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World of Gothic





Mittlerweile ist es schon einige Zeit her, dass auf Burg Tannroda mitten in Thüringen die 1. Gothic-Tales-Convention stattfand. Und da nun schon bald die nächste Ausgabe ins Haus steht, ist das eine gute Gelegenheit, sich noch einmal an die erste Convention zu erinnern. Am letzten Augustwochenende 2024 traf sich in Tannroda in der Nähe von Weimar die Rollenspiel-Fangemeinde des Pen & Paper Systems Gothic Tales. Oder zumindest die Teile der Fangemeinde, die an diesem Wochenende genug Zeit zur Verfügung hatten.

Was ist Gothic Tales? Ein Spielsystem, bei dem basierend auf gewürfelten Werten die Talente und Fähigkeiten der Spielcharaktere eingesetzt werden, um Fortschritte in einer zusammen mit anderen Teilnehmern gespielten Geschichte im Setting des Minentals aus Gothic zu erzielen. Also ein klassisches Würfel-Rollenspiel, wie es einige bekannte gibt. Dungeons & Dragons, Das Schwarze Auge oder Cyberpunk 2020 seien hier nur stellvertretend für eine schier unüberschaubare Anzahl an kommerziellen und freien Spielsystemen genannt. Und ein solches Spielsystem wurde als kostenfreie Variante (denn die Gothic-Lizenz liegt ja derzeit bei Embracer/THQ Nordic) veröffentlicht. Dietrich Neubert, Rollenspiel- und Pen & Paper-Fan hat sich nämlich daran gemacht, das Gothic-Setting und vor allem die verschiedenen Mechaniken des Spiels – vor allem die Kämpfe, aber auch diverse andere Aktionen - in ein derartiges Regelwerk mit dem Namen Gothic Tales zu übersetzen.

Das Regelwerk wurde vor fast zwei Jahren auf einer eigenen Webseite unter gothic-tales.de veröffentlicht. Dort findet man alle wichtigen Spielmaterialien wie Regelbücher, Charakterbögen, Talentbäume und so weiter. Und es wurde auch schon auf mehreren allgemeinen Spiele-Conventions live vorgestellt. Nämlich bei den Blue Goat Cons 2023 und 2024 in Ilmenau. Aber es war in diesem Jahr das erste mal, dass ein ganzes Wochenende vor allem rund um Gothic Tales organisiert wurde. Dietrich hat dabei keinen Aufwand gescheut, denn als Ort der Veranstaltung wurde eine waschechte Burg gewählt, um richtiges Fantasy-Rollenspiel-Feeling zu erzeugen. Die Burg Tannroda im gleichnamigen Ort südlich von Weimar bot dafür nahezu perfekte Voraussetzungen. Nicht nur bot sie genügend Platz für verschiedene Spielgruppen, die in verschiedenen Räumen und auch im Hof der Burg verschiedene Spielsysteme ausprobieren konnten. Mit einem eigenen Restaurant auf der Burg war auch für Essen und Trinken gesorgt. Und in den Spielpausen oder wenn man als Teilnehmer einmal etwas anderes machen wollte, konnte man auch das Korbmachermuseum auf der Burg besuchen oder auf den hohen Bergfried steigen. Von dort aus bot sich dem Beobachter ein freier Rundblick über den Ort Tannroda, das Tal der Ilm und die nähere Umgebung mit ihrer angenehmen Landschaft. Tannroda selbst war für Jahrhunderte eine Hochburg des Korbmacherhandwerks, worüber man im Museum viel erfahren kann, aber heute ist dieser Erwerbszweig dort völlig ausgestorben. Wer heutzutage zum Beispiel Korbmöbel im Möbelhaus kauft, bekommt viel günstiger Hergestelltes aus Südostasien oder China.



Doch zurück zur Convention. An drei Tagen von Freitag bis Sonntag konnte an verschiedenen Spielrunden teilgenommen werden. Dabei waren auch andere Spielsysteme willkommen. Neben Gothic Tales wurden unter anderem auch Ten Candles (ein Erzählrollenspiel), ein Harry-Potter-Rollenspiel, Savage Worlds und Cthulhu gespielt. Aus der Feder eines der Teilnehmer ist dazu ein schöner Bericht entstanden, der noch mehr verrät und den wir hier gern veröffentlichen:

Willkommen, wäre übertrieben!

Es war das letzte Wochenende im August, als sich rund zwei Dutzend Rollenspieler im wilden Osten auf Burg Tannroda einfanden, um zwei ihrer Leidenschaften zu frönen: Rollenspiel (Pen & Paper) und Gothic. Dem Gastgeber Dietrich und seinen Brüdern war es nach langer Arbeit gelungen, beides miteinander zu verbinden und das Gothic-Pen-&-Paper-Regelwerk aus der Taufe zu heben. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Und so kamen wir aus den unterschiedlichsten Regionen des Landes und über dessen Grenzen hinaus, zusammen.
Innos schien dem Vorhaben wohlgesonnen, denn sein Licht strahlte hell und obwohl die Nächte bereits kühler wurden, waren die Tage umso heißer. So konnten wir draußen, unter weißen Baldachinen sitzend, stundenlang in die Welt von Gothic eintauchen, um Abenteuer zu erleben.

Die Burg liegt recht abgeschieden und wurde in den Tagen nur von wenigen Ausflüglern besucht, so dass wir bis tief in die Nacht ungestört spielen konnten. Für das leibliche Wohl waren der Burgkoch und seine Gehilfen verpflichtet worden, zudem hatte die Orga literweise Getränke und Knabbereien angeschleppt. Allein der Kaffee Versorgung wurde nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet, glücklicherweise gab es eine Maschine und Kaffee ließ sich ebenfalls auftreiben. Geschlafen wurde, ganz abenteurertypisch, im Schlafsaal. Befürchtungen, dass Schnarchen oder qualmende Socken den Schlaf rauben könnten, bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht. (Oder?)

Die Teilnehmer deckten alle Altersgruppen ab: Die Jüngsten waren gerade groß genug, um über den Tisch zu blicken, die Ältesten noch fit genug, um ohne Probleme daran Platz zu nehmen. Dank der überschaubaren, fast familiären Gemeinschaft gab es zu Beginn eine Vorstellungsrunde, in der jeder sich und seinen Rollenspiel-Werdegang präsentieren durfte. Und dann ging es auch gleich los. Neben dem jüngst entstandenen Gothic-Regelwerk wurden auch eine Alternative mit Savage Worlds-Regeln angeboten, Geschichten aus dem Harry-Potter-Universum, Cthulhu Now, Ten Candles, Fiasko und einiges mehr.



Ein besonderer Hingucker waren die Gothic Figuren, frisch aus dem Drucker. Helden und Monster fanden gleich ihren Einsatz und jeder Teilnehmer durfte eine Figur mit nach Hause nehmen.

Der Samstag wartete dann mit zwei Überraschungen auf. Der Don tauchte auf, bewaffnet mit guter Laune und einer Kamera um die Ereignisse auf ewig zu binden. Für den Abend hatte der Gastgeber eine Feuertänzerin eingeladen, die zu fremden Melodien mit dem Feuer tanzte, herrlich anzusehen, aber auch so ungestüm, dass bald ihr Haar in Flammen stand (aber nur kurz). Eine gelungene Unterhaltung für alle, die uns Ruhe und Kraft für die nächsten anstehenden Abenteuer brachte.



Das Spiel selbst wusste zu überzeugen, natürlich mit dem Hauptaugenmerk auf einer passenden Regelumsetzung, demzufolge den Kämpfen entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Mein persönliches Highlight war die Umsetzung des Schlösser Öffnens: Da saß ich nun und musste links/rechts aufsagen und mir merken, bis meine Dietriche verbraucht oder das Schloss offen war. Herrlich!

Und eine Horde Goblins wurde in ihrer eigenen Höhle eingesperrt!
Und ein Sumpflager wurde zerstört!
Und eine Fußmatte verlautete: Willkommen (wäre übertrieben)
Und ein Nachbar brachte Bier vorbei!


Die ersten Stunden des Sonntags verbrachten wir noch mit einem Frühstück und guten Gesprächen, bevor wir uns auf die Heimreise begaben.

Insgesamt erlebten wir zwei sehr gelungene, lange Spieltage und Nächte, in denen nur die Monster und Bösewichte zu leiden hatten. Ein sehr schöner Con, super organisiert, tolle Leute und viel Rollenspiel.

Natürlich war das Ganze nicht umsonst, im Gegensatz zu anderen Cons auch nicht billig, aber eine Burg mit Frühstück, (ausgezeichnetem) Mittagessen und zwei Übernachtungen hat nun mal seinen Preis. Für das, was geboten wurde, war der Preis mehr als fair. Am Ende des Tages konnten die Kosten ausgeglichen werden, so dass einer weiteren Begegnung (nächstes Jahr?) nichts im Weg stehen sollte ...

Nachtrag: Das nächste Treffen ist bereits in Planung und soll 2025 in Jena, wieder auf einer Burg stattfinden. Wer also dabei sein will, hält sich auf dem Laufenden auf www.gothic-tales.de.

Mattis




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