Schon am 8. Oktober erschien der Arcania-Test von Gamers.at. Im ausführlichen Artikel wird auf zwei Seiten das Spiel beleuchtet und einzelne Aspekte bewertet. Positiv fällt das Erscheinen des einen oder anderen alten Bekannten auf.
Schon früh im Spiel begegnet man einem alten Bekannten: Diego, Mentor des Helden der früheren Titel, was unser Jungspund aber natürlich nicht weiß. Auch sonst bemühte man sich viele bekannte Gesichter (und Sprecher) ins das Spiel zu integrieren. Neben Diego geben sich auch Gorn, Lester, Milten, Lord Hagen und viele andere die Ehre. Für Gothic-Fans ein echtes Plus. Leider ist das auch so ziemlich das einzige was von der Gothic-Atmosphäre übrig geblieben ist.
Ansonsten wird darauf hingewiesen, daß das Gameplay gnadenlos entschlackt und vereinfacht wurde. Der Schwierigkeitsgrad sei sehr einfach. Dafür gefiel die Grafik besonders gut. Enttäuschend fiel die erwartete zweite Hälfte des Spiels aus, nachdem in Previews meist bis nach Toshoo gespielt wurde und man diesen Punkt im Spiel nach etwa zehn bis zwölf Stunden erreicht habe:
Das Spiel löst bis zu diesem Zeitpunk zwar kaum Begeisterungsstürme aus, ist aber ein rundum solides Rollenspiel das immer wieder gute Ansätze zeigt. Jetzt aber zum Rest der Insel. Bislang ein großes Geheimnis und kaum Screenshots oder Infos wurden veröffentlicht. Wollte man einfach die Spieler vor Spoilern schützen? Nicht ganz, leider muss klipp und klar gesagt werden: ab hier und jetzt wirkt das Spiel unfertig und kann das Niveau der ersten zehn Spielstunden nicht halten. Tatsächlich wird nur mehr ein kleiner Teil der restlichen Insel erforscht und schneller als man glaubt hat man das Spielende erreicht.
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Die in Präsentationen oft erwähnte Stadt Setarrif im Osten, die durch ihr fernöstliches Flair hätte bestechen sollen wird zum Beispiel komplett ausgelassen. Von Weitem sieht man die (angeblich umkämpfte) Stadt, an der Stadtmauer ist aber in einem lächerlich winzigen Flüchtlingslager Schluss und wir werden von der Torwache abgewiesen.
Die weitere Kritik am Spielverlauf enthält starke Storyspoiler. Wer möchte, kann sich ja auf Seite zwei des Artikels bei Gamers.at alles Weitere durchlesen. Nur soviel: Das Ende scheint sehr verwirrend erzählt zu werden.
Im Fazit schwankt der Autor, ob er Arcania an seinen Vorgängern messen oder es lieber als eigenständiges Spiel betraten soll. Er entscheidet sich mit Abstrichen für Ersteres und vergibt 79%. Auch hier verwundert angesichts der im Text geballt auftretenden Kritik die hohe Wertung, die jedoch vorsorglich im Fazit erklärt wird:
Die Spielzeit lässt zu wünschen übrig, zumal man sie, vor allem gegen Ende, durch Laufwege künstlich verlängert wird. Man kann aber vielleicht mehr Zeit herausholen, wenn man auf die diversen neuen Hilfen verzichtet und wirklich jedes Blatt und jeden Stein umdreht. Außerdem sprechen das Auslassen einer ganzen Stadt (Setarrif) und das offene Ende für ein (baldiges) Add-on. Wir hätten uns nach so langer Wartezeit aber eigentlich ein wirklich „fertiges“ Spiel erhoffen dürfen. Im Vergleich zur Originalserie hat man in Sachen Gameplay, aber auch der Story, abgebaut. Gesteht man dem Spiel allerdings eingenständigen Status zu, ist das ganze gleich nicht mehr ganz so schlimm. Unterm Strich ist ArcaniA – Gothic 4 nämlich technisch und spielerisch ein gutes, aber eben nicht sehr gutes Rollenspiel.
Links zum Thema:
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Test @ Gamers.at
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