Für die Seite RPGWatch.com war der Sommer grausig. Grausig, weil es kaum Futter für Rollenspielfans gab. Grund genug in einem Artikel den Spielesommer 2010 Revue passieren zu lassen und ein Fazit zu ziehen.
In ihrem Artikel Side Quest: A Long And Disappointing Summer (Side Quest: Ein langer und enttäuschender Sommer) beschreibt der Autor VoxClamant die für ihn bedrückende Situation des Sommers. Kaum Rollenspiele gab es für ihn zu spielen und wenn er doch eins in die Finger bekommen hatte, dann gefiel es ihm nicht. Kurzum: Der Sommer war für ihn spieletechnisch ein Graus!
Weiterhin lässt der Autor sich über die industriellen Trends aus: Viel zu teure Spiele, zu viele unnötige Downloadcontents, Spieler gängelnde Kopierschutzsysteme...das alles nimmt ihm die Lust am Spiel. Des Weiteren kritisiert er die Einfachheit von Spielen, in seinen Worten: »the "dumbing down" of games« (Die "Verdummung" in Spielen). Gerade Rollenspiele seien seiner Meinung nach davon betroffen, dass dem Spieler jegliche Kontrolle abgenommen wird. Vieles läuft automatisch ab, Laufrouten werden verkürzt, Quetsbeschreibungen in Menüs dargestellt und Schnellreisen ermöglicht, Charakterwerte seien bedeutungslos geworden und versteckte Orte Mangelware - für den Autor besteht demnach kein Grund mehr, NPC-Konversationen zuzuhören oder die Welt zu erkunden, versteckte Orte würden bei Bedarf eh auf einer Karte angezeigt.
Umso mehr liegt die Hoffnung auf dem Herbst. In seiner Aussicht auf den Spieleherbst betrachtete der Autor unter anderem Arcania - Gothic 4 und ist - trotz seiner obigen Kritik an der "Verdummung von Spielen" - begeistert von dem Spiel. Die Demo habe ihn sofort gefangen, besonders wegen der Grafik und der Zugänglichkeit. Das Kampfsystem erinnere ihn ein wenig an The Witcher und auch vom Skillsystem, das für ihn mehr Richtung taktische Skills ("lerne ich Angriffs- oder Verteidigunsschläge?") anstatt Waffenskills ("lerne ich Einhand- oder Zweihandwaffen?") geht, ist er begeistert. Alles in allem ist Arcania für ihn eine nette Verbesserung gegenüber Gothic 3.
Seine Meinung zu Arcania verblüfft angesichts unserer bisherigen Informationen zum Spiel. Sollte das Spiel vielleicht doch mehr Potential haben?
Ich zitiere
Arcania-Demo: Wow! Wenn man von der Arcania-Demo auf das komplette Spiel schließen kann, ist Gothic 4 eine nette Verbesserung über Gothic 3. Man wird sofort von der besseren Grafik und Ansprechbarkeit erwischt. Aber auch Questhandlung und -design scheinen weit besser zu sein. Das Kämpfen hat sich über Gothic 3 erhoben – es verwendet jetzt ein Kombinationssystem, das ein wenig so wie The Witcher ist – zuschlagen, wenn deine Waffe leuchtet, um einen Spezialangriff auszuführen. Das Skillsystem hat sich sehr verändert – scheint sich mehr auf taktische Skills als nur Waffenskills zu konzentrieren (mehr „verbessere ich Parieren oder Gegenschlag“ gegenüber „will ich besseren Axt- oder Schwertkampf“) Die Demo war zu Ende, bevor ich vom Zaubern mehr als das Benutzen von Schriftrollen gesehen habe. Kämpfe, Quests und Beute (soweit man das in einer Stunde Demo beurteilen kann) schienen sehr gut zu sein. Ach ja – die gedeihenden Gothic/Risen/Witcher-Wölfe sind zurück! Ich wünschte wirklich, ich wüsste, warum in Gothic überall bösartige Wolfsrudel herumlaufen.
Fazit – anhand der Demo – Arcania ist sicher in meinem Hafen.Der ganzen Artikel kann im Original auf RPGwatch.com eingesehen werden.
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