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World of Gothic




In der Computer Bild Spiele 07/2009 wurde Gothic 4: Arcania in einem fünfseitigen Preview-Artikel vorgestellt.


Arcania - A Gothic Tale
Alles auf Anfang

Neue Helden braucht das Land - und die bekommt es auch


Hat die 19 in der Geschichte des vierten „Gothic“-Spiels eine besondere Bedeutung? Ja. Denn im 19. Wiener Bezirk sitzt der Kopf des neuen Projekts, das der Publisher Jowood entwickeln lässt. Michael Kairat (Interview auf Seite 10) hält als Produzent alle Fäden in der Hand, die hauptsächlich aus Kehl am Rhein bei ihm zusammenlaufen. Dort sitzt das „Spellbound“-Studio, das für die Programmierung des Spiels verantwortlich ist. Also alles neu?
Ja und nein. Mit neuem Team und neuen Ideen soll der vierte Teil der Serie tatsächlich manche ausgetretenen Pfade verlassen und frische Dinge zulassen - der alten Geschichte sind die Macher aber treu geblieben.
Die spielt rund 10 Jahre nach den Ereignissen aus „Gothic 3“. Der Spieler war selbst König geworden und hatte das Reich geeint, viele Bewohner sahen in ihm den Retter, der alles zum Guten wenden würde. Doch es kam anders ...
In den vergangenen Jahren wurde aus dem einst so angesehenen König ein hartherziger Tyrann, von dem sich selbst alte Freunde losgesagt haben. Die Paladine des Königs gehen brutal und rücksichtslos gegen alle vor, die den Machtanspruch ihres Herren nicht so akzeptieren, wie der Monarch sich das vorstellt, und nun will der Despot auch die südlichen Inseln unter seine Knute zwingen - Ihre Heimat.
Als Sie von einem Ausflug in Ihr Dorf zurückkehren, finden Sie alles zerstört, Ihre Familie und Freunde tot. Sie erblicken ein fremdes Segel am Horizont - das der Täter? - und schwören bittere Rache an den gnadenlosen Mördern. Doch dazu müssen Sie zu einem Helden werden, von dem die Menschen später einmal an Lagerfeuern und in Tavernen erzählen werden. „Arcania - A Gothic Tale“ versetzt Sie in die Rolle des Barden und lässt Sie zum neuen Helden werden.

Grafik ist diesmal mehr als Optik

Eine der neuen Ideen, die ins spiel einfließt, ist eng mit der Grafik verbandelt. So soll der Spieler seine Entscheidungen sorgsam abwägen, denn: „Was ich tue, hat Einfluss auf die Welt.“ Das gilt auch optisch, denn der Spieler soll im neuen Streich der Macher aktiv die Umwelt verändern können, beispielsweise das Wetter. Und das sehen Sie dann auch auf dem Bildschirm. Nur ein Teil der neuen Grundidee, Ihnen verschiedene Möglichkeiten einzuräumen, mit einer Situation umzugehen. Als Beispiel nennen die Verantwortlichen folgende Situation: Ein Lager von Gegnern muss durchquert werden. Der Spieler hat nun die Option, sich durch die Siedlung zu kämpfen und seinen Weg mit Waffengewalkt zu bahnen oder mit starkem Regen, den er herbeiruft, dafür zu sorgen, dass fast alle Bewohner in ihren Häusern und Zelten verschwinden und er so freie Bahn hat. Solche Situationen soll es im spiel immer und immer wieder geben und stets soll mehr als nur eine Problemlösung funktionieren. Ein großes Ziel, das die Produktion des Spiels prägt, denn „die spielerische Freiheit macht eine Menge Arbeit fürs Team.“
Drei grundsätzliche Fähigkeiten hat der neue Held. Nahkampf, Fernkampf und Magie. Dabei soll im vierten Teil die Magie den anderen Arten gleichgestellt sein, der neue Titel gebe darauf einen deutlichen Hinweis. „Die Magie spielt diesmal eine größere, gleichgestellte Rolle im Vergleich zu früheren Spielen“, sagt Kairat. Mehr über die arkanen Künste will der Produzent aber noch nicht verraten.

Der Spieler hat die Kontrolle

Einen weiteren Eckpfeiler des neuen Spielprinzips stellt die Freiheit des Spielers dar, nicht nur räumlich, auch inhaltlich. „Wir möchten, dass der Spieler jederzeit die Kontrolle über seinen Helden hat und behält, ihm Entscheidungen überlassen und ihn nicht gängeln, etwas zu tun.“ So soll beispielsweise die etwa 20 bis 30 Stunden lange Hauptgeschichte in jedem Fall für alle Helden zu Ende spielbar sein, egal, wie der Held vom Spieler entwickelt und gespielt wurde. Ob Sie sogar einmal getroffene Entscheidungen über die Fähigkeiten ihres Helden zurücknehmen können, darüber werde im Team gerade beratschlagt, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Sicher hingegen ist, dass die Welt auf den Spieler unterschiedlich reagiert, je nachdem, was er tut oder eben nicht tut. „Wer sich im Nachbardorf schlecht benommen hat, sollte sich nicht wundern, wenn ihm die Leute in der nächsten Siedlung mit großem Misstrauen oder Feindseligkeit begegnen, wer sich seinen Ruf als netter, hilfsbereiter Held erworben hat, wird das auch in der Behandlung durch andere Spüren.“

Unzählige Nebenquests

Damit der Spieler viel vom spiel hat, wird es neben dem roten Faden der Hauptgeschichte auch jede Menge Nebenquests geben, die man spielen kann, aber nicht muss. Dabei stellt sich die Frage, wie ein Held mit viel Erfahrung noch genauso viel Spaß am Ende des Spiels haben kann wie ein Held mit etwas weniger erreichten Stufen. „Auch daran arbeiten wir“, sagt Kairat, ohne ins Detail zu gehen. „Es wird aber in jedem Fall keine Probleme bei Quests durch verschiedene Spielerlevel geben, so viel kann ich sagen.“ Was er aber nicht abschätzen kann, ist die Spieldauer, wenn man alle Nebenschauplätze aufsucht und bespielt. Sicher ist nur, dass es ein Vielfaches der für die Hauptstory benötigten 20 bis 30 Stunden sein wird.
Ein Instrument für Ausgewogenheit soll der neue Kampf werden, der deutlich simulationsartiger ablaufen soll. So werden unter anderem Kraft und Ausdauer eine größere Rolle spielen. Dadurch sollen die Gefechte spannender und allzu mächtige Helden vermieden werden. Denn die Prämisse, Situationen anders als durch Kampf zu lösen, soll im Spiel später tatsächlichen Nutzwert bringen. Wer sich um mögliche Kämpfe herummogelt, kann in unvermeidlichen Konfrontationen eventuell auf mehr Kraft zurückgreifen als der Dauerkämpfer - und so auch bessere Siegeschancen herausspielen. Ob das wirklich so kommt, fällt aber momentan noch ein wenig in den Bereich der Spekulation, an eine Veröffentlichung ist frühestens im Winter gedacht und bis dahin ist noch eine Menge zu tun, auch Änderungen im Spielsystem scheinen noch möglich. „Wir probieren im Moment immer noch viel aus, obwohl wir schon fast drei Jahre an dem Titel arbeiten“, sagt Kairat. Ein Grundgerüst stehe zwar fest, innerhalb dieses Gerüstes seien aber immer noch manche Dinge nicht entschieden, andere seien klar, würden aber noch nicht preisgegeben. „Ein paar Geheimnisse wollen wir uns schon noch für die kommenden Monate aufheben“, sagt der Produzent schmunzelnd.

Weitere Aussichten: gut

Die Zeichen stehen auf Sturm: Das neue Arcania - A Gothic Tale hat sicher das Zeug dazu, den Rollenspielmarkt ordentlich durcheinander zu wirbeln. Fehlerdurchsetzte Gothic-Spiele könnten der Vergangenheit angehören, grafisch und inhaltlich spielt auch das neue Projekt auf hohem Niveau. Beim Zusehen, wie der Held durch die wunderschönen Gebiete der Südinseln läuft, will man sofort selber spielen. Und das ist ein gutes Zeichen.

■ Start: Winter/Frühjahr
■ Preis: noch nicht bekannt
■ Infos: Jowood AG, Telefon: 0043-3612-28280, www.jowood.com


Arcania - A Gothic Tale

Es heißt nicht “Gothic 4”, ist aber der vierte Teil der Erfolgsreihe: Was erwartet den Rollenspiel-Fan in dem neuen potenziellen Spielehit?

Wohl dem, der viele gute Entwickler hat! Gerade im Rollenspielbereich sind wir mit „Gothic“, dem neuen „Risen“ sowie „Drakensang“ und weiteren angekündigten „Schwarze Auge“-Spielen echt verwöhnt. Da fügt sich „Arcania - A Gothic Tale“ nahtlos ein: Gute Geschichte mit Neuanfängen für Einsteiger und viel bereits bekanntem für Veteranen, eine tolle Optik mit fantastischen Wetter- und Lichteffekten und eine zugänglichere Steuerung in Kampf und Bewegung als bisher - da muss man schon mit der Lupe suchen, um ein Haar in der Suppe zu finden. Natürlich ist alles noch mit Vorsicht zu genießen, denn das Spiel ist noch mindestens ein halbes Jahr vom Marktstart entfernt, realistisch gesehen wahrscheinlich mehr. Und so manches, das jetzt einen guten Eindruck macht, kann sich noch als heiße Luft entpuppen, allein - es gibt nicht wirklich einen Grund zur Skepsis. Mit Spellbound (u.a. „Desperados“) wurde ein geübtes Entwicklerteam engagiert, der Produzent hat ebenfalls viel Erfahrung und jowood weiß um die Fehler der Vergangenheit und gelobt besserung. Die Beschränkung auf ein kleineres Spielareal scheint ein erster Schritt zu sein, also warum unken?

Fazit: Hersteller Jowood scheint aus den beiden desaströsen Veröffentlichungen „Gothic 3“ samt Add-on gelernt zu haben. Mit einem soliden Team und vielen interessanten Ideen sieht es nach einem neuen Höhepunkt der Serie aus. Grafisch bleibt alles, wie es immer war: ganz weit vorn.


„Ich habe keine Magenschmerzen“

Michael Kairat ist ein Urgestein der Branche, schon seit 1993 in der Spiele-Entwicklung tätig. Er begann als Tester für „Anno“, heute ist er Produzent des neuen „Gothic“-Titels.

COMPUTER BILD SPIELE: Die Geschichte des neuen Spiels ist Fortsetzung und Neubeginn zugleich. Eine absichtlich getroffene Entscheidung?
Michael Kairat: Absolut. Wir wollten etwas für die Fans der Serie machen, ohne Neulingen deshalb den Zugang zu verwehren oder zu erschweren. Das erschien uns als guter Kompromiss.

CBS: Aber es wird Charaktere und Orte im Spiel geben, die erfahrene Gothic-Helden kennen?
Kairat: Definitiv. Namen wie Diego oder Thorus kann ich da nennen. Aber auch ohne dieses Backgroundwissen über vergangene Teile wird das neue Spiel funktionieren.

CBS: Die Geschichte von Gothic ist leider untrennbar mit fehlerhaften spielen verbunden, besonders der dritte Teil und das Add-on waren diesbezüglich heftig in der Kritik. Wird das besser?
Kairat: Das ist natürlich ein großes Thema. Wir alle wissen um die Schwächen der Vorgänger und es ist klar, dass so etwas unter allen Umständen vermieden werden muss. Aber wir haben eine Menge Kontrollmechanismen beim Entwickeln eingebaut und sind bereits jetzt in dieser frühen Phase ständig dabei, Fehlerquellen zu beseitigen. Was das Thema angeht, da habe ich keine Magenschmerzen. Das neue Spiel wird besser und deutlich fehlerfreier als die vorgänger, da bin ich ganz sicher.

CBS: Konsolen sind heutzutage ein großes Thema. Auch für die Gothic-Reihe?
Kairat: Momentan sieht es danach aus, dass auch Versionen für Xbox 360 und PS 3 auf den Markt kommen, ja.



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