einmal kurz und verstummte dann. Er konnte dem Typen nicht trauen, vielleicht hatte er gerade sonst was gepfiffen. Er verpasste ihm einen Schlag ins Genick und schaffte ihn nach unten, was gar nicht so leicht war.
Als er unten war versteckte er ihn hinter dem Baum und sah zu den Bäumen. Es wäre logisch wenn er die Wahrheit sagte, denn hinter der Biegung konnte man nicht schießen, das würde erklären warum er keinen dritten Pfeil sah. Langsam schlich er hinter die Biegung und sah dann die Bäume. Sie waren nah am Ufer und lagen syncron. Das würde nicht leicht werden. Doch er hatte schon wieder einen Plan. Er machte sich auf, auf einen weiteren Baum zu klettern und blickte dann zu dem Mann. Er war sich wohl ziemlich sicher, denn Tarnung hatte er so gut wie keine. Um so besser, er nahm seinen Stein aus der Tasche und warf ihn mit voller Wucht auf den Mann. Der hörte nichts, sah nichts, roch verständlicherweise nichts, aber spüren tat er was. Der Stein krachte in seinen Rücken und verschaffte ihm einen Freisprung vom 5 Meter Ast in den Fluß. Ein Platschen ertönnte und der Mann schrie wild auf. Anscheinend konnte er nicht schwimmen. Auch das noch, das darf doch nicht war sein. Jetzt musste er diesen Penner auch noch retten, obwohl noch ein weiterer Heckenschütze auf ihn lauerte, der jetzt sicher aufmerksam wurde.
Der Fürst hatte keine Zeit den Abstieg zu wagen sondern er musste es riskieren. Er kletterte noch einen Ast hinauf und lief ihn dann bis zur Spitze, der Ast bog sich, brach aber nicht. Er sprang. Im Flug wurde er von dem anderen bemerkt, der jetzt zielte. Doch bevor er auch nur schießen konnte, landete er auf dem Baum von dem anderen Banditen, den er gerade in den Fluß befördert hatte. Sein Arm schmerzte und der Ast auf dem er landete brach sofort als er mit seinen Füßen aufkam, die Wucht war zu groß, doch zum Glück konnte er sich an einem anderen Ast festhalten. Nun baumelte er wie an einem Strick herum und die Zeit lief ihm davon, die Strömung hatte den Banditen schon weit mitgerießen. Der letzte Schütze zielte und schoß, doch der Fürst rieß seine Stiefel hoch und der Pfeil blieb in einem stecken. Zum Glück durchdrang er das Leder nicht aber ein loch würde es wohl trotzdem geben. Als er einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zog schwang sich der Fürst an dem Ast hoch und wuchtete dann seinen Körper in die Höhe. Er beugte sich nach hinten, nahm Anlauf und lief den Ast wieder entlang. Der Schütze schoss erneut, doch es war zu spät, das Ziel befand sich in der Luft und fiel in den Fluß, der Pfeil schlug in dem Stamm ein, vor dem noch vor wenigen Sekunden ein Mann stand.
Wieder machte es Platsch und Wasser spitzte in die Höhe. Die Strömung hatte ihn schon mehrere Meter getragen als er auftauchte und brachte ihn in Sicherheit vor den Pfeilen des Heckenschützen. Er schwamm jetzt mit seinen Armen und kam so noch schneller vorran. Nach ca. einer Minute erreichte er den Banditen. Der hielt seine Arme hoch, sein Kopf war unter Wasser, dann kam er wieder hoch, prustete und schrie nach Hilfe und tauchte wieder unter Wasser. So ging es vorran bis auf einmal der Kopf nicht mehr auftauchte, obwohl er nur noch wenige Meter entfernt war, konnte es zu spät sein, er rauchte nun unter Wasser und schwamm so weiter, der Mann blieb schließlich nicht liegen sondern wurde weiter gezerrt. Er erreichte ihn etwas Zwanzig Sekunden nach dem er untergegangen war und faste ihn am Arm und zog dann seinen Kopf hinauf, Als beide oben waren hielt er den Kopf des Banditen nach oben und schwamm zum Ufer.
Als sie es erreichten schleppte er ihn raus und legte ihn auf den Rücken. Die Atmung hatte ausgesetzt, der Puls schlug aber noch. Was hatten seine Lehrer damals zu ihm gesagt? Es war schon so lange her und er hatte das meiste vergessen. Wenn einer zu viel Wasser geschluckt hat soll man es rauspumpen So oder so ähnlich lautete die Anleitung seiner Lehrer. Gute Idee nur wo sollte er hier eine Pumpfe finden? Dann kam ihm die Idee, natürlich wieso war er da nicht früher drauf gekommen? Er nahm seine Hand und presste ihn auf den Brustkorb des Banditen. Nichts. Er versuchte es noch einmal. Nichts. Ein drittes Mal. Nichts. Es klappte nicht, da musste man wohl etwas radikaler rangehen. Er nahm seinen Stiefel, zog den Pfeil raus und trat dem Banditen mit voller Wucht in den Bauch. Und es klappte, der Typ schluckte und keuchte und Wasser floß aus seinem Mund. Nun hatte er genug von dem Unsinn. Er nahm dem Banditen sein Schwert ab, das noch immer am Gürtel hing, zog den Dolch aus dem Gürtel und wartete bis der Typ ausgekeucht hatte.
Langsam rappelte er sich auf und stöhnte leise. Jetzt war genug. Er nahm den Mann am Kragen und ließ seine ganze Wut an ihm aus.
So, das ist für den ersten Schuss, das ist für den Schrecken, das ist für die Lebensgefahr, das ist für den Streß und das ist dafür, dass ihr verdammten Banditen mich immer fast umbringen wollt.
Er schlug ihm mehrmal ins Gesicht und verpasste ihm dann einen Tritt in den Magen, was weiteres Wasser hervor brachte.
Du verdammte Ratte hast es nicht verdient zu leben, ich sollte dich hier und jetzt töten und mir dann deine Kollegen vornehmen. Hab ich's nicht verdient euch zu töten, was sagst du, was spricht dagegen dich jetzt umzubringen, du wolltest es schließlich auch oder? Ich könnte dein Leben hier und jetzt beenden......aber ich tu es nicht.
Er nahm den Mann am Kragen und stellte ihn auf die Beine.
Lauf, lauf um dein Leben, beim nächsten Mal werde ich nicht noch einmal Gnade walten lassen.
Der Mann lief in den Wald, wobei er oft zum Fürsten blickte, er hatte wohl Angst, dass er doch einen seiner Dolche strapazieren würde, doch dieser blickte nur abweisend hinter ihm her wie er langsam verschwand, wobei er mehrmals über etwas stolperte und sich dann fast kriechend fortbewegte. Langsam verschwand er und der Fürst drehte sich um. Langsam holte er Luft und brach dann auf die Knie zusammen. Die ganze Aktion hatte ihn mehr Kraft gekostet als gedacht. Langsam keuchend glitt er zurück in den Fluß und ließ sich wieder treiben. Er hoffte nur, dass es jetzt vorbei sein sollte.
Hoffentlich war's das für heute, Gorthar, wo bist du nur? Wieso versteckst du dich vor mir. Ich werde dich finden...
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| 14.06.2003 17:50 | #364 |
| Lehna |
"Ich weiß nicht was Frost auf dem Gletscher will und wo der Kult steckt hab' ich auch keine Ahnung. Ist mir auch ganz recht so..."
Lehna überlegte kurz, ob sie Satura von der Begebenheit auf dem Hügel mit den Gepfählten erzählen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Es gab keinen Grund ihr davon zu erzählen, zumindest im Moment nicht. Zumal sie sich nicht sicher war, ob sie der Amazone wirklich trauen konnte.
"Die Inquisition... Nun ja, die ist wohl etwas zu weit gegangen. Hat ein paar dieser nutzlosen Ratsherren einen Kopf kürzer gemacht."
Sie seufzte leise. Da war er wieder, ihr Hass auf die Oberschicht, die Reichen und Mächtigen, denen sie einen großen Teil der Schuld für den bisherigen Verlauf ihres Lebens gab. Sie erinnerte sich an das, was Tak gesagt hatte. Irgendwie hatte Frost ehemaliger Schüler recht, egal wie wahnsinnig er war. Warum trauerte sie überhaupt um diese verfluchten Penner? Sie hatten doch nichts besseres verdient als den Tod. Sie verdienten doch selbst jeden Tag ihr Geld mit dem Tod anderer, nur nicht ganz so offensichtlich...
Lehna schüttelte langsam den Kopf. Sie sollte aufhören sich Gedanken über die Vergangenheit zu machen, zu einem Ergebnis würde sie ohnehin nie kommen. Was zählte war nicht der Weg, der hinter ihr lag, sondern der, den sie noch zu beschreiten hatte. Zusammen mit Esteron...
"Frost hat die Inquisitoren jedenfalls zusammen mit der Armee aus der Burg geworfen. Die fanden das nicht ganz so toll, haben ein paar Rekruten abgeschlachtet und sich in die Wälder verkrümelt. Jetzt will Frost eben dass wir die Hexenjäger aufspüren und beobachten."
Wieder ein trauriges Lächeln.
"Die anderen beiden sind Gardiff, ein Waldstreicher, und Krieger, ein Templer aus dem Sumpf. Daher das ganze Kraut. Und ja, die Feier gestern Abend war ganz lustig..."
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| 14.06.2003 18:02 | #365 |
| Skeleon |
Der junge Dieb blickte fragend zwischen Satura und Lehna hin und her. Frost hatte sich gegen die Inquisition aufgelehnt? Ein Sumpfling war hier? Okay, vielleicht hatte er Lehna und diesem Esteron unrecht getan und sie waren einfach nur völlig fertig - wie die andren beiden auch. Er schmunzelte ein wenig. Dann mischte sich der Junge ein:
"Und was hast du hier so vor? Begleitest du die anderen oder begutachtest du auch die Flora und Fauna?" machte er sich über Satura's und seine eigene Ausrede lustig - ihm war klar, dass Lehna auf soetwas Dummdreistes nicht wirklich reinfallen konnte.
"Und wo vermutet ihr die Inquisition? Und ist ein gewisser Dorrien mit ihnen unterwegs? Wo sucht ihr, wenn ihr nicht gerade beschäftigt seit?" Dabei blickte er etwas abfällig auf die Halbleichen. Irgendwie hatte er seinen Alltagsdrogenkonsum immer recht gering gehalten - behinderte das doch nur bei der Arbeit.
Nach Satura's Berührung fand Leon's Hand zögerlich ihren Weg zu ihrer Rechten und strich wie zufällig über den Handrücken - er sagte nichts zu ihr, blickte sie jedoch einen Augenblick an, wie um eine Antwort auf eine Frage zu erhalten.
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| 14.06.2003 18:19 | #366 |
| Lehna |
Lehna kaute nachdenklich auf einem Stück Brot herum und sah zu Leon. Ihm war wohl klar, dass sie die 'Ausrede' in Bezug auf den Gorthar - Aufendhalt nicht wirklich geschluckt hatte. Danach fragen würde sie trotzdem nicht."Nein, ich kenne die hiesige Gegend gut genug. Ich begleite sie... vor allem Esteron..."
Sie grinste kurz ein klein wenig unsicher.
"Und Gardiff bringt mir zur Zeit den Umgang mit dem Schwert bei. Was die Inquisition betrifft habe ich keine Ahnung, wo die sich aufhalten könnte, die anderen ebensowenig. Gorthar ist groß. Von einem Inquisitor Dorrien habe ich auch noch nix gehört, aber das will nichts heißen. Der einzige von den Typen der mir etwas sagt ist Tannenberg. Den habe ich aber auch noch nie persönlich gesehen. Aber wenn dieser Dorrien ein Inquisitor ist, nun, dann wird er sich wohl bei den anderen aufhalten. Ich wüsste nicht wo er sonst sein sollte."
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| 14.06.2003 18:35 | #367 |
| Satura |
Satura fiel es nicht leicht, sich auf das, was Lehna sagte, zu konzentrieren und gleichzeitig noch lässig zu überspielen, was zwischen Leon und ihr passiert war. Ja, es war passiert, und das passte ihr so gar nicht. Geplant war das nicht so gewesen... aber plante man so etwas im Normalfall überhaupt?
Äusserst vorsichtig - schließlich sollte Lehna das nicht merken, das wär ihr gar nicht recht! - ließ sie ihre Finger über Leons Handfläche streichen, als sie sich noch ein Stück Brot brach. Kurz trafen sich ihre Blicke, doch schnell wandte Satura sich wieder ab, unterdrückte den Wunsch, in Leons Arme zu sinken und alles andere einfach sein zu lassen... was dachte sie da eigentlich?
Sie räusperte sich und wandte sich an Lehna. "Die Inquisition also... Dorrien..." sie war kurz versucht, Leon zu fragen, doch wahrscheinlich wäre ihm das nicht so recht - er würde schon von selbst reden, wenn er es für richtig hielt.
Nach einer kurzen Stille fragte sie erneut. "Und warum glaubst du, dass Frost nicht mehr zurück kommt?" Die Amazone schüttelte ungläubig den Kopf. "Und was ist mit Esteron, hat er sich wohl gut erholt? - Du musst wissen, als ich ihn letztens sah ging es ihm nicht so gut."
Also ein Sumpfler und ein Krieger, und dann noch Lehna und Esteron. Schien ja eine lustige Truppe zu sein...
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| 14.06.2003 18:41 | #368 |
| Skeleon |
Leon fiel ein Stein vom Herzen.
Einen Augenblick huschte ein Lächeln über sein Gesicht, ehe es wieder ausdruckslos wurde.
Bevor Lehna weitererzählen konnte warf er noch ein, möglichst ruhig: "Dorrien - der Inquisitor, von dem ich dir erzählt habe."
Sie würde schon verstehen ... der junge Dieb blickte sie noch einen Moment an, dann sah er wieder zu Lehna und wartete ab, was sie noch berichten würde.Esteron ist eine dieser Sumpfkrautleichen? Wenn das erholt ist, bin ich lieber krank. dachte er, innerlich schmunzelnd.
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| 14.06.2003 18:48 | #369 |
| Lehna |
"Wer allein auf den Göttersitz kraxeln will, der kommt nicht mehr zurück.", antwortete Lehna knapp, ihre Worten waren von einer fast schon erschreckenden Selbstverständlichkeit. Genausogut hätte sie sagen können, dass ein Stein eben herunterfiel, wenn man ihn hochhob und dann losließ. Ein Naturgesetz, das Gesetz des Gletschers.
"Esteron ist..."
Sie zögerte kurz und sah sich nach den drei Schnapsleichen um, die noch immer unbeweglich im Gras herumlagen und pennten.
"...für gewöhnlich ganz gut drauf.", beendete sie grinsend ihren Satz. Sie begann sich zu fragen, wie lange die drei Männer noch Kriegers Sumpfkrautvorrat weggeraucht hatten, nachdem sie selbst im Anschluß an den Trainingskampf mit Gardiff eingeschlafen war.
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| 14.06.2003 18:56 | #370 |
| Satura |
Satura sah Lehna verständnislos an. "Göttersitz? Du musst entschuldigen, aber ich kenne Gorthar kaum. Ich habe noch nicht allzu viel von diesem Land gesehen... Und was die Inquisition betrifft - die haben den gorthanischen Rat getötet, oder wie? Wie haben sie das geschafft? Und - was hatte Frost damit zu tun?"
Da war man mal ein paar Tage weg, und schon stand ganz Gorthar Kopf.
"Und was will die Inquisition überhaupt hier - ist der Kult gefährlich? Haben sie noch etwas herausgefunden, weißt du was der Kult vorhat?"
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| 14.06.2003 19:14 | #371 |
| Lehna |
"Der Göttersitz ist der höchte Gipfel des Gebirges. Es gibt seltsame Legenden, die sich um ihn ranken, einige behaupten, die Götter hätten mal da oben gewohnt. Na ja, ich glaube diesem ganzen Zeug nicht wirklich, solange die Götter kein Lebenszeichen von sich geben, gehe ich davon aus, dass sie ohnehin nur ein Märchen sind. Fakt ist aber, dass die Luzkanzacken und insbesondere der Gletscher die mit Abstand tödlichste gegend von ganz Gorthar sind. Ich will garnicht wissen, was sich neben den Luzkans noch alles dort oben rumtreibt."Sie schwieg wieder kurz, einmal mehr wanderte ihr Blick zu esteron und den anderen beiden Pennern. Und sowas wollte sich mit der Inquisition anlegen. Na das konnte ja heiter werden...
"Egal, für einen einzelnen Mann ist es mehr als genug.", wandte sie sich schließlich wieder an Satura.
"Rechne also nicht damit, Frost jemals lebend wiederzusehen."Sie senkte kurz den Blick, überlegte, und sah dann wieder in die grünen Augen der Amazone.
"Das mit der Inquisition und dem Kult ist ne längere Geschichte. Kurz zusammengefasst - die Inquisition wurde vom Stadtrat als Unterstützung gegen den Kult angefordert, der durchaus gefährlich ist, hat ein paar Leute verbrannt und gepfählt, irgendwann ist ist dieser Oberinquisitor Tannenberg wohl durchgedreht und hat ein paar Stadträte abserviert. Frost is' nach Gorthar, hat sich die Armee geschnappt und ist ganz einfach in die Burg einmarschiert. Zumindest sah es so aus. Frag nicht nach Details, ich hatte wirklich andere Sorgen als ein paar Inquisitoren, die Stadträte umlegen."
Erneut legte sie eine Pause ein. Die stadträte. Hatten sie es anders verdient? Schon wieder stellte sie sich diese Frage. Ohne allerdings die Antwort darauf zu kennen.
"Der Kult will seinen komischen Erlöser rufen und das Unrecht von dieser welt tilgen. Aber wie gesagt, solange ein Gott kein Lebenszeichen von sich gibt werde ich nicht an seine Existenz glauben. Ich habe nur gegen Geld für den Kult gearbeitet, über seine Ziele weiß ich also auch nichts genaueres."
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| 14.06.2003 20:02 | #372 |
| Satura |
Was für eine seltsame junge Frau, diese Lehna. Nicht unsympathisch, aber sehr eigen... sie war sehr schlank, wirkte zerbrechlich, doch wie sie sprach, und was sie sagte, offenbarte eine unterschwellige Wut, auf was auch immer. Ihre Augen hatten etwas trauriges, und gleichzeitig strahlten sie Stärke aus. Sie war keine jener Frauen, die man schnell vergaß - irgendetwas an ihr wirkte anziehend und gleichzeitig gefährlich.
Satura hatte Lehnas Erzählungen gelauscht, sie schien sich ja äußerst gut hier in Gorthar auszukennen...
In ihr war nichts ruhig; alles schien verkehrt... aufgewühlt, unruhig zu sein - sie kannte solch ein Gefühl nicht. Sie sehnte sich, nach etwas, was sie nicht zu denken wagte. Und er war schuld, dass sie nun in diesem Gefühlsschlamassel feststeckte. Es war etwas, was sie sich immer hatte ersparen wollen... und jetzt war es da, ohne Vorwarnung.
Er war doch immer nur ein Freund gewesen, nie mehr. Ganz sicher nicht... doch wie sollte sie nun reagieren? Sie hatte sich bereits zu weit eingelassen, und egal was sie tat, einer von ihnen beiden würde verletzt sein - Punkt.
Erst jetzt fiel ihr auf, das Lehna die ganze Zeit über Esteron mit liebevollen Blicken bedachte. Sollte etwa--?
Satura lächelte und schüttelte den Kopf. Sogar Lehna war nicht vor Gefühlen gefeit?
Nein, es sollte nicht sein, sie war sich sicher - es durfte nicht sein, es war gefährlich. Jeder Schwarztroll war ungefährlicher als - Leon.
Vorsichtig musterte sie ihn von der Seite. Seine dunklen Haare waren zerwühlt und voller Staub; seine Gesichtszüge waren feiner als die der meisten Lees, die Satura kannte. Er hatte eine recht schmale Statur - Satura wirkte kräftig gegen ihn! - und war einige Jahre jünger als sie. Unter dem Schopf dunkelbrauner Haare blitzten seine dunklen Augen hervor, die aufmerksam alles verfolgten. Ja, sie sehnte sich nach ihm. Was würde sie geben, diese Lippen küssen zu dürfen... sie verscheuchte den Gedanken im selben Moment noch. Etwas in ihr wehrte sich, versuchte krampfhaft, die Oberhand, die Kontrolle zu behalten. - Sie hatte Angst.
Langsam dämmerte der Abend, und Satura fragte sich, ob die Truppe um Lehna wohl heute noch losziehen würde, und ob es gut wäre, sich ihnen anzuschließen - um etwas über den Kult herauszufinden. Immerhin schienen sie neutral zu sein: gegen die Inquisition, aber auch gegen den Kult. Und für was waren sie dann?
Die letzten Gedanken schien sie laut ausgesprochen zu haben, denn sowohl Leon als auch Lehna sahen sie irritiert an.
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| 14.06.2003 20:31 | #373 |
| Lehna |
"Für was wir sind?", fragte Lehna und sah Satura etwas überrascht an. Die Amazone schien selbst verwundert zu sein über das, was sie eben gesagt hatte. Seltsame Frau, diese Satura. Sie wirkte irgendwie abwesend, ab und zu schien es, als wäre sie mit sich selbst nicht ganz im Reinen. Eine Art innerer Zwiespalt vielleicht...
Nun ja, Lehna interessierte das nicht sonderlich. Sie wollte mit den Problemen wildfremder Leute nicht unbedingt etwas zu tun haben, davon hatte sie auch selbst genug.
"Also ich wäre ja dafür, ganz einfach die Inquisition in Ruhe zu lassen und in dieser Bergarbeitersiedlung zu bleiben, aber Gardiff und Esteron wollen nicht. Sie wollen unbedingt Frosts Auftrag erfüllen. Nun ja, da muss ich wohl mitkommen..."
Musste sie das wirklich? Würde Esteron sie für Frosts Aufgabe im Stich lassen, wenn sie ihm die Wahl ließ? Nein, garantiert nicht. Sie wusste, dass er in diesem Fall ihr folgen würde und nicht Gardiff oder dem Waffenmeister, der vielleicht ohnehin schon tot war. Doch es würde ihm trotz allem schwer fallen, und sie wollte dem jungen Wanderer das nicht antun, nach allem was er für sie getan hatte. Sein Weg war auch ihr Weg, und wenn sein Weg zur Inquisition führte, dann würde sie ihm folgen und ihn unterstützen so gut sie konnte.Nachdenklich stocherte sie mit einem kleinen Stöckchen in der Wiese herum. Wenn die drei Kiffer andlich aufwachten würde es endgültig losgehen. Dann konnte sie nur noch hoffen, dass die Inquisition sich zu gut versteckte...
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| 14.06.2003 21:11 | #374 |
| Todesfürst |
Mal wieder im gorthanischen Wald....
Langsam trieb er auf dem Wasser und genoß die Sonne die sein Gesicht bedeckte, ein wolliges Kribbeln ging über die Haut und so gelang es ihm tatsächlich abzuschalten, er konnte die Hektik vergessen und sein Körper aber vorallem sein Geist schalteten eine Stufe runter. Es war wie Urlaub, nur konnte er sich nie sicher sein, ob er den Urlaub auch überleben sollte, was man ja an dem Banditenüberfall sah. Diese Wälder waren voll von denen wie es schien, er musste auf seinen Reisen vorsichtig sein.
Plötzlich gab es einen Ruck, sein Fuß krachte gegen etwas. Schnell sprangen die Lieder der Augen hoch und mussten erstmal der Sonne Guten Tag sagen bevor sie schauen konnten was ihn da gerade behindert hatte. Er blickte zu seinen Füßen und bemerkte dann, dass er am Ufer war. Irgendein Ufer, doch zum Glück nicht in der Pampa. Es war eine offene Stelle, nur wenige Bäume und Sträucher, mehr Brachland und Wiese. Langsam glitt er aus dem Wasser, er war von oben bis unten nass, alles tropfte, seine Lederrüstung hatte sich so mit Wasser aufgesaugt, dass es ihm vorkam als ob er eine schwere Eisenrüstung trug. Seine Hose, sein Hemd und vieles andere an ihm war nass. Er überprüfte zuerst, ob er noch alles hatte. Sein Gürtel mit dem Allesbeutel waren noch da, sein Einhänder ebenfalls und auch die beiden Dolche waren spürbar in ihren Scheiden am Stiefel, also alles ok, es konnte weiter gehen. Er war vorsichtig geworden, hier befand sich ebenfalls eine Lichtung und er hatte gelernt, wie man hier schnell in einen Hinterhalt kommen konnte. Er schärfte seine Sinne und glitt hinter einen Baum. Er sah sich alles herumstehende genau an. Dann fiel ihm etwas auf. In einer Baumkrone von einer schönen Linde bewegte sich was. Schnell glitt er hinter seine Deckung und begab sich in Sicherheit. Er konnte nicht erkennen, was es war aber es war etwas. Er zählte innerlich und huschte dann schnell zum nächsten Baum. Dabei nahm er kurz Anlauf und rollte sich dann ab, er wollte möglichen Angreifern keine Zeit geben zu zielen. Das ganze wiederholte er noch einmal und war dann nur noch wenige Meter von dem verdächtigen Baum entfernt. Er blickte hinauf und sah ein Eichhörnchen, ein kleines süßes Eichhörnchen, ein Tier das keiner Fliege etwas zur Leide tun konnte.
Der Fürst schnaufte auf und glitt aus seiner Deckung um sich das Tierchen näher anschauen zu können doch da begang er seinen ersten Fehler. Unter ihm hörte er nur ein Geräusch, das wie bei dem ziehen eines Bogens entstand und er zwickte die Augen zusammen. Verdammt, er hatte es vergeigt, würde er jetzt sterben müssen, sollte er hier sein Grab finden? Er wartete ab, fliehen hatte keinen Sinn, der Schütze zielte schließlich auf ihn.
"Keinen Schritt weiter und ganz langsam umdrehen, und lasst euch nicht einfallen eure Waffen zu ziehen, oder ihr seid tot."
"Was wollt ihr von mir? Ich bin ein harmloser Wanderer!"
"Und was macht ein harmloser Wanderer im gorthanischen Wald, wo es vor Gefahren nur so wimmelte?"
"Ich suche die einsame Ruhe und meinen innerenn Frieden"
Langsam drehte er sich um, um den Mann ins Gesicht zu blicken, seine Fragen waren ungewöhnlich, nicht typisch für einen Banditen, die flegten ihre Opfer ohne Kommentare zu töten. Seine Antworten waren scharf und kamen schnell, so dass sie glaubhaft klangen. Es war ein einfaches für ihn Lügen zu erfinden, darin hatte er Erfahrung, wenn er eines gut konnte, wirklich gut, dann war das nicht der Kampf oder sonstwas, es war die Gewandheit im Reden, nicht umsonst war er 10 Jahre auf einer khorinischen Eliteschule gewesen. Während er sich langsam umdrehte und die Fragen beantworte, von denen schon wieder neue nachkamen, dachte er sich einen Fluchtplan aus, nur zur Sicherheit, falls der Mann doch nicht so freundlich war, wie es schien, schließlich zielte er mit einer Waffe auf ihn.
"Warum glaubt ihr hier die Ruhe zu finden, hier ist es gefährlicher als in manch anderem Wald"
"Nun das mag sein, doch hier ist der Wald noch unverbraucht um ihm seine spirituelle Kraft zu rauben wenn ihr versteht?"
"Ihr wollt den Wald berauben?"
"Nun ja, eigentlich ist es ja kein Raub, ich labe mich an den Früchten des Waldes"
"Ja ich verstehe nun gut, was mach ich jetzt mit einem einsamen Wanderer?""Wie wärs mit: Den Bogen fallen lassen und miteinander reden?"
Nach diesem Satz hatte er sich umgedreht und konnte dem Mann ins Gesicht schauen. Es war ein junger Mann so wie er das von hier unten beurteilen konnte, er hatte eine Rüstung an, die sehr nach Jäger aussah, grüne Bänder sorgten für das richtige Jäger Aussehen und waren zudem noch Tarnung. Er trug eine Jägermütze, was die ganze Sache noch mehr bestätigte, er setzte ein verschmitztes Lächeln auf und hielt den Bogen weiter gespannt. Wie lange sollte er das wohl aushalten? Der Fürst wartete nur noch auf den richtigen Augebblick und der kam auch. Der Jäger pfiff und das Eichhörnchen kam auf wundersame Weise auf seinen Arm gehüpft. Diese Situation nutzte er aus. Er bückte sich und vollzog einen Rückwärtssalto. Im Fallen zog er seine beiden Dolch aus den Scheiden und landete auf beiden Beinen. Ein Grinsen ging über sein Gesicht und innerlich freute er sich über die gelungen Aktion. Der Jäger konnte gar nicht so schnell gucken, geschweige denn zielen. Nun war die Situation anders, sie war ausgeglichen.
"Hm, so wie's aussieht haben wir nun ein Problem."
"Sieht ganz aus. Ihr seid kein harmloser Wanderer stimmts? Seid ihr einer dieser schmierigen Banditen, die hier in Massen durch die Gegend streunen?""Nun ihr habt Recht, ich bin nicht so harmlos. Es freut mich, dass ihr auch eine Abneigung gegen diese Individuen habt, doch ich muss gestehen, ich war selber einst einer, doch nun nicht mehr. Aber sagt, seid ihr ein Jäger und wenn ja, was jagt ihr? Banditen?"
"Soso, ihr seid also keiner von denen, schön. Ja ihr habt Recht ich bin Jäger aber ich jage keinen Abschaum, sondern Tiere. Angefangen vom Scavenger, über Molerats bis zu Viechern wie Khagane. Alles was Gold bringt.""Hm, Khagane, was sind denn das für Viecher?"
"Sie kennen sie nicht? Naja sie sind nicht so häufig aber man sieht sie manchmal. Khagane sind Gruppentiere, meistens zu dritt oder viert. Sie haben eine gelblich braune Haut, die zäher ist als das Leder von Razoren. Aber sie besitzen nicht die Sprungkraft von denen, sondern haben verkümmerte Flügel. Ihr Maul hat einigermaßen scharfe Zähne, aber das gefährlichste sind ihre Krallen. Haben sie schonmal so eine Kralle gesehen? Sie ist mehrere Zentimeter lang, vielleicht so lang wie meine Hand. Eine einzelne Klaue wenn du verstehst. Aber die Dinger sind nichts wert, naja nicht viel, ihr Schatz ist das Leder, es schützt sogar vor manchen Pfeilen und ist so elastisch, dass selbst Dolche aus nächster Nähe es schwer haben es zu durchdringen. Es wird meistens für Umhänge benutzt, aber auch für Stiefel und Gürtel."
"Hm, na gut. Ihr scheint ein ganz netter Kerl zu sein aber ich finde trotzdem dass ihr langsam die Waffe runternehmen solltet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr es noch lange aushaltet."
"Hm, ihr habt Recht, aber macht den ersten Schritt, wenn ihr wollt das ich euch vertraue."
Der Fürst ließ einen seiner 2 Dolche in die Scheide sinken und erhob sich dann wieder. Ein Dolch reichte immer noch aber er glaubte nicht, dass er den einsetzen musste, der Jäger kam ihm sehr nett vor und er bereitete sich auf ein längeres Gespräch vor. Der Mann kannte sich aus, und das Zeug das er verkaufe, würde er sicherlich in Gorthar verkaufen, also könnte er dem Fürsten den Weg dorthin zeigen.
Er hatte endlich jemand gefunden, der ihn nicht umbringen wollte, zumindest machte es den Anschein.....
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| 14.06.2003 21:21 | #375 |
| manmouse |
Woanders ......
Als Esteron die Augen öffnete war ihm speiübel und sein Kopf füllte sich so an, als wenn Gardiff ihn die ganze Nacht, für die letzten beiden Tagen verprügelt hätte.
Stöhnend richtete sich der Wanderer langsam auf und blickte in die gesellige Runde. Lehna saß ihm fast gegenüber und stocherte gelangweilt mit einem Stock oder so, in der Erde herum, während sie sich angeregt mit Satura unterhielt. Voller Zweifel lies der junge Mann seinen Blick weitergleiten, da war ja noch der Kerl, den er das erste mal in der Schlucht gesehen hatte. Vor einigen Wochen mussten das gewesen sein.
Entweder war er noch am schlafen oder noch immer voll breit. Der Wanderer blickte zu Satura, dann zu dem Kerl und entschied dann das er noch am schlafen war, da es unmöglich sein konnte, das die beiden jetzt hier bei ihnen waren.
“ Wehhhhh.“ Die Übelkeit in ihm, stieg immer weiter auf. Der Wanderer überlegte, sich einfach wieder nach hinten auf den Rücken fallen zu lassen und das drohende Unheil an ihm vorbei ziehen zu lassen, oder aufzustehen und in den Wald zu laufen. Es blieb im nichts anderes übrig als sich mit blassem Gesicht in den Wald zu verkrümeln.
Lächelnd stand er auf, nickte in die Runde der drei noch immer anwesenden und verschwand dann laufend im Wald, wo er sich dann hinter dem nächstbesten Baum übergab.
Hätten sie mal in der Taverne gefeiert, dann hätte sich der Wanderer jetzt für ein paar Tage auf seinem Zimmer eingesperrt. Aber andersherum, wären sie dann wohl nie losgezogen, also konnte der Wanderer ebenso gut im Wald kotzen, und so die Natur mit seinen Freunden und Lehna genießen. Je schneller sie den Auftrag hinter sich brachten umso besser.
Nach dem Esteron fertig war, mit seinem „Müllabladen“, wischte er sich angeekelt, mit dem Handrücken über den Mund und stapfte mit vollkommen geröteten und glasigen Augen zurück zur Gruppe, wo er sich auf einen Stein neben Lehna nieder lies und ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter zog.
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| 14.06.2003 22:24 | #376 |
| Waldläufer |
Ein unappetitlicher Geruch, welcher von der Abgabe des Essens aus dem falschen Ausgang zeugte, stieg dem Waldstreicher in sein Geruchsorgan als er den morgendlichen Einzug in die reale Welt hielt und der Geist sich aus dem Reich der Träume zurückzog um wieder mit dem harten Alltag konfrontiert zuwerden. Leicht blinzelnd arbeitete Gardiff daran seine Augen auf zubekommen was bei der Helligkeit mit der die Sonne durch die Lücken im Blätterdach schien nicht die einfachste Aufgabe am frühen Morgen war. Es dauerte also etwas bis der Vagabund seine visuelle Wahrnehmung soweit nutzen konnte um das Chaos zu über schauen welches Esteron und Krieger gestern noch angerichtet haben mussten. Krieger der noch mitten zwischen einer Masse aufgerauchter Sumpfkrautstängel und dem leeren Bierfässchen lag schien noch eine Weile Ruhe zubrauchen wobei Esteron schon , und das fand Gardiff beachtlich, neben Lehna hockte. Wenn er auch nicht besonders gut aus sah und die letzte Nacht doch deutliche Spuren hinterlassen hatte so war der Kerl in mancher Hinsicht wahrhaft hart im Nehmen.Die Beine anziehend wippte sich der junge Bursche in einer Rückwärtsrolle erst in die Hocke um sich aus dieser dann in den Stand zu erheben. Noch einmal schweifte der Blick des Gildenlosen über die stillen Zeugen des Feierns der letzten Nacht, na gut der schnarchende Krieger war alles andere als still. Mit einem mehr oder weniger munterem „Moin !“ wies der Waldstreicher die schon Erwachten darauf hin das er auch wieder unter ihnen weilte und ihm fiel auf das Fremde da waren. Eine Frau und ein junge Mann. Doch die konnten warten zuerst schlug er sich in die Büsche um die Morgentoilette zu vollziehen und ein Bach oder ein Rinnsal zusuchen womit er seinem Gesicht etwas Frische verleihen konnte.
Nach einer kurzen Weile fand Gardiff dann auch einen Wasserlauf, wenn auch nur einen kleinen zum Gesicht und Füße waschen reichte es alle mal und frisch kehrte der Waldstreicher zur Gruppe zurück, ließ sich unweit des Pärchens und den Neuen nieder um an dem harten Kanten Brot welchen er gestern nicht mehr ganz geschafft hatte weiter rum zuknabbern und dabei die Fremden zumustern. Sie schienen Esteron und Lehna nicht unbekannt zusein und so lies er die vier erst einmal unter sich.
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| 14.06.2003 22:44 | #377 |
| Lehna |
"Sieh an, da lebt wer wieder.", kommentierte Lehna Esterons Auftauchen und lächelte den jungen Mann aufmunternd an, als dieser sich neben ihr auf einen Stein niederließ. Begeistert sah er ja nicht gerade aus, zog eine Schnute als gäbe es auf der Welt nur Mobber, die es auf ihn abgesehen hatten. Lehna legte ein wenig den Kopf schief, nahm dann ihre etwa halb volle Wasserflasche von ihrem Gürtel und reichte sie dem Wanderer.
"Spül mal deinen Mund aus, stinkt sonst so. Und ich habe eigentlich kein großes Interesse daran, von der Inquisition gerochen zu werden bevor wir in Sichtweite kommen..."
Die grinste ein wenig. Tztztz, Esteron und Krieger mussten tatsächlich noch eine ziemliche Party abgezogen haben in der Nacht. Und jetzt bekam der junge Mann gnadenlos die Rechnung präsentiert...
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| 14.06.2003 23:04 | #378 |
| manmouse |
Esteron blickte mit verdrehten Augen zu Lehna rüber und grinste, zumindest kam es dem Versuch gleich.
“ Sei froh, das ich dir keinen Herzhaften Guten Morgen Kuss gegeben habe.“Auch Gardiff war mittlerweile aufgestanden und so fehlte nur Krieger der Schuldige, an dem Kater von Esteron.
Nie wieder würde Esteron sich so abfüllen. Dankend nahm er das Wasser entgegen, spülte seinen Rachen aus, und kippte sich den ganzen Inhalt Flasche über den Kopf, dann grinste er schuldbewusst und gab Lehna die Flasche zurück und gab ihr endlich den ersehnten Kuss auf die Wange. Man er hatte Brand wie ein Otter, aber er fühlte sich nun sichtlich besser.
Nachdem sich der junge Wanderer über das Wiedersehen von Satura und ihm gefreut hatte, lächelte er ein wenig frustriert. Eigentlich war das ja ein Grund zu feiern, aber der junge Wanderer schwor sich, das die nächsten zehn Feste getrost ohne ihn stattfinden konnten. Irgendwie war sein Bedarf daran gedeckt. Ob sie die kelien wohl begleiten würden? Begleiten, das war das Stichwort.“ Wollen wir Krieger nicht wecken und endlich weiterziehen? Mein Blutspiegel droht sonst wieder abzusinken, und ich brauche jetzt die Bewegung. Und ich möchte das alles so schnell wie nur möglich hinter mich bringen.“ Müde lehnte er sich an die Schulter von seinem Schatz und seufzte tief.
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| 14.06.2003 23:08 | #379 |
| Sly |
Sly hatte die letzte Zeit über nur in dem Bergdorf herumgegammelt. Doch jetzt überkam ihm die Lust mal wieder auf den Hof zu kommen. Es drang ihn förmlich danach. Er wusste selbst nichtmal warum doch er würde heute noch aufbrechen.
Sly sah zu Sonja und mussterte sie. "Hey wir gehen wieder auf den Hof, ich glaube du brauchst deine Freunde wieder. " Der Söldner erhob sich und ging und ging aus dem Gasthaus heraus. Dicht gefolgt von Sonja. Jetzt fing er wieder an zu laufen. "Wir werden nen langen lauf vor uns haben! " rief er Sonja zu. Die unebenheit des Geländes störte zwar doch war es immernoch möglich zu laufen.
Schon bald waren sie erneut auf dem Schlachtfeld und überquerten es. Das Tempo hielt Sly streng durch, obwohl es durch die stickige Luft voll mit Sand, der sich wie ein Film auf die Zunge und die Lunge legte. Doch nach einiger Zeit hatten sie schon den Waldrand erreicht und liefen in schnellen Tempo hindurch, ohne dass ihnen irgendein Tier begenete. Es war sehr still im Wald fast schon zu still. Doch schon bald erhoben sich die Mauern von Gorthar vor ihnen und die Burg wurde langsam am Horizont sichtbar, wurden immer größer bis Sly vor dem TOr stand und sich auf seine Knie stütze und nach Luft rang. Der Lauf war sehr weit und selbst für ihn anstrengend. Sonja kam gleich nach ihm und sützte sich auf Sly. Völlig außer puste fragte sie "Warum laufen wir so? " Sly atmete ein paar mal tief durch und sagte dann "Weiß nicht. ".
Die Torwachen hatten das Spektakel beobachtet und kamen misstrauisch auf sie zu "Wer seit ihr? " fragten sie in erstem Ton. "Ich bin Sly , ein Söldner Lees und das ist Sonja, sie gehört ebenfalls zu dem Hof. Wir wollen wieder zurück nach Khorinis. ". Die Torwachen sahen den Söldner ungläubig an und wollten gerade etwas erwidern. Doch Sly schob seinen schwarzen Umhang zur Seite und zeigte so die Rüstung die sich darunter verbarg. Die Wachen nickten und gewährtem einlass.
Schnellen Schrittes begab sich der Söldner zum Hafen und ging zu einem dortigen Fischer. "Könntet ihr mich nach Khorinis fahren? Ich habe es sehr eilig. Ich gebe euch 20 Goldstücke dafür." der Fischer sah ungläubig zu dem Mann und schüttelte seinen Kopf. Sly ließ seine Hand zu der Einhandaxt gleiten und fuhr mit seiner Hand über sie hinüber. Der Fischer bekam dies wohl mit und machte große Augen. "Ok ok ich bring euch beide rüber. " geht doch!" sagte Sly und sprang in das Boot. Der Söldner half Sonja noch beim einsteigen und endlich Band der Fischer das Boot von der Halterung los und stieg selbst ins Boot. Dann legten sie endlich ab in Richtung Khorinis
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| 14.06.2003 23:19 | #380 |
| Todesfürst |
Wieder einmal in einem anderen Teil im gorthanischen Wald....Der Mann auf dem Baum schien sichtlich erleichtert zu sein, als er den Bogen endlich ablegen konnte. Sein Gegenüber hielt zwar immer noch einen Dolch in der Hand, mit dem er jetzt klar im Vorteil war, doch allein die Geste signalisierte dem Jäger die Absicht des Fürsten. Der Bogen verschwand auf dem Rücken des Mannes und dieser schüttelte seine Arme aus.
"Kommt hinunter von eurem Baum, hier unten lässts sich besser reden, findet ihr nicht?"
"Hm, ja ihr habt Recht"
Der Mann hing sich an den Ast und sprang dann nach unten um sich mit einem Aufprall anzukündigen. Staub, Nadeln, Erde und allerlei anderes Zeug wirbelte auf und sank wieder nieder. Der Mann musste ziemlich geschickt sein, denn es schien als ob er sowas nicht zum ersten Mal gemacht hatte.
"Wie wär's, wenn ihr mir euren Namen verratet? Mein Name lautet Pergamo, Fürst Pergamo um genau zu sein."
"Mein Name ist Prix. Schön einen weiteren Banditenhasser kennenzulernen Fürst."
Der Mann grinste, als er den Titel des Fürsten erwähnte, scheinbar machte er sich nichts aus irgendwelchen Titeln, doch soetwas war ihm schon oft passiert, früher lachte er über die Menschen, über den Abschaum, aber heute akzeptierte er sie. Er zwang niemanden ihn mit seinem Titel anzureden aber er würde ihn nie ablegen, er würde ihn immer erwähnen, er war stolz auf seinen Titel und jeder der sich deswegen lustig über ihn machte sollte bald nicht mehr alle Zähne besitzen, doch der Jäger hatte ja nichts gesagt. Prix lautete also sein Name, nicht schlecht, zumindest war er kurz, also nicht so leicht zu vergessen. Warum er aber ausgerechnez jetzt auf die Banditen kam war ihm ein Rätsel.
"Nun ja, was heißt Hasser, ich habe einfach etwas dagegen, wenn man mich wegen des Goldes wegen umbringen will und gegen Pfeile in meinem Körper hab ich auch was. Ich könnte euch da einige Geschichten aus allerjüngster Zeit erzählen aber ich möchte euch nicht langweilen. Aber ich habe einige Fragen an euch, eigentlich nur eine aber es ist wichtig. 1. Wie weit ist es von hier bis nach Gorthar und 2. Könntet ihr mich vielleicht dorthin bringen?""Ja ich verstehe, zu euren Fragen, ihr scheint nicht von hier zu sein stimmts? Die Wälder können einen schon verwirren aber als Einheimischer kennt man sich natürlich aus. Folgt mir."
Irgendwie gefiel ihm das fiese Grinsen von Prix nicht, doch vielleicht irrte er sich ja auch, auf jeden Fall folgte er ihm, allerdings mit angespannten Blicken auf seine Hände. Seinen zweiten Dolch hatte er mittlerweile auch wieder in seinem Stiefel versteckt und so liefen beide unbewaffnet was die direkte Bewaffnung anging.
Prix führte und er lief hinter her, der dritte Begleiter der Wanderrung war Prix Eichhörnchen, das er wohl gezähmt hatte. Nach nur 10 Minuten des Laufens blieb Prix stehen und lachte dreckig. War das eine Falle? Hatte er ihn reingelegt? Zumindest winkte er mit den Zeigefingern. Der Fürst war wieder angespannt, dieser ewige Streß zwischen Spannung und Entspannung war langsam nicht mehr schön. Trotz seines unguten Gefühles ging er zu ihm. Und dann sah er die Mauern der riesigen Stadt.
"Bitteschön, hier ist Gorthar, war doch gar nicht soweit oder, hehehe""Ach deswegen habt ihr gelacht und ich dacht schon..."
"Was? Das ich euch eine Falle stelle?"
"Hm, ja das Lachen irritierte mich, aber nun bin ich davon überzeugt, dass ihr mir nichts böses wollt"
"Na das will ich doch hoffen."
Der Gildenlose schaute auf die gewaltigen Mauern und die riesige Stadt, sowie das Stadttor und den Torwachen. Gerade wollte er sich aufmachen zu gehen, da sprach ihn Prix noch einmal an.
"Sagt, habt ihr nicht Lust noch ein paar Tage bei mir zu bleiben? Ich muss sowieso bald in die Stadt, Vorräte auffüllen und meine Felle übergeben, sowie noch einiges andere verkaufen."
"Wo habt ihr den eure Felle? Ich seh nichts bei euch."
"Jo ganz einfach, das Zeug liegt in meinem Lager."
"Ihr habt ein Lager?"
"Ja nichts großes, zwei Zelte und halt alles was dazu gehört wie ne Feuerstelle und ein paar Holzbalken für die Viecher und die Felle."
"Hm, habt ihr da auch was ordentliches zu futtern?"
"Nein, aber ich war gerade dabei mir was zu jagen als ihr kam. Ich habe aber eine Moleratstelle entdeckt. Wenn wir Glück haben sind sie noch da, also was ist, Interesse?"
"Wenn ihr mich so fragt, klar, ich bin dabei."
"Super, dann nichts wie los!"
Die beiden verließen die Wiese und kehrten wieder in den Wald zurück, Prix führte und er folgte. Wenn alles klappen würde, dann hätten sie heute wieder was zu futtern. Und das er so nah an Gorthar war, war auch wunderbar, und das Prix bald in die Stadt wollte war noch besser. Eigentlich konnte es gar nicht besser laufen, er fühlte sich etwas entschädigt für die Mühen der letzten Tage.
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| 14.06.2003 23:22 | #381 |
| Waldläufer |
Auf Esterons Frage Krieger zuwecken konnte Gardiff nur zustimmend nicken. Sie sollten sehen das sie weiter kamen der Trainingspartner sah nicht so aus als würde er einen andauernden Ruhezustand nicht ohne einzuschlafen überstehen. Also erhob sich der Gildenlose und schritt langsam zu dem Templer hinüber um diesen zuwecken.
Jedoch war dies nicht mehr nötig. Mit einem markerschütternden Schnarcher schien aus Krieger wieder ins Leben abgesetzt worden zusein, zumindest öffnete langsam die Augen um sie mitgenommen zu verleiern. Ihm schien es also nicht viel besser als Esteron zu gehen.
Mehr oder weniger behände sah Gardiff wie sich Krieger erhob und in die Büsche taumelte. Es sah ganz so aus als müsste er auch etwas dringend los werden, doch der Waldstreicher wollte lieber nicht wissen was.
Nun da der Templer wach war packte sich der Einhandlehrmeister mit zu den Anderen und wartete bis der Krieger des Schläfers wieder vollkommen lebensfähig war. „Ich hab mich noch nicht vorgestellt.“ wand sich Gardiff an die Neuen. „Gardiff ist mein Name.“
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| 14.06.2003 23:36 | #382 |
| Skeleon |
Leon hatte die ganze Szene mit einer Mischung aus Ekel und Schadenfreude verfolgt - in den letzten Momenten überwog eindeutig der Ekel.Lehna wirkte entnervt, der Templer und der junge Wanderer 'übernächtigt' und der letzte als einziger ziemlich frisch. Nacheinander schüttelten Satura und Leon ihm die Hand.
"Ihr wollt uns also begleiten?" fragte der Mann, der sich als Gardiff vorgestellt hatte.
Leon murmelte irgendetwas mehr oder weniger unfreundliches, doch Satura schien von der Idee begeistert.
"Ja, wir sind auf der Suche ... nach jemandem. Und es scheint, als wär's nicht mehr angebracht, allein durch die Wälder zu wandern."
Wieder grummelte der junge Dieb etwas vor sich hin, diesmal klang es trotzig.Der Mann namens Gardiff willigte ein - immerhin war es halb sein Vorschlag. Es schien, dass er der Anführer der Gruppe war oder zumindest die Gruppe durch die Wälder führte - was letztlich aufs Gleiche hinauslief.
"Wir warten nur noch auf Krieger, dann ..."
In dem Augenblick wankte der Templer aus dem Wald hervor. Er pustete sich gegen die Hand und roch daran. Angeekelt verzog er sofort das Gesicht, kramte in einer Tasche nach einem Sumpfkrautstängel und entzündete ihn, einerseits um den Geruch von Erbrochenem loszuwerden, andererseits um sein Zittern zu beruhigen.Sichtlich entspannter gesellte er sich zu der Gruppe und stellte sich knapp, aber debil lächelnd vor.
Gardiff nickte zufrieden.
Schien als könnte es losgehen.
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| 14.06.2003 23:54 | #383 |
| Lehna |
"Nun gut...", meinte Gardiff und drehte sich um, um langsam in Richtung Wald zu schlendern. Lehna gab Esteron einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor sie sich erhob, die Hand des jungen Wanderers nahm und ihn hinter sich her zog, während sie Gardiff folgte. Lustlos trottete er über den weichen Boden. Zuletzt folgten Satura, Leon und Krieger, der das Schlusslicht bildete.
Lehna schien auch ein wenig genervt, vielleicht betrübt zu sein, als sie einen Blick auf den Himmel warf. Dunkle Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben, verdrängten auch das letzte Licht des Tages. Mit einem dumpfen Grummeln in der Ferne kündigte sich ein Gewitter an...
Ihr Blick wanderte zu Krieger und wieder zu Esteron. Mit den beiden sollte es also auf Inquisitorenjagd gehen? Na wunderbar. Die Aussichten waren ja besser als sie sich erhofft hatte...
Sie seufzte leise und folgte Gardiff, der einfach durch den Wald ging, ohne eigentlich einen Plan zu heben, wo die Suche beginnen sollte...
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| 15.06.2003 00:22 | #384 |
| manmouse |
Na endlich ging es weiter. Bewegung die in dem ausgelaugten Körper des Wanderers neue Lebensgeister zu wecken schienen. Luft die durch seine Lungenflügel stoben. Eher schwerfällig wie ein Troll stapfte Esteron neben Lehna her und war froh das sie seine Hand hielt, denn so war die Möglichkeit nach rechts in den Busch zu fallen geringer.
“Habe ich dir eigentlich schon gesagt das du Gardiff gestern einen Spitzenkampf geliefert hast? Ich bin stolz auf dich“ lächelte er, während er ihre Hand fester drückte. Lehna lächelte nur genervt und schien irgendwie abgeneigt zu sein. Esteron nahm es traurig zur Kenntnis, sie hatten doch keine andere Wahl. Sie mussten Gardiff unterstützen, das war das mindeste.
Müde schritt die eine Hälfte der Gruppe durch das Dickicht des Holzes, während im anderen Teil, wohl jeder seinen jeweiligen Gedanken nachhing. Keiner von ihnen brachte ein Wort über die Lippen, und es war nur das Grollen der Wolken in weiter ferne zu hören.
Wo gingen sie eigentlich hin? Für Esteron sah es eher so aus als wenn sie einfach durch die Pampa latschten. Ohne ein erkennbares Ziel vor Augen. “ Sag mal Gardiff, weißt du überhaupt wo du überhaupt …… “ der Wanderer stockte. Gardiff war stehen geblieben und blickte angespannt zurück, während er die anderen an wies, stehen zu bleiben. Ruckartig blieb die Gruppe stehen.Sie waren nicht mehr alleine im Wald. Irgendetwas lag vor ihnen, oder hatte sie schon umkreist.
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| 15.06.2003 00:50 | #385 |
| Skeleon |
Leon war die ganze Zeit schweigend fast auf gleicher Höhe mit Satura marschiert. Irgendwie schien sie sich nicht wohl zu fühlen. Sie blickte sich unsicher nach ihm um, wandte ihren Blick wie ertappt wieder ab oder trottete mit gesenktem Blick und in Schweigen gehüllt weiter.
Der junge Dieb warf ihr besorgte Blicke zu, aber als sie nicht darauf reagierte legte er sanft seine Hand auf ihre Schulter. Verwirrt bemerkte er, wie sie unter der Berührung regelrecht zusammenzuckte.
Vorsichtig ließ er sie wieder los. Ihre Aufmerksamkeit hatte er jedenfalls ..."Du ... ist alles in Ordnung mit dir?" fing er etwas plump an."Wenn du darüber reden willst, sag' es mir einfach. Ist es wegen dem Fremden? Hattest du wieder eine Vis- ..."
Aber Satura schüttelte nur den Kopf.
Er wusste nicht, ob ihn das beruhigen oder noch mehr alarmieren sollte. Bislang hatte er geglaubt, seit ihrer neuerlichen Zusammenkunft hätten sie keine Geheimnisse mehr voreinander gehabt?
Leon atmete weit aus und ging mit gesenktem Blick weiter.
Hatte er sie verletzt, vorher auf dem Schlachtfeld? Nicht körperlich zwar, aber ...
Ungestüm wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er in den jungen Wanderer vor sich lief, der abrupt stehengeblieben war. Esteron keuchte und taumelte ein Stück vorwärts, Lehna hielt ihn mit fester Hand zurück.
Der junge Dieb lauschte.
Es war sehr still.
Und nicht nur er hatte es bemerkt.
Gardiff und Esteron standen da und blickten aufmerksam in die Bäume und Dickichte um sie herum.
Irgendetwas lag dort versteckt auf der Lauer. Oder irgendjemand.Leon warf Satura einen Blick zu, die gebannt auf ihr kleines Amulett blickte - ein helles Pulsieren ging von dem rötlichen Kristall aus und sie blickte auf. Gerade als sie die anderen warnen wollte ging ein Pfeilschauer auf den Waldweg nieder - mit einem dumpfen Schlag bohrten sich die Geschosse in einem engen Kreis rund um die kleine Gruppe in den Boden.
Der Waldläufer und Krieger, der Templer, machten sich bereit zum Kampf, während die anderen etwas verwirrt dastanden.
Aus dem Schatten des Waldes traten mehrere vermummte Gestalten hervor - offensichtlich Banditen.
Ein paar hatten Langbögen geschultert, andere trugen Schwerter und Knüppel, sie waren mindestens in einem Dutzend unterwegs, wenn sich nicht noch mehr in den Bäumen verbargen.
Einer von ihnen erhob seine Stimme.
"Dies war eine Warnung. Glaubt nicht, dass wir euch nocheinmal eine Chance geben, das Ganze friedlich zu beenden. Her mit eurem Gold, Schmuck und anderem Plunder! Mit so schwerem Gepäck kommt ihr sowieso nicht gut voran ..."Gardiff und Krieger ließen ihre Waffen ein Stück sinken. Sollten sie angreifen? Und was würde aus den anderen?
Die Banditen hatten gezeigt, dass sie sehr geschickt im Umgang mit ihren Bögen waren ...
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| 15.06.2003 00:55 | #386 |
| Todesfürst |
Wieder einmal in einem anderen Teil im gorthanischen Wald....Die beiden liefen wieder in den Wald und bekamen so gar nicht richtig mit, wie sich der Himmel schlagartig verdunkelte, es wurde genauso schnell finster wie es anfing zu regnen. Erst blieb es bei wenigen Tropfen, von denen die beiden so gut wie nichts mitbekamen, da die Bäume sehr guten Schutz vor dem Regen boten, doch gewaltiges Donnern kündigte mehr an, die beiden mussten sich beeilen.
Bald kamen sie zu der Stelle, die Prix meinte und die Molerats waren noch da. Eine kleine Wiese und zwei dicke, hilflos wirkende Viecher, die man aber nicht unterschätzen durfte. Auch wenn sie eigentlich kein Problem mehr sein durften sollte man vorsichtig sein, denn ihr Gebiss war doch sehr gefährlich. Prix schlich sich an die Viecher und kam dann zurück. Er flüsterte leise und sagte, dass es zwei waren und verschwand dann auf einem Baum. Er stellte sich dabei ziemlich geschickt an und kam rasch auf eine gute Schussposition. Der Fürst hatte verstanden und schlich sich an die Molerats an. Als er in einem Gebüsch verschwunden war, trat er aus Versehen auf einen Ast, der laut auseinander brach. Ein Molerat schaute sich suchend um und begab sich langsam in die Richtung des Jägers. Dieser zog seine beiden Dolche leise aus den Lederscheiden, was ihm deutlich besser gelang als die Aktion davor. Er hätte Prix gern ein Zeichen gegeben, doch das hätte den Molerat aufmerksam gemacht. Dieser schnüffelte in der Gegend und suchte etwas. Und er wusste auch was. Er suchte ihn. Als das Vieh ziemlich nah war, entschied sich der Jäger aus der Deckung zu kommen, er stand auf und schrie zu Prix:
Nimm den anderen, um den kümmere ich mich!
Prix hatte verstanden. Während das eine Molerat nun auf den Fürsten zustürmte und auch der andere auf ihn zu rannte, schoss Prix einen Pfeil ab. Er traf das Ziel und durchbohrte den Rücken des ersten. Es war sofort tot und kippte zu Boden. Jetzt schaute das zweite zurück und war einen Moment abgelenkt. Das wurde gnadenlos ausgenutzt, wenige Minuten später krachten zwei Dolche in den Hals. Ziemlich viel Blut spritzte daraus und beschmutzte die Dolche. Doch es war geschafft, ihr Abendessen war gesichert. Und ihr Frühstück nebenbei auch. Gekonnt kam Prix vom Baum hinunter und schnappte sich eines dieser Viecher. Der andere tat es ihm nach. Dann ging es weiter in Richtung Lager. Die Viecher waren ganz schön schwer, war ja ganz schön viel Fleisch dran, deswegen drängte sich die Frage auf:
"Wie weit ist es denn bis zu deinem Lager?"
"Nicht mehr weit, noch ein paar Meter dann haben wir's geschafft.""Gut"
Und tatsächlich, bald kamen sie hinter einen Hügel. Hier an dieser Stelle war ein Stück des Waldes von einem etwas größeren Berg zuende, hier war das Lager. Wenn man es sich genau anschaute war es perfekt ausgearbeitet, aussen war der Berg und die einzige Stelle war gut abgesichert. Hier ließ es sich leben. Freudig kamen sie an, bald gabs Essen.
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| 15.06.2003 01:22 | #387 |
| Lehna |
Banditen. Na wunderbar. Genau das, was sie jetzt am allerwenigsten gebrauchen konnten...
Sie ließ Esterons Hand los und ging langsam nach vorn zu Gardiff und Krieger, ohne jedoch ihre Waffen zu ziehen. Obwohl sie äußerlich ruhig wirkte war ihr gesamter Körper angespannt, bereit, jederzeit augenblicklich zu reagieren.Sie musterte den Sprecher der Banditen kühl, er tat das selbe mit ihr, wobei sein Blick ein Stück unter ihrem Hals hängen blieb. Sie verdrehte kurz genervt die Augen, diese Gossenkinder waren doch alle gleich...
Sie ging langsam auf den Banditen zu, der sein Schwert erhob und die Spitze auf ihren Bauch setzte, wobei er sie geringschätzlich und ein wenig lüstern angrinste.
"Na, wie sieht's aus? Willst du den Anfang machen?"
Der Räuber hielt fordernd die Handfläche auf, Lehna nickte langsam."Will ich."
Plötzlich drehte sie sich zur Seite, den Banditen Schwertspitze zeigte ins lehre. Mit einem leisen Schaben verließen zwei geschliffene Dolche ihre ledernen Betten, im nächsten Augenblick stand Lehna neben dem Räuber und drückte ihm eine der Waffen an die Kehle, während ihr Knie hochschoss und den Schwertarm des Banditen traf, der sein Schwert überrascht fallen ließ.
Die anderen Räuber hoben überrascht ihre Waffen, griffen jedoch noch nicht an. Lehna schüttelte langsam den Kopf.
"Ich denke wir sollten nochmal neu verhandeln...", meinte sie kühl und drückte die Klinge ihres Dolches etwas fester gegen den Hals des noch immer überraschten Räubers, während sie den zweiten Dolch locker in ihrer Linken kreisen ließ...
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| 15.06.2003 01:35 | #388 |
| Satura |
Satura reagierte schnell, als die Banditen auftauchten, und sie so abrupt auf den Boden der Realität zurückgeholt wurde. Ihre Rechte glitt langsam auf ihren Schwertknauf, die Linke griff an ihren auffälligen Gürtel, in dem die Wurfmesser fein säuberlich aufgreiht staken. Was auch kommen mochte... sie war bereit. Und kampflos würde sie sich nicht ergeben. Ihr Blick glitt von den Banditen zu ihren Begleitern und wieder zurück. Sie streifte Leon - er konnte noch nicht einmal ordentlich mit seinem Schwert umgehen... am liebsten hätte sie ihm gesagt, er solle hinter ihr bleiben, doch das hätte er sicher nicht besonders positiv aufgefasst - also schwieg sie.
Ihr Amulett strahlte immer heller, und sie konnte die beinahe unerträgliche Hitze spüren, die von ihm ausging. Sie spürte keinen Schmerz mehr, hatte gelernt, mit dem Amulett umzugehen - doch sie erinnerte sich nur zu gut an die Brandwunden, die sie früher davongetragen hatte...
Lehna hatte als erste gehandelt, und hatte einen der Banditen in der Mangel. Wenn die anderen klug waren, würden sie verhandeln.
"Hey Kleine..." ertönte eine Stimme aus den Bäumen. "Ich würd mir das an deiner Stelle noch mal überlegen."
Sie waren wohl nicht klug.
Saturas Blick glitt hinauf zu der Stelle, von der die Stimme gekommen war. Einige Meter über dem Boden stand ein Bandit mit einem Langbogen mit gespannter Sehne und zielte auf Lehna.
Satura zögerte nur einen kurzen Augenblick, sah noch einmal prüfend zu den anderen und zog dann in Windeseile eines der Wurfmesser aus ihrem Gürtel. Sirrend durchschnitt es die Luft und fand zielsicher seinen Bestimmungsort im Unterschenkel des Banditen, der mit einem erschrockenen Schrei die Sehne losließ... Lehnas Glück, dass er dabei den Bogen nach oben verrissen hatte.
Irritiert richteten sich die Augen der Banditen auf ihren Kollegen, und eben diesen Augenblick der Verwirrung nützten die anderen...
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| 15.06.2003 01:55 | #389 |
| Todesfürst |
Wieder einmal in einem anderen Teil im gorthanischen Wald....Die beiden schleppten ihre erbeuteten Viecher in das Lager und kamen genau rechtzeitig. Den jetzt began der verdammte Regen und zwar richtig. Ein kräftiges Donnern und der Regen setzte ein. Große, schwere Tropfen fielen nieder und bedackten den Boden mit Wasser. Als die Tropfen den staubigen Boden erreichten wirbelten sie den Staub auf um zugleich wieder das selbe zu wiederholen. Es wurde verdammt nass. Immer noch mit den Viechern auf dem Rücken schaute der Gildenlose fragend zu Prix:
"Und jetzt? Wo sollen wir das Zeug grillen, wir können es ja schlecht roh essen?"
"Kein Problem, wozu hab ich einen mehr oder weniger dichten Vorbau, der ist zwar noch nicht ganz dicht aber er bietet genug Schutz vor Regen.""Alles klar dann nichts wie hin"
Die beiden rannten zu dem Vorbau und kamen dann ins Trockene. Sie waren noch fast nicht nass und das war auch gut, während die Sonne noch schien wurden die Klamotten schnell trocken aber wenn er jetzt durchnässt geworden wäre, dann war eine Erkältung morgen sicher. Doch nun hatten sie ein weiteres Problem, es wäre schwer trockenes Holz zu finden. Doch Prix war ein guter Jäger und hatte extra trockenes Feuerholz gebunkert. Langsam packten sie das Zeug auf zu einer kleinen Pyramide und während der Gildenlose das Feuer anzündete ging Prix noch einmal in den Regen und hing einen der zwei Molerats an eine Stange, die mitten im Regen war. Mit tiefen Falten, die signalisierten, dass er nachdachte, fragte er rüber:
"Was macht ihr da Prix?"
"Ich hänge das Vieh auf ist doch logisch oder?"
"Und wozu macht ihr das?"
"Das Wasser wäscht das Vieh nicht nur, es hält auch das Fleisch frisch"
Die Antwort klang logisch und leuchtete ein, Prix schien sein Handwerk echt zu verstehen. Als er fertig war machte er sich schnell dran wieder zu verschwinden und kam zum Vorbau zurück. Zusammen hieften sie dann den anderen Molerat auf die Grillstange und ließen ihn schmoren bis er durch war. Nun hatten sie Zeit durchzuschnaufen, denn hier waren sie sicher und zum Warten verdammt. Prix nahm eine Pfeife aus seinem Jagdbeutel und entzündete sie. Er nahm einige tiefe Züge und paffte dann einige Wolken in den Himmel. Er bot sie auch seinem Gegenüber an aber der lehnte ab. Rauchen war für ihn tabu. Der hatte Interesse an was ganz anderem, Informationen.
"Sag mal Prix, wie lange seit ihr schon in Gorthar?"
"Seit ich lebe, ich bin hier geboren und seit ungefähr 5 Jahren lebe ich hier draussen."
"Hm, wollen wir das sie nicht lassen und uns duzen?"
"Wenn ihr wünscht. Also ich bin Prix, hehehe."
"Sehr witzig. Was glaubst du ist daran Schuld, dass in den Wäldern so viele Banditen sind?"
"Wenn ich das wüsste, wenn ich das wüsste...."
"Hm...."
Die beiden starrten in das Feuer, dass zumindest den Fürsten jedesmal an sich bannte, da diese lodernde Glut, das Knistern und die Farbe ihn immer fesselten und er so viel leichter abschalten konnte. Er fühle sich gut hier, ja er war hier gerne. Er würde bei Prix bleiben, vielleicht konnte er sogar noch was von ihm lernen. Prix saß nur da und paffte und starrte auch, aber eher in den Regen und die finstere Wand vor ihnen. Langsam verfinsterte sich der Himmel und würde wohl irgentwann heimlich von der Nacht abgelöst werden. Das störte beide nicht, sie schauten nur und warteten darauf, dass ihr Essen fertig wurde.
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| 15.06.2003 02:00 | #390 |
| Waldläufer |
„Entweder sind die Jungs noch total grün hinter den Ohren oder heute ist einfach nicht den ihr Tag.“ feixte Gardiff leise vor sich hin als er die Unkonzentriertheit in den Reihen der Banditen und schoss im Zick-Zack-Lauf mit eng an den Körper gepressten Schwert auf den nächst stehenden Banditen zu. Dieser riss überrumpelt seinen Bogen zu dem Waldstreicher herum, spannte, zielte (mehr oder weniger) und ließ den Pfeil fliegen. Jedoch traf er nicht und sah sehr wohl das er keine Zeit hatte einen neuen Pfeil einzulegen. Ein Langbogen fiel zu Boden und der Wegelagerer riss panisch seinen Streitkolben hervor um den Einhandmeister zu empfangen. Dieser war allerdings schon zu nah und eine zuckende Bewegung mit dem Schwert und der Streitkolben des Banditen folgte den Gesetzen der Schwerkraft und fiel wie der Bogen zuvor zu Boden. Mit einer Raschen Bewegung zog sich der Barde an seinem Opfer vorbei und ehe es der Gegner gemerkt hatte stand Gardiff auch schon hinter ihm und keine Sekunde zu früh den zwei von anderen Banditen, welche ihrem Kameraden zur Hilfe kommen wollten jedoch unüberlegt handelten, abgeschossene Pfeile bohrten sich in die Brust des Feindes und ließen den Mann vor Gardiffs Füßen zusammen sacken......
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