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02 Westargaan

Die Ankunft der Faringer Orks

Seid gegrüßt werte Leserinnen und Leser des Myrtanischen Boten,
ich habe es schlussendlich auch geschafft, die Spuren der Orks aufzuspüren und kann berichten, wie sie ihren Weg über Argaan gemacht haben, eine Spur aus Verwirrtheit bei den Einwohnern und Schrecken bei der Fauna hinterlassend. Als Geächtete des orkischen Imperiums und Opfer eines bestialischen Sturms hat es die ehemaligen Faringer an den Strand der größten südlichen Insel gespült, wo sie sich nun behaupten müssen. Zunächst wussten sie nichts über ihre Artgenossen, die hier lebten und doch würden sie bald deren Bekanntschaft machen. Wie dem auch sei, folgen wir ihnen zunächst zu ihrem ersten Anhaltspunkt, der in der Taverne 'Zur gespaltenen Jungfrau' gelegen hat.

Völlig überrumpelt hat sich Murdra auf ein schlechtes Tauschgeschäft einlassen müssen und nur dabei zusehen können,wie eine Horde Orks ihre Gäste verängstigte, ehe sie unbehelligt weiterzogen. Gewiss gab es Kopfgelderhebungen, Propaganda gegen haarige Humanoide und jede Menge Klatsch und Tratsch über diesen unangenehmen Zwischenfall. Doch von all dem haben die Mitgleider des Krushak-Clans nichts mitbekommen, die sich im Gebiet um das Bluttal einquartiert hatten, wo sie sich mit einigen Goblins maßen, ehe es sie weiter gen Süden trieb.

Der erste Ort, der den Faringern wahrlich ihre volle Aufmerksamkeit abgewann, war die Büßerschlucht nahe der Menschenfestung am Silbersee. Unerwartet trafen sie dort auf den ersten einheimischen Artgenossen, der umhüllt von einem schrecklichen Gestank eingesperrt an einer der Schluchtenwände dahinschied. Sie befreiten ihn und mussten erschrocken feststellen, dass seine Augen ausgestochen worden waren und ein der Eindruck, den die Menschen auf der Insel machten, war von einer düsteren Tat ins Licht des Schuldigen gerückt worden: Auch hier waren die Menschen der Feind.
Mit dem befreiten Orak campierten sie am Ufer des Silbersees, am Rand des Orkwaldes, dessen Dunkelheit einladend auf die gestrandeten Krieger wirkte. Doch zunächst erfuhren sie die Geschichte über die Orks dieser Insel und stellten angewidert fest, dass diese mit den Menschen Handel betrieben und in Frieden lebten. Angeblich habe der Befreite etwas gestohlen. Die Nacht verging.

Die Tage im Orkwald boten genug Nahrung und die ersten Kontakte mit den Menschen. Sie überfielen ein Holzfällerlager und später auch eine Höhle, die einigen wohl als Lagerplatz diente, denn die Faringer konnten die Gefangennahme eines hochgestellten Menschen sichern und nahmen ihn auf ihrem Weg als Druckmittel mit, denn er drohte mit militärischer Gewalt und harten Konsequenzen, wenn er in der Burg Bericht erstatten würde. Durch ihn und den kargen Informationen des geblendeten Orks fanden sie die Hütte des Schamanen Melog, der sein Dasein allein inmitten des Orkwald fristete. Ich kann Ihnen sagen, werte Leserschaft, dass aus den Gesichtern der Mitglieder des Krushak-Clans die Verwunderung gesprochen hatte, als der Silberseeschamane davon sprach, dass sie diejenigen seien, die er vor einiger Zeit im Geist eines Orgos – ein Riesenadler, wie er in den Nordlanden zu finden ist – gesehen hatte. Er erzählte ihnen von einem Fluch, der auf den Stämmen der Südlichen Inseln lastete und dass es bald ein Opfer würde geben müssen, um den Zorn eines höheren Wesens von ihnen abzuwenden.
Wie sich herausstellte, war der befreite Ork ein Sünder, ein Blutsverräter und würde der Richtige für die Opferung sein.

Melog führte sie zu einem verborgenen Felsen im Orkwald, der sich rabenschwarz dem Himmel entgegenreckte. Eine dunkle Aura ging von ihm aus, insbesondere von einer Statue, die eine furchteinflößende Kreatur zeigte und geradezu aus dem Felsen gewachsen zu sein schien. Es war das Wesen, welches die Angst der heimischen Orks schürte. Hier ist der Ort, wo die Faringer ihr Lager erneut errichten. Nur für wie lang? Vielleicht erfahren Sie dies in der nächsten Ausgabe des Myrtanischen Boten

(-- Proya Anuot)

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