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Rollenspiel nach Fall der Barriere
Quests
[GM] Das Hexenmahl
09.01.2004 23:12 | #1 |
Dark_Cycle |
[GM] Das Hexenmahl
Was ist Liebe, wenn man einander hasst? Was ist Leidenschaft, wenn man nicht richtig empfinden kann? Und was ist Hass wenn man nicht einander lieben kann? All diese Dinge gehören zu unserem Leben, doch wir können nichts unternehmen, dass diese Sachen eintreten…wann wir sie brauchen. Das Leben ist nicht das Werk der Götter, sondern das Werk der Menschen, denn nur wir selbst können über unsere Emotionen, Gedanken und Eindrücke bestimmen, weil nur wir in der Lage sind unser eigenes kleines Wunder in dieser Welt zu vollbringen. Steht man morgens auf und schaut aus dem Fenster, dann sieht man das Werk der Menschen…unser Werk. Doch was verbirgt es für einen Sinn? Vielleicht den Sinn des Lebens oder sogar den Sinn niemals aufzugeben, egal was geschehen wird? Aber wieso wird dann zwischen arm und reich unterschieden, wenn diese Welt so wundersam sein soll? Dann lasst uns das Leben erkunden und auf eine Person lenken, auf eine Person, welche schon viele Menschen verloren hat, die ihm in seinem Leben etwas bedeutet haben...Dark Cycle.
Ein seichter Wind zog über die Lande von Khorinis und dort unten zwischen den Baumstämmen des Dichtbewucherten Waldes, schlich eine Gestalt von Krummer Maße herum, welche wahrscheinlich auf der Suche nach etwas bestimmten war…auf der Suche nach etwas wichtigem. Der besagte Fleck wanderte völlig ratlos in der ewigen Landschaft umher, aber keiner versuchte auch nur zu helfen- nun ja, er war es eben gewohnt alleine zu sein und von niemandem Hilfe zu bekommen. Jedoch schadete es ihm nicht, da er sich damit auskannte vollkommen benebelt in der Gegend herumzulaufen…wer sollte ihm auch helfen. Schon von Geburt an musste er anfangen zu verstehen, was es bedeutet nur bei einer Person aufzuwachsen, aufzuwachsen bei einem Menschen, der sein Kind ständig herumreicht. Mit harter Mühe musste er sich seine Zukunft aufbauen, denn da sorgte sein Vater nicht für ihn; er war nämlich einfach verschwunden, verschwunden um vorzutäuschen er wäre tot. Und was war er jetzt? Ein depressiver Wassermagier, der ihn einer anderen Hülle herumlief, weil er vom Tode überlistet worden war. Die Welt konnte manchmal so ungerecht sein- erst recht zu ihm.
Wenn die Zeit zusammenrechnete, die er jetzt schon durch die Lande gestreift war, kam man sicherlich auf ein paar Tage, weil er ganz plötzlich von dem Adanos Tempel verschwunden war und daraufhin mitten im Wald gestanden hatte. Es war eine Art Ruf, welcher ihn aus diesem Abenteuer gerissen hatte, obwohl er noch nicht einmal dafür gedankt hatte, was sie für ihn getan hatten ihn der Zeit in der in die Barriere kam und gestorben war. Es sah nun so aus, dass sein Tod bald vor der Tür stünde, aufgrund dessen versuchte er sich von allen verdächten Dingen zu distanzieren, die ihn verletzen könnten oder in der Lage wären, ihm sonstigen physischen Schaden zuzufügen. Nun gut, manchmal war er einfach zu sensibel und dachte zu fiel, doch wer hatte den Tod schon so gesehen und erlebt? Wer hatte schon so oft diese fürchterliche Kälte im Herzen gespürt...ein Gefühl der brutalen Erinnerung an die schreckliche Vergangenheit, welche man normalerweise aus seinem Leben streichen wollte, was aber nicht ging, da man den Lauf der Zeit nicht verändern konnte. Irgendwann stand eben der richtige Zeitpunkt vor der Tür, an dem man sich für alles rächen musste- auch wenn diese Art nicht die korrekte war.
Zeit verstrich nun mal und neue Dinge traten in Kraft an die man sich erst einmal gewöhnen musste, bevor man hinaus in die Welt zog, um endlich die ersehnte Ruhe fand. Alles was er gerade dachte, war zwar sehr skurril, jedoch musste er sich damit anfreunden, wenn er sehr viel weiser und zugleich ruhiger werden wollte. Er musste insgesamt sehr viel mehr Kontrolle über seinen Körper gewinnen, damit er nicht bei jeder Gelegenheit aufsprang und anfing zu tanzen- was zwar sehr lustig war, aber auf die Dauer ziemlich anfing die Nerven zu strapazieren...sowohl die des Publikums, als auch des sich anstrengenden.
Während des übermäßigen Denkens, vergaß er ja völlig, wo er eigentlich hin wollte- momentan besaß er jedenfalls keine Orientierung. Wenn man ihn gerufen hatte, nur um herauszufinden wo er nach seiner Meinung das richtige Schicksal gefunden hatte, wäre der Weg sicherlich leichter, doch wenn sein Schicksal ihn überraschen wollte, dann war es immer eine reine Katastrophe und Katastrophen mit denen er konfrontiert wurde, die wurden meistens etwas Anderes als eine Katastrophe.
Seine Finger wurden langsam von dem hohen Gras gekitzelt, das ihm knapp über die Taille reichte und deshalb auch so wirkte, als ob er seine Chemikalien eingesetzt hätte. Doch plötzlich stockte er unsicher, denn vor ihm lag etwas Unbekanntes, etwas das ungeheuer viel Energie ausstrahlte. Konnte es vielleicht sein...nein, dass ging nicht…war es „Das Beet der schwarzen Rose“ der Eingang in diese geheimnisvolle Welt. Er hatte bisher nur aus alten Büchern von dieser Art Portal gelesen, aber das ließ ihn auf keinen Fall anders denken. Er ging einfach auf den riesigen Torbogen zu und begann mit der Zeit, die hier waltende Dunkelheit zu durchbrechen, indem er sich eine Lichtkugel beschworen hatte, mittels einer simplen Handbewegung.....
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09.01.2004 23:54 | #2 |
Dark_Cycle |
Während er völlig übermüdet durch den lanen dunklen Gang trottete und dabei ständig an seine Vergangenheit und die dazugehörige Zukunft denken musste, wurde es ihm komigerweise mulmig in der Magengegend. Er wusste nicht wieso, aber sein derzeitiges Umfeld beinflusste ihn ganz anders, als wenn er zusammen mit Freunden in einer Taverne sitzen würde, denn hier fühlte er sich wie ein Nichts, ein Nichts das miserabel im Leben war und dazu noch anderen Unterricht in der Heilung erteilen wollte. Manchmal war er sich der Sache richtig bewusst das er nichts taugte und niemals etwas taugen würde, denn mit der Zeit die bis jetzt vergangen war, war auch seine Anspannung gestiegen. Komigerweise gefiel ihm diese Anspannung, denn es gab ihm den gewissen Schub, welcher im meistens dazu half sogar die komplziertesten Lagen zu überstehen.
Er ließ seinen Blick weiterhin durch das Dunkel eilen, auf der Suche nach einem endlichen Ende aus diesem verzwickten Labyrinth, das nur die Richtung geradeaus kannte. Nun gut, auch wenn er letztendlich in einer Grube mit Molerats landen oder dieser Gang plötzlich einbrechen würde, hatte er immer noch seinen Stab dabei, mit welchem er sich entweder schützen oder wegteleportieren könnte- im äußersten Notfall versteht sich natürlich. Aber so wie es im Moment aussah, schien dies nicht der Fall zu sein, also konnte er sich ohne jeglichen angespannten Nerven zurücklehnen und erst einmal die Gegend genießen, welche noch weit vor ihm lag, wenn es hier so weiter ginge. Doch was war das dort vorne? Ein buntes Licht erstreckte sich vor seinen Augen.
Es wirkte so, als gäbe es keine Zerstörung und keinen Hass mehr, sondern nur noch Freude und Glückseligkeit. Dark Cycle ging langsam auf eine Bank zu, die völlig aus Marmor angefertig war, was dieser Art "Kapelle" zusätzlichen Prunk verlieh. Der Wassermagus zwinkerte leicht mit dem rechten Auge und ließ sich dann nieder auf die harte marmorne Bank, welche dafür sorgte, dass er nicht vergeblich auf den Boden fiel und seine Robe beschmutzte. Dann führte seine Hand zu seiner Hosentasche, wo der Großmeister wiederum anfing wie wild herum zu kramen auf der Suche nach etwas bestimmten. Dabei vergaß er nahezu, dass er sich hier an einem heiligen Ort befan, an welchem eigentlich gebetet werden sollte.
Aber der Meisterheiler ließ sich keine einzige Sekunde von sich selbst stören und suchte einfach weiter- so ehrgeizig wie man es nur von seinem Vater kannte. Noch ganz ratlos was er suchte, hatte er es auch schon gefunden. Er hielt in seinen Händen etwas, was er fest umschloss; ein kleiner Gegenstand war es, welcher sich in der Innenhöhle seiner zusammengefalteten Hände verbarg oder nahezu verkroch...man konnte es einfach nicht richtig erkennen. Als er den Gegenstand zu einer in der Ecke stehenden Statue herüberreichte und seine Augen, Beängstigenderweise anfingen zu blitzen, ging er auf einmal in die Knie. Der gehütete Gegenstand, der nun auf dem Boden lag gab sich zu erkennen- es war ein glänzender Aquamarin.....
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15.01.2004 14:21 | #3 |
Dark_Cycle |
Seit dem er das letzte Mal die Augen offen hatte, war schon ein gewisser Zeitraum vergangen, doch trotzdem hielt er immer noch an dem Glauben fest, dass er alles nur geträumt hatte weshalb er auch nicht unbedingt die Augen öffnen wollte, um seine Umgebung näher kennen zu lernen. Komigerweise verspührte er eine leichte Brise in seinem Gesicht, welche so schnell wieder ging, wie sie gekommen war. War er wieder zurück in Khorinis oder wieso lag er nun nicht mehr auf dem harten Steinboden? Hmmm, komisch- so wie eigentlich alles in seinem Leben. Aber um sich endlich die Frust zu nehmen, öffnete er nun endlich die Augen, woraufhin ihn ein grelles Licht erfasste und aus seinem momentanen Zustand auf den Boden warf. Leicht verkrümmt richtete er sich auf und schaute dann auf den Punkt, der soeben den enormen Lichtfluss erzeugt heute von außen hinweg.
Es war ein alter Spiegel gewesen. Druch ein großes Loch in der Decke war das Licht in den Raum gelangt und so widerrum, von dem Glas des Spiegels auf das Gesicht des Wassermagus geworfen worden. Jedoch wollte er keine Erkundung der Technik betreiben sondern einfach nur hier weg, denn im moment kam es ihm so vor, als ob ein schlechtes Omen in der Luft lag, ein schlechtes Omen so wie einst, als er seinen Vater verloren hatte. Doch über diese Sache hatte er schon seit langem nicht mehr nachgedacht, weshalb er es auch jetzt nicht tat. Die raue Oberfläche des Spiegels faszinierte ihn ungewöhnlich stark, denn sogar die Umrahmung dieses Werkes bestand aus reinen Diamanten. Wartet mal. Aus Diamanten!? Bedeuteten Diamanten nicht Gold und Gold nicht Macht!? Nun ja, aber er hatte zu viel Gold, was sollte er dann auch noch mit zu viel als zu wenig. Was spielte Geld für eine Rolle, wo es doch wichtigeres im Leben gab.
Ganz plötzlich konnte er ein leises Tippeln hinter sich vernehmen, dass mit fortschreitender Zeit immer lauter wurde und bedeutete das es gleichzeitg näher kam. Zur Sicherheit ging er schon einmal in Kampfstellung, um bereit zu sein, wenn etwas Unvorhersehbares in Kraft treten würde. Zum Glück war es nur eine verschleierte person, die sich ruckartig auf einen Stuhl setzte, der auf einmal erschienen war und dabei monströs lachte.
" Du bist Dark Cycle...richtig!?"
" Intelligenz scheint euch kein Fremdwort zu sein, verschleierte Person."" Wir sind hier doch in Aburaya. Hier ist jeder intelligent, der weiss die inneren Kräfte zu nutzen!"
" Innere Kräfte!?"
" Ja, die inneren Kräfte! Die Macht die tief in deinem Herzen wohnt und die widerspenstigen Gefühle verursacht...Bekämpfer des Todes."
" Woher weisst..."
" Weil ich nichts Weiteres bin als eine Person die intelligent ist."" Das kann aber nicht sein, so intelligent ist kein Mensch, dass er die Gedanken der anderen lesen geschweige denn herausfinden kann!"
" Höre zu! Die innere Kraft!"
" Kann ich damit auch diesen Spiegel nutzen?"
" ..."
" Danke für die Auskunft!"
Diese ewige Verschlossenheit die dem Meisterheilung ständig entgegen kam, wurde plötzlich größer, als er sich dem Spiegel näherte und mit seinen Fingern erneut die Oberfläche berührte. Nun hatte sich das Glas in magisches Waser verwandelt, wohlmöglich eine Chance für eine bestimmte Zeit von hier hinfort zu kommen und wieder zurück zu gelangen. Deshalb richtete Dark Cycle seinen Stab auf den Spiegel und feuerte daraufhin einen Eisblock ab, welcher ruckartig zurückgeschmissen wurde, geradewegs auf ihn zu. Mit einem rettenden Sprung, hechtete er zur Seite und verhinderte das der vom Spiegel reflektierte Zauberspruch, auf ihn ausgesprochen wurde. Wahrscheinlich wehrte dieser Spiegel magische Attacken ab, aber ließ physische Dinge hindurch. Also wusste der Meister was er jetzt zu tun hatte.
In Form eines kleinen Anlaufes, rannte er in die unendliche Dunkelheit und lief daraufhin geradewegs auf den Spiegel zu, welcher immer noch ruhig an Ort und Stelle stand und sich nicht traute zu verschwinden. Durch das letzte Gespräch mit der Person war ihm einiges klarer geworden, doch was "innere Kraft" bedeutete nicht. Nun war es jendenfalls hier raus und landete hoffentlich auf Onars Hof.
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15.01.2004 14:25 | #4 |
Dark_Cycle |
~Quest wird kurzzeitig pausiert. Bei Weiterführung gibt es den nächsten Post~
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06.02.2004 16:06 | #5 |
Dark_Cycle |
Rückkehr und Veränderungen
Es war ziemlich still in den Ebenen von Aburaya geworden, als der Wassermagier Dark Cycle so plötzlich verschwunden war...einfach aus einem undefinierbaren Grund. Ohne darüber nachzudenken was es möglicherweise für Folgen haben könnte, war er in den Spiegel hineingesprungen und an der anderen Seite -nämlich Onars Hof- wieder herausgekommen. So ungewöhnlich es jedoch klingen mag...hier in Aburaya war nicht einmal eine Minute vorbeigegangen, geschweige denn eine Sekunde. Da Aburaya nur auf einen Punkt fixiert war, wollte die Zeit einfach nicht rumgehen- ganz einfach weil etwas Wichtiges fehlte um die Sphäre aufrecht zu erhalten. Aber was könnte der Großmeister diesem sozusagen "unbekannten" Land nutzen? Sollte er vielleicht unter dem Wappen Aburayas große Schlachten und Abenteuer bezwingen oder vielleicht den Helfer für fiktive Krankheiten darstellen? Nichts desto trotz, es würde noch eine lange Zeit geheim bleiben...bestimmt. Doch wenn man niemals die Hoffnung aufgibt, dann, ja dann wird der Beschützer zurückgekommen in faszinierenderen Glanze als zuvor...so wie die Götter es eigentlich wollen.
In einer fortschreitenden Minute zu hellem Tage öffnete sich die Pforte zurück in die Welt voller Abenteuer, zurück in die Lande von Aburaya. Aus gottesgestreiftem Licht erhob sich eine Gestalt, welche von voller Freude bedeckt, immer weiter aus diesem "Tor" hinausstieg. Seine glänzenden Augen ließen die Flora zurückweichen, so dass er mühelos einen nach dem anderen Fuß auf die gut genährte Erde setzen konnte. Als jenes Tor sich wieder verschloss und die Person nun vollständig auf den Händen Mutter Erdes stand, war man nun endlich in der Lage zu erkennen wer sich so lange in dem mystischen Licht versteckt hatte. Natürlich Dark Cycle. Dieser schritt voller Selbstbewusstsein und sich in Grenzen haltender Mut vorwärts, vorwärts zu seinem nächsten Ziel- und wahrscheinlichen Ende. Dabei wollte und konnte der Magus nicht vergessen weshalb er nun hier zurückkam...wo er doch in der völligen Leere abgereist war. Komigerweise hatte sich soeben vor seinen Augen ein gewaltiges Gebäude aus dem reinen Nichts erhoben, aus dem gleichen Nichts von dem er für einige Zeit verschwunden war. Erst blieb er völlig ratlos stehen und versuchte zu erblicken, ob er sich irrte oder doch richtig lag...und er lag richtig. Vor seinen Augen erstreckte sich eine Art Schloss, in einer für ihn unbekannten Bauart. Trotzdem schritt er weiter heran an das wahrscheinliche Tor dieses "Kastens", wobei er jedoch immer einen kleinen Annäherungsversuch in Richtung Wand machte. Als er endlich vor dem blutroten Tor stand und dabei mit gehobenem Oberkörper versuchte sich ein wenig einzureden, dass sicherlich nichts Schlimmes passieren würde, wenn er dort hereingehen würde...aber seine Angst war zur Zeit großer als diese Pforte- weshalb er sich auch nicht traute zu klopfen, um Einlass zu erbitten. Die einzigste Bewegung die er lediglich vollführte war diejenige welche in seine Tasche führte und sofort sein magisches Buch zu Vorschein brachte. Zur Sicherheit klemmte Dark Cycle sich den Wälzer unter den linken Arm...um ihn schnellst möglichst ergreifen zu können, wenn es hart auf hart kommen würde. Ohne Vorwarnung öffnete sich plötzlich dem Meisterheiler das Tor, woraufhin er schnellstens eintrat. Sein Sichtfeld führte wobei an teuren und verzierten Vasen, vielen Säulen und den ganzen Wand -und Bodenzierungen. Mittlerweile wurde ihm bewusst, dass keine einzige Person hier leben konnte, denn das einzigste Geräusch das man vernehmen konnte, war das leise Zirpen der Vögel die sich auf den zahlreichen Dächern des Schlosses versammelt hatten. Ungewöhnlicherweise, bedrückte ihn ein starkes Gefühl das er doch nicht alleine war und möglicherweise beobachtet wurde...von einer dermaßen großen Macht, dass er prompt in Angriffsstellung ging. Dem unwohlen Gefühl folgte ein schriller Schrei und dem Schrei folgte wiederum ein Punkt der aus einem der zahlreichen Stockwerke versuchte auf den Klosterling zu springen. Innerhalb von ein paar Sekunden knallte es dann, bis ein riesiger Kopf mit weißen Haaren aus dem Kleid starrte. Die Frau die ihn so steif anstarrte, begann sich plötzlich zu bewegen indem sie auf Dark Cycle zukam- welcher wiedermal zurückschritt. "Hast du Angst mein Junge? Denn du zitterst ungewöhnlich stark. Was machst du eigentlich hier, wie bist du hier her gekommen?"
Der Wassermagus nickte einverstanden, wobei er mit den Zähnen knirschte, als ob er unter Storm stehen würde.
"Ähhh...nun ja, was soll ich sagen...natürlich..."
Dark Cycle stützte sich an der Schulter der weiblichen Gestalt ab und ließ einen Jauchzer erklingen.
"...und hier her gekommen bin ich durch reinen Zufall wahrscheinlich."-"Nichts in dieser Welt geschiet durch Zufall, weil alles vorher bestimmt ist."Auch wenn es hier nicht nach rechten Dingen ablief, trotzdem wusste der Heiler was es bedeutete ohne jegliche Hilfe in einer anderen Welt, an einem anderen Ort auskommen zu müssen- so wie es ihm jahrelang bei seinem vater ergangen war, welcher jetzt nicht mehr unter den Lebenden weilte, da er ja im Kampf gegen die Dämonen verstorben war...oder war dies auch alles nur Einbildung? Nein das konnte nicht, denn der Rat hatte es ihm ja verkündet. Komisch jedenfalls. Genauso komisch war nun die nächste Bewegung der alten Dame. Um ihre Hand legte sich Rauch, woraufhin ein Stück Pergament in ihrer Handfläche erschien. Blitzartig überreichte sie es dem Unwissenden und verschwand auf einmal in der gleichen Menge Rauch, mit der sie das Schriftblatt erzeugt hatte."Ach ja, mein Name lautet Yubaba...aber du kannst mich ruhig Baba nennen!"Schon so kurze Zeit hier und man durfte jeden beim Spitznamen nennen- höchst ungewöhnlich und dazu noch merkwürdiger und verwirrender als ihre Worte. Jedoch um es auszutesten, rollte Dark Cycle das Stück Papier auf und kam direkt zum Rätseln:
SATOR
AREPO
TENET
OPERA
ROTAS
Was könnte dieser Schriftzug möglicherweise bedeuten? Es konnte nur ein Zauberspruch sein, aber einen wie diesen hatte er noch nicht gesehen, denn die meisten Zaubersprüche standen in einer Reihe und nicht untereinander- so wie hier zum Beispiel. Also ließ er sich erst einmal in einer passenden Ecke nieder...hoffentlich würde er zu Erfolgen kommen, auch wenn es nur ein Kleiner wäre.....
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11.02.2004 09:07 | #6 |
Yubaba |
Visionen dreier Hexen
Was hatte sie sich da nur geleistet. Hatte sie vielleicht etwas falsch gemacht oder war sie einfach nicht in der Lage mit solchen Situationen beziehungsweise Unterhaltungen fertig zu werden? Nein, das konnte nicht sein, denn ansonsten hätte sie nicht hier überleben können...nicht hier in dieser Welt wo man noch nicht einmal das Wort "Gefühle" kannte. Nun ja, alle Leute waren nett und freundlich, aber was brachten einem Menschen, freundliche Menschen, wenn sie nicht lachen konnten? Genau, nichts. Jedoch war es immerhin ihre Aufgabe dieses Volk zu schützen- vielleicht sogar mit ihrem eigenen Leben. Vor diesem Tag hatte sie schon seit der ersten Lebenssekunde angst...der Tag, an dem sie für ihr Glück sterben müssten, doch so weit würde es niemals kommen...sicherlich. Alles wofür sie ihr ganzes Leben lang gearbeitet hatte, könnte und dürfte niemand auf dieser Welt an einem Tag zerstören. Dann wäre da aber noch die Sache mit diesem Jungen. Dark Cycle hieß er. Er würde noch viel vor sich haben...und dazu zählt die Erfahrung das ganze Leben schon belogen worden zu sein.
Leise knallte es in einem der hintersten und obersten Korridore des Schlosses. Nach ein paar Sekunden konnte man schon ein röchelndes Husten vernehmen, welches eher dem Ruf eines Bären glich, anstatt dem einer alten Dame. Yubaba war sichtlich getroffen von der Sache, dass ihr eigener Enkel sie nicht erkannt hatte- aber wie sollte dies auch gehen...da er sie noch gesehen hatte. Völlig verzweifelt schlich die Trigume den Gang entlang zu ihren Gemächern und vergaß dabei völlig, dass soeben die Sonne am Horizont verschwand und dem Monde Vortritt ließ- das Leben in Aburaya fing nun an. Sofort stürmte ihr eine Horde Leute hinterher...von denen sie die meisten noch nicht einmal kannte. Jeder wollte ungewöhnlicherweise etwas anderes von der Magierin, aber die stieß einfach nur die blaugoldene Tür in ihr Kaminzimmer auf und knallte diese, gefolgt von einem Stöhnen, direkt wieder zu. Von nun an wollte sie einfach nur alleine gelassen werden und nicht von stinkigen Schuldgefühlen geplagt werden, auch wenn sie kein Bisschen davon schuld war.
Nichts desto trotz, ging die Tür ein erneutes Mal auf und im Türrahmen stand der oberste Gehilfe der Herrscherin. Er machte eine kleine Verbeugung, woraufhin Yubaba wiedermal eine verzweifelnde Fratze ziehen musste, weil es ihr einfach nicht lag, dass Leute sie so extrem ehrten.
"Hab ich dir nicht schonmal gesagt du sollst soetwas..."Schlagartig verschlug des der Regetin die Sprache, als zwei nasen dem Schwarz des Abends, in das Licht des Raumes hineinragten.
"...nicht tun?"
Sitzend auf ihren Besen kamen sie in den Raum hineingeglitten- Yubabas Schwestern...genaugenommen Cycles Großtanten.
"Hallo Schwestern schön euch hier zu sehen. Was oder wer hat euch hierher getrieben?"
-"Unsere Bestimmung Yubaba. Wir drei wollten doch den Jungen in die Geheimnisse der Familie eineweisen, oder nicht?
In Yubabas Gesicht ging die Sonne auf, während sie diese heiligen Worte hören konnte, denn nun gab es endlich wieder einen Grund, dass sie das Tor für ihn geöffnet hatte.
"Ach, stimmt ja. Und wie gehts euch beiden so?"
Shivna, die Linke- also diejenige aus deren Kopf der Fluss Adanos' entspringt. Und Veela, die Recht- aus deren Kopf die heißen Lavafontänen Innos' entspringen. Die beiden sind zwar keine bedeutenden Personen in der Geschichte der Götter, aber sie sind die Leute, die mit Yubaba das Reich Aburaya geschaffen haben. Yubaba sorgt für Stärke, Ordnung und Licht. Shivna sorgt für Wasser, Donner, Blitz und winterliche Temparaturen. Zuletzt sorgt Veela für Wärme, Hoffnung und Zusammenhalt. Zusammen bilden die drei das "Trigumar" drei Mächte, die wenn sie aufeinander treffen für alles sorgen was fehlt.
Als erstes stieg Shivna ab von ihrem Besen und half dabei gleichzeitig Veela von ihrem.
"Wir hätten gerne, dass das Trigumar wieder zusammenfinde, denn ansonsten erfährt unsere Neffe nie was für Kräfte in seinem Inneren schlummern."Yubaba nickte einverstanden und drehte sich dabei zu einem der zahlreichen Fenster, aus denen man den Mond betrachten konnte.
"Ich habe ihm schon gesagt, dass es eine innere geheime Kraft gibt, aber er hat es sicherlich noch nicht verstanden was für eine Kraft gemeint ist."-"Nun ja, er wurde schon oft genug in die Irre geführt. Also wieso sollte er jetzt einem von uns glauben."
Nun schaute Veela hinter ihrem Umhang hervor, weshalb eine kleine Ruhe einbrach, denn ihren Augen standen die Tränen.
"Wieso weinst du, Veela?"
Veela schüttelte nur unentschlossen den Kopf.
"Du weisst was passiert ist als wir letztes aufeinander trafen...dabei wurde ein riesiges Tor geöffnet aus dem alles Böse kam das wir in den letzten Jahrzenten oder sogar Jahrhunderten verbannt haben. Wenn aber diesmal der "Todesfürst" entkommen würde...dann gäbe es für nichts mehr eine Rettung...nicht einmal für uns."
-"Wieso? Wir haben ihn doch schon einmal verbannt!"
Yubaba schüttelte mit dem Kopf.
"Aber da lebten auch noch die anderen unserer Familie hier. Man kann nämlich nur das reine Böse mit dem zerstören was man liebt."
Damals da wo alle noch in Aburaya lebten und es in Aburaya noch Emotionen und Gefühle gab, da wo Aburaya noch ohne drei Herrscher auskam...und da wo alles viel schöner war. Nun war es klar, dass man Angst hatte, dass alles Schreckliche auf dieses Land niederkommen würde.
"Lasst euch aber trotzdem gesagt sein Shivna und Veela, wenn wir es schaffen, dass er endlich aufwacht und das Zepter herbeiruft...dann gibt es noch Hoffnung für uns alle!"
Doch wo steckte Dark Cycle momentan? War er vielleicht verschwunden, verschwunden in seinem Rätsel? Nein, dafür war dieses Rätsel definitiv zu einfach, weil ein echter Cycle ein Gespühr für alles Magisches besaß. Zeit war trotzdem genügend vorhanden- wenn man es wahrscheinlich aus dem Enkel der Trigume beobachtete. Nun ging es endlich weiter mit dem Gespräch, welches zur Zeit in die letzte Runde ging.
"Ok, so schnell wie möglich! Wir werden es bestehen, egal was kommt!"-"Genau, wir können es schaffen!"
-"Genau..."
Auch wenn der Zuspruch Veelas nicht sehr vielversprechend klang, war es trotzdem eine Bereicherung für die Zufriedenheit mit dem Ganzen. Jetzt ließen die drei sich noch jeweil eine Tasse Tee aufschütten, was die drei "lieben" Hexen über alles mochten.....
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16.02.2004 08:24 | #7 |
Dark_Cycle |
Einige Zeit war schon vergangen...einige Zeit in der der Magus immer noch rumrätselte, um herauszufinden was diese alte Dame von ihm wollte. Meistens waren es Familienangehörige die ihn so behandelten, aber diese Frau konnte unmögliche eine Cycle sein. Angehörige der Cycles waren bürgerliche Leute, welche nur dadurch hervorstießen, weil sie die Gabe der Magie beherrschten- und nicht weil sie Macht und Einfluss besaßen. Jedoch strahlte diese so genannte "Yubaba" eine völlig andere Kraft aus...so wie er sie eigentlich nur von einem kannte- von dem Mann, welcher einst mit seinen Truppen kam und das Heim der Wassermagier zerstören ließ. Doch wenn diese Gestalt etwas mit ihm zu tun hatte, konnte es unmöglich sein, dass sie ihm gegenübertrat- wo sich doch so "weise" war. Aber auch der Tod konnte den Großmeister momentan nicht aus der Fassung bringen, da er viel Wichtigeres vorhatte, als nochmals zu sterben. Denn alles worum er sich zu Zeit kümmerte, war diese „Yubaba“ und ihr dazugehöriges Erscheinen. Was brachte überhaupt ein Zauberspruch, welcher sich fast von allen Seiten lesen ließ? Eigentlich gar nichts. Genau so wenig brachte es ihm, alleine gelassen zu werden, in dem Glauben... endlich eine Antwort zu finden.
Die Zeit zog langsam vorüber und das Wissen des Wassermagus wollte sich immer noch nicht steigern. Deshalb spazierte er auch mit der dazu passenden Miene im Schloss herum. Ständig wanderte sein Blick hinaus aus den Fenstern, welche wahrhaft ein Stück der Schönheit dieses Landes wiedergaben. Alles was er bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte, war nichts außer absoluter Enttäuschung und skurriler Lügen gewesen. Vielleicht waren noch nicht einmal seine Freunde echt, denn an was sollte er noch glauben? Wohlmöglich an Unsterblichkeit und ewiger Freude- was genau so unmöglich war? Manchmal hoffte er sich einfach nur in Frieden ruhen zu können und nicht immer diesen Gefühlen der abgrundtiefen Missachtung unterlegen zu sein. Auch wenn er an den meisten Dingen schuld war, galt es immer noch nicht, dass ihn das Leben so hart dafür bestrafte. Es war eher ein Zufall, dass ihm solche Dinge passierten, denn meistens war er immer zur falschen zeit am falschen Ort.
Mit einem fragwürdigen Gesicht marschierte der Magus weiterhin den Gang entlang und hielt dabei merkwürdigerweise den Atem an. Jede einzelne Gestalt die ihm nämlich entgegen kam, roch nach etwas anderem. Der kleinwüchsige Mann mit den Elefantenohren nach Kamille, die bärtige Frau in der weißen Robe nach Veilchen usw. War denn hier keiner normal, geschweige denn richtig im Kopf? Man, langsam fing es richtig an zu nerven. Jeder hatte etwas an sich das ihn komigerweise einmalig machte- kurz gesagt: die Hölle auf Erden. Aber wenn von der Hölle und ihren Schergen geredet wurde, dann war diese auch nicht weit. Plötzlich hatten alle angefangen zu feiern und wild herumzutanzen…was wiedermal für den Hohen Magier ein gefundenes Fressen war. Dieser rannte wie wild los zu der Party der etwas anderen Art, um nur zu vergessen was ihm momentan alles auf dem Herzen lag. Sofort tänzelte er los, wobei eine sofortige Stille einbrach. War er wirklich so schlecht? Nein, dass konnte nicht sein, denn ansonsten wäre er ja nicht der Bandleader der Gruppe „Corvus Nocte“. Es konnte sich nur etwas völlig Anderes in diesen Saal begeben haben…vielleicht eine Kreatur die noch schlimmer aussah als alle zusammen hier? Nein, zu skurril. Oder...nein, das konnte einfach nicht sein. Vor seinem Leibe erhob sich ein riesiges Skelett mit einer zerstören Visage. Was wollte dieses „Ding“ von ihm? Zu holen hatte er im Moment sowieso nichts, also was könnte er nur machen? Wie wäre es mit diesem Zauberspruch…hätte er hier Verwendung? Nun gut, ein Versuch wäre es sicherlich wert. Also zog Dark Cycle seinen Stab aus der Robe, rammte diesen in eines der Löcher im Boden und fing kurz darauf an, die magische Formel zu sprechen.
„Sator Arepo Tenet Opera Rotas!“
Sofort entfleuchten dem Pergament drei kleine Blitze, welche mit hohem Tempo die Etagen hochrasten. Kurz darauf ertönten drei spitze Schreie, die sofort wieder erloschen als der Heiler das Blatt in die Tasche steckte.
„Bist du denn verrückt geworden!?“brüllte eine bekannte Stimme.„Ist er nicht, er hat alles richtig gemacht.“motzte die wiederum unbekannte Stimme.
„Ach, ihr beide seid doch bekloppt!“kam es von der dritten Stimmlage hinunter geschallt.
Langsam bewegten die drei Stimmen sich von der Stelle weg und nach ein paar Sekunden schauten die Spitzen einer Nase und zweier Besen am Geländer hervor. Die Nase hatte er doch schon einmal gesehen…ah ja, die alte Frau namens „Yubaba“ die ihm so komisch gegenüber getreten war. Was hatte sie mit dem Zauber zu tun und wer waren die zwei anderen Personen? Er würde es mit Sicherheit herausfinden.
„Hey Junge, beweg dich bloß nicht von der Stelle weg, denn diese Riesenskelette reagieren auf Bewegungen, sind dafür aber strohdoof!“
Nun kamen die drei Hexen auf Dark Cycle zu, worauf dieser anfing zurückzutreten, weil ihm diese Sache einfach nicht geheuer war. Prompt bildeten die drei Frauen ein Dreieck um den Unwissenden und fingen an hektisch im Kreis zu fliegen. „Entschuldigt bitte, aber was soll das!?“
-„Wir wollen dir nur etwas zeigen.“
Um den Wassermagier legte sich eine Art Windhose, welche alle drei wegtrug und durch die immense Geschwindigkeit das Riesenskelett zertrennte. Einige Zeit später kamen diese in einem dunklen Raum an. Der Raum war so dunkel, dass man nicht mehr seine Körperteile wieder finden würde, wenn diese verloren gingen. „Siehst du das meine Junge?“
Dark Cycle schüttelte mit dem Kopf.
„Was soll ich sehen?“
-„Du bist da wo du hingehörst.“
Was sollte das bedeuten? „Da wo er hingehört?“
„Na, im Kreise deiner ersten wahren Familienmitglieder.“
Er hielt sich die Hände vor sein Gesicht. Wenn das wahr war, dann hatte er nicht wofür er sich schämen müsste…wirklich nicht.
„Und wer seid ihr dann?“
Yubaba grinste schief- auch wenn man nichts sehen konnte war es zu bemerken.„Ich bin deine Oma und die restlichen zwei hier in diesem Raum sind deine beiden Großtanten, Shivna und Veela. Wir drei wachen über dieses Reich.“-„Sag nichts meine Junge, wir können schon ahnen was du denkst…komm einfach in unsere Arme.“
Wie gesagt, tat er es auch und ließ einfach die Zeit an sich vorbeigehen, auch wenn es noch sehr lange dauern würde.
„Aua, pass doch auf Shivna!“
-„Mit dir hat keiner geredet du Königin der Sumpfmonster!“
-„Ich zeig’s dir!“
-„Komm doch! Waaahh!!“
Noch sehr, sehr lange sogar…..
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14.03.2004 18:49 | #8 |
Dark_Cycle |
Aufklärung
Es war immer noch Nacht, sternenklare Nacht. Die wieder gefundenen Familienmitglieder, mitsamt des Hohen Wassermagiers waren schon längst wieder zurückgekehrt und saßen nun, voller Langeweile, im Speisesaal und starrten gemeinsam an die Decke- was man auch als Familien-Unternehmung bezeichnen könnte. Keiner rührte sich auch nur ein Stückchen von der Stelle, was wahrscheinlich wegen der lang anhaltenden Genickstarre so vor sich hinging. Plötzlich flog die Tür des Speisesaals auf und prompt kamen zehn Diener, mit reichlich Nahrung zum Dinieren hineingetrottet. Komigerweise konnte sich keiner ausmalen, weshalb gerade jetzt, da wo es doch mitten in der Nacht war, gegessen werden sollte. Jedenfalls war die erste Person, die ihre Mundwinkel nach unten schießen ließ, Yubaba. Sie senkte den Kopf, stand von ihrem Stuhl auf und drückte sich die Faust in die Hüfte. Ihre fragwürdige Miene, ihre wellenschlagenden Falten, einfach alles war so überzeugend, dass einer der Diener sein Silbertablett kurzeitig abstelle und eine Antwort gestand. „ Wir haben nur gedacht ihr hättet Hunger, da wo ihr euch doch erst vor einiger Zeit wieder gesehen habt. Es war auf jeden Fall nur ein Einfall...nichts weiter.“
-„Ihr führt doch etwas im Schilde!“, entfleuchte es förmlich der Triguma.„Ihr wisst, dass ich euch nichts mehr glaube seit dem Zwischenfall mit den Schafen!“
Dark Cycle wurde hellhörig und senkte auch seinen Kopf.
„Was für ein Zwischenfall mit Schafen?“
Yubaba war es unangenehm über dieses Thema zu sprechen, wie man an ihrem hektischen Händefuchteln erkennen konnte.
„Nichts mein Junge...rein gar nichts.“
Shivna setzte ein unnatürlich starkes Lachen auf und verdrückte sich langsam unter der Tischplatte, des kostbaren Eichentisches, wobei man ständig das wiehernde Gegacker vernehmen konnte.
„Sei doch ruhig Shivna! Nachher passiert es wieder!“
Nun hatte auch Veela den Kopf gesenkt. Ihr Grinsen war schon um einiges breiter, als das ihrer Schwester, denn wie man Veela kannte, brachte sie ihr Temperament und ihre Gefühle am stärksten an das Tageslicht. Yubaba machte sich allmählich aus dem Staub, indem sie sich hastig umdrehte und plötzlich auf den Ausgang zulief. Der Großmeister zögerte keine Sekunde. Ohne jegliche Vorwarnungen legte er seinen Zeige –und seinen Mittelfinger zusammen, woraufhin eine Art magische Aura in dieser Gegend der Hand entstand. Auf einmal entflog seiner Hand ein Eispfeil, welcher knapp an der Schläfe seiner Großmutter vorbeiflog und eine der Vasen vereiste.
„Hey, keine Gewalt im Speisesaal! Aber wenn ihr es wissen wollt...na gut.“Niedergeschlagen kam Yubaba wieder angetrottet und ließ sich auf ihrem Sitzplatz nieder. Ihre Mine veränderte sich schlagartig. So schlagartig, dass die Dienerschar ihr vorbereitetes Essen schnellstens absetzte, die Beine in die Hände nahm und wegrannte.
„Es war an einem warmen Sommertag vor Zehn Jahren. Wir waren alle zusammen unterwegs, um uns alle mal von der stressigen Arbeit hier in Aburaya zu erholen. Aber getäuscht. Als wir langsam den angrenzenden Wald betraten und die friedlichen Vöglein in Augenschein nahmen fiel es uns wie Schuppen aus den Augen...“
-„Jetzt halt dich fest Junge!“ flüsterte Shivna unter dem Tisch hervor.„...meine Diener tanzten mit den Schafen...“
Der Wassermagus konnte sich erst nicht entscheiden, ob er lachen oder weinen sollte. Was war der Witz an der ganzen Sache? Es war schon oft vorgekommen, dass Menschen mit Schafen getanzt hatten...oder war das hier in Aburaya ein Lebensereignis? Deshalb schmiss sich Dark Cycle völlig irritiert gegen die Stuhllehne und wartete ab was jetzt noch passieren würde.
„...und diese Sache wird mir immer noch vorgehalten- auch wenn es nicht sehr witzig klingen mag. Jedenfalls fiel mir am Ende auf, dass ein Schaf durchaus intelligenter sein kein, als einer meiner Diener, denn wer denkt schon, dass wenn man auf allen Vieren krabbeln würde Gras genießbarer wäre...“ Als Yubaba verstummte und die anderen Geschwister sich wieder von ihrem Lachkrampf erholt hatten, ging es nun endlich ans essen. Der Großmeister zeigte endlich mal wieder, dass er ein echter Cycle war, indem er alles zu sich nahm, was auch nur annähernd wie etwas Verdaubares aussah. Wo wir gerade bei verdaubaren Dingen sind...hatte er nicht noch etwas mit seinen Oma und seinen Großtanten zu besprechen? Ja genau, die ganze Geheimnisse und Wahrheiten, die er noch nicht hören durfte...oder nicht hören sollte. Mit einer Scavengerkeule in der Hand, fuchtelte er vor den Augen seiner Familienangehörigen herum und sprach dabei wild drauf los.
„Sag mal Yuba...“
-„Was gibt es mein Junge?“
Der Heiler rückte seine Robe zurecht und wusste nicht so recht, wie er seine ganzen Gedanken aus seinem Mund herausbekommen sollte. Zum einen sollten sie anständig klingen und zum anderen klar. Also eine Mischung, die ziemlich kompliziert schien, aber keine große Problematik erwies, wenn man wusste, wie man mit seinen Mitmenschen umzugehen hatte. Trotz allem fand er den Anschluss und fing an zu berichten, was er alles auf dem Herzen hatte- und das war nicht wenig, wenn man ihn sich mal von Nahem anschaute.
„Also, ich habe gedacht ihr wolltet mich in die wahren Geheimnisse meines Lebens einweihen, oder? Denn irgendwie kommt es mir hier so vor, als ob ich nichts weiter, als ein Versuchsobjekt in einem Einmachglas wäre.“
Hurtig rutschten Shivna und Veela zusammen, taten so als sie nichts gehört hätten und aßen in alle Ruhe weiter. Jetzt hing es wiedermal an der armen Yubaba die Sache gerade zu biegen, weil ihre Schwestern viel zu wenig Mumm in den Knochen hatten. Plötzlich schob diese ihr Essen weg, stand auf und griff sich ihren Enkel an der Hand.
„Ihr kommt auch mit! Habt ihr mich gehört Shivna und Veela!?“Von diesen ging nur ein leichtes Stöhnen aus, woraufhin sie schleunigst ihrer Schwester folgten. Die Reise ging durch lange, dunkel und sogar stickige Gänge, in denen Yubaba immer wieder mit ihrer Hand in die Lüfte schlug, sodass die Türen ständig aufflogen und danach wieder zufielen. Nach einiger Zeit standen sie alle male vor einem großen Tor, welches unheimlich alt und magisch schien. „Geh zurück mein Junge!“ schrieen die Geschwister.
Jede nahm ein kleines Stück Abstand, wobei sie ihre Hände verformten. Danach fingen ihre Hände an, grell zu leuchten, was Dark Cycle einen weiteren Grund gab, sich hinter einer der zahlreichen Ecken zu verstecken. Nun riefen sie eine Art magische Formel auf die dafür sorgte, dass die Licht nur noch stärker schien und zum Schluss sogar blendeten.
„Tabataria Demonia Destructor! Öffne dich oh Tor in die Vergangenheit!“Sofort wich die magische Barriere von der riesigen Tür und man konnte ganz gemütlich eintreten. In dem „geheimen Saal“ waren etliche Bilder an den Wänden vorzufinden, wovon die meisten aber eher schwer zu begreifen waren; da diese bildlichen Darstellungen in keinem der Geschichtsbücher dieser Welt Platze finden würden. Aus reiner Scheue vor dem, was auf ihn zukommen könnte, schlich sich der Hohe Magus näher an seine Familienmitglieder heran und verfolgte mit skeptischem Blicke die Lage. Die vielen Verzierungen in dem Saal, schien aus längst vergangen Zeiten...aus längst vergangenen Zeiten die nur wenige miterlebt haben konnten. Ein wenig niedergeschlagen trat Yubaba vor und entzündete mit ihren Finger alle Kerzenständer, die vor einer Art Altar standen. Blitzschnell sprang der Magus dann auf Seite, denn auf einmal kamen zahlreiche Lichter, Lichter welche beängstigender schienen als ein Trupp Orks.
„Was ist das?“, fragte Dark Cycle mit einem mulmigen Gefühl.„Das sind Mysterios...Geschöpfe die sich an Orten aufhalten, an denen sich so viel Magie verbirgt, dass es fast ein Wunder ist. Keine Angst, man kann sie nur hier in Aburaya vorfinden, denn sie können nur dort existieren, wo genug Gerechtigkeit und Glauben an sich selbst vorhanden ist. Du kannst sie sehen, weil du von all diesen Dingen sehr viel besitzt. In den vergangenen Jahren beziehungsweise in der vergangenen Zeit, musstest du damit auskommen, was es bedeutet alleine zu sein. Trotzdem hast du es geschafft und überlebt...du bist eben mein kleiner Cycle.“
Gerührt von den Worten seiner Großmutter, trat der Klosterling auf sie zu und umarmte sie fester denn je...einfach nur weil er die Wärme einer Person spüren wollte, welche ihn mochte. Als er damit fertig war, die arme Yubaba zu drücken, schritt sie allmählich in dem Vorhaben fort. Dazu schritten sie immer näher an den Altar heran und verbeugten sich- auch wenn Dark Cycle nicht wusste wovor sie sich verbeugten, machte er mal einfach mit...denn hier konnte man ja nie wissen. Nach ein paar Sekunden erhoben sie sich wieder von des Saales Boden und begannen alle male ein hinterlistiges Gesicht zu machen. Was konnte das wohl wieder bedeuten...
„Du willst also alles wissen? Wirklich jeder einzelne Detail?“-„Ja Oma...bitte...“
Diese störrige Frage allein konnte schon nichts Gutes bedeuten, denn immer wann ein Cycle eine verdächtige Frage stelle, würde in der nächsten Zeit etwas wirklich Furchtbares passieren. Plötzlich machten die drei Schwestern eine halbe Drehung, lachten höhnisch und fingen an mit ihren Hinterteilen zu wackeln. Unglücklicherweise fing Yubaba an zu singen...wahrscheinlich sollte es sogar seine Lebensgeschichte sein, aber eben interessanter als andere Geschichten.„Wir sind die Trigumas, Mitglieder der Familie der Cycles! So Mitglieder wie Dark Cycle!
Dem würd ich am liebsten bei Nacht begegnen! Uhuhu!! Unsere Geschichte fängt eigentlich lange vor Dark Cycle an, vor vielen hundert Jahren... da war Aburaya noch schön und neu! Huh! Unserer kleinen Fortuna ging es nicht gut, denn die Toten packte eine blinde und kalte Wut! Das war so ekelhaft! Der ganze Dreck war echt ein Problem! Es hat gebebt, geschüttet, ja das Chaos war extrem! Dann kam der große Drakanius! Mit einem Blitz allein... ein Knall! ...sperrte er die Rowdies ein! Total, und alles Böse biss dabei ins Gras! Und dieser Drakanius war süß! Ein junger Held, ein Prachtexemplar! Und wenn du noch nicht überzeugt bist, jedes Wort ist wahr! Und der Geist dieses Superstars lebt auf in Aburaya, das ganze Jahr! Ohhhhh! Und wenn du noch nicht überzeugt bist, jedes Wort ist wahr! Wahr... yeayeayea... wahr...! Dann, ein Jahr später kam’s drauf an, deine Mutter war arm dran! Aufwachsen konntest du nicht hier, denn die Entscheidung lag nicht bei ihr! Also gaben sie dich per Magie an eine andere…eine Gewanderte! Dein Großvater war so richtig böse…denn er verspürte keine einz’ge Blöße! Drakanius rief die Leute dann zu einer großen Suchaktion auf! Aber als sie dich gefunden hatten, war es zu spät... du wuchst in den Händen eines Wassermagiers auf! Es war zu spät, sie konnten nichts tun, denn du konntest nicht mehr zurück! Trotz deines Großvaters üblem Plan, den er schon lange vorher ersann, wurdest du zu einem Jüngling groß und stark, und jedes Wort ist wahr!“
Der Weise hatte sich schon längst in den Weiten seiner Robe vergraben als Yubaba und seine Großtanten aufgehört hatten zu singen...er weinte. Sein immenses Schluchzen war wie ein Schall in den Weiten des Stoffes zu deuten, denn er war überhaupt nicht mehr in der Lage klar zu denken, da dieses ganze Gesinge ihm die Augen geöffnet und gleichzeitig aufgerissen hatte. Der Vater für den er sich umbringen wollte, war gar nicht sein Vater? Die Frau die er in seinem Aufenthalt im Reich der Toten gesehen hatte, war nicht seine Mutter? Wer war dann er selbst, wenn seine Eltern nicht mehr lebten...und sein Großvater ein widerlicher Tyrann gewesen war? Vielleicht ein Nichts, ein Nichts in dieser Welt? Nein, das konnte einfach unmöglich sein...unmöglich! Krampfhaft löste sich sein Gesicht von seiner Robe und stieg mitsamt seines Körpers, in eine gerade Haltung. Daraufhin fing er plötzlich an hysterisch gegen den Altar zu schlagen, wobei die zahlreichen Mysterios auf Seite wichen und versuchten die Gefühle des Magus zu unterdrücken...aber seine Wut war so groß, dass sie es einfach sein ließen.„Was tust du da!?“, schrie Veela energisch und fuchtelte nervös mit den Armen herum.
„Lass den Jungen doch, er versucht nur seine Gefühle zu zeigen...“, erwiderte Shivna und legte langsam ihre Hand auf die Schulter ihres Enkels.Es sollte ein Zeichen sein, ein Zeichen das beweiste, dass er niemals alleine war…egal was geschehen würde er wäre niemals ein. Schon ein paar Sekunden später hatte Dark Cycle seine gesamte Körperkraft verloren und kauerte wieder auf dem eisigkalten Boden zusammen.
„Schau zu was jetzt passiert mein Junge…es wird alles gut werden“, flüsterte ihm Yubaba mitfühlend zu.
Sie streckte ihre Hand empor, half ihrem Enkel auf und befahl diesem, in Richtung Boden zu schauen; was dieser auch ohne jeglichen Einwand tat. Es geschah etwas Unvorhergesehenes. Der Boden verschwand plötzlich…doch sie fielen nicht runter...wo waren sie hier?
„Wir sind hier in der mysterialen Ebene. Hier ist all die Macht kanalisiert worden, die dein Vater, deine Mutter, dein Großvater und noch viele andere bei ihrem Tode verloren haben. Nun ja, davon ist jedoch nur noch die Kraft deiner Eltern erhalten...und diese Kraft schlummert jetzt im Altar. Aber keine Angst. Wenn du bereit bist, wird diese Kraft auf dich übergehen und du erstrahlst zu neuem Licht. In deiner Welt wirst du dann wahrscheinlich nicht der mächtigste und weiseste Magier sein…aber hier, in Aburaya, würdest du dann theoretisch die Legislative, die Judikative und die Exekutive Führungsmacht darstellen. Wir drei sind dann zwar noch die Herrscher, doch jemand der die „heilige Macht“ inne hält, ist für uns die höchste Person von überall.“
Shivna und Veela machten einige Schritte vorwärts, dich gefolgt von Yubaba und Dark Cycle. Wenn man es so nennen durfte, dann waren sie nun in die völlige Magieebene des Reiches Aburaya eingekehrt. Überall flogen Mysterios und andere kleine Wesen durch die Lüfte. Trotzdem sahen alle male gleich ulkig aus. „Weißt du Junge...“, unterbrach ihn Shivna beim Denken. „...ich bin der festen Überzeugung, dass du die heilige Macht erhalten wirst und den Todesfürsten in die Flucht schlagen wirst. Dabei ist es egal, ob andere an dich glauben, denn du musst nur an dich glauben...das ist immer das Wichtigste im Leben...“„Genau...“, sagte Veela süßlich. „...du bist halt der Richtige für diese Sachen...eben ein echter Cycle. Also, empfange das Zepter und bringe uns zum Sieg!“
Moment mal. Was für ein Zepter war gemeint? Gehörte das zum verrückten Plan seiner Großmutter und seiner Großtanten? Sie wollten anscheinend nur das Beste für ihn...so wie es zurzeit jedenfalls schien. Trotzdem war es dem Aquamagus ein wenig flau im Magen und er drängte sich zu einer wichtigen Frage durch.„Wie kann ich dieses Zepter erhalten? Vielleicht durch eure Hilfe?“Kurzfristig brach Ruhe ein. Yubaba machte eine leicht verdutzte Fratze und ihre Schwestern versucht sie einzig und allein zu überbieten.
„Also das wird sich schon zur richtigen Zeit eintreten“, antwortete Veela einfühlsam.
-„Genau, wenn es nicht klappt helfen wir dir“, fügte Shivna hinzu.Schon nach wenigen Minuten waren sie wieder zurück in der realen Welt. „Lasst uns jetzt schlafen gehen, denn der heutige Tag war kräftezehrend“, legte Yubaba fest.
Also tat Dark Cycle wie ihm geheißen war und er machte sich auf in sein Gemach. Dort erspähte er mit nervösen Blicken das gutgepolsterte Bett und ließ sich sofort niederfallen. Hier lag er nun. Erschöpft und zugleich verwirrt von den ganzen Aktionen des heutigen Tages. Wie sollte sein Leben nun weitergehen? Würde er vielleicht morgen nicht mehr aufwache oder einfach wieder zurück in seiner Welt sein...zurück bei seinen Freunden? Alles war zur Zeit so ungewiss, so ungewiss, dass er nicht einmal mehr Liebe fühlen wollte. Hoffentlich würden sich die ganzen Anspannung wieder legen, damit eine bessere Basis des Vertrauens zu seiner Umgebung entstünde.....
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14.04.2004 08:30 | #9 |
Dark_Cycle |
Leise Schritte waren zu vernehmen, Schritte der absoluten Nervosität. Sie kamen höchstwahrscheinlich aus einem der etlichen Korridore hier im Schlosse von Aburaya. Trotz alledem konnte man nicht verleugnen, dass diese hektischen Bewegungen auch etwas Beruhigendes hatten, denn es war heutzutage sehr selten noch die Geld und Zeit zu haben, hinfortschreitenden Füßen zu lauschen. Genau so gut konnte man sich schon denken wer dort den mitkerzenscheinerhellten Gang entlang schlenderte- Dark Cycle natürlich. Seine Arme steckten jeweils in dem gegenüberliegenden Robenarm, was ihnen Halt gab und gleichzeitig noch schick aussah. Mit einem mysteriösen Blick ging er in aller Ruhe seinen Weg, wobei er keineswegs einen Eindruck der Müdigkeit geschweige denn einen Eindruck der Freude machte. Der Wassermagier war einfach die gleiche Person wie immer, einfach nicht so wie andere. Plötzlich stürmte ein Umriss mittlerer Größe auf ihn zu, packte den Großmeister am Kragen und zog ihn hinter sich her. Ohne auch nur zu wissen wer diese geheimnisvolle Person war, ließ der Heiler sich hinter ihr herziehen...nun ja, dabei stockte er ein wenig, doch das war ja nicht weiter von Belang.
„Was ist los!?“, entfleuchte es seinem zusammengezogenen Mund.„Frag nicht, staune gleich lieber“, antwortete der Umriss jähzornig, wobei dieser ständig die Richtung wechselte und Dark Cycle leicht den Boden schleifte.Nach ein paar Minuten standen beider vor einer verschlossenen Tür, vor einer verschlossenen Tür, welche weder Schloss noch Schlüssel kannte- eindeutig eine magische Tür. Langsam wurde die Pforte durch ein Fenster in der Wand beschienen, woraufhin man gut erkennen konnte, wer sich hinter dem Umriss versteckt hatte...Yubaba. Ihre Haare waren durcheinander gewirbelt worden, der Schweiß stand ihr literweise im Gesicht und ihr Atem konnte nur schwer in die Reichweite ihres Enkels gelangen.
„Hast du was?“, fragte der Lehrmeister erstaunt.
Die Triguma zückte ihr Haar zu Recht und versetzte Dark Cycle einen freundlichen Blick…etwas musste doch los sein. Auf einmal marschierte der Magus auf sie zu. Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, sprang sich gekonnt nach hinten und machte eine graziöse Landung.
„Sag es!“, stieß es förmlich aus Dark Cycle heraus, der momentan besorgter aussah, als die Situation eigentlich schien.
Komigerweise ließ sich Yubaba auf die Knie fallen und vergrub ruckartig den Kopf in den Weiten ihres blauen Samtkleides. Aus dem Schluchzen ertönte merkwürdiges Gemurmel, Gemurmel wie aus dem Munde einer unheimlich weisen Person.„Sie haben ihn befreit sie haben ihn beschwört. Jetzt kannst nur noch du helfen mein Enkel.“
-„Wie darf ich das verstehen!?“
Yubaba erhob allmählich den Kopf und Dark Cycle wischte ihr mit einem Tuch die Tränen aus den Augen. Sie hatte anscheinend Angst ihm alles zu erzählen, denn es wäre sicherlich nicht gut, wenn er alles auf einmal erfahren würde.„Diese Nacht als du noch geschlafen hast, genau zu dem Zeitpunkt an dem alle schlafen gingen, da flogen wir gemeinsam zum Cyclos-Berg...um ihn herbeizurufen...um ein besseres Aburaya zu schaffen. Doch er war schneller und schnappte sich deine Tanten...dann verschwand er mit ihnen.“„Wer ist er?“, murmelte der Alchimist nervös.
„Der Todesfürst natürlich“, gestand Yubaba und schnufte in das Tuch hinein.Der Todesfürst also. Jene dunkle Ausgeburt der Hölle, von der die drei Schwester schon einmal dem Hohen Magier berichtet hatten. Höhnisch zuckte er mit den Achseln und wandte sich um...sollte er wirklich in den Kampf ziehen und kämpfen? So sollte es wohl wahrhaft sein. Es gab nicht Schöneres, als für seine Familie und für seine Mitmenschen zu kämpfen, damit diese ein besseres Leben bekamen. „Weißt du Oma...“- unbedacht trat er in Richtung Fenster und schaute hinaus „...ich habe immer daran gedacht aufzuhören, einfach alles hinzuwerfen...einfach in der Ewigkeit glücklich zu werden, aber es gibt immerhin eine Sache die mich noch hier hält…meine Familie und meine Freunde. Egal wie viele schreckliche Menschen mir im Leben über den Weg laufen, ich kann einfach nicht einfach aufgeben, weil ich Leute habe die mir vertrauen, vertrauen weil ich einfach ich bin und nicht versuche mich hinter billigen und zugleich irrelevanten Fassaden zu verstecken. Aufgrund dessen ziehe ich auch hinaus und werde meine Tanten zurückholen und Aburaya den gewünschten Frieden holen!“
Yubaba hörte plötzlich auf zu weinen, denn endlich war sie beruhigt worden. Mit einem euphorischen Gefühl im Körper deutete die alte Dame auf die magische Tür und sorgte dafür, dass sich diese innerhalb von Sekunden zu öffnen begann. Blaues Licht erstrahlte von dann den Gang, alles hüllte sich in Nebel und die Triguma war die erste Person, die verschwunden war. Unheimlich unwissend auf dieser Welt, hängte er Magus sich an die Fersen seiner Großmutter…bis diese ohne Vorwarnung stehen blieb und ihren Enkel fast zum Stolpern brachte.„Dort ist es.“, drang es von Vorne nach hinten zu Dark Cycle durch.„Was meinst du?“, fauchte der Meister mit einem leicht ironischen Unterton zurück, weil er lieber das erklären seiner Oma überlassen wollte und nicht zugab, dass auf einem Podest ein altes verschleiertes Buch lag. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du nicht weißt was dort vorne liegt! Aber wenn du unbedingt auf eine Erklärung bestehst...na gut. Dieses ist das „Pneumus Lexika“. Das Buch der Geister. Die Macht die in diesen Seiten wacht ist mindestens doppelt so groß wie in deinem alten Wälzer. Einen Haken hat die Sache trotzdem! Nur ein „wahrer“ Cycle kann es an sich nehmen und im Kampf gegen den Todesfürsten verwenden.“
Ein „wahrer“ Cycle? Wie verwirrend diese Worte auch klangen, er wollte und konnte einfach nicht glauben, dass definitiv etwas auf ihn wartete was er zuvor weder gesehen noch gespürt hatte. Theoretisch waren solche Handlungen bei ihm ja Routine aber das...merkwürdig.
Der Klosterling lächelte Yuba vertrauensvoll an und legte heimlich seine rechte Hand über ihre scheinbar knochige Schulter.
„Ich werde kämpfen...auch wenn ich nicht überleben werde...“-„Sehr schön! Ähh ich meine...pass auf dich auf!“
So sollte es also geschehen. Trotz all diesen Ratschlägen, wollte Dark Cycle alleine losziehen und seine Oma sollte warten.....
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14.04.2004 11:49 | #10 |
Yubaba |
Da stand sie nun. Allein, verwirrt und am Ende ihrer so mytseriösen Kräfte, vor denen damals sogar der Todesfürst Angst hatte. Hoffentlich würde ihr Enkel es schaffen, denn es beruhte große Wichtigkeit auf dieser doch so simplen Sache. Auch wenn dieser Punkt in der "Tages"-Ordnung so wichtig sein sollte, musste sie noch einiges erledigen- wie z.B. ihr Haar wieder zu Recht machen und ein paar ihrer Diener wecken, damit diese ihr helfen konnten. Deshalb spurtete sie plötzlich los und rannte ziemlich gereizt die Gänge entlang, auf dem Weg nach ihrem Gemacht. Eigentlich wäre es ein leichtes für sie einfach die unzähligen Geheimtüren hier im Schloss zu benutzen, aber es wäre eine wahrhaftige Innovation sich mal wie ein normaler "Mensch" zu verhalten. Schon seit einer halben Ewigkeit war sie nicht mehr hier vorbei gekommen und hatte sich dieses Bild mit dem eigenartigen Vers auf dem Rahmen angeschaut. Moment mal. Ein Bild mit einem eigenartigen Vers auf dem Rahmen!? Sie Schritt zurück. Konzentriert starrte die Triguma nun auf das Gemälde welches das Schloss von Aburaya darstellen sollte. Danach begann sie allmählich zu lesen was auf dem Rahmen stand:"Gewahr werden sollst du Gefahr, wenn du überschreitest die Grenzen der ||||||||"
Komisch das letzte Wort war völlig verschwommen. Aufgrund des hohen Alters dieses Kunstwerkes, blich anscheinend immer mehr die Farbe. Momentan hatte sie aber genug zu tun, weshalb sie zügig weiterhetzte und nach einiger Zeit das Bild völlig aus ihrem Sichtfeld verloren hatte. Nach einer Weile erspähte sie endlich eine Tür mit zwei kunstvoll verzierten Vasen auf jeder Seite- das sollte es wohl sein. Aufgrund dessen marschierte sie völlig ruhig auf die Tür zu, umgriff mit ihrer Hand die Türlinke und öffnte sie mit einem kräftigen Zug. Sofort strömte ihr die von dem Kamin kommende warme Luft entgegen, was in ihr eine vollkommene Gelassenheit verursachte. Stumm ließ die alte Dame sich auf einen ihrer Stofsessel fallen und atmete tief ein. Auf einmal ertönte ein schriller Schrei. Woher war er bloß gekommen? Vielleicht aus einem der unteren Geschosse oder vielleicht sogar von ihrem Dark Cycle? Direkt sprang sie wieder von ihrem Sessel auf und machte sich die Haare mittels Band zu einem Zopf. Aus zu großer Angst ging sie schon einmal in Kampfstellung und schlich geradewegs zur Tür, die plötzlich aufflog und Yubaba durch den großen Druck zurückschleuderte. "Da ist sie!", brüllte eine alte verrußte Stimme.
"Gut", gab eine andere Stimme zu Antwort.
Langsam erhellten sich die schmenhaften Umrisse und gaben zwei riesige schwarze Körper frei. Yubaba drückte sich mühevoll mit ihren Armen vom Boden ab, wobei sie leise röchelte.
"Ihr seid also...", flüsterte sie in einem leicht bedenklichen Ton.-"Ja, wir sind die Phantome und hier um die auch noch zu holen!"Blitzschnell stand die Großmutter wieder auf den Beinen und fing an wie wild zu kämpfen.
"Spunita! Scheibe der Glut zerstöre diese Bestien!"
Ruckartig stieß ihre Hand eine glühendheiße Feuerscheibe aus, welche orientierungslos durch den Raum flog und alles möglich in Brand setzte, was im Weg war.
"Du wirst uns eh nicht bewältigen können, Triguma! Im Gegensatz zu deiner Macht ist unsere unermesslich!"
Eines der Phantome rückte nach Vorne vor, um einen Dolch zu zücken, der Yubaba erledigen sollte. Jedoch war sie ein gewitztes Weibsbild und sorgte dafür, dass die Feuerscheibe zu ihr zurückgefolgen kam...und dabei unglücklicherweise das Phantom streifte.
"Nichts mit unermessliche Kraft! Lächerlich ist das", stänkerte Yubaba verachtend.
"Und jetzt raus oder ich hole meine Diener!"
Ohne zu zögern verschwanden die Phantome- wieso wusste wiedermal keiner. Es war einfach schön, wenn man immer der Sieger in den Duellen war...wirklich eine Bereicherung für das Selbstbewusstsein. Oh, dort auf dem Boden lag etwas. Eine kleine Schriftrolle wie es schien. Die Triguma hob sie auf, öffnete sie und fing an zu lesen:
"Gewahr werden sollst du der Gefahr, wenn du überschreitest die Grenzen der Trigumar"
Die Grenzen der Trigumar. Sie musste unbedingt Dark Cycle hinterher, hier ging es um Leben und Tod.....
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17.04.2004 21:35 | #11 |
Dark_Cycle |
Vollkommen konzentriert marschierte der Hohe Wassermagus in Richtung Ziel. Seine Augen waren zusammengedrückt zu zwei blutroten Schlitzen und sein Atem war durch den aufsteigenden Dunst erkennbar. Ohne auf etwas Auffälliges in seiner Umgebung zu achten, ging er ständig weiter, ständig mit dem Gedanken, dass das Böse auf ihn lauern könnte- was meist eh immer die Tatsache war. Auch wenn seine Großmutter im hundert mal versichert hätte, dass alles gut ginge, hätte er ihr trotzdem nicht geglaubt, weil in dieser Familie die meisten Unglücke und Missgeschicke, dann passierten, wann man auf größten Beistand hoffte. So ging er munter weiter seinen Weg und schaute ständig um sich. Wie man durch ein Fenster sehen konnte, flogen Vögel um das Schloss von Aburaya herum und hier drin wandelte ausgerechnet „er“ herum. Der Klosterling konnte sich noch gut an dem Moment zurück erinnern, in dem er an einem Fenster im Kastell stand und hinausschaute- es war der Dank an Meditate für die Alchemieausbildung gewesen. Hach, diese Zeit war einfach sorgenfreier gewesen. Früher stand er vor einem riesigen Fragezeichen und jetzt, da droht alles auf ihn drauf zu fallen und ihn unter sich zu begraben. Aber wozu hatte er ja seine Familie und seine Freunde, welche ihm in schweren Zeiten immer beistanden- wobei das erste ein wenig ungenau war. Überhaupt begriff er einfach nicht, wieso es so war und was ihn ausgerechnet hier hingebracht hatte...denn Hilfe hatte er weniger denn je bekommen. Trotz alledem war er überaus glücklich endlich ein paar seiner Familienmitglieder wieder gefunden zu haben...um sich nun die Füße platt zu laufen, nur damit er auf ein Neues ein neues schreckliches Monster besiegen konnte. Am liebsten hätte der Großmeister sich seinen Forschungen und der Ausbildung neuer Heiler gewidmet, jedoch war das Leben so katastrophal das es noch nicht einmal imaginabel war, irgendwann nach hause zurück zu kommen. Ganz davon abgesehen, wusste er nicht mehr, wie er zurückkam oder zurückkommen konnte. Aber aus allem hatte der Magus bis jetzt einen Ausweg gefunden, wieso auch nicht aus diesem Spektakel der Spitzenklasse.
Eine lange Zeit war schon vergangen, als er plötzlich mit seinem Gesicht auf dem harten Marmorboden lag und nur noch geradeaus schauen konnte. Seine Augen nahmen eine große Macht wahr, die Macht. Wie vom Blitz getroffen stand er auf und rannte energisch den nächsten Gang entlang. Mit der jeder Sekunde die er lief, wurde im klarer, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hatte, denn momentan ging ihm dieses magische Gefühl nicht mehr aus dem Kopf, welches mit zunehmender Zeit auch immer stärker wurde und es gab wahrscheinlich keine gescheite Chance mehr dieses Gefühl zu unterdrücken. So ging es also weiter und der Weise näherte sich ständig seinem Ziel. In dem Moment, in dem die größte Magiekonzentration ihn umgab wandte er sich um und entdeckte den Altar...was ihn sichtlich überraschte, denn das Siegel war abgerissen worden.
„Stopp!!!“, ertönte es auf einmal hinter Dark Cycle. Er drehte sich erneut um und schaute seiner Großmutter Yubaba tief in die Augen. Was war los?„Sie sind schon dabei ihnen ihre Kräfte zu entziehen! Aber wenn sie es wirklich schaffen, dann wird diese Welt zerstört werden! Also beeil dich! Schnell!“Stille trat ein. Er beeilte sich doch sowieso schon, wieso sollte er ausgerechnet noch schneller machen, wo er doch so gut wie auf Hochtouren lief? „Öhm, ich beeile mich doch schon, wieso soll ich noch schneller machen?“, fragte er verdutzt seine Oma.
„Weil Aburaya kurz vor der völligen Auslöschung steht!? Und weil deine Tanten vielleicht nicht mehr lange zu leben haben!?“, antwortete sie sehr zynisch.„Dann werde ich mich wohl besonders anstrengen müssen...“
Der Heillehrmeister trat näher an den Altar, kniete sich hin und betete innerlich zu allen die ihm lieb waren. Es musste einfach klappen, er musste einfach das Zepter erhalten um die finale Macht zu erhalten, die finale Macht seines legendären Vaters. Langsam begann seine Aura zu leuchten, sie leuchtete heller als alles andere in diesem Raum...doch es geschah nichts...wieso!? Stinkig erhob der junge Mann sich und schaute böse drein.
„Oma, was ist das?“, maulte er aus reiner Wut heraus.
-„Na du trägst das Zepter die ganze Zeit bei dir, aber du weißt nicht richtig, wie man es anwenden muss. Und nebenbei: ich darf dir auch nicht sagen, was das Zepter ist, denn ansonsten wird die Prophezeiung gebrochen und das würde fatal enden, für alle!“
Dark Cycle nickte einverstanden. Danach hatte er einen Entschluss getroffen:„Ich werde so zum Cyclos-Berg reisen...egal wie!“
-„Nun gut, jedoch biete ich dir eine kleine Hilfe an. Ich halte hier ein Tuch in den Händen, das in der Lage ist, dich fliegen zu lassen. Du brauchst es dir nur umzuwickeln und schon bist du fähig zu fliegen.“
Völlig entrüstend holte Yubaba sich das besagte Tuch heraus und überreichte es ihrem Enkel. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, legte er sich das edle Laken um, woraufhin er schnurstracks zum Fenster ging und seine Arme wie ein Vogel ausbreitete. Sein Traum hatte sich erfüllt: momentan konnte er fliegen und er würde die ganze Wahrheit erfahren.....
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