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World of Gothic






Nach unserer ersten Preview der bei der Games Convention angespielten Gothic 3-Version gibt es nun noch einen Nachschlag, denn Gothic 3 wurde auf der Games Convention von World of Gothic erneut unter die Lupe genommen. Bei der Live-Präsentation mit Kai Rosenkranz, einem kurzen Gespräch mit einem Deep Silver Mitarbeiter und dem Anspielen von Gothic 3 sind einige neue Fakten zusammengetragen worden, die in diesem ausführlichen Artikel von Amalor zusammengefasst werden.

WoG Gothic 3 Detail-Preview

Flora und Fauna

Beginnen wir zunächst mit Beispielen aus der Pflanzen- und Tierwelt von Gothic 3. Bei den Pflanzen fiel, neben einigen Neuen, vor allem das Snapperkraut als guter alter Bekannter auf. Zu den altbekannten Tieren gehören Lurker und Blutfliegen. Bei den Lurkern konnte man rot-schwarze sowie graue Exemplare beobachten. Die Grauen erinnerten von ihrer Farbe her natürlich mehr an Gothic I und II. Die Blutfliegen sahen ihren Pendants aus den Vorgängern von der Form her äußerst ähnlich, nur deutlich schöner ausmodelliert. Allerdings fehlten die Texturen, da sie komplett grau waren. Interessant war, dass ein Spieler gegen sie kämpfte. Wer den Kampf auslöste wurde jedoch nicht beobachtet. Nach bisherigen Informationen sollten Blutfliegen in Gothic 3 nur ambiente Tiere sein, die den Spieler nicht angreifen. Höchstwahrscheinlich hat daher der Spieler den Kampf begonnen.
Zu den neuen Tieren in der Wüste zählen Krokodile, Schakale, Wilde Löwen und Sandcrawler. Die ersten drei genannten sehen so aus wie man es erwartet. Besonders interessant ist hier der Sandcrawler. Er ist ein Verwandter des Minecrawlers und wurde an einem Höhleneingang in der Wüste gesichtet. Gegenüber seinem Vetter verfügt er über eine deutlich ausgeprägtere Stirnplatte, die Beine sind dünner und die Rumpfform wurde etwas verändert.

Sandcrawler
Magisches

Auch bei der Magie gibt es, neben bekannten Dingen aus Gothic I/II, wie Feuerregen, Feuerball, Licht und ähnlichem, viel Neues. So gibt es nun den Spruch "Schlösser Knacken". Damit ist man wohl nicht mehr zwingend darauf angewiesen als Magier die Diebestalente zu erlernen und sich bei der Fummelei mit den Dietrichen die Hände schmutzig zu machen.
"Tier Zähmen" ist ein weiterer interessanter Spruch. Einzelheiten dazu sind jedoch unklar, zum Beispiel, ob damit jedes Tier gezähmt werden kann und ob es Misserfolgschancen gibt. Der Test an einem Wilden Löwen hat jedenfalls auf Anhieb funktioniert. Der Löwe kam auf den Spielercharakter zu und blieb an seiner Seite. In Kämpfe griff er jedoch nicht ein. Möglicherweise handelt es sich hierbei um einen Bug oder es wurde einfach noch nicht umgesetzt.
Imposant war der Spruch "Meteor" - "Der Held ruft Innos, damit er einen seiner Feinde erschlägt". Dabei fällt ein glühender Meteor mit Feuerschweif vom Himmel auf den Gegner. Beim Aufschlag breitet sich in einem relativ kleinen Gebiet Feuer aus. Ob damit auch Flächenschaden verursacht wird ist unklar.
Neu ist ebenfalls die Möglichkeit den Spielercharakter mit Magie temporär zu stärken und Gegner zu schwächen.
Bei den Assassinen, welche Beliaranhänger sind, konnte das Beten an einem Beliarschrein beobachtet werden. An diesem Schrein kann man Beliar um folgendes bitten:
  • Das Wissen der alten Magie
  • Das hohe Wissen der alten Magie
  • Lebenskraft
  • Magische Kraft
  • Ausdauer
Nordmarer-Statue
Waffen

In der Wüstenstadt fiel bei einigen Assassinen ein Einhandschwert mit welliger Klinge auf, was eine designtechnische Erweiterung zu den geraden Klingen darstellt. Gleichzeitig gab es aber auch hier Altbewährtes, wie den Orkschlächter, den man wohl als Preis bei einem Arenakampf gewinnen kann. Erstmals waren während der Präsentation auch Armbrüste zu sehen. Sie schienen teilweise aber recht groß geraten zu sein, fast überdimensional. Beim Tragen der Armbrust auf dem Rücken gibt es noch einen Bug. So rutschte sie bei einigen NPCs in kurzen Intervallen vom Rücken in Richtung Boden.
Für den Nahkampf war eine eindrucksvolle Zweihandaxt mit dem Namen "Berserkerzorn" zu sehen. Neben dem Design war hier folgendes in der Waffenbeschreibung interessant: "Benötigte Stärke: 290". Für den Orkschlächter werden 100 Stärkepunkte benötigt. Dem steht gegenüber, das es seitens Piranha Bytes in einem etwas älteren Artikel hieß, dass man mit einer Stärke von 50 alle Waffen tragen kann. Scheinbar ist dem nun doch nicht so.
Alle die den alten Orkwaffen nachtrauern und die bisher bekannten Stangenwaffen für Orks völlig unpassend finden, können nun aufatmen. Es wird auch wieder "richtige" Orkwaffen geben. So stach zuerst ein Ork mit einem Krush BrokDar aka. Brutale Orkaxt ins Auge. Die Klingen schienen jedoch gezackt zu sein. Ein weiterer Ork trug eine Stangenwaffe, deren Klinge ähnlich wie bei der Schweren Orkaxt gestaltet war, allerdings etwas geschwungener und auf einer Seite etwas länger gezogen. Im Inventar konnte man die Icons von weiteren Orkäxten erkennen.

Kampf gegen Lurker
Kampfsystem

Da in Gothic 3 das Hardlock fehlt, wird beim Kampf mit dem Bogen nun "per Hand" gezielt. Als Hilfe wird dafür ein Fadenkreuz, welches wie ein "V" gestaltet ist angezeigt, sobald man den Bogen spannt. Pfeile bleiben im Gegner stecken und können wieder eingesammelt werden. Wie schon im Faninterview gesagt, kann man sich während des Kämpfens bewegen. So kann man auch beim Bogenschießen langsam rückwärts laufen. Auch beim Kampf mit dem Bogen sind Variationen möglich. So kann man, je nach dem wie lange die Maustaste festgehalten wird, schnell aufeinander folgende Schüsse abgeben oder den Bogen vor dem Schuss stärker spannen. Letzteres dauert länger und es gibt ein Spanngeräusch dazu.
Es wird keine Gothic 2 Steuerung zur Verfügung stehen. Man kann sich zwar über verschiedene Einstellungen der G2-Steuerung annähern, aber "einen Knopf auf dem Gothic 2 Steuerung draufsteht gibt es nicht" (freies Zitat von KaiRo). Für den Kampf mit Einhandwaffen wird die Maus mit den Standardeinstellungen folgendermaßen bedient:
  • Kurzer Klick links – Schnellangriff
  • Normaler Klick links – Standardangriff
  • Langer klick links – Wuchtschlag
  • Halten rechts und kurzer Klick links – Schnellangriff aus Parieren heraus
  • Halten rechts und normaler Klick links – Zustechen bzw. Töten, wenn Gegner am Boden liegt
  • Springen und links halten – Sprungattacke
  • Halten rechts – Parieren

Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Mit diesem System wird der Kampf auf keinen Fall zu einer stupiden Linksklickorgie. Das kann man zwar sicher auch durchziehen, mit überlegten und richtig getimten Handlungen wird man jedoch deutlich weiter kommen und mehr Spaß haben. Die verschiedenen Schlagarten lassen auf jeden Fall eine Menge Raum um sich verschiedene Taktiken zurechtzulegen und sehen auch ziemlich gut aus. Die Attacken, die bei den Einhändern an einen Fechtstil erinnern gehören zu den schnellen, weniger Schaden verursachenden Attacken. Rein optisch hat der Wuchtschlag seinen Namen zu Recht und auch das Zustechen sieht recht kraftvoll aus. Die Animationen sind glaubhaft und die Übergänge dazwischen flüssig. Im fertigen Spiel sollen die Animationen der Hiebe schneller ablaufen als in der momentanen Betaversion.

Diverse Fakten zum Spiel

Zunächst einige Antworten auf Fragen die im Forum schon diskutiert und

  • während der Präsentation auf der Games Convention geklärt wurden:
  • Es wird keine Rote Laterne geben.
  • Eine Levelbegrenzung, sodass man ab einem bestimmten Level nicht mehr weiter aufsteigen kann obwohl man entsprechend XP bekäme, wird es ebenfalls nicht geben. Irgendwann ist einfach nichts mehr da, um XP zu bekommen.
  • Man wird König Rhobar II treffen können.
  • Zur Mannschaft auf dem Schiff am Anfang des Spiels gehören die vier Freunde, ein Kapitän und weitere festgelegte NPCs
  • Lares soll ebenfalls in Gothic 3 vorkommen.
Impressionen
Wie bereits bekannt, umfasst der gesprochene Text ca. 20 Stunden. Zu diesem Text gehören auch Zusammenfassungen von gelesenen Büchern, die der Held für lesefaule Spieler erzählt.
Schnelles Reisen wird in Gothic 3 per Teleport möglich sein. Vorausgesetzt man hat eine entsprechende Teleportrune, kann man sich an Orte teleportieren, die man vorher schon einmal besucht hat.
Für einen vorstellbareren Größenvergleich zwischen der Insel Khorinis und dem begehbaren Gebiet auf dem Festland nahm KaiRo Bezug auf die Gothic 3 - Karte. Khorinis soll ungefähr so groß wie der dort abgebildete Kompass sein. Nicht begehbar werden einige Berggebiete, zum Beispiel in Varant sein.
Weltkarte

Ein Gothic 4 soll trotz unterschiedlicher Enden möglich sein. Dafür laufen die Handlungsstränge der möglichen Enden im Abspann zusammen. Wahrscheinlich kommt nach Gothic 3 aber erstmal ein Addon, so KaiRo bei der Präsentation. Eine Konsolenversion von Gothic 3 wurde für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Zurzeit prüfe man die Kompatibilität der Engine.
Weiterhin kam die Frage nach einem Leveleditor für Gothic 3. Momentan soll der Editor zu komplex sein um ihn herausgeben zu können. Nach dem Release könnte es so etwas aber geben, da man dann mehr Zeit hat sich darum zu kümmern. Abzuwarten bleibt hier, ob man wie bei Gothic 2 auf das Addon warten muss, bis das Modkit kommt.
(Mit dem Leveleditor ist ein Tool gemeint, mit dem man Gegenstände usw. in die Gothicwelt einfügen kann. Für Gothic I/II ist das der Spacer . Um Gegenstände oder gar eine neue Welt zu modellieren müsste man 3D Studio Max verwenden.)
Zur Sprache kamen weiterhin die Inhalte der Collectors Edition. Schläferamulett, Artbook und Karte wurden bestätigt. Zur Karte wurde gesagt, dass es eine Stoffkarte ist. Bezüglich der Soundtrack-CD wollte man noch keine verbindliche Aussage treffen. Es wird zwar eine geben, ob sie tatsächlich in die CE kommt steht jedoch noch nicht fest. Eine Making-Of DVD wurde nicht angesprochen.

Hardware

Auf der Games Convention wurde die folgende Rechnerkonfiguration verwendet:
  • Prozessor: AMD X2 3800+
  • Speicher: 2GB
  • Grafikkarte: Geforce 7800GTX


Auch mit einem solchen Rechner gab es noch einige Performanceprobleme, wie lange Ladezeiten am Anfang und deutliche Ruckler. In bestimmten Situationen blieb das Bild sogar für mehrere Sekunden stehen.
Zu den Hardwareanforderungen konnten noch keine wirklich verbindlichen Angaben gemacht werden, da das Spiel noch nicht optimiert wurde. Es steht jedoch fest, dass der Arbeitsspeicher recht wichtig sein wird. Ein Gigabyte RAM sollte es schon sein, sonst ruckelt es recht häufig, bedingt durch das Nachladen von der Festplatte. Bezüglich des Prozessors gab es widersprüchliche Angaben. KaiRo sprach davon, dass die CPU nicht soo wichtig ist und dass man Gothic 3 schon mit einer 1,8-2 GHz CPU spielen kann. Ein Deep-Silver-Mitarbeiter gab in einem Gespräch abseits der Präsentation auf der Bühne jedoch an, dass das Spiel sehr CPU-lastig sein wird.

Kritik

Impressionen 2
Die aktuelle Version von Gothic 3 zeigt viele sehr ansehnliche Dinge, allerdings auch einige weniger schöne. Sie beginnen bei einer sehr hohen Ladezeit zum Starten des Spiels, gehen über eine hohe Absturzgefahr bis hin zu unfertigen Dingen. Zu letzteren gehören Performanceeinbrüche in bestimmten Situationen, flackernde und teilweise sehr schlechte, d.h. völlig verschwommene Texturen, ein unfertiges Meer und matschige Gräser, die deutlich sichtbar aufploppen.
Bei den Problemen mit dem Gras soll, nach Angaben des Deep Silver Mitarbeiters, ein Patch für den Grafikkartetreiber, also die beim Release aktuellste Version, Abhilfe schaffen. Das unfertige Meer ist momentan völlig plan und mit einer sich bewegenden Textur versehen. Hier fehlen noch die Shader, so der Deep Silver Mitarbeiter. Im Faninterview war für das Meer auch von "echten (geometrischen) Wellen" die Rede. Davon war hier aber noch nichts zu sehen.
Die Interaktion mit Gegenständen scheint zumindest optisch noch nicht in jedem Fall zu funktionieren. So wurde beim Rauchen einer Wasserpfeife zwar das Mundstück korrekt zum Mund geführt, die Hand des Player Characters stand jedoch so schief, dass sie in eine völlig verkehrte Richtung verdreht war und in die Luft griff.

Fazit

Das erste Betreten der Gothic 3 – Welt und die ersten Schritte durch die Wüstenstadt, in der man bei der aktuellen Demo startet, bringen einen gewissen "wow-Effekt" hervor, der sich z.B. beim Betreten der großen Arena mit den mehrstöckigen Zuschauerrängen wieder meldet. Die Welt und was sich darin befindet, ist sehr detailliert und sehr ansehnlich gestaltet. Die neuen Möglichkeiten mit der Magie sind sehr interessant und hätten ein intensiveres Testen verdient. Neben vielen neuen Dingen gibt es auch sehr viel, was an die Vorgänger erinnert. Das neue Kampfsystem hat einen guten Eindruck hinterlassen und das Interface (Inventar etc.) ist durch die Maussteuerung sehr intuitiv zu bedienen.
Die genannten unfertigen Dinge lassen sich natürlich auf die unfertige Version zurückführen. Ist diese Betaversion tatsächlich die aktuellste, muss allerdings auch hier der festgelegte Releasetermin angezweifelt werden. Bei der Präsentation wurde zwar mehrmals bekräftigt, dass dieser Termin absolut fix ist, die Arbeiten die an der gezeigten Version noch geleistet werden müssen sind jedoch nicht gerade wenige.
Somit hinterlässt Gothic 3 insgesamt viele neue und äußerst positive Eindrücke, aber in anbetracht der etwas knapp werdenden Zeit auch einige, nicht unberechtigte Zweifel.




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